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„Dommi’s kleine Farm“ geht neue Wege ...<br />

... der junge Mann dahinter, Dominic Falch aus Flirsch, ist begeisterter Landwirt<br />

Es gibt wahrlich auch eine Reihe<br />

positiver Dinge, die während der<br />

Zeit des ersten Corona-Lockdowns<br />

entstanden sind. „Dommi’s<br />

kleine Farm“ zählt auch<br />

dazu. Erstmals machte dieser<br />

Flirscher Landwirtschaftsbetrieb<br />

unter dieser Bezeichnung zu dieser<br />

Zeit via sozialer Medien auf<br />

sich aufmerksam. Hinter diesem<br />

Konzept samt eigener Verkaufshütte<br />

am Flirscher Berg steht der<br />

27-jährige Dominic Falch, der<br />

seit Kindertagen eine Begeisterung<br />

für die Landwirtschaft und<br />

Tierhaltung pflegt.<br />

Dominic Falch ist wohl eindeutig<br />

ein kreativer Landwirt der neuen<br />

Generation – so startet er, der Zeit<br />

angepasst, mit „Dommi’s kleiner<br />

Farm“ in sozialen Medien richtig<br />

durch. Zudem ist er ambitioniert,<br />

fleißig und handwerklich sehr geschickt<br />

– er scheint frei nach dem<br />

Motto „Do it yourself“ zu leben<br />

und zu arbeiten. Wobei er in seinem<br />

Tun auch tatkräftig unterstützt<br />

wird, das soll nicht vergessen<br />

werden – von seinen „Kumpels“<br />

etwa, die immer wieder zur Hilfe<br />

eilen, wenn Not am Mann ist, von<br />

seinen Eltern und besonders von<br />

Freundin Vanessa. Aufgewachsen<br />

ist der Flirscher bereits mit der<br />

Landwirtschaft – kein Wunder<br />

also, dass er schon früh seine Passion<br />

für sich entdeckte. Dominic<br />

Falch steckt derzeit in seiner Ausbildung<br />

zum staatlichen Skilehrer<br />

(die Corona-bedingt verschoben<br />

wurde), er ist zudem gelernter Senner.<br />

Diesen hierzulande eher seltenen<br />

Lehrberuf hat er in der<br />

Schweiz erlernt, aber schon Jahre<br />

vor seiner Lehrzeit war er landwirtschaftlich<br />

aktiv: Als Junghirte<br />

auf verschiedensten Almen beispielsweise:<br />

„Ich war im Sommer<br />

immer auf der Alm, schon früher<br />

mit dem Opa“, erzählt Falch.<br />

Schulisch hat er nach dem Gymnasium<br />

die landwirtschaftliche<br />

Schule in Kematen samt Schwerpunkt<br />

im Ernährungsbereich, absolviert.<br />

Alles begann einst mit Hühnern – mittlerweile sind’s 65 an der Zahl.<br />

Dominic Falch mit einem seiner Schützlinge.<br />

Dommi’s kleine Farm<br />

Während des ersten Lockdowns<br />

entstand eine Instagram-Seite unter<br />

dem Namen „Dommi’s kleine<br />

Farm“, der Ideen- und Namensgeber<br />

dahinter erklärt: „Schnell haben<br />

wir bemerkt, dass das den<br />

Leuten gefällt.“ Gestartet wurde<br />

aber noch nicht mit der Vermarktung<br />

regionaler, bäuerlicher Produkte,<br />

sondern mit Tierfotos und:<br />

„Während des ersten Lockdowns<br />

habe ich auch einen Schafstall mit<br />

80 Schafen angekauft.“ Die Vermarktung<br />

gesellte sich in weiterer<br />

Folge hinzu: Sogar eine eigene Verkaufshütte<br />

hat sich der sympathische<br />

junge Landwirt gebaut. Dabei<br />

vertraut er auf die Ehrlichkeit<br />

seiner Kunden: Es findet sich lediglich<br />

eine Kasse darin. Besonders<br />

ersichtlich ist auch die Liebe<br />

zum Detail: So zieren die Eierboxen<br />

Bauernweisheiten, selbst gefärbte<br />

Ostereier finden sich ebenfalls<br />

passend zur Jahreszeit im Sortiment,<br />

wie darüber hinaus eine<br />

gute Produktkonstellation: Käse<br />

(je nach Jahreszeit Almkäse oder<br />

Käse aus eigener Produktion),<br />

Speck, Hauswürste, Bündner<br />

Chips, Eier und vieles mehr: „Begonnen<br />

hat alles mit den Eiern –<br />

Hühner hab ich schon seit zwölf<br />

Jahren“, erinnert sich Falch zurück.<br />

Mittlerweile sind’s stolze 65<br />

an der Zahl.<br />

Eine richtige Farm<br />

Der Begriff „Farm“ steht umgangssprachlich<br />

für einen größeren<br />

landwirtschaftlichen Betrieb –<br />

in Anbetracht an die gehaltenen<br />

Tierarten ist diese Definition in jedem<br />

Fall gerechtfertigt: Zu Dommi’s<br />

kleiner Farm zählen vier<br />

Milchkühe, ein Rind, Milchkälber,<br />

eine Milchziege, derzeit 15<br />

Schafe (im Herbst sind’s über 100)<br />

sowie Hühner und Schweine. Besonders<br />

wichtig ist für Dominic<br />

Falch das Tierwohl, er erklärt:<br />

„Meine Tiere dürfen rund um die<br />

Uhr fressen, allerdings nur im<br />

Freien. Sie müssen sich dazu ein<br />

wenig bewegen“, erzählt er<br />

schmunzelnd. Sehr bald wird Dominic<br />

Falch eine Arbeitsstelle bei<br />

Thomas Raffeiner in St. Anton antreten:<br />

Dieser plant die Errichtung<br />

eines Stalles samt Schausennerei:<br />

„Ich werde dort als Senner und<br />

Staller angestellt sein, ab Mitte<br />

September soll mit der Produktion<br />

gestartet werden“, verrät Dominic<br />

Falch, der teils auch mit seinen<br />

Tieren (Ziegen) nach St. Anton<br />

umsiedelt. Seine eigene Landwirtschaft<br />

bezeichnet Dominic Falch<br />

als „sein Hobby“: „Leider kann ich<br />

davon noch nicht leben“, bedauert<br />

er. Der Arbeitsaufwand aber ist<br />

enorm: „Mein Papa und ich investieren<br />

täglich rund fünf Stunden“,<br />

gesteht Falch. Neuigkeiten über<br />

„Dommi’s kleine Farm“ finden<br />

sich auf Instagram und Facebook –<br />

Bestellungen können auch via<br />

Mail entgegen genommen werden<br />

(dommis.kleine.farm@gmail.com).<br />

(lisi)<br />

6. Juli <strong>2021</strong> 29<br />

Fotos: Elisabeth Zangerl

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