15.07.2021 Aufrufe

belvedere Sommer 2021

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

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elvedere<br />

Das alpine Erlebnis- und Reisemagazin<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>belvedere</strong>magazin.ch<br />

€ 8 / CHF 12<br />

Freiheit auf<br />

dem BIKE<br />

AARE GESCHICHTEN<br />

Von der QUELLE<br />

bis zur Mündung<br />

DIGITAL DETOX<br />

Entschleunigung<br />

in der ALPENIDYLLE<br />

WANDERPARADIESE<br />

Von Kleinstadtperlen<br />

über Flüsse zu den SEEN


TECHNOLOGIE UND TRADITION<br />

TESTSIEGER MADE IN SIRNACH<br />

seit 1898<br />

cresta-swiss-bike.ch


…<br />

EDITORIAL<br />

VOM ADRENALINSCHUB BIS ZUR<br />

ENTDECKUNG DER LANGSAMKEIT<br />

<strong>Sommer</strong> und Sonnenschein<br />

– sehnsüchtig<br />

wurde die warme<br />

Jahreszeit erwartet. So<br />

schwingt man sich<br />

mitunter wieder aufs<br />

Bike, um spektakuläre<br />

Spots in den Alpen zu<br />

entdecken. Beispielsweise<br />

im Aostatal;<br />

zwischen den Gebirgsmassiven Mont Blanc,<br />

Grand Combin, Matterhorn, Monte Rosa und<br />

Gran Paradiso gelegen, versprechen die wilden<br />

Seitentäler adrenalingeladene Bike-<br />

Momente (Seite 14). Wer beim Velofahren im<br />

<strong>Sommer</strong> aber nicht auf das erfrischende Nass<br />

verzichten möchte, der begibt sich in den<br />

Kanton Bern, wo zahlreiche Bike-Routen<br />

entlang von tiefblauen Seen und Flüssen<br />

verlaufen (Seite 62).<br />

Wir sind zudem einem ganz besonderen<br />

Gewässer von der Quelle bis zur Mündung<br />

gefolgt – der Aare. Der längste Fluss der Schweiz<br />

ist ein wahrer Mythos und eine nie endende<br />

Inspirationsquelle. Solche Flüsse lehren uns,<br />

dass das Leben Strömungsgesetzen unterworfen<br />

ist, dass auch die Menschen sich stetig<br />

zu wandeln haben. Um – eben wie die Aare –<br />

«im Fluss» zu bleiben (Seite 8). Dies kann man<br />

notabene zur Abwechslung auch mal ganz gut<br />

ohne digitale Gadgets. Wie und wo man am<br />

besten digital entschleunigt, lesen Sie auf<br />

Seite 40. Auch kleine Schweizer Städte-Bijoux<br />

versprechen «Ferien in Langsamkeit» – in Ruhe<br />

und Gemächlichkeit offenbaren viele idyllische<br />

Orte ihre ganz besondere Schönheit (Seite 44).<br />

So hat Solothurn nicht nur viele barocke<br />

Gebäude, sondern die Stadt lädt auch ein, einen<br />

barocken Lebensstil zu pflegen. Dieses Lebensgefühl<br />

erfährt man bei schönem Wetter abends<br />

an der Aare und auf der Treppe zur St. Ursen-<br />

Kathedrale (Seite 36). Wir wünschen viel Spass<br />

beim Entdecken – und einen wundervollen<br />

<strong>Sommer</strong>!<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

<strong>belvedere</strong><br />

3


…INHALTSVERZEICHNIS<br />

PARADIES AUF ZEIT<br />

Die schönsten Destinationen<br />

REGION YVERDON-LES-BAINS<br />

<strong>Sommer</strong> am Sehnsuchtsort 18<br />

HIN UND WEG<br />

Spannende Ausflüge<br />

AARE-GESCHICHTEN<br />

Von der Quelle bis zur Mündung 08<br />

VIASPLUGA, GRAUBÜNDEN<br />

Kulturwanderweg über die Alpen 20<br />

SOLOTHURN<br />

Lebensstil des Barock 36<br />

AOSTATAL, ITALIEN<br />

Das Bike-Paradies 14<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Themenwege der Schwäbischen Alb 16<br />

© REGULA ZELLWEGER<br />

© iSTOCK<br />

SCHWEIZER NATURPÄRKE<br />

Spritzfahrt durch die Schweiz 24<br />

DIGITAL DETOX<br />

Einmal offline, bitte 40<br />

UNTERWEGS IM TANNZAPFENLAND<br />

Die Schönheit des Hinterthurgaus 28<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>belvedere</strong><br />

Das alpine Erlebnis- und Reisemagazin<br />

Tourismus Lifestyle Verlag GmbH,<br />

Frohbergweg 1, CH-3012 Bern<br />

www.<strong>belvedere</strong>magazin.ch<br />

www.tlvg.ch<br />

E-Mail: info@tlvg.ch<br />

Telefon: +41 31 300 30 85<br />

Verkaufsberatung: Gudrun Dietrich, Hans-Ueli<br />

Hänzi, Monika Nydegger, Nicole Schmid-Haari<br />

Redaktion: Sacha Gähwiler, Theres Lagler,<br />

Jochen Ihle, Elisha Nicolas Schuetz, Regula Zellweger<br />

Fotos: Redaktion, iStock, zvg<br />

Karten: Printmaps.net / OSM Contributors<br />

Layout: Sibylle Baumgartner<br />

Auflage: 60’500 Exemplare<br />

Erscheint: 4 x jährlich (April, Juni, September,<br />

November) nächste Ausgabe erscheint im<br />

Herbst <strong>2021</strong>.<br />

Verbreitung: Schweiz, Süddeutschland,<br />

Liechtenstein, Österreich, Südtirol<br />

Druck: Kromer Print, Lenzburg<br />

Verwendung der Artikel nur<br />

mit Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangte Manuskripte wird<br />

jede Haftung abgelehnt.<br />

Bild Cover: Biken in den Dolomiten<br />

© iSTOCK<br />

BEST OF<br />

Ausgesuchte Perlen<br />

IN DER ABGESCHIEDENHEIT<br />

Spektakuläre Alphütten 30<br />

© MISCHABELHÜTTE<br />

© DAVID BIRRI<br />

SCHWEIZER KLEINSTADTPERLEN<br />

Die Langsamkeit entdecken 44<br />

4 <strong>belvedere</strong>


INHALTSVERZEICHNIS …<br />

AUF UND DAVON<br />

Aktiv in der Natur<br />

LUST AUF MEHR<br />

Savoir vivre<br />

BELVEDERE-CLUB<br />

LeserInnen profitieren 90<br />

EINHEIMISCHE WILDTIERE<br />

Das friedfertige Schaf 52<br />

KÜCHENKREATIONEN<br />

Blitz-Gerichte mit Ferien-Feeling 75<br />

RUCKSACK<br />

Nützliche Ferienerinnerungen 92<br />

WETTBEWERB<br />

Raten und Gewinnen 94<br />

DENKSPORT<br />

Die Rätselseiten 96<br />

© iSTOCK<br />

REGION DENTS DU MIDI<br />

Ein Eldorado für Biker 55<br />

BIKE-NEUHEITEN<br />

Gut ausgerüstet in die neue Saison 56<br />

© LE MENU<br />

COUP DE COEUR<br />

Einzigartige Hotels<br />

CHÂTEAU DE SIBRA, FRANKREICH<br />

Das verträumte Traumschloss 82<br />

REISEINSPIRATIONEN<br />

IN BUCHFORM<br />

Für Sie gelesen 98<br />

BAD HORN HOTEL & SPA, BODENSEE<br />

Maritime Ambiance par excellence 86<br />

OTTMANGUT, SÜDTRIOL<br />

Kleinod gelebter<br />

Meraner Geschichte 88<br />

© PILA SPA<br />

KANTON BERN<br />

<strong>Sommer</strong>liche Bike-Routen 62<br />

WANDERLAND SCHWEIZ<br />

Die Fünf-Seen-Wanderung 66<br />

Der Berner Oberländer Klassiker 68<br />

GIPFELTREFFEN<br />

Das aktuelle Gespräch<br />

© DAMIAN PERTOLL<br />

FOLLOW US ON<br />

INSTAGRAM<br />

@BELVEDEREMAGAZIN<br />

ERWIN HINTEREGGER<br />

CEO IDM Südtirol 70<br />

<strong>belvedere</strong><br />

5


…PARADIES AUF ZEIT · KURZNACHRICHTEN<br />

SEEFELD, TIROL<br />

<strong>Sommer</strong>tage in den Bergen<br />

Heisse <strong>Sommer</strong>tage lassen sich am besten in den Bergen<br />

oder am Wasser verbringen. Noch schöner wird es, wenn<br />

man beides kombiniert. Die Olympiaregion Seefeld in den<br />

Tiroler Alpen verfügt über eine beeindruckende Naturkulisse<br />

und idyllische Bergseen. Nach einer Wanderung lockt<br />

der Möserer See alle Wasserratten für eine willkommene<br />

Erfrischung. Auf 1295 Metern, ruhig und mitten in der Natur<br />

gelegen ist er ein echtes Naturparadies. Rund um den See<br />

findet man immer einen Ruheplatz, der Waldspielplatz ist für<br />

Kinder ein Erlebnis, und für besonders viel Adrenalin<br />

schwingt man sich an einer Art Schaukel mit einem Hopser<br />

ins kühle Nass. Seefeld ist zudem ab Zürich bequem mit der<br />

Bahn mit bloss einem Mal Umsteigen und mit dem Auto in<br />

rund vier Stunden erreichbar.<br />

SEEFELD.COM<br />

© SEBASTIAN MARKO PHOTOGRAPHY<br />

FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN<br />

Wandern beim kleinen Nachbarn<br />

Das Liechtensteiner Bergdorf Malbun liegt auf 1600 m ü. M.<br />

und ist mit seiner traumhaften Alpenlandschaft die perfekte<br />

Familiendestination. Am besten lernt man das Fürstentum<br />

auf dem 75 Kilometer langen Liechtenstein-Weg kennen.<br />

Der Weg führt durch alle Gemeinden des Landes, durch<br />

idyllische Weinberge, Naturschutzgebiete, stille Wälder und<br />

ist gespickt mit Sehenswürdigkeiten, herrlichen Ausblicken<br />

und kulinarischen Höhepunkten. Der Liechtenstein-Weg ist<br />

eine Erlebniswelt, die idealerweise in 4 bis 5 Etappen<br />

entdeckt wird. Ein Gepäcktransport sorgt für das nötige<br />

Extra an Entspannung. Auch sonst lässt Liechtenstein das<br />

Wanderherz höherschlagen. Über 400 Kilometer gut<br />

ausgebaute und beschilderte Wanderwege und Berge bis<br />

2600 Meter locken mit ihrer Schönheit zum Wandern im<br />

Fürstentum. © LIECHTENSTEIN MARKETING<br />

TOURISMUS.LI<br />

ZUG<br />

Ein Geheimtipp im <strong>Sommer</strong><br />

Zug verzaubert mit Seen, Bergen, mit einer geschichtsträchtigen<br />

Altstadt, mit Perlen aus Kunst und Kultur sowie<br />

einem fantastischen Gastronomieangebot und zahlreichen<br />

Erlebnismöglichkeiten. Zug ist auch für Schweizer ein<br />

Geheimtipp – für alle, die das Besondere, das Kleine und<br />

Feine suchen. Zug ist insbesondere im <strong>Sommer</strong> zum Entdecken<br />

schön. Ob in der Stadt oder der umliegenden<br />

vielfältigen Region – jeder findet seinen Platz an der Sonne.<br />

So geniessen die Besucher einen gemütlichen Kaffee am See,<br />

flanieren durch die Zuger Altstadtgassen, kühlen sich bei<br />

einem Bad im See ab oder geniessen die frische Brise<br />

während einer Schifffahrt mit Blick auf die Rigi. Wasserratten<br />

finden in Zug ein wahres Paradies. Die schönen<br />

«Badis» laden ein zum Sprung ins kühle Nass und sind erst<br />

noch rund um die Uhr frei zugänglich. © SCHWEIZ TOURISMUS<br />

ZUGTOURISMUS.CH<br />

6 <strong>belvedere</strong>


BAD ZURZACH<br />

DER IDEALE KURZTRIP<br />

Eine Velo-Tour durch die Wasser- und Hügellandschaft im Zurzibiet verspricht<br />

Genuss pur. Die verdiente Erholung nach dem Sport bietet das Thermalbad Zurzach.<br />

Sport und Wellness<br />

lassen sich in Bad<br />

Zurzach gut<br />

verbinden.<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS<br />

KULINARISCHE E-BIKE TOUR<br />

Der Aargauer Hochrhein und der Jurapark<br />

Aargau vereinen eindrückliche Landschaften,<br />

pittoreske Städtchen und touristische Attraktionen.<br />

So vielfältig wie die idyllische Landschaft<br />

sind auch die Produkte, welche die<br />

lokalen Produzenten im Einklang mit der Natur<br />

herstellen. Auf der E-Bike Genuss-Tour ab Bad<br />

Zurzach werden die Besucher an 6 Stopps vom<br />

Znüni über den Apéro und das Mittagessen bis<br />

hin zum Dessert mit regionalem Gaumengold<br />

verwöhnt. Der Start ist bei Bad Zurzach Tourismus,<br />

hier erhalten die Gäste alle nötigen<br />

Informationen zur Route und einen Bogen mit<br />

Gutscheinen für jeden Stopp. Eine Reise auf<br />

zwei Rädern voller kulinarischer Höhepunkte!<br />

AUF DEN SPUREN VON BIBER UND CO.<br />

Entspannung versprechen die Naherholungsgebiete<br />

wie der Klingnauer Stausee oder das<br />

Naturschutzgebiet Aue Chly Rhy in Rietheim.<br />

Die regionale Tier- und Pflanzenwelt lässt sich<br />

dort besonders gut entdecken. Diverse Velo-<br />

Touren führen durch die abwechslungsreichen<br />

Zurzibieter Landschaften. Sport und Wellness<br />

lassen sich in Bad Zurzach gut verbinden: Wer<br />

gerne die Beine nach einer anstrengenden<br />

Velo-Tour hochlegen und sich in der Wellness-<br />

Welt vom Thermalbad Zurzach erholen möchte,<br />

kann vom Radfahrerangebot profitieren.<br />

BADZURZACH.INFO<br />

RADFAHRERANGEBOT<br />

• Übernachtung im DZ oder EZ<br />

• Frühstücksbuffet<br />

• Unbeschränkter Zutritt in die Wellness-<br />

Welt des Thermalbades Zurzach<br />

• Abstellplatz für Fahrräder<br />

• Gästekarte mit attraktiven Vergünstigungen<br />

und Gratis-Nutzung des ZurziBus<br />

Die An- und Abreise muss mit einem Fahrrad<br />

erfolgen. Ab CHF 111 pro Person.<br />

VitalBoutique Hotel Zurzacherhof***S<br />

Parkhotel Bad Zurzach****S<br />

Weitere Informationen unter<br />

BADZURZACH.INFO<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

7


PARADIES AUF ZEIT<br />

AAREGESCHICHTEN<br />

DIE AARE IM EWIGEN<br />

WECHSELSPIEL<br />

Der längste Fluss der Schweiz ist ein Mythos und eine nie endende<br />

Inspirationsquelle. Wer schon einmal am Aareufer entlanggewandert ist, kennt<br />

seine vielschichtige Schönheit – von der Quelle bis zur Mündung.<br />

Elisha Nicolas Schuetz / Illustration: Alberto Fabbris<br />

KOBLENZ<br />

Surb<br />

Limmat<br />

Dünnern<br />

AARAU<br />

Suhre<br />

Aabach<br />

Reuss<br />

Schüss<br />

SOLOTHURN<br />

Wigger<br />

BIEL<br />

Ösch<br />

Murg<br />

Zihlkanal Bielersee<br />

Wohlensee<br />

BERN<br />

Saane<br />

Emme<br />

Önz<br />

Gürbe<br />

THUN<br />

Zulg<br />

INTERLAKEN<br />

Thunersee<br />

Brienzersee<br />

BRIENZ<br />

Gadmenwasser<br />

Simme<br />

Kander<br />

8 <strong>belvedere</strong><br />

Lütschine


PARADIES AUF ZEIT<br />

Die Quellgletscher der Aare sind<br />

umgeben von den höchsten<br />

Gipfeln des Berner Oberlandes, welche die<br />

Wiege des jungen Flusses säumen. Die Aare<br />

entspringt als sanftes Rinnsal dem Ober- und<br />

Unteraargletscher, um alsdann auf einer<br />

Distanz von 30 Kilometern bis zum Brienzersee<br />

eine gewaltige Höhendifferenz von 1700 Metern<br />

zu bewältigen. Fortan ist der Verlauf der Aare<br />

ein unendliches Wechselspiel – schäumendes,<br />

kräftiges Fliessen, ruhiges Verweilen, die<br />

Transformation vom stürzenden Wildbach zum<br />

majestätischen Fluss. Sie lehrt uns, dass das<br />

Leben Strömungsgesetzen unterworfen ist, dass<br />

auch die Menschen sich stetig zu wandeln<br />

haben. Um – eben wie die Aare – «im Fluss» zu<br />

bleiben.<br />

GEOLOGIE UND GLAZIOLOGIE ERLEBEN<br />

Ein erster Vorläufer der Aare entstand etwa<br />

zeitgleich mit den Alpen, vor rund 30 Millionen<br />

Jahren. In der Folge hat die Aare etliche Male<br />

ihren Lauf geändert, wurde in Schluchten<br />

gezwängt und hat sich in Seen ergossen. So hat<br />

die Aare im Haslital bei Meiringen eine bis zu<br />

200 Meter tiefe Schlucht durch die Kalkfelsen<br />

gegraben. Die Durchwanderung der ganzen<br />

Aareschlucht auf einem schmalen Holzweg<br />

dauert heute zirka 40 Minuten. Dieser mystische<br />

Ausflug lohnt sich: Leises Plätschern, lautes<br />

Rauschen, Gletscherwasser, Gletschermühlen,<br />

Kalksteinformationen - durch Tunnel und über<br />

Stege lassen sich Geologie und Glaziologie<br />

hautnah erleben. Dies ist nun im <strong>Sommer</strong><br />

natürlich besonders erfrischend.<br />

VEREINT MIT DEN OBERLÄNDER SEEN<br />

In der Folge fliesst das Gewässer stetig bergab,<br />

um zuerst im Brienzer- und kurz darauf im<br />

FAKTEN ZUR AARE<br />

Die Aare ist das wichtigste Fliessgewässer<br />

und der längste gänzlich innerhalb der<br />

Schweiz verlaufende Fluss. Ihre Gesamtlänge<br />

beträgt 292 Kilometer, das Gefälle 1665<br />

Meter, ihr Einzugsgebiet 17’709 Quadratkilometer<br />

und der mittlere Abfluss<br />

525 Kubikmeter pro Sekunde (Pegel Untersiggenthal,<br />

2019). Sie ist der wasserreichste<br />

Nebenfluss des Rheins, übertrifft damit die<br />

Maas und den Hochrhein und führt mehr<br />

Wasser als Mosel und Main zusammen.<br />

Bei Münsingen (BE)<br />

kann man wunderbar<br />

der Aare entlang<br />

wandern.<br />

BILDER: SCHWEIZ TOURISMUS<br />

<strong>belvedere</strong><br />

9


PARADIES AUF ZEIT<br />

Thunersee auszubreiten. Beide Seen lassen sich<br />

wunderbar mit dem Schiff erkunden, wobei die<br />

beiden Dampfschiffe «Lötschberg» (Brienzersee)<br />

oder «Blüemlisalp» (Thunersee) ein ganz<br />

besonderes Erlebnis versprechen. Zudem sei die<br />

äusserst schöne Strecke von Spiez nach Faulensee<br />

am Thunersee erwähnt. Internationale<br />

Berühmtheit erlangte die Gegend dank der<br />

deutschen Nationalmannschaft, die 1954 im<br />

Spiezer Hotel Belvédère logierte und als<br />

«Wunder von Bern» sensationell Fussball-<br />

Weltmeister wurde. Hier lässt es sich herrlich<br />

flanieren und die malerische Schönheit der<br />

Bergwelt direkt am See geniessen. Sehenswert<br />

ist auch die Stadt Thun, mit ihren zahlreichen<br />

Restaurants und Cafés, direkt an der Aare<br />

gelegen. Mehrheitlich erbaut wurde die heutige<br />

Stadt im 12. Jahrhundert.<br />

DIE AARE ALS SCHICKSAL VON BERN<br />

Von Thun schliesslich nimmt die Aare die<br />

Bundeshauptstadt ins Visier. Im <strong>Sommer</strong> ist<br />

diese Strecke der Klassiker schlechthin, um mit<br />

einem bunten Gummiboot die rund 25 Kilometer<br />

nach Bern auf dem Wasser treibend zurückzulegen.<br />

Die bekannteste und wohl beliebteste<br />

aller Aareböötle-Strecken führt während drei<br />

bis fünf Stunden von Thun Schwäbis nach Bern<br />

über die legendäre Uttiger Schwelle. Und in<br />

Bern selbst geniesst die Aare natürlich Kult-<br />

Status – schliesslich ist das Aareschwimmen<br />

der Volkssport Nummer 1 bei den Bernern. Und<br />

der Fluss ist mit der Geschichte Berns nicht zu<br />

trennen, war gar ihr Schicksal: Die Aareschlaufe<br />

gab die bauliche Entwicklung vor, bestimmte<br />

ihren strategischen Wert, begrenzte und<br />

schützte die Stadt zugleich. Und wurde zur<br />

finsteren Urgewalt, wenn die Schneeschmelze<br />

und anhaltender Regen ihre Zuflüsse anschwellen<br />

liess.<br />

DAS BIELER STADTBILD TRENNEND<br />

Alsdann durchfliesst die Aare das Stadtgebiet<br />

von Bern in Nordrichtung und es mündet von<br />

links der Sulgebach ein, der das zwischen dem<br />

Gurten und dem Ulmizberg liegende Köniztal,<br />

– ein Naturreservat und beliebtes Naherholungsgebiet,<br />

entwässert. Nach Bern geht es via<br />

Wohlensee über kanalisierte Strecken in den<br />

Bielersee. Die Aare trennt nun das imposante<br />

Bieler Stadtbild, bestehend aus modernen<br />

Hochhäusern, architektonischen Sehenswürdigkeiten<br />

und römischen Bauten, bei dem<br />

die deutsche und französische Sprachkultur<br />

miteinander verschmelzen.<br />

SCHÖNSTE SCHIFFSTRECKE<br />

Die Strecke zwischen Biel und Solothurn mit der<br />

BLS wird von manchen als die schönste Schiffstrecke<br />

der Schweiz bezeichnet. In der Tat<br />

trumpft diese gut dreistündige Strecke mit<br />

vielen Sehenswürdigkeiten auf – so zum<br />

Beispiel die Storchensiedlung Altreu, international<br />

bekannt als Pflege- und Brutstation für<br />

Weissstörche, wo zeitweise bis zu 100 Tiere<br />

leben. Auch das verträumt wirkende Landstädtchen<br />

Büren an der Aare gefällt durch seine<br />

historischen Bauten und durch seine Holzbrücke<br />

über den Aarelauf – ursprünglich aus dem<br />

Jahre 1275 stammend. Das charmante Städtchen<br />

ist durchaus sehenswert, schliesslich figuriert<br />

es als nationales Objekt im Bundesinventar für<br />

Kulturgüter.<br />

AUF EWIG MIT DER AARE VERBUNDEN<br />

Eine weitere Perle am Aareufer ist Solothurn.<br />

Mit ihren elf Kirchen und Kapellen gilt sie gar<br />

DIE AARE UND DER ADLER<br />

Seit Beginn der Eiszeit vor rund 600’000<br />

Jahre v.Chr. hat sich der Lauf des mächtigen<br />

Flusses immer wieder verändert. So hat die<br />

Aare in wechselvollen Jahrtausenden ihre<br />

Landschaft um- und neugestaltet, ist neue<br />

Wege gegangen und hat gleichzeitig auf<br />

weiten Strecken das Antlitz der Schweiz<br />

geprägt. Vor über 50’000 Jahren hatten sich<br />

auch die ersten Siedler an den Ufern der Aare<br />

niedergelassen. Viele Flussnamen sind ein<br />

Hinweis auf das Weltbild der keltischen<br />

Siedler – und häufig stellte man sich den<br />

Flussdämon (oder die Gottheit) als Tier vor.<br />

Im Falle der Aare war dies allem Anschein<br />

nach der Adler (Aar), und daraus leitete sich<br />

nach etlichen Abhandlungen der heutige<br />

Flussnamen ab. Zahlreiche Wappen der<br />

Aarestädte tragen denn auch den Adler im<br />

Wappen. Sie ist aber auch noch unter einem<br />

zweiten Namen bekannt: Wînema. Ihr Dämon<br />

war die Schlange, «die sich Windende»,<br />

abgeleitet vom indogermanischen wî-. Dieser<br />

ist im Namen Wynau, Au an der Wîmen, noch<br />

erhalten.<br />

In Brugg (AG)<br />

verbindet sich die<br />

Aare mit der Limmat<br />

und Reuss.<br />

10 <strong>belvedere</strong>


…<br />

Kult: Das Aareböötle<br />

in der Hauptstadt.<br />

als schönste Barockstadt der Schweiz. Romantische<br />

Gässchen, altes Kopfsteinpflaster, eine<br />

eindrückliche Kathedrale und gediegene<br />

Patrizierhäuser bilden eine fantastische Kulisse;<br />

es scheint, als ob sich die Stadt stets im Sonntagsgewand<br />

präsentiert. Die architektonische<br />

Grandezza ist überall gut sicht- und spürbar.<br />

Wie kaum eine andere Stadt ist Solothurn mit<br />

der Aare verbunden: Hier erfüllt sich die Weihe<br />

der Stadt, das Martyrium ihrer Schutzpatrone<br />

Urs und Victor. Vom Statthalter des römischen<br />

Victus enthauptet und in die Aare gestürzt,<br />

entstiegen die beiden den Fluten, um sich – mit<br />

dem Kopf unter dem Arm – ins Grab zu legen;<br />

dort, wo heute die Peterskappelle steht. Der<br />

Aare verdankt die Stadt noch viele weitere<br />

Mythen und Legenden, wie jener der heiligen<br />

Verena.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

11


PARADIES AUF ZEIT<br />

WO DIE AARE RÜCKWÄRTS FLIESST<br />

Nun bildet die Aare bis nach der Stadt Aarburg<br />

für über 10 km die Kantonsgrenze zwischen<br />

Solothurn (Nordufer) und Aargau. Das nächste<br />

Highlight folgt sogleich: Aarburg, wo die<br />

Festungsanlange majestätisch über der Aare<br />

thront. Die imposante Anlage entstand zu<br />

Beginn des 12. Jahrhunderts und wurde während<br />

der Berner Herrschaft zu einer mächtigen<br />

Festungsanlage ausgebaut. Im Schutze der<br />

Festung entwickelte sich das Städtchen zu<br />

einem bedeutenden Umschlagplatz. Der<br />

Gebäudekomplex ist als Kulturgut von nationaler<br />

Bedeutung eingestuft und dient heute als<br />

Jugendheim. Bei Aarburg vollzieht die Aare ein<br />

Naturspektakel allerster Güte: Die starke<br />

Strömung und das ruhige Wasser treffen mitten<br />

im Fluss aufeinander und lassen die Aare<br />

rückwärts fliessen. Dieses Spektakel trägt den<br />

Namen «Aarewaage» und ist ein einzigartiges<br />

Phänomen in Europa.<br />

EINE OASE DER RUHE<br />

An den Städten Olten und Aarau zieht die Aare<br />

auch in einem Rundbogen am Schloss Wildegg<br />

vorbei – einem authentischen Erlebnisort der<br />

Geschichte und der historischen Gartenkultur.<br />

Das prächtige Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert<br />

wurde von den Habsburgern gegründet, und die<br />

wundervolle Gartenanlage mit Nutz-, Lust- und<br />

Rosengarten versprühen noch immer einen<br />

Hauch des adligen Lebensstils, während<br />

Ausstellungen im Museum und im Garten<br />

Einblicke in die Jagd und in die Gartenkultur<br />

geben. Der ProSpecieRara-Garten beherbergt<br />

alte und seltene Kulturpflanzen und ist im<br />

jahreszeitlichen Wechsel eine Oase der Ruhe.<br />

An Schlössern und Burgen mangelt es im<br />

Aargau bekanntlich nicht. Eines ist das Schloss<br />

Biberstein. Im 13. Jahrhundert von den Habsburgern<br />

erbaut, dient es heute als Wohn- und<br />

Arbeitsheim für Erwachsene mit Unterstützungsbedarf.<br />

Bad Schinznach ist bekannt für<br />

sein Thermalbad mit der stärksten Schwefelquelle<br />

der Schweiz. Sollte das Wetter auf der<br />

Tour mal nicht mitspielen, lohnt sich ein Besuch<br />

allemal.<br />

VEREINT ZUM STROM<br />

So führt die Aare nun bis nach Brugg. Dort<br />

verbindet sie sich im sogenannten Wasserschloss<br />

mit Limmat und Reuss – und die letzte<br />

Wegstrecke zum Rhein gemeinsam zurückzulegen.<br />

Die Aare wird zum Strom. Ideal zu<br />

bestaunen ist das Wasserspektakel nach einer<br />

dreistündigen Wanderung vom Gebentorfer<br />

Horn aus. In Böttstein lohnt sich ein Blick in den<br />

Innenhof des gleichnamigen Schlosses, das<br />

direkt an der Route liegt. Das Naturschutzgebiet<br />

«Klingnauer Stausee» braucht man zumindest<br />

Ornithologen nicht mehr vorzustellen – der<br />

künstlich gestaute See überrascht mit einer<br />

eindrücklichen Vogel- und Pflanzenwelt in<br />

herrlicher Landschaft.<br />

DIE LETZTE REISE DER AARE<br />

Von der Limmat und Reuss frisch gestärkt, tritt<br />

die Aare ihre letzte Reisestrecke an. Nach 292<br />

Kilometern mündet sie bei Koblenz in den Rhein<br />

– zusammen mit diesem wird das Wasser aus<br />

den Berner Alpen zum längsten europäischen<br />

Fluss, der sich hinter Rotterdam in die Nordsee<br />

ergiesst. Weshalb der Rhein allerdings nicht<br />

Aare heisst, ist bis heute Gegenstand von vielen<br />

Diskussionen und Spekulationen. Fakt ist, dass<br />

die Aare grundsätzlich das grössere Einzugsgebiet<br />

hat und – insbesondere auch dank dem<br />

Zusammenschluss mit der Limmat und Reuss<br />

– auch mehr Wasser führt. Allerdings wird der<br />

Rhein seit jeher mehr verehrt, wird sein Name<br />

doch auf die keltische Bezeichnung «Renos»<br />

oder «Reinos» zurückgeführt, was so viel wie<br />

«Fluss» oder «Strom» bedeutet – also schlicht<br />

der Inbegriff dieses mächtigen Gewässers.<br />

Derweil wird in Deutschland kaum jemand<br />

bedauern, dass die trüben Fluten nicht nach der<br />

Aare benannt wurden. Und die Aare ihrerseits<br />

ist der Schweiz von der Grimsel bis hier an die<br />

Landesgrenze treu geblieben.<br />

MADEINBERN.COM, AARGAUTOURISMUS.CH,<br />

SOLOTHURN-CITY.CH<br />

Die Schifffahrt von<br />

Solothurn nach Biel<br />

gehört zu den<br />

schönsten entlang<br />

der Aare.<br />

12 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

SEEHOTEL HERMITAGE, LUZERN<br />

CHILLOUT-AMBIENTE<br />

AM SEE<br />

«Das Haus am See mit etwas Mehr» bietet sommerliche,<br />

entspannte Ferienstimmung par excellence.<br />

Diese Lage – da könnte glatt<br />

manch einer neidisch werden.<br />

Das Seehotel Hermitage liegt bevorzugt am Ufer<br />

des Vierwaldstättersee samt Schiffanlegestelle<br />

und strahlt dadurch ein verträumtes mediterranes<br />

Flair aus. In der Ruhe und doch so nah am<br />

Geschehen, mit einer einmaligen Sicht auf das<br />

Bergpanorama und die Stadt Luzern. Gesamthaft<br />

verfügt das Seehotel über 69 Zimmer in<br />

drei Kategorien sowie eine Suite – allesamt mit<br />

herrlichem Blick auf den Vierwaldstättersee<br />

und die Innerschweizer Berge.<br />

PURES IBIZA-FEELING<br />

Das Openair-Popup-Restaurant direkt am<br />

Seeufer ist ein weiteres Highlight – hier gibt es<br />

aus dem original «Air Stream» Food Truck Köstliches<br />

aus aller Welt. Wer Lust auf ein wenig<br />

Ibiza-Feeling hat, findet das in der Lakeside<br />

Lounge – sie lädt täglich bei schönem Wetter ein,<br />

das Leben und den <strong>Sommer</strong> zu geniessen. Am<br />

Sonntagmorgen lässt es sich derweil beim<br />

«Sunday Yoga» ideal in den Tag starten – die<br />

vitalisierende Yoga stunde findet direkt am<br />

Wasser statt.<br />

Unglaubliche Lage<br />

direkt am See.<br />

Die Lakeside Lounge<br />

verspricht Ibiza-<br />

Feeling.<br />

© SEEHOTEL HERMITAGE<br />

URBANES, ZEITGENÖSSISCHES DESIGN<br />

Urbanes, zeitgenössisches Design prägt heute<br />

das Restaurant Hermitage mit der Seeterrasse<br />

und macht es zu einem Ort der Begegnung und<br />

des Genusses. Spannend zeigt sich auch die<br />

Kulinarik – es ist ein gelungener Mix zwischen<br />

traditioneller Schweizer Küche und weltoffener<br />

Fusions-Küche. Hier können die Gäste die<br />

frische Seeluft riechen und einfach sein. Sich<br />

der Sonne hingeben und geniessen, was aus<br />

Küche und Keller aufgetragen wird.<br />

ENTSPANNUNG UND ACTION<br />

In den Liegestühlen auf der Liegeweise unter<br />

den Bäumen findet man ebenfalls Ruhe und<br />

Erholung, während Stand Up Paddles, Kanus,<br />

Pedalo oder einem hoteleigenen Partyboot<br />

sommerlichen Ferienspass versprechen. Aktive<br />

Gäste kommen hier voll auf ihre Kosten – sei<br />

dies auf dem Tennisplatz, unterwegs mit den<br />

E-Bikes oder auf dem Wasser beim Wakeboarden,<br />

Wakesurfen oder mit den Wasser skies.<br />

HERMITAGE-LUZERN.CH<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

13


PARADIES AUF ZEIT<br />

AOSTATAL<br />

BIKEPARADIES IN<br />

DER NATURIDYLLE<br />

Die italienischen Westalpen zählen zu den spektakulärsten Bike-Spots der<br />

Alpen. Fast 100 Kilometer misst das Aostatal von Ost nach West und bietet<br />

alles, was das Bike-Herz begehrt.<br />

Sacha Gähwiler<br />

An kaum einem anderen Ort in den<br />

Alpen lässt sich dermassen<br />

himmlisch Biken wie im Aostatal – zwischen<br />

den Gebirgsmassiven Mont Blanc, Matterhorn,<br />

Monte Rosa und Gran Paradiso gelegen, versprechen<br />

die wilden Seitentäler atemberaubende<br />

Bike-Momente. Diese spektakuläre Naturkulisse<br />

bietet auf etlichen Routen nach jeder Kurve<br />

immer wieder neue Ausblicke und bereichert<br />

das Sporterlebnis eines jeden Bikers.<br />

PFLICHTPROGRAMM FÜR BIKER<br />

Die Bandbreite reicht von Einsteigertouren in<br />

Talnähe bis hin zu hochalpinen Routen mit<br />

langen Singletrails durch unberührte Natur –<br />

sei es mit viel Flow oder steil und technisch,<br />

naturbelassen oder geshaped. Die Auswahl an<br />

ganztägigen Mountainbike-Touren oder kurzen<br />

Runden bietet alles, was das Herz begehrt. Die<br />

Touren rund um La Thuile und Courmayeur<br />

gehören schon lange zum Pflichtprogramm im<br />

Aostatal, schon wegen der Blicke zum vergletscherten<br />

Mont Blanc.<br />

verbessern wollen. La Thuile Bike World<br />

präsentiert diesen <strong>Sommer</strong> ein erweitertes<br />

Bike-Produkt: das «Pro». Es richtet sich an<br />

diejenigen, die technische Strecken und hohe<br />

Leistung suchen, sowie an Biker, die natürliche<br />

Strecken mit dem Fahrrad entdecken wollen.<br />

Dies entlang einiger legendärer Strassen, die<br />

Radsportgeschichte geschrieben haben. Die<br />

eigene MTB-Schule mit ihren Ausbildern und<br />

Guides (anerkannt von der Federazione Ciclistica<br />

Italiana) bietet einige geführte Touren in der<br />

Region sowie Unterricht für Anfänger und<br />

Kinder.<br />

WEITLÄUFIGER BIKE-PARK<br />

Jedes Jahr ziehen die Strassenrouten Tausende<br />

von Radfahrern an, die sich den steilen Anstiegen<br />

zum Kleinen Sankt-Bernhard-Pass und zum<br />

Colle San Carlo stellen – zwei Orte, die sowohl<br />

Teil der Tour de France als auch des Giro d’Italia<br />

waren. Für MTS-Liebhaber gibt es eine Aus-<br />

Der Bike Park von La<br />

Thuile gehört zum<br />

Kalender der Enduro<br />

World Series.<br />

© Archivo Tourismo<br />

Ein atemberaubendes<br />

Netz an<br />

Singletrails: Das<br />

Cervino Mountain<br />

Paradies.<br />

© Nicolò Venturin Chabloz<br />

TEIL DER ENDURO WORLD SERIES<br />

Die La Thuile Bike World ist ein wahres Fleckchen<br />

Bike-Paradies und gehört zum offiziellen<br />

Kalender der Enduro World Series sowie<br />

anderer bedeutender nationaler und internationaler<br />

Wettbewerbe. Den Bikern bieten sich<br />

äusserst abwechslungsreiche Strecken, welche<br />

sowohl für erfahrene Fahrer, wie auch für<br />

solche geeignet sind, die ihre Fähigkeiten<br />

zusammen mit einem qualifizierten Instructor<br />

14 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

wahl an natürlichen Wegen, die entlang alter<br />

Verbindungsgräben und Saumpfade angelegt<br />

wurden und sich zwischen Italien und Frankreich<br />

erstrecken. Einige von ihnen sind Teil des<br />

weitläufigen Bike Parks, der dank der Skianlagen<br />

der Funivie Piccolo San Bernardo, die auch<br />

Fahrräder transportieren können, leicht<br />

zugänglich ist.<br />

IM ANGESICHT DES MATTERHORNS<br />

Ein atemberaubendes Netz an Singletrails<br />

finden Biker im Cervino Mountain Paradise.<br />

Cervino hat sich schon vor Jahren auf das<br />

Mountainbiken im <strong>Sommer</strong> fokussiert. Gerade<br />

kürzlich wurde eine neue Strecke eingeweiht,<br />

die ganz den E-Bikes gewidmet ist. So können<br />

die einzigartigen Orte des Tales entspannt<br />

entdeckt werden. Die beispiellose Strecke ist<br />

2,4 Kilometer lang und führt entlang der Ufer<br />

des alpinen Sees Cime Bianche auf 2800 Metern<br />

Höhe – und den Spiegelungen des Matterhorns<br />

in seinem Wasser. Biken mit solch einem<br />

Panorama vor Augen ist einzigartig – ebenso wie<br />

der Verbindungsweg zu Trail 2 und Trail 12, die<br />

im oberen Teil der Winterpiste «Ventina»<br />

eingezeichnet sind und bis zum Dorf Cervinia<br />

mit einem Gesamthöhenunterschied von<br />

1500 Metern hinunterführen.<br />

LOVEVDA.IT<br />

SOMMER-EVENTS<br />

Enduro World Series: In La Thuile wird vom<br />

8.–11. Juli <strong>2021</strong> eine Etappe der internationalen<br />

Rundstrecke der Enduro World Series<br />

stattfinden. ENDUROWORLDSERIES.COM<br />

Nachtabfahrt mit dem E-Bike: Von Aosta<br />

aus geht es mit dem E-Bike den Berg hinauf<br />

bis zu einer Hütte, von der die Gäste den<br />

Sonnenuntergang beobachten und anschliessend<br />

ein ausgezeichnetes Aostataler Abendessen<br />

geniessen. Angebot mit einer Übernachtung<br />

ab EUR 220, gültig bis 09.09.<strong>2021</strong>.<br />

Maxiavalanche: Dieser Mountainbike-Wettbewerb<br />

findet vom 23.–25. Juli statt und<br />

führt vom Plateau Rosà nach Breuil Cervinia.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

15


THEMENWEGE DER SCHWÄBISCHEN ALB<br />

GEHEN IST MAGIE<br />

Hektik und kaum Zeit für sich selbst – manchmal braucht es eine Auszeit. Die Ehinger<br />

Alb in Baden-Württemberg ist wie dafür gemacht. Auf dem 51 Kilometer langen<br />

Besinnungsweg finden Wanderer neue Impulse.<br />

Sacha Gähwiler<br />

16 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

Es tun sich Horizonte<br />

auf: Die Statue Enger.<br />

© TMBW BERNHART<br />

L<br />

eise plätschert die Grosse Lauter,<br />

ein Zufluss der Donau, unter ihren<br />

Füssen dahin. Knapp über der Wasseroberfläche<br />

tanzen blau schimmernde Libellen. Anna sitzt<br />

auf einem dicken Baumstamm, der vor Jahren<br />

einmal über den Fluss gefallen ist. Jetzt bildet er<br />

eine natürliche Brücke ans andere Ufer – und<br />

einen gemütlichen Platz zum Entspannen und<br />

Zur-Ruhe-kommen. Anna ist auf der vom<br />

Deutschen Wanderverband zertifizierten,<br />

51 Kilometer langen Biosphären-Wandertour<br />

«Wege der Besinnung und Einkehr auf der<br />

Ehinger Alb» unterwegs. Der Rundweg kann in<br />

zehn einzelnen Etappen begangen werden und<br />

führt quer durch das Gebiet der Ehinger Alb und<br />

das Albvorland; das Vorland der Schwäbischen<br />

Alb: durch dichte Wälder, über kleine Kuppen<br />

und zu weiten Ausblicken. Fast so abwechslungsreich<br />

wie das Leben selbst.<br />

NATURWUNDER DES JAHRES 2019<br />

Auf dem Weg geht es darum, sich im spirituellen<br />

Raum zu besinnen und Antworten auf Fragen zu<br />

finden, wie «Wo will ich hin im Leben?» oder<br />

«Wo stehe ich gerade?». Genau das ist auch<br />

Annas Intention. Im Beruf häufig im Stress, will<br />

sie fernab von Terminen und Konventionen die<br />

Stille der Natur geniessen. Ihre Etappe führt<br />

von Erbstetten durch das Lautertal und weiter<br />

über Mundingen nach Dächingen. Von ihrem<br />

Baumstamm aus geht sie weiter an der Grossen<br />

Lauter entlang. Der Fluss ist die Lebensader für<br />

das Tal. Und nicht nur das: 2019 wurde die<br />

Grosse Lauter von der Heinz- Sielmann-Stiftung<br />

zum Naturwunder des Jahres gekürt. Mannshoch<br />

wachsen die Sträucher an ihrem Ufer. Auf<br />

der anderen Wegseite ragen steile Felswände<br />

empor. Und hoch oben am Hang thront die<br />

Burgruine Wartstein, wie ein Wächter, der das<br />

Tal überblickt.<br />

aus Besinnungsweg und Kunstpfad. Sechs<br />

Kunstwerke hat der Tübinger Künstler Martin<br />

Burchard hier geschaffen, die sich alle mit<br />

Spiritualität befassen. Unter einem hölzernen<br />

Unterstand befinden sich drei bunte Gebetsmühlen.<br />

Sie sind ein Impuls, damit Wanderer<br />

erkennen, wofür sie dankbar sein können.<br />

Langsam dreht Anna an den Mühlen. Sie zeigen<br />

Begriffe wie Harmonie, Inspiration, Klarheit<br />

und Frieden.<br />

ANDERE ART DER BESINNUNG<br />

Und auch Anna spürt mit jedem Schritt, wie sie<br />

immer mehr Details der Natur wahrnimmt.<br />

Deshalb plädiert Alfons dafür, sich Zeit zu<br />

nehmen und die einzigartige Landschaft am<br />

Fusse der Schwäbischen Alb zu geniessen. Und<br />

hinter jeder Biegung eröffnen sich neue Perspektiven.<br />

Auch für Anna, die nach einem<br />

Tagesmarsch die Wallfahrtskirche in Dächingen<br />

erreicht, auf einer Kirchenbank Platz nimmt<br />

und hier eine ganz andere Art der Besinnung<br />

erlebt. Nicht in der Natur, aber genauso ruhig<br />

und entspannend wie am Morgen auf dem<br />

bemoosten Baumstamm.<br />

BESINNUNGSWEG-EHINGER-ALB.DE,<br />

TOURISMUS-BW.DE<br />

SPIRITUELLE KUNSTWERKE<br />

Annas nächste Station hier in Baden-Württemberg<br />

ist ein solcher Themenweg: Der Lebens-<br />

Horizont-Weg in Mundingen ist eine Mischung<br />

Stuttgart 30 km, Basel ca. 200 km<br />

<strong>belvedere</strong><br />

17


PARADIES AUF ZEIT<br />

REGION YVERDON-LES-BAINS<br />

SOMMER<br />

AM SEHNSUCHTSORT<br />

In dieser touristischen Schatztruhe kommen Biker, Wanderer<br />

und Wasserratten voll auf ihre Kosten.<br />

Die Sandstrände<br />

von Yvonand.<br />

© CLAUDEJACCARD.COM<br />

Die abwechslungsreiche Region<br />

von Yverdon-les-Bains punktet<br />

sowohl bei Wanderern als auch bei Bikern und<br />

bestens per Zug oder Auto erreichbar.<br />

Ein Highlight ist beispielsweise der «Hausberg»<br />

Chasseron mit seinem prächtigen Alpenpanorama.<br />

Auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet<br />

Grande-Cariçaie, der grössten an einem<br />

See gelegenen Sumpflandschaft der Schweiz,<br />

kann man nur einen Katzensprung von der<br />

Stadt eine ungeahnte Naturpracht entdecken.<br />

Der Wanderer wird von der Vielfalt an Tierund<br />

Pflanzenarten überrascht sein, denen<br />

er hier begegnet. Unterwegs bietet zudem<br />

das Pro Natura Zentrum Champ-Pittet informative<br />

thematische Ausstellungen und ein<br />

Restaurant.<br />

STRÄNDE VON YVONAND<br />

Ein absolutes Highlight für Wasserratten sind<br />

die Sandstrände von Yvonand. Hier wähnt man<br />

sich bereits weit in südlichen Gefilden – mediterranes<br />

Gefühl par excellence. Viele weitere<br />

kleine Buchten mit feinem Sand und türkisblauem<br />

Wasser sind ein paradiesischer Ort<br />

für Erholungsuchende. Mitten im Grünen<br />

kann man sich hier bestens entspannen und<br />

erholen.<br />

Viele Hotels locken nun für die <strong>Sommer</strong>zeit<br />

mit Spezialangeboten im charmanten Sehnsuchtsort<br />

am Neuenburgersee. Jeweils 3 Tage /<br />

2 Nächte im Doppelzimmer, inkl. Frühstück<br />

(ausser im Hôtel La Maison Blanche à Pomy).<br />

Preis jeweils pro DZ gültig bis 30.9.<strong>2021</strong><br />

YVERDONLESBAINSREGION.CH<br />

DIE TOP-ANGEBOTE<br />

Die besten Hotels der Region Yverdon-les-<br />

Bains haben neu gemeinsam eine Internetseite<br />

lanciert, wo übersichtlich die aktuellsten<br />

Sonderangebote und neusten Aktionen<br />

aufgeschaltet werden..<br />

HOTELS-YVERDON-REGION.CH<br />

Hôtel des Mosaïques ab CHF 330<br />

Hôtel du Théâtre ab CHF 370<br />

Hôtel et Centre Thermal Yverdon-les-Bains<br />

ab CHF 360<br />

Hôtel de la Gare ab CHF 240<br />

Hôtel La Prairie ab CHF 360<br />

Hôtel La Maison Blanche à Pomy ab CHF 220<br />

Hôtel de La Source ab CHF 350<br />

Grand Hôtel des Rasses ab CHF 288<br />

18 <strong>belvedere</strong> · Kooperation


BEST GRIP FOR<br />

PARADIES AUF ZEIT<br />

…<br />

YOUR TRAIL<br />

Tonale<br />

Men GTX ®<br />

<strong>belvedere</strong><br />

19


…<br />

KULTURWANDERWEG VIASPLUGA, GRAUBÜNDEN<br />

ÜBER DIE ALPEN<br />

IN DEN SÜDEN<br />

Die viaSpluga ist der Klassiker unter den Kultur- und<br />

Weitwanderwegen. Legendäre Schluchten und historische<br />

Pfade machen die Mehrtageswanderung einzigartig.<br />

Sacha Gähwiler<br />

20 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

Spektakulär: die<br />

Viamala-Schlucht.<br />

© ST<br />

Spuren der zweitausendjährigen<br />

Alptransit-Geschichte findet man hier<br />

an jeder Ecke. Die Historie der Transitwege ist<br />

denn auch die Basis des 65 Kilometer langen<br />

Weitwanderwegs von Thusis über den Splügenpass<br />

nach Chiavenna. Neben der eindrücklichen<br />

Transitgeschichte sind die verschiedenen<br />

Kulturen, Sprachen, Vegetationsstufen sowie<br />

die zahlreichen Kultur- und Naturgüter die<br />

Highlights der viaSpluga-Wanderung.<br />

ÜBER SPEKTAKULÄRE HÄNGEBRÜCKEN<br />

Handel und Verkehr prägten Thusis während<br />

Jahrhunderten; das Dorf erlangte mit dem<br />

Ausbau der Wege durch die Viamala 1473 das<br />

Transportmonopol und diente als Ausgangspunkt<br />

für die Alpenüberquerung. Heute ist<br />

Thusis Ausgangspunkt der viaSpluga, und vom<br />

Bahnhof führt die abwechslungsreiche «Route<br />

Traversina» über den Hinterrhein nach Sils i.D..<br />

Am prachtvollen Palazzo vorbei zieht sich der<br />

Weg via Burg Ehrenfels hinauf zur Burganlage<br />

Hohen Rätien (eine der ältesten Siedlungsstätten<br />

der Schweiz) und weiter in die Viamala-<br />

Schlucht. Dieser Teil des historischen Saumpfades<br />

direkt gegenüber dem Verlorenen Loch,<br />

gilt als besonders schöner Abschnitt der<br />

Wanderung. Höhepunkt bildet die Passage des<br />

Traversinerstegs. Die spektakuläre, fast<br />

60 Meter lange Hängebrückenkonstruktion<br />

wurde schon mehrfach international ausgezeichnet.<br />

SCHAURIG SCHÖNE SCHLUCHTEN<br />

Die Viamala-Schlucht selbst ist spektakulär:<br />

Bis zu 300 Meter tief hat sich der Hinterrhein in<br />

den Felsen gefressen und so dieses Naturmonument<br />

geschaffen. Schon Goethe war von<br />

der rauen Schönheit fasziniert und hielt sie mit<br />

Pinsel und Farbe und in etlichen Schriften fest.<br />

Über eine Treppenanlage geht’s in die schaurigschöne<br />

Tiefe in den Abgrund zum Besucherzentrum,<br />

durch Felsgalerien und vorbei an<br />

gewaltigen Felskunstwerken. Anschliessend<br />

zieht sich die viaSpluga über historische Wege,<br />

dem Rhein entlang und in reinster Postkarten-<br />

Idylle nach Zillis. Wer eine Stärkung zu sich<br />

nehmen möchte, sollte nun das Gasthaus<br />

«Alte Post» aufsuchen und köstliche Bündner<br />

Spezialitäten wie Capuns oder Maluns<br />

geniessen.<br />

SIXTINA DER ALPEN<br />

In Zillis wartet mit der Kirche St. Martin ein<br />

wahrlich kulturhistorischer Schatz: Die<br />

900-jährige romanische Bilderdecke ist weltweit<br />

einzigartig und besteht aus 153 quadratischen<br />

Holztafeln von je ca. 90 cm Seitenlänge,<br />

geschaffen anfangs des 12. Jahrhunderts. Die<br />

Decke hat die Kirche zur Sixtina der Alpen<br />

gemacht. In der Region Viamala finden sich<br />

übrigens viele weitere, weniger bekannte<br />

Kirchenschätze wie die Kirche von Lohn am<br />

Schamserberg mit ihren zwei Türmen, diejenige<br />

in Obermutten ist ganz aus Holz gebaut und die<br />

Steinkirche von Cazis hat eine unkonventionelle<br />

Architektur. Wertvolle Fresken schmücken<br />

im Schams z.B. die Kirchen von Clugin und<br />

Casti und im Domleschg die Kirche von Tomils<br />

sowie die Kapelle St. Maria Magdalena in<br />

Dusch bei Paspels. Richtige Geheimtipps für<br />

Kulturfreunde.<br />

HINTER DEM WASSERFALL<br />

Im nächsten Etappenort, Andeer, lädt das<br />

«Mineralbad Andeer» zum Entspannen und<br />

Kräfte tanken ein. Nebst seinen Heilquellen ist<br />

Andeer bekannt für sein intaktes Dorfbild.<br />

Auf der Strecke zwischen Andeer und Splügen,<br />

mitten im Naturpark Beverin, befindet sich der<br />

imposante Wasserfall in der Rofflaschlucht: Am<br />

Eingang zur Schlucht befindet sich das historische<br />

Gasthaus, von wo aus ein schmaler Pfad<br />

entlang der Felsengalerie führt. Ganz hinten<br />

geht die Felsengalerie hinter den Wasserfall und<br />

somit unter dem Rhein hindurch – ein einmaliges<br />

Erlebnis! Durch die Rofflaschlucht führt der<br />

Weg weiter nach Splügen, dem bedeutenden<br />

Kreuzpunkt antiker Transitrouten. Vom<br />

Passverkehr geprägt, begeistert das Walserdorf<br />

<strong>belvedere</strong><br />

21


PARADIES AUF ZEIT<br />

mit seinem vorzüglich erhaltenen Dorfbild.<br />

Dafür wurde Splügen 1995 mit dem Wakkerpreis<br />

des Schweizer Heimatschutzes ausgezeichnet.<br />

Im Heimatmuseum werden Passverkehr<br />

und Verkehrsgeschichte eindrücklich<br />

dokumentiert (siehe Box).<br />

HISTORISCHER SAUMPFAD<br />

Zum Splügenpass steigt die viaSpluga über den<br />

wieder instand gestellten historischen Saumweg<br />

und quert dort die Landesgrenze zu Italien.<br />

Kurz vor der Passhöhe führt ein Verbindungsweg<br />

zur über 300 Meter langen Lawinengalerie,<br />

welche 1843 für die wintersichere Begehung des<br />

Passes erstellt wurde. Das Bauwerk ist einer der<br />

letzten Zeitzeugen, welche die Anstrengungen<br />

des damaligen Strassenbaus dokumentieren,<br />

um Schnee und Eis zu trotzen. Nach umfassenden<br />

Restaurierungsarbeiten in den Jahren<br />

2006 bis 2010 bildet die Galerie ein weiteres<br />

interessantes Kulturobjekt entlang der<br />

Ohne Gepäck wandern<br />

Wanderer können aus fünf verschiedenen<br />

Arrangements auswählen – je nach gewünschter<br />

Dauer und Route. Wer ab Thusis direkt<br />

loswandert und eines der Arrangements<br />

gebucht hat, dem wird das Gepäck bequem via<br />

Taxi-Service an den gewünschten Zielort trans -<br />

portiert. Gepäckannahmestelle ist der Schalter<br />

der Rhätischen Bahn am Bahnhof in Thusis.<br />

Talmuseum in Zillis<br />

Die «Tgea da Schons», das Schamser Talmuseum,<br />

dokumentiert in einem Bauernhaus<br />

aus dem 16. Jahrhundert die regionale<br />

Geschichte von Wohnkultur, Landwirtschaft und<br />

handwerklichem Schaffen.<br />

Öffnungszeiten Talmuseum Tgea da Schons<br />

<strong>2021</strong>: Juli bis August täglich 12.00–17.00 Uhr.<br />

Dienstag bis Freitag öffentliche Führungen.<br />

CasaStorica, Andeer<br />

Die CasaStorica, ein ehemaliges Wohnhau, ist<br />

Museum und Bühne zugleich. Es eröffnet dem<br />

Besucher einen unmittelbaren Einblick ins<br />

(frühere) Leben an der Transitroute.<br />

Öffnungszeiten <strong>2021</strong>: mittwochs 17.00–19.00<br />

Uhr. Für Gruppen individuell auf Anfrage<br />

möglich, Telefon +41 (0)81 661 10 61.<br />

Felsengalerie Rofflaschlucht<br />

Von den Niagarafällen inspiriert, erstellte<br />

Christian Pitschen Melchior in mühsamer<br />

Handarbeit (1907–1914) die Felsengalerie,<br />

welche vom Gasthaus Rofflaschlucht zum<br />

Rofflawasserfall führt. Da kann man gar<br />

trockenen Fusses den Rhein unterqueren.<br />

Öffnungszeiten <strong>2021</strong>: Bis 1. November täglich<br />

09.00–19.00 Uhr.<br />

ROFFLASCHLUCHT.CH<br />

Heimatmuseum Splügen<br />

Öffnungszeiten Heimatmuseum <strong>2021</strong>: Juli bis<br />

August jeden Dienstag, Donnerstag und<br />

Samstag 16.00–18.00 Uhr.<br />

Für Gruppen ab 5 Personen individuell auf<br />

Anfrage möglich, Telefon +41 (0)81 650 90 30.<br />

Museo della viaSpluga e della Val San<br />

Giacomo, Campodolcio<br />

Öffnungszeiten <strong>2021</strong>: 13. September bis<br />

24. Oktober, Dienstag bis Freitag und Sonntag,<br />

09.30–12.30 Uhr; Samstag, 09.30–12.30 Uhr<br />

und 16.00–18.00 Uhr.<br />

14. Juni bis 12. September: Montag, 09.30–<br />

12.30 Uhr; Dienstag bis Sonntag, 09.30–12.30<br />

Uhr und 16.00–18.00 Uhr.<br />

MUSEOVIASPLUGA.IT<br />

Zum Splügenpass<br />

steigt die viaSpluga<br />

über einen<br />

historischen<br />

Saumweg.<br />

© ST<br />

22 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

viaSpluga. Beim Nordportal kann eine Ausstellung<br />

zur Geschichte des Passes und der Galerie<br />

besichtigt werden.<br />

DER BERÜCHTIGSTE ABSCHNITT<br />

Nach dem Grenzübertritt windet sich der<br />

«sentiero storico» auf italienischem Territorium<br />

nach Montespluga, wo sich bis 1841 das einzige<br />

Hospiz und auch das einzige Gotteshaus am<br />

Splügenpass befand. Die nächste Etappe galt<br />

früher als der berüchtigste Abschnitt der<br />

Splügenroute: Die Cardinello-Schlucht. 1643<br />

wurde ein nicht befahrbarer Saumweg angelegt,<br />

welcher ab 1716 ausgebaut und mit Lehnen,<br />

Stützmauern, Treppen und Galerien versehen<br />

wurde. In den letzten Jahren wurde der Weg<br />

mit grossem Aufwand historisch authentisch<br />

rekonstruiert. Ausgangs der Cardinello-<br />

Schlucht führt die viaSpluga ins pittoreske<br />

Dörfchen Isola, welches bekannt ist für seine<br />

typischen kulinarischen Spezialitäten.<br />

INS MEDITERRANE KLIMA<br />

Immerzu talwärts, geht’s durchs wilde Bergtal,<br />

wo gleich zwei Wallfahrtskirchen – San Guglielmo<br />

und Santuario di Gallivaggio – daran<br />

erinnern, dass der Splügenpass einst auch eine<br />

Wallfahrtsroute war. In Campodolcio angekommen<br />

lohnt sich ein Ausflug ins Museo della<br />

viaSpluga e della Val San Giacomo (MU.VI.S), wo<br />

die Geschichte des Tals und der Transitroute<br />

dokumentiert ist. Letzte Station ist schliesslich<br />

Chiavenna. «Clavenna», – der Schlüssel zu den<br />

Alpenpässen – war bereits zu Römerzeiten<br />

wichtiger Aufenthalts- und Transitort in<br />

Richtung Maloja-, Septimer- und Splügenpass.<br />

Das historische Zentrum mit den typischen<br />

engen Gassen hat sein originales Aussehen<br />

bewahrt, verzaubert mit seinem südländischen<br />

Charme und lädt zum Flanieren und Verweilen<br />

ein. Ein perfekter Abschluss einer äusserst<br />

eindrücklichen Kulturwanderung.<br />

VIAMALA.GRAUBUENDEN.CH<br />

Chur 25 km<br />

Idyllische Streckenabschnitte<br />

im<br />

Naturpark Beverin.<br />

© DEMATEO.COM<br />

EMPFOHLENE TEILSTRECKEN<br />

1. Wandertag: Thusis–Andeer, 15 km,<br />

690 m Aufstieg, 420 m Abstieg, 4 Stunden<br />

(Route «Verlorenes Loch») oder 6 Stunden<br />

(Route Ostflanke Traversina, Via Traversina)<br />

2. Wandertag: Andeer–Splügen GR, 15 km,<br />

840 m Aufstieg, 360 m Abstieg, 4 ½ Stunden<br />

3. Wandertag: Splügen–Isola, 17 km,<br />

770 m Aufstieg, 940 m Abstieg, 6 ½ Stunden<br />

4. Wandertag: Isola–Chiavenna, 18 km,<br />

260 m Aufstieg, 1200 m Abstieg, 6 ½ Stunden<br />

<strong>belvedere</strong><br />

23


…<br />

SCHWEIZER NATURPÄRKE<br />

SPRITZTOUR DURCH<br />

DIE NATURPÄRKE<br />

Sonne auf der Haut und Wind in den Haaren: Endlich ist der Bergsommer da!<br />

Und was gäbe es da Schöneres, als eine Spritzfahrt zu den Schweizer Naturpärken<br />

zu unternehmen?<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Wir beginnen unsere Reise in<br />

der schönsten Barockstadt der<br />

Schweiz, in Solothurn, und fahren direkt zum<br />

nahegelegenen Naturpark Thal, einem einzigartigen<br />

Naherholungs- und Wandergebiet für<br />

Naturliebhaber und Geniesser. Der Naturpark<br />

wird von den drei Pässen Weissenstein, Passwang<br />

und Oberer Hauenstein flankiert. Wir<br />

entscheiden uns für eine Wanderung auf dem<br />

9,4 Kilometer langen «Holzweg Thal». Auf<br />

diesem Erlebnisweg dreht sich alles rund um<br />

das Thema Holz – um den Wald und das Naturprodukt,<br />

und dies auf künstlerische und<br />

spielerische Weise. Vielfäl tige und eindrucksvolle<br />

Installationen des Künstlers Sammy<br />

Deichmann aus Aedermannsdorf vermitteln<br />

neue und uner wartete Einblicke in die Natur, in<br />

die sie sich harmonisch einfügen.<br />

HÖLZERNE KUNST IM NATURPARK<br />

Deichmanns Holzskulpturen und Installationen<br />

erlebt man auf dem Holzweg Thal auf eine<br />

sinnliche Art, denn sie strahlen viel Ästhetik<br />

aus. Die Stille der Natur, die abwechslungsreiche<br />

Umgebung, die anregende Kunst, die<br />

Spiel- und Erlebnismöglichkeiten sowie die<br />

vielfältigen Einrichtungen zum gemütlichen<br />

Entspannen sind ein besonderes Erlebnis für<br />

Gross und Klein. Der Holzweg Thal ist allerdings<br />

kein klassischer Rundweg; die Wege kreuzen<br />

24 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

Die Bergidylle des<br />

Naturparks Gantrisch<br />

ist ab Bern einfach<br />

und schnell zu<br />

erreichen.<br />

© IVO SCHOLZ<br />

sich teilweise und lassen eine freie Routenwahl<br />

mit unterschiedlicher Dauer zu. Als Orientierungshilfe<br />

befindet sich eine Leitlinie aus roten<br />

Holzpflöcken auf allen Wegen. Immer wieder<br />

laden Grillplätze und Sitzbänke entlang der<br />

Wege zum Verweilen ein. Verlockend, doch wir<br />

machen uns nun wieder auf, um das nächste<br />

Ziel in Angriff zu nehmen.<br />

PARADIES FÜR PFERDE<br />

Wir fahren zur UNESCO-Welterbe-Stadt<br />

La-Chaux-de-Fonds, dem Uhrmacherzentrum<br />

und Heimat von Le Corbusier, der hier sein<br />

erstes Werk als unabhängiger Architekt und die<br />

exotisch anmutende Villa Turque geschaffen<br />

hat. Leider fehlt uns die Zeit, um sein «Maison<br />

blanche» zu besichtigen und fahren stattdessen<br />

weiter zum Naturpark Parc du Doubs – eines der<br />

schönsten Wanderparadiese der Schweiz. Der<br />

wilde und majestätische Fluss Doubs gibt dem<br />

Park seinen Namen. Auf 40 Kilometer ist er<br />

Grenzfluss zum gleichnamigen französischen<br />

Departement. Im 300 Quadratkilometer grossen<br />

Naturpark gibt es jede Menge zu entdecken: Ein<br />

Wechselspiel von ausgedehnten Wytweiden und<br />

Wäldern prägt die regionaltypische Kulturlandschaft<br />

im Naturpark Doubs. Sie ist über Jahrhunderte<br />

durch die Viehhaltung und Pferdezucht<br />

entstanden. Denn die Freiberge im Kanton<br />

Jura sind ein Paradies für Pferde - und dank der<br />

geringen Höhendifferenzen auch für Genusswanderer.<br />

Am Nordrand der Hochebene fällt<br />

das Gelände steil zum Jurafluss Doubs ab, dessen<br />

Schluchten auf weiten Strecken die natürliche<br />

Grenze zu Frankreich bilden.<br />

AUSZEIT IM SPRUDELBAD<br />

Vom pittoresken Städtchen St. Ursanne am<br />

Doubs mit seinen mittelalterlichen Häusern,<br />

dem Kloster und der wunderschönen vierbogigen<br />

Steinbrücke lassen wir uns eine Weile vom<br />

wunderbaren Charme verzaubern und fahren<br />

dann weiter bis nach Sainte-Croix. Das Dorf<br />

liegt auf dem sogenannten «Balcon du Jura» und<br />

bietet eine einmalige Aussicht auf das Genferseebecken<br />

und die Alpen. Bekannt ist Sainte-<br />

Croix aber vor allem für seine Musikautomatenund<br />

Musikdosen-Industrie des 19. Jahrhunderts,<br />

die seit kurzem von der UNESCO als Kulturerbe<br />

anerkannt wurde. Nach all diesen Eindrücken<br />

ist es Zeit, eine Pause einzulegen. Wir schlagen<br />

unser Nachtlager in Yverdon-les-Bains auf. Die<br />

Übernachtung im 4-Sterne-Hotel «Grand Hôtel<br />

des Bains» hat uns dazu verleitet, abends noch<br />

die Sprudelbäder, Massagedüsen und Whirlpools<br />

des Thermalzentrums zu nutzen – um<br />

frisch erholt am Folgetag die nächste Etappe in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

NATURPARK JURA VAUDOIS<br />

Wir verlassen die schmucke Altstadt mit ihren<br />

mittelalterlichen Gebäuden und ihrem Schloss<br />

Auf dem Erlebnisweg<br />

«Holzweg Thal»<br />

dreht sich alles ums<br />

Thema Holz.<br />

© ST, ROLAND GERTH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

25


PARADIES AUF ZEIT<br />

aus dem 13. Jahrhundert und fahren aufs Land.<br />

Genauer gesagt: Zum Naturpark Jura vaudois.<br />

Der vom Bund 2013 als regionaler Naturpark<br />

anerkannte Waadtländer Park entstand auf<br />

Initiative seiner Bewohner. Einsame Wälder,<br />

mystische Moore, zerklüftete Karstfelsen,<br />

Lichtungen und von Trockensteinmauern<br />

umsäumte Weidelandschaften machen den Reiz<br />

des regionalen Naturparks aus. Sein gut<br />

markiertes Wegnetz von 523 Kilometern ist<br />

besonders attraktiv für Wanderer und Velofahrer.<br />

Der Naturpark Jura vaudois zählt 35’800<br />

Einwohner und 30 Gemeinden, die auf einem<br />

Gebiet von 531 km2 vereint sind. Die besondere<br />

Lage, interessante Geologie und aussergewöhnliche<br />

klimatische Verhältnisse prägen die<br />

Landschaft am abgeschiedenen Lac de Joux, dem<br />

grössten See im Jura. Ausgedehnte Wälder,<br />

Weiden und Seen verleihen der Gegend etwas<br />

Nordisches. Die Strecke bietet wunderschöne<br />

Panoramen auf Genfer- und Neuenburgersee.<br />

Gurnigel aus über den Leiterenpass. Grandiose<br />

Panoramen begleiten die gesamte Strecke. Und<br />

oben auf dem Pass eröffnet sich ein atemberaubender<br />

Ausblick, der sich vom Stockhorn über<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau bis hin zu den<br />

Waadtländer Alpen erstreckt.<br />

ACTION AUF DEM GANTRISCH<br />

Wer eher auf Action steht, dem sei ein Besuch<br />

im Seilpark Gantrisch oder dem Klettersteig am<br />

Gurnigel empfohlen. Danach steht uns der Sinn<br />

jedoch in keiner Weise; die vielen Wanderungen<br />

und Fahrten hinterliessen ihre Spuren. Also<br />

heisst es für uns: ab nach Hause. Erschöpft, aber<br />

mit vielen einmaligen Eindrücken von diesen<br />

grandiosen Schweizer Naturpark-Tour.<br />

SOLOTHURN-CITY.CH, MYVAUD.CH,<br />

J3L.CH, MADEINBERN.COM,<br />

HOLZWEGTHAL.CH, PARCDOUBS.CH,<br />

BAINSYVERDON.CH, PARCJURAVAUDOIS.CH,<br />

GANTRISCH.CH<br />

NATURPARK GANTRISCH<br />

Auf dem Heimweg bleibt uns aber noch etwas<br />

Zeit für ein weiteres Highlight: den Naturpark<br />

Gantrisch in Bern. Man kann durchaus behaupten,<br />

dass diese Region zu den ursprünglichsten<br />

der Schweiz gehört – die verwinkelte Landschaft<br />

ist geprägt von imposanten Schluchten,<br />

dicht bewaldeten Höhenzügen und der markanten<br />

Gipfelsilhouette der Kalkberge um den<br />

Gantrisch selbst. Das Naherholungsgebiet ist<br />

leicht von der Bundehauptstadt aus zu erreichen<br />

und kann im Rahmen einer äusserst schönen<br />

Wanderung besucht werden – zum Beispiel von<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die besondere<br />

Lage, interessante<br />

Geologie und<br />

aussergewöhnliche<br />

klimatische<br />

Verhältnisse prägen<br />

die Landschaft<br />

am abgeschiedenen<br />

Lac de Joux.<br />

© CLAUDE JACCARD<br />

26 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

Veranstalter: BikeDays.ch GmbH<br />

Velo-Experte CYCLE WEEK CHANNEL<br />

Fridolin Engler<br />

MTB-, Gravel- & Rennrad-Aficionado<br />

Host CYCLE WEEK CHANNEL<br />

Nick Laederach<br />

Radiomoderator & Velo-Enthusiast<br />

Velo-Expertin CYCLE WEEK CHANNEL<br />

Nathalie Schneitter<br />

Ex-MTB-Profi & erste E-MTB-Weltmeisterin<br />

VELO.KULTUR.PUR: 4. BIS 8. AUGUST <strong>2021</strong><br />

ZÜRICH | EUROPAALLEE UND BRUNAU<br />

cycleweek.ch<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

27


…<br />

THURGAU BODENSEE REGION<br />

UNTERWEGS IM<br />

TANNZAPFENLAND<br />

Der Hinterthurgau bietet viele Möglichkeiten für Ausflüge und Erlebnisse – von<br />

hervorragenden Brauereien über klassische Konzerte im Kloster bis hin zu aussichtsreichen<br />

Wanderungen.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Im Volksmund wird der Hinterthurgau<br />

auch «Tannzapfenland» genannt – denn<br />

der höhergelegene südliche Teil der Region<br />

verfügt über einen reichen Bestand an Nadelwäldern.<br />

Die Meisten kennen diese Region wohl<br />

nicht gerade wie ihre Westentasche. Nichtsdestotrotz<br />

hat die Gegend zwischen den beiden<br />

Zentrumsregionen Wil und Winterthur so<br />

einiges zu bieten. Sei es durch die sanfte<br />

hügelige Landschaft zu wandern, kulturelle<br />

Veranstaltungen im Benediktinerkloster zu<br />

geniessen oder feinste Biere aus lokalen Brauereien<br />

zu degustieren – ein Ausflug lohnt sich<br />

allemal.<br />

MIT ALLEN SINNEN ERLEBEN<br />

Ein beliebtes Ziel für Wanderer ist der Nollen –<br />

ein Hügel von 735 Metern auf einem Plateau<br />

28 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

zwischen den thurgauischen und sanktgallischen<br />

Thurtal. Er bietet eine tolle Rundumsicht<br />

auf den Bodensee, die Alpen und den Hegau.<br />

Der Barfuss- und Panoramaweg ist für viele ein<br />

Highlight; auf vier oder sieben Kilometern<br />

Strecke wird man in einer herrlichen Umgebung<br />

rund um den Nollen via Fusssohlen von<br />

ganz neuen Sinneseindrücken überrascht.<br />

Wiesen, Bäche, Waldböden und speziell errichtete<br />

Sinnesposten wechseln sich mit kurzen<br />

steinigen oder asphaltierten Streckenabschnitten<br />

ab. Dank beeindruckenden Aussichten auf<br />

den Seerücken, zum Bodensee und bis hin zum<br />

Alpstein wird der barfüssige Panoramaweg<br />

seinem Namen mehr als gerecht.<br />

DER THURGAUER TANNZAPFENWEG<br />

Die Region um das Kloster Fischingen ist ein<br />

wahres Wanderparadies und repräsentativ für<br />

die ganze Gegend. Der Thurgauer Tannzapfenweg<br />

beginnet beim Kloster, einer Perle unter<br />

den Schweizer Baudenkmälern, und führt über<br />

einen Aufstieg in schattigen Wäldern hinauf<br />

zum höchsten Punkt im Kanton Thurgau, dem<br />

Grat. Die Wanderung ist so angelegt, dass die<br />

charakteristischen Merkmale der voralpinen<br />

Hügellandschaft im Grenzgebiet der Kantone<br />

Thurgau, St. Gallen und Zürich erlebbar wird.<br />

Triple Blanche, Triple Noire, Imperial Russian<br />

Stout oder Imperial Belgian Blond ins Auge.<br />

Probieren möchte man sie gleich alle. Ist eine<br />

Flasche einmal geöffnet, kommt der Geruchssinn<br />

ins Spiel. Die Biere riechen dezent nach<br />

Nadelholz, Marzipan-Vanille, Mango-Maracuja,<br />

Caramel-Cognac, Dörrobst und vielem mehr.<br />

DIE BARFUSS-BRAUEREI<br />

Eine weitere kleine, aber exklusive Brauerei in<br />

der Region ist die Barfuss Brauerei in Schönholzerswilen.<br />

Die diversen und amerikanisch<br />

beeinflussten Bierraritäten mit unterschiedlichen<br />

Geschmacksrichtungen überzeugen<br />

vollends. Die Geschäftsführerin der Brauerei,<br />

Karin Patton, wurde zudem als Unternehmerin<br />

des Jahres 2020 in der Kategorie Kleinunternehmen<br />

ausgezeichnet. Denn ihre Leidenschaft gilt<br />

nicht nur dem Getränk, sondern sie kombiniert<br />

ihre Biere als Sommelière auch mit Speisen und<br />

begeistert damit ihre Kunden. Nebst Führungen<br />

und Degustationen finden auch regelmässig<br />

Veranstaltungen statt.<br />

THURGAU-BODENSEE.CH,<br />

KLOSTERFISCHINGEN.CH,<br />

BARFUSS-BRAUEREI.CH<br />

Die Region um das<br />

Kloster Fischingen<br />

ist ein wahres<br />

Wanderparadies.<br />

© IVO SCHOLZ PHOTOGRAPH<br />

KLASSISCHE MUSIK GENIESSEN<br />

Selbstverständlich sollten die Besucher genügen<br />

Zeit einplanen, um anschliessend noch das<br />

Benediktinerkloster in Fischingen zu besichtigen.<br />

Es ist das einzige noch von Mönchen<br />

belebte Kloster im Thurgau, umfasst aber auch<br />

ein Restaurant, eine Schreinerei sowie eine<br />

Schule. Nebst einem umfassenden Seminarangebot<br />

bietet das Kloster auch ein reichhaltiges<br />

kulturelles Programm. Besonders Liebhaber der<br />

klassischen Musik kommen beim Kloster<br />

Fischingen voll auf ihre Kosten: Hochkarätige<br />

Orchester, Chöre und virtuose Solisten geben<br />

ihr Können regelmässig in den Klangräumen<br />

des Klosters zum Besten.<br />

EIN BIER, DAS NACH MARACUJA RIECHT<br />

Wie es sich für ein altehrwürdiges Kloster<br />

gehört, besitzt die Anlage auch eine eigene<br />

Brauerei. Hier wird das «Pilgrim»-Bier produziert.<br />

Die Brauerei kann bei einer Führung<br />

besucht und das Bier degustiert werden. Als<br />

erstes stechen die schön gestalteten Etiketten<br />

und die verheissungsvollen Biernamen wie<br />

BIERGENUSS IM KLOSTER<br />

Exklusiv buchbar jeweils Freitag bis Samstag:<br />

09.–10. Juli, 16.–17. Juli, 23.–24. Juli,<br />

13.–14. August sowie 20.–21. August <strong>2021</strong>.<br />

CHF 195 für 1 Person, CHF 320 für<br />

2 Personen.<br />

Inklusive:<br />

• Übernachtung inkl. Frühstücksbuffet<br />

• Pilgrim-Apéro<br />

• Beer & Dine<br />

• Give-Away<br />

• Einstimmung in die Welt der Klosterbiere<br />

• feines Abendessen<br />

<strong>belvedere</strong><br />

29


BEST OF<br />

IN DER<br />

ABGESCHIEDENHEIT<br />

Alphütten sind Sehnsuchtsziele – heute mehr denn je. Wer die absolute Ruhe<br />

in einer spektakulären Naturidylle sucht, findet hier den Himmel auf Erden sowie ein<br />

einzigartiges Wanderparadies.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

30 <strong>belvedere</strong>


Schönbielhütte, Zermatt: Umgeben von<br />

mächtigen 4000ern wie Matterhorn, Dent<br />

Blanche, Dent d’Hérens oder Obergabelhorn<br />

ist diese Hütte ein idealer Ausgangspunkt für<br />

atemberaubende, hochalpine Touren. Als<br />

Wanderziel am Ende des Zmutttales gelegen,<br />

erreicht man die Hütte in 2,5 Stunden (von<br />

Schwarzsee) oder von Zermatt in nur 4 Stunden<br />

in einer unvergesslichen Wanderung entlang der<br />

Matterhorn-Nordwand. Die Schönbielhütte auf<br />

2694 m ü.M. bietet sich auch für Familien als<br />

Ausflugsziel an. Sie verfügt über 80 Plätze im<br />

Matratzenlager, und am Mittag werden diverse<br />

Speisen angeboten.<br />

HAUSBIELTI.CH/SCHOENBIELHUETTE<br />

MADEINBERN.COM<br />

<strong>belvedere</strong><br />

31


BEST OF<br />

Gaulihütte, Urbachtal (Bern): Die<br />

Gaulihütte befindet sich an idyllischer<br />

Lage im oberen Urbachtal über dem<br />

Mattenalpsee auf einer Höhe von<br />

2205 m ü.M. Sie liegt in einer Landschaft<br />

von besonderen Biotopen und<br />

einer vielfältigen Flora und Fauna.<br />

Mehrere Gletscher können von der<br />

Hütte aus in weniger als einer Stunde<br />

erreicht werden; so beispielsweise der<br />

Grünberggletscher oder der Gauligletscher.<br />

Der Neubau der behaglichen<br />

Hütte stammt aus dem Jahr 1978, der<br />

Altbau datiert von 1895. Die Gaulihütte<br />

bietet 65 Plätze im Matratzenlager<br />

und die Küche serviert vor allem<br />

Frischprodukte und Salat.<br />

GAULIHUETTE.CH<br />

MADEINBERN.COM<br />

TRAUMHAFTE<br />

HÜTTENZIELE IN DEN<br />

SCHWEIZER ALPEN<br />

Das Buch von Peter Donatsch<br />

(AT Verlag) enthält eine Auswahl<br />

der schönsten Hütten der<br />

Schweizer Alpen, die für Bergwanderer<br />

und Familien mit<br />

Kindern besonders attraktiv sind<br />

– lesen Sie die Beschreibung in<br />

unserer Rubrik «Reiseinspiration<br />

in Buchform» auf Seite 98.<br />

ALLE BILDER: © TRAUMHAFTE HÜTTENZIELE, PETER<br />

DONATSCH, AT-VERLAG.CH<br />

32 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Sustlihütte, Uri: Die Sustlihütte liegt auf 2257 m ü.M. und<br />

verfügt heute über 69 Schlafplätze und 85 Sitzplätze. Es<br />

bestehen 5 grosse Zimmer mit 8–15 Schlafplätzen. Vier<br />

Kameraden, die am 9. Juli 1911 den Wichelplanggstock<br />

bestiegen, hielten auf dem heutigen Hüttenplatz ihre<br />

Mittagsrast und beschlossen spontan, hier eine Clubhütte zu<br />

bauen. 1915 konnte die Hütte eingeweiht werden. Als die<br />

Sustenstrasse im Jahr 1946 erbaut wurde, stieg gleichzeitig<br />

die Anzahl Besucher, worauf die Hütte erweitert wurde.<br />

Diese Erweiterung wurde bei einem Umbau in den Jahren<br />

1992–1993 abgebaut, der alte Hüttenteil aus dem Jahr 1915<br />

liess man bestehen.<br />

SUSTLIHUETTE.CH<br />

Lidernenhütte, Uri: Durch ihre gute Erreichbarkeit ist die<br />

Lidernenhütte im wenig bekannten Riemenstaldner Tal als<br />

Ausgangspunkt für alpine Ausbildungskurse, Kletter- und<br />

Skitourenlager, Kinderbergsteigen, aber auch für Schulausflüge<br />

geeignet. Einfache Besteigungen und interessante<br />

Übergänge in Richtung Muotathal, Schächental, Urnersee<br />

und zum Spilauer Bergsee sind die weiteren Trümpfe dieser<br />

urtümlichen Hütte. Der heimelige Holzbau auf 1727 m ü.M.<br />

mit wunderschönem Blick auf den Vierwaldstädtersee und<br />

Luzern bietet 85 Plätze im Matratzenlager in 5 Schlafräumen<br />

– einfach, aber herzlich.<br />

SAC-CAS.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

33


Mischabelhütte, Wallis: Diese Hütte ist nichts für Personen<br />

mit Höhenangst – an spektakulärer Lage, inmitten einer<br />

hochalpinen Bergkulisse, liegt sie auf 3340 m ü.M. am Fusse<br />

des Nordost grates der Lenzspitze. Die erste Mischabelhütte<br />

wurde 1903 eingeweiht, der letzte Umbau erfolgte 2019.<br />

Der Aufstieg zur Hütte ist ab Saas Fee durchgehend<br />

markiert, im oberen Gratbereich mit Stahlseilen sowie einer<br />

Leiter versehen und nimmt rund 4 Stunden in Anspruch.<br />

Besucher stehen heute 10 Hütten zur Verfügung, wobei die<br />

obere (neue Hütte) mit Küche, Schlafplätzen, Speisesaal und<br />

Sanitäranlagen als Haupthaus bezeichnet werden kann. Die<br />

untere Hütte dient als zusätzliches Schlaflager.<br />

MISCHABELHUETTE.CH<br />

© MISCHABELHÜTTE<br />

Lauteraarhütte, Berner Oberland: Die Lauteraarhütte SAC<br />

auf 2393 m ü.M. ist eine kleine ursprüngliche Hütte in<br />

einsamem, hochalpinem Gebiet des Berner Oberlandes.<br />

Bereits in den 1840-er Jahren wurde hier der Pavillon<br />

Dollfuss erstellt, der 1882 durch die SAC-Sektion Zofingen<br />

erworben wurde. Die 1931 neu gebaute Hütte ist bis heute<br />

weitgehend im Original zustand erhalten geblieben, besonders<br />

das schön getäferte Stübli weiss zu beeindrucken. Die<br />

gemütliche Hütte im UNESCO-Weltnaturerbe Jungfrau-<br />

Aletsch bietet Platz für 40 Personen im Matratzenlager in<br />

drei verschieden grossen Schlafräumen. Es sind auch Gäste<br />

willkommen, die ihre Verpflegung selber mitbringen.<br />

LAUTERAARHUETTE.CH, MADEINBERN.COM<br />

34 <strong>belvedere</strong>


KURZNACHRICHTEN · HIN UND WEG<br />

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION, BERN<br />

Alles super, oder was?<br />

Das Museum für Kommunikation ist voll mit Dingen zum<br />

Ausprobieren und Geschichten zum Entdecken. Hier wird<br />

sichtbar, wie Kommunikation unseren Alltag prägt, und wie<br />

wir die Kommunikation gestalten. Denn ohne Kommunikation<br />

geht gar nichts. Die neue Ausstellung «Super: Die<br />

zweite Schöpfung» widmet sich dem Thema Künstliche<br />

Intelligenz und Digitalisierung. Dynamische Technologien<br />

treffen auf eine Gesellschaft, die in grossen Teilen nur<br />

bruchstückhaft über die modernen Werkzeuge informiert<br />

ist. Mit einem neuen Vermittlungsformat lanciert das<br />

Museum eine emotionale Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema. Super – Die zweite Schöpfung: ein Experiment, das<br />

die Stärken von Theater und Ausstellung kombiniert. Zum<br />

ersten Mal in der Schweiz. © MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION<br />

MFK.CH, MADEINBERN.COM<br />

ERLEBNISWELT BARRYWELT, MARTIGNY<br />

Beim Schweizer Nationalhund<br />

Im Barryland lässt es sich unterhaltsam in die Geschichte<br />

des Bernhardiners eintauchen. Ein idealer<br />

Ausflug für die ganze Familie. Die Besucher erhalten<br />

im Barryland Gelegenheit, die berühmten<br />

Bernhardiner live zu bewundern und den Tierpflegerinnen<br />

bei ihren täglichen Arbeiten über die Schultern zu schauen.<br />

Das dazugehörige Museum ist ganz dem Bernhardiner und<br />

seiner Herkunftsregion gewidmet. Es präsentiert die<br />

Bernhardiner in Kunst, auf gemalten Bildern und auf<br />

Kupferstichen, in der über 100-jährigen Werbung sowie in<br />

Unterhaltungsfilmen, Comics und der Werbung. Des<br />

Weiteren zeigt das Museum die Rolle des Bernhardiners im<br />

Wandel der Zeit. © VALAIS WALLIS PROMOTION, TAM BERGER<br />

BARRYLAND.CH<br />

SCHWEIZER MOSTEREI- UND BRENNEREIMUSEUM MOMÖ, ARBON<br />

Thurgauer Safthandwerk<br />

Im Schweizer Mosterei- und Brennereimuseum MoMö in<br />

Arbon geht man dem Safthandwerk auf den Grund: Wie wird<br />

der Apfel zum Saft? Das Safthandwerk ist spannend – für<br />

Gross und Klein. Die Antworten geben Videos, aber auch<br />

interaktive Elemente, bei denen die Gäste – vor allem Kinder<br />

auf dem Museumsrundgang – spielerisch das Safthandwerk<br />

kennenlernen können: Ein Pressspiel etwa oder ein Pumpspiel,<br />

mit dem man Saft pumpt. Doch das MoMö bietet eben<br />

noch viel mehr als die Ausstellung. Genuss, Apfel-Knowhow,<br />

Spiel und Spass im Freien, das ist im Museums-Obstgarten zu<br />

finden. Eindrücklich ist das Wild bienenparadies im Garten<br />

vor dem Museumsgebäude.<br />

© MOEHL MUSEUM<br />

MOMOE.CH, THURGAU-BODENSEE.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

35


…<br />

SOLOTHURN<br />

LEBENSSTIL<br />

DES BAROCK<br />

Solothurn gilt sowohl als schönste Barockstadt der Schweiz als auch<br />

als Ambassadorenstadt. Das eine hat mit dem andern zu tun. Die Präsenz der Vertreter<br />

des französischen Königreiches dauerte rund 300 Jahre.<br />

Regula Zellweger<br />

36 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Solothurn lädt ein,<br />

einen barocken<br />

Lebensstil zu pflegen.<br />

© SOLOTHURN TOURISMUS,<br />

TINO ZURBRÜGG<br />

Etliche Gebäude in der Stadt<br />

Solothurn und einige <strong>Sommer</strong>schlösschen<br />

am Jurasüdfuss sind im Barockstil<br />

gebaut. Wer hat eigentlich den Barock erfunden?<br />

Hat die Bezeichnung «Barockstil» damit zu tun,<br />

in welcher Zeitspanne bestimmte Gebäude,<br />

Gemälde, Kleider, Gärten, Musikstücke oder<br />

Werke aus der Literatur geschaffen wurden?<br />

Beim Barock etwa zwischen 1650 und 1750.<br />

Oder geht es um spezifische Merkmale? Barocke<br />

Kunst ist meist üppig und überladen und<br />

überschwemmt visuell mit Informationen. Sie<br />

ist bewegt, lebendig, pompös und verschnörkelt.<br />

Will man erleben, erfahren, erkennen, ausprobieren<br />

was Barock meint, besucht man die<br />

Ambassadorenstadt Solothurn.<br />

BAROCKER LEBENSSTIL<br />

Solothurn hat nicht nur viele barocke Gebäude.<br />

Solothurn lädt auch ein, einen barocken<br />

Lebensstil zu pflegen. Dieses Lebensgefühl<br />

erfährt man bei schönem Wetter abends an der<br />

Aare und auf der Treppe zur St. Ursen-Kathedrale.<br />

Bei jedem Wetter in den Hotels und<br />

Gasthöfen, am Samstagsmarkt in der Stadt und<br />

in den Schlössern rund um Solothurn. Denn<br />

unter «barocker Lebenslust» versteht man sich<br />

entspannen, gut essen und trinken, sich<br />

amüsieren und das Liebesleben geniessen – und<br />

vor allem nicht ans Morgen denken. Carpe<br />

diem, nutze den Tag, ist der Leitspruch des<br />

Barock.<br />

KATHOLIZISMUS UND SÖLDNERWESEN<br />

Solothurn ist umgeben von reformierten<br />

Kantonen, in welchen Zwinglis Überzeugung,<br />

dass Reisläuferei nicht im Sinne des Christentums<br />

sei, dem Handel mit Söldnern Einhalt<br />

gebot. In Solothurn kamen dadurch Offiziere<br />

von Söldnerheeren und Werber von Söldnern zu<br />

immensem Reichtum und bauten sich und ihren<br />

Familien Villen und Schlösser, der Stadt<br />

Kirchen und Gebäude für die Verwaltung.<br />

Bösartige Zungen könnten behaupten, Solothurns<br />

Reichtum, erkennbar an den herrlichen<br />

Barockbauten, basiere auf Menschenhandel, der<br />

für viele junge Schweizer mit dem Tod auf dem<br />

Schlachtfeld endete. Die Annahme, dass<br />

Söldneroffiziere aus sicherer Entfernung dem<br />

Schlachtgetümmel zusahen, ist laut Erich<br />

Weber, Kurator des Museums Blumenstein,<br />

nicht korrekt. In Blumenstein, dem Historischen<br />

Museum der Stadt, zeigt er Porträts der<br />

vier Söhne der Besitzerfamilie Greder, die alle<br />

auf dem Schlachtfeld in jungen Jahren ihr Leben<br />

verloren oder an den Folgen von Kriegsverletzungen<br />

starben.<br />

EPOCHE DER GEGENSÄTZE<br />

Seinen Anfang hatte der Barock zu Beginn des<br />

17. Jahrhunderts im katholischen Süden Europas.<br />

Der Dreissigjährige Krieg von 1618–1648 wütete<br />

damals in ganz Europa. Katholiken gegen<br />

Protestanten und Protestanten gegen Katholiken.<br />

Man war gegen den König und für den<br />

Papst – oder umgekehrt. Der Barock ist deshalb<br />

eine Epoche der Gegensätze. Einer überbordenden<br />

Prachtentfaltung und ausgelassenen<br />

Lebenslust, ausgedrückt als Schäferidyllen in<br />

Kunst und Opern, stehen als Folge des Dreissig-<br />

Johann Rudolf Bys (1662–1738). Die heilige Familie im<br />

Früchtekranz, 1735 Öl auf Leinwand, Bildmass<br />

156 x 117,5 cm / Rahmenmass 175 x 137 x 11 cm,<br />

Kunstmuseum Solothurn, Schenkung Hauptmann Johann<br />

Brunner, 1853, übernommen vom Kunstverein, 1879.<br />

© KUNSTMUSEUM SOLOTHURN<br />

<strong>belvedere</strong><br />

37


HIN UND WEG<br />

jährigen Krieges und der immer wieder grassierenden<br />

Seuchen Todesangst und das Wissen um<br />

die eigene Vergänglichkeit gegenüber. Man<br />

hoffte auf ein besseres Leben im Jenseits, wurde<br />

aber in Kunst und Kirche immer wieder an die<br />

Strafen im Fegefeuer gemahnt. Starke Gegensätze<br />

bestanden auch zwischen arm und reich.<br />

Während in reichen, oft adligen Familien nach<br />

dem Vorbild des französischen Sonnenkönigs<br />

Luxus und Verschwendung herrschten, war das<br />

Leben der einfachen Bevölkerung geprägt von<br />

Armut und Hoffnungslosigkeit. Prunkvolle<br />

Bauten sollten die Macht des Adels demonstrieren,<br />

während die Bevölkerung darbte.<br />

ST. URSEN-KATHEDRALE<br />

In Solothurn macht es Spass, der Barockzeit mit<br />

seinem Menschen- und Weltbild nachzuspüren.<br />

Denn in Solothurn kann man nicht nicht über<br />

Zeugen dieser Zeit stolpern. Dominant thront<br />

die St. Ursen-Kathedrale mit barocker Fassade<br />

und barockem Turm wie eine dicke Henne mit<br />

früher generell weissen, heute sanft farbigen<br />

Häuserzeilen unter ihren Flügeln. Die Kirche<br />

wurde anstelle einer älteren Kathedrale erbaut.<br />

Zuerst wollte man Teile der alten Kirche<br />

erhalten und in den Neubau integrieren, aber<br />

ein Teil brach zusammen – zum Glück wurde<br />

niemand erschlagen. Damit war der Weg frei für<br />

eine neue Kirche. 1762 wurde mit dem Bau<br />

begonnen. 1773, am Ende der Barockzeit, war<br />

der Bau vollendet. Das Innere der Kathedrale ist<br />

bereits klassizistisch gestaltet. Der neue Stil ist<br />

als Gegenmodell zur verschnörkelten Kunst des<br />

Barocks zu verstehen. Erkennbar ist er an<br />

geradlinigen, schlichten und klaren Formen, die<br />

eher rationale Kühle vermitteln. Und doch<br />

entdeckt man auch barocke Elemente.<br />

ZEUGEN DER BAROCKZEIT<br />

Wer die Stuckatur an der Decke des Kirchenschiffes<br />

genauer betrachtet, wird sich wundern.<br />

Da sind Waffen: Spiesse, Helle barden… Und<br />

mitten in der Kuppel erblickt man das Auge<br />

Gottes, der das scheinbar akzeptiert. Die<br />

Hauptfassade ist zweigeschossig und im<br />

Erdgeschoss dreigeteilt. Vorgelagert ist eine<br />

monumentale Freitreppe, die mit ihren zwei<br />

Brunnen den östlichen Abschluss der Hauptgasse,<br />

der Marktgasse bildet. Bereits 1720 haben<br />

Solothurner Bürger moniert, dass sich Jugendliche<br />

auf dieser «barock» benahmen, also mit<br />

allen Sinnen überschwänglich lebensfreudig.<br />

Heute ist die Treppe noch immer ein beliebter<br />

Treffpunkt. Die originalen Prospekte, also die<br />

Schauseiten der Haupt- und der Chororgel, sind<br />

noch erhalten. Der Orgelprospekt im südlichen<br />

Querschiff ist eine eigentliche Attrappe, der<br />

Symmetrie wegen.<br />

JESUITENKIRCHE UND AMBASSADOREN<br />

Der solothurnische Einsatz im französischen<br />

Solddienst führte 1530 zur Niederlassung einer<br />

ständigen französischen Ambassade für die<br />

ganze Eidgenossenschaft in Solothurn. Diese<br />

Präsenz beeinflusste nicht nur die politische<br />

und gesellschaftliche Haltung der Stadt,<br />

sondern prägte auch das Stadtbild. Während<br />

dem Dreissigjährigen Krieg gewann die Ambassade<br />

durch barocke Umbauten an Bedeutung.<br />

1717 durch eine Feuersbrunst zerstört, wurde sie<br />

durch einen Neubau ersetzt. Die Präsenz<br />

Italienischen Barock<br />

findet man beim<br />

Schloss Waldegg.<br />

© REGULA ZELLWEGER<br />

38 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

SOLOTHURNER BAROCKTAGE<br />

Vom 14. bis 22. August <strong>2021</strong> wird in Solothurn<br />

und Umgebung «Barock» in allen<br />

möglichen Formen zu erleben sein. Das<br />

reichhaltige Programm reicht von Führungen<br />

durch barocke Baudenkmäler und szenische<br />

Vorträge über Konzerte, Tanz-, Fecht- und<br />

Opernaufführungen bis hin zu kulinarischen<br />

Erlebnissen und barockem Kartenspiel. Am<br />

Wochenende vom 14./15. August werden verschiedene<br />

Veranstaltungen auch in Französisch<br />

angeboten. BAROCKTAGE.CH<br />

Frankreichs hob die Bedeutung Solothurns in<br />

der Eidgenossenschaft. Erst während der<br />

Französischen Revolution verliess 1792 der letzte<br />

Ambassador Solothurn. Der Einfluss Frankreichs<br />

ist beispielsweise in der Jesuitenkirche<br />

gut spürbar. Wer die barocke Stuckatur im<br />

Kirchenschiff genauer betrachtet, stösst auf<br />

Kohlköpfe. Damit ist man nicht nur beim mit der<br />

grossen, bunten Auslage barock anmutenden<br />

Samstagsmarkt vor den Toren der Jesuitenkirche,<br />

sondern auch bei den drei barocken<br />

Bildern, die im Kunstmuseum zu sehen sind.<br />

SCHLÖSSER UND MUSEEN<br />

Denn Kohlköpfe findet man im Gemälde «Die<br />

Heilige Familie im Früchtekranz» im Kunstmuseum<br />

Solothurn. Dieses Bild ist mit seiner<br />

Fülle, den Farben, den floralen Motiven, den<br />

eher süss anmutenden Engelchen und Menschen<br />

voll-barock! Italienischen Barock findet<br />

man beim Schloss Waldegg, französischen beim<br />

Schloss Blumenstein. Beides sind <strong>Sommer</strong>häuser<br />

von Patrizierfamilien.<br />

Waldegg wurde zwischen 1682 und 1690<br />

erbaut und diente der Familie Besenval als<br />

<strong>Sommer</strong>residenz. Blumenstein beherbergt das<br />

Historische Museum der Stadt Solothurn.<br />

Dieses Museum ist ein hervorragendes Beispiel<br />

für lebendige Museumskultur. Wechselnde<br />

Ausstellungen und Anlässe bewirken, dass man<br />

bei jedem Besuch wieder Neues entdecken<br />

kann.<br />

BAROCK ZELEBRIEREN<br />

Auch das Museum Altes Zeughaus, das Stadttheater,<br />

das Hotel La Couronne und die Einsiedelei<br />

in der Verenaschlucht mit ihren drei<br />

barocken Kapellen stammen aus dem Barockzeitalter.<br />

Heute gibt es eine Barock Cafébar und<br />

sogar ein Taxi Unternehmen mit knallgelben<br />

Autos führt «Barock» im Firmennamen. Carpe<br />

diem – und auch Carpe noctem – erlebt man an<br />

der Aare. Wie Perlen auf einer Schnur reihen<br />

sich Lokale an das linksseitige Ufer der Aare in<br />

der Altstadt und schwappen mit ihren Tischen<br />

und Stühlen bis zur Mauer am Fluss. Ihnen<br />

gegenüber zelebriert man barockes Lebensgefühl<br />

noch lockerer, holt sich in der Hafenbar<br />

Getränke oder konsumiert Mitgebrachtes auf<br />

einer Mauer, auf Treppenstufen und im Gras.<br />

Die Zeit vergeht im Flug, wenn man durch<br />

Solothurn bummelt. Solothurn hat etwas von<br />

einer Kleinstadt – ist aber traditionell dank der<br />

Jahrhunderte langen, engen Verbindung zu<br />

Frankreich weltoffen. Barock geniessen ist eine<br />

mögliche Antwort auf die Hektik unserer Zeit.<br />

SOLOTHURN-CITY.CH<br />

Wie Perlen auf einer<br />

Schnur reihen sich<br />

Lokale an das Ufer<br />

der Aare.<br />

© REGULA ZELLWEGER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

39


…<br />

DIGITALE ENTSCHLEUNIGUNG<br />

EINMAL OFFLINE<br />

BITTE!<br />

Das Smartphone vibriert, der Laptop ist stets griffbereit und die Hintergrundmusik<br />

plätschert munter vor sich hin – wir sind längst eine digitale<br />

Gesellschaft. Umso befreiender ist es, eine gewisse Zeit Verzicht zu üben.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

40 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Bild oben: Das<br />

Nostalgie Hotel im<br />

Kiental macht seinem<br />

Namen alle Ehre.<br />

© Nostalgiehotel<br />

Grosses Bild: Digitale<br />

Geräte sowie Fotografieren<br />

ist in den<br />

allgemein zugänglichen<br />

Räumen des<br />

Hotels Rosenlaui<br />

nicht erlaubt.<br />

© DAVID BIRRI<br />

Unser Leben wird immer schneller,<br />

der Alltag hektischer. Die zunehmend<br />

digitale Welt bringt uns zwar näher<br />

zusammen, wenn wir räumlich getrennt sind,<br />

doch die ständige Erreichbarkeit kann auch<br />

überfordern. Bei dem Tempo, mit dem die<br />

digitale Revolution die Welt verändert, ist es<br />

kein Wunder, dass viele Leute Entschleunigung<br />

suchen. Quasi eine Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

für den totalen digitalen Rausch.<br />

ALLZEIT BEREIT IST UNGESUND<br />

Tatsächlich kann man sich die Frage stellen, wie<br />

gesund es ist, sich morgens vom Smartphone<br />

wecken zu lassen und gleich noch kurz im Bett<br />

die geschäftlichen Mails zu checken. Entspannt<br />

in den Tag zu starten sieht anders aus. Alsdann<br />

nehmen wir mit den Pods im Ohr den Weg zur<br />

Arbeit in Angriff, hören gleichzeitig News oder<br />

werden von Musik berieselt – um die nächsten<br />

acht Stunden vor dem Computer zu verbringen,<br />

während das Handy allzeit griffbereit auf dem<br />

Pult liegt. Wir sind ständig über Telefon,<br />

Messenger oder E-Mail erreichbar, Nachrichten<br />

erreichen uns dank des Internets in Echtzeit.<br />

Sobald eine E-Mail eintrifft, und bestenfalls gar<br />

noch mit Piepen oder Pop-up-Fenster auf sich<br />

aufmerksam macht, geht der Fokus erst mal<br />

verloren. Sowohl im Privat-, wie auch im<br />

Geschäftsleben. Wer auf seinem Smartphone die<br />

eigene Nutzung analysiert, wird zudem staunen,<br />

wie oft wir das Handy aktivieren und<br />

welche Apps wir wie oft nutzen.<br />

AUS DEM RUDER GELAUFEN<br />

Indes hat der digitale Geschwindigkeitsrausch,<br />

der so viele Menschen schwindlig macht, längst<br />

nicht allen die Sinne vernebelt. Insbesondere<br />

während dem ersten Lockdown in der Pandemie<br />

begannen viele zu realisieren, mit welchem<br />

<strong>belvedere</strong><br />

41


HIN UND WEG<br />

horrenden Tempo wir bis anhin durch den<br />

Alltag gerast sind – und wie wenig achtsam.<br />

Nun wurden wir dazu gezwungen innezuhalten.<br />

Diese von Aussen auferlegte Selbstreflexion<br />

schuf quasi eine neue Nüchternheit: Manch<br />

einer begann sich zu fragen, ob die Hektik der<br />

digitalen Revolution und die ständige Erreichbarkeit<br />

wirklich so erstrebenswert ist. Etwas<br />

mehr Achtsamkeit im Alltag scheint da durchaus<br />

sinnvoll. Eigentlich erstaunlich: Jeder will<br />

ein grösseres Handy und ein noch schnelleres<br />

Internet – und dann müssen wir einen Entzug<br />

machen, weil das Ganze aus dem Ruder läuft.<br />

DEN STECKER ZIEHEN<br />

«Digital detox» ist denn auch eine zunehmend<br />

bewusste Entscheidung. Und glücklicherweise<br />

gibt es zahlreiche Möglichkeiten, solche kleine<br />

Auszeiten zu nehmen und Achtsamkeit in den<br />

Alltag zu integrieren. Mehr Fokus, mehr Ruhe<br />

– Entschleunigung sowohl im Geschäfts-, wie<br />

auch im Privatleben. Beim Digital Detox geht es<br />

darum, sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.<br />

Mit den Menschen um einen herum zu<br />

reden und seine Umgebung mit allen Sinnen<br />

wahrzunehmen. Um Achtsamkeit, bei allem<br />

was man tut. Tönt vielleicht etwas kitschig, tut<br />

aber gut.<br />

DEM ALLTAGSTROTT ENTFLIEHEN<br />

Mittlerweile haben auch viele Unterkünfte<br />

diesen Trend erkannt und bieten ihren Gästen<br />

eine digitale Auszeit. Denn die ursprüngliche,<br />

unberührte Natur der Alpenregion ist natürlich<br />

der ideale Ort, um aus dem Alltagstrott zu<br />

entfliehen. Viele Betriebe haben weder Fernseher,<br />

noch Wifi – sei dies nun mit oder ohne<br />

Absicht-, und teilweise wird auch ganz bewusst<br />

auf die ständige Musikberieselung im Hintergrund<br />

verzichtet. An wunderbarer Lage und in<br />

familiärer Atmosphäre entschleunigen und mal<br />

wieder richtig durchatmen, während kein<br />

Handygeklingel die Ruhe stört – dies ist im 1910<br />

erbauten Hotel Waldrand-Pochtenalp in Kiental<br />

im Berner Oberland noch möglich. Das im<br />

Chaletstil erbaute Hotel hat nicht einmal<br />

Handy-Empfang. Zurück in die Vergangenheit,<br />

wie zu Grossmutters Zeiten. Wie im geschichtsträchtigen<br />

Hotel Rosenlaui, ebenfalls im Berner<br />

Oberland, wo weder Fernsehen, Radio noch<br />

Internet vorhanden sind. Stattdessen: Sonne<br />

geniessen, die Augen über die phantastische<br />

Bergwelt und saftig grüne Wiesen schweifen<br />

lassen und den Alltag ganz hinter sich lassen.<br />

Der Gebrauch von digitalen Geräten sowie<br />

Fotografieren ist in den öffentlich zugänglichen<br />

Räumen nicht erlaubt.<br />

FUCHS UND HASE SAGEN GUTE NACHT<br />

Im Appenzellerland verzaubert derweil ein<br />

winziges Sennendörfchen seine Gäste – man<br />

wähnt sich in einem Heimatfilm des letzten<br />

Jahrhunderts. Die Meglisalp auf 1520 Metern<br />

über Meer ist eingebettet in die herrliche<br />

Die Adler Lodge Alpe<br />

auf der idyllischen<br />

Seiser Alm –<br />

umgeben von Ruhe<br />

und Weite.<br />

© THADDAEUS SALCHER<br />

Bild links: Im<br />

Designhotel Vigilius<br />

Mountain Resort in<br />

Südtirol ist kein<br />

Fernseher zu finden.<br />

Dafür ist es draussen<br />

seelenruhig.<br />

© FLORIAN ANDERGASSEN<br />

Bild rechts:<br />

Slowenien gilt<br />

als die Digital-<br />

Detox-Destination<br />

schlechthin.<br />

© ALAN KOSMAC<br />

42 <strong>belvedere</strong>


…<br />

Bergwelt des Alpsteins, und das gleichnamige<br />

Berggasthaus kann nur zu Fuss erreicht<br />

werden. Wifi sucht man hier vergebens – das<br />

Handy bleibt stumm. Das sympathische<br />

Berghaus Niesen bietet währenddessen auf<br />

2340 Metern acht gemütliche Zimmer, ein<br />

atemberaubendes Panorama – und null Ablenkung.<br />

Auf dem markanten Niesengipfel, der sich<br />

wie eine Pyramide am Thunersee erhebt,<br />

können sich die Gäste wunderbar vom Alltagsstress<br />

erholen. Weit weg von Zivilisation,<br />

Reizüberflutung und Lärm.<br />

ICH BIN DANN MAL OFFLINE<br />

In einigen Gegenden Südtirols sind die Gäste<br />

ganz automatisch offline – dort wo die Netzsignale<br />

schwach und WLAN nicht vorhanden<br />

sind. Und in manchen Hotels bittet man die<br />

Gäste höflich, das Handy auszuschalten – hier<br />

warten Digital-Detox-Hotels und -Erlebnisse,<br />

die neue Energie für den Alltag schenken. Dies<br />

ist im Adler Lodge Alpe auf der idyllischen<br />

Seiser Alm Usus; zeitloses Almleben zu jeder<br />

Jahreszeit, umgeben von Ruhe und Weite. Auch<br />

im Gasthof Kohlern ist digitale Entschleunigung<br />

angesagt - das im alpinen Jugendstil erbaute<br />

Herrenhaus thront auf einem kleinen Hügel,<br />

neben einer kleinen Kapelle und bietet Ruhe<br />

pur. Das Designhotel Vigilius Mountain Resort<br />

erreicht man gar nur mit der Luftseilbahn. In<br />

den Zimmern ist kein Fernseher zu finden.<br />

WLAN wird nachts abgeschaltet. Dafür ist es<br />

draussen seelenruhig.<br />

NATUR STATT TECHNIK<br />

Den Ausstieg aus der digitalen Welt schafft der<br />

gestresste Zeitgenosse bestimmt auch in<br />

Slowenien. Kein Strom, keine Technik – nur die<br />

ursprüngliche Natur. Zwitschernde Vögel und<br />

plätschernde Bäche statt klingelnder Handys,<br />

echtes Naturidyll statt leuchtender Bildschirme.<br />

Das Soča-Tal wird denn auch von European Best<br />

Destinations als Digital-Detox-Destination<br />

empfohlen, und dies aus gutem Grund. Denn<br />

das Soča-Tal ist das führende Outdoor-Ziel<br />

Sloweniens und der smaragdgrüne Fluss lädt zu<br />

einer Vielzahl von Wassersportarten ein und ist<br />

von zahlreichen Themenwegen gesäumt – ein<br />

Postkartenidyll für eine echte Auszeit.<br />

MADEINBERN.COM, SUEDTIROL.INFO,<br />

SLOVENIA.INFO, ROSENLAUI.CH,<br />

ADLER-RESORT.COM, NOSTALGIEHOTEL.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

43


HIN UND WEG<br />

SCHWEIZER KLEINSTADTPERLEN<br />

DIE LANGSAMKEIT<br />

ENTDECKEN<br />

Der <strong>Sommer</strong> eignet sich optimal für einen Städtetrip – und diverse idyllische<br />

Schweizer Kleinstadtperlen warten nur darauf, entdeckt zu werden.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

44 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Nach Abbruch einiger<br />

Häuser mit schlechter<br />

Bausubstanz entstand<br />

der idyllische Fischmarktplatz<br />

in Arbon.<br />

© PERRETFOTO.CH<br />

Bild gross: Thun ist<br />

lebhaft und ruhig<br />

zugleich; es fällt<br />

einem in der Tat<br />

leicht, dem Charme<br />

dieser einzigartig<br />

schönen Stadt zu<br />

verfallen.<br />

© CHRISTOPH GERBER<br />

Viele kleine Schweizer Städte-Bijoux<br />

versprechen «Ferien in Langsamkeit»<br />

– und als bewusstes Gegengewicht zum digitalen<br />

Alltag steht Entschleunigung voll im Trend.<br />

In Ruhe und Gemächlichkeit offenbaren viele<br />

idyllische Orte ihre ganz besondere Schönheit.<br />

Sie könnten geeigneter nicht sein, um einige<br />

unvergessliche Tage in der Schweiz zu verbringen<br />

und die Batterien wieder aufzuladen.<br />

DIE TAUSENDJÄHRIGE STADT<br />

Beispielsweise in Neuenburg, wo weithin<br />

sichtbar das Wahrzeichen über der Stadt thont:<br />

Das Schloss und die gotische Kollegiatkirche aus<br />

dem 12. Jahrhundert. Die tausendjährige Stadt<br />

ist wahrlich reich an Schätzen und lädt zum<br />

Eintauchen in die Geschichte ein. Idyllisch an<br />

bevorzugter Lage am Neuenburgersee gelegen,<br />

verströmt die Stadt mit ihren Bauten aus<br />

Hautrive-Stein, jenem speziellen gelben<br />

Kalkstein, der die gesamte Stadt in einen<br />

warmen Gelbton hüllt, einen ganz eigenen<br />

Charme. Flaniert man durch die Gassen der<br />

Altstadt, kann man sich gut vorstellen, weshalb<br />

das Städtchen in der Belle Époque ein beliebter<br />

Ausflugs- und Ferienort der Schönen und<br />

Reichen war. Ein Abstecher in die Rue des<br />

Chavannes ist lohnenswert: Alle zwei Jahre<br />

bemalen etablierte Kunstschaffende die<br />

treppenähnliche Strasse neu und verleihen ihr<br />

ein neues buntes Kleid. Die Ufer des Neuenburgersees<br />

sind derweil vom Schiff aus noch<br />

schöner zu betrachten, und daher ist eine<br />

Schifffahrt die ideale Abwechslung. Die Schiffsstation<br />

ist nur einige Gehminuten vom Stadtzentrum<br />

entfernt. Eine Entdeckungstour durch<br />

das Drei-Seen-Land an einem Wochenende<br />

sollte man sich keinesfalls entgehen lassen.<br />

ROMANTISCH IM VALLON DE L’ERMITAGE<br />

Direkt über Neuenburg gelegen, überrascht das<br />

idyllische Vallon de l’Ermitage mit mehreren<br />

Highlights: Ein romantisches Tal samt botanischem<br />

Garten, ein Aussichtspunkt und das<br />

bekannte Centre Dürrenmatt – das Vallon de<br />

l’Ermitage geniesst den Ruf einer Entspannungsoase.<br />

Die üppige Vegetation, ein hübscher<br />

Teich sowie das Café inmitten des mediterranen<br />

Gartens laden zum Verweilen ein. Auf dem<br />

Aussichtspunkt Roche de l’Ermitage hat man<br />

eine gute Sicht auf die Stadt, den See und die<br />

Alpen. Das Centre Dürrenmatt war das ehemalige<br />

Wohnhaus des Autors, und Mario Botta<br />

schaffte daraus eine Stätte, wo Dürrenmatts<br />

Geist noch heute lebendig ist. Es beherbergt teils<br />

permanente, teils wechselnde Ausstellungen.<br />

ALLES IM FLUSS IN DER HAFENSTADT<br />

Eine besondere Wasserstadt verspricht entspannte<br />

Aufenthalte: Arbon im Thurgau. Arbons<br />

attraktive Lage am Bodensee erlaubt schlicht<br />

nichts anderes als ab ins, aufs oder ans Wasser!<br />

Am Ufer spazieren die Besucher durch<br />

Kastanien alleen, idyllische Parks, entlang von<br />

Spielplätzen, Strandbädern und Naturschutzgebieten.<br />

Und mit dem Kursschiff der Schweizerischen<br />

Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft<br />

erleben Besucher den Bodensee aus allen<br />

Perspektiven. Arbon besitzt auch eine äusserst<br />

charmante Altstadt: Nach Abbruch einiger<br />

<strong>belvedere</strong><br />

45


HIN UND WEG<br />

Häuser mit schlechter Bausubstanz entstand<br />

der idyllische Fischmarktplatz, wo der Blick frei<br />

geworden ist auf die schön restaurierten<br />

Nachbarhäuser, zum Teil mit Fachwerk und<br />

Fresken. Der muschelförmige Brunnen mit der<br />

neckischen Fischerin aus Bronze besitzt<br />

ebenfalls ein besonderer Reiz. Der Platz ist das<br />

ganze Jahr hindurch Standplatz verschiedener<br />

Märkte, von Konzerten und Festen.<br />

ENTSPANNTES URBANES GEFÜHL<br />

Mit <strong>Sommer</strong>feeling pur wartet die schönste<br />

Barockstadt der Schweiz auf: Sei es beim<br />

Schwimmen, Kanufahren oder einer entspannten<br />

Auszeit an der Solothurner Riviera – in den<br />

warmen Monaten fühlt man sich hier wie in<br />

südlichen Gefilden. Man könnte meinen,<br />

Solothurn liege am Meer. Denn mit den farbigen<br />

Sonnenschirmen, frischem Kaffeeduft und<br />

feinen Gelati kommt an der Solothurner Riviera<br />

richtig mediterrane Ferienstimmung auf. Hier<br />

reihen sich die Bars und Restaurants entlang<br />

der Aare aneinander und laden mit ihren<br />

lauschigen Terrassen zum Geniessen an der<br />

Sonne ein. Zudem finden dieses Jahr vom 14. bis<br />

22. August erstmals die Solothurner Barocktage<br />

statt: Auf dem Programm stehen Führungen,<br />

Barockmusik und barocke kulinarische Köstlichkeiten.<br />

Das Attisholz Areal ist derweil ein<br />

moderneres Highlights – hier breitet sich<br />

grossstädtisches Urbanfeeling aus, wenn auch<br />

ohne jegliche Hektik. Denn in der grössten<br />

Industriebrache der Schweiz entsteht nach und<br />

nach ein lebendiges Quartier, ein selbstverständliches<br />

Mit- und Nebeneinander von<br />

Wohnen, Arbeiten, Bildung, Forschung – von<br />

Leben, Erleben und Geniessen in dem schönen<br />

Erholungsgebiet an der Aare.<br />

DAS TOR ZUM BERNER OBERLAND<br />

Ebendiese Aare fliesst bekanntlich auch durch<br />

das idyllische Thun. Das Tor zum Berner<br />

Oberland ist voller Charme und besticht durch<br />

die Kombination von Bergen und dem Thunersee.<br />

Einblicke in die bewegte Geschichte Thuns<br />

erhalten die Besucher im Schloss Thun, auf<br />

einem Stadtrundgang oder beim Spaziergang<br />

am See zum historischen Thun-Panorama.<br />

Der Palast<br />

du Peyrou<br />

in Neuenburg.<br />

© iSTOCK<br />

46 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Museen und wunderschön erhaltene Häuser<br />

entführen in vergangene Jahrhunderte. Zurück<br />

ins Jetzt holt die pulsierende und gleichzeitig<br />

gemütliche Stadt ihre Besucher mit ihren<br />

zahlreichen Cafés und Plätzen, direkt an der<br />

Aare oder an lauschigen Ecken – Thun ist lebhaft<br />

und ruhig zugleich; es fällt einem in der Tat<br />

leicht, dem Charme dieser einzigartig schönen<br />

Stadt zu verfallen.<br />

WELSCHER CHARME<br />

Das unweit des Murtensees gelegene Avenches<br />

gehört ebenso zu den schönsten Dörfern der<br />

Schweiz – und ist mit einer ruhmreichen<br />

Vergangenheit gesegnet. Aus der Zeit, als sich<br />

Avenches Hauptstadt des römischen Helvetiens<br />

nennen konnte, zeugt heute noch das ehemalige<br />

römische Amphitheater. Abgesehen von<br />

Erkundigungen des einzigartigen Erbes aus der<br />

Römerzeit lädt die Stadt heute primär zum<br />

Entspannen und Verweilen ein – Avenches<br />

strahlt unverkennbar welschen Charme aus.<br />

Das Zentrum des Städtchens mit seinen Laubengängen<br />

und etlichen bemerkenswerten Fassaden<br />

im Stil der Gotik und Renaissance ist<br />

wahrlich verträumt. Das Osttor und der<br />

Tornallaz-Turm bieten ein aussergewöhnliches<br />

360°-Panorama auf die von der teils noch<br />

sichtbaren Ringmauer eingeschlossenen<br />

Römerstätte, die mittelalterliche Altstadt<br />

Avenches, den Murtensee und die Rebberge am<br />

Vully. Hier erschliesst sich die Schönheit der<br />

Hauptstadt des römischen Helvetiens in ihrer<br />

grünen Umgebung auf einen Blick.<br />

MEDITERRANES FLAIR AM BODENSEE<br />

Ein südländisch anmutendes Flair besitzt auch<br />

das Städtchen Rorschach – die malerische<br />

Hafenstadt liegt eingebettet zwischen den<br />

sanften Hügeln des Appenzellerlandes und der<br />

Weite des Bodensees. Das mediterrane Gefühl<br />

lässt sich natürlich am besten zu Wasser<br />

erleben: Ab dem Rorschacher Hafen fahren<br />

täglich Schiffe nach Lindau, zur Insel Mainau/<br />

Meersburg und über den Altenrhein nach<br />

Rheineck. Die Badhütte in Rorschach aus dem<br />

Jahr 1924 ist übrigens das einzig verbliebene<br />

Bauwerk seiner Art am Schweizer Bodenseeufer.<br />

Die hölzerne Badeanstalt steht auf Pfeilern<br />

im See und ist nur über eine Brücke vom Ufer<br />

her zu erreichen. Sie ist nicht nur eine Touristenattraktion,<br />

sondern auch ein Treffpunkt zum<br />

Relaxen für die Einheimischen.<br />

DIVERSE BAUSTILE IN DER ALTSTADT<br />

Mit einer bewegten Geschichte kann das<br />

Städtchen Puntrut im Kanton Jura, nahe an der<br />

Grenze zu Frankreich, auftrumpfen. Die<br />

malerische Altstadt ist hiervon Zeuge, denn<br />

die Bauwerke vereinen diverse Epochen: Sie<br />

wurden im barocken, gotischen und neoklassizistischen<br />

Stil erbaut. Dazwischen stehen<br />

grosse alte Brunnen wie der Samariterbrunnen<br />

(1564) und der Schweizerbrunnen (1518).<br />

Von den mittelalterlichen Stadtbefestigungen<br />

ist die 1563 erbaute «Porte de France» noch<br />

erhalten. Der Denkmalpflege ist es denn auch<br />

zu danken, dass die Stadt Pruntrut 1988 den<br />

Wakkerpreis für ihr historisches Zentrum<br />

zugesprochen bekam. Porrentruy, wie das<br />

Städtchen auf Französisch heisst, wirkt heute<br />

angenehm verschlafen und lädt dazu ein,<br />

die Umgebung in aller Ruhe zu entdecken. In<br />

Langsamkeit eben.<br />

J3L.CH, THURGAU-BODENSEE.CH,<br />

SOLOTHURN-CITY.CH,<br />

MADEINBERN.COM, MYVAUD.CH,<br />

ST.GALLEN-BODENSEE.CH<br />

Solothurn gilt als die<br />

schönste Barockstadt<br />

der Schweiz.<br />

© CHRISTOF SCHUERPF<br />

<strong>belvedere</strong><br />

47


…<br />

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Nachbarland der Schweiz: zu EUR 72 für<br />

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Freiheit auf<br />

dem BIKE<br />

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Von der QUELLE<br />

bis zur Mündung<br />

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winken 2 Übernachtungen für 2 Personen<br />

inkl. Frühstück, Abendessen, freie Benutzung<br />

des Wellnessbereichs, Tennisplatzes,<br />

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Hotel Steinmattli in Adelboden im Wert<br />

von CHF 1700.<br />

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Telefon: +41 31 300 30 85<br />

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48 <strong>belvedere</strong>


…<br />

BELVEDERE IM ABO<br />

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IM HOTEL STEINMATTLI<br />

Kein anderes Hotel in Adelboden ist näher an der<br />

Dorfbahn gelegen als das Hotel Steinmattli. Damit<br />

gelangen die Gäste zur Sillerenbahn, mit welcher<br />

unzählige Wanderwege erreichen können. Mit<br />

dem Aufenthalt im Steinmattli sind im <strong>Sommer</strong><br />

alle Bergbahnen in Adelboden kostenfrei benutzbar.<br />

Wer im Steinmattli bucht, entscheidet sich<br />

für eine sehr gute Preis-Leistungs-Qualität im<br />

Bereich der Viersternehotels. Der Gastgeber<br />

Ralph Marc Diebold legt Wert auf eine sehr<br />

persönliche Atmosphäre. Ruhig und trotzdem zentral<br />

gelegen, bietet das Haus grosszügige, modern<br />

gestaltete Zimmer – alle mit Balkon und atemberaubender<br />

Bergsicht. Im hauseigenen Restaurant<br />

Alpenchic speist man gemütlich am Cheminee.<br />

Gepflegt wird eine marktfrische Küche mit<br />

regionalen Produkten. Der Fokus der Küchenchefin<br />

gilt «against foodwaste»: So verwandelt das<br />

Küchenteam z.B. die Schalen der Kartoffeln in<br />

feine Chips, die zum Apero serviert werden. Das<br />

Haus wird CO2-neutral bewirtschaftet: Ein Tesla<br />

für die Gäste ist ebenso im Angebot wie 4 E-Bikes.<br />

Die Wellnessoase sorgt für Entspannung nach<br />

einer ausgiebigen Wanderung durch die herrliche<br />

Bergwelt Adelbodens.<br />

Hotel Steinmattli, Risetensträssli 10,<br />

CH-3715 Adelboden, Telefon +41 (0)33 673 39 39,<br />

info@hotel-steinmattli.ch<br />

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im Hotel Steinmattli in Adelboden: 2 Über -<br />

nachtungen für 2 Personen inkl. Halbpension,<br />

freie Benutzung des Wellnessbereichs,<br />

Tennisplatzes, E-Bikes und 1 Gratisfahrt<br />

mit dem Tesla im Wert von CHF 1700.<br />

Der/die Gewinner/in wird mittels Ziehung ermittelt.<br />

Mitarbeitende des Tourismus Lifestyle Verlags können<br />

am Wettbewerb nicht teilnehmen. Die Adressen werden<br />

nicht an Dritte weitergegeben. Die Preisziehung findet<br />

am 31. August <strong>2021</strong> statt. Der Preis kann nicht bar<br />

ausbezahlt werden und ist ein Jahr nach Erscheinen des<br />

Magazins gültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Mit der Teilnahme erklärt sich der Teilnehmer damit<br />

einverstanden, dass seine Daten für Marketingzwecke<br />

verwendet werden können.<br />

BILDER: © HOTEL STEINMATTLI<br />

<strong>belvedere</strong><br />

49


AUF UND DAVON · KURZNACHRICHTEN<br />

INTERLAKEN<br />

Wo das Biker-Herz höher schlägt<br />

Actiongeladene Flowtrails und Downhillstrecken, dynamische<br />

Pumptracks und panoramareiche Fahrradwege lassen<br />

das Biker-Herz rund um den Thunersee höherschlagen. So ist<br />

der Rabenfluh-Flowtrail ist oben bis unten mit spring- sowie<br />

rollbaren Wellen und Jumps versehen. Gleich nach dem Start<br />

reihen sich mehrere Steilwandkurven aneinander. Steile<br />

Passagen, die für ordentlich Tempo sorgen, wechseln sich<br />

mit engen Stellen ab. Im sogenannten «Manser»-Abschnitt<br />

wurde der Trail natürlich belassen. Hier finden sich Wurzeln,<br />

lockerer Waldboden sowie enge Kurven um Bäume und<br />

Büsche. Der alte «Canyon» wurde von den Trailbauern so<br />

genutzt, dass ein regelrechter Rollercoaster entstanden ist.<br />

Der Goldiwheel Trail ist neben dem Rabenfluh Trail der<br />

zweite offizielle Trail in der Stadt Thun. © MARCEL FANKHAUSER<br />

INTERLAKEN.CH<br />

BERN<br />

Eine Postkarten-Wanderung<br />

Kein anderer See in der Schweiz hat ein solches Blau wie der<br />

Brienzersee. In der Region locken zahlreiche gemütliche<br />

Wanderungen für Geniesser – mit einer maximalen Wanderzeit<br />

von drei Stunden und weniger als 400 Höhenmeter pro<br />

Auf-/Abstieg. Eine leichte, aber äusserst schöne Wanderung<br />

führt beispielsweise von Itselwald zum Giessbach. Der<br />

Wanderweg gilt zu Recht als einer der schönsten Uferwege<br />

der Schweiz. Fast durchwegs dem türkisblau schimmernden<br />

Brienzersee entlang angelegt, führt er durch märchenhaften<br />

Bergwald, zu lauschigen Badeplätzen und zu einem prachtvollen<br />

Jugendstilhotel. Die älteste Standseilbahn Europas<br />

führt hinauf zum Hotel Giessbach, das sich an einzigartiger<br />

Lage direkt gegenüber den berühmten Giessbachfällen<br />

befindet. Ein Top-Fotomotiv! © INTERLAKEN TOURISMUS<br />

MADEINBERN.COM<br />

AARGAU<br />

Aussichtsreiche Bergroute<br />

Kaum haben Besucher den urbanen Raum Aarau hinter sich<br />

gelassen, weht ihnen frische Landluft entgegen. Gemütlich<br />

radelt man der Wyna entlang nach Teufenthal. Bei<br />

Dürrenäsch steht ein erster Aufstieg an, bevor die Biker die<br />

erfrischende Abfahrt geniessen. In Seengen erwartet sie das<br />

Schloss Hallwyl, eines der schönsten und romantischsten<br />

Wasserschlösser der Schweiz. Gestärkt und erholt fahren<br />

geht’s zum eindrücklichen Aussichtspunkt, dem Homberg<br />

entgegen. Der Aufstieg wird mit einer Sicht auf die<br />

verschneiten Alpen, dem Blick auf den Hallwilersee und in die<br />

Täler belohnt. Die gemütliche Abfahrt in das beschauliche<br />

Wynental lässt die Besucher das Ländliche von einer anderen<br />

Seite erleben. © PETER SIEGRIST<br />

AARGAUTOURISMUS.CH<br />

50 <strong>belvedere</strong>


LAGO MAGGIORE<br />

AUF UND DAVON<br />

Ossola-Täler<br />

Ortasee und Novara<br />

Photo: Roberto Maggioni<br />

mehr als ein See!<br />

www.visit-lakemaggiore.com<br />

<strong>belvedere</strong><br />

51


EINHEIMISCHE WILDTIERE<br />

DAS FRIEDFERTIGE<br />

SCHAF<br />

Den Schafen hängen zuweilen wenig schmeichelhafte Attribute an: Einfältig und dumm.<br />

Ein vor sich hin blökendes Herdenvieh, das blindlings der Masse folgt. Ist das so?<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

52 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

Das Schaf verkörpert<br />

geradezu die<br />

Tugenden Duldsamkeit<br />

und Sanftmut.<br />

BILDER: © iSTOCK<br />

Die Herabwürdigung des friedfertigen<br />

Tiers begann indes erst<br />

im 19. Jahrhundert, als man generell die Tiere zu<br />

vermenschlichen begann und ihnen Charaktereigenschaften<br />

zuschrieb, die man von ihrem<br />

Verhalten her ableitete. Der Naturforscher<br />

Conrad Gesner beschreibt das Wesen von<br />

Schafen bereits in seinem «Thierbuch» aus dem<br />

Jahre 1669 wie folgt: «Ein Schaf ist ein mildes,<br />

einfältiges, demütiges, stilles, gehorsames,<br />

furchtsames und närrisches Tier… ohne einen<br />

Hirten verlaufen Schafe sich bald und sind ganz<br />

irrig. Wenn eines sich verläuft oder verfällt, so<br />

stürzen sich die anderen alle hernach …». Oje.<br />

Aber der Tiefpunkt des Schaf-Images ist die<br />

heutige Pandemiezeit: Denn im «Querdenker»<br />

und Verschwörungstheoretiker-Milieu wimmelt<br />

es auf den Telegram- und Twitter-Post nur<br />

so von Schaf-Bildern und -Memes. Das «Schlafschaf»<br />

ist vielleicht sogar das Symbol schlechthin<br />

der verschwörungsideologischen Bewegungen<br />

in der Pandemie.<br />

VON «DOLLY» BIS ZUM «SCHLAFSCHAF»<br />

Welche Lasten dem genügsamen Wiederkäuer<br />

im Verlaufe der Jahrtausende aufgebürdet<br />

wurden: Als «Lamm Gottes» muss es den<br />

Monotheismus voranbringen, als geklonte<br />

«Dolly» die natürliche Ordnung hinterfragen<br />

und nun also als Sinnbild des Blöden herhalten.<br />

Dabei begleitet das Schaf den Menschen seit<br />

jeher – ein Tier, das die Tugenden Duldsamkeit<br />

und Sanftmut geradezu verkörperte. In der<br />

Antike symbolisierte es zudem absolute Friedfertigkeit<br />

und durfte das paradiesische Reich<br />

Arkadien in der griechischen Mythologie<br />

bevölkern. Und das Inventar der Weihnachtskrippe<br />

wäre ohne Schafe nicht vorstellbar – sie<br />

gehörten nicht nur zu den ersten Haustieren des<br />

Menschen, sondern dürfen im Christentum<br />

sogar Gottes Sohn versinnbildlichen. Und<br />

Schafe gehörten in der Tat zu den ersten Tieren,<br />

die Menschen zu zähmen vermochten: Von<br />

Natur aus ist es relativ wehrlos, haben Schafe ja<br />

allerhöchstens Hörner, die sich leicht wegzüchten<br />

lassen. Als Herdentiere sind sie zudem stets<br />

bereit, den Anführern – sprich Hirten – zu<br />

folgen.<br />

EIN STETIGES AUF UND AB<br />

Als Nutztier waren die Schafe stets ein dankbarer<br />

Gefährte; denn Tiere, die Wolle, Fleisch und<br />

Milch lieferten, begehrte man schon immer. So<br />

wurden Schafe schon vor über 10’000 Jahren in<br />

Vorderasien domestiziert. Im Mittelalter dann<br />

betrieb man auch hierzulande Schafzucht und<br />

die Tiere wurden im <strong>Sommer</strong> auf die Alp<br />

getrieben. Im Jahr 1866 ergab die erste eidgenössische<br />

Viehzählung einen Bestand von 445’000<br />

Schafen. Lediglich 50 Jahre später waren es<br />

allerdings nur noch 173’000 Tiere – also gut<br />

60 Prozent weniger. Da sich damals neue<br />

Exportmöglichkeiten eröffneten, setzten viele<br />

Landwirte vermehrt auf Rindviehhaltung. In<br />

den 90er-Jahren stand die Schafshaltung auf<br />

den Alpwiesen immer mehr in der Kritik: Vor<br />

allem die Übernutzung von Schafweiden und<br />

die schädliche Wirkung auf die Biodiversität<br />

wurden beanstandet. Tatsächlich verringerten<br />

die Schafe an manchen Orten die Artenvielfalt,<br />

weil sie selektiv fressen, also besonders gerne<br />

Blumen und Kräuter vertilgen. Zu allem Unheil<br />

wanderte in derselben Zeit auch der Wolf<br />

wieder in die Schweiz ein, was die Bestände<br />

zusätzlich verringerte.<br />

VERÄNDERTE AGRARPOLITIK<br />

2006 wurde ein Rekordbestand von knapp<br />

451’000 Schafen in der Schweiz gezählt – und<br />

seither geht es erneut bergab. Dies hat einerseits<br />

mit dem Wegfall des gesicherten Wollabsatzes<br />

zu tun, andererseits aber auch mit einer<br />

veränderten Agrarpolitik. Heute schätzt man<br />

STECKBRIEF<br />

EUROPÄISCHES WILDSCHAF<br />

Unterordnung: Wiederkäuer (Ruminantia)<br />

Familie: Hornträger (Bovidae)<br />

Unterfamilie: Antilopinae<br />

Tribus: Ziegenartige (Caprini)<br />

Gattung: Schafe<br />

Grösse: 60 bis 80 Zentimeter<br />

Gewicht: 25 bis 55 Kilo<br />

Alter: 5 bis 7 Jahre<br />

<strong>belvedere</strong><br />

53


AUF UND DAVON<br />

den Bestand auf rund 400’000 Tiere. Die grösste<br />

Herausforderung für Schafzüchter ist heute<br />

denn auch die Rentabilität. Das Ganze sollte<br />

unter dem Strich ja wenigstens aufgehen – und<br />

oftmals ist dies nicht der Fall. Denn für ein<br />

Lamm erhält ein Züchter zwischen 200 und<br />

270 Franken, wobei ein Muttertier 1,5 Lämmer<br />

pro Jahr zur Welt bringt. Gut 80 Prozent der<br />

Schafe werden in der Schweiz wegen ihres<br />

Fleisches gehalten, 20 Prozent wegen der Milch.<br />

Die jährliche Inlandproduktion betrug 2019 gut<br />

4200 Tonnen, hinzukommen rund 5200 Tonnen<br />

importiertes Fleisch.<br />

FAST VERGESSENE RASSEN<br />

Vor gut hundert Jahren war Schweizer Schaffleisch<br />

international als Delikatesse berühmt.<br />

Jetzt wird das Fleisch der alten Rassen wieder<br />

neu entdeckt. So züchtet denn auch ProSpecie-<br />

Rara sechs fast in Vergessenheit geratene<br />

Rassen: Die urtümlich anmutenden Walliser<br />

Landschafe, die sehr fruchtbaren Engadinerschafe,<br />

die fleischbetonten Spiegelschafe, die<br />

feingliedrigen Bündner Oberländerschafe, die<br />

grossrahmigen Saaser Mutten und die kleinen<br />

Skudden bilden einen Pool an unterschiedlichen<br />

Eigenschaften, aus denen die Züchter heute<br />

wählen können. Und natürlich liefern die<br />

Schafe Wolle – diese ist sehr vielfältig einsetzbar,<br />

sei es für Bettdecken, Kissen oder Matratzen,<br />

Isolationsmatten, Strickwolle, Filz und<br />

Garn (siehe Box).<br />

MEHR ALS WOLLE<br />

Die zahlreichen Vorteile der Schafswolle<br />

und die Erkenntnis, dass sie viel mehr<br />

Verwendungsmöglichkeiten bietet als nur<br />

die Textilproduktion, machen sie zu<br />

einem wertvollen Rohstoff. Die grösste<br />

Menge an Schafwolle wird heute für die<br />

Fabrikation von Dämmstoffen eingesetzt.<br />

Hinzu kommen Produkte wie Bettwaren,<br />

Nadelfilze, gewalkter Filz und Gartenvliese.<br />

Zuletzt wird aus der Restwolle ein hervorragender<br />

Horndünger in Form von Pellets<br />

hergestellt. Der Familien betrieb Natura-<br />

Handwerk in Uebeschi bei Thun beispielsweise<br />

stellt verschiedenste Wollprodukte seit<br />

1995 her – und die Kunden können gar die<br />

Wolle ihrer Tiere selber bringen und die<br />

Familie fertigt daraus exklusive Duvets,<br />

Teppiche, Garn, Filz uvm. Die Fissco AG in<br />

Enggistein (Bern) stellt gar seit 1841 Filzprodukte<br />

her – das Label SWISS-MADE<br />

garantiert erstklassige Schweizer Qualität<br />

und steht für traditionelles Handwerk<br />

mit den fortschrittlichen Prozessen einer<br />

zukunftsorientieren und modernen<br />

Produktionsfirma. So werden sowohl TNF<br />

(technischer Nadelfilz), wie auch Wollfilze<br />

und Konfektionen hergestellt.<br />

NATURA-HANDWERK.CH<br />

FISSCO.CH<br />

Links:<br />

Oberländerschaf<br />

Rechts:<br />

Engadinerschaf<br />

Links:<br />

Walliser Landschaf<br />

Rechts:<br />

Saaser Mutten<br />

BILDER: © PRO SPECIE RATA<br />

54 <strong>belvedere</strong>


RÉGION DENTS DU MIDI<br />

DAS ELDORADO<br />

FÜR BIKER<br />

Die Region Dents du Midi mit ihrer wilden und ursprünglichen Alpenkulisse<br />

ist ein absolutes Paradies für Biker.<br />

Die sieben mächtigen Gipfel der<br />

Dents du Midi sind von weither<br />

sichtbar. Kein Wunder, werden sie auch das<br />

«Tor zum Wallis» genannt. Die Region Dents du<br />

Midi mit ihrer wilden und ursprünglichen<br />

Alpenkulisse ist eine Naturidylle sondergleichen.<br />

Und sie tragen ihren Namen zu Recht;<br />

schliesslich ragen die «Zähne des Südens»<br />

tatsächlich wie eine gezackte Zahnstellung<br />

gegen den Himmel. Die Bergkette in den Alpen<br />

des Chablais Valaisan, südwestlich des Genfersees<br />

im Kanton Wallis, ist auch eine spektakuläre<br />

Gegend für Biker. Schnell vom Genfersee aus<br />

erreichbar, werden die diversen Trails sowie die<br />

40 Kilometer lange «Grand 8» jeden Biker<br />

begeistern.<br />

BIKEPARK DER EXTRA KLASSE<br />

Der Bikepark in der Region Dents du Midi ist ein<br />

Paradies für Biker aller Art: Enduro, E-Bike,<br />

Downhill-Fans oder Anfänger. Der Park lässt<br />

Biker-Herzen höher schlagen und verfügt über<br />

11 Downhill-Strecken (DH) – darunter der<br />

mythische Weltcup von Champéry –, 12 MTB-<br />

/E-Bike-Routen – darunter die Panoramaschleife<br />

Grand 8 – 4 Mountainbike-Lifte sowie<br />

5 Verleihstellen für Mountainbikes und E-Bikes.<br />

40 Kilometer durch eine neue E-Bike-Schleife.<br />

Diese Route ist ideal, um die gesamte Region zu<br />

entdecken – stets mit den imposanten Dents du<br />

Midi im Blickwinkel. Die Grand 8 ist ideal für<br />

Familien, die in ihrem eigenen Tempo vorankommen<br />

und zahlreiche Pausen einlegen<br />

möchten, um sich an den alpinen Erfrischungsständen<br />

zu stärken; beispielsweise in einem der<br />

vier idyllischen Dörfer, durch die die Route<br />

führt. Ein Netzwerk von E-Bike-Ladestationen<br />

sorgt dafür, dass Batteriepannen in den Bergen<br />

der Vergangenheit angehören. Ab diesem<br />

<strong>Sommer</strong> finden Biker 14 Ladestationen über das<br />

gesamte Gebiet verteilt in den Kantinen und<br />

Berghütten.<br />

DIE REGION SPIELEND ENTDECKEN<br />

Mit der neuen App Région Dents du Midi Explor<br />

Games® steigt man ab Juli aufs E-Bike, fährt<br />

verschiedene Trails und taucht in die spannende<br />

Geschichte der Region ein. Die Mischung aus<br />

Orientierungslauf und Open-Air Espace Game<br />

ist ein einzigartiges Erlebnis für die ganze<br />

Familie.<br />

REGIONDENTSDUMIDI.CH<br />

Die «Grand 8» ist<br />

eine wunderschöne<br />

Panoramastrecke.<br />

© JULIE REBAUDO /<br />

JB BIEUVILLE<br />

GRAND 8, DIE PANORAMASTRECKE<br />

Die Panoramastrecke der Grand 8 startet<br />

ab Morgins oder Champéry und führt auf<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

55


BIKE-NEUHEITEN<br />

GUT AUSGERÜSTET<br />

IN DIE NEUE SAISON<br />

Pünktlich zum <strong>Sommer</strong> stellen verschiedene Marken<br />

interessante Neuheiten vor. Die Auswahl reicht von sportlichen Gravelbikes über<br />

Lastenvelos und schnelle Pendler-E-Bikes bis zum Fahrradhandschuh.<br />

In Kooperation mit:<br />

56 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

SIMPLON «CHENOA BOSCH CX»<br />

Leichte E-Bikes sind kein Wunschdenken mehr, sondern seit Einführung der<br />

«Chenoa»-Familie ein wahr gewordener Traum. Der hocheffiziente Carbonrahmen<br />

besticht neben geringem Gewicht durch Fahrkomfort und ein ansprechendes<br />

Design. Im Unterrohr sitzt der langatmige 625-Wh-Akku formschön integriert und<br />

versorgt den stärksten Bosch-Motor mit ausreichend Energie. Der Trapezrahmen<br />

erleichtert das Auf- und Absteigen, erhält dem Rad dabei aber den sportlichen<br />

Charakter. Wer die exklusivste Mischung aus Funktion und Design sucht, kommt<br />

an diesem Rad nicht vorbei. Mit dem Simplon-Konfigurator kann jedes Rad perfekt<br />

an die Bedürfnisse der Fahrerin oder des Fahrers angepasst werden.<br />

SIMPLON.COM<br />

TOUR DE SUISSE «CHARISMA»<br />

25 KM/H ODER 45 KM/H<br />

Das neuste E-Bike von Tour de Suisse<br />

liebt den starken Auftritt – sowohl<br />

optisch als auch technisch. Der<br />

Bosch-«Performance Line CX»-Motor<br />

der 4. Generation treibt das «Charisma»<br />

zügig voran und mit 85 Nm<br />

kraftvoll jeden noch so steilen Berg<br />

hinauf. Ergänzt wird er durch einen<br />

formschönen und ausdauernden<br />

625-Wh-Akku, der dezent im Rahmen<br />

integriert ist. Das «Charisma» wird<br />

auch als S-Pedelec angeboten.<br />

Fahrsicherheit und Laufruhe sind bei<br />

bis zu 45 km/h garantiert. Die Ausstattung<br />

verdient das Prädikat «vollkommen<br />

alltagstauglich»: Federgabel,<br />

Schutz bleche, Gepäckträger, Rahmenschloss<br />

– alles dran. Und das ab<br />

Fr. 4599.–. TDS-VELO.CH<br />

TURBO COMO SUPER LIGHT | IT’S YOU, ONLY FASTER<br />

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READY FOR<br />

SPONTANEOUS<br />

FUN<br />

IT’S<br />

ELECTRIC<br />

<strong>belvedere</strong><br />

57


AUF UND DAVON<br />

THÖMUS «LONGRIDER E2»<br />

Der Thömus «Longrider E2» läutet die<br />

neue Ära des E-Bikes ein. Er kombiniert<br />

den Komfort eines Stadtflitzers mit<br />

dem Fahrspass eines Mountainbikes,<br />

die Ausdauer eines Tourenvelos mit<br />

dem Design schlichter Eleganz. Ein<br />

E-Bike mit hoher Flexibilität, individuell<br />

in seiner Geometrie und Ergonomie<br />

sowie unschlagbar punkto Reichweite.<br />

Der leichte, robuste Carbonrahmen<br />

sorgt für dynamisches Fahrverhalten<br />

bei jedem Einsatz. Wie jedes Thömus-<br />

Bike steht der «Longrider E2» für<br />

echtes Schweizer Bike-Handwerk:<br />

Geballtes Know-how, jahrzehntelange<br />

Erfahrung und eine grosse Portion<br />

Liebe zum Velo sind in die Entwicklung<br />

eingeflossen. Das Ergebnis ist ein<br />

Multitalent, das zu einem fairen Preis<br />

ab Fr. 3490.– erhältlich ist.<br />

THOEMUS.CH<br />

PENDIX «EDRIVE 2.0»<br />

Der neue Nachrüstantrieb von Pendix<br />

ist ein verbessertes Motorkraftpaket<br />

der aktuellen Generation. Mit 65 Nm<br />

Drehmoment ist er stärker, aber auch<br />

smarter. Um diese Innovationen zu<br />

erreichen, wurden die Mechanik und<br />

die Firmware entscheidend weiterentwickelt.<br />

Den Pendix-Ingenieuren ist es<br />

durch eine ausgeklügelte Anpassung<br />

der Statorkonstruktion gelungen, den<br />

Anteil des Aktivmaterials in der<br />

E-Maschine zu erhöhen und so das<br />

maximale Drehmoment zu steigern.<br />

Der dazu passende «ePower»-Akku<br />

ist in drei Varianten mit 150, 300 oder<br />

500 Wh erhältlich. Und das Beste: Mit<br />

dem Pendix «eDrive» lässt sich so gut<br />

wie jedes Velo nachrüsten, egal ob<br />

Lastenrad, City-, Trekking- oder<br />

Mountainbike.<br />

PENDIX.CH<br />

RIESE & MÜLLER «PACKSTER 70»<br />

Mit dem «Packster 70» denkt Riese &<br />

Müller das Cargobike neu und zeigt ein<br />

durch seine modulare Bauweise ein<br />

sehr flexibles Modell. Das Design<br />

ermöglicht ein Ladekonzept, das<br />

individuell für Familien oder Businesszwecke<br />

einsetzbar ist. Die sichere<br />

EPP-Box nimmt Ladung oder bis zu drei<br />

Mitfahrende auf und hat dank Seilzuglenksystem<br />

einen minimalen Wendekreis.<br />

Sicherheitsfeatures wie Bremsund<br />

Fernlicht, eine eigens entwickelte<br />

Cargobike-Bremse, ein Seitenaufprallschutz<br />

und der serienmässige «RX»-<br />

Chip zeigen, wofür die Premium-Marke<br />

Riese & Müller steht. Dabei überzeugt<br />

das «Packster 70» durch nachhaltige<br />

Materialien und eine hohe Reichweite<br />

mit bis zu 1250 Wh vollintegrierter<br />

Akkukapazität.<br />

R-M.DE<br />

SCHÖFFEL «SKIN PANTS»<br />

Die «Skin Pants» bieten hohen<br />

Komfort bei Trail-, Gravel-, oder<br />

Traveltouren. Die hochwertigen<br />

Unterziehhosen werden im Bikeland<br />

Italien produziert und überzeugen<br />

durch hohe Performance und viel<br />

Komfort. Mit technisch ausgefeilten,<br />

anatomisch geschnittenem Design und<br />

unterschiedlichen Varianten geht<br />

Schöffel hier auf die verschiedensten<br />

Bedürfnisse ein. Auf diese Weise findet<br />

jeder das passende Modell. Das<br />

3-D-thermogeformte Sitzpolster aus<br />

luftdurchlässigem Mesh-Material ist in<br />

ein Multi-Layer-Komfortsystem<br />

eingebettet. Es garantiert eine gute<br />

Druckverteilung und Luftzirkulation.<br />

Die Beinabschlüsse aus Silikon stellen<br />

den Sitz der Pants sicher.<br />

SCHOEFFEL.COM<br />

TOUT TERRAIN «VASCO»<br />

Flott im Antritt und äusserst vielseitig<br />

– das «Vasco GT 28» ist ein Performance-Gravelbike,<br />

das alles kann. Die Basis<br />

dafür bildet ein puristischer Stahlrahmen,<br />

der mit einem Allroad-Setup<br />

kombiniert wurde. Die leichtgängige<br />

Bereifung (700C × 40 mm) sorgt sowohl<br />

auf Asphalt wie auch im Gelände für<br />

das Extra an Geschwindigkeit. Die<br />

Performance-Kettenschaltung<br />

garantiert selbst auf holprigen<br />

Strecken leichte Gangwechsel. Und die<br />

zahlreichen Montagemöglichkeiten für<br />

Taschen und weiteres Zubehör<br />

ermöglichen auch Bikepacking-Trips<br />

ohne Limit. Ein absoluter Allrounder<br />

– passend für Performance-Gravel auf<br />

jedem Terrain. Erhältlich bei Ihrem<br />

Tout-Terrain-Händler ab Fr. 2039.–.<br />

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VELOPLUS «BEAM SHORTCUT»<br />

Mit jedem Handzeichen sichtbar! Mit<br />

unzähligen Tests in der Dunkelkammer<br />

hat Veloplus die optimale Position der<br />

Reflektoren ausgearbeitet und<br />

optimiert. Das Ergebnis sind Handschuhe,<br />

die den Begriff 360°-Sichtbarkeit<br />

neu definieren, sind sie doch von jeder<br />

Seite zu sehen. Die Handschuhkollektion<br />

«Beam» ist bereits ein Bestseller-<br />

Eigenprodukt von Veloplus. Neu zur<br />

bestehenden Beam-Kollektion stösst<br />

das <strong>Sommer</strong>modell «Beam Shortcut».<br />

Die Kurzfingerhandschuhe sind ideal<br />

für die Tour an warmen Tagen. Neben<br />

der guten Sichtbarkeit absorbiert das<br />

hochwertige Dämpfungsmaterial<br />

«XRD» Erschütterungen, während der<br />

griffige Silikonprint an der Innenhand<br />

einen guten Halt am Lenker bietet.<br />

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58 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

BERGAMONT «PAUL-E»<br />

Hightech ist bei Bergamont kein<br />

Selbstzweck, sondern die Grundlage<br />

der individuellen Mobilität, denn erst<br />

die innovativen Ideen der Ingenieure<br />

ermöglichen maximalen Fahrspass<br />

sowie Zuverlässigkeit der Produkte.<br />

Das «Paul-E» ist ein attraktives,<br />

kompaktes und flexibles Mobilitätswunder<br />

mit moderner Shimano-<br />

«E5000»-Antriebstechnologie.<br />

Das voll ausgestattete, stylishe<br />

Unisex-E-Faltrad für den täglichen<br />

Einsatz beim Pendeln oder auf Reisen<br />

lässt sich im Handumdrehen auf ein<br />

minimales Mass von 90 × 45 × 80 cm<br />

zusammenfalten und somit leicht<br />

verstauen. Das «Paul-E» ist trotz seiner<br />

kompakten Bauweise gut zu manövrieren,<br />

intuitiv zu handhaben und<br />

sicher zu fahren.<br />

BERGAMONT.COM<br />

FLYER «GOTOUR3»<br />

Der Clou bei diesem Familienbike sind die vielfältigen Transportmöglichkeiten, die<br />

den Wocheneinkauf, den Ausflug mit Picknickkorb oder den Einsatz als Taxi für<br />

Kind und Kegel ermöglichen. Das Flyer «Gotour3» ist mit stabilen Komponenten<br />

ausgestattet und besitzt dadurch ein erhöhtes zulässiges Gesamtgewicht von<br />

180 kg. Der robuste Frontgepäckträger ist fester Bestandteil des Rahmens und<br />

trägt Lasten bis zu 10 kg. Der integrierte, für Kindersitze geeignete Gepäckträger<br />

gestattet eine Ladung von 27 kg. Durch flexible Grössenein stellung und zusammen<br />

mit dem neuen Flyer Kinderanhänger wird das «Gotour3» zum idealen<br />

Familien transporter. Erhältlich für Fr. 4899.–.<br />

FLYER-BIKES.COM<br />

FLYER «UPSTREET3»<br />

Das Flyer «Upstreet3» ist mit stabilen Komponenten ausgestattet und für ein<br />

Gesamtgewicht bis zu 180 kg freigegeben. Mit den zusätzlichen Rahmengrössen<br />

XXL und XXXL finden hochgewachsene E-Biker mit einer Körpergrösse bis<br />

2,15 m das passende E-Bike für einen breiten Einsatz im Alltag und in<br />

der Freizeit und geniessen Komfort gepaart mit perfekter Ergonomie.<br />

Der Vorbau kann optimal auf die Grösse des Fahrers eingestellt<br />

werden. Für schnelles Pendeln ist das «Upstreet3» auch in der<br />

High-Speed-Version mit Tretunterstützung bis 45 km/h erhältlich.<br />

Das E-Bike ist in zwei Rahmenformen (Gents und Comfort) ab<br />

Fr. 4899.– im Handel erhältlich.<br />

FLYER-BIKES.COM<br />

VanDessel.ch<br />

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Dein lokaler Händler ist bereit<br />

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59


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AUF UND DAVON<br />

VAN DESSEL «FULL TILT BOOGIE»<br />

Die Geometrie dieser Cyclocross-Maschine ist auf Vortrieb und Wendigkeit<br />

getrimmt. Ein prägnantes «Admiral Blue» in Kombination mit «Natur Carbon»<br />

machen den Rahmen und die Tapered-Vollcarbongabel zu einem Hingucker. Innen<br />

verlegte Leitungen, Schaltzüge oder «Di2»-Kabel sorgen für eine aufgeräumte<br />

Optik, der «Disc only»-Rahmen ist zeitgemäss für Flatmount ausgelegt. Mavic-<br />

«Speed Release Bolt-On»-12 mm-Achsen sowie Sattelklemme, Steuerlager und<br />

weitere Kleinteile gehören zum Lieferumfang. Die Rahmen-Sets sind ab Mitte April<br />

verfügbar, ab Mai/Juni <strong>2021</strong> dann auch mit Shimano-«Ultegra»- oder -«GRX»-<br />

Gruppe bestückt. Das Rahmen-Set kostet Fr. 2099.–.<br />

VANDESSEL.CH<br />

STROMER «ST2»<br />

Mit dem neuen «ST2» bietet Stromer<br />

das passende Transportmittel für<br />

Beruf s-pendler. Denn mit diesem<br />

schnellen E-Bike wird der Weg zur<br />

Arbeit zur Quality-Time. Ideal für das<br />

tägliche Pendeln ist der wartungsarme<br />

Carbon-Riemenantrieb in Kombination<br />

mit der Nabenschaltung und dem<br />

bewährten Hinterradmotor. Mit dem<br />

«ST2» gleitet man mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 45 km/h fast lautlos<br />

dahin. Dabei sind Fahrer und Bike über<br />

die «Omni»-Plattform miteinander<br />

vernetzt. Diese bietet umfangreiche<br />

Möglichkeiten: dreifachen Diebstahlschutz<br />

mit GPS-Ortung, automatische<br />

Ver- und Entriegelung, Over-the-Air-<br />

Updates, Fernwartung, individuelle<br />

Motoreinstellungen und mehr.<br />

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Mit dem Velo<br />

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und gibt Tipps & Tricks zum<br />

Fahrrad- und E-Bike-Kauf.<br />

Reisereportagen und Hintergrundberichte<br />

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60 <strong>belvedere</strong><br />

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HOCH ZU DINO<br />

Die schönsten Velotouren in der Schweiz<br />

ÜBERSICHT Kinderanhänger der neusten Generation<br />

REISEN Grenzerfahrung auf Schwedens grö ster Insel<br />

INTERVIEW Ursula Wyss über die Velo-Offensive<br />

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Wie Gravelbikes den Zweiradhorizont erweitern<br />

REISEN Über sieben Berge nach Wien<br />

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TECHNIK Gefahrenzone Heimwerksta t<br />

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AUF UND DAVON<br />

CHÂTEAU DE PRANGINS<br />

EINMALIGER TAG IM CHÂTEAU<br />

DE PRANGINS<br />

Der Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums überzeugt<br />

mit spannenden Ausstellungen – und dies in einer grandiosen Lage.<br />

Das Château de Prangins ist ein aussergewöhnlicher<br />

Ort mit traumhaftem Blick auf den<br />

Genfersee. Das grösste öffentlich zugängliche<br />

Schloss des 18. Jahrhunderts der Schweiz bietet<br />

eine wahre Zeitreise. Auf dem Programm in<br />

diesem <strong>Sommer</strong>: Zahlreiche Aktivitäten sowie<br />

Führungen durch die verschiedenen Ausstellungen.<br />

REISEN, ADELSFAMILIEN, VIDEOSPIELE<br />

Abwechslungsreicher könnten die Ausstellungen<br />

kaum sein: Während «Noblesse oblige!» das<br />

Leben auf dem Schloss im 18. Jahrhundert zeigt<br />

und Einblicke in den Alltag einer Adelsfamilie<br />

im Waadtland gibt, präsentiert die Wechselausstellung<br />

GAMES die Geschichte der Videospiele<br />

von den Anfängen in den 70er-Jahren bis heute.<br />

Derweil zeigt die innovative Familienausstellung<br />

«Auf zur Reise!» Spannendes zum Thema<br />

Reisen und Transportmittel in der Schweiz des<br />

18. bis 20. Jahrhunderts. Zum Schloss gehört der<br />

grösste historische Gemüsegarten der Schweiz,<br />

der das ganze Jahr zugänglich ist.<br />

CHATEAUDEPRANGINS.CH<br />

Das Schloss lädt zu<br />

einer Zeitreise ein.<br />

© MUSÉE NATIONAL SUISSE<br />

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<strong>belvedere</strong><br />

61


KANTON BERN<br />

SOMMERLICHE<br />

BIKE-ROUTEN<br />

Bike-Touren im Kanton Bern versprechen Freiheit, Abenteuer und Genuss<br />

mitten in der eindrücklichen Natur. In der warmen Jahreszeit kommt natürlich auch<br />

der Badespass nicht zu kurz.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Im Kanton Bern existieren über 1500<br />

Kilometer signalisierte Velo-Routen –<br />

ein wahres Eldorado für jeden Bike-Fan. Um<br />

sich auf eine Entdeckungsreise durch die schöne<br />

Natur zu begeben, braucht man nicht einmal<br />

eine Karte, denn die Velowanderrouten sind<br />

bestens signalisiert. Auf diesen abwechslungsreichen<br />

Touren sind die nationalen Routen mit<br />

einstelligen, die regionalen mit zweistelligen<br />

Nummern gekennzeichnet. So sind die signalisierten<br />

Routen auch hilfreich, um gewisse<br />

Touren ganz nach Lust und Laune abzukürzen<br />

oder zu verlängern.<br />

ZU FÜSSEN DES DREIGESTIRNS<br />

An Abwechslung für Biker mangelt es im<br />

Kanton Bern dank der spektakulären Landschaften<br />

in der Tat nicht. Eine der eindrucksvollsten<br />

Bike-Routen führt zum berühmtesten<br />

Dreigestirn der Schweiz: Die Königsetappe zu<br />

Füssen von Eiger, Mönch und Jungfrau. Dieser<br />

grossartige Passübergang vom Aaretal ins Tal<br />

62 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

der Schwarzen Lütschine ist mittelschwer und<br />

ganz bestimmt ein eindrückliches Erlebnis.<br />

Vom Bahnhof Meiringen führt die Tour zunächst<br />

auf der Route 61 in Richtung Grosse<br />

Scheidegg. Ein Abstecher zum Reichenbachfall<br />

lohnt sich – nicht weit von der Bergstation der<br />

Nostalgiebahn bieten drei Aussichtsterrassen<br />

einen atemberaubenden Blick auf Wasserfall<br />

und Haslital. Für Sherlock-Holmes-Fans ist<br />

dieser Ausflug schon fast ein Muss. Schliesslich<br />

forderte hier der berühmte Detektiv seinen<br />

Erzfeind Professor Moriarty zum finalen Kampf<br />

– das heftige Handgemenge endete mit einem<br />

Fall in die Tiefe.<br />

UMWERFENDE KULISSE<br />

Alsdann führt die Strecke durch das Rosenlauital<br />

zum Hotel Rosenlaui, wo ein Akkuwechsel<br />

fürs E-Bike vorgenommen werden kann. Wer<br />

mag, besucht gleich noch die schwindelerregende<br />

Rosenlaui-Gletscherschlucht. Gewaltige<br />

Wasserfälle, romantische Grotten, bizarre<br />

Felsschliffe: Während Jahrtausenden hat das<br />

Gletscherwasser ein fantastisches Kunstwerk<br />

aus Fels geformt, und die unbändige Kraft des<br />

Wassers fasziniert weiter.<br />

Über die Schwarzwaldalp geht’s zur Grossen<br />

Scheidegg hinauf; Wetterhorn, Eiger und<br />

Engelhörner bieten hier auf fast 2000 Metern<br />

eine umwerfende Kulisse. Auf der folgenden,<br />

rassigen Abfahrt auf der für den Privatverkehr<br />

gesperrten, kurvenarmen Strasse (es verkehren<br />

einzig Postautos) erreicht man, mit zeitweiligem<br />

Blick auf die imposante Eiger Nordwand,<br />

Grindelwald. Über Zweilütschinen erstreckt<br />

sich der Weg dann bis nach Interlaken. Hier<br />

locken die idyllischen Naturstrandbäder<br />

rund um den Thuner- und Brienzersee zum<br />

wohl verdienten, erfrischenden Bad im<br />

kühlen Nass ein.<br />

IMMER DER AARE ENTLANG<br />

Wer im <strong>Sommer</strong> sowieso nicht allzu weit vom<br />

erfrischenden Nass biken möchte, dem sei die<br />

Wasserroute empfohlen – eine schöne Tour von<br />

Biel nach Büren, grösstenteils der Aare entlang.<br />

Der Bielersee ist ideal, um sich nach der Tour am<br />

Wasser zu erholen: in den Strandbädern Biel<br />

oder Nidau, am Bieler Strandboden oder am<br />

Seeufer bei Nidau. Von Biel aus führt die<br />

Veloroute nach Studen, wo sich mehrere<br />

Ausgrabungsstätten aus der Römerzeit befinden.<br />

Die Siedlung Petibesca lag zwischen dem<br />

1. und 3. Jahrhundert nach Christus an der<br />

Hauptverkehrsachse zwischen Solothurn und<br />

Avenches.<br />

Ebenfalls in Studen befindet sich der Zoo<br />

Seeteufel – ein geeignetes Ausflugsziel für die<br />

ganze Familie. Mehr als 40 Tierarten lassen<br />

sich hier beobachten. Nun folgt der Weg in<br />

Die Rennradstrecke<br />

im Haslital vor<br />

imposanter Kulisse.<br />

© DAVID BIRRI<br />

Hochgenuss für<br />

Biker auf der<br />

Königsetappe<br />

der Grossen<br />

Scheidegg.<br />

© DAVID BIRRI<br />

<strong>belvedere</strong><br />

63


AUF UND DAVON<br />

Die Moränensee-<br />

Route führt<br />

durch schöne<br />

Naturschutzgebiete.<br />

© DAVID SCHWEIZER<br />

EINE TOUR FÜR HEISSE TAGE<br />

Ebenfalls eine ideale <strong>Sommer</strong>tour für heisse<br />

Tage ist – wenig überraschend – die «Schwimmbadroute»:<br />

Vom Flussbad in Thun den Badestellen<br />

der Aare entlang führt diese ca. 39 Kilometer<br />

lange Strecke zur Badi Münsingen, Badi<br />

Konolfingen und schliesslich durchs malerische<br />

Kiesental zurück nach Thun. Die Tour ist ab<br />

Thun durchgehend signalisiert und schlängelt<br />

sich meistens auf Nebenstrassen mit keinem<br />

oder wenig Verkehr. Immer wieder gibt es<br />

unterwegs herrliche Aussichten zu geniessen;<br />

die Stockhornkette, das Oberland-Panorama<br />

oder zwischen Münsingen und Ursellen der<br />

Blick übers Aaretal. Abgesehen von den zahlreichen<br />

lauschigen Bademöglichkeiten an der<br />

Aare laden die Schwimmbäder Münsingen,<br />

Konolfingen und Brezikofen zu einer Abkühlung<br />

ein. Das historische Flussbad Schwäbis aus dem<br />

Jahre 1870 liegt mitten in Thun und eignet sich<br />

ideal, um nach der Bike-Tour noch etwas zu<br />

entspannen und baden. Direkt am Zusammenfluss<br />

der Inneren und Äusseren Aare erbaut,<br />

steht das Flussbad heute unter Denkmalschutz.<br />

Richtung Büren an der Aare. Ganz in der Nähe<br />

des malerischen Städtchens liegt das Naturschutzgebiet<br />

Häftli. Vom Vogelturm aus bietet<br />

sich ein herrliches Panorama der ursprünglichen<br />

Flusslandschaft der Alten Aare mit ihrer<br />

vielfältigen Flora und Fauna.<br />

Auch das historische Städtchen Büren an<br />

der Aare ist eine Augenweide: Viele Sehenswürdigkeiten<br />

in der malerischen Altstadt und<br />

die idyllische Lage laden zum besinnlichen<br />

Verweilen ein. Büren an der Aare besitzt ein<br />

Ambiente voller Charme. Das historische<br />

Städtchen figuriert als nationales Objekt im<br />

Bundesinventar für Kulturgüter.<br />

ZU DEN MORÄNENSEEN<br />

Die «Moränensee-Route» ist eine von drei<br />

regional ausgeschilderten Routen im Westen<br />

von Thun. Und wohl eine der schönsten: Sie<br />

führt durch eine urtümliche Landschaft, vorbei<br />

an den vier Moränenseen, welche sich auf der<br />

Mittelmoräne des verschwundenen Aaregletschers<br />

gebildet haben. Ein kurzer Stopp bei<br />

der Kirche Amsoldingen mit dem Schloss<br />

einzulegen, ist definitiv lohnenswert. Die Tour<br />

folgt den «Moränensee-Route»-Schildern ab<br />

dem Dorfzentrum Uetendorf. Hier lädt ein<br />

Freibad mit einem spektakulären Blick auf<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau zum Sprung ins<br />

Wasser ein. Die gesamte Route führt auf<br />

verkehrsarmen Nebenstrassen nach Längenbühl,<br />

Uebeschi, Amsoldingen und wieder<br />

zurück. Stellenweise radelt man durch wunderschöne<br />

Naturschutzgebiete und Moränenseen –<br />

Geistsee, Dittligsee, Uebeschisee und Amsoldingersee.<br />

Die Drumlins – von irisch «droimnín»,<br />

«kleiner Rücken» – sind rundgeschliffene Kegel,<br />

die markant in der Landschaft stehen, oft mit<br />

einem Baum zuoberst. Sie sind altehrwürdige<br />

Zeugen aus der vergletscherten Eiszeit.<br />

STÄDTEBAULICHE PERLE<br />

Lohnend ist auch ein Halt bei der Kirche<br />

Amsoldingen mit seinem Schloss. Die romanische<br />

Kirche ist eines der ältesten Bauwerke des<br />

Kantons Bern – die reizvolle Baugruppe besteht<br />

aus dem Gotteshaus, dem Pfarrhaus sowie der<br />

Pfrundscheune. Wer noch etwas Zeit hat, sollte<br />

sich einen Abstecher nach Thun gönnen. Die<br />

pittoreske Perle mit ihren einzigartigen Hochtrottoirs,<br />

welche die obere Hauptgasse kennzeichnen,<br />

ist alleine schon wegen ihrer architektonischen<br />

Besonderheit einen Besuch wert.<br />

Schmucke Boutiquen, trendige Shops, edle<br />

Geschäfte und hippe Bars laden zusätzlich zum<br />

Stöbern, Flanieren und Verweilen ein. Ein<br />

perfekter Abschluss eines erlebnisreichen<br />

Bike-Ausflugs im Berner Oberland.<br />

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64 <strong>belvedere</strong>


Outdoor-Equipment benötigt die richtige Pflege<br />

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DIE RICHTIGE PFLEGE VON BEKLEIDUNG, SCHUHEN<br />

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DAS FERIENPARADIES AM SEE<br />

Direkt am Schweizer Ufer des Lago Maggiore befindet sich das mehrfach<br />

ausgezeichnete Fünf-Sterne Campofelice Camping Village.<br />

In der traumhaften Landschaft des Lago<br />

Maggiore freuen sich Besucher auf einen<br />

privaten, 400 Meter langen Sandstrand und die<br />

unmittelbare Nähe zum Naturschutzgebiet des<br />

Verzasca Flusses. Dank seiner bevorzugten Lage<br />

ist Campofelice der perfekte Ausgangspunkt für<br />

Wanderungen, Bike-Touren und Streifzüge<br />

durch die Umgebung.<br />

ALLES, WAS DAS HERZ BEGEHRT<br />

Den Gästen stehen über 700 komfortable und<br />

grosszügige Stellplätze, einige auch für Maxi-<br />

Wohnmobile geeignet, alle mit Strom und Wi-Fi,<br />

und zum Teil mit Kabel TV und direktem<br />

Trink- und Abwasseranschluss, zur Verfügung.<br />

Im letzten Jahr hat Campofelice Village seinen<br />

luxuriösen Glamping-Bereich erweitert und<br />

offeriert jetzt insgesamt über 90 Bungalows,<br />

Igloo-Tubes aus Holz, Ferienwohnungen und<br />

Hotelzimmer. Campofelice Camping Village ist<br />

nicht nur ein Paradies für Erwachsene, sondern<br />

hat auch so einiges für die Kleinen zu bieten.<br />

Wie wäre es zum Beispiel mit der Zirkusschule<br />

im Pavillon, einem Kunst- oder Kanukurs,<br />

einem Fussballturnier oder der Hüpfburg?<br />

Absolutes Highlight ist die neue Pool- und<br />

Wellnesslandschaft mit über 500 Quadratmetern<br />

Wasserfläche, drei Becken, Sauna, Dampfbad,<br />

Fitnessraum, Sonnenterrasse und Poolbar.<br />

CAMPOFELICE.CH<br />

Vom Camper direkt<br />

ins Wasser.<br />

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Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

65


AUF UND DAVON<br />

OESCHINENSEE, KANDERSTEG<br />

BERNER OBERLÄNDER<br />

KLASSIKER<br />

Diese Rundwanderung hoch über dem Oeschinesee bei Kandersteg ist<br />

ein sicherer Wert. Wunderbar zeigt sich vom Heuberg dieser herrlich gelegene Bergsee.<br />

Jochen Ihle, Wandermagazin SCHWEIZ<br />

Mit dieser Wanderung macht<br />

man an einem schönen<br />

<strong>Sommer</strong>tag nichts falsch. Atemberaubend ist<br />

die Sicht auf die Blüemlisalpgruppe und<br />

faszinierend sind die Tiefblicke zum Oeschinensee.<br />

Man muss sich diese Aussichten etwas<br />

verdienen, doch die Höhenmeter halten sich in<br />

Grenzen. Trittsicherheit ist auf dieser Rundwanderung<br />

allerdings ein Muss. Topaussichtspunkt<br />

ist eben der Heuberg, von dort geht es über die<br />

Bergrestaurants Oberbärgli und Underbärgli<br />

hinunter an den Oeschinensee. Im <strong>Sommer</strong><br />

66 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

kann man sich mit einem erfrischenden Bad<br />

belohnen oder man kehrt in einem der beiden<br />

Bergrestaurants ein.<br />

EIN BELIEBTES FAMILIENZIEL<br />

Überhaupt kann man am Oeschinensee, nicht<br />

nur nach dieser Wanderung, leicht einen<br />

unbeschwerten Tag verbringen. Vor allem<br />

Familien schätzen den bequemen Zugang: Von<br />

der Bergstation der Gondelbahn (dort gibt es<br />

auch eine rassige <strong>Sommer</strong>rodelbahn) führt<br />

sogar ein kinderwagengängiger Weg direkt an<br />

den See. Dann kann es auch schon losgehen.<br />

Zum Beispiel mit einem erfrischenden<br />

«Schwumm» – der Oeschinensee liegt immerhin<br />

auf 1600 Metern Höhe und wird rundum<br />

von den kristallklaren Bächen diverser Gletscher<br />

gespeist. Kinder können am flachen Ufer<br />

spielen, das Wasser stauen und Dämme bauen,<br />

man kann eine Runde im Ruderboot drehen, mit<br />

etwas Glück und Können (und einem Fischerpatent<br />

in der Hosentasche) eine Forelle fangen<br />

oder an einem der vielen Grillplätze in Ufernähe<br />

die Cervelats bruzzeln.<br />

SCHÖNER GRILLPLAUSCH<br />

Wer übrigens möchte, kann den Picknickkorb,<br />

gefüllt mit allerlei leckeren Spezialitäten aus der<br />

Region wie Bergkäse, Trockenwurst, hausgemachtem<br />

Brot, Kräuterbutter, Schoggikuchen,<br />

Chips und allem drum und dran, was es für ein<br />

schönes Picknick braucht, von zu Hause aus<br />

vorbestellen und im Berghotel am See abholen.<br />

Auch eine Flasche Wein ist mit dabei. Dasselbe<br />

gibt es übrigens auch für einen schönen Grillplausch,<br />

dann mit Brat- oder Vegiwurst,<br />

knackigen Salaten und vielen weiteren feinen<br />

Sachen im Korb. So muss man selber an nichts<br />

denken und kann den Rucksack zu Hause<br />

lassen. Bequemer gehts ja nun wirklich nicht!<br />

INFORMATIONEN UND TIPPS<br />

Zeit: 3 ¼ h<br />

Auf: 415<br />

Ab: 415<br />

Länge: 8,6 km<br />

Schwierigkeit: T3<br />

START/ZIEL Bergstation Gondelbahn<br />

Kandersteg–Oeschinensee.<br />

AN-/RÜCKREISE Mit dem Zug nach Kandersteg;<br />

vom Bahnhof zu Fuss (etwa 15 Min.)<br />

oder mit Ortsbus (etwa 5 Min.) zur Talstation<br />

der Gondelbahn.<br />

ROUTE Bergstation Gondelbahn (1682 m)<br />

– Heuberg (1940 m) – Oberbärgli (1978 m)<br />

– Underbärgli (1843 m) – Chüematti (1590 m)<br />

– Oeschinensee (1522 m) – Bergstation.<br />

AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.<br />

EINKEHREN Bergbeizlis Ober- und Underbärgli,<br />

Restaurants am Oeschinensee und bei<br />

der Bergstation.<br />

WANDERKARTE LK 1:50000, 254T Jungfrau,<br />

263T Wildstrubel.<br />

INFOS Kandersteg Tourismus, 033 675 80 80,<br />

kandersteg.ch; Gondelbahn Kandersteg<br />

Oeschinensee, 033 675 11 18,<br />

oeschinensee.ch,<br />

madeinbern.com<br />

In Kooperation mit:<br />

ROMANTISCHE ABENDSTIMMUNG<br />

Und auch wer hier oben einmal übernachten<br />

möchte, hat dazu Gelegenheit – romantische<br />

Abendstimmungen inklusive (wenn das Wetter<br />

nicht gerade etwas dagegen hat). Dass der Schlaf<br />

dann auch schön ruhig und erholsam ist, dafür<br />

sorgt einerseits die frische Bergluft in der Höhe<br />

und andererseits das weiche Bett im Berghotel<br />

Oeschinensee. Dieses trägt den Charme von<br />

über 125 Jahren auf seinem Buckel und wurde<br />

vor noch nicht so langer Zeit mit viel Liebe zum<br />

Detail renoviert.<br />

<br />

Kandersteg, 3 km<br />

<br />

<strong>belvedere</strong><br />

67


WANDERLAND SCHWEIZ<br />

IMMER IN SEENÄHE<br />

Die Fünf-Seen-Wanderung am Pizol verwöhnt mit klaren Bergseen und herrlichen<br />

Aussichten. Und was gibt es Schöneres als anschliessend im Thermalbad zu entspannen?<br />

Text und Bilder: Jochen Ihle, Wandermagazin SCHWEIZ<br />

Am Anfang fährt man dreimal<br />

Seilbahn. Von Wangs mit der<br />

Gondelbahn nach Furt, weiter mit der Sesselbahn<br />

nach Gaffia, und von dort zur Pizolhütte.<br />

Noch ohne einen Schritt gewandert zu sein,<br />

wird man mit einem tollen Panorama verwöhnt:<br />

Ostschweizer und Bündner Alpen, der Rätikon,<br />

das Rheintal und in der Ferne glitzert der<br />

Bodensee. Auch die 5-Seen-Wanderung meint es<br />

gut mit uns: Der Wangsersee liegt direkt neben<br />

der Pizolhütte. Die Aussicht auf den zweiten<br />

Bergsee ist nicht so leicht zu haben. Sie muss<br />

mit dem steilen Aufstieg zur Passhöhe Wildseeluggen<br />

verdient werden. Dort eröffnet sich<br />

ein herrlicher Blick auf den Pizol und die Grauen<br />

Hörner. Der Wildsee leuchtet wie ein türkisfarbenes<br />

Auge aus der grauen, teilweise<br />

noch von Altschneefeldern bedeckten, Berglandschaft<br />

heraus. Die Rastplätze in Seenähe<br />

sind allerdings etwas dünn gesät. Angenehmer<br />

sitzt man eine Etage tiefer, am Ufer des<br />

Schottensees.<br />

68 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

Der Wangsersee<br />

liegt direkt neben<br />

der Pizolhütte.<br />

STEIN AUF STEIN<br />

Neben den Seen und den Aussichten beeindruckt<br />

am Pizol die Gesteinswelt. Der Farbkontrast<br />

von weissem Kalk, grauem Sandstein und<br />

schwarzem Schiefer prägt das Landschaftsbild.<br />

Apropos Gesteine: Im Grenzgebiet der Kantone<br />

St. Gallen, Glarus und Graubünden befindet sich<br />

die Tektonikarena Sardona. In diesem Geotop<br />

lässt sich auf einzigartige Weise die Entstehung<br />

der Gebirge beobachten. Die weitherum sichtbare<br />

«magische Linie» entlang der Felswände um<br />

den Piz Sardona markiert die Glarner Hauptüberschiebung<br />

– ein Phänomen von Weltformat.<br />

Die markante Kerbe trennt das 250 bis 300 Mio.<br />

Jahre alte Verrucanogestein vom 35 bis 50 Mio.<br />

alten Flyschgestein. Aussergewöhnlich daran<br />

ist, dass hier das junge Material unten liegt – für<br />

Geologen lange Zeit ein Rätsel. Für die UNESCO<br />

ein Grund, die Tektonikarena Sardona in die<br />

Welterbeliste aufzunehmen.<br />

EIN MYSTERIUM<br />

Eine Überraschung erleben wir dann am<br />

Schwarzsee: Zwei Alphornbläser spielen am<br />

Ufer ein Ständchen. Zahlreiches Publikum ist<br />

den beiden gewiss, denn die 5-Seen-Wanderung<br />

ist beliebt und wird vor allem an Schönwettertagen<br />

viel begangen. Nach einem kurzen<br />

Anstieg erreichen wir das Plateau auf dem<br />

sagenumwobenen Basegglagrat. Die grosse<br />

Ansammlung von Steinmännchen entbehrt<br />

nicht eines gewissen Mysteriums. So sollen die<br />

ältesten der unterschiedlich grossen Steintürme<br />

aus prähistorischer Zeit stammen und der<br />

Rundhügel auf Baseggla ein Kult- und Opferplatz<br />

gewesen sein.<br />

INFORMATIONEN UND TIPPS<br />

Zeit: 4 ½ h<br />

Auf: 534 m<br />

Ab: 891 m<br />

Länge: 10 km<br />

Schwierigkeit: T2<br />

START Pizolhütte<br />

ZIEL Gaffia<br />

ANREISE Mit dem Zug nach Sargans, weiter<br />

mit Bus nach Wangs, Talstation Pizolbahn.<br />

RÜCKREISE Ab Gaffia mit Seilbahn bis<br />

Talstation, dort Busanschluss nach Sargans.<br />

ROUTE Pizolhütte (2227 m) – Wangsersee<br />

(2206 m) – Wildseeluggen (2493 m) – Wildsee<br />

(2438 m) – Schottensee (2335 m) – Schwarzplangg<br />

(2505 m) – Schwarzsee (2372 m)<br />

– Rossstall (2456 m) – Baseggla (2280 m) –<br />

Baschalvasee (2174 m) – Gaffia (1865 m).<br />

AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung,<br />

stabile Bergschuhe.<br />

EINKEHREN Pizolhütte; Berghotel Gaffia,<br />

Alte Alp Gaffia. Bei der Seilbahnstation Furt:<br />

Berghotel Furt; Berghotel Alpina; Berghotel<br />

Graue Hörner.<br />

WANDERKARTE LK 1:50000,<br />

237T Walenstadt.<br />

INFOS Heidiland Tourismus, 081 720 08 20,<br />

heidiland.com; Pizolbahnen, 081 300 48 30,<br />

pizol.com.<br />

In Kooperation mit:<br />

77 ERFRISCHENDE ERLEBNISSE<br />

Diese beiden Wanderungen stammen aus dem<br />

neuen Buch «Die 77 schönsten Wanderungen<br />

am Wasser», erschienen im Solothurner<br />

Rothus Verlag. Mit ausführlichen Tourenbeschreibungen,<br />

praktischen Informationen,<br />

Wanderkarten und Höhenprofilen.<br />

<br />

Jochen Ihle, Toni Kaiser: «Die 77 schönsten<br />

Wanderungen am Wasser»,<br />

ISBN 978-3-03865-057-7. Erhältlich im Buchhandel und unter<br />

WWW.WANDERSHOP-SCHWEIZ.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

69


ERWIN HINTEREGGER, CEO IDM SÜDTIROL<br />

«NACHHALTIGKEIT IST<br />

KEIN WETTRENNEN»<br />

Erwin Hinteregger, CEO IDM Südtirol, nimmt Stellung zum veränderten<br />

Reiseverhalten, dem Restart nach der Pandemie sowie den Synergien zwischen<br />

Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

70 <strong>belvedere</strong>


GIPFELTREFFEN<br />

Erwin Hinteregger, wie haben Sie als Direktor<br />

der IDM Südtirol die vergangenen knapp<br />

eineinhalb Jahre erlebt?<br />

Der Boden wurde uns ganz plötzlich und<br />

unerwartet unter den Füssen weggezogen. Die<br />

Entscheidung, Südtirol «herunterzufahren» hat<br />

im März 2020 sehr viel Mut erfordert. Innert<br />

wenigen Wochen haben wir dann ein Restart-<br />

Programm entwickelt, um die schwer von der<br />

Krise getroffenen Wirtschaftssektoren wieder<br />

anzukurbeln. Im Tourismus wurde die Dialogkampagne<br />

#alleswaswirlieben lanciert, um mit<br />

unseren Gästen während des Lockdowns in<br />

Verbindung zu bleiben, ohne kommerziellen<br />

Hintergrund. Leider hat sich ab Herbst die Lage<br />

wieder verschlechtert, was zum Ausfall der<br />

Wintersaison führte.<br />

Nun sind jedoch Reisen wieder möglich.<br />

Spüren Sie eine grosse Nachfrage?<br />

Die Nachfrage wird von Tag zu Tag grösser. Wir<br />

bauen auf die Erfahrung vom letzten Jahr auf<br />

und haben die Massnahmen angepasst, für ein<br />

einzigartiges Südtirol-Erlebnis in Sicherheit.<br />

Hat sich das Reiseverhalten der Kunden<br />

aufgrund der Pandemie geändert?<br />

Die Pandemie hat unseren Alltag verändert und<br />

entsprechend auch das Reiseverhalten. Fernund<br />

Flugreisen sind ebenso wenig angesagt, wie<br />

Orte mit grossen Menschenansammlungen.<br />

Neue und jüngere Gästeschichten haben sich<br />

«Die Pandemie hat<br />

unseren Alltag verändert<br />

und entsprechend auch<br />

das Reiseverhalten.»<br />

gebildet mit einem starken Bedürfnis nach<br />

Freiheit, Erlebnissen in der Natur, Gesundheit<br />

und Wellness. Südtirol hat in dieser Hinsicht<br />

alles zu bieten.<br />

Viele Personen haben aber wegen der Pandemie<br />

einen Vertrauensverlust ins Produkt<br />

«Reisen» erlitten. Gibt es Bestrebungen, sie<br />

mit besonderen Angeboten zurückzuholen?<br />

Der Vertrauensverlust ins Produkt Reisen ist in<br />

meinen Augen nur eine Momentaufnahme.<br />

Indem man sich voll auf die Bedürfnisse der<br />

Gäste konzentriert, kann das Vertrauen<br />

zurückgewonnen werden. Durch Menschlichkeit<br />

und Gastfreundschaft, die für Südtirol<br />

immer schon immens wichtig waren, und dank<br />

der hohen Qualität des Erlebnisses. Bereits vor<br />

Corona stand die Nachhaltigkeit für unser<br />

Produkt im Fokus – durch die Pandemie wurde<br />

diese Entwicklung noch stärker beschleunigt.<br />

Das Südtirol ist<br />

berühmt für seine<br />

Naturschönheiten.<br />

© IDM SÜDTIROL,<br />

ALEX MOLING<br />

ZUR PERSON<br />

Erwin Hinteregger ist seit 2019 CEO der<br />

IDM Südtirol, die sich um die Vermarktung<br />

des Südtirols und seiner Produkte kümmert.<br />

Der gebürtige Südtiroler blickt auf eine<br />

langjährige internationale Erfahrung in<br />

Konsumgüterkonzernen zurück. So war er<br />

unter anderem für Mars Wrigley, Luxottica,<br />

die Aldo Group und Tchibo tätig.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

71


GIPFELTREFFEN<br />

«Die Vision von<br />

IDM Südtirol ist es,<br />

Südtirol zum<br />

begehrtesten<br />

nachhaltigen<br />

Lebensraum zu<br />

machen.»<br />

Sehen Sie in den aktuellen Herausforderungen<br />

auch konkrete Chancen für die Branche?<br />

Jede Krise birgt auch Chancen, regt zum<br />

Nachdenken an und ermöglicht es festverankerte<br />

Systeme zu überdenken. Südtirol hat bereits<br />

vor Jahren einen neuen Weg eingeschlagen, bei<br />

dem Nachhaltigkeit und Qualität im Mittelpunkt<br />

stehen. Die Krise hat dies noch verstärkt<br />

und ermöglicht, mutige Entscheidungen zu<br />

treffen.<br />

Dennoch leiden kleine familiengeführte<br />

Pensionen massiv unter der Krise.<br />

Ja, eine Besonderheit Südtirols sind die fast<br />

ausschliesslich familiengeführten Betriebe.<br />

Diese Familien hängen von den Einnahmen des<br />

Betriebes ab und die Krise hatte für sie dramatische<br />

Folgen. Entsprechend hat es jene Gegenden<br />

stärker getroffen, bei denen die Hauptsaisons<br />

von Lockdowns überschattet waren – zuerst<br />

Frühling und Herbst, dann Winter.<br />

Der Tourismus ist ein zentraler wirtschaftlicher<br />

Faktor. Wie unverzichtbar ist er für die<br />

Südtiroler Wirtschaft tatsächlich?<br />

Der Tourismus ist für Südtirol nicht mehr<br />

wegzudenken und Teil eines vernetzten<br />

Systems. Viele weitere Bereiche profitieren vom<br />

Tourismus, nicht nur Handel und Baugewerbe.<br />

Sehr stark ist die Synergie zwischen Landwirtschaft<br />

und Tourismus: touristische Betriebe<br />

gehören zu den wichtigsten Abnehmern der<br />

Südtiroler Qualitätsprodukten.<br />

Wandern und Landschaft werden als thematischer<br />

Fokus am meisten genannt. Welche<br />

regionalen Unterschiede gibt es bei der<br />

touristischen Positionierung?<br />

Differenzierungsmerkmale wie die Symbiose<br />

zwischen alpin und mediterran: in der Landschaft<br />

(die Palmen von Meran mit den verschneiten<br />

Alpen im Hintergrund), in der Kultur<br />

und in der Kulinarik.<br />

IDM ist unter anderem für das Marketing<br />

Südtirols verantwortlich. Welche Pläne haben<br />

Sie, um die Tourismusbranche wieder anzukurbeln?<br />

Als die Bewegungsfreiheit wieder zugelassen<br />

war, konnten die touristischen Flüsse mit der<br />

Restart Kampagne erfolgreich wiederhergestellt<br />

werden. Auch dieses Jahr verfolgen wir einen<br />

ähnlichen Ansatz mit der 2-Phasen-Kampagne<br />

#Lichtblicke. In einem ersten Schritt die<br />

Dialogkampagne mit Content von Betrieben und<br />

Südtirolern selbst, und seit einigen Wochen<br />

Phase 2 mit Print-, Online- und Outdoor-<br />

Werbung. Wir werden auch weiterhin stark auf<br />

Nachhaltigkeit setzen, verstanden als ausgewogene<br />

soziale, ökonomische und ökologische<br />

Entwicklung, um zukunftsfähig zu sein.<br />

Vor der Pandemie war das Stichwort Overtourism<br />

oft im Zusammenhang mit Südtirol<br />

gefallen. Kann aus dieser Notsituation nun<br />

eine Chance entstehen?<br />

Das Wort Overtourismus ist wahrscheinlich<br />

nicht treffend, wenn man von Südtirol redet.<br />

Vielmehr besteht die Problematik in einer<br />

Überlastung der Infrastrukturen zu Stosszeiten,<br />

d.h. einigen Wochen im Jahr, und in bestimmten<br />

Gegenden. Gleichzeitig sind viele Gebiete<br />

Südtirols aus touristischer Sicht noch unterentwickelt.<br />

Dennoch sind wir uns der Herausforderung<br />

bewusst. Entsprechend haben wir<br />

konkrete Projekte gestartet, beispielsweise beim<br />

Pragser Wildsee, der als Attraktion Südtirols<br />

grössere Gästeströme anzieht. Wir haben den<br />

Zugang kontingentiert und von ca. 14’000 Tagesgästen<br />

zu Stosszeiten auf maximal 5000<br />

reduziert, indem die Zufahrt nur sehr begrenzt<br />

möglich ist.<br />

Zuvor hörte man oft den Vorwurf, in den<br />

Alpenregionen führe der Tourismus zu viel<br />

Verkehr, Überfüllung touristischer Hotspots<br />

72 <strong>belvedere</strong>


GIPFELTREFFEN<br />

sowie einer Einschränkung der Lebensqualität.<br />

Hat die Tourismusindustrie hier auf<br />

Quantität statt Qualität gesetzt?<br />

Die Gefahr besteht darin, dass man immer mehr<br />

will, immer grösser, immer schneller und<br />

dadurch langfristig in eine falsche Entwicklung<br />

gerät. Man hatte und hat jedoch den Mut,<br />

Grenzen aufzuzeigen, die nicht überschritten<br />

werden sollen. Wir sind uns bewusst, dass<br />

Südtirol vor grossen Herausforderungen steht.<br />

Es ist wichtig und das ist unsere Vision, dass<br />

Südtirol begehrt und nachhaltig bleibt, für die<br />

Gäste genauso wie für die Bevölkerung.<br />

Wird der Fokus in Zukunft stärker auf<br />

Nachhaltigkeit und Exklusivität gelegt?<br />

Wir verstehen Nachhaltigkeit als ausgewogene<br />

soziale, ökonomische und ökologische Entwicklung,<br />

um zukunftsfähig sein. Alle drei Säulen<br />

sollen gleichermassen entwickelt werden:<br />

Ökonomisch die familiengeführten Betriebe<br />

ohne grösseren Hotelketten, die Synergien<br />

zwischen Landwirtschaft, Tourismus und<br />

Kreislaufwirtschaft. Ökologisch der Schutz der<br />

einzigartigen Naturlandschaft, Artenvielfalt<br />

usw. Und sozial die Menschlichkeit und Gastfreundschaft<br />

sowie der Erhalt und die Entwicklung<br />

der peripheren Gebiete.<br />

Allerdings wird nach der Krise wohl jede<br />

Tourismusregion auf Nachhaltigkeit setzen –<br />

inwiefern kann man sich hierbei differenzieren<br />

und besser positionieren?<br />

Nachhaltigkeit ist kein Wettrennen, und es ist<br />

gut, dass sich alle Regionen nachhaltig entwickeln.<br />

Südtirol kann sich dadurch differenzieren,<br />

dass Nachhaltigkeit kein Trend, sondern<br />

eine festgemauerte Realität ist, die auch von der<br />

Südtiroler Bevölkerung gelebt wird. Nachhaltigkeit,<br />

muss authentisch sein, glaubwürdig, real…<br />

Gibt es eigentlich auch eine länderüber ­<br />

g reifende Zusammenarbeit wie gemeinsame<br />

Projekte, die den Alpenraum als Ganzes<br />

thematisieren oder kleine grenzüberschreitende<br />

Nischenangebote?<br />

Wir stehen im Austausch mit den Nachbarregionen,<br />

denn die Alpenregionen haben oft<br />

ähnliche Herausforderungen zu meistern, und<br />

man kann sich gegenseitig helfen und voneinander<br />

lernen. Wenn eine Region sich sehr gut<br />

entwickelt, dann profitieren auch die anderen<br />

Regionen.<br />

Wie sieht es innerhalb der IDM aus? Wo will<br />

man heute hin?<br />

Die Vision von IDM Südtirol ist «Südtirol, zum<br />

begehrtesten nachhaltigen Lebensraum» zu<br />

machen. Eine sehr ambitionierte Vision, an die<br />

wir aber fest glauben.<br />

Mit welchen Auswirkungen beim Reisen<br />

rechnen Sie über die Pandemie hinaus?<br />

Weite Reisen werden wohl noch länger Einschränkungen<br />

erleiden.<br />

Und ganz persönlich: Wird sich auch Ihr<br />

Reiseverhalten verändern? Und wenn ja, wie?<br />

Ich habe jahrzehntelang für internationale<br />

Unternehmen gearbeitet und war sehr viel in<br />

der ganzen Welt unterwegs. Nun hat man<br />

entdeckt, dass Vieles möglich ist mit digitalen<br />

Tools, ohne zu verreisen und mit viel Zeitgewinn.<br />

Als Tourist habe ich Südtirol auch als<br />

Feriendestination noch stärker entdeckt und<br />

stark genossen.<br />

Bild links: Nachhaltigkeit<br />

wird in<br />

der Region<br />

grossgeschrieben.<br />

© IDM SÜDTIROL,<br />

FRIEDER BLICKLE<br />

Bild rechts: Südtirol<br />

hat bereits vor<br />

Jahren einen neuen<br />

Weg eingeschlagen,<br />

bei dem Nachhaltigkeit<br />

und Qualität im<br />

Mittelpunkt stehen.<br />

© MARION LAFOGLER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

73


4 Ausgaben für nur<br />

CHF 20.– inkl. E-Paper<br />

Jetzt<br />

abonnieren unter<br />

www.annabelle.ch/<br />

<strong>belvedere</strong>magazin<br />

74 <strong>belvedere</strong><br />

Für alles, was wir sind.


LUST AUF MEHR<br />

…<br />

EINFACH & SCHNELL<br />

BLITZ-GERICHTE<br />

MIT FERIEN-FEELING<br />

GAMBAS AL AJILLO<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 15 Minuten<br />

600 g Bio-Riesenkrevetten, ohne Schale, geputzt<br />

0,5 dl Olivenöl<br />

6 Knoblauchzehen, in Scheibchen<br />

1 roter Peperoncini, entkernt, grob gehackt<br />

30 g glattblättrige Petersilie, gehackt<br />

Salz, Pfeffer<br />

In Kooperation mit:<br />

ZUBEREITUNG Krevetten portionenweise im<br />

heissen Öl rundum 4–5 Minuten anbraten,<br />

herausnehmen. Alle Krevetten wieder in die<br />

Pfanne geben. Knoblauch und Peperoncini<br />

dazugeben, 2 Minuten mitbraten. Petersilie<br />

dazugeben, würzen.<br />

TIPP Zum Auftunken des pikanten Öls knuspriges<br />

Baguette dazu servieren.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

75


… LUST AUF MEHR<br />

SOMMER-TARTINES<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

300 g Holzofenbrot, in 8 Scheiben geschnitten<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 rote Zwiebel, in Streifen<br />

1 EL weisser Balsamicoessig<br />

Salz, Pfeffer<br />

450 g verschiedenfarbige Tomaten, in Scheiben<br />

2 Büffelmozzarellas, abgetropft, in Stücken<br />

2 EL eingelegte Kapern, abgespült, abgetropft<br />

½ Bund violetter Basilikum, gezupft<br />

Grobes Meersalz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG Brot mit Öl bepinseln, in<br />

der Bratpfanne, im Ofen oder auf dem Grill<br />

beidseitig 3–4 Minuten rösten. Zwiebeln mit<br />

Essig mischen, würzen, 5 Minuten ziehen lassen.<br />

Brotscheiben mit Tomaten und Mozzarella<br />

belegen. Mit Kapern bestreuen, mit Basilikum<br />

und Zwiebeln garnieren, würzen.<br />

76 <strong>belvedere</strong>


LUST AUF MEHR …<br />

ORECCHIETTE MIT BROCCOLI UND SARDELLEN<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

6 Knoblauchzehen, in Scheibchen<br />

1 roter Peperoncini, in Streifen<br />

0,5 dl Olivenöl<br />

1 EL Sardellenpaste<br />

400 g Orecchiette<br />

200 g Broccoli, in Scheiben<br />

30 g Pinienkerne, geröstet<br />

Einige Sardellenfilets<br />

ZUBEREITUNG Knoblauch und Peperoncini im<br />

heissen Öl andämpfen Sardellenpaste dazugeben.<br />

Orecchiette in siedendem Salzwasser al dente<br />

kochen, den Broccoli n den letzten 3 Minuten<br />

mitkochen. Alles abgiessen, dabei 0,5 dl vom<br />

Kochwasser auffangen. Peperoncini-Knoblauchöl<br />

und Kochwasser verrühren, Pinienkerne und<br />

Sardellenfilets dazugeben. Orecchiette und<br />

Broccoli daruntermischen.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

77


… LUST AUF MEHR<br />

TOMMES MIT EINGELEGTER<br />

WASSERMELONENRINDE<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 30 Minuten<br />

BACKEN ca. 6 Minuten<br />

Backpapier für das Blech<br />

MELONENRINDE<br />

1,5 dl Weissweinessig<br />

80 g Zucker<br />

1 EL Honig<br />

2 Kardamomkapseln, zerdrückt<br />

½ roter Chili, entkernt, fein gehackt<br />

200 g Wassermelonenrinde, geschält, in 1 cm<br />

grossen Würfeln<br />

150 g Wassermelonenfruchtfleisch, in Würfeln<br />

1 Pfefferminzzweig, gehackt<br />

1 Verveinezweig, gehackt<br />

TOMMES<br />

4 Tommes, je ca. 100 g<br />

ZUBEREITUNG<br />

MELONENRINDE Essig mit allen Zutaten bis und<br />

mit Chili aufkochen. Wassermelonenrinde 10<br />

Minuten darin köcheln, sodass sie noch Biss hat,<br />

leicht auskühlen lassen. Fruchtfleisch und Kräuter<br />

daruntermischen.<br />

TOMMES auf das vorbereitete Blech legen.<br />

BACKEN In der Mitte des auf 180°C vorgeheizten<br />

Ofens 5–6 Minuten heiss werden lassen.<br />

78 <strong>belvedere</strong>


LUST AUF MEHR<br />

PANZANELLA<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

SAUCE<br />

0,5 dl Rotweinessig<br />

1 dl Olivenöl<br />

1 EL Sardellenpaste<br />

Salz, Pfeffer<br />

SALAT<br />

1 gelbe Peperoni, in Streifen<br />

1 rote Peperoni, in Streifen<br />

500 g kleine Artischocken, gerüstet, längs<br />

geviertelt<br />

2 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

200 g verschiedenfarbige<br />

Cherrytomaten,<br />

halbiert<br />

1 Bund Basilikum,<br />

gezupft<br />

150 g Bürli vom<br />

Vortag, in 3-cm-Stücke<br />

gezupft, geröstet<br />

ZUBEREITUNG<br />

SAUCE Essig, Öl und Sardellenpaste verrühren,<br />

würzen.<br />

SALAT Peperoni und Artischocken im heissen Öl<br />

5–6 Minuten andämpfen, würzen. Zusammen mit<br />

der Sauce, den Tomaten, dem Basilikum und dem<br />

Brot mischen. 5 Minuten ziehen lassen.<br />

TIPP Panzanella mit Mozzarellaperlen servieren.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

79


… LUST AUF MEHR<br />

PETERSILIENSALAT MIT PFIRSICH UND WEIZEN<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

SAUCE<br />

1 EL Senf<br />

4 EL Himbeeressig<br />

8 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

SALAT<br />

2 Pfirsiche, in Spalten<br />

80 g glattblättrige Petersilie, gezupft<br />

200 g verschiedenfarbige Cherrytomaten,<br />

halbiert<br />

160 g Ebly, gekocht<br />

4 EL gesalzene, geröstete Pistazienkerne<br />

ZUBEREITUNG<br />

SAUCE Senf, Essig und Öl verrühren, würzen.<br />

SALAT Alle Zutaten bis und mit Ebly mit<br />

der Sauce mischen, anrichten. Mit Pistazien<br />

garnieren.<br />

TIPP Statt Ebly Linsen, Bulgur, Couscous oder<br />

Pasta verwenden.<br />

80 <strong>belvedere</strong>


KURZNACHRICHTEN · COUP DE CŒUR<br />

HARD ROCK HOTEL, DAVOS<br />

Klangvolle Auszeit im Engadin<br />

Umgeben von der beeindruckenden Bündner Alpenkulisse<br />

und begleitet von passender musikalischer Untermalung<br />

geniessen im Hard Rock Hotel Davos nicht nur Musik-Fans,<br />

sondern auch Erholungs- und Actionsuchende mit attraktiven<br />

Freizeitangeboten eine klangvolle Auszeit. Mit den<br />

insgesamt 94 modernen Zimmern, luxuriösen Suiten und<br />

Apartments, dem weitläufigen Rock Spa und dem vielfältigen<br />

F&B-Angebot – angefangen beim Restaurant «Sessions»<br />

über die Rooftop Bar «The 5th» mit 360°-Blick über die<br />

malerische Bergwelt – ist das Hard Rock Hotel Davos die<br />

ideale Feriendestination für alle Fernwehgeplagten. Der<br />

sogenannte «Vibe Manager» des Hard Rock Hotels sorgt<br />

dafür, dass der passende Sound die Davoser Höhenluft erfüllt<br />

– und Musik ist bekanntlich gesundheitsfördernd. Ideale<br />

Voraussetzungen für ein Wellness-Wochenende.<br />

HRHDAVOS.COM © HARD ROCK HOTEL DAVOS<br />

SCHENNA RESORT, SCHENNA BEI MERAN, ITALIEN<br />

Refugium der Entspannung<br />

In herrlicher Panoramalage, über den Dächern der Kurstadt<br />

Meran, liegt das Schenna Resort – Quelle des Lichts, ein<br />

Refugium der Ruhe und Entspannung. Kuschelige Wohnwelten<br />

mit traumhafter Aussicht, persönlicher Service und<br />

exklusive Rückzugsorte machen das Schenna Resort zum<br />

charmanten Ferienrefugium. Ob alleine, mit dem Partner<br />

oder mit der Familie, Intimität und Ruhe lassen sich hier in<br />

ihrer schönsten Form erleben: beim Relaxen im Infinity-Sole-<br />

Pool, beim Tagträumen unter Weinreben oder beim Genuss<br />

himmlischer Gerichte auf der Panoramaterrasse. Derweil<br />

warten einige Neuheiten auf die Gäste: Die neuen Bella<br />

Vistasuiten sowie die grosse finnische Panorama-Weinbergsauna<br />

im Hotelbereich Mitterplatt wurden fertig gestellt.<br />

Zudem wurde ein komplett neues und individuelles Wellness-<br />

und Beauty-Programm für die Gäste entwickelt.<br />

SCHENNARESORT.COM<br />

© HANNES NIEDERKOFLER<br />

TINY HOUSES, THURGAU<br />

Das Mini-Haus in der Natur<br />

Tiny Houses liegen im Trend: Wer ausprobieren möchte, ob<br />

das Wohnen im Mini-Haus eine künftige Lebensform sein<br />

könnte, oder für die Ferien seine eigenen vier Wände im<br />

Grünen sucht, wird im Thurgau fündig. Das Tiny House ist<br />

ein vollautomatisiertes Häuschen, das Technik auf dem<br />

neusten Stand mit stilvollem Wohnkomfort vereint. Das<br />

Haus lässt sich per Link und SMS-Code mit dem eigenen<br />

Smartphone öffnen. Licht, Musik sowie Fensterrollos lassen<br />

sich über den Computer steuern. Der Bildschirm ist auf dem<br />

Kühlschrank integriert und gibt auch Auskunft über touristische<br />

Highlights rund ums Haus. Diesen <strong>Sommer</strong> ist das Tiny<br />

House auf dem Aussichtspunkt Nollen auf 733 Meter über<br />

Meer stationiert, wo die Besucher bei klarer Sicht den<br />

Ausblick auf den Bodensee und bis zu den Alpen geniessen<br />

können.<br />

THURGAU-BODENSEE.CH © THURGAU-BODENSEE TOURISMUS<br />

<strong>belvedere</strong><br />

81


…<br />

CHÂTEAU DE SIBRA, LAGARDE, FRANKREICH<br />

DAS WACHGEKÜSSTE<br />

TRAUMSCHLOSS<br />

Nach Jahren behutsamer Renovierung ist aus dem<br />

fantastischen Anwesen eine einzigartige<br />

Erholungsoase und ein Wohlfühl-Paradies inmitten<br />

einer atemberaubenden Natur entstanden.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

82 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

Das Château de Sibra liegt<br />

eingebettet in den hügeligen<br />

Ausläufern der Pyrenäen. Es ist kein Schloss,<br />

das den Besucher mit seinem Prunk gleich<br />

erschlägt. Vielmehr eine verspielte, unaufdringliche<br />

Oase der Inspiration. Man wird dem<br />

Schloss sogar erst auf den zweiten Blick richtig<br />

gewahr, denn was einen zuerst begeistert, ist<br />

der einzigartige Landschaftspark. Beim Lustwandeln<br />

im englisch anmutenden Landschaftspark<br />

wird man unweigerlich an das 1847<br />

erschienene Romantikdrama «Jane Eyre»<br />

erinnert. Auf diesem Anwesen fühlt man sich in<br />

der Tat wie ein kleiner Prinz oder eine Prinzessin.<br />

Besichtigt der Gast anschliessend die Räume<br />

im Haupthaus, wird ihm bewusst, dass das<br />

Schloss ein Spiegel des Parkes ist – so ist der<br />

Landschaftspark als Komplettwerk zum Schloss<br />

zu verstehen. Sibra ist – Schloss und Park<br />

zusammen – ein künstlerisches Ensemble.<br />

STETS IM WERDEN BEGRIFFEN<br />

Die Schweizer Architektin Sibylle Thomke<br />

kaufte Sibra im Juli 2017 und begann 2 Jahre<br />

später mit viel Einfühlungsvermögen und<br />

Professionalität die Restauration. Wichtige<br />

Episoden und Merkmale wurden erhalten,<br />

restauriert oder wiederhergestellt. Die neue<br />

Besitzerin, deren architektonische Ausbildung<br />

auf der Moderne beruht, stellte schnell fest,<br />

dass Sibra keine alles ordnende Grundidee<br />

überzustülpen ist, sondern dass sie vor einer<br />

langen Geschichte stand, der sie ein weiteres<br />

Kapitel hinzufügen würde. «Die Beziehung zum<br />

gesamten Anwesen ist erst im Entwickeln<br />

begriffen und ein fortlaufender, langjähriger<br />

und lebendiger Prozess», umschreibt Sibylle<br />

Thomke ihre Verpflichtung, «Sibra wird stets im<br />

Werden begriffen sein und in Veränderung<br />

gelebt werden».<br />

DER GEIST VILLARY DE FAJACS<br />

So war dies wohl schon immer, und die Geschichte<br />

des üppigen Anwesens reicht weit<br />

zurück: Es finden sich Spuren von Baustrukturen,<br />

die darauf hindeuten, dass das Grundstück<br />

bereits im 13. Jahrhundert genutzt wurde. 1878<br />

wurde der Besitz durch den illustren Eisenbahnbaron<br />

Joseph Villary de Fajac gekauft und<br />

bis etwa 1916 fantasievoll neu- und weitergestaltet:<br />

Das Schloss im Troubadour-Stil und sein<br />

Park als romantisch verspielter «Jardin exotique»,<br />

in dem sich eine Vielzahl kleiner Schaubauten<br />

und Rocaille-Ornamenten entdecken<br />

lassen. Nach dem Tod Villary de Fajacs, noch vor<br />

Ende des Ersten Weltkriegs, fiel die Weiterentwicklung<br />

von Sibra in einen Dornröschenschlaf.<br />

SORGSAME WEITERENTWICKLUNG<br />

Bis heute. Der Entdeckung und Wiederherstellung<br />

dieser harmonischen Symbiose von Park<br />

und Schloss, die Joseph Villary de Fajac in<br />

jahrelanger Detailarbeit errichtet hatte, wurde<br />

viel Zeit und Aufmerksamkeit gewidmet. So war<br />

auch die Arbeit am Park eine sorgsame Weiterentwicklung.<br />

Der Park zeichnet sich durch seine<br />

grosse Vielfalt an Baumarten aus, sodass er<br />

gleichzeitig ein lehrreiches Arboretum ist. Die<br />

offensichtliche gestalterische Qualität und die<br />

faszinierende Atmosphäre des historischen<br />

Ortes waren gleichzeitig Verpflichtung und<br />

Chance für die neue Besitzerin. Und eine<br />

ziemliche Herausforderung.<br />

Ein kurzer Ausritt in<br />

den Landschaftspark<br />

gefällig?<br />

BILDER: © STOEH GRÜNIG<br />

Einmal im Leben<br />

Schlossherr oder<br />

-dame sein.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

83


84 <strong>belvedere</strong><br />

COUP DE CŒUR


COUP DE CŒUR<br />

Die Zimmer<br />

wurden<br />

denkmalpflegerisch<br />

restauriert<br />

und anschliessend<br />

zeitgemäss<br />

und individuell<br />

möbliert.<br />

AUFWÄNDIGE RESTAURATION<br />

Um, zum Beispiel, den Zimmern und Fluren<br />

ihre bestehenden Tapetenmuster erhalten zu<br />

können, wurde eine intensive Suche nach einer<br />

Druckmaschine gestartet, von der man gar nicht<br />

ganz sicher sein konnte, ob es sie überhaupt<br />

noch gibt. Da war Geduld und Ausdauer gefragt.<br />

Gefunden wurde diese Maschine schliesslich in<br />

Schweden: Eine Maschine aus dem Jahr 1860,<br />

die in der Lage ist, die ursprünglichen Tapeten<br />

des Châteaus mit den originalen Kreidefarben<br />

neu herzustellen. Teilweise beschädigte oder<br />

fehlende historische Zementfliesen wurden<br />

individuell in der marokkanischen Manufaktur<br />

Mosàico in aufwändigen handwerklichen<br />

Prozessen neu produziert. Entstanden ist so ein<br />

Spannungsfeld zwischen traditionellem Erbe<br />

und zeitgenössischem Design.<br />

SIBRA BLÜHT WIEDER AUF<br />

Heute ist Sibra ein nachhaltig und ökologisch<br />

geführter Betrieb, der den Respekt für die<br />

Umwelt mit einem Blick auf Geschichte und<br />

Gegenwart vereint. Auf Nachhaltigkeit wird<br />

grössten Wert gelegt – ausgeklügelte Systeme,<br />

wie zum Beispiel die Joulia-Duschen, wurden<br />

eingebaut. Seit Juni <strong>2021</strong> stehen den Besucher-<br />

Innen fünf Gästezimmer im Schloss und<br />

mehrere Appartements zur Verfügung. Die<br />

wunderschönen Getreidespeicher und die<br />

Stallungen mit Blick auf den herrlichen Park<br />

und das Schloss wurden zu grosszügigen Lofts<br />

umgewandelt. Den Räumen wohnt auch heute<br />

noch der Geist der Zeit inne. Die weiss gekalkten<br />

Wände, die alten Decken und die Zementböden<br />

lassen viel Raum für sorgfältig ausgewähltes,<br />

stimmiges Mobiliar, zeitgenössische Kunst und<br />

ein inspiriertes Zusammensein. Der ehemalige<br />

Wirtschaftshof lädt an einem grossen Tisch zum<br />

Essen ein.<br />

EIN LEBENDIGES EXPERIMENT<br />

Nach langjähriger, intensiver Auseinandersetzung<br />

mit diesem Ort, weiss die Besitzerin<br />

heute, dass «ihr» Sibra ein Projekt bleiben<br />

wird – so wie es das über mehr als 35 Jahre für<br />

das Ehepaar Villary de Fajac und vermutlich<br />

auch vorher schon immer war. «Sibra ist kein<br />

musealer Ort, Sibra sondern soll ständig als<br />

im Werden und in Veränderung begriffen,<br />

gedacht und gelebt werden», wie es Sibylle<br />

Thomke poetisch ausdrückt. Tatsächlich<br />

empfindet der Besucher Sibra heute als ein<br />

lebendiges Experiment – mit viel Freiraum<br />

für Höhenflüge und Tiefsinn, für Nichtstun<br />

und Schaffenseifer. Es braucht nicht viel<br />

Phantasie, um sich vorstellen zu können,<br />

dass Sibra inspiriert – zum Arbeiten,<br />

Begegnen, Sinnieren, Schwelgen und zur<br />

Ruhe zu kommen. Und sich dabei einmal im<br />

Leben als Schlossherr oder -dame zu fühlen.<br />

Auch gemeinsam mit Freunde oder Familie –<br />

das Haus mit Garten bietet Platz für bis zu<br />

14 Personen und kann bis zu einem Monat<br />

gemietet werden.<br />

CHATEAUDESIBRA.FR<br />

INFOS ZU SIBRA<br />

Die Chambres d’hôtes – bestehend aus<br />

fünf Gästezimmern im Château, zwei<br />

loftartigen Appartements und einem Studio<br />

in der sogenannten «Ecurie Sud», dem<br />

ehemaligen Wirtschaftsgebäude sowie fünf<br />

weiteren Zimmern im ehemaligen Verwalterhaus,<br />

können seit Juni gemietet werden.<br />

Alle Zimmer verfügen über Bad/Dusche<br />

sowie WLAN. Ein Fernseher ist nicht vorhanden.<br />

Preise im Studio Ecurie Sud ab<br />

EUR 200, im Chambre d’armoires des<br />

Schlosses ab EUR 190, inkl. Frühstück.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

85


COUP DE CŒUR<br />

BAD HORN HOTEL & SPA, BODENSEE<br />

MARITIME AMBIANCE<br />

PAR EXCELLENCE<br />

Das 4-Sterne-Superior-Hotel im Nautik-Stil gehört dank der unvergleichlichen Lage und<br />

dem hochstehenden Angebot zu den führenden Häusern in der Ostschweiz.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

86 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

Das Hotel besitzt<br />

einen hoteleigenen<br />

Hafen.<br />

Kleines Bild: Aussicht<br />

wie am Meer.<br />

BILDER: © BAD HORN<br />

HOTEL & SPA<br />

Diese Lage – da könnte glatt<br />

manch ein Hotelbesitzer<br />

neidisch werden. Das Bad Horn liegt bevorzugt<br />

am Ufer des Bodensees, besitzt einen eigenen<br />

Hafen und strahlt dadurch ein verträumtes<br />

mediterranes Flair aus. Bereits 1827 entspannten<br />

sich Kurgäste in den Bädern des Bad Horn<br />

Hotel & Spa. Und wer schon einen Hafen besitzt,<br />

hat auch eine hoteleigene Yacht: die ganz im Stil<br />

der legendären Wooden-Yachts der Dreissigerjahre<br />

gehaltene Motoryacht «Emily». Ob als<br />

intimer Ort für Besprechungen, eine Apéro-<br />

Tour oder einen Ausflug mit einem gepflegten<br />

Gourmet-Dinner auf dem Bodensee – Emily ist<br />

eine Attraktion.<br />

ELEGANZ ALS ROTER FADEN<br />

Eine elegante maritime Ambiance herrscht<br />

auch in den Hotelzimmern, ausgestattet mit<br />

Mahagoni holz und Messing. Im Juli 2020<br />

eröffnete der neu erstellte Ostflügel und bietet<br />

seinen Gästen nun 42 neue Zimmer mit traumhafter<br />

Bodenseesicht, welche die bestehenden<br />

29 Zimmer und Suiten ergänzen. Ebenfalls neu<br />

ist das Herzstück des Hotels, die Lobby, sowie<br />

das erlesene Fine-Dining-Restaurant Wave. Alle<br />

Zimmer sind als Module angeliefert und<br />

aufgebaut worden – quasi ein Neubau im<br />

Tetris-Stil. Und dies in durchaus sportlichem<br />

Tempo von lediglich zehn Monaten – inklusive<br />

Lockdown-Verzögerungen. Dabei wurde ein<br />

Augenmerk auf lokale Arbeiten gelegt: Den<br />

Modulbau produzierte die Gossauer Firma<br />

Blumer-Lehmann, die Schreinerarbeiten die<br />

Firma Krattiger Holzbau in Amriswil.<br />

DURCH BULLAUGEN FISCHE BEOBACHTEN<br />

Ein weiteres Highlight von Bad Horn ist sein<br />

eindrucksvoller Wellness-Bereich: Der<br />

«Smaragd-Spa» macht seinem Namen alle Ehre.<br />

Die 1500 Quadratmeter grosse Oase bietet<br />

direkten Zugang zum Bodensee und durch<br />

Bullaugen können bei hohem Wasserstand die<br />

Fische im See beobachtet werden, bei tiefem<br />

Wasserstand schweift der Blick über die<br />

Seeoberfläche. Im Day-Spa steht den Gästen die<br />

traumhafte Indoor-Pool-Anlage mit grosszügigem<br />

Liege bereich zur Verfügung. Verschiedene<br />

Saunen, Dampfbäder, eine Salztherme, der<br />

Hamam, die Eisdusche und ein exklusives<br />

Angebot an Behandlungen und Anwendungen<br />

lassen wahrlich keine Wünsche offen.<br />

KULINARISCH IN SEE STECHEN<br />

Der Chefkoch konnte durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit Bauern und Produzenten vor Ort<br />

das gastronomische Angebot weiter verbessern.<br />

Edle Tropfen von regionalen Topwinzern<br />

gehören genauso auf die Wein karte, wie<br />

mediterrane Spezialitäten auf die Speisekarte<br />

des Restaurants «Al Porto» und der «Giardino»-<br />

Terrasse – natürlich direkt am Wasser, wo denn<br />

sonst?<br />

BADHORN.CH<br />

DAS NAUTIKER-ANGEBOT<br />

Ein einzigartiger Kurz-Aufenthalt im Nautik-<br />

Hotel mit seiner einmaligen Lage für CHF 250<br />

pro Person. Anreise von Donnerstag bis<br />

Montag möglich. Inklusive:<br />

• ein Aperitif<br />

• 4-gängiges Gourmetmenu zum<br />

Abend essen<br />

• ein Schlummertrunk<br />

• eine Übernachtung im Doppelzimmer First<br />

Cabin zur Seeseite<br />

• ein reichhaltiges Swiss Zmorge vom Buffet<br />

• freie Benützung des Smaragd Spas sowie<br />

des Fitnesscenters<br />

<strong>belvedere</strong><br />

87


…<br />

OTTMANGUT, SÜDTIROL<br />

KLEINOD GELEBTER<br />

MERANER GESCHICHTE<br />

Während unserem Besuch in der Kurstadt stossen wir auf eine wahre Perle<br />

im Altmeraner Stil und mit viel Charakter.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

88 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

Der Gutshof gehört<br />

zu den ältesten<br />

von Meran und<br />

wurde erstmals<br />

1290 erwähnt.<br />

BILDER: © DAMIAN PERTOLL<br />

Während unseres Wochenendtrips<br />

in die mediterran-alpine<br />

Kurstadt Meran suchten wir nach dem Speziellen,<br />

das Gegensätze vereinigt – einem Boutique-<br />

Hotel, das den Meraner Charakter spürbar<br />

machen soll, einer Rückzugsoase fernab von<br />

«0815» mit individuellem Charakter. Einem<br />

würdevollen alten Bürgerhaus, das dennoch<br />

modern und stilvoll den heutigen Ansprüchen<br />

gerecht wird. Mitten im Zentrum, aber dennoch<br />

im Grünen, das möglichst den einzigartigen<br />

Charakter Merans widerspiegeln sollte.<br />

Ziemlich hohe Ansprüche, sollte man meinen.<br />

ALTMERANER STIL UND CHARAKTER<br />

Doch siehe da, wir wurden fündig: Das Ottmangut<br />

entsprach in der Tat allen unseren Anforderungen.<br />

Obwohl es praktisch im Stadtzentrum<br />

liegt, ist es idyllisch eingebettet in einem Garten<br />

voller Palmen, Zypressen, Oleander, lieblichen<br />

Weinbergen und einer geschichtsträchtigen<br />

Orangerie – einer so typischen Meran Kombination.<br />

Die lokale Geschichte ist denn auch in den<br />

elf Zimmern spürbar: Jedes Zimmer ist individuell<br />

zusammengestellt, das stilecht renovierte<br />

Mobiliar ist prägend für Stil und Charakter des<br />

Altmeraner Gästehauses. Man merkt: Jedes<br />

Element wurde von der Inhaber familie sorgfältig<br />

und bewusst ausgewählt – von den Spiegeln<br />

bis zum Geschirr. Interieur aus dem Katalog?<br />

Hier ganz sicher nicht.<br />

EIN GARTEN ALS INSPIRATIONSQUELLE<br />

Wir stellen fest: Dank respektvollen Umbauarbeiten<br />

über die Jahrhunderte hat das Haus<br />

seinen Charme bewahrt. 1290 wurde das Gut<br />

erstmals schriftlich erwähnt und war damals<br />

einer von lediglich fünf Höfen ausserhalb der<br />

Stadtmauern. Das altehrwürdige Ambiente ist<br />

denn auch überall spür- und erlebbar: Gemälde<br />

des bekannten Malers Friedrich Wasmann, der<br />

im 19. Jahrhundert zur Stammkundschaft<br />

gehörte, und welche vorzugsweise den Gastgarten<br />

abbilden, zieren die Wände. Kein<br />

Wunder suchte sich der Maler diesen pittoresken<br />

Garten als Inspiration – es ist die reinste<br />

Wohltat, auf den Liegewiesen inmitten der<br />

Pflanzen zu liegen, zu diskutieren – und einfach<br />

zu sein.<br />

STRIKTER SLOW FOOD-GEDANKE<br />

Apropos Garten: Inmitten der 120 Jahre alten<br />

Palmen und meterhohen Zypressen zu frühstücken,<br />

ist die schönste Weise, den nächsten<br />

Tag zu begrüssen. Wir sind begeistert von den<br />

regionalen und sorgfältig ausgewählten Produkten,<br />

die in drei Gängen zum Frühstück serviert<br />

werden. Slow Food ist denn auch das oberste<br />

Gebot des Ottmanguts. Als wir am Abend<br />

auswärts essen möchten, geizt die Inhaberfamilie<br />

auch nicht mit zahlreichen Insidertipps<br />

für Restaurants und Gaststätten in der<br />

Umgebung – und so viel sei verraten: Die Tipps<br />

erweisen sich als echte Gourmet-Schmuckstücke.<br />

AUSFLUG INS BLÜTENMEER<br />

Zum Abschluss unseres Aufenthalts machen<br />

wir uns auf und besuchen die berühmten<br />

Gärten des Schlosses Trauttmansdorff, welche<br />

übrigens dieses Jahr ihr 20-Jahre-Jubiläum<br />

feiern und verlieren uns in der prachtvollen<br />

Naturkulisse. Schliesslich präsentieren sich<br />

mehr als 80 Gartenlandschaften aus aller Welt<br />

auf 12 Hektaren. Das Schloss hatte eine äusserst<br />

bekannte Bewohnerin: 1870 verbrachte Österreichs<br />

Kaiserin Sissi sieben Monate auf Schloss<br />

Trauttmansdorff. Leider können wir uns nicht<br />

ganz eine solch lange Auszeit gönnen. Aber<br />

dafür jederzeit wiederkommen.<br />

OTTMANGUT.IT<br />

Jedes der elf Zimmer<br />

ist individuell und<br />

stilvoll eingerichtet.<br />

IM PALMEN-ZIMMER<br />

An der Südlage mit eigener Terrasse und Blick<br />

auf den Garten. Doppelzimmer im 2. Stock,<br />

23 m2 gross, ab EUR 145 pro Person und<br />

Nacht.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

89


…<br />

Es braucht viel Sonne und Licht.<br />

Für gutes Schweizer Gemüse.<br />

Manuela Meier, Gemüsegärtnerin, Zucchetti ernten, Tessin, 18. Juli, 14:57 Uhr, 30 °C.<br />

90 <strong>belvedere</strong><br />

www.gemuese.ch


BELVEDERE-CLUB<br />

© AQUATIS<br />

AQUATIS, LAUSANNE<br />

TIERBABYS HAUTNAH<br />

ERLEBEN<br />

Im Aquarium-Vivarium Aquatis in Lausanne können die Besucher<br />

seit Kurzem die Aufzucht der Tierbabys mitverfolgen.<br />

Insgesamt rund 10’000 Fische sowie über hundert Reptilien und<br />

Amphibien leben in den 46 Aquarien, Vivarien und Terrarien des<br />

Aquatis. In einem neuen Bereich des Erlebnisrundgangs können die<br />

Besucher nun die «Kinderstube» besuchen – ein einzigartiger Einblick<br />

in die Aufzucht und Arbeit mit Tierbabys. In diesem Raum kann das<br />

Publikum neugeborene Tiere aus dem Aquarium-Vivarium wie Krokodile,<br />

Frösche, Fische und Schlangen hautnah beobachten. Ein grosses<br />

Fenster und Bildschirme zeigen die Aufzucht der Tiere, und die Pfleger<br />

können ihre Arbeit sogar über ein Mikrofon kommentieren.<br />

FASZINIERENDE ZITTERAALE<br />

Das Aquatis kann sich auch über Neuzugänge freuen: Zwei prächtige<br />

Zitteraale haben ihr neues Zuhause «bezogen». Nach einigen Wochen<br />

der Akklimatisierung konnten diese Fische aus dem Artis-Zoo in<br />

Amsterdam in das Tropengewächshaus einziehen. Elektrische Aale sind<br />

Raubtiere, die in der Lage sind, mehr als 600 Volt zu entladen, was es<br />

ihnen ermöglicht, in den trüben Gewässern Südamerikas erfolgreich zu<br />

jagen. Ihre scharfen elektrischen Sinne helfen ihnen kleine Fische zu<br />

finden. Aquatis hat zudem in Zusammenarbeit mit ProNatura und<br />

ART’itude eine temporäre Ausstellung veranstaltete, die noch einige<br />

Monate zu sehen sein wird.<br />

AQUATIS.CH<br />

Eintauch-Angebot für<br />

<strong>belvedere</strong> Leser*innen<br />

<strong>belvedere</strong> LeserInnen profitierten von 30 %<br />

Rabatt auf den Eintritt ins Aquatis Aquarium-<br />

Vivarium. Einfach den QR-Code scannen und<br />

die E-Mail-Adresse angeben. Anschliessend<br />

erhalten Sie einen Promo-Code, den Sie beim<br />

Kauf Ihres Tickets online eingeben können.<br />

Einmaliger Code gültig bis 30.09.<strong>2021</strong>, nicht<br />

mit anderen Aktionen kombinierbar.<br />

AQUATIS.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

91


RUCKSACK<br />

NÜTZLICHE FERIENERINNERUNGEN<br />

EIN RUCKSACK<br />

VOLLER IDEEN<br />

Souvenirs erinnern uns an die schönsten Tage des Jahres oder dienen als Geschenk<br />

für unsere Liebsten. Doch zum Staubfänger sollten sie nicht verkommen. Mit diesen<br />

Vorschlägen wird dies sicher nicht passieren. Für Menschen, die das Besondere lieben –<br />

handgemacht, nachhaltig und aus der alpinen Region.<br />

Entspannt zurücklehnen: Helinox’ leichtester und kompaktester<br />

Stuhl mit hoher Lehne eignet sich insbesondere bei<br />

Platzmangel im Gepäckraum. Dank seines geringen<br />

Gewichts von 1185 Gramm und 46 Zentimetern Packlänge<br />

ist er aber auch auf Backpacking-Touren ein komfortabler<br />

Begleiter. Und zum Zelten und Campen sowieso.<br />

HELINOX.EU<br />

BILD: © HELINOX<br />

<strong>Sommer</strong>zeit ist Grillzeit: Mit dieser Lederschürze von<br />

Jaund – von Hand in der Schweiz hergestellt von<br />

Menschen mit Beeinträchtigung – sieht Mann oder<br />

Frau einfach super aus – ob in der Küche oder am Grill.<br />

Aus braunem und schwarzen Ecopell-Leder, in<br />

16 Kombinationen erhältlich. Masse: 780 x 590 mm.<br />

Das Leder ist vorbehandelt. CHF 198.<br />

JAUND.CH<br />

BILD: © JAUND<br />

92 <strong>belvedere</strong>


RUCKSACK<br />

Columbia hat seit der Einführung der Omni-Freeze Zero Technologie mehrfach<br />

bewiesen, dass ein aktiver Kühlungseffekt von Funktionsshirts im<br />

<strong>Sommer</strong> erheblich zum Wohlbefinden bei Outdooraktivitäten beiträgt.<br />

Diesen <strong>Sommer</strong> präsentiert die Marke mit Omni-Freeze Zero Ice die<br />

konsequente Weiterentwicklung ihrer hauseigenen Kühlungstechnologie.<br />

CHF 59.90.<br />

COLUMBIASPORTSWEAR.DE<br />

BILD: © COLUMBIA<br />

Schwimmer in Bern steigen ohne den<br />

Aarebag kaum ins Wasser. Der trendige<br />

ÄUÄ-Schwimmsack wird mit einem<br />

Umhängeband geliefert, damit man ihn<br />

auch ausserhalb des Wassers tragen kann.<br />

Die ÄUÄ-Tauchsäcke sind wasserdicht und<br />

schützen die sieben Sachen mit Stil vor<br />

Nässe – und nicht nur in der Aare, sondern<br />

auch am Meer oder am See.<br />

Oder auch bei Regen. Ab CHF 22.<br />

AUA-SHOP-CH<br />

BILD: © ZVG<br />

Wer einen Ausflug unternimmt, der<br />

braucht eine Stärkung für unterwegs.<br />

Der neue Schweizer Schoggistängel<br />

«Minor Almond» wird aus feinster<br />

Minorschokolade mit Kakao aus<br />

zertifiziertem Anbau hergestellt und<br />

enthält als wichtigste Zutat ein<br />

Drittel Mandeln sowie erstmals<br />

Mandeldrink statt Milch. Ein veganer<br />

Schoggistängel also.<br />

MAESTRANI.CH<br />

BILD: © MAESTRANI<br />

Dieser coole Sneaker Ecostride Low W<br />

verbindet technische und nachhaltige<br />

Materialentwicklungen mit zeitlosem<br />

Design und begeistert umweltbewusste<br />

Outdoor-Enthusiasten ebenso wie Urban<br />

Traveller. Durch die Wahl der Hauptmaterialien<br />

wird in den unterschiedlichen<br />

Herstellungsprozessen Wasser eingespart<br />

und es kommen weniger Pestizide und<br />

Chemikalien zum Einsatz. Ab CHF 100.<br />

JACK-WOLFSKIN.CH<br />

BILD: © JACK WOLFSKIN<br />

Goldmelissen-Sirup aus der Stiftung<br />

Lebensart in Bärau: Der Sirup schmeckt mit<br />

einem zitronigen und leicht minzigen<br />

Geschmack einfach köstlich. Hergestellt<br />

wird der Sirup mit grösster Sorgfalt in<br />

Trubschachen. Die Blüten der Goldmelisse<br />

werden dabei mit viel Herz in den umliegenden<br />

Gärten gepflückt. Dabei werden immer<br />

genügend stehen gelassen, damit die<br />

Bienen auch noch etwas davon haben.<br />

2dl CHF 5.90.<br />

LEBENSART-SHOP.CH<br />

BILD: © LEBENSART.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

93


WETTBEWERB<br />

BILDER: © BAD ZURZACH<br />

RATEN UND GEWINNEN<br />

WO BIN ICH?<br />

Wenn der Zufall Pate steht, wird eine Stadt schon einmal vor der Bedeutungslosigkeit<br />

gerettet und avanciert stattdessen zu einem der bedeutendsten Thermalkurorte der<br />

Schweiz.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

In der gesuchten Ortschaft wird heute<br />

nach Lust und Laune gebadet, sich<br />

erholt und entspannt. Dementsprechend ist sie<br />

primär bekannt für ihr vorzügliches Heilwasser<br />

aus den Thermalquellen. Diese Popularität<br />

verdankt die Stadt allerdings einem glücklichen<br />

Zufall: Im Jahr 1914 führte nämlich die Schweizerische<br />

Sodafabrik Sondierungsbohrungen<br />

durch, um auf Salz zu stossen. Und siehe da: In<br />

einer Tiefe von 416 Metern stiess man rein<br />

zufällig auf eine 38°C warme Quelle, die auf<br />

eigenen Druck aus dem Bohrloch sprudelte.<br />

Untersuchungen bestätigten, dass es sich um<br />

Heilwasser handelte.<br />

BEDEUTENDER THERMALKURORT<br />

Allerdings waren damals die finanziellen<br />

Mittel – auch aufgrund des Ersten Weltkriegs<br />

– äusserst rar, und in der Folge beschlossen die<br />

Verantwortlichen, die Grube mit der heilenden<br />

Quelle wieder zuzubetonieren. Erst 40 Jahre<br />

später mobilisierten Interessensvertreter um<br />

einen Arzt genügend finanzielle Mittel, um die<br />

Bohrungen zu generieren. Am 5. September 1955<br />

94 <strong>belvedere</strong>


WETTBEWERB<br />

Bild links: Da im historischen<br />

Zentrum viele Messe und Märkte<br />

stattfanden, wird der Ortskern als<br />

Marktflecken bezeichnet.<br />

schoss das Wasser erneut aus dem Urgestein<br />

hervor und läutete damit die Transformation<br />

vom Marktflecken zur Wellness-Destination<br />

ein. Alsdann brachte das heisse Wasser die<br />

ersten Kurgäste in die Stadt, die sich in den<br />

nächsten Jahren zu einem der bedeutendsten<br />

Thermalkurorte der Schweiz entwickelte.<br />

Den Sondierungsbohrungen<br />

und den<br />

Bohrtürmen ist es zu<br />

verdanken, dass man<br />

zufällig auf das<br />

Heilwasser stiess.<br />

© iSTOCK<br />

RÖMISCHE HINTERLASSENSCHAFTEN<br />

Verstreute Funde aus der Jungsteinzeit, der<br />

Bronze- und Eisenzeit der Region lassen auf<br />

menschliche Ansiedlung in vorrömischer Zeit<br />

schliessen. Allerdings hinterliessen insbesondere<br />

die Römer hier ihre Spuren: ein frührömisches<br />

Militärlager aus der Eroberungsphase<br />

samt Zivilsiedlung des 1. Jahrhundert beim<br />

sogenannten Schlosspark und ein spätrömisches<br />

Brückenkastell (Verteidigungswerk) des<br />

4. Jahrhundert auf Kirchlibuck und Sidelen<br />

gehören zu ihren Hinterlassenschaften.<br />

WALLFAHRTORT DER HEILIGEN<br />

In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts soll<br />

zudem eine Heilige auf einer Insel bei Tenedo<br />

(so der mittelalterliche Name der Ortschaft)<br />

gelebt und wundersame Heilungen bewirkt<br />

habe. Die im Bistum Konstanz enorm populäre<br />

Heilige galt seit dem Mittelalter unter anderem<br />

als Schutzpatronin der Krankenpflegerinnen.<br />

Ihr wurde hier auch eine Grabkirche gewidmet,<br />

die sich später wegen der Heiligenverehrung zu<br />

einem beliebten Wallfahrtsort entwickelte. Im<br />

mittelalterlichen Münster kann man in der<br />

Krypta die Grabstelle der heiligen Frau besuchen,<br />

die auch in der Region Solothurn ihre<br />

Spuren hinterlassen hat.<br />

VOR DEM NIEDERGANG BEWAHRT<br />

Da im historischen Zentrum viele Messen und<br />

Märkte stattfanden, wird der Ortskern als<br />

Marktflecken bezeichnet. Im Zuge der Reformation<br />

verlor die Stadt aber immer mehr ihre<br />

Bedeutung als Wallfahrtsort. Obwohl der<br />

Versuch im 16. Jahrhundert, für sie das Stadtrecht<br />

zu erhalten, scheiterte, hatte sich der Ort<br />

zu einem Flecken mit städtischem Aussehen<br />

entwickelt. Dennoch: In der Neuzeit drohte die<br />

Ortschaft in der wirtschaftlichen Bedeutungs-<br />

losigkeit zu verschwinden. Doch 1872 nutzte der<br />

Textilfabrikant Jakob Zuberbühler einige<br />

leerstehende Häuser und zog hierher. Dies war<br />

offenbar eine Inspiration für mehrere Firmen<br />

und Hersteller, die sich nun hier niederliessen<br />

und die Stadt vor dem Niedergang bewahrten.<br />

Doch erst die erwähnte Entdeckung der Thermalquelle<br />

sorgte für den echten Aufschwung,<br />

von dem die Stadt bis heute profitiert. Falls Sie<br />

die Ortschaft noch nicht erkannt haben, ein<br />

kleiner Tipp: Die Bohrtürme stehen heute noch.<br />

Haben Sie die Ortschaft erkannt? Lösung<br />

schriftlich an Tourismus Lifestyle Verlag,<br />

Frohbergweg 1, CH-3012 Bern oder an<br />

info@tlvg.ch mit dem Vermerk «Wo bin ich».<br />

Name und Adresse nicht vergessen. Teilnahmeschluss<br />

ist der 31.August <strong>2021</strong>. Der Preis<br />

ist nicht übertragbar, nicht auszahlbar oder<br />

eintauschbar. Über den Wettbewerb wird<br />

keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg<br />

ist ausgeschlossen. Mit etwas Glück gewinnen<br />

Sie eines der auf der folgenden Seite beschriebenen<br />

Bücher. Der Preis wird Ihnen per<br />

Post zugestellt.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

95


DENKSPORT<br />

ZU GEWINNEN:<br />

Panasonic Over-Ear Kopfhörer RP-HTX90N<br />

Gewinnen Sie die Panasonic Over-Ear-Kopfhörer RP-HTX90N mit integrierter Noise-<br />

Cancelling-Funktion. Hier trifft trendiges Design auf modernste Audiotechnologie: Der<br />

Bluetooth Kopfhörer HTX90N erfreut Musik- und Modefans zusätzlich mit Noise Cancelling<br />

für ungestörten Musikgenuss und einem Bass-Enhancer für satte Bässe auf Knopfdruck.<br />

Besonders praktisch ist das integrierte Mikrofon, das die freihändige Bedienung grundlegender<br />

Telefon- und Appfunktionen per Sprachsteuerung ermöglicht. 24 Stunden<br />

Wiedergabe nach nur einer Akkuladung versprechen einen extra langen Musikgenuss.<br />

Preis ab CHF 120. PANASONIC.COM/CH<br />

96 <strong>belvedere</strong>


DENKSPORT<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Senden Sie uns das Lösungswort bis<br />

spätestens am 31. August <strong>2021</strong> per Mail<br />

an info@<strong>belvedere</strong>magazin.ch oder auf<br />

dem Post weg an Tourismus Lifestyle<br />

Verlag GmbH, Frohberg weg 1,<br />

CH-3012 Bern.<br />

Der/die Gewinner/in wird mittels Ziehung<br />

ermittelt. Mitarbeitende des Tourismus<br />

Lifestyle Verlags können nicht am Wettbewerb<br />

teilnehmen. Die Adressen werden<br />

nicht an Dritte weitergegeben. Die<br />

Preisziehung findet am 31. August <strong>2021</strong><br />

statt. Der Preis kann nicht bar ausbezahlt<br />

werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Mit der Teilnahme erklärt<br />

sich der Teilnehmer damit einverstanden,<br />

dass seine Daten für Marketingzwecke<br />

verwendet werden können.<br />

GEWINNER Lösung des Rätsels<br />

von der belveder-Frühlingsausgabe:<br />

GLETSCHER. Unter den<br />

Zu sendungen mit dem korrekten<br />

Lösungswort wurde die glückliche<br />

Gewinnerin ermittelt.<br />

Wir gratulieren Béatrice Diener<br />

aus Zürich herzlich!<br />

SENKRECHT<br />

A ein Kombinationsspiel –<br />

Abk.: Deutsche Post (1)<br />

B engl.: Schluss – süddeutscher<br />

Radiosender (Abk.) (2)<br />

C Abkürzung für Nanofarad – Stadt auf<br />

Sizilien (2)<br />

D Fremdwortteil: über, oberhalb – engl.:<br />

essen (1)<br />

E Abk.: Interessengemein. – griechische<br />

Vorsilbe: innen (2)<br />

WAAGRECHT<br />

1 Rentner (0)<br />

2 Unsinn, dummes Zeug –<br />

Abk.: bitte wenden (2)<br />

3 Abk.: Zimmer mit Dusche –<br />

junger Zweig (2)<br />

4 Computerfehler (engl.) (3)<br />

5 ital.: Wolle –<br />

Platzdeckchen (2)<br />

6 Westernlegende (Wyatt) (3)<br />

7 Gesangskünstlerin (1)<br />

8 Initialen einer Comic-Ente<br />

– Figur im Musical<br />

«Oklahoma» (3)<br />

9 Fremdwortteil: erst<br />

– Krimiautorin (Donna) (1)<br />

F Karibikinsel (2)<br />

G Spassmacher – chem. Zeichen für<br />

Rhenium (2)<br />

H Fluss durch Berlin (2)<br />

J flaches Land (2)<br />

K Abk.: Radiowellenbereich – einen Motor<br />

frisieren (1)<br />

Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen.<br />

Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche<br />

Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die<br />

schattierten Felder – zeilenweise von oben nach<br />

unten gelesen – ein Sprichwort.<br />

Schreiben Sie in jedes leere Feld eine Zahl<br />

von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile,<br />

in jeder Spalte und in jedem der neun<br />

3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.<br />

Die Fragen sind wie gewohnt zu beantworten<br />

oder stehen schon beantwortet in den<br />

Frage feldern. Allerdings sind die Lösungsbuchstaben<br />

alphabetisch geordnet.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

97


REISEINSPIRATION IN BUCHFORM<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

99 RUNDEN UND<br />

68 ALPHÜTTEN<br />

Ferien in abgeschiedenen Alphütten liegen im Trend – fernab vom Jubeltrubel. In den<br />

vorgestellten bezaubernden 68 Hütten lässt es sich wunderbar erholen und die Idylle<br />

der Natur geniessen. Und natürlich wandern: In unserem zweiten Buchtipp stellen wir<br />

99 Rundtouren vor; denn schliesslich ist der Weg das Ziel.<br />

99 RUNDTOUREN<br />

Dort aufhören, wo man<br />

angefangen hat; dort<br />

ankommen, wo man losgewandert<br />

ist – das hat seinen<br />

besonderen Reiz. Das gilt für<br />

Spaziergänge, Tages- und<br />

Halbtagestouren sowie für<br />

Weitwanderungen. Man kann ein Dorf umrunden,<br />

eine Stadt oder einen See. Sogar einen Berg – das<br />

dauert dann meistens etwas länger. Vor allem<br />

Familien, die wegen der Kinder mit mehr Gepäck<br />

unterwegs sind und gerne mit dem Auto anreisen,<br />

schätzen die Vorteile einer Rundwanderung<br />

Hinter jeder Biegung versteckt sich etwas Neues.<br />

Beim Rundwandern ist der Weg das Ziel.<br />

Autoren: Toni Kaiser und Jochen Ihle<br />

228 Seiten<br />

ISBN: 978-3-03865-059-1, CHF 24.90<br />

ROTHUS VERLAG<br />

ZAUBER DER BERGHÜTTEN<br />

Das Buch enthält eine<br />

Auswahl der schönsten<br />

Hütten der Schweizer Alpen,<br />

die für Bergwanderer und<br />

Familien mit Kindern besonders<br />

attraktiv sind. Darunter<br />

sind bekannte Ziele, aber auch<br />

einige Geheimtipps, neben Hütten des Schweizer<br />

Alpen Clubs (SAC) auch einige private Bergunterkünfte.<br />

Der Autor vermittelt Atmosphäre und<br />

Charakter der Berghütte und ihrer Landschaft,<br />

informiert über Geografie und Besteigungsgeschichte<br />

der umliegenden Berge und vermittelt<br />

Wissenswertes über Natur und Volkskunde<br />

Autor: Peter Donatsch, 160 Seiten<br />

ISBN 978-3-03800-526-1, CHF 39.90<br />

AT VERLAG<br />

Wenn das Buchglück winkt<br />

Die beiden oben beschriebenen Bücher sind<br />

im Buchhandel erhältlich. Eine andere<br />

«Bezugsquelle» ist die Teilnahme am<br />

Leserwettbewerb auf den Seiten 94 und 95<br />

dieses Heftes. Wir verlosen die beiden<br />

Exemplare unter den Teilnehmenden. Viel<br />

Spass und vor allem viel Glück.<br />

Wir gratulieren! Die Losfee hat entschieden<br />

– die glücklichen GewinnerInnen des Leserwettbewerbs<br />

der Frühlingsausgabe stehen<br />

fest: Alice Kancler, Kleinandelfingen und<br />

Cornelia Hetti aus Schwanden. Herzliche<br />

Gratulation und viel Spass beim Lesen!<br />

NÄCHSTE AUSGABE HERBST <strong>2021</strong><br />

Wir begeben uns auf die schönsten Höhenwegen<br />

der Alpen – denn was gibt es<br />

Schöneres, als auf schier endlosen Weit- und<br />

Höhenwanderungen die atemberaubendsten<br />

Naturlandschaften der Alpen zu geniessen?<br />

Ganz im Zeichen der Zeit stehen derweil die<br />

Uhrenstädte La-Chaux-de-Fonds und St. Croix<br />

– auf unserer Recherchereise entdecken wir<br />

viel Spannendes und Geschichtsträchtiges.<br />

Ganz im Geiste Mani Matters gehen wir der<br />

Geschichte der Zündhölzli im Berner Oberland<br />

auf den Grund, während die spektakulärsten<br />

Wasserfälle der Alpen garantiert für<br />

einen Wow-Effekt sorgen werden.<br />

98 <strong>belvedere</strong>


SLOWENIEN.<br />

SO NAH!<br />

MEINE ART<br />

DER FREIHEIT.<br />

#ifeelsLOVEnia<br />

#myway<br />

www.slovenia.info


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DU JEDEN GIPFEL STÜRMST.<br />

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BikeWorld Affoltern am Albis, BikeWorld Volketswil<br />

und BikeWorld Schlieren oder unter bikeworld.ch

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