20.09.2021 Aufrufe

belvedere Herbst 2021

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

«belvedere – das alpine Erlebnis- und Reisemagazin» bietet Informationen zu faszinierenden Destinationen, Beherbergungsbetrieben, Museen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten, zu Brauchtum und kulinarischen Highlights zwischen den Provençalischen Alpen im Süden Frankreichs, über den Jurabogen und Alpengürtel in der Schweiz und den Österreichischen Alpen bis hin zu den Julischen Alpen in Slowenien. Der geografische Rahmen wird in jeder Ausgabe jedoch etwas sprengen. So steht denn «belvedere» nicht nur für spannende Reportagen zu Reisezielen in der Schweiz und in unseren Nachbarländern. Die Inhalte sind zusätzlich gespickt mit würzigen, süffig aufgemachten Geschichten zu weiteren reisenahen Themen und mit fantastischen Bildern ergänzt.

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elvedere<br />

Das alpine Erlebnis- und Reisemagazin<br />

<strong>Herbst</strong> <strong>2021</strong><br />

<strong>belvedere</strong>magazin.ch<br />

€ 8 / CHF 12<br />

Die Idylle<br />

des HERBSTES<br />

WEITER UND HÖHER<br />

Die eindrucksvollsten<br />

HÖHENWEGE<br />

JURA UND DREI-SEEN-LAND<br />

Auf den Spuren<br />

der UHREN<br />

MATHIAS FLÜCKIGER<br />

Gipfeltreffen mit dem<br />

MOUNTAINBIKER


ÜBER ZÜRICHS DÄCHERN GENIESSEN<br />

„HÜRLIMANNBAD & SPA ZÜRICH“<br />

Im Hürlimannbad & Spa Zürich baden Sie in<br />

hundertjährigen Gewölben, die Ruhe und<br />

Entspannung bieten. Im Thermalbad erinnern die<br />

Holzbecken an die ehemalige Brauerei, auf dem Dach<br />

bietet das Aussenbad einen spektakulären<br />

Panoramablick über Zürich.<br />

EIN BADETRAUM AUS 1001 NACHT<br />

„HAMMAM & SPA OKTOGON BERN“<br />

Das orientalische Reinigungsritual steht im Zentrum<br />

des Hammam & Spa Oktogon Bern. Die<br />

jahrhundertealte Badezeremonie erfrischt Körper und<br />

Geist, und Sie geniessen für einige Stunden Ruhe und<br />

Geborgenheit. Die Baderäume erstrecken sich über<br />

vier Stockwerke, das warme Entspannungsbad unter<br />

der 13 Meter hohen Kuppel bildet das Herz des<br />

Hammams.<br />

NATURSOLEBAD, SPA UND SAUNA<br />

„SOLBAD & SPA SCHÖNBÜHL“<br />

Im Solbad & Spa Schönbühl finden Sie ein<br />

NaturSolebad, eine Saunawelt und einen Spa-<br />

Rundgang. Die grosszügige Gartenanlage mit<br />

Holzliegedecks, Stegen und Wasserbecken bringt<br />

Ferienambiente in den Alltag. Daneben bieten wir<br />

Ihnen zahlreiche Massagen und Behandlungen an, um<br />

Ihren Aufenthalt bei uns perfekt zu machen.<br />

SECHS EINMALIGE SPA-WELTEN IN DER SCHWEIZ<br />

GENUSS UND ERHOLUNG AUF 1450 ü.M<br />

„MINERALBAD & SPA RIGI KALTBAD“<br />

Das Mineralbad & Spa Rigi Kaltbad bietet Ihnen neben<br />

einem wunderschönen Innenbereich ein beheiztes<br />

Aussenbad mit einmaliger Aussicht auf die Bergwelt,<br />

ein Kräuterdampfbad, eine finnische Kräutersauna,<br />

eine Spa-Lounge mit Behandlungen und Massagen<br />

sowie das faszinierende Kristallbad.<br />

VERTIKALES BADEN ÜBER FÜNF STOCKWERKE<br />

„MINERALBAD & SPA SAMEDAN“<br />

Das Mineralbad & Spa Samedan bietet Ihnen ein<br />

ursprüngliches Baderitual in ganz ausserordentlicher<br />

Architektur. Die Baderäume finden sich auf fünf<br />

Stockwerken. Wie in einem Berg-Labyrinth wandeln<br />

Sie durch die Bade- und Dampfräume. Das Dachbad<br />

bildet den krönenden Abschluss des Baderituals.<br />

DIE NATURSOLE-BADELANDSCHAFT AM SEE<br />

„TERMALI SALINI & SPA LOCARNO“<br />

Das Termali Salini & Spa Locarno ist das grösste<br />

NaturSole-Bad im Tessin. Am Ufer des Lago Maggiore<br />

treffen Sie auf eine Badelandschaft mit Innen- und<br />

Aussenbereich, eine Saunawelt mit erfahrenen<br />

Saunameistern und Private-Spa-Suiten, die ganz<br />

exklusiven Genuss bieten.<br />

ZÜRICH | BERN | SCHÖNBÜHL | RIGI KALTBAD | SAMEDAN | LOCARNO<br />

www.aqua-spa-resorts.ch | info@aqua-spa-resorts.ch | Tel. 041 921 41 00


…<br />

EDITORIAL<br />

SPEKTAKULÄRE<br />

GOLDENE JAHRESZEIT<br />

In der goldenen Jahreszeit<br />

präsentiert sich die<br />

Natur in ihrer ganzen<br />

Farbenpracht. Wenn die<br />

Wälder rotgolden<br />

schimmern und das<br />

Laub unter den Füssen<br />

raschelt, ist der perfekte<br />

Zeitpunkt für eine<br />

Wanderung gekommen<br />

(S. 36, S. 52–57). Wer über absolute Schwindelfreiheit<br />

und Trittsicherheit verfügt, kann sich<br />

gar auf faszinierende Höhenwanderungen<br />

wagen: Die bezaubernde Schönheit der Natur,<br />

die Erhabenheit der Berge, die Stille der Abgeschiedenheit<br />

– im Schweizer Gebirge erlebt man<br />

die absolute Freiheit (S. 46). Anschliessend<br />

gönnt man sich allenfalls noch ein Gläschen –<br />

Weinliebhaber kommen während der Traubenlese<br />

im <strong>Herbst</strong> voll auf ihre Kosten (S. 77).<br />

Selbst Wasserfälle sehen in der farbenfrohen<br />

<strong>Herbst</strong>landschaft noch bezaubernder aus als im<br />

restlichen Jahr (S. 28), und Biker lieben diese<br />

Jahreszeit für ausgedehnte Touren (S. 56). Will<br />

man im Bikesport aber ganz hoch hinaus,<br />

ist mentale Stärke eminent: «Der wichtigste<br />

Aspekt hierfür ist die innere Balance»,<br />

verrät uns Mountainbike-Vize-Weltmeister<br />

und Vize-Olympiasieger von <strong>2021</strong>, Mathias<br />

Flückiger, im «Gipfeltreffen» (S. 62). Nur<br />

Sekunden fehlten ihm zum ganz grossen<br />

Triumph an der WM. Die Menschen wollten sich<br />

ja schon immer messen können – bereits vor<br />

Jahrtausenden nutzten sie Sonnenuhren. Und<br />

im Jura, der Wiege der Schweizer Uhrmacherkunst,<br />

kann man sich auf die faszinierenden<br />

Spuren der Uhren begeben (S. 38). Die Zeit tickt<br />

auch für den Rothirsch: Denn im <strong>Herbst</strong> beginnt<br />

die Brunftzeit, und genau rechtzeitig ist das<br />

Geweih für den Brunftkampf einsatzbereit<br />

(S. 58) – Bühne frei für das Spektakel!<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

<strong>belvedere</strong><br />

3


INHALTSVERZEICHNIS<br />

POSTKARTE<br />

Spektakuläre Impressionen<br />

PARADIES AUF ZEIT<br />

Die schönsten Destinationen<br />

BEST OF<br />

Ausgesuchte Perlen<br />

VAL GARDENA, ITALIEN<br />

Kurvenreicher Traum 06<br />

GSTAAD, BERN<br />

Malerische Natur im Spätsommer 11<br />

WAHRZEICHEN DER NATUR<br />

Wo die wilden Wasser fallen 28<br />

GOSAUSEE, SALZKAMMERGUT (A)<br />

Naturjuwel der Alpen 08<br />

DELÉMONT, JURA<br />

Die Unbekannte 12<br />

THURGAU-BODENSEE<br />

Die Genussregion 16<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, IRIS KUERSCHNER<br />

HIN UND WEG<br />

Kultur und Ausflüge<br />

AOSTATAL, ITALIEN<br />

Das Graffiti-Schloss 34<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>belvedere</strong><br />

Das alpine Erlebnis- und Reisemagazin<br />

Tourismus Lifestyle Verlag GmbH,<br />

Frohbergweg 1, CH-3012 Bern<br />

<strong>belvedere</strong>magazin.ch, tlvg.ch<br />

E-Mail: info@tlvg.ch<br />

Telefon: +41 31 300 30 85<br />

Verkaufsberatung: Gudrun Dietrich, Hans-Ueli<br />

Hänzi, Monika Nydegger, Nicole Schmid-Haari<br />

Redaktion: Sacha Gähwiler, Jochen Ihle, Susanne<br />

Kilimann, Theres Lagler, Elisha Nicolas Schuetz,<br />

Stefan Senn<br />

Fotos: Redaktion, iStock, zvg<br />

Karten: Printmaps.net / OSM Contributors<br />

Layout: Sibylle Baumgartner<br />

Auflage: 60’500 Exemplare<br />

Erscheint: 4 x jährlich (April, Juni, September,<br />

November) nächste Ausgabe erscheint im<br />

Winter <strong>2021</strong>.<br />

Verbreitung: Schweiz, Süddeutschland,<br />

Liechtenstein, Österreich, Südtirol<br />

Druck: Kromer Print, Lenzburg<br />

Verwendung der Artikel nur<br />

mit Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangte Manuskripte wird<br />

jede Haftung abgelehnt.<br />

Bild Cover: Riederalp, Wallis<br />

© Schweiz Tourismus, Jan Geerk<br />

© Schweiz Tourismus, Giglio Pasqua<br />

DRESDEN, SACHSEN<br />

Rund um die Kulturstadt 18<br />

SÜDTIROL/GARDASEE<br />

Einzigartige Spa-Hideaways 21<br />

FLÜSSE UND SEEN<br />

Vom Wasser das Wandern gelernt 22<br />

KONSTANZ, DEUTSCHLAND<br />

Stadtschönheit am Bodensee 25<br />

SUNA, LAGO MAGGIORE<br />

Inspiration am Rückzugsort 36<br />

JURA UND DREI-SEEN-LAND<br />

Auf den Spuren der Uhren 38<br />

BERNER OBERLAND<br />

Frutigen und die Zündhölzli 42<br />

4 <strong>belvedere</strong>


INHALTSVERZEICHNIS …<br />

AUF UND DAVON<br />

SAVOIR VIVRE<br />

BELVEDERE-CLUB<br />

Aktiv in der Natur<br />

Kulinarik und mehr<br />

Belvedere-LeserInnen profitieren<br />

91<br />

HÖHENWEGE<br />

Wenn der Weg das Ziel ist 46<br />

WANDERLAND SCHWEIZ<br />

Licht und Farben in St. Moritz 52<br />

Auf geschichtsträchtigen Wegen 54<br />

BIKEN IN SOLOTHURN<br />

Meditation in Bewegung 56<br />

EINHEIMISCHE WILDTIERE<br />

Der König des Waldes 58<br />

KOCHEN FÜR FREUNDE<br />

<strong>Herbst</strong>lese67<br />

RACLETTE SUISSE<br />

Marc Trauffer und sein Raclette-Hit 74<br />

RUCKSACK<br />

Nützliche Ferienerinnerungen 92<br />

RATEN UND GEWINNEN<br />

Wo bin ich 94<br />

DENKSPORT<br />

Die Rätselseiten 96<br />

REISEINSPIRATIONEN<br />

IN BUCHFORM<br />

Bioversität im Wasserschloss 98<br />

© David Birri<br />

VINS ET TERROIR<br />

Von Weinen und Winzern 77<br />

© iSTOCK<br />

COUP DE CŒUR<br />

Hideaways und Lifestyle<br />

GIPFELTREFFEN<br />

Das aktuelle Gespräch<br />

MATHIAS FLÜCKIGER, MOUNTAINBIKER<br />

«Die innere Balance ist das<br />

Wichtigste» 62<br />

BOUTIQUE HOTELS<br />

Weit weg von 0815 82<br />

ADLER LODGE RITTEN, SÜDTIROL<br />

Eins mit der Natur 86<br />

© ADLER LODGE RITTEN<br />

FOLLOW US ON<br />

INSTAGRAM<br />

@BELVEDEREMAGAZIN<br />

© Armin M. Küstenbrück<br />

HOTEL NENDAZ 4 VALLÉES<br />

& SPA, NENDAZ<br />

Wohlfühl-Bijoux par excellence<br />

88<br />

SÜDTIROL / GARDASEE<br />

Zwei Regionen, zwei Hotel,<br />

ein Angebot 90<br />

<strong>belvedere</strong><br />

5


6 <strong>belvedere</strong><br />


PARADIES AUF ZEIT<br />

…<br />

VAL GARDENA, SÜDTIROL<br />

KURVENREICHER<br />

TRAUM<br />

13 Kilometer lang ist die Passstrasse über das<br />

Grödner Joch, das die Gemeinden Selva di Val<br />

Gardena und Corvara in Südtirol-Trentino<br />

miteinander verbindet. Sie ist ein Highlight<br />

für jeden Motorradfahrer und weit über die<br />

Landesgrenzen hinaus bekannt.<br />

TIPP:<br />

Der Bio-Markt mit vielen regionalen Produkten<br />

auf dem kleinen Antoniusplatz in St.Ulrich<br />

ist unbedingt einen Besuch wert. Er findet am<br />

9. Oktober von 8.30 bis 13.30 Uhr statt.<br />

SUEDTIROL.INFO<br />

© IDM Südtirol Andreas Mierswa<br />

<strong>belvedere</strong><br />

7


…<br />

GOSAUSEE, SALZKAMMERGUT (A)<br />

NATURJUWEL<br />

DER ALPEN<br />

Der malerische Gebirgssee zwischen dem<br />

imposanten Dachsteingletscher und den Zinken<br />

des Gosaukamms im oberösterreichischen Teil<br />

des Salzkammergutes bezeichnete schon der<br />

Naturforscher Alexander Freiherr von Humboldt<br />

tief beeindruckt als «das Auge Gottes».<br />

TIPP:<br />

Wegen seiner vielfältigen Unterwasserwelt und<br />

des klaren Wassers ist der Vordere Gosausee ein<br />

Muss für jeden Taucher. Bis November von<br />

9 bis 18 Uhr, Tauchclub Dachstein-Salzkammergut,<br />

office@dive-adventures.at.<br />

GOSAUTAL.NET<br />

© iSTOCK<br />

8 <strong>belvedere</strong>


…<br />

<strong>belvedere</strong><br />

9


…PARADIES AUF ZEIT · KURZNACHRICHTEN<br />

EISACKTAL, SÜDTIROL<br />

«Törggelen» am Ursprung<br />

Das Eisacktal erstreckt sich von Bozen nach Norden hin bis<br />

zum Brenner im Südtirol. In der Nähe von Brixen verwandelt<br />

sich das Tal in einen weiten, grünen Talkessel. Die vielfältige<br />

Ferienregion gilt als Urspung des Törggelens – das absolute<br />

Highlight im <strong>Herbst</strong>. Die Törggele-Zeit beginnt, sobald<br />

nahezu alle Trauben geerntet sind und sich das Weinlaub<br />

goldgelb färbt. Die Einheimischen nennen den jahrhundertealten<br />

Brauch sogar ihre «fünfte Jahreszeit»: Dabei werden<br />

gemütliche <strong>Herbst</strong>wanderungen durch Weingärten,<br />

Kastanienhaine, malerische Dörfer und Mischwälder mit<br />

kulinarischem Genuss verbunden. Dort, wo Kastanien und<br />

Wein wachsen, öffnen bis Ende November Buschenschänke<br />

und Hofschänken ihre Bauernstuben. Dann wird der junge<br />

Wein gekostet und gebratene Kastanien und Gerstensuppe<br />

genossen.<br />

SUEDTIROL.INFO<br />

© RENE GRUBER<br />

TALALP, GLARUS<br />

Goldene <strong>Herbst</strong>tage im Glarnerland<br />

Hoch über dem Walensee bei der Talstation der Sesselbahn<br />

Filzbach – Habergschwänd wird der wunderschöne Wanderweg<br />

in Angriff genommen. Schon nach den ersten Metern ist<br />

das atemberaubende Panorama auf den Walensee und die<br />

umliegenden Berge ein stetiger Begleiter. Weiter geht’s den<br />

Weg hinauf in Richtung Talalp. Hier lohnt sich ein Abstecher<br />

zum Talalpsee, welcher 1100 m ü.M. in einer wildromantischen<br />

Berglandschaft liegt. Direkt neben dem See liegt das<br />

urchige Bergrestaurant Talalpsee, das für das leibliche Wohl<br />

sorgt. Nach diesem belebenden Bergseeerlebnis geht die<br />

letzte Etappe hoch zur Bergstation Habergschwänd.<br />

Anschliessend führt der Sessellift wieder ins Tal zurück nach<br />

Filzbach.<br />

GLARNERLAND.CH<br />

© THOMAS KESSLER VISUALS<br />

VINSCHGAU, SÜDTIROL<br />

Die Kaiserstrassse über die Alpen<br />

Eine der beliebtesten Velorouten in der Kulturregion<br />

Vinschgau in Südtirol ist die Etschradroute entlang der<br />

antiken Römischen Handelsstrasse Via Claudia Augusta. Der<br />

Ursprung der Via Claudia Augusta in Südtirol geht auf die<br />

Kelten zurück, und die Römer nutzten den Verbindungsweg<br />

über die Alpen und bauten ihn zur «Via Claudia Augusta»<br />

aus. Die rund 80 Kilometer lange Etschradroute verläuft vom<br />

Reschenpass über historische Ortschaften wie Mals, Glurns,<br />

oder Naturns bis in die Kurstadt Meran. Wer es zeitlich<br />

optimal arrangiert, kann dort vom 16.–17. Oktober das<br />

Traubenfest Meran geniessen. Das Fest geht auf das Jahr<br />

1886 zurück und ist das am stärksten verwurzelte Ereignis<br />

im gesellschaftlichen Leben von Meran.<br />

SUEDTIROL.INFO<br />

© IDM SÜDTIROL, MATT CHERUBINO<br />

10 <strong>belvedere</strong>


…<br />

GSTAAD<br />

SPÄTSOMMER IN<br />

GSTAAD<br />

Hier finden Geniesser alles, was guttut. Eine Wanderung durch die malerische Natur<br />

sorgt für Entspannung, dazu gibt’s feine Spezialitäten aus der Region. Ein paar unbeschwerte<br />

Tage in der Destination Gstaad – und die Welt dreht sich gleich viel langsamer.<br />

Gerade im Spätsommer<br />

lohnt sich<br />

ein Besuch in den<br />

Bergen.<br />

© DESTINATION GSTAAD,<br />

MELANIE UHKOETTER<br />

Wer liebt ihn nicht, den wunderbaren<br />

Duft des hohen<br />

Grases und die herbe Note der Tannennadeln?<br />

Gerade im Spätsommer, wenn die Sonne in ihrer<br />

goldenen Pracht scheint, lohnt sich ein Ausflug<br />

in die Berge. Auf einer gemütlichen Wanderung<br />

in die Ruhe der Natur eintauchen und der<br />

hektische Alltag ist im Nu vergessen. Wie wär’s<br />

mit der Wanderung um den Sanetschsee? Die<br />

schroffen Felsen rund um den Stausee sind ganz<br />

anders als die sonst so liebliche Landschaft, die<br />

man von der Destination Gstaad kennt. Auf der<br />

Terrasse der Auberge du Sanetsch eine kleine<br />

Erfrischung nehmen, dann geht es mit der<br />

Seilbahn zurück ins charmante Chaletdorf<br />

Gsteig geht.<br />

FEINES AUS DER (SPITZEN-)KÜCHE<br />

Auch für das kulinarische Wohl ist in der<br />

Destination Gstaad gesorgt. Ob bodenständig<br />

oder exquisit, die über 100 Restaurants treffen<br />

jeden Geschmack. Gerade im Spätsommer,<br />

wenn Wildspezialitäten hoch im Kurs sind,<br />

empfiehlt sich ein Besuch im Gstaaderhof oder<br />

im Hotel Kernen. Wer sich gerne von einem<br />

Spitzenkoch verwöhnen lässt, ist bei Martin<br />

Göschel im Hotel The Alpina, bei Franz Faeh im<br />

Gstaad Palace oder bei Francesco De Bartolomeis<br />

im Le Grand Bellevue genau richtig. Etwas<br />

bodenständiger geht’s im Posthotel Rössli oder<br />

im Restaurant Hornfluh zu und her.<br />

Alles rund um den Spätsommer in Gstaad gibt’s<br />

unter GSTAAD.CH/SOMMER.<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

11


PARADIES AUF ZEIT<br />

DELÉMONT, JURA<br />

DELÉMONT, DIE<br />

UNBEKANNTE<br />

Idyllisch in die dicht bewaldete jurassische Hügellandschaft<br />

eingebettet, bietet die jüngste Kantonshauptstadt der Schweiz mehr, als<br />

man gemeinhin erwarten würde.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Pferde, Rinderherden, wilde Felsschluchten<br />

– der Jura gilt als<br />

«Wilder Westen» der Schweiz. Und er ist in der<br />

Deutschschweiz häufig nicht sonderlich gut<br />

bekannt. So steht Delsberg (Delémont), die<br />

jüngste Kantonshauptstadt der Schweiz, auch<br />

nicht zwingend zuoberst auf der Bucketlist der<br />

Reisenden. Doch wer das historische Städtchen<br />

besucht, wird überrascht sein, was es alles zu<br />

bieten hat. Die Stadt erstreckt sich beidseits der<br />

Sorne, kurz vor deren Mündung in die Birs am<br />

Nordrand des Delsberger Beckens. Idyllisch in<br />

die dicht bewaldete jurassische Hügellandschaft<br />

eigebettet, trumpft Delémont mit historischen<br />

Bauten, schmucken Häuserfassaden und<br />

attraktiven Museen auf.<br />

12 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

Das Schloss<br />

Delémont ist das<br />

Wahrzeichen der<br />

jurassischen<br />

Hauptstadt.<br />

BILDER: © JURA TOURISME<br />

TRÄGER DES WAKKERPREISES<br />

Der Schweizer Heimatschutz ehrte die Stadt<br />

2006 mit dem Wakkerpreis – so sei die sorgfältige<br />

Renovation des ehemaligen Bischofspalastes<br />

ein denkmalpflegerisches Vorzeigeobjekt. Diese<br />

respektvolle Behandlung eines Baudenkmals sei<br />

zum Massstab für den Umgang mit den zahlreichen<br />

weiteren historischen Gebäuden der Stadt<br />

geworden. In der Tat verfügt Delsbergs Altstadt<br />

über einen mittelalterlichen Grundriss mit<br />

intaktem Stadtbild. Die zwei Stadttore der<br />

Altstadt, die Porte au Loup und die Porte de<br />

Porrentruy, und Teile der ehemaligen Stadtmauer<br />

sind bestens erhalten. Die Plätze des alten<br />

Zentrums werden durch fünf monumentale<br />

Figurenbrunnen aus dem 16. Jahrhundert im Stil<br />

der Renaissance geschmückt. In unmittelbarer<br />

Nähe befinden sich das jurassische Geschichtsund<br />

Kunstmuseum, das Parlamentsgebäude der<br />

Kantonsregierung sowie der fürstbischöfliche<br />

Palast.<br />

MUSEUM CHAPPUIS-FÄHNDRICH<br />

Die Museen der Region sind unbedingt einen<br />

Besuch wert. Das Museum Chappuis-Fähndrich<br />

befindet sich in einem pittoresken Bauernhaus<br />

aus dem 19. Jh. neben der Kirche von Develier<br />

und ist seit 1995 für das Publikum geöffnet.<br />

Gezeigt werden Objekte des täglichen Lebens<br />

von 1650 bis ungefähr 1950, wie sie im Jura<br />

typisch waren. Sie sind thematisch geordnet<br />

und werden in nachgestellten Szenen präsentiert.<br />

Diese Sammlung gilt als aussergewöhnlichste<br />

und vielfältigste auf ihrem Gebiet für die<br />

gesamte Region. Das Museum wurde von Marc<br />

Chappuis-Fähndrich gegründet; er hatte ein<br />

Leben lang diese Objekte, Werkzeuge und Möbel<br />

gesammelt und sich zum Ziel gesetzt, diese<br />

Sammlung der Allgemeinheit zugänglich zu<br />

machen.<br />

GEHEIMER RUNDGANG<br />

Apropos zugänglich: Seit dem Sommer 2020<br />

können Besucher die Türen zu ungewöhnlichen,<br />

bisher für die Öffentlichkeit weitgehend<br />

unzugänglichen Orten aufstossen. Ausgestattet<br />

mit einem digitalen Schlüssel dürfen sie die<br />

Sehenswürdigkeiten frei erkunden und in den<br />

Innenräumen verschiedene Animationen<br />

und Projektionen bestaunen. Dieses innovative<br />

Besuchskonzept von Jura Tourismus wird als<br />

«Secret circuit» (geheimer Rundgang) bezeichnet.<br />

Die Animationen wurden für ein<br />

breites Publikum geschaffen und versprechen<br />

1745 fertiggestellt:<br />

das Rathaus<br />

«Hôtel de Ville».<br />

<strong>belvedere</strong><br />

13


PARADIES AUF ZEIT<br />

Bild links: Das<br />

jurassische Museum<br />

für Kunst und<br />

Geschichte<br />

portraitiert die<br />

Geschichte des Juras,<br />

vorab unter ihren<br />

kulturellen Aspekten.<br />

Bild rechts:<br />

Der «Secret circuit»<br />

überrascht mit<br />

zahlreichen<br />

Animationen und<br />

Projektionen.<br />

einmalige Erlebnisse in den ehemals geheimen<br />

Zugängen des Stadttors, der Porte de Loup.<br />

ÄLTESTER BISCHOFSSTAB DER WELT<br />

Das Musée jurassien d’art et d’histoire liegt<br />

einen Steinwurf im Herzen der Altstadt entfernt.<br />

Das jurassische Museum für Kunst und<br />

Geschichte portraitiert die Geschichte des Juras,<br />

vorab unter ihren kulturellen Aspekten, aber<br />

auch von ihrer sozialen, politischen und<br />

wirtschaftlichen Seite. Als Ort des Austauschs<br />

und der Reflexion setzt sich das Museum<br />

mithilfe seiner Ausstellungen und temporären<br />

Veranstaltungen mit Gesellschaftsthemen von<br />

gestern und heute auseinander. Unter anderem<br />

entdecken die Besucher die Geheimnisse<br />

seltener Ausstellungsstücke, wie etwa des<br />

ältesten Bischofsstabs der Welt (von Saint<br />

Germain aus dem 7. Jahrhundert).<br />

BAROCKE BAUDENKMÄLER<br />

Ebenfalls ein Hingucker ist die katholische<br />

Kirche Saint-Marcel. Sie wurde 1762–1767 erbaut<br />

und weist eine Mischung von Stilelementen aus<br />

dem Barock und Klassizismus auf. Weitere<br />

barocke Baudenkmäler aus der Zeit der Fürstbischöfe<br />

sind das Hôtel de Ville (Stadthaus,<br />

1742–1745 erbaut) mit reich verzierten Stuckdecken<br />

in den verschiedenen Sälen, die Châtellenie<br />

(ehemalige Vogtei, 1717 umgebaut und heute<br />

Gerichtsgebäude) und das bischöfliche Palais<br />

(1716–1721). Die spätgotische Kapelle Saint-<br />

Michel stammt aus dem 17. Jahrhundert. Ja, im<br />

beschaulichen Delémont gibt es so einiges zu<br />

entdecken!<br />

J3L.CH<br />

WO ÜBERNACHTEN?<br />

Das B & B Passifleur in Delémont versprüht<br />

einen einzigartigen Charme. Ein einziges<br />

Zimmer wird hier vermietet – mit eigener<br />

Terrasse, separatem Eingang, Garten und<br />

einem wundervollen Ausblick. Nicht umsonst<br />

erhielt das Bed & Breakfast auf Booking.com<br />

eine Gesamtbewertung von aussergewöhnlichen<br />

9.7 Punkten. Die Unterkunft befindet<br />

sich rund 1,5 Kilometer vom Stadtzentrum<br />

entfernt.<br />

BB-PASSIFLEUR.TOP-HOTELS-<br />

SWITZERLAND.COM<br />

Das Espace Entre Ciel et Terre lädt die Gäste<br />

auf einer Fläche von über 250 m² in ein ganz<br />

spezielles Universum ein, das dem Wohlbefinden<br />

und der Entspannung gewidmet ist. Das<br />

Inspiration Spa hat gerade seine Türen<br />

geöffnet, und täglich werden Yogakurse<br />

angeboten. Die Dekoration jedes Zimmers ist<br />

inspiriert von dem Stein, der Namensgeber<br />

des Zimmers ist – von Amethyst bis Malachit.<br />

ESPACE-CIEL-TERRE.CH<br />

© B&B PASSIFLEUR<br />

14 <strong>belvedere</strong>


PARADIES AUF ZEIT<br />

GOLD<br />

DER<br />

ALPEN<br />

Urechter Genuss<br />

Z'BÄRG MIT<br />

SBRINZ AOP<br />

sbrinz.ch<br />

<strong>belvedere</strong><br />

15


PARADIES AUF ZEIT<br />

THURGAU-BODENSEE REGION<br />

GENUSS-MOMENTE<br />

IM THURGAU<br />

Der Thurgau ist gesegnet mit einer schönen Landschaft und bester<br />

Kulinarik. Die Goldene Jahreszeit eignet sich hervorragend, um genüsslich<br />

die Region zu erwandern.<br />

Sacha Gähwiler<br />

16 <strong>belvedere</strong>


PARADIES DER ZEIT<br />

Ein Weingut in<br />

Weinfelden.<br />

© STEFAN SOMOGYI<br />

Die Natur meint es gut mit den<br />

Thurgauern. Der Bodensee<br />

liefert nicht nur frische Fische, sondern auch<br />

das milde Klima für üppige Obstgärten und<br />

Rebberge. Kein Wunder spielt Essen und<br />

Trinken eine solch grosse Rolle hier. Die Region<br />

ist das reinste Wanderparadies – und zum<br />

Wandern gehört ja bekanntlich auch Essen und<br />

Trinken. Das trifft sich bestens, schliesslich<br />

behaupten die Thurgauer von sich, dass sie dies<br />

wesentlich besser können als einfach einen<br />

Cervelat über das Feuer zu halten. Und zugegeben:<br />

sie machen es auch besser. Denn bereits<br />

zum 16. Mal heisst es diesen <strong>Herbst</strong> «Auf zur<br />

Gourmetwanderung!» Mit einem kleinen<br />

Hüngerchen und einer grossen Vorfreude<br />

Richtung Thurgauer Kulinarik geht’s auch schon<br />

los. Ein echter Genussausflug zwischen grünen<br />

Wiesen, schmucken Bauernhöfen und vielen<br />

Obstbäumen, die in allen Farben schimmern.<br />

AUF DEM WEINWEG<br />

Der Weinweg ist eine neun Kilometer lange<br />

Rundwanderung, für die man etwa drei<br />

Stunden braucht. Hinzu kommen Pausen für<br />

Degustationen und Abstecher in Beizen und<br />

Restaurants am Wegesrand. Der Wanderweg<br />

startet im hübschen Thurgauer Städtchen<br />

Weinfelden, führt mitten durch die Rebberge<br />

von Weinfelden, Boltshausen und Ottenberg,<br />

vorbei an idyllischen Weingütern. Auf rund<br />

30 Tafeln erfährt man Wissenswertes über den<br />

Weinbau und die Winzer der Region. Und sollte<br />

sich unterwegs der Hunger melden, könnte man<br />

in eines der nahegelegenen Restaurants einkehren<br />

(«Weinberg» oder «Thurberg»). Neben<br />

einheimischen Weinen werden die Gäste mit<br />

Spezialitäten aus den umliegenden Landwirtschaftsbetrieben<br />

verwöhnt.<br />

DER FOODTRAIL IN ARBON<br />

Genüsslich geht’s auch im idyllischen Städtchen<br />

Arbon zu und her: Der FoodTrail lehrt die<br />

Besucher auf spannende Art und Weise Interessantes<br />

über die Region und führt einen an<br />

ausgewählten Genuss-Stationen vorbei. Auf<br />

einer Schnitzeljagd kulinarische Perlen finden,<br />

so lässt sich die Idee eines Food-Trails beschreiben:<br />

Während vier Stunden kommt man an<br />

sechs Genuss-Standorten vorbei, bei welchen<br />

eine Thurgauer Spezialität probiert werden<br />

kann. Rätseln und Schlemmen wird so beim<br />

FoodTrail auf spielerische Weise verbunden.<br />

RÄTSELND VON STOPP ZU STOPP<br />

An jedem Stopp gibt es eine lokale Spezialität zu<br />

entdecken und zu geniessen. Dabei erfahren die<br />

Wanderer nicht nur die Hintergründe zu den<br />

Köstlichkeiten, sondern auch Spannendes über<br />

Arbon und die Sehenswürdigkeiten der pittoresken<br />

Stadt. Um bei dieser genussvollen<br />

Schnitzeljagd jeweils an den nächsten Stopp zu<br />

gelangen, müssen knifflige Rätsel gelöst und<br />

verschiedene Wege absolviert werden. Mit bis<br />

zu sechs Personen können die Besucher den<br />

Trail spontan und ohne Voranmeldung absolvieren.<br />

Gruppen von mehr als sechs Personen<br />

werden gebeten, die Tickets direkt über<br />

FoodTrail zu bestellen und die gewünschten<br />

Startzeiten zu reservieren. Übrigens: die<br />

erworbenen Tickets sind übertragbar und an<br />

einem beliebigen Datum einlösbar. Man sollte<br />

beachten, dass die Tickets via Post innerhalb<br />

von drei Werktagen versandt werden und diese<br />

ab Kaufdatum ein Jahr gültig sind.<br />

THURGAU-BODENSEE.CH<br />

MIT DEM SCHIFF ZUM FISCH<br />

Eine wunderbare Schifffahrt mit der URh<br />

(Schifffahrt Untersee und Rhein) erleben<br />

– und anschliessend herrlich kulinarisch<br />

geniessen. Nach einem entspannten Tagesausflug<br />

mit dem Schiff wartet ein feines<br />

Fischgericht im Restaurant nach Wahl – elf<br />

teilnehmende Restaurants versprechen einen<br />

krönenden Abschluss eines genussvollen<br />

Tages.<br />

Inbegriffen: URh-Tageskarte, Fischgericht<br />

(exkl. Getränke, Dessert)<br />

Preise: Erwachsene CHF 69,<br />

mit Halbtax CHF 55, mit GA CHF 35<br />

Buchung: Angebot erhältlich an der Schiffskasse<br />

– oder Gutschein verschenken unter<br />

urh.ch/ausfluege-schiff-und-fisch.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

17


PARADIES AUF ZEIT<br />

DRESDEN<br />

RUND UM DIE<br />

KULTURSTADT<br />

Wie kaum eine andere Region kombiniert Dresden Elbland Kunst,<br />

Kultur und Genuss mit einer traumhaften Landschaft.<br />

Ideale Voraussetzungen für Wanderer, Velofahrer und Geniesser – und<br />

dies nur einen Katzensprung von der Kulturmetropole entfernt.<br />

Sacha Gähwiler<br />

18 <strong>belvedere</strong> · Kooperation


PARADIES AUF ZEIT<br />

Geschichte, Natur, Romantik,<br />

Wildheit: Überall prägt die Elbe die<br />

Region mit ihren bildhübschen Städten und<br />

Dörfern. Dresden Elbland begeistert mit so<br />

vielen Schlössern, Burgen, weitläufigen Parkanlagen,<br />

beschaulichen Gärten und ursprünglicher<br />

Naturidylle, dass die Besucher immer<br />

wieder Neues entdecken werden – und dies<br />

quasi direkt vor der Haustüre Dresdens, der<br />

Kulturmetropole schlechthin, die alle Annehmlichkeiten<br />

einer Grossstadt bietet.<br />

TRAUMHAFTE WANDERROUTEN<br />

Naheliegend, dass in einer solch bezaubernden<br />

Umgebung Wanderer voll auf ihre Kosten<br />

kommen. Mit weiten Elbwiesen, märchenhaften<br />

Wäldern und malerischen Weinberghängen<br />

lässt sich hier eine unvergleichlich schöne<br />

Vielfalt entdecken. Der Tharandter Wald, die<br />

Dresdner Heide, die Radebeuler Weinberge –<br />

alles ist nur einen Katzensprung von Dresden<br />

entfernt und von der entspannten Familienrunde<br />

bis zur anspruchsvollen Route ist für<br />

jeden eine passende Wanderung dabei. So ist<br />

das einstige Jagd- und Lustschloss Moritzburg<br />

eines der schönsten Barockbauten Sachsens.<br />

Hier startet mit einem grandiosen Ausblick auf<br />

das prächtige Märchenschloss der elf Kilometer<br />

lange Königsweg. Entlang weitläufiger Waldund<br />

Parkanlagen, idyllischer Teichlandschaften<br />

und wunderschöner, geschichtsträchtiger<br />

Gebäude entdeckt ihr die vielfältige Kulturlandschaft<br />

Moritzburg.<br />

Dem Lauf des kleinen Flüsschens folgt der<br />

Rödertalradweg: Am Rand von Dresden Elbland<br />

führt er über die Bierstadt Radeberg bis in die<br />

westliche Oberlausitz.<br />

UNZÄHLIGE POSTKARTENMOTIVE<br />

Wer derweil schöne Ausblicke auf eine historische<br />

Stadtsilhouette sucht, ist auf der Meissner<br />

Panoramatour genau richtig – zu Fuss oder dem<br />

Bike. Auf acht Kilometern finden sich immer<br />

wieder idyllische Postkartenmotive, Albrechtsburg<br />

und Meissener Dom thronen majestätisch<br />

über der Stadt. Los geht es bei dem Weingut<br />

Schloss Proschwitz, das älteste privat bewirtschaftete<br />

Weingut Sachsens. Der Rundweg führt<br />

durch verträumte Weinberge und entlang der<br />

glitzernden Elbe – Meissen stets im Blick.<br />

PARADIES FÜR GENUSSWANDERER<br />

Genusswanderer werden von der Sächsischen<br />

Weinstrasse begeistert sein – der Weinregion<br />

mit 850-jähriger Weinanbau-Tradition. So<br />

punktet der Sächsische Weinwanderweg sowohl<br />

mit kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten<br />

und herrlichen Aussichtspunkten, als auch mit<br />

jeder Menge Genuss. Der Sächsische Weinwanderweg<br />

ist in sechs (Tages)Etappen eingeteilt,<br />

kann aber auch individuell und je nach persönlicher<br />

Anforderung geplant werden. Der<br />

Einstieg ist überall möglich und der Weg kann<br />

in beide Richtungen begangen werden. Das fast<br />

Prächtige Kulisse:<br />

Abendstimmung in<br />

Dresden.<br />

© VISIT DRESDEN, DDPIX.DE<br />

Auf einer Wanderung<br />

zum Spitzhaus<br />

Radebeul.<br />

© VISIT DRESDEN,<br />

MARTIN FÖRSTER<br />

AUF DEM ZWEIRAD<br />

Doch nicht nur den Wanderern, auch den<br />

Radfahrern bieten sich hier zahlreiche tolle<br />

Möglichkeiten. Der berühmte Elberadweg<br />

durchzieht die ganze Region von Pirna bis<br />

Torgau. Grosser Vorteil seiner Ufernähe: Alles<br />

ist flach, auch längere Strecken sind einfach zu<br />

bewältigen. Wie an einer Perlenschnur reihen<br />

sich hier die kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten<br />

– und die herrliche Landschaft ist ein<br />

Erlebnis für sich. Weinberge säumen den Weg,<br />

der bis zu den ausgedehnten Elbauen führt. Eine<br />

andere Idee ist die «Meissner 8»: Diese Tour<br />

führt linkselbisch durch die romantischen Täler<br />

und weiten Felder der Lommatzscher Pflege mit<br />

ihren kleinen Schlössern und Herrensitzen.<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

19


PARADIES AUF ZEIT<br />

mediterrane Lebensgefühl längs dieser Genuss-<br />

Strecke macht Lust auf regionale Weine – so<br />

degustiert man direkt vom Winzer in den<br />

Strausswirtschaften am Wegesrand, oder in den<br />

zahlreichen traditionellen Weinstuben und<br />

Restaurants jeden Niveaus. Sei es ein Tagestrip,<br />

ein ausgedehntes Wochenende oder eine<br />

6-Tagestour – 90 Kilometer Länge versprechen<br />

höchsten Genuss – und noch viel mehr<br />

Entdeckungen.<br />

VON TROPFEN ZU TROPFEN<br />

So streift man durch dichte Weinberge, entdeckt<br />

immer wieder neue Perspektiven von einem der<br />

vielen Aussichtspunkte. Der Weinwanderweg<br />

bietet herrliche Ein- und Ausblicke auf diese<br />

wunderbare Gegend: Das barocke und moderne<br />

Dresden, das malerische Pirna, die Villen- und<br />

Gartenstadt Radebeul und die Porzellanstadt<br />

Meissen – jede einzelne Etappe lädt zum<br />

Entdecken von Geschichte und Schönheit ein.<br />

Überall warten attraktive Weinkeller auf die<br />

Genusswanderer, und mit etwas Glück kann<br />

man dem einen oder anderen Winzer auch bei<br />

der Arbeit über die Schulter schauen. Ein Tipp<br />

ist das Sächsische Weinbau-Museum in<br />

Radebeul, und auch Abstecher zum Erlebnisweingut<br />

auf Schloss Wackerbarth lohnt sich.<br />

850 JAHRE WEINANBAU<br />

Denn hier an der Elbe ist durch den Weinanbau<br />

in 850 Jahren eine einzigartige Kulturlandschaft<br />

herangereift: Gute Böden, passendes<br />

Klima und jahrhundertealtes Wissen bieten<br />

beste Voraussetzungen für besondere Weine –<br />

und das in einem der kleinsten Weinanbaugebiete<br />

Europas. Auf nur 511 Hektar reifen echte<br />

Raritäten heran: Nur 0,2 Prozent der deutschen<br />

Weine stammen aus dem Dresden Elbland.<br />

Dabei steht Sachsen ganz klar für Qualität als<br />

Quantität. Das besondere Klima des Dresdner<br />

Elbtals verwöhnt die Trauben: Nirgendwo in<br />

Sachsen ist es so warm wie hier, und die über<br />

1600 Sonnenstunden lassen den Wein zwischen<br />

Pirna und Diesbar-Seusslitz auf 17 Einzellagen<br />

prächtig wachsen.<br />

und Trauben als Erinnerung an die Einsetzung<br />

der Eucharistie. Ein Must sind natürlich die<br />

Sehenswürdigkeiten der Stadt wie der Dresdner<br />

Zwinger – Freunde von Kunst und Kultur mit<br />

Faible für Barock dürften ihn zweifelsohne zu<br />

einem der schönsten Orte Deutschlands zählen.<br />

Der Zwinger entstand ab 1709 als Orangerie und<br />

Garten sowie als repräsentatives Festareal. Das<br />

Gesamtkunstwerk aus Architektur, Plastik und<br />

Malerei gehört zu den bedeutendsten Bauwerken<br />

des Barock und ist neben der Frauenkirche<br />

das bekannteste Baudenkmal Dresdens.<br />

Er beherbergt heute Museen von Weltruf und ist<br />

Bühne für Musik- und Theaterveranstaltungen.<br />

Und nach Dresden gelangt man ab der Schweiz<br />

übrigens ganz unkompliziert per Direktflug<br />

(siehe Box) – und am besten bleibt man gleich<br />

mehrere Tage, denn die Kombination aus<br />

Grossstadt und idyllischer Natur ist ideal, um<br />

einen abwechslungsreichen und unvergesslichen<br />

Aufenthalt zu erleben.<br />

VISIT-DRESDEN.TRAVEL<br />

Die Region ist ideal<br />

zum Velofahren, hier<br />

in Meissen.<br />

© VISIT DRESDEN, ERIK GROSS<br />

EINZIGARTIGE KULTURMETROPOLE<br />

Auch im Dresdner Stadtbild finden sich übrigens<br />

zahlreiche Anklänge an den Weinbau. Der<br />

Hochaltar der Frauenkirche bspw. zeigt die<br />

Szene von Christus am Ölberg am Gründonnerstag,<br />

barocke Putten tragen Girlanden von Ähren<br />

NONSTOP NACH DRESDEN<br />

Direktflug Zürich – Dresden mit der Swiss,<br />

aktuell 4 x pro Woche: montags, donnerstags,<br />

freitags und sonntags. (STAND: SEPTEMBER <strong>2021</strong>)<br />

20 <strong>belvedere</strong> · Kooperation


PARADIES AUF ZEIT<br />

QUELLENHOF LUXURY RESORTS, SÜDTIROL/GARDASEE<br />

EINZIGARTIGE<br />

SPA-HIDEAWAYS<br />

<strong>Herbst</strong>zeit ist Wellness-Zeit, nicht nur inmitten Südtirols Bergwelt,<br />

sondern auch am «Lago», wie die Italiener liebevoll ihren See nennen.<br />

einzigartige Wasserlandschaft mit 12 beheizten<br />

Indoor- und Outdoor-Pools für den notwendigen<br />

Badespass. Im Acqua Family Parc tobt das pure<br />

Leben. Dieser abenteuerliche Wasserpark –<br />

Südtirols grösster – erfreut nicht nur die kleinen<br />

Gäste! Neu seit April <strong>2021</strong> der schicke neue<br />

«Rooftop Spa» (Adults only) am Dach des<br />

Quellenhof Resorts. Absolutes Highlight wird<br />

mit Sicherheit der spacige Infinity-Pool komplett<br />

aus Glas und die neue finnische Panoramasauna<br />

mit automatischen Aufguss-System.<br />

© QUELLENHOF LUXURY RESORTS LAZISE<br />

Es gibt nichts Schöneres, als nach<br />

einer ausgiebigen Wanderung in<br />

frischer Berg- oder Seeluft ins Hotel zurückzukehren<br />

und sich im Spa- & Wellnessbereich<br />

so richtig verwöhnen zu lassen. Das Mutterhaus,<br />

das Quellenhof Luxury Resort Passeier, liegt im<br />

schönen Passeiertal in Südtirol und ist eines der<br />

exklusivsten Ferienresorts in den Alpen. Im<br />

Frühjahr 2019 entstand nun in Lazise am<br />

Gardasee das neue Resort von Familie Dorfer,<br />

das Quellenhof Luxury Resort Lazise.<br />

DEM ALLTAG DAVON SCHWIMMEN<br />

Das Quellenhof Resort in Südtirol verfügt<br />

auf 10’500 m² Spa-Bereich über insgesamt<br />

23 Saunen, darunter die mehrfach preisgekrönte<br />

See-Event-Sauna mit Show-Aufgüssen. Um<br />

dem Alltag davon zu schwimmen, sorgt eine<br />

WELLNESS UND KULINARIK<br />

Auch im grosszügigen Spa des Quellenhof<br />

Luxury Resort Lazise wird den Gästen auf<br />

2000 m² Wellness & SPA vom Feinsten geboten.<br />

Mehrere Behandlungsräume, getrennte<br />

Saunabereiche für Adults only und Familien,<br />

stehen den Gästen zur Verfügung. Vom ganzjährig<br />

beheizten Skypool (Adults-only-Bereich,<br />

21 m) aus hat man ausserdem einen wundervollen<br />

Blick auf den Gardasee. Im Sportpool mit<br />

Indoor-Einstieg, im Kinderbecken mit zwei<br />

Rutschen und im Naturbadesee mit direktem<br />

Zugang zur traumhaften Gartenanlage kann<br />

man an heissen Tagen Abkühlung finden. Neben<br />

einem exklusiven und vielfältigem Wellness- &<br />

Spa-Angebot bestechen beide Resorts durch ihr<br />

ausgezeichnetes kulinarisches Angebot. Neben<br />

der klassischen Gourmet-Halbpension bietet<br />

z.B. der Quellenhof in Passeier seinen Gästen in<br />

zwei weiteren Restaurants, der «Gourmetstube<br />

1897» (<strong>2021</strong> vom Gault & Millau mit 3 Hauben<br />

ausgezeichnet!) und dem Sky Restaurant<br />

«Teppanyaki» Kochkunst vom Feinsten! Im<br />

Quellenhof Luxury Resort Lazise hingegen<br />

geniessen die Gäste vom Panorama-Restaurant<br />

mit Cabrio-Dach einen traumhaft romantischen<br />

Ausblick auf den See.<br />

QUELLENHOF-RESORTS.IT<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

21


PARADIES AUF ZEIT<br />

FLÜSSE UND SEEN<br />

VOM WASSER<br />

DAS WANDERN<br />

GELERNT<br />

… so ähnlich heisst es ja im Volkslied. Und tatsächlich: Kreuz<br />

und quer durch die Schweiz den Gewässern zu folgen, bietet eine<br />

überraschende Vielfalt. Eine kleine Auswahl.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Gewässer sind wie das Leben den<br />

Strömungsgesetzen unterworfen.<br />

Sie wandeln sich zwar, aber bleiben ihrem<br />

Wesen treu. Die durch ihre Weite oder unbändige<br />

Kraft geprägten, vielfältigen Landschaften<br />

sind Orte der Ruhe und Erholung, die es nicht<br />

nur zu nutzen, sondern auch zu erhalten und<br />

geniessen gilt. Die Seen in den Tälern erfreuen,<br />

eingebettet in idyllische Natur, mit ihrer<br />

Grosszügigkeit nicht nur das Auge, sondern<br />

beruhigen auch das Gemüt. Auf solchen Wanderungen<br />

lässt sich die Schönheit der Natur<br />

wunderbar erkunden.<br />

TOSENDE WASSERFÄLLE<br />

Wer liebt es nicht, den Gewässern entlang zu<br />

wandern? Sie sind jedoch nicht nur sanft,<br />

sondern auch rau und spektakulär – wie die<br />

Wasserfälle bei Giessbach. Diese Sturzfluten<br />

kann man auf einer gut dreistündigen Wanderungen<br />

von Iseltwald nach Brienz hervorragend<br />

betrachten. Von der Postautostation führt die<br />

Wanderung Richtung Giessbach dem Brienzersee<br />

entlang bis zur Schifflände Giessbach. Wer<br />

seine Wanderung abkürzen möchte, hat hier die<br />

Gelegenheit mit der ältesten Standseilbahn<br />

Europas (1879 eröffnet) zum mondänen Grandhotel<br />

Giessbach zu gelangen, stolz über dem<br />

Brienzersee thronend. Das Tosen der Giessbachfälle<br />

ist allgegenwärtig – hier stürzen sich die<br />

Wassermassen auf insgesamt 14 Stufen hinunter<br />

in den türkisfarbenen Brienzersee – ein eindrückliches<br />

Naturschauspiel!<br />

Route: Iseltwald – Giessbach – Brienz<br />

Dauer: 3 Stunden<br />

DIE WEITEN SCHLEIFEN DES DOUBS<br />

Wild und majestätisch präsentiert sich auch der<br />

Doubs – zwischen dem neuenburgischen Les<br />

Brenets mit seinem See, dem Wasserfall Saut du<br />

Doubs und dem mittelalterlichen Städtchen<br />

St-Ursanne zeigt er seine vielen Facetten.<br />

Eindrücklich ist die Wanderung ab St-Ursanne<br />

– jenem romantischen Städtchen voller französischem<br />

Charme, das wohl zu den schönsten im<br />

Wild und majestätisch<br />

präsentiert sich<br />

auch der Doubs.<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS,<br />

CHRISTOF SONDEREGGER<br />

22 <strong>belvedere</strong>


PARADIES HIN UND AUF ZEIT WEG<br />

Kanton Jura gehört. Die idyllische Lage am<br />

Doubs und das mittelalterliche Stadtbild mit<br />

seinen drei Stadttoren und den Kreuzgängen<br />

zieht jeden Besucher in ihren Bann. Ab hier<br />

wandert es sich wunderbar in einer weiten<br />

Schleife dem Doubs-Ufer Richtung Soubey<br />

entlang: Einsame Ufer, Schluchten sowie eine<br />

würdevolle Ruhe zeichnen diesen besonderen<br />

Fluss aus. Mit dem Postauto geht’s anschliessend<br />

zurück nach St-Ursanne.<br />

Route: St-Ursanne – Soubey; Dauer: 4 Stunden<br />

DER WASSERSTRASSE ENTLANG<br />

Die Reuss führt durch viele historische Städtchen,<br />

die sich wie Perlen an einer Schnur dem<br />

Ufer entlangreihen. Kein Wunder, schliesslich<br />

war die Reuss eine viel befahrene Wasserstrasse,<br />

welche sowohl Handelsreisende wie auch<br />

Pilger nutzten. Vom pittoresken Habsburgerstädtchen<br />

Bremgarten startet eine schöne Tour<br />

entlang flussabwärts bis zur Brücke von<br />

Gnadenthal – einem Kultur- und Wanderweg,<br />

der zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im<br />

Freiamt führt. Die Reuss fliesst in grossen<br />

Schlaufen durchs Land und der Wanderweg<br />

folgt ihr – auf 14 Kilometern bis nach Mellingen,<br />

das mittelalterliche Städtchen, welches 1230 von<br />

den Kyburgern gegründet wurde.<br />

Route: Bremgarten – Gnadenthal – Mellingen<br />

Dauer: 3,5 Stunden<br />

INMITTEN IMPOSANTER BERGKULISSE<br />

Der Walensee, zwischen den Kantonen St.Gallen<br />

und Glarus gelegen, ist sicherlich einer der<br />

eindrucksvollsten Seen der Schweiz. Insbesondere<br />

dank seiner Lage am Fusse der spektakulä-<br />

Ruhig das Gewässer,<br />

majestätisch die<br />

Bergkulisse: Der<br />

Walsensee.<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS,<br />

ROLAND GERTH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

23


PARADIES AUF ZEIT<br />

ren Churfirsten, die beinahe senkrecht direkt<br />

vom Ufer aus in den Himmel zu ragen scheinen.<br />

Diese Lage stellte die Einwohner vor grosse<br />

Herausforderungen – so führen die Verkehrswege<br />

entweder durch die Felsen hindurch oder<br />

übers Wasser. Nach einer Bootsfahrt zum<br />

beschaulichen Quinten, dessen Häuser allesamt<br />

auf den See gerichtet sind, führt eine idyllische<br />

Wanderung durch die Weinberge in den<br />

Seerenwald. Der Weg führt nun aufwärts zu<br />

einem wunderbaren Naturschauspiel: Bei<br />

Schneeschmelze oder nach intensiven Niederschlägen<br />

fällt das Wasser der Seerenbachfälle<br />

rund 300 Meter in die Tiefe und schiesst bei<br />

einer Rinquelle aus dem Felsen hinaus. Weiter<br />

geht die Wanderung über Betlis und schliesslich<br />

auf einer letzten Etappe Richtung Weesen.<br />

Hartgesottene wagen einen Sprung ins kühle<br />

Nass des Walensees am herrlichen Badestrand<br />

von Weesen – es gibt eben nichts Schöneres, als<br />

an Gewässern zu wandern!<br />

Route: Quinten – Weesen; Dauer: 3,5 Stunden<br />

MADEINBERN.COM<br />

J3L.CH<br />

AARGAUTOURISMUS.CH<br />

ST.GALLEN-BODENSEE.CH<br />

Route: Iseltwald – Giessbach – Brienz<br />

Dauer: 3 Stunden<br />

Länge: 11 Kilometer<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Route: St-Ursanne – Soubey<br />

Dauer: 4 Stunden<br />

Länge: 15 Kilometer<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Route: Bremgarten – Gnadenthal – Mellingen<br />

Dauer: 3,5 Stunden<br />

Länge: 14 Kilometer<br />

Schwierigkeit: leicht<br />

Route: Quinten – Weesen<br />

Dauer: 3,5 Stunden<br />

Länge: 10,2 Kilometer<br />

Schwierigkeit: mittel<br />

24 <strong>belvedere</strong>


KONSTANZ<br />

STADTSCHÖNHEIT<br />

AM BODENSEE<br />

Intensive Farben und mystisches Flair am und auf dem Bodensee: Konstanz fasziniert<br />

in der goldenen Jahreszeit mit herbstlichen Schifffahrten, regionaler Kulinarik,<br />

Kulturgenuss, Therme u.v.m.<br />

Sinnesimpulse pur: Ob auf der Blumeninsel<br />

Mainau oder der Gemüseinsel Reichenau, bei<br />

Wander- und Rad touren oder beim Insel- und<br />

Vulkanhopping – die majestätische See- und<br />

Alpenkulisse verzaubert mit magischen<br />

Momenten. Einzigartige Ent deckertouren auf<br />

dem Wasser gibt es auf den herbstlichen<br />

Schifffahrten an den Oktober- und Novemberwochenenden<br />

zu erleben. Grenzenlos, mystisch,<br />

inspirierend: Ein besonderer Zauber legt sich im<br />

<strong>Herbst</strong> über Konstanz und lädt dazu ein, das<br />

Herz der Vierländerregion Bodensee mit allen<br />

Sinnen zu geniessen.<br />

SHOPPING & KULINARIK<br />

Gemütliche Cafés, Restaurants und urige<br />

Weinstuben laden mit regionalen <strong>Herbst</strong>gerichten<br />

zur Einkehr ein, Wochenmärkte inspirieren<br />

mit Sinnesimpulsen und das LAGO, Zalando<br />

sowie die über 400 Einzelhandelsgeschäfte in<br />

der malerischen Altstadt ermöglichen Einkaufserlebnisse<br />

für die gesamte Familie. Die Stadtschönheit<br />

am Bodensee bietet massgeschneiderte<br />

Genuss- und Shoppingtouren für alle, die<br />

das Leben lieben und verbindet dabei Tradition<br />

und Moderne auf innovative Art und Weise.<br />

Konstanz-Zeit ist Geniesser-Zeit – für Modefans<br />

und Gourmets zugleich. Einfach vorbeikommen,<br />

Stadt-Harmonie erleben und den Moment<br />

geniessen.<br />

Ein besonderer Tipp für GeniesserInnen:<br />

Bis zum 3. Oktober laden die Bodensee-<br />

Fischwochen am Westlichen Bodensee zu<br />

aussergewöhnlichen Genussmomenten ein.<br />

Teilnehmende Restaurants servieren hier<br />

ein Drei-Gang-Menü zum Einheitspreis und<br />

die Köche zaubern besondere Kreationen wie<br />

Felchen im Sesammantel oder Felchenfilet<br />

unter Rucola-Speckkruste.<br />

KONSTANZ-INFO.COM<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

25


PARADIES AUF ZEIT<br />

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SUITES & BREAKFAST DER FORSTERHOF, ALGUND/SÜDTIROL<br />

AUFENTHALT IM HOTEL<br />

DER FORSTERHOF GEWINNEN<br />

Stilvolle Ruheoase und familiäres Schmuckstück:<br />

Nahe Meran, im sonnigen Dorf Algund, vereint<br />

der Forsterhof harmonisch die schönsten Seiten<br />

von Stadt- und Landleben inmitten des Meraner<br />

Landes. Dem Natur- und Kulturreichtum<br />

Südtirols können sich Gäste des Suites &<br />

Breakfast-Hotels in all seiner Vielfalt unmittelbar<br />

von ihrer Vier-Sterne-Unterkunft aus<br />

hingeben: vom Museumsbesuch und Schlendern<br />

in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff über<br />

Wander- und Biketouren zu Seen und malerischen<br />

Aussichtspunkten bis hin zu kulinarischen<br />

Ausflügen. 2019 neu eröffnet, trägt die Südtiroler<br />

Unterkunft die unverwechselbare<br />

Schönschrift des Mutter-Tochter-Duos Christine<br />

und Magdalena Erlacher – dank der zeitlos-stilvollen<br />

Fusion aus Tradition und Zeitgeist, die<br />

sich in der Architektur und im Interieur widerspiegelt,<br />

und der malerischen Stadt-/Landlage<br />

wird der Aufenthalt zu einem gleichzeitig<br />

ruhigen und belebenden Erlebnis. Die Grenze<br />

zwischen Aussen und Innen ist fliessend, die<br />

Terrassen und der Garten mit Pool scheinen eine<br />

selbst verständliche Ergänzung der Räumlichkeiten<br />

innerhalb des Hotels zu sein. Dabei wurde<br />

beim Bau mit Betrieben aus der Region zusam-<br />

mengearbeitet, um dem Nachhaltigkeitsgedanken<br />

gerecht zu werden. Umweltbewusstsein<br />

spielt auch in der Kulinarik eine wichtige Rolle:<br />

Regionale, saisonale und hauseigene Delikatessen<br />

werden während langer Frühstückszeiten<br />

serviert – wer ein Stück vom Ferienglück mit<br />

nach Hause nehmen möchte, kann vor Ort<br />

Marmeladen, Apfelsaft und andere Spezialitäten<br />

aus der hoteleigenen Landwirtschaft kaufen.<br />

FORSTERHOF.COM<br />

GEWINNEN SIE bei einem Abschluss eines<br />

Jahresabos von <strong>belvedere</strong> 5 Übernachtungen<br />

in der Suite Marie für zwei Personen<br />

inkl. Frühstück im Hotel Der Forsterhof<br />

(Algund, Südtirol) inkl. zwei Tageseintritte<br />

in die Therme Meran im Wert von CHF 1650.<br />

Der/die Gewinner/in wird mittels Ziehung ermittelt.<br />

Mitarbeitende des Tourismus Lifestyle Verlags können<br />

am Wettbewerb nicht teilnehmen. Die Adressen werden<br />

nicht an Dritte weitergegeben. Die Preisziehung findet<br />

am 31. Oktober <strong>2021</strong> statt. Der Preis kann nicht bar<br />

ausbezahlt werden und ist ein Jahr nach Erscheinen des<br />

Magazins gültig. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit<br />

der Teilnahme erklärt sich der Teilnehmer damit<br />

einverstanden, dass seine Daten für Marketingzwecke<br />

verwendet werden können.<br />

BILDER: © BENJAMIN PFITSCHER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

27


Tine de Conflens, Waadt: Verwunschen und<br />

wunderschön ist die Schlucht Tine de Conflens<br />

in der Nähe von La Sarraz. Und so versteckt,<br />

dass man sie in der Deutschschweiz kaum kennt.<br />

Die Tine de Conflens Schlucht ist ein Doppelwasserfall<br />

aus dem Zusammenfluss der Venoge<br />

und des Veyron. Die Venoge fällt über eine Stufe<br />

direkt in den Felsenkessel hinein, während der<br />

Wasserfall des Veyron zuhinterst in einer kleinen<br />

Schlucht bestaunt werden kann. Wenn das<br />

Wetter extrem kalt ist, gefriert der Wasserfall<br />

teilweise – ein äusserst eindrücklicher Anblick.<br />

MOGRES-TOURISME.CH<br />

MYVAUD.CH<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, ANDREAS GERTH<br />

28 <strong>belvedere</strong>


BEST OF<br />

WO DIE WILDEN<br />

WASSER FALLEN<br />

Wo Gipfel hoch aufragen, fallen Wasser tief: Diese Naturschauspiele<br />

sind faszinierend, imposant, romantisch und spektakulär.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

<strong>belvedere</strong><br />

29


BEST OF<br />

Staubbachfall, Lauterbrunnental: Schon früh<br />

pilgerten Naturliebhaber zum Staubbachfall bei<br />

Lauterbrunnen, der einer der höchsten freifallenden<br />

Wasserfälle Europas ist. Johann Wolfgang<br />

von Goethe soll von ihm zu seinem Gedicht<br />

«Gesang der Geister über den Wassern» inspiriert<br />

worden sein. Der Staubbachfall ist mit fast<br />

300 Metern Fallhöhe der dritthöchste Wasserfall<br />

der Schweiz. Vom Fuss des Wasserfalls führt ein<br />

Weg hoch zur Staubbach-Galerie – die Wasserstaubfontänen,<br />

die dem Wasserfall den Namen<br />

gaben, lassen sich hier aus der ersten Reihe<br />

herrlich beobachten.<br />

JUNGFRAU.CH<br />

MADEINBERN.COM<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, IRIS KUERSCHNER<br />

Berglistüber, Glarus: Der Berglistüber wurde<br />

bereits im Jahre 1897 als einer der der<br />

schönsten Wasserfälle der Schweiz beschrieben.<br />

Zu Recht – eindrucksvoll hat sich der Fätschbach<br />

ein junges Bett in den Kalkstein eingefressen, um<br />

in drei Wasserfällen vom Urnerboden<br />

auf 1200 Meter in die Talsohle der Linth bei<br />

720 Meter zu stürzen. Die Felswand besteht aus<br />

ca. 150 Millionen Jahre altem Wintnerkalk<br />

der sogenannten Griesstock-Decke. Ungefähr vier<br />

Kilometer von Linthal an der Passstrasse zum<br />

Klausen liegt das Gasthaus Bergli, von wo die<br />

Besucher den 44 Meter hohen Berglistüber in<br />

wenigen Gehminuten bequem erreichen können.<br />

GLARNERLAND.CH<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, ANDREAS GERTH<br />

30 <strong>belvedere</strong>


…<br />

Grawa Wasserfall, Österreich: Der mächtige<br />

Grawa-Wasserfall im oberen Stubaital gilt als der<br />

breiteste Wasserfall der Ostalpen: Das Wasser des<br />

Sulzenaubachs ergiesst sich aus 180 Metern Höhe<br />

und über 85 Meter breite Fels stufen. Er ist das<br />

Herzstück des WildeWasserWeges, dessen erste<br />

Etappe vom Steinbruch in Ranalt über eine<br />

Distanz von 2,3 Kilometern zur Grawa Alm führt.<br />

Seit 1979 gehört der Grawa-Wasserfall zu Tirols<br />

Naturdenkmälern. Auf der Aussichtsplattform, die<br />

wie eine Gletschermoräne geformt ist, stehen<br />

Holzliegen für Wasserfallbetrachter bereit – ein<br />

originelles Observatorium.<br />

TIROL.AT<br />

© HARALD EISENBERGER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

31


Iffigfall, Lenk: Naturbelassen, gewaltig, kraftvoll<br />

und magisch – so kann man den Iffigfall in der<br />

Nähe von Lenk durchaus beschreiben. Er gehört<br />

zu den schönsten Wasserfällen im Berner<br />

Oberland und befindet sich etwas versteckt im<br />

grossen Naturschutzgebiet Gelten-Iffigen. Mehr<br />

als hundert Meter stürzt das Wasser über<br />

mehrere Kaskaden in die Tiefe – entsprechend<br />

gross ist die Gischt, die sich unermüdlich am Fusse<br />

des Wasserfalls ausbreitet. Eine unglaubliche<br />

Kraft, die da spürbar wird – das Ganze paradiesisch<br />

unverbaut, eingebettet in eine grandiose<br />

alpine Landschaft.<br />

LENK-SIMMENTAL.CH<br />

MADEINBERN.COM<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, ROMAN BURRI<br />

Gollinger Wasserfall, Österreich: Inmitten des<br />

Tennengaus, im Ort Golling nahe der Stadt<br />

Salzburg, liegt eines der Top-Ausflugsziele: der<br />

Gollinger Wasserfall. Von romantischen Malern als<br />

beliebtes Motiv gewählt, zählt der tosende<br />

Wasserfall zu den attraktivsten und romantischsten<br />

Naturdenkmälern Österreichs. Beeindruckende<br />

76 Höhenmeter stürzt der Wasserfall in zwei<br />

Fallstufen zu Tal. Das Naturschauspiel ist faszinierend,<br />

imposant, romantisch und spektakulär. Kein<br />

Wunder ist der Wasserfall nahe der sehenswerten<br />

spätgotischen Wallfahrtskirche St. Nikolaus ein<br />

beliebtes Ausflugsziel.<br />

GOLLING.INFO; SALZBURG.INFO<br />

© ÖSTERREICH-WERBUNG, JOSEF MALLAUN<br />

32 <strong>belvedere</strong>


KURZNACHRICHTEN · HIN UND WEG<br />

STADTMUSEUM AARGAU<br />

Gedanken und Bilder zum Alter<br />

In einer Zeit, in welcher sich alles um das stetige Jungbleiben<br />

um jeden Preis dreht, wird das Thema Älterwerden gerne<br />

einmal verdrängt. Doch welche Vorstellungen verbinden wir<br />

mit dem Alter und älteren Menschen? Die Ausstellung «Alt?<br />

Bilder und Gedanken zum Alter», die Anfang September im<br />

Stadtmuseum Aarau Vernissage feierte, setzt sich mit dieser<br />

Thematik auseinander und regt an, über die Sichtweise auf<br />

das Alter nachzudenken. Die Installation porträtiert sieben<br />

Aargauerinnen und Aargauer zwischen 55 und 94 Jahren.<br />

Dabei entstanden sympathische Portraits von Menschen. Die<br />

Ausstellung wird bis am 8. Oktober <strong>2021</strong> im Stadtmuseum<br />

Aarau gezeigt, danach ist sie in Muri und an weiteren Orten<br />

im Kanton Aargau wie Zofingen und Baden zu sehen.<br />

STADTMUSEUM.CH<br />

© LENNART FRITZE<br />

MUSÉE DE LA MAIN, LAUSANNE<br />

Hoffnungen und Sorgen in der Krankenpflege<br />

Seit bald fünfzehn Jahren zeigt das Museum der Hand in<br />

Lausanne interaktive Ausstellungen zu aktuellen Themen, die<br />

uns alle angehen. 1997 eröffnete das Museum der Hand und<br />

widmet sich seither kulturellen Aspekten der Wissenschaft<br />

und Medizin. Es entwickelt thematische, interdisziplinäre und<br />

interaktive Ausstellungen zu Themen im Zusammenhang mit<br />

dem menschlichen Körper und der Medizin. In der aktuellen<br />

Ausstellung lassen Krankenpflegerschüler – mit Hilfe des<br />

Künstlers Frantiček Klossner – ihrer Kreativität freien Lauf,<br />

um ihre Erfahrungen, Gefühle, Hoffnungen und Sorgen<br />

auszudrücken. Ihre künstlerischen Kreationen laden uns dazu<br />

ein, die Probleme im Zusammenhang mit Gesundheit und<br />

Pflege in der heutigen Zeit zu hinterfragen.<br />

MUSEEDELAMAIN.CH<br />

© MAISON DE LA MAIN<br />

VITRA DESIGN MUSEUM, WEIL AM RHEIN<br />

In der Welt des Designs<br />

Das Vitra Design Museum zählt zu den führenden Designmuseen<br />

weltweit. Es erforscht und vermittelt die Geschichte<br />

und Gegenwart des Designs und setzt diese in Beziehung zu<br />

Architektur, Kunst und Alltagskultur. Im Hauptgebäude<br />

präsentiert das Museum jährlich zwei grosse Wechselausstellungen.<br />

Parallel dazu werden in der Vitra Design Museum<br />

Gallery, dem Raum nebenan, kleinere Ausstellungen gezeigt<br />

– viele entstehen in Zusammenarbeit mit bekannten<br />

Designern und befassen sich mit zeitgenössischen Themen<br />

wie Zukunftstechnologien, Nachhaltigkeit, Mobilität oder<br />

sozialer Verantwortung. Andere richten ihren Fokus auf<br />

historische Themen oder zeigen das Gesamtwerk bedeutender<br />

Persönlichkeiten. Am 23. September eröffnet die neue<br />

Ausstellung «Here We Are. Frauen im Design 1900 – heute».<br />

VITRA.COM<br />

© NORBERT NIGULETZ<br />

<strong>belvedere</strong><br />

33


…<br />

CASTELLO DI ISSOGNE, AOSTATAL<br />

DAS GRAFFITI-SCHLOSS<br />

Das Castello di Issogne entwickelt erst von innen seinen eigentlichen Charme – hier sind<br />

nebst perfekt erhaltenen Fresken mehr als 600 Kritzeleien aus dem Mittelalter in fünf<br />

Sprachen zu bestaunen.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Monumental-architektonische<br />

Zeitzeugen sind im<br />

Aostatal ständige Wegbegleiter. Zu entdecken<br />

sind zahlreiche urige Dörfer und Weiler,<br />

Dorfkirchen, Burgen und Castelli. Ohnehin ist<br />

das Aostatal im Norden Italiens ein Tal der<br />

Burgen und Schlösser – über 100 mittelalterliche<br />

Bauten zählt es. Trutzig und mächtig<br />

thronen sie auf jedem Felsvorsprung und<br />

wachen über das Tal hinter der Schweizer<br />

Grenze. Viele sind öffentlich zugänglich, einige<br />

befinden sich im Privatbesitz. Manche sind<br />

renoviert, andere fallen in sich zusammen.<br />

KÜNSTLERISCHE FRESKEN<br />

Das Castello di Issogne ist eine Burg in der<br />

Gemeinde Issogne am rechten Ufer der Dora<br />

Baltea. Von aussen wirkt es ziemlich unschein-<br />

34 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Von aussen eher<br />

unscheinbar,<br />

überrascht das<br />

Castello di Issogne<br />

innen die Besucher.<br />

© STEFANO VENTURINI<br />

Im Mittelalter haben<br />

Besucher wie<br />

Bewohner ihre<br />

«Tags» hinterlassen<br />

– sprich: sich<br />

verewigt.<br />

© ENRICO ROMANZI<br />

DAS CASTELLO DI ISSOGNE<br />

Im Mittelalter, als die Erhebung von Wegzöllen<br />

eine beliebte Einnahmequelle darstellte,<br />

war das Aostatal eine unumgängliche<br />

Etappe auf dem Weg über die Alpen in<br />

Richtung Norden oder Süden. Erstmals wurde<br />

das Castello di Issogne bereits 1151 urkundlich<br />

erwähnt. Abgesehen von den Fresken<br />

und Graffitis ist sie allerdings auch für ihren<br />

Granatapfelbrunnen bekannt – eine achteckige<br />

Steinwanne, aus der sich ein eiserner<br />

Granatapfelbaum erhebt, aus dem Wassersprudel<br />

entspringen. Nach etlichen Besitzerwechseln<br />

ging die Burg 1872 in den Besitz<br />

des Malers Vittorio Avondo über, der sie<br />

restaurierte und 1907 dem Staat schenkte.<br />

Heute gehört das Schloss der Regionalverwaltung<br />

und ist täglich von 09.00 bis 19.00<br />

Uhr besuchbar (+39 0125 929 373).<br />

Issogne<br />

bar, ohne besondere Verzierungen und mit<br />

Ecktürmen, die nur unwesentlich höher sind als<br />

der Rest der Gebäude. Unspektakulär, könnte<br />

man meinen. Im Innern überrascht es die<br />

Besucher mit wunderschönen mittelalterlichen<br />

Fresken, die perfekt erhalten sind. Das Beeindruckende<br />

daran: Hier wurde nichts renoviert.<br />

Die bunten Wandbilder zeigen das Leben in der<br />

Schenke, die Bäckerei sowie die Apotheke. Und<br />

durchaus mit einer Prise Humor: So zeigt die<br />

Lünette der Wachmannschaft Soldaten, die<br />

entspannt an einer Tafel sitzen und zusammen<br />

mit einigen reizenden Damen lieber Karten<br />

spielen wollen, als Wache zu schieben. Für<br />

Erstaunen sorgen derweil auch die historischen<br />

Kritzeleien – quasi Graffitis aus dem Mittelalter.<br />

HISTORISCHE «TAGS»<br />

Im Laufe der Jahrhunderte wurden diese<br />

«Graffitis» von den Besuchern und Gästen der<br />

Burg, der Dienerschaft oder Burgbewohnern<br />

selbst hinterlassen. Beinahe so wie heute, wenn<br />

zumeist Jugendliche ihre «Tags» an Wänden<br />

hinterlassen – so nennt man in der Graffitiszene<br />

die «Unterschrift» der Sprayer unter dem Bild<br />

oder die territoriale Markierung einer Gang. Die<br />

Kritzeleien in der Burg sind ebenfalls Zeugen<br />

des täglichen Lebens, das sich um das Herrenhaus<br />

in Issogne herum ereignete. So berichten<br />

sie von Gedanken über Geld und Besitz, generellen<br />

Betrachtungen über das Leben, Liebesgeständnissen<br />

oder ironisch-frechen Kommentaren.<br />

Sie blieben dank der Tatsache erhalten,<br />

dass die Burg nie wirklich tiefgreifende Veränderungen<br />

und somit keine Generalsanierung<br />

erfahren hat.<br />

IN FÜNF SPRACHEN VERFASST<br />

Diese Zeichnungen, mithilfe von Metallspitzen<br />

tief in die Wände eingeritzt, findet man in der<br />

gesamten Burg, aber vornehmlich in der<br />

Vorhalle, im Innenhof, in den Gängen und in<br />

den Türen und Fensterrahmen. Insgesamt sind<br />

mehr als 600 handschriftliche Zeichnungen zu<br />

finden, meist in die Fresken eingeritzt. Dass<br />

diese Kommentare gleich in fünf Sprachen<br />

verfasst wurden (Spanisch, Italienisch, Französisch,<br />

Lateinisch und Deutsch) ist umso beeindruckender.<br />

Graffitis sind also keineswegs eine<br />

Erfindung der Neuzeit.<br />

LOVEVDA.IT<br />

<strong>belvedere</strong><br />

35


HIN UND WEG<br />

SUNA, LAGO MAGGIORE<br />

INSPIRATION AM<br />

LAGO MAGGIORE<br />

Johanna Spyri, Erfinderin der Kinderromanfigur «Heidi»,<br />

hatte ein Faible für den Lago Maggiore. Immer wieder kam sie an<br />

den oberitalienischen See.<br />

Susanne Kilimann<br />

Egal ob acht oder achtzig – hierzulande<br />

gibt es wohl kaum jemanden,<br />

der noch nie etwas von Heidi gehört hätte.<br />

Die Mädchen, ein Waisenkind, das mit seinem<br />

kauzigen Grossvater in den Bergen lebt und die<br />

Tage mit dem alten Mann, dem Hirtenjungen<br />

Peter und einer Ziegenherde verbringt, hat seit<br />

der Erstveröffentlichung des Romans 1880<br />

Generationen zu Tränen gerührt und Leser-<br />

Innen-Herzen im Sturm erobert.<br />

Über die «Heidi-Erfinderin» Johanna Spyri<br />

(1827–1901) weiss die Leserschaft im Allgemeinen<br />

heute nicht mehr viel. Dabei war «Heidi»<br />

Ende des 19. Jahrhunderts ein Welterfolg und<br />

Spyri recht berühmt. Mit «Heidi» hat sie der<br />

archaischen Bergwelt ihrer Heimat ein Denkmal<br />

gesetzt. Dass auch der Lago Maggiore ein<br />

Herzensort der Spyri war, ist weniger bekannt.<br />

Dabei war die Schweizerin Stammgast am See.<br />

An den Ufern des Lago Maggiore fand sie in<br />

schweren Zeiten Trost und Inspiration. Nicht<br />

nur die Schweizer Berge, auch die Landschaften<br />

am See hielten Einzug in Spyris Werk.<br />

IMMER DIESELBE PENSION<br />

Vor allem im <strong>Herbst</strong> zog es die Schriftstellerin<br />

aus Zürich an den Lago Maggiore. Bei jedem<br />

Ferienaufenthalt logierte sie in Suna, einem<br />

malerischen Dorf an der Borromäischen Bucht,<br />

das heute auf dem Gebiet der «Gartenstadt»<br />

Verbania liegt. Jedes Mal quartierte sich Spyri<br />

dort in der Villa Camenisch ein. Pensionswirtin<br />

Ursolina Camenisch und die Kinderbuchautorin<br />

verband eine Freundschaft. In der 1888 veröffentlichten<br />

Erzählung «Die Elfe von Intra» trägt<br />

Spyris Protagonistin unverkennbar die Züge der<br />

hilfsbereiten Camenisch.<br />

LETZTE REISE MIT DEM SOHN<br />

Auch mit ihrem Sohn Bernhard hat die Grand<br />

Dame der Schweizer Kinderliteratur mehrfach<br />

Ferien in Suna gemacht. In einem Brief aus dem<br />

Jahr 1883 berichtet sie von einem letzten<br />

Erholungsaufenthalt mit dem damals schon<br />

schwer erkrankten jungen Mann. Der Hausarzt<br />

hatte die Reise trotz der damit verbundenen<br />

Strapazen angeregt und einen Aufenthalt an der<br />

italienischen Riviera empfohlen. Doch der<br />

kranke Sohn habe darum gebeten, statt an die<br />

Riviera in die vertraute Umgebung am Lago<br />

Maggiore zu reisen. Im Spätherbst 1883 kamen<br />

Mutter und Sohn noch einmal für ein paar<br />

Wochen nach Suna. Bernhard Spyri starb im<br />

Mai des folgenden Jahres – mit gerade einmal<br />

29 Jahren. Dass seine Mutter den Ferienort am<br />

Lago Maggiore wegen schmerzlicher Erinnerungen<br />

fortan gemieden hätte, wäre nur allzu<br />

verständlich gewesen. Doch das Gegenteil war<br />

der Fall. Spyri reiste noch oft an den Lago<br />

Maggiore. Hier fühle sie sich «wie in Abrahams<br />

Schoss», schrieb sie 1892 an ihre Nichte. So<br />

ruhig, so schön und liebenswert sei dieser Ort.<br />

Bild oben: Vor allem<br />

im <strong>Herbst</strong> zog es die<br />

Schriftstellerin an<br />

den Lago Maggiore.<br />

Bild rechts: Suna<br />

liegt heute auf dem<br />

Gebiet der «Gartenstadt»<br />

Verbania.<br />

© ROBERTO MAGGIONI<br />

36 <strong>belvedere</strong>


…<br />

VERGOLDETE HERBSTTAGE<br />

Ein Geheimtipp war die Region aber schon<br />

damals nicht mehr. Reiseführer der Epoche wie<br />

von Tschudis 1892 erschienenes Reisehandbuch<br />

oder der Baedeker von 1893 rühmen Orte an<br />

seinen Ufern das milde Klima und empfehlen<br />

sogar Ursolina Camenischs Pension. Vergoldete<br />

<strong>Herbst</strong>tage machen den Lago heute wie damals<br />

zu einem attraktiven Ziel.<br />

DERLAGOMAGGIORE.DE<br />

VON ZÜRICH NACH PALLANZA<br />

(VERBANIA)<br />

Spyri-Forscherin, Germanistin und Autorin<br />

Regine Schindler (1935–2013) hatte bei ihren<br />

Recherchen eine historische Zugverbindung<br />

gefunden: So konnten Spyri und Zeitgenossen<br />

um 9.10 Uhr in Zürich in den Zug steigen<br />

und kamen, nach Umstieg in Bellinzona, um<br />

19.05 Uhr in Pallanza (inzwischen auch ein<br />

Ortsteil von Verbania) an. Aktuell schafft die<br />

Bahn die Strecke in dreieinhalb Stunden; alle<br />

zwei Stunden ab 07.02 Uhr morgens – der<br />

letzte Zug verkehrt um 17.02 Uhr ab Zürich.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

37


…<br />

JURA UND DREI-SEEN-LAND<br />

IM JURA AUF DEN<br />

SPUREN DER UHREN<br />

Schweizer Uhren prägten über Jahrzehnte das Image der Schweiz: Präzision, Innovation,<br />

Reichtum. Die Entwicklung der Uhrenindustrie – damals und heute – war wirtschaftlich<br />

bestimmend für Tausende Menschen.<br />

Regula Zellweger<br />

Schon immer prägte der Tageslauf, die<br />

Zeit, das Leben der Menschen. Sie<br />

wollten sie messen können. Bereits vor Jahrtausenden<br />

nutzten sie Sonnenuhren. Die Bewegungen<br />

eines Pendels soll eine sehr alte Art der<br />

Zeitmessung sein. Als erste mechanische Uhr<br />

gilt ein im 13. Jahrhundert in Paris entwickeltes<br />

Gerät. Die Ururgrossmutter der heute im Jura<br />

produzierten Uhren der Luxusklasse.<br />

TECHNIKGESCHICHTE IN SAINTE-CROIX<br />

Wunderwerke der Feinmechanik kann man in<br />

Sainte-Croix bewundern. Die Lust am Tüfteln<br />

wurde dort über Jahrhunderte perfektioniert.<br />

Hier wurden Uhren und Musikautomaten<br />

entwickelt und gebaut. Davon erzählen die<br />

Museen in und um Sainte-Croix: Das Centre<br />

International de Mécanique d’Art (CIMA), das<br />

Atelier du Docteur Wyss und das Musée Baud.<br />

Bei den aktuellen Umweltproblemen schiebt<br />

man oft der Technik den Schwarzen Peter zu.<br />

Falsch – verursachend ist die verantwortungslose<br />

Anwendung von Technik durch Menschen.<br />

Technik ist nicht per se schlecht. Sie kann auch<br />

faszinieren und Freude bereiten. Dies bezeugen<br />

Uhren und Musikautomaten. Im 15. Jahrhunderte<br />

besass man in reicheren Häusern Standuhren<br />

– damals schon Uhren als Statussymbol. Mit<br />

dem Aufkommen von tragbaren Zeitmessern ab<br />

1650 liessen sich erste Uhrmacher in der<br />

heutigen Schweiz nieder. Parallel zu den<br />

Uhrwerken zeigte sich die Freude am Tüfteln<br />

auch in der Entwicklung von Spieldosen und<br />

Musikautomaten.<br />

38 <strong>belvedere</strong>


HIN UND WEG<br />

Ich habe immer gesagt,<br />

die Mechaniker gedeihen<br />

am besten,<br />

wenn man sie auf junge<br />

Stämme von<br />

Uhrmachern pfropft.<br />

Georg Christoph Lichtenberg, 1742–1799<br />

Für einen Besuch im<br />

Musée international<br />

d’horlogerie in Lau<br />

Chaux-de-Fonds<br />

muss man genügend<br />

Zeit einberechnen.<br />

Bilder: © REGULA ZELLWEGER<br />

WUNDER DER MECHANIK<br />

Beginnend mit Glockenspielen im Mittelalter<br />

führte die Entwicklung über Spieluhren und<br />

Spieldosen, Musikautomaten, mechanische<br />

Singvögel, Jahrmarktsorgeln und Orchestrien<br />

schliesslich in die heutige elektronische<br />

Musikindustrie. Im Centre International de<br />

Mécanique darf (CIMA) kann man diese<br />

Entwicklung sehen und hören (musees.ch).<br />

Bald wurden in die Musikdosen Zusatzinstrumente<br />

eingebaut, beispielsweise ein Glockenwerk.<br />

Erfolgreich war auch die Kombination mit<br />

der Technik der Flötenuhren, mit einer kleinen<br />

Orgel. Dazu war ein spezielles Gebläse nötig. Ein<br />

Beispiel für einfache Flötenuhren sind die<br />

Kuckucksuhren.<br />

Namhafte Komponisten haben für Spieldosen<br />

und Flötenuhren komponiert: Beethoven,<br />

Mozart, Salieri, Bach, Haydn und Händel.<br />

Das Museum Baud in L’Auberson zeigt ähnliche<br />

Exponate wie das CIMA. Erstaunlich sind<br />

Automaten, die in Form von Menschen Bewegungen<br />

ausführen – eine Vorstufe von Robotern.<br />

So schreibt ein Pierrot seiner Geliebten einen<br />

Brief. Oder ein Mann lockt mit Gesten, Lächeln<br />

und Augenrollen Gäste in ein Restaurant<br />

(museebaud.ch).<br />

ROLLE VON FLÜCHTLINGEN<br />

Am Erfolg der Uhrenindustrie hatten auch<br />

religiöse Flüchtlinge ihren Anteil. Hugenotten,<br />

die ab 1550 in die Schweiz kamen, brachten<br />

grosses Fachwissen mit. Vor allem im Kanton<br />

Bern wurden die Täufer, später Mennoniten,<br />

brutal verfolgt. Viele siedelten sich im Jura an,<br />

da der Fürstbischof von Basel ihnen nach der<br />

Vertreibung aus dem Emmental die Ansiedlung<br />

Uhren waren weit mehr als<br />

Zeitmesser. Mit besonders<br />

wertvollen Stücken zeigte man,<br />

was man hatte und wer man war<br />

– gestern und heute.<br />

in Regionen auf über 1000 Metern gestattete.<br />

La-Chaux-de–Fonds beispielsweise liegt auf<br />

einer Höhe von rund 1000 Meter über Meer.<br />

Uhren waren oft wertvolle Schmuckstücke, ein<br />

Aspekt war die Technik, ein anderer die<br />

aufwändige Gestaltung durch Silber- und<br />

Goldschmiede. Am Aufschwung und der<br />

Modernisierung der Uhrenindustrie im Jura<br />

und vor allem in La Chaux-de-Fonds hatten<br />

zudem jüdische, aus dem Elsass zugewanderte<br />

Uhrenfabrikanten einen massgeblichen Anteil.<br />

KRISEN DER UHRENINDUSTRIE<br />

Uhrmacher stellten vorerst Uhrwerk und<br />

Gehäuse selbst her und montierten sie zum<br />

fertigen Produkt. Später wurde der Herstel-<br />

<strong>belvedere</strong><br />

39


HIN UND WEG<br />

lungsprozess in einzelne Arbeitsschritte<br />

aufgeteilt, die von spezialisierten Handwerkern<br />

in Heimarbeit ausgeführt wurden. Ein Verleger<br />

verteilte Aufgaben und Material, sammelte die<br />

Einzelteile wieder ein und liess sie in seinem<br />

Atelier zusammenfügen. Händler vermarkteten<br />

die fertigen Uhren im In- und Ausland. So<br />

erreichte man eine höhere Produktivität. Auf<br />

die langanhaltende vorindustrielle, hauptsächlich<br />

auf Heimarbeit beruhende Wachstumsphase<br />

folgte in den 1870er und 1880er Jahren eine<br />

Übergangszeit, bevor die Industrialisierung der<br />

Uhrenindustrie einen Wachstumsschub<br />

auslöste.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts führte die<br />

Umgestaltung des Produktionsprozesses in der<br />

Uhrenindustrie zu Veränderungen der regionalen<br />

wirtschaftlichen und sozialen Strukturen.<br />

Die Serienproduktion von billigen Uhren in den<br />

USA zwang die Schweizer Uhrenindustrie, von<br />

der Handarbeit zur industriellen Produktion<br />

überzugehen. Der Vorsprung der USA in der<br />

«Laufbahn-Produktion» führte fast zum<br />

Zusammenbruch der Schweizer Uhrenindustrie.<br />

Diese Entwicklungen kann man im Uhrenmuseum<br />

Espace Horloger in Le Sentier und im<br />

Musée international d›horlogerie und dem<br />

Uhrenpfad in La Chaux-de-Fonds nachvollziehen<br />

(espacehorloger.ch, chaux-de-fonds.ch/<br />

musees/mih).<br />

UHRENMACHER UND ARCHITEKTUR<br />

Im 20. Jahrhundert arbeiteten rund 90 Prozent<br />

der in der Uhrenindustrie Beschäftigten im<br />

Jurabogen. Man erkennt die Häuser von<br />

Uhrmachern im Jura daran, dass im obersten<br />

Stock viele Fenster darauf hinweisen, dass dort<br />

in Ateliers gearbeitet wurden. Von der Uhrmacherstadt<br />

La Chaux-de-Fonds weiss man,<br />

dass sie eine Reissbrettstadt ist, deren Strassen<br />

parallel und rechtwinklig verlaufen. Gründe:<br />

Brandprofilaxe und die gleichmässige Verfügbarkeit<br />

von Tageslicht in allen Werkstätten. Die<br />

Architektur in der Stadt La Chaux-de-Fonds ist<br />

also direkt verbunden mit der Uhrmacherei. Die<br />

Häuser wurden für eine gemischte Nutzung von<br />

Industrie, produzierendem Gewerbe und<br />

Wohnungen gebaut. Die Stadt war schon früh<br />

durch die Einflüsse der Uhrenindustrie und des<br />

Uhrenhandels urban und weltoffen.<br />

1887 wurde Charles-Édouard Jeanneret-Gris<br />

geboren – als Sohn eines Emaillierers von<br />

Zifferblättern mit eigener Werkstatt in La<br />

Chaux-de-Fonds. Bereits 1867 unterschied man<br />

in La Chaux-de-Fonds 54 verschiedene Uhrmacherberufe.<br />

Auch Jeanneret wählte einen<br />

Beruf in der Uhrenindustrie. Er begann 1900<br />

eine Ausbildung zum Graveur und Ziseleur an<br />

der Kunstgewerbeschule, wechselte dann aber<br />

zur Architektur. Heute ist er unter dem Namen<br />

Le Corbusier bekannt.<br />

ZEUGEN DER ZEIT<br />

Als während der Quarzkrise in den 1970er<br />

Jahren schweizweit zwei Drittel der Uhrenarbeitsplätze<br />

verloren ging, wurden Werkzeuge<br />

und Maschinen verschrottet. Der Arzt Jürg<br />

Wyss eröffnete 1977 seine Allgemeinpraxis in<br />

Sainte-Croix und bekam die Auswirkungen der<br />

Krise hautnah mit. Er erkannte den Wert dieser<br />

Zeitzeugen und sammelte Dokumente, Maschinen<br />

und Werkzeuge von Uhrmachern und<br />

Herstellern von Musikautomaten. Er mietete<br />

Räume, um dort Werkstätten wieder aufzubauen,<br />

um sie der Nachwelt zu erhalten. Bei<br />

Führungen erlebt man, wie die teils über<br />

hundertjährigen Maschinen funktionieren.<br />

Besucher erhalten Einblick in den Mechanismus<br />

der Spieldose und ihre historische Entwicklung.<br />

Einerseits wurden Zeitzeugen der alten Uhrmacherei<br />

gerettet, anderseits brauchte es<br />

innovative Köpfe, die der fast brachliegenden<br />

Uhrenindustrie den Weg in die Zukunft ermöglichte.<br />

Dieses Wunder vollbrachte die Produktion<br />

von kostengünstigen Uhren aus Plastik,<br />

wofür vor allem ein Name steht: Swatch. Und<br />

die Spezialisierung auf komplexe Luxusuhren.<br />

AUSSICHTEN FÜR DIE UHRENINDUSTRIE<br />

Auf einer Reise durch die Welt der Uhren im<br />

Jura kann man sich an verschiedenen Orten<br />

intensiv mit der Geschichte der Uhrmacherei in<br />

Uhrmacher<br />

arbeiteten oft in<br />

Heimarbeit. Genaues<br />

Arbeiten ist dabei<br />

unabdingbar.<br />

Dieses Haus hat Le<br />

Corbusier in jungen<br />

Jahren mitgeplant.<br />

40 <strong>belvedere</strong>


…<br />

der Schweiz auseinander. Bleibt die Frage: Wie<br />

weiter? Heute ist Schweiz ist wertmässig das<br />

grösste Uhrenexportland der Welt, gefolgt von<br />

Hongkong und China. Mit anderen Worten:<br />

Die Schweiz exportiert vor allem wertvolle,<br />

technisch komplexe Luxusuhren.<br />

Informativ sind Besuche bei den Luxusuhren-Hersteller<br />

Audemars Piguet in Le<br />

Brassus und Longines in Saint-Imier. Beide<br />

Unternehmen empfangen Gäste für Führungen<br />

in ihren Museen (museeatelier-audemars<br />

piguet.com, longines.com).<br />

Die Geschichte der Marke Longines begann<br />

1832 mit einem Uhrenkontor, wo Uhren in<br />

Heimarbeit gefertigt wurden. Faszinierend sind<br />

Exponate wie Uhrenmodelle, Navigationsinstrumente,<br />

Chronometer, Fotografien,<br />

Plakate, Filme, Auszeichnungen und Archivaufzeichnungen,<br />

die von der Geschichte der<br />

Fliegerei und des Spitzensports erzählen.<br />

«Elegance is an Attitude» bringt die Philosophie<br />

der Marke auf den Punkt – und erklärt ihre<br />

Marktpositionierung.<br />

Die Geschichte von Audemars Piguet begann<br />

1875 im Vallée de Joux. Heute besuchen Interessierte<br />

das Museum nicht nur wegen der Uhren,<br />

sondern auch wegen seiner einzigartigen<br />

Architektur in Spiralform. Prägend für das<br />

Unternehmen war die Produktion von Edelstahl-Uhren.<br />

Zum ersten Mal wurde Stahl in<br />

den gleichen Stand erhoben wie Gold. Audemars<br />

Piguet setzt auf die Kombination von<br />

Avantgarde und Tradition, auf Luxusuhren in<br />

Verbindung mit Kunst, Golf und Musik.<br />

Wer im Jura der Geschichte der Uhren<br />

nachreist, wird sich bewusst, dass es innovative<br />

Köpfe mit technischer und unternehmerischer<br />

Begabung waren, welche die Bedeutung der<br />

Uhrenindustrie begründeten, am Leben<br />

erhielten und ihnen heute den Weg in die<br />

Zukunft ebnen.<br />

J3L.CH<br />

Le Brassus<br />

<strong>belvedere</strong><br />

41


…<br />

ZÜNDHÖLZLI-MUSEUM FRUTIGEN<br />

FRUTIGEN UND DIE<br />

ZÜNDHÖLZLI<br />

Als 1850 die erste Zündhölzlifabrik in Frutigen entstand, ahnte wohl noch niemand,<br />

welche Folgen dies für die ganze Region haben sollte. Aufgearbeitet wurde die Geschichte<br />

nun von der Kulturgutstiftung Frutigland in einem neuen Museum.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

42 <strong>belvedere</strong>


Der Brandsee auf der<br />

Elsigenalp. Das<br />

idyllische Frutigland<br />

stellte früher jedes<br />

zweite Zündholz der<br />

Schweiz her.<br />

© ANJA ZURBRÜGG<br />

PHOTOGRAPHY<br />

I<br />

« han es Zündhölzli azündt, und das het e<br />

Flamme gäh…». Mani Matter beschreibt<br />

in diesem Mundartklassiker eindrucksvoll, wie<br />

durch das Entzünden eines Streichholzes, das<br />

versehentlich auf den Boden fällt, schlussendlich<br />

die Welt fast ins Elend gestürzt wird. Ob<br />

seiner Zündhölzli-Idee wohl die Geschichte des<br />

Frutiglands Pate stand? Schliesslich ist die<br />

Zündhölzli-Fabrikation im bernischen Frutigen<br />

tief verwurzelt – und Ursprung eines fast<br />

vergessenen Kapitels. Diese Geschichte hat<br />

kürzlich die Kulturgutstiftung Frutigland<br />

aufgearbeitet. Sie hat in Archiven und Bibliotheken<br />

umfassend recherchiert, Zeitzeugen befragt<br />

und diverse Originalgegenstände gesammelt.<br />

Entstanden ist ein umfassender Einblick in<br />

diesen regionalen Industriezweig und seine<br />

Folgen, welche in einer Broschüre dokumentiert<br />

sind. Dem Zündhölzli im Frutigland wurde gar<br />

ein eigenes Museum gewidmet, welches Ende<br />

Juli eröffnet hat. Das Thema ist nämlich<br />

nicht nur interessant, sondern auch relevant:<br />

Immerhin stellten im damaligen Amt Frutigen<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bis zu 20 Fabriken<br />

Phosphor-, Schwefel- und Sicherheitshölzchen<br />

her – das waren rund 50 Prozent der gesamtschweizerischen<br />

Produktionsmenge.<br />

AUSWEG AUS DER ARMUT?<br />

Grosse Verbreitung fanden die Zündhölzer nach<br />

der Entwicklung des Phosphorzündholzes, und<br />

schon in der 1830er Jahren wurden diese in<br />

diversen europäischen Ländern fabrikmässig<br />

hergestellt. Die erste solche Fabrik in der<br />

Schweiz gründete der Deutsche Johann Friedrich<br />

Kammerer in Zürich Mitte der 1830er<br />

Jahre, und alsdann verbreitete sich die neue<br />

Industrie schnell - und primär in Gegenden mit<br />

grosser Armut. Denn dort waren genügend<br />

Leute bereit, zu mickrigen Löhnen die giftige<br />

Arbeit zu machen. So auch im Berner Oberland.<br />

Die erste Zündhölzlifabrik wurde 1850 gegründet<br />

und massgeblich vom damaligen Gemeinderat<br />

unterstützt. Denn die Errichtung der Fabrik<br />

würde zur Linderung der grassierenden Armut<br />

beitragen, so die Hoffnung. In der Tat war<br />

damals jeder Vierte in der Region abhängig von<br />

der «Armenkasse» – die Leute im Frutigland<br />

litten Hunger. Nachdem ein Brand ein Grossteil<br />

der Häuser zerstört und zu allem Überfluss auch<br />

HIN UND WEG<br />

noch eine Überschwemmung die Ernte zunichte<br />

gemacht hatte, fehlte es komplett an Perspektiven<br />

und die Menschen erhofften sich eine<br />

Verdienstmöglichkeit in der neuen Fabrik.<br />

Andere Optionen hatten sie auch nicht.<br />

GIFTE UND KINDERARBEIT<br />

In der Folge entstanden innerhalb von nur<br />

16 Jahren mehr als ein Dutzend weiterer solcher<br />

Zündhölzli-Fabriken im Frutigland – wobei es<br />

sich hierbei eigentlich um bessere Hütten<br />

handelte; eng, finster, dreckig und ohne Fenster<br />

oder Lüftungen. Die Fabrikarbeitenden verdienten<br />

im Jahr 1886 zwischen 60 Rappen und etwas<br />

mehr als 4 Franken – pro Tag notabene. Während<br />

die Männer für das Tunken, die Herstellung<br />

des Holzdrahtes und das Verpacken<br />

zuständig waren, erledigten die übrigen<br />

Arbeiten meist Frauen oder Kinder. Kinder<br />

erhielten für einen Tag Arbeit oft nur 10 Rappen<br />

– und ein Arbeitstag dauerte bis zu 14 Stunden.<br />

Zuerst wurde aus Tannenholz dünne Streifen<br />

geschnitten und diese dann auf die entsprechende<br />

Länge gekürzt. Anschliessend mussten<br />

sie in Rahmen eingespannt werden; diese<br />

filigrane Arbeit erledigten Kinder, die aufgrund<br />

ihrer feinen Finger besser hierfür «geeignet»<br />

waren. Schon Fünfjährige wurden für solche<br />

Arbeiten angeheuert. Schliesslich wurden die<br />

Hölzer in eine chemische Brennmischung<br />

getaucht und dann verpackt.<br />

KRANKHEITEN ALS FOLGE<br />

Die Kinderarbeit wurde zunächst nicht in Frage<br />

gestellt, und erst im Jahre 1870 kam ein Verbot<br />

der Kinderarbeit zur Abstimmung. Wenngleich<br />

dem Vorhaben ein heftiger Gegenwind entgegenblies<br />

– das Verbot der Kinderarbeit würde<br />

den Untergang der hiesigen Zündhölzli-Industrie<br />

bedeuten, hiess es. Nichtsdestotrotz wurde<br />

das Gesetz angenommen. Mit zweifelhaftem<br />

Erfolg: Die Kinder verrichteten nun einfach<br />

Heimarbeit, wo die Verhältnisse in hygienisch<br />

absolut unhaltbaren Zuständen noch prekärer<br />

waren. Die Küchenpfanne diente kurzerhand<br />

dazu, das giftige Phosphor zu ersitzen – und die<br />

lebensgefährlichen Dämpfe lagen somit permanent<br />

in der Luft. In den Fabriken akzentuierte<br />

sich dasselbe Problem: Da die Arbeiter den<br />

ganzen Tag dem giftigen Phosphor-Dampf<br />

<strong>belvedere</strong><br />

43


HIN UND WEG<br />

ausgesetzt waren, wurden die körperlichen<br />

Beschwerden immer augenfälliger. Obwohl die<br />

Krankheiten zweifellos auf die miserablen<br />

Arbeitsbedingungen mit giftigen Dämpfen<br />

zurückzuführen waren, dauerte es noch Jahre,<br />

bis diesem Missstand Einhalt geboten wurde.<br />

NIEDERGANG DER INDUSTRIE<br />

Diese unhaltbare Situation änderte sich erst mit<br />

dem Bundesgesetz betreffend die Fabrikation<br />

von Phosphorzündhölzern und Phosphorstreichkerzen<br />

vom 23. Dezember 1879 und der<br />

Berner Konvention vom 1. Januar 1912. Nun wurden<br />

die Arbeiter besser geschützt. So oder so<br />

befand sich die Zündholz-Industrie im Frutigland<br />

im stetigen Niedergang, denn nach Ende<br />

des Ersten Weltkriegs entstanden internationale<br />

Zündholz-Gesellschaften, die den Bernern den<br />

Rang abliefen. Insbesondere schwedische Unternehmen,<br />

welche auch etliche Fabriken im<br />

Berner Oberland aufkauften. Das definitive Aus<br />

besiegelten schliesslich die billigen Importe aus<br />

Indien oder China, wie natürlich auch<br />

das Taschenfeuerzeug, das zu Beginn des<br />

20. Jahrhundert seinen Siegeszug um die Welt<br />

startete. 1972 schloss die letzte Zündholzfabrik<br />

in Frutigen ihre Türen. 120 Jahre lange war<br />

diese Industrie eminent wichtig für die Region.<br />

MUSEUM GEGEN DAS VERGESSEN<br />

Dank der Aufarbeitung der Kulturgutstiftung<br />

Frutigland gerät die Geschichte über das Gift aus<br />

der Streichholzschachtel nicht in Vergessenheit.<br />

Durch die intensiven Recherchen der Stiftung<br />

ist eine gut hundertseitige Broschüre sowie das<br />

Zündhölzli-Museum entstanden. Hier wird nun<br />

der gesamten Geschichte dieses regionalen<br />

Industriezweigs und seinen Folgen Rechnung<br />

getragen. Portraitiert werden die Arbeiter und<br />

24 Betriebe, die einst in Reichenbach, Wengi,<br />

Frutigen, Adelboden, Kandergrund und<br />

Kandersteg ihren Lebensunterhalt verdienten<br />

und die grösste Zündholzproduktion des Landes<br />

stellten. Eine Ausstellung, welche aufzeigt, wie<br />

die Zündhölzli-Fabriken im Frutigland entstanden<br />

sind, wo die Fabriken standen und welche<br />

Schwierigkeiten damit verbunden waren,<br />

runden das Angebot ab. Aufgrund der Coronapandemie<br />

wurde die Eröffnung mehrmals<br />

verschoben – doch seit Ende Juli können sich die<br />

Besucher nun endlich in der ehemaligen<br />

Zündhölzlifabrik einen Eindruck dieser<br />

spannenden Geschichte aus dem Frutigland<br />

machen.<br />

KULTURGUTSTIFTUNG.CH, MADEINBERN.COM<br />

Seit Ende Juli <strong>2021</strong> ist das<br />

Museum zugänglich und<br />

vermittelt alles Wissenswerte<br />

zum Zündhölzli.<br />

BILDER: © ZÜNDHOLZFABRIK FRUTIGEN<br />

INFORMATIONEN ZUM<br />

ZÜNDHÖLZLI-MUSEUM<br />

Öffnungszeiten: Jeden ersten Samstag<br />

im Monat, von 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Ab Gruppen von 6 Personen jederzeit<br />

besuchbar<br />

Eintrittspreise: Kollekte während den<br />

normalen Öffnungszeiten<br />

Gruppe bis 12 Personen: CHF 50<br />

Gruppe bis 25 Personen: CHF 75<br />

Adresse: Zündhölzliweg 5, 3714 Frutigen<br />

44 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON · KURZNACHRICHTEN …<br />

WALLIS<br />

Auf dem Walliser Weinweg<br />

Fendant, Malvoisie oder Heida sind nur ein paar der bekanntesten<br />

Weine des Wallis. Die Trauben dieser edlen Tropfen<br />

reifen in der Ebene zwischen Martigny und Leuk durch die<br />

der Chemin du Vignoble führt. Entlang dieses Weges<br />

entdecken Genusswanderer heimelige Weinstuben, typische<br />

Bauernhöfe und ein paar der steilsten Rebgärten der Welt.<br />

Nicht nur die Trauben, die entlang des Chemin du Vignobles<br />

reifen, sind einmalig – auch die Wanderreise selbst ist ein<br />

wahrer Genuss. Für Naturfreunde ist die Region ein Paradies.<br />

Überall entdeckt man Neues und Überraschendes. Weinliebhaber<br />

können zudem mit dem «Valais Wine Pass» in<br />

insgesamt 27 Degustationslokalen die typischen Walliser<br />

Weine entdecken.<br />

VALAIS.CH<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, JAN GEERK<br />

TESSIN<br />

Mit dem Velo durchs Tessin<br />

Velofahren wird im Tessin leichtgemacht: Für die genussvolle<br />

Tour zu den Bauernhöfen (ticino.ch/spesainfforio) gibt es<br />

Leihräder direkt am Bahnhof Bellinzona. Jeder Hofladen auf<br />

dieser Radtour in der Magadinoebene bietet eigene Spezialitäten:<br />

Frisches Gemüse, saftiges Obst oder Käse von der Alp.<br />

Velos aller Art können im ganzen Kanton gemietet werden,<br />

z.B. über Bikesharing. Auch Cargobikes stehen zur Verfügung<br />

(carvelo2go.ch). Es gibt zudem zahlreiche Hotels, die sich auf<br />

Gäste mit Fahrrädern spezialisiert haben. Und in vielen<br />

Transportmitteln, auch Seilbahnen, dürfen Velos mitgenommen<br />

werden (ticino.ch/bike-services).<br />

TICINO.CH<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS, TINA STURZENEGGER<br />

SLOWENIEN<br />

<strong>Herbst</strong>wandern in Slowenien<br />

Slowenien durchzieht ein Netz von mehr als 10’000 perfekt<br />

gepflegten und markierten Wanderwegen in allen Schwierigkeitsgraden,<br />

das sich vom Flachland der Pannonischen<br />

Tiefebene im Osten, über die weintragenden Hügel im Süden<br />

und Westen, das mit malerischen Dörfern, Wäldern und<br />

Gewässern besäte Mittelgebirge und die Alpenwelt bis hin zu<br />

den mächtigen Zweitausendern erstreckt. Insbesondere im<br />

<strong>Herbst</strong> ist das Wandern in dieser Region ein einzigartiges<br />

Erlebnis. Zu den beliebtesten Wanderzielen zählt Sloweniens<br />

höchster Gipfel – der Triglav. Der Aufstieg auf den Triglav<br />

war seit jeher ein besonderes Ritual und ist für die Slowenen<br />

auch von grosser symbolischer Bedeutung.<br />

SLOVENIA.INFO<br />

© iSTOCK<br />

<strong>belvedere</strong><br />

45


46 <strong>belvedere</strong><br />


AUF UND DAVON<br />

HÖHENWEGE<br />

WENN DER WEG<br />

DAS ZIEL IST<br />

Die bezaubernde Schönheit der Natur, die Erhabenheit der Berge, die<br />

Stille der Abgeschiedenheit: Auf den Höhenwegen im Schweizer Gebirge<br />

erlebt man die absolute Freiheit.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Einst wurden Höhenwege angelegt,<br />

um die Übergänge zwischen<br />

einzelnen Schutzhütten zu erleichtern. Um<br />

nicht von einer Hütte hinunter ins Tal und zur<br />

nächsten Hütte erneut hinaufkraxeln zu<br />

müssen, führen die Wege an Bergrücken und<br />

Graten entlang. Das macht es nicht nur leichter,<br />

weil weniger Höhenmeter zu bewältigen sind,<br />

auch die Blicke auf die umliegenden Gipfel und<br />

Täler sind es, die eine Wanderung auf einem<br />

Höhenweg so lohnenswert machen. Schwindelfreiheit<br />

und Trittsicherheit sind natürlich<br />

Voraussetzungen – doch die Passion für Höhenwanderungen<br />

ist in der Schweiz enorm; nicht<br />

umsonst sind die Alphütten stets gut besucht<br />

und von Frühling bis <strong>Herbst</strong> quasi ausgebucht.<br />

Nichts für schwache<br />

Nerven: Gratwanderung<br />

auf dem Blüemlisalphorn.<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS<br />

GEFAHREN NICHT UNTERSCHÄTZEN<br />

Höhenwege sind das perfekte Wanderziel für<br />

Geniesser. Allerdings setzen sich die Alpinisten<br />

hierbei auch stets Gefahren aus. Viele dieser<br />

Gefahren kann man schlicht nicht beeinflussen:<br />

Gletscherspalten, exponiertes Gelände, Steinund<br />

Eisschlag sowie Wetterumstürze oder<br />

Lawinen. Dennoch sind Unfälle oft die Konsequenz<br />

von Leichtsinn, Selbstüberschätzung und<br />

mangelnder Erfahrung. So ist eine detaillierte<br />

Vorbereitung, Kenntnisse der alpinen Technik<br />

sowie Erfahrung und Training Grundvoraussetzung.<br />

Dies minimiert zwar die Risiken – doch<br />

ein Restrisiko bleibt immer.<br />

DIE BERG- UND ALPINWANDERSKALA<br />

Deshalb hat der Schweizer Alpen-Club SAC eine<br />

Berg- und Alpinwanderskala erstellt, wo<br />

aufgrund vom Gelände und den Anforderungen<br />

ein bestimmter Grad festgelegt wurde – von T1,<br />

problemloses Wandern, bis hin zu T6, schwieriges<br />

Alpinwandern mit exponierten Kletterstellen<br />

und diese sind auch entsprechend markiert<br />

(siehe Box). Während bei T1 kaum Erfahrung<br />

nötig ist und die Orientierung auch ohne Karte<br />

problemlos möglich ist, sind die Anforderungen<br />

bei T6 gross: ausgezeichnetes Orientierungsvermögen,<br />

ausgereifte Alpinerfahrung und<br />

Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen<br />

Hilfsmitteln sind absolute Voraussetzungen.<br />

LANGSAM DEN BERG KENNENLERNEN<br />

Wer noch nicht über genügend Erfahrung<br />

verfügt, dem sei empfohlen, sich unter fachkundiger<br />

Führung am Berg schrittweise vom<br />

einfachen zum anspruchsvolleren Gelände<br />

vorzuwagen. Bei einer Höhenwanderung ist der<br />

Weg das Ziel – es gilt, sich langsam an die Berge<br />

heranzutasten. Als Lohn warten atemberau-<br />

<strong>belvedere</strong><br />

47


AUF UND DAVON<br />

DARAUF GILT ES ACHT ZU GEBEN<br />

Alpinwandern ist sehr anspruchsvoll. Die<br />

Wege führen durch exponiertes Gelände,<br />

Geröll- und Grashalden, Schrofen, Fels,<br />

Gletscher sowie Firnfelder mit Ausrutschgefahr.<br />

Wer sich in diesem Gelände bewegt,<br />

benötigt eine ausgesprochen gute Gehtechnik,<br />

höchste Trittsicherheit, die Fähigkeit,<br />

Kletterstellen unter Zuhilfenahme der Hände<br />

zu überwinden sowie nicht zuletzt auch eine<br />

starke Psyche, um in heiklen, absturzgefährlichen<br />

Passagen nicht den Kopf zu verlieren.<br />

Wer eine Bergtour unternimmt, der sollte<br />

sich unbedingt vor der Tour über Schwierigkeit,<br />

Gehzeit, Stützpunkte, Zufahrtsmöglichkeiten<br />

und vor allem über die jahreszeitlichen<br />

Gefahren zu informieren.<br />

Folgende Regeln gelten für den Umgang mit<br />

den häufigsten Gefahren:<br />

• Seriöse Tourenvorbereitung – entsprechende<br />

Schwierigkeitsstufe auswählen.<br />

• Planung auf der Landeskarte 1:25’000<br />

– Schlüsselstellen orten, Ausweichmöglichkeiten<br />

und Umkehrpunkte bestimmen,<br />

Zeitplan mit Reserve aufstellen.<br />

• Wettervorhersagen konsultieren –<br />

Wetterumstürze unter allen Umständen<br />

vermeiden.<br />

• Ausrüstung – je nach Tour Pickel, Steigeisen,<br />

Sitzgurt, Seile, Karabiner, Klemmkeile<br />

oder Eisschrauben mitführen.<br />

• Am Seil über den Gletscher – Gefahr eines<br />

Spaltensturzes.<br />

• Am Seil über den Grat – man seilt sich an,<br />

sobald Absturzgefahr besteht.<br />

• Helm tragen – Gefahr von Steinschlag an<br />

kritischen Stellen.<br />

• Sich über Lawinensituation informieren–<br />

nicht nur im Winter!<br />

• Achtung Wechten – am Rand von Steilhängen<br />

und Graten überhängende Schneemasse<br />

nicht betreten.<br />

Weitere Infos:<br />

SAC-CAS.CH, ASTRA.ADMIN.CH, BFU.CH<br />

bend weite Aussichten auf die Alpen und<br />

faszinierende Tiefblicke auf Seen und Täler.<br />

Während eine Gipfelwanderung oft in erster<br />

Linie auf dem Gipfel ein tolles Panorama bietet,<br />

können sich unsere Augen auf Höhenwegen von<br />

Anfang bis Ende erfreuen.<br />

KLASSIKER FÜR KLETTERER<br />

Etwas vom Spannendsten, was Höhenwege zu<br />

bieten haben, finden Interessierte in den<br />

Waadtländer Alpen: Die Arête de l’Argentine.<br />

Die spiegelglatte Felswand ist ein Klassiker für<br />

jeden Kletterer. Sie ist ein fossilisiertes Korallenriff<br />

aus dem urzeitlichen Tethysmeer, wovon<br />

zahlreiche Fossilien zeugen. Es handelt sich um<br />

eine der bekanntesten Kletterwände mit<br />

mehreren Seillängen in der Schweiz. Die aus 21<br />

mehr oder weniger ausgeprägten Gipfeln<br />

bestehende Kette hat drei markante Punkte: die<br />

beiden Eckpfeiler, den Lion d’Argentine 2277<br />

Meter im Südwesten und die Haute Corde 2328<br />

Meter im Nordosten, ferner den Sommet Central<br />

2428 Meter. Die Überschreitung vollzieht sich<br />

vom Lion zur Haute Corde. Der Grat ist gegen<br />

Norden nackt und unbezwingbar. Auf der<br />

Südseite greift das spärliche Gras viel weiter<br />

hinauf – es ist durchaus möglich, dass gewandte<br />

und trainierte Kletterer den Grat vom Einstieg<br />

in die Felsen bis zum letzten Gipfel, der Haute<br />

Corde, in sechs bis sieben Stunden überwinden.<br />

Routenbeispiel: Lion d’Argentine – Sommet<br />

W – Sommet Central – Cheval Blanc – Haute Corde.<br />

Dauer: 9–10,5 Stunden.<br />

«BLÜEMLISALP IRE SUMMERNACHT»<br />

Eine der eindrücklichsten Höhenwanderungen<br />

der Schweiz wurde im Klassiker «Alperose» von<br />

Mundart-Legende Polo Hofer besungen:<br />

«Blüemlisalp ire Summernacht, nachdem i ha e<br />

Bergtour gmacht…». Natürlich, das imposante<br />

Blüemlisalpmassiv im Berner Oberland – nebst<br />

dem Jungfraumassiv wohl das bekannteste der<br />

Region. Nur schon die Blüemlisalphütte auf<br />

2480 Meter über Meer ist dank der traumhaften<br />

Aussicht ins westliche Berner Oberland und ins<br />

Mittelland ein Besuch wert. Viele Besucher<br />

kommen denn auch hierher, um die sagenhaften<br />

Fernblicke zu geniessen, zu übernachten und<br />

wieder abzusteigen.<br />

KARAWANEN VON BERGSTEIGERN<br />

Allerdings stampfen an schönen Sommermorgen<br />

oft Karawanen aus stirnlampenbewehrten<br />

48 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

Bergsteigerkolonien den Blüemlisalpgletscher<br />

hoch und wollen mehr – eine der eindrucksvollsten<br />

Firnrouten der Schweiz begehen. Wie<br />

ein Silberfaden sind die drei Gipfel aufgereiht.<br />

Die Überschreitung des Bergmassivs von der<br />

Blüemlisalphütte über das Morgenhorn, die<br />

Wyssi Frau und das Blüemlisalphorn zurück zur<br />

Hütte ist wahrlich ein Traum für erfahrene<br />

Alpinisten. Die Tour führt über scharfe Grate<br />

und steile Firnfelder und gehört zu den schönsten<br />

mittelschweren Grattouren der Schweiz.<br />

Stetiger Begleiter: Der eindrucksvolle Tiefblick<br />

auf der Südseite gegen den Kanderfirn und ins<br />

Wallis, auf der Nordseite bis weit ins Mittelland.<br />

FRÜH AUS DEN FEDERN<br />

Allerdings kann eine Tour an der Blüemlisalp –<br />

je nach Wetterverhältnissen – sehr viel Zeit in<br />

Anspruch nehmen. Bei stimmigen Verhältnissen<br />

rechnet man für die Strecke von der<br />

Blüemlisalphüttte zum Morgenhorn mit rund<br />

2,5 Stunden, vom Morgenhorn zum Blüemlisalphorn<br />

3 bis 5 Stunden und von dort zurück zur<br />

Blüemlisalphütte nochmals mit 2,5 Stunden.<br />

Früh aufstehen ist demnach ein Muss. Eine<br />

Alternative wäre die Besteigung von Morgenhorn<br />

oder Blüemlisalphorn ohne Überquerung.<br />

Routenbeispiel: Blüemlisalphütte – Morgenhorn<br />

– Wyssi Frau – Blüemlisalphorn – Blüemlisalp.<br />

Dauer: 8–10 Stunden.<br />

TSCHINGELHORN<br />

Eine kleine, aber feine und auf keinen Fall zu<br />

unterschätzende Hochtour findet sich ebenfalls<br />

im Berner Oberland – von der Mutthornhütte<br />

zum Tschingelhorn. Mit seinen 3562 Metern<br />

über Meer nimmt er sich geradezu bescheiden<br />

aus – schliesslich besteht seine Nachbarschaft<br />

aus dem bekanntesten Dreigestirn der Schweiz:<br />

Eiger, Mönch und Jungfrau. Tatsächlich ist die<br />

Erscheinung des Tschingelhorns aus der Ferne<br />

unspektakulär. Nur wenige hundert Meter ragt<br />

sein Gipfel aus dem Eismantel, den der Berg<br />

umgibt. Aber man sollte sich keinesfalls<br />

täuschen lassen. Die Tour ist denjenigen zu<br />

empfehlen, welche gerne ab vom grossen<br />

DIE SAC BERG- UND<br />

ALPINWANDERSKALA<br />

T1 Wandern gelb markiert*<br />

T2 Bergwandern rot-weiss markiert*<br />

T3 anspruchsvolles Bergwandern<br />

weiss-rot-weiss markiert*<br />

T4 Alpinwandern weiss-blau-weiss markiert*<br />

T5 anspruchsvolles Alpinwandern<br />

weiss-blau-weiss markiert*<br />

T6 schwieriges Alpinwandern<br />

meist nicht markiert<br />

*NACH SWW-NORMEN<br />

Klassiker für<br />

Kletterer: die Arête<br />

de l’Argentine.<br />

© NATHALIE RACHTER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

49


AUF UND DAVON<br />

Menschenstrom einen Gipfel besteigen möchten.<br />

Diese monumentale Landschaft wurde in<br />

das Verzeichnis des UNESCO – Weltnaturerbe<br />

aufgenommen.<br />

LANDSCHAFT AUS EIS UND FELS<br />

Ausgangspunkt dieser Zweitageswanderung ist<br />

Stechelberg auf 910 Meter im Lauterbrunnental.<br />

Lion d’Argentine – Sommet W – Sommet<br />

Central – Cheval Blanc – Haute Corde<br />

Lion d’Argentine<br />

Arête de l’Argentine<br />

Cheval Blanc<br />

Haute Corde<br />

Blüemlisalphütte – Morgenhorn –<br />

Wyssi Frau – Blüemlisalphorn – Blüemlisalp<br />

Blüemlisalphütte<br />

Von dort führt uns die Route nach Trachsellauenen<br />

und weiter auf gutem Weg zum Oberhornsee.<br />

Über eine Moräne, die den Gletscherbestand<br />

vom Jahr 1850 anzeigt, gelangt man auf<br />

den Tschingelgletscher und weiter bis zur<br />

Mutthornhütte auf 2901 Metern. Von wo aus<br />

man auch aufbricht, 4,5 Stunden sind für den<br />

Hüttenaufstieg einzuplanen – mindestens. Bei<br />

der vom Gletscher umrahmten Hütte bietet sich<br />

eine einzigartige Landschaft, erinnernd an ein<br />

Amphitheater aus Fels und Eis.<br />

Nicht zu unterschätzen:<br />

Eine<br />

Höhen wanderung<br />

zum Tschingelhorn.<br />

© SCHWEIZ TOURISMUS<br />

MARCUS GYGER<br />

Mutthornhütte<br />

Chly Tschingelhorn<br />

Blüemlisalphorn<br />

Gross Tschingelhorn<br />

Wyssi Frau<br />

Morgenhorn<br />

Mutthornhütte–Chly Tschingelhorn –<br />

Gross Tschingelhorn<br />

NICHTS FÜR SCHWACHE NERVEN<br />

Früh morgens geht es über den Firn zum<br />

Petersgrat eine wunderschöne Gletscherwanderung<br />

auf dem Übergang ins Lötschental. Das<br />

prächtige Panorama reicht von den Berner<br />

Alpen, über die Walliser Alpen bis zum Mont<br />

Blanc. Am Fusse des Tschingelhorn angekommen<br />

steigen die Alpinisten über gut gestufte<br />

Felsen zum Gipfel auf 3562 Meter hoch. Eine<br />

gute Ausrüstung ist hierbei zwingend – Pickel,<br />

Steigeisen und Sitzgurt, ein 50-Meter-Seil sowie<br />

Karabiner, Klemmkeile, Eisschrauben und ein<br />

Helm. Wie erwähnt – diese Höhenwanderung<br />

ist nicht zu unterschätzen! Zudem hat es<br />

insbesondere auch der Abstieg in die Scharte in<br />

sich – die Abseilpartie führt zuletzt in einen<br />

Höllenschlitz, wo nur links auf der Höhe der<br />

Scharte ein schmales Band rettend zum letzten<br />

Aufschwung zur grossen Schanze führt. Nichts<br />

für schwache Nerven.<br />

Routenbeispiel: Mutthornhütte – Chly Tschingelhorn<br />

– Gross Tschingelhorn. Dauer: 5–6 Stunden.<br />

MYVAUD.CH, MADEINBERN.COM<br />

50 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

JOIN US ON:<br />

JACK-WOLFSKIN.CH/WOLFTRAIL<br />

<strong>belvedere</strong><br />

51


…<br />

AUF UND DAVON<br />

WANDERLAND SCHWEIZ<br />

LICHT UND FARBEN<br />

Die Wanderung vom Segantini-Museum in St. Moritz bis zur Kirche Santa Maria in<br />

Pontresina ist am schönsten im Spätherbst, wenn im Oberengadin die Lärchen leuchten.<br />

Text und Bilder: Jochen Ihle, Wandermagazin SCHWEIZ<br />

Indian Summer am<br />

St.Moritzer See.<br />

« Ich möchte meine Berge sehen» sollen<br />

die letzten Worte von Giovanni Segantini<br />

gewesen sein. Der Maler sprach sie am<br />

28. September 1899 auf dem Schafberg im<br />

oberen Engadin. Dort oben malte er am Bild<br />

«Natur», Mittelstück seines legendären<br />

Alpentriptychons. Den Norditaliener Segantini,<br />

geboren am 15. Januar 1858 in Arco am Gardasee,<br />

zog es zum Malen nämlich nicht in die Toskana,<br />

sondern in die lichtdurchflutete Bergwelt<br />

Graubündens. Meist arbeitete er im Freien. Vor<br />

dem Hintergrund gewaltiger Bergpanoramen<br />

malte er das bäuerliche Leben: Hirten bei der<br />

Schafschur, Kühe an der Tränke, Bäuerinnen<br />

bei der Heuernte.<br />

MEISTERWERKE BESTAUNEN<br />

Im Segantini-Museum in St. Moritz sind Werke<br />

aus allen seinen Schaffensperioden zu sehen.<br />

Der prägnante Kuppelbau orientiert sich<br />

architektonisch an jenem Pavillon, den Segantini<br />

zur Pariser Weltausstellung von 1900<br />

geplant hatte. Dort wollte er ein grossformatiges<br />

Engadinpanorama präsentieren. Das Projekt<br />

scheiterte jedoch an den hohen Kosten. Segantini<br />

fügte schliesslich die beiden Bilder «Leben»<br />

52 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

Die Kirche Santa<br />

Maria in Pontresina.<br />

INFORMATIONEN UND TIPPS<br />

Zeit: 3 h<br />

Auf: 100 m<br />

Ab: 100 m<br />

Länge: keine Angaben<br />

Schwierigkeit: T1<br />

und «Tod» mit dem Mittelstück «Natur» zu<br />

einer Einheit zusammen: Das Triptychon ist im<br />

Kuppelsaal zu bestaunen.<br />

INDIAN SUMMER<br />

Der Segantiniweg zeigt auf sechs Stationen das<br />

Leben und Schaffen des Künstlers: vom Besuch<br />

der Mailänder Kunstakademie Brera, dem<br />

ersten eigenen Atelier und schliesslich dem<br />

Umzug in die Schweiz im Jahre 1886. Erstes<br />

Domizil ist das Bergdorf Savognin, im August<br />

1894 lässt sich die Familie dann in Maloja<br />

nieder. Die Wintermonate verbringt sie in Soglio<br />

im Bergell. So zeigen denn auch die Bilder von<br />

Segantinis Triptychon eben jene Alpenlandschaften:<br />

«Werden» eine Wiese bei Soglio,<br />

«Sein» ein Sennenpaar mit Kühen auf dem<br />

Schafberg und «Vergehen» die Winterlandschaft<br />

von Maloja.<br />

START St. Moritz.<br />

ZIEL Pontresina.<br />

ANREISE Mit der Rhätischen Bahn nach<br />

St. Moritz.<br />

RÜCKREISE Von Pontresina mit der<br />

Rhätischen Bahn.<br />

ROUTE Suvretta (1856 m) – Segantini-<br />

Museum – Hotel Soldanella – St. Moritz<br />

(1822 m) – St. Moritzersee (1768 m) –<br />

Stazerwald (1815 m) – Pontresina (1805 m).<br />

AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.<br />

EINKEHREN Viele Restaurants in St. Moritz<br />

und Pontresina.<br />

WANDERKARTE<br />

LK 1:50000, 268T Julierpass.<br />

INFOS Engadin St. Moritz, Tourist Information<br />

St. Moritz Dorf, Tel. 081 837 33 33,<br />

engadin.ch; Pontresina Tourist Information,<br />

7504 Pontresina, Tel. 081 838 83 00,<br />

pontresina.ch; Segantini-Museum, Via<br />

Somplaz 30, 7500 St. Moritz, 081 833 44 54,<br />

segantini-museum.ch<br />

In Kooperation mit:<br />

PURE GENUSSWANDERUNG<br />

Vom Museum wandern wir hinunter zum<br />

St. Moritzer See und durch den Stazer Wald<br />

nach Pontresina, das mit schönen Engadiner<br />

Häusern, Sgraffito-Wandmalereien und<br />

wertvollen Freskenzyklen in der Kirche Santa<br />

Maria überrascht. Eine Genusswanderung, für<br />

die wir einen sonnigen Tag im Spätherbst<br />

wählen: Die hohen Bergspitzen sind dann schon<br />

vom ersten Schnee gepudert, und unter dem<br />

blauen Himmel leuchten die Lärchen in kräftigen<br />

Gelb-, Rot- und Orangetönen. Den «Indian<br />

Summer» gibt es nicht nur in Amerika.<br />

Suvretta<br />

<strong>belvedere</strong><br />

53


AUF UND DAVON<br />

WANDERLAND SCHWEIZ<br />

AUF GESCHICHTS-<br />

TRÄCHTIGEN WEGEN<br />

Die gemütliche Wanderung zur Hängebrücke Leiternweide bei Oberwil im Simmental<br />

ist sehr schön im <strong>Herbst</strong>, wenn die Wälder in goldenen Farben leuchten.<br />

Text und Bilder: Jochen Ihle, Wandermagazin SCHWEIZ<br />

Gerade im <strong>Herbst</strong> ist<br />

diese Wanderung ein<br />

farbenprächtiges<br />

Ereignis.<br />

Schon im 18. und 19. Jahrhundert zog es<br />

Reisende in die Täler der Kander,<br />

Simme und Engstlige. «Der höchste Theil des<br />

Simme-Thales gehört zu den malerischsten und<br />

merkwürdigsten Gebirgsgegenden, dessen<br />

Schönheiten wenig bekannt sind…», schrieb der<br />

Schriftsteller Johann Gottfried Ebel in seinem<br />

Reiseführer «Anleitung, auf die nützlichste und<br />

genussvollste Art die Schweiz zu bereisen»<br />

(erschienen 1793!). Weiter heisst es: «Südwärts<br />

von dem Dorfe Lenk wird das Thal von einem<br />

herrlichen Felsenkranze geschlossen. Über die<br />

bewaldeten und begrasten Vorberge erheben<br />

sich der Ammert-Grat, das Ammert-Horn, und<br />

über dieses der wilde Strubel, von welchem der<br />

Rätzli-Gletscher in drey Stockwerken herabhängt».<br />

EUROPAWEIT BEKANNTER KURORT<br />

Gut betuchte Gäste stiegen damals unter<br />

anderem im Weissenburgbad ab. Der Kurort,<br />

mit Thermalquelle und Hotels, war europaweit<br />

bekannt. Nach Ende des 2. Weltkriegs verlor das<br />

Weissenburgbad jedoch an Bedeutung. Es<br />

54 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

wurde in den 1960er-Jahren geschlossen und<br />

brannte 1974 bis auf die Grundmauern nieder.<br />

Heute zeugen nur noch Ruinen vom hohen<br />

Stellenwert des ehemals blühenden Kurbades.<br />

Weissenburger Thermalwasser kann man aber<br />

heute noch trinken: Am Thermalwasserbrunnen<br />

beim Bahnhof Weissenburg darf man es<br />

sogar gratis in mitgebrachte Flaschen abfüllen.<br />

BLÜTEZEIT DES BADETOURISMUS<br />

Oberhalb Weissenburg verläuft das Buuschetal.<br />

Um das Jahr 1850 lebten dort ganzjährig noch<br />

etwa 60 Personen. Wichtige Verbindung war der<br />

«Badweg». Er führte vom Weissenburgbad in<br />

die Buuscheschlucht; von dort über Holzleitern<br />

zu den Maiensässen der Leiternweide und<br />

weiter ins Gantrischgebiet zum Gurnigel- und<br />

Schwefelbergbad. In der Blütezeit des Bädertourismus<br />

lieferten auf diesem Weg die umliegenden<br />

Alpen ihre Produkte in die Kurhotels. Im<br />

Jahre 1976 wurde die ganzjährige Besiedlung der<br />

Leiternweide aufgegeben.<br />

IMPOSANTE HÄNGEBRÜCKE<br />

Der «Leiternweg» wurde nicht mehr unterhalten.<br />

In der «Weg- und Brückenbaugenossenschaft<br />

Weissenburgbad-Leiternweide» haben<br />

sich vor einigen Jahren Einheimische zusammengeschlossen,<br />

um diesen historischen<br />

Verkehrsweg zu erhalten und zu erneuern.<br />

Dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe,<br />

der Burgergemeinde Bern, Bund, Kanton und<br />

Gönnern konnte das Projekt realisiert werden.<br />

Die Holzleitern wurden durch Metalltreppen<br />

ersetzt und seit Oktober 2013 spannt sich die<br />

111 Meter lange und 111 Meter hohe Hängebrücke<br />

Leiternweide über die Buuscheschlucht.<br />

INFORMATIONEN UND TIPPS<br />

Zeit: 2 h<br />

Auf: 263 m<br />

Ab: 263 m<br />

Länge: 4,7 km<br />

Schwierigkeit: T1<br />

START/ZIEL Weissenburg im Simmental.<br />

AN-/RÜCKREISE Mit dem Zug nach Weissenburg.<br />

ROUTE Weissenburg (782 m) – Ehemaliges<br />

Weissenburgbad (852 m) – Hängebrücke<br />

Leiternweide – auf selbem Weg zurück.<br />

AUSRÜSTUNG Normale Wanderausrüstung.<br />

Auf der Hängebrücke ist Schwindelfreiheit<br />

erforderlich.<br />

WANDERKARTE LK 1:50000,<br />

253T Gantrisch.<br />

INFOS Lenk-Simmental Tourismus, 3775<br />

Lenk, Tel. 033 736 35 35, lenk-simmental.ch<br />

111 Meter lang – und<br />

an der tiefsten Stelle<br />

geht es 111 Meter in<br />

die Schlucht.<br />

TIPP<br />

Wer nicht auf gleichem Weg zurückwandern<br />

möchte: Die Hängebrücke erschliesst auch eine<br />

schöne Wanderung vom Weissenburgbad über<br />

den «Höhlenpfad» nach Oberwil im Simmental.<br />

Dafür am Ende der Hängebrücke links abbiegen<br />

und den entsprechenden Wegweisern folgen.<br />

MADEINBERN.COM<br />

Hängebrücke<br />

Leiternweide<br />

In Kooperation mit:<br />

<strong>belvedere</strong><br />

55


AUF UND DAVON<br />

BIKEN IN SOLOTHURN<br />

MEDITATION IN<br />

BEWEGUNG<br />

Ob per Rennvelo, E-Bike oder traditionellem Fahrrad – die vielseitigen<br />

Routen rund um Solothurn versprechen viel Fahrtwind und bringen die<br />

Velofahrenden auf Touren.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Was gibt es Schöneres, als an<br />

goldenen <strong>Herbst</strong>tagen zu einer<br />

vergnüglichen Velotour aufzubrechen und die<br />

Schönheiten einer Region zu entdecken? Zwölf<br />

verschiedene solch bezaubernden Routen sind<br />

in der neuerschienen und inspirierenden<br />

Broschüre «Solothurn auf zwei Rädern»<br />

beschrieben. Schöner als vermutet, bewegter<br />

als beschrieben: Velofahren rund um Solothurn<br />

ist spannend, bringt sportlich ambitionierte<br />

Gäste auf Touren und naturverbundene Biker<br />

in Fahrt.<br />

INSPIRIERENDE ERLEBNISSE<br />

Die meisten RadfahrerInnen wissen es ja längst:<br />

Wer in die Pedale tritt, erlebt Meditation in<br />

Bewegung. Mit zwölf unterschiedlichen<br />

Velotouren rund um die schönste Barockstadt<br />

der Schweiz wurde eine Broschüre geschaffen,<br />

die nicht nur informiert, sondern auch inspiriert.<br />

Die Terrains sind vielseitig: von zauberhaften<br />

Wegen entlang der Aare oder Emme über<br />

anspruchsvolles Gelände auf den Jurahöhen bis<br />

hin zu eindrücklichen Routen durch authentische<br />

Bauerndörfer – inklusive herrlicher<br />

Restaurants. Denn auf einer mehrstündigen<br />

Velotour will man schliesslich auch einkehren,<br />

sich stärken und Energie für die weitere<br />

Etappen tanken.<br />

SOLOTHURN NIMMT ES SPORTLICH<br />

Von schön gemütlich bis sehr ambitioniert: Die<br />

zwölf Velotouren, die von Insidern getestet und<br />

beschrieben werden, bringen die SportlerInnen<br />

in Bewegung – ob per Rennvelo, E-Bike oder<br />

traditionellem Fahrrad, die vielseitigen Touren<br />

versprechen nicht nur viel Fahrtwind, sondern<br />

auch grosse Erlebnisse. Interessierte können<br />

sich mit diesem übersichtlich gestalteten<br />

Büchlein «Solothurn auf zwei Rädern» eine<br />

Tour nach Lust und Laune aussuchen. Sei es<br />

«die Ländliche», «die Entspannte» oder auch<br />

«die Anspruchsvolle» – alle Routen sind sehr<br />

gut beschrieben, mit einer Grafik bestens<br />

dokumentiert und einer Karte übersichtlich<br />

ergänzt. So halten Velotouren nicht nur fit,<br />

sondern machen auch richtig Spass. Die Broschüre<br />

ist im Tourist Office erhältlich. Zudem<br />

kann diese unter solothurn-city.ch/prospekte<br />

heruntergeladen werden.<br />

SOLOTHURN-CITY.CH/VELO<br />

Biker kommen in der<br />

Region voll auf ihre<br />

Kosten.<br />

© SILVAN PARGÄTZI<br />

Einige Routen führen<br />

idyllisch der Aare<br />

entlang.<br />

© Solothurn Tourismus,<br />

Tino Zurbrügg<br />

56 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

DIE LÄNDLICHE: «BUECHIBÄRG»<br />

Die Region Bucheggberg steht für idyllische<br />

Dörfer, bewaldete Hügel und farbenprächtige<br />

Felder. Eine Tour, die an intakter Natur kaum zu<br />

überbieten ist. Die Buechibärg-Runde startet<br />

flach der Aare entlang, bevor ein erster Aufstieg<br />

Richtung Lüterkofen wartet. Sanfte Hügel und<br />

schöne Täler, mal auf und mal ab: Vor allem<br />

zwischen Hessigkofen und Tscheppach ist die<br />

Aussicht auf den Jura und das Mittelland<br />

einfach grandios.<br />

Länge: 54 Kilometer. Dauer: 4 Stunden.<br />

DIE FLIESSENDE: «WASSERAMT»<br />

Ganz im Zeichen des Wassers steht diese Tour.<br />

Bis nach Burgäschi verläuft sie auf der Schweiz-<br />

Mobil Veloroute 802. Zuerst die Aare abwärts,<br />

via Zuchwil nach Derendingen, wo die renaturierte<br />

Emme überquert wird. Bald zeigt sich der<br />

Wasserturm von Etziken und beim Burgäschisee<br />

lockt eine Pause. Auf dem Steinhof zeigt sich<br />

der mächtigste Findling im Mittelland, bevor auf<br />

der SchweizMobil-Route 44 die Emme in ihrem<br />

Flussbett begleitet wird.<br />

Länge: 34 Kilometer. Dauer: 2,5 Stunden.<br />

DIE GENUSSREICHE: «BIELERSEE»<br />

Zuerst führt die Tour nach Nennigkofen in den<br />

Bucheggberg. Dann verläuft die Route durch<br />

das malerische Bibertal via Schnottwil bis<br />

Aarberg, über den Hagneck-Kanal bis Lüscherz.<br />

Ab dort ist der See ständiger Begleiter. Rebkulturen<br />

bestimmen die Landschaft. Es ruft das<br />

zweisprachige Biel/Bienne. Auf der anschliessend<br />

langen Geraden geht es flott voran:<br />

Pieterlen – Lengnau – Grenchen. Vorbei am<br />

Storchendorf Altreu, zurück nach Solothurn.<br />

Länge: 97 Kilometer, Dauer: 7 Stunden.<br />

DIE ULTIMATIVE: «JURA-BREVET»<br />

100 Kilometer, 5 Pässe, 3000 Höhenmeter<br />

– diese Velotour von Solothurn über den<br />

Grenchenberg, den Binzberg, den Weissenstein,<br />

den Balmberg und die Schmiedenmatt ist die<br />

ultimative Herausforderung für Hartgesottene.<br />

Anspruchsvolle Aufstiege, steile Rampen, enge<br />

Kurven und rassige Abfahrten. Dafür braucht es<br />

Kondition und gute Bremsen! Auf der Bättlerchuchi<br />

ist der fünfte Pass geschafft, und die<br />

Abfahrt entschädigt für die Strapazen.<br />

Länge: 133,6 Kilometer. Dauer: 10 Stunden.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

57


…<br />

EINHEIMISCHE WILDTIERE<br />

DER KÖNIG<br />

DES WALDES<br />

Jetzt röhren sie wieder um die Wette: Im September beginnt<br />

die Brunftzeit der Rothirsche, und ihre urtümlichen Schreie<br />

durchdringen die Schweizer Wälder.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

58 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

Ein Rothirsch<br />

brüllt sich die Seele<br />

aus dem Leib.<br />

Bilder: © iSTOCK<br />

Genau genommen wird der Rothirsch<br />

seinem Namen nur im<br />

Sommer gerecht. Dann verfärbt sich sein Fell so<br />

typisch rotbraun, dass man ihn schon von<br />

weitem sieht. Jetzt im <strong>Herbst</strong> wechselt sein<br />

Haarkleid ins Gräuliche, bevor es im Winter<br />

richtig dicht und struppig wird. Das grösste<br />

Wildtier der Schweiz wiegt bis zu 220 Kilogramm<br />

– gut doppelt so schwer wie ein Steinbock<br />

und acht Mal schwerer als ein Reh. Dies<br />

gilt zumindest für einen ausgewachsenen<br />

männlichen Hirsch, den Stier. Die weiblichen<br />

Hirsche, die Kühe, sind deutlich kleiner, bringen<br />

aber immer noch stattliche 130 Kilogramm auf<br />

die Waage.<br />

ALLE JAHRE EIN NEUES GEWEIH<br />

Das charakteristischste Merkmal des eindrücklichen<br />

Wildtieres ist die majestätische Krone;<br />

notabene die grösste aller Hirsche. Sie kann bis<br />

zu acht Kilogramm wiegen und wird jedes Jahr<br />

aufs Neue gebildet – ein Kraftakt sondergleichen.<br />

So produziert ein Hirsch gut 150 Gramm<br />

Knochenmasse pro Tag. Rechtzeitig zu Beginn<br />

der Brunft im <strong>Herbst</strong> ist das Geweih für den<br />

Kampf einsatzbereit. Die Brunftzeit ist quasi das<br />

Jahreshighlight für die Hirsche, gilt es doch,<br />

sich gegen Rivalen zu behaupten und möglichst<br />

STECKBRIEF ROTHIRSCH<br />

Familie: Hirsche (Cervidae)<br />

Gattung: Edelhirsche (Cervus)<br />

Kopf-Rumpf-Länge: 180 bis 210 Zentimeter<br />

Schulterhöhe: 105 bis 130 Zentimeter<br />

Gewicht: bis zu 220 Kilogramm<br />

Alter: bis zu 18 Jahren<br />

Das Verbreitungsgebiet des Rothirsches<br />

umfasst Europa, Westasien, Zentralasien<br />

und Nordafrika. In der Schweiz leben am<br />

meisten Tiere im Graubünden, gefolgt vom<br />

Wallis und dem Tessin. Kleinere Vorkommen<br />

gibt es auch im Mittelland, etwas<br />

weniger im Jura.<br />

viele Hirschkühe im Brunftrudel zu decken. Bis<br />

zu fünfhundert Schreie kann ein brünftiger<br />

Hirsch pro Stunde ausstossen – ziemlich<br />

beeindruckend, nicht nur für seine Rivalen. Die<br />

Schreie erregen auch die Hirschkühe. So ist der<br />

Rothirsch im <strong>Herbst</strong> ständig damit beschäftigt<br />

die Konkurrenten in Schach zu halten und die<br />

Kühe zu decken. Eine enorme Anstrengung,<br />

und gleichzeitig frisst der Hirsch während der<br />

Brunft kaum etwas – und verliert gut zwanzig<br />

Prozent seines Körpergewichts. Nach dem Ende<br />

der Brunft ziehen sich die männlichen Rothirsche<br />

wieder in ihr angestammtes Gebiet zurück,<br />

um sich noch vor Einbruch des Winters das<br />

verlorene Gewicht anzufressen. Der Geweihabwurf<br />

erfolgt dann im Winter zu einem<br />

Zeitpunkt, wenn der Testosteronspiegel seinen<br />

niedrigsten Stand erreicht hat.<br />

DEM RAUSCH NICHT ABGENEIGT<br />

Abgesehen von der Brunftzeit sind Rothirsche<br />

durchaus friedfertig, sozial und schliessen sich<br />

in Trupps oder Rudeln zusammen, getrennt<br />

nach Geschlecht. Weibliche Rudel sind Zusammenschlüsse<br />

mehrerer Mutterfamilien, Chefin<br />

des Rudels ist eine erfahrene Hirschkuh.<br />

Männliche Jungtiere verlassen die Mutterfamilie<br />

im Alter von zwei bis drei Jahren und<br />

schliessen sich zu einem Rudel von Hirsch-<br />

Stieren zusammen. Rotwild frisst hauptsächlich<br />

Gras, aber auch Kräuter, Getreide, Beeren, Pilze<br />

und Waldfrüchte stehen auf dem Speiseplan.<br />

So nehmen die Tiere täglich zwischen acht und<br />

zwanzig Kilogramm Grünäsung zu sich.<br />

Mit Genuss vertilgen sie übrigens auch Fliegenpilze;<br />

wohl wegen ihrer stark berauschenden<br />

Wirkung.<br />

1850 IN DER SCHWEIZ AUSGEROTTET<br />

Das edle Aussehen des Rothirsches war auch<br />

sein Fluch: Es hat dazu beigetragen, dass er ein<br />

beliebtes Jagdziel war und früher so manches<br />

Geweih als Trophäe an Schweizer Wänden hing.<br />

Der rigorose Abschuss sowie der Raubbau am<br />

Wald wurden ihm zum Verhängnis und sorgte<br />

dafür, dass er vor 170 Jahren hierzulande<br />

<strong>belvedere</strong><br />

59


AUF UND DAVON<br />

ausgerottet war. Mit dem eidgenössischen<br />

Jagdgesetz von 1875 wurden für die Rothirsche<br />

entscheidende Verbesserungen eingeführt, und<br />

so wanderten aus Österreich wieder erste<br />

Hirsche in den Kanton Graubünden ein. Über<br />

30’000 Rothirsche soll es mittlerweile bei uns<br />

geben. Der Lebensraum des Tieres ist heute<br />

primär auf Wälder begrenzt. In der Vergangenheit<br />

lebten Rothirsche durchaus auch im offenen<br />

Gelände – schliesslich gilt er als typischer<br />

Fernwanderer. Er legt oft weite Strecken<br />

zwischen Tages- und Nachtquartier sowie<br />

zwischen Sommer- und Winterlebensraum<br />

zurück. Doch durch Autobahnen, Schienen und<br />

Siedlungen versperrte Wildtierkorridore<br />

hindern den Rothirsch heute oft an der Ausbreitung.<br />

TEMPORÄRE KÄLTESTARRE<br />

Wurde der König des Waldes früher primär vom<br />

Wolf gejagt, fehlt es ihm heute an Feinden – mitunter<br />

ein Grund für die schnelle Erholung des<br />

Bestandes. So werden bis zu zwanzig Prozent<br />

der Bestände jährlich abgeschossen. Ohne die<br />

Jagd (unter Auflagen) würden sie ansonsten<br />

übermässig Almwiesen abgrasen, Zäune<br />

beschädigen und Triebe von jungen Bäumen<br />

fressen. Hirsche greifen auch beim Baum die<br />

saftführende Schicht unter der Rinde an, das<br />

Kambium, dadurch stirbt der Baum. Viele<br />

Waldbesitzer erachten es deshalb als nicht<br />

sinnvoll, wenn die Waldwirtschaft durch<br />

Subventionen gefördert wird und zugleich der<br />

Staat Waldschäden durch Hirsche in Kauf<br />

nimmt. Die Winterlebensräume des Rothirsches<br />

werden dennoch durch Wild ruhezonen geschützt.<br />

Denn um im Winter Energie zu sparen,<br />

fallen Rothirsche für einige Stunden am Tag in<br />

eine temporäre Kältestarre. Bei Störungen in<br />

diesen Phasen müssen Rothirsche in Sekundenbruchteilen<br />

direkt vom Sparmodus in den<br />

Vollbetrieb wechseln. Entsprechend hoch ist der<br />

Energieverschleiss.<br />

ROTHIRSCH.ORG<br />

DER BRUNFTKAMPF<br />

Während der Brunft im <strong>Herbst</strong> kommt es zu<br />

den typischen Rufduellen und zu Parallelmärschen,<br />

bei denen die Kontrahenten<br />

parallel nebeneinander herstolzieren und<br />

versuchen, den anderen mit Imponiergebaren,<br />

Röhren und Drohgesten einzuschüchtern.<br />

Gibt keiner klein bei, prallen die<br />

Streiter frontal mit den Geweihen aufeinander<br />

und schieben sich gegenseitig über den<br />

Brunftplatz. Ist die Kampfkraft der beiden<br />

Tiere ausgewogen, kommt es gelegentlich zu<br />

einem kreisförmigen Drehen der beiden Tiere<br />

umeinander. Der Kampf endet, wenn einer<br />

der Gegner seine Unterlegenheit eingesteht<br />

und Reissaus nimmt.<br />

Bild links: Sinkt der<br />

Testosteronspiegel<br />

im Winter, verliert<br />

der Rothirsch sein<br />

Geweih.<br />

Bild unten: Im<br />

Brunftkampf wird<br />

entscheiden, wer der<br />

Platzhirsch ist.<br />

60 <strong>belvedere</strong>


AUF UND DAVON<br />

BOSCH E-BIKE<br />

ENTSPANNT ZUR<br />

ARBEIT PENDELN<br />

Aufstehen, frühstücken und ab zur Arbeit. Doch wie kommt man schnell und trotzdem<br />

entspannt durch den Verkehr? Wir haben eBike, ÖV und Auto verglichen.<br />

Mit bis zu 45 km/h<br />

schnell und<br />

trotzdem<br />

entspannt<br />

unterwegs.<br />

© BOSCH EBIKES<br />

Aufstehen, gemütlich duschen,<br />

erstmal frühstücken – ein ganz<br />

normaler Start in den Tag. Bis zum beiläufigen<br />

Blick auf die Uhr und dem Schock: Zu spät! Auf<br />

zur Arbeit, aber wie? Mit dem öffentlichen<br />

Verkehr, dem Auto oder dem eBike? Drei<br />

Nachbarn haben es für uns getestet. Eine der<br />

drei Optionen bietet nicht nur Fahrspass,<br />

sondern auch einen stressfreien Arbeitsweg.<br />

LÄCHELND AUF DER ÜBERHOLSPUR<br />

Die erste Kandidatin schwingt sich elegant auf<br />

ihr eBike und fährt zügig los. Dank Tretunterstützung<br />

bis 45 km/h kommt sie mit ihrem<br />

eBike rasch und sicher vom hügeligen Vorort in<br />

den urbanen Verkehr. Hier überholt sie auch<br />

gleich die Nachbarin, die nun beim Warten auf<br />

das Tram ungeduldig die Minuten zählt und<br />

schon befürchtet, zu spät zu kommen. Entspannt<br />

sieht definitiv anders aus.<br />

TROTZ STRESS ENTSPANNT ANKOMMEN<br />

Und wie läuft es beim Kandidaten im Auto? Er<br />

fährt zwar flott los, steckt jedoch schon bald<br />

mitten im Morgenverkehr fest. Der Stau schlägt<br />

ihm auf die Laune. Erstaunt sieht er seine<br />

Nachbarin gemütlich und lächelnd an ihm<br />

vorbeiradeln. Bald erreicht sie das Büro und es<br />

bleibt ihr sogar Zeit für einen Kaffee vor<br />

Arbeitsbeginn. Fazit: Mit dem eBike unterwegs<br />

zu sein bedeutet, dass das Ankommen zur<br />

Nebensache und der Arbeitsweg zum Flow-<br />

Moment wird.<br />

WENIGER WARTEN, MEHR FAHREN<br />

In der Schweiz legen die Arbeitspendlerinnen<br />

und -pendler pro Weg durchschnittlich<br />

14 Kilometer zurück. Dafür benötigen sie rund<br />

30 Minuten. Für diese Distanz eignen sich<br />

schnelle eBikes optimal. Dagegen stehen<br />

Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer<br />

insgesamt circa 30’000 Stunden im Stau. Der<br />

öffentliche Verkehr ist zwar eine nachhaltige<br />

Alternative zum motorisierten Individualverkehr,<br />

häufiges Umsteigen mit Wartezeiten<br />

machen das Pendeln jedoch oft zum Geduldsspiel.<br />

Warum also nicht einfach auf ein eBike<br />

wechseln, die Fahrt zur Arbeit geniessen und<br />

entspannt im Büro ankommen?<br />

BOSCH-EBIKE.CH<br />

Kooperation · <strong>belvedere</strong><br />

61


GIPFELTREFFEN<br />

MATHIAS FLÜCKIGER, MOUNTAINBIKER<br />

«DIE INNERE<br />

BALANCE IST DAS<br />

WICHTIGSTE»<br />

Flückiger gehört zur<br />

absoluten Weltspitze<br />

im Mountainbike-<br />

Sport.<br />

© MARTIN STEFFEN<br />

Mathias Flückiger dominiert den Mountainbike-Gesamtweltcup,<br />

ist Vize-Weltmeister, Olympia-Silbermedaillengewinner<br />

und Schweizermeister. Und dies alles in einem einzigen Jahr.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Mathias Flückiger, Sie haben an der WM<br />

haarscharf Gold verpasst und wurden in der<br />

letzten Abfahrt von Nino Schurters Überholmanöver<br />

düpiert. Sie waren ziemlich sauer<br />

auf Ihren Teamkollegen, oder?<br />

Ja, ich war «hässig»; und auch enttäuscht.<br />

Schliesslich sind wir – in Anführungs- und<br />

Schlusszeichen – Teamkollegen und fahren im<br />

selben Trikot an den Meisterschaften. Im<br />

Fussball spielt man ja auch für sein Land, und<br />

ich trug während des Rennens den Löwenanteil<br />

dazu bei, dass die Schweiz einen Doppelsieg<br />

feiern konnte. Beim Sprint vor der letzten<br />

Abfahrt hatte ich eigentlich bereits Gold<br />

gewonnen. Ich war der Ansicht, dass wir einen<br />

physischen Kampf austragen – nicht einen<br />

unfairen mit solchen Überholmanövern. Hätte<br />

es sich um einen anderen Fahrer aus einem<br />

anderen Land gehandelt, hätte mich ein solches<br />

Manöver auch nicht überrascht – und ich wäre<br />

darauf vorbereitet gewesen. Aber dies hatte ich<br />

von Nino nicht erwartet, und deshalb war ich<br />

auch enttäuscht.<br />

Können Sie sich dennoch über die hervorragende<br />

Leistung freuen, oder überwiegt der<br />

Frust, wie auch in Tokyo knapp Gold verpasst<br />

zu haben?<br />

Nun, in Tokyo war es nicht dasselbe, schliesslich<br />

ist mir ein Fahrfehler unterlaufen und ich bin<br />

gestürzt. So musste ich Tom Pidcock ziehen<br />

lassen und konnte ihn nicht mehr einholen.<br />

Dennoch war ich zufrieden mit meiner<br />

Leistung. Auch anschliessend an der WM<br />

– wenngleich Silber durch das Vorgefallene<br />

etwas bitterer ist. Aber ich werde daraus<br />

lernen und künftig eine andere Denkweise<br />

im Rennen haben.<br />

Sie haben mit beiden Medaillen den Schritt in<br />

die absolute Weltspitze endgültig bestätigt.<br />

Wie gross ist die Genugtuung?<br />

Es war ja eigentlich ein ständiger Aufwärtstrend,<br />

insbesondere die letzten beiden Jahre<br />

verliefen sehr erfolgreich. Dort anzukommen,<br />

wo du weisst, dass du eigentlich hingehörst, ist<br />

schon eine persönliche Bestätigung.<br />

Auch weil es Zweifler gab?<br />

Als Junior hörte ich stets, was für ein Talent ich<br />

sei und dass ich einmal Weltcuprennen gewinnen<br />

würde. Je älter ich wurde, desto mehr<br />

flachten diese Zusprüche ab – ich war zwar<br />

immer gut, habe einige Male auf dem Podest<br />

gestanden, aber nie Rennen gewonnen. Da<br />

fragte man sich vielleicht schon, ob ich tatsächlich<br />

der Siegertyp bin, den man in mir sah. Und<br />

nun konnte ich dies endlich bestätigen und diese<br />

Frage beantworten.<br />

Wie haben Sie sich während der Pandemie auf<br />

Olympia vorbereitet?<br />

Wettkämpfe fielen eigentlich nur 2020 weg. Die<br />

Schweiz war eines der ersten Länder, die wieder<br />

Rennen durchführen konnte, und im <strong>Herbst</strong> gab<br />

es zwei Weltcuprennen. Es war zwar eher<br />

62 <strong>belvedere</strong>


elvedere<br />

63


GIPFELTREFFEN<br />

schwierig, aber dennoch war diese Corona-Zeit<br />

für mich persönlich sehr wertvoll. Ich hatte die<br />

Gelegenheit mich selber zu entwickeln, habe<br />

sehr viel trainiert, aber auch die Zeit genutzt,<br />

um zu reflektieren und über mein Leben und<br />

meinen Weg nachzudenken. Mir tat diese Zeit<br />

gut und ich hatte dadurch viel Energie, was<br />

sich <strong>2021</strong> auch auf die Vorbereitungsphase<br />

auswirkte.<br />

«Dort anzukommen,<br />

wo du weisst, dass du<br />

hingehörst, ist eine<br />

persönliche Bestätigung»<br />

Und wie bereiten Sie sich vor einem grossen<br />

Rennen mental vor?<br />

Die mentale Vorbereitung geschieht fast<br />

automatisch. Der wichtigste Aspekt für mentale<br />

Stärke ist die innere Balance – ein Chaos im<br />

Privatleben zu haben und sich perfekt auf einen<br />

Event vorzubereiten geht schlicht nicht.<br />

Schlussendlich entscheidet das Mentale über<br />

Sieg oder Niederlage.<br />

Auch die Ernährung ist essentiell für einen<br />

Spitzensportler. Welche Tipps würden Sie<br />

einem Hobby-Sportler geben?<br />

Das Wichtigste ist sicherlich eine ausgewogene<br />

und gesunde Ernährung – aber ohne Zwang. Ich<br />

halte nicht viel von Diäten. Worauf ich hingegen<br />

achte, ist der Fleischkonsum - ich bin zwar kein<br />

Vegetarier, achte aber darauf, meinen Fleischkonsum<br />

gering zu halten – und wenn, dann nur<br />

mal zum Genuss. Auf das eigene Körpergefühl<br />

zu hören, ist etwas vom Wichtigsten.<br />

Sie waren bereits 2006 Nachwuchstalent des<br />

Jahres – wie begann die Liebe zum Biken?<br />

Mein erstes Rennen fuhr ich 1997. Allerdings<br />

begeisterte mich das wettkampfmässige<br />

Velofahren als Kind nicht – ich hatte einen<br />

relativ langen Schulweg, daher war es mehr<br />

Mittel zum Zweck. Mein Bruder hingegen<br />

war ein fanatischer Biker, und meine gesamte<br />

Familie sehr sportlich – vor allem Outdoor.<br />

Und dies war wohl der Auslöser; nebst dem, dass<br />

ich ein Wettkampftyp bin.<br />

PERSÖNLICH<br />

Mathias Flückiger wurde am 27. September<br />

1988 in Leimiswil (BE) geboren. Im Radsport<br />

ist er seit 2007 aktiv, seit 2010 ist er professioneller<br />

Mountainbiker. Sein älterer Bruder<br />

Lukas ist ebenfalls professioneller Mountainbiker<br />

– und zusammen bilden sie die «Flückinger<br />

Brothers». In der U23 schaffte Mathias im<br />

Jahr 2010 das Triple aus Welt-, Europa- und<br />

Landesmeisterschaften im Cross Country.<br />

2018 gewann er sein erstes Weltcup-Rennen<br />

im XCO, 2019 folgten ein weiterer Sieg und je<br />

zwei zweite und dritte Plätze. In den Jahren<br />

2018 und 2019 wurde er jeweils Vizeweltmeister<br />

im XCO. <strong>2021</strong> ist sein Jahr: Im Juni<br />

wurde er Schweizermeister, bei dem Olympischen<br />

Sommerspielen in Tokyo gewann<br />

Flückiger die Silbermedaille, ebenso an der<br />

WM im August <strong>2021</strong>. Seit 2018 startet er für<br />

das Thömus RN Racing Team.<br />

MATHIASFLUECKIGER.CH<br />

64 <strong>belvedere</strong>


GIPFELTREFFEN<br />

Aber weshalb sagte Ihnen das Velofahren als<br />

Kind nichts?<br />

Ich war lange kleiner und schmächtiger als<br />

andere Kinder. Wenn du mit 13 Jahren aussiehst<br />

wie 10, dann ergeben sich hier halt grosse<br />

Differenzen. Dies war vermutlich der Grund,<br />

weshalb ich zwar am Wettkampf an sich meine<br />

Freude hatte, nicht aber beim Biken – die<br />

Chancengleichheit war nicht da. Je älter ich<br />

wurde, desto mehr glich sich das aus. Und als<br />

Wettkampftyp willst du ja nicht permanent aufs<br />

Dach kriegen und verlieren (lacht). Dank der<br />

körperlichen Entwicklung hatte ich dann mehr<br />

Erfolg, also machte das wettkampfmässige<br />

Velofahren auch immer mehr Spass.<br />

Wie ist eigentlich das Verhältnis zu Ihrem<br />

Bruder Lukas? Er fuhr ja bereits vor Ihnen<br />

Wettkämpfe, ist Profi-Sportler – und seit<br />

einigen Jahren nun in Ihrem Schatten.<br />

Eine berechtigte Frage – das war sicher nicht<br />

ganz einfach für ihn. Er ist beinahe fünf Jahre<br />

älter als ich, zog mich quasi immer mit und<br />

war auch wettkampfmässig stärker. Mit 22,<br />

23 Jahren egalisierten wir uns dann im Wettkampf.<br />

Doch die Wahrnehmung des «kleineren<br />

Bruders» blieb noch lange, auch acht, neun<br />

Jahre später.<br />

Auch nicht eine ganz einfache Situation für<br />

ihn.<br />

Allenfalls ist bei allem Stolz auch eine Spur<br />

Wehmut mit dabei, im Sinne von «Hmm,<br />

weshalb habe ich dies nicht erreicht?».<br />

Schliesslich war und ist er ein Riesentalent und<br />

hatte die Begeisterung für diesen Sport in die<br />

Familie getragen. Er lebte dies als Kind schon<br />

voll – ganz im Gegensatz zu mir. Unterschwellig<br />

hat dies unsere Beziehung vermutlich schon<br />

etwas beeinflusst.<br />

Die Schweiz hat ja reichlich Möglichkeiten<br />

zum Biken. Welche Region ist Ihr Favorit?<br />

Tatsächlich gibt es zahlreiche Variationen.<br />

Teilweise sind die Gebiete leider noch nicht<br />

wirklich ausgebaut – im Sinne von legal<br />

befahrbar. Im Mittelland, wo ich wohne, gibt<br />

es diesbezüglich noch immer Konflikte…<br />

Konflikte in Bezug auf Wanderer?<br />

Nicht unbedingt. Eher, dass es gesetzlich<br />

schlicht nicht möglich ist, einen Trail oder<br />

Bikepark zu bauen, obwohl eine immense<br />

Nachfrage hierzu besteht. Das ist ein Problem.<br />

Aber im Engadin, in Disentis, sowie im Wallis<br />

oder Jura wird enorm viel gemacht – diverse<br />

natürliche Trails, was ja einen Grossteil der<br />

Bike-Faszination ausmacht: Enorme Distanzen<br />

und Höhenmeter, die mit einem Fahrzeug gar<br />

nicht erreichbar wäre, können an einem<br />

einzigen Tag bewältigt werden. Die Schweiz ist<br />

definitiv prädestiniert fürs Biken. Jede Region<br />

hat ihren eigenen Charakter.<br />

Sie sind Berner – das Berner Oberland haben<br />

Sie nicht erwähnt.<br />

Absichtlich nicht. Das Berner Oberland ist im<br />

Bezug aufs Biken zurückgeblieben.<br />

…zurückgeblieben?<br />

Ja. Erstens stösst man aufgrund von Verboten<br />

überall auf Widerstand. Zweitens ist das<br />

Angebot nicht auf Biker ausgerichtet. Ein<br />

Beispiel: Auf einem Wanderweg zu biken ist ja<br />

grundsätzlich erlaubt. Doch im Berner Oberland<br />

sind auf solchen Wegen stets Treppen eingebaut,<br />

sobald es ein wenig steiler wird – das ist extrem<br />

mühsam. Interessanterweise ist gleich nebenan,<br />

auf der Walliser Seite, der Wanderweg so<br />

konzipiert, dass ihn auch Biker problemlos<br />

nutzen können. Das Berner Oberland hingegen<br />

ist nicht ideal zum Biken und hat enorm<br />

Aufholbedarf. Ich habe dies auch schon mehrfach<br />

erwähnt, aber leider wurde es bis heute als<br />

nicht nötig erachtet, hier etwas zu ändern.<br />

Manchmal wird’s<br />

dreckig: Flückiger in<br />

Siegerpose.<br />

© ARMIN KÜSTENBRÜCK<br />

<strong>belvedere</strong><br />

65


GIPFELTREFFEN<br />

Weshalb?<br />

Biker werden teilweise noch als «störend»<br />

wahrgenommen und werden nicht unbedingt<br />

willkommen geheissen.<br />

Eigentlich sollte eine Ko-Existenz herrschen<br />

– der eine schliesst den anderen ja nicht aus.<br />

Genau! Schaut man nach Disentis oder auf die<br />

Lenzerheide, so ist offensichtlich, dass die<br />

Bündner dieses Potenzial erkannt und viel in die<br />

Biker investiert haben. Sie haben realisiert, dass<br />

der Winter zwar interessant ist, aber je länger je<br />

mehr an Bedeutung verliert – nur schon<br />

aufgrund der klimabedingten Verhältnisse.<br />

Gerade jetzt, während der Pandemie, wurden so<br />

viele Bikes verkauft wie noch nie. Da steckt ein<br />

enormes touristisches Potenzial dahinter.<br />

«Das Berner Oberland<br />

ist im Bezug aufs Biken<br />

zurückgeblieben.»<br />

…sofern eine Infrastruktur für die Biker<br />

besteht.<br />

Allerdings. Vor 20, 30 Jahren war das Biken<br />

noch ein Nischenphänomen und die Biker selber<br />

wurden oft als «Wilde, die alles kaputtmachen»,<br />

wahrgenommen. Wäre dies der Fall, sind wir<br />

nun alles Wilde – denn in jedem Keller steht<br />

mittlerweile ein Bike, über alle Generationen<br />

hinweg. Es gibt leider Regionen wie das Berner<br />

Oberland die sich gegen diese Entwicklung<br />

streuben; auch von politischer Seite des Kantons<br />

her. Wie kann es sein, dass man sich, notabene<br />

in einer touristischen Krise, gegen eine solche<br />

Nachfrage der Gesellschaft wehrt?<br />

– aber bei manchen ist der Zug wohl schon<br />

abgefahren. So steigt halt das gesamte Mittelland<br />

in den Zug und fährt Bike im Wallis…<br />

Die Schweiz hatte derweil im Mountainbiken<br />

stets Athleten an der Weltspitze. Wieso schafft<br />

dies ein so kleines Land?<br />

Die Topographie erlaubt das Biken natürlich fast<br />

überall in der Schweiz. Ein weiterer Grund ist<br />

die Nachwuchsförderung. Drittens die sportlichen<br />

Vorbilder – Ralf Näf, Thomas Frischknecht,<br />

Christoph Salzer, Nino Schurter, und nun auch<br />

ich.<br />

Darf man sich darauf freuen, dass Sie auch an<br />

den Olympischen Spielen 2024 in Paris an den<br />

Start gehen werden? Dann sind Sie 36.<br />

Zuerst muss ich mich qualifizieren. Aber ja –<br />

seit Tokyo habe ich noch eine Rechnung offen<br />

(schmunzelt).<br />

Könnten Sie sich vom Radsportweltverband<br />

UCI etwas wünschen, was würde das sein?<br />

Dass Meinungen von Athleten mehr respektiert<br />

werden und weniger die Bedürfnisse der<br />

Verbände zählen. Dass man zudem nicht nur<br />

zuhört, sondern auch handelt. Aber dieses<br />

Thema ist ja bei allen Sportverbänden dasselbe<br />

– es geht um Macht.<br />

<strong>2021</strong> trat Flückiger<br />

aus dem Schatten<br />

von Nino Schurter<br />

– wurde aber von ihm<br />

an der WM in letzter<br />

Sekunde überholt.<br />

© ARMIN KÜSTENBRÜCK<br />

Gute Frage. Zudem ist das touristische<br />

Potenzial riesig.<br />

Ja, und der CO2-Fussabdruck eines Bikers erst<br />

noch klein, denn die Berge liegen quasi vor der<br />

Haustüre. Man muss nicht in ein Flugzeug<br />

steigen. Und man muss auch nichts zubetonieren,<br />

um diesen Tourismus anzukurbeln, denn<br />

die Bergbahnen sind bereits vorhanden. Dies<br />

haben gewisse Regionen noch nicht realisiert<br />

66 <strong>belvedere</strong>


SAVOIR VIVRE<br />

…<br />

KOCHEN FÜR FREUNDE<br />

HERBSTLESE<br />

Wir feiern Ernte- und Weidmannsdank, liebe Freunde!<br />

Willkommen zum <strong>Herbst</strong>schmaus mit Feigen, Marroni<br />

und Halali.<br />

In Kooperation mit:<br />

<strong>belvedere</strong><br />

67


… SAVOIR VIVRE<br />

FEIGENSALAT MIT HÜTTENKÄSE<br />

UND BAUMNÜSSEN<br />

APÉRO für 6 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

10 Feigen, ca. 1,2 kg, in Spalten<br />

1 EL glattblättrige Petersilie, geschnitten<br />

50 g Baumnüsse, grob gehackt<br />

4 EL Baumnussöl<br />

4 EL Apfelessig<br />

Grobes Meersalz, Pfeffer<br />

100 g Hüttenkäse nature<br />

Einige Baumnusskerne<br />

Etwas Kerbel, Blätter abgezupft<br />

ZUBEREITUNG Feigen mit Petersilie und Nüssen<br />

mischen. Öl und Essig dazugeben, mischen<br />

und würzen. Salat in Schalen anrichten, je einen<br />

Klacks Hüttenkäse darauf verteilen. Mit Nüssen<br />

und Kerbel garnieren.<br />

68 <strong>belvedere</strong>


SAVOIR VIVRE …<br />

CRÉMANT MIT SANDDORN<br />

UND MINZE<br />

APÉRO für 6 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

GEFRIEREN ca. 4 Stunden<br />

Eiswürfelform<br />

6 Champagnerflûtes<br />

SANDDORN-EISKUGELN<br />

150 g Sanddornmark<br />

3 EL Honig<br />

Wenig Pfefferminzblätter<br />

6 dl Crémant d’Alsace<br />

SANDDORN-EISKUGELN Sanddornmark mit<br />

Honig verrühren. In eine Eiswürfelform abfüllen<br />

und gefrieren lassen.<br />

FERTIGSTELLEN Sanddorn-Eiskugeln in die<br />

Flûtes verteilen. Minzeblätter dazugeben, mit<br />

Crémant auffüllen und sofort servieren.<br />

ORECCHIETTE MIT BROCCOLI UND SARDELLEN<br />

FÜR 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 20 Minuten<br />

6 Knoblauchzehen, in Scheibchen<br />

1 roter Peperoncini, in Streifen<br />

0,5 dl Olivenöl<br />

1 EL Sardellenpaste<br />

400 g Orecchiette<br />

200 g Broccoli, in Scheiben<br />

30 g Pinienkerne, geröstet<br />

Einige Sardellenfilets<br />

ZUBEREITUNG Knoblauch und Peperoncini im<br />

heissen Öl andämpfen Sardellenpaste dazugeben.<br />

Orecchiette in siedendem Salzwasser al dente<br />

kochen, den Broccoli n den letzten 3 Minuten<br />

mitkochen. Alles abgiessen, dabei 0,5 dl vom<br />

Kochwasser auffangen. Peperoncini-Knoblauchöl<br />

und Kochwasser verrühren, Pinienkerne und<br />

Sardellenfilets dazugeben. Orecchiette und<br />

Broccoli daruntermischen.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

69


… SAVOIR VIVRE<br />

PASTINAKEN<br />

MIT HONIG<br />

BRAMATA-POLENTA<br />

70 <strong>belvedere</strong>


SAVOIR VIVRE …<br />

HIRSCHBRASATO<br />

HIRSCHBRASATO<br />

HAUPTGANG für 6 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 30 Minuten<br />

SCHMOREN IM OFEN ca. 90 Minuten<br />

Schmortopf<br />

1,5 kg Hirschschulter am Stück<br />

Salz, Pfeffer<br />

2 EL Bratbutter oder Bratcrème<br />

1 grosse Zwiebel, in Würfeln<br />

2 Rüebli, in Würfeln<br />

½ Knollensellerie, in Würfeln<br />

3 EL Tomatenpüree<br />

2 dl Rotwein<br />

1 L Fleischbouillon<br />

2 Rosmarinzweige<br />

2 Lorbeerblätter<br />

1 EL Wacholderbeeren<br />

30 g dunkle Schokolade 70 % Kakaogehalt,<br />

grob gehackt<br />

ZUBEREITEN Fleisch rundum kräftig<br />

würzen. Im Schmortopf das Fleisch in<br />

der heissen Butter rundum 4–6<br />

Minuten anbraten. Fleisch aus der<br />

Pfanne nehmen. Gemüse in den Topf<br />

geben, 4–6 Minuten anrösten.<br />

Tomatenpüree dazugeben, Hitze<br />

reduzieren. Tomatenpüree unter<br />

gelegentlichem Rühren 6–8 Minuten<br />

braun anrösten. Wein, Bouillon,<br />

Kräuter und Wacholderbeeren<br />

dazu geben. Fleisch dazugeben,<br />

Deckel aufsetzen.<br />

SCHMOREN IM OFEN In der Mitte des<br />

auf 180 °C vorgeheizten Ofens 70–90<br />

Minuten weich garen, zwischendurch<br />

den Braten in der Sauce wenden.<br />

Fleisch aus dem Schmortopf nehmen<br />

und warm stellen. Sauce mit dem<br />

Gemüse durch das Passe-vite drehen.<br />

Nochmals aufkochen, Schokolade<br />

einrühren.<br />

FERTIGSTELLEN Fleisch quer zur<br />

Faser tranchieren, mit der Sauce<br />

übergiessen.<br />

PASTINAKEN MIT HONIG<br />

BEILAGE für 6 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 15 Minuten<br />

RÖSTEN IM OFEN ca. 40 Minuten<br />

1,5 kg Pastinaken, geschält, längs in<br />

Spalten geschnitten<br />

2 EL Rapsöl<br />

4 EL flüssiger Honig<br />

Salz, Pfeffer<br />

Wenig Kürbiskernöl<br />

ZUBEREITEN Pastinaken in einer<br />

Schüssel mit Öl und Honig mischen,<br />

würzen, auf das vorbereitete Blech<br />

geben.<br />

RÖSTEN IM OFEN In der Mitte des auf<br />

180 °C Ofens 30–40 Minuten rösten.<br />

FERTIGSTELLEN Pastinaken auf eine<br />

vorgewärmte Platte geben, mit<br />

einigen Tropfen Kürbiskernöl verfeinern.<br />

BRAMATA-POLENTA<br />

BEILAGE für 6 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 15 Minuten<br />

KÖCHELN LASSEN ca. 40 Minuten<br />

1 l Gemüsebouillon<br />

200 g Bramatamais<br />

80 g Sbrinz AOP, gerieben<br />

150 g Butter<br />

6 Knoblauchzehen<br />

2 Rosmarinzweige<br />

2 Lorbeerblätter<br />

ZUBEREITEN Bouillon aufkochen,<br />

Hitze auf kleinste Stufe reduzieren.<br />

Mais unter Rühren einrieseln lassen.<br />

30–40 Minuten zugedeckt köcheln<br />

lassen, dabei zwischendurch mit einer<br />

Holzkelle rühren. Sbrinz einrühren.<br />

In einer separaten Pfanne Butter,<br />

Knoblauch und die Kräuter köcheln<br />

lassen, bis die Butter braun wird.<br />

FERTIGSTELLEN Polenta auf eine<br />

vorgewärmte Platte geben. Butter mit<br />

dem Knoblauch und den Kräutern<br />

darüber giessen.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

71


…<br />

experience<br />

SCHWEBEND DEM MONT BLANC ENTGEGEN<br />

FREITAG, 3. – SONNTAG, 5. DEZEMBER <strong>2021</strong><br />

Im bergigen Aostatal sind wir dem Mont<br />

Blanc ganz nah. Eine Seilbahn der Superlative<br />

führt von Courmayeur in nur<br />

neun Minuten ins schwindelerregende<br />

Basislager des höchsten Gipfels in Europa.<br />

Zwei weitere Perlen unseres Kurztrips<br />

in die kleinste Region Italiens sind<br />

Aostas römische Monumente, Bards uneinnehmbare<br />

Festung und Cognes Naturpark<br />

Gran Paradiso.<br />

Diese Highlights warten auf Sie:<br />

• Aosta – Weihnachtsmarkt inmitten<br />

römischer Monumente<br />

• Forte di Bard – bereits Napoleon<br />

biss sich die Zähne aus<br />

• Courmayeur – technisches Wunderwerk<br />

am Mont Blanc<br />

• Cogne – «Hauptstadt» im Herzen<br />

des Naturparks Gran Paradiso<br />

• Schneesport – freier Nachmittag für<br />

individuelles Programm<br />

Sichern Sie sich noch heute Ihren Platz<br />

in der Reisegruppe und buchen Sie<br />

unser exklusives Angebot in die faszinierende<br />

Bergwelt des Aostatals. Wir freuen<br />

uns, wenn Sie sich in unsere Seilschaft<br />

einklinken!<br />

Buchung online oder telefonisch unter<br />

031 978 00 00.<br />

©VALLÉE D‘AOSTE TOURISME<br />

Das gesellige und entspannte Beisammensein,<br />

Kostproben der lokalen Küche<br />

und edle Weine aus der Region werden<br />

nicht zu kurz kommen. Die ausgesuchten<br />

Hotels sind stilvoll und urgemütlich.<br />

zur Reise<br />

Bitte bei der Buchung den Code<br />

«BELVEDERE21» angeben.<br />

Einsteigeorte:<br />

• Zürich | Sihlquai | 06.30 Uhr<br />

• Luzern | Carplatz Inseli | 07.45 Uhr<br />

• Aarburg | Strickereistrasse<br />

(Hotel Krone vis-à-vis Bahnhof) | 09.00 Uhr<br />

• Bern | Hodlerstrasse (beim Kunstmuseum) | 10.15 Uhr<br />

• weitere Einsteigeorte auf Anfrage<br />

Im Preis inkludiert:<br />

• Fahrt im edelline Bus<br />

• 1 Nacht im Hotel Omama inkl. Frühstück<br />

• 1 Nacht im Hotel Gran Baita Spa inkl. Frühstück<br />

• 3x Mittagessen<br />

• Besichtigungen gemäss Programm<br />

Arrangement pro Person im Doppelzimmer<br />

ab CHF 850.00<br />

edelline 72 ag | Könizstrasse <strong>belvedere</strong> 161, 3097 Bern-Liebefeld | 031 978 00 00 | info@edelline.ch | www.edelline.ch


SAVOIR VIVRE<br />

…<br />

WINDBEUTEL MIT MARRONIGLACE UND PREISELBEERSIRUP<br />

DESSERT für 4 Personen<br />

ZUBEREITEN ca. 45 Minuten<br />

BACKEN ca. 30 Minuten<br />

GEFRIEREN ca. 5 Stunden<br />

GLACE<br />

5 dl Milch<br />

1 Vanilleschote, ausgeschabtes Mark<br />

4 Eigelb<br />

75 g Zucker<br />

100 g Marronipürée, in Stücken<br />

WINDBEUTEL<br />

2 dl Milch<br />

1 Prise Salz<br />

1 EL Zucker<br />

50 g Butter<br />

100 g Mehl<br />

3 Eier<br />

1 Ei, verquirlt<br />

SIRUP<br />

5 dl Preiselbeer-Fruchtsaft, z.B. Biotta<br />

400 g Zucker<br />

Wenig Puderzucker<br />

GLACE Milch, Vanillemark und -schote aufkochen.<br />

Eigelbe und Zucker separat schaumig rühren.<br />

Milch-Vanille-Mischung unter Rühren langsam<br />

dazu giessen. Masse in die Pfanne zurückgiessen.<br />

Unter ständigem Rühren kurz vor den Siedepunkt<br />

bringen. Masse durch ein Sieb in die Schüssel<br />

zurückgiessen. Marronipürée darunterrühren,<br />

auskühlen lassen. In der Glacemaschine gefrieren.<br />

WINDBEUTEL Milch, Salz, Zucker und Butter<br />

aufkochen, Pfanne von der Platte nehmen. Mehl<br />

im Sturz beifügen und rühren, bis der Teig zu -<br />

sammenhält und sich vom Pfannenboden löst,<br />

leicht abkühlen lassen. Eier nach und nach unter<br />

die Masse rühren. In den Spritzsack mit gezackter<br />

Tülle füllen. Mit etwas Abstand Rosetten von je<br />

3 cm Ø auf das vorbereitete Blech spritzen.<br />

Windbeutel mit Ei bestreichen, 10 Minuten ruhen<br />

lassen.<br />

BACKEN In der Mitte des auf 180 °C vorgeheizten<br />

Ofens 25–30 Minuten backen, dabei die<br />

Ofentüre nicht öffnen. Herausnehmen, auf dem<br />

Kuchengitter abkühlen lassen.<br />

SIRUP Fruchtsaft und Zucker 20– 30 Minuten zu<br />

einem dicken Sirup einköcheln, auskühlen lassen.<br />

FERTIGSTELLEN Windbeutel quer halbieren. Je<br />

eine Kugel Marroniglace auf die Windbeutelböden<br />

setzen, Glace mit wenig Sirup beträufeln.<br />

Deckel aufsetzen, mit Puderzucker bestäuben.<br />

TIPP Steht keine Glacemaschine zur Verfügung,<br />

kann die Masse in einem Gefäss in den Tiefkühler<br />

gegeben und zwischendurch mit einer Gabel<br />

umgerührt werden.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

73


SAVOIR VIVRE<br />

RACLETTE SUISSE<br />

SOMMERLICHER<br />

RACLETTE-HIT<br />

Auf der Schynige Platte im Berner Oberland wurden<br />

800 Portionen Raclette verteilt, über Speisevorlieben sinniert<br />

und der «Raclette Reggae» gesungen.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Raclette gehört zur Schweiz wie<br />

das Matterhorn, Mani Matter<br />

oder das Schwingen – das ist wohl unbestritten.<br />

Ein Raclette in trauter Runde zu geniessen,<br />

während es draussen hudelt, schneit und der<br />

kalte Wind um die Ecken pfeift – über Jahrzehnte<br />

hinweg hat sich dieses Bild in unseren Köpfen<br />

verankert. Doch Moment – weshalb lediglich in<br />

der kalten Jahreszeit? Touristen verspeisen den<br />

warmen Käse schliesslich auch genüsslich bei<br />

30 Grad in der prallen Sonne.<br />

RACLETTE AUF DER SCHYNIGE PLATTE<br />

Exakt dies fragte sich auch Jürg Kriech,<br />

Geschäftsführer von Raclette Suisse und in<br />

dieser Funktion quasi oberster Raclette-Mann<br />

des Landes. Wir haben ihn am Rande des<br />

von Raclette Suisse organisierten Events auf<br />

der idyllischen Schynige Platte im Berner<br />

Oberland getroffen, wo der Verband Anfang<br />

August 800 Portionen Raclette an hungrige<br />

Wanderer verteilte. «In den Köpfen vieler<br />

Schweizer hat sich seit Generationen das Image<br />

festgesetzt, Raclette gehöre ausschliesslich<br />

zum Winter – dabei lässt es sich in der warmen<br />

Jahreszeit genauso gut geniessen», ist Kriech<br />

der Meinung. Alsdann hat er sich zum Ziel<br />

gesetzt, dieses Bild etwas zu korrigieren.<br />

«Dies zu ändern, braucht natürlich Zeit.<br />

Während es im Wallis völlig normal ist, im<br />

Hochsommer ein Raclette zu essen, ist dies<br />

nicht die erste Grill-Option in anderen<br />

Regionen.»<br />

DER STAR AUF DEM GRILL…<br />

Auf Social Media lässt sich derweil beobachten,<br />

dass auch im Sommer Raclette stetig an Beliebtheit<br />

gewinnt. Es sei zwar noch kein Hype, aber<br />

durchaus auf dem Weg dazu. Mittlerweile sei es<br />

absolut hip, ein kleines Öfeli, das mit Rechaud-<br />

Kerzen betrieben wird, beim Wandern mitzunehmen<br />

und an einem herrlichen Platz mitten<br />

in der Natur ein Raclette zu geniessen. Möglich<br />

mache dies u.a. auch ein speziell für den Grill<br />

entwickeltes Pfännchen, das die Hitze der Glut<br />

ohne weiteres aushalte und den Käse neben dem<br />

Fleisch und Gemüse vor sich hin brutzeln lasse.<br />

Zudem fände heute kein Food-Festival mehr<br />

ohne den beliebten Raclette-Stand statt.<br />

Mittlerweile hat sich Marc Trauffer – genau, der<br />

«Büezer Bueb», umtriebiger Unternehmer aus<br />

dem Berner Oberland und Geschäftsführer der<br />

Trauffer Spielwaren AG – zu uns gesellt und<br />

nickt zustimmend. Er ist Markenbotschafter<br />

von Raclette Suisse – und Ehrengast am heutigen<br />

Event auf der Schynige Platte. Dies ist<br />

unschwer zu erkennen, schliesslich haben sich<br />

Jürg Kriech,<br />

Geschäftsführer<br />

Raclette Suisse.<br />

© Elisha Schuetz<br />

Raclette Suisse<br />

verschenkte<br />

800 Portionen<br />

Raclette – sehr zur<br />

Freude der Besucher.<br />

© David Birri<br />

74 <strong>belvedere</strong>


LUST AUF MEHR<br />

zahlreiche Personen um die Raclette-Öfen<br />

versammelt, die in «Trauffer»-Kapuzenpullover<br />

den Stargast beobachten.<br />

…UND JENER AM MIKROPHON<br />

2016 schlug die Arbeitsgruppe Werbestrategie<br />

bei Raclette Suisse Marc Trauffer als Werbebotschafter<br />

vor. «Ich habe ihn angefragt – und er<br />

war hell begeistert. Für ihn muss es passen –<br />

also hat sich dies spontan so ergeben.» Und<br />

Trauffer ergänzt: «Ich werde von vielen Marken<br />

für Werbung angefragt. Kaugummi oder<br />

Shampoo – ohne mich. Ich muss vollkommen<br />

hinter dem Produkt stehen können. Und was<br />

gibt es schon Besseres als Raclette?», fragt er<br />

rhetorisch und grinst. Dass Raclette eine<br />

Leidenschaft Trauffers ist, bezweifelt niemand,<br />

der ihn an diesem Event gesehen hat – kaum ein<br />

anderer verdrückte dermassen viele Portionen.<br />

Und kaum einer käme auf die Idee, ein Lied über<br />

Raclette zu schreiben (siehe Interview).<br />

«SCHWEIZ» PAR EXCELLENCE<br />

Und es war ein voller Erfolg – sowohl der<br />

«Raclette Reggae», wie auch der innovative<br />

Event auf der Schnynige Platte. Diese wurde<br />

nicht einfach zufällig als Location ausgewählt,<br />

wie Kriech bestätigt: «Marc ist ja auch Markenbotschafter<br />

für die Jungfrau Bahnen, und die<br />

Region hat eine enorme internationale Strahlkraft.<br />

Die Jungfrau-Region ist «Schweiz» par<br />

excellence.» Zwar werde Raclette zu beinahe<br />

90% in der Schweiz genossen, aber Raclette<br />

Suisse exportiere auch ins Ausland. Die Idee von<br />

Gratis-Raclette im Sommer kam bei den Gästen<br />

der Schynige Platte bestens an und entschädigte<br />

dafür, dass man Eiger, Mönch und Jungfrau<br />

hinter der Wolken- und Nebelsuppe lediglich<br />

erahnen konnte.<br />

RACLETTE IN DEN GONDELN<br />

Den letzten solchen Event führte Raclette Suisse<br />

übrigens im Februar 2020 auf der First durch<br />

– mit zwei exklusiv dafür gebrandeten Gondeln,<br />

die kurzerhand als Raclette-Stübli umfunktioniert<br />

wurden. «Maximal 4 Raclette konnte man<br />

essen, bis man oben war», lacht Kriech. So ist es<br />

halt beim Schweizer Lieblingsgericht – man isst<br />

immer gerne nochmal eins. Und noch eins. Der<br />

Autor kann ein Liedchen davon singen, wenn<br />

auch nicht gleich den «Raclette Reggae».<br />

RACLETTE-SWISS.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

75


SAVOIR VIVRE<br />

«Die Alpen bedeuten<br />

für mich Heimat»<br />

Marc Trauffer ist nicht nur erfolgreicher<br />

Musiker und Unternehmer, sondern auch<br />

Markenbotschafter für Raclette Suisse.<br />

Sie sind seit längerem Markenbotschafter<br />

für Raclette Suisse – wie sind Sie darauf<br />

gekommen?<br />

Ich wurde schon für diverse Sachen angefragt, um<br />

für sie Werbung zu machen – doch ich arbeite nur<br />

für Marken oder Dinge, hinter denen ich voll und<br />

ganz stehen kann. Und Raclette – es gibt schlicht<br />

nichts Besseres.<br />

Heute schreiben wir der 5. August – eigentlich<br />

Hochsommer. Passt das mit Raclette?<br />

Welcher Sommer? (lacht) Ich finde durchaus, ja.<br />

Sobald man einmal begonnen hat, nicht nur ein<br />

gutes Stück Fleisch, sondern eben auch noch ein<br />

Raclette auf den Grill zu legen, kann man nicht<br />

mehr damit aufhören. Raclette im Sommer ist<br />

eher noch unbekannt, wir befinden uns am<br />

Anfang dieser Kampagne.<br />

Passend zur Kampagne haben Sie den «Raclette<br />

Reggae» aufgenommen – Reggae ist<br />

allerdings nicht wirklich ihr Stil, oder?<br />

Wir haben generell keinen zugeordneten Stil und<br />

sind offen für alles. Aber zum Thema<br />

Sommer-Raclette» passt Reggae natürlich<br />

bestens. Ursprünglich war der Titel im Songwriting<br />

fürs neue Album vorgesehen, und bei uns<br />

hiess er da noch «Je ne raclette rien».<br />

…Edith Piaf lässt grüssen.<br />

Genau. Allerdings war die Marketing-Abteilung<br />

von Raclette Suisse hiervon nicht hellauf begeistert,<br />

schliesslich heisst dies übersetzt ja quasi «ich<br />

bereue Raclette».<br />

Nicht wirklich die Kernaussage. Hatten Sie den<br />

Song dann Raclette Suisse angeboten?<br />

Wir schrieben den Song im Frühling fürs neue<br />

Album; fanden allerdings er sei schon hart an der<br />

Grenze zu Werbung. Deshalb habe ich den Titel<br />

Raclette Suisse angeboten. Also hiess es: ändere<br />

den Refrain noch ein wenig ab, dann passt das<br />

perfekt.<br />

Der heutige Event wird auf der Schynige Platte<br />

durchgeführt. Welche Beziehung haben Sie<br />

generell zur Alpenwelt?<br />

Ich komme von hier, dies sind meine Wurzeln. Ich<br />

bin inmitten der Jungfrau- und Brienzer Rothorn<br />

Bahnen aufgewachsen – dementsprechend<br />

bedeutet es für mich vor allem Heimat.<br />

Welches Fleckchen ist für Sie ein besonderer<br />

Kraftort?<br />

Es wird oft unterschätzt, wie viele schöne Flecken<br />

wir in der Schweiz besitzen – und dies überall im<br />

Land. Wenn man gut zu Fuss ist, erwandert man<br />

die Schönheit hier oben auf der Schynige Platte<br />

oder auch auf der First. Es gibt auch an touristischen<br />

Orten enorm viel Schönes zu entdecken –<br />

wenn man sich etwas Zeit nimmt.<br />

Gaben Sie auch schon Konzerte hier oben?<br />

Allerdings, genau hier im Berghaus der Schynige<br />

Platte. Als dann die Sonne unterging und diese<br />

einmalige Farbenpracht zu sehen war, tauschten<br />

wir kurzerhand unsere elektrischen mit den<br />

akustischen Instrumenten aus und spielten<br />

draussen auf der Terrasse unplugged – ein<br />

einmaliges Erlebnis. Gerade bei Sonnenuntergang<br />

ist die Schynige Platte ein magischer Ort.<br />

Marc Trauffer hatte<br />

sichtlich Spass am<br />

Event.<br />

© DAVIS BIRRI<br />

76 <strong>belvedere</strong>


NEUENBURGER WEINGEBIET<br />

EINE LEIDENSCHAFT<br />

FÜR DIE TRAUBEN<br />

Die Weinbauregion Neuenburg ist mit rund 600 Hektaren verhältnismässig klein.<br />

Gekeltert werden aber Spitzenweine von internationalem Renommee.<br />

<strong>belvedere</strong> besuchte einen Vorzeigebetrieb: Les Caves du Château d’Auvernier.<br />

Stefan Senn<br />

Der See, das Schloss<br />

und der Wein: In den<br />

Kellergewölben des<br />

Château d’Auvernier<br />

reifen u.a. der<br />

bekannte Pinot Noir,<br />

der Chasselas und der<br />

Oeil de Perdrix.<br />

© CAVES CHÂTEAU<br />

D’AUVERNIER<br />

Auvernier, ein pittoreskes Weindorf<br />

unweit der Kantonshauptstadt<br />

Neuenburg, am nördlichen Seeufer. Der<br />

historische Dorfkern erstreckt sich entlang der<br />

gepflasterten Hauptstrasse. Nicht nur die<br />

beschaulichen Gässchen mit den behäbigen<br />

Winzerhäusern und die sich eng ans Dorf<br />

anschmiegenden Rebberge fallen ins Auge.<br />

Einen besonderen Blickfang bildet das Château<br />

d’Auvernier. 1559 erbaut, prägt das schnuckelige<br />

Schlösschen mit den beiden seitlichen Spitztürmen<br />

das Dorfbild. Dass es so manchen Touristen<br />

zu einer Besichtigung der altehrwürdigen<br />

Gemäuer drängt, ist verständlich. Doch wird<br />

einem das entsprechende Anliegen verwehrt.<br />

Ins Schloss und insbesondere in dessen Kellergewölbe<br />

kommt nur, wer sich für die hier<br />

produzierten Weine interessiert. Denn das<br />

Château – es steht in einer Parkanlage mit<br />

teilweise mehr als 100jährigen Bäumen – ist seit<br />

<strong>belvedere</strong><br />

77


…<br />

Die Weinberge am<br />

Neuenburgersee: Auf<br />

einem Anbaugebiet<br />

von rund 600<br />

Hektaren wachsen<br />

primär Pinot-Noir-<br />

Trauben (60 %) sowie<br />

Chasselas-, Pinot<br />

Gris-, Chardonnayund<br />

Sauvignon-<br />

Blanc-Trauben.<br />

© GPE/ CAVES CHÂTEAU<br />

D’AUVERNIER<br />

1603 in Familienbesitz, der seit vier Jahrhunderten<br />

von Generation zu Generation weitergegeben<br />

wurde und «Schaltzentrale» der Domaine<br />

Caves du Château d’Auvernier.<br />

DIE 15. GENERATION ÜBERNIMMT<br />

Henry Aloys Grosjean (31) ist der designierte<br />

Chef des Gutes. Noch amtet zwar sein Vater<br />

Thierry als Direktor des Betriebes und arbeitet<br />

aktiv mit, doch am 1. Januar 2022 wird er das<br />

Zepter seinem Sohn übergeben, der das Metier<br />

von der Pike auf gelernt hat. «Ein eisernes<br />

Familiengesetzt», sagt Henry dazu. «Das<br />

Weingut führen darf nur, wer die entsprechenden<br />

beruflichen Ausbildungen absolviert und<br />

ein Handelsschul-Diplom im Rucksack hat und<br />

im Militär eine Führungsposition bekleidet.»<br />

Henry Grosjean wird in 15. Generation Herr<br />

über eine Rebfläche von 26 Hektaren. Weitere<br />

17 Hektaren werden in Pacht bebaut und die<br />

Ernte von 17 zusätzlichen Hektaren von Weinbauern<br />

zugekauft, mit denen die Domaine zum<br />

Teil seit Generationen zusammenarbeitet.<br />

KEIN EINZELKÄMPFER AM WERK<br />

Es ist ein Vergnügen, mit dem künftigen<br />

Geschäftsführer durch die Rebhänge zu fahren.<br />

Die Freude am Beruf steht ihm ins Gesicht<br />

geschrieben, und wenn er mit weit ausholenden<br />

Gesten vom Garten im kleinen Rebhaus auf<br />

einer Anhöhe über die Hänge und den See zeigt,<br />

spürt man seine Leidenschaft für die Trauben<br />

und was daraus gepresst wird. Trotzdem: «Als<br />

Einzelkämpfer hat man keine Chance», verdeutlicht<br />

Henry Grosjean. «Erstklassige Weine<br />

entstehen nur dank dem Fachwissen verschiedenster<br />

Spezialisten. Nicht weniger als<br />

15 festangestellte Mitarbeitende, darunter ein<br />

Rebmeister (Henrys Schwager) und ein Kellermeister<br />

sowie zahlreiche Hilfskräfte sorgen<br />

dafür, dass die edlen Tropfen aus den Caves du<br />

Château d’Auvernier dies- und jenseits der<br />

78 <strong>belvedere</strong>


SAVOIR VIVRE<br />

Grenzen im wahrsten Sinne des Wortes «in aller<br />

Leute Mund» sind – und an Weinmessen immer<br />

wieder mit Edelmetall dekoriert werden.<br />

DREI WICHTIGE STANDBEINE<br />

Es ist die Arbeit in und mit der Natur, die ihn so<br />

sehr begeistert, «auch wenn das nicht immer<br />

leicht ist», wie er gerne zugibt. Die Wetterkapriolen<br />

in diesem Jahr haben der Branche übel<br />

mitgespielt. Damit müsse man jedoch immer<br />

rechnen. «Bauern und Winzer sitzen diesbezüglich<br />

im gleichen Boot», meint Grosjean mit<br />

einem Schulterzucken. Herannahende Gewitter<br />

und sich abzeichnender Hagelschlag würden<br />

ihm schon Sorgen bereiten, aber damit müsse<br />

man einfach leben. Allerdings: «Die Tatsache,<br />

dass wir ein Genussmittel produzieren, ein<br />

Produkt, das die Konsumenten kaufen wollen<br />

und nicht a priori kaufen müssen, das macht<br />

doch einfach Freude.» Und dass ihn die Erzeugnisse<br />

«aus seinem Hause» auch mit Stolz<br />

erfülle, wolle er gar nicht abstreiten. Zurecht,<br />

denn nicht von ungefähr sind die Weine aus<br />

dem Château d’Auvernier allseits beliebt.<br />

Spitzenreiter seien der Pinot Noir (erhältlich in<br />

verschiedenen Abfüllungen), der Chasselas und<br />

insbesondere der Oeil de Perdrix, der rund 40 %<br />

der Gesamtproduktion ausmache und u.a. sogar<br />

in den USA, in Japan, Singapur und Deutschland<br />

verkostet werde.<br />

«Wir keltern natürlich auch Spezialitäten<br />

wie zum Beispiel Pinot Gris, Chardonnay oder<br />

Sauvignon Blanc», erklärt Henry Grosjean,<br />

«doch die drei anfänglich genannten Sorten<br />

sind die wichtigsten Standbeine.» Er kommt auf<br />

eine Spezialität der Region zu sprechen, die<br />

auch in seinem Keller heranreift: Der Neuchâtel<br />

VERGLEICH NICHT SCHEUEN<br />

Das Weinbaugebiete von Neuenburg<br />

erstreckt sich in einem wenige hundert Meter<br />

breiten Streifen über fast 40 Kilometer<br />

zwischen Vaumarcus am Neuenburger- und<br />

Le Landeron am Bielersee. Mit rund 600<br />

Hektaren ist Neuenburg der sechstgrösste<br />

Weinbaukanton der Schweiz. «Auf unseren<br />

leichten bis mittelschweren Kalk-, Moräneund<br />

Molasseböden, die zum Teil nur 40 bis<br />

50 cm Erdmaterial bis zum felsigen Untergrund<br />

haben, gedeihen ausgezeichnete<br />

Trauben», sagt Mireille Bühler (39), seit<br />

<strong>Herbst</strong> 2020 Direktorin der regionalen<br />

Vermarktungsorganisation Neuchâtel – Vins<br />

et Terroir (NVT). Ausgezeichnet seien in der<br />

Folge auch die Weine aus der Region, die den<br />

Vergleich mit anderen Schweizer Weinen<br />

nicht zu scheuen brauchen. Die Zusammenarbeit<br />

mit Winzern aus anderen Regionen ist<br />

eng, geplant sei sogar eine Kooperation mit<br />

den Anbaugebieten am Bieler- und Murtensee.<br />

Wie Henry Grosjean ist auch sie der<br />

Meinung, dass die gesunde und freundschaftliche<br />

Konkurrenz nur förderlich ist. «Alle<br />

profitieren und lernen voneinander», ist die<br />

Marketingfachfrau überzeugt. Das Ziel sei<br />

klar: «Es geht grundsätzlich darum, ausländischen<br />

Weinen Paroli zu bieten. Und für meine<br />

Organisation steht natürlich die Vermarktung<br />

der Weine aus dem Neuenburger Anbaugebiet<br />

im Vordergrund.» Entsprechende<br />

Promotionsaktionen (Messen usw.) finden<br />

primär in der Schweiz statt, Präsentationen<br />

im Ausland folgen nach und nach.<br />

NEUCHATEL-VINS-TERROIR.CH<br />

WEINREGION-DREI-SEEN.CH<br />

Der imposante<br />

Weinkeller im<br />

Schloss von<br />

Auvernier steht<br />

Weinkunden offen.<br />

© CAVES CHÂTEAU<br />

D’AUVERNIER<br />

<br />

<strong>belvedere</strong><br />

79


SAVOIR VIVRE<br />

Der Winzer und sein<br />

«Hoheitsgebiet»:<br />

Henry Aloys Grosjean<br />

in den Reben der<br />

Caves du Château<br />

d’Auvernier.<br />

© CAVES CHÂTEAU<br />

D’AUVERNIER<br />

Blanc Non Filtré. Der typische «Weisse» aus der<br />

Gegend wird aus Chasselas-Trauben hergestellt.<br />

Wenn er Anfang Januar ungefiltert in Flaschen<br />

abgefüllt wird, ist seine Gärung bereits vollständig<br />

abgeschlossen. Es ist der erste Wein des<br />

Jahres und stellt somit für den ungeduldigen<br />

Weinkenner einen Vorgeschmack auf den<br />

neuen Jahrgang dar, der im <strong>Herbst</strong> zuvor<br />

geerntet wurde. Henry Grosjean: «Dieser Wein<br />

findet heute beeindruckenden Anklang. Auch<br />

ausserhalb des Kantons stösst er auf immer<br />

grösseres Interesse.»<br />

geöffneten Degustationsgebäude anzutreffen.»<br />

Das Thema «Oenotourismus» werde immer<br />

wichtiger, konstatiert er in diesem Zusammenhang.<br />

Ohne die Caves ouvertes, in der Region<br />

gang und gäbe, gehe es nicht mehr.<br />

Henry Grosjean blickt über seine Weinberge,<br />

bald steht die «Läset» an. Die Büroarbeit sei<br />

enorm wichtig und gehöre zum Job, «aber in den<br />

Reben bin ich am liebsten. Und richtig zufrieden<br />

bin ich, wenn die Trauben im Keller sind.»<br />

CHATEAU-AUVERNIER.CH<br />

AM LIEBSTEN IN DEN REBEN<br />

Gemeinsam mit seinem Vater zeichnet Henry<br />

Grosjean auch für den Verkauf verantwortlich.<br />

Ein wesentlicher Teil seiner Jahresproduktion<br />

gehe in den Gross- und Zwischenhandel, der<br />

Rest an Privatkundschaft. «Der kleinere, jedoch<br />

sehr wichtige Teil», wie Grosjean verdeutlicht.<br />

Im neuen Degustationsraum, wo die Weine über<br />

die Theke gehen, spüre er die Reaktionen der<br />

Kunden und erhalte so ein für die kontinuierliche<br />

Qualitätsoptimierung wichtiges Feedback.<br />

«Ich liebe diesen Kontakt und bin praktisch<br />

jeden Samstag im täglich (ausser sonntags)<br />

Weine aus dem<br />

Kanton Neuenburg:<br />

Genuss wächst in den<br />

Himmel.<br />

© NVT<br />

80 <strong>belvedere</strong>


KURZNACHRICHTEN · COUP DE CŒUR<br />

HOTEL STEINMATTLI, ADELBODEN<br />

In der herrlichen Bergwelt<br />

Ruhig und trotzdem zentral gelegen, bietet das Hotel<br />

Steinmattli in Adelboden grosszügige, modern gestaltete<br />

Zimmer – alle mit Balkon und atemberaubender Bergsicht.<br />

Im hauseigenen Restaurant Alpenchic speist man gemütlich<br />

am Cheminée. Gepflegt wird eine marktfrische Küche mit<br />

regionalen Produkten. Der Fokus der Küchenchefin gilt<br />

«against foodwaste»: So verwandelt das Küchenteam z.B.<br />

die Schalen der Kartoffeln in feine Chips, die zum Apéro<br />

serviert werden. Das Haus wird CO2-neutral bewirtschaftet:<br />

Ein Tesla für die Gäste ist ebenso im Angebot wie 4 E-Bikes.<br />

Die Wellnessoase sorgt derweil für Entspannung nach einer<br />

ausgiebigen <strong>Herbst</strong>wanderung durch die herrliche Bergwelt<br />

Adelbodens.<br />

HOTEL-STEINMATTLI.CH<br />

© HOTEL STEINMATTLI<br />

HOTEL LIBERTY, OFFENBURG<br />

Einmal lebenslänglich, bitte<br />

Wie wird aus eingesperrt geborgen? Wie aus düster freundlich?<br />

Wie wird aus schwer leicht, aus alt neu, aus verboten<br />

erlaubt? Die Planer des Hotels Liberty in Offenburg haben<br />

sich genau diese Fragen gestellt – schliesslich ist das Gebäude<br />

aus dem Jahr 1830 eine ehemalige Justizvollzugsanstalt.<br />

Den alten Gemäuern wurde neues Leben eingehaucht – stilvoll,<br />

serviceorientiert und schlichtweg einzigartig – ein<br />

exklusives Hotelerlebnis, welches man in dieser Art nicht so<br />

schnell wieder findet. Der ursprüngliche Charakter bleibt im<br />

Gebäude stets ablesbar, verbindet sich aber durch einzigartige<br />

neue Gestaltung mit erlesenem Interieur auf elegante<br />

Weise mit den Wünschen des anspruchsvollen Gastes. Zwei<br />

freistehende Zellengebäude, durch einen Glaskubus verbunden,<br />

der sich über den ehemaligen Gefängnishof spannt,<br />

vereinen sich zum grossen Ganzen. Der Name des Restaurants<br />

könnte zudem passender nicht sein: «Wasser & Brot».<br />

HOTEL-LIBERTY.DE<br />

© HOTEL LIBERTY<br />

HOTEL AEON, BOZEN, SÜDTIROL<br />

Aussergewöhnliches Hideaway<br />

Moderne Architektur und ein bäuerlicher Hof müssen keine<br />

Gegensätze sein – dies beweist das neu eröffnete Hotel Aeon<br />

im Südtirol. Hoch über den Dächern der Südtiroler Landeshauptstadt<br />

Bozen befindet sich das neue Hotel, ein aussergewöhnliches<br />

Hideaway für Erwachsene. Die 15 exklusiven<br />

Zimmer und Suiten mit Panorama Spa, zwischen Tradition<br />

und Zukunft, Imagination und Wirklichkeit, strahlen Ruhe<br />

und Ästethik aus. Tradition und Moderne sind hier nicht nur<br />

grosse Worte, sondern verkörpern die Ansichten der<br />

unterschiedlichen Generationen der Familie Ramoser: Seit<br />

1972 begrüsst man im Lobishof Besucher aus aller Welt,<br />

geführt von Elisabeth und Heinz Ramoser. Ihre Vision vom<br />

Südtiroler Tourismus: Klein, charmant und vor allem voller<br />

magischer Momente soll das Erlebnis der Gäste sein. Mit<br />

diesem aussergewöhnlichen Hideaway ist ihnen dies<br />

durchaus gelungen, möchte man anmerken.<br />

AEON.IT<br />

© HANNES NIEDERKOFLER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

81


COUP DE CŒUR<br />

BOUTIQUE-HOTELS<br />

WEIT WEG<br />

VON 0815<br />

Riesige Hotelvereinigungen und unübersichtliche Buchungsplattformen<br />

sind passé. Stattdessen liegen je länger je mehr aussergewöhnliche<br />

Boutique-Hotels und Liebhaber-Objekte im Trend. Eine kleine Auswahl.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Hotelvereinigungen, Unterkunftsplattformen<br />

und<br />

Buchungsportale gibt es mittlerweile wie Sand<br />

am Meer. Es gestaltet sich zunehmend schwierig,<br />

sich in diesem Dschungel zurechtzufinden.<br />

Zudem hat der Wind längst gedreht, und bei den<br />

meisten Reisenden stehen nicht mehr grosse,<br />

anonyme Hotelbunker und ehemals klingende<br />

Namen von Luxus-Hotelvereinigungen auf der<br />

Wunschliste, sondern vielmehr kleine, feine<br />

Perlen, exklusive Unterkünfte und einzigartige<br />

Boutique-Hotels. Dieser Trend hat aufgrund der<br />

anhaltenden Pandemie noch an zusätzlicher<br />

Dynamik gewonnen.<br />

IM ONLINE-DICKICHT<br />

Nur: Wie findet man solche versteckten Perlen?<br />

Man versucht sich selbst durch das Dickicht im<br />

Google-Dschungel zu schlagen – mit stundenlange<br />

Recherchen und gefühlten tausend Bildund<br />

Website-Vergleichen. Inspirierende und<br />

entspannte Ferienplanung sieht anders aus.<br />

Doch mittlerweile gibt es einige bemerkenswerte<br />

Plattformen für aussergewöhnliche und<br />

spezielle Unterkünfte, die hier vorgestellt<br />

werden – weit weg von 0815 und dem unübersichtlichem<br />

Mainstream.<br />

HANDVERLESENE UNIKATE<br />

Als Team entwerfen, bauen und dekorieren<br />

Veronique Lievre und Heinz Legler seit über<br />

15 Jahren Hotels und Ferienwohnungen.<br />

Boutique Homes ist ihre persönliche Kollektion<br />

von einzigartigen Unterkünften und Ferienwohnungen<br />

weltweit (boutique-homes.com). Die<br />

stetig wachsende Plattform umfasst zur Zeit<br />

rund 1800 Häuser von renommierten Architekten<br />

und Designern aus der ganzen Welt, wie<br />

Benjamin Cox, Herbert Kreisler, RF Schindler,<br />

Frank Lloyd Wright, und mehrere der Immobilien<br />

haben renommierte Designpreise gewonnen.<br />

Eines der wenigen Schweizer Häuser, die<br />

es in die erlesene Auswahl schaffte, ist das<br />

«Palafitte» in Neuenburg. Es wurde 2002 vom<br />

Architekten Kurt Hofmann für die Schweizer<br />

Landesausstellung erbaut – als Pfahlbauten-<br />

Hotel direkt am Neuenburgersee. Tipp: Nur<br />

Zimmer in der ersten Reihe wählen. Die<br />

Entscheidung, das Hotel auf Pfählen zu bauen,<br />

hängt übrigens mit der Geschichte des Standorts<br />

zusammen: In der Region wurden Überreste<br />

erster Schweizer Pfahlbauten gefunden.<br />

ARCHITEKTUR UND KUNST IM DIALOG<br />

Die Webseite Urlaubsarchitektur.de fokussiert<br />

sich primär auf Domizile in Europa, welche mit<br />

ihrer einzigartigen Architektur und ihrem<br />

durchdachten Interior-Design auffallen. Und<br />

das Beste daran: Man kann sie alle mieten.<br />

Anspruchsvolle Reisende, Architekturliebhaber<br />

und einfach alle, die das Besondere mögen,<br />

bietet sich hier eine Fülle von stylishen Inspirationen.<br />

Momentan werden 26 einzigartige<br />

Unterkünfte in der Schweiz angeboten – vom<br />

Chalet Maison Bergdorf in Interlaken mit<br />

seinem wildromantischen Garten und Blick auf<br />

die Jungfrau bis hin zum historischen Baudenkmal<br />

«Huberhaus» in Weiler Eggen im Oberwallis;<br />

die vorgestellten Häuser sind allesamt<br />

wahre Hingucker.<br />

Charakter und Charme: das<br />

Boutique-Hotel Miramonti<br />

oberhalb von Meran.<br />

©MIRAMONTI<br />

Die Chesna Wazzau in<br />

ein stilvolles Engadinerhaus<br />

in Bever aus dem<br />

17. Jahrhundert.<br />

©CHRISTIAN KÜENZI<br />

82 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

<strong>belvedere</strong><br />

83


COUP DE CŒUR<br />

EINE GANZ BESONDERE VILLA<br />

Aber auch im angrenzenden Ausland findet der<br />

Besucher wahre Trouvaillen – so beispielsweise<br />

die Villa Baronessa im Südtirol. Ursprünglich<br />

gedacht und geplant als neues Zuhause für die<br />

Familie, steht die Villa Baronessa mit ihrer<br />

kleinen Schwester, der Villa Baronessina, jetzt<br />

Gästen für eine stilvolle Auszeit zur Verfügung.<br />

Als die Familie Volgger vor einigen Jahren die<br />

Villa der Baronesse Weihrauch di Pauli im<br />

Südteil der grosszügigen Gartenanlage des<br />

Palais di Pauli erwarb, entschied sie sich<br />

gemeinsam mit dem bekannten Architekten<br />

Walter Angonese dafür, den Kern und Charakter<br />

der alten Villa zu erhalten und diese behutsam<br />

in die Gegenwart zu führen. Zusätzlich zum<br />

Haupthaus sollte noch ein eigenständiger<br />

pavillonartiger Neubau entstehen, der mit<br />

seinem markanten Walmdach einerseits an ein<br />

japanisches Teehaus und anderseits an landestypische<br />

Sakralbauten erinnert.<br />

ELEMENTE DER TRADITION<br />

Als Claudia und Reinhart Volgger mit Sohn<br />

Florian den Architekten Walter Angonese mit<br />

den Arbeiten an dem ehemaligen Gartenhaus<br />

der Baronesse Weihrauch di Pauli beauftragten,<br />

war allen klar, dass es sich hier um ein aussergewöhnliches<br />

Objekt handelt. Heute blicken die<br />

Villa Baronessa und die Villa Baronessina über<br />

das gesamte Überetsch gegen Süden auf den<br />

idyllischen Kalterer See und tragen die Spuren<br />

der Vergangenheit stolz in die Zukunft. Die<br />

beiden unabhängigen Villen besitzen den<br />

zeitlosen Charme eines gewachsenen Ensembles<br />

inmitten einer mediterranen Parkanlage und<br />

entfalten Schritt für Schritt, Detail für Detail<br />

ihre Schönheit. Architekt Angonese hat es<br />

verstanden mit den Elementen der Tradition zu<br />

spielen und lokale Formen, Farben und Materialien<br />

neu zu interpretieren.<br />

EINZIGARTIGE LIEBHABER-OBJEKTE<br />

Welcome Beyond ist eine weitere aufstrebende<br />

deutsche Buchungsplattform (welcomebeyond.<br />

com). Die besten kleinen Boutique Hotels und<br />

Ferienhäuser der Welt – dies ist das Versprechen<br />

der in Berlin beheimateten Brüder und Inhaber<br />

Oliver und Chris Laugsch. Rund 230 Häuser auf<br />

der ganzen Welt sind im Portfolio der beiden,<br />

welche sie sorgfältig auswählen und zusammenstellen.<br />

Das Besondere: Neben den üblichen<br />

84 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

Luxuriös und<br />

architektonisch<br />

interessant: Die Villa<br />

Baronessa in<br />

Weihrauch di Pauli im<br />

Südtirol.<br />

©VILLA BARONESSA<br />

Hard Facts zur Unterkunft gibt es immer auch<br />

ein ausführliches Interview mit den Besitzern,<br />

welche aus dem Nähkästchen plaudern und<br />

aufzeigen, was ihr Haus ausmacht. Das schafft<br />

mehr Nähe und gibt einen spannenderen<br />

Einblick als hundert auf Hochglanz gephotoshoppte<br />

Bilder.<br />

CHARME VERGANGENER ZEITEN<br />

Erwähnt sei zum Beispiel die Chesa Wazzau<br />

in Bever, einem Engadinerhaus aus dem<br />

17. Jahrhundert, wo man sich um ein paar<br />

Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt fühlt<br />

(auch buchbar unter ferienhaus-engadin.com).<br />

Das typische Engadinerhaus wurde so renoviert,<br />

dass der ursprüngliche Charakter<br />

erhalten geblieben ist. Gewölbedecken, tief in<br />

die Mauern eingelassene Fenster, die typischen<br />

Sgraffiti-Verzierungen und antike Möbel lassen<br />

einen den Charme vergangener Zeiten erleben.<br />

Mehr als ein Dutzend Originalbilder – Öl auf<br />

Leinwand und Öl auf Papier, sowie die diversen<br />

Holzschnitte von namhaften Schweizer Kunstmalern<br />

– wurden sorgfältig ausgewählt und<br />

zieren die Zimmer. Ein Liebhaber-Objekt in der<br />

prachtvollen Engadiner Bergwelt, das seinesgleichen<br />

sucht.<br />

AUSFÜHRLICHE PORTRAITS<br />

The Pretty Hotels Blog ist keine eigentliche<br />

Buchungsplattform, sondern versteht sich als<br />

reiner Blog, der aus Liebhaberei wunderschöne<br />

Unterkünfte ausfindig macht und Interessierten<br />

vorstellt (pretty-hotels.com). Gebucht wird<br />

dann direkt bei den jeweiligen Betrieben. Neben<br />

der ansprechenden Bildsprache der vorgestellten<br />

Unterkünfte, gibt es hier ausführliche<br />

Portraits über die Häuser und Tipps, für wen<br />

die die Häuser besonders gut geeignet sind.<br />

Last but not least: Die Seite eightyfourrooms.<br />

com sollte ebenfalls noch vorgestellt werden,<br />

denn auf dieser relativ neuen Plattform finden<br />

sich wirklich schöne Häuser, B & Bs und Hotels.<br />

Das Spezielle daran ist aber, dass die Seite<br />

neben Daten zur Unterkunft auch einen «Local<br />

Guide» mit Tipps zur Region, besten Reisezeit<br />

und sonstigen wissenswerten Aspekten liefert.<br />

So kann man sich auch im Online-Dschungel<br />

die passendsten Boutique-Perlen relativ einfach<br />

und unkompliziert zusammensuchen.<br />

Eigenes Chalet gefällig? Die<br />

Alpzitt Chalets in Burgberg<br />

im Allgäu.<br />

©ALPZITT CHALETS<br />

<strong>belvedere</strong><br />

85


…<br />

ADLER LODGE RITTEN, SÜDTIROL<br />

EINS MIT DER NATUR<br />

Auf dem Hochplateau des Ritten vergisst man die Zeit und träumt beim Blick auf die<br />

Baumkronen vor sich hin. Eine genussvolle Auszeit in der Adler Lodge lässt den Alltag<br />

komplett verblassen.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

Wer mit der Seilbahn von Bozen,<br />

der Hauptstadt Südtirols, auf<br />

den 1000 Meter hohen Ritten hinauf schwebt,<br />

findet ein ursprüngliches Paradies. Alte<br />

Bauernhöfe, das Läuten von Kuhglocken,<br />

Holzschuber, grüne Almen und pittoreske<br />

Bergdörfer lassen den Besucher in eine andere<br />

Welt eintreten. Hier oben auf dem Bergzug, der<br />

wegen seines milden Klimas auch Sonnenplateau<br />

genannt wird, befindet sich seit 2019 in<br />

einer idyllischen Waldlichtung mit einer<br />

spektakulären Aussicht die Adler Lodge Ritten.<br />

IM EINKLANG MIT DER NATUR<br />

Die Brüder Andreas und Klaus Sanoner haben<br />

sich mit dieser Lodge auf dem Hochplateau<br />

einen Traum erfüllt. Ihre Vision: Eine Unterkunft,<br />

errichtet aus heimischen Hölzern, die<br />

sich sanft und harmonisch in die Natur einfügt,<br />

sogar mit ihr verschmelzt. Dem Architekten<br />

Hugo Demetz ist dieses Kunststück gelungen –<br />

die steilen Dächer der Chalets sind typisch für<br />

die Häuser auf dem Ritten, die 20 Chalets und<br />

10 Junior Suiten fügen sich sanft in die Umgebung<br />

mit dem tiefgrünen Naturteich und dem<br />

86 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR<br />

<strong>Herbst</strong>liche<br />

Naturidylle samt<br />

traumhaftem<br />

Panorama.<br />

Wald ein. Der Spa ist umgeben von alten<br />

Lärchen, die wortwörtlich durch den Holzboden<br />

wachsen, weil Demetz die Gebäude derart im<br />

Einklang mit dem Wald geplant hat.<br />

GRENZEN VERSCHWINDEN<br />

Grenzen zwischen Innen und Aussen scheinen<br />

teilweise zu verschwinden; die Glaswände in<br />

den angenehm grossen Zimmern holen das<br />

grandiose Bergpanorama in die Räume, die<br />

Terrassentüren lassen sich weit aufschieben<br />

und die frische Bergluft hereinströmen. Das<br />

schwarze Holz der Gebäude wird eins mit der<br />

Umgebung, die warmen Naturholztöne passen<br />

sich dem Wald an. Das Haupthaus besteht aus<br />

Restaurant, Bar, Lounge und zwei einladenden<br />

Terrassen, im Untergeschoss findet der Besucher<br />

Spa, Pool und Gym vor. Hölzerne Skulpturen<br />

zieren die Giebel der Gebäude: Eulen für den<br />

Wald, Adler als Symbol der Lodge, Drachen für<br />

die mystischen Südtiroler Sagen.<br />

EIN FEST DER SINNE<br />

In dieser wunderbaren Umgebung lässt es sich<br />

natürlich traumhaft wandern. Unmittelbar vor<br />

der Lodge beginnen die Waldwege des Ritten<br />

– 350 Kilometer markierte Wanderwege gibt es<br />

hier. Wer die Gegend gemütlich entdecken will,<br />

dem stehen E-Bikes von Bianchi zur Verfügung.<br />

Für die Gäste der Adler Lodge begleitet Dominik<br />

Pellegrin auf Wunsch die Ausflüge – er ist<br />

ausgebildeter Südtiroler Bike-Guide und stammt<br />

aus Klobenstein auf dem Ritten. Anschliessend<br />

genehmigt man sich am besten eine Massage im<br />

DAS WOHLFÜHLANGEBOT<br />

Buchbar vom 17. bis 24. Oktober <strong>2021</strong>,<br />

ab EUR 921 pro Person<br />

Neue Energie tanken, in stiller Natur entspannen<br />

und ein vielfältiges Yoga-Programm<br />

geniessen.<br />

• 3 Übernachtungen in einer Junior Suite<br />

• Mehrmals pro Tag Achtsamkeits-Yoga mit<br />

Annalisa Tempestini<br />

• All Inclusive Verpflegung<br />

Wald-Spa, dreht einige Runden im spektakulären<br />

und ganzjährlich beheizten Infinity-Pool<br />

oder lässt sich bei Sonnenuntergang vom<br />

atemberaubenden Bergpanorama in freier<br />

Natur bei einer Yoga-Stunde verzaubern.<br />

KULINARISCHER GENUSS<br />

Doch was wäre solch ein entspannt-magischer<br />

Aufenthalt ohne kulinarische Höhenflüge? Für<br />

hochstehenden Genuss sorgt deshalb Hannes<br />

Pignater, Goldmedaillengewinner der Berufsweltmeisterschaft<br />

in St.Gallen und der Olympiade<br />

der Köche in Erfurt. Die Zutaten für seine<br />

alpin-mediterrane Küche stammt grösstenteils<br />

aus der Umgebung – und mit ihnen zaubert er<br />

das sechsgängige Abendmenu. Südtiroler<br />

Klassiker, kunst- und liebevoll arrangiert.<br />

Passend zum Gesamterlebnis in der Adler Lodge<br />

Ritten.<br />

ADLER-RESORTS.COM<br />

Die Zimmer sind<br />

angenehm gross, mit<br />

breiten Balkonen, auf<br />

denen man die Stille<br />

geniesst.<br />

Bilder: © THADDÄUS SALCHER<br />

<strong>belvedere</strong><br />

87


COUP DE CŒUR<br />

HOTEL NENDAZ 4 VALLÉES & SPA<br />

WOHLFÜHL-BIJOUX<br />

PAR EXCELLENCE<br />

Das charmante Hotel Nendaz 4 Vallées & Spa liegt zentral im<br />

Feriengebiet 4 Vallées. Das Hotel punktet mit authentischem Walliser Stil<br />

und grossartigem Spa.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Das Hotel Nendaz 4 Vallées & Spa<br />

liegt im Dorfzentrum von<br />

Haute-Nendaz, ca. 30 Minuten oberhalb von<br />

Sion, dem Hauptort des Kantons Wallis. Das<br />

4-Sterne Superior-Hotel wurde Ende 2013<br />

erbaut und bietet seinen Gästen 60 Zimmer,<br />

zwei Suiten und sechs Appartements (für je<br />

4 bis 10 Personen). Beim Bau wurde grosses<br />

Augenmerk auf Authentizität gelegt: Steine und<br />

Holz stammen aus der Region. Das Ergebnis ist<br />

ein moderner, heller Chalet-Komplex mit<br />

typisch alpinem Charme – ein gelungenes<br />

Beispiel für zeitgemässen Walliser-Stil. Die typische<br />

Walliser Stube «Carnotzet L’Aigle» lädt<br />

zum Probieren und Geniessen der Spezialitäten<br />

der Region ein: Fleisch, Raclette, Fondue,<br />

Walliser Teller – all dies wird in einem regionaltypischen<br />

und gemütlichen Ambiente serviert.<br />

private Spa-Bereiche mit Sauna, Hamam,<br />

Whirlpool, Ruhebereich und verschiedenen<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Eine umfangreiche<br />

Palette an Massagen ergänzt das für Schweizer<br />

Verhältnisse unerwartet grosse Angebot an<br />

Wellness-Behandlungen: Kräuterbeutel- und<br />

Ölmassagen, Peelings oder Behandlungen für<br />

Beine und Rücken ergänzen das reichhaltige<br />

Angebot ideal.<br />

Die typische Walliser<br />

Stube «Carnotzet<br />

L’Aigle».<br />

GROSSZÜGIGER SPA ZUM GENIESSEN<br />

Prunkstück des Hotels ist der exklusive Spa-<br />

Bereich: Auf 2200 m² Fläche bietet er Besuchern<br />

täglich von 9 bis 21 Uhr eine Vielfalt an Möglichkeiten:<br />

Bio-Sauna, finnische Sauna, Hamam,<br />

Salzgrotte, Tauwasser-Dampfbad, Kneipp-<br />

Parcours, Panoramasauna, Whirlpool und<br />

Fitness-Bereich. Im Aussenbereich ermöglicht<br />

ein 15 Meter langes Schwimmbecken mit<br />

Strömungsgrotte und zwei Terrassen den<br />

Besuchern einen Blick auf das grossartige<br />

Alpenpanorama. Für Gäste mit Wunsch nach<br />

noch mehr Privatsphäre bietet das Hotel zwei<br />

88 <strong>belvedere</strong>


COUP DE CŒUR …<br />

Gemütlich logieren mit<br />

Talblick: Die mit edlen<br />

Materialien ausgestatteten<br />

Zimmer.<br />

Das 4-Sterne-<br />

Superior-Hotel<br />

Nendaz 4 Vallées<br />

im Wallis.<br />

Bilder: © NUNO ACACIO<br />

IDYLLISCHES NATURSCHUTZGEBIET<br />

Nendaz liegt inmitten eines der grössten<br />

Skigebiete Europas, und ist für Wanderer – und<br />

im Winter natürlich für Schneesportler – eine<br />

Traumdestination. In den «4 Vallées» bieten<br />

Nendaz, Veysonnaz, Verbiers und Thyon ein in<br />

jeder Hinsicht aussergewöhnliches und schneesicheres<br />

Skigebiet an. In einem Naturschutzgebiet<br />

entfalten die vier Täler zusammen ein<br />

weitläufiges Wandernetz. Die Naturliebhaber<br />

werden begeistert sein.<br />

HOTELNENDAZ4VALLEES.CH<br />

SPEZIELLES HERBST-ANGEBOT<br />

3 FÜR 2: Dritte Nacht gratis. Tanken Sie bis<br />

am 31. Oktober <strong>2021</strong> Kraft für den <strong>Herbst</strong><br />

und geniessen Sie 3 Übernachtungen zum<br />

Preis von 2. Ab CHF 521 für 2 Personen.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

89


COUP DE CŒUR<br />

SÜDTIROL / GARDASEE<br />

ZWEI REGIONEN, ZWEI<br />

HOTELS, EIN ANGEBOT<br />

Hotel Maria Theresia, Algund<br />

© KOTTENSTEGER<br />

Hotel Simpaty, Toblach<br />

© ALEX FILZ<br />

Die schönsten Seiten des Südtirols erleben und zwei wundervolle Regionen kombinieren:<br />

In Algund im Meraner Land sowie in Toblach, im Reich der Drei Zinnen.<br />

Sacha Gähwiler<br />

Weshalb nur einen Teil der Schönheit des<br />

Südtirols erleben, wenn man zwei<br />

gross artige Ferienziele ideal kombinieren kann? Das Hotel<br />

Maria Theresia in Algund und das Simpaty in Toblach<br />

bieten das optimale Angebot hierzu. Gäste können frei<br />

wählen, wo sie drei oder vier von insgesamt sieben oder<br />

mehr Übernachtungen verbringen möchten. Eine Option<br />

ist die Ferienregion Algund, inmitten von Weinbergen<br />

und Obstgärten an der Pforte zur Kurstadt Meran gelegen.<br />

ADULTS-ONLY-HOTEL<br />

Hier befindet sich das Hotel Maria Theresia – ein wahrer<br />

Insidertipp für Erwachsene, die sich gerne ungestört<br />

erholen möchten. Das 4-Sterne-Hotel bietet den Gästen ein<br />

Plus an Komfort, ein Plus an kulinarischen Highlights aus<br />

der Küche und obendrauf ein schönes Plus an Natur.<br />

Dafür sorgen die geselligen und aufgestellten Gastgeber<br />

Wolfgang und Maria Theresia Kuen, Eigentümer in erster<br />

Generation.<br />

IM HERZEN DER DREI ZINNEN<br />

In Toblach schlägt das Herz der aktiven Wanderer. Hier<br />

erlebt man das UNESCO Weltnaturerbe der Dolomiten<br />

hautnah. Sei es auf einer E-Bike-Fahrt zum idyllischen<br />

Pragser Wildsee, einem Rundgang um den traumhaften<br />

Toblacher See oder einen Entspannungstag im Erlebnisbad<br />

«Acquafun» in Innichen. Inmitten dieser malerischen<br />

Bergwelt verwöhnt das Hotel Simpaty seine Gäste. Das<br />

familiengeführte 3-Sterne-Superior-Hotel in Toblach ist<br />

ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Erkundungstouren<br />

in den Dolomiten.<br />

MARIATHERESIA.IT; HOTEL-SIMPATY.COM<br />

DAS PERFEKTE KOMBI-ANGEBOT<br />

Insgesamt 7 Übernachtungen<br />

• 3 oder 4 Übernachtungen im Hotel Maria Theresia in<br />

Algund oder im Hotel Simpaty in Toblach<br />

In beiden Hotels:<br />

• 1 freier Spa-Eintritt pro Person: einmal in die Therme<br />

Meran und einmal ins Erlebnisbad «Acquafun»<br />

Innichen<br />

• 1 gratis E-Bike pro Person für einen Ferientag<br />

• Reichhaltiges Frühstück vom Buffet mit vielen<br />

regionalen Highlights<br />

• Romantisches Dinner mit vier bis fünf Gerichten nach<br />

Wahl<br />

Daten: 16.10.–31.10. und 06.11.–14.11.<strong>2021</strong>.<br />

Preis: Ab EUR 665 pro Person für 7 Tage<br />

90<br />

<strong>belvedere</strong> · Kooperation


BELVEDERE-CLUB<br />

20 % Rabatt auf Berg- und Talfahrt<br />

aufs Stanserhorn<br />

Nach Abgabe dieses Angebots (Ausschnitt<br />

dieser Seite) an der Kasse erhalten Sie 20 %<br />

Rabatt auf die Berg- und Talfahrt: CHF 59.20<br />

statt 74.00, CHF 29.60 statt 37.00 mit<br />

Halbtax, das GA ist gültig.<br />

Gilt für 2 Erwachsene bis am 28.11.<strong>2021</strong>.<br />

© CABRIO STANSERHORN-BAHN<br />

CABRIO STANSERHORN-BAHN, LUZERN<br />

Eintauchen in die kulinarische Essenz der Alpen<br />

Die erlebnisreiche Fahrt mit der<br />

Weltneuheit CabriO und der<br />

Standseilbahn aus dem Jahr 1893<br />

aufs Stanserhorn gleicht einer<br />

Fahrt durch die Seilbahngeschichte.<br />

100 Kilometer Alpenkette,<br />

10 Schweizer Seen, Stanserhorn<br />

Ranger, Murmeli, bezaubernde<br />

Fauna und Flora, kulinarische<br />

Höhenflüge im Drehrestaurant<br />

Rondorama und noch vieles mehr<br />

gibt es auf dem Stanserhorn zu<br />

entdecken. 1900 Meter über dem<br />

Alltag – von führenden Faulenzern<br />

empfohlen. Handverlesene<br />

Zutaten aus der Schweiz und dem<br />

Alpenraum bilden die Seele des<br />

Angebots im Drehrestaurant auf<br />

dem Stanserhorn. Nachhaltige<br />

und regional geprägte Esskultur<br />

ist das Credo. Die Magie der Alpen<br />

wird auf die Teller gezaubert.<br />

CabriO Stanserhorn-Bahn<br />

Stansstaderstrasse 19<br />

6370 Stans<br />

+41 41 618 80 40, info@cabrio.ch<br />

CABRIO.CH<br />

<strong>belvedere</strong><br />

91


RUCKSACK<br />

NÜTZLICHE FERIENERINNERUNGEN<br />

EIN RUCKSACK<br />

VOLLER IDEEN<br />

Souvenirs erinnern uns an die schönsten Tage des Jahres oder dienen als Geschenk<br />

für unsere Liebsten. Doch zum Staubfänger sollten sie nicht verkommen.<br />

Mit diesen Vorschlägen wird dies sicher nicht passieren. Für Menschen, die das<br />

Besondere lieben – handgemacht, nachhaltig und aus der alpinen Region.<br />

Das grosse Familienzelt von JACK WOLFSKIN mietet enorm viel Platz – bei gutem<br />

Wetter lässt sich der Raum vergrössern oder man stellt ein Vordach (mit separat<br />

erhältlichen Stangen) auf. Für noch mehr Luft und Licht hat das Zelt zwei weitere<br />

Eingänge und vier Fenster. Das Familienzelt ist geeignet für 4 bis 6 Personen, bietet<br />

drei Eingänge (ein Seiteneingang mit Moskitonetz und Regenschutz), eine komfortable<br />

Stehhöhe sowie zwei Kabinen mit variablem Aufbau. CHF 1099.<br />

JACK-WOLFSKIN.CH<br />

BILD: © JACK WOLFSKIN<br />

In der INCLUSIOPLUS-Manufaktur in Liestal sind im<br />

gesamten Arbeitsprozess fünfzig Menschen mit eingeschränkter<br />

Erwerbsfähigkeit tätig. Begleitet von Fachleuten,<br />

entwickeln und fertigen sie in handwerklicher Tradition<br />

und mit viel Liebe zum Detail hochwertige Seifen,<br />

Grusskarten und Verpackungen. So auch diese Matterhorn-<br />

Schärenschnittseife. CHF 11.50.<br />

INCLUSIOPLUS.CH<br />

BILD: © INCLUSIOPLUS<br />

92 <strong>belvedere</strong>


RUCKSACK<br />

Die leichte Regenjacke von ROTAUF:<br />

Minimalistisch und kompakt verpackbar ist<br />

sie immer mit dabei. Der neue 3-Lagenstoff<br />

von Sympatex ist angenehm zu<br />

tragen, atmungsaktiv, robust und schützt<br />

vor Wind und Regen. Die ideale Jacke fürs<br />

Wandern, Klettern, Biken oder den Alltag.<br />

Die Ultralight Jacket ist ein Unikat, denn<br />

sie wird zu 100% in der Schweiz genäht<br />

und getaped. Und sie wird komplett ohne<br />

PFC und andere schädliche Chemikalien<br />

hergestellt. CHF 599.<br />

ROTAUF.CH<br />

Für jedes verkaufte Produkt pflanzt NIKIN einen Baum – auch<br />

für diese coole TreeBottle. Das Getränk bleibt bis zu 12 Stunden<br />

heiss oder bis zu 24 Stunden kalt, genau was man bei einem<br />

Outdoor-Abenteuer braucht. Die Flasche aus Edelstahl hält<br />

durch ihren vakuumisolierten Deckel komplett dicht, ist langfristig<br />

wiederverwendbar und kann ganz einfach mit Wasser von<br />

Hand gewaschen werden. Ab CHF 25.<br />

NIKIN.CH<br />

BILD: © NIKIN<br />

BILD: © ROTAUF<br />

Wanderer aufgepasst: mit dem LOWA® Explorer GTX<br />

MID ist kein Abenteuer ausser Reichweite. Aussen schick<br />

mit hochwertigem Spaltleder und modernen Prägungen<br />

läuft man Schritt für Schritt gegen die Langeweile an.<br />

Für genügend Ausdauer sorgen dabei die dämpfende<br />

Zwischensohle aus LOWA DynaPU®+, die VIBRAM®-<br />

ROCK-TRAC®-EVO-Aussensohle und natürlich die<br />

GORE-TEX-Membran, die Wind und Wetter standhält.<br />

CHF 239.90.<br />

LOWA.CH<br />

BILD: © LOWA® EXPLORER GTX MID_202<br />

<strong>belvedere</strong><br />

93


WETTBEWERB<br />

RATEN UND GEWINNEN<br />

WO BIN ICH?<br />

Hier ist Velofahren Trumpf, der Klimaschutz hat eine hohe Priorität und dank den<br />

1800 Sonnenstunden pro Jahr wird ausreichend Solarstrom produziert.<br />

Elisha Nicolas Schuetz<br />

D<br />

as «Klein-Venedig» Süddeutschlands<br />

liegt zwischen den<br />

Gassen Fischerau und Gerberau. Vielleicht ist<br />

dieser Begriff etwas hochgegriffen, aber viele<br />

seichte Wasserläufe durchziehen die Altstadt –<br />

die sogenannten «Bächle». Gespeist werden<br />

diese kleinen Kanäle mit Flusswasser der<br />

Dreisam. Die Wasserläufe sind flach gepflastert<br />

und versorgten bereits im 12. Jahrhundert die<br />

Bürger mit Wasser, während sie heute eine<br />

bekannte Touristenattraktion sind. Wer mag,<br />

kann gar am einzigartigen «Bächleboot-<br />

Rennen» teilnehmen, das alljährlich stattfindet.<br />

GRÜN, GRÜNER …<br />

Ob an den Ufern der Dreisam, bei einem<br />

Schwatz auf dem Münstermarkt oder einem<br />

Sundowner über den Dächern der Stadt – die<br />

Stadt versprüht ein entspanntes Ambiente.<br />

Nicht umsonst ist sie bei Jungen sehr beliebt und<br />

gilt als Studentenstadt par excellence. Ende der<br />

sechziger Jahre forderten hier Umweltgruppen<br />

die «autofreie Innenstadt» – und wurden dafür<br />

von Geschäftsleuten als Chaoten beschimpft.<br />

Doch das Engagement zeigte Wirkung: Bereits<br />

1992 wurde die Universitätsstadt als «Öko-<br />

Hauptstadt» Deutschlands ausgezeichnet, im<br />

94 <strong>belvedere</strong>


WETTBEWERB<br />

Bild links: Blick<br />

über die Stadt.<br />

© TMBW CHRISTOPH DUEPPER<br />

Zwei Charakteristika<br />

der Stadt:<br />

Die «Bächle» – und<br />

viele Velos.<br />

© TMBW ACHIM MENDE<br />

Jahr 2004 als zukunftsfähige Kommune. Im<br />

bundesweiten Vergleich der Städte mit über<br />

100’000 Einwohnern hat die Ortschaft (mit<br />

ihren 1800 jährlichen Sonnenstunden) auch<br />

schon mehrfach den ersten Platz in der Solarbundesliga<br />

gewonnen. «Bundeshauptstadt im<br />

Klimaschutz» ist sie seit dem Jahr 2010.<br />

… ÖKO-HAUPTSTADT<br />

In einer Stadt, die dermassen Wert auf ihr<br />

Öko-Image legt, wird natürlich auch primär<br />

Velo gefahren. Und Schilder informieren, dass<br />

hier Fussgänger die ganze Strassenbreite nutzen<br />

und Kinder überall spielen dürfen. Tatsächlich<br />

rollern, radeln und rennen überall Jungen und<br />

Mädchen im Grundschulalter herum. Auf der<br />

zentralen Allee spuckt ab und zu eine Strassenbahn<br />

Fahrgäste aus, die dann in einer der<br />

Gassen mit den bunten, mehrstöckigen Häuserzeilen<br />

verschwinden. Auch für diese Gebäude<br />

gelten Heizgrenzwerte – wie fast überall in der<br />

Stadt. Am Ende eines Gewerbegebiets direkt am<br />

Waldrand steht seit 1998 die Solarfabrik – ein<br />

ästhetischer Glasbau, der komplett mit erneuerbaren<br />

Energien betrieben wird.<br />

900-JÄHRIGE GESCHICHTE<br />

Die Stadt blickt auf eine stolze 900-jährige<br />

Geschichte zurück: Bereits im Jahre 1120 wurde<br />

der gesuchten Ortschaft die Stadtrechte<br />

verliehen und um 1200 wurde mit dem Bau des<br />

Münsters begonnen, neben den Bächle eines der<br />

Wahrzeichen der Stadt. Sie schloss sich 1377 mit<br />

zahlreichen anderen Münzstätten in der<br />

Schweiz zum sogenannten Rappenmünzbund<br />

zusammen – unter anderem mit Zürich, Bern,<br />

Basel und Schaffhausen. Dieses einheitliche<br />

Münzsystem sollte den Handel am Oberrhein<br />

erleichtern. Dies verhinderte aber keineswegs,<br />

dass auch die Fetzen flogen – für die Kriege<br />

gegen die Eidgenossenschaft musste die Stadt<br />

finanzielle Hilfe an die Habsburger leisten und<br />

Ritter stellen – so auch 1386, als in der Schlacht<br />

bei Sempach die Schweizer bekanntlich siegten<br />

und dabei nicht nur den österreichischen<br />

Herzog Leopold III. erschlugen, sondern auch<br />

fast den gesamten Adel der gesuchten Zähringerstadt<br />

auslöschten.<br />

VIELE SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

Doch zurück zu den Sehenswürdigkeiten: Das<br />

Alte Rathaus wurde 1556–1559 im spätgotischen<br />

Stil errichtet und zeichnet sich durch seine<br />

goldgerahmten Fenster und die für die Region<br />

typischen Zinngiebel aus. Zu den traditionsreichsten<br />

Gasthäusern der Ortschaft gehört der<br />

«Storchen» am Schwabentorplatz – seine<br />

Geschichte reicht bis ins späte 18. Jahrhundert<br />

zurück. Aufgrund des Namens war es einst<br />

bei Paaren mit Kinderwunsch eine beliebte<br />

Adresse. Und nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

die Stadt von 1949 bis 1952 Landeshauptstadt<br />

von (Süd-)Baden.<br />

Haben Sie die Ortschaft erkannt? Lösung<br />

schriftlich an Tourismus Lifestyle Verlag,<br />

Frohbergweg 1, CH-3012 Bern oder an<br />

info@tlvg.ch mit dem Vermerk «Wo bin ich».<br />

Name und Adresse nicht vergessen. Teilnahmeschluss<br />

ist der 31. Oktober <strong>2021</strong>. Der<br />

Preis ist nicht übertragbar, nicht auszahlbar<br />

oder eintauschbar. Über den Wettbewerb<br />

wird keine Korrespondenz geführt. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mit etwas<br />

Glück gewinnen Sie eines der auf der folgenden<br />

Seite beschriebenen Bücher. Der Preis<br />

wird Ihnen per Post zugestellt.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

95


DENKSPORT<br />

ZU GEWINNEN:<br />

Je eine Black Diamond Stormline Stretch Rain Shell M/F.<br />

Die wasserdichte, atmungsaktive und winddichte Regenjacke<br />

aus dehnbarem BD.dry-Material ist Sturmböen und Wetterumschwüngen<br />

gewachsen. Bei Sonnenschein lässt sie sich<br />

platzsparend in der rechten Seitentasche verstauen.<br />

UVP: CHF 170<br />

BLACKDIAMONDEQUIPMENT.COM<br />

96 <strong>belvedere</strong>


DENKSPORT<br />

So nehmen Sie an der Verlosung teil:<br />

Senden Sie uns das Lösungswort bis<br />

spätestens am 31. Oktober <strong>2021</strong> per<br />

Mail an info@<strong>belvedere</strong>magazin.ch<br />

oder auf dem Post weg an Tourismus<br />

Lifestyle Verlag GmbH, Frohberg weg 1,<br />

CH-3012 Bern.<br />

Der/die Gewinner/in wird mittels Ziehung<br />

ermittelt. Mitarbeitende des Tourismus<br />

Lifestyle Verlags können nicht am Wettbewerb<br />

teilnehmen. Die Adressen werden<br />

nicht an Dritte weitergegeben. Die<br />

Preisziehung findet am 31. Oktober <strong>2021</strong><br />

statt. Der Preis kann nicht bar ausbezahlt<br />

werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz<br />

geführt. Mit der Teilnahme erklärt<br />

sich der Teilnehmer damit einverstanden,<br />

dass seine Daten für Marketingzwecke<br />

verwendet werden können.<br />

GEWINNER Lösung des Rätsels<br />

von der <strong>belvedere</strong>-Sommerausgabe:<br />

FELSWAND. Unter den<br />

Zusendungen mit dem korrekten<br />

Lösungswort wurden die glücklichen<br />

Gewinner ermittelt. Wir<br />

gratulieren Beatrice Esther Schütz<br />

aus Zürich herzlich!<br />

SENKRECHT<br />

A Schweizer Surrealist (H. R.) † – Bundesamt für Verkehr<br />

(Abk.) (1)<br />

B Schlagader (1)<br />

C Autor von «Die Zeitmaschine» † (2)<br />

D Initialen von Onassis – jedermann: ... und Kunz (2)<br />

E höchster militärischer Rang (1)<br />

F Initialen Gottschalks – engl.: sein (3)<br />

G Strom durch Sibirien – Geräusch bei Glasbruch (2)<br />

H baskische Stadt – Halbinsel am Zürichsee (1)<br />

J Abk.: und so weiter – Andrang, Zulauf (engl.) (2)<br />

K Abk.: deutsch – Berbervolk in der Sahara (1)<br />

WAAGRECHT<br />

1 mutig, riskant – Vorname des<br />

Schauspielers Spencer † (1)<br />

2 selbstsüchtiger Mensch (2)<br />

3 ritterlicher Liebhaber<br />

– Bundesamt für Landwirtschaft<br />

(2)<br />

4 erzielte Verkaufssumme (2)<br />

5 welscher TV-Sender<br />

– einfaches Boot (2)<br />

6 legeres Begrüssungswort (3)<br />

7 Ort in der Surselva – Initialen<br />

Rindlisbachers (2)<br />

8 Halbkanton (Abk.) – Haarbogen<br />

über dem Auge (2)<br />

9 Ornament (0)<br />

Die Zahlen sind durch Buchstaben zu ersetzen.<br />

Dabei bedeuten gleiche Zahlen gleiche<br />

Buchstaben. Bei richtiger Lösung ergeben die<br />

schattierten Felder – zeilenweise von oben nach<br />

unten gelesen – ein chinesisches Sprichwort.<br />

Schreiben Sie in jedes leere Feld eine Zahl<br />

von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile,<br />

in jeder Spalte und in jedem der neun<br />

3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.<br />

Die Fragen sind wie gewohnt zu beantworten<br />

oder stehen schon beantwortet in den<br />

Frage feldern. Allerdings sind die Lösungsbuchstaben<br />

alphabetisch geordnet.<br />

<strong>belvedere</strong><br />

97


REISEINSPIRATION IN BUCHFORM<br />

FÜR SIE GELESEN<br />

BIODIVERSITÄT IM<br />

WASSERSCHLOSS<br />

Die Schweiz ist reich gesegnet mit etlichen Flüssen, Gletscher und Seen – ein Land des<br />

Wassers. Zudem gibt es nach wie vor viele Lebensräume, wo die Artenvielfalt bestens zu<br />

erleben ist. Wanderungen zu diesen wertvollen Orten sind besonders magisch – und in<br />

unseren beiden Buchtipps präsentiert.<br />

UNTERWEGS IM<br />

WASSERSCHLOSS<br />

Die Schweiz ist ein Land des<br />

Wassers. Unzählige grosse<br />

und kleine Seen, Bäche,<br />

Flusslandschaften und<br />

Gletscher prägen die Landschaft.<br />

Ob mystische Moorseen,<br />

tosende Wasserfälle oder von Menschenhand<br />

geschaffene Wasserfuhren: Gewässer<br />

sorgen auf Wanderungen für glanzvolle Höhepunkte.<br />

Hajo Degen und Ragna Kilp nehmen die<br />

LeserInnen mit auf 50 Touren in verschiedene<br />

Regionen der Schweizer Alpen – von Bädern im<br />

Unterengadin über die längste Staumauer der<br />

Schweiz im Glarnerland zu Suonen im Wallis.<br />

Autoren: Hans Joachim Degen und Ragna Kilp<br />

272 Seiten, ISBN: 978-3-03902-109-3, CHF 29.90<br />

A T V E R L A G<br />

WANDERUNGEN MIT<br />

WILDTIEREN<br />

Wenn die Vögel um die Wette<br />

singen, wenn die Wiesen<br />

blühen, summen, zirpen,<br />

wenn die Teiche quaken und<br />

der Ruf des Raben durch wilde<br />

Schluchten, urige Bergwelten<br />

und alte Wälder hallt – das ist Artenvielfalt. Und<br />

es gibt sie noch, die Lebensräume, an denen diese<br />

Vielfalt zu erleben ist. Auf 34 Wanderungen führt<br />

Heinz Staffelbach zu den wertvollsten Orten der<br />

Biodiversität und stellt die spannendsten Tiere<br />

und Pflanzen vor. Er berichtet über Projekte, die<br />

zum Erhalt oder zur Revitalisierung der Natur<br />

beitragen.<br />

Autor: Heinz Staffelbach<br />

220 Seiten, ISBN: 978-3-03902-106-2, CHF 39.90<br />

AT VERLAG<br />

Wenn das Buchglück winkt<br />

Die beiden oben beschriebenen Bücher sind<br />

im Buchhandel erhältlich. Eine andere<br />

«Bezugsquelle» ist die Teilnahme am<br />

Leserwettbewerb auf den Seiten 96 und 97<br />

dieses Heftes. Wir verlosen die beiden<br />

Exemplare unter den Teilnehmenden. Viel<br />

Spass und vor allem viel Glück.<br />

Wir gratulieren! Die Losfee hat entschieden<br />

und die glücklichen GewinnerInnen des<br />

Leserwettbewerbs der Sommerausgabe<br />

stehen fest: Nina Herzog aus Richterswil<br />

und Stefan Galey aus Einsiedeln.<br />

Herzliche Gratulation und viel Spass beim<br />

Lesen!<br />

NÄCHSTE AUSGABE WINTER <strong>2021</strong>/22<br />

Was wäre der Winter ohne Sport in den<br />

Bergen? Wohl eher eine triste Angelegenheit.<br />

Wer dabei Neues ausprobieren möchte, dem<br />

bieten sich zahlreiche Optionen – von<br />

Speedflying über Snowkiten bis zu Eisangeln.<br />

Wer sich weniger anstrengen möchte, begibt<br />

sich auf eine Hundeschlittenfahrt – hierfür<br />

muss man nicht nach Norwegen reisen, die<br />

Schweiz bietet tolle Möglichkeiten für eine<br />

Husky-Tour. Und nach einem Outdoor-Erlebnis<br />

in der klirrenden Kälte gibt es kaum etwas<br />

Schöneres, als sich in einer Sauna zu entspannen<br />

– wir stellen die speziellsten Saunas<br />

der Schweiz vor: Mit Kastanien, in der<br />

Heu kammer oder im Bohrturm.<br />

98 <strong>belvedere</strong>


KLOSTERBRAEU.COM<br />

Seefeld / Tirol / Österreich<br />

Agnes und Alois Seyrling<br />

sind Gastgeber aus Leidenschaft,<br />

deren Liebe zur<br />

Tradition, Moderne und zum<br />

Detail in allen Bereichen des<br />

Hotel Klosterbräu & Spa*****<br />

wahrnehmbar ist. Bei den<br />

persönlichen und lebendigen<br />

Führungen durch den<br />

500 Jahre jungen Weinkeller<br />

oder die Bio-Landwirtschaft<br />

spürt man ihr Herzblut.<br />

Bereits in 6. Generation<br />

führen sie das Lifestyle Hotel<br />

familiär, charmant und mit<br />

jugendlicher Leichtigkeit.<br />

Der mehrfach prämierte Spa- und Wellnessbereich verführt<br />

zum Relaxen mit 5 Wasserflächen, 8 Saunen & vielen liebevoll<br />

gestalteten Rückzugsmöglichkeiten. Als Highlight gelten die<br />

weltweit einzigartige, komplett handgeschnitzte Sauna, sowie<br />

der 37°C Panorama Außen-Whirlpool.<br />

Der Klosterhof mit seiner 500 Jahre jungen und sorgsam<br />

erhaltenen Klostermauer, der top modern und mit<br />

mediterranem Flair zum Frühstücken und Abendessen einlädt.<br />

ROMANTIK & WELLNESS HERBST<br />

BUCHUNGS-<br />

HOTLINE<br />

+43.5212.2621<br />

DW +252<br />

Sigi‘s<br />

Sauhaufen<br />

Ein Angebot für 2 Personen,<br />

das Romantik und Wellness pur verspricht<br />

Inklusive:<br />

• Klosterbräu-Kuscheldecke<br />

• Private Spa mit Romantikbad,<br />

privater Sauna und einer Flasche Piccolo Sekt<br />

• Romantische Kutschfahrt um den Seefelder Wildsee<br />

• Fackelwanderung uvm.<br />

€ 210,- anstatt € 295,-<br />

(buchbar ab einem Aufenthalt von 2 Nächten)<br />

Vor Kurzem eröffnet: Die Bio-Landwirtschaft mit Streichelzoo<br />

„Sigis Sauhaufen“. Nach über 50 Jahren wurde das traditionelle<br />

Bauernhaus modern und nach neuesten Standards wieder<br />

aufgebaut. Dort fühlen sich nun über 10 Tierfamilien sauwohl<br />

und genießen es, gestreichelt und gefüttert zu werden. Die<br />

Gäste sind herzlich dazu eingeladen, mit anzupacken und die<br />

Landwirtschaft hautnah zu erleben.


29.1. – 12.3.2022<br />

Kontiki-Direktflug<br />

zu den Lofoten<br />

Wintermärchen im Norden<br />

Kommen Sie mit ins Inselparadies und lassen Sie sich von der abwechslungsreichen Natur<br />

fesseln, die auf unterschiedlichste Art aktiv erkundet werden kann. Dank dem Kontiki-<br />

Direktflug nach Evenes, den organisierten Transfers sowie unseren Gästebetreuern vor Ort<br />

ist das Traumziel im Winter einfach und bequem zu erkunden.<br />

KONTRASTREICHES NATURPARADIES DER LOFOTEN<br />

• Reisezeitraum vom 29.1. bis 12.3.2022<br />

• 8-tägige Erlebnisreise auf den Lofoten<br />

• Fahrt mit dem Postschiff und Unterkunft in traditionellen Rorbuer<br />

• Ideale Bedingungen für Nordlichtbeoachtungen<br />

Ab CHF 1880.– pro Person<br />

ZUG UM ZUG INS WINTERMÄRCHEN<br />

• Reisezeitraum vom 29.1. bis 19.3.2022<br />

• 8-tägige Erlebnisreise durch drei Länder<br />

• Unterkunft im traditionellen Rorbu<br />

• Komfortabel unterwegs mit Zug und Bus<br />

Bestellen Sie<br />

jetzt unsere<br />

Spezialbroschüre<br />

«Nordische<br />

Winterträume»<br />

Ab CHF 2180.– pro Person<br />

Gerne beraten wir Sie persönlich<br />

Tel. 056 203 66 33<br />

info@kontiki.ch<br />

www.kontiki.ch

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