Frauen, die schaukeln – Bilder vom Schwungholen und Freisein

zung. Die Schaukel als Thron, dem Sitz der Götter und der Liebespaare.
Als Hochzeitsritual schaukeln daher Braut und Bräutigam
in ihr gemeinsames Glück. Traditionell, stetig und unaufhaltsam.
In der thailändischen Hauptstadt Bangkok steht heute als
Wahrzeichen und religiöses Relikt die Große Schaukel »Sao Ching
Cha«. Sie ist ein 27 Meter hoher Nachbau der Originalschaukel aus
dem 18. Jahrhundert. Ein rotes Tor, das an vergangene Schaukelzeremonien
und Feste zum Neujahr erinnert, die noch bis 1935
durchgeführt wurden.
Es gibt verschiedene Arten von Schaukeln. Im Wesentlichen
unterscheidet man zwischen der klassischen Hängeschaukel, der
Wippschaukel und der Kufenschaukel. Das gängigste Modell ist
die Hängeschaukel, bestehend aus einem Brett verbunden mit
Seilen oder Ketten, die wiederum befestigt sind an einem dafür
vorgesehenen Gerüst oder einfach an einem Ast im Baum. Es gibt
zig unterschiedliche Aufhängungen. Eine abgewandelte Variante
ist zum Beispiel auch die Schiffsschaukel für mehrere Personen
auf Jahrmärkten. Die Wippe, so wie wir sie vom Spielplatz kennen,
setzt sich zusammen aus einem Bock in der Mitte, auf dem ein
Balken angebracht ist. Auf dessen Enden sitzt klassischerweise
links und rechts jeweils eine Person, die sich mit den Füßen vom
Boden abstößt, mitunter sitzen auch mehrere Personen auf jeder
Seite. Statt einer Pendelschwingung nach vorn und zurück, ist hier
die Bewegung hoch und runter. Beispiele für Kufenschaukeln sind
das Schaukelpferd und der Schaukelstuhl. Es überrascht, wie viele
Formen von Schaukeln es gibt – selbst das Riesenrad, so wie
es im Wiener Prater steht, oder das London Eye sind letztendlich
eine Weiterentwicklung der Schaukel.
9