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AVCreport 21.1 CH

VERFOLGUNG Der stumme Schrei PHILIPPINEN Unerträglich und entwürdigend IRAK Dreiste Außenseiter BURKINA FASO Warum diese Barbarei?

VERFOLGUNG Der stumme Schrei
PHILIPPINEN Unerträglich und entwürdigend
IRAK Dreiste Außenseiter
BURKINA FASO Warum diese Barbarei?

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01<br />

AVC<br />

2021<br />

NR.<br />

AKTION FÜR<br />

VERFOLGTE <strong>CH</strong>RISTEN<br />

UND NOTLEIDENDE<br />

VERFOLGUNG Der stumme Schrei<br />

PHILIPPINEN Unerträglich und entwürdigend<br />

IRAK Dreiste Außenseiter<br />

BURKINA FASO Warum diese Barbarei?<br />

Speziell<br />

AVC Jahresevent I 29. Mai 2021 I Zürich<br />

Gesucht I Wanderschuhe für Evangelisten im Himalaya<br />

Laptops, Tablets, Smartphones für Christen in Indien


2<br />

AVCREPORT<br />

EDITORIAL<br />

2 Editorial<br />

3 Verfolgten Christen beistehen<br />

Der stumme Schrei<br />

4 Philippinen<br />

Unerträglich und entwürdigend<br />

6 Irak<br />

Dreiste Außenseiter<br />

8 Burkina Faso<br />

Warum diese Barbarei?<br />

10 Sudan I Südsudan<br />

Wiederherstellung eines Scherbenhaufens<br />

11 Indien<br />

Widerstand gegen Unrecht<br />

12 Türkei<br />

Exponiert<br />

13 Nordkorea<br />

Mehrfachdesaster<br />

14 AVC Porträt<br />

Kunterbunt<br />

15 AVC<br />

Events für Sie<br />

16 Bulgarien<br />

Nomen est omen<br />

Titelbild<br />

Misshandelt,<br />

entwürdigt,<br />

entsorgt.<br />

Das Schicksal<br />

zahlreicher Kinder<br />

in den Slums der<br />

philippinischen<br />

Hauptstadt Manila.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

»Endlich vorbei!« Die Erleichterung mancher bei der<br />

Verabschiedung des Jahres 2020 hat durch die Wucht<br />

neuer Covid-Fakten bereits wieder bangem Fragen<br />

Platz gemacht. Was wird uns im neuen Jahr werden?<br />

Doch wir von AVC haben rückblickend Anlass zu großer<br />

Dankbarkeit und Planen mit Zuversicht die Zukunft. Gott<br />

hat AVC durchgetragen, und er tut dies seit Jahrzehnten.<br />

Hier zwei Beispiele aus dem vergangenen »Krisenjahr«:<br />

Befürchtungen, die Aktion Weihnachtspäckli könnte<br />

einbrechen, sind durch die Rekordmarke von 116 000<br />

Paketen »quittiert« worden, und unsere Spendeneingänge<br />

sind auf ein Rekordhoch geklettert.<br />

Parallel dazu wachsen aber auch massiv die Herausforderungen<br />

in unseren Projektländern: Die Verfolgungszahlen<br />

explodieren, das Leiden unserer bedrängten<br />

Brüder und Schwestern in zahlreichen Weltregionen<br />

wächst. Die materielle Armut aufgrund der Covid-Krise<br />

nimmt zu. – Aber damit auch die Möglichkeit, Menschen<br />

mit unserer Botschaft der Hoffnung zu erreichen.<br />

Sie, liebe Leser, können ganz praktisch beitragen zu<br />

unserem Engagement in den drei Schwerpunkten Hilfe<br />

für Verfolgte, Nothilfe und Evangelisation (>Der stumme<br />

Schrei, S. 3). Dank Ihnen können wir verfolgten Christen<br />

in Burkina Faso beistehen (>Warum diese Barbarei? S. 8).<br />

Gemeinsam helfen wir notleidenden Kindern, die von<br />

Krisen und sozialen Missständen jeweils am stärksten<br />

betroffen sind (>Unerträglich und entwürdigend, S. 4).<br />

Und Ihr Beitrag hat es ermöglicht, mit unserer Botschaft<br />

der Hoffnung an einer islamischen Buchmesse<br />

im Irak präsent zu sein! (>Dreiste Außenseiter, S. 6).<br />

Wir sind gespannt auf das, was Gott im 2021 mit uns<br />

vorhat. Danke für Ihre Unterstützung!<br />

Herzlich<br />

Daniel Hofer I Leiter AVC Schweiz


AVCREPORT<br />

3<br />

VERFOLGTEN <strong>CH</strong>RISTEN BEISTEHEN<br />

Der<br />

stumme<br />

Schrei<br />

Niedergebrannt Kirche und Reha-Zentrum in Sibirien.<br />

Daniel Hofer<br />

Leiter AVC Schweiz<br />

Verfolgten Christen beizustehen, war vor bald fünf<br />

Jahrzehnten der Anlass, AVC zu gründen und ist noch<br />

heute einer von drei Schwerpunkten unseres Auftrags.<br />

Feindselige<br />

Äußerungen<br />

wie »diese<br />

Sekte muss<br />

ausgerottet<br />

werden«<br />

legen den<br />

Verdacht nahe,<br />

der Brandstifter<br />

habe eben<br />

diesen Hintergrund.<br />

Kirche und Reha-Zentrum in Asche Im Dezember<br />

2020 wurden in Tulun, Sibirien unsere Kirche und das<br />

angeschlossene Reha-Zentrum ein Raub der Flammen.<br />

Diese Gemeinde engagiert sich seit 1998 unter sozial<br />

Schwachen. Das angeschlossene Reha-Zentrum vermittelt<br />

Drogen- und/oder Alkoholabhängigen<br />

die Chance auf ein neues Leben in Freiheit.<br />

Beide Institutionen – Gemeinde und Reha –<br />

sind einer angestammten Religionsgemeinschaft<br />

seit Langem ein Dorn im Auge und<br />

werden von dieser seit Jahren schikaniert.<br />

Feindselige Äußerungen wie »diese Sekte<br />

muss ausgerottet« legen den Verdacht<br />

nahe, der Brandstifter habe eben diesen<br />

Hintergrund. AVC finanziert die Materialkosten<br />

für den Wiederaufbau von Kirche<br />

und Reha, und die lokalen Christen packen<br />

kräftig an.<br />

Vertrieben und mittellos Christen aus Nigeria und Burkina<br />

Faso, die vor islamistischem Terror und Massakern<br />

fliehen, verschlägt es oft in Camps, wo sie zu überleben<br />

versuchen. Auf sich allein gestellt, sind diese Terrorbetroffenen<br />

überfordert. Hier setzt AVC an: Wir haben<br />

vor, z.B. in Burkina Faso Flüchtlingsfrauen entsprechend<br />

ihrer vorhandenen Fähigkeiten den Einstieg in die<br />

Selbstversorgung zu ermöglichen. Frauen ohne berufliche<br />

Erfahrungen werden als Näherinnen oder in einem<br />

anderen handwerklichen Beruf ausgebildet. In Nigeria<br />

helfen wir durch die Abgabe von Tieren den verfolgten<br />

Christen, sich eine neue Existenzgrundlage aufzubauen.<br />

Ziel ist möglichst immer Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Hilfe zur Selbsthilfe Die Wittwe eines<br />

ermordeten Pastors kann jetzt ihre Familie<br />

dank finanzieller Unterstützung zur Gründung<br />

eines Kleingewerbes selbst über die<br />

Runden bringen.<br />

Sie leiden<br />

abseits der<br />

Weltöffentlichkeit.<br />

Ihr<br />

Schicksal wird<br />

weitgehend<br />

ignoriert oder<br />

gar geleugnet.<br />

Ihr Schrei um<br />

Hilfe verhallt oft<br />

ungehört.<br />

Last, but not least Beten ist nebst Hilfe zur Selbsthilfe<br />

und finanzieller Unterstützung durchaus nicht die geringste<br />

Möglichkeit, verfolgten Christen beizustehen. An<br />

viele Orte des Geschehens können wir nicht selbst hingelangen.<br />

Beten aber überwindet Grenzen und Mauern.<br />

Durch unsere wöchentliche Gebetsmail informieren wir<br />

über aktuelle Anliegen. Die Gebetsmail kann über unsere<br />

Homepage unter dem Menüpunkt > Aktiv werden > Beten<br />

explosiv bestellt werden. Und einmal im Jahr motivieren<br />

wir mittels einer speziellen Broschüre »Sieben Tage<br />

beten für verfolgte Christen« zum Beten. 2020 haben wir<br />

die Aktion gestartet – und sind berührt über das große<br />

Interesse und die engagierte Teilnahme.<br />

Wir hören den stummen Schrei unserer verfolgten<br />

Brüder und Schwestern. Und wir helfen – zusammen<br />

mit Ihnen!


4<br />

AVCREPORT<br />

PHILIPPINEN<br />

Alle Kinder, die sie im Heim<br />

aufnehmen, kommen aus<br />

den Slums von Manila.<br />

Deren Geschichten sind<br />

tragisch und quälend,<br />

und alle sind sie ähnlich.<br />

Unerträglich<br />

und entwürdigend<br />

Moises Einer<br />

von tausenden<br />

in Manila<br />

Carsten Aust<br />

Projektleiter<br />

Obdachlosigkeit, Verwahrlosung, Missbrauch: das<br />

Schicksal ungezählter Kinder in den Slums von Manila.<br />

Wir halten mit aller Kraft dagegen.<br />

Weggeschmissen wie Unrat Die Leidensgeschichten<br />

unserer Heimkinder ähneln sich: Auf der Straße<br />

ausgesetzt, so jung noch, dass keine Erinnerung vorhanden<br />

ist. – Von einer unwilligen Bezugsperson zur<br />

nächsten weitergereicht und dann auf der Müllkippe<br />

»entsorgt«. – Von den Eltern körperlich misshandelt. –<br />

Als Baby in Tücher gepackt und auf den Müll geworfen.<br />

– Vom Vater sexuell missbraucht, oft über Jahre. – In<br />

einem Sack am Straßenrand liegengelassen. – Einfach<br />

aus dem Haus getrieben.<br />

Das Sozialamt ruft uns an. Eine Mutter hat ihr zehn<br />

Monate altes Baby schwerst misshandelt. Die Behörde<br />

hat entschieden, das ausgehungerte, von Blutergüssen<br />

gezeichnete Baby sofort herauszuholen und noch am<br />

gleichen Tag an uns zu übergeben. Die gesundheitliche<br />

Verfassung des Jungen ist erbärmlich, sein Darm<br />

von Parasiten befallen. Es wird Monate dauern, den<br />

Zustand von Moises zu stabilisieren. Doch wir freuen<br />

uns am Auftrag, Kindern wie ihm eine Zukunft mit Liebe<br />

und guter Versorgung zu schenken. Moises ist mit<br />

seinem Schicksal einer von tausenden in Manila.<br />

Bildung Wir sorgen dafür, dass alle uns anvertrauten<br />

Kinder eine Schulbildung erhalten. Darin liegt der<br />

Schlüssel, um der Armut zu entfliehen und ein selbstbestimmtes<br />

Leben führen zu können. Doch die Hintergründe<br />

unserer Schützlinge erfordern darüber hinaus<br />

innere Heilung und Sozialisierung. Die meisten von<br />

ihnen sind schwer traumatisiert, innerlich verletzt, ver-


AVCREPORT<br />

5<br />

PHILIPPINEN<br />

haltens- und beziehungsgestört. Da stützen wir uns voll<br />

auf Gottes Handeln. Er heilt und bewirkt Wiederherstellung.<br />

Im Anschluss an die Schulzeit ermöglichen wir<br />

den Jugendlichen eine Berufsbildung. Einige unserer<br />

Älteren bekommen derzeit eine Krankenschwester-/<br />

Pfleger-Ausbildung, andere studieren Sozialpädagogik.<br />

Fünf der Jungs durchlaufen aktuell unser landwirtschaftliches<br />

Ausbildungsprogramm.<br />

Um eine gesunde Persönlichkeit entfalten zu können,<br />

übernehmen alle unsere Zöglinge auch altersgerechte<br />

Aufgaben und Verantwortung im Kinderzentrum, zum<br />

Beispiel in unserem Selbstversorgungsprojekt.<br />

Die meisten Projekt Selbstversorgung Täglich dreimal<br />

von ihnen die Münder von 100 Kindern zu stopfen,<br />

sind schwer geht ganz schön ans Geld. Um die Kosten<br />

traumatisiert, möglichst tief zu halten, forcieren wir unsere<br />

Selbstversorgung durch Gemüseanbau<br />

innerlich<br />

verletzt, verhaltens-<br />

und zucht. So generieren wir auf drei Hektaren<br />

und Fisch-, Ziegen-, Enten- und Schweine-<br />

Land einen guten Teil unserer Lebensmittel<br />

beziehungsgestört.<br />

Da<br />

selbst. Unsere Fischzucht ist das wohl<br />

ambitionierteste Projekt. Aquaponic ist eine<br />

stützen wir uns<br />

Kombination von Fischzucht und Gemüseanbau.<br />

Das mit Nährstoffen angereicherte<br />

voll auf Gottes<br />

Handeln. Wasser der Fischteiche wird durch Wasserbecken<br />

mit kleinen Steinen geleitet, in<br />

denen Gemüse gepflanzt wird. Um den nicht unerheblichen<br />

Strombedarf der Pumpen abzudecken, planen wir,<br />

unsere Solaranlagen auszubauen.<br />

Unsere noch bescheidene Ziegenzucht inspiriert uns zu<br />

Tagträumen von einer stattlichen Ziegenherde. Ziegen<br />

geben exzellentes Fleisch, das hier gut zu vermarkten<br />

ist. Einige unserer wagemutigen Projekte stecken noch<br />

in der Experimentierphase – und trotzdem tragen sie<br />

bereits zu einer erheblichen finanziellen Entlastung bei.<br />

Und nicht nur das, sie erzielen auch einen Lerneffekt<br />

für die Kinder. Diese packen mit an, lernen Aufgaben<br />

und Verantwortung zu übernehmen, sich für die Gemeinschaft<br />

zu engagieren und erwerben dabei praktische<br />

Fähigkeiten. Besonders für Kinder mit vorwiegend<br />

praktischen Fähigkeiten bieten diese Tätigkeiten eine<br />

gute Basis für eine handwerkliche oder landwirtschaftliche<br />

Berufslehre. Eine Lehrwerkstätte für Tischler soll<br />

die Palette von Ausbildungsmöglichkeiten erweitern.<br />

Kein Kind hat es verdient, wie Müll behandelt zu werden.<br />

Durch unser Engagement machen wir unseren<br />

Zöglingen klar, wie einzigartig und kostbar sie sind.<br />

Und wir bereiten sie vor, ihr Leben in Zukunft selbständig<br />

und erfolgreich zu gestalten. Ein herzliches<br />

Dankeschön an alle, die uns dabei helfen. <br />

Aquaponic Kombination von Fischzucht und Gemüseanbau.<br />

Sie wollen das Projekt<br />

durch eine Patenschaft<br />

unterstützen?<br />

Nehmen Sie mit<br />

Frank Göttel Kontakt auf:<br />

f.goettel@nehemia.org<br />

Tel. +49 (0)6043 984 92 50.


6<br />

AVCREPORT<br />

IRAK<br />

Man stelle sich vor: Bibeln und das Buch eines Pfarrers aus der Schweiz an einer Buchmesse<br />

islamischer Fundamentalisten im Irak. Nur Gott selber kann solches inszenieren.<br />

Dreiste Außenseiter<br />

Vollbärtige<br />

Passanten<br />

spucken vor<br />

uns aus,<br />

beschimpfen<br />

uns.<br />

NN<br />

Ein am Stand Beteiligter<br />

Ich hatte keine Ahnung von einer Buchmesse, als<br />

ich nach Sulaymaniya kam, um den Druck von Geri<br />

Kellers Buch »Vater« in kurdischer Übersetzung zu<br />

arrangieren.<br />

Wenn Gott die Fäden zieht »Warum präsentieren<br />

Sie Ihre neuen Bücher nicht auf der Messe?« fragt der<br />

Drucker. »Hm, aber ich bin doch Christ!« Mein Einwand<br />

zählt nicht. »Sie sind herzlich willkommen, ich kann<br />

Ihnen einen 3x3MeterStand bereitstellen.« Erst später<br />

wird uns klar, dass die gesamte Buchmesse von der<br />

Muslimbruderschaft initiiert und gesponsert ist. Hätten<br />

wir das gewusst, hätten wir uns kaum auf das Wagnis<br />

eingelassen. Mir wird deutlich: Gott zieht hier die Fäden.<br />

Erfolg nach lauem Start Wir staffieren den Stand aus<br />

mit kurdischen Bibeln und Kinderbibeln in verschiedenen<br />

Sprachen. Geri Kellers neues Buch »Vater« in vier<br />

lokalen Sprachen Farsi, Arabisch, Kurmandji<br />

und Sorani platzieren wir prominent. Verschenken<br />

wollen wir nichts. Den Passanten<br />

soll klar werden, dass Gottes Wort seinen<br />

Wert hat.<br />

Die ersten Tage sind enttäuschend. Kaum<br />

Besucher. Andere Standbetreiber verbreiten<br />

uns gegenüber eine feindselige Stimmung.<br />

Vollbärtige Passanten spucken vor uns aus, beschimpfen<br />

uns. Doch Gott schenkt auch ein paar gute Begegnungen.<br />

Irgendwann aber gibt es mehr Besucher, mehr<br />

Gelegenheiten zum Reden, mehr verkaufte Bücher und<br />

immer mehr dankbare Feedbacks zu unseren Büchern<br />

in kurdischen Sprachen. Fast alle anderen Bücher<br />

an der Buchmesse in dieser kurdischen Stadt sind<br />

in Arabisch geschrieben und befassen sich mit dem<br />

Islam und dem Koran. Viele Besucher kommen aus<br />

dem nahegelegenen Iran und sind besonders dankbar<br />

für unser Sortiment. Wir können zahlreiche Suchende<br />

mit Gottes Wahrheit vertraut machen: mit kurdischen<br />

Bibeln und Neuen Testamenten, kurdischchristlicher<br />

Literatur, arabischen Neuen Testamenten und dem<br />

»Vater«Buch in allen vier Sprachen. Auffallend viele<br />

junge Leute besuchen unseren Stand.<br />

Spannende Begegnungen Gestern kam eine Frau<br />

vorbei und bat um eine Bibel. »Meine Mutter ist Zarathustrierin,<br />

aber gezwungen worden, einen Muslimen zu<br />

heiraten. Ich mag meine Religion nicht, da sie für mich<br />

zuviel Gewalt enthält. Seit zwei Jahren will ich das heilige<br />

Buch der Christen lesen. Wie gut, es hier zu finden!«<br />

Glücklich ging sie mit einer Bibel und dem Buch von Geri<br />

Keller davon. Wenig später kam sie zurück und fragte,<br />

welche Waschungen sie vorzunehmen habe, bevor sie<br />

das Heilige Buch öffnen dürfe. Ich erklärte ihr, sie könne<br />

das Buch öffnen wie jedes andere: »Nicht das Buch ist<br />

heilig, sondern Gott, der durch die Worte darin zu deinem<br />

Herzen spricht.« Tags darauf erwartete sie uns gleich<br />

bei Türöffnung mit fragenden Augen. »Ist das wahr? Gott<br />

selbst sagt, er sei unser Vater. Sind wir ihm so wichtig?«<br />

Ein kleiner Junge verlässt begeistert unseren Stand, ein<br />

kleines Büchlein in der Hand und am Arm ein mit Kreuz<br />

und Herz versehenes Armband. Nur Augenblicke steht<br />

er wieder da und legt, die Augen auf den Boden gerichtet,<br />

beides auf den Tisch zurück. Eine seiner Wangen glüht<br />

und zeigt deutlich die Spuren einer Ohrfeige.<br />

Ein bärtiger, offensichtlich salafistischer Mann spricht<br />

uns an: »Packt für mich ein paar Bibeln und andere<br />

Bücher in eine Tasche und versteckt sie unter diesem<br />

Tisch, damit ich die Literatur später unbemerkt mitnehmen<br />

kann.«<br />

Auch aufgeschlossene Kurdenfamilien kommen vorbei.<br />

Der Buchtitel »Das Vaterherz Gottes« spricht sie


AVCREPORT<br />

7<br />

MADAGASKAR IRAK<br />

Salafist und<br />

heimlicher<br />

Interessent:<br />

»Packt für mich<br />

ein paar Bibeln und<br />

andere Bücher in<br />

eine Tasche und versteckt<br />

sie unter diesem<br />

Tisch, damit ich<br />

die Literatur später<br />

unbemerkt mitnehmen<br />

kann.«<br />

besonders an. Eine Frau sagt:<br />

»Das ist ein interessanter Titel.<br />

Mein Vater hatte ein bösartiges<br />

Herz.« Die Szene mündet in eine<br />

zweistündige seelsorgerliche<br />

Beratung.<br />

Diese geschilderten Begegnungen<br />

stehen für zahlreiche andere.<br />

Auch TVReporter suchen uns<br />

auf, bitten um Interviews über<br />

Christen und die Bibel.<br />

»Ich mag<br />

meine Religion<br />

nicht, da sie<br />

für mich zuviel<br />

Gewalt enthält.<br />

Seit zwei Jahren<br />

will ich das heilige<br />

Buch der<br />

Christen lesen.<br />

Wie gut, es hier<br />

zu finden!«<br />

Fluchtartiger Abgang Die freundliche Atmosphäre<br />

am christlichen Stand – im Kontrast zur finsteren und<br />

mürrischen an den meisten anderen Ständen – fällt<br />

auf und wird da und dort kommentiert. Doch aufgrund<br />

des sich zusammenbrauenden Gewitters von seiten<br />

der anderen Aussteller beschließen wir, unseren<br />

Stand vorsorglich einen Tag früher zu räumen. Kaum<br />

IRAK Blüten in der Dürre I 3.30 min.<br />

Geistlicher Aufbruch in einem Flüchtlingscamp<br />

www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/flucht-vertreibung<br />

ist das geschafft, eskaliert die Situation. Es kommt zu<br />

handfesten, tumultartigen Szenen, ausgelöst durch die<br />

gewissen Aussteller. Das Sicherheitspersonal schreitet<br />

ein. Und wir – dankbar, alles bereits eingeräumt zu<br />

haben – machen uns aus dem Staub.<br />

Gott hat unsere Anwesenheit in dieser Ausstellung<br />

geplant und uns rechtzeitig zu den Büchern verholfen.<br />

Er hat es möglich gemacht, sein Wort in einem<br />

feindseligen Umfeld weiterzugeben und uns geschützt.<br />

Ihm steht die Ehre zu. Und jetzt kann ich, so Gott will,<br />

endlich wieder mal zurück zu meiner Frau, die ich<br />

während eines langen Monats nicht gesehen habe.


8<br />

AVCREPORT<br />

BURKINA FASO<br />

Warum<br />

diese<br />

Barbarei?<br />

Einer von sieben Männern überlebte. Die anderen<br />

wurden durch Kopfschüsse umgebracht.<br />

Friedhelm Ernst<br />

Länderverantwortlicher<br />

Der Norden von Burkina Faso an der Grenze zu Mali<br />

leidet zunehmend unter islamistischem Terror.<br />

»Sein Wille geschehe« Das waren Pastor R.s* letzte<br />

Worte. Danach wurde er zusammen mit Angehörigen<br />

und dem Schulaufseher kaltblütig ermordet. Seine<br />

Witwe, Samira* schildert die dramatischen Ereignisse<br />

des 28. April 2019.<br />

»Der Gottesdienst ist zu Ende. Einige sind bereits<br />

hinausgegangen, und ich stehe mit meinem Mann<br />

noch in der Kirche. Plötzlich stürmt eines meiner Enkelkinder<br />

herein und schreit: ›Oma, Oma, schau her!‹<br />

Draußen umzingeln ein Dutzend bewaffnete Männer<br />

die Kirche. Dann dringen sie ein. Sie konfiszieren<br />

Mobiltelefone und Ausweise, sammeln alle Bibeln<br />

ein und fackeln diese samt den Ausweisen ab. Uns<br />

Anwesende nehmen sie als Geiseln. Wir rechnen mit<br />

dem Tod, können nur noch unser Leben in Gottes Hand<br />

legen. Ich höre meinen Mann sagen: ›Wir sind hier, um<br />

den Herrn zu preisen. Es soll geschehen, was er will.‹<br />

Dann stoßen die Schergen unsere Männer hinter die<br />

Kirche und exekutieren sechs von ihnen durch Kopfschuss.<br />

Nur der Neffe meines Mannes überlebt.<br />

Danach rauben die Terroristen unsere Reisvorräte,<br />

Bohnen, drei Mastschafe, Küchenutensilien, unser<br />

Dreirad und drei Motorräder.«<br />

»Plötzlich<br />

stürmt eines<br />

meiner Enkelkinder<br />

herein<br />

und schreit:<br />

›Oma, Oma,<br />

schau her!‹<br />

Draußen<br />

umzingeln<br />

ein Dutzend<br />

bewaffnete<br />

Männer die<br />

Kirche. Dann<br />

dringen sie<br />

ein.«<br />

Samira wird bis heute von Fragen<br />

gequält: »Warum eine solche Barbarei<br />

gegen Menschen, deren einziges<br />

›Verbrechen‹ darin besteht, Gott<br />

anzubeten?« Rund dreißig Christen<br />

sind aus Silgadji geflohen und haben in<br />

Kongoussi Zuflucht gesucht. Die Witwe<br />

des Pastors zeigt Zuversicht: »Wir verdanken<br />

unser Leben dem Herrn. Ihm<br />

vertrauen wir. Er ist treu und wird uns<br />

nicht im Stich lassen.«<br />

Aufgeschmissen … Seit 2018 erweitert<br />

der Terrortrupp Boko Haram<br />

samt Sympathisanten seinen Aktionsradius<br />

und treibt sein Unwesen,<br />

vornehmlich gegen Christen. So wie<br />

Samira und ihre Tochter, deren Mann<br />

ebenfalls unter den Ermordeten war, finden sich viele<br />

als Flüchtlinge in Camps wieder. Um den verfolgten<br />

Christen in diesen Lagern zu helfen, wird AVC sich in<br />

Burkina Faso engagieren. Denn auf sich allein gestellt,<br />

sind diese Terroropfer überfordert.


Im Camp Zuflucht<br />

gefunden Samira:<br />

»Warum eine solche<br />

Barbarei gegen<br />

Menschen, deren<br />

einziges ›Verbrechen‹<br />

darin besteht, Gott<br />

anzubeten?«<br />

AVCREPORT<br />

9<br />

BURKINA FASO<br />

Pastor C.*, Regionalpräsident der Arbeitsgemeinschaft<br />

evangelischer Kirchen in Kongoussi sagt: »Wir danken<br />

Gott. Seine Güte hat trotz all der Probleme nie ein Ende.<br />

Wir haben hier in Kongoussi 150 Vertriebenenhaushalte<br />

mit rund 1000 Christen registriert. Ihnen allen Unterkunft<br />

und Ernährung zu bieten und für Gesundheit und<br />

Schulbildung der Kinder zu sorgen, überfordert uns.«<br />

Pastor T.*, Vorsitzender des für die Vertriebenen in<br />

Kaya zuständigen Komitees, bestätigt die Notlage: »Von<br />

Mai bis September haben wir 454 Haushalte mit insgesamt<br />

3069 vertriebenen Christen registriert – unter<br />

ihnen 90 Pastoren aus 127 aufgelösten Gemeinden.«<br />

Näherinnen oder in einem anderen handwerklichen Beruf<br />

ausgebildet werden. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

Wir sind dankbar, wenn Sie uns darin unterstützen, unseren<br />

verfolgten Brüdern und Schwestern in Burkina<br />

Faso beizustehen. <br />

* alle Namen aus Sicherheitsgründen<br />

geändert oder nicht genannt.<br />

… aber nicht ohne Hilfe Im Rahmen eines ersten<br />

Projektes, das wir zusammen mit einer örtlichen<br />

Hilfsorganisation verwirklichen wollen, werden wir<br />

zehn ausgewählten Flüchtlingsfrauen den Einstieg in<br />

die Selbstversorgung ermöglichen. Zu ihnen wird auch<br />

Samira gehören. Wir haben für dieses Pilotprojekt zwei<br />

unterschiedliche Regionen ausgewählt, um breit Erfahrungen<br />

zu sammeln. Diese werden wir dann im nächsten<br />

Jahr in größer angelegte Hilfsprojekte einfließen<br />

lassen. Frauen ohne berufliche Erfahrungen sollen zu<br />

Burkina Faso<br />

Die frühere französische Kolonie Obervolta wurde<br />

1960 von Frankreich unabhängig. Der seit 1984 verwendete<br />

Landesname Burkina Faso bedeutet »Land<br />

der aufrichtigen Menschen«. Der Staat gehört zu den<br />

zehn ärmsten Ländern der Welt. Die Mehrheit der<br />

Bevölkerung sind Muslime. Weitere nennenswerte<br />

Gruppen praktizieren Stammesreligionen oder sind<br />

Christen. In Burkina Faso wird eine moderate Form<br />

des Islam gelebt, sodass über Jahrzehnte eine relative<br />

Stabilität und ein spannungsfreies Zusammenleben<br />

der verschiedenen Gruppen und Ethnien möglich<br />

waren. Leider wird mittlerweile auch Burkina Faso<br />

zunehmend von islamistischem Terror gebeutelt, der<br />

aus Nachbarländern, vor allem aus Mali, in den Norden<br />

des Landes gebracht wird. Die Destabilisierung<br />

des Landes, das sich aufgrund verschiedener Dürreperioden<br />

ohnehin in einer prekären Lage befindet,<br />

wird dadurch weiter vorangetrieben.


10<br />

AVCREPORT<br />

SUDAN I SÜDSUDAN<br />

Wiederherstellung<br />

eines Scherbenhaufens<br />

Ursprüngliche Schule in Khartum<br />

2013 im Sudan: Quasi über Nacht wird das Schulprojekt in Khartum brutal zerschlagen<br />

und zum Scherbenhaufen. Die Mitarbeitenden werden direkt bzw. nach dem Umweg über<br />

die Folterkammer des Gefängnisses der Staatssicherheit aus dem Land geworfen.<br />

Friedhelm Ernst<br />

Länderverantwortlicher<br />

Unser Projekt störte den Islamisierungskurs der damaligen<br />

Regierung des Sudan. Was uns blieb war nur,<br />

die Baugrube des Schulneubaus aufzufüllen, die zugesagten<br />

Fördergelder zurückzugeben – und zu beten.<br />

Verrammelte Türen Der Sudan blieb für uns als Projektland<br />

erst einmal verschlossen. Doch unsere Mitarbeitenden<br />

– mittlerweile im Südsudan angesiedelt –resignierten<br />

nicht, sondern wagten hier einen Neuanfang. Seitdem ist<br />

im Südsudan eine dynamische Arbeit am Heranwachsen.<br />

In verschiedenen Schulen, die wir zusammen mit<br />

unserem Partner gegründet haben, pauken Tausende<br />

von Kindern das ABC. Hunderte von Leitern sind trainiert<br />

und Gemeinden in ähnlicher Größenordnung gegründet<br />

worden. Eine nicht mehr überschaubare Zahl von Menschen<br />

ist zum Glauben an Jesus Christus gekommen – im<br />

Südsudan und jenseits der nördlichen Landesgrenze.<br />

Undercover-Neustart Der Neustart in Khartum verlief<br />

wesentlich bescheidener – und geheimer. Mariam , einer<br />

ehemaligen Lehrerin unserer Schule, liegen die Kinder<br />

besonders am Herzen. Sie sagt: »Ich habe mich mit der<br />

Zerschlagung des Schulprojekts nicht abfinden können.<br />

Deshalb habe ich kurz danach begonnen, Kinder meiner<br />

Nachbarschaft zu sammeln, sie zu unterrichten und ihnen<br />

Dinge aus der Bibel beizubringen. Die muslimischen Kinder<br />

hätten sonst keine Chance, eine Schule zu besuchen<br />

und erst recht nicht, von dem Gott der Liebe zu hören.«<br />

Natürlich wird viel gespielt. Und da Spielen und Lernen<br />

zwangsläufig zu knurrenden Mägen führt, hat Mariam<br />

begonnen, auch für Essen zu sorgen. So ist ein wachsendes<br />

Sozialprojekt entstanden. Neben ihren drei eigenen<br />

Kindern hat Mariam zunächst 200 weitere Kinder<br />

in ihrer Obhut. Zwecks Linderung der dramatischen<br />

Platznot mietet sie einen Raum in der Nachbarschaft.<br />

Projektgelder in den Sudan zu schleusen ist zwar nicht<br />

einfach, aber auch hier finden sich kreative Wege.<br />

Helden unterstützen Seit 2019 erlebt der Sudan eine<br />

politische Klimaerwärmung. Das erleichtert die Arbeit<br />

mit den Kindern und sorgt für neue Wachstumsschübe.<br />

Mittlerweile kümmert sich Mariam bereits um 400<br />

Kids. Ob ihre Initiative je wieder zu einer »richtigen«<br />

Schule werden kann, ist ungewiss. Mariam träumt jedenfalls<br />

davon und meint: »Ich glaube fest daran, dass<br />

Gott weitere Türen öffnen wird. Diese Kinder sollen<br />

eine Zukunft haben.« Ohne den starken Glauben dieser<br />

Frau, lägen die Einzelteile des Scherbenhaufens in<br />

Khartum noch heute zerstreut herum.<br />

Mariam ist eine unserer Heldinnen. Partner wie sie<br />

schaffen in zahlreichen Ländern unter hohem Einsatz<br />

großartige Veränderungen. Sie verdienen unsere Unterstützung<br />

– indem wir für sie beten und unser Geld<br />

auf Einsatz schicken. <br />

* Name aus Sicherheitsgründen geändert


AVCREPORT<br />

INDIEN<br />

11<br />

Widerstand<br />

gegen Unrecht<br />

Indien zieht mittels Anti-Konversionsgesetzen<br />

die Schraube an. Evangelisieren wird zum<br />

Hochrisiko, doch die Christen tun es trotzdem.<br />

»Durch Modi ist alles möglich.« Die Aussage über den Ministerpräsidenten<br />

Indiens ist eine bewusste Anspielung auf Aussagen von Christen über Jesus.<br />

Interview mit B. B.<br />

Evangelist & AVC-Partner in Indien<br />

Pastor B., was geht in Indien zurzeit gegen<br />

die Christen ab?<br />

Es wird von Tag zu Tag gefährlicher für uns Christen. Der<br />

RSS und andere nationalistische, fanatische und militante<br />

Hindugruppen werden immer aggressiver. Premierminister<br />

Narender Modi war selbst ein Prediger der RSS.<br />

Nach seiner Vision und jener weiterer politischer Führer<br />

soll Indien ein Hinduistischer Gottesstaat werden. Laut<br />

Medienerklärung des RSS-Führers soll es bis Ende 2021<br />

in Indien keine(!) Christen und Muslime mehr geben.<br />

Laut Medienerklärung<br />

des<br />

RSS-Führers<br />

soll es bis Ende<br />

2021 in Indien<br />

keine(!) Christen<br />

und Muslime<br />

mehr geben.<br />

Wie soll das gehen?<br />

Neun von achtundzwanzig indischen<br />

Bundesstaaten haben bereits ein Anti-Konversionsgesetz<br />

durchgesetzt. Das »Verbrechen«,<br />

jemanden zu einem anderen<br />

Glauben zu bewegen, wird mit drei bis zehn<br />

Jahren Haft geahndet. Christen können<br />

leicht durch falsche Anschuldigungen aus<br />

dem Verkehr gezogen werden.<br />

Und jemanden zu drängen, Hinduist zu werden,<br />

ist erlaubt?<br />

Ja, denn das wird nicht als »Bekehrung« zu einer anderen<br />

Religion gesehen, sondern als Rückkehr zum<br />

wahren Glauben – gerne auch durch Zwang. Trotz in<br />

der Verfassung garantierter Religions- und Glaubensfreiheit<br />

gedeiht der Extremismus. Und die vom<br />

RSS dominierte Regierung verschließt die Augen bei<br />

Angriffen auf Minderheiten.<br />

und bauen sie in unseren Hauskirchen auf. Das Leben<br />

als Christ ist hart, aber wir haben keine Angst, weil<br />

Gott uns Kraft und Führung gibt.<br />

Worin besteht eure Strategie, in eurem schwierigen<br />

Umfeld Reich Gottes aufzubauen?<br />

Wir vermitteln den Christen, die allesamt der ersten<br />

Generation angehören und aus verschiedenen Religionen<br />

kommen, eine starke biblische Basis. Wir lehren<br />

sie, welche Rechte wir laut Verfassung haben und wie<br />

wir dafür eintreten können. Wir schulen gezielt örtliche<br />

Leiter, helfen ihnen, ein Business aufzubauen, um sich<br />

selbst zu versorgen und sich gleichzeitig in Mission<br />

und Gemeindebau investieren zu können. Wir motivieren<br />

Christen, mutig Einfluss zu nehmen und mit<br />

Sensibilität das Evangelium weiterzugeben.<br />

Was liegt dir sonst noch auf dem Herzen?<br />

Euch zu danken. Viele Organisationen verlassen<br />

Indien, weil es zunehmend schwierig wird. Ihr bleibt<br />

da, obwohl es so herausfordernd ist, in diesem Land<br />

zu arbeiten. Die Verbundenheit mit AVC ist für uns so<br />

wertvoll. Dass ihr euch auch in der Pandemie nicht<br />

abschrecken lasst und uns besucht, bedeutet uns unglaublich<br />

viel. Wir sind sehr dankbar für eure Hilfe, die<br />

Gebete und die Liebe. <br />

Dem Hindu-Terror zum Trotz<br />

Taufen und Bibelstudium.<br />

Da bleibt ja für Christen nur die Resignation …<br />

Nein! Wir müssen heute furchtlos für unsere Rechte<br />

kämpfen, damit kommende Generationen nicht in<br />

Angst leben müssen. Wir müssen unsere Stimme erheben,<br />

uns gegen Gewalt stellen. Menschen, die Christen<br />

werden, halten wir an, sich nicht wie gefordert bei<br />

den Behörden zu melden. Wir taufen sie im Geheimen<br />

INDIEN Heute töten wir euch I 2.43 min.<br />

Christenverfolgung durch radikale Hindus<br />

www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/christenverfolgung


12<br />

AVCREPORT<br />

TÜRKEI IRAN<br />

Exponiert<br />

Er hat keine Skrupel, in gefährlichem Umfeld zu seinem Glauben zu stehen.<br />

Peter C.<br />

Länderverantwortlicher<br />

»Wir sind es gewohnt, ständig Probleme zu haben. Es<br />

gab immer wieder Anschläge. Einmal sah ich nach einem<br />

IS-Anschlag auf einem Marktplatz Dutzende Menschen<br />

sterben. So etwas vergisst man nie.« Pastor H. wirkt in<br />

einer türkischen Stadt in Grenznähe zu Syrien. Er und<br />

seine Gemeinde sind exponiert und äußerst gefährdet.<br />

Respektiert … Doch die Gemeinde wächst. Pastor H.<br />

pflegt einen guten Kontakt mit der Bevölkerung und<br />

den Behörden. Als ehemals hohe Persönlichkeit in der<br />

Stadtverwaltung ist er bekannt und respektiert. »Die<br />

Polizei gab mir eine Handynummer und sagte, ich solle<br />

mich damit direkt bei ihnen melden, sollte mir jemand<br />

Probleme bereiten.«<br />

… und angefeindet Als Christ und Ex-Muslim weht ihm<br />

auch ein steifer Wind entgegen. »Als Gemeinde exponieren<br />

wir uns via Twitter, Facebook und Instagram. Meine<br />

private Handynummer ist bekannt. Ich beantworte jede<br />

Rückmeldung und biete persönliche Gespräche an. Drohungen<br />

speichere ich als Beweismittel vor den Behörden<br />

für den Fall, dass mir etwas zustoßen sollte.«<br />

Brenzlig wird es, wenn IS-Schergen oder andere Radikale<br />

den Kontakt suchen. »Am gefährlichsten ist es, sie<br />

auf der Straße zu treffen. Lieber führe ich Gespräche in<br />

unserem Gemeindelokal. Dort können Überwachungs-<br />

kameras eventuelle Angriffe aufzeichnen. Meine Gäste<br />

sind oft aggressiv und sparen nicht mit Drohungen.«<br />

Tee beschwichtigt Pastor H. tut, was im Orient üblich<br />

ist. Er bietet seinen Gästen Tee an – einen nach dem<br />

anderen. »Die wissen ja gar nicht, wer Jesus ist. Wie<br />

können sie dann gegen ihn und seine Nachfolger sein?<br />

Also erkläre ich ihnen den christlichen Glauben und<br />

welchen Unterschied Jesus in meinem Leben ausmacht.«<br />

So wie Tee in die Kehle, scheint geistliche<br />

Erkenntnis in Herzen zu fließen. Die einen kommen<br />

wieder, wollen mehr hören … »Doch andere veranstalten<br />

Hetzkampagnen gegen mich und meine Familie.<br />

Meine vier Söhne, alle zwischen 10 und 16 Jahren,<br />

werden in der Schule als >Ungläubige< gebrandmarkt,<br />

was in diesem Umfeld nicht harmlos ist.«<br />

Ein neuer Nachbar ist Imam. Anfänglich hetzte er massiv<br />

gegen die Familie von Pastor H. »Das war hart. Doch wir<br />

lernten uns kennen – und die Situation entspannte sich.«<br />

Kein Versteckspiel Pastor H. kennt keine Scheu, sich zu<br />

exponieren: »Alle in der Stadt wissen, dass ich Pastor und<br />

vom Islam zu Jesus konvertiert bin. Sie sehen in meinem<br />

Auto das Kreuz am Rückspiegel baumeln. Ich stehe dazu,<br />

dass ich Christ bin und nehme jede Schwierigkeit in Kauf.«<br />

Doch neulich wurde er auf den Polizeiposten in der Provinzhauptstadt<br />

bestellt. Zwar hieß es dort, alles sei in<br />

Ordnung – doch Pastor H. hat ein ungutes Gefühl: »Bitte<br />

betet für mich, meine Familie und meine Gemeinde!«


Wirbelsturm, Überflutung,<br />

Missernte, Corona.<br />

Die Bevölkerung leidet.<br />

A.O.<br />

Länderverantwortlicher<br />

Am 7. September, zur Zeit des Monsun, fegte der Wirbelsturn<br />

«Haishen» mit über 100 km/h über die Nord-Hamgyong<br />

Provinz. Grosse Gebiete wurden überflutet, mit<br />

verheerenden Folgen für über 3000 Familien. Ihre Häuser<br />

wurden zerstört. Darüber hinaus ist die diesjährige Ernte<br />

mit einem Ertrag von 50% des Vorjahres so schlecht<br />

ausgefallen, wie seit langem nicht mehr. Kommt hinzu,<br />

dass das Land infolge Covid-19 seit Januar noch mehr<br />

abgeschottet ist und nur noch einen Bruchteil lebensnotwendiger<br />

Güter hineingelangt. Der Anteil der hungernden<br />

Bevölkerung steigt drastisch. Und der sibirische Winter<br />

setzt dem Leiden der Bevölkerung noch einen drauf.<br />

AVC-Aktivitäten eingeschränkt In diesem Gebiet<br />

betreibt AVC eigentlich seit Jahren je drei Bäckereien<br />

und Sojamilchfabriken und verteilt an fünf Tagen pro<br />

Woche Brötchen und Sojamilch an 11 000 Kinder in<br />

AVCREPORT<br />

13<br />

NORDKOREA<br />

Mehrfachdesaster<br />

Schulen und Kindergärten. Doch weil sich der Corona-<br />

Virus auch nicht von Nordkoreas Grenzen hat abschrecken<br />

lassen, sind die Schulen nun geschlossen.<br />

Als temporären Ersatz verteilen wir jetzt Rohmaterialien<br />

wie Mehl, Zucker, Nahrungsergänzung und zurzeit<br />

auch warme Decken an die Bevölkerung. Bislang<br />

haben wir es geschafft, die benötigten Materialien ins<br />

Land zu bringen.<br />

Hoffen auf den Neustart Wir hoffen, dass die Schulen<br />

bald wiedereröffnet werden. Die Mitarbeitenden<br />

stehen in den Startpflöcken, um die Produktion der<br />

Brötchen und Sojamilch wieder hochzufahren.<br />

Was Sie jedoch in der Zwischenzeit bereits tun können:<br />

das Projekt finanziell unterstützen. Die Kosten für die<br />

Versorgung mit Brötchen und Milch betragen pro Kind<br />

60 <strong>CH</strong>F im Jahr oder 5 <strong>CH</strong>F im Monat. <br />

starke taten.<br />

Hier finden Sie neu in jedem AVC Report die Rubrik<br />

»starke taten«. Durch verschiedene Aktionen bringen<br />

wir Ihnen die verfolgte Kirche und die Notleidenden<br />

noch näher. Und wir motivieren Sie, selbst etwas praktisch<br />

zu tun (z.B. Brief schreiben an Gefangene, Petition<br />

ausfüllen, öffentliche Aktionen etc.) Wir freuen uns<br />

NORDKOREA Brötchen und Sojamilch I 2.43 min.<br />

www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/humanitaere-hilfe<br />

darüber, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen in Form eines<br />

Statements oder eines Fotos von der jeweiligen Aktion<br />

zukommen lassen oder mit dem Hashtag #avcschweiz<br />

versehen auf den sozialen Medien teilen.<br />

Kadinbudu Köfte (in Anlehnung an den Bericht von der Türkei auf der Seite nebenan)<br />

Zum Jahresstart laden wir Sie ein, in die kulinarische Lebenswelt der türkischen Christen und Christinnen einzutauchen. Auch<br />

deren Situation ist schwierig. Sie sind auf Gebet angewiesen. Mit dem Rezept können Sie schmackhafte Frikadellen zubereiten.<br />

Denken Sie während des Zubereitens oder vor dem Essen an die türkischen Christen und die Regierung. Guten Appetit!<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

500g Hackfleisch<br />

2 Zwiebeln fein gewürfelt<br />

2 Knoblauchzehen gepresst<br />

50g Risottoreis (evtl. Reis vom Vorabend)<br />

½ Bund glatte Petersilie gehackt<br />

3 Eier (1 für die Frikadellen / 2 für die Panade)<br />

2 EL Paniermehl<br />

4 EL Mehl (mit Paniermehl vermischen)<br />

Gemahlener Kreuzkümmel<br />

Chiliflocken<br />

Zimt<br />

Salz und Pfeffer<br />

100g geriebener Goudakäse<br />

Öl zum Anbraten<br />

Anleitung<br />

1. Reis kochen, damit er abkühlen kann.<br />

2. Zwiebeln und Knoblauch mit Öl glasig werden lassen. Die Hälfte des Hackfleisches<br />

dazugeben und durchbraten, bis der ausgelaufene Saft wieder<br />

einzieht. Zwischendurch die Gewürze beigeben. Die Hälfte der Petersilie<br />

und den Zimt erst am Schluss beigeben, damit das Aroma nicht verloren<br />

geht. Alles beiseite stellen zum Abkühlen (30 Minuten im Kühlschrank).<br />

3. Die noch unverarbeitete Hälfte des Hackfleisches mit der angebratenen<br />

Hackfleischmischung, dem gekochten Reis, dem Ei, der Petersilie und<br />

dem geriebenen Gouda in eine Schüssel geben und gut vermischen.<br />

Eventuell nachwürzen.<br />

4. Kleine Portionen so gross wie ein Ei von der Masse in die angefeuchtete<br />

Hand nehmen und flache Frikadellen daraus formen. Erst in der Paniermehl-Mischung,<br />

dann in den verquirlten zwei Eiern wenden und in heissem<br />

Öl anbraten.<br />

Tipp: Die Frikadellen können als Vorspeise<br />

(warm oder kalt), aber auch als Hauptmahlzeit<br />

mit einer Beilage gegessen werden. Ein<br />

Vorschlag für ein ganzes Gericht mit weiteren<br />

Rezepten finden Sie unter diesem Link:<br />

QR-Code<br />

Das Rezept wurde von<br />

www.kochdichtürkisch.de<br />

übernommen und angepasst.


14<br />

Gesucht<br />

AVCREPORT<br />

KUNTERBUNT<br />

Wanderschuhe für den Himalaya<br />

Unsere Partner im Himalaya-Gebirge auf<br />

Evangelisationstour wandern stundenlang von<br />

Dorf zu Dorf, durch tiefe Täler und über steile<br />

Berghänge – oft nur mit Flipflops. Wir wollen<br />

ihnen ihre Arbeit erleichtern und suchen intakte<br />

Wanderschuhe der Grössen 30–43.<br />

Senden Sie nicht benötigte und noch gute<br />

Wanderschuhe zu uns nach Safnern (Vermerk:<br />

»Wanderschuhe für Himalaya«) oder bringen<br />

Sie diese während unseren Bürozeiten vorbei.<br />

Sie haben Fragen? Tel. 032 356 00 84.<br />

Laptops, Tablets, Smartphones<br />

für Indien<br />

In manchen Bundesstaaten in Indien nehmen<br />

Christenverfolgung und Arbeitslosigkeit zu.<br />

Die Geräte verhelfen jungen Christen zu einem<br />

Auskommen. Dieser Mann, zum Beispiel arbeitet<br />

von Indien aus für ein Call Center in Dubai.<br />

Er ernährt damit seine Familie und unterstützt<br />

Notleidende in seinem Umfeld.<br />

Senden Sie überzählige Geräte zu uns nach Safnern<br />

mit dem Vermerk »Geräte für Indien« oder<br />

bringen Sie diese während unseren Bürozeiten<br />

vorbei. Sie haben Fragen? Tel. 032 356 00 84.<br />

Fühlen Sie sich angesichts der zunehmenden Verfolgung<br />

von Christen und Situationen in Nationen manchmal hilflos,<br />

weil Sie denken, nichts dagegen tun zu können? –<br />

Sie können beten.<br />

21.–28. August 2021<br />

im Hotel Paladina I Tessin<br />

Wir lancieren im 2021 einige Gebetsnächte. Jeweils von<br />

Freitagabend 20.00 bis Samstagmorgen 6.00 Uhr. Nehmen<br />

Sie teil. Sie können jederzeit dazustossen, mitbeten und<br />

auch jederzeit nach Hause gehen. Leitung: Mario Mosimann.<br />

15./16. Januar Heilsarmee Uster<br />

zh-oberland.heilsarmee.ch<br />

26./27. Februar Gebetshaus Zürich<br />

www.prayerhouse-zurich.ch<br />

5./6. März Gebetshaus Thun<br />

www. gebetshausthun.ch<br />

26./27. März Gebetshaus Bern<br />

www.gebetshausbern.ch<br />

28/29 Mai Chrischona Freienstein<br />

www.chrischona-rft.ch<br />

25./26. Juni Freie Evangelische Gemeinde Olten<br />

www.fegolten.ch<br />

Einsätze<br />

Pastor B. Als Muslim im Sudan geboren, wurde er<br />

Christ. In seinem Engagement als Evangelist, Gemeindegründer<br />

und Leiter eines evangelistischen<br />

Netzwerkes überlebte er vier Flugzeugabstürze,<br />

Bombenangriffe und während neun<br />

Gefängnisaufenthalten schlimmste Folter.<br />

Vorsicht: Seine ansteckende und humorvolle<br />

Art und seine Geschichten, gespickt mit übernatürlichen<br />

Erlebnissen, sind ansteckend.<br />

Das Hotel Paladina über dem Luganersee mit<br />

herrlicher Aussicht, einem Garten mit südländischer<br />

Flora, geheiztem Pool und exzellenter Küche ist<br />

ein idealer Ausgangspunkt für Exkursionen.<br />

Leitung Bruno & Beatrice Wacker I Mario Mosimann<br />

Infos I Anmeldung Mario Mosimann<br />

Tel. 076 394 20 55 I m.mosimann@avc-ch.org<br />

Wage etwas Neues mit Gott und werde zum Segen für andere. Wir bieten<br />

dir und deinen Freunden drei Einsatzmöglichkeiten, primär für Jugendliche.<br />

AVC Aktion für verfolgte Christen und Notleidende<br />

Auftrag und Werte<br />

AVC investiert in Menschen und arbeitet in Kooperation<br />

mit nationalen und internationalen Partnern kompetent,<br />

vertrauenswürdig und zukunftsweisend auf vier<br />

Kontinenten.<br />

• AVC steht verfolgten Christen bei.<br />

• AVC hilft Notleidenden.<br />

• AVC macht Jesus Christus bekannt.<br />

AVC International<br />

AVC Deutschland I www.avc-de.org<br />

AVC Schweiz I www.avc-ch.org<br />

AVC Österreich I www.avc-at.org<br />

ACP Italia I www.acp-it.org<br />

Nehemia Christl. Hilfswerk e.V. I www.nehemia.org<br />

AVC Schweiz<br />

Industriestrasse 21 I <strong>CH</strong>–2553 Safnern b. Biel<br />

Tel. +41 (0)32 356 00 80<br />

mail@avc-ch.org I www.avc-ch.org<br />

avcschweiz<br />

Leiter Daniel Hofer<br />

Postkonto 25-11156-1<br />

Bank UBS, 2501 Biel I BIC: UBSW<strong>CH</strong>ZH80A<br />

<strong>CH</strong>F IBAN <strong>CH</strong>39 0027 2272 5267 2842 0<br />

EUR IBAN <strong>CH</strong>35 0027 2272 HM13 0090 1<br />

Zweckgebundene Spenden werden entsprechend<br />

verwendet und bei einem Überschuss<br />

für ein ähnliches Projekt eingesetzt.<br />

Angebot für Sie<br />

• AVC Präsentation, Predigt, Filme in Kirchen/Gemeinden<br />

• <strong>AVCreport</strong> I zweimonatlich<br />

• AVC Newsletter I per Mail je nach Aktualitäten<br />

• Gebet explosiv I wöchentliche Gebetsmail<br />

• Jahresbericht<br />

Bulgarien<br />

10.–24. Juli 2021<br />

Mitarbeit in Sommercamp<br />

oder Bauprojekten.<br />

2.–9. Oktober 2021<br />

Mitarbeit bei evangelistische<br />

Einsätzen oder<br />

Renovation von Gebäuden.<br />

Moldawien<br />

24.–31. Juli 2021<br />

31. Juli–7. August 2021<br />

Nach Wahl Mitarbeit in<br />

verschiedenen Sozial- oder<br />

Bauprojekten, Gottesdienstgestaltung.<br />

Hausbesuche.<br />

Thailand<br />

31. Juli–13. August 2021<br />

2.–16. Oktober 2021<br />

Mitarbeit Evangelisation<br />

auf Strassen in Schulen,<br />

Slums, Hausbesuche. Einblicke<br />

in Land und Kultur.<br />

Infos / Anmeldung<br />

www.avc-ch.org/move<br />

Impressum<br />

Der <strong>AVCreport</strong> ist eine Publikation von AVC International<br />

Verantwortung Redaktion<br />

Angelika Hoch I a.hoch@avc-de.org<br />

Redaktion und Layout<br />

Andreas Rossel I a.rossel@avc-ch.org<br />

Fotos AVC I 123rf.com I Shutterstock I Picture Alliance<br />

Druck Jordi AG I Aemmenmattstr. 22 I 3123 Belp<br />

Abonnement Bestellen Sie den <strong>AVCreport</strong>. Gerne<br />

stellen wir Ihnen diesen zweimonatlich kostenlos zu.


AVCREPORT<br />

15<br />

EVENTS FÜR SIE<br />

AVC Präsentation FILME I INFOS I PREDIGT I FEBRUAR / MÄRZ 2021<br />

Tag Datum Zeit Ort Adresse Website Referent<br />

So. 7. Feb. 21 9.30 9532 Rickenbach Lifechurch Wil, Sonnmattstrasse 7 www.lifechurch.ch Sacha E.<br />

So. 7. Feb. 21 10.15 4450 Sissach BewegungPlus Sissach, Bahnhofstrasse 19 www.bewegungplus-sissach.ch Andreas R.<br />

So. 14. Feb. 21 10.00 3510 Konolfingen BPlus Konolfingen, Burgdorfstrasse 10 www.bewegungplus-konolfingen.ch Sacha E.<br />

So. 14. Feb. 21 10.00 5314 Kleindöttingen FEG Unteres Aaretal, Hauptstrasse 26 www.feg-unteresaaretal.ch Andreas R.<br />

So. 14. Feb. 21 10.00 2542 Pieterlen EGW Pieterlen, Bleuenweg 1 www.egw-pieterlen.ch Peter C.<br />

So. 14. Feb. 21 9.00+10.30 3210 Kerzers EGW Kerzers, Kreuzgasse 8 www.egw-kerzers.ch Brigitte F.<br />

Do. 18. Feb. 21 14.30 3600 Thun Senioren, Begegnungszentrum Grabengut, Grabenstr.8a www.bewegungplus-thun.ch Brigitte F.<br />

Sa. 20. Feb. 21 17.00 4500 Solothurn BewegungPlus Solothurn, Hans Huber-Strasse 38 www.bewegungplus-solothurn.ch Brigitte F.<br />

So. 21. Feb. 21 9.30 6467 Schattdorf Brennpunkt, Evang. Freikirche Uri, Umfahrungsstr. 32 www.chrischona-uri.ch Andreas R.<br />

So. 21. Feb. 21 10.15 8620 Wetzikon ICF, Zürcherstrasse 71 www.icf-zo.ch Mario. M<br />

So. 21. Feb. 21 9.45 3250 Lyss FoCus Lyss, Oberer Aareweg 32 www.fmg-lyss.ch Peter C.<br />

Fr 26. Feb. 21 20.00–6.00 8003 Zürich Gebetsnacht zwischen Fr. 20.00–Sa. 6.00 (Zeit der Teilnahme<br />

www.prayerhouse-zurich.ch Mario M.<br />

frei), Gebetshaus Zürich, Badenerstrasse 431<br />

So. 28. Feb. 21 10.00 4132 Muttenz Chrischona Muttenz, Breitestr. 12 www.chrischona-muttenz.ch Mario M.<br />

So. 28. Feb. 21 10.00 8280 Kreuzlingen Chrischona Kreuzlingen, Romanshornerstr. 29 www.chrischona-kreuzlingen.ch Andreas R.<br />

Fr. 5. März 21 20.00–6.00 3600 Thun Gebetsnacht zwischen Fr. 20.00–Sa. 6.00 (Zeit der www.gebetshausthun.ch Mario M.<br />

Teilnahme frei), Gebetshaus Thun, Pestalozzistrasse 3<br />

So. 7. März 21 9.30+11.00 5430 Wettingen Gemeindezentrum Bethel, Seminarstrasse 37 www.gzb.ch S.Ernst<br />

So. 7. März 21 10.00 8280 Kreuzlingen Bodensee-Kirche, Hauptstrasse 7 www.bodenseekirche.ch Andreas R.<br />

So. 7. März 21 17.30 8953 Dietikon Kirche St. Josef, Urdorferstrasse 42 www.prayatsunday.ch Mario M.<br />

Fr. 12. März 21 19.00 3600 Thun Jugi, ICF Thun, Burgstrasse 8 www.icf-thun.ch Mario M.<br />

So. 14. März 21 9.15 8260 Stein am Rhein Chrischona Stein am Rhein, Wagenhauserstr. 38 www.chrischona-steinamrhein.ch Andreas R.<br />

So. 21. März 21 9.30 5000 Aarau Minoritätsgemeinde Aarau, Bahnhofstrasse www.mino-aarau.ch Sacha E.<br />

So. 21. März 21 10.30 3800 Interlaken ICF Interlaken, Plattform121, Kammistrasse 11 www.icf-interlaken.ch Mario M.<br />

So. 21. März 21 17.00 3600 Thun ICF Thun, Burgstrasse 8 www.icf-thun.ch Mario M.<br />

Fr. 26. März 21 20.00-6.00 3011 Bern Gebetsnacht zwischen Fr. 20.00–Sa. 6.00 (Zeit der www.gebetshausbern.ch Mario M.<br />

Teilnahme frei), Gebetshaus Bern, Marktgasse 42<br />

So. 28. März 21 9.30 9470 Buchs SG Pfingstgemeinde Buchs, Kappelistrasse 31 www.pfimi-buchs.ch Sacha E.<br />

So. 28. März 21 9.30 6170 Schüpfheim Freikirche Schüpfheim, Industriestrasse 6 www.freikirche-schuepfheim.ch Thomas L.<br />

So. 28. März 21 11+16+18.00 70191 Stuttgart DE Stuttgart, Birkenwaldstr. 46 www.celebratelife.church>clc Mario M.<br />

Mo. 29. März 21 je 20.00 79674 Todtnau DE 29. März–2.April 21, jeweils 20.00 h (Details im Inserat) www.schwarzwald-waldhotel.de Mario M.<br />

Rot und fett in der Agenda eintragen Termine 2021<br />

29. Mai 2021 9.30 AVC Generalversammlung Christl. Zentrum Buchegg, Hofwiesenstr. 143, 8057 Zürich<br />

29. Mai 2021 10.30 AVC Jahresevent Deutschschweiz Christl. Zentrum Buchegg, Hofwiesenstr. 143, 8057 Zürich<br />

5. Juni 2021 10.30 ACP Journée Annuelle Romandie provisorisch geplant in Fribourg<br />

19. Juni Kundgebung für verfolgte Christen (Details siehe Internet) Bundesplatz Bern<br />

21–28. August 2021 ganzer Tag Missionswoche mit Pastor B. Südsudan Hotel Paladina, Via Paladina 18, 6984 Pura, Tessin<br />

28. August 2021 ganzer Tag Velo-Benefiztag ganze Schweiz mit Abschlussfest beim AVC-Zentrum Safnern<br />

14. /21. Nov.2021 Sonntag der Verfolgten Kirche ganze Schweiz<br />

11. Dez. 2021 ganzer Tag move21 Jugendevent Details: www.move21.ch provisorisch geplant in der FCG Aarau<br />

Spannend entspannen<br />

AVC-Missionstage<br />

29. März–2. April 2021<br />

Waldhotel am Notschreipass<br />

mit Mario Mosimann<br />

Programm Bibel-Impuls am Morgen<br />

Missions-Berichte mit Gebetszeit am Abend<br />

Anmeldung über Zimmerreservation<br />

Tel. +49 (0) 7602-94200 oder<br />

info@schwarzwald-waldhotel.de<br />

www.schwarzwald-waldhotel.de<br />

In Agenda vormerken<br />

packende<br />

news<br />

AVC Jahresevent 2021<br />

Samstag, 29. Mai 2021 I 10.30–16.30 Uhr<br />

im Christlichen Zentrum Buchegg, Zürich<br />

mit Ali Dini I Bulgarien<br />

Farshid Fathi I Iran<br />

Einsätze 2021<br />

Datum Land/Gebiet Art der Reise / des Einsatzes Kosten Verantwortl. Org.<br />

Sommer 2021 Bulgarien move19-Einsatz I in Kindercamps oder Renovierungsarbeiten ca. 700 <strong>CH</strong>F all incl. P. Christoph <strong>CH</strong><br />

24.–31. Juli 2021 Moldawien move19-Einsatz I diverse Aufgaben entspr. Begabung ca. 900 <strong>CH</strong>F all incl. <strong>CH</strong><br />

31. Juli–13.Aug. I 2.–16. Okt. 2021 Thailand move19-Einsatz I evangelistische Aktionen ca. 1500 <strong>CH</strong>F all incl. <strong>CH</strong><br />

auf Anfrage/nach Bedarf 2021 Griechenland Einsatz unter Flüchtlingen (Sprache: englisch) Anreise + 30 <strong>CH</strong>F/Tag <strong>CH</strong><br />

auf Anfrage/nach Bedarf 2021 Bulgarien Einsatz Obdachlose I Kindercamps (Sprache: de/engl.) Anreise + 25 <strong>CH</strong>F/Tag <strong>CH</strong><br />

auf Anfrage/nach Bedarf 2021 Nordirak Einsatz in Flüchtlingscamps I mind. 6 Wochen (Spr.: engl.) Anreise + n. Absprache <strong>CH</strong><br />

auf Anfrage/nach Bedarf 2021 Italien Einsatz an verschiedenen Orten I Details auf der Website Anreise + 25 <strong>CH</strong>F/Tag IT<br />

zwischen 11.–18. Dezember 2021 (Ost)europa »Aktion Weihnachtspäckli« I 5–7 Tage Einsätze in div. Ländern Anreise + 40 <strong>CH</strong>F/Tag H. Lehmann <strong>CH</strong><br />

Covid-19 Die Durchführung der Anlässe, Gemeindetermine und Einsätze hängen von der aktuellen Covid-19-Situation ab.<br />

Informieren Sie sich auf den entsprechenden Websites.


AVCREPORT<br />

BULGARIEN<br />

Das Obdachlosenzentrum<br />

heisst<br />

›Veränderung‹.<br />

Der Name<br />

ist Programm.<br />

Nomen<br />

est omen<br />

Peter C.<br />

Länderverantwortlicher<br />

In unserem Obdachlosenzentrum in Gorna Oryahovitsa<br />

finden Gestrandete temporär ein Dach über dem<br />

Kopf und Unterstützung darin, ihr Leben auf die Reihe<br />

zu kriegen. Wir nehmen bei unseren Gästen teils krasse<br />

Veränderungen wahr. So auch bei Emil.<br />

Vom Glück ins Elend »Ich genoss eine glückliche<br />

Kindheit. Später vermasselte ich alles. Ich wurde<br />

spielsüchtig, hatte die falschen Freunde, wurde kriminell.<br />

Meine Familie ging in die Brüche. Ich hielt mich<br />

für einen Glückspilz, weil ich bisher bei keinem meiner<br />

Verbrechen geschnappt worden war. Doch später<br />

wurde ich doch für neun Jahre hinter Gitter gesetzt,<br />

weil ich meine Mutter getötet hatte.<br />

Aus dem Gefängnis entlassen, stand ich vor dem<br />

Nichts. Nachdem mich ein Arbeitgeber ausgenutzt<br />

und mitten im Winter auf die Straße gesetzt hatte,<br />

suchte ich in totaler Verzweiflung die nächste Polizeiwache<br />

auf und knurrte: ›Entweder Sie helfen mir, oder<br />

ich bringe jemanden um, damit ich wieder ins Gefängnis<br />

komme.‹ Es schien für die Polizei das Beste zu sein,<br />

mich zum Zentrum ›Veränderung‹ zu bringen.<br />

der Kontrast zu anderen so richtig bewusst: Ihre Liebe<br />

und Geduld, im Gegensatz zu den Menschen, denen ich<br />

außerhalb begegnete. Bei den einen steht Gott an erster<br />

Stelle, bei meinem aktuellen Arbeitgeber das Geld.<br />

Als Atheist erzogen, wurde mein ›Fundament‹ in der<br />

Zeit meines Aufenthalts im Zentrum gewaltig erschüttert.<br />

Geduldig beantwortete der Leiter der Werkstatt,<br />

in der ich mitarbeitete, meine unzähligen Fragen.<br />

Dass sich mein Denken und mein Charakter zu verändern<br />

begannen, merkte ich anfänglich nicht.<br />

Heute geht es mir richtig gut. Ich bin so dankbar für diese<br />

Wende in meinem Leben. Ich besuche jetzt regelmäßig<br />

die Gottesdienste der Gemeinde. Mit den Mitarbeitern<br />

halte ich den Kontakt aufrecht. Sie begleiten mich<br />

weiterhin. Es gibt für mich keinen Zweifel: Ohne sie und<br />

Gottes Hilfe säße ich längst wieder im Knast.« <br />

Vom Elend auf guten Kurs Dort wurde ich trotz meiner<br />

dunklen Vergangenheit aufgenommen. Ich erhielt<br />

ein Bett, Kleidung und zu Essen. Das Team kümmerte<br />

sich rührend um mich. Sie halfen mir, sowohl einen<br />

Personalausweis zu erhalten, als auch eine Festanstellung<br />

und eine Wohnung zu finden.<br />

Die Leute hier waren völlig anders, als ich es gewohnt<br />

war. Erst nach dem Verlassen des Zentrums wurde mir

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