Festschrift_SVK_100_Ausgabe-1
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Vereinshistorie 1920-1969 (Seite 2)
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Wie auch in der heutigen Zeit, so hatten damals die Vereine auch die Sorge ihre laufende Kosten finanzieren zu
können. Die Aufführungen von Theaterstücken brachten nicht nur dem Verein die nötigen Einnahmen, auch leistete
man so einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Ortgemeinde und die Nachbardörfer.
Abschrift aus der Hunsrücker Zeitung vom 11.02.1921:
Der Sportverein Kisselbach veranstaltete am Sonntag, den 6. Febr., in der
Wirtschaft Müller einen Theaterabend, der sich eines zahlreichen Besuches erfreute.
Angenehme frohe Stunden stellte Herr Schriftführer Vier vor Beginn der Vorstellung
den Besuchern in Aussicht; sie wurden nicht enttäuscht. Die Zeit, in der wir leben,
ist ernst und voll Sorgen, solche Darbietungen helfen für einige Stunden darüber
hinweg. Gespielt wurde „Unschuldig“, ein Schauspiel in drei Akten. Alsdann folgten
noch vier Lustspiele, welche die Lachmuskeln der Zuhörer dauernd in Bewegung
hielten. Alle Darsteller spielten ihre Rollen vorzüglich und fanden allgemeinen
Beifall. Befriedigt verließ man das Theaterlokal mit dem Bewußtsein, einen recht
gemütlichen Abend verbracht zu haben.
Auch Sommer 1921 fand wieder ein Sportfest des SV Kisselbach statt, das in der Hunsrücker Zeitung vom 04.06.1921
(s. nebenstehende Anzeige) angekündigt und worüber folgendermaßen am 07.06.1921 berichtet wurde:
Das Sportfest begann mit einem Festzug zum Sportplatz: Voran Radfahrer, ihnen
folgte eine stattliche Anzahl Ehrenjungfrauen, denen sich die einzelnen Vereine in
den verschiedenen Farben anreihten. Am 100- und 400-Meter-Lauf beteiligten sich
alle Vereine, SV Vesalia Oberwesel errang als Sieger eine Silbermedaille, die
Gastgeber kamen auf Rang zwei. Trotz erheblicher Hitze entspannen sich anschließend
zwei schneidig durchgeführte und von zahlreichen Zuschauern mit größtem Interesse
verfolgte Fußballspiele zwischen FC Beltheim 1920 und SV Kisselbach sowie SV
Vesalia Oberwesel und FC Germania Schnorbach. Das Geschehen verlegte sich
schließlich vom Rasen auf die gebordete Tanzfläche im Festzelt. Nach seiner
markigen Festrede überreichten die Ehrenjungfrauen dem Vorsitzenden Jahn einen
großen Eichenkranz. Dann ging man zum gemütlichen Teil über, und die Jugend hatte
Gelegenheit Terpsichore *) zu huldigen. Fröhliche Stimmung herrschte überall, so
daß allseits bedauert wurde, als die Musikkapelle zum letzten Mal zum Tanz
aufspielte.
*)Tepsichore = die Muse des Tanzes (Anm. Redaktion)