blickpunkt-warendorf_18-09-2021
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Lokales<br />
Samstag, <strong>18</strong>. September <strong>2021</strong><br />
Norbert Meinersmann wünscht sich mehr Rettungsteams für die Region<br />
Von Ulrike von Brevern<br />
Wildretter Norbert Meinersmann<br />
hat mit seiner<br />
Drohnenausstattung 82<br />
Rehkitze gerettet. Jungtiere,<br />
die durch Mähmaschinen<br />
wederverstümmelt noch getötet<br />
wurden.<br />
Sassenberg. „Es geht nicht<br />
darum, wie viele Kitze wir retten,<br />
sondern darum, die Felder<br />
sauber zu machen“, beantwortet<br />
Norbert Meinersmann<br />
schon fast entrüstet<br />
die Fragenach Vergleichszahlen<br />
zum Vorjahr. In diesem<br />
Jahr hat er mit seiner Drohnenausstattung<br />
82 Rehkitze<br />
gerettet. Punkt. 82 Jungtiere,<br />
die durch Mähmaschinen<br />
weder verstümmelt noch getötet<br />
wurden. Das zählt für<br />
ihn. Und genau dafür sucht er<br />
händeringend nach weiteren<br />
Enthusiasten. „Ich bin froh<br />
über jeden, der sich eine<br />
Drohne kauft“, weist er jeden<br />
Konkurrenzgedanken weit<br />
von sich. Und ein wenig klingt<br />
trotz der enormen Energie,<br />
die der ehrenamtliche Kitzretter<br />
ausstrahlt, wenn es um<br />
sein Herzensthema geht,<br />
auch ein wenig Erschöpfung<br />
mit. Genau jetzt sei der richtige<br />
Zeitpunkt anzufangen, ermuntert<br />
er alle, die schon einmal<br />
darüber nachgedacht haben,<br />
selbst bei der Rehkitzrettung<br />
einzusteigen. „Mit so<br />
einer Drohne muss man<br />
üben, da fliegst du nicht einfach<br />
so los“, ist seinwichtigstes<br />
Argument. 200 bis 300<br />
Flugstunden sollten es seiner<br />
Ansicht nach schon sein. Und<br />
dann sind da auch noch lange<br />
Lieferzeiten, hat man sich<br />
einmal für ein Modell entschieden,<br />
und möglicherweise<br />
muss auch zunächst noch<br />
der Drohnenführerschein abgelegt<br />
werden. Reichlich Vorlaufzeit<br />
ist also nötig, wenn<br />
zu Beginn derkurzen Saison –<br />
je nach Witterung etwa Anfang<br />
Mai –weitere hilfreiche<br />
Hände zur Verfügung stehen<br />
sollen.<br />
Ganz billig ist das Hobby<br />
nicht: Zwischen 6000 und<br />
10 000 Euro koste ein vernünftiges<br />
„Starterkit“ mit<br />
Drohne, Kamera und all der<br />
übrigen Ausstattung, die nötig<br />
ist, schätzt Meinersmann.<br />
In diesem Jahr wurde die Anschaffung<br />
sogar mit bis zu<br />
4000 Euro gefördert, das entsprechende<br />
Bundesprogramm<br />
ist jedoch zunächst<br />
zum 1. September beendet<br />
Rehkitzretter gesucht<br />
Kurz<br />
notiert<br />
In de Brinke: Erste<br />
Teile werden eröffnet<br />
Norbert Meinersmann (l.) und sein festes Team (v.l.): Hildegard Meinersmann, Dr. Jürgen Jakoby, Willi Schubert,<br />
Kevin Meinersmann und Felix Dunker, dazu zwei Drohnen und zwölf Funkgeräte. Sie spüren Kitze auf und setzen<br />
sie dann für möglichst kurze Zeit um(kl. Foto).<br />
Foto: Norbert Meinersmann<br />
worden.<br />
Meinersmann juckt es<br />
selbst in den Fingern, sich<br />
eine neue Drohne zu kaufen,<br />
dochseine Ausstattung ist inzwischen<br />
fast perfekt. Einzig,<br />
dass das gut zwei Jahre alte<br />
Fluggerät mit rund sechs Kilo<br />
Gewicht deutlich schwerer ist<br />
als aktuelle Modelle. In diesem<br />
Jahr hat er noch einmal<br />
rund 4000 Euro indie Funkausstattung<br />
seiner Helfer gesteckt<br />
– ganz professionell<br />
mit Schultermikro und Gerät<br />
am Gürtel können die sich<br />
nun verständigen. Dass die<br />
Kommunikation klappt, sei<br />
extrem wichtig, weiß Meinersmann<br />
inzwischen.<br />
Sein Rettungstrupp hat in<br />
diesem Jahr einige Verstärkung<br />
erhalten. Dr. Jürgen Jakoby<br />
und Willi Schubert sind<br />
fest dazu gestoßen, rund 50<br />
weitere Helfer haben das<br />
Team zeitweise unterstützt.<br />
Die<br />
Saison<br />
war<br />
durch das<br />
schlechte Wet-<br />
ter Anfang Juni kürzer als in<br />
anderen Jahren. Kaum war<br />
dann wieder Mähwetter,<br />
konnte sich Meinersmann allerdings<br />
vor Nachfragen<br />
kaum noch retten. Ein gutes<br />
Argument für weitere Drohnenteams<br />
in der Region,<br />
meint er.<br />
800 Hektar Felder hat sein<br />
Team in diesem Jahr „leergeräumt“<br />
– neben Rehkitzen<br />
retten die Helfer auch Hasen,<br />
sowie Fasanen- und Brachvogelgelege.<br />
Das sei wichtig betont<br />
Meinersmann. Tiere litten<br />
heute nicht nur unter<br />
dem Klimawandel, sie litten<br />
auch unter dem immer kleiner<br />
werdenden Lebensraum.<br />
„Tiere haben keine Chance,<br />
die sind dieletzten inder Kette“,<br />
appelliert er für mehr<br />
Rücksicht.<br />
rehkitz-rettung-sassenberg<br />
Warendorf. Noch stehen die<br />
Kräne nur in den beiden ersten<br />
Abschnitten des Baugebiets In de<br />
Brinke, bald soll es aber in den<br />
Abschnitten drei bis fünf losgehen.<br />
Bürgermeister Peter Horstmann<br />
wird gemeinsam mit den<br />
Projektverantwortlichen der Stadt<br />
und der Stadtwerke amFreitag<br />
(24. September) ab 15 Uhr im<br />
Eingangsbereich des Neubaugebiets<br />
(Technikzentrale der Stadtwerke)<br />
bei einem Gang über die<br />
neuen Bauflächen die Abschnitte<br />
eröffnen. Insgesamt geht esum<br />
120 Grundstücke, davon 14für<br />
Mehrfamilienhäuser. Die Stadt mit<br />
den Stadtwerken lädt alle Grundeigentümer<br />
zur offiziellen Einweihungsfeier<br />
ein.<br />
Sonntagsmesse nur<br />
zur Erstkommunion<br />
sassenberg. Da die Gottesdienste<br />
zur Erstkommunion am Sonntag<br />
(19. September) in der Pfarrkirche<br />
St. Johannes Ev. nur für die<br />
Erstkommunionkinder mit ihren<br />
Familie reserviert sind, bittet die<br />
Pfarrei St. Marien und Johannes<br />
andere Gläubige auszuweichen.<br />
Sie können die Heilige Messe am<br />
Samstag um 17 Uhr in der Pfarrkirche<br />
besuchen oder die Gottesdienste<br />
inSt. Marien in Füchtorf<br />
mitfeiern.<br />
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