blickpunkt-warendorf_18-09-2021
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Lokales<br />
Samstag, <strong>18</strong>. September <strong>2021</strong><br />
Pfarrkirche St. Mariä-Himmelfahrt wird 175 Jahre<br />
Gläubige sind entschiedener<br />
Füchtorf. Die Auswirkungen<br />
der Stürme des Winters<br />
<strong>18</strong>39/40 müssen für die katholischen<br />
Gläubigen in Füchtorf<br />
einen echten Schock bedeutet<br />
haben. Nicht, dass sie nicht<br />
vorgewarnt gewesen wären:<br />
Die Risse in ihrer Kirche, die<br />
sich von den Fenstern bis<br />
unters Dach und den gesamten<br />
Turm hinauf zogen, waren<br />
unübersehbar und wurden<br />
bereits kontrolliert. Doch<br />
in jenem Jahr gab der Sturm<br />
dem rund 600 Jahre alten romanischen<br />
Bauwerk den<br />
Rest. Wegen akuter Einsturzgefahr<br />
durfte von jetzt auf<br />
gleich keine Messe mehr gelesen<br />
werden. Wegen akuter<br />
Einsturzgefahr durfte von<br />
jetzt auf gleich keine Messe<br />
mehr gelesen werden. Es<br />
schlug die Stunde der „neuen<br />
Pfarrkirche“ in Füchtorf, deren<br />
Kirchweihtag sich in diesem<br />
Jahr zum 175. Mal jährt.<br />
Fast 16 000 Taler mussten<br />
die Füchtorfer damals berappen<br />
und da war der neue<br />
Turm, der erst 1902 entstand,<br />
noch nicht dabei. Eine Hauskollekte<br />
in ganz Westfalen<br />
brachte 8000 Taler zusammen.<br />
Der Rest blieb der Gemeinde<br />
– plus Hand- und<br />
Spanndienste. „Ich blicke mit<br />
Die Pfarrkirche St. Mariä<br />
Himmelfahrt feiert ihr<br />
175-jähriges Bestehen.<br />
Pandemiebedingt fallen<br />
die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
vom 23. bis 26. September<br />
(Donnerstag bis<br />
Sonntag) etwas kleiner<br />
aus.<br />
Füchtorfs Pfarrer Norbert Ketteler imInnenraum der neugotischen Kirche<br />
großer Dankbarkeit auf die<br />
Gemeinde damals. Wir würden<br />
das heute nie schaffen“,<br />
sagt Füchtorfs langjähriger<br />
Pastor Norbert Ketteler nachdenklich.<br />
Pandemiebedingt fallen die<br />
Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
vom 23. bis 26. September<br />
(Donnerstag bis Sonntag) etwas<br />
kleiner aus als noch vor<br />
25 Jahren. Allerdings ist es<br />
nicht allein die Pandemie, die<br />
die Zahl der Messebesucher<br />
sinken lässt, weiß Ketteler.<br />
Nur noch rund 100 Gläubige<br />
dürfen in die Kirche; mehr<br />
kamen vor Corona allerdings<br />
auch nicht. Berechnet worden<br />
war die Kirche vor 175<br />
Jahren für 800 Erwachsene<br />
und 400 Kinder.<br />
Das nachlassende Interesse<br />
am kirchlichen Leben will er<br />
in seiner Festmesse ansprechen,<br />
hat sich Pastor Ketteler<br />
Foto: Ulrike von Brevern<br />
fest vorgenommen. Allerdings<br />
ist er auch dankbar für<br />
das, was ist. „Der Kontakt zur<br />
Kirche hat nachgelassen. Da<br />
kann sich heute jeder ausklinken“,<br />
sagt er. „Aber wer<br />
trotzdem kommt, ist auch<br />
mit mehr Entschiedenheit<br />
dabei.“Eltern,die ihre Kinder<br />
bei kirchlichen Aktivitäten<br />
unterstützen, zollt er Respekt.<br />
Am eigentlichen Kirchweihtag<br />
23. September hat die<br />
Gemeinde neben der Festmesse<br />
die Begegnung der Vertreter<br />
„Geistlicher Berufe“ in<br />
den Mittelpunkt des Festprogramms<br />
gerückt. „Das ist ein<br />
Werktag“, sagt Pfarrer Ketteler<br />
nüchtern. Diejenigen, die<br />
in und für die Kirche arbeiten<br />
würden den Tag nutzen, um<br />
sich gegenseitig zu stärken.<br />
Als Ehrengäste werden unter<br />
anderem je drei Priester und<br />
Ordensfrauen erwartet, die<br />
aus Füchtorf stammen. Mit<br />
Vorfreude blickt Ketteler auf<br />
ein weiteres Highlight, den<br />
Festvortrag am Freitag, den<br />
Professor Johannes Meier,<br />
emeritierter Kunsthistoriker<br />
der Uni Mainz über die neue<br />
Pfarrkirche halten wird.<br />
Ketteler macht darauf aufmerksam,<br />
dass die neue Kirche<br />
ein Zeichen für das Aufblühen<br />
des Kirchenlebens vor<br />
175 Jahren gewesen sei und<br />
das habe das Dorfleben mitgezogen.<br />
Ein Beleg: Im kommenden<br />
Jahr steht das Fest<br />
für 175 Jahre Bürgerschützenverein<br />
auf der Dorfagenda.<br />
Und allzu pessimistisch will<br />
er auch nicht sein. Schließlich:<br />
„Die alte Kirche hat 600<br />
Jahre gedient. Da hat die neue<br />
noch rund 400 Jahre vor sich“,<br />
schmunzelt er.<br />
Info<br />
Das Kirchweihjubiläum 175 Jahre<br />
neue Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt<br />
wird inder katholischen<br />
Gemeinde in Füchtorf vom 23.<br />
bis 26. September gefeiert:<br />
■ Donnerstag: Der eigentliche<br />
Kirchweihtag wird mit einer Festmesse<br />
um 10 Uhr begangen. Eingeladen<br />
sind Festgäste und die<br />
gesamte Gemeinde. Anschließend<br />
treffen sich die Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Geistlichen Berufe<br />
imSaal Artkamp-Möllers,<br />
dort beginnt um12Uhr ein Festessen<br />
mit den geladenen Gästen.<br />
■ Freitag: Der Kirchenhistoriker<br />
Prof. Dr. Johannes Meier hält den<br />
Festvortrag „Die Errichtung der<br />
neuen Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt<br />
inihrer Zeit.“ Beginn ist<br />
um 19.30 Uhr in der Kirche.<br />
■ Samstag: Feier der Vorabendmesse<br />
zum Kirchweihjubiläum<br />
um <strong>18</strong>.30 Uhr.<br />
■ Sonntag: Festmesse zum Kirchweihjubiläum<br />
mit Einzug der<br />
Kirchlichen Vereine mit ihren<br />
Bannern und anschließend Frühschoppen<br />
mit kleinem Imbiss auf<br />
dem Kirchplatz<br />
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