WZ 09.10.2021
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SAMSTAG, 9. Oktober 2021<br />
25<br />
Still werden<br />
In einer Welt voller Meinungen,<br />
vielseitiger Äußerungen und emotionaler<br />
Explosionen sind wir es nicht<br />
so sehr gewohnt, einmal still zu werden.<br />
Still zu werden bedeutet, zuhören<br />
zu können, ins Nachdenken zu<br />
kommen, etwas auf sich wirken zu<br />
lassen und einfach einmal inne zu<br />
halten. Wer still werden kann, bekommt<br />
Zugang zu neuen Kraftquellen<br />
und schont sogar seine eigenen<br />
Nerven. Wir wissen auch, dass sich<br />
gerade im Schlaf der Körper wunderbar<br />
regenerieren kann. Aber<br />
auch im Alltag lohnt es sich, einmal<br />
still zu werden. Wir können uns dabei<br />
neuen Erkenntnissen öffnen, die<br />
durchaus auch durch andere Menschen<br />
kommen, indem wir ihnen zuhören<br />
und Zeit zum Nachdenken<br />
finden. Dazu gehört auch, dass wir<br />
einfach einmal von uns selber wegschauen<br />
und unsere eigene Agenda<br />
ruhen lassen. Nur so können wir<br />
wirklich durch Neues bereichert<br />
werden.<br />
In den Bergen liebe ich es, wenn ich<br />
auf einem Wanderweg um die Kurve<br />
laufe und hinter einen Berg komme,<br />
wo man nichts mehr von den anderen<br />
hört, die auch dort unterwegs<br />
sind. Außer einem leichten Wind ist<br />
es dann absolut still, und es fühlt<br />
sich wohltuend an, wenn das rege<br />
Reden der Menschen auf diese Weise<br />
vollkommen zur Ruhe gekommen<br />
ist. Still werden und innehalten können<br />
wir auch, wenn wir etwas ehrfürchtig<br />
betrachten, zum Beispiel<br />
ein Naturwunder oder ein schönes<br />
Gemälde. Dann haben wir Zeit zum<br />
Staunen und Zeit, um dankbar zu<br />
sein.<br />
In Diskussionen ist es oftmals effektiver,<br />
wenn wir demütig sind und<br />
nicht meinen, dass wir mit unserer<br />
Argumentation „siegen“ müssen –<br />
nach dem Sprichwort „Reden ist Silber,<br />
Schweigen ist Gold“. Indem wir<br />
manchmal Dinge nicht aussprechen,<br />
können wir ein Segen für andere<br />
sein und unser eigenes Herz bewahren.<br />
Durch diesen Raum der Stille<br />
bewirken wir Gutes in uns und anderen.<br />
Bei diesem Thema spricht mich besonders<br />
der Aspekt der Ehrfurcht<br />
an. Wenn es jemanden gibt, vor dem<br />
wir besonders Ehrfurcht haben sollten,<br />
dann ist es Gott, der Schöpfer<br />
des Himmels und der Erde. Über<br />
seine Werke und seinen Heilsplan<br />
können wir nur staunen und haben<br />
selber nichts dazu zu tun. Ehrfurcht<br />
heißt, zu ihm aufzuschauen, ihn zu<br />
erkennen, ihn anzuerkennen. Vor<br />
Gottes Heiligkeit dürfen wir durchaus<br />
still werden. Wenn wir das nicht<br />
tun, haben wir etwas Wesentliches<br />
nicht begriffen. Wir können Gott<br />
nur kennen lernen und uns selber<br />
begreifen, wenn wir zur Ruhe kommen<br />
und ihn betrachten. In der Bibel<br />
im 2. Kapitel des Buches Habakuk<br />
heißt es: „Aber der Herr ist in<br />
seinem heiligen Tempel. Es sei vor<br />
ihm stille alle Welt!“ Oder im Psalm<br />
46: „Seid stille und erkennet, dass<br />
ich Gott bin!“ Ebenso im Propheten<br />
Zephania: „Seid stille vor Gott dem<br />
Herrn, denn des Herrn Tag ist nahe.“<br />
Wir dürfen Gottes Reden und Handeln<br />
durchaus noch erwarten. In der<br />
Haltung dieser ehrfürchtigen Stille<br />
kann jeder von uns den „Shalom“<br />
Gottes, also seinen segensvollen<br />
und wohltuenden Frieden erfahren.<br />
Ihr<br />
Hansgert Hascher<br />
Immanuelgemeinde Heidenheim<br />
monatsgedanken@web.de<br />
MUSEUM SCHLOSS HELLENSTEIN<br />
Die „Spanische Grippe“ 1918 bis<br />
1920 in Heidenheim, Vortrag<br />
Heidenheim. Der Heimat- und Altertumsverein<br />
Heidenheim und das Museum<br />
Schloss Hellenstein laden am Dienstag,<br />
19. Oktober, 19.30 Uhr mit Abendkasse,<br />
zum Lichtbildervortrag „Krieg,<br />
Revolution und Pandemie - Die „Spanische<br />
Grippe“ 1918 bis 1920 in Heidenheim“<br />
von Dr. Martin Burkhardt (Heidenheim)<br />
ein. Genau ein Jahrhundert<br />
vor „Corona“ endete die letzte weltweit<br />
grassierende Pandemie. Rund ein Drittel<br />
der Erdbewohner hatten sich mit dem<br />
Virus infiziert, die Zahl der Todesopfer<br />
überstieg die der beiden Weltkriege zusammen.<br />
Auch in Heidenheim tobte die<br />
Seuche und forderte vor allem unter<br />
jüngeren Frauen zahlreiche Todesopfer.<br />
Aufgrund jüngster Erfahrungen erscheinen<br />
historische Seuchen in neuem Licht.<br />
Wie offen war unter den Bedingungen<br />
der Kriegszensur die Berichterstattung?<br />
Wie wirkungsvoll waren aus heutiger<br />
Sicht die von Experten empfohlenen<br />
und von der Obrigkeit getroffenen Maßnahmen?<br />
Weshalb lebten die Schrecken<br />
der „Spanischen Grippe“ nicht stärker im<br />
kollektiven Gedächtnis fort? Ähnlichen<br />
Fragen wird der Vortrag nachspüren. Es<br />
gilt die aktuelle Corona-Verordnung, die<br />
Teilnehmerzahl ist begrenzt, die Anmeldung<br />
unter Telefon 07321-327 4710 oder<br />
museen@heidenheim.de ist erforderlich,<br />
es gilt die 3G-Einlassregel mit Nachweispflicht.<br />
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