Kommunionkinder 2012 - Katholische Pfarrgemeinde St. Cäcilia ...

10 GLAUBE LEBENDIG VERKÜNDEN GLAUBE LEBENDIG VERKÜNDEN 11
Uhr wieder die 3 + 4. Freitags um 15.00
Uhr, der Todesstunde Christi, und zu
Beerdigungen ertönt ganz alleine
Glocke 2. Alle 5 Glocken im Konzert
hören wir an Hochfesten, während
des Glorias am Gründonnerstag, zu
Sylvester und bei Goldhochzeiten.
Nach dem Geläut am Gründonnerstag
schweigen die Glocken. Die Legende
erzählt, dass sie dann über die Alpen
nach Rom fl iegen und sich dann auf
dem Petersplatz niederlassen. Dort
warten sie auf den Papst, der sie im
Namen des Vaters, des Sohnes und
des Heiligen Geistes segnet. Nach dem
Amen heben sie sich wieder in die
Lüfte empor, sind zur Osternachtsfeier
wieder an ihrem alten Platz und läuten
jubelnd zum Gloria. Wenn Sie das
nächste Mal ins Cäcilienstift kommen,
werfen Sie doch einmal einen Blick auf
die alte Glocke, die im Foyer steht. Sie
wurde 1453 gegossen und hing zuletzt
im alten Turm der Vorgängerkirche,
dessen Umrisse im Straßenpfl aster vor
St. Cäcilia zu sehen sind. 559 Jahre in
Benrath – währenddessen schrieben
Bach, Haydn und Mozart ihre Kirchenmusik,
Schiller „die Glocke“, 58 Päpste
leiteten die Kirche und der Alte Fritz
und die deutschen Kaiser sorgten für
Krieg und Frieden.
Und was empfi nden unsere Pfarrangehörigen,
wenn sie das Läuten der
Glocken hören? Bei einem gemütlichen
Treffen im Cäcilienstift hörte ich viel
Interessantes:
„Das Geläut klingt für mich wie Musik.
Es ist Einladung für mich, in die Kirche
zu gehen.”
„Jetzt wird es Zeit in die Kirche zu
gehen, alle kommen zusammen.”
„Ich muss in die Kirche, die Glocke ruft
zum Gebet.”
„Das Läuten ist für mich ein Angebot,
den Gottesdienst zu besuchen, Segen
kommt auf uns herab, es ist Schutz
vor Gewitter und schädlichen Natureinfl
üssen.”
„Es ist für mich ein Weckruf, los, in die
Kirche.”
„Das Läuten ist für mich etwas
Positives, Beruhigendes, Schönes,
strahlt Sicherheit aus, weckt Kindheitserinnerungen
und nie habe ich es als
Lärm empfunden.”
„Wenn die Glocken läuten, das ist für
mich etwas Berührendes, Würdevolles
und Festliches.”
„Das Geläut erinnert mich an meine
christliche Erziehung durch Eltern und
Großeltern. Wenn wir auf dem Feld
waren und den „Engel des Herrn“
(12.00 Uhr) läuten hörten, wendeten
wir uns in Richtung Kirchturm und
beteten „die fünf Wunden“. Auch heute
noch unterbrechen wir unsere Arbeit
für das Angelusgebet.”
Aber mit den Glocken kann man nicht
nur läuten. Zum 70. Geburtstag und
als Überraschung für unseren ehemaligen
Pastor Werner Heiliger wurden
die Klöppel 2004 mit passenden
Seilen versehen. Tatkräftige Mitglieder
unserer Pfarrgemeinde ließen unter
Anleitung von Herrn Pastoralreferent
Joachim Bourauel eine alte Tradition
aufl eben und „beierten“, das heißt, sie
spielten mit den Glocken eine Melodie.
Auch wenn ich im Urlaub bin, achte
ich auf das Läuten der Glocken. Und
immer bin ich froh und dankbar, wenn
ich es, manchmal von ganz weit weg,
höre. Egal, ob in Murnau oder Venedig,
Stralsund oder Neukölln – es sagt
mir, hier ist Gott lebendig. Er wartet
auf mich und will mir Gemeinschaft,
Orientierung, seine Liebe und neue
Kraft schenken.
– el -