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2nd SFW - Baltic Shooters

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SEK-Wettkampf<br />

<strong>2nd</strong> <strong>SFW</strong><br />

Der 2n d Special<br />

Forces Workshop in<br />

Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

ist die Pflichtveranstaltung<br />

schlechthin<br />

für Spezialeinsatzkommandos<br />

der<br />

Polizei sowie für<br />

andere polizeilichen<br />

Sondereinheiten<br />

(MEK, BFE). Neben<br />

einem spannenden<br />

Wettkampf fanden<br />

auch Weiterbildungen<br />

statt. K-ISOM<br />

war exklusiv dabei.<br />

von Sören Sünkler<br />

(Text & Fotos)<br />

Links: Das SEK Brandenburg in<br />

Aktion. Foto: Oliver Falk<br />

Es gibt Veranstaltungen, die von<br />

Event zu Event immer besser werden.<br />

Der <strong>2nd</strong> Special Forces Workshop<br />

(kurz <strong>SFW</strong>) in Nordost-Deutschland<br />

ist eine davon: Vom 19. bis<br />

21. Juli 2010 trafen sich in Güstrow<br />

hauptsächlich die Schießausbilder<br />

sowie die Ausbildungs-Beauftragten<br />

der verschiedenen deutschen SEK<br />

(Spezialeinsatzkommandos), MEK<br />

(Mobile Einsatzkommandos) und BFE<br />

(Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten)<br />

der Länder und des Bundes.<br />

Eigentlich ist der Workshop nur<br />

den Spezialeinheiten vorbehalten,<br />

aber auf besondere Einladung durften<br />

auch einige BFE-und BP-Ausbilder<br />

teilnehmen, was die Sache bunter<br />

machte. Am ersten Tag erfolgte zunächst<br />

die offizielle Begrüßung durch<br />

den Ausrichter der Veranstaltung, das<br />

LKA/SEK Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Landeskriminalamt/Spezialeinsatzkommando).<br />

Auch Mit-Organisator<br />

Frank Thiel von den <strong>Baltic</strong> <strong>Shooters</strong><br />

machte die Teilnehmer - dieses Jahr<br />

an die 70 - mit dem Ablaufplan bekannt.<br />

Zum Auftakt gab es an der<br />

örtlichen Polizeischule einen äußerst<br />

interessanten Vortrag von Professor<br />

Dr. Ungerer über „Stress im Einsatz<br />

und die Verarbeitung von posttraumatischen<br />

Erlebnissen“.<br />

Man lernt nie aus<br />

Schwerpunkt waren einen Tag später<br />

die angebotenen Workshops, welche<br />

die Teilnehmer je nach Bedürfnis und<br />

Neigung buchen konnten. Insgesamt<br />

standen acht Veranstaltungen mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten auf<br />

dem Programm, das Spektrum war<br />

dabei weit gestreut. Mike Nava, ein<br />

ehemaliger Angehöriger einer französischen<br />

Sondereinheit, zeigte im Auftrag<br />

der Firma SIG Sauer die taktische<br />

Abwehr von Angreifern in engen<br />

Räumen, und Johann Silbitzer von<br />

der Firma GLOCK erläuterte den taktischen<br />

und effektiven Einsatz einer<br />

dienstlichen Kurzwaffe in besonderen<br />

Lagen. Italienische Polizeiausbilder<br />

wiederrum widmeten sich dem sicheren<br />

Umgang mit der Selbstladeflinte<br />

M4 der bekannten Firma BENELLI. An<br />

dieser Stelle soll jedoch nicht der Eindruck<br />

entstehen, dass deutsche SE-<br />

Angehörige mit solchen Instrumenten<br />

nicht umgehen könnten - ganz im<br />

Gegenteil. Bei diesen Workshops ging<br />

es konkret um die Verfeinerung bekannter<br />

Techniken und Taktiken, sowie<br />

das Erlernen von neuen Methoden<br />

und modernen Drills, die noch nicht<br />

bekannt waren, oder die den mühsamen<br />

und bürokratischen Weg in die<br />

K-ISOM 28 K-ISOM 29


Oben: Da fliegt die Leiste weg. Während des Workshops wurde auch der fachgerechte<br />

Umgang mit einer Molot-Selbstladeflinte gezeigt, die spezielle Edelstahl-Staub-Munition<br />

verschießt (auf Scharniere und Schlösser). Foto: Oliver Falk<br />

Oben: Dynamischer Einsatz der BFE 18 aus Hessen mit HK MP5 in 9 mm x<br />

19 mit Lichtmodulen und Aimpoint-Visieren.<br />

Links: Zur Ausrüstung einiger Polizisten<br />

gehörten auch faltbare Dump Pouches,<br />

in denen leere Magazine gesammelt<br />

werden können und über einen Kordelzug<br />

verfügen.<br />

Rechts: Zur klassischen Ausrüstung gehören<br />

neben der HK MP5 mit Vordergriff<br />

auch ballistische Schutzwesten der Klasse<br />

IV sowie Titan-Schutzhelme des Typs<br />

Ulbrichts Witwe AM95 mit integrierter<br />

Funkausstattung sowie Schutzglas.<br />

allgemeinen Polizeischießvorschriften<br />

noch nicht gefunden haben. Oftmals<br />

hinkt ja der Polizeialltag der Einsatzrealität<br />

hinterher - hier hatten die<br />

Ausbilder von zukünftigen SE-Angehörigen<br />

die Chance, neue Vorstellungen<br />

in das eigene Repertoire aufzunehmen<br />

oder altbekannte Standards<br />

im Gespräch mit Kollegen zu festigen.<br />

So stand auch der Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Einheiten, sowie<br />

die Weitergabe von technischem<br />

und taktischem Wissen auf dem Plan.<br />

Durch den Kontakt zu den USNSC-Organisatoren<br />

(Dr. Jack O´Connor - US<br />

National SWAT Championships), an<br />

denen auch immer wieder deutsche<br />

Wettkampfteams teilnehmen, konnten<br />

auch einige US-amerikanische<br />

SWAT-Ausbilder (Special Weapons<br />

and Tactics) für eine Vorführung gewonnen<br />

werden und reisten extra<br />

für den <strong>2nd</strong> <strong>SFW</strong> aus Oklahoma an.<br />

Gezeigt wurden dynamische Entry-<br />

Situationen und Anekdoten aus dem<br />

amerikanischen Polizeialltag. Insgesamt<br />

dauerten die Workshops zwischen<br />

zwei und vier Stunden und liefen<br />

bei sommerlichem Wetter auf der<br />

Schießbahn im Freien ab. Neben zwei<br />

Sessions, die sich mit der Optimierung<br />

der Schießfertigkeit mit der Kurz- und<br />

Langwaffe beschäftigten, waren an-<br />

Oben: Dynamisches Vorgehen während der eingespielten Risikolagen.<br />

Oben u. unten: Es galt als Zweiter-Team mit der Kurz- oder Langwaffe<br />

durchaus glaubwürdige und einsatzbezogene Szenarien zu bewältigen.<br />

Den Beamten war der hinter der Tür liegenden Zielaufbau nicht bekannt.<br />

dere Bereiche auf die Verbesserung<br />

von Technik und Taktik ausgelegt. Ziel<br />

war es jedoch, den Elite-Polizisten so<br />

viele Varianten der realen Schussabgabe<br />

zu vermitteln wie möglich. Die<br />

Praxis macht den Meister, wie man so<br />

schön sagt. Hier gab es auch Unterschiede<br />

zu beobachten: Während in<br />

den meisten Bundesländern die Waffen-<br />

und Schießausbildung einer der<br />

Schwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung<br />

ist, scheinen in manchen<br />

Bereichen diese Leistungsmerkmale<br />

aufgrund knapper Kassen und dem<br />

Desinteresse der übergeordneten<br />

Behörden unterzugehen. Das zeigte<br />

sich auch in der Schießleistung und<br />

im Waffenhandling einiger Kollegen,<br />

die unter diesen Aspekten offenbar<br />

zu selten an solchen Trainingsmaßnahmen<br />

teilnehmen. So kann ein<br />

Workshop dieser Art eben auch im<br />

Einzelfall weiter helfen. Zu erwähnen<br />

ist auch, dass die Polizisten offen über<br />

die Probleme, aber auch über die neuen<br />

Erkenntnisse in ihrem SE-Alltag<br />

mit Kollegen sprachen und so einen<br />

Informationsaustausch initiierten, der<br />

sonst manchmal auf dem Schreibtisch<br />

liegen bleibt. Ganz nach dem Motto:<br />

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Darüber<br />

hinaus zeigte die Firma Waffen<br />

Schuhmacher GmbH mit einer Molot-<br />

Selbstladeflinte verschiedene Möglichkeiten,<br />

Türen zu öffnen und den<br />

sicheren Umgang mit der Molot Vepr<br />

12, die für diesen Auftrag Spezialmunition<br />

mit Edelstahl-Staub verschießt.<br />

Ebenso zeigte die Firma Schmeisser<br />

K-ISOM 30 K-ISOM 31


GmbH neue Karabiner im AR-System.<br />

Wesentlicher Punkt dabei ist, dass alle<br />

relevanten Systemteile in Deutschland<br />

gefertigt werden, ein AR-System<br />

Made in Germany sozusagen. Der alte<br />

Hugo Schmeisser (geboren am 24.<br />

September 1884 in Jena, gestorben<br />

am 12. September 1953 in Erfurt), in<br />

dessen Tradition dieser Firmenzweig<br />

namentlich steht, würde sich zwar<br />

im Grab umdrehen, wenn er wüsste,<br />

dass sein Name für ein amerikanisches<br />

System herhalten muss. Aber<br />

man muss dem Unternehmen diesbezüglich<br />

auch kaufmännische Innovationen<br />

zugestehen. U. a. entwickelte<br />

Hugo Schmeisser damals die legendäre<br />

MP40, eine Weiterentwicklung der<br />

MP38 aus dem Jahr 1938. Sie wurde<br />

seit Anfang 1940 hergestellt und war<br />

die Standard-Maschinenpistole deutscher<br />

Truppen in den 40er Jahren. Auf<br />

dem Platz sah man hauptsächlich die<br />

gute alte HK MP5 in 9 mm x 19, die<br />

immer noch keinen Ersatz gefunden<br />

zu haben scheint. Gerade aufgrund<br />

ihrer Modularität und Zuverlässigkeit<br />

bleibt die MP5 in allen ihren Varianten<br />

Rechts: Während<br />

der Kollege mit der<br />

Langwaffe vorgeht,<br />

sichert ein anderer<br />

SEK-Mann mit der<br />

Kurzwaffe taktisch<br />

den Partner ab und<br />

führt ihn über die<br />

linke Hand an der<br />

Schulter. Somit<br />

stehen beide körperlich<br />

in Verbindung<br />

und können<br />

in Notsituationen<br />

intuitiv aus- und<br />

zurückweichen.<br />

Rechts: Der Einsatz<br />

der SIG-Dienstwaffe<br />

beim SEK Bielefeld<br />

in einem modularen<br />

taktischen Blackhawk-SERPA-Holster<br />

Level III körpernah<br />

an der Einsatzweste.<br />

Mit dem Daumen<br />

wird die erste<br />

Sicherung geöffnet.<br />

Mit dem langen Zeigenfinger<br />

wird die<br />

Hebel-Drucksicherung<br />

betätigt.<br />

Links: SEK-Polizist aus Brandenburg mit Fünf-Farben-Tarndruck-“Flecktarn“-Einsatzkombi<br />

von Arminius Tactical.<br />

Oben: Auch das Schneidwerkzeug<br />

muss passen. Neben einem<br />

Gerber-Tool trägt dieser Polizist<br />

ein Glock-Feldmesser sowie ein<br />

Holster mit Daumen-Schiebesicherung.<br />

Unten, links: Gegenseitiges Sichern<br />

bei den taktischen Lagen.<br />

Oben: Einsatzbekleidung eines NRW-SEK-<br />

Beamten mit HK MP5 mit Laserlichtmodul,<br />

SureFire-Weißlichtlampe mit Vordergriff,<br />

EOTech 551-Visier sowie Brügger & Thomet-Einsatzschulterstütze<br />

und Ulbrichts<br />

Witwe Zenturio 05-Titanhelm.<br />

Rechts: Einsatz der<br />

Molot-Flinte mit Weißlichtlampe<br />

und Aimpoint-Micro-Rotpunkt-<br />

Visier. Man beachte den<br />

Schuberth-Helm mit<br />

Kinnriemen, der durch<br />

einen Adaptersatz mit<br />

einem ballistischen Visier<br />

verstärkt wurde.<br />

die wohl beliebteste Polizei-Maschinenpistole,<br />

wie sich auch in Güstrow<br />

wieder zeigte.<br />

Schweiß und Tränen<br />

Einen Tag später erfolgte der Wettkampf,<br />

der im Leistungsvergleich die<br />

besten Teams und Einzelschützen ermitteln<br />

sollte. Von den nominierten 28<br />

Teams konnten jedoch einsatzbedingt<br />

kurzfristig nur 25 teilnehmen, was<br />

aber die Vielfalt der Veranstaltung<br />

nicht schmälerte. Insgesamt wurden<br />

an einem Tag bis zum Nachmittag<br />

von jedem Team acht Wettkampfstationen<br />

durchlaufen. Schwerpunkte<br />

waren u. a. der zielsichere Umgang<br />

mit der Kurz- und Langwaffe, sowie<br />

der taktische Aspekt einer Lage. Neben<br />

dem Einzelschützen-Verhalten<br />

war auch der taktisch richtige Einsatz<br />

im Zweier-Team gefordert. Dazu<br />

wurde oftmals auch die vollständige<br />

Ausrüstung inklusive Schutzweste,<br />

ballistischem Helm, Einsatzweste und<br />

Koppelzeug getragen. Die schweren<br />

und dunklen NOMEX-Anzüge forderten<br />

dabei ihren Tribut, als das Thermometer<br />

auf über 30° Grad kletterte.<br />

Für komplexe Gefährdungslagen<br />

K-ISOM 32 K-ISOM 33


Oben: Dynamisches Vorgehen während des Wettkampfes. Die eingesetzten<br />

SEK-Helme von l. nach r. sind Ulbrichts Witwe AM95 in Titan, der Schubert<br />

PB208 in Aramid und der Ulbrichts Witwe Zenturio 05 in Titan. Die BFEler<br />

tragen den Schuberth-BW-Gefechtshelm in Aramid.<br />

Einige der Abzeichen der teilnehmenden Polizei-<br />

Spezialeinheiten.<br />

wurden u. a. Stahl-, Papier- sowie<br />

„belgische“ Silhouetten-Scheiben genutzt.<br />

Einige Täterscheiben wurden<br />

so trickreich zwischen stehenden und<br />

mobilen Zivil- und Geiselscheiben<br />

versteckt, dass sich der Stress- und<br />

Adrenalin-Spiegel bei einigen Polizei-<br />

Teams aus SEK-, MEK- und BFE-Beamten<br />

doch merklich erhöhte. Einige<br />

Scheiben waren darüber hinaus so<br />

positioniert, dass sich die Schützen<br />

absprechen mussten, um den Täter<br />

im Querschuss zu bekämpfen und<br />

dabei Sekundär-Gefährdungen von<br />

Opfern oder unbeteiligten Dritten im<br />

Scheibenwald auszuschließen. Das<br />

erforderte Köpfchen, schnelles Reaktionsvermögen<br />

sowie Zielsicherheit.<br />

Um die Sonderlagen realistischer zu<br />

gestalten, spickte man einen Parcours<br />

sogar mit versteckten Ladungen.<br />

Wurden diese beim Vorgehen nicht<br />

erkannt und ausgelöst, waren die Polizisten<br />

in der Annäherung kompromittiert<br />

und verloren wichtige Punkte.<br />

Gewertet wurden u. a. die benötigte<br />

Zeit, die abgegebenen Schüsse, sowie<br />

die Anzahl der richtigen Treffer.<br />

- Ergebnisse <strong>2nd</strong> <strong>SFW</strong> Team:<br />

1) SEK Magdeburg (LKA Sachsen-An<br />

halt) I.<br />

2) SEK Bielefeld (LKA NRW).<br />

3) SEK Mecklenburg-Vorpommern IV.<br />

4) SEK Potsdam (LKA Brandenburg).<br />

5) SEK Düsseldorf (LKA NRW).<br />

6) USP Luxemburg (Unité Spéciale de<br />

la Police).<br />

7) SEK Mecklenburg-Vorpommern II.<br />

8) SEK Kiel (LKA Schleswig-Holstein) II.<br />

9) SWAT Oklahoma County, USA.<br />

10) SWAT Kansas, Garden City, USA.<br />

11) VI. BPA 22. BPH/USK/BPA Dachau,<br />

Bayern.<br />

12) MEK Mecklenburg-Vorpommern.<br />

13) SEK Erfurt (LKA Thüringen).<br />

14) BFE 18 Hessen.<br />

15) BFE 2 Schwerin.<br />

16) BFE 1 Schwerin.<br />

17) SEK Magdeburg (LKA Sachsen-<br />

Anhalt) III.<br />

18) BPA Ratzeburg III.<br />

19) BPA Ratzeburg I.<br />

20) SEK Kiel (LKA Schleswig-Holstein) I.<br />

21) MEK Schleswig-Holstein.<br />

22) SEK Berlin (LKA 63).<br />

23) SEK Mecklenburg Vorpommern I.<br />

24) SEK Magdeburg (LKA Sachsen-<br />

Anhalt) II.<br />

25) BPA Ratzeburg II.<br />

Oben: Waffenausbildung, Vorführung und Beschusstest auf Gelatineblock<br />

mit Behördenmunition mit dem neuen AR-System der Schmeisser GmbH<br />

(alle mit Schmidt & Bender-Zielfernrohr). Fotos: Oliver Falk<br />

Links: Polizist des<br />

SEK Potsdam mit AR-<br />

Schmeisser-System,<br />

Arminius Tactical-<br />

Einsatzkombi mit<br />

Plattenträger sowie<br />

Lampe mit Rotlichtfilter.<br />

Unter dem Schuberth-<br />

Gefechtshelm trägt der<br />

Einsatzbeamte einen<br />

Aktiv-Gehörschutz.<br />

- Ergebnisse <strong>2nd</strong> <strong>SFW</strong> Top 10 Einzelschütze<br />

von 50 ohne namentliche<br />

Nennung:<br />

1) SEK Bielefeld.<br />

2) SEK Magdeburg I.<br />

3) SEK Madeburg I.<br />

4) SEK Potsdam.<br />

5) SEK Berlin.<br />

6) SEK Potsdam.<br />

7) SWAT Oklahoma.<br />

8) SEK Mecklerburg-Vorpommern IV.<br />

9) SEK Düsseldorf.<br />

10) SWAT Oklahoma.<br />

K-ISOM 34 K-ISOM 35<br />

Fazit<br />

Interessant war bei der Veranstaltung<br />

auch der internationale Mix. Nicht<br />

nur vier amerikanische SWAT-Officers<br />

(zwei Teams) hatten den Sprung über<br />

den großen Teich geschafft, sondern<br />

auch die Nachbarn des Großherzogtums<br />

Luxemburg hatten sich aus<br />

ihrer Stadtfestung ins flache Nordostdeutschland<br />

gewagt und in der<br />

Gesamtwertung keine schlechte Figur<br />

gemacht. Selbstverständlich kam<br />

nach der Auswertung auch die Siegerehrung<br />

nicht zu kurz. Aus dem<br />

Los-Verkauf mit dem Hauptgewinn in<br />

Form einer speziellen und begehrten<br />

Einsatzuhr der Firma SINN ergaben<br />

sich beachtliche 1.300 Euro, die an<br />

die Hinterbliebenen eines in Bayern<br />

tödlich verunglückten SEK-Beamten<br />

gingen (dienstlicher Kletterunfall).<br />

Eine zweite Uhr der gleichen Prestigemarke<br />

erhielt der Abteilungsleiter<br />

des ausrichtenden SEK, welcher diese<br />

postwendend dem Sohn des verstorbenen<br />

Polizisten vermachte. Hut<br />

ab vor dieser Geste. An dieser Stelle<br />

sei auch der SEV erwähnt (Soforthilfe<br />

nach gravierenden Unfällen e. V. -<br />

www.se-v.de), der die Veranstaltung<br />

unterstützte. Es sollen auch einige<br />

der Sponsoren unter den Behörden-<br />

Lieferanten genannt werden, ohne<br />

deren Unterstützung eine solche Veranstaltung<br />

nicht in diesem Umfang<br />

möglich gewesen wäre. Darunter<br />

waren neben den bereits erwähnten<br />

Firmen GLOCK und SIG Sauer auch<br />

Schmidt & Bender, Waffen Schumacher,<br />

Schmeißer GmbH, Helmut Hofman,<br />

MEN, Schubert GmbH, 5.11<br />

Tactical, Extrema Ratio, Böker, SINN,<br />

Merkle, Rock & Rivers, Manfred Alberts<br />

GmbH, Swiss Eye International<br />

und Blackhawk. Diese waren nicht nur<br />

anwesend, sondern stellten in einem<br />

Rahmenprogramm auch Teile ihrer<br />

an die Behörden gelieferten Ausrüstungsgegenstände<br />

aus. Darunter war<br />

nicht nur Altbekanntes, sondern auch<br />

Verbesserungen, Neuheiten und Pro-


K-ISOM 36<br />

Links: Defensive Taktiken<br />

bei SIG Sauer, ein Haenel-<br />

System, der interessante<br />

und kompetent besetzte<br />

Schmidt & Bender-Stand<br />

(unten) und Fachpersonal<br />

von der Firma Böker, die für<br />

einige Teilnehmer einen Jim-<br />

Wagner-Defensiv-Messer-<br />

Kurs sponserte.<br />

Unten: So sehen Sieger aus!<br />

Ganz unten die sympathischen<br />

und kompetenten Teilnehmer<br />

der Unité Speciale<br />

de la Police de Luxembourg<br />

(USP) sowie der glückliche<br />

Einzelgewinner des SEK Bielefeld<br />

(rechts). Besonders<br />

die erfahrenen und älteren<br />

SEK-Beamten zeigten den<br />

Jüngeren immer noch wo es<br />

langgeht. Großer Gewinner<br />

war das SEK Magdeburg aus<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

totypen, die die Beamten anfassen,<br />

begutachten und besprechen konnten.<br />

Letztendlich leben Weiterentwicklungen<br />

auf dem Behördenmarkt<br />

auch vom Input der SEK-Beamten,<br />

die damit tagtäglich ihr Leben für die<br />

Gesellschaft riskieren. Oft genug werden<br />

eben diese Wünsche aufgrund<br />

knapper Kassen und dem latenten<br />

Desinteresse der Beschaffungsbehörden<br />

einfach ignoriert. Hier hatte<br />

man die Gelegenheit, direkt mit dem<br />

Importeur oder sogar dem Hersteller<br />

zu sprechen und sich auszutauschen.<br />

An dieser Stelle soll die Polizeiarbeit<br />

in Deutschland auf keinen<br />

Fall madig gemacht werden, ganz im<br />

Gegenteil. Aufgrund der steigenden<br />

Teilnehmerzahl sowie der bereits ausgesprochenen<br />

Voranmeldungen für<br />

das Jahr 2011 ist ein stetiger Anstieg<br />

der Teams, des Engagements sowie<br />

Interesse an der Veranstaltung seitens<br />

der Behörden festzustellen. Sie<br />

scheinen die Zeichen der Zeit erkannt<br />

zu haben: Neuerungen und Verbesserungen<br />

findet man eben nicht in den<br />

Polizei-Schießvorschriften von 1974<br />

wieder, sondern durch den regen Austausch<br />

mit Kollegen und Spezialisten.<br />

Ziel- und Handlungssicherheit erreicht<br />

man darüber hinaus nicht nur am Behördentisch,<br />

sondern auch in Sonderlagen<br />

auf der Schießbahn, wie dieses<br />

Event vorbildlich zeigte. Um das<br />

komplexe Thema zu verstehen, soll<br />

auch erwähnt werden, dass das LKA<br />

Mecklenburg-Vorpommern und der<br />

Mitveranstalter Frank Thiel auf diesem<br />

Gebiet Pionierarbeit leisten. Andere<br />

Behörden und Kollegen müssen<br />

überzeugt werden, Anträge müssen<br />

gestellt und Munition muss beschafft<br />

werden. Die richtigen Firmen müssen<br />

Zeit und Laune haben, die Polizei<br />

eigeninteressenlos zu unterstützen,<br />

eine passende Schießbahn muss verfügbar<br />

sein und schließlich soll auch<br />

das Wetter mitspielen. Übrigens haben<br />

auch eine Vielzahl von freiwillligen<br />

Helfern zum Gelingen der Veranstaltung<br />

beigetragen. Für nächstes<br />

Jahr sind schon weitere Innovationen<br />

geplant und man möchte noch zielgerichteter<br />

auf die Anforderungen der<br />

einzelnen Teilnehmer, Spezialeinsatzkommandos<br />

und Landeskriminalämter<br />

eingehen. Der nächste Workshop<br />

findet vom 18.-21.07.2011 wieder in<br />

Güstrow statt. Wir werden wieder dabei<br />

sein.<br />

17. - 18. Oktober 2011<br />

Law Enforcement<br />

Sniper Competition<br />

20. - 22. Oktober 2011<br />

SWAT Competition<br />

Vendor Show-<br />

Training Days -<br />

17. Juni bis 22. Oktober 2011<br />

Tulsa, Oklahoma, USA<br />

www.nationalswatchampionships.com<br />

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