Zwetsche
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Schorf<br />
PFLANZENSCHUTZ<br />
PFLANZENSCHUTZ-WARNDIENST<br />
PFLANZENSCHUTZ<br />
PFLANZENSCHUTZ WARNDIENST<br />
WARNDIENST<br />
O O B B S S T T B B A A U<br />
U<br />
Regierungspräsidium Gießen - Pflanzenschutzdienst Hessen -<br />
Schanzenfeldstr. 8 35578 Wetzlar<br />
Tel.: 06 41/3 03-52 27<br />
Fax: 06 41/3 03-51 05<br />
Email: katja.orth@rpgi.hessen.de Internet: www.rp-giessen.de<br />
Nr. 06<br />
19. 03. 2008<br />
Der Ascosporenausstoss hat sich bereits in der Vorwoche deutlich erhöht. Durch das letzte<br />
Wochenende hat es einen deutlichen Wachstumsschub gegeben. In Südhessen sind die frühen Sorten schon<br />
deutlich über das Mausohrstadium hinaus. Erste Maßnahmen sollten bereits erfolgt sein. Zur<br />
Behandlung geeignete Präparate siehe Warndienst Nr. 4.<br />
Wintereier Spinnmilben an Kernobst und <strong>Zwetsche</strong><br />
Bisher wurde in den von uns kontrollierten Anlagen noch kein Schlupfbeginn der Spinnmilben aus den<br />
Wintereiern festgestellt. Die Eireife ist jedoch weit fortgeschritten, sodass bei der nächsten spürbaren<br />
Erwärmung mit dem Schlupfbeginn gerechnet werden muss, dann -wo geplant- umgehend<br />
Ölbehandlung durchführen! Hierzu individuelle Kontrollen in den eigenen Beständen durchführen.<br />
Zur Behandlung geeignete Präparate siehe Warndienst Nr. 5.<br />
In Anlagen, in denen trotz starker Wintereiablagen keine Öl-Behandlung geplant ist, kann etwa 1 Woche<br />
nach Schlupfbeginn (wenn etwa 70 % der Eier geschlüpft sind) in Kernobst eine Behandlung mit<br />
Kanemite SC (mit 0,625 l/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 1 Anwend.; Wartezeit: 30 Tage) erfolgen.<br />
Zulassungbedingt könnten im frühen Bereich auch Apollo (in Kernobst und Pflaume mit 0,15 l/ha pro 1 m<br />
Kronenhöhe; max. 1 Anwend.) oder Ordoval (in Kernobst und Pflaume mit 0,2 kg/ha pro 1 m<br />
Kronenhöhe; max. 1 Anwend.) eingesetzt werden. In vielen Betrieben wirken diese Präparate jedoch nicht<br />
mehr zufrieden stellend.<br />
Frostspanner<br />
Bisher sind bei den Kontrollen noch keine geschlüpften Frostspanner gefunden worden. In der nächsten<br />
Phase wärmeren Wetters ist jedoch mit dem Schlupfbeginn zu rechnen. Dann regelmäßige<br />
Bestandskontrollen durchführen! Zur Behandlung geeignete Präparate siehe Warndienst Nr. 5.<br />
Blutlaus<br />
Die Blutläuse sind bereits recht aktiv. In Problemanlagen sollte bei nächster deutlicher<br />
Temperaturerhöhung (< 15-, besser < 18° C) eine Behandlung mit Pirimor-Granulat (Nebenwirkung<br />
bei der Blattlausbekämpfung; mit 0,25 kg/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 3 Anwend.) eingeplant werden.<br />
Der Zusatz von Netzmitteln (z.B. Break Thru mit 125 ml/ha pro 1 m Kronenhöhe) verbessert die Wirkung.<br />
Telefonische Auskünfte erteilen die Pflanzenschutzberater bei den Gartenbauberatungsstellen des LLH; in Ausnahmefällen auch der<br />
Pflanzenschutzdienst in Wetzlar (06 41/3 03-52 27) und in Kassel Harleshausen (05 61/9 88 84 52).<br />
Die auf den Packungen angegebenen Anwendungsvorschriften müssen sorgfältig beachtet werden!<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Pflanzenschutzdienstes gestattet.
Mehlige Apfelblattlaus<br />
- Seite 2 -<br />
Die Aktivitäten der Blattläuse beginnen zunächst noch zögerlich. Bei genauen Kontrollen lassen sich<br />
erste Läuse finden. Mit den Behandlungen bis zur nächsten Wärmeperiode warten. Am<br />
Zulassungsstand hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert.<br />
Zur Bekämpfung der Mehligen Apfelblattlaus gibt es z. B. folgende Möglichkeiten:<br />
1. Vor der Blüte (Stadium „Rote Knospe“):<br />
- Calypso (mit 100 ml/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 2 Anwend.; Wartezeit 14 Tage). Bei Anwendungen<br />
im Mausohrstadium wird der Apfelblütenstecher mit erfasst. Es besteht eine Nebenwirkung auf<br />
junge Frostspanner<br />
- Pirimor Granulat (mit 250 g/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 3 Anwend.; Wartezeit 21 Tage). Bekämpfung<br />
bei Temperaturen > 15° C (besser > 18° C) durchführen. Es besteht eine Nebenwirkung gegen die<br />
Blutlaus. Der Zusatz eines Netzmittels (z.B. Break Thru mit 125 ml/ha pro 1 m) verbessert diese<br />
Nebenwirkung.<br />
- NeemAzal T/S (mit 1,5 l/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 1 Anwendung; Wartezeit: F. Die Anwendung<br />
erfolgt im Ballonstadium). Anwendungsbedingungen: Nicht bei Sonnenschein anwenden<br />
(schnelle Inaktivierung), mindest 8 Stunden nach Anwendung keine Niederschläge (Abwaschung),<br />
nur bei Temperaturen > 15° C anwenden (sonst keinerlei Aktivität der Blattläuse, somit keine<br />
Aufnahme des Wirkstoffes). Es besteht eine Nebenwirkung gegen den Frostspanner.<br />
2. In die abgehende Blüte:<br />
- Pirimor (Anwendung siehe oben)<br />
- Calypso (mit 100 ml/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 2 Anwend.; Wartezeit 14 Tage). Es bestehen<br />
gute Nebenwirkungen auf die Apfelsägewespe und den Fruchtstecher<br />
- Mospilan (mit 0,125 l/ha; max. 1 Anwend.; Wartezeit: 14 Tage). Es bestehen gute Nebenwirkungen auf<br />
die Apfelsägewespe und den Fruchtstecher<br />
3. Nach der Blüte:<br />
- Mospilan (mit 0,125 l/ha; max. 1 Anwend.; Wartezeit: 14 Tage)<br />
- Teppeki (mit 70 g/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 3 Anwend.; bienengefährlich; Wartezeit: 21 Tage).<br />
Nebenwirkung gegen Blutlaus ist mit Pirimor Granulat vergleichbar.<br />
- Confidor WG 70 (mit 50 g/ha pro 1 m Kronenhöhe; bienengefährlich; max. 1 Anwend.; Wartezeit 14<br />
Tage)<br />
<strong>Zwetsche</strong> -Blattläuse<br />
Die Kleine Pflaumenlaus tritt wie immer sehr früh in Erscheinung und ist in den Anlagen bereits präsent.<br />
Im Vorjahr erfolgten viele Behandlungen erst zum Blühende, um hierbei gleichzeitig die<br />
Pflaumensägewespe als Nebenwirkung mit zu erfassen. Da hier schon eine starke Vermehrung der Kleinen<br />
Pflaumenlaus stattgefunden hatte, kamen diese Behandlungen häufig zu spät. Starke Blattschäden waren<br />
die Folge.
- Seite 3 -<br />
Aus diesem Grund sollte vor der Blüte eine Behandlung mit Pirimor Granulat (mit 0,25 kg/ha pro 1 m<br />
Kronenhöhe; max. 2 Anwendungen nur vor der Blüte und nach der Ernte einsetzbar; Einsatz nur bei<br />
ausreichenden Temperaturen ab 15° C, besser 18° C) und zum Ende der Blüte eine Behandlung mit<br />
Calypso (§ 18 a; mit 0,1 l/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 2 Anwendungen; beim Einsatz zum Blühende<br />
wird die Pflaumensägewespe mit erfasst) erwogen werden.<br />
Für ökologisch wirtschaftende Betriebe kommt ein Einsatz von Spruzit Neu (§ 18 a; mit 3,5 l/ha pro 1 m<br />
Kronenhöhe; max. 2 Anwend.; Wartezeit: 3 Tage) oder NeemAzal-T/S (§ 18 a; nur bis zum Ende der<br />
Blüte anwenden mit 1,5 l/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 1 Anwend.; Wartezeit: F) in Frage.<br />
§ 11 Abs. 2 Genehmigung für Globaryll 100 erteilt<br />
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat für das Präparat Globaryll<br />
100 (Wirkstoff: 6-Benzyladenin) eine § 11 Abs. 2 Genehmigung für folgende Indikation erteilt:<br />
Apfel Fruchtausdünnung<br />
Anwendung bei einem Fruchtdurchmesser von 10 - 12 mm mit 0,5 l/ha pro 1 m Kronenhöhe; max. 1<br />
Anwendung; Wartezeit: F<br />
Die Genehmigung wird ab dem 1. April für einen Zeitraum von 120 Tagen erteilt.<br />
Feuerbrandbekämpfung 2008<br />
Auch für dieses Jahr wird wieder eine Genehmigung nach § 11 Abs. 2 (=Gefahr im Verzuge) für<br />
Streptomycinsulfat-Präparate zur Bekämpfung des Feuerbrandes erwartet. Bisher ist eine solche<br />
Genehmigung jedoch noch nicht erfolgt. Der Pflanzenschutzdienst Hessen, hat alle Betriebe, die in 2007<br />
einen Berechtigungsschein für den Einsatz eines Streptomycin-Präparates hatten, angeschrieben und über<br />
das Prozedere für dieses Jahr informiert.<br />
Erwerbsobstbaubetriebe, die in 2007 keinen Berechtigungsschein hatten und in 2008 Behandlungen<br />
planen, müssen sich umgehend mit dem Pflanzenschutzdienst in Verbindung setzen.