audimax I.T 3-2021 - das Karrieremagazin für ITler
100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt brauchen und erwarten dürfen *** Chatbots und kommunikative Telefonservices – welche Rolle spielt KI *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke
100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt brauchen und erwarten dürfen *** Chatbots und kommunikative Telefonservices – welche Rolle spielt KI *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke
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Wintersemester <strong>2021</strong>/22<br />
14. Jahrgang · www.<strong>audimax</strong>.de<br />
WORLD<br />
RULER<br />
SOFT<br />
SKILLER<br />
ADAPTATION<br />
ARTIST<br />
CODEKÖNIGSREICH<br />
WAS ENTWICKLER*INNEN 2022 AM JOBMARKT ERWARTET
START YOUR OWN WAY<br />
INTO THE GROUP.<br />
Der Start beim 100-Meter-Lauf beginnt mit einem Pistolenschuss, der<br />
Start der never ending Love Story mit einem Candle-Light-Dinner und<br />
der Start bei einer Runde Schach meist mit e4. Kurz gesagt: Alles hat<br />
seinen Start. Bei BCG ist deiner davon abhängig, wie es <strong>für</strong> dich, deine<br />
Situation und deine individuellen Vorstellungen am besten ist. Deshalb<br />
kannst du bei uns als Visiting Associate einsteigen – und bleibst genau<br />
so lange, wie es in deinen Plan passt. Bleib zwei Monate: Wir freuen<br />
uns! Steig danach fest ein und bleib <strong>für</strong> immer: Wir freuen uns! Denn<br />
Visiting Associates sind bei uns nicht irgendwelche Praktikant:innen,<br />
sondern Berater:innen auf Zeit. Bereit, deine Karriere in der Group<br />
zu starten? Welcome to the Group.<br />
Mehr unter: bcg-einstieg.de/praktikum
neu<br />
INHALT<br />
KARRIERE<br />
<br />
<br />
04 | START KARRIERE<br />
Nice-to-knows zum Thema Karriere<br />
06 | MAJESTÄT MIT MAUS<br />
Trends, Boom-Branchen und Fakten zum<br />
Einstieg <strong>für</strong> Entwickler*innen<br />
08 | CODEKÖNIGSREICH<br />
Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt<br />
brauchen und erwarten dürfen<br />
40 | HOLLA DIE MINT-FEE<br />
Frauen in MINT-Berufen? Noch Fabelwesen oder<br />
handfeste Realität? Unser Report über den Stand<br />
der Dinge, Quotenbemühungen, Stolpersteine<br />
und Role Models.<br />
48 | KLISCHEE & WAHRHEIT<br />
Überstunden, Führungspositionen und IT-Kenntnisse:<br />
Katharina Weinert vom Handelsverband Deutschland<br />
räumt mit Klischees zur Karriere im Handel auf.<br />
Fotos: <strong>audimax</strong> | Illustrationen: BiZkettE1/freepik.com, <strong>audimax</strong><br />
Juhu ihr Lieben! Aus drei mach vier:<br />
Unser Redaktionsteam ist seit August um<br />
Steffi reicher – herzlich willkommen!<br />
Zusammen mit Vanny, Vivi und Flo sind<br />
wir jetzt komplett! Außerdem: Der Alltag<br />
hat uns ein bisschen wieder und wer hätte<br />
es gedacht: wir lieben Alltag. Aber wir haben<br />
die in-between-time auch genutzt. Und<br />
zum Beispiel unsere Verlagsküche neu<br />
gemacht. Geupcycled. Ergebnis: Grüne<br />
Wand, neue Stühle, Pflanze Ali ist eingezogen<br />
und unsere »Wall of Fame« hat ein<br />
Makeover bekommen.<br />
Und bitte: Checkt mal unseren<br />
Insta-Account. Neben Karrieretipps<br />
findet ihr <strong>audimax</strong>-<br />
Redaktions-Insides, zum<br />
Beispiel wie die Verlagsküche<br />
aussieht, wer Geburtstag hat<br />
oder welches Wort Flos »Wort der<br />
Woche« ist – unser Volontär Flo sammelt<br />
nämlich schöne und fast vergessene Wörter,<br />
die ein Weiterleben verdienen. Und die gibt's in<br />
unserer neuen Insta-Kategorie samts Herkunft.<br />
Potzblitz! Das wird ein Schabernack!<br />
Schaut rein: @<strong>audimax</strong>_magazin<br />
Follow us<br />
Und sonst noch? +++ Augen auf an der<br />
Uni: Jetzt gibt's den <strong>audimax</strong> MINT-<br />
Guide, unser Arbeitgeber-Jahrbuch +++<br />
Python, UX-Design und Code-Freeze:<br />
<strong>ITler</strong> * innen beherrschen <strong>das</strong> Codekönigreich<br />
+++ <strong>audimax</strong>.de hat massig<br />
Tipps zu Studium, Bewerbung, Jobsuche<br />
+++ abonniert da gerne auch unseren<br />
Newsletter +++ Euer <strong>audimax</strong>-Team<br />
<strong>audimax</strong> Nachhaltigkeit<br />
www.blauer-engel.de/uz195<br />
· ressourcenschonend und<br />
umweltfreundlich hergestellt<br />
· emissionsarm gedruckt<br />
· überwiegend aus Altpapier<br />
Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet<br />
BV3<br />
14 | FÜTTERN VERBOTEN<br />
Neugierde, Kommunikation & Teamfähigkeit:<br />
Was Coder*innen von heute brauchen<br />
18 | FAHRGESCHÄFTE<br />
Perspektiven <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>*innen und Techies<br />
in der Automobilbranche<br />
20 | ALEXA, SEI LEISE!<br />
Chatbots und kommunikative Telefonservices –<br />
welche Rolle spielt KI?<br />
22 | ENTENHAUSEN RELOADED<br />
Brancheneinblick: Banking, Financial Services & FinTech<br />
24 | CLICK, SHOP, REPEAT<br />
E-Commerce-Trends 2022<br />
26 | HIGHWAY TO HEALTH<br />
IT-Know-how im Gesundheitswesen: Robotik<br />
im OP. High-Tech-Prothesen. Smarte Geräte.<br />
28 | DA.DA.DATA.<br />
Datensicherheit: Ein- & Ausblicke<br />
30 | DATEN,SCHUTZ,ENGEL.<br />
Sensible Daten wollen sicher sein.<br />
Institutionen, Anforderungen und Jobs<br />
rund um diese Herausforderung<br />
32 | BÄNDIGER DER FLUT<br />
No Big Data ohne Data Engineers:<br />
Was sie können und was sie tun.<br />
34 | JAGEN & SAMMELN<br />
Wie und was IT-Security-Expert*innen machen,<br />
damit wir ohne Sorge um unsere Daten chatten,<br />
kaufen und klicken können.<br />
37 | HACK ECK<br />
Querbeet heißes Wissen <strong>für</strong> Freund*innen<br />
der IT. Scan IT, Read IT, Know IT<br />
STUDIUM<br />
36 | MASTERLIEBE<br />
Studiengänge zum Inspiriertwerden<br />
50 | 6, 12, 18<br />
Unsere Probe aufs Exempel in real. Uni. Lernen.<br />
Ernährung. Sport. Fleiß. Alles immer brav erledigen<br />
und schon flutscht <strong>das</strong> Studium. Stimmt?<br />
GIBT ES<br />
EINEN FREIEN<br />
WILLEN?<br />
100 S. 56<br />
FRAGEN<br />
LEBEN<br />
63 | HAPPY HIRNING RÄTSEL<br />
Zu gewinnen: astreines Hörvergnügen mit den<br />
schicken »Move BT«-Bluetooth-in-Ear-Kopfhörern<br />
von Teufel<br />
66 | MUT ZUR LÜCKE:<br />
SABINE RÜCKERT<br />
Warum Sabine Rückert auch heute noch in<br />
einer WG wohnt und warum sie als Kind auf<br />
keinen Fall leise sein durfte.<br />
66 | IMPRESSUM<br />
Muss ich<br />
immer<br />
alles<br />
sagen?<br />
WIE<br />
ENTSTEHT<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 03<br />
HASS?
KARRIERE<br />
MEHR PEP<br />
Schluss mit Trägheit am Arbeitsplatz. Die acht<br />
Stunden am Tag müssen nicht langweilig und<br />
ermüdend sein. Verschönere deinen Bürotisch<br />
mit ein paar Pflanzen und Motivations-Bildern<br />
oder frag deine*n Chef*in, ob der Aufenthaltsraum<br />
ein bisschen aufgefrischt werden darf. Frische<br />
Luft oder – immer schön durchlüften. Aber<br />
warum nicht auch mal die Räumlichkeiten verlassen?<br />
Und den Kreislauf wieder in Schwung<br />
bringen. Schmankerl im Office – 'nen leckeren<br />
Kuchen backen, da freuen sich die Kolleg*innen<br />
und gut <strong>für</strong> die Stimmung ist's auch. Mehr Abwechslung<br />
– versuche deine Perspektive auf<br />
unschöne Aufgaben zu ändern, frag nach Weiter-<br />
oder Fortbildungen oder schau dir mal die<br />
Arbeit deiner Kolleg*innen an. Wenn's da<strong>für</strong><br />
keine Möglichkeiten gibt, überleg dir doch ein<br />
paar Challenges – vielleicht sogar mit anderen<br />
Mitarbeitenden zusammen. Dabei könnt ihr<br />
euch gegenseitig ein bisschen Fordern und der<br />
oder die Gewinner*in bekommt einen Kaffee<br />
spendiert. Der Kreativität sind keine Grenzen<br />
gesetzt! Have fun im Büro!<br />
BURNOUT AUSTRICKSEN<br />
Wer's bemerkt, ist meistens schon zu spät dran.<br />
Zielführend hier: Vorboten erkennen und vorbeugen.<br />
Ganz wichtig: Fokus! Persönliche Bedürfnisse<br />
sind <strong>das</strong> A&O. Also: Pausen, auch<br />
wenn's stressig ist. Sich Grenzen eingestehen<br />
und kommunizieren, wenn's mal überhand<br />
nimmt. Allem voran aber: Nach dem Feierabend<br />
ist Feierabend! Und der gehört dir (und<br />
deinen Hobbies) ganz allein!<br />
DENKPAUSE<br />
In jeder Krise steckt eine<br />
Chance. Zuletzt zu viel gehört<br />
und trotzdem zu wahr. Der<br />
Job kickt nicht mehr? Neuanfang<br />
utopisch? Come<br />
on! »Krumme« Lebensläufe<br />
werden immer<br />
gefragter. Flexibilität,<br />
Erfahrung und<br />
<strong>das</strong> Wissen, was<br />
gar NICHT geht,<br />
sind deine Go<br />
To's. Welche Geschichte<br />
dahinter<br />
hast du zu erzählen?<br />
Trau dich!<br />
59%<br />
DER IM HOMEOFFICE<br />
BESCHÄFTIGTEN<br />
GEBEN AN, DEN<br />
ARBEITSALLTAG ALS<br />
ENTSPANNTER<br />
WAHRZUNEHMEN.<br />
MÄUSESCHRITTE SIND OK...<br />
...Hauptsache die Richtung stimmt. Große Ziele<br />
abstecken ist schnell gemacht, frustriert aber,<br />
wenn der Plan nicht aufgeht. Schneller, weiter,<br />
besser kostet dich auf Langstrecke gesehen einfach<br />
zu viel Puste. Wenn's nicht mehr läuft also<br />
einfach mal stehen bleiben, Lage checken und<br />
dann: Step by Step in Richtung Zielgerade. Dauert<br />
vielleicht länger, ist aber deutlich effektiver.<br />
Hilfreich hier: Bei der Bestandsaufnahme bitte<br />
nicht an Hinz und Kunz orientieren. Was zählt<br />
sind alleine die eigenen Befindlichkeiten.<br />
COMING OUT IM JOB<br />
Kleiner Mutmacher an dieser Stelle: Angst vor<br />
Mobbing und Diskriminierung hält auch heute<br />
noch viele Menschen davon ab, sich in ihrem<br />
Job zu outen. Dabei zeigt die Studie »Out of Office«,<br />
<strong>das</strong>s 75 Prozent der Befragten inzwischen<br />
offener mit dieser Thematik umgehen. Immer<br />
mehr Unternehmen mit Diversity Management<br />
trommeln <strong>für</strong> steigende Aktzeptanz.<br />
Foto: Andrey Trusov, Brian Patrick Tagalog, Jonas Allert/unsplash.com, kkhromova/depositphotos.com<br />
04 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal
MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.<br />
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TALENT AUF IT<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
Majestät<br />
mit Maus<br />
ENTWICKLER*INNEN SIND DIE HERRSCHENDEN IM REICH<br />
DER DIGITALISIERUNG. DER BEDARF AN IHREM KNOW-HOW<br />
STEIGT IMMER MEHR. HIER TRENDS, BOOM-BRANCHEN<br />
UND FAKTEN ZUM EINSTIEG.<br />
Text: Vanessa Götzl<br />
Illustration: Goayrchin/depositphotos.com<br />
06 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |
ARBEITSMARKT 2022<br />
Nimm <strong>das</strong> Zepter in die Hand und werde Softwareentwickler*in!<br />
Wieso? Rund 38.510 Softwareentwickler*innen Jobs kommen auf eine<br />
Millionen Stellenanzeigen im Tech-Bereich. Dieses Ergebnis geht aus<br />
einer aktuellen Indeed-Stellenanalyse hervor. Zudem lohnt sich eine Bewerbung<br />
im Developer-Bereich gleich doppelt, da viele Stellen nicht so<br />
hart umkämpft sind, wie es beispielsweise aus der Sales-Branche bekannt<br />
ist. Aber Achtung: Nicht alle Jobs in dieser Branche dürfen in einen<br />
Topf geworfen werden, denn die Job-Description Softwareentwickler*in<br />
ist nicht scharf definiert. Je nach Spezialisierung kann sich deshalb der<br />
Bedarf stark von anderen Positionen der gleichen Branche unterscheiden.<br />
Programmieren, Frontend-Entwicklung, Data Science, Mobil-Entwicklung,<br />
Softwarearchitektur oder Datenbank-Entwicklung stellen dabei nur<br />
einen kleinen Teil der möglichen Ausrichtungen im Bereich Softwareentwicklung<br />
dar.<br />
Royal language: Python, Rust, Kotlin, Dart, TypeScript, C# oder Go?<br />
Welche Sprache spricht seine Majestät denn am liebsten? Laut dem Softwareentwicklungs-Experten<br />
Dr. Holger Schwichtenberg »hat sich JavaScript<br />
ausgehend von der reinen Browser-Programmierung hin zu<br />
einer universellen Sprache <strong>für</strong> Web-, Cloud-, Desktop- und Mobilanwendungen<br />
entwickelt. JavaScript hat glühende Liebhaber und verteufelnde<br />
Gegner. Oft wird TypeScript eingesetzt, um die Schwächen von JavaScript<br />
zu beseitigen. Auch wenn JavaScript und TypeScript so flexibel<br />
einsetzbar sind, halten sich im Markt auch viele andere Programmiersprachen,<br />
insbesondere Java – <strong>für</strong> Server und Mobilanwendungen – und C#,<br />
mittlerweile fast ebenso universell wie JavaScript einsetzbar. Eindeutig<br />
absteigend ist die Verwendung von C und C++; stark aufsteigend ist hingegen<br />
Python, die wichtigste Sprache im Bereich des Maschinellen Lernens<br />
und der Künstlichen Intelligenz. Die relativ junge Sprache Rust lockt viele,<br />
die bisher mit C/C++ arbeiten. Ebenso bietet Kotlin eine bessere, prägnantere<br />
Variante von Java.«<br />
Den Überblick übers Königreich behalten!<br />
Auch die Branche der Softwareentwickler*innen blieb von der Pandemie<br />
nicht verschont. Die gute Nachricht: Der Trend geht wieder in Richtung<br />
Aufschwung. Heißt: der Tiefstand ist überwunden und neue Stellen<br />
im IT- und Softwarebereich werden geschaffen. Auf 38.510 Jobs kommen<br />
23.743 inserierte Stellenanzeigen. Denn es gibt mehr freie Stellen, als<br />
Interessierte.<br />
Wie residiert der König in Zukunft?<br />
Remote-Working, Microsoft Teams und Zoom sind während der Pandemie<br />
zu täglichen Begleitern in der Arbeitswelt geworden. Aber wie<br />
kann <strong>das</strong> Teamgefühl in dieser Zeit via Mattscheibe und Glasfaser gestärkt<br />
werden? Wie bleibt man konzentriert wenn man an einem Arbeitstag<br />
von einem Zoom-Call in den nächsten schlittert? Wie organisieren<br />
Entwickler*innen ihren digitalen Arbeitsalltag, um auch im Homeoffice<br />
weiterhin effizient zu coden? Was hilft gegen <strong>das</strong> Anhäufen von Überstunden?<br />
Wie sieht es auf Unternehmensseite aus? Hat sich vielleicht<br />
schon <strong>das</strong> Arbeiten von Zuhause etabliert? Die nächsten Seiten liefern dir<br />
Antworten auf viele Fragen.<br />
6<br />
Triviale Aufgaben automatisiert<br />
Seit es Data Science und Machine Learning gibt, ist<br />
auch Python wieder voll im Trend. Schon während der<br />
90er Jahre war Python der Klassiker wenn es ums<br />
Schreiben von Scripts ging.<br />
Gründe<br />
Schneller Einstieg, einfache Syntax<br />
Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte mit<br />
der Syntax wenig Probleme haben, denn sie ähnelt<br />
dem Englischen und ist deshalb auch <strong>für</strong> Coding-<br />
Fresh(wo)men einfach zu lernen. Im Vergleich zu<br />
anderen Programmiersprachen ist Python übersichtlich<br />
und lässt sich leichter erlernen.<br />
Pro<br />
Data-Science<br />
Python bietet im Internet eine Fülle an Ressourcen<br />
in dem Bereich, der ein interdisziplinäres Feld aus<br />
wissenschaftlichen Methoden, Prozessen, Algorithmen<br />
und Systemen vereint, um Wissen und Licht ins Dunkle<br />
der großen Datenmengen zu bringen. Die Nachfrage<br />
an Data-Scientists auf dem Arbeitsmarkt hat in den<br />
vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Auch bei<br />
den Berufseinsteiger*innen im Tech-Bereich liegen die<br />
Suchanfragen <strong>für</strong> den Data Scientist auf Platz 1.<br />
Bedeutet: Unter einer Millionen Suchanfragen sind<br />
24.820 dem Data Scientist zuzuordnen.<br />
Python<br />
...ist DIE Programmiersprache<br />
zum Schreiben von Algorithmen <strong>für</strong> Künstliche<br />
Intelligenzen.<br />
Gibt's<br />
Ressourcen<br />
Eine riesige Standard-Library und über 125.000 weitere<br />
Libraries erleichtern <strong>das</strong> Lernen der Sprache. Bereits<br />
seit über 30 Jahren gibt es die Programmiersprache<br />
schon. Ein Grund <strong>für</strong> die große Ansammlung von<br />
Know-how. Aus den Anwendungsfeldern KI,<br />
Machine Learning, Game Development oder Cloud<br />
Configuration ist Python nicht mehr wegzudenken.<br />
Mittlerweile auch Basis im YouTube-, Instagram- oder<br />
Reddit-Backend.<br />
Hier<br />
Community<br />
Python ist Open Source. Heißt: Alles was die Sprache<br />
betrifft ist <strong>für</strong> jeden zugänglich. Die große und lebhafte<br />
Nutzerbasis hat <strong>für</strong> fast alle Fragen ein passendes Forum.<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
CODEKÖNIGSREICH<br />
WAS ENTWICKLER*INNEN 2022<br />
AM JOBMARKT BRAUCHEN UND<br />
ERWARTEN DÜRFEN.<br />
Text: Vanessa Götzl<br />
20%<br />
mehr Stellen in der<br />
Software-Entwicklung<br />
im zweiten Quartal<br />
<strong>2021</strong> im Vergleich zum<br />
Vor-Corona-Niveau.<br />
174,4<br />
Milliarden Euro sollen <strong>2021</strong><br />
auf dem deutschen ITK-Markt<br />
umgesetzt werden.<br />
Kurzarbeit, Corona, Homeoffice, Zoom-<br />
Meeting. Nur ein Teil der Wörter, die wir <strong>2021</strong><br />
einfach nicht mehr hören können und wollen.<br />
Dass die IT-Branche ebenfalls nicht ungeschoren<br />
durch die Pandemie kam, <strong>das</strong> müsste<br />
mittlerweile bei jedem angekommen sein.<br />
Wir blicken kurz auf die Auswirkungen von<br />
Corona und speziell auf <strong>das</strong>, was diese mit<br />
Recruiter*innen und Jobsuchenden in der Informatik-Branche<br />
gemacht haben, wie sich der<br />
Arbeitsmarkt verändert hat. Ein Blick in die Zukunft!<br />
Was tut sich in Sachen Web- und Softwareentwicklung,<br />
welche Programmiersprachen sind<br />
gerade der Hit und wie gelingt der Einstieg in den<br />
Job?<br />
STATUS QUO<br />
Derzeit liegt die Zahl offener IT-Stellen auf<br />
dem deutschen Markt bei einem Rekordhoch.<br />
Heißt: 86.000 Stellen, die von IT-<br />
Expert*innen besetzt werden wollen. Jedes<br />
zehnte Stellenangebot in Deutschland<br />
richtet sich an IT-Fachkräfte, <strong>das</strong> geht aus dem<br />
DEKRA Arbeitsmarkt-Report <strong>2021</strong> hervor. Was<br />
heißt <strong>das</strong> <strong>für</strong> Unternehmen? Innovationen geraten<br />
ins Stocken, die notwendige digitale Transformation<br />
wird verhindert und nicht besetzte<br />
Stellen kosten dem Unternehmen Geld. Obwohl<br />
sich der Mangel aktuell verringert, ist dieser Wert<br />
der zweithöchste ermittelte seit der Erhebung im<br />
Jahr 2011. Das ergab die gegenwärtige Studie zum<br />
Arbeitsmarkt <strong>für</strong> IT-Kräfte des Verbandes Bitkom.<br />
Laut dem Softwareentwicklungs-Experten<br />
Dr. Holger Schwichtenberg gibt es in Deutschland<br />
seit Jahren eine sehr hohe Nachfrage nach<br />
Softwareentwickler*innen, die bei weitem<br />
<strong>das</strong> Marktangebot überschreitet. Ein Job in der<br />
Softwareentwicklung bedeute nicht zwangsläufig<br />
<strong>das</strong> eigenhändige Schreiben von Programmcodes.<br />
Laut des DEKRA-Reports haben<br />
Softwareentwickler*innen inzwischen<br />
facettenreiche Aufgabenbereiche, die über <strong>das</strong><br />
Programmieren hinaus reichen. Entwickeln<br />
von Software, Valdidieren und Testen, Wartung,<br />
Dokumentation und Softwareanalyse sind<br />
nur einige Buzzwords des Aufgaben-Portfolios<br />
moderner Developer*innen. Verschiedenste Spezialisierungen<br />
wie Wirtschafts-, Geo-, Umweltoder<br />
Medieninformatik eröffnen zudem viele<br />
berufliche Optionen.<br />
Wie so oft sind die Stellen, die auf dem Markt verfügbar<br />
sind zum größten Teil nicht deckungsgleich<br />
mit denen, die von Absolvent*innen und<br />
Berufseinsteiger*innen gesucht werden.<br />
Spitzenreiter bei den Suchanfragen von jungen<br />
Talenten sind beispielsweise Data Scientists,<br />
Softwareentwickler*innen Frontend,<br />
Frontend Developer, Fullstack Developer und<br />
Webentwickler*innen. Sage und schreibe<br />
24.820 von einer Millionen Klicks sind den Data<br />
Scientists zuzuordnen. Das ergibt eine Stellenanalyse<br />
von Indeed im Zeitraum von Februar<br />
bis April <strong>2021</strong>. Nicht verwunderlich, denn<br />
Data Science ist ein aufstrebender Berufszweig<br />
in der IT-Branche. Und kaum ein Unternehmen<br />
kommt heutzutage noch ohne Daten-Spezialist*innen<br />
aus. Und wie sieht’s auf<br />
der anderen Seite aus? Besonders gesucht sind<br />
bei Unternehmen Softwareentwickler*innen,<br />
IT-Techniker*innen und Mitarbeiter*innen im<br />
IT-Support. Die genannten Stellenangebote<br />
belegen die ersten drei Plätze der ausgeschriebenen<br />
Jobs, die bei Indeed gelistet<br />
sind. Rund 38.510 von einer Millionen Ausschreibungen<br />
der Job-Plattform kommen auf<br />
Softwareentwickler*innen. Das Institut der deutschen<br />
Wirtschaft berichtet über einen erheblichen<br />
Fachkräfte-Mangel im April <strong>2021</strong> der die<br />
MINT-Berufe betrifft. Laut den Zahlen des Instituts<br />
kommen etwa 359.000 offene Stellen auf nur<br />
228.500 Personen, die sich arbeitslos meldeten<br />
und Ambitionen <strong>für</strong> einen MINT-Beruf hegen.<br />
Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />
08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |
ARBEITSMARKT 2022<br />
UX-Design<br />
Was genau ist <strong>das</strong>?<br />
Abkürzung <strong>für</strong> User Experience Design und lässt sich als Komponente der<br />
Human Computer Interaction verstehen. Die Nutzererfahrung ist ein zentraler<br />
Faktor nahezu sämtlicher digitaler Angebote, von der Internetseite bis zur<br />
mobilen App. UX-Design lässt sich in spezielle Teilbereiche wie Web-, App- und<br />
Softwaredesign unterteilen. Es spielt auch in der Suchmaschinenoptimierung<br />
eine wesentliche Rolle.<br />
Clean Code<br />
Was genau ist <strong>das</strong>?<br />
Ist ein Begriff aus der Softwareentwicklung und adressiert die klare, verständliche,<br />
nachvollziehbare, logische und disziplinierte Implementierung von Code.<br />
Ziel ist es, Software effizient und effektiv zu produzieren, und dabei den Code<br />
so zu gestalten, <strong>das</strong>s er leicht lesbar, änderbar, erweiterbar und zu warten ist.<br />
Code-Freeze<br />
Was genau ist <strong>das</strong>?<br />
Bezeichnet innerhalb eines Softwareprojekts den Zeitpunkt, ab dem sich der Quellcode<br />
der Software bis zur endgültigen Veröffentlichung der aktuellen Version nicht mehr<br />
ändern soll. Erlaubt sind allerdings noch Änderungen, die schwerwiegende Fehler in der<br />
Software vermeiden sollen. In der Praxis wird der Code-Freeze in der Regel am Beginn<br />
der Systemphase festgelegt.<br />
NERDS 2.0<br />
NGNs sind die Next Generation Nerds – <strong>das</strong> wissen wir vom<br />
Betriebswirt und IT-Manager Christian Kutzner. Und dabei<br />
geht es nicht um »We want you«, sondern der moderne IT-<br />
Crack sucht sich selbst aus, <strong>für</strong> wen er arbeiten will. Schon<br />
lange sind die veralteten Nerd-Klischees Schnee von gestern.<br />
Was braucht es, um kompetente Programmierer*innen <strong>für</strong><br />
sich zu gewinnen? Eigentlich ganz einfach: Ein faires Miteinander<br />
unter den Kolleg*innen, eine nahbare Geschäftsführung<br />
und flache Hierarchien. Nachwuchsförderung und<br />
Praktika, die den Studierenden den echten Firmenalltag zeigen<br />
erhöhen die Chancen von NGNs gefunden zu werden.<br />
Kennste einen, kennste alle gilt hier nur bedingt. Kutzner<br />
hat die IT-Spezialist*innen genauer unter die Lupe genommen<br />
und in verschiedene Typen unterteilt. So spricht er vom<br />
Autodidakt, dem digitalen Halbnomaden, dem Troubleshooter,<br />
dem Cyberkriminalist und dem Tausendsassa. Die<br />
einzelnen Typen werden natürlich überspitzt skizziert und<br />
sind in Real-Life nicht in ihrer Reinform anzutreffen.<br />
Hohe Auffassungsgabe, check. Arbeiten im Alleingang,<br />
check. Hier handelt es sich laut Kutzner um den Autodidakten.<br />
Er versteht es Zusammenhänge und Abhängigkeiten<br />
über seinen Fachbereich hinweg zu begreifen und löst Hardwie<br />
Softwareprobleme schnell und präzise. IT-Autodidakten<br />
sind kreativ und wahrscheinlich die Tüftler und Bastler<br />
unter den IT-Professionals.<br />
Ein bisschen Gewohnheit und ein bisschen Abenteuer. Das<br />
mag der digitale Halbnomade. Durch seine Projektarbeit<br />
trifft er auf viele unterschiedliche Menschen, Teams und<br />
Unternehmen, fühlt sich aber nur bei einem festen Arbeitgeber<br />
so richtig zuhause. Seine kommunikative Art<br />
ist die Basis <strong>für</strong> langfristige Kundenbeziehungen und<br />
räumt damit alte Klischees vom Tisch, die besagen, <strong>das</strong>s<br />
<strong>ITler</strong>*innen eigenbrödlerische Nerds sind. Ein weiterer IT-<br />
Typ ist der Cyberkriminalist. Er entdeckt Schwachstellen<br />
in IT-Strukturen und kennt die Weiten der DSGVO wie<br />
seine eigene Westentasche. Cyberangriffe und Datenschutzfragen<br />
sind derzeit ein riesiges und vor allem sensibles<br />
Thema, deshalb prognostiziert Christian Kutzner, <strong>das</strong>s<br />
IT-Spezialist*innen in diesem Unternehmensbereich in<br />
naher Zukunft unverzichtbar sind. Der nächste Kandidat<br />
sieht sich gerne als IT-Superheld. Ein Projekt gerät in Not? Kein Problem, der Troubleshooter<br />
ist sofort zur Stelle. Talentmix aus Einfühlungs- und Abstraktionsvermögen<br />
ist am Start und gilt fast als ein Alleinstellungsmerkmal <strong>für</strong> den Problemlöser. Zielorientiert,<br />
ruhig und mit zwischenmenschlichem Feingefühl löst dieser Typ Teamblockaden.<br />
Der Tausendsassa ist der letzte Typ im Bunde der Next Generation Nerds.<br />
Er oder sie verfügt über jahrelange Berufserfahrung. Der Tausendsassa ist mit vielen<br />
Wassern gewaschen und hatte schon mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun.<br />
Das hilft ihm oder ihr dabei auch fachfremden Menschen Fachbegriffe und Programme<br />
näher zu bringen. Daher kann er komplexe Sachverhalte <strong>für</strong> IT-Laien in Alltagssprache<br />
übersetzen.<br />
Dieser kleine Exkurs zeigt, wie vielseitig die IT-Branche und damit auch <strong>das</strong> Berufsfeld<br />
des Softwareentwickelnden ist. Viele Möglichkeiten also, einen Bereich zu finden,<br />
<strong>für</strong> den junge Berufseinsteiger*innen brennen.<br />
EXTREME PROGRAMMING<br />
IST EINE METHODE,<br />
DIE DAS LÖSEN EINER<br />
PROGRAMMIERAUFGABE<br />
IN DEN VORDERGRUND<br />
STELLT. GERINGERE<br />
BEDEUTUNG WIRD DABEI<br />
EINEM FORMALISIERTEN<br />
VORGEHEN BEIGEMESSEN.<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
Agile Softwareentwicklung<br />
Was genau ist <strong>das</strong>?<br />
Das Wort »agil« kommt vom lateinischen »agilis«, was so viel bedeutet wie<br />
»flink, beweglich«. Wie der Name schon sagt, bezeichnet agile Softwareentwicklung<br />
Ansätze im Softwareentwicklungsprozess, mit dem Ziel die Transparenz und<br />
Veränderungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Entwickelte Systeme können dadurch<br />
schneller implementiert und Risiken und Fehlentwicklungen minimiert werden.<br />
Staging-Umgebung<br />
Was genau ist <strong>das</strong>?<br />
Staging Environment ist eine Serverumgebung zum Test von<br />
Anwendungen und Webseiten unter näherungsweise wirklichkeitsgetreuen<br />
Voraussetzungen. Dabei kommen ähnliche Komponenten<br />
zum Einsatz wie in der Release-Version.<br />
»HOMEOFFICE<br />
WIRD AUCH<br />
NACH DER<br />
PANDEMIE EIN<br />
WICHTIGES<br />
KRITERIUM FÜR<br />
JOBSUCHENDE<br />
SEIN«<br />
Frank Hensgens,<br />
Geschäftsführer Indeed DACH<br />
WAS WIRD?<br />
»Der Entwickler*innenmangel begrenzt bei<br />
einigen Unternehmen <strong>das</strong> Wachstum. Die Unternehmen<br />
suchen daher längst nicht nur in Jobbörsen<br />
nach Softwareentwickler*innen, sondern<br />
werben stark auf Veranstaltungen <strong>für</strong><br />
Entwickler*innen und in zielgruppenspezifischen<br />
Online-Foren um Personal«, so Dr.<br />
Schwichtenberg. Und wie steht’s mit Corona?<br />
Ja, es ist ein leidiges Thema, aber die Pandemie<br />
macht ja auch was mit dem Stellenmarkt. Deshalb<br />
fragt man sich zurecht: Hat Corona auch<br />
die IT-Branche getroffen? Hierauf hat der Softwareentwicklungsexperte<br />
eine Antwort. Die<br />
IT-Branche wurde seiner Meinung nach im<br />
positiven wie im negativen Sinne getroffen. Hardware<br />
und allgemein IT-Dienstleistungen haben<br />
sich natürlich sehr gut verkauft, als Millionen Beschäftigte<br />
ins Homeoffice wandern mussten.<br />
Dennoch gab es auch Kurzarbeit in der Softwareentwicklung,<br />
denn viele Unternehmen<br />
haben ihre IT-Projekte erstmal gestoppt. Hört<br />
sich absurd an, ist aber auch logisch, denn gerade<br />
in diesem Bereich lässt sich leicht sparen.<br />
Die alte Software wird einfach noch ein<br />
paar Jahre weiter genutzt und nicht in naher<br />
Zukunft durch eine neuere ersetzt. Holger<br />
Schwichtenberg zeigt sich trotzdem zuversichtlich,<br />
denn mittlerweile seien die meisten Betriebe<br />
wieder im Normalbetrieb, einige sollen<br />
auch eine deutlich erhöhte Nachfrage erleben.<br />
Dennoch ist laut stellenanzeigen.de nicht abzusehen,<br />
welche konkreten Auswirkungen die<br />
Pandemie auf den IT-Markt haben wird. Der<br />
Grund <strong>für</strong> den stetig ansteigenden Bedarf an IT-<br />
Expert*innen ist in erster Linie die Digitalisierung.<br />
Mit genauen Prognosen und Trends halten<br />
sich Fachleute derzeit noch vornehm zurück.<br />
FUTURE DEVELOPER WORKPLACE<br />
Arbeiten von zu Hause aus ist in der IT, besonders<br />
in der Softwareentwicklung, nichts Neues.<br />
Remote-Arbeit gehört schon immer zum Job-<br />
Alltag in der Branche. Einige Tage im Monat in<br />
den eigenen vier Wänden Coden? Kein Problem.<br />
Unterschied zur Prä-Corona-Zeit: Was früher<br />
die Ausnahme war, ist nun die Regel, quasi »die<br />
neue Normalität«, so Patrick Zimmermann, Geschäftsführer<br />
der knowhere GmbH in Hamburg.<br />
Auch wenn sich viele Arbeitnehmer*innen so<br />
langsam wieder nach einem gewohnten Büroalltag<br />
mit den Kolleg*innen inklusive Flurfunk<br />
sehnen, so bringt <strong>das</strong> Arbeiten daheim doch<br />
auch viele Vorteile. »Arbeitnehmer*innen genießen<br />
es, den Weg zur Arbeit zu sparen und Arbeitgeber*innen<br />
haben erkannt, <strong>das</strong>s motivierte<br />
Mitarbeiter*innen auch zu Hause gute Arbeit<br />
leisten«, so Schwichtenberg. Trotz der Vorteile,<br />
die <strong>das</strong> Homeoffice mit sich bringt, hat es auch<br />
seine Schattenseite. Denn häufig sind die Übergänge<br />
zwischen Arbeit und Privatleben im Homeoffice<br />
fließend. Deshalb gilt der Grundsatz:<br />
Organisation ist alles. Am besten kleine Zwischenziele<br />
setzen, die realistisch sind. Große<br />
Projekte kommen einem dann schon gar nicht<br />
mehr so groß vor. Diese Technik hat sich übrigens<br />
auch im Scrum bewährt. Eine klare Trennung<br />
von Job und Privatleben beugt einer<br />
Anhäufung von Überstunden vor. Das Teamgefühl<br />
kann durch Zoom-Calls gestärkt werden.<br />
Natürlich ist eine digitale Besprechung via<br />
Mattscheibe nicht <strong>das</strong> Gleiche wie ein Real-<br />
Life-Meeting mit den Kolleg*innen im Büro,<br />
aber es hilft dabei, sich auszutauschen und<br />
andere Menschen zu Gesicht zu bekommen.<br />
Manche Arbeitnehmer*innen am Heimarbeitsplatz<br />
raten, die Kamera in jedem Online-<br />
Quellen: YouTube | Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
Meeting einzuschalten und die Kolleg*innen ebenfalls<br />
dazu aufzufordern. Denn Mimik und Gestik spielen<br />
in konstruktiven Diskussionsrunden eine wichtige<br />
Rolle. Daniel Neumann ist Staff Software Engineer<br />
bei LeanIX und betont, <strong>das</strong>s oft auch der Griff zum<br />
Hörer eine gute Möglichkeit ist, um Probleme direkt zu besprechen<br />
und zu lösen. Das Telefonieren ist nicht mehr die<br />
erste Wahl, denn viele Unternehmen nutzen mittlerweile<br />
Tools wie Slack oder Microsoft Teams. Dabei kann es so einfach<br />
sein und beugt Missverständnissen, die über die Chatfunktion<br />
oder dem Screensharing entstehen können, vor.<br />
Was in der Vor-Corona-Zeit unvorstellbar war, wurde heute<br />
zur Normalität: In einigen Firmen gibt es tatsächlich Kaffee-<br />
Klatsch-Runden über Zoom, um den persönlichen Kontakt<br />
im Büro-Alltag zumindest annähernd nach Hause zu holen.<br />
Auch <strong>für</strong> Jobeinsteiger*innen gestaltet sich der Anfang<br />
während der Pandemie schwer. »Bei knowhere haben wir<br />
während der Corona-Hochphase nur Stellen <strong>für</strong> Berufserfahrene<br />
ausgeschrieben. Wir hatten zu großen Respekt davor,<br />
einen Job-Neuling einzustellen und diesem aufgrund der Remote-Arbeit<br />
gerecht zu werden und einen gelungenen Start<br />
zu ermöglichen«, erzählt Zimmermann. Und obwohl Remote-Arbeit<br />
der neue Berufsalltag ist, findet der Geschäftsführer,<br />
<strong>das</strong>s es wichtig sei, eine Base zu haben. Also einen<br />
festen geographischen Ort, an dem Konferenzräume zur<br />
Verfügung stehen und Firmen-Events stattfinden können.<br />
SOFTSKILLS UND HANDWERKSZEUG<br />
Praktische Erfahrung sind auch in der Entwicklerbranche <strong>das</strong> A und O. »Gerade im<br />
IT-Bereich gibt es mehr Angebot an Arbeitsstellen als Absolvent*innen. Deshalb<br />
kann ich Student*innen nur empfehlen, frühzeitig Ausschau nach studentischen<br />
Hilfskraftjobs zu halten«, weiß Zimmermann. Auf diesem Weg können Studierende<br />
schon vor dem Ende ihres Studiums wichtige Berufserfahrung und Einblicke<br />
sammeln. Im Bewerbungsprozess fällt es ihnen dadurch leichter <strong>das</strong> richtige Unternehmen<br />
oder Start-up <strong>für</strong> sich zu finden. Neben praktischer Erfahrung ist die<br />
Kommunikationsfähigkeit ein wichtiger Skill. »Ein*e Entwickler*in muss sehr präzise<br />
Fragen stellen können«, meint Dr. Schwichtenberg, »denn gerade in der heute<br />
üblichen agilen Softwareentwicklung bekommt er nicht mehr jede <strong>für</strong> seine Implementierung<br />
notwendige Information in einem dicken Pflichtenheft fertig serviert«.<br />
Diese neue Art der Arbeit erfordert mehr Abstimmung und Verhandlung im Team.<br />
»Denn ohne gutes Teamwork ist ein Projekt von Grund auf zum Scheitern verurteilt,<br />
da man sich leicht verrennen kann«, weiß Stefan Jeglorz, Softwareentwickler der<br />
DEVWARE GmbH. Gute Analyse- und Konfliktlösungskompetenz ist deshalb sehr<br />
von Vorteil. »Wenn <strong>das</strong> Team gut zusammenarbeiten kann, bieten sich viele Vorteile:<br />
Ein Projekt kann nach dem Vier-Augen-Prinzip betreut werden und fördert<br />
die Arbeitsmoral jedes Einzelnen. Mehr Team-Mitglieder können bei einem Problem<br />
mitdenken und Ideen einwerfen«, so Jeglorz. Ausschlaggebend ist <strong>für</strong> Patrick<br />
Zimmermann, <strong>das</strong>s »der Bewerber oder die Bewerberin ins Team passt. Wenn ein*e<br />
Absolvent*in eine andere Programmiersprache beherrscht oder bisher in anderen<br />
Frameworks gearbeitet hat, ist <strong>das</strong> kein Ausschlusskriterum. Softskills wiederum, die<br />
nicht mehr erlernbar sind, schon.« Auch Softwareentwickler Stefan Jeglorz konnte<br />
während seiner Ausbildung ein Bewusstsein da<strong>für</strong> entwickeln, wie wichtig Kommunikationsfähigkeit<br />
ist. Zielgerichtete und korrekte Kommunikation, fachspezifische<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
»FÜR MODERNE<br />
SOFTWAREENTWICKLER*INNEN<br />
SIND KOMMUNIKATIONSFÄHIG-<br />
KEITEN UNGEMEIN WICHTIG.<br />
EIN*E ENTWICKLER*IN MUSS<br />
SEHR PRÄZISE FRAGEN STELLEN<br />
KÖNNEN, DENN GERADE IN DER<br />
HEUTE ÜBLICHEN AGILEN SOFT-<br />
WAREENTWICKLUNG BEKOMMT<br />
ER/SIE NICHT MEHR JEDE FÜR<br />
DIE IMPLEMENTIERUNG NOT-<br />
WENDIGE INFORMATION.«<br />
Dr. Holger Schwichtenberg,<br />
Softwareentwicklungsexperte und promovierter Wirtschaftsinformatiker<br />
TypeScript<br />
C++<br />
C#<br />
?<br />
Kotlin<br />
Python<br />
JavaScript<br />
Rust<br />
69,7%<br />
unter 47.000 professionellen<br />
Softwareentwickler*innen<br />
weltweit nutzen JavaScript<br />
86.000<br />
offene Stellen <strong>für</strong><br />
IT-Expert*innen auf dem<br />
deutschen Markt<br />
6<br />
Monate. So lange dauert es,<br />
eine freie IT-Stelle<br />
zu besetzen.<br />
Formulierungen und ein starkes Pflichtbewusstsein<br />
seien Skills, die einem im Arbeitsleben zu<br />
Gute kommen.<br />
Basis der Arbeit der Entwickler*innen ist die Programmiersprache.<br />
Die Bandbreite ist groß und<br />
der Überblick kann schnell verloren gehen. Auf<br />
den vorderen Seiten findest du eine kurze Übersicht,<br />
welche Programmiersprachen zur Zeit am<br />
gefragtesten sind und bei welchen Sprachen es<br />
sich lohnt, sie zu erlernen. Im Folgenden wird<br />
aber vor allem die aufstrebende Programmiersprache<br />
Python unter die Lupe genommen.<br />
Derzeit super gehypt, da sie die wichtigste Sprache<br />
im Bereich des maschinellen Lernens und der<br />
Künstlichen Intelligenz ist. Bei <strong>ITler</strong>*innen deshalb<br />
sehr gefragt. Warum eigentlich?<br />
Sicherlich ist ein Argument die gute Werbestrategie<br />
der Programmiersprache. YouTube ist<br />
voll damit. Und: Python ist massenkompatibel.<br />
Auch Nicht-Programmierer können in nur wenigen<br />
Wochen mit Python coden. Viele möchten<br />
so schnell wie möglich die Früchte ihrer Arbeit<br />
ernten. PyCharm ermöglicht <strong>das</strong> Debuggen und<br />
Coden ohne viel Drumherum. Zu den Features<br />
gehören Refactoring, Unterstützung des Webframeworks<br />
Django (Professional Version), direkter<br />
Zugriff auf die Google App Engine, Tools<br />
zur Versionskontrolle sowie vielfältige Möglichkeiten<br />
zum automatischen Erstellen und Vervollständigen<br />
von Codes. Außerdem verfügt Python<br />
über eine große Bibliothek in der Projekte visualisiert<br />
werden können. Egal ob Bildoperationen,<br />
Spielentwicklung, Data Science oder graphische<br />
Verwirklichungen, die Möglichkeiten sind schier<br />
unbegrenzt und ihre Anwendungen lassen Programmier-Herzen<br />
höher schlagen. Auch <strong>für</strong> die<br />
Webentwicklung bietet Python zahlreiche Webframeworks.<br />
Die riesige internationale Community<br />
ist ein weiteres Indiz <strong>für</strong> den Erfolg der Sprache.<br />
Wer <strong>das</strong> Programmieren mit Python lernen<br />
will, kann <strong>das</strong> ganz einfach und an quasi jedem<br />
Endgerät mit Hilfe der Programmier-Gemeinschaft<br />
tun. Absolvent*innen sollte gesagt sein,<br />
<strong>das</strong>s sich die Pforte in große Unternehmen wie<br />
facebook, Amazon, Netflix oder Google leichter<br />
mit Python-Background überschreiten lässt.<br />
BACK IN THE FUTURE<br />
In sämtlichen wissenschaftlichen Publikationen<br />
ist von Interaktion durch Sprache als Interaktion<br />
der Zukunft die Rede. Auch Dr. Kiryo Abraham,<br />
ist sich ziemlich sicher, <strong>das</strong>s sprachgesteuerte<br />
Assistenzsysteme zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen. Vor allem im Industrie-Bereich. Vor<br />
rund drei Jahren erkannte er, <strong>das</strong>s Alexa, Siri und<br />
Co. bei Konsumenten im Trend sind. Er adaptierte<br />
einen datenschutzkonformen, KI-basierten<br />
Sprachassistenten <strong>für</strong> den B2B-Bereich und gründete<br />
<strong>das</strong> Start-up Neohelden. Das Besondere: Das<br />
Programm lässt sich schnell implementieren und<br />
ist quasi <strong>für</strong> jedes Unternehmen adaptierbar. Der<br />
Sprachassistent wird zusammen mit den Neohelden<br />
konfiguriert. Danach folgt der Kick-Off<br />
in dem Organisation und Administration abgewickelt<br />
wird. Nach wenigen Wochen kann schon<br />
ein Prototyp entwickelt werden und die zweite<br />
Runde, <strong>das</strong> Testing, kann starten. Dabei steht<br />
dem Kunden ein dreiköpfiges Team aus Projektleitung,<br />
Conversational Designer*in und <strong>ITler</strong>*in<br />
zur Seite. Danach ist der Kunde an der Reihe<br />
und füttert <strong>das</strong> System mit Input, damit dieses<br />
dediziert dazulernen kann. Kiryo Abraham<br />
hält sprachbasierte Systeme <strong>für</strong> vielversprechend,<br />
denn in anderen Ländern seien vergleichbare<br />
Programme schon auf dem Vormarsch.<br />
»In Deutschland gibt es in diesem<br />
Bereich vor allem im B2B-Markt noch viel<br />
Potenzial«, meint Dr. Abraham. Hauptproblem<br />
sei die Abwanderung guter IT-Absolvent*innen<br />
ins Ausland, da dort die Bezahlung besser ausfalle<br />
als hierzulande. Der CEO von Neohelden referiert<br />
außerdem am KIT und rät den Studierenden,<br />
Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />
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ARBEITSMARKT 2022<br />
sich <strong>für</strong> KI und die sprachbasierte Entwicklung zu informieren<br />
und weiterzubilden. Auch im Artikel »Alexa, sei leise« im<br />
<strong>audimax</strong> I.T kommt Dr. Abraham zu Wort.<br />
MONEY MONEY MONEY<br />
Wenn du den Jobmarkt <strong>für</strong> Entwickler*innen im Blick hast<br />
und die passenden Skills mitbringst, steht dir die Welt ins<br />
Code-Königreich offen. Unternehmen lassen sich gute<br />
Entwickler*innen ordentlich was kosten. Sie locken nicht<br />
nur mit guten Gehältern und Nebenleistungen, sondern vor<br />
allem mit flexiblen Einsatzzeiten/-orten und guter Teamstimmung.<br />
Das gegenseitige Abwerben per Headhunter<br />
ist an der Tagesordnung. Dieser Trend wird laut Dr. Holger<br />
Schwichtenberg anhalten, »sofern nicht eine allgemeine<br />
Wirtschaftskrise kommt«.<br />
Bevor der Eintritt ins Berufsleben gelingt, heißt es aber<br />
erstmal Bewerbungen schreiben. Um sowohl auf Unternehmens-,<br />
als auch auf Bewerberseite Enttäuschungen zu<br />
vermeiden, »werden Arbeitgeber immer dahingehend beraten,<br />
den Aufgabenbereich möglichst den Tatsachen entsprechend<br />
wiederzugeben«, so Felix Altmann, Senior Corporate<br />
Communications Manager bei Indeed. Er sieht vor allem <strong>das</strong><br />
Problem darin, <strong>das</strong>s übertrieben attraktive Stellenausschreibungen<br />
vielversprechende Talente anziehen, diese aber<br />
nicht lange gehalten werden können, wenn im Arbeitsalltag<br />
die Ernüchterung folgt. Das Phänomen ist in der Branche<br />
bereits als Resume Driven Development (RDD) bekannt.<br />
Junge Entwickler*innen wählen Softwarearchitekturen,<br />
technische Lösungen, Methoden und Protokolle nicht aufgrund<br />
ihrer Effizienz, sondern nur, weil sie im Lebenslauf<br />
besser aussehen. Denn häufige Jobwechsel sind in der heutigen Berufswelt keine<br />
Seltenheit mehr. Developer-Newbies erhoffen sich durch ihr breites Spektrum an<br />
Technologien, die sie bereits angewandt haben, bessere Jobchancen. Auf der anderen<br />
Seite möchten sich Unternehmen <strong>für</strong> potenzielle Bewerber*innen interessant machen.<br />
Deshalb locken sie junge Talente mit neuen Technologien, obwohl etablierte Systeme<br />
und Anwendungen bereits erprobt sind.<br />
LONG STORY SHORT<br />
Die IT-Branche ist nach wie vor ein vielversprechendes Pflaster. Zwar ist sie von<br />
Corona auch nicht ganz verschont geblieben, dennoch ist die Nachfrage nach kompetenten<br />
und gut ausgebildeten Fachkräften höher denn je, einzig im Jahr 2018 lag die<br />
Nachfrage auf einem höheren Niveau. Wenn du als Studierende*r die Trends bezüglich<br />
Künstlicher Intelligenz, Data Science und Maschinellem Lernen im Auge behältst und<br />
dich dementsprechend weiterbildest, bist du gut aufgestellt. Da beim Programmieren<br />
und Coden auch mehr und mehr in Teams gearbeitet wird, solltest du offen gegenüber<br />
anderen Menschen sein, Empathie zeigen und kommunikationsstark sein. Zudem ist<br />
Flexibilität <strong>das</strong> A und O – sowohl im Kopf als auch im Arbeitsumfeld. Teamwork erfordert,<br />
sich auch in Nicht-<strong>ITler</strong>*innen hineinversetzen zu können, damit konstruktiver<br />
Austausch stattfinden kann. Egal ob im Homeoffice oder im Büro: Coronabedingt haben<br />
viele Firmen den Schritt ins Homeoffice gewagt und lassen ihre Mitarbeiter*innen<br />
auch weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Sie haben bemerkt, <strong>das</strong>s sie auch in den<br />
eigenen vier Wänden durchaus produktiv arbeiten.<br />
Aller Anfang ist schwer: Auch Stefan Jeglorz hat zu Beginn seines Berufslebens lernen<br />
müssen, mit ungewohnten Situationen umzugehen. So erzählt er, <strong>das</strong>s er es nicht gewohnt<br />
war in direktem Kontakt mit Kunden zu treten und diese umfassend im Bereich<br />
der Softwareentwicklung zu beraten. »Wenn man sich aber genug Zeit nimmt, alle<br />
Prozesse und Arbeitsweisen des Unternehmens zu verstehen, um dies auch verinnerlichen<br />
zu können, dann gewöhnt man sich auch an solche Situationen«, ermutigt<br />
Stefan alle Berufseinsteiger*innen.
BRANCHENEINBLICK<br />
Umsichtigkeit & Weitblick<br />
Am Code der Zeit: Auch in der Software-Entwicklung gilt es Trends im Auge zu behalten, um<br />
schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Bestehende Schwachstellen sollten aufgrund von<br />
Zeitmangel nicht weg ignoriert werden. Beim Coden am besten direkt die Fehlerstelle markieren,<br />
damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Trial and Error sind <strong>das</strong> A und O. Sind neue Programme implementiert,<br />
reicht es nicht wenn die neuen Funktionen optimal laufen. Es ist wichtig <strong>das</strong> ganze<br />
Tool zu testen und auf Schwachstellen zu prüfen, die nach der Implementierung möglicherweise<br />
an einer anderen Stelle im System auftreten können.<br />
FÜTTERN<br />
VERBOTEN<br />
DIE SOFTSKILL-VARIABLEN FÜR DEN<br />
CODER*INNEN-QUELLCODE VON HEUTE<br />
Text: Vanessa Götzl<br />
Soft-<br />
Skills<br />
?<br />
Akzeptanz &<br />
Lernwilligkeit<br />
Nicht immer von sich auf andere schließen. Der<br />
Austausch im Team lebt davon, <strong>das</strong>s jedes Teammitglied<br />
ein anderes Know-how besitzt.<br />
Um einen konstruktiven Austausch von Wissen<br />
zu gewährleisten gehört auch eine große Portion<br />
Akzeptanz dazu. Nicht jeder kann alles wissen.<br />
Deshalb ist es wichtig sich im Team auf Augenhöhe<br />
auszutauschen. Es dürfen auch mal Vorschläge<br />
von Kolleg*innen angenommen werden, wenn sie<br />
einfach effizienter und besser sind. Durch den gegenseitigen<br />
Austausch werden Innovationen und<br />
Weiterentwicklungen gefördert. Das eigene Ego<br />
muss da manchmal vielleicht ein bisschen zurückgeschraubt<br />
werden. Denk dran: Dabei hat sich noch<br />
keiner einen Zacken aus der Krone gebrochen, ihr<br />
wollt ja schließlich als Team voran kommen.<br />
Neugierde<br />
Tüftler und Hands-on-Menschen wanted! Wer jeden Tag nur 08/15-Vorgänge abarbeiten<br />
will und routinierte Arbeiten braucht, der ist im Coder-Bereich nicht<br />
so gut aufgehoben. Außerdem besteht der Alltag von Codenden aus Herausforderungen.<br />
Coder*innen sollten Spaß an der Herausforderung haben und nicht<br />
davor zurückschrecken. Aber Achtung, schnell ist man lost in Translation. Deshalb<br />
lautet die Devise: nicht an Details aufhängen und den Fokus aufs Wesentliche<br />
behalten. Denn Entwickler*innen haben immer viel zu tun. Das Setzen<br />
von Prioritäten ist ultra wichtig. Trotzdem gilt immer der Grundsatz: Qualität<br />
ist nicht verhandelbar!<br />
Kommunikation &<br />
Teamfähigkeit<br />
Softwareschreiber*innen sind längst keine verschrobenen Einzelgänger<br />
mit chronischer Angst vor Menschen mehr. Bedeutet: Der Ton macht die<br />
Musik! Entwickler*innen sollten ihren Kolleg*innen gegenüber deshalb<br />
empathisch und aufgeschlossen sein. SCRUM ist zur Zeit DAS Ding.<br />
Teamarbeit wird groß geschrieben. Der Blick über den Tellerrand und<br />
der Austausch mit den Kolleg*innen eröffnet neue Möglichkeiten. Entwickeln<br />
ist keine One-(Wo)man-Show mehr. Große Entwicklungen<br />
sind gemeinsam besser zu stemmen als allein. Kein Grund also eine<br />
Abneigung gegen Veränderungen zu entwicklen.<br />
Foto: Goayrchin/depositphotos.com<br />
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RUBRIK<br />
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Digital <strong>für</strong><br />
sichere Wahlen.<br />
Digital-<strong>für</strong>-Deutschland.de
Behind the Screens:<br />
die IT hinter den Bundestagswahlen<br />
Der Deutsche Bundestag vertritt <strong>das</strong> deutsche Volk und ist maßgeblich<br />
daran beteiligt, Gesetze zu beschließen. Alle vier Jahre<br />
werden Abgeordnete nach den Wahlrechtsgrundsätzen allgemein,<br />
unmittelbar, frei, gleich und geheim in den Bundestag gewählt.<br />
Dieses Jahr ist es wieder so weit: Am 26. September <strong>2021</strong> steht<br />
die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag an. Alle volljährigen<br />
Deutschen dürfen entweder im Wahllokal oder per Brief wählen.<br />
Damit die Wahlen wie geplant ablaufen können, benötigt der/die<br />
Bundeswahlleiter:in zuverlässige IT-Services. Diese stellt <strong>das</strong> ITZ-<br />
Bund als IT-Dienstleister der Bundesverwaltung bereit – vor dem<br />
ersten Wahltag, in der Wahlnacht und danach bei der Feststellung<br />
des amtlichen Ergebnisses.<br />
Das ITZBund beginnt schon Monate vor der Wahl mit den Vorbereitungen,<br />
um den reibungslosen Betrieb während der Bundestagswahlen<br />
zu garantieren. So kann jederzeit auf kurzfristige<br />
Entwicklungen – wie zum Beispiel vorgezogene Neuwahlen –<br />
reagiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Statistischen<br />
Bundesamt (Destatis) und dem Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der<br />
Informationstechnik (BSI) prüfen die IT Spezialist:innen <strong>das</strong><br />
Gesamt system in verschiedenen Testläufen auf seine Wirksamkeit<br />
und Zuverlässigkeit.<br />
Vor den Wahlen wird eine stabile Infrastruktur mit Netzwerken,<br />
Servern, Systemen und Softwarelösungen errichtet. Zusätzlich<br />
wird eine Live-Betriebsumgebung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Wahlsystem aufgebaut<br />
und <strong>das</strong> Monitoring vorbereitet. Dann wird <strong>das</strong> Zusammenspiel<br />
der einzelnen IT-Komponenten getestet und <strong>das</strong> Lagezentrum<br />
<strong>für</strong> den/die Bundeswahlleiter:in errichtet. Außerdem sorgt <strong>das</strong><br />
ITZBund da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s die Wahldaten auch im Falle eines IT-Ausfalls<br />
korrekt übermittelt werden können.<br />
Mit einer Generalprobe wird sichergestellt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> System<br />
fehler frei läuft. Ein ständiges Monitoring ermöglicht <strong>das</strong> frühzeitige<br />
Erkennen und Beheben von Störungen. Um mögliche<br />
Angriffe sofort zu entdecken und abzuwehren, wird <strong>das</strong> zur<br />
Datenüber tragung genutzte Netz permanent überwacht.<br />
Außerdem betreibt <strong>das</strong> IT-Team die physikalischen Serversysteme<br />
<strong>für</strong> die Aufbereitung der Wahlergebnisse und die<br />
Internet angebote des Bundeswahlleiters/der Bundeswahlleiterin.<br />
Am Wahltag und in der Wahlnacht unterstützt <strong>das</strong><br />
ITZBund bei der Ermittlung und Übermittlung des endgültigen<br />
Ergebnisses der Bundestagswahlen.<br />
Deine Karrieremöglichkeiten<br />
Neben der Arbeit <strong>für</strong> die Wahlen arbeiten die Spezialist:innen<br />
beim ITZBund an vielen weiteren interessanten Projekten. Dabei<br />
sind sie ständig auf der Suche nach motivierten und qualifizierten<br />
Kolleg:innen. Wenn auch du die digitale Zukunft Deutschlands<br />
mitgestalten willst, wirf einen Blick in die Stellenangebote unter<br />
Digital-<strong>für</strong>-Deutschland.de/jobs.<br />
Es ist egal, ob du schon mitten im Berufsleben stehst oder nach<br />
einem passenden Studienplatz suchst. Auf dich warten nicht nur<br />
spannende Projekte <strong>für</strong> den Zoll, den Schiffsverkehr oder die<br />
Bundescloud, sondern auch Benefits wie die Vereinbarkeit von<br />
Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice,<br />
attraktive Fortbildungsangebote und beste Aufstiegschancen.<br />
Offene Stellen beim ITZBund<br />
• Dualer Studiengang Praktische Informatik (B. Eng.)<br />
• Dualer Studiengang Wirtschaftsinformatik (B. Sc.)<br />
• Ausbildung zum/zur Fachinformatiker:in der<br />
Fachrichtung Systemintegration<br />
• IT-Management-Verwaltungsinformatik<br />
an der Hochschule Harz (B. A.)<br />
• Weitere Studiengänge<br />
Noch nichts Passendes dabei?<br />
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<strong>für</strong> weitere Stellen.<br />
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Verwaltungsinformatik<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
FAHRGESCHÄFTE<br />
Text: Florian Grobbel<br />
IT SPIELT IN DER AUTOMOBILBRANCHE NUR EINE ROLLE,<br />
WENN'S UMS AUTONOME FAHREN GEHT? WEIT DANEBEN!<br />
HIER ENTDECKST DU EINIGE PERSPEKTIVEN FÜR ITLER*INNEN<br />
UND TECHIES.<br />
2003<br />
KAM ES ZUR GRÜNDUNG DER<br />
PARTNERSCHAFT »AUTOSAR«<br />
FÜR DIE STANDARDISIERUNG<br />
ON SOFTWAREARCHITEKTUR.<br />
63%<br />
DER 18- BIS 30-JÄHRIGEN FÜRCH-<br />
TEN, DASS DIE SOFTWARE VON<br />
CONNECTED CARS NICHT SICHER<br />
GENUG IST.<br />
PLATZ 2<br />
ERREICHT DEUTSCHLAND NACH<br />
CHINA BEIM FORTSCHRITT IN<br />
DER ENTWICKLUNG VON<br />
CONNECTED CARS.<br />
Geht man heute zur Fahrzeuginspektion, greift die<br />
dort prüfende Person mittlerweile als erstes zum<br />
Kabel, verbindet <strong>das</strong> Auto mit dem Laptop und<br />
kriegt dort alle Wehwehchen des Wagens schnell<br />
angezeigt. Auch wenn <strong>das</strong> komplett autonome<br />
Fahren noch ein etwas entfernter Zukunftstraum<br />
ist: Das moderne Auto funktioniert schon zu<br />
einem großen Teil digital und bietet damit einen<br />
vielversprechenden Arbeitsmarkt <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>*innen.<br />
IT LOVES TO ENTERTAIN YOU<br />
Inzwischen liest man immer öfter vom »fahrenden<br />
Computer«, wenn es um die zunehmende Digitalisierung<br />
von PKW geht. Dabei fällt einem vielleicht<br />
zuerst der treue Bordcomputer ein, der mittlerweile<br />
nicht nur ein Navigationssystem bietet,<br />
sondern sich auch mit dem Handy verbindet, Musik<br />
spielt und Textnachrichten schreibt. Die größten<br />
Zulieferer <strong>für</strong> Automobile sind hier die Handyhersteller<br />
selbst. Apple, Google & Co. bemühen<br />
sich stets, ihre Betriebssysteme in die Bordcomputer<br />
zu integrieren, aber auch in kleineren Unternehmen<br />
kannst du die Software entwickeln, die<br />
<strong>das</strong> Fahrerlebnis praktischer, informativer oder<br />
unterhaltsamer macht. Auch in der Testung von<br />
Infotainment werden zunehmend Kräfte gesucht.<br />
Hier gehört unter anderem dazu: Die Absicherung<br />
der Performance, Testung des Energieverbrauchs<br />
und Simulation von Extremsituationen. Für einen<br />
Job in dieser Branche sollte dein Studium in der<br />
Elektrotechnik oder dem Bereich Software<br />
Engineering angelegt sein. Hilfreich ist außerdem<br />
wirtschaftliches und kommunikatives Talent.<br />
Auch ohne direkten Kundenkontakt musst du dich<br />
in die Endverbraucher hineinversetzen können,<br />
um ihnen ein optimales Infotainment-Erlebnis zu<br />
ermöglichen. Genauso wie Kenntnisse in C++ und<br />
C# solltest du auch eine grundlegende Ahnung von<br />
AUTOSAR haben.<br />
START UP THE MOTORS<br />
Wie so oft in IT-Berufen ist auch in der Autobranche<br />
<strong>das</strong> Start-up ein immer häufigerer Karrierestart.<br />
Die Schwerpunkte können dabei auf den verschiedensten<br />
Bereichen liegen: Unternehmen wie<br />
Cinemo aus Stuttgart oder MicroFuzzy aus München<br />
entwickeln <strong>für</strong> den Infotainment-Bereich.<br />
Andere Start-ups setzen den Schwerpunkt auf<br />
diagnostische Systeme und Fahrassistenz. Um<br />
letzteres kümmert sich <strong>das</strong> Berliner Unternehmen<br />
German Autolabs – gegründet im Jahr 2016. Die<br />
hier entwickelten Sprachassistenten unterstützen<br />
vor allem Fahrer*innen in der Logistik mit Informationen,<br />
die mehr Sicherheit garantieren. Daniel<br />
Mieves, CPO bei German Autolabs, erklärt die<br />
Chancen, die eine Karriere in einem Start-up mit<br />
sich bringt: »Der größte Vorteil und gleichzeitig die<br />
größte Herausforderung ist sicherlich, direkt voll<br />
aufs Ganze zu gehen und unter hohem Zeitdruck<br />
komplett eigenverantwortlich zu arbeiten. Es gilt<br />
meist, eine einfache, skalierbare Lösung <strong>für</strong> komplexe<br />
Probleme zu finden. Da müssen die Grundlagen<br />
natürlich sitzen, kreatives Denken und eine<br />
hohe Eigenmotivation sind extrem wichtig.«<br />
WAS BRAUCH ICH DENN DAFÜR?<br />
Auto-Ingenieur*innen kriegen auf ihrem Weg in<br />
den Beruf häufig den Rat: »Da kommst du ohne<br />
Informatik heute nicht mehr weit!« Gilt <strong>das</strong> ganze<br />
auch umgekehrt? Muss ich als <strong>ITler</strong>*in auch Ingenieur-Skills<br />
haben? Für Christoph Neumann von<br />
German Autolabs ist klar, <strong>das</strong>s in der Autobranche<br />
Foto: <strong>audimax</strong>, EFS, privat | Illustration: tartila/freepik.com<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
<strong>das</strong> eine ohne <strong>das</strong> andere nicht funktioniert. »Software spielt ja<br />
eigentlich erst seit 15 Jahren im Autobau eine größere Rolle; die<br />
Produkte sind immer noch großartig konstruierte Maschinen<br />
mit komplexer Hardware. Jeder, der mit Autos arbeitet, muss<br />
da<strong>für</strong> ein tiefes Verständnis und Interesse mitbringen, wie diese<br />
Maschine funktioniert.« Auch die Fähigkeit, Anwendungen<br />
unter erschwerteren Bedingungen zu ermöglichen, sollte zum<br />
Repertoire gehören. Autos können sich an Orten mit schlechtem<br />
Internet befinden und auch der Speicherplatz ist begrenzt.<br />
Dass die Software dennoch problemlos läuft, ist eine besondere<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> Informatiker*innen in der Autobranche.<br />
DU BIST JETZT VERBUNDEN<br />
Natürlich darf man nicht davon ausgehen, <strong>das</strong>s die PKW der Zukunft<br />
alle nur <strong>für</strong> sich unterwegs sind. Die Zeichen stehen auf<br />
Vernetzung. Nicht nur untereinander werden die Autos verbunden<br />
sein, sondern auch mit ihrer direkten Umwelt, dem Straßennetz<br />
und der Ampel an der Kreuzung. Daher bietet nicht nur<br />
<strong>das</strong> Connected Car selbst einen attraktiven Arbeitsmarkt, sondern<br />
auch die Umgebung des Wagens, mit der er reagiert. Ein<br />
wichtiger Bestandteil der digitalen Infrastruktur ist dabei die<br />
Cloud als die Schnittstelle aller Smart Devices. Hier kannst du<br />
dich im Entwurf, dem Aufbau und der Administration von Containeranwendungen<br />
verwirklichen und dir sicher sein, in einen<br />
komplexen und zukunftssicheren Job zu starten. Neben ersten<br />
Erfahrungen in der Software- oder noch besser Cloudentwicklung<br />
sind auch hier wieder Kommunikationsskills und Einfühlungsvermögen<br />
wichtig – <strong>für</strong> ein ideales Kundenerlebnis. Egal<br />
also ob die Technik im Auto oder die Daten drumherum – der<br />
PKW der Zukunft ist auf die <strong>ITler</strong>*innen von heute angewiesen,<br />
um von der Stelle zu kommen.<br />
VON DER ORCHIDEE<br />
ZUM GOLDSCHATZ<br />
HOLGER G. WEISS, CEO BEI GERMAN AUTOLABS,<br />
ÜBER DIE ZUKUNFT VON CONNECTED CARS:<br />
»Noch vor zehn Jahren war Connected Cars eher eine<br />
Art Orchideenwissenschaft – Internet und Autos schienen<br />
kaum überlappende Punkte zu haben. Salopp gesagt<br />
reichte ein Smartphone mit Bluetooth-Anbindung, um<br />
über ein Autoradio Musik abzuspielen. Heute liegt frei<br />
nach dem Motto »Software eats Hardware« der Hauptanteil<br />
der Wertschöpfung in der Softwareentwicklung.<br />
IT-Studierende treffen also gerade auf eine echte<br />
Goldgräberstimmung.«<br />
7 Fragen: // HANDS ON & WELT<br />
VERBESSERN?<br />
Facts, die wirklich interessieren.<br />
Diesmal an Dr. Paul Spannaus, EFS<br />
Elektronische Fahrwerksysteme GmbH.<br />
Dr. Ing-Paul Spannaus, Lead Expert <strong>für</strong> virtuelle Entwicklung<br />
von Automotive Software bei EFS und Dozent an<br />
der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI)<br />
Warum ist der Support von Student*innen während des Studiums essentiell?<br />
Das Studium schafft <strong>das</strong> Grundgerüst, um Zusammenhänge der jeweiligen<br />
Wissensdisziplin zu erkennen. Mit Blick auf Nachfrage und<br />
Anforderungen der Industrie zeichnen sich Ingenieur*innen dadurch<br />
aus, Lösungen zu schaffen und die richtigen Fragen zu stellen, auf die es<br />
noch keine Antwort gibt. Diese Erfahrung der ersten Lösungsfindung<br />
mit all ihren Zweifeln muss zu einer Berufsausbildung gehören.<br />
Wie kann die Unterstützung seitens eines Unternehmens aussehen?<br />
Ich sehe Unternehmen in der Verantwortung, die »Ingenieurswerdung«<br />
aktiv zu unterstützen. Wir stellen relevante Fragen, übertragen Verantwortung<br />
und stellen den Studierenden einen Paten zur Seite.<br />
Wie binden Sie werdende Absolvent*innen in unternehmensinterne<br />
Abläufe ein?<br />
Bei werdenden Absolvent*innen kommen neben unserer Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die fachliche und persönliche Entwicklung, auch die berufliche<br />
Ausrichtung und der Berufsstart nicht zu kurz. Bei EFS binden wir<br />
Student*innen in unsere Projekte fest ein. So sammeln sie wertvolle<br />
Erfahrung <strong>für</strong> ihr zukünftiges Berufsleben.<br />
Warum sollten Student*innen mit eigenständigen Projekten<br />
konfrontiert werden?<br />
Weil sich Können über Erfahrung ausbildet und nur durch konkretes<br />
Handeln wächst. Dazu gehört auch, <strong>das</strong>s Student*innen ihre eigenen<br />
Grenzen finden und lernen, damit umzugehen.<br />
Finden Sie, <strong>das</strong>s die Absolvent*innen gut vorbereitet in die<br />
Arbeitswelt starten?<br />
Vor allem sehe ich, <strong>das</strong>s es eine »hands on«-Mentalität gibt – Absolvent*innen<br />
starten mit einem ungestümen Selbstbewusstsein, Verantwortung<br />
<strong>für</strong> die Welt zu übernehmen und die Ärmel hochzukrempeln.<br />
Mir persönlich macht es sehr viel Freude, gemeinsam mit<br />
Absolvent*innen anstehenden Technologiefragen anzugehen.<br />
Wo besteht Verbesserungsbedarf?<br />
Die Technologiewelt bewegt sich durch nichtlineare Netzwerkeffekte<br />
auffallend schnell. Entsprechend gilt es in der theoretischen<br />
Ausbildung auf <strong>das</strong> kreative Potential fremder Wissensdisziplinen<br />
hinzuweisen.<br />
Was macht Student*innen <strong>für</strong> Ihr Unternehmen so wertvoll?<br />
Student*innen bringen neue Sichtweisen und Ansatzpunkte mit in unser<br />
Unternehmen. Diese neuen Impulse sehe ich als gewinnbringend<br />
und dadurch immer auch wertvoll <strong>für</strong> den Erfolg eines Unternehmens.<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
ALEXA,<br />
SEI LEISE!<br />
DER IT-ARBEITSMARKT UND SPRACHBASIERTE TOOLS:<br />
CHATBOTS UND KOMMUNIKATIVE TELEFONSERVICES –<br />
WELCHE ROLLE SPIELT KI?<br />
Zwei Drittel: laut einer aktuellen Studie der<br />
Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik<br />
haben fast 66 Prozent aller<br />
Deutschen schon einmal einen digitalen<br />
Sprachassistenten wie Alexa oder Siri genutzt.<br />
Was vor zwanzig Jahren noch Science-Fiction<br />
war, ist mittlerweile gang und gäbe. Ein moderner<br />
Smart Home-Besitzer des 21. Jahrhunderts<br />
betritt <strong>das</strong> Haus und richtet seine Stimme zuerst<br />
an ein imaginäres Etwas, um beispielsweise <strong>das</strong><br />
Licht anzuknipsen. Simple Lichtschalter: überbewertet.<br />
Doch was steckt hinter dieser Technologie,<br />
was finden wir daran so faszinierend, wo<br />
werden heutzutage sprachunterstützte Systeme<br />
verwendet und welche Rolle spielt dabei KI?<br />
INNOVATIONS-KATALYSATOR PANDEMIE<br />
Denken wir an stimmbasierte Künstliche Intelligenz,<br />
kommen uns gleich die praktischen Alltagshelfer<br />
Siri, Cortana, Alexa oder der Google<br />
Assistant in den Sinn. Technologien wie diese<br />
werden mittlerweile sowohl im Privat- als auch<br />
im Business-Bereich eingesetzt. Durch die Pandemie<br />
haben sich Innovationen auch in ganz<br />
anderen Bereichen durchgesetzt. So ist es dem<br />
mittelfränkischen Start-up »VITAS« gelungen,<br />
ihren Sprachassistenten <strong>für</strong> Telefonanfragen<br />
in Corona-Hotlines zu implementieren. Ursprünglich<br />
sollte der KI-basierte Assistent <strong>für</strong><br />
Tisch-Reservierungen in Restaurants dienen.<br />
»Als wir erfuhren, <strong>das</strong>s die Gastro geschlossen<br />
wird, haben wir innerhalb von drei Wochen<br />
umgeswitched und unser Programm auf die<br />
Bedürfnisse der Corona-Hotlines angepasst«<br />
erinnert sich Tobias Bäumler, einer der drei<br />
VITAS-Gründer. Laut Bäumler ist einer der<br />
vielen Vorteile von Start-ups: Agilität. Die kurzen<br />
Wege, Freiheit im Arbeitsalltag und die<br />
hohe Kundenorientierung ermöglichen eine<br />
kurze Reaktionszeit auf Trends und gesellschaftliche<br />
Entwicklungen.<br />
KI IST ÜBERALL! STIMMT DAS?<br />
Forschungen zu Künstlicher Intelligenz und<br />
neuronalen Netzwerken gibt es schon seit einigen<br />
Jahren. Inzwischen hat sich dieses Thema<br />
aber zu einem regelrechten Hype entwickelt.<br />
Woran liegt <strong>das</strong>? Die hohe Rechenleistung, die<br />
da<strong>für</strong> benötigt wird, ist inzwischen besser ausgebaut.<br />
Außerdem kommt hinzu, <strong>das</strong>s viele<br />
finanzielle Mittel in die Entwicklung von KI<br />
fließen. »Nahezu jede neue Software der letzten<br />
zwei bis drei Jahre beinhaltet Künstliche Intelligenz«,<br />
so der Gründer der Neohelden GmbH<br />
in Karlsruhe, Dr. Kiryo Abraham. Bei KI geht<br />
es darum, menschliches Wissen zu imitieren.<br />
Die Basis bildet dabei Maschinelles Lernen. Algorithmen<br />
durchforsten große Datenmengen<br />
nach Übereinstimmungen und ziehen Schlussfolgerungen.<br />
Wissenstransfer, den ein Mensch<br />
beherrscht, kann diese Technologie allerdings<br />
nicht nachahmen.<br />
KI-SYSTEME IN DER INDUSTRIE<br />
Das High-Tech Start-up »Neohelden« aus Karlsruhe<br />
hat vor rund drei Jahren einen KI-basierten<br />
Sprachassistenten <strong>für</strong> Unternehmen entwickelt.<br />
Das Besondere an ihm: »Neo« ist adaptiv und<br />
kann in verschiedene Systeme integriert und<br />
sogar von den jeweiligen Unternehmen selbst<br />
weiterentwickelt werden, quasi branchenunabhängig.<br />
Das Tool soll Mitarbeiter*innen über<br />
Sprache bei der Abwicklung von Prozessen helfen.<br />
Besonders in der Industrie ist »Neo« vielversprechend.<br />
Warum gerade in der Industrie?<br />
Kiryo Abraham findet in diesem Zusammenhang<br />
verschiedene Aspekte spannend: »Durch<br />
Sprache kann der Arbeitsprozess effizienter gestaltet<br />
werden, denn Sprache ist natürlich und<br />
funktioniert schneller als <strong>das</strong> geschriebene<br />
Wort. Die Arbeitssicherheit wird erhöht, da sich<br />
der Nutzer weiterhin auf seine Hände und beispielsweise<br />
die zu reparierende Maschine konzentrieren<br />
kann. Außerdem sparen sich die<br />
Mitarbeiter*innen <strong>das</strong> lästige Protokollieren<br />
nach der Wartung beziehungsweise nach dem<br />
Prozess, da »Neo« den Mitarbeitenden durch<br />
den gesamten Prozess begleitet und die Daten<br />
direkt an der richtigen Stelle ablegt.« Sprache<br />
ist in ihrer Anwendung sehr praktisch und intuitiv,<br />
findet auch Tobias Bäumler von VITAS.<br />
»Deshalb greifen auch in der digitalisierten Welt<br />
von heute Kund*innen immer noch am liebsten<br />
zum Hörer und möchten mit jemandem sprechen«,<br />
stellt er fest. Einfache Anliegen könnten<br />
in Zukunft mehr und mehr durch automatisierte<br />
Beantwortung zum Standard werden. Er<br />
geht davon aus, <strong>das</strong>s in naher Zukunft <strong>das</strong> Telefon<br />
der bevorzugte Kanal bleiben wird.<br />
Andererseits ist bei der Entwicklung solcher Assistenten<br />
viel Hirnschmalz gefragt, denn »Sprache<br />
ist nicht einfach zu handeln«, macht der<br />
Gründer von Neohelden deutlich. Die menschliche<br />
Sprache existiert bei den Anwender*innen<br />
oft nicht in ihrer reinen Form. Umgangssprache,<br />
Dialekt, Störgeräusche oder gebrochenes<br />
Deutsch können mögliche Faktoren sein, die bei<br />
der Programmierung beachtet werden müssen.<br />
Text: Vanessa Götzl | Illustration: HoldenKolf/depositphotos.com<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
WEN BRAUCHT ES FÜR DIE ENTWICKLUNG?<br />
Nicht nur die Neohelden und VITAS entwickeln<br />
sprachbasierte Tools. Auch MoinAI aus<br />
Hamburg und Thingsthinking aus Karlsruhe<br />
schreiben sich die Forschung und Entwicklung<br />
von Sprache in KI-basierten Tools auf die<br />
Fahne. Der Chatbot von MoinAI soll Kundenkommunikation<br />
besser und effizienter machen.<br />
Aber wie können junge Absolvent*innen<br />
in Unternehmen wie diesen Fuß fassen? »Wir<br />
schalten unsere Stellenausschreibungen über<br />
die typischen Online-Kanäle wie LinkedIn,<br />
Stellenwerk, etc. Jobmessen, auf denen genetzwerkt<br />
wurde fanden aufgrund der Pandemie leider<br />
nicht statt. Außerdem haben wir kein klassisches<br />
Büro, <strong>das</strong> sich von anderen Büroräumen abgrenzt,<br />
sondern nutzen Co-Working-Spaces. Darüber<br />
finden wir auch <strong>das</strong> ein oder andere neue Teammitglied«,<br />
erklärt einer der Gründer von MoinAI,<br />
Patrick Zimmermann. Vor allem Data Scientists,<br />
Machine Learning Expert*innen, aber auch<br />
Mathematiker*innen und Programmierer*innen<br />
braucht sein Team. Mit der Anwendung »semantha«<br />
entwickelte Thingsthinking ein KI-basiertes<br />
Tool, <strong>das</strong> komplexe Schriftstücke in kurzer<br />
Zeit <strong>für</strong> den*die Nutzer*in verständlich macht.<br />
»semantha« funktioniert aber nicht wie die einfache<br />
Wörtersuche in Word. »Das Tool versteht<br />
tatsächlich Zusammenhänge, Kontext und verschiedene<br />
Formulierungen, analysiert sie und<br />
liefert dem*der Anwender*in die Informationen,<br />
nach denen gesucht wurden«, erklärt<br />
Dr. Mathias Landhäußer, einer der Gründer<br />
von Thingsthinking. Dabei spiele es keine Rolle,<br />
ob es um eine Gebrauchsanweisung, einen<br />
Vertrag oder einen komplexen Vorgang in einer<br />
Maschine geht. Denn »<strong>das</strong> Schöne an der Technologie<br />
ist, <strong>das</strong>s sie nicht einer bestimmten<br />
Branche zugeordnet ist, sondern ihrer Methode«,<br />
so Landhäußer. Sein Start-up braucht<br />
Computerlinguistiker*innen, Software-Engineers<br />
und UX-Designer*innen aber auch »Leute,<br />
die die Prozesse beim Kunden verstehen. Etwa<br />
40 Prozent unseres Teams ist <strong>für</strong> die Kundenkommunikation<br />
zuständig und hat nichts<br />
mit Programmieren und Künstlicher Intelligenz<br />
am Hut«. Außerdem sieht Landhäußer<br />
ein Problem darin, <strong>das</strong>s Programmierer*innen<br />
im Studium selten Anwendungsbeispiele aus<br />
der Praxis an die Hand bekommen und sehr<br />
theoretisch ausgebildet werden. Meistens<br />
programmieren die <strong>ITler</strong>*innen nur <strong>für</strong> andere<br />
<strong>ITler</strong>*innen, in der Realität sieht <strong>das</strong> allerdings<br />
anders aus. Denn <strong>ITler</strong>*innen, die<br />
künftig in Unternehmen arbeiten, um Software<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Enterprise-Umfeld zu schreiben,<br />
müssen diese auch <strong>für</strong> Nicht-<strong>ITler</strong>*innen<br />
benutzbar und wartbar machen können. Bei<br />
den Neohelden sind Front-End- und Back-End-<br />
Entwickler*innen unverzichtbar.<br />
Die Front-End-Entwickler*innen übernehmen<br />
bei den Neohelden auch <strong>das</strong> Designen. Full-<br />
Stack-Entwickler*innen, die <strong>das</strong> KI-Know-how<br />
besitzen und dedizierte Entwickler*innen machen<br />
neben Vertriebler*innen <strong>das</strong> Team komplett.<br />
Beim Kunden nimmt ein dreiköpfiges<br />
Expertenteam, bestehend aus Projektleitung,<br />
Conversational Designer*in und <strong>ITler</strong>*in die jeweiligen<br />
Nutzer*innen an die Hand. Conversational<br />
Designer*innen versuchen den Sprachassistenten<br />
so menschlich und hilfsbereit wie<br />
möglich zu machen. Dabei ist es auch wichtig<br />
zu wissen, welche Fachtermini in bestimmten<br />
Branchen üblich sind und wie die Mitarbeitenden<br />
angesprochen werden sollen und wollen.<br />
All <strong>das</strong> kann laut Dr. Kiryo Abraham individuell<br />
an <strong>das</strong> jeweilige Unternehmen angepasst<br />
werden. Vermehrt wird in der Tech-Branche<br />
davon gesprochen, <strong>das</strong>s die Interaktion durch<br />
Sprache die Interaktion der Zukunft sein wird.<br />
Und auch Dr. Kiryo Abraham, der auch am KIT<br />
referiert, ist sich sicher, <strong>das</strong>s sprachbasierte<br />
Assistenten im B2B-Bereich in den nächsten<br />
Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />
Außerdem legt er Studierenden der Informatik<br />
nahe, <strong>das</strong> Thema Sprache in der Softwareentwicklung<br />
ernst zu nehmen und sich im Bereich<br />
KI schon während des Studiums weiterzubilden.<br />
Sie wissen, wie wichtig<br />
Atmosphäre ist?<br />
Wir auch. Als weltweiter Rückversicherer übernehmen wir Risiken<br />
anderer Versicherungen, entwickeln gemeinsam mit ihnen innovative<br />
Produkte und suchen nach Win-Win-Lösungen. Eine auf<br />
Vertrauen basierende Zusammenarbeit ist da<strong>für</strong> besonders wichtig.<br />
Dieses Vertrauen setzen wir auch in unsere Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter. Große Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />
werden Ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu tragen<br />
und sich zu entwickeln.<br />
Die Erdatmosphäre können leider auch wir nicht rückversichern.<br />
Risiken aus der Luft- und Raumfahrt übernehmen wir aber tatsächlich.<br />
www.hannover-rueck.jobs
BRANCHENEINBLICK<br />
RUBRIK<br />
BANKING, FINANCIAL SERVICES & FINTECH:<br />
EIN BRANCHENEINBLICK<br />
FÜR BALD-EINSTEIGER*INNEN<br />
Entenhausen Reloaded<br />
Zwei Krisen im Vergleich: 2008 erlebte die Finanzwelt eine bis dato ungesehene<br />
Erschütterung, ausgelöst durch <strong>das</strong> Platzen der Immobilienblase<br />
in den USA. Die Finanzwirtschaft der beinahe ganzen Welt geriet<br />
in Turbulenzen und die staatlichen Finanzen mussten mit Risikobeteiligungen,<br />
Kredithilfen und Bürgschaften gigantische Rettungsschirme<br />
aufspannen. Die Folge: Bei Studierenden und Absolvent*innen erfuhr<br />
die Finanzwirtschaft einen enormen Image-Knacks als Arbeitgeber und<br />
Karriereförderer.<br />
Zwölf Jahre später ist die Corona-Krise da und muss in diesen Tagen immer<br />
wieder als Vergleich zur Finanzkrise herhalten – doch Corona ist<br />
von ganz anderem Kaliber: Hatte die Finanzkrise noch bewirkt, <strong>das</strong>s ein<br />
neuer regulatorischer Rahmen <strong>für</strong> ein auf lange Sicht widerstandsfähiges<br />
Finanzsystem gesichert wurde, ist die Situation jetzt eine völlig andere:<br />
Covid-19 ist <strong>für</strong> den Banken- und Kapitalmarkt ein regelrechter Innovationstreiber<br />
und Jobmotor!<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte haben Kunden in<br />
der Pandemie verstärkt digitale Leistungen der Banken in Anspruch genommen.<br />
Entsprechend verzeichneten viele Digitalbanken im Neukundengeschäft<br />
beeindruckende Erfolge. Fast die Hälfte aller untersuchten<br />
Banken gab an, Live-Interaktionen mit Bankangestellten über den Bankautomaten<br />
einzuführen, einen mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten<br />
Roboter im Eingangsbereich von Kernfilialen zu positionieren oder Bankautomaten<br />
um branchenübergreifende Services zu erweitern. Die Verknüpfung<br />
von umfassenden Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz<br />
ermöglicht individuell zugeschnittene Finanzdienstleistungen.<br />
FINANZWIRTSCHAFT KOMMT GESTÄRKT AUS DER PANDEMIE<br />
»Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, <strong>das</strong>s die globale Banken- und<br />
Kapitalmarktindustrie die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie<br />
bisher bemerkenswert gemeistert hat«, lautet <strong>das</strong> Fazit der Deloitte-<br />
Unternehmensberater. »Angesichts der vollständigen Umstellung auf<br />
virtuelles Arbeiten in nur wenigen Wochen waren vor allem jene Geldhäuser<br />
im Vorteil, die schon vor der Pandemie in eine vollumfängliche<br />
Digitalisierung investierten.« Für Berufseinsteiger*innen ist damit der<br />
wichtigste Grund genannt, warum die Karriereaussichten in der Finanzwelt<br />
derzeit ausgesprochen gut sind: Der Umbau der Finanzbranche<br />
hin zu einem globalen Netzwerk aus FinTechs war schon vor Corona in<br />
vollem Gange und hat die Arbeitgeber jetzt in die beste Startposition gebracht,<br />
um attraktive Einstiegsmöglichkeiten und Karriereperspektiven<br />
zu bieten.<br />
FinTech steht <strong>für</strong> FINanzTECHnologie – und bedeutet genau <strong>das</strong>: Fin-<br />
Tech-Unternehmen machen Finanzdienstleistungen fit <strong>für</strong> die Zukunft<br />
– mit digitalen Prozessen, Online-Plattformen und Apps. Oder anders<br />
gesagt: Mit FinTechs bleibt Onkel Dagoberts Geldspeicher leer, weil sein<br />
Buchhalter <strong>das</strong> Vermögen nicht in Münzen, sondern in virtuellen Bitcoins<br />
angelegt hat: Entenhausen reloaded. Das zeigt aber auch, wie sich<br />
die Berufsprofile und die Struktur der Arbeitgeber*innen verändern: Fin-<br />
Techs können sowohl klassische Banken und Versicherungen sein, die<br />
zukunftsorientierte Technik-Dienstleistungen anbieten. Jobs vergeben<br />
aber auch zahlreiche Start-ups, die sich auf digitale Finanzdienstleistungen<br />
spezialisiert haben. Das können Geldanlagen, Vorsorge und Consulting,<br />
aber auch mobile Bezahllösungen oder Social Trading-Lösungen<br />
sein.<br />
ZAHLEN-CRACKS MIT PROGRAMMIER-KENNTNISSEN GESUCHT<br />
Durch den FinTech-Trend entstehen neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />
Die besten Studienvoraussetzungen <strong>für</strong> eine Karriere bei<br />
FinTechs bringen <strong>ITler</strong>*innen, BWLer*innen mit Schwerpunkt Bank<br />
Text: Florian Vollmers | Illustration: dieKleinert / Christian Berger/mauritiusimages.com, Nady_Bun/depositphotos.com<br />
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BRANCHENEINBLICK RUBRIK<br />
oder Versicherung und idealerweise Consulting<br />
mit. Entscheidend sind Programmier-, Business<br />
Development- oder Finanzkenntnisse. Da Fin-<br />
Techs häufig Start-ups sind, wird auch ein ganz<br />
bestimmter Typ an Nachwuchskräften gesucht:<br />
»Der Wettbewerb um Talente ist voll im Gange«,<br />
bestätigt Andreas Krischke, Gründer und<br />
Geschäftsführer von Indigo Headhunters. »Fin-<br />
Techs suchen Leute, die eine gewisse Portion Pioniergeist<br />
mitbringen. FinTechs gelten als innovativ,<br />
schnell und dynamisch.« Für Frauen sind die<br />
Karrierechancen in FinTech-Unternehmen gut:<br />
Die Hälfte des Personals ist weiblich und knapp<br />
ein Drittel der Führungskräfte sind Frauen.<br />
Immer mehr Hochschulen<br />
bieten spezialisierte Studiengänge<br />
an, zum Beispiel die TU<br />
München mit dem Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Digital Finance oder die<br />
Uni Bremen mit ihrem BWL-<br />
Lehrstuhl, Schwerpunkt Finanztechnologie<br />
und -dienstleistungen.<br />
Um im digitalen<br />
Wandel Schritt zu halten, bieten<br />
auch zahlreiche klassische<br />
Banken moderne Studien- und<br />
Ausbildungsgänge an. Bei der<br />
VR-Bank helfen beispielsweise<br />
Azubis zum IT-Systemkaufmann<br />
bei der Einrichtung moderner<br />
Kommunikationsformen<br />
wie Video-Telefonie. Im<br />
dualen Studium »Management<br />
und Digitalisierung« der Targobank<br />
analysieren Nachwuchskräfte<br />
die Trends am Markt<br />
und untersuchen, welche neuen<br />
Produkte und Services sich<br />
Kunden wünschen.<br />
Mit konkreten Zahlen <strong>für</strong> den aktuellen Personalbedarf<br />
im FinTech-Segment halten sich die<br />
Arbeitgeber – wie in allen anderen Branchen –<br />
wegen Corona derzeit noch bedeckt, doch <strong>das</strong>s<br />
die Nachfrage nach Köpfen, die <strong>das</strong> Programmieren<br />
und Finanzwissen verbinden, immer weiter<br />
steigt, ist unter Personaler*innen kein Geheimnis.<br />
Die Beschäftigungskomponente des Arbeitsmarktbarometers<br />
des Instituts <strong>für</strong> Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung legte zuletzt um 3,2 Punkte<br />
auf 106,5 Punkte zu.<br />
700<br />
FinTech-Unternehmen<br />
gibt es allein in<br />
Deutschland. Seit 2015<br />
hat sich ihre Anzahl<br />
um 60 Prozent erhöht.<br />
Am häufigsten sind<br />
FinTechs im Segment<br />
Zahlungsverkehr tätig.<br />
Die größten Fin-<br />
Techs in der deutschen<br />
Start-up-Szene sind N26,<br />
wefox Germany,<br />
Raisin, Solarisbank<br />
und Clark<br />
Germany. Sie haben sich<br />
in den letzten Jahren zu einer<br />
ernsten Konkurrenz <strong>für</strong> traditionelle<br />
Finanzdienstleister<br />
wie Banken und Versicherungen<br />
entwickelt.<br />
Robo-Advice heißt<br />
die Dienstleistung, bei der<br />
Anlagetypen und Kapitalanlagestrategien<br />
nach<br />
Dateneingabe automatisch<br />
ausgelöst werden.<br />
52<br />
Milliarden Euro:<br />
Seit 2016 hat sich <strong>das</strong><br />
Volumen des<br />
deutschen<br />
FinTech-Marktes<br />
versechsfacht<br />
BREXIT ALS GEBURTSHELFER<br />
Was <strong>für</strong> Berufseinsteiger*innen hinzu kommt: Wegen des Brexit<br />
haben bisher über 400 Banken, Finanzdienstleister und FinTechs<br />
ihren Sitz von London in die EU verlagert. Analyst*innen von<br />
New Financial rechnen damit, <strong>das</strong>s künftig noch mehr britische<br />
Finanzdienstleister*innen ihre Aktivitäten verlagern. »Wir stehen<br />
erst am Ende des Brexit-Beginns«, heißt es in einer New Financial-<br />
Studie. So könnten bis Ende 2022 knapp 3.500 neue Arbeitsplätze<br />
allein in Frankfurt am Main entstehen. Die Standort-Initiative Frankfurt<br />
Main Finance rechnet gar langfristig mit 10.000 neuen Jobs, die<br />
dank des Brexit am FinTech-Hot Spot Frankfurt geschaffen würden.<br />
In der Job-Hitparade der FinTechs ist Frankfurt übrigens nur auf Platz<br />
drei – hinter Hamburg und München.<br />
Satzergänzung// VOM THEORETIKER<br />
ZUM BANKENBERATER – SO KLAPPT'S<br />
»Wie soll man Banken beraten, wenn<br />
man den Schalter nur von vorne kennt?«<br />
Johannes Laub von msg kennt die<br />
Antwort!<br />
Johannes Laub ist IT Consultant bei der msg<br />
GillardonBSM AG am Standort Ismaning und <strong>für</strong> den<br />
Bereich Sparkassenfinanzgruppe verantwortlich.<br />
Einstieg in die Bankenberatung<br />
ohne Branchen-Fachwissen...<br />
...funktioniert mit dem Traineeprogramm der msg PROFESSIONAL<br />
START. Hier lernte ich – neben vieler Teambuilding- Events mit den<br />
anderen Trainees – bei Schulungen viel über die Methodiken beim<br />
Projektmanagement, Requirement Engineering oder der Agilen Entwicklung.<br />
Darüber hinaus erhielt ich bei einer Case Study Einblicke<br />
in verschiedene Rollen bei der Projektarbeit. Hier war es unsere Aufgabe,<br />
Komponenten <strong>für</strong> ein Projektmanagement- Tool zu entwickeln.<br />
Ich konnte <strong>das</strong> Entwicklerteam als Scrum Master unterstützen und im<br />
weiteren Verlauf Aufgaben aus dem Projektbüro übernehmen.<br />
Mein Schulungshighlight bei msg...<br />
...war der Zertifikatsstudiengang »Bankfachwissen kompakt« der<br />
Frankfurt School of Finance & Management, den alle Traineeteilnehmer<br />
im Bereich Banking während der Traineephase besuchten. Er ermöglichte<br />
mir den »Sprung« aus der rein mathematischen Theorie in<br />
die Bankenwelt, den ich mir erhofft hatte. Neben Block und Stift begrüßte<br />
uns am ersten Seminarmorgen ein Ordner mit fast 500 Seiten<br />
Stoff <strong>für</strong> die anstehende Zertifizierung. Während der nächsten sieben<br />
Tage standen uns sieben Module bevor, u. a. »Bankenaufsicht und<br />
Bankrecht«, »Retail Banking« und »Corporate Banking«.<br />
Zusammengefasst...<br />
...hört sich <strong>das</strong> Ganze jetzt vielleicht ein bisschen nach trockener<br />
Theorie an. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Obwohl der Zeitplan<br />
doch relativ straff ist, werden so viele interessante Fragen aufgeworfen<br />
– teils da es Bestandteil des Lernstoffs war, teils »weil man <strong>das</strong> schon<br />
immer wissen wollte«. Die Fragen konnten wir gemeinsam besprechen<br />
oder bekamen sie beantwortet. Auch <strong>für</strong> Anekdoten aus dem Banking-<br />
Bereich hatte unser Lehrer immer Zeit. Tatsächliche Praxis kann man<br />
natürlich nicht ersetzen, jedoch liefert diese Schulung eine solide Basis,<br />
auf der man aufbauen kann. Mir hat <strong>das</strong> msg- Traineeprogramm geholfen,<br />
in einer Branche Fuß zu fassen, in der ich mich vor meiner Bewerbung<br />
bei msg überhaupt nicht auskannte.<br />
Save the date<br />
29.10. Scrum in IT-Projekten – msg Projektmanagement-Training<br />
CLICK & MEET – Online-Event <strong>für</strong> MINT-Absolvent*innen<br />
und Studierende<br />
12.11. Kanban in IT-Projekten – msg Projektmanagement-Training<br />
19.–21.11. CODE & CREATE – Event <strong>für</strong> MINT-Studierende<br />
26.11. Design Thinking – msg Kreativitätstraining<br />
Mehr Infos gibt's hier:<br />
karriere.msg.group/events/msg-events<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
<br />
<br />
<br />
E-COMMERCE-TRENDS 2022: WELCHE JOBS WARTEN. WER SIE KRIEGT. WIE DAS GEHT.<br />
»Fluid Concepts and Creative Analogies« – John Wrainwright besitzt<br />
noch immer die Originalrechnung des Buches von Douglas R.<br />
Hofstadter. Er hat es 1995 gekauft – als erster Kunde von Amazon<br />
– damals, als Bücher noch die einzige Produktkategorie des Onlineversandhändlers<br />
waren. Es ist kaum vorstellbar, <strong>das</strong>s unser Konsumalltag<br />
heute von dem geprägt ist, was einst – noch keine 30 Jahre her<br />
– eine genauso kaum vorstellbare Utopie war: Egal, was wir brauchen,<br />
mit einem Klick ist es in ein paar Tagen bei uns zu Hause.<br />
KEEP ON MOVING<br />
Der E-Commerce macht heute rund 12,2 Prozent des Umsatzes im<br />
Einzelhandel aus. Unabhängig vom Krisenjahr 2020 ist die Tendenz<br />
steigend. »Wir haben einen Aufstieg im Onlinehandel eigentlich<br />
seit Gründung. Das hat sich in den letzten zehn Jahren schon deutlich<br />
beschleunigt. Jeder Bereich im Onlinehandel wächst weiterhin«,<br />
sagt Ingo Bertram, Pressesprecher bei Otto. Corona sei definitiv<br />
ein Booster gewesen, aber vor allem haben die Menschen online<br />
Dinge bestellt, die sie zuvor noch nie bestellt hatten. »Als zum Beispiel<br />
die Friseure schließen mussten, ist in kürzester Zeit die Nachfrage<br />
nach Haar- und Bartschneidern regelrecht explodiert«, erinnert<br />
sich Bertram.<br />
Auch <strong>das</strong> Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden ist uns in Zeiten<br />
von Homeoffice wichtiger geworden: Einrichtung ist einer der<br />
Trends beim Onlineshopping. Technologien wie Augmented Reality<br />
helfen uns beim Kauf. Wir können uns ansehen, wie <strong>das</strong> Möbelstück<br />
bei uns zu Hause aussieht, virtuell Brillen anprobieren oder Haarfarben<br />
testen. Aber CGI (Computer Generated Imagery) ist nur die<br />
Spitze des Eisbergs in der Welt des E-Commerce. »Dieses Gebiet ist<br />
per se extrem in Bewegung. Es tut sich ständig etwas«, meint Michael<br />
Rohrmüller, CEO der E-Commerce Agentur Pixelmechanics. Ähnlich<br />
sieht es auch Rolf Schumann, Vorstandsvorsitzender <strong>für</strong> Digitalisierung/Online<br />
bei der Schwarz Gruppe (u.a. Lidl, Kaufland): »Das<br />
Kaufverhalten und die Anforderungen der Kunden entwickeln sich<br />
stetig weiter. Dementsprechend müssen wir auch mit digitalen Technologien<br />
und Neuerungen ständig am Puls der Zeit sein. Das macht<br />
E-Commerce so spannend.«<br />
BERUFSBUFFET E- UND M-COMMERCE<br />
So dynamisch <strong>das</strong> Feld ist, so unterschiedlich sind die Tätigkeiten<br />
und Berufsaussichten <strong>für</strong> Informatiker*innen. »Wir suchen Tech-<br />
Talente in fast allen Bereichen. Von Developern <strong>für</strong> <strong>das</strong> Backend<br />
und Frontend, über Mobile-Developer <strong>für</strong> iOS und Android bis hin<br />
zu Produkt- und Data Science-Experten. Die Aufgaben sind vielfältig,<br />
zumal sich der E-Commerce ständig weiterentwickelt und<br />
wir stark wachsen«, sagt Andreas Engel, Pressesprecher von Lieferando.<br />
Für die Entwicklung und technische Umsetzung von Online-<br />
Shops sind vor allem die Software Developer zuständig. Sie arbeiten<br />
eng mit Software Architects, Produktmanager*innen und Requirement<br />
Engineers zusammen, »die <strong>das</strong> Anforderungsmanagement<br />
betreiben und am Ende die Anforderungen übersetzen können, damit<br />
<strong>das</strong> Entwicklungsteam die Produkte perfekt entwickeln und<br />
zuschneiden kann«, erklärt Nils Birke, HR-Marketing-Manager bei<br />
Otto. Auch Mobile-Developer <strong>für</strong> iOS und Android-Apps werden<br />
stark nachgefragt. Denn mittlerweile kauft jeder zweite Deutsche via<br />
Text: Lena Dippold | Illustrationen: kchungtw, lukpedclub.gmail.com/depositphotos.com<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
Smartphone ein. Damit liegt der Mobile-Commerce als<br />
bevorzugter Kanal inzwischen sogar vor dem klassischen<br />
Online-Shopping am Desktop. Das merkt man<br />
auch bei ALDI: »Der M-Commerce, als nächste Stufe<br />
des E-Commerce, wird dabei weiterhin an Stellenwert<br />
gewinnen, solange dieser einen wirklichen Nutzen <strong>für</strong><br />
den Kunden bietet. Die Entwicklung rund um ›mobile<br />
first‹ schreitet weiter voran.«<br />
Stichwort: Omni-Channel. Die Verknüpfung aller Vertriebskanäle<br />
eines Unternehmens ermögliche es, nicht<br />
nur nahtlos zwischen den verschiedenen Kanälen zu<br />
wechseln, sondern sie simultan zu nutzen. »Unsere<br />
Kundinnen und Kunden erwarten zunehmend ein Produkt-<br />
und Serviceangebot, <strong>das</strong> immer stärker vernetzt<br />
ist und einer modernen Customer-Journey entspricht.<br />
Dazu gehört es, alle Berührungspunkte enger miteinander<br />
zu verbinden, egal ob online oder offline«, erklärt<br />
Rolf Schumann. Wir legen etwas online in den<br />
Warenkorb und bestellen es später per App. Wir klicken<br />
und collecten. Und egal, wie wir einkaufen, wir<br />
hinterlassen Spuren. Stichwort Big Data. Im E-Commerce<br />
fallen enorme Datenmengen an, mit denen man<br />
– wenn sie richtig genutzt werden – <strong>das</strong> Verhalten und<br />
die Kaufentscheidungen der Kund*innen nachvollziehen<br />
kann. Das Aufbereiten dieser unstrukturierten Daten,<br />
so<strong>das</strong>s dem Unternehmen diejenigen Informationen<br />
bleiben, die es tatsächlich benötigt, übernehmen<br />
Data Engineers. Sie sorgen da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s die Daten überhaupt<br />
erst analysiert werden können. »Was können<br />
wir aus den Daten gewinnen/erkennen, um wirklich<br />
kundenwirksame Produkte zu entwickeln?«, fasst Nils<br />
Birke die Aufgabe der Data Analysts und Data Scientists<br />
zusammen. Deren Aufgabe ist es nicht nur, Muster<br />
und Trends in den vorliegenden Daten zu erkennen,<br />
sondern auf dieser Grundlage Vorhersagen und Entscheidungen<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Unternehmen zu treffen. Wenn es<br />
um Daten geht, spielt auch Künstliche Intelligenz eine<br />
wichtige Rolle: Sie wird dazu eingesetzt, um uns Produkte<br />
vorzuschlagen, die uns tatsächlich interessieren.<br />
Durch die Personalisierung entsteht ein individuelles<br />
Einkaufserlebnis und die Kundenzufriedenheit steigt.<br />
TREND IT UP<br />
Der E-Commerce ist ein Sektor, der IT-Spezialist*innen<br />
nicht nur willkommen heißt, sondern vor allem<br />
braucht; da sind sich die Expert*innen einig. »Der Bedarf<br />
an IT-Nachwuchskräften wird weiter wachsen,<br />
erstens weil die Branche selbst in wirtschaftlich turbulenten<br />
Zeiten sehr schnell wächst und zweitens die<br />
IT-Infrastruktur des digitalen Handels immer komplexer<br />
wird und immer mehr Anwendungsbereiche und<br />
Services umfasst«, erklärt Frank Düssler vom Bundesverband<br />
E-Commerce und Versandhandel. Und egal,<br />
ob Developer, Data Scientist oder Software Architect,<br />
die Arbeit im E-Commerce setzt vor allem eins voraus:<br />
Lebenslanges Lernen. Sich nicht nur an neue Technologien<br />
und Trends anzupassen, sondern sie mitzugestalten.<br />
Denn fragt man Michael Rohrmüller, welche<br />
Sparten besonders vom Onlinehandel profitieren, ist er<br />
sich sicher: »Alle. Einfach nur alle.«<br />
Die Deutschen shoppen online<br />
am liebsten Bekleidung.<br />
Neben Amazon ist<br />
Otto – mit einem<br />
Nettoumsatz von<br />
rund 4,6 Millionen Euro – 2020<br />
der größte E-Commerce Händler<br />
Deutschlands.<br />
Amazon beschäftigt<br />
alleine in Deutschland über 18.000<br />
Mitarbeitende.<br />
In Deutschland erwirtschaftet<br />
der E-Commerce<br />
72,8 Milliarden Euro<br />
Umsatz.<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
HIGHWAY TO HEALTH<br />
ROBOTIK IM OP.<br />
HIGH-TECH-PROTHESEN.<br />
SMARTE GERÄTE.<br />
WIE IT-KNOW-HOW<br />
GESUNDHEIT UNTERSTÜTZT.<br />
Digitalisierungsbeschleuniger COVID-19 hat erneut zugeschlagen – und zwar<br />
in der Gesundheitsbranche. Laut dem Frauenhofer IAIS durchlebt <strong>das</strong> Gesundheitswesen<br />
aktuell einen großen technologischen Wandel. Umso wichtiger ist die<br />
Digitalisierungsoptimierung – und da kommt die IT-Branche ins Spiel. Mittlerweile hat<br />
sich auch beim Technik-Nachzügler Deutschland etwas getan. Sei es die Corona-Warn-App<br />
oder die Einführung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs.) Dass da deutlich mehr<br />
geht, haben mittlerweile auch die Technik-Nachzügler in der Gesundheitsbranche mitbekommen.<br />
Und gerade jetzt zeigt sich: Eine technische Renovierung ist dringend nötig<br />
THE FUTURE IS ePA<br />
IT BECOMES PERSONAL<br />
ROBOTER INCOMING<br />
FAKTENCHECK<br />
Seit Januar <strong>2021</strong> stellen die Krankenkassen in<br />
Deutschland ihren Versicherten die elektronische<br />
Patientenakte (ePA) zur Verfügung. Laut einer<br />
Bitkom-Umfrage zum Thema Digital Health gaben<br />
rund 66 Prozent an, künftig die ePA nutzen zu<br />
wollen. Seit Juli müssen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen<br />
die ePA lesen und befüllen<br />
können.<br />
KERNSTÜCK DER DIGITALISIERUNG?<br />
Tim Wedler, Product Owner im ePA-Team der<br />
BARMER, sieht in der elektronischen Patientenakte<br />
– eCare einen Meilenstein der Digitalisierung<br />
des Gesundheitswesens. So ließen sich zum Beispiel<br />
mit dem integrierten Mediplaner Risiken bei<br />
der Einnahme zahlreicher Medikamente reduzieren.<br />
Das Aufgabenfeld in einem so innovativen<br />
Bereich sei sehr vielfältig und abwechslungsreich,<br />
berichtet Wedler. »Des Weiteren spielt Informatik<br />
eine immer größere Rolle in der stetig<br />
wachsenden Gesundheitsbranche. Somit arbeitet<br />
man in einem aktuellen Bereich, der immer mehr<br />
an Relevanz gewinnt und mit dem nahezu jeder<br />
im Kontakt steht«, erzählt Werkstudentin Julia<br />
Kaibach vom Johner Institut.<br />
KLINIK MIT IT-BLICK<br />
Mit Hilfe von KI sollen bereits bestehende<br />
Prozesse automatisiert und bestenfalls optimiert<br />
werden, stellt <strong>das</strong> Fraunhofer Institut<br />
<strong>für</strong> intelligente Analyse- und Informationssysteme<br />
fest. Dadurch erhoffen sich<br />
Expert*innen eine deutlich personalisiertere<br />
Patientenversorgung - zum Beispiel<br />
durch individuell angepasste Medikation.<br />
UND WAS MACHT MAN DA?<br />
Die genaue Analyse des Krankenhauses/<br />
des Gesundheitsanbieters ist wichtig,<br />
denn mit ihr wird festgestellt, welche Digitalisierungsmaßnahmen<br />
wo am sinnvollsten<br />
sind. Abläufe in Krankenhäusern<br />
seien zwar sehr spezifisch, aber <strong>das</strong> lerne<br />
man alles später im Unternehmen, so<br />
Fabian Tombrink. Er ist Junior Produktmanager<br />
– Digital Applications bei ATMOS<br />
MedizinTechnik. Man muss also nicht gezwungenermaßen<br />
schon im Studium Erfahrungen<br />
in der Gesundheitsbranche gemacht<br />
haben. »In der Medizintechnik sind<br />
vor allem viele Regularien zu beachten«,<br />
so Tombrink.<br />
KLEINE, GROSSE HELFERLEIN<br />
Roboter in der Medizin sind bereits seit den<br />
80ern in Gebrauch. Mittlerweile gibt es sie<br />
beispielsweise auch mit KI-fähiger Arzneierkennungssoftware.<br />
Diese beschleunigen die<br />
Verteilung von Medikamenten und entlasten<br />
somit Mitarbeiter*innen in Krankenhäusern.<br />
Ebenfalls ein großes Thema ist die Mikrorobotik<br />
– sie soll bisher unmögliche oder riskante OPs<br />
erleichtern.<br />
NICHTS FÜR EINZELGÄNGER*INNEN<br />
Aber auch <strong>für</strong> die Entwicklung größerer Roboter<br />
werden händeringend <strong>ITler</strong>*innen gesucht. Denn<br />
irgendjemand muss den Maschinen ein »Bewusstsein«<br />
einhauchen. Also wenn du nicht zu den stereotypischen<br />
Einzelgänger-IT-Nerds gehörst, ist<br />
die Robotik-Branche genau <strong>das</strong> Richtige <strong>für</strong> dich.<br />
Denn dabei arbeiten viele Fachkräfte aus unterschiedlichen<br />
Teilbereichen zusammen. Da die Robotik<br />
ein komplexes Teilgebiet ist, ist Teamwork<br />
gefragt. Ein ähnliches Feld wie die Robotik ist die<br />
Prothetik. Da werden zum Beispiel Beinprothesen<br />
mit immer neueren Softwares ausgestattet, um<br />
<strong>das</strong> Leben ihrer Nutzer*innen zu erleichtern.<br />
Text: Kira Benke | lllustration: zzve/depositphotos.com | Foto: ch_ch/depositphotos.com<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
CIA – MANAGEMENT<br />
FÜR DIE IT-MANAGER*INNEN UNTER EUCH<br />
Wer sich mehr mit dem großen Ganzen beschäftigen möchte, ist im Bereich des Identitätsmanagements<br />
bestens aufgehoben. Das Customer Identity & Access Management (CIAM) übernimmt die Verwaltung<br />
der Benutzer*innen auch im Gesundheitssektor. Neben Authentifizierungsmethoden wie<br />
Single-Sign-On ist auch die Multifaktor-Authentifizierung und die Application-Programming-Interface<br />
(API) - Sicherheit besonders wichtig. Das lösungsorientierte Arbeiten, analytische Denken und<br />
die Fähigkeit, ein Produkt aus der Sicht des Nutzers, beziehungsweise der Nutzerin zu betrachten, sei<br />
sehr wichtig, meint Julia Kaibach. Zudem lerne man zwar in der Theorie, wie sich Anforderungen oder<br />
Pläne ändern können, aber erst in der Praxis, wie damit umzugehen sei.<br />
UND WAS MACHT DER ARBEITSMARKT?<br />
Fast jeder sechste Arbeitsplatz in Deutschland gehört laut dem BVMed Branchenbericht 2020<br />
zur Gesundheitswirtschaft. Als <strong>ITler</strong>*in sollte man »immer offen <strong>für</strong> neue Technologien sein und<br />
sich nicht vor Neuem verschließen«, so Fabian Tombrink. Neben Ingenieur*innen werden aktuell<br />
hauptsächlich <strong>ITler</strong>*innen gebraucht. »Wir suchen Mitarbeitende, die die Apps und Anwendungen<br />
der BARMER weiterentwickeln. Dazu gehören beispielsweise die Bonus-App, der digitale<br />
Pflegeantrag oder auch komplexe Projekte, wie die elektronische Patientenakte oder der<br />
digitale Impfplaner. Hierbei werden Cloud-Technologien und hybride Betriebsmodelle angewandt.<br />
Ein weiteres Aufgabengebiet besteht in der Datenverarbeitung und -analyse. Alle Prozesse<br />
und Services werden durch einen optimalen Mix aus Standardsoftware und Speziallösungen<br />
auf der Basis von JEE/Java, Net und SAP-Technologien realisiert«, so Tim Wedler von der<br />
BARMER. Was <strong>das</strong> Berufsfeld noch attraktiver macht: Die Verdienstmöglichkeiten liegen auf Augenhöhe<br />
mit der Pharmaindustrie.<br />
CHECKLISTE<br />
DATENANALYSE<br />
MEDIZINISCHE APPS<br />
*<br />
BIG-DATA-ANWENDUNGEN<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
Laut dem BVMed Branchenbericht<br />
liegt hier <strong>das</strong> größte Potenzial bei<br />
digitalen Technologien.<br />
Text: Florian Grobbel<br />
the winners<br />
DIE PREISVERLEIHUNG DES FRAUEN-MINT-AWARDS <strong>2021</strong> MIT GLANZ,<br />
GLAMOUR UND GLÜCKLICHEN GEWINNERINNEN: LEST HIER, WIE’S WAR<br />
Am 11. Juni fand die Preisverleihung des Frauen-<br />
MINT-Awards <strong>2021</strong> statt. Aus dem Hauptquartier<br />
der Deutschen Telekom in Bonn wurden die diesjährigen<br />
Siegerinnen per Live-Stream verkündet. 160<br />
junge, weibliche MINT-Talente – und damit mehr<br />
denn je – hatten teilgenommen und ihre Abschlussarbeiten<br />
eingereicht. Vorstandsmitglied Claudia<br />
Nemat machte in ihrer feierlichen Rede deutlich, wie<br />
wichtig es ist junge Frauen in MINT-Forschungsfeldern<br />
zu fördern.<br />
Eingereicht werden konnten Abschlussarbeiten aus<br />
den fünf strategischen Wachstumsfeldern: Cloud,<br />
Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Cyber<br />
Security und Netze der Zukunft; dabei erfreute<br />
sich die Kategorie Künstliche Intelligenz besonderer<br />
Beliebtheit. Als Preisgeld lobte die Deutsche<br />
Telekom 3.000 Euro als Hauptpreis sowie 500 Euro<br />
pro Wachstumsfeld <strong>für</strong> die Verfasserin der jeweils<br />
besten Arbeit aus. Für den Überraschungseffekt<br />
sorgte die Verleihung eines Sonderpreises; diese Auszeichnung<br />
wurde kurzfristig von der Jury ins Leben<br />
gerufen, da viele beachtliche Abschlussarbeiten aus<br />
Ländern eingeschickt wurden, die hohen Bildungshürden<br />
unterliegen. Die Sonderpreis-Gewinnerin<br />
Chathurangi Ahangama aus Sri Lanka war überwältigt,<br />
als sie von ihrer Auszeichnung erfuhr und<br />
winner!<br />
conGrats!<br />
dankte der Deutschen Telekom <strong>für</strong> diese Möglichkeit<br />
und ihren Freunden <strong>für</strong> die Unterstützung während<br />
des Projekts. Den Gesamtsieg erlangte Hira Siddiqui<br />
von der TU Dresden. In ihrer Arbeit „Credentials as a<br />
Service“ geht es um einen Cloud-Service <strong>für</strong> selbstbestimmte<br />
Identität. Unternehmen kaufen diese<br />
Lösung einfach als Cloud-Service ein und stellten<br />
ihren Kunden Zugangsberechtigungen aus, ohne<br />
selbst da<strong>für</strong> eine Infrastruktur vorhalten zu müs-<br />
sen. Die Gewinnerin in der Kategorie KI heißt Adna<br />
Bliek, Susanne Rothmund konnte die Kategorie<br />
Cloud <strong>für</strong> sich entscheiden. Tanja Wildner<br />
holte sich die 500 Euro Preisgeld in Cyber<br />
Security, Jana Eisoldt in der Kategorie<br />
Internet der Dinge und last<br />
but not least Hannah Brunner<br />
in der Kategorie Netze der Zukunft.<br />
Weitere Infos rund um die<br />
Auszeichnung unter<br />
www.frauen-mint-award.de<br />
SO SIEHT ER AUS,<br />
DER FRAUEN MINT AWARD.<br />
Am 11. Juni war die feierliche<br />
Preisverleihung.<br />
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RUBRIK BRANCHENEINBLICK<br />
DA.DA.DATA.<br />
DATENSICHERHEIT: GEISEL DER NEUZEIT ODER DIE AUFGABE<br />
VON MORGEN? EIN- & AUSBLICKE IN SACHEN DATA-SECURITY<br />
UND CLOUD-COMPUTING MIT EXPERTENINPUT HIER.<br />
Text: Vivien Herzog<br />
Quelle: Statista | Foto: Maugli/depositphotos.com<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
VORBEUGEN VOR SCHADENSBEGRENZUNG.<br />
IT-EXPERTE MATHIAS HESS ERKLÄRT,<br />
WIE MAN´S RICHTIG MACHT.<br />
Wie können Unternehmen Sicherheitslücken rechtzeitig erkennen und<br />
worauf ist besonderes Augenmerk zu legen, um Datenklau und Co.<br />
zu vermeiden?<br />
Die größte Sicherheitslücke sind immer noch die eigenen<br />
Mitarbeiter*innen. Diese gilt es zu schulen und zu sensibilisieren –<br />
und zwar ganz besonders die Manager, da diese häufig <strong>das</strong> höchste<br />
Risiko darstellen. Sehr effizient haben sich dabei „Fake“-Mails herausgestellt,<br />
die die Mitarbeiter*innen beispielsweise auffordern, einen<br />
Link anzuklicken oder eine Anlage zu öffnen. Wenn <strong>das</strong> dann gemacht<br />
wird, bekommen die Mitarbeiter*innen automatisch einen<br />
Link <strong>für</strong> eine (weitere) IT Security Schulung. Darüber hinaus ist selbstverständlich<br />
die Infrastruktur immer auf dem neuesten Software-<br />
Release zu halten und regelmäßig Backups zu machen. Die Passwortrichtlinien<br />
sollten auch aktuellen Standards entsprechen.<br />
Wie sehen Sicherheitsbedrohungen im 21. Jahrhundert auf IT-Ebene aus<br />
und ist die Daten-Auslagerung in die Cloud wirklich DIE Lösung?<br />
Man kann beobachten, <strong>das</strong>s die Bedrohungen ständig zunehmen. Das<br />
liegt u.a. an der immer stärkeren Vernetzung aller Arten von Maschinen.<br />
Durch die immer stärkere Unternehmensabhängigkeit von der<br />
IT stellt die IT-Sicherheit bzw. -Unsicherheit sicherlich <strong>für</strong> die meisten<br />
Unternehmen <strong>das</strong> größte Risiko dar. Viele Unternehmen haben<br />
<strong>das</strong> leider immer noch nicht realisiert. Eine Auslagerung in die Cloud<br />
ist sicher eine notwendige und sinnvolle Maßnahme, die auch die IT-<br />
Security vielfach deutlich verbessert. Die Unternehmen bleiben allerdings<br />
weiterhin <strong>für</strong> die IT-Security verantwortlich und sollten auch<br />
diesbezüglich die Verträge der jeweiligen Cloud-Anbieter im Vorfeld<br />
genau prüfen.<br />
Stichwort KI: Welche Rolle spielt sie im Cyber-Security Alltag?<br />
Die zunehmende Rolle der KI im IT-Security-Umfeld ist Fluch und Segen<br />
zugleich. Das heißt sowohl Hacker als auch Cyber-Security-Abteilungen<br />
bedienen sich der KI. Durch KI können beispielsweise unregelmäßige<br />
Netzwerkzugriffe und <strong>das</strong> unerlaubte Herunterladen von<br />
Dateien (z.B. zu ungewöhnlichen Zeiten) viel besser erkannt werden.<br />
Spam-Mails und Malware werden damit auch gezielter identifiziert.<br />
Hacker nutzen die KI immer häufiger, um Firmennetzwerke anzugreifen,<br />
Passwörter zu „erraten“ oder auch um Malware KI gesteuert<br />
in Unternehmen einzuschleusen. Die KI lernt auch in diesem Umfeld<br />
permanent dazu. Daher müssen auch die Unternehmen ständig ihre<br />
IT-Security-Maßnahmen anpassen und verbessern.<br />
41%<br />
aller Unternehmen gewähren ihren Mitarbeiter*innen<br />
vollen Zugriff auf mindestens 1.000 sensible Dateien.<br />
2020<br />
wurden 108.474 Cybercrime-Fälle verzeichnet. Nicht mal<br />
ein Drittel davon wurde aufgeklärt. Im Vergleich zum<br />
Vorjahr liegt der Anstieg bei 15 Prozent.<br />
33%<br />
der Daten von Internetnutzer*innen werden ohne<br />
ihr Wissen an Dritte weitergegeben.<br />
45 Millionen<br />
gestohlene Datensätze wurden seit 2013 in<br />
Deutschland verzeichnet.<br />
25%<br />
der in Phishing-Mails hinterlegten Viren-Links werden<br />
trotz bekannter Gefahr geklickt.<br />
100 Milliarden<br />
Euro beträgt der Schaden, der durch Hackerangriffe im<br />
Vorjahr verursacht wurde. Tendenz steigend durch<br />
Pandemie und Homeoffice.<br />
75%<br />
der Bevölkerung zweifelt an der Sicherheit ihrer Daten.<br />
131,2 Millionen<br />
Menschen in Indien wurden 2019 Opfer von<br />
Internetkriminalität. Indien gehört zu den am<br />
stärksten betroffenen Ländern.<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
Riesige Abteilungen und ganze Firmen ziehen um ins Homeoffice. Unter<br />
ihnen auch Regierungsmitarbeiter*innen, die sensible Daten verwalten.<br />
Noch mehr Daten werden angreifbar, große Sicherheitsrisiken<br />
entstehen und <strong>das</strong> Potenzial <strong>für</strong> Cyberangriffe steigt enorm - auch die IT-<br />
Security muss in Zeiten von Corona einen Gang höher schalten. Denken<br />
wir etwa an <strong>das</strong> Thema Cloud-Sicherheit: Teilweise oder komplett in<br />
die Cloud ausgelagerte Daten und Funktionen erleichtern Remote-Work,<br />
aber sie erhöhen gleichzeitig <strong>das</strong> Risiko <strong>für</strong> die Cyber-Sicherheit von Unternehmen.<br />
Also braucht es <strong>ITler</strong>*innen zur Einbindung entsprechender<br />
Richtlinien oder zur Kontrolle des Datenverkehrs. Außerdem muss jemand<br />
zuständig sein <strong>für</strong> den Einsatz von Technologien zum Schutz von<br />
Cloud-basierten Systemen . Und gerade weil Remote-Work auch nach Corona<br />
− falls es ‹nach› Corona jemals geben wird − fester Bestandteil einer<br />
neuen Arbeitskultur bleiben wird, muss IT-Sicherheit dauerhaft in allen<br />
internen und externen Prozessen, die ein Unternehmen widerspiegelt, gegeben<br />
sein. Logische Konsequenz: Die Zahl an Expert*innen <strong>für</strong> IT- und<br />
Datensicherheit wird weiter steigen.<br />
IT-Security ist natürlich auch in staatlichen Belangen ein Riesenthema.<br />
Ganz egal ob in Behörden, beim Staat oder im öffentlichen Dienst − wer<br />
sind diese unsichtbaren Beschützer*innen unserer Daten? Und wie ist<br />
derzeit die Lage bei uns? Fakt ist: Die IT-Sicherheit war noch nie so elementar<br />
wie heute. Im Jahr 2017 lagen laut Statista die deutschlandweiten<br />
Aufwände <strong>für</strong> die IT-Security bei 3,7 Milliarden Euro − <strong>für</strong> <strong>2021</strong> prognostizierte<br />
die Statistik-Plattform schon Ausgaben in Höhe von 5,7 Milliarden<br />
Euro. Ein erheblicher Anstieg innerhalb von nur vier Jahren. War sie<br />
früher noch laut dem Bundesnachrichtendienst (BND) ein »Anhängsel,<br />
was den Betrieb von IT-Systemen langsam und kompliziert machte, ohne<br />
<strong>das</strong>s man einen nennenswerten Benefit davon hatte,« ist die IT-Security<br />
heute ein Bereich, der nicht mehr wegzudenken ist.<br />
ANGRIFFSRISIKEN VERRINGERN<br />
Um IT-Maßnahmen erfolgreich umsetzen zu können, braucht es immer<br />
und von Anfang an ein IT-Sicherheitskonzept. Aber was beinhalten diese<br />
IT-Security-Konzepte und welchen Nutzen haben sie ? Offensichtlich ist,<br />
<strong>das</strong>s Angriffsrisiken verringert werden sollen indem man sich bereits vor<br />
der Umsetzung eines Projekts Gedanken darum macht, wie eine Gefährdung<br />
aussehen könnte. Daher muss ein solches Konzept laut BND von<br />
Beginn einer Maßnahme an alle Risiken und Angriffsmöglichkeiten beschreiben<br />
und so verhindern, <strong>das</strong>s Unbefugte den Zugriff auf sensible Daten<br />
bekommen. Um diese Pläne aufstellen zu können, braucht es eines<br />
ganz besonders: Eine umfangreiche Expertise rund um alle verschiedenen<br />
Angriffs- und Gefährdungspotenziale in der Informationstechnik −<br />
Fachkräfte müssen also her!<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> den Job als IT-Sicherheitsexpert*in ist natürlich die<br />
richtige Ausbildung – und <strong>für</strong> die gibt es verschiedene Wege. Ganz klassisch<br />
ist <strong>das</strong> Informatikstudium oder eine Ausbildung, die ähnliche<br />
Grundlagen vermittelt. Seit noch nicht allzu langer Zeit gibt es allerdings<br />
auch Bachelor oder duale Studiengänge, die sich auf die IT-Security<br />
spezialisieren und fachspezifisch ausbilden mit Modulen wie Computerforensik<br />
oder Netzwerk-Sicherheit. Laut dem BND sind Einsteiger*innen<br />
mit einem erfolgreichen Abschluss in einem IT-Studiengang immer gern<br />
gesehen – schließlich herrscht auch in diesem Business ein Mangel an<br />
Fachkräften – auf IT-Security spezialisierte Absolvent*innen sind aber<br />
noch begehrter.<br />
Aus Filmen oder vielleicht aus persönlichen Erfahrungen glauben viele<br />
<strong>das</strong> Risiko, <strong>das</strong> von Hackern, von Trojanern und Viren ausgeht, zu kennen.<br />
Jedoch wird angesichts der, wie auch der BND bestätigt, zunehmenden<br />
Angriffe auf IT-Infrastrukturen klar, <strong>das</strong>s es sich um ein umfangreicheres<br />
Feld handeln muss. Es gibt viele verschiedene Bereiche, die letztlich<br />
Fotos: lukas-meier/unsplash.com | Text: Maike Steinborn<br />
DATEN,SCHUTZ,ENGEL.<br />
SENSIBLE DATEN WOLLEN SICHER SEIN. INSTITUTIONEN, ANFORDERUNGEN UND JOBS<br />
RUND UM DIESE DURCHAUS HEIKLE HERAUSFORDERUNG<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
alle da<strong>für</strong> arbeiten, externen Angreifern keinen Handlungsspielraum zu<br />
geben und sie abzuwehren. Der BND beispielsweise beheimatet Endpoint<br />
Protection, die sich mit dem Schutz von Endgeräten innerhalb eines<br />
Netzwerks beschäftigt, aber auch IT-Forensik, die versucht, Auslöser von<br />
Vorfällen zu identifizieren und Beweise zu sichern. Als einziger Auslandsnachrichtendienst<br />
Deutschlands ist diese umfangreiche Abdeckung aller<br />
IT-Sicherheitsfaktoren wichtig, »um auf jede noch so kleine Anomalie« reagieren<br />
zu können. In Deutschland gibt es bundes- als auch länderweit<br />
zahlreiche verschiedene Stellen, die der Cyber-Security dienen. Eine besonders<br />
wichtige Stellung hat <strong>das</strong> seit 1991 bestehende Bundesamt <strong>für</strong><br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) inne, <strong>das</strong> sich selbst als »Gestalter<br />
einer sicheren Digitalisierung in Deutschland« beschreibt. Das BSI<br />
schützt beispielsweise Regierungsnetze und deren Schnittstellen vor Attacken<br />
und dient als wesentliche Meldebehörde <strong>für</strong> alle Angelegenheiten<br />
der IT-Sicherheit. Ein weiterer Akteur ist seit 2017 die Zentrale Stelle <strong>für</strong><br />
Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS). Sie hat zwar keine<br />
Befugnisse selbst zu handeln und ins Geschehen einzugreifen, dient aber<br />
als Forschungsstelle und zur Entwicklung von Methoden in verschiedenen<br />
Aufgabenbereichen der IT-Security. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum<br />
(NCAZ) sorgt dem BSI zufolge durch einen kontinuierlichen<br />
Austausch von Informationen zwischen allen verschiedenen »sicherheitsverantwortlichen<br />
Bundesbehörden« vor allem »<strong>für</strong> eine effektive<br />
Gefahrenabwehr und wirksame Prävention« und fällt seit der Gründung<br />
2011 in den Zuständigkeitsbereich des BSI.<br />
DIE ZAHL STEIGT<br />
Wie ist Deutschland also in Sachen Cybersecurity aufgestellt? Laut dem<br />
Bundeskriminalamt steigt die Zahl der Cyberangriffe Jahr <strong>für</strong> Jahr an: Allein<br />
von 2018 auf 2019 wurde ein Zunahme der Taten in Höhe von 15 Prozent<br />
auf über 100.500 verzeichnet. Zu dieser Statistik zählen allerdings<br />
alle aufgezeichneten Vorfälle dieses Jahres, also auch solche auf Unternehmen.<br />
Die Corona-Krise scheint <strong>für</strong> die Täter*innen einen positiven Effekt<br />
zu haben, machten sie sich über Informations-Websites die Angst vieler<br />
Personen zunutze, um deren Systeme mit Schadsoftwares zu infizieren.<br />
Eine genaue Einordnung der Lage scheint schwierig. Laut BND könne<br />
man in diesem Feld nie gut genug aufgestellt sein: »Daher sind der Erfahrungsaustausch<br />
und die Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg<br />
ein zwingendes Muss! Nur so können die weltweit agierenden kriminellen<br />
Netzwerke aufgedeckt und gestoppt werden.«<br />
BEUNRUHIGENDER REKORD<br />
Mit 223 Milliarden Euro Schaden an der deutschen Wirtschaft<br />
innerhalb eines Jahres haben Cyberattacken eine<br />
neue Dimension erreicht. Besonders stark sind laut Bitkom<br />
Erpressungsvorfälle in Form von Ransomware-Angriffen<br />
gestiegen, die zum Ausfall von Systemen führen. Im Vergleich<br />
zu 2018/19 haben sich die Schäden durch diese Art<br />
von Cyberattacken mehr als vervierfacht.<br />
FOLGEN FÜR DIE WIRTSCHAFT<br />
»Die Wucht, mit der Ransomware-Angriffe unsere Wirtschaft<br />
erschüttern, ist besorgniserregend und trifft Unternehmen<br />
aller Branchen und Größen. Der Diebstahl<br />
von geistigem Eigentum kann <strong>für</strong> die innovationsgetriebene<br />
deutsche Wirtschaft schwerwiegende Konsequenzen<br />
haben.« Achim Berg, Präsident von Bitkom zur aktuellen Studie des<br />
Branchenverbands.<br />
WACHSENDE BESORGNIS<br />
Viele Unternehmen sehen in der steigenden Zahl an Cyberattacken<br />
eine Bedrohung. 83 Prozent der von Bitkom befragten<br />
Unternehmen rechnen mit einer weiteren Zunahme der<br />
Angriffe bis Ende des Jahres. Dabei fühlen sich besonders<br />
mittlere Unternehmen mit unter 500 Mitarbeiter*innen und<br />
Betreiber*innen kritischer Infrastrukturen gefährdet.<br />
UND PRIVATPERSONEN?<br />
Hier zeigt eine repräsentative Bitkom-Studie unter<br />
1.016 Internetnutzer*innen in Deutschland, <strong>das</strong>s sich<br />
<strong>das</strong> Vertrauen in die Datensicherheit im Internet mit jedem<br />
Jahr mehr und mehr erholt. Drei von zehn Internetnutzer*innen<br />
(29 Prozent) finden, <strong>das</strong>s ihre persönlichen<br />
Daten im Internet sicher sind. Im Jahr 2019 gaben dies<br />
27 Prozent an, 2014 lag der Wert bei gerade einmal 14 Prozent.<br />
Zwei Drittel der Onliner finden aber weiterhin, <strong>das</strong>s<br />
ihre persönlichen Daten im Internet nicht sicher sind.<br />
»DIE POLITIK IST GEFORDERT, RAHMENBEDINGUNGEN<br />
FÜR EINE HOHE DATENSICHERHEIT ZU ENTWICKELN.<br />
UNTERNEHMEN STEHEN IN DER PFLICHT, DIESE VORGABEN<br />
BESTMÖGLICH UMZUSETZEN.« Achim Berg, Präsident Bitkom<br />
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RUBRIK BRANCHENEINBLICK<br />
BÄNDIGER<br />
DER FLUT<br />
NO BIG DATA OHNE DATA ENGINEERS:<br />
WAS SIE KÖNNEN UND WAS SIE TUN<br />
Text: Nina Kammleiter<br />
Dank neuer Technologien können aus unterschiedlichsten<br />
Quellen wie Bildern, Videos oder<br />
Texten Daten extrahiert werden. Um die<br />
große Datenmenge und -vielfalt sinnvoll<br />
nutzen zu können, benötigen Unternehmen<br />
Expert*innen, die Systeme zur Speicherung<br />
und Bereinigung der Datenmengen<br />
entwickeln. Prof. Dr. Felix Naumann,<br />
Hasso Plattner Institut, Universität Potsdam<br />
Data Engineers werden dringend gesucht. Wer<br />
Vorerfahrung in Cloudtechnologien hat, ist besonders<br />
gefragt. Neben IT-Know-how sollten<br />
Bewerber*innen vor allem Begeisterung<br />
<strong>für</strong> Daten mitbringen. Teamwork,<br />
Neugierde und Kommunikationsstärke,<br />
vor allem in der Beratung, gehören ebenfalls<br />
dazu. Marie-Luise Thurow, Senior HR<br />
Managerin der Alexander Thamm GmbH<br />
Gerade als Berufseinsteiger sind Lernfähigkeit<br />
und lösungsorientiertes Denken gefragt. Das<br />
Studium kann gar nicht sämtliches Wissen<br />
vermitteln, <strong>das</strong> man im Job braucht.<br />
Außerdem entwickeln sich die Technologien<br />
ständig weiter, da muss man am<br />
Ball bleiben. Das macht den Job auch so<br />
facettenreich und spannend.<br />
Samuel Demir, Trainee Data Engineering bei der<br />
Alexander Thamm GmbH<br />
E-Mail raus, Bestellung rein, Social Media<br />
Kommentar hier, Tracking Daten<br />
dort. Bei der riesigen Datenflut, die täglich<br />
in Unternehmen hinein und wieder<br />
heraus gespült wird, ist es schwer, den<br />
Überblick zu behalten. Jedoch nicht <strong>für</strong><br />
Data Engineers. Die Hauptaufgabe der<br />
sogenannten Datenarchitekt*innen ist<br />
es, den Informationsströmen Herr zu<br />
werden und den Input sämtlicher Kanäle<br />
zu strukturieren. Über eine Plattform,<br />
meist eine Cloudlösung, werden<br />
die Daten unterschiedlichen Zielgruppen<br />
zugänglich gemacht. Den Informationsfluss<br />
innerhalb des Unternehmens<br />
sicherzustellen ist somit <strong>das</strong> oberste Ziel<br />
der Datenkapitän*innen. Dazu müssen<br />
Datenpipelines aufgebaut und die Architektur<br />
<strong>für</strong> eine zentrale Datenplattform<br />
geschaffen werden. Für Data Scientists,<br />
die anschließend die Daten auswerten, ist<br />
die Arbeit der Data Engineers besonders<br />
wertvoll, da sie ihnen einfachen Zugang<br />
zu bereinigten Daten ermöglichen.<br />
Mit welchen Mitteln wird die Flut bezwungen?<br />
Zum wichtigsten Handwerkszeug<br />
der Daten-Kapitän*innen<br />
gehört ETL: Daten aus unterschiedlichen<br />
Quellen müssen in eine zentrale<br />
Datenbank eingebracht werden. Die gängigen<br />
Frameworks wie Spark und Programmiersprachen<br />
wie Python sollten<br />
bekannt sein. Verständnis <strong>für</strong> die Funktionsweise<br />
von Datenbanken und SQL gehören<br />
ebenfalls zum täglichen Geschäft.<br />
Zusätzliche Vorerfahrung in der Softwareentwicklung?<br />
Immer her damit! Um<br />
bei der Menge an Daten die Ruhe zu bewahren,<br />
braucht es Geduld und Durchhaltevermögen.<br />
Data Engineers kämpfen<br />
zudem häufig an zwei Fronten: Mit technischem<br />
Know-how erstellen sie Datenplattformen.<br />
Gleichzeitig ist Kommunikations-<br />
und Teamfähigkeit gefragt: Als<br />
Schnittstelle zu anderen Abteilungen<br />
müssen Datenarchitekt*innen mit fachfremden<br />
Kolleg*innen verständlich kommunizieren<br />
und auf deren Bedürfnisse<br />
eingehen können.<br />
Wo geht’s an Bord? Überall, wo große<br />
Datenmengen anfallen! Data Engineers<br />
braucht jede große Firma, die Branche ist<br />
frei wählbar. Wer sich nicht auf ein Unternehmen<br />
festlegen möchte, kann in<br />
der Beratung starten und Firmen beim<br />
Aufbau ihrer Datenarchitektur unter die<br />
Arme greifen.<br />
Fotos: balaikin/depositphotos.com, Alexander Thamm GmbH, Viktor Smidt, HPI / Kay Herschelmann<br />
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JOIN THE TEAM<br />
Wir sind ein flexibles und agiles Unternehmen,<br />
<strong>das</strong> softwarebasierte Lösungsansätze<br />
<strong>für</strong> hochkomplexe technologische<br />
Anforderungen realisiert.<br />
Unsere Teams bestehen aus Entwicklern,<br />
die schon heute an die Mobilität von morgen<br />
denken und mit Leidenschaft innovative<br />
Technologien vorantreiben.<br />
Gemeinsam sorgen wir so <strong>für</strong> eine<br />
premiumgerechte Umsetzung –<br />
von der Idee bis hin zur Integration.<br />
mehr Informationen gibt es hier:<br />
EFS-AUTO.COM/KARRIERE<br />
Tatsächlich: // HACKEN, KREATIVITÄT, TEAMWORK!<br />
Ein Team der SySS GmbH erzählt vom spannenden<br />
Hacker-Alltag beim Marktführer <strong>für</strong> Penetrationstests<br />
Die SySSler brechen in IT-Systeme ihrer Kunden ein.<br />
Dabei arbeiten sie <strong>für</strong> die gute Seite!<br />
Fotocredit: SySS GmbH<br />
Wie sieht denn ein Tag bei professionellen<br />
Hackern aus?<br />
Als IT Security Consultants versuchen wir vor<br />
allem, im Rahmen von ethisch fundierten<br />
Penetrationstests in IT-Systeme unserer Kunden<br />
einzubrechen. Wir finden Lücken und Wege,<br />
die Entwickler:innen und Admins nicht im<br />
Blick haben. Dabei ist viel Kreativität und<br />
Know-how (Netzwerke, Betriebssysteme,<br />
Kryptografie) gefragt. Wir geben unsere Ergebnisse<br />
danach zusammen mit Lösungsvorschlägen<br />
an die Kunden weiter. Wir machen also<br />
jeden Tag die IT-Welt ein kleines bisschen<br />
sicherer.<br />
Und <strong>das</strong> Arbeiten bei der SySS – Wie muss man<br />
sich <strong>das</strong> vorstellen?<br />
Teamwork und eine gute Arbeitsatmosphäre<br />
stehen bei uns an erster Stelle. Dazu gehört<br />
natürlich, <strong>das</strong>s alle stets eigene Ideen ins Team<br />
einbringen können und sich generell wohlfühlen.<br />
Unsere modernen, ergonomischen<br />
Büroräume tragen hier zu einer tollen Arbeitsumgebung<br />
bei.<br />
Und es gibt z. B. die Möglichkeit, mit den anderen<br />
SySSler:innen beim Kickern und Grillen<br />
auf der Dachterrasse, bei firmeninternen Sportangeboten<br />
oder privaten Spieleabenden Spaß<br />
zu haben. ”<br />
Zusammenhalt“ wird bei der SySS<br />
großgeschrieben und groß gelebt.<br />
Führt ihr die Tests immer vom Büro aus durch?<br />
Das ist unterschiedlich: Es gibt Pentests, die<br />
wir vollständig remote, also über <strong>das</strong> Internet,<br />
durchführen können, und welche, bei denen<br />
wir direkt vor Ort <strong>das</strong> Netzwerk des Kunden,<br />
die Sicherheit von Gebäuden oder die Mitarbeitenden<br />
der Kunden überprüfen. Bei letzteren<br />
haben sich in den letzten Jahren vielfältige und<br />
spannende Reisemöglichkeiten ergeben, von<br />
Kanada über Brasilien bis China. Wir arbeiten<br />
also in und mit der ganzen Welt.<br />
Stichwort Penetrationstest – Was testet ihr<br />
denn eigentlich?<br />
Die IT-Welt ist faszinierend und sehr umfangreich.<br />
Neben Webapplikationen prüfen wir<br />
auch spannende Hardwaregeräte, Cloud-<br />
Umgebungen, mobile Geräte oder Windows-<br />
Anwendungen. Zusätzlich zu Pentests bieten<br />
wir aber auch andere relevante IT Security-<br />
Leistungen wie Technisches Consulting, Digitale<br />
Forensik, Red Teaming, Live-Hacking<br />
und Schulungen an. Die Schwerpunkte setzt<br />
jede:r SySSler:in allerdings selbst – je nach lnteressensgebiet.<br />
So findet jede:r <strong>das</strong> passende<br />
Team <strong>für</strong> sich.<br />
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BRANCHENEINBLICK<br />
DIE KEHRSEITE DER DIGITALISIERUNG<br />
Bitte nicht: Viren, Wirtschaftsspionage, Cyberkriminalität,<br />
Hackerangriffe, Datenklau, Cybervandalismus. Bitte gern: ausgeklügelte<br />
Sicherheitssysteme besonders <strong>für</strong> große, aber auch<br />
kleine Unternehmen. Digitalisierung braucht ein Mindestmaß<br />
an Sicherheit. Wer macht´s? IT-Sicherheitsberater*innen, IT-<br />
Security-Consultants, Berater*innen <strong>für</strong> Informa-<br />
1<br />
tionssicherheit oder IT-Security-Berater*innen.<br />
Viele Begriffe, eine Bedeutung, die Mission identisch:<br />
Datenschutz und Sicherheitsstrategien sind<br />
deren Steckenpferd. Angriffe durch entsprechende<br />
IT-Security Lösungen abzuwehren gehört genauso<br />
zu den To-do's wie Analysen, Sicherheitstests und Schulungen,<br />
die präventiv <strong>für</strong> den Schutz prekärer Daten sensibilisieren. Banken,<br />
Behörden, Groß- aber auch Kleinunternehmen sind typische<br />
Arbeitsumfelder. Je nach Unternehmensgröße agieren<br />
IT-Expert*innen spezialisiert oder als Generalist*innen. Anstellungen<br />
sind intern als auch extern möglich.<br />
SKILL CHECK<br />
Das Informatik-Brain läuft auf Hochtouren. Programmiersprache,<br />
Kryptografie und Datenbanksysteme<br />
sind ihr täglich Brot. Sämtliche<br />
IT-Grundschutzkataloge können sie im Schlaf.<br />
Vor berufsbegleitender Vertiefung im Bereich<br />
IT-Sicherheit und -Forensik schrecken<br />
IT-Expert*innen nicht zurück.<br />
Regelmäßige Weiterbildungen<br />
gibt's on top, denn dieser Bereich<br />
entwickelt sich stetig weiter. Datenschutz<br />
ist inzwischen überall<br />
von Relevanz, deshalb erstreckt<br />
sich <strong>das</strong> Einsatzgebiet<br />
über eine Vielzahl verschiedenster<br />
Branchen. Technisches<br />
Know-how und Belastbarkeit<br />
gehören zur Grundausstattung.<br />
2<br />
JAGEN. UND SAMMELN.<br />
WIE UND WAS IT-SECURITY-EXPERT*INNEN MACHEN,<br />
DAMIT WIR OHNE SORGE UM UNSERE DATEN<br />
CHATTEN, KAUFEN UND KLICKEN KÖNNEN.<br />
GERN GESEHEN<br />
3<br />
Die Skills sind vorhanden?<br />
Dann ab auf den Arbeitsmarkt!<br />
Der Bereich Cybersicherheit<br />
war kaum relevanter:<br />
86 Prozent der durch Bitkom befragten<br />
deutschen Unternehmen wurden<br />
seit Mitte 2020 Opfer einer Cyberattacke.<br />
Dabei kann es nicht nur große,<br />
sondern auch kleine Unternehmen<br />
treffen. Cloud-Lösungen werden<br />
ständig weiterentwickelt, es entstehen<br />
also immer neue Schlupflöcher, die zum<br />
Schutz von Firmen- und Kundendaten gestopft<br />
werden müssen.<br />
SICHERHEITSLÜCKEN SCHLIESSEN<br />
„Das Spannendste an der Arbeit als IT-Security Berater*in ist<br />
die Tragweite dessen, was wir tun. COVID-19 zwingt Unternehmen,<br />
Prozesse schneller zu digitalisieren. Das<br />
Thema IT-Security wird dabei oft vernachlässigt.<br />
Wir arbeiten daran, diese Lücke zu schließen, um<br />
unsere Kunden z.B. gegen Cyberangriffe zu schützen.<br />
Die Herausforderung ist dabei, die passende<br />
Strategie zu entwickeln und Systeme zu implementieren, mit<br />
denen unsere Kunden nach Projektabschluss selbständig in der<br />
Lage sind, sich und ihre Daten zu schützen.“<br />
Anna-Lena Naumann, Cyber Security Consulting Analyst bei Accenture<br />
5 6<br />
SAFE AND SOUND<br />
Mit der zunehmenden Gefahr wächst auch der Wunsch der Unternehmen,<br />
Schwachstellen im eigenen System zu identifizieren<br />
und gegen die Cyber-Schurken vorzugehen. IT-Security-<br />
Expert*innen müssen sich in Zukunft also keine Sorgen um ihre<br />
Jobsicherheit machen. Egal ob IT-Forensik, Penetration<br />
Testing oder Datenschutz: Fachkräfte wer-<br />
4<br />
den auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht<br />
und dementsprechend stark umworben. Und<br />
<strong>das</strong> Beste zum Schluss: Die hohe Nachfrage nach<br />
Expert*innen wirkt sich positiv auf die Gehälter<br />
der Internet-Gendarmen aus.<br />
AUSGEFEILTE ANGRIFFSTECHNOLOGIEN<br />
„Die Berufschancen <strong>für</strong> Cyber Security Expert*innen sind hervorragend,<br />
denn Cybersicherheit spielt eine immer größere<br />
Rolle. Die technischen Möglichkeiten von Angreifer*innen<br />
werden immer fortschrittlicher. Ausgefeilte Technologien bei<br />
der Entwicklung von Malware und der Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz verringert die Detektionsmöglichkeit<br />
eines Angriffs und steigert dessen Effektivität.<br />
Außerdem gehen heutzutage Angriffe zumeist<br />
nicht von dem typischen Hacker im dunklen Keller<br />
aus, sondern von gut organisierten Gruppen.<br />
Für Unternehmen ist es daher von essentieller Bedeutung, der<br />
Cybersicherheit ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen und<br />
Expert*innen oder entsprechende Dienstleister einzusetzen.<br />
Auch die Mitarbeiter*innen müssen <strong>für</strong> die Risiken sensibilisiert<br />
werden.“ Prof. Dr. Miriam Föller-Nord, Studiengangsleitung Cyber Security an<br />
der Hochschule Mannheim<br />
Text: Nina Kammleiter | Foto: Maugli/depositphotos.com<br />
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Heiß auf „New Space“ und Digitalisierung? Warum<br />
nicht <strong>für</strong> den Master SATELLITE TECHNOLOGY bewerben? Anwendungen<br />
in Telekommunikation und Klein-Satellitentechnologien<br />
sind u.a. zu durchlaufende Bereiche, bevor du in der Führungsebene<br />
Platz nimmst. Vorlesungen gibt`s ausschließlich in englisch<br />
auf die Ohren. Zu vergebende Studienplätze sind streng limitiert,<br />
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und IT-Security, Vertiefung von Basistechnologien<br />
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Einmalig in Deutschland und dazu noch ganz besonders durch die<br />
Schnittstelle von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik:<br />
ROBOTICS, COGNITION, INTELLIGENCE an der technischen<br />
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Studenten des vier-semestrigen Masterstudiums praktische Erfahrungen<br />
im Umgang mit Robotern und kognitiven Systemen. Die Veranstaltungen<br />
finden auf deutsch und englisch statt. Jobs in Mikroelektronik,<br />
Automotive-Bereich, selbst Luft- und Raumfahrt stehen dir nach<br />
dem Studium offen. www.tum.de<br />
DIE MISCHUNG MACHT'S<br />
Wer sich einfach nicht festlegen kann, ist an der Hochschule der Medien<br />
in Stuttgart bestens aufgehoben. Der Master COMPUTER SCIENCE<br />
AND MEDIA bietet die perfekte Mischung aus Kreativität und technischem<br />
Know-how. In drei, wahlweise auch vier Semestern tauchst<br />
du u.a. in die Schwerpunkte IT-Management, Mobile Media and Networks,<br />
aber auch Interactive Media, Usability and Games ein und sammelst<br />
durch selbstständige Projektarbeiten Erfahrungen, die nach dem<br />
Studium in IT- und Medienbranche Anwendung finden.<br />
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INNOVATIONSSKILLS WANTED<br />
Du hast ein Faible <strong>für</strong> LKW’s, Busse, Land- und Spezialmaschinen?<br />
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Das erwartet dich: Handfeste Skills in Maschinenbau, Informatik und<br />
Elektrotechnik, Kooperative Forschungstätigkeiten und die Vermittlung<br />
sozialwissenschaftlicher Kenntnisse. Ein Auslandssemester an<br />
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von Gesellschaft und Umwelt von Relevanz sind. Beruflich Fuß fassen<br />
kannst du in Anwendungsbereichen der Informatik, wie auch im industriellen<br />
Sektor. Bedeutet: sicherheitskritische Bereiche in Automobil-<br />
und Maschinenbauindustrie, aber auch Medizin und Raumfahrttechnik.<br />
www.frankfurt-university.de<br />
Text: Vivien Herzog | Illustration: freepik.com<br />
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HACK ECK<br />
QUEERBEET HEISSES WISSEN FÜR FREUND*INNEN<br />
DER IT. SCAN IT, READ IT, KNOW IT<br />
IT GIRLS<br />
Weniger als 20 Prozent beträgt der Frauen-Anteil in der IT-<br />
Branche in Deutschland. Dabei haben wir einige der revolutionärsten<br />
Technologien den Frauen unter den Geeks zu<br />
verdanken. Ada Lovelace schrieb schon im 19. Jahrhundert<br />
<strong>das</strong> erste Computerprogramm der Welt. Hedy Lamarr entwickelte<br />
mit ihrem Frequenzspreizungsverfahren die Grundlage<br />
<strong>für</strong> spätere Mobilfunktechnologien. 1985 entwickelte<br />
Sophie Wilson den ARM-Mikroprozessor, der heute in fast<br />
95 Prozent aller Smartphones verbaut ist.<br />
OK GOOGLE<br />
Wir schauen nicht nach, wir googeln.<br />
Was sich in unserem Sprachgebrauch<br />
etabliert hat, ist auch<br />
beim Rest der Welt der erste Impuls,<br />
wenn es um Informationsbeschaffung<br />
geht. Deshalb bietet der<br />
Internetriese seine Suchoberfläche<br />
in über 173 Sprachen an. Hier werden<br />
selbst Klingonen, Hacker und<br />
Piraten nicht außen vor gelassen.<br />
»»20 PROZENT<br />
SUPER, MARIO<br />
Die wohl bekanntesten Bros der<br />
Welt haben im letzten Jahr einen<br />
Rekord aufgestellt – und ihn selbst<br />
geknackt. Das originalverpackte<br />
Spiel ›Super Mario Bros. 3‹ aus dem<br />
Jahr 1990 wurde <strong>für</strong> die Höchstsumme<br />
von 156.000 US-Dollar<br />
versteigert. Erst im Juli 2020 kam<br />
›Super Mario Bros.‹ von 1985 <strong>für</strong><br />
114.000 Dollar unter den Hammer.<br />
PAPST GOES ELECTRO<br />
Die katholische Kirche ist nicht gerade <strong>für</strong> ihre fortschrittlichen<br />
Ansichten bekannt. Jetzt soll aber die Dienstwagenflotte<br />
komplett auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden.<br />
Rund um den Petersdom wurden hier<strong>für</strong> schon Ladesäulen<br />
aufgestellt. Bereits 2019 ist der Vatikan den Kigali-Änderungen,<br />
einem internationalen Abkommen zur Reduktion von<br />
Treibhausgasen, beigetreten.<br />
UND WER SIND SIE?<br />
Die ehemalige niederländische Verteidigungsministerin<br />
Ank Bijleveld wollte nur demonstrieren, <strong>das</strong>s die Arbeit im<br />
Homeoffice auch in der Politik möglich ist, und twitterte<br />
ein Foto der Videokonferenz der EU-Verteidigungsminister.<br />
Was sie dabei übersah: Auch der Zugangscode war im Bild,<br />
so<strong>das</strong>s sich der Journalist Daniel Verlaan einfach dem Ministertreffen<br />
zuschalten konnte. Auf die Entgegnung des EU-<br />
Außenbeauftragten, ob Verlaan wisse, <strong>das</strong>s er da an einem<br />
geheimen Treffen des Rates teilnehme, entschuldigte sich<br />
dieser nur und verließ die Sitzung daraufhin wieder.<br />
DENKSTE<br />
»Die<br />
Virenproblematik<br />
ist nur ein temporäres<br />
Phänomen<br />
und wird in<br />
zwei Jahren gelöst<br />
sein.«<br />
John McAfee 1988, Gründer von McAfee<br />
NA LEGO<br />
Mitte der 90er Jahre, noch ganz am Anfang der Google-Historie,<br />
brauchten Larry Page und Sergey Brin einen Server, hatten<br />
aber nicht <strong>das</strong> nötige Kapital. Doch man muss sich nur zu helfen<br />
wissen: Die Studenten investierten ihr Geld in 10 Festplatten<br />
und bauten diese mit ungenutzten PC-Komponenten und<br />
Lego-Steinen zum ersten Google-Server zusammen.<br />
Text: Lena Dippold<br />
POWERNAP<br />
Die Gedanken<br />
driften ab. Die Augen<br />
werden immer kleiner,<br />
genau wie <strong>das</strong> Maß<br />
an Konzentration.<br />
Tatsächlich kann ein<br />
kleiner Powernap aus<br />
dem Mittagstief<br />
helfen. Länger<br />
als 20 Minuten sollte<br />
der Mittagsschlaf<br />
aber nicht sein, damit<br />
die Müdigkeit nachher<br />
nicht noch größer<br />
ist. Bei Menschen, die<br />
zweimal die Woche ein<br />
Nickerchen einlegen,<br />
sinkt außerdem<br />
<strong>das</strong> Risiko <strong>für</strong> Herzund<br />
Kreislauferkrankungen.<br />
WISH YOU WERE BEER<br />
Feierabend und erstmal mit einem Bierchen aufs Sofa und eine<br />
Runde zocken. Nichts Neues? Budweiser hat unsere beiden<br />
liebsten Hobbys jetzt kombiniert: in der BL6 – einer Spielekonsole<br />
mit integrierter Bierkühlung. Sieht aus wie ein Sixpack<br />
und bringt auch sechs Games mit. Und dank des integrierten<br />
Projektors können wir überall abhängen, wo wir wollen.<br />
| www.career-center.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 37
MINT-Award<br />
Nachbericht<br />
<strong>2021</strong><br />
SICHERHEIT<br />
IDEEN FÜR DIE<br />
IT-SECURITY<br />
DER ZUKUNFT<br />
IM NETZ<br />
MINT-AWARD IT-SICHERHEIT: DAS BUNDESAMT FÜR<br />
VERFASSUNGSSCHUTZ UND AUDIMAX EHRTEN DIE<br />
BESTEN MINT-ABSOLVENTINNEN UND -ABSOLVENTEN<br />
6,8 Milliarden Euro: So<br />
hoch schätzt Bitkom <strong>das</strong> Umsatzplus<br />
in der Branche der IT-Sicherheit<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> kommende Jahr – knapp zehn<br />
Prozent mehr als im Vorjahr. Automatisierte Cyber-Angriffe<br />
nehmen zu, weshalb Unternehmen und<br />
Behörden zunehmend in IT-Sicherheit investieren, um sich<br />
so vor Hackerangriffen zu schützen. Da <strong>das</strong> Thema Datensicherheit<br />
so brisant ist und die Suche nach Lösungen <strong>für</strong> aktuelle Sicherheitsfragen<br />
immer wichtiger und dringender wird, ging die Preisverleihung<br />
des MINT-Awards IT-Sicherheit durch <strong>das</strong> Medienhaus<br />
<strong>audimax</strong> in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />
(BfV) <strong>2021</strong> bereits in die vierte Runde. Ziel ist es, <strong>das</strong><br />
Engagement akademischer MINT-Nachwuchskräfte zu fördern<br />
und dem Thema IT-Sicherheit mehr Aufmerksamkeit zu widmen.<br />
Zahlreiche Studierende haben ihre Abschlussarbeiten zu den Themenkomplexen<br />
›Security Incident Response Management‹, ›Cyberangriffe<br />
in Zeiten von Covid-19‹ sowie ›Sicherheit biometrischer<br />
Verifikationsverfahren‹ eingereicht. Eine Jury, bestehend aus Expertinnen<br />
und Experten des Bundesamtes <strong>für</strong> Verfassungsschutz,<br />
hat die herausragenden Abschlussarbeiten bewertet und die drei<br />
Siegerinnen und Sieger auserkoren. Sie wurden in Berlin <strong>für</strong> ihre<br />
erstklassigen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. BfV-Vizepräsident,<br />
Michael Niemeier, zeigte sich erfreut darüber, <strong>das</strong>s sich viele<br />
junge Menschen mit IT-technischen Problemstellungen beschäftigen.<br />
»Auch in diesem Jahr wurden wieder hochkomplexe und herausragende<br />
Abschlussarbeiten von ambitionierten Studentinnen<br />
und Studenten eingereicht. Zudem ist es auch ein Vertrauensbeweis<br />
in die Kompetenzen, Fähigkeiten und Fachkenntnisse unseres<br />
Hauses«, so Niemeier.<br />
GRUND ZUR FREUDE<br />
Die drei Erstplatzierten freuten sich bei der Siegerehrung sehr über<br />
ihren Erfolg. Sie nutzten die Möglichkeit sowohl mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des BfV als auch den Mitbewerbenden<br />
ins Gespräch zu kommen. Neben den Urkunden bekamen die Autorin<br />
und der Autor der zweit- und drittbesten Arbeit ein Preisgeld<br />
in Höhe von 2.000 beziehungsweise 1.000 Euro. Die Freude über<br />
den ersten Platz war bei der Gewinnerin kaum zu übersehen, als<br />
sie die 3.000 Euro Siegprämie und den gläsernen MINT-Award IT-<br />
Sicherheit entgegennahm. Sie dankte dem BfV und <strong>audimax</strong> <strong>für</strong><br />
die Platzierung. »Es war mir eine große Freude, Teil des Events zu<br />
sein und somit über den Tellerrand meines eigenen Fachbereichs<br />
hinauszuschauen. In meinen Augen sind Auszeichnungen wie der<br />
MINT- Award ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Präsenz und<br />
Attraktivität von technischen Studiengängen. Sie helfen die vielfältige<br />
Praxisrelevanz dieser Fachbereiche aufzuzeigen«, erzählte die<br />
Erstplatzierte. Eine konkrete Verwendung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Preisgeld hat sie<br />
noch nicht. »Auf lange Sicht werde ich aber einen Teil sicherlich in<br />
Reisen investieren, <strong>das</strong> mache ich generell sehr gerne«, verriet sie.<br />
ES TUT SICH WAS!<br />
Erstmals in der 19-jährigen Historie des MINT-Awards standen<br />
mehr Frauen als Männer auf dem Siegertreppchen, die die begehrte<br />
Trophäe der MINT-Disziplin Informatik umkämpft haben.<br />
Eine hervorragende Leistung und ein Hinweis da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s sich immer<br />
mehr Frauen <strong>für</strong> die MINT-Welt interessieren. Aktuell liegt der<br />
Frauenanteil in MINT-Studiengängen bei 31,4 Prozent. Auch angesichts<br />
des aktuellen Fachkräftemangels in naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Beschäftigungsfeldern ist es sehr wichtig, <strong>das</strong>s sich<br />
immer mehr weibliche Nachwuchskräfte <strong>für</strong> eine Karriere in dem<br />
Bereich entscheiden. Die MINT-Arbeitskräftelücke lag im September<br />
<strong>2021</strong> bei 262.200 Personen – 144 Prozent höher als im September<br />
2020. Dementsprechend eine aufstrebende Branche <strong>für</strong> Absolventinnen<br />
und Absolventen.<br />
Ivo Leidner, Projektleiter des Awards bei <strong>audimax</strong> »Wir freuen uns sehr, <strong>das</strong>s wir<br />
nach der Pandemie-Zeit den MINT-Award den Gewinnerinnen und Gewinnern endlich<br />
wieder persönlich überreichen und vor Ort dabei sein dürfen. Die innovativen Abschlussarbeits-Themen<br />
zeigen, welche schlauen Köpfe an den Hochschulen unseres<br />
Landes studieren. Wir sind stolz darauf, schon seit vielen Jahren Teil dieses tollen<br />
Projekts zu sein.«<br />
Wer gerade an seiner Abschlussarbeit zur IT-Sicherheit schreibt,<br />
kann sich freuen. Denn <strong>für</strong> <strong>audimax</strong> und <strong>das</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />
steht bereits fest, <strong>das</strong>s es den MINT-Award IT-<br />
Sicherheit in 2022 wieder geben wird.<br />
Du willst noch mehr zum BfV und zum MINT-Award<br />
IT-Sicherheit erfahren? Dann klick dich rein:<br />
www.verfassungsschutz.de/karriere<br />
www.mint-award-it-sicherheit.de<br />
Text: Vanessa Götzl | Fotos: BfV<br />
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We pioneer motion<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
Mythos 1<br />
»In einer Männerdomäne werden es Frauen immer schwer haben.«<br />
Mythos 2<br />
»Mädchen interessieren sich von Natur aus nicht <strong>für</strong> Mathe und Technik.«<br />
Mythos 3<br />
»Ehrgeizige und karriereorientierte Frauen gibt es nicht.«<br />
„HOLLA<br />
DIE MINT “<br />
40 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal
ARBEITSWELTEN<br />
FRAUEN IN MINT-BERUFEN? NOCH FABELWESEN ODER HANDFESTE REALITÄT?<br />
UNSER REPORT ÜBER DEN STAND DER DINGE, QUOTENBEMÜHUNGEN,<br />
STOLPERSTEINE UND ROLE MODELS.<br />
Text: Nina Kammleiter<br />
Foto: Subbotina/depositphotos.com<br />
Eine blaue Latzhose, ein Pullover mit einem Fußball drauf und Socken<br />
mit Auto-Muster. Das ist Jonas. Würde man eine zufällig ausgewählte<br />
Person bitten, mit dem Einjährigen zu spielen, würde sie in der bereitgestellten<br />
Spielzeugkiste souverän zum Bagger, Ball oder Rennauto greifen.<br />
Die Stoffpuppe mit rosa Feen-Kleidchen bliebe geflissentlich links liegen.<br />
Was die Testperson nicht weiß: Jonas heißt eigentlich gar nicht Jonas und<br />
ist auch kein Junge. Jonas ist Sophie, die in klassischen »Jungenklamotten«<br />
steckt. Sogenannte Baby X-Experimente werden in der Wissenschaft<br />
immer wieder durchgeführt, und stets fördern sie <strong>das</strong> gleiche Ergebnis zu<br />
Tage: So frei von Klischees und Stereotypen, wie wir uns selbst gerne sehen<br />
würden, sind wir gar nicht. Dabei prägen diese geschlechtertypischen<br />
Denkmuster nicht nur die Auswahl des Spielzeugs, sondern langfristig<br />
auch die Entwicklung von Interessen und somit die spätere Berufswahl<br />
der Kinder. Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Denkmuster, wie<br />
sie unter anderem durch Baby X-Experimente aufgedeckt werden, zeigen<br />
sich deutlich in Zahlen und Fakten zum Thema Frauen in der Wissenschaft<br />
und insbesondere Frauen im MINT-Bereich.<br />
MINT-ARBEITSMARKT-REPORT<br />
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT,<br />
<strong>das</strong> sind die Bereiche, in denen vor allem in der Vergangenheit, aber auch<br />
heute noch ein chronischer Frauenmangel herrscht. 2020 waren laut<br />
der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit nur 16 Prozent der MINT-Arbeitskräfte in<br />
Deutschland weiblich. Während Frauen in den Disziplinen der Mathematik<br />
und der Naturwissenschaften<br />
heute immerhin schon einen Anteil<br />
von knapp 38 Prozent ausmachen,<br />
zeigt sich <strong>das</strong> Ungleichgewicht der<br />
Geschlechter im Bereich Mechatronik,<br />
Energie- und Elektrotechnik<br />
mit 8,7 Prozent oder Bau- und<br />
Gebäudetechnik mit 12,7 Prozent<br />
weiblicher Beschäftigter besonders<br />
deutlich. Gleichzeitig zeichnet sich<br />
auf dem MINT-Arbeitsmarkt ab,<br />
<strong>das</strong>s Unternehmen bei der Suche<br />
nach Fachkräften zunehmende Schwierigkeiten haben. Die Bundesagentur<br />
<strong>für</strong> Arbeit spricht zwar aktuell nicht von einem generellen Fachkräftemangel,<br />
doch in einzelnen Teildisziplinen fehlt es bereits an Arbeitskräften<br />
und in anderen Bereichen ist in naher Zukunft mit einem Mangel an<br />
Nachwuchs zu rechnen. Die Vakanzzeit einer neu zu besetzenden Stelle<br />
– also die Zeit, bis eine ausgeschriebene Stelle neu besetzt wird – liegt mit<br />
151 Tagen nach dem gewünschten Besetzungstermin bei MINT-Berufen<br />
höher als die durchschnittliche Vakanzzeit von 131 Tagen <strong>für</strong> alle offenen<br />
Stellen in Deutschland. Aktuell halten sich zwar Arbeitlose und offene<br />
Stellen im MINT-Bereich fast die Waage, doch beinahe ein Viertel der<br />
MINT-Beschäftigten sind 55 Jahre oder älter und scheiden dementsprechend<br />
in absehbarer Zeit aus dem Berufsleben aus. Nachwuchs wird deshalb<br />
dringend gesucht.<br />
VON DEN ÜBER 8 MILLIONEN<br />
MINT-ARBEITSKRÄFTEN IN<br />
DEUTSCHLAND SIND 84 PROZENT<br />
MÄNNLICH UND MEHR ALS<br />
21 PROZENT ÜBER 55 JAHRE ALT<br />
Neben dem demographischen Wandel werden Nachwuchsfachkräfte<br />
in Deutschland auch aus anderen Gründen benötigt: Der langfristige<br />
Bedarf an MINT-Personal steigt, da zum einen neue Technologien erforderlich<br />
sind, um die Herausforderungen durch den Klimawandel<br />
anzugehen und beispielsweise die Dekarbonisierung voranzutreiben.<br />
Zum anderen wird durch die fortschreitende Digitalisierung auch die<br />
branchenübergreifende Nachfrage nach IT-Spezialist*innen steigen.<br />
Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-<br />
Diversity-Chancengleichheit e.V., erklärt, warum besonders Frauen dem<br />
drohenden Mangel entgegenwirken können. »Wir sind in Deutschland<br />
als Hochtechnologieland auf Nachwuchskräfte dringend angewiesen.<br />
Das Potenzial an Nachwuchskräften ist bei Frauen höher als bei Männern,<br />
da sie in den MINT-Bereichen aktuell unterrepräsentiert sind. Männer<br />
wählen bereits zu einem hohen Anteil MINT-Studiengänge, so<strong>das</strong>s deren<br />
Anteil nicht mehr groß zu steigern ist. Um wirklich zahlenmäßig etwas<br />
bewirken zu können, müssen wir dringend mehr Frauen gewinnen.«<br />
Doch nicht nur zahlenmäßig würden Frauen die MINT-Arbeitswelt bereichern.<br />
Studien belegen, <strong>das</strong>s geschlechterübergreifende Teams häufig<br />
auf bessere Ideen kommen und produktiver zusammenarbeiten. Durch<br />
Frauen in MINT-Berufen wird außerdem gewährleistet, <strong>das</strong>s bei der Entwicklung<br />
von neuen Produkten, Dienstleistungen oder Technologien<br />
nicht nur die männliche Perspektive miteinbezogen und somit alles auf<br />
den Mann ausgelegt wird. Schließlich sind 50 Prozent der anschließenden<br />
Konsument*innen oder Nutzer*innen weiblich. Besonders im Hinblick<br />
auf die Digitalisierung ist es essentiell, <strong>das</strong>s Frauen<br />
miteinbezogen werden. »Die Welt wird immer mehr<br />
durch Informatik und Digitalisierung geprägt, diese<br />
Entwicklung betrifft alle Lebensbereiche«, erklärt<br />
Dr. Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe Frauen<br />
und Informatik. »Umso wichtiger ist es, <strong>das</strong>s genug<br />
Frauen in diesen Bereichen aktiv sind, um die Entwicklungen<br />
mitzugestalten und bei der Technik von<br />
morgen nicht außen vor gelassen zu werden.« Genau<br />
diese Entwicklung be<strong>für</strong>chten Expert*innen<br />
beispielsweise im Bereich der Künstlichen Intelligenz.<br />
KI-Systeme lernen aus Daten, die in <strong>das</strong> Programm<br />
eingespeist werden. Repräsentieren die eingespeisten Datensätze<br />
nicht die gesellschaftliche Vielfalt, entstehen zunehmend Systeme, die<br />
von Männern <strong>für</strong> Männer entwickelt werden. Die weibliche Sicht wird<br />
schlichtweg nicht miteinbezogen, wenn <strong>das</strong> Entwicklerteam ausschließlich<br />
oder überwiegend männlich ist.<br />
Doch warum gibt es überhaupt so wenige Frauen, die als Informatikerin,<br />
Ingenieurin oder Elektrotechnikerin arbeiten? Fehlt Frauen <strong>das</strong> Interesse<br />
an technischen Fächern? Oder an den Fähigkeiten, die <strong>für</strong> diese Berufe benötigt<br />
werden? Falsch! Die Ursachen <strong>für</strong> den Frauenmangel führen uns<br />
nicht nur zurück in die Hörsäle deutscher Unis und Hochschulen, wo<br />
auch heute noch zu wenige Frauen im MINT-Bereich ausgebildet werden,<br />
sondern noch deutlich weiter zurück. Zurück in die Schulen, Kindergärten<br />
und Kinderzimmer.<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
»ES GIBT KEINEN NATÜRLICHEN ZUSAMMENHANG<br />
ZWISCHEN BERUF UND GESCHLECHT.«<br />
Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland, Erziehungswissenschaftlerin<br />
AUF ANFANG<br />
Werden Mädchen durch die Gesellschaft zu informatikhassenden,<br />
chemieverabscheuenden und mathematisch untalentierten<br />
jungen Frauen erzogen? Natürlich nicht, doch die frühkindlichen<br />
Einflüsse und die Konfrontation mit Vorurteilen<br />
und Rollenbildern, die in der Gesellschaft fest etabliert sind,<br />
geht nicht spurlos an den Heranwachsenden vorbei. Blau steht<br />
<strong>für</strong> Junge, rosa <strong>für</strong> Mädchen. Sophie bekommt zu Weihnachten<br />
eine Barbiepuppe oder eine Spielküche, Jonas einen kleinen<br />
Werkzeugkasten oder ein Lego-Fahrzeug. Kochen ist Mädchensache,<br />
<strong>das</strong> Handwerkliche übernimmt der Junge. Ist ja nur<br />
Spielzeug. Sophie wünscht sich auch einen Werkzeugkasten?<br />
Klar, dann aber bitte in rosa, und am besten mit Feenstaub verziert.<br />
Diese unterschiedlichen Spielsachen mögen im ersten Moment<br />
belanglos wirken, jedoch sind sie prägend. Das Anziehen<br />
einer Puppe oder <strong>das</strong> Malen eines Bildes erfordert und fördert<br />
ganz andere Fähigkeiten als <strong>das</strong> Bauen eines Modellflugzeugs.<br />
»Es macht einen großen Unterschied, ob ein Mädchen im frühen<br />
Alter spielerisch an Technik herangeführt wird oder nicht«,<br />
erklärt Hannelore Faulstich-Wieland, emeritierte Professorin<br />
<strong>für</strong> Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg.<br />
»Natürlich gelten heute meist nicht mehr so klare Vorschriften<br />
wie etwa, <strong>das</strong>s Jungen nicht weinen oder Mädchen nicht auf<br />
Bäume klettern dürfen. Doch subtil spielt es in der Erziehung<br />
immer noch eine Rolle, welches Verhalten <strong>für</strong> ein Mädchen angemessen<br />
ist und welches <strong>für</strong> einen Jungen. In der Spielzeugindustrie<br />
werden solche Klischees massiv gefördert.« Oft seien<br />
es gesellschaftliche Stereotypen, durch die Eltern bei der Spielzeugauswahl<br />
unbewusst beeinflusst werden. Ein rosa Baukasten<br />
extra <strong>für</strong> Mädchen etwa unterstützt nur <strong>das</strong> gängige Klischee,<br />
<strong>das</strong>s die echte Wissenschaft nichts <strong>für</strong> Frauen ist. Diese<br />
Vorstellungen haben Konsequenzen <strong>für</strong> <strong>das</strong> spätere Rollenverständnis<br />
eines Kindes.<br />
Bei der Berufs- oder Studiengangwahl haben frühkindliche<br />
Prägungen einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss. Zudem<br />
sind vor allem Eltern wichtige Ansprechpartner*innen<br />
bei der Berufsauswahl. Mit ihrem Rat können sie enorm auf<br />
die Entscheidungen ihres Kindes einwirken. Natürlich wollen<br />
sie dabei nur <strong>das</strong> Beste <strong>für</strong> ihre Kinder. Doch Studien belegen,<br />
<strong>das</strong>s Eltern ihren Töchtern bei ähnlichen oder sogar höheren<br />
Kompetenzen bereits in der Grundschule weniger mathematische<br />
Fähigkeiten zusprechen als ihren Söhnen. In ihrer Verkleidung<br />
als Jonas würden Sophies Eltern also eher ihre mathematischen<br />
Fähigkeiten erkennen und fördern, als sie es bei Sophie<br />
tun. Durch diese oft unbewusst vorherrschenden Geschlechterstereotypen<br />
ziehen viele Mädchen es gar nicht in Erwägung,<br />
sich in der Schule <strong>für</strong> Fächer wie Mathe oder Chemie zu interessieren.<br />
Dementsprechend wenig trauen sie sich selbst zu: Mädchen<br />
schätzen ihre Fähigkeiten durchschnittlich schlechter ein<br />
als sie tatsächlich sind, während Jungen eher dazu neigen, sich<br />
selbst zu überschätzen. Es mangelt also meist nicht an den Fähigkeiten,<br />
sondern an einem vorurteilsfreien Selbstbild der jungen<br />
Frauen, wenn sie sich bereits in der Schule gegen MINT-Fächer<br />
und <strong>für</strong> vermeintlich »einfachere Fächer« wie Kunst oder<br />
Sprachen entscheiden. »Eltern sollten ihren Töchtern hier mehr<br />
zutrauen und sie in ihrem Selbstwertgefühl bestärken«, erklärt<br />
Hannelore Faulstich-Wieland. »Denn schließlich können sie es<br />
auch.« Doch eine möglichst geschlechtsneutrale Erziehung frei<br />
von gängigen Klischees ist in der Realität nur schwer umzusetzen.<br />
»Ein Kind unabhängig vom Geschlecht so zu erziehen, <strong>das</strong>s<br />
es alle Möglichkeiten hat, ist nur begrenzt realisierbar, denn die<br />
Eltern haben <strong>das</strong> natürlich nicht alleine in der Hand«, sagt die<br />
Erziehungswissenschaftlerin weiter. »Erziehung wird von vielen<br />
alltäglichen Begegnungen beeinflusst, durch <strong>das</strong> Fernsehen,<br />
auf der Straße, in der Schule, deswegen funktioniert eine<br />
völlig geschlechtsneutrale Erziehung nicht.« Die Schule – besonders<br />
die Grundschule – spiele in der Stärkung der persönlichen<br />
Interessen von Kindern eine enorm große Rolle. Hier<br />
fehle es jedoch häufig an technischen Bezügen. »Wir haben in<br />
den Grundschulen einen hohen Anteil an weiblichen Lehrkräften,<br />
die sich bewusst <strong>für</strong> diesen Beruf und gegen etwas Technisches<br />
entschieden haben. Daher entsprechen technische Unterrichtsinhalte<br />
auch weniger den eigenen Interessen und werden<br />
deshalb weniger vermittelt.« Auch Ulrike Struwe empfielt: »Wir<br />
müssen entlang der gesamten Bildungskette tätig werden, über<br />
Kita und Kindergarten bis in die Grundschule hinein. Besonders<br />
wichtig ist auch die Phase der Pubertät, in der es einen großen<br />
Schub in der Identitätsentwicklung gibt. Der relevanteste Punkt<br />
ist dann die konkrete Entscheidungsphase während des Schulabschlusses,<br />
die mit in den Blick genommen werden muss.«<br />
Foto: panda3800/depositphotos.com<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
1.096.733 STUDIERENDE WAREN 2019 IN MINT-FÄCHERN EINGESCHRIEBEN.<br />
NUR KNAPP EIN DRITTEL WAREN FRAUEN.<br />
SEIT 1973 IST DER ANTEIL AN PROMOTIONEN, DIE VON FRAUEN<br />
EINGEREICHT WURDEN, VON 4,6 PROZENT AUF 33,5 PROZENT GESTIEGEN.<br />
Bei der Berufsorientierung, die mittlerweile bundesweit Teil des<br />
Unterrichts in den höheren Jahrgangsstufen ist, sei es besonders<br />
wichtig, ein breites Spektrum an beruflichen Optionen <strong>für</strong><br />
alle Schülerinnen und Schüler bereitzustellen. »Oft werden nur<br />
einzelne Berufe herausgegriffen«, erklärt Hannelore Faulstich-<br />
Wieland. »Es muss vermittelt werden, <strong>das</strong>s es keine klassischen<br />
Männer- oder Frauenjobs gibt. In der Vergangenheit gab es eine<br />
ganze Reihe von Berufen, die einen Geschlechtswechsel vollzogen<br />
haben. Daran erkennt man, <strong>das</strong>s Vielfalt möglich ist.«<br />
Initiativen wie der Girl'sDay sind in Deutschland bereits seit<br />
Jahren etabliert, um Mädchen an die vermeintlich männlichen<br />
Berufe heranzuführen und somit mehr Women-<br />
Power in die MINT-Bereiche zu bekommen. Die Palette<br />
an Angeboten <strong>für</strong> junge Frauen wird größer. Das<br />
»Niedersachsen Technikum« ist ein Projekt der Hochschule<br />
Osnabrück, <strong>das</strong> Abiturientinnen in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Unternehmen Einblicke in den Arbeitsalltag und<br />
<strong>das</strong> Studium in verschiedenen MINT-Bereichen geben soll. Die<br />
Teilnehmerinnen absolvieren ein sechsmonatiges bezahltes<br />
Praktikum in einem Unternehmen und haben zudem die Möglichkeit,<br />
einen Tag pro Woche an einem Schnupperstudium<br />
teilzunehmen. Mit einem Anteil von etwa 90 Prozent der Teilnehmerinnen,<br />
die sich laut der Initiative anschließend <strong>für</strong> ein<br />
MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung entscheiden, ist<br />
<strong>das</strong> »Niedersachsen Technikum« ein voller Erfolg. Solche praxisorientierten<br />
Ansätze sind wichtig, um langfristig eine klischeefreie<br />
Berufsorientierung und eine geschlechterunabhängige<br />
Entwicklung von Interessen zu erreichen. Da<strong>für</strong> muss außerdem<br />
weiterhin aktiv an der Sichtbarkeit von Frauen als Vorbilder<br />
im MINT-Bereich gearbeitet werden.<br />
UNSICHTBARE FABELWESEN<br />
Albert Einstein, Thomas Edison, Galileo Galilei und wie sie alle<br />
heißen, die Männer, die zündende Ideen hatten und mit ihrer<br />
Forschung und ihrem Erfindergeist die moderne Welt mitgestaltet<br />
haben. Noch heute füllen ihre Entdeckungen Schulbücher.<br />
Bedeutende Straßen und wissenschaftliche Auszeichnungen<br />
tragen ihre Namen. Und was haben die Frauen gemacht, während<br />
all diese weltverändernden Erkenntnisse und Erfindungen<br />
geschaffen wurden? Haushalt und Kinder, klar, doch ganz<br />
nebenbei hat Marie Curie die Radioaktivität entdeckt, Rosalind<br />
Franklin die Theorie zur DNA-Struktur bestätigt und Margaret<br />
Hamilton den Computercode entwickelt, der die erste Mondlandung<br />
möglich machte. Von wegen rosa Baukasten mit Feenstaub!<br />
Denn es gibt sie, die Frauen in der Wissenschaft, und es<br />
gab sie schon in der Vergangenheit, auch wenn sie uns noch<br />
heute ein wenig vorkommen wie Fabelwesen, die man nur selten<br />
zu Gesicht bekommt. Hätte man Rosalind Franklin oder<br />
Margaret Hamilton in Männerklamotten stecken müssen, um<br />
ihre Erfolge sichtbar zu machen? Denn den Einzug in unsere Geschichtsbücher<br />
haben die Wissenschaftlerinnen der Vergangenheit<br />
verpasst, und somit auch die Chance, Mädchen und Frauen<br />
zu inspirieren und ihnen ein Vorbild zu sein. »Jungen Frauen, die<br />
sich <strong>für</strong> Technik interessieren, fehlt es an Identifikationsmöglichkeiten<br />
in der Gesellschaft. Sie fühlen sich oft, als würden sie<br />
gegen den Strom schwimmen,« erklärt Ulrike Struwe. Das sei<br />
auch der Grund, warum die Entscheidung <strong>für</strong> ein MINT-Studium<br />
<strong>für</strong> Mädchen oft schwieriger sei, vor allem in den nach wie<br />
vor sehr männerdominierten Bereichen wie der Elektrotechnik<br />
oder der Informatik. In vielen Fällen lässt sich beobachten,<br />
<strong>das</strong>s technikinteressierte Mädchen sich an ihrem Vater als Vorbild<br />
orientieren. Bei Julia Stehle, Produktionsingenieurin bei der<br />
GKN Aerospace Deutschland GmbH, entstand <strong>das</strong> technische<br />
Interesse durch die Lektüre der VDI Nachrichten, die ihr Vater<br />
als Maschinenbauer regelmäßig Zuhause las. »Ich war schon<br />
sehr früh technikbegeistert. Durch meinen Vater hatte ich dann<br />
auch schon früh Berührung mit Technik. So wurde mein Interesse<br />
daran größer«, erklärt die 29-Jährige. »Meine Entscheidung<br />
<strong>für</strong> den Studiengang Kunststofftechnik war deshalb auch keine<br />
große Überraschung <strong>für</strong> meine Eltern. Sie haben mich sehr in<br />
meiner Entscheidung bestärkt.« Da dieser Rückhalt durch die Eltern<br />
bei der Berufswahl nicht immer vorhanden ist, ist es umso<br />
wichtiger, weibliche Vorbilder aus dem MINT-Bereich in der Gesellschaft<br />
sichtbar zu machen. Denn es gibt sie: Wissenschaftler-innen<br />
wie Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, die mit ihrem Youtube-<br />
Kanal »maiLab« vor allem eine junge Zielgruppe anspricht und<br />
zeigt, <strong>das</strong>s Naturwissenschaften keineswegs nur etwas <strong>für</strong> Männer<br />
sind. Solche Role Models helfen dabei, gesellschaftliche Stereotype<br />
aufzubrechen. Doch der Blick in deutsche Hörsäle zeigt:<br />
Es gibt noch Luft nach oben.<br />
BLICK INS STUDIUM<br />
Nach dem Abitur entscheiden sich immer mehr junge Menschen<br />
<strong>für</strong> ein Studium und somit wächst auch die Zahl an MINT-<br />
Studentinnen. Die Gesamtzahl an Frauen in MINT-Fächern ist<br />
in den vergangenen 45 Jahren von 57.850 auf 344.474 deutlich<br />
gestiegen. An den Geschlechterverhältnissen hat <strong>das</strong> nur wenig<br />
verändert: Mehr als zwei Drittel der Studierenden sind immer<br />
noch Männer. Seit 1975 ist der Anteil an Frauen im MINT-Studium<br />
lediglich von 19,4 auf heute 31,4 Prozent angestiegen. Bei<br />
knapp unter 30 Prozent stagniert seit über 15 Jahren der Frauenanteil<br />
unter den Bachelorabsolvent*innen im MINT-Bereich.<br />
Während es in der Mathematik und den Naturwissenschaften<br />
etwas ausgeglichener ist, sind vor allem die Ingenieurwissenschaften<br />
immer noch Männerdomäne. In der Elektrotechnik<br />
und der Informationstechnik sind unter den Absolvent*innen<br />
sogar nur 11,6 Prozent Frauen. Um mehr Studentinnen in<br />
MINT-Studiengänge zu bekommen, sei es vor allem wichtig,<br />
gut zu vermitteln, was die Tätigkeit nach dem Studium wirklich<br />
umfasse, erklärt Ursula Köhler am Beispiel der Informatik.<br />
»Das gesellschaftliche Bild der Informatik entspricht nicht<br />
der wirklichen Arbeitswelt. Wir müssen Frauen vermitteln, wie<br />
die Arbeit nach dem Studium tatsächlich aussieht. Der Informatik<br />
haftet immer noch <strong>das</strong> Bild des Nerds an, der mit keinem<br />
Menschen redet. Dabei ist die Kommunikation ein ganz wichtiger<br />
Bestandteil der Arbeit in der Informatik. Wenn <strong>das</strong> mehr in<br />
den Köpfen verankert werden könnte, würden sich sicher mehr<br />
Frauen da<strong>für</strong> begeistern lassen, denn Kommunikation und Zusammenarbeit<br />
mit Menschen ist vor allem <strong>für</strong> Frauen oft ein<br />
wichtiges Kriterium bei der Berufswahl.« Laut Ulrike Struwe sei<br />
es zudem wichtig, <strong>das</strong>s Hochschulen und Universitäten die Inhalte<br />
und Möglichkeiten ihrer Studiengänge konkret vermitteln.<br />
44 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal
ARBEITSWELTEN<br />
»Frauen fühlen sich oft stärker angesprochen, wenn der<br />
Zweck der Tätigkeit klar ist. Studienfächer wie Bioinformatik,<br />
Medizintechnik oder Textilingenieurwesen vermitteln<br />
Inhalte schon über ihre Bezeichnungen. In diesen Fächern<br />
sind meist deutlich mehr Frauen zu finden.«<br />
Der geringe Frauenanteil in MINT-Studiengängen hat nicht<br />
nur Auswirkungen auf <strong>das</strong> Geschlechterverhältnis in der Arbeitswelt,<br />
sondern auch auf den Alltag der Studentinnen an<br />
den Hochschulen und Universitäten. »Wir sehen Fortschritte,<br />
doch Frauen sind immer noch unterrepräsentiert. Sie sind<br />
sozusagen Exotinnen in diesen Studiengängen und <strong>das</strong> ist<br />
kein schöner Status«, erklärt Ulrike Struwe. »Auch <strong>das</strong> Angebot<br />
<strong>für</strong> Frauen, sich in einem MINT-Studium zu vernetzen,<br />
ist immer noch deutlich geringer als bei Männern. Es gibt<br />
einfach weniger Gleichgesinnte und Gesprächspartnerinnen.<br />
Erst ab einem Anteil von etwa 30 bis 40 Prozent beginnt<br />
<strong>das</strong> Geschlecht eine untergeordnete Rolle zu spielen, und da<br />
müssen wir eigentlich hinkommen.« Um Frauen im MINT-<br />
Studium ein besseres Netzwerk zu bieten, gibt es bereits verschiedene<br />
Initiativen und Programme, wie beispielsweise<br />
<strong>das</strong> Bayern Mentoring. Das bayerische Förderprogramm<br />
unterstützt und begleitet junge Frauen in ihrem Studium<br />
und beim Einstieg in die Arbeitswelt. Da<strong>für</strong> werden sowohl<br />
Studienanfängerinnen als auch Studentinnen, die kurz vor<br />
dem Abschluss stehen, mit Mentorinnen aus der Wirtschaft<br />
zusammengebracht, die sie beraten und ihnen so den Einstieg<br />
in die Arbeitswelt erleichtern sollen. Im Studium dem<br />
unterrepräsentierten Geschlecht anzugehören, ist auch<br />
Julia Stehle bestens bekannt. Die Ingenieurin studierte sowohl<br />
im Bachelor als auch im Master Kunststofftechnik, ein<br />
sehr männerdominiertes Fach. »Im Bachelor waren wir nur<br />
zwei Frauen von 30 Studierenden, im Master waren es dann<br />
immerhin fünf«, erklärt sie. Jedoch empfand sie diesen Status<br />
nie als Nachteil. »Nach meinem Abitur in einer fast reinen<br />
Mädchenklasse fand ich es angenehm, nicht nur Frauen<br />
um mich zu haben. Natürlich erhält man etwas mehr Aufmerksamkeit,<br />
doch in der Regel war <strong>das</strong> <strong>für</strong> mich eher positiv<br />
als negativ. Zum Beispiel konnten sich die Professor*innen<br />
die Namen von den Studentinnen besser merken als von den<br />
Studenten.«<br />
Das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen adesso<br />
bietet im Rahmen der Initiative »She for IT« Stipendien speziell<br />
<strong>für</strong> Frauen an der privaten Hochschule XU Exponential<br />
University in Potsdam an. Den Stipendiatinnen werden hier<br />
neben ihrem Bachelorstudiengang »Coding and Software<br />
Engineering« erfahrene Mentorinnen aus dem Unternehmen<br />
zur Seite gestellt. Stipendiatin Dilem Kaya schätzt vor allem<br />
<strong>das</strong> Netzwerk, <strong>das</strong> ihr durch »She for IT« zugänglich gemacht<br />
wird. »In meinem vorherigen Informatik-Studium habe ich<br />
mich als Frau oft unterrepräsentiert gefühlt«, erklärt die Studentin.<br />
»Durch <strong>das</strong> Stipendium erhalte ich sowohl von den<br />
Professor*innen an der Hochschule als auch von meiner<br />
Mentorin volle Unterstützung und <strong>das</strong> Empowerment, <strong>das</strong>s<br />
ich auch als Frau in der IT erfolgreich durchstarten kann.«<br />
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Innovation und Kreativität verbinden? Das ist Alltag<br />
<strong>für</strong> die Amazon Alexa Teams! Alexa kann schon eine<br />
ganze Menge – doch wie macht die Sprachassistenz<br />
<strong>das</strong> alles, und wie lernt sie weiter dazu?<br />
Fotocredit: Amazon<br />
Hinter Alexa stecken viele clevere Menschen und neue, einzigartige Jobs<br />
aus den verschiedensten Bereichen, die sich ständig weiterentwickeln. Für<br />
jede*n ist die passende Stelle dabei – entsprechend den eigenen Interessen<br />
und Fähigkeiten! Ganz nach dem Motto „Komm wie du bist“, <strong>das</strong> auch<br />
der rote Faden des diesjährigen Amazon Karrieretags im September war.<br />
„Alexa, sprich langsamer.“<br />
Kristin hat Public Management studiert und ist heute Marketing Managerin<br />
Amazon Echo im Bereich Barrierefreiheit. Ein spannender Beruf,<br />
über den sie auf dem Amazon Karrieretag gesprochen hat. Sie ist verantwortlich<br />
<strong>für</strong> <strong>das</strong> Thema „Alexa Barrierefreiheit“ und informiert über<br />
Funktionen, die Kund*innen mit Behinderungen dabei helfen, mit Alexa<br />
selbstbestimmter zu leben. Alexa kann zum Beispiel Hörfilme abrufen,<br />
<strong>das</strong> Zuhause als „Smart Home“ steuern und auf Echo-Geräten mit Bildschirm<br />
Untertitel einblenden. Kristin kümmert sich also um echte Alltagshilfen<br />
und steht mit der Community in Kontakt, um Alexa noch hilfreicher<br />
zu machen.<br />
„Alexa, erzähl mir einen Witz.“<br />
Ein Job, den es nicht häufig gibt: Alexa eine Persönlichkeit geben. Eigene<br />
Teams kümmern sich im Bereich Alexa Personality genau darum. Zu<br />
ihren Aufgaben gehört es, sich zu fragen: Wie humorvoll ist Alexa? Wie<br />
werden die Nutzer*innen begrüßt? Wie äußert sich Alexa zu gesellschaftlichen<br />
Themen? Wichtige Aspekte, die bei der technischen Entwicklung<br />
berücksichtigt werden müssen und in der Kundenerfahrung<br />
letztendlich den Unterschied machen.<br />
„Alexa, sprich mit mir.“<br />
„Mit einem Sprachwissenschaftsstudium kann man keine Karriere machen?”<br />
Bei Amazon Alexa schon! Schließlich sind Sprache und Stimme<br />
<strong>das</strong> Hauptthema. Deutsch lernte Alexa übrigens zu einem großen Teil von<br />
einem Team am Amazon Forschungsstandort in Aachen. Maschinelles<br />
Lernen wird eingesetzt, um die Befehle und Fragen der Nutzer*innen so<br />
zu übersetzen, <strong>das</strong>s Alexa sie richtig versteht. Dieser Job vereint linguistisches<br />
und technisches Know-how auf ganz neue Weise.<br />
„Alexa, mach <strong>das</strong> Radio leiser.“<br />
Ein Feld, in dem die Zukunft gerade entsteht, ist Alexa Automotive. Kooperationen<br />
mit großen Fahrzeugherstellern erlauben, die Technik im<br />
Auto über Alexa zu steuern oder von der Einfahrt aus noch schnell <strong>das</strong><br />
Licht in der Küche auszuschalten. Von Marketing über Programmierung<br />
zu Produktmanagement gibt es hier Möglichkeiten, uns auf neuen Wegen<br />
zu begleiten.<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 45
ARBEITSWELTEN<br />
»LANGSAM ENTSTEHT EIN BEWUSSTSEIN FÜR DIE<br />
VORTEILE VON DIVERSITY INNERHALB EINES TEAMS.«<br />
Dr. Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe Frauen und Informatik<br />
Das Stipendium an der XU Exponential University ist nur eines<br />
von zahlreichen Projekten der »She for IT« Initiative, mit deren<br />
Hilfe adesso weibliche Talente fördern und den Anteil an IT-Expertinnen<br />
im Unternehmen von aktuell 16 Prozent deutlich erhöhen<br />
möchte.<br />
IT'S A MAN'S WORLD?<br />
In der Arbeitswelt stellt sich die Differenz der Geschlechter<br />
noch einmal deutlicher dar als in den Hörsälen: Frauen machten<br />
im MINT-Bereich im Jahr 2020 gerade mal 16 Prozent der<br />
Arbeitskräfte aus. Woran liegt <strong>das</strong>? Hat die Ingenieurin Sophie<br />
in der Berufswelt weniger Chancen als ihr männliches Alter<br />
Ego Jonas? »Es ist erforscht, <strong>das</strong>s Menschen unterbewusst lieber<br />
Mitarbeiter*innen einstellen, die ihnen selbst ähnlich sind. Und<br />
wenn da eben nur Männer sind, werden auch erst mal weiterhin<br />
mehr Männer eingestellt«, erklärt Ursula Köhler. Jedoch zeige<br />
sich hier aktuell ein Wandel. »Momentan entsteht ein großes Bewusstsein<br />
<strong>für</strong> die Vorteile gemischter Teams. Es gibt zahlreiche<br />
Studien, die belegen, <strong>das</strong>s die Produktivität in diversen Teams<br />
steigt. Das beeinflusst natürlich auch die Entscheidungen der<br />
Vorgesetzten. Immer mehr Unternehmen suchen bewusst nach<br />
Frauen und versuchen auch ihre Stellenanzeigen auf Frauen auszurichten.«<br />
Eine internationale Studie der Online-Jobplattform<br />
Stepstone zeigt deutlich, <strong>das</strong>s Unternehmen enorme Schwierigkeiten<br />
haben, mit ihren Stellenangeboten Frauen zu erreichen:<br />
Mehr als 90 Prozent der Bewerbungen auf eine ausgeschriebene<br />
Ingenieur-Stelle kamen von Männern. In der Elektrik waren es<br />
sogar 99 Prozent.<br />
Doch auch innerhalb des Arbeitsalltags in MINT-Berufen gibt es<br />
Faktoren, die nach wie vor dazu beitragen, <strong>das</strong>s Frauen unterrepräsentiert<br />
sind. Die oft männlich dominierte Arbeitskultur sei<br />
laut Ursula Köhler häufig ein Punkt, der Frauen zum Wechsel in<br />
einen anderen Bereich veranlasse. Doch Beispiele aus den Erfahrungen<br />
erfolgreicher MINT-Frauen zeigen, <strong>das</strong>s es auch anders<br />
gehen kann. Nantje Grieser ist Microsoft 365 Adoption & Collaboration<br />
Lead bei Enercon, einem Hersteller von Windenergieanlangen,<br />
und bereits seit 13 Jahren in der IT tätig. »Sicher muss<br />
man auch ein wenig der Typ da<strong>für</strong> sein, in einem männlichen<br />
Umfeld zu arbeiten. Man sollte ein gewisses Selbstbewusstsein<br />
mitbringen«, erklärt sie. »Aber wenn man souverän auftritt und<br />
von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt ist, dann hat man<br />
auch keine Probleme, sich in einem männerdominierten Bereich<br />
durchzusetzen.« Dass sie dieses Prinzip erfolgreich umgesetzt<br />
hat, zeigt sich in ihrer Position als Teamleiterin eines<br />
überwiegend männlichen Teams. »Bei manchen männlichen<br />
Kollegen hat man schon <strong>das</strong> Gefühl, sich erst mal beweisen zu<br />
müssen«, erinnert sich die Produktionsingenieurin Julia Stehle<br />
an ihren Berufseinstieg zurück. »Aber sobald man gezeigt hat,<br />
was man kann, spielt es eigentlich keine Rolle mehr, welches Geschlecht<br />
man hat.«<br />
Klettert man auf der MINT-Karriereleiter weiter nach oben, fällt<br />
auf, <strong>das</strong>s die ohnehin schon geringe Zahl an Frauen nochmal<br />
weiter abnimmt. »Viele Frauen denken, sie seien gleichberechtigt,<br />
bis es um <strong>das</strong> Thema Familienplanung geht«, bemerkt Ursula<br />
Köhler. »Dann merken sie, <strong>das</strong>s es leider oft nicht so ist. In diesem<br />
Moment scheiden sie aus dem harten Konkurrenzkampf,<br />
was Positionen und Gehalt angeht, aus. Da müssen Frauen aktiv<br />
dagegen vorgehen.« Wichtig sei vor allem, <strong>das</strong>s Frauen von<br />
sich aus mehr einfordern und sich auf ihre Fähigkeiten berufen.<br />
»Eine Mentorin oder einen Mentor innerhalb des Unternehmens<br />
zu finden, der einen aktiv fördern kann, ist <strong>für</strong> viele<br />
Frauen sehr hilfreich«, erklärt Nantje Grieser. Viele Arbeitgeber<br />
etablieren Programme, die speziell Frauen fördern und die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern sollen, um <strong>das</strong><br />
Ungleichgewicht vor allem in den höheren Karrierestufen auszugleichen.<br />
Auch in der Lehre an deutschen Hochschulen und<br />
Universitäten zeigt sich ein ähnliches Bild. »Unter den Promovierenden<br />
im MINT-Bereich sind noch relativ viele Frauen, bei<br />
der Habilitation werden es schon weniger und bei den Professuren<br />
dann noch mal weniger«, erklärt Ursula Köhler. »Aber es<br />
gibt eine ganze Reihe von Programmen, die speziell Frauen fördern<br />
und da tut sich auch was.« Das Professorinnenprogramm<br />
des Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
beispielsweise bietet finanzielle Unterstützung <strong>für</strong> Hochschulen,<br />
die überzeugende Gleichstellungskonzepte vorlegen. Außerdem<br />
werden Programme <strong>für</strong> Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
und Fortbildungen <strong>für</strong> gendergerechte Berufungsverfahren<br />
durch <strong>das</strong> BMBF gefördert.<br />
Foto: riverriver/depositphotos.com | Quelle: Statistisches Bundesamt 2020, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.<br />
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ARBEITSWELTEN<br />
WIE SIEHT DIE ZUKUNFT AUS?<br />
Förderprogramme und Initiativen, sowohl von Unternehmen<br />
als auch von der Politik, sind auf den Weg gebracht<br />
und erste Erfolge lassen sich erkennen. Sind die Weichen<br />
<strong>für</strong> Chancengleichheit und Gendergerechtigkeit im MINT-<br />
Bereich nun endgültig gestellt? »Das ist natürlich ein Blick<br />
in die Glaskugel. Das Thema Frauen und MINT beinhaltet<br />
einen gesellschaftlichen Wandel, und ein solcher Wandel<br />
benötigt in der Regel sehr viel Zeit«, sagt Ulrike Struwe.<br />
»Wichtig ist, <strong>das</strong>s Projekte weiterhin gefördert werden, die<br />
dazu beitragen, <strong>das</strong>s sich etwas ändert. Diese Projekte bieten<br />
wichtige Anlaufstellen <strong>für</strong> Frauen, aber auch <strong>für</strong> Unternehmen,<br />
die an dem Wandel mitwirken wollen. Langfristig<br />
ist natürlich <strong>das</strong> Ziel, <strong>das</strong>s alle Geschlechter alles machen<br />
können und ihren Beruf frei nach Eignung und persönlichen<br />
Neigungen wählen können.« Obwohl <strong>das</strong> Ungleichgewicht<br />
der Geschlechter in der MINT-Welt nach wie vor<br />
deutlich zu spüren ist, zeichnet sich dennoch ein Wandel<br />
ab. Frauen wie Nantje Grieser, Julia Stehle und Dilem Kaya<br />
zeigen, <strong>das</strong>s MINT keineswegs mehr eine reine Männerdomäne<br />
ist, in der man als Frau keine Aussicht auf Erfolg hat.<br />
Auch die Denkweise in Unternehmen verändert sich, es entsteht<br />
ein Bewusstsein <strong>für</strong> die Vorteile gemischter Teams und<br />
Frauen werden explizit gesucht und gefördert. Schließlich<br />
wird MINT-Absolventinnen auch einiges geboten: Es warten<br />
meist sehr gute Arbeitsbedingungen, ein hohes Einkommen<br />
und nicht zuletzt ein vielfältiger, spannender Aufgabenbereich.<br />
»Ich habe mich <strong>für</strong> ein Studium im Bereich IT entschieden,<br />
weil ich die Zukunft mitgestalten und etwas verändern<br />
möchte«, erklärt die adesso-Stipendiatin Dilem Kaya. »Technologien<br />
wie Künstliche Intelligenz werden unsere Zukunft<br />
sein und Frauen sollten an der Entwicklung dieser Technologie<br />
genauso teilhaben wie Männer.« Auch die Anforderungen<br />
und Aufgaben in MINT-Berufen entsprechen schon<br />
lange nicht mehr den gängigen Klischees. »Es werden zunehmend<br />
Kreativität und Kommunikationsstärke in der Informatik<br />
gefragt«, erklärt Nantje Grieser. »Hier können Frauen<br />
oft besonders punkten und ihren Wunsch, mit Menschen zu<br />
interagieren, mit ihrem technischen Wissen verbinden.«<br />
Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf die Studiengangs-<br />
und Stellenangebote zu werfen und frei von gängigen<br />
Vorurteilen gegenüber bestimmten Berufsbildern auf Jobsuche<br />
zu gehen. Denn echte Technik ist auch was <strong>für</strong> Frauen.<br />
Es mangelt ihnen weder an Skills noch an Erfinderinnengeist.<br />
Was bisher noch fehlt, ist eine wirklich klischeefreie<br />
und geschlechterunabhängige Berufswahl <strong>für</strong> junge Frauen<br />
und weibliche Vorbilder, die in der Gesellschaft sichtbar sind.<br />
Und dazu gehört auch, <strong>das</strong>s Sophie sich nicht als Jonas verkleiden<br />
muss, um mit Bagger und Werkzeugkasten spielen<br />
zu dürfen.<br />
CODING ODER CONSULTING<br />
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KATHARINA WEINERT VOM<br />
HANDELSVERBAND DEUTSCHLAND<br />
RÄUMT MIT KLISCHEES ZUR<br />
KARRIERE IM HANDEL AUF<br />
Noch nie im Supermarkt als Nebenjob Regale<br />
eingeräumt? Dann bist du bei Bewerbungen raus.<br />
»Praxiserfahrung ist immer ein Vorteil, aber kein ›Muss‹. Für<br />
die Handelsunternehmen ist aber durchaus wichtig, wenn<br />
Mitarbeiter*innen die Verkaufsfläche und die Kundenwünsche<br />
kennen. Hochschulabsolvent*innen müssen also ihre<br />
gelernten, theoretischen Inhalte schnell in die Praxis umsetzen<br />
können. Im Handel muss man – selbstverständlich je<br />
nach Einsatzbereich – auch in der Praxis zupacken können.<br />
Dazu kommt ein aufgeschlossenes Auftreten, Kommunikationsfähigkeit<br />
sowie Freude am zwischenmenschlichen Umgang<br />
mit Kund*innen und Kolleg*innen.«<br />
Der Einstieg in den Online-Handel ist die zukunftssicherste<br />
Perspektive.<br />
»Der stationäre Einzelhandel wird von den Kund*innen weiterhin<br />
gewünscht und <strong>für</strong> attraktiv befunden. Da der Online-Handel<br />
seit den letzten Jahren wächst, verfolgen viele<br />
Handelsunternehmen Multichannel oder Omnichannel,<br />
verkaufen also im Geschäft und online. Deshalb wurde beispielsweise<br />
auch der neue Ausbildungsberuf Kaufmann bzw.<br />
Kauffrau im E-Commerce und die berufliche Fortbildung<br />
zum Fachwirt oder zur Fachwirtin im E-Commerce geschaffen.<br />
Auch die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau<br />
im Einzelhandel hat im Rahmen eines Modernisierungsprozesses<br />
die Wahlqualifikation Online-Handel erhalten.«<br />
Schuften ohne Ende: Überstunden & Handel gehören zusammen.<br />
»Das stimmt nicht. Wenn mal Überstunden anfallen, werden sie vergütet oder durch<br />
Freizeit ausgeglichen. Die längeren Öffnungszeiten führen nicht zu längeren Arbeitszeiten<br />
<strong>für</strong> die einzelnen Arbeitnehmer*innen. Die Unternehmen organisieren<br />
lange Öffnungszeiten beispielsweise über Schichtsysteme.«<br />
Heute braucht man doch <strong>für</strong> alle Jobs Kenntnisse in der Informatik.<br />
Der Handel ist da bestimmt keine Ausnahme, oder?<br />
»Der Handel befindet sich im stetigen Wandel. Digitalisierungsprozesse gehören<br />
dazu. Für diese suchen auch die Handelsunternehmen IT-Expert*innen. Aber nicht<br />
jeder Mitarbeiter bzw. jede Mitarbeiterin muss IT-Kenntnisse haben. Die Unternehmen<br />
bilden ihre Mitarbeiter *innen bei der Einführung von z. B. neuem Warenflussmanagement,<br />
Bezahlmethoden und Tools <strong>für</strong> die Kundenberatung weiter.«<br />
Der Chefsessel gehört den Männern!<br />
»Frauen in Führungspositionen? Im Einzelhandel die Regel! 38 Prozent der Führungskräfte<br />
auf der ersten Führungsebene sind im Einzelhandel weiblich, auf der<br />
zweiten Führungsebene sind es sogar 65 Prozent: deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen<br />
Durchschnitt von 40 Prozent.«<br />
Ohne Duales Studium kann ich den Einstieg in den Handel vergessen.<br />
»Handels-Ziele sind klar vorgegeben: Zufriedene Kund*innen und Gewinn erwirtschaften.<br />
Um <strong>das</strong> zu erreichen, werden im Handel viele betriebswirtschaftliche Prozesse<br />
angestoßen und ganz unterschiedliche Fachkräfte benötigt. Im Einzelhandel<br />
dominiert die ›Karriere mit Lehre‹. Über 80 Prozent der Führungskräfte haben<br />
mit einer Ausbildung begonnen. Die Karriere kann also durchaus mit einer zweioder<br />
dreijährigen Ausbildung starten. Ein Abiturientenprogramm des Handels –<br />
ein dreijähriges Qualifikationsprogramm aus Aus- und Fortbildung, optional mit<br />
Ausbilderschein – starten. Der Einstieg kann aber auch über ein Duales Studium gelingen,<br />
welches ebenso wie die Abiturient*innenprogramme besonders anspruchsvoll<br />
ist, weil es Theorie und Praxis miteinander verzahnt. Darüber hinaus werden<br />
auch Akademiker*innen gesucht, beispielsweise Absolvent*innen eines klassischen<br />
BWL-Studiums mit handelsspezifischer Vertiefung als auch ein Handelsmanagement-<br />
oder Logistikstudium. Gesucht werden u. a. Jurist*innen, Architekt*innen,<br />
Wirtschaftspsycholog*innen sowie Marketing- und IT-Expert*innen.«<br />
Text: Florian Grobbel | Illustration: labitase.gmail.com /depositphotos.com<br />
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Mit guten Gewohnheiten, planvoller Lebensführung und Selfcare ist <strong>das</strong> ja<br />
so 'ne Sache – nach dem Motto »War einmal Joggen, hat nix geholfen« wollten<br />
wir wissen: Wie lange muss man heilspendende, aber eher spaßfreie<br />
Dinge täglich tun, um sie als dann hoffentlich heilsame Routine und ohne<br />
ultra davon genervt zu sein, in den Alltag integrieren, ja, sie nicht mehr<br />
missen zu wollen - uuuund: geht <strong>das</strong> überhaupt. Also haben wir 6, 12, 18<br />
erfunden und sechs Wochen lang zu zwölft achtzehn Aktivitäten ausprobiert.<br />
Um am Schluss abzurechnen: Darf <strong>das</strong> bleiben? Muss <strong>das</strong> weg? Und<br />
was haben die sechs Wochen in uns verändert? Unser menschenredaktionsversuchsgewordenes<br />
Try Out for a vielleicht better life <strong>für</strong> euch - voilá.<br />
<br />
JEDEN MORGEN FREMDES RADIO HÖREN<br />
Ich geb es gerne zu: Diese Challenge gehörte garantiert nicht zu den schwersten. Sich morgens vom<br />
Radio berieseln lassen, war sowieso hin und wieder meine Routine. Ich überlegte mir täglich nach<br />
dem Aufstehen, wo die Reise hingehen sollte. So wählte ich Morgen <strong>für</strong> Morgen bewusst immer unterschiedliches<br />
Programm und reiste von Äthiopien über Chile bis in die Mongolei. Es machte Spaß,<br />
zu erraten, ob ich an einen Nachrichten-, Hit- oder Schlagersender geraten war und was um Himmels<br />
Willen in den Werbungen angepriesen wurde. Klar, manchmal war es auch nervig, wenn die Moderatoren<br />
im Lesothischen Radio nicht aufhören wollten, ins übersteuerte Mikrofon zu brüllen,<br />
aber viel öfter habe ich richtig gute neue Geschmäcker abgreifen können und viel gelernt.<br />
Zum Beispiel, <strong>das</strong>s es auf der Elfenbeinküste richtig coole, funky-französische Musik<br />
gibt und man im Vatikan wohl gerne zu den Bee Gees aufsteht. // Florian<br />
<br />
JEDEN MORGEN EIN GLAS HEISSES WASSER TRINKEN<br />
Am Anfang? Gewöhnungsbedürftig. Weil heißes Wasser<br />
ohne Tee, hm, noch dazu 10 Minuten abgekocht auf nüchternen<br />
Magen – <strong>das</strong> klingt mediumbegrenzt im Genuss.<br />
Kommt übrigens aus der ayurvedischen Lehre und soll den<br />
Körper reinigen und <strong>das</strong> (Verdauungs-)System auf Touren<br />
bringen. Nach drei Wochen? Schon besser. Macht irgendwie<br />
– wach. Läutet den Tag ein. Nach sechs Wochen?<br />
Get up, stand up und drink your heißes Wasser! Ja, man<br />
glaubt es kaum - es ist meine persönliche Morgenroutine<br />
geworden. Und ab morgen? Probier ich's mit Apfelessig im<br />
Mix. Was ist nur los mit mir? // Josef<br />
<br />
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REALITY CHECK<br />
<br />
KEINE INSTA-WERBUNG KLICKEN<br />
Mit dieser Challenge hab ich es mir echt nicht leicht gemacht. Ich bin sehr anfällig <strong>für</strong> schöne,<br />
aber nicht immer nützliche Dinge. Oft hole ich mir Inspiration bei Instagram. Leider gibts da<br />
auch viele Werbeanzeigen im Feed. Man ist also immer nur einen Klick vom nächsten Kauf<br />
entfernt. 6 Wochen lang habe ich mich zusammen gerissen und keine Werbelinks bei Instagram<br />
geklickt. Am Anfang fiel mir <strong>das</strong> ziemlich schwer. Prompt in der zweiten Woche ist es<br />
passiert. Ich habe eine Werbeanzeige geklickt und mich direkt total schlecht gefühlt. Nach anfänglichen<br />
Start-Schwierigkeiten war ich langsam so konditioniert, <strong>das</strong>s ich Werbeanzeigen<br />
zwar wahrgenommen habe, sie aber aktiv nicht geklickt und mir bewusst gemacht habe, <strong>das</strong>s<br />
sie nur eine »Falle« sind. Ich würde behaupten, <strong>das</strong>s sich nach etwa vier Wochen eine Routine<br />
eingestellt hat und mich Werbeanzeigen nicht mehr gecatched haben. Ich weiß nicht, ob ich<br />
in Zukunft nie mehr Werbeanzeigen klicken werde. Aber eins ist sicher: Ich nehme Insta-<br />
Werbung viel bewusster wahr und entscheide mich meistens aktiv dagegen, die Werbung<br />
anzuklicken. Mission completed! // Vanessa<br />
<br />
ZWEIMAL DIE WOCHE EINEN BRIEF SCHREIBEN<br />
Liebe Leserin, Lieber Leser,<br />
ich hoffe dir geht es gut, mir geht es super. Das Wetter ist schön! – Genau so wollte ich die<br />
Challenge nicht angehen. Eigentlich hab ich mir als gelernter Germanist die Sache ziemlich<br />
einfach vorgestellt, mir einen klassisch-linierten Briefblock gegönnt und frische Patronen <strong>für</strong><br />
den guten Füller gekauft. Bei der Auswahl meiner Briefbekanntschaften legte ich den Fokus<br />
vor allem auf Leute, die mich in meinem Leben stark geprägt haben oder bei denen ich mich<br />
schon länger nicht gemeldet hatte – inklusive alten Schulfreund*innen, meiner Deutschlehrerin<br />
und dem YouTuber Gronkh, dessen Videos mich durch meine Pubertät begleitet haben.<br />
Das Schreiben der Briefe war wirklich etwas superschönes und erholsames. Ich rate dabei<br />
aber dringlichst zu Stift und Papier zu greifen: Auf dem Computer lässt sich Geschriebenes<br />
mit einem Klick löschen – was einmal auf dem Papier steht, bleibt. Man überlegt daher an<br />
jedem Wort, <strong>das</strong> man der Person mitteilen will und setzt sich so <strong>für</strong> eine Stunde mit nichts<br />
anderem auseinander als einem lieben Menschen und der Dankbarkeit – ein fast meditativer<br />
Zustand. Obwohl <strong>das</strong> jetzt alles so toll klingt, muss ich sagen, <strong>das</strong>s ich diese Challenge nicht<br />
abgeschlossen habe. Der strenge Druck, jede Woche zwei Briefe schreiben zu »müssen«, passt<br />
einfach partout nicht zu der Freigeistigkeit, Inspiration und Ruhe, die man <strong>für</strong> einen persönlichen,<br />
ernstgemeinten Brief braucht. Daher rate ich euch: Schreibt mehr Briefe! Traut euch!<br />
Denn tatsächlich gehört da auch ein bisschen Mut dazu; aber setzt euch nicht unter Druck –<br />
vielleicht kommt ja sogar eine Antwort, die euch überraschen wird. // Florian<br />
<br />
JEDEN MORGEN AUF DIE UNI FREUEN<br />
Oh leck. Was'n <strong>das</strong> <strong>für</strong> 'ne Aufgabe? Ich schicke<br />
voraus: Ich studier Medizin. Im fünften<br />
Semester, drei davon digital. Den Spaßfaktor<br />
kann man sich vorstellen. Daher eigentlich<br />
umso besser, die Freu-Challenge zu machen<br />
– Glücklichsein soll ja angeblich eine Entscheidung<br />
sein. Also hab ich mich schon vor<br />
dem Laptop-Anwerfen in aller Hergottsfrüh<br />
gebrainwasht, den Gedanken »ach du Scheiße,<br />
jetzt 90 Minuten Neurophysiologie« durch<br />
»Cool, gleich in der Früh <strong>das</strong> erste Hassfach«<br />
ersetzt. Jeden Morgen. Auch wenn diese Form<br />
von Gehirntraining theoretisch oder glücksforscherisch<br />
wahrscheinlich sinnvoll ist – es<br />
nervt. Und ist künstlich. Nicht immer, aber<br />
oft. Ich find's auch gar nicht schlimm, mal<br />
was so richtig ätzend zu finden – man steht's<br />
ja trotzdem durch und daran wächst man ja<br />
auch. Daher: Kann man machen, muss man<br />
aber nicht. // Stefan<br />
<br />
ALLES IMMER SOFORT AUFRÄUMEN<br />
Die Unordnung. Tatatataa (dramatische Musik). Sozusagen mein Endgegner im Alltag.<br />
Theoretisch eine überschaubare Mission: Dinge sofort nach Gebrauch wieder<br />
an ihren Ursprungsort zu legen. Haben doch alle Dinge im Leben<br />
ihren Platz. Das erwartete Ergebnis: Meine Wohnung hätte loftigen<br />
Charakter und ich keine Schweißausbrüche wenn es an der Tür klingelt.<br />
Verlockend. Nach sechs Wochen ist ausgeträumt. Die knallharte<br />
Realität: Die größte Hürde ist die Trägheit der eigenen Masse. Not your ernst,<br />
<strong>das</strong> Telefon nach Gesprächsende in die Ladestation zu tragen oder im Mittagstief<br />
emisg den Tisch abzuräumen. Gegenstände, denen ich aus taktischen Gründen einen Platz<br />
zuweisen musste, sind nicht mehr auffindbar. Obwohl ich den Ort weise und logisch ermittelt<br />
hatte. Der Versuch meine Gedanken zurückzuverfolgen endet in einer Sackgasse. Das Objekt<br />
ist weg. Das ist noch ärgerlicher als kontrollierte Unordnung. Vorher hätte ich gewußt wo es lag.<br />
Was bleibt ist ein eigenartiges Gefühl von meinem Gehirn überlistet worden zu sein. Es grinst.<br />
Fazit: Die Idee ist sehr lobenswert. Im Testzeitraum konnte eine gewisse Grundordnung etabliert<br />
werden und es fühlt sich unglaublich gut an. Aber irgendwie bin ich doch ein Freigeist und will<br />
mir nicht von Gegenständen vorschreiben lassen wo ich sie wann hinbringen muss. Gibt ja<br />
schon genug Regeln im Leben. Und es gibt auch Dinge, die keinen Platz haben wollen. Oder<br />
überall passend sind. Zum Beispiel Kätzchen, Handys und Snacks. // Andrea<br />
Illustrationen: likozor, patrimonio, PantherMediaSeller/depositphotos.com, catalyststuff/freepik.com<br />
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REALITY CHECK<br />
<br />
KOMPLETT GEGENDERT SPRECHEN<br />
Und zwar ganz bewußt. Ich bin ehrlich, ich habe es bis zum Schluss der sechs Wochen nicht auf<br />
die Kette bekommen, mir die Thematik so einzutrichtern, <strong>das</strong>s mein Hirn wie von selbst bei jedem<br />
genderfähigen Wort schaltet. Während es beim Schreiben schon fast zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden ist, bin ich beim Sprechen dann doch eher regelmäßig in's Stocken geraten. Nicht aus<br />
Unwissen. Eher weil mir erst dann bewusst wurde, <strong>das</strong>s ich's schon wieder vermasselt habe, wenn<br />
ich schon zehn Sätze weiter war. Und dann gab's wieder Momente, da flutschte es nur so vor lauter<br />
*innen, aber auch <strong>das</strong> wollte mich nicht recht zufrieden stellen, fühlte sich der Versuch, sich vollends<br />
der Genderei zu bemächtigen doch eher nach purer Inkonsequenz an. Ich frage mich, ob <strong>für</strong> diesen<br />
Prozess <strong>das</strong> unmittelbare Umfeld zum Fruchten beiträgt, denn tatsächlich geht in meinem Dunstkreis<br />
die gegenderte Sprache eher unter. Die Tagesschau im Instafeed dagegen zeigt mir jeden Tag<br />
auf's Neue auf, wie man's richtig macht. Das allerdings gerät in der alltäglichen Kommunikation mit<br />
einem Dreijährigen dann ganz schnell wieder in Vergessenheit. // Vivi<br />
<br />
JEDEN ABEND DREI GUTE DINGE AUFSCHREIBEN<br />
Mir persönlich hat es nur bedingt geholfen bzw. etwas<br />
bewirkt. Das ständige darauf Achten, ja meine positiven<br />
Erlebnisse auf <strong>das</strong> Papier zu bringen, hat schon<br />
einen gewissen Stressfaktor. Aber: Positiv gesehen,<br />
kann es einem helfen, seine tollen Momente oder<br />
Erlebnisse festzuhalten. Man geht viel leichter durch<br />
den folgenden Tag. Zusammengefasst: Für den<br />
Ein oder Anderen kann <strong>das</strong> schon einen<br />
positiven Effekt haben, natürlich individuell<br />
gesehen. // Benny<br />
<br />
JEDEN ABEND DAS GESICHT WASCHEN<br />
Diese Challenge klingt, als ob ich ansonsten pottsaumäßig niemals Seife an mein<br />
Konterfei ließe. Dem ist natürlich nicht so. Aber jeden (!)Abend? Da sind unter<br />
nicht-Challengebedingungen schon mal kleine Gaps drin. Aber jetzt: Sechs Wochen,<br />
jeden Abend, mit Waschcreme und sogar, jaha, Peeling zwei mal die Woche.<br />
Hinterher gabs Feuchtigkeitscreme, und fertig war der gepflegte Max. Fazit Nr 1:<br />
Ich sehe nicht merklich anders aus als vor den sechs Wochen. Nr. 2: Die Wascherund<br />
Plegerei fühlt sich als Tagesabschluss-Ritual schon irgendwie gut an. Nr 3: So<br />
gut, <strong>das</strong>s mir <strong>das</strong> unwiderbringlich in Schweiß und Blut eingeflossen wäre, aber<br />
auch wieder nicht. Nr 4: Ich werd die Rübe abends künftig öfter pflegend versorgen,<br />
aber nicht immer. Weil: Balance is the key. Genau. // Max<br />
Yay oder hmm?<br />
Wie gut<br />
waren deine<br />
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REALITY CHECK<br />
<br />
DINNER CANCELLING<br />
Wieso hab ich mich <strong>für</strong> diese Challenge entschieden? Naja, ich glaube ein paar Pfunde weniger auf den<br />
Rippen können nicht schaden. Zumindest hab ich mir <strong>das</strong> von dem Selbstexperiment erhofft. Achtsamer<br />
essen, schauen wie der Körper reagiert und gucken ob die Zahl auf der Waage ein bisschen nach unten<br />
geht. Ich bin eine Genießerin. Eine die gerne leckeres Essen isst. Ich koche auch gern selbst. Hinzu kommt,<br />
<strong>das</strong>s ich abends meistens lange wach bin. Sich da zusammenzureißen und mit knurrendem Magen auf<br />
dem Sofa zu sitzen ist schon eine Herausforderung. Denn abends knurrte mein Magen während dieses<br />
Experiments oft. Vorteil vom Dinner Cancelling: Man hat abends ganz viel Zeit <strong>für</strong> anderes Zeugs. Zum<br />
Beispiel Wäsche waschen, putzen, aufräumen und anderen Kram. Nachteil: Ich wache morgens mit einem<br />
riiiesen Loch im Bauch auf, bin leicht zittrig und bringe dennoch nicht wirklich was runter. Mmmh,<br />
ob ich dieses Konzept künftig weiterverfolgen werde? Ich glaube eher nicht. Zusammenfassend gesagt:<br />
Dinner Cancelling ist kein Konzept <strong>für</strong> mich, <strong>das</strong> kann ich nach den sechs Wochen Selbstexperiment<br />
sagen. Ich könnte mir besser vorstellen einfach <strong>das</strong> Frühstück ausfallen zu lassen. Wie so oft bei Diäten<br />
oder Ernährungsumstellungen ist vor allem Disziplin gefragt. // Vanessa<br />
<br />
ABSCHLUSSARBEIT STRUKTURIERT ANGEHEN<br />
Wuh, ich hab mich wirklich schwerstgetan, vor allem damit, endlich anzufangen mit der Bachelor-<br />
Arbeit. Klar, im Kopf wälzt du die Gliederung, <strong>das</strong> Thema, die Fragestellung – aber praktisch, auf dem<br />
Papier bzw. im Laptop: Fehlanzeige. Jeden Abend im Bett <strong>das</strong> gleiche Memo an mich selber: Morgen<br />
fängst du an!!! Das hat wieder und wieder nicht geklappt. Also hab ich mir <strong>für</strong> vier Wochen einmal<br />
pro Woche »professionelle« Hilfe von außerhalb geholt, so eine Art »Nachhilfe«. Mit diesem Typen<br />
hab ich eine Struktur erarbeitet, an die ich mich halten musste, um nicht in der Folgewoche wie der<br />
Komplettloser mit leeren Händen dazustehen. Wir haben zum einen einen Zielplan entwickelt, wann<br />
ich welches Stadium der Bachelorarbeit erreicht haben wollte. Also: Wann Glieder-ung, wann<br />
Materialsichtung, wann praktische Versuche, wann schreiben, wann Korrektur und so weiter.<br />
Dazu dann einen festgelegten Tagesplan, zu dem ich mich comitten musste und<br />
zusagen, ihn vier Wochen einzuhalten: aufstehen 7:15 Uhr, Cappucino, kurzer<br />
Sport und Newscheck, dann BA-Arbeit bis 13:00 Uhr, Pause und dann<br />
wieder BA von 14 bis 16:30 Uhr. Jeden Tag wochentags, Wochenende<br />
frei. Gut strukturierte Leute schaffen <strong>das</strong> sicher easy alleine, <strong>für</strong> mich<br />
war dieser kleine Arschtritt von extern sehr rettend. Die Struktur<br />
und vor allem <strong>das</strong> Annehmen dieser Struktur hat mir geholfen, nicht<br />
einfach aufzustehen, wenn es gehakt hat und irgendwas anderes zu<br />
machen, sondern dranzubleiben. Gerade die ersten Wochen extrem<br />
hilfreich! Kann ich nur empfehlen, wenn du nicht weiterkommst.<br />
// Lorenz<br />
<br />
JEDE UNI-VERANSTALTUNG VOR- UND<br />
NACHBEREITEN<br />
Ok. Ich studiere P&E. (Das reimt sich, fällt mir grad<br />
auf). P steht <strong>für</strong> Philosophy und E <strong>für</strong> Economics, ich<br />
hab also in meinem Studium <strong>das</strong> Beste aus beiden<br />
Welten vereint: Labern (P) und Lernen (E). Und auch<br />
in P muss man viel lernen, sonst weiß man nicht,<br />
worüber man da labern soll. Als ich die Challenge gezogen<br />
hatte, war klar: Jeden Tag – und zwar wirklich<br />
JEDEN – eine halbe Stunde Vor- und Nachbereitung.<br />
Streber reloaded. Das Beste daran war: Ich war noch<br />
nie so frei von schlechtem Gewissen wie in diesen<br />
sechs Wochen. Jetzt weiß ich, wie die Sterber in der<br />
Schule sich gefühlt haben, die wirklich immer jede<br />
Hausaufgabe gemacht hatten! Ich gestehe: Ich habs<br />
nicht durchgezogen. Irgendwann hatte ich einfach<br />
keinen Bock mehr, wollte lieber in den Hofgarten als<br />
an den Schreibtisch und überhaupt: Manche Fächer<br />
sind der Mühe gar nicht wert. // Josef<br />
Taugt die Routine oder nicht? Unser Test-Staff:<br />
Vanessa // <strong>audimax</strong>-Redakteurin, Orga-Queen und Essensliebhaberin<br />
Lorenz // bekennender Aufschieber, studiert Wirtschaftsinformatik<br />
Franzi // Längschläferin und Wirtschaftsprüferin<br />
Vivien // <strong>audimax</strong>-Redakteurin, Wort-Jongleurin und Perfektionistin<br />
Nini // Menschenfreundin, studiert Logopädie<br />
Barbara // <strong>audimax</strong>-Urgestein und Heftentwicklerin<br />
Florian // <strong>audimax</strong>-Redakteur, Imitationskünstler und Wortliebhaber<br />
Stefan // Fleißbolzen, studiert Medizin<br />
Andrea // Kreativgenie und <strong>audimax</strong>-Layouterin<br />
Jule // studiert Crossmedia-Redaktion und ist Rennradlerin<br />
Benny // hält nicht viel von Esoterik, Finanzbeamter<br />
Josef // Disziplinfreak, studiert Philosophy and Economics<br />
Max // Morgenmuffel und Feuerwehrler, studiert Digital Marketing<br />
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GIBT ES EINEN FREIEN WILLEN?<br />
Traust du dich,<br />
ehrlich zu dir<br />
selbst zu sein?<br />
IST JEDER MENSCH GLEICH VIEL WERT?<br />
Was hält<br />
dich zurück?<br />
WARUM KANN ICH NICHT EINSCHLAFEN?<br />
100<br />
Was würde<br />
ich tun, wenn ich<br />
nicht scheitern<br />
könnte?<br />
DIE WIR UNS JETZT STELLEN<br />
WAS BEWEGT DEIN HERZ?<br />
FRAGEN<br />
Was könntest du<br />
ohne Probleme 24<br />
Stunden am Stück<br />
machen?<br />
WAS WAR DIE ERSTE FRAGE DIE GESTELLT WURDE?<br />
Wie weit<br />
bin ich bereit, mich<br />
zum Wohle der<br />
Gesellschaft<br />
einzuschränken?<br />
Muss ich immer<br />
100 Prozent<br />
geben?<br />
WELCHE FRAGEN BEWEGEN DIE WELT?<br />
WIE ROLLT MAN KLOPAPIER RICHTIG AB?<br />
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BRAINSTORMING<br />
WAS ESSE ICH AM BESTEN, UM PRODUKTIV<br />
UND KONZENTRIERT ZU SEIN?<br />
Zu den Konzentrations-Pushern zählen beispielsweise Chlorophyll, Tyrosin,<br />
Tryptophan, Magnesium, Acetylcholin, Dopamin und Vitamin B12.<br />
Klingt erstmal wie im Chemie-Unterricht? Keine Panik, wenn du dich ausgewogen<br />
ernährst und regelmäßig Nahrungsmittel wie Salat, Spinat, Fisch,<br />
Fleisch, Milchprodukte, Soja und Hülsenfrüchte zur dir nimmst, bist du gut<br />
aufgestellt. Kalzium hilft dir dabei, <strong>das</strong> Gelernte gut zu behalten, denn es fördert<br />
die Informationsvermittlung in den Synapsen und kommt vor allem in<br />
Mohn- und Sesamsamen, Hartkäsesorten und Mandeln vor. Es gibt noch<br />
viele weitere Nahrungsmittel und Snacks, die dich in der Prüfungsphase mit<br />
wichtigen Nährstoffen <strong>für</strong>s Gehirn versorgen können. Wenn du mehr Wissenswertes<br />
dazu erfahren möchtest, ist <strong>das</strong> Buch »Nervennahrung – Das richtige<br />
Essen <strong>für</strong> starke Nerven und ein gutes Gedächtnis« von Diplom-Biologin<br />
und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer eine gute Lektüre.<br />
...was ist meine Identität?<br />
Es gibt nicht nur DIE eine Identität, denn es existieren<br />
viele Ausprägungen von Identität. Beispielsweise sexuelle,<br />
religiöse, ethnische, kulturelle Identität. Per Definition<br />
ist Identität die »Gesamtheit der Eigentümlichkeiten,<br />
die eine Entität, einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnen<br />
und als Individuum von anderen unterscheiden.<br />
In ähnlichem Sinn wird der Begriff auch zur Charakterisierung<br />
von Personen verwendet.« Oft werden Fragen<br />
von Identität und kollektiven Kategorien in politischen<br />
Debatten teils kontrovers verhandelt. In seinem Buch<br />
»Identitäten – Die Fiktionen der Zugehörigkeit« macht<br />
der britische Philosoph Kwame Anthony Appiah auf die<br />
Widersprüchlichkeiten solcher Kategoriebildungen aufmerksam<br />
und zeigt, wie fluide und wandelbar Identitäten<br />
sein können. Bei der Beantwortung der Frage kann dir<br />
<strong>das</strong> Buch helfen. Du findest es auf der Webseite der Bundeszentrale<br />
<strong>für</strong> politische Bildung: www.bpb.de<br />
Müssen wir arbeiten<br />
bis wir<br />
80<br />
sind?<br />
Wie<br />
wäre<br />
es,wenn<br />
man unsterblich<br />
wäre?<br />
Alexa,<br />
was<br />
denkst<br />
du?<br />
Nennen die<br />
Menschen uns<br />
in 100 Jahren<br />
wirklich rückschrittig?<br />
WIE SCHAFFT MAN ES ALLE<br />
BÄLLE IN DER LUFT ZU HALTEN?<br />
Sven Gábor Jánszky, Zukunftsforscher<br />
Der wesentliche Punkt ist, wie Menschen heute ihren<br />
Körper und die Medizin betrachten. Ich glaube, aus Blick<br />
der Zukunft ist es völlig irre, zu glauben, <strong>das</strong>s unser Körper<br />
entweder gesund oder krank ist – und wenn er krank<br />
ist, eine Medizin verschrieben kriegt, die pauschal <strong>für</strong><br />
alle Menschen der Welt gemacht ist. Was in der Zukunft<br />
an dieser Stelle normal sein wird ist, <strong>das</strong>s jeder Mensch<br />
weiß: Das sind meine körperlichen Konstitutionen, so sehen<br />
meine Gene aus, diese Krankheiten sind dort angelegt.<br />
Und die Folge ist, <strong>das</strong>s der menschliche Körper dadurch<br />
viel länger lebt. Dass man ihn dadurch individuell<br />
behandeln kann und in den meisten Fällen gar nicht erst<br />
krank werden lässt, sondern die Symptome früher erkennt,<br />
sorgt da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s der menschliche Körper auch 120<br />
Jahre alt werden wird.<br />
Nicht erst seit dem Bun-<br />
destagswahlkampf <strong>2021</strong> spielt <strong>das</strong> Thema Rente eine entscheidende und auch emotionale Rolle. Denn<br />
Fakt ist: Die Gesellschaft<br />
wird immer älter und es gibt zu wenig Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt. Währenddessen stehen die<br />
Baby-Boomer vor der<br />
Verrentung – und <strong>das</strong> sind ganz schön viele! Müssen junge Studis vorm Jobeintritt also damit rechnen,<br />
noch mit 80 im Unter-<br />
nehmen zu stehen? Zunächst muss man festhalten: Die Tendenz geht in diese Richtung. 2018 waren<br />
etwa acht Prozent der über 65-jährigen berufstätig; doppelt so viele wie noch 2009 und auch im letzten Jahr arbeiteten mit ca. 1,04 Millionen Menschen<br />
so viele Rentner*innen wie nie zuvor. Das Arbeitsleben bis mindestens 70 ist daher auf jeden Fall eine realistische Zukunft, auch wenn es durchaus Kritik<br />
gibt: Einerseits steigt zwar die Lebenserwartung, was aber nicht heißen muss, <strong>das</strong>s Menschen im Alter noch gesundheitlich in der Lage <strong>für</strong> schwere<br />
Arbeit sind. Andererseits stellt es sich <strong>für</strong> ältere Leute auch schwerer dar, überhaupt einen Job zu finden. Für viele Kritiker*innen steht deshalb fest: Einfach<br />
<strong>das</strong> Rentenalter erhöhen ist zu wenig, auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen verändert werden, damit ein Arbeiten jenseits der<br />
65 kein zwingender Überlebensgrund sein muss, auch wenn der Körper da<strong>für</strong> eigentlich nicht mehr in der Lage ist.<br />
WIE HAT DIE PANDEMIE RECRUITING,<br />
STUDIUM UND JOBEINSTIEG VERÄNDERT?<br />
Jobteaser hat hierzu eine Studie veröffentlicht, an der 2.728 Studierende und<br />
Alumni teilgenommen haben. Während sich noch im September 2020 nur 32<br />
Prozent der Studierenden in ihrer beruflichen Zukunft durch die Pandemie beeinträchtigt<br />
sahen, haben ein gutes halbes Jahr später mehr als 80 Prozent keinen<br />
klaren Karriereweg mehr vor Augen. 48 Prozent der Absolvent*innen, die<br />
sich aktuell auf Jobsuche befinden, findet aufgrund der Pandemie keine Arbeitsstelle.<br />
Wenn dann endlich ein Job gefunden wird, dann starten 76 Prozent aller<br />
Hochschulabsolvent*innen ihr Erwerbsleben vollständig oder teilweise aus dem<br />
Homeoffice. Eingewöhnen im neuen Job? Fehlanzeige! Mehr Daten und Fakten<br />
zur Studie findest du unter www.pr-ip.de/jobteaser<br />
Wieviel Punkt Schriftgröße<br />
kann man noch<br />
lesen? Das ist 5 Punkt.<br />
Bananen wachsen an so<br />
genannten Stauden. An diesen Bananenstauden<br />
hängt ein Büschel mit Blüten, aus<br />
denen später Bananen werden. Da <strong>das</strong> ein ganz<br />
schönes Gewicht ist, zieht es den Büschel nach unten.<br />
Die Bananenfrucht wächst allerdings seitlich aus der<br />
ersten Staude heraus. Um sich dem lebensnotwendigen<br />
Licht zuzuwenden, muss sie sich nach oben krümmen.<br />
Würde sie von vornherein gleichmäßig vom Licht<br />
beschienen werden, würde sie gerade wachsen.<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 57<br />
??? Warum ist die Banane krumm ???????
BRAINSTORMING<br />
Wie kann man Prüfungsangst<br />
loswerden, Frau Dr. Wolf?<br />
»Eine Strategie ist z.B., sich eine positive Vorstellung der Prüfungssituation zu gestalten. Wenn du<br />
dir die Prüfungssituation in düsteren Farben ausmalst, dich hilflos auf dem Kuli kauend vor dem<br />
leeren Papier sitzend siehst, dann musst du Angst empfinden. Du kannst aber bewusst eine alternative<br />
Vorstellung dagegensetzen und dich darin üben, mit der Angst in Prüfungssituationen umzugehen:<br />
Stell dir die Situation möglichst lebendig vor, den Raum, die Sitzordnung, die anwesenden<br />
Personen. Stell dir vor, wie deine Angstgefühle auftauchen und du damit umgehen kannst. Sag dir:<br />
»Bleib ruhig. Du hast dich gut vorbereitet. Niemand will dir schaden. Deine Angst wird vorübergehen.<br />
Konzentriere dich auf die Fragen. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, ist <strong>das</strong> keine<br />
Katastrophe. Bleib ruhig, atme tief. Du kannst die Situation bewältigen.« Wichtig: Mal dir aus, wie<br />
du deinen Körper beruhigst und du deine Fassung wiedergewinnen kannst, auch wenn die Angst<br />
auftaucht. Wiederhol die positiven Vorstellungen immer, wenn die Katastrohpenphantasien kommen.«<br />
Dr. Doris Wolf, Autorin von »So überwinden Sie Prüfungsängste<br />
KURZE HOSE:<br />
SOMMER-KLASSIKER<br />
ODER GANZ-JAHRES-<br />
KLEIDUNGSSTÜCK?<br />
KOMMT<br />
DIESES<br />
JAHR<br />
ENDLICH<br />
MEIN<br />
HOGWARTS-BRIEF?<br />
Was ist<br />
Liebe<br />
und kann<br />
man <strong>für</strong><br />
immer<br />
die<br />
gleiche<br />
Person<br />
lieben?<br />
WANN LANDEN OVERHEAD<br />
PROJEKTOREN ENDLICH AUF<br />
DEM SCHROTTHAUFEN?<br />
Anja Karliczek, Bundesbildungsministerin //<br />
»In der Schule der Zukunft bestimmen Laptop,<br />
Cloud und Whiteboard <strong>das</strong> Geschehen. Zum<br />
Glück hat diese Zukunft bei vielen bereits begonnen.<br />
Der Overheadprojektor schaut nur<br />
noch von der Seite zu. Trotzdem mein Rat:<br />
nicht einfach entsorgen, sondern irgendwo im<br />
Keller gut aufbewahren. So, wie <strong>das</strong> viele Menschen<br />
mit ihren alten Plattenspielern auch machen.<br />
Man weiß ja nie ...«<br />
KOMMT<br />
GREAT BRITAIN<br />
IN DIE EU<br />
ZURÜCK?<br />
Birgit Bujard, Politikwissenschaftlerin<br />
// Zumindest in der<br />
näheren Zukunft wird es keine Rückkehr<br />
des Vereinigten Königreichs in die EU geben.<br />
Auch nach dem Brexit bleibt die britische Bevölkerung<br />
in der Frage der Zugehörigkeit zur Europäischen<br />
Union tief gespalten. Wie es weitergeht,<br />
wird auch davon abhängen, wie sich die Beziehung<br />
zwischen EU und Vereinigtem Königreich<br />
in den nächsten Jahren entwickelt. Trotz des<br />
Abkommens von Dezember 2020 sind noch<br />
viele Aspekte dieses neuen Verhältnisses unklar.<br />
Worauf kann ich<br />
nicht mehr verzichten,<br />
auch wenn mir <strong>das</strong><br />
peinlich ist?<br />
Für die Religionswissenschaft ist <strong>das</strong> eine empirische Frage. Genau<br />
genommen sind es zwei Fragen, die nicht unmittelbar miteinander zusammenhängen.<br />
Auf die Frage: »Braucht der Mensch einen Glauben?«,<br />
würde ich antworten: Anscheinend nicht! Empirische Studien zu Ostdeutschland<br />
zeigen z.B., <strong>das</strong>s hier bis zu 70 Prozent der Bevölkerung keinerlei<br />
Anzeichen persönlicher Religiosität zeigen und dabei oft keinen<br />
unzufriedenen Eindruck machen. Mit dieser Feststellung geht jedoch<br />
nicht automatisch einher, <strong>das</strong>s »Religion irgendwann aussterben wird«.<br />
Denn zeitgleich zum beschriebenen Säkularisierungstrend existieren<br />
in Deutschland und darüber hinaus nach wie vor sehr vitale, wachsende<br />
religiöse Milieus unterschiedlichster Fasson. Zudem lässt sich Religion<br />
kaum isoliert betrachten, denn sie ist häufig in komplexe Gesellschaftsstrukturen<br />
verwoben und verändert dabei kontinuierlich ihre Gestalt.«<br />
Schon aus diesem Grund ist es sehr unwahrscheinlich, <strong>das</strong>s »Religion irgendwann<br />
aussterben wird.« Das sollte dann aber wiederum nicht mit der<br />
Aussage verwechselt werden, <strong>das</strong>s »jeder Mensch einen Glauben braucht.«<br />
Dr. Stefan Schröder, Universität Bayreuth<br />
WENN DU DAZU IN DER LAGE WÄRST,<br />
ERINNERUNGEN AUS DEINEM<br />
GEDÄCHTNIS ZU LÖSCHEN,<br />
WÜRDEST DU ES TUN?<br />
WIE ENTSTEHT HASS?<br />
Wird Religion bald aussterben oder<br />
braucht der Mensch einen Glauben?<br />
Was ist die<br />
wichtigste Frage auf<br />
der Welt?<br />
Warum<br />
bestell ich immer<br />
die gleiche Pizza?<br />
Anne Miegel, Dipl.-Psychologin // Einmal Margerita,<br />
immer Margerita... oder: Unser Energiesparmodus. Hat sie<br />
einmal gemundet, entscheiden wir uns auffällig oft <strong>für</strong> die<br />
selbe Pizza. Das Muster wiederholen wir wieder und wieder,<br />
ohne die getroffene Entscheidung zu hinterfragen: ein<br />
Automatismus. Aber warum eigentlich? In unserem Alltag<br />
müssen wir ständig neue, dazu noch verschiedenste<br />
Entscheidungen treffen. Das kostet Energie – und die soll<br />
möglichst eingespart werden. Für Entscheidungen, die im<br />
Alltag immer wieder auftreten, entwickelt unser Gehirn<br />
also Gewohnheiten, denn sobald es gelernt hat, wie etwas<br />
funktioniert, werden genau diese vertrauten Handlungen<br />
zurück auf den Plan gerufen. Quasi in Endlosschleife. Solche<br />
Routinen sind also ein sinnvoller »Energiesparmodus«<br />
<strong>für</strong> unser Gehirn. Wer dagegen raus aus der Komfortzone<br />
und stattdessen Flexibilität trainieren möchte, kann ja <strong>das</strong><br />
nächste Mal auf »Quattro Stagioni« wechseln.<br />
Fotos: privat<br />
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BRAINSTORMING<br />
Wenn jeder<br />
eine Superkraft<br />
hätte, welche<br />
wäre deine?<br />
Was ist eigentlich ein<br />
Eiersollbruchstellenverursacher?<br />
+ Bist du dir<br />
selbst ein guter Freund? +<br />
Wo im Körper empfindest<br />
du Wut und Angst? + Welcher<br />
Geruch erinnert dich<br />
an deine Kindheit? + Was<br />
ist <strong>das</strong> längste Wort im<br />
Duden? + Was reimt sich<br />
auf Orange? + Was ist der<br />
beste Asterix-Comic?<br />
NACH LINKS<br />
ODER RECHTS SWIPEN?<br />
WÄRE EINE WELT<br />
OHNE GRENZEN<br />
MÖGLICH?<br />
BRAUCHE ICH DAS<br />
WIRKLICH?<br />
FÜHREN STRENGERE GESETZE<br />
ZU EINER FRIEDLICHEREN WELT<br />
ODER ZU MEHR<br />
KRIMINALITÄT?<br />
Prof. Dr. Mojib Latif, Klimaforscher und<br />
Vorstandsvorsitzender des Deutschen<br />
Klima-Konsortiums: Obwohl es mir mit<br />
Blick auf die Zahlen schwerfällt, den Optimismus<br />
nicht zu verlieren, möchte ich mit<br />
»Ja« antworten. Wir können die Emissionen<br />
radikal senken und bis Mitte des Jahrhunderts<br />
auf null bringen. Dies ist nötig, um die<br />
Lebensbedingungen auf der Erde noch einigermaßen<br />
im Lot zu halten. An Lösungen<br />
fehlt es nicht. Wir haben ein Umsetzungsproblem.<br />
Die Klimarettung erfordert, Eigeninteressen<br />
zurückzustellen. Dies gilt <strong>für</strong> die<br />
Wirtschaft und Politik und ebenso <strong>für</strong> die<br />
Bürgerinnen und Bürger.<br />
Wohin<br />
würdest<br />
du gehen,<br />
wenn du<br />
könntest?<br />
Was<br />
wird<br />
morgen<br />
sein?<br />
Süßes<br />
oder<br />
salziges<br />
Popcorn?<br />
WARUM<br />
SCHREIBEN<br />
WIR NICHT<br />
MEHR BRIEFE?<br />
Warum bin ich?<br />
REISSVERSCHLUSS DER BETTDECKE:<br />
OBEN ODER UNTEN?<br />
WAS IST TIEFGRÜNDIGER?<br />
SMALL DEEPTALK ODER DEEP SMALLTALK?<br />
VOR ODER NACH<br />
DEM FRÜHSTÜCK<br />
ZÄHNEPUTZEN?<br />
Die Frage war vor allem früher ein Thema. Warum? Weil<br />
man dachte, <strong>das</strong>s beispielsweise Säure aus Orangensaft den<br />
Schmelz anlöst und er dann weggeschrubbt wird, wenn danach<br />
sofort die Zähne geputzt werden. Das ist aber nicht der<br />
Fall. Kindern wird empfohlen ihre Beißer vor der Schule direkt<br />
nach dem Frühstück zu putzen. Prinzipiell sollte eher<br />
nach dem Frühstück die Mundhygiene betrieben werden,<br />
wichtig ist aber, <strong>das</strong>s die Zähne überhaupt geputzt werden.<br />
Heißt<br />
es DIE<br />
Nutella<br />
oder<br />
DAS<br />
Nutella?<br />
Was machst<br />
du, wenn's<br />
mal zu viel wird?<br />
Lela Hermann, Coach:<br />
Pause! Ja, es ist wichtig, <strong>das</strong>s wir große mutige Schritte tun. Ja, es ist<br />
wichtig, uns <strong>für</strong>einander einzusetzen. Trotzdem nutze ich wirklich<br />
niemandem etwas, wenn ich mich fertig mache. Und ein Gedanke,<br />
der mich immer sehr entspannt, weil er alles in Relation setzt: Ich<br />
bin ein Tier, <strong>das</strong> denken und sich interessante, meist nicht reale Dramen<br />
im Kopf erzählen kann. Ich sitze auf einem besonderen Planeten.<br />
Unter mir: Erde & Lava. Über mir: unendliche Weiten. Und keiner<br />
weiß, was <strong>das</strong> alles hier soll. Aber hey, ist <strong>das</strong> nicht ein absolut<br />
geniales Abenteuer?<br />
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BRAINSTORMING<br />
Wo<strong>für</strong> würdest du dich<br />
entscheiden, wenn du <strong>für</strong><br />
den Rest deines Lebens<br />
nur noch die gleiche<br />
Sache essen dürftest?<br />
Vorab: Eine Zauberformel <strong>für</strong> Hits gibt es leider<br />
nicht. Dennoch gibt es aus musiktheoretischer<br />
Sicht ganz klare Bestandteile, die ein Song haben<br />
sollte. Die Wahrscheinlichkeit, <strong>das</strong>s dieser Song<br />
zum Hit wird, ist dementsprechend höher. Das ist<br />
aber nicht alles. Der Aufbau eines guten Songs ist<br />
ziemlich komplex und individuell. Deshalb geht<br />
es auch erfolgreichen Produzenten<br />
oft so, <strong>das</strong>s sie<br />
sich bei der Erfolgschance<br />
täuschen und ein ganz anderer<br />
Song zum Hit wird.<br />
Mehr zum Thema kannst du im<br />
Podcast »Wissen Weekly« auf Spotify<br />
nachhören.<br />
Was macht<br />
einen Song zum Hit?<br />
WIE KOMME ICH AN KOHLE?<br />
WIE BEKOMME ICH<br />
MEINEN OHRWURM<br />
WIEDER WEG?Aktiver Angriff<br />
ist die Lösung! Höre aktiv andere<br />
Musik und singe dabei laut mit.<br />
Oder zumindest in Gedanken, dann<br />
freut sich auch der Nachbar. Die<br />
Datenbank im Kopf soll dadurch<br />
überschrieben werden.<br />
Patrik Staak, Co-Founder ApplicAid: Es gibt viele Möglichkeiten <strong>für</strong> zusätzliche<br />
Einnahmequellen neben dem Studium. Eine interessante Alternative<br />
zu klassischen Nebenjobs, Studienkrediten und BAföG können Stipendien<br />
sein. Die haben Studis allerdings oft nicht im Blick. Stipendien fördern<br />
oftmals nicht nur finanziell, sondern auch ideell mit einem abwechslungsreichen<br />
Seminarprogramm. Muss ich mich unbedingt sozial oder politisch<br />
engagieren, um ein Stipendium zu bekommen? Engagement neben dem Studium<br />
ist deutlich breiter definiert als viele denken und nur eines von vielen möglichen Kriterien <strong>für</strong><br />
eine erfolgreiche Stipendienbewerbung. Beispielsweise zählt etwa auch die Pflege eines Angehörigen<br />
oder die Betreuung einer Jugendmannschaft im Sportverein dazu. Eine ausführliche Checkliste <strong>für</strong> Engagement<br />
findest du im kostenfreien Stipendienratgeber von ApplicAid. Bei über 600 Stiftungen mit unterschiedlichen<br />
Ausrichtungen kann jede Person <strong>das</strong> passende Stipendium finden. Da die Aufnahmeverfahren der Stiftungen auf<br />
den ersten Blick komplex wirken, bewirbt sich leider oftmals nur ein kleiner Teil. Deshalb möchte ApplicAid mit der Stipendienberatung<br />
und einem gezielten Mentoring <strong>das</strong> deutsche Stipendiensystem <strong>für</strong> bildungsbenachteiligte Gruppen gerechter machen.<br />
IST WICKIE EIN JUNGE<br />
ODER EIN MÄDCHEN?<br />
WANN LEG ICH WELCHEN<br />
EINKAUF AUFS KASSENBAND?<br />
HÄNGEN IN GEFÄNGNISSEN<br />
EIGENTLICH AUCH FLUCHT-<br />
WEGPLÄNE?<br />
WENN MAN EINEN ANRUF UM 3 SEKUNDEN<br />
VERPASST, ZURÜCKRUFT UND KEINER<br />
RANGEHT... WAS MACHEN DIE?<br />
SIND<br />
KEKSDIEBE<br />
EIGENTLICH<br />
KRÜMINELL?<br />
Wovor<br />
hast<br />
du am<br />
meisten<br />
Angst?<br />
WARUM<br />
SCHÄMEN<br />
SICH SO VIELE<br />
MENSCHEN FÜR<br />
IHR AUSSEHEN,<br />
NICHT ABER<br />
FÜR IHREN<br />
CHARAKTER?<br />
WER HAT<br />
WRIKLICH ALLE<br />
FRAGEN<br />
GEZÄHLT?<br />
Illustrationen: Ostapius /depositphotos.com<br />
Ready. Study. Go!<br />
An der TH Köln studieren und<br />
gemeinsam Zukunft gestalten.<br />
Technology<br />
Arts Sciences<br />
TH Köln<br />
www.th-koeln.de th_koeln technischehochschulekoeln
BRAINSTORMING<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 61
BRAINSTORMING<br />
GEHT´S NOCH?<br />
BIN ICH EHER<br />
INTROVERTIERT ODER<br />
EXTROVERTIERT?<br />
WARUM<br />
IMMMER<br />
ICH?<br />
Wird sich <strong>das</strong> Gendersternchen durchsetzen?<br />
RENATA SZCZEPANIAK,<br />
SPRACHWISSENSCHAFTLERIN:<br />
Das Gendersternchen, ein an der<br />
morphologischen Grenze zwischen der maskulinen<br />
Wortform und dem femininen Wortbildungssuffix<br />
stehender Asterisk wie in Chirurg*innen,<br />
Komponist*innen, Maler*innen, wird neben<br />
Schrägstrich, Unterstrich, Doppelpunkt und Binnen-I<br />
als geschlechterinklusive Form in offiziellen<br />
wie privaten Texten verwendet. Der Rat <strong>für</strong> deutsche<br />
Rechtschreibung beobachtet eine stete Zunahme<br />
der Gender*-Schreibung auch in seinem<br />
Kernkorpus: Im Jahr 2019 enthalten bspw. knapp<br />
30% der gesuchten Varianten geschlechtergerechten<br />
Sprache von Bürger den Stern. Seine<br />
weitere Entwicklung liegt buchstäblich in<br />
den Händen der Sprachgemeinschaft.<br />
GIBT ES<br />
JEMANDEN,<br />
DEN DU HASST?<br />
WAS<br />
KOSTET<br />
DIE WELT?<br />
Was<br />
würdest<br />
du fragen,<br />
wenn die<br />
Antwort<br />
ja wäre?<br />
Hä?<br />
WERDEN WIR VON UNSEREN<br />
SMARTPHONES BELAUSCHT?<br />
»Es kommt darauf an, was du unter »belauschen«<br />
verstehst. Wenn du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s<br />
Google aufgrund deiner GPS-Daten weiß, wo du<br />
wohnst, wo du arbeitest und wo du einkaufst, wenn<br />
du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s du dein komplettes<br />
Adressbuch an Whatsapp geschickt hast und dem<br />
Unternehmen damit Rückschlüsse auf deinen sozialen<br />
Status, deine Bildung, dein Einkommen und deine<br />
sexuelle Orientierung ermöglichst, wenn du mit »belauschen«<br />
meinst, <strong>das</strong>s du in sozialen Medien weite<br />
Teile deines Lebens offengelegt hast, dann belauscht<br />
dich dein Smartphone. Weil du es so willst. Wenn<br />
du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s die Facebook-App<br />
heimlich <strong>das</strong> Mikrofon anschaltet, um deine Gespräche<br />
mitzuschneiden und passende Werbung einzublenden,<br />
dann belauscht dich dein Smartphone mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Weil bisher keine<br />
wissenschaftlich sauber durchgeführte Untersuchung<br />
reproduzierbare Belege finden konnte.«<br />
Jochim Selzer, Chaos Computer Club<br />
Was ist Pansexualität?<br />
Die Wortsilbe pan kommt aus dem Altgriechischen und<br />
bedeutet so viel wie »gesamt, umfassend, alles«. Eine Person<br />
mit einer pansexuellen Orientierung trifft also in ihrem<br />
Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht oder Geschlechtsidentität.<br />
Im queer-politischen Zusammenhang<br />
wird Pansexualität als Gegenkonzept zur »Natürlichkeit«<br />
heterosexueller Zweierbeziehungen verstanden. In der<br />
wissenschaftlichen Literatur wird die Bezeichnung nicht<br />
einheitlich definiert oder verwendet.<br />
WIE HEISST DER VEGANE<br />
BRUDER VON BRUCE LEE?<br />
BROCCO LEE.<br />
GIBT ES EIN ANDERES WORT<br />
FÜR SYNONYM?<br />
Ist eine Welt ohne<br />
Krieg realistisch?<br />
PROF. DR. CHRISTOPH WELLER, LEHRSTUHL FÜR POLITIKWISSENSCHAFT, FRIEDENS- UND KONFLIKTFORSCHUNG UNI AUGSBURG: Wenn<br />
wir mit »Krieg« ausschließlich die gewaltsame, militärische Auseinandersetzung unmittelbar<br />
zwischen zwei Staaten und ihren militärischen Verbänden bezeichnen, ist eine Welt<br />
ohne Krieg sehr realistisch! Fast keiner der knapp 200 Staaten auf der Welt führt aktuell<br />
einen solchen zwischenstaatlichen Krieg gegen einen anderen Staat. Aber in nicht wenigen<br />
Staaten herrschen Bürgerkriege. Dabei kämpft eine organisierte, bewaffnete Opposition<br />
oder unterdrückte Gruppe gegen eine Regierung, die ihre Herrschaft durch Rückgriff<br />
auf die staatlichen Gewaltapparate (Militär, paramilitärische Verbände, Polizei, Geheimdienste)<br />
aufrechterhält. Häufig handelt es sich dabei auch um internationalisierte Gewaltkonflikte<br />
und Bürgerkriege, weil sich andere Staaten einmischen und einzelne Konfliktparteien,<br />
häufig auch militärisch, unterstützen, ohne <strong>das</strong>s die Bürgerkriege dadurch allerdings<br />
zu zwischenstaatlichen Kriegen eskalieren.<br />
Eine Welt ohne zwischenstaatlichen Krieg ist realistisch, aber <strong>das</strong>s es auch keine Bürgerkriege<br />
mehr gibt, ist aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich. Die Herrschenden stehen<br />
ständig in der Gefahr, die ihnen gegebene Macht <strong>für</strong> eigene Interessen und Bedürfnisse auszunutzen<br />
und zu überdehnen. In Staaten stehen den Herrschenden zur Sicherung ihrer<br />
Macht die staatlichen Gewaltapparate zur Verfügung. So mussten Anfang Januar <strong>2021</strong> zehn<br />
ehemalige US-Verteidigungsminister den abgewählten Präsident Trump davor warnen, zur<br />
Fortsetzung seiner Präsidentschaft <strong>das</strong> Militär zu nutzen, <strong>das</strong> verfassungsgemäß unter dem<br />
Oberbefehl des US-Präsidenten steht. Diese staatliche Herrschaftsstruktur wird Konflikte<br />
zwischen Herrschenden und Beherrschten, zwischen autoritär regierenden Machthabern<br />
und benachteiligten oder unterdrückten Bevölkerungsgruppen immer wieder eskalieren<br />
lassen und zu Bürgerkriegen führen. Und dies passiert, obwohl die Friedens- und Konfliktforschung<br />
zeigen kann, <strong>das</strong>s gewaltfreier Widerstand mittel- und langfristig viel erfolgreicher<br />
ist <strong>für</strong> die Etablierung einer demokratischen Herrschaftsform als der gewaltsame<br />
Kampf gegen eine autoritär regierende Machtelite. Aber je früher den Entwicklungen zu autokratischen<br />
Herrschaftsformen entgegengetreten wird, um so eher lässt sich der Bürgerkrieg<br />
vermeiden und in Zukunft auch eine Welt ohne Bürgerkriege realisieren.<br />
WAS TUN BEI<br />
LEBENSMITTEL-MOTTEN?<br />
Nr. 1: Befallenen Mampf wegschmeißen. Nr.<br />
2: Alle Regale gut ausputzen, z.B. mit Essigwasser.<br />
Nr. 3: Am besten alles in luftdichten<br />
Dosen aufbewahren und den Deckel komplett<br />
schließen. Extra-Tipp: Try it with Schlupfwespen.<br />
Die Eier dieser ungefährlichen Tierchen<br />
bekommst du im Internet oder in manchem<br />
Naturkostladen: in den Schrank legen; vollkommen<br />
unbemerkt fressen die Wespen auch<br />
<strong>das</strong> kleinste Mottennest und verdünnisiseren<br />
sich danach von allein aus deiner Wohnung.<br />
Was ziehe ich heute an? + Wie<br />
spät ist es? + Was macht eigentlich<br />
die Milz? + Was koche<br />
ich heute? + Wo ist Walter?<br />
+ Was ist Abseits? + Was<br />
hilft gegen Sodbrennen? +<br />
Warum ist der Himmel blau?<br />
+ Wann wird die Uhr umgestellt?<br />
+ Wo ist der nächste<br />
Glascontainer? + Wo ist mein<br />
Schlüssel? + Ab wann dürfen<br />
Männer Röcke tragen? + Wie<br />
entferne ich einen Rotweinfleck?<br />
+ Wo leben Pinguine? +<br />
Darf man <strong>das</strong> noch sagen?<br />
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HAPPY HIRNING<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
BRAINTRAINING UND EIN PAAR FEINIS FÜR DICH<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Rätsel: © SeHer | Fotos: Hersteller, yanka444, Makalo86, AlonaS1984/depositphotos.com<br />
13<br />
15<br />
3<br />
8<br />
17 18 19<br />
20 21<br />
1<br />
16<br />
14<br />
22 23 24<br />
25 26 27 28<br />
29 30 31<br />
34 35<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
5<br />
32 33<br />
Waagerecht 1 Bayern 0, Paderborn 7 wäre was? 13 Bewegen sich üblicherweise parallel zu einem Bein nach<br />
unten 14 Dusch- wie Frisierzusätze 15 Dem Vogel wird seit Jahrhunderten nichts Gutes nachgesagt 16 Die Tätigkeit<br />
wird schon mal mit Herz und Nieren in Verbindung gebracht 17 Wer es gibt, strebt Ortswechsel an 18 Messer<br />
britischer Prägung, dient nicht dem Schneiden 19 Was verbirgt sich z. B. hinter c-e? 20 Die Stunde null, gehoben<br />
23 Kurzversion der Voralpenradiostation 24 Kein lichtes Maß – nicht mehr ganz neues Licht-Maß (Abk.) 25 Er<br />
fand schon Einsatz gegen Varus‘ Legionen 26 Meereslevel, nur anders ausgedrückt und abgekürzt 27 Nicht die<br />
Hand Gottes – die der alten Römer 29 Empfiehlt der Arzt bei Übergewicht 34 Einer der Großen aus der Bibel 35<br />
Bildungsstand alias Höhenangabe 36 Übliche Häuserzutrittsebene (Abk.)<br />
Senkrecht 1 An ihm werden keine Beispiele festgemacht 2 Des Strebsamen Ziel gleicht fränkischem Ort 3 Straßenzustand<br />
der Obacht gebietenden Art 4 Rassetier, <strong>das</strong> u. U. der Trendbestimmung dient 5 „Alles kann man sich<br />
…, Wissen, Gewandtheit, nur den Mut nicht“, konstatierte Stendhal 6 Nicht nur ärztliche Vereinbarungssache 7<br />
Obacht ist gegeben gegenüber solchem Täter 8 Sein Leinwandauftritt war schlicht shreklich 9 Ornithologisches<br />
Vorbild <strong>für</strong> … 10 … diese, die dem Nachwuchs eigenes Heim schaffen wollen 11 Welches Adjektiv kommt Ihnen<br />
zu „Struuunz“ in den Sinn? 12 Sie wird stets nur mit Wohlwollen gebrochen 20 Gottesdienstliche Kleidung, aus<br />
Idealbesetzungen bekannt 21 Wird vorm Gamma aufgezählt 22 Steht <strong>für</strong> eine Standardvokabel beim Austausch<br />
über Motoren 24 Wo ist ein Star stets lästig? 28 Wirkt anziehend, wenn auch nicht im Sinne von attraktiv 30<br />
Recht kalt ist es, nicht nur nach Lou R., dort (Abk.) 31 Quasi <strong>das</strong> passende Zeichen zum Ex-Bayernkeeper,... 32<br />
... während dieses, um im Sujet zu bleiben, eher an Königsblau denken lässt 33 Zeitspanne, die in der Regionalplanung<br />
eine Rolle spielt<br />
Recyclingpapierfreundlichste<br />
Hochschule<br />
Die Initiative Pro Recyclingpapier hat am<br />
5. Oktober im Berliner Bundesumweltministerium<br />
den Papieratlas <strong>2021</strong> vorgestellt<br />
und die Gewinner des Hochschulwettbewerbs<br />
ausgezeichnet. „Aufsteiger des Jahres“<br />
<strong>für</strong> die höchste Steigerung der Recyclingpapierquote<br />
ging war die Universität Passau.<br />
Die Universität Osnabrück erhielt <strong>für</strong> ihr<br />
herausragendes Engagement seit fünf Jahren<br />
die Sonderauszeichnung „Mehrfachsieger“.<br />
Die Ergebnisse des Papieratlas <strong>2021</strong> zeigen<br />
ein herausragendes Engagement <strong>für</strong> die<br />
nachhaltige Papierbeschaffung in den Hochschulen.<br />
www.papieratlas.de<br />
6<br />
36<br />
4<br />
2<br />
7<br />
Lecker<br />
<strong>für</strong><br />
die<br />
Löffel<br />
Von Beats bis Podcasts astreines Hörvergnügen mit diesen<br />
schicken «Move BT«-Bluetooth-in-Ear-Kopfhörern<br />
– von keiner geringeren als der Kultmarke Teufel. Kräftiger<br />
Sound, optimale Passform <strong>für</strong> Löffel jeder Art und<br />
auch außerhalb der Ohrwatschel schön anzuschauen,<br />
gleiches gilt <strong>für</strong> <strong>das</strong> stylische Transporttäschchen im<br />
klassisch rot-schwarzen Teufel-Design. Dank Anti-<br />
Überdrucksystem kein störender Druck im Ohrkanal,<br />
und, was will man mehr, minimierte Körperschallübertragung:<br />
Das Free Floating-System macht's möglich.<br />
Wellness <strong>für</strong> die Öhrchen, zu gewinnen 3 mal.<br />
Rätsel lösen und gewinnen unter www.<strong>audimax</strong>.de!<br />
Teilnahmeschluss: 20.02.2022. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen, die Lösung gibtˇs ab 15.03.2022 online.<br />
Kein Advent ohne<br />
28 BLACK<br />
Adventskalender<br />
Wie wäre es mit einer täglichen Portion Energie, die richtig gut<br />
schmeckt, vegan ist und ganz ohne Taurin auskommt?<br />
Bei diesem Adventskalender wurden die Türchen nicht einfach mit<br />
den Zahlen von 1 bis 24 gekennzeichnet, sondern die meisten Zahlen<br />
in ein kleines Quiz verpackt, bei dem fröhlich um die Ecke gedacht<br />
werden muss. So bleibt <strong>das</strong> Öffnen der Türchen spannend<br />
bis zum 24. Dezember. Neben den acht veganen Sorten 28 BLACK<br />
– Açaí, Hanf, Limette-Minze, Blood Orange, Sour Mango-Kiwi,<br />
Sour Cherry, Absolute Zero Guava-Passion Fruit und Classic – ist<br />
in 28 Kalendern eine sogenannte „Gewinnerdose“ versteckt, die<br />
ihrem Entdecker ein 24er-Tray 28 BLACK nach Wahl oder einen 28<br />
BLACK Mini-Cooler beschert. € 39,99 via 28black-shop.com<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 63
Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS <strong>2021</strong><br />
The Boston Consulting<br />
Group<br />
Ludwigstraße 21<br />
80539 München<br />
karriere.bcg.de<br />
Kontakt:<br />
Nora Melzner<br />
Fon: 089 2317 4948<br />
Branche:<br />
Strategische Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
The Boston Consulting Group<br />
(BCG) ist die weltweit führende<br />
Strategieberatung. BCG berät<br />
Unternehmen in allen wichtigen<br />
Industrien und Märkten der Welt.<br />
Gemeinsam mit ihren Kunden<br />
entwickelt BCG neue Strategien<br />
und steigert Effizienz sowie<br />
Unternehmenswert.<br />
Deloitte<br />
Schwannstraße 6<br />
40476 Düsseldorf<br />
careers.deloitte.com<br />
Kontakt:<br />
Recruiting Team<br />
Fon: 0211-8772-4111<br />
career@deloitte.de<br />
Branche:<br />
Prüfung und Beratung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Deloitte erbringt Dienstleistungen<br />
aus den Bereichen Audit &<br />
Assurance, Risk Advisory, Tax<br />
& Legal, Financial Advisory und<br />
Consulting.<br />
Am DFS-Campus 4<br />
63225 Langen<br />
www.fluglotsewerden.de<br />
Kontakt:<br />
Team Bewerbermanagement<br />
Recruitment & Selection<br />
Fon: 06103-707-5155<br />
lotsenausbildung@dfs.de<br />
Branche:<br />
Luftverkehr<br />
Logo<br />
DFS Deutsche<br />
Flugsicherung GmbH<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Flugsicherung<br />
Siehe Anzeige auf Seite 23<br />
EDEKA ZENTRALE<br />
Stiftung & Co. KG<br />
New-York-Ring 6<br />
22297 Hamburg<br />
www.karriere.edeka<br />
Kontakt:<br />
Christina Brütt<br />
Personalabteilung<br />
Fon: 040-6377-5441<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Lebensmittel, Non-Food Produkte<br />
Siehe Anzeige auf Seite 2<br />
Siehe Anzeige auf Seite XX 15<br />
Siehe Anzeige auf Seite 43<br />
Siehe Anzeige auf Seite 25<br />
Elektronische Fahrwerksysteme<br />
GmbH<br />
Ferrero<br />
Hannover Rück SE<br />
Informationstechnikzentrum<br />
Bund<br />
(ITZBund)<br />
McKinsey&Company<br />
Dr.-Ludwig-Kraus-Straße 6<br />
85080 Gaimersheim<br />
www.efs-auto.com<br />
Kontakt:<br />
Vanessa Kraus<br />
Recruiting<br />
Fon: 08458 397 30 2990<br />
karriere@efs-auto.com<br />
Branche:<br />
Automobil, Automobilelektronik,<br />
Softwareentwicklung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Fahrwerkentwicklung,<br />
System-Softwareentwicklung <strong>für</strong><br />
assistiertes und hochautomatisiertes<br />
Fahren<br />
Hainer Weg 120<br />
60599 Frankfurt<br />
www.ferrerocareers.com<br />
Kontakt:<br />
Ferrero Karriere Team<br />
Fon: 069 6805 0<br />
Branche:<br />
Konsumgüter, Lebensmittel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Ferrero-Gruppe ist mit rund<br />
35.000 Mitarbeitern einer der<br />
größten Süßwarenhersteller<br />
weltweit. Dabei vereint Ferrero<br />
die Werte eines Familienunternehmens<br />
mit den Vorzügen eines<br />
internationalen Big Players. In<br />
Deutschland arbeiten rund 5.000<br />
Mitarbeiter <strong>für</strong> Ferrero. Im täglichen<br />
Miteinander stehen neben<br />
den Menschen starke Marken<br />
wie nutella, kinder Riegel oder<br />
Ferrero Küsschen im Fokus. Dabei<br />
trifft Traditionsbewusstsein und<br />
Herzblut auf Innovationsgeist<br />
und Leistungsbereitschaft. Ganz<br />
nach dem Motto: ›Loved by<br />
generations. Crafted by you.‹<br />
Karl-Wiechert-Allee 50<br />
30625 Hannover<br />
hannover-rueck.jobs<br />
Kontakt:<br />
personnel@hannover-re.de<br />
Branche:<br />
Rückversicherung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Hannover Rück ist mit einem<br />
Prämienvolumen von mehr als<br />
24 Milliarden Euro der drittgrößte<br />
Rückversicherer der Welt. Sie betreibt<br />
alle Sparten der Schadenund<br />
Personen-Rückversicherung<br />
und ist mit rund 3.000 Mitarbeitende<br />
auf allen Kontinenten<br />
vertreten.<br />
Bernkasteler Straße 8<br />
53175 Bonn<br />
Kontakt:<br />
Personalgewinnung,<br />
bewerbung@itzbund.de<br />
Branche:<br />
IT-Dienstleistung, öffentlicher<br />
Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Das ITZBund ist der IT-<br />
Dienstleister der Bundesverwaltung.<br />
Das ITZBund deckt<br />
dabei <strong>das</strong> komplette IT-Portfolio<br />
von der Beratung, über die<br />
Anforderungs analyse, der<br />
Entwicklung von IT-Lösungen bis<br />
zum Betrieb ab.<br />
McKinsey & Company, Inc.<br />
Kennedydamm 24<br />
40027 Düsseldorf<br />
Kontakt:<br />
Manager of Recruiting<br />
Anne Hiedemann<br />
Mail: karriere@mckinsey.com<br />
Telefon: 0221 – 208 7555<br />
Branche:<br />
Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
McKinsey & Company ist die<br />
in Deutschland und weltweit<br />
führende Unternehmensberatung.<br />
Wir unterstützen Organisationen<br />
aus dem privaten, öffentlichen<br />
und sozialen Sektor bei ihren<br />
wichtigsten Veränderungen.<br />
In Deutschland und Österreich<br />
hat McKinsey Büros in Berlin,<br />
Düsseldorf, Frankfurt am Main,<br />
Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />
und Wien. Weltweit arbeiten<br />
McKinsey-Teams in mehr als 130<br />
Städten und über 65 Ländern.<br />
Siehe Anzeige auf Seite 33<br />
Siehe Anzeige auf Seite 49<br />
Siehe Anzeige auf Seite 21<br />
Siehe Anzeige auf Seite 16+17<br />
Siehe Anzeige auf Seite 68<br />
64 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |
Inserentenverzeichnis<br />
msg<br />
Rheinmetall<br />
Schaeffler Gruppe<br />
SySS GmbH<br />
Generalzolldirektion<br />
Robert-Bürkle-Straße 1<br />
85737 Ismaning / München<br />
karriere.msg.group<br />
Rheinmetall Platz 1<br />
40476 Düsseldorf<br />
www.rheinmetall.com/karriere<br />
Industriestraße 1-3<br />
91074 Herzogenaurach<br />
www.schaeffler.de/karriere<br />
Schaffhausenstraße 77<br />
72072 Tübingen<br />
www.syss.de<br />
Leitungsstab Kommunikation<br />
Am Probsthof 78 a<br />
53121 Bonn<br />
Kontakt:<br />
Recruiting Services<br />
recruiting@msg.group<br />
Branche:<br />
IT-Beratung und IT-Lösungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
msg ist eine unabhängige,<br />
international agierende Unternehmensgruppe<br />
mit weltweit<br />
mehr als 8.500 Mitarbeitenden.<br />
Mit ihrem ganzheitlichen Leistungsspektrum<br />
aus strategischer<br />
Beratung und intelligenten,<br />
nachhaltig wertschöpfenden<br />
IT-Lösungen unterstützt msg ihre<br />
Kunden als starker Partner bei<br />
der digitalen Transformation.<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartner zu den Stellenangeboten<br />
finden Sie in jeder<br />
Online-Stellenanzeige.<br />
Branche:<br />
Automobilzuliefer-, Verteidigungsund<br />
Sicherheitsindustrie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die börsennotierte Rheinmetall<br />
AG mit Sitz in Düsseldorf steht<br />
als integrierter Technologiekonzern<br />
<strong>für</strong> ein substanzstarkes,<br />
international erfolgreiches<br />
Unternehmen in den Märkten<br />
<strong>für</strong> umweltschonende Mobilität<br />
und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik.<br />
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Lösungen <strong>für</strong> Emissionsreduktion,<br />
Elektromobilität, Cyber- und<br />
IT-Security, Simulationen, Laser,<br />
Schutzsysteme der Zukunft u.v.m.<br />
Kontakt:<br />
Bei allgemeinen Fragen zum Thema<br />
Karriere wenden Sie sich bitte<br />
an career@schaeffler.com, bei<br />
Fragen zu einzelnen Stellenangeboten<br />
an die in der Ausschreibung<br />
genannte Kontaktperson.<br />
Branche:<br />
Automobilzulieferer, Industrie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Mit innovativen Technologien,<br />
Produkten und Services in den<br />
Feldern CO 2 -effiziente Antriebe,<br />
Elektromobilität, Industrie 4.0,<br />
Digitalisierung und erneuerbare<br />
Energien ist <strong>das</strong> Unternehmen ein<br />
verlässlicher Partner, um Bewegung<br />
und Mobilität effizienter,<br />
intelligenter und nachhaltiger zu<br />
machen. #wepioneermotion<br />
Kontakt:<br />
Kathrin Graf<br />
Fon: +49 (0)7071 407856-77<br />
Branche:<br />
IT Security/Penetrationstests<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die SySS GmbH, gegründet 1998,<br />
ist Marktführer im Bereich Penetrationstests<br />
in Deutschland. Sie<br />
unterstützt und berät ihre Kunden<br />
dabei, ihre IT-Sicherheit nachhaltig<br />
zu stärken.<br />
Kontakt:<br />
Instagram und Facebook:<br />
@zoll.karriere<br />
Email: karriere@zoll.bund.de<br />
Branche:<br />
Öff entlicher Dienst<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Bundeszollverwaltung ist als<br />
deutsche Zollbehörde Bestandteil<br />
der Bundesfi nanzverwaltung<br />
und dem Bundesfi nanzministerium<br />
unterstellt. Bundesweit<br />
sind ca. 40.000 Zöllner im<br />
Einsatz, jährlich werden 2.500<br />
Ausbildungsplätze besetzt. Der<br />
Bruttoverdienst während der<br />
Ausbildung beträgt im mittleren<br />
Dienst 1.285 Euro, im gehobenem<br />
1.530 Euro. Mehr Infos gibt es<br />
unter: www.www.zoll-karriere.de<br />
Siehe Anzeige auf Seite 47 Siehe Anzeige auf Seite 11 Siehe Anzeige auf Seite 39<br />
Siehe Anzeige auf Seite 13<br />
Siehe Anzeige auf Seite 35<br />
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alle Abi-und-dann-Fragen<br />
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<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist Sabine Rückert<br />
Fotos: Vera Tammen <strong>für</strong> Die ZEIT, Rod Long/unsplash.com<br />
Sabine Rückert wurde in München geboren und wuchs dort<br />
als jüngste Tochter eines Pfarrers auf. Nach dem Studium volontierte sie an der<br />
Springer-Journalistenschule und fand so ihren Einstieg in die Zeitungswelt. 1992<br />
führte sie ihr Weg zur ZEIT, wo sie als langjährige Gerichtsreporterin tätig war.<br />
Dort sammelte sie nicht nur ein breites Wissen in allen Bereichen der Verbrechensbekämpfung<br />
sondern deckte durch ihre Recherchen auch zwei Justizirrtümer<br />
auf. Seit 2018 moderiert die Journalistin mit Andreas Sentker den preisgekrönten<br />
Podcast »ZEIT Verbrechen«. In mittlerweile über 80 Folgen erzählt Sabine Rückert<br />
von selbstrecherchierten Fällen oder lädt Gast-Reporter*innen ein.<br />
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Impressum<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403<br />
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Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-21/ -44<br />
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Chefredaktion: Vanessa Götzl (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Stefanie Markert, Florian Grobbel, Vivien<br />
Herzog, Nina Kammleiter, Kira Benke, Jule Ahles.<br />
Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />
Titelbild: Goayrchin/depositphotos.com<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus<br />
Erhardt, Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Mutlu Kocak,<br />
Dr. Rowena Sandner • Es gelten die aktuellen Mediadaten<br />
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