22.11.2021 Aufrufe

audimax I.T 3-2021 - das Karrieremagazin für ITler

100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt brauchen und erwarten dürfen *** Chatbots und kommunikative Telefonservices – welche Rolle spielt KI *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke

100 Fragen an uns selbst, an Experten, ans Leben. *** plus: 6, 12, 18 – wir haben sechs Wochen lang zu zwölft 18 Routinen getestet *** Holla die MINT-Fee: Frauen in MINT-Berufen? Fabelwesen oder handfeste Realität? *** Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt brauchen und erwarten dürfen *** Chatbots und kommunikative Telefonservices – welche Rolle spielt KI *** Warum Sabine Rückert noch in einer WG wohnt und in ihrer Kindheit nicht still sein durfte: Sie verrät’s in Mut Zur Lücke

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Wintersemester <strong>2021</strong>/22<br />

14. Jahrgang · www.<strong>audimax</strong>.de<br />

WORLD<br />

RULER<br />

SOFT<br />

SKILLER<br />

ADAPTATION<br />

ARTIST<br />

CODEKÖNIGSREICH<br />

WAS ENTWICKLER*INNEN 2022 AM JOBMARKT ERWARTET


START YOUR OWN WAY<br />

INTO THE GROUP.<br />

Der Start beim 100-Meter-Lauf beginnt mit einem Pistolenschuss, der<br />

Start der never ending Love Story mit einem Candle-Light-Dinner und<br />

der Start bei einer Runde Schach meist mit e4. Kurz gesagt: Alles hat<br />

seinen Start. Bei BCG ist deiner davon abhängig, wie es <strong>für</strong> dich, deine<br />

Situation und deine individuellen Vorstellungen am besten ist. Deshalb<br />

kannst du bei uns als Visiting Associate einsteigen – und bleibst genau<br />

so lange, wie es in deinen Plan passt. Bleib zwei Monate: Wir freuen<br />

uns! Steig danach fest ein und bleib <strong>für</strong> immer: Wir freuen uns! Denn<br />

Visiting Associates sind bei uns nicht irgendwelche Praktikant:innen,<br />

sondern Berater:innen auf Zeit. Bereit, deine Karriere in der Group<br />

zu starten? Welcome to the Group.<br />

Mehr unter: bcg-einstieg.de/praktikum


neu<br />

INHALT<br />

KARRIERE<br />

<br />

<br />

04 | START KARRIERE<br />

Nice-to-knows zum Thema Karriere<br />

06 | MAJESTÄT MIT MAUS<br />

Trends, Boom-Branchen und Fakten zum<br />

Einstieg <strong>für</strong> Entwickler*innen<br />

08 | CODEKÖNIGSREICH<br />

Was Entwickler*innen 2022 am Jobmarkt<br />

brauchen und erwarten dürfen<br />

40 | HOLLA DIE MINT-FEE<br />

Frauen in MINT-Berufen? Noch Fabelwesen oder<br />

handfeste Realität? Unser Report über den Stand<br />

der Dinge, Quotenbemühungen, Stolpersteine<br />

und Role Models.<br />

48 | KLISCHEE & WAHRHEIT<br />

Überstunden, Führungspositionen und IT-Kenntnisse:<br />

Katharina Weinert vom Handelsverband Deutschland<br />

räumt mit Klischees zur Karriere im Handel auf.<br />

Fotos: <strong>audimax</strong> | Illustrationen: BiZkettE1/freepik.com, <strong>audimax</strong><br />

Juhu ihr Lieben! Aus drei mach vier:<br />

Unser Redaktionsteam ist seit August um<br />

Steffi reicher – herzlich willkommen!<br />

Zusammen mit Vanny, Vivi und Flo sind<br />

wir jetzt komplett! Außerdem: Der Alltag<br />

hat uns ein bisschen wieder und wer hätte<br />

es gedacht: wir lieben Alltag. Aber wir haben<br />

die in-between-time auch genutzt. Und<br />

zum Beispiel unsere Verlagsküche neu<br />

gemacht. Geupcycled. Ergebnis: Grüne<br />

Wand, neue Stühle, Pflanze Ali ist eingezogen<br />

und unsere »Wall of Fame« hat ein<br />

Makeover bekommen.<br />

Und bitte: Checkt mal unseren<br />

Insta-Account. Neben Karrieretipps<br />

findet ihr <strong>audimax</strong>-<br />

Redaktions-Insides, zum<br />

Beispiel wie die Verlagsküche<br />

aussieht, wer Geburtstag hat<br />

oder welches Wort Flos »Wort der<br />

Woche« ist – unser Volontär Flo sammelt<br />

nämlich schöne und fast vergessene Wörter,<br />

die ein Weiterleben verdienen. Und die gibt's in<br />

unserer neuen Insta-Kategorie samts Herkunft.<br />

Potzblitz! Das wird ein Schabernack!<br />

Schaut rein: @<strong>audimax</strong>_magazin<br />

Follow us<br />

Und sonst noch? +++ Augen auf an der<br />

Uni: Jetzt gibt's den <strong>audimax</strong> MINT-<br />

Guide, unser Arbeitgeber-Jahrbuch +++<br />

Python, UX-Design und Code-Freeze:<br />

<strong>ITler</strong> * innen beherrschen <strong>das</strong> Codekönigreich<br />

+++ <strong>audimax</strong>.de hat massig<br />

Tipps zu Studium, Bewerbung, Jobsuche<br />

+++ abonniert da gerne auch unseren<br />

Newsletter +++ Euer <strong>audimax</strong>-Team<br />

<strong>audimax</strong> Nachhaltigkeit<br />

www.blauer-engel.de/uz195<br />

· ressourcenschonend und<br />

umweltfreundlich hergestellt<br />

· emissionsarm gedruckt<br />

· überwiegend aus Altpapier<br />

Dieses Druckerzeugnis wurde mit dem Blauen Engel ausgezeichnet<br />

BV3<br />

14 | FÜTTERN VERBOTEN<br />

Neugierde, Kommunikation & Teamfähigkeit:<br />

Was Coder*innen von heute brauchen<br />

18 | FAHRGESCHÄFTE<br />

Perspektiven <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>*innen und Techies<br />

in der Automobilbranche<br />

20 | ALEXA, SEI LEISE!<br />

Chatbots und kommunikative Telefonservices –<br />

welche Rolle spielt KI?<br />

22 | ENTENHAUSEN RELOADED<br />

Brancheneinblick: Banking, Financial Services & FinTech<br />

24 | CLICK, SHOP, REPEAT<br />

E-Commerce-Trends 2022<br />

26 | HIGHWAY TO HEALTH<br />

IT-Know-how im Gesundheitswesen: Robotik<br />

im OP. High-Tech-Prothesen. Smarte Geräte.<br />

28 | DA.DA.DATA.<br />

Datensicherheit: Ein- & Ausblicke<br />

30 | DATEN,SCHUTZ,ENGEL.<br />

Sensible Daten wollen sicher sein.<br />

Institutionen, Anforderungen und Jobs<br />

rund um diese Herausforderung<br />

32 | BÄNDIGER DER FLUT<br />

No Big Data ohne Data Engineers:<br />

Was sie können und was sie tun.<br />

34 | JAGEN & SAMMELN<br />

Wie und was IT-Security-Expert*innen machen,<br />

damit wir ohne Sorge um unsere Daten chatten,<br />

kaufen und klicken können.<br />

37 | HACK ECK<br />

Querbeet heißes Wissen <strong>für</strong> Freund*innen<br />

der IT. Scan IT, Read IT, Know IT<br />

STUDIUM<br />

36 | MASTERLIEBE<br />

Studiengänge zum Inspiriertwerden<br />

50 | 6, 12, 18<br />

Unsere Probe aufs Exempel in real. Uni. Lernen.<br />

Ernährung. Sport. Fleiß. Alles immer brav erledigen<br />

und schon flutscht <strong>das</strong> Studium. Stimmt?<br />

GIBT ES<br />

EINEN FREIEN<br />

WILLEN?<br />

100 S. 56<br />

FRAGEN<br />

LEBEN<br />

63 | HAPPY HIRNING RÄTSEL<br />

Zu gewinnen: astreines Hörvergnügen mit den<br />

schicken »Move BT«-Bluetooth-in-Ear-Kopfhörern<br />

von Teufel<br />

66 | MUT ZUR LÜCKE:<br />

SABINE RÜCKERT<br />

Warum Sabine Rückert auch heute noch in<br />

einer WG wohnt und warum sie als Kind auf<br />

keinen Fall leise sein durfte.<br />

66 | IMPRESSUM<br />

Muss ich<br />

immer<br />

alles<br />

sagen?<br />

WIE<br />

ENTSTEHT<br />

| www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 03<br />

HASS?


KARRIERE<br />

MEHR PEP<br />

Schluss mit Trägheit am Arbeitsplatz. Die acht<br />

Stunden am Tag müssen nicht langweilig und<br />

ermüdend sein. Verschönere deinen Bürotisch<br />

mit ein paar Pflanzen und Motivations-Bildern<br />

oder frag deine*n Chef*in, ob der Aufenthaltsraum<br />

ein bisschen aufgefrischt werden darf. Frische<br />

Luft oder – immer schön durchlüften. Aber<br />

warum nicht auch mal die Räumlichkeiten verlassen?<br />

Und den Kreislauf wieder in Schwung<br />

bringen. Schmankerl im Office – 'nen leckeren<br />

Kuchen backen, da freuen sich die Kolleg*innen<br />

und gut <strong>für</strong> die Stimmung ist's auch. Mehr Abwechslung<br />

– versuche deine Perspektive auf<br />

unschöne Aufgaben zu ändern, frag nach Weiter-<br />

oder Fortbildungen oder schau dir mal die<br />

Arbeit deiner Kolleg*innen an. Wenn's da<strong>für</strong><br />

keine Möglichkeiten gibt, überleg dir doch ein<br />

paar Challenges – vielleicht sogar mit anderen<br />

Mitarbeitenden zusammen. Dabei könnt ihr<br />

euch gegenseitig ein bisschen Fordern und der<br />

oder die Gewinner*in bekommt einen Kaffee<br />

spendiert. Der Kreativität sind keine Grenzen<br />

gesetzt! Have fun im Büro!<br />

BURNOUT AUSTRICKSEN<br />

Wer's bemerkt, ist meistens schon zu spät dran.<br />

Zielführend hier: Vorboten erkennen und vorbeugen.<br />

Ganz wichtig: Fokus! Persönliche Bedürfnisse<br />

sind <strong>das</strong> A&O. Also: Pausen, auch<br />

wenn's stressig ist. Sich Grenzen eingestehen<br />

und kommunizieren, wenn's mal überhand<br />

nimmt. Allem voran aber: Nach dem Feierabend<br />

ist Feierabend! Und der gehört dir (und<br />

deinen Hobbies) ganz allein!<br />

DENKPAUSE<br />

In jeder Krise steckt eine<br />

Chance. Zuletzt zu viel gehört<br />

und trotzdem zu wahr. Der<br />

Job kickt nicht mehr? Neuanfang<br />

utopisch? Come<br />

on! »Krumme« Lebensläufe<br />

werden immer<br />

gefragter. Flexibilität,<br />

Erfahrung und<br />

<strong>das</strong> Wissen, was<br />

gar NICHT geht,<br />

sind deine Go<br />

To's. Welche Geschichte<br />

dahinter<br />

hast du zu erzählen?<br />

Trau dich!<br />

59%<br />

DER IM HOMEOFFICE<br />

BESCHÄFTIGTEN<br />

GEBEN AN, DEN<br />

ARBEITSALLTAG ALS<br />

ENTSPANNTER<br />

WAHRZUNEHMEN.<br />

MÄUSESCHRITTE SIND OK...<br />

...Hauptsache die Richtung stimmt. Große Ziele<br />

abstecken ist schnell gemacht, frustriert aber,<br />

wenn der Plan nicht aufgeht. Schneller, weiter,<br />

besser kostet dich auf Langstrecke gesehen einfach<br />

zu viel Puste. Wenn's nicht mehr läuft also<br />

einfach mal stehen bleiben, Lage checken und<br />

dann: Step by Step in Richtung Zielgerade. Dauert<br />

vielleicht länger, ist aber deutlich effektiver.<br />

Hilfreich hier: Bei der Bestandsaufnahme bitte<br />

nicht an Hinz und Kunz orientieren. Was zählt<br />

sind alleine die eigenen Befindlichkeiten.<br />

COMING OUT IM JOB<br />

Kleiner Mutmacher an dieser Stelle: Angst vor<br />

Mobbing und Diskriminierung hält auch heute<br />

noch viele Menschen davon ab, sich in ihrem<br />

Job zu outen. Dabei zeigt die Studie »Out of Office«,<br />

<strong>das</strong>s 75 Prozent der Befragten inzwischen<br />

offener mit dieser Thematik umgehen. Immer<br />

mehr Unternehmen mit Diversity Management<br />

trommeln <strong>für</strong> steigende Aktzeptanz.<br />

Foto: Andrey Trusov, Brian Patrick Tagalog, Jonas Allert/unsplash.com, kkhromova/depositphotos.com<br />

04 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal


MACH, WAS WIRKLICH ZÄHLT.<br />

IST DEIN<br />

TALENT AUF IT<br />

PROGRAMMIERT?<br />

Finde deine Berufung.<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

Majestät<br />

mit Maus<br />

ENTWICKLER*INNEN SIND DIE HERRSCHENDEN IM REICH<br />

DER DIGITALISIERUNG. DER BEDARF AN IHREM KNOW-HOW<br />

STEIGT IMMER MEHR. HIER TRENDS, BOOM-BRANCHEN<br />

UND FAKTEN ZUM EINSTIEG.<br />

Text: Vanessa Götzl<br />

Illustration: Goayrchin/depositphotos.com<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

Nimm <strong>das</strong> Zepter in die Hand und werde Softwareentwickler*in!<br />

Wieso? Rund 38.510 Softwareentwickler*innen Jobs kommen auf eine<br />

Millionen Stellenanzeigen im Tech-Bereich. Dieses Ergebnis geht aus<br />

einer aktuellen Indeed-Stellenanalyse hervor. Zudem lohnt sich eine Bewerbung<br />

im Developer-Bereich gleich doppelt, da viele Stellen nicht so<br />

hart umkämpft sind, wie es beispielsweise aus der Sales-Branche bekannt<br />

ist. Aber Achtung: Nicht alle Jobs in dieser Branche dürfen in einen<br />

Topf geworfen werden, denn die Job-Description Softwareentwickler*in<br />

ist nicht scharf definiert. Je nach Spezialisierung kann sich deshalb der<br />

Bedarf stark von anderen Positionen der gleichen Branche unterscheiden.<br />

Programmieren, Frontend-Entwicklung, Data Science, Mobil-Entwicklung,<br />

Softwarearchitektur oder Datenbank-Entwicklung stellen dabei nur<br />

einen kleinen Teil der möglichen Ausrichtungen im Bereich Softwareentwicklung<br />

dar.<br />

Royal language: Python, Rust, Kotlin, Dart, TypeScript, C# oder Go?<br />

Welche Sprache spricht seine Majestät denn am liebsten? Laut dem Softwareentwicklungs-Experten<br />

Dr. Holger Schwichtenberg »hat sich JavaScript<br />

ausgehend von der reinen Browser-Programmierung hin zu<br />

einer universellen Sprache <strong>für</strong> Web-, Cloud-, Desktop- und Mobilanwendungen<br />

entwickelt. JavaScript hat glühende Liebhaber und verteufelnde<br />

Gegner. Oft wird TypeScript eingesetzt, um die Schwächen von JavaScript<br />

zu beseitigen. Auch wenn JavaScript und TypeScript so flexibel<br />

einsetzbar sind, halten sich im Markt auch viele andere Programmiersprachen,<br />

insbesondere Java – <strong>für</strong> Server und Mobilanwendungen – und C#,<br />

mittlerweile fast ebenso universell wie JavaScript einsetzbar. Eindeutig<br />

absteigend ist die Verwendung von C und C++; stark aufsteigend ist hingegen<br />

Python, die wichtigste Sprache im Bereich des Maschinellen Lernens<br />

und der Künstlichen Intelligenz. Die relativ junge Sprache Rust lockt viele,<br />

die bisher mit C/C++ arbeiten. Ebenso bietet Kotlin eine bessere, prägnantere<br />

Variante von Java.«<br />

Den Überblick übers Königreich behalten!<br />

Auch die Branche der Softwareentwickler*innen blieb von der Pandemie<br />

nicht verschont. Die gute Nachricht: Der Trend geht wieder in Richtung<br />

Aufschwung. Heißt: der Tiefstand ist überwunden und neue Stellen<br />

im IT- und Softwarebereich werden geschaffen. Auf 38.510 Jobs kommen<br />

23.743 inserierte Stellenanzeigen. Denn es gibt mehr freie Stellen, als<br />

Interessierte.<br />

Wie residiert der König in Zukunft?<br />

Remote-Working, Microsoft Teams und Zoom sind während der Pandemie<br />

zu täglichen Begleitern in der Arbeitswelt geworden. Aber wie<br />

kann <strong>das</strong> Teamgefühl in dieser Zeit via Mattscheibe und Glasfaser gestärkt<br />

werden? Wie bleibt man konzentriert wenn man an einem Arbeitstag<br />

von einem Zoom-Call in den nächsten schlittert? Wie organisieren<br />

Entwickler*innen ihren digitalen Arbeitsalltag, um auch im Homeoffice<br />

weiterhin effizient zu coden? Was hilft gegen <strong>das</strong> Anhäufen von Überstunden?<br />

Wie sieht es auf Unternehmensseite aus? Hat sich vielleicht<br />

schon <strong>das</strong> Arbeiten von Zuhause etabliert? Die nächsten Seiten liefern dir<br />

Antworten auf viele Fragen.<br />

6<br />

Triviale Aufgaben automatisiert<br />

Seit es Data Science und Machine Learning gibt, ist<br />

auch Python wieder voll im Trend. Schon während der<br />

90er Jahre war Python der Klassiker wenn es ums<br />

Schreiben von Scripts ging.<br />

Gründe<br />

Schneller Einstieg, einfache Syntax<br />

Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte mit<br />

der Syntax wenig Probleme haben, denn sie ähnelt<br />

dem Englischen und ist deshalb auch <strong>für</strong> Coding-<br />

Fresh(wo)men einfach zu lernen. Im Vergleich zu<br />

anderen Programmiersprachen ist Python übersichtlich<br />

und lässt sich leichter erlernen.<br />

Pro<br />

Data-Science<br />

Python bietet im Internet eine Fülle an Ressourcen<br />

in dem Bereich, der ein interdisziplinäres Feld aus<br />

wissenschaftlichen Methoden, Prozessen, Algorithmen<br />

und Systemen vereint, um Wissen und Licht ins Dunkle<br />

der großen Datenmengen zu bringen. Die Nachfrage<br />

an Data-Scientists auf dem Arbeitsmarkt hat in den<br />

vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Auch bei<br />

den Berufseinsteiger*innen im Tech-Bereich liegen die<br />

Suchanfragen <strong>für</strong> den Data Scientist auf Platz 1.<br />

Bedeutet: Unter einer Millionen Suchanfragen sind<br />

24.820 dem Data Scientist zuzuordnen.<br />

Python<br />

...ist DIE Programmiersprache<br />

zum Schreiben von Algorithmen <strong>für</strong> Künstliche<br />

Intelligenzen.<br />

Gibt's<br />

Ressourcen<br />

Eine riesige Standard-Library und über 125.000 weitere<br />

Libraries erleichtern <strong>das</strong> Lernen der Sprache. Bereits<br />

seit über 30 Jahren gibt es die Programmiersprache<br />

schon. Ein Grund <strong>für</strong> die große Ansammlung von<br />

Know-how. Aus den Anwendungsfeldern KI,<br />

Machine Learning, Game Development oder Cloud<br />

Configuration ist Python nicht mehr wegzudenken.<br />

Mittlerweile auch Basis im YouTube-, Instagram- oder<br />

Reddit-Backend.<br />

Hier<br />

Community<br />

Python ist Open Source. Heißt: Alles was die Sprache<br />

betrifft ist <strong>für</strong> jeden zugänglich. Die große und lebhafte<br />

Nutzerbasis hat <strong>für</strong> fast alle Fragen ein passendes Forum.<br />

| www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 07


ARBEITSMARKT 2022<br />

CODEKÖNIGSREICH<br />

WAS ENTWICKLER*INNEN 2022<br />

AM JOBMARKT BRAUCHEN UND<br />

ERWARTEN DÜRFEN.<br />

Text: Vanessa Götzl<br />

20%<br />

mehr Stellen in der<br />

Software-Entwicklung<br />

im zweiten Quartal<br />

<strong>2021</strong> im Vergleich zum<br />

Vor-Corona-Niveau.<br />

174,4<br />

Milliarden Euro sollen <strong>2021</strong><br />

auf dem deutschen ITK-Markt<br />

umgesetzt werden.<br />

Kurzarbeit, Corona, Homeoffice, Zoom-<br />

Meeting. Nur ein Teil der Wörter, die wir <strong>2021</strong><br />

einfach nicht mehr hören können und wollen.<br />

Dass die IT-Branche ebenfalls nicht ungeschoren<br />

durch die Pandemie kam, <strong>das</strong> müsste<br />

mittlerweile bei jedem angekommen sein.<br />

Wir blicken kurz auf die Auswirkungen von<br />

Corona und speziell auf <strong>das</strong>, was diese mit<br />

Recruiter*innen und Jobsuchenden in der Informatik-Branche<br />

gemacht haben, wie sich der<br />

Arbeitsmarkt verändert hat. Ein Blick in die Zukunft!<br />

Was tut sich in Sachen Web- und Softwareentwicklung,<br />

welche Programmiersprachen sind<br />

gerade der Hit und wie gelingt der Einstieg in den<br />

Job?<br />

STATUS QUO<br />

Derzeit liegt die Zahl offener IT-Stellen auf<br />

dem deutschen Markt bei einem Rekordhoch.<br />

Heißt: 86.000 Stellen, die von IT-<br />

Expert*innen besetzt werden wollen. Jedes<br />

zehnte Stellenangebot in Deutschland<br />

richtet sich an IT-Fachkräfte, <strong>das</strong> geht aus dem<br />

DEKRA Arbeitsmarkt-Report <strong>2021</strong> hervor. Was<br />

heißt <strong>das</strong> <strong>für</strong> Unternehmen? Innovationen geraten<br />

ins Stocken, die notwendige digitale Transformation<br />

wird verhindert und nicht besetzte<br />

Stellen kosten dem Unternehmen Geld. Obwohl<br />

sich der Mangel aktuell verringert, ist dieser Wert<br />

der zweithöchste ermittelte seit der Erhebung im<br />

Jahr 2011. Das ergab die gegenwärtige Studie zum<br />

Arbeitsmarkt <strong>für</strong> IT-Kräfte des Verbandes Bitkom.<br />

Laut dem Softwareentwicklungs-Experten<br />

Dr. Holger Schwichtenberg gibt es in Deutschland<br />

seit Jahren eine sehr hohe Nachfrage nach<br />

Softwareentwickler*innen, die bei weitem<br />

<strong>das</strong> Marktangebot überschreitet. Ein Job in der<br />

Softwareentwicklung bedeute nicht zwangsläufig<br />

<strong>das</strong> eigenhändige Schreiben von Programmcodes.<br />

Laut des DEKRA-Reports haben<br />

Softwareentwickler*innen inzwischen<br />

facettenreiche Aufgabenbereiche, die über <strong>das</strong><br />

Programmieren hinaus reichen. Entwickeln<br />

von Software, Valdidieren und Testen, Wartung,<br />

Dokumentation und Softwareanalyse sind<br />

nur einige Buzzwords des Aufgaben-Portfolios<br />

moderner Developer*innen. Verschiedenste Spezialisierungen<br />

wie Wirtschafts-, Geo-, Umweltoder<br />

Medieninformatik eröffnen zudem viele<br />

berufliche Optionen.<br />

Wie so oft sind die Stellen, die auf dem Markt verfügbar<br />

sind zum größten Teil nicht deckungsgleich<br />

mit denen, die von Absolvent*innen und<br />

Berufseinsteiger*innen gesucht werden.<br />

Spitzenreiter bei den Suchanfragen von jungen<br />

Talenten sind beispielsweise Data Scientists,<br />

Softwareentwickler*innen Frontend,<br />

Frontend Developer, Fullstack Developer und<br />

Webentwickler*innen. Sage und schreibe<br />

24.820 von einer Millionen Klicks sind den Data<br />

Scientists zuzuordnen. Das ergibt eine Stellenanalyse<br />

von Indeed im Zeitraum von Februar<br />

bis April <strong>2021</strong>. Nicht verwunderlich, denn<br />

Data Science ist ein aufstrebender Berufszweig<br />

in der IT-Branche. Und kaum ein Unternehmen<br />

kommt heutzutage noch ohne Daten-Spezialist*innen<br />

aus. Und wie sieht’s auf<br />

der anderen Seite aus? Besonders gesucht sind<br />

bei Unternehmen Softwareentwickler*innen,<br />

IT-Techniker*innen und Mitarbeiter*innen im<br />

IT-Support. Die genannten Stellenangebote<br />

belegen die ersten drei Plätze der ausgeschriebenen<br />

Jobs, die bei Indeed gelistet<br />

sind. Rund 38.510 von einer Millionen Ausschreibungen<br />

der Job-Plattform kommen auf<br />

Softwareentwickler*innen. Das Institut der deutschen<br />

Wirtschaft berichtet über einen erheblichen<br />

Fachkräfte-Mangel im April <strong>2021</strong> der die<br />

MINT-Berufe betrifft. Laut den Zahlen des Instituts<br />

kommen etwa 359.000 offene Stellen auf nur<br />

228.500 Personen, die sich arbeitslos meldeten<br />

und Ambitionen <strong>für</strong> einen MINT-Beruf hegen.<br />

Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

UX-Design<br />

Was genau ist <strong>das</strong>?<br />

Abkürzung <strong>für</strong> User Experience Design und lässt sich als Komponente der<br />

Human Computer Interaction verstehen. Die Nutzererfahrung ist ein zentraler<br />

Faktor nahezu sämtlicher digitaler Angebote, von der Internetseite bis zur<br />

mobilen App. UX-Design lässt sich in spezielle Teilbereiche wie Web-, App- und<br />

Softwaredesign unterteilen. Es spielt auch in der Suchmaschinenoptimierung<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

Clean Code<br />

Was genau ist <strong>das</strong>?<br />

Ist ein Begriff aus der Softwareentwicklung und adressiert die klare, verständliche,<br />

nachvollziehbare, logische und disziplinierte Implementierung von Code.<br />

Ziel ist es, Software effizient und effektiv zu produzieren, und dabei den Code<br />

so zu gestalten, <strong>das</strong>s er leicht lesbar, änderbar, erweiterbar und zu warten ist.<br />

Code-Freeze<br />

Was genau ist <strong>das</strong>?<br />

Bezeichnet innerhalb eines Softwareprojekts den Zeitpunkt, ab dem sich der Quellcode<br />

der Software bis zur endgültigen Veröffentlichung der aktuellen Version nicht mehr<br />

ändern soll. Erlaubt sind allerdings noch Änderungen, die schwerwiegende Fehler in der<br />

Software vermeiden sollen. In der Praxis wird der Code-Freeze in der Regel am Beginn<br />

der Systemphase festgelegt.<br />

NERDS 2.0<br />

NGNs sind die Next Generation Nerds – <strong>das</strong> wissen wir vom<br />

Betriebswirt und IT-Manager Christian Kutzner. Und dabei<br />

geht es nicht um »We want you«, sondern der moderne IT-<br />

Crack sucht sich selbst aus, <strong>für</strong> wen er arbeiten will. Schon<br />

lange sind die veralteten Nerd-Klischees Schnee von gestern.<br />

Was braucht es, um kompetente Programmierer*innen <strong>für</strong><br />

sich zu gewinnen? Eigentlich ganz einfach: Ein faires Miteinander<br />

unter den Kolleg*innen, eine nahbare Geschäftsführung<br />

und flache Hierarchien. Nachwuchsförderung und<br />

Praktika, die den Studierenden den echten Firmenalltag zeigen<br />

erhöhen die Chancen von NGNs gefunden zu werden.<br />

Kennste einen, kennste alle gilt hier nur bedingt. Kutzner<br />

hat die IT-Spezialist*innen genauer unter die Lupe genommen<br />

und in verschiedene Typen unterteilt. So spricht er vom<br />

Autodidakt, dem digitalen Halbnomaden, dem Troubleshooter,<br />

dem Cyberkriminalist und dem Tausendsassa. Die<br />

einzelnen Typen werden natürlich überspitzt skizziert und<br />

sind in Real-Life nicht in ihrer Reinform anzutreffen.<br />

Hohe Auffassungsgabe, check. Arbeiten im Alleingang,<br />

check. Hier handelt es sich laut Kutzner um den Autodidakten.<br />

Er versteht es Zusammenhänge und Abhängigkeiten<br />

über seinen Fachbereich hinweg zu begreifen und löst Hardwie<br />

Softwareprobleme schnell und präzise. IT-Autodidakten<br />

sind kreativ und wahrscheinlich die Tüftler und Bastler<br />

unter den IT-Professionals.<br />

Ein bisschen Gewohnheit und ein bisschen Abenteuer. Das<br />

mag der digitale Halbnomade. Durch seine Projektarbeit<br />

trifft er auf viele unterschiedliche Menschen, Teams und<br />

Unternehmen, fühlt sich aber nur bei einem festen Arbeitgeber<br />

so richtig zuhause. Seine kommunikative Art<br />

ist die Basis <strong>für</strong> langfristige Kundenbeziehungen und<br />

räumt damit alte Klischees vom Tisch, die besagen, <strong>das</strong>s<br />

<strong>ITler</strong>*innen eigenbrödlerische Nerds sind. Ein weiterer IT-<br />

Typ ist der Cyberkriminalist. Er entdeckt Schwachstellen<br />

in IT-Strukturen und kennt die Weiten der DSGVO wie<br />

seine eigene Westentasche. Cyberangriffe und Datenschutzfragen<br />

sind derzeit ein riesiges und vor allem sensibles<br />

Thema, deshalb prognostiziert Christian Kutzner, <strong>das</strong>s<br />

IT-Spezialist*innen in diesem Unternehmensbereich in<br />

naher Zukunft unverzichtbar sind. Der nächste Kandidat<br />

sieht sich gerne als IT-Superheld. Ein Projekt gerät in Not? Kein Problem, der Troubleshooter<br />

ist sofort zur Stelle. Talentmix aus Einfühlungs- und Abstraktionsvermögen<br />

ist am Start und gilt fast als ein Alleinstellungsmerkmal <strong>für</strong> den Problemlöser. Zielorientiert,<br />

ruhig und mit zwischenmenschlichem Feingefühl löst dieser Typ Teamblockaden.<br />

Der Tausendsassa ist der letzte Typ im Bunde der Next Generation Nerds.<br />

Er oder sie verfügt über jahrelange Berufserfahrung. Der Tausendsassa ist mit vielen<br />

Wassern gewaschen und hatte schon mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun.<br />

Das hilft ihm oder ihr dabei auch fachfremden Menschen Fachbegriffe und Programme<br />

näher zu bringen. Daher kann er komplexe Sachverhalte <strong>für</strong> IT-Laien in Alltagssprache<br />

übersetzen.<br />

Dieser kleine Exkurs zeigt, wie vielseitig die IT-Branche und damit auch <strong>das</strong> Berufsfeld<br />

des Softwareentwickelnden ist. Viele Möglichkeiten also, einen Bereich zu finden,<br />

<strong>für</strong> den junge Berufseinsteiger*innen brennen.<br />

EXTREME PROGRAMMING<br />

IST EINE METHODE,<br />

DIE DAS LÖSEN EINER<br />

PROGRAMMIERAUFGABE<br />

IN DEN VORDERGRUND<br />

STELLT. GERINGERE<br />

BEDEUTUNG WIRD DABEI<br />

EINEM FORMALISIERTEN<br />

VORGEHEN BEIGEMESSEN.<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

Agile Softwareentwicklung<br />

Was genau ist <strong>das</strong>?<br />

Das Wort »agil« kommt vom lateinischen »agilis«, was so viel bedeutet wie<br />

»flink, beweglich«. Wie der Name schon sagt, bezeichnet agile Softwareentwicklung<br />

Ansätze im Softwareentwicklungsprozess, mit dem Ziel die Transparenz und<br />

Veränderungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Entwickelte Systeme können dadurch<br />

schneller implementiert und Risiken und Fehlentwicklungen minimiert werden.<br />

Staging-Umgebung<br />

Was genau ist <strong>das</strong>?<br />

Staging Environment ist eine Serverumgebung zum Test von<br />

Anwendungen und Webseiten unter näherungsweise wirklichkeitsgetreuen<br />

Voraussetzungen. Dabei kommen ähnliche Komponenten<br />

zum Einsatz wie in der Release-Version.<br />

»HOMEOFFICE<br />

WIRD AUCH<br />

NACH DER<br />

PANDEMIE EIN<br />

WICHTIGES<br />

KRITERIUM FÜR<br />

JOBSUCHENDE<br />

SEIN«<br />

Frank Hensgens,<br />

Geschäftsführer Indeed DACH<br />

WAS WIRD?<br />

»Der Entwickler*innenmangel begrenzt bei<br />

einigen Unternehmen <strong>das</strong> Wachstum. Die Unternehmen<br />

suchen daher längst nicht nur in Jobbörsen<br />

nach Softwareentwickler*innen, sondern<br />

werben stark auf Veranstaltungen <strong>für</strong><br />

Entwickler*innen und in zielgruppenspezifischen<br />

Online-Foren um Personal«, so Dr.<br />

Schwichtenberg. Und wie steht’s mit Corona?<br />

Ja, es ist ein leidiges Thema, aber die Pandemie<br />

macht ja auch was mit dem Stellenmarkt. Deshalb<br />

fragt man sich zurecht: Hat Corona auch<br />

die IT-Branche getroffen? Hierauf hat der Softwareentwicklungsexperte<br />

eine Antwort. Die<br />

IT-Branche wurde seiner Meinung nach im<br />

positiven wie im negativen Sinne getroffen. Hardware<br />

und allgemein IT-Dienstleistungen haben<br />

sich natürlich sehr gut verkauft, als Millionen Beschäftigte<br />

ins Homeoffice wandern mussten.<br />

Dennoch gab es auch Kurzarbeit in der Softwareentwicklung,<br />

denn viele Unternehmen<br />

haben ihre IT-Projekte erstmal gestoppt. Hört<br />

sich absurd an, ist aber auch logisch, denn gerade<br />

in diesem Bereich lässt sich leicht sparen.<br />

Die alte Software wird einfach noch ein<br />

paar Jahre weiter genutzt und nicht in naher<br />

Zukunft durch eine neuere ersetzt. Holger<br />

Schwichtenberg zeigt sich trotzdem zuversichtlich,<br />

denn mittlerweile seien die meisten Betriebe<br />

wieder im Normalbetrieb, einige sollen<br />

auch eine deutlich erhöhte Nachfrage erleben.<br />

Dennoch ist laut stellenanzeigen.de nicht abzusehen,<br />

welche konkreten Auswirkungen die<br />

Pandemie auf den IT-Markt haben wird. Der<br />

Grund <strong>für</strong> den stetig ansteigenden Bedarf an IT-<br />

Expert*innen ist in erster Linie die Digitalisierung.<br />

Mit genauen Prognosen und Trends halten<br />

sich Fachleute derzeit noch vornehm zurück.<br />

FUTURE DEVELOPER WORKPLACE<br />

Arbeiten von zu Hause aus ist in der IT, besonders<br />

in der Softwareentwicklung, nichts Neues.<br />

Remote-Arbeit gehört schon immer zum Job-<br />

Alltag in der Branche. Einige Tage im Monat in<br />

den eigenen vier Wänden Coden? Kein Problem.<br />

Unterschied zur Prä-Corona-Zeit: Was früher<br />

die Ausnahme war, ist nun die Regel, quasi »die<br />

neue Normalität«, so Patrick Zimmermann, Geschäftsführer<br />

der knowhere GmbH in Hamburg.<br />

Auch wenn sich viele Arbeitnehmer*innen so<br />

langsam wieder nach einem gewohnten Büroalltag<br />

mit den Kolleg*innen inklusive Flurfunk<br />

sehnen, so bringt <strong>das</strong> Arbeiten daheim doch<br />

auch viele Vorteile. »Arbeitnehmer*innen genießen<br />

es, den Weg zur Arbeit zu sparen und Arbeitgeber*innen<br />

haben erkannt, <strong>das</strong>s motivierte<br />

Mitarbeiter*innen auch zu Hause gute Arbeit<br />

leisten«, so Schwichtenberg. Trotz der Vorteile,<br />

die <strong>das</strong> Homeoffice mit sich bringt, hat es auch<br />

seine Schattenseite. Denn häufig sind die Übergänge<br />

zwischen Arbeit und Privatleben im Homeoffice<br />

fließend. Deshalb gilt der Grundsatz:<br />

Organisation ist alles. Am besten kleine Zwischenziele<br />

setzen, die realistisch sind. Große<br />

Projekte kommen einem dann schon gar nicht<br />

mehr so groß vor. Diese Technik hat sich übrigens<br />

auch im Scrum bewährt. Eine klare Trennung<br />

von Job und Privatleben beugt einer<br />

Anhäufung von Überstunden vor. Das Teamgefühl<br />

kann durch Zoom-Calls gestärkt werden.<br />

Natürlich ist eine digitale Besprechung via<br />

Mattscheibe nicht <strong>das</strong> Gleiche wie ein Real-<br />

Life-Meeting mit den Kolleg*innen im Büro,<br />

aber es hilft dabei, sich auszutauschen und<br />

andere Menschen zu Gesicht zu bekommen.<br />

Manche Arbeitnehmer*innen am Heimarbeitsplatz<br />

raten, die Kamera in jedem Online-<br />

Quellen: YouTube | Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

Meeting einzuschalten und die Kolleg*innen ebenfalls<br />

dazu aufzufordern. Denn Mimik und Gestik spielen<br />

in konstruktiven Diskussionsrunden eine wichtige<br />

Rolle. Daniel Neumann ist Staff Software Engineer<br />

bei LeanIX und betont, <strong>das</strong>s oft auch der Griff zum<br />

Hörer eine gute Möglichkeit ist, um Probleme direkt zu besprechen<br />

und zu lösen. Das Telefonieren ist nicht mehr die<br />

erste Wahl, denn viele Unternehmen nutzen mittlerweile<br />

Tools wie Slack oder Microsoft Teams. Dabei kann es so einfach<br />

sein und beugt Missverständnissen, die über die Chatfunktion<br />

oder dem Screensharing entstehen können, vor.<br />

Was in der Vor-Corona-Zeit unvorstellbar war, wurde heute<br />

zur Normalität: In einigen Firmen gibt es tatsächlich Kaffee-<br />

Klatsch-Runden über Zoom, um den persönlichen Kontakt<br />

im Büro-Alltag zumindest annähernd nach Hause zu holen.<br />

Auch <strong>für</strong> Jobeinsteiger*innen gestaltet sich der Anfang<br />

während der Pandemie schwer. »Bei knowhere haben wir<br />

während der Corona-Hochphase nur Stellen <strong>für</strong> Berufserfahrene<br />

ausgeschrieben. Wir hatten zu großen Respekt davor,<br />

einen Job-Neuling einzustellen und diesem aufgrund der Remote-Arbeit<br />

gerecht zu werden und einen gelungenen Start<br />

zu ermöglichen«, erzählt Zimmermann. Und obwohl Remote-Arbeit<br />

der neue Berufsalltag ist, findet der Geschäftsführer,<br />

<strong>das</strong>s es wichtig sei, eine Base zu haben. Also einen<br />

festen geographischen Ort, an dem Konferenzräume zur<br />

Verfügung stehen und Firmen-Events stattfinden können.<br />

SOFTSKILLS UND HANDWERKSZEUG<br />

Praktische Erfahrung sind auch in der Entwicklerbranche <strong>das</strong> A und O. »Gerade im<br />

IT-Bereich gibt es mehr Angebot an Arbeitsstellen als Absolvent*innen. Deshalb<br />

kann ich Student*innen nur empfehlen, frühzeitig Ausschau nach studentischen<br />

Hilfskraftjobs zu halten«, weiß Zimmermann. Auf diesem Weg können Studierende<br />

schon vor dem Ende ihres Studiums wichtige Berufserfahrung und Einblicke<br />

sammeln. Im Bewerbungsprozess fällt es ihnen dadurch leichter <strong>das</strong> richtige Unternehmen<br />

oder Start-up <strong>für</strong> sich zu finden. Neben praktischer Erfahrung ist die<br />

Kommunikationsfähigkeit ein wichtiger Skill. »Ein*e Entwickler*in muss sehr präzise<br />

Fragen stellen können«, meint Dr. Schwichtenberg, »denn gerade in der heute<br />

üblichen agilen Softwareentwicklung bekommt er nicht mehr jede <strong>für</strong> seine Implementierung<br />

notwendige Information in einem dicken Pflichtenheft fertig serviert«.<br />

Diese neue Art der Arbeit erfordert mehr Abstimmung und Verhandlung im Team.<br />

»Denn ohne gutes Teamwork ist ein Projekt von Grund auf zum Scheitern verurteilt,<br />

da man sich leicht verrennen kann«, weiß Stefan Jeglorz, Softwareentwickler der<br />

DEVWARE GmbH. Gute Analyse- und Konfliktlösungskompetenz ist deshalb sehr<br />

von Vorteil. »Wenn <strong>das</strong> Team gut zusammenarbeiten kann, bieten sich viele Vorteile:<br />

Ein Projekt kann nach dem Vier-Augen-Prinzip betreut werden und fördert<br />

die Arbeitsmoral jedes Einzelnen. Mehr Team-Mitglieder können bei einem Problem<br />

mitdenken und Ideen einwerfen«, so Jeglorz. Ausschlaggebend ist <strong>für</strong> Patrick<br />

Zimmermann, <strong>das</strong>s »der Bewerber oder die Bewerberin ins Team passt. Wenn ein*e<br />

Absolvent*in eine andere Programmiersprache beherrscht oder bisher in anderen<br />

Frameworks gearbeitet hat, ist <strong>das</strong> kein Ausschlusskriterum. Softskills wiederum, die<br />

nicht mehr erlernbar sind, schon.« Auch Softwareentwickler Stefan Jeglorz konnte<br />

während seiner Ausbildung ein Bewusstsein da<strong>für</strong> entwickeln, wie wichtig Kommunikationsfähigkeit<br />

ist. Zielgerichtete und korrekte Kommunikation, fachspezifische<br />

SIE SUCHEN PERSPEKTIVEN?<br />

WIR ZEIGEN SIE IHNEN.<br />

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NEXTCODES<br />

Im Anschluss an Ihr Studium sind Sie auf der Suche nach beruflichen Perspektiven? Sie möchten eine Aufgabe, bei der<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

»FÜR MODERNE<br />

SOFTWAREENTWICKLER*INNEN<br />

SIND KOMMUNIKATIONSFÄHIG-<br />

KEITEN UNGEMEIN WICHTIG.<br />

EIN*E ENTWICKLER*IN MUSS<br />

SEHR PRÄZISE FRAGEN STELLEN<br />

KÖNNEN, DENN GERADE IN DER<br />

HEUTE ÜBLICHEN AGILEN SOFT-<br />

WAREENTWICKLUNG BEKOMMT<br />

ER/SIE NICHT MEHR JEDE FÜR<br />

DIE IMPLEMENTIERUNG NOT-<br />

WENDIGE INFORMATION.«<br />

Dr. Holger Schwichtenberg,<br />

Softwareentwicklungsexperte und promovierter Wirtschaftsinformatiker<br />

TypeScript<br />

C++<br />

C#<br />

?<br />

Kotlin<br />

Python<br />

JavaScript<br />

Rust<br />

69,7%<br />

unter 47.000 professionellen<br />

Softwareentwickler*innen<br />

weltweit nutzen JavaScript<br />

86.000<br />

offene Stellen <strong>für</strong><br />

IT-Expert*innen auf dem<br />

deutschen Markt<br />

6<br />

Monate. So lange dauert es,<br />

eine freie IT-Stelle<br />

zu besetzen.<br />

Formulierungen und ein starkes Pflichtbewusstsein<br />

seien Skills, die einem im Arbeitsleben zu<br />

Gute kommen.<br />

Basis der Arbeit der Entwickler*innen ist die Programmiersprache.<br />

Die Bandbreite ist groß und<br />

der Überblick kann schnell verloren gehen. Auf<br />

den vorderen Seiten findest du eine kurze Übersicht,<br />

welche Programmiersprachen zur Zeit am<br />

gefragtesten sind und bei welchen Sprachen es<br />

sich lohnt, sie zu erlernen. Im Folgenden wird<br />

aber vor allem die aufstrebende Programmiersprache<br />

Python unter die Lupe genommen.<br />

Derzeit super gehypt, da sie die wichtigste Sprache<br />

im Bereich des maschinellen Lernens und der<br />

Künstlichen Intelligenz ist. Bei <strong>ITler</strong>*innen deshalb<br />

sehr gefragt. Warum eigentlich?<br />

Sicherlich ist ein Argument die gute Werbestrategie<br />

der Programmiersprache. YouTube ist<br />

voll damit. Und: Python ist massenkompatibel.<br />

Auch Nicht-Programmierer können in nur wenigen<br />

Wochen mit Python coden. Viele möchten<br />

so schnell wie möglich die Früchte ihrer Arbeit<br />

ernten. PyCharm ermöglicht <strong>das</strong> Debuggen und<br />

Coden ohne viel Drumherum. Zu den Features<br />

gehören Refactoring, Unterstützung des Webframeworks<br />

Django (Professional Version), direkter<br />

Zugriff auf die Google App Engine, Tools<br />

zur Versionskontrolle sowie vielfältige Möglichkeiten<br />

zum automatischen Erstellen und Vervollständigen<br />

von Codes. Außerdem verfügt Python<br />

über eine große Bibliothek in der Projekte visualisiert<br />

werden können. Egal ob Bildoperationen,<br />

Spielentwicklung, Data Science oder graphische<br />

Verwirklichungen, die Möglichkeiten sind schier<br />

unbegrenzt und ihre Anwendungen lassen Programmier-Herzen<br />

höher schlagen. Auch <strong>für</strong> die<br />

Webentwicklung bietet Python zahlreiche Webframeworks.<br />

Die riesige internationale Community<br />

ist ein weiteres Indiz <strong>für</strong> den Erfolg der Sprache.<br />

Wer <strong>das</strong> Programmieren mit Python lernen<br />

will, kann <strong>das</strong> ganz einfach und an quasi jedem<br />

Endgerät mit Hilfe der Programmier-Gemeinschaft<br />

tun. Absolvent*innen sollte gesagt sein,<br />

<strong>das</strong>s sich die Pforte in große Unternehmen wie<br />

facebook, Amazon, Netflix oder Google leichter<br />

mit Python-Background überschreiten lässt.<br />

BACK IN THE FUTURE<br />

In sämtlichen wissenschaftlichen Publikationen<br />

ist von Interaktion durch Sprache als Interaktion<br />

der Zukunft die Rede. Auch Dr. Kiryo Abraham,<br />

ist sich ziemlich sicher, <strong>das</strong>s sprachgesteuerte<br />

Assistenzsysteme zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen. Vor allem im Industrie-Bereich. Vor<br />

rund drei Jahren erkannte er, <strong>das</strong>s Alexa, Siri und<br />

Co. bei Konsumenten im Trend sind. Er adaptierte<br />

einen datenschutzkonformen, KI-basierten<br />

Sprachassistenten <strong>für</strong> den B2B-Bereich und gründete<br />

<strong>das</strong> Start-up Neohelden. Das Besondere: Das<br />

Programm lässt sich schnell implementieren und<br />

ist quasi <strong>für</strong> jedes Unternehmen adaptierbar. Der<br />

Sprachassistent wird zusammen mit den Neohelden<br />

konfiguriert. Danach folgt der Kick-Off<br />

in dem Organisation und Administration abgewickelt<br />

wird. Nach wenigen Wochen kann schon<br />

ein Prototyp entwickelt werden und die zweite<br />

Runde, <strong>das</strong> Testing, kann starten. Dabei steht<br />

dem Kunden ein dreiköpfiges Team aus Projektleitung,<br />

Conversational Designer*in und <strong>ITler</strong>*in<br />

zur Seite. Danach ist der Kunde an der Reihe<br />

und füttert <strong>das</strong> System mit Input, damit dieses<br />

dediziert dazulernen kann. Kiryo Abraham<br />

hält sprachbasierte Systeme <strong>für</strong> vielversprechend,<br />

denn in anderen Ländern seien vergleichbare<br />

Programme schon auf dem Vormarsch.<br />

»In Deutschland gibt es in diesem<br />

Bereich vor allem im B2B-Markt noch viel<br />

Potenzial«, meint Dr. Abraham. Hauptproblem<br />

sei die Abwanderung guter IT-Absolvent*innen<br />

ins Ausland, da dort die Bezahlung besser ausfalle<br />

als hierzulande. Der CEO von Neohelden referiert<br />

außerdem am KIT und rät den Studierenden,<br />

Illustrationen: Goayrchin/depositphotos.com<br />

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ARBEITSMARKT 2022<br />

sich <strong>für</strong> KI und die sprachbasierte Entwicklung zu informieren<br />

und weiterzubilden. Auch im Artikel »Alexa, sei leise« im<br />

<strong>audimax</strong> I.T kommt Dr. Abraham zu Wort.<br />

MONEY MONEY MONEY<br />

Wenn du den Jobmarkt <strong>für</strong> Entwickler*innen im Blick hast<br />

und die passenden Skills mitbringst, steht dir die Welt ins<br />

Code-Königreich offen. Unternehmen lassen sich gute<br />

Entwickler*innen ordentlich was kosten. Sie locken nicht<br />

nur mit guten Gehältern und Nebenleistungen, sondern vor<br />

allem mit flexiblen Einsatzzeiten/-orten und guter Teamstimmung.<br />

Das gegenseitige Abwerben per Headhunter<br />

ist an der Tagesordnung. Dieser Trend wird laut Dr. Holger<br />

Schwichtenberg anhalten, »sofern nicht eine allgemeine<br />

Wirtschaftskrise kommt«.<br />

Bevor der Eintritt ins Berufsleben gelingt, heißt es aber<br />

erstmal Bewerbungen schreiben. Um sowohl auf Unternehmens-,<br />

als auch auf Bewerberseite Enttäuschungen zu<br />

vermeiden, »werden Arbeitgeber immer dahingehend beraten,<br />

den Aufgabenbereich möglichst den Tatsachen entsprechend<br />

wiederzugeben«, so Felix Altmann, Senior Corporate<br />

Communications Manager bei Indeed. Er sieht vor allem <strong>das</strong><br />

Problem darin, <strong>das</strong>s übertrieben attraktive Stellenausschreibungen<br />

vielversprechende Talente anziehen, diese aber<br />

nicht lange gehalten werden können, wenn im Arbeitsalltag<br />

die Ernüchterung folgt. Das Phänomen ist in der Branche<br />

bereits als Resume Driven Development (RDD) bekannt.<br />

Junge Entwickler*innen wählen Softwarearchitekturen,<br />

technische Lösungen, Methoden und Protokolle nicht aufgrund<br />

ihrer Effizienz, sondern nur, weil sie im Lebenslauf<br />

besser aussehen. Denn häufige Jobwechsel sind in der heutigen Berufswelt keine<br />

Seltenheit mehr. Developer-Newbies erhoffen sich durch ihr breites Spektrum an<br />

Technologien, die sie bereits angewandt haben, bessere Jobchancen. Auf der anderen<br />

Seite möchten sich Unternehmen <strong>für</strong> potenzielle Bewerber*innen interessant machen.<br />

Deshalb locken sie junge Talente mit neuen Technologien, obwohl etablierte Systeme<br />

und Anwendungen bereits erprobt sind.<br />

LONG STORY SHORT<br />

Die IT-Branche ist nach wie vor ein vielversprechendes Pflaster. Zwar ist sie von<br />

Corona auch nicht ganz verschont geblieben, dennoch ist die Nachfrage nach kompetenten<br />

und gut ausgebildeten Fachkräften höher denn je, einzig im Jahr 2018 lag die<br />

Nachfrage auf einem höheren Niveau. Wenn du als Studierende*r die Trends bezüglich<br />

Künstlicher Intelligenz, Data Science und Maschinellem Lernen im Auge behältst und<br />

dich dementsprechend weiterbildest, bist du gut aufgestellt. Da beim Programmieren<br />

und Coden auch mehr und mehr in Teams gearbeitet wird, solltest du offen gegenüber<br />

anderen Menschen sein, Empathie zeigen und kommunikationsstark sein. Zudem ist<br />

Flexibilität <strong>das</strong> A und O – sowohl im Kopf als auch im Arbeitsumfeld. Teamwork erfordert,<br />

sich auch in Nicht-<strong>ITler</strong>*innen hineinversetzen zu können, damit konstruktiver<br />

Austausch stattfinden kann. Egal ob im Homeoffice oder im Büro: Coronabedingt haben<br />

viele Firmen den Schritt ins Homeoffice gewagt und lassen ihre Mitarbeiter*innen<br />

auch weiterhin von zu Hause aus arbeiten. Sie haben bemerkt, <strong>das</strong>s sie auch in den<br />

eigenen vier Wänden durchaus produktiv arbeiten.<br />

Aller Anfang ist schwer: Auch Stefan Jeglorz hat zu Beginn seines Berufslebens lernen<br />

müssen, mit ungewohnten Situationen umzugehen. So erzählt er, <strong>das</strong>s er es nicht gewohnt<br />

war in direktem Kontakt mit Kunden zu treten und diese umfassend im Bereich<br />

der Softwareentwicklung zu beraten. »Wenn man sich aber genug Zeit nimmt, alle<br />

Prozesse und Arbeitsweisen des Unternehmens zu verstehen, um dies auch verinnerlichen<br />

zu können, dann gewöhnt man sich auch an solche Situationen«, ermutigt<br />

Stefan alle Berufseinsteiger*innen.


BRANCHENEINBLICK<br />

Umsichtigkeit & Weitblick<br />

Am Code der Zeit: Auch in der Software-Entwicklung gilt es Trends im Auge zu behalten, um<br />

schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Bestehende Schwachstellen sollten aufgrund von<br />

Zeitmangel nicht weg ignoriert werden. Beim Coden am besten direkt die Fehlerstelle markieren,<br />

damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Trial and Error sind <strong>das</strong> A und O. Sind neue Programme implementiert,<br />

reicht es nicht wenn die neuen Funktionen optimal laufen. Es ist wichtig <strong>das</strong> ganze<br />

Tool zu testen und auf Schwachstellen zu prüfen, die nach der Implementierung möglicherweise<br />

an einer anderen Stelle im System auftreten können.<br />

FÜTTERN<br />

VERBOTEN<br />

DIE SOFTSKILL-VARIABLEN FÜR DEN<br />

CODER*INNEN-QUELLCODE VON HEUTE<br />

Text: Vanessa Götzl<br />

Soft-<br />

Skills<br />

?<br />

Akzeptanz &<br />

Lernwilligkeit<br />

Nicht immer von sich auf andere schließen. Der<br />

Austausch im Team lebt davon, <strong>das</strong>s jedes Teammitglied<br />

ein anderes Know-how besitzt.<br />

Um einen konstruktiven Austausch von Wissen<br />

zu gewährleisten gehört auch eine große Portion<br />

Akzeptanz dazu. Nicht jeder kann alles wissen.<br />

Deshalb ist es wichtig sich im Team auf Augenhöhe<br />

auszutauschen. Es dürfen auch mal Vorschläge<br />

von Kolleg*innen angenommen werden, wenn sie<br />

einfach effizienter und besser sind. Durch den gegenseitigen<br />

Austausch werden Innovationen und<br />

Weiterentwicklungen gefördert. Das eigene Ego<br />

muss da manchmal vielleicht ein bisschen zurückgeschraubt<br />

werden. Denk dran: Dabei hat sich noch<br />

keiner einen Zacken aus der Krone gebrochen, ihr<br />

wollt ja schließlich als Team voran kommen.<br />

Neugierde<br />

Tüftler und Hands-on-Menschen wanted! Wer jeden Tag nur 08/15-Vorgänge abarbeiten<br />

will und routinierte Arbeiten braucht, der ist im Coder-Bereich nicht<br />

so gut aufgehoben. Außerdem besteht der Alltag von Codenden aus Herausforderungen.<br />

Coder*innen sollten Spaß an der Herausforderung haben und nicht<br />

davor zurückschrecken. Aber Achtung, schnell ist man lost in Translation. Deshalb<br />

lautet die Devise: nicht an Details aufhängen und den Fokus aufs Wesentliche<br />

behalten. Denn Entwickler*innen haben immer viel zu tun. Das Setzen<br />

von Prioritäten ist ultra wichtig. Trotzdem gilt immer der Grundsatz: Qualität<br />

ist nicht verhandelbar!<br />

Kommunikation &<br />

Teamfähigkeit<br />

Softwareschreiber*innen sind längst keine verschrobenen Einzelgänger<br />

mit chronischer Angst vor Menschen mehr. Bedeutet: Der Ton macht die<br />

Musik! Entwickler*innen sollten ihren Kolleg*innen gegenüber deshalb<br />

empathisch und aufgeschlossen sein. SCRUM ist zur Zeit DAS Ding.<br />

Teamarbeit wird groß geschrieben. Der Blick über den Tellerrand und<br />

der Austausch mit den Kolleg*innen eröffnet neue Möglichkeiten. Entwickeln<br />

ist keine One-(Wo)man-Show mehr. Große Entwicklungen<br />

sind gemeinsam besser zu stemmen als allein. Kein Grund also eine<br />

Abneigung gegen Veränderungen zu entwicklen.<br />

Foto: Goayrchin/depositphotos.com<br />

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RUBRIK<br />

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Digital <strong>für</strong><br />

sichere Wahlen.<br />

Digital-<strong>für</strong>-Deutschland.de


Behind the Screens:<br />

die IT hinter den Bundestagswahlen<br />

Der Deutsche Bundestag vertritt <strong>das</strong> deutsche Volk und ist maßgeblich<br />

daran beteiligt, Gesetze zu beschließen. Alle vier Jahre<br />

werden Abgeordnete nach den Wahlrechtsgrundsätzen allgemein,<br />

unmittelbar, frei, gleich und geheim in den Bundestag gewählt.<br />

Dieses Jahr ist es wieder so weit: Am 26. September <strong>2021</strong> steht<br />

die Wahl zum 20. Deutschen Bundestag an. Alle volljährigen<br />

Deutschen dürfen entweder im Wahllokal oder per Brief wählen.<br />

Damit die Wahlen wie geplant ablaufen können, benötigt der/die<br />

Bundeswahlleiter:in zuverlässige IT-Services. Diese stellt <strong>das</strong> ITZ-<br />

Bund als IT-Dienstleister der Bundesverwaltung bereit – vor dem<br />

ersten Wahltag, in der Wahlnacht und danach bei der Feststellung<br />

des amtlichen Ergebnisses.<br />

Das ITZBund beginnt schon Monate vor der Wahl mit den Vorbereitungen,<br />

um den reibungslosen Betrieb während der Bundestagswahlen<br />

zu garantieren. So kann jederzeit auf kurzfristige<br />

Entwicklungen – wie zum Beispiel vorgezogene Neuwahlen –<br />

reagiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Statistischen<br />

Bundesamt (Destatis) und dem Bundesamt <strong>für</strong> Sicherheit in der<br />

Informationstechnik (BSI) prüfen die IT Spezialist:innen <strong>das</strong><br />

Gesamt system in verschiedenen Testläufen auf seine Wirksamkeit<br />

und Zuverlässigkeit.<br />

Vor den Wahlen wird eine stabile Infrastruktur mit Netzwerken,<br />

Servern, Systemen und Softwarelösungen errichtet. Zusätzlich<br />

wird eine Live-Betriebsumgebung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Wahlsystem aufgebaut<br />

und <strong>das</strong> Monitoring vorbereitet. Dann wird <strong>das</strong> Zusammenspiel<br />

der einzelnen IT-Komponenten getestet und <strong>das</strong> Lagezentrum<br />

<strong>für</strong> den/die Bundeswahlleiter:in errichtet. Außerdem sorgt <strong>das</strong><br />

ITZBund da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s die Wahldaten auch im Falle eines IT-Ausfalls<br />

korrekt übermittelt werden können.<br />

Mit einer Generalprobe wird sichergestellt, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> System<br />

fehler frei läuft. Ein ständiges Monitoring ermöglicht <strong>das</strong> frühzeitige<br />

Erkennen und Beheben von Störungen. Um mögliche<br />

Angriffe sofort zu entdecken und abzuwehren, wird <strong>das</strong> zur<br />

Datenüber tragung genutzte Netz permanent überwacht.<br />

Außerdem betreibt <strong>das</strong> IT-Team die physikalischen Serversysteme<br />

<strong>für</strong> die Aufbereitung der Wahlergebnisse und die<br />

Internet angebote des Bundeswahlleiters/der Bundeswahlleiterin.<br />

Am Wahltag und in der Wahlnacht unterstützt <strong>das</strong><br />

ITZBund bei der Ermittlung und Übermittlung des endgültigen<br />

Ergebnisses der Bundestagswahlen.<br />

Deine Karrieremöglichkeiten<br />

Neben der Arbeit <strong>für</strong> die Wahlen arbeiten die Spezialist:innen<br />

beim ITZBund an vielen weiteren interessanten Projekten. Dabei<br />

sind sie ständig auf der Suche nach motivierten und qualifizierten<br />

Kolleg:innen. Wenn auch du die digitale Zukunft Deutschlands<br />

mitgestalten willst, wirf einen Blick in die Stellenangebote unter<br />

Digital-<strong>für</strong>-Deutschland.de/jobs.<br />

Es ist egal, ob du schon mitten im Berufsleben stehst oder nach<br />

einem passenden Studienplatz suchst. Auf dich warten nicht nur<br />

spannende Projekte <strong>für</strong> den Zoll, den Schiffsverkehr oder die<br />

Bundescloud, sondern auch Benefits wie die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice,<br />

attraktive Fortbildungsangebote und beste Aufstiegschancen.<br />

Offene Stellen beim ITZBund<br />

• Dualer Studiengang Praktische Informatik (B. Eng.)<br />

• Dualer Studiengang Wirtschaftsinformatik (B. Sc.)<br />

• Ausbildung zum/zur Fachinformatiker:in der<br />

Fachrichtung Systemintegration<br />

• IT-Management-Verwaltungsinformatik<br />

an der Hochschule Harz (B. A.)<br />

• Weitere Studiengänge<br />

Noch nichts Passendes dabei?<br />

Schau auf Digital-<strong>für</strong>-Deutschland.de/jobs<br />

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Das duale Studium <strong>für</strong><br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

FAHRGESCHÄFTE<br />

Text: Florian Grobbel<br />

IT SPIELT IN DER AUTOMOBILBRANCHE NUR EINE ROLLE,<br />

WENN'S UMS AUTONOME FAHREN GEHT? WEIT DANEBEN!<br />

HIER ENTDECKST DU EINIGE PERSPEKTIVEN FÜR ITLER*INNEN<br />

UND TECHIES.<br />

2003<br />

KAM ES ZUR GRÜNDUNG DER<br />

PARTNERSCHAFT »AUTOSAR«<br />

FÜR DIE STANDARDISIERUNG<br />

ON SOFTWAREARCHITEKTUR.<br />

63%<br />

DER 18- BIS 30-JÄHRIGEN FÜRCH-<br />

TEN, DASS DIE SOFTWARE VON<br />

CONNECTED CARS NICHT SICHER<br />

GENUG IST.<br />

PLATZ 2<br />

ERREICHT DEUTSCHLAND NACH<br />

CHINA BEIM FORTSCHRITT IN<br />

DER ENTWICKLUNG VON<br />

CONNECTED CARS.<br />

Geht man heute zur Fahrzeuginspektion, greift die<br />

dort prüfende Person mittlerweile als erstes zum<br />

Kabel, verbindet <strong>das</strong> Auto mit dem Laptop und<br />

kriegt dort alle Wehwehchen des Wagens schnell<br />

angezeigt. Auch wenn <strong>das</strong> komplett autonome<br />

Fahren noch ein etwas entfernter Zukunftstraum<br />

ist: Das moderne Auto funktioniert schon zu<br />

einem großen Teil digital und bietet damit einen<br />

vielversprechenden Arbeitsmarkt <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>*innen.<br />

IT LOVES TO ENTERTAIN YOU<br />

Inzwischen liest man immer öfter vom »fahrenden<br />

Computer«, wenn es um die zunehmende Digitalisierung<br />

von PKW geht. Dabei fällt einem vielleicht<br />

zuerst der treue Bordcomputer ein, der mittlerweile<br />

nicht nur ein Navigationssystem bietet,<br />

sondern sich auch mit dem Handy verbindet, Musik<br />

spielt und Textnachrichten schreibt. Die größten<br />

Zulieferer <strong>für</strong> Automobile sind hier die Handyhersteller<br />

selbst. Apple, Google & Co. bemühen<br />

sich stets, ihre Betriebssysteme in die Bordcomputer<br />

zu integrieren, aber auch in kleineren Unternehmen<br />

kannst du die Software entwickeln, die<br />

<strong>das</strong> Fahrerlebnis praktischer, informativer oder<br />

unterhaltsamer macht. Auch in der Testung von<br />

Infotainment werden zunehmend Kräfte gesucht.<br />

Hier gehört unter anderem dazu: Die Absicherung<br />

der Performance, Testung des Energieverbrauchs<br />

und Simulation von Extremsituationen. Für einen<br />

Job in dieser Branche sollte dein Studium in der<br />

Elektrotechnik oder dem Bereich Software<br />

Engineering angelegt sein. Hilfreich ist außerdem<br />

wirtschaftliches und kommunikatives Talent.<br />

Auch ohne direkten Kundenkontakt musst du dich<br />

in die Endverbraucher hineinversetzen können,<br />

um ihnen ein optimales Infotainment-Erlebnis zu<br />

ermöglichen. Genauso wie Kenntnisse in C++ und<br />

C# solltest du auch eine grundlegende Ahnung von<br />

AUTOSAR haben.<br />

START UP THE MOTORS<br />

Wie so oft in IT-Berufen ist auch in der Autobranche<br />

<strong>das</strong> Start-up ein immer häufigerer Karrierestart.<br />

Die Schwerpunkte können dabei auf den verschiedensten<br />

Bereichen liegen: Unternehmen wie<br />

Cinemo aus Stuttgart oder MicroFuzzy aus München<br />

entwickeln <strong>für</strong> den Infotainment-Bereich.<br />

Andere Start-ups setzen den Schwerpunkt auf<br />

diagnostische Systeme und Fahrassistenz. Um<br />

letzteres kümmert sich <strong>das</strong> Berliner Unternehmen<br />

German Autolabs – gegründet im Jahr 2016. Die<br />

hier entwickelten Sprachassistenten unterstützen<br />

vor allem Fahrer*innen in der Logistik mit Informationen,<br />

die mehr Sicherheit garantieren. Daniel<br />

Mieves, CPO bei German Autolabs, erklärt die<br />

Chancen, die eine Karriere in einem Start-up mit<br />

sich bringt: »Der größte Vorteil und gleichzeitig die<br />

größte Herausforderung ist sicherlich, direkt voll<br />

aufs Ganze zu gehen und unter hohem Zeitdruck<br />

komplett eigenverantwortlich zu arbeiten. Es gilt<br />

meist, eine einfache, skalierbare Lösung <strong>für</strong> komplexe<br />

Probleme zu finden. Da müssen die Grundlagen<br />

natürlich sitzen, kreatives Denken und eine<br />

hohe Eigenmotivation sind extrem wichtig.«<br />

WAS BRAUCH ICH DENN DAFÜR?<br />

Auto-Ingenieur*innen kriegen auf ihrem Weg in<br />

den Beruf häufig den Rat: »Da kommst du ohne<br />

Informatik heute nicht mehr weit!« Gilt <strong>das</strong> ganze<br />

auch umgekehrt? Muss ich als <strong>ITler</strong>*in auch Ingenieur-Skills<br />

haben? Für Christoph Neumann von<br />

German Autolabs ist klar, <strong>das</strong>s in der Autobranche<br />

Foto: <strong>audimax</strong>, EFS, privat | Illustration: tartila/freepik.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

<strong>das</strong> eine ohne <strong>das</strong> andere nicht funktioniert. »Software spielt ja<br />

eigentlich erst seit 15 Jahren im Autobau eine größere Rolle; die<br />

Produkte sind immer noch großartig konstruierte Maschinen<br />

mit komplexer Hardware. Jeder, der mit Autos arbeitet, muss<br />

da<strong>für</strong> ein tiefes Verständnis und Interesse mitbringen, wie diese<br />

Maschine funktioniert.« Auch die Fähigkeit, Anwendungen<br />

unter erschwerteren Bedingungen zu ermöglichen, sollte zum<br />

Repertoire gehören. Autos können sich an Orten mit schlechtem<br />

Internet befinden und auch der Speicherplatz ist begrenzt.<br />

Dass die Software dennoch problemlos läuft, ist eine besondere<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> Informatiker*innen in der Autobranche.<br />

DU BIST JETZT VERBUNDEN<br />

Natürlich darf man nicht davon ausgehen, <strong>das</strong>s die PKW der Zukunft<br />

alle nur <strong>für</strong> sich unterwegs sind. Die Zeichen stehen auf<br />

Vernetzung. Nicht nur untereinander werden die Autos verbunden<br />

sein, sondern auch mit ihrer direkten Umwelt, dem Straßennetz<br />

und der Ampel an der Kreuzung. Daher bietet nicht nur<br />

<strong>das</strong> Connected Car selbst einen attraktiven Arbeitsmarkt, sondern<br />

auch die Umgebung des Wagens, mit der er reagiert. Ein<br />

wichtiger Bestandteil der digitalen Infrastruktur ist dabei die<br />

Cloud als die Schnittstelle aller Smart Devices. Hier kannst du<br />

dich im Entwurf, dem Aufbau und der Administration von Containeranwendungen<br />

verwirklichen und dir sicher sein, in einen<br />

komplexen und zukunftssicheren Job zu starten. Neben ersten<br />

Erfahrungen in der Software- oder noch besser Cloudentwicklung<br />

sind auch hier wieder Kommunikationsskills und Einfühlungsvermögen<br />

wichtig – <strong>für</strong> ein ideales Kundenerlebnis. Egal<br />

also ob die Technik im Auto oder die Daten drumherum – der<br />

PKW der Zukunft ist auf die <strong>ITler</strong>*innen von heute angewiesen,<br />

um von der Stelle zu kommen.<br />

VON DER ORCHIDEE<br />

ZUM GOLDSCHATZ<br />

HOLGER G. WEISS, CEO BEI GERMAN AUTOLABS,<br />

ÜBER DIE ZUKUNFT VON CONNECTED CARS:<br />

»Noch vor zehn Jahren war Connected Cars eher eine<br />

Art Orchideenwissenschaft – Internet und Autos schienen<br />

kaum überlappende Punkte zu haben. Salopp gesagt<br />

reichte ein Smartphone mit Bluetooth-Anbindung, um<br />

über ein Autoradio Musik abzuspielen. Heute liegt frei<br />

nach dem Motto »Software eats Hardware« der Hauptanteil<br />

der Wertschöpfung in der Softwareentwicklung.<br />

IT-Studierende treffen also gerade auf eine echte<br />

Goldgräberstimmung.«<br />

7 Fragen: // HANDS ON & WELT<br />

VERBESSERN?<br />

Facts, die wirklich interessieren.<br />

Diesmal an Dr. Paul Spannaus, EFS<br />

Elektronische Fahrwerksysteme GmbH.<br />

Dr. Ing-Paul Spannaus, Lead Expert <strong>für</strong> virtuelle Entwicklung<br />

von Automotive Software bei EFS und Dozent an<br />

der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI)<br />

Warum ist der Support von Student*innen während des Studiums essentiell?<br />

Das Studium schafft <strong>das</strong> Grundgerüst, um Zusammenhänge der jeweiligen<br />

Wissensdisziplin zu erkennen. Mit Blick auf Nachfrage und<br />

Anforderungen der Industrie zeichnen sich Ingenieur*innen dadurch<br />

aus, Lösungen zu schaffen und die richtigen Fragen zu stellen, auf die es<br />

noch keine Antwort gibt. Diese Erfahrung der ersten Lösungsfindung<br />

mit all ihren Zweifeln muss zu einer Berufsausbildung gehören.<br />

Wie kann die Unterstützung seitens eines Unternehmens aussehen?<br />

Ich sehe Unternehmen in der Verantwortung, die »Ingenieurswerdung«<br />

aktiv zu unterstützen. Wir stellen relevante Fragen, übertragen Verantwortung<br />

und stellen den Studierenden einen Paten zur Seite.<br />

Wie binden Sie werdende Absolvent*innen in unternehmensinterne<br />

Abläufe ein?<br />

Bei werdenden Absolvent*innen kommen neben unserer Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die fachliche und persönliche Entwicklung, auch die berufliche<br />

Ausrichtung und der Berufsstart nicht zu kurz. Bei EFS binden wir<br />

Student*innen in unsere Projekte fest ein. So sammeln sie wertvolle<br />

Erfahrung <strong>für</strong> ihr zukünftiges Berufsleben.<br />

Warum sollten Student*innen mit eigenständigen Projekten<br />

konfrontiert werden?<br />

Weil sich Können über Erfahrung ausbildet und nur durch konkretes<br />

Handeln wächst. Dazu gehört auch, <strong>das</strong>s Student*innen ihre eigenen<br />

Grenzen finden und lernen, damit umzugehen.<br />

Finden Sie, <strong>das</strong>s die Absolvent*innen gut vorbereitet in die<br />

Arbeitswelt starten?<br />

Vor allem sehe ich, <strong>das</strong>s es eine »hands on«-Mentalität gibt – Absolvent*innen<br />

starten mit einem ungestümen Selbstbewusstsein, Verantwortung<br />

<strong>für</strong> die Welt zu übernehmen und die Ärmel hochzukrempeln.<br />

Mir persönlich macht es sehr viel Freude, gemeinsam mit<br />

Absolvent*innen anstehenden Technologiefragen anzugehen.<br />

Wo besteht Verbesserungsbedarf?<br />

Die Technologiewelt bewegt sich durch nichtlineare Netzwerkeffekte<br />

auffallend schnell. Entsprechend gilt es in der theoretischen<br />

Ausbildung auf <strong>das</strong> kreative Potential fremder Wissensdisziplinen<br />

hinzuweisen.<br />

Was macht Student*innen <strong>für</strong> Ihr Unternehmen so wertvoll?<br />

Student*innen bringen neue Sichtweisen und Ansatzpunkte mit in unser<br />

Unternehmen. Diese neuen Impulse sehe ich als gewinnbringend<br />

und dadurch immer auch wertvoll <strong>für</strong> den Erfolg eines Unternehmens.<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

ALEXA,<br />

SEI LEISE!<br />

DER IT-ARBEITSMARKT UND SPRACHBASIERTE TOOLS:<br />

CHATBOTS UND KOMMUNIKATIVE TELEFONSERVICES –<br />

WELCHE ROLLE SPIELT KI?<br />

Zwei Drittel: laut einer aktuellen Studie der<br />

Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik<br />

haben fast 66 Prozent aller<br />

Deutschen schon einmal einen digitalen<br />

Sprachassistenten wie Alexa oder Siri genutzt.<br />

Was vor zwanzig Jahren noch Science-Fiction<br />

war, ist mittlerweile gang und gäbe. Ein moderner<br />

Smart Home-Besitzer des 21. Jahrhunderts<br />

betritt <strong>das</strong> Haus und richtet seine Stimme zuerst<br />

an ein imaginäres Etwas, um beispielsweise <strong>das</strong><br />

Licht anzuknipsen. Simple Lichtschalter: überbewertet.<br />

Doch was steckt hinter dieser Technologie,<br />

was finden wir daran so faszinierend, wo<br />

werden heutzutage sprachunterstützte Systeme<br />

verwendet und welche Rolle spielt dabei KI?<br />

INNOVATIONS-KATALYSATOR PANDEMIE<br />

Denken wir an stimmbasierte Künstliche Intelligenz,<br />

kommen uns gleich die praktischen Alltagshelfer<br />

Siri, Cortana, Alexa oder der Google<br />

Assistant in den Sinn. Technologien wie diese<br />

werden mittlerweile sowohl im Privat- als auch<br />

im Business-Bereich eingesetzt. Durch die Pandemie<br />

haben sich Innovationen auch in ganz<br />

anderen Bereichen durchgesetzt. So ist es dem<br />

mittelfränkischen Start-up »VITAS« gelungen,<br />

ihren Sprachassistenten <strong>für</strong> Telefonanfragen<br />

in Corona-Hotlines zu implementieren. Ursprünglich<br />

sollte der KI-basierte Assistent <strong>für</strong><br />

Tisch-Reservierungen in Restaurants dienen.<br />

»Als wir erfuhren, <strong>das</strong>s die Gastro geschlossen<br />

wird, haben wir innerhalb von drei Wochen<br />

umgeswitched und unser Programm auf die<br />

Bedürfnisse der Corona-Hotlines angepasst«<br />

erinnert sich Tobias Bäumler, einer der drei<br />

VITAS-Gründer. Laut Bäumler ist einer der<br />

vielen Vorteile von Start-ups: Agilität. Die kurzen<br />

Wege, Freiheit im Arbeitsalltag und die<br />

hohe Kundenorientierung ermöglichen eine<br />

kurze Reaktionszeit auf Trends und gesellschaftliche<br />

Entwicklungen.<br />

KI IST ÜBERALL! STIMMT DAS?<br />

Forschungen zu Künstlicher Intelligenz und<br />

neuronalen Netzwerken gibt es schon seit einigen<br />

Jahren. Inzwischen hat sich dieses Thema<br />

aber zu einem regelrechten Hype entwickelt.<br />

Woran liegt <strong>das</strong>? Die hohe Rechenleistung, die<br />

da<strong>für</strong> benötigt wird, ist inzwischen besser ausgebaut.<br />

Außerdem kommt hinzu, <strong>das</strong>s viele<br />

finanzielle Mittel in die Entwicklung von KI<br />

fließen. »Nahezu jede neue Software der letzten<br />

zwei bis drei Jahre beinhaltet Künstliche Intelligenz«,<br />

so der Gründer der Neohelden GmbH<br />

in Karlsruhe, Dr. Kiryo Abraham. Bei KI geht<br />

es darum, menschliches Wissen zu imitieren.<br />

Die Basis bildet dabei Maschinelles Lernen. Algorithmen<br />

durchforsten große Datenmengen<br />

nach Übereinstimmungen und ziehen Schlussfolgerungen.<br />

Wissenstransfer, den ein Mensch<br />

beherrscht, kann diese Technologie allerdings<br />

nicht nachahmen.<br />

KI-SYSTEME IN DER INDUSTRIE<br />

Das High-Tech Start-up »Neohelden« aus Karlsruhe<br />

hat vor rund drei Jahren einen KI-basierten<br />

Sprachassistenten <strong>für</strong> Unternehmen entwickelt.<br />

Das Besondere an ihm: »Neo« ist adaptiv und<br />

kann in verschiedene Systeme integriert und<br />

sogar von den jeweiligen Unternehmen selbst<br />

weiterentwickelt werden, quasi branchenunabhängig.<br />

Das Tool soll Mitarbeiter*innen über<br />

Sprache bei der Abwicklung von Prozessen helfen.<br />

Besonders in der Industrie ist »Neo« vielversprechend.<br />

Warum gerade in der Industrie?<br />

Kiryo Abraham findet in diesem Zusammenhang<br />

verschiedene Aspekte spannend: »Durch<br />

Sprache kann der Arbeitsprozess effizienter gestaltet<br />

werden, denn Sprache ist natürlich und<br />

funktioniert schneller als <strong>das</strong> geschriebene<br />

Wort. Die Arbeitssicherheit wird erhöht, da sich<br />

der Nutzer weiterhin auf seine Hände und beispielsweise<br />

die zu reparierende Maschine konzentrieren<br />

kann. Außerdem sparen sich die<br />

Mitarbeiter*innen <strong>das</strong> lästige Protokollieren<br />

nach der Wartung beziehungsweise nach dem<br />

Prozess, da »Neo« den Mitarbeitenden durch<br />

den gesamten Prozess begleitet und die Daten<br />

direkt an der richtigen Stelle ablegt.« Sprache<br />

ist in ihrer Anwendung sehr praktisch und intuitiv,<br />

findet auch Tobias Bäumler von VITAS.<br />

»Deshalb greifen auch in der digitalisierten Welt<br />

von heute Kund*innen immer noch am liebsten<br />

zum Hörer und möchten mit jemandem sprechen«,<br />

stellt er fest. Einfache Anliegen könnten<br />

in Zukunft mehr und mehr durch automatisierte<br />

Beantwortung zum Standard werden. Er<br />

geht davon aus, <strong>das</strong>s in naher Zukunft <strong>das</strong> Telefon<br />

der bevorzugte Kanal bleiben wird.<br />

Andererseits ist bei der Entwicklung solcher Assistenten<br />

viel Hirnschmalz gefragt, denn »Sprache<br />

ist nicht einfach zu handeln«, macht der<br />

Gründer von Neohelden deutlich. Die menschliche<br />

Sprache existiert bei den Anwender*innen<br />

oft nicht in ihrer reinen Form. Umgangssprache,<br />

Dialekt, Störgeräusche oder gebrochenes<br />

Deutsch können mögliche Faktoren sein, die bei<br />

der Programmierung beachtet werden müssen.<br />

Text: Vanessa Götzl | Illustration: HoldenKolf/depositphotos.com<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

WEN BRAUCHT ES FÜR DIE ENTWICKLUNG?<br />

Nicht nur die Neohelden und VITAS entwickeln<br />

sprachbasierte Tools. Auch MoinAI aus<br />

Hamburg und Thingsthinking aus Karlsruhe<br />

schreiben sich die Forschung und Entwicklung<br />

von Sprache in KI-basierten Tools auf die<br />

Fahne. Der Chatbot von MoinAI soll Kundenkommunikation<br />

besser und effizienter machen.<br />

Aber wie können junge Absolvent*innen<br />

in Unternehmen wie diesen Fuß fassen? »Wir<br />

schalten unsere Stellenausschreibungen über<br />

die typischen Online-Kanäle wie LinkedIn,<br />

Stellenwerk, etc. Jobmessen, auf denen genetzwerkt<br />

wurde fanden aufgrund der Pandemie leider<br />

nicht statt. Außerdem haben wir kein klassisches<br />

Büro, <strong>das</strong> sich von anderen Büroräumen abgrenzt,<br />

sondern nutzen Co-Working-Spaces. Darüber<br />

finden wir auch <strong>das</strong> ein oder andere neue Teammitglied«,<br />

erklärt einer der Gründer von MoinAI,<br />

Patrick Zimmermann. Vor allem Data Scientists,<br />

Machine Learning Expert*innen, aber auch<br />

Mathematiker*innen und Programmierer*innen<br />

braucht sein Team. Mit der Anwendung »semantha«<br />

entwickelte Thingsthinking ein KI-basiertes<br />

Tool, <strong>das</strong> komplexe Schriftstücke in kurzer<br />

Zeit <strong>für</strong> den*die Nutzer*in verständlich macht.<br />

»semantha« funktioniert aber nicht wie die einfache<br />

Wörtersuche in Word. »Das Tool versteht<br />

tatsächlich Zusammenhänge, Kontext und verschiedene<br />

Formulierungen, analysiert sie und<br />

liefert dem*der Anwender*in die Informationen,<br />

nach denen gesucht wurden«, erklärt<br />

Dr. Mathias Landhäußer, einer der Gründer<br />

von Thingsthinking. Dabei spiele es keine Rolle,<br />

ob es um eine Gebrauchsanweisung, einen<br />

Vertrag oder einen komplexen Vorgang in einer<br />

Maschine geht. Denn »<strong>das</strong> Schöne an der Technologie<br />

ist, <strong>das</strong>s sie nicht einer bestimmten<br />

Branche zugeordnet ist, sondern ihrer Methode«,<br />

so Landhäußer. Sein Start-up braucht<br />

Computerlinguistiker*innen, Software-Engineers<br />

und UX-Designer*innen aber auch »Leute,<br />

die die Prozesse beim Kunden verstehen. Etwa<br />

40 Prozent unseres Teams ist <strong>für</strong> die Kundenkommunikation<br />

zuständig und hat nichts<br />

mit Programmieren und Künstlicher Intelligenz<br />

am Hut«. Außerdem sieht Landhäußer<br />

ein Problem darin, <strong>das</strong>s Programmierer*innen<br />

im Studium selten Anwendungsbeispiele aus<br />

der Praxis an die Hand bekommen und sehr<br />

theoretisch ausgebildet werden. Meistens<br />

programmieren die <strong>ITler</strong>*innen nur <strong>für</strong> andere<br />

<strong>ITler</strong>*innen, in der Realität sieht <strong>das</strong> allerdings<br />

anders aus. Denn <strong>ITler</strong>*innen, die<br />

künftig in Unternehmen arbeiten, um Software<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Enterprise-Umfeld zu schreiben,<br />

müssen diese auch <strong>für</strong> Nicht-<strong>ITler</strong>*innen<br />

benutzbar und wartbar machen können. Bei<br />

den Neohelden sind Front-End- und Back-End-<br />

Entwickler*innen unverzichtbar.<br />

Die Front-End-Entwickler*innen übernehmen<br />

bei den Neohelden auch <strong>das</strong> Designen. Full-<br />

Stack-Entwickler*innen, die <strong>das</strong> KI-Know-how<br />

besitzen und dedizierte Entwickler*innen machen<br />

neben Vertriebler*innen <strong>das</strong> Team komplett.<br />

Beim Kunden nimmt ein dreiköpfiges<br />

Expertenteam, bestehend aus Projektleitung,<br />

Conversational Designer*in und <strong>ITler</strong>*in die jeweiligen<br />

Nutzer*innen an die Hand. Conversational<br />

Designer*innen versuchen den Sprachassistenten<br />

so menschlich und hilfsbereit wie<br />

möglich zu machen. Dabei ist es auch wichtig<br />

zu wissen, welche Fachtermini in bestimmten<br />

Branchen üblich sind und wie die Mitarbeitenden<br />

angesprochen werden sollen und wollen.<br />

All <strong>das</strong> kann laut Dr. Kiryo Abraham individuell<br />

an <strong>das</strong> jeweilige Unternehmen angepasst<br />

werden. Vermehrt wird in der Tech-Branche<br />

davon gesprochen, <strong>das</strong>s die Interaktion durch<br />

Sprache die Interaktion der Zukunft sein wird.<br />

Und auch Dr. Kiryo Abraham, der auch am KIT<br />

referiert, ist sich sicher, <strong>das</strong>s sprachbasierte<br />

Assistenten im B2B-Bereich in den nächsten<br />

Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />

Außerdem legt er Studierenden der Informatik<br />

nahe, <strong>das</strong> Thema Sprache in der Softwareentwicklung<br />

ernst zu nehmen und sich im Bereich<br />

KI schon während des Studiums weiterzubilden.<br />

Sie wissen, wie wichtig<br />

Atmosphäre ist?<br />

Wir auch. Als weltweiter Rückversicherer übernehmen wir Risiken<br />

anderer Versicherungen, entwickeln gemeinsam mit ihnen innovative<br />

Produkte und suchen nach Win-Win-Lösungen. Eine auf<br />

Vertrauen basierende Zusammenarbeit ist da<strong>für</strong> besonders wichtig.<br />

Dieses Vertrauen setzen wir auch in unsere Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Große Handlungs- und Entscheidungsspielräume<br />

werden Ihnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu tragen<br />

und sich zu entwickeln.<br />

Die Erdatmosphäre können leider auch wir nicht rückversichern.<br />

Risiken aus der Luft- und Raumfahrt übernehmen wir aber tatsächlich.<br />

www.hannover-rueck.jobs


BRANCHENEINBLICK<br />

RUBRIK<br />

BANKING, FINANCIAL SERVICES & FINTECH:<br />

EIN BRANCHENEINBLICK<br />

FÜR BALD-EINSTEIGER*INNEN<br />

Entenhausen Reloaded<br />

Zwei Krisen im Vergleich: 2008 erlebte die Finanzwelt eine bis dato ungesehene<br />

Erschütterung, ausgelöst durch <strong>das</strong> Platzen der Immobilienblase<br />

in den USA. Die Finanzwirtschaft der beinahe ganzen Welt geriet<br />

in Turbulenzen und die staatlichen Finanzen mussten mit Risikobeteiligungen,<br />

Kredithilfen und Bürgschaften gigantische Rettungsschirme<br />

aufspannen. Die Folge: Bei Studierenden und Absolvent*innen erfuhr<br />

die Finanzwirtschaft einen enormen Image-Knacks als Arbeitgeber und<br />

Karriereförderer.<br />

Zwölf Jahre später ist die Corona-Krise da und muss in diesen Tagen immer<br />

wieder als Vergleich zur Finanzkrise herhalten – doch Corona ist<br />

von ganz anderem Kaliber: Hatte die Finanzkrise noch bewirkt, <strong>das</strong>s ein<br />

neuer regulatorischer Rahmen <strong>für</strong> ein auf lange Sicht widerstandsfähiges<br />

Finanzsystem gesichert wurde, ist die Situation jetzt eine völlig andere:<br />

Covid-19 ist <strong>für</strong> den Banken- und Kapitalmarkt ein regelrechter Innovationstreiber<br />

und Jobmotor!<br />

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte haben Kunden in<br />

der Pandemie verstärkt digitale Leistungen der Banken in Anspruch genommen.<br />

Entsprechend verzeichneten viele Digitalbanken im Neukundengeschäft<br />

beeindruckende Erfolge. Fast die Hälfte aller untersuchten<br />

Banken gab an, Live-Interaktionen mit Bankangestellten über den Bankautomaten<br />

einzuführen, einen mit Künstlicher Intelligenz ausgestatteten<br />

Roboter im Eingangsbereich von Kernfilialen zu positionieren oder Bankautomaten<br />

um branchenübergreifende Services zu erweitern. Die Verknüpfung<br />

von umfassenden Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz<br />

ermöglicht individuell zugeschnittene Finanzdienstleistungen.<br />

FINANZWIRTSCHAFT KOMMT GESTÄRKT AUS DER PANDEMIE<br />

»Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, <strong>das</strong>s die globale Banken- und<br />

Kapitalmarktindustrie die Herausforderungen der Covid-19-Pandemie<br />

bisher bemerkenswert gemeistert hat«, lautet <strong>das</strong> Fazit der Deloitte-<br />

Unternehmensberater. »Angesichts der vollständigen Umstellung auf<br />

virtuelles Arbeiten in nur wenigen Wochen waren vor allem jene Geldhäuser<br />

im Vorteil, die schon vor der Pandemie in eine vollumfängliche<br />

Digitalisierung investierten.« Für Berufseinsteiger*innen ist damit der<br />

wichtigste Grund genannt, warum die Karriereaussichten in der Finanzwelt<br />

derzeit ausgesprochen gut sind: Der Umbau der Finanzbranche<br />

hin zu einem globalen Netzwerk aus FinTechs war schon vor Corona in<br />

vollem Gange und hat die Arbeitgeber jetzt in die beste Startposition gebracht,<br />

um attraktive Einstiegsmöglichkeiten und Karriereperspektiven<br />

zu bieten.<br />

FinTech steht <strong>für</strong> FINanzTECHnologie – und bedeutet genau <strong>das</strong>: Fin-<br />

Tech-Unternehmen machen Finanzdienstleistungen fit <strong>für</strong> die Zukunft<br />

– mit digitalen Prozessen, Online-Plattformen und Apps. Oder anders<br />

gesagt: Mit FinTechs bleibt Onkel Dagoberts Geldspeicher leer, weil sein<br />

Buchhalter <strong>das</strong> Vermögen nicht in Münzen, sondern in virtuellen Bitcoins<br />

angelegt hat: Entenhausen reloaded. Das zeigt aber auch, wie sich<br />

die Berufsprofile und die Struktur der Arbeitgeber*innen verändern: Fin-<br />

Techs können sowohl klassische Banken und Versicherungen sein, die<br />

zukunftsorientierte Technik-Dienstleistungen anbieten. Jobs vergeben<br />

aber auch zahlreiche Start-ups, die sich auf digitale Finanzdienstleistungen<br />

spezialisiert haben. Das können Geldanlagen, Vorsorge und Consulting,<br />

aber auch mobile Bezahllösungen oder Social Trading-Lösungen<br />

sein.<br />

ZAHLEN-CRACKS MIT PROGRAMMIER-KENNTNISSEN GESUCHT<br />

Durch den FinTech-Trend entstehen neue Aufgaben und Herausforderungen.<br />

Die besten Studienvoraussetzungen <strong>für</strong> eine Karriere bei<br />

FinTechs bringen <strong>ITler</strong>*innen, BWLer*innen mit Schwerpunkt Bank<br />

Text: Florian Vollmers | Illustration: dieKleinert / Christian Berger/mauritiusimages.com, Nady_Bun/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK RUBRIK<br />

oder Versicherung und idealerweise Consulting<br />

mit. Entscheidend sind Programmier-, Business<br />

Development- oder Finanzkenntnisse. Da Fin-<br />

Techs häufig Start-ups sind, wird auch ein ganz<br />

bestimmter Typ an Nachwuchskräften gesucht:<br />

»Der Wettbewerb um Talente ist voll im Gange«,<br />

bestätigt Andreas Krischke, Gründer und<br />

Geschäftsführer von Indigo Headhunters. »Fin-<br />

Techs suchen Leute, die eine gewisse Portion Pioniergeist<br />

mitbringen. FinTechs gelten als innovativ,<br />

schnell und dynamisch.« Für Frauen sind die<br />

Karrierechancen in FinTech-Unternehmen gut:<br />

Die Hälfte des Personals ist weiblich und knapp<br />

ein Drittel der Führungskräfte sind Frauen.<br />

Immer mehr Hochschulen<br />

bieten spezialisierte Studiengänge<br />

an, zum Beispiel die TU<br />

München mit dem Lehrstuhl<br />

<strong>für</strong> Digital Finance oder die<br />

Uni Bremen mit ihrem BWL-<br />

Lehrstuhl, Schwerpunkt Finanztechnologie<br />

und -dienstleistungen.<br />

Um im digitalen<br />

Wandel Schritt zu halten, bieten<br />

auch zahlreiche klassische<br />

Banken moderne Studien- und<br />

Ausbildungsgänge an. Bei der<br />

VR-Bank helfen beispielsweise<br />

Azubis zum IT-Systemkaufmann<br />

bei der Einrichtung moderner<br />

Kommunikationsformen<br />

wie Video-Telefonie. Im<br />

dualen Studium »Management<br />

und Digitalisierung« der Targobank<br />

analysieren Nachwuchskräfte<br />

die Trends am Markt<br />

und untersuchen, welche neuen<br />

Produkte und Services sich<br />

Kunden wünschen.<br />

Mit konkreten Zahlen <strong>für</strong> den aktuellen Personalbedarf<br />

im FinTech-Segment halten sich die<br />

Arbeitgeber – wie in allen anderen Branchen –<br />

wegen Corona derzeit noch bedeckt, doch <strong>das</strong>s<br />

die Nachfrage nach Köpfen, die <strong>das</strong> Programmieren<br />

und Finanzwissen verbinden, immer weiter<br />

steigt, ist unter Personaler*innen kein Geheimnis.<br />

Die Beschäftigungskomponente des Arbeitsmarktbarometers<br />

des Instituts <strong>für</strong> Arbeitsmarktund<br />

Berufsforschung legte zuletzt um 3,2 Punkte<br />

auf 106,5 Punkte zu.<br />

700<br />

FinTech-Unternehmen<br />

gibt es allein in<br />

Deutschland. Seit 2015<br />

hat sich ihre Anzahl<br />

um 60 Prozent erhöht.<br />

Am häufigsten sind<br />

FinTechs im Segment<br />

Zahlungsverkehr tätig.<br />

Die größten Fin-<br />

Techs in der deutschen<br />

Start-up-Szene sind N26,<br />

wefox Germany,<br />

Raisin, Solarisbank<br />

und Clark<br />

Germany. Sie haben sich<br />

in den letzten Jahren zu einer<br />

ernsten Konkurrenz <strong>für</strong> traditionelle<br />

Finanzdienstleister<br />

wie Banken und Versicherungen<br />

entwickelt.<br />

Robo-Advice heißt<br />

die Dienstleistung, bei der<br />

Anlagetypen und Kapitalanlagestrategien<br />

nach<br />

Dateneingabe automatisch<br />

ausgelöst werden.<br />

52<br />

Milliarden Euro:<br />

Seit 2016 hat sich <strong>das</strong><br />

Volumen des<br />

deutschen<br />

FinTech-Marktes<br />

versechsfacht<br />

BREXIT ALS GEBURTSHELFER<br />

Was <strong>für</strong> Berufseinsteiger*innen hinzu kommt: Wegen des Brexit<br />

haben bisher über 400 Banken, Finanzdienstleister und FinTechs<br />

ihren Sitz von London in die EU verlagert. Analyst*innen von<br />

New Financial rechnen damit, <strong>das</strong>s künftig noch mehr britische<br />

Finanzdienstleister*innen ihre Aktivitäten verlagern. »Wir stehen<br />

erst am Ende des Brexit-Beginns«, heißt es in einer New Financial-<br />

Studie. So könnten bis Ende 2022 knapp 3.500 neue Arbeitsplätze<br />

allein in Frankfurt am Main entstehen. Die Standort-Initiative Frankfurt<br />

Main Finance rechnet gar langfristig mit 10.000 neuen Jobs, die<br />

dank des Brexit am FinTech-Hot Spot Frankfurt geschaffen würden.<br />

In der Job-Hitparade der FinTechs ist Frankfurt übrigens nur auf Platz<br />

drei – hinter Hamburg und München.<br />

Satzergänzung// VOM THEORETIKER<br />

ZUM BANKENBERATER – SO KLAPPT'S<br />

»Wie soll man Banken beraten, wenn<br />

man den Schalter nur von vorne kennt?«<br />

Johannes Laub von msg kennt die<br />

Antwort!<br />

Johannes Laub ist IT Consultant bei der msg<br />

GillardonBSM AG am Standort Ismaning und <strong>für</strong> den<br />

Bereich Sparkassenfinanzgruppe verantwortlich.<br />

Einstieg in die Bankenberatung<br />

ohne Branchen-Fachwissen...<br />

...funktioniert mit dem Traineeprogramm der msg PROFESSIONAL<br />

START. Hier lernte ich – neben vieler Teambuilding- Events mit den<br />

anderen Trainees – bei Schulungen viel über die Methodiken beim<br />

Projektmanagement, Requirement Engineering oder der Agilen Entwicklung.<br />

Darüber hinaus erhielt ich bei einer Case Study Einblicke<br />

in verschiedene Rollen bei der Projektarbeit. Hier war es unsere Aufgabe,<br />

Komponenten <strong>für</strong> ein Projektmanagement- Tool zu entwickeln.<br />

Ich konnte <strong>das</strong> Entwicklerteam als Scrum Master unterstützen und im<br />

weiteren Verlauf Aufgaben aus dem Projektbüro übernehmen.<br />

Mein Schulungshighlight bei msg...<br />

...war der Zertifikatsstudiengang »Bankfachwissen kompakt« der<br />

Frankfurt School of Finance & Management, den alle Traineeteilnehmer<br />

im Bereich Banking während der Traineephase besuchten. Er ermöglichte<br />

mir den »Sprung« aus der rein mathematischen Theorie in<br />

die Bankenwelt, den ich mir erhofft hatte. Neben Block und Stift begrüßte<br />

uns am ersten Seminarmorgen ein Ordner mit fast 500 Seiten<br />

Stoff <strong>für</strong> die anstehende Zertifizierung. Während der nächsten sieben<br />

Tage standen uns sieben Module bevor, u. a. »Bankenaufsicht und<br />

Bankrecht«, »Retail Banking« und »Corporate Banking«.<br />

Zusammengefasst...<br />

...hört sich <strong>das</strong> Ganze jetzt vielleicht ein bisschen nach trockener<br />

Theorie an. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Obwohl der Zeitplan<br />

doch relativ straff ist, werden so viele interessante Fragen aufgeworfen<br />

– teils da es Bestandteil des Lernstoffs war, teils »weil man <strong>das</strong> schon<br />

immer wissen wollte«. Die Fragen konnten wir gemeinsam besprechen<br />

oder bekamen sie beantwortet. Auch <strong>für</strong> Anekdoten aus dem Banking-<br />

Bereich hatte unser Lehrer immer Zeit. Tatsächliche Praxis kann man<br />

natürlich nicht ersetzen, jedoch liefert diese Schulung eine solide Basis,<br />

auf der man aufbauen kann. Mir hat <strong>das</strong> msg- Traineeprogramm geholfen,<br />

in einer Branche Fuß zu fassen, in der ich mich vor meiner Bewerbung<br />

bei msg überhaupt nicht auskannte.<br />

Save the date<br />

29.10. Scrum in IT-Projekten – msg Projektmanagement-Training<br />

CLICK & MEET – Online-Event <strong>für</strong> MINT-Absolvent*innen<br />

und Studierende<br />

12.11. Kanban in IT-Projekten – msg Projektmanagement-Training<br />

19.–21.11. CODE & CREATE – Event <strong>für</strong> MINT-Studierende<br />

26.11. Design Thinking – msg Kreativitätstraining<br />

Mehr Infos gibt's hier:<br />

karriere.msg.group/events/msg-events<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

<br />

<br />

<br />

E-COMMERCE-TRENDS 2022: WELCHE JOBS WARTEN. WER SIE KRIEGT. WIE DAS GEHT.<br />

»Fluid Concepts and Creative Analogies« – John Wrainwright besitzt<br />

noch immer die Originalrechnung des Buches von Douglas R.<br />

Hofstadter. Er hat es 1995 gekauft – als erster Kunde von Amazon<br />

– damals, als Bücher noch die einzige Produktkategorie des Onlineversandhändlers<br />

waren. Es ist kaum vorstellbar, <strong>das</strong>s unser Konsumalltag<br />

heute von dem geprägt ist, was einst – noch keine 30 Jahre her<br />

– eine genauso kaum vorstellbare Utopie war: Egal, was wir brauchen,<br />

mit einem Klick ist es in ein paar Tagen bei uns zu Hause.<br />

KEEP ON MOVING<br />

Der E-Commerce macht heute rund 12,2 Prozent des Umsatzes im<br />

Einzelhandel aus. Unabhängig vom Krisenjahr 2020 ist die Tendenz<br />

steigend. »Wir haben einen Aufstieg im Onlinehandel eigentlich<br />

seit Gründung. Das hat sich in den letzten zehn Jahren schon deutlich<br />

beschleunigt. Jeder Bereich im Onlinehandel wächst weiterhin«,<br />

sagt Ingo Bertram, Pressesprecher bei Otto. Corona sei definitiv<br />

ein Booster gewesen, aber vor allem haben die Menschen online<br />

Dinge bestellt, die sie zuvor noch nie bestellt hatten. »Als zum Beispiel<br />

die Friseure schließen mussten, ist in kürzester Zeit die Nachfrage<br />

nach Haar- und Bartschneidern regelrecht explodiert«, erinnert<br />

sich Bertram.<br />

Auch <strong>das</strong> Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden ist uns in Zeiten<br />

von Homeoffice wichtiger geworden: Einrichtung ist einer der<br />

Trends beim Onlineshopping. Technologien wie Augmented Reality<br />

helfen uns beim Kauf. Wir können uns ansehen, wie <strong>das</strong> Möbelstück<br />

bei uns zu Hause aussieht, virtuell Brillen anprobieren oder Haarfarben<br />

testen. Aber CGI (Computer Generated Imagery) ist nur die<br />

Spitze des Eisbergs in der Welt des E-Commerce. »Dieses Gebiet ist<br />

per se extrem in Bewegung. Es tut sich ständig etwas«, meint Michael<br />

Rohrmüller, CEO der E-Commerce Agentur Pixelmechanics. Ähnlich<br />

sieht es auch Rolf Schumann, Vorstandsvorsitzender <strong>für</strong> Digitalisierung/Online<br />

bei der Schwarz Gruppe (u.a. Lidl, Kaufland): »Das<br />

Kaufverhalten und die Anforderungen der Kunden entwickeln sich<br />

stetig weiter. Dementsprechend müssen wir auch mit digitalen Technologien<br />

und Neuerungen ständig am Puls der Zeit sein. Das macht<br />

E-Commerce so spannend.«<br />

BERUFSBUFFET E- UND M-COMMERCE<br />

So dynamisch <strong>das</strong> Feld ist, so unterschiedlich sind die Tätigkeiten<br />

und Berufsaussichten <strong>für</strong> Informatiker*innen. »Wir suchen Tech-<br />

Talente in fast allen Bereichen. Von Developern <strong>für</strong> <strong>das</strong> Backend<br />

und Frontend, über Mobile-Developer <strong>für</strong> iOS und Android bis hin<br />

zu Produkt- und Data Science-Experten. Die Aufgaben sind vielfältig,<br />

zumal sich der E-Commerce ständig weiterentwickelt und<br />

wir stark wachsen«, sagt Andreas Engel, Pressesprecher von Lieferando.<br />

Für die Entwicklung und technische Umsetzung von Online-<br />

Shops sind vor allem die Software Developer zuständig. Sie arbeiten<br />

eng mit Software Architects, Produktmanager*innen und Requirement<br />

Engineers zusammen, »die <strong>das</strong> Anforderungsmanagement<br />

betreiben und am Ende die Anforderungen übersetzen können, damit<br />

<strong>das</strong> Entwicklungsteam die Produkte perfekt entwickeln und<br />

zuschneiden kann«, erklärt Nils Birke, HR-Marketing-Manager bei<br />

Otto. Auch Mobile-Developer <strong>für</strong> iOS und Android-Apps werden<br />

stark nachgefragt. Denn mittlerweile kauft jeder zweite Deutsche via<br />

Text: Lena Dippold | Illustrationen: kchungtw, lukpedclub.gmail.com/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

Smartphone ein. Damit liegt der Mobile-Commerce als<br />

bevorzugter Kanal inzwischen sogar vor dem klassischen<br />

Online-Shopping am Desktop. Das merkt man<br />

auch bei ALDI: »Der M-Commerce, als nächste Stufe<br />

des E-Commerce, wird dabei weiterhin an Stellenwert<br />

gewinnen, solange dieser einen wirklichen Nutzen <strong>für</strong><br />

den Kunden bietet. Die Entwicklung rund um ›mobile<br />

first‹ schreitet weiter voran.«<br />

Stichwort: Omni-Channel. Die Verknüpfung aller Vertriebskanäle<br />

eines Unternehmens ermögliche es, nicht<br />

nur nahtlos zwischen den verschiedenen Kanälen zu<br />

wechseln, sondern sie simultan zu nutzen. »Unsere<br />

Kundinnen und Kunden erwarten zunehmend ein Produkt-<br />

und Serviceangebot, <strong>das</strong> immer stärker vernetzt<br />

ist und einer modernen Customer-Journey entspricht.<br />

Dazu gehört es, alle Berührungspunkte enger miteinander<br />

zu verbinden, egal ob online oder offline«, erklärt<br />

Rolf Schumann. Wir legen etwas online in den<br />

Warenkorb und bestellen es später per App. Wir klicken<br />

und collecten. Und egal, wie wir einkaufen, wir<br />

hinterlassen Spuren. Stichwort Big Data. Im E-Commerce<br />

fallen enorme Datenmengen an, mit denen man<br />

– wenn sie richtig genutzt werden – <strong>das</strong> Verhalten und<br />

die Kaufentscheidungen der Kund*innen nachvollziehen<br />

kann. Das Aufbereiten dieser unstrukturierten Daten,<br />

so<strong>das</strong>s dem Unternehmen diejenigen Informationen<br />

bleiben, die es tatsächlich benötigt, übernehmen<br />

Data Engineers. Sie sorgen da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s die Daten überhaupt<br />

erst analysiert werden können. »Was können<br />

wir aus den Daten gewinnen/erkennen, um wirklich<br />

kundenwirksame Produkte zu entwickeln?«, fasst Nils<br />

Birke die Aufgabe der Data Analysts und Data Scientists<br />

zusammen. Deren Aufgabe ist es nicht nur, Muster<br />

und Trends in den vorliegenden Daten zu erkennen,<br />

sondern auf dieser Grundlage Vorhersagen und Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Unternehmen zu treffen. Wenn es<br />

um Daten geht, spielt auch Künstliche Intelligenz eine<br />

wichtige Rolle: Sie wird dazu eingesetzt, um uns Produkte<br />

vorzuschlagen, die uns tatsächlich interessieren.<br />

Durch die Personalisierung entsteht ein individuelles<br />

Einkaufserlebnis und die Kundenzufriedenheit steigt.<br />

TREND IT UP<br />

Der E-Commerce ist ein Sektor, der IT-Spezialist*innen<br />

nicht nur willkommen heißt, sondern vor allem<br />

braucht; da sind sich die Expert*innen einig. »Der Bedarf<br />

an IT-Nachwuchskräften wird weiter wachsen,<br />

erstens weil die Branche selbst in wirtschaftlich turbulenten<br />

Zeiten sehr schnell wächst und zweitens die<br />

IT-Infrastruktur des digitalen Handels immer komplexer<br />

wird und immer mehr Anwendungsbereiche und<br />

Services umfasst«, erklärt Frank Düssler vom Bundesverband<br />

E-Commerce und Versandhandel. Und egal,<br />

ob Developer, Data Scientist oder Software Architect,<br />

die Arbeit im E-Commerce setzt vor allem eins voraus:<br />

Lebenslanges Lernen. Sich nicht nur an neue Technologien<br />

und Trends anzupassen, sondern sie mitzugestalten.<br />

Denn fragt man Michael Rohrmüller, welche<br />

Sparten besonders vom Onlinehandel profitieren, ist er<br />

sich sicher: »Alle. Einfach nur alle.«<br />

Die Deutschen shoppen online<br />

am liebsten Bekleidung.<br />

Neben Amazon ist<br />

Otto – mit einem<br />

Nettoumsatz von<br />

rund 4,6 Millionen Euro – 2020<br />

der größte E-Commerce Händler<br />

Deutschlands.<br />

Amazon beschäftigt<br />

alleine in Deutschland über 18.000<br />

Mitarbeitende.<br />

In Deutschland erwirtschaftet<br />

der E-Commerce<br />

72,8 Milliarden Euro<br />

Umsatz.<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

SCHNELLES<br />

WISSEN<br />

HIGHWAY TO HEALTH<br />

ROBOTIK IM OP.<br />

HIGH-TECH-PROTHESEN.<br />

SMARTE GERÄTE.<br />

WIE IT-KNOW-HOW<br />

GESUNDHEIT UNTERSTÜTZT.<br />

Digitalisierungsbeschleuniger COVID-19 hat erneut zugeschlagen – und zwar<br />

in der Gesundheitsbranche. Laut dem Frauenhofer IAIS durchlebt <strong>das</strong> Gesundheitswesen<br />

aktuell einen großen technologischen Wandel. Umso wichtiger ist die<br />

Digitalisierungsoptimierung – und da kommt die IT-Branche ins Spiel. Mittlerweile hat<br />

sich auch beim Technik-Nachzügler Deutschland etwas getan. Sei es die Corona-Warn-App<br />

oder die Einführung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs.) Dass da deutlich mehr<br />

geht, haben mittlerweile auch die Technik-Nachzügler in der Gesundheitsbranche mitbekommen.<br />

Und gerade jetzt zeigt sich: Eine technische Renovierung ist dringend nötig<br />

THE FUTURE IS ePA<br />

IT BECOMES PERSONAL<br />

ROBOTER INCOMING<br />

FAKTENCHECK<br />

Seit Januar <strong>2021</strong> stellen die Krankenkassen in<br />

Deutschland ihren Versicherten die elektronische<br />

Patientenakte (ePA) zur Verfügung. Laut einer<br />

Bitkom-Umfrage zum Thema Digital Health gaben<br />

rund 66 Prozent an, künftig die ePA nutzen zu<br />

wollen. Seit Juli müssen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen<br />

die ePA lesen und befüllen<br />

können.<br />

KERNSTÜCK DER DIGITALISIERUNG?<br />

Tim Wedler, Product Owner im ePA-Team der<br />

BARMER, sieht in der elektronischen Patientenakte<br />

– eCare einen Meilenstein der Digitalisierung<br />

des Gesundheitswesens. So ließen sich zum Beispiel<br />

mit dem integrierten Mediplaner Risiken bei<br />

der Einnahme zahlreicher Medikamente reduzieren.<br />

Das Aufgabenfeld in einem so innovativen<br />

Bereich sei sehr vielfältig und abwechslungsreich,<br />

berichtet Wedler. »Des Weiteren spielt Informatik<br />

eine immer größere Rolle in der stetig<br />

wachsenden Gesundheitsbranche. Somit arbeitet<br />

man in einem aktuellen Bereich, der immer mehr<br />

an Relevanz gewinnt und mit dem nahezu jeder<br />

im Kontakt steht«, erzählt Werkstudentin Julia<br />

Kaibach vom Johner Institut.<br />

KLINIK MIT IT-BLICK<br />

Mit Hilfe von KI sollen bereits bestehende<br />

Prozesse automatisiert und bestenfalls optimiert<br />

werden, stellt <strong>das</strong> Fraunhofer Institut<br />

<strong>für</strong> intelligente Analyse- und Informationssysteme<br />

fest. Dadurch erhoffen sich<br />

Expert*innen eine deutlich personalisiertere<br />

Patientenversorgung - zum Beispiel<br />

durch individuell angepasste Medikation.<br />

UND WAS MACHT MAN DA?<br />

Die genaue Analyse des Krankenhauses/<br />

des Gesundheitsanbieters ist wichtig,<br />

denn mit ihr wird festgestellt, welche Digitalisierungsmaßnahmen<br />

wo am sinnvollsten<br />

sind. Abläufe in Krankenhäusern<br />

seien zwar sehr spezifisch, aber <strong>das</strong> lerne<br />

man alles später im Unternehmen, so<br />

Fabian Tombrink. Er ist Junior Produktmanager<br />

– Digital Applications bei ATMOS<br />

MedizinTechnik. Man muss also nicht gezwungenermaßen<br />

schon im Studium Erfahrungen<br />

in der Gesundheitsbranche gemacht<br />

haben. »In der Medizintechnik sind<br />

vor allem viele Regularien zu beachten«,<br />

so Tombrink.<br />

KLEINE, GROSSE HELFERLEIN<br />

Roboter in der Medizin sind bereits seit den<br />

80ern in Gebrauch. Mittlerweile gibt es sie<br />

beispielsweise auch mit KI-fähiger Arzneierkennungssoftware.<br />

Diese beschleunigen die<br />

Verteilung von Medikamenten und entlasten<br />

somit Mitarbeiter*innen in Krankenhäusern.<br />

Ebenfalls ein großes Thema ist die Mikrorobotik<br />

– sie soll bisher unmögliche oder riskante OPs<br />

erleichtern.<br />

NICHTS FÜR EINZELGÄNGER*INNEN<br />

Aber auch <strong>für</strong> die Entwicklung größerer Roboter<br />

werden händeringend <strong>ITler</strong>*innen gesucht. Denn<br />

irgendjemand muss den Maschinen ein »Bewusstsein«<br />

einhauchen. Also wenn du nicht zu den stereotypischen<br />

Einzelgänger-IT-Nerds gehörst, ist<br />

die Robotik-Branche genau <strong>das</strong> Richtige <strong>für</strong> dich.<br />

Denn dabei arbeiten viele Fachkräfte aus unterschiedlichen<br />

Teilbereichen zusammen. Da die Robotik<br />

ein komplexes Teilgebiet ist, ist Teamwork<br />

gefragt. Ein ähnliches Feld wie die Robotik ist die<br />

Prothetik. Da werden zum Beispiel Beinprothesen<br />

mit immer neueren Softwares ausgestattet, um<br />

<strong>das</strong> Leben ihrer Nutzer*innen zu erleichtern.<br />

Text: Kira Benke | lllustration: zzve/depositphotos.com | Foto: ch_ch/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

CIA – MANAGEMENT<br />

FÜR DIE IT-MANAGER*INNEN UNTER EUCH<br />

Wer sich mehr mit dem großen Ganzen beschäftigen möchte, ist im Bereich des Identitätsmanagements<br />

bestens aufgehoben. Das Customer Identity & Access Management (CIAM) übernimmt die Verwaltung<br />

der Benutzer*innen auch im Gesundheitssektor. Neben Authentifizierungsmethoden wie<br />

Single-Sign-On ist auch die Multifaktor-Authentifizierung und die Application-Programming-Interface<br />

(API) - Sicherheit besonders wichtig. Das lösungsorientierte Arbeiten, analytische Denken und<br />

die Fähigkeit, ein Produkt aus der Sicht des Nutzers, beziehungsweise der Nutzerin zu betrachten, sei<br />

sehr wichtig, meint Julia Kaibach. Zudem lerne man zwar in der Theorie, wie sich Anforderungen oder<br />

Pläne ändern können, aber erst in der Praxis, wie damit umzugehen sei.<br />

UND WAS MACHT DER ARBEITSMARKT?<br />

Fast jeder sechste Arbeitsplatz in Deutschland gehört laut dem BVMed Branchenbericht 2020<br />

zur Gesundheitswirtschaft. Als <strong>ITler</strong>*in sollte man »immer offen <strong>für</strong> neue Technologien sein und<br />

sich nicht vor Neuem verschließen«, so Fabian Tombrink. Neben Ingenieur*innen werden aktuell<br />

hauptsächlich <strong>ITler</strong>*innen gebraucht. »Wir suchen Mitarbeitende, die die Apps und Anwendungen<br />

der BARMER weiterentwickeln. Dazu gehören beispielsweise die Bonus-App, der digitale<br />

Pflegeantrag oder auch komplexe Projekte, wie die elektronische Patientenakte oder der<br />

digitale Impfplaner. Hierbei werden Cloud-Technologien und hybride Betriebsmodelle angewandt.<br />

Ein weiteres Aufgabengebiet besteht in der Datenverarbeitung und -analyse. Alle Prozesse<br />

und Services werden durch einen optimalen Mix aus Standardsoftware und Speziallösungen<br />

auf der Basis von JEE/Java, Net und SAP-Technologien realisiert«, so Tim Wedler von der<br />

BARMER. Was <strong>das</strong> Berufsfeld noch attraktiver macht: Die Verdienstmöglichkeiten liegen auf Augenhöhe<br />

mit der Pharmaindustrie.<br />

CHECKLISTE<br />

DATENANALYSE<br />

MEDIZINISCHE APPS<br />

*<br />

BIG-DATA-ANWENDUNGEN<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

Laut dem BVMed Branchenbericht<br />

liegt hier <strong>das</strong> größte Potenzial bei<br />

digitalen Technologien.<br />

Text: Florian Grobbel<br />

the winners<br />

DIE PREISVERLEIHUNG DES FRAUEN-MINT-AWARDS <strong>2021</strong> MIT GLANZ,<br />

GLAMOUR UND GLÜCKLICHEN GEWINNERINNEN: LEST HIER, WIE’S WAR<br />

Am 11. Juni fand die Preisverleihung des Frauen-<br />

MINT-Awards <strong>2021</strong> statt. Aus dem Hauptquartier<br />

der Deutschen Telekom in Bonn wurden die diesjährigen<br />

Siegerinnen per Live-Stream verkündet. 160<br />

junge, weibliche MINT-Talente – und damit mehr<br />

denn je – hatten teilgenommen und ihre Abschlussarbeiten<br />

eingereicht. Vorstandsmitglied Claudia<br />

Nemat machte in ihrer feierlichen Rede deutlich, wie<br />

wichtig es ist junge Frauen in MINT-Forschungsfeldern<br />

zu fördern.<br />

Eingereicht werden konnten Abschlussarbeiten aus<br />

den fünf strategischen Wachstumsfeldern: Cloud,<br />

Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz, Cyber<br />

Security und Netze der Zukunft; dabei erfreute<br />

sich die Kategorie Künstliche Intelligenz besonderer<br />

Beliebtheit. Als Preisgeld lobte die Deutsche<br />

Telekom 3.000 Euro als Hauptpreis sowie 500 Euro<br />

pro Wachstumsfeld <strong>für</strong> die Verfasserin der jeweils<br />

besten Arbeit aus. Für den Überraschungseffekt<br />

sorgte die Verleihung eines Sonderpreises; diese Auszeichnung<br />

wurde kurzfristig von der Jury ins Leben<br />

gerufen, da viele beachtliche Abschlussarbeiten aus<br />

Ländern eingeschickt wurden, die hohen Bildungshürden<br />

unterliegen. Die Sonderpreis-Gewinnerin<br />

Chathurangi Ahangama aus Sri Lanka war überwältigt,<br />

als sie von ihrer Auszeichnung erfuhr und<br />

winner!<br />

conGrats!<br />

dankte der Deutschen Telekom <strong>für</strong> diese Möglichkeit<br />

und ihren Freunden <strong>für</strong> die Unterstützung während<br />

des Projekts. Den Gesamtsieg erlangte Hira Siddiqui<br />

von der TU Dresden. In ihrer Arbeit „Credentials as a<br />

Service“ geht es um einen Cloud-Service <strong>für</strong> selbstbestimmte<br />

Identität. Unternehmen kaufen diese<br />

Lösung einfach als Cloud-Service ein und stellten<br />

ihren Kunden Zugangsberechtigungen aus, ohne<br />

selbst da<strong>für</strong> eine Infrastruktur vorhalten zu müs-<br />

sen. Die Gewinnerin in der Kategorie KI heißt Adna<br />

Bliek, Susanne Rothmund konnte die Kategorie<br />

Cloud <strong>für</strong> sich entscheiden. Tanja Wildner<br />

holte sich die 500 Euro Preisgeld in Cyber<br />

Security, Jana Eisoldt in der Kategorie<br />

Internet der Dinge und last<br />

but not least Hannah Brunner<br />

in der Kategorie Netze der Zukunft.<br />

Weitere Infos rund um die<br />

Auszeichnung unter<br />

www.frauen-mint-award.de<br />

SO SIEHT ER AUS,<br />

DER FRAUEN MINT AWARD.<br />

Am 11. Juni war die feierliche<br />

Preisverleihung.<br />

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RUBRIK BRANCHENEINBLICK<br />

DA.DA.DATA.<br />

DATENSICHERHEIT: GEISEL DER NEUZEIT ODER DIE AUFGABE<br />

VON MORGEN? EIN- & AUSBLICKE IN SACHEN DATA-SECURITY<br />

UND CLOUD-COMPUTING MIT EXPERTENINPUT HIER.<br />

Text: Vivien Herzog<br />

Quelle: Statista | Foto: Maugli/depositphotos.com<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

VORBEUGEN VOR SCHADENSBEGRENZUNG.<br />

IT-EXPERTE MATHIAS HESS ERKLÄRT,<br />

WIE MAN´S RICHTIG MACHT.<br />

Wie können Unternehmen Sicherheitslücken rechtzeitig erkennen und<br />

worauf ist besonderes Augenmerk zu legen, um Datenklau und Co.<br />

zu vermeiden?<br />

Die größte Sicherheitslücke sind immer noch die eigenen<br />

Mitarbeiter*innen. Diese gilt es zu schulen und zu sensibilisieren –<br />

und zwar ganz besonders die Manager, da diese häufig <strong>das</strong> höchste<br />

Risiko darstellen. Sehr effizient haben sich dabei „Fake“-Mails herausgestellt,<br />

die die Mitarbeiter*innen beispielsweise auffordern, einen<br />

Link anzuklicken oder eine Anlage zu öffnen. Wenn <strong>das</strong> dann gemacht<br />

wird, bekommen die Mitarbeiter*innen automatisch einen<br />

Link <strong>für</strong> eine (weitere) IT Security Schulung. Darüber hinaus ist selbstverständlich<br />

die Infrastruktur immer auf dem neuesten Software-<br />

Release zu halten und regelmäßig Backups zu machen. Die Passwortrichtlinien<br />

sollten auch aktuellen Standards entsprechen.<br />

Wie sehen Sicherheitsbedrohungen im 21. Jahrhundert auf IT-Ebene aus<br />

und ist die Daten-Auslagerung in die Cloud wirklich DIE Lösung?<br />

Man kann beobachten, <strong>das</strong>s die Bedrohungen ständig zunehmen. Das<br />

liegt u.a. an der immer stärkeren Vernetzung aller Arten von Maschinen.<br />

Durch die immer stärkere Unternehmensabhängigkeit von der<br />

IT stellt die IT-Sicherheit bzw. -Unsicherheit sicherlich <strong>für</strong> die meisten<br />

Unternehmen <strong>das</strong> größte Risiko dar. Viele Unternehmen haben<br />

<strong>das</strong> leider immer noch nicht realisiert. Eine Auslagerung in die Cloud<br />

ist sicher eine notwendige und sinnvolle Maßnahme, die auch die IT-<br />

Security vielfach deutlich verbessert. Die Unternehmen bleiben allerdings<br />

weiterhin <strong>für</strong> die IT-Security verantwortlich und sollten auch<br />

diesbezüglich die Verträge der jeweiligen Cloud-Anbieter im Vorfeld<br />

genau prüfen.<br />

Stichwort KI: Welche Rolle spielt sie im Cyber-Security Alltag?<br />

Die zunehmende Rolle der KI im IT-Security-Umfeld ist Fluch und Segen<br />

zugleich. Das heißt sowohl Hacker als auch Cyber-Security-Abteilungen<br />

bedienen sich der KI. Durch KI können beispielsweise unregelmäßige<br />

Netzwerkzugriffe und <strong>das</strong> unerlaubte Herunterladen von<br />

Dateien (z.B. zu ungewöhnlichen Zeiten) viel besser erkannt werden.<br />

Spam-Mails und Malware werden damit auch gezielter identifiziert.<br />

Hacker nutzen die KI immer häufiger, um Firmennetzwerke anzugreifen,<br />

Passwörter zu „erraten“ oder auch um Malware KI gesteuert<br />

in Unternehmen einzuschleusen. Die KI lernt auch in diesem Umfeld<br />

permanent dazu. Daher müssen auch die Unternehmen ständig ihre<br />

IT-Security-Maßnahmen anpassen und verbessern.<br />

41%<br />

aller Unternehmen gewähren ihren Mitarbeiter*innen<br />

vollen Zugriff auf mindestens 1.000 sensible Dateien.<br />

2020<br />

wurden 108.474 Cybercrime-Fälle verzeichnet. Nicht mal<br />

ein Drittel davon wurde aufgeklärt. Im Vergleich zum<br />

Vorjahr liegt der Anstieg bei 15 Prozent.<br />

33%<br />

der Daten von Internetnutzer*innen werden ohne<br />

ihr Wissen an Dritte weitergegeben.<br />

45 Millionen<br />

gestohlene Datensätze wurden seit 2013 in<br />

Deutschland verzeichnet.<br />

25%<br />

der in Phishing-Mails hinterlegten Viren-Links werden<br />

trotz bekannter Gefahr geklickt.<br />

100 Milliarden<br />

Euro beträgt der Schaden, der durch Hackerangriffe im<br />

Vorjahr verursacht wurde. Tendenz steigend durch<br />

Pandemie und Homeoffice.<br />

75%<br />

der Bevölkerung zweifelt an der Sicherheit ihrer Daten.<br />

131,2 Millionen<br />

Menschen in Indien wurden 2019 Opfer von<br />

Internetkriminalität. Indien gehört zu den am<br />

stärksten betroffenen Ländern.<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

Riesige Abteilungen und ganze Firmen ziehen um ins Homeoffice. Unter<br />

ihnen auch Regierungsmitarbeiter*innen, die sensible Daten verwalten.<br />

Noch mehr Daten werden angreifbar, große Sicherheitsrisiken<br />

entstehen und <strong>das</strong> Potenzial <strong>für</strong> Cyberangriffe steigt enorm - auch die IT-<br />

Security muss in Zeiten von Corona einen Gang höher schalten. Denken<br />

wir etwa an <strong>das</strong> Thema Cloud-Sicherheit: Teilweise oder komplett in<br />

die Cloud ausgelagerte Daten und Funktionen erleichtern Remote-Work,<br />

aber sie erhöhen gleichzeitig <strong>das</strong> Risiko <strong>für</strong> die Cyber-Sicherheit von Unternehmen.<br />

Also braucht es <strong>ITler</strong>*innen zur Einbindung entsprechender<br />

Richtlinien oder zur Kontrolle des Datenverkehrs. Außerdem muss jemand<br />

zuständig sein <strong>für</strong> den Einsatz von Technologien zum Schutz von<br />

Cloud-basierten Systemen . Und gerade weil Remote-Work auch nach Corona<br />

− falls es ‹nach› Corona jemals geben wird − fester Bestandteil einer<br />

neuen Arbeitskultur bleiben wird, muss IT-Sicherheit dauerhaft in allen<br />

internen und externen Prozessen, die ein Unternehmen widerspiegelt, gegeben<br />

sein. Logische Konsequenz: Die Zahl an Expert*innen <strong>für</strong> IT- und<br />

Datensicherheit wird weiter steigen.<br />

IT-Security ist natürlich auch in staatlichen Belangen ein Riesenthema.<br />

Ganz egal ob in Behörden, beim Staat oder im öffentlichen Dienst − wer<br />

sind diese unsichtbaren Beschützer*innen unserer Daten? Und wie ist<br />

derzeit die Lage bei uns? Fakt ist: Die IT-Sicherheit war noch nie so elementar<br />

wie heute. Im Jahr 2017 lagen laut Statista die deutschlandweiten<br />

Aufwände <strong>für</strong> die IT-Security bei 3,7 Milliarden Euro − <strong>für</strong> <strong>2021</strong> prognostizierte<br />

die Statistik-Plattform schon Ausgaben in Höhe von 5,7 Milliarden<br />

Euro. Ein erheblicher Anstieg innerhalb von nur vier Jahren. War sie<br />

früher noch laut dem Bundesnachrichtendienst (BND) ein »Anhängsel,<br />

was den Betrieb von IT-Systemen langsam und kompliziert machte, ohne<br />

<strong>das</strong>s man einen nennenswerten Benefit davon hatte,« ist die IT-Security<br />

heute ein Bereich, der nicht mehr wegzudenken ist.<br />

ANGRIFFSRISIKEN VERRINGERN<br />

Um IT-Maßnahmen erfolgreich umsetzen zu können, braucht es immer<br />

und von Anfang an ein IT-Sicherheitskonzept. Aber was beinhalten diese<br />

IT-Security-Konzepte und welchen Nutzen haben sie ? Offensichtlich ist,<br />

<strong>das</strong>s Angriffsrisiken verringert werden sollen indem man sich bereits vor<br />

der Umsetzung eines Projekts Gedanken darum macht, wie eine Gefährdung<br />

aussehen könnte. Daher muss ein solches Konzept laut BND von<br />

Beginn einer Maßnahme an alle Risiken und Angriffsmöglichkeiten beschreiben<br />

und so verhindern, <strong>das</strong>s Unbefugte den Zugriff auf sensible Daten<br />

bekommen. Um diese Pläne aufstellen zu können, braucht es eines<br />

ganz besonders: Eine umfangreiche Expertise rund um alle verschiedenen<br />

Angriffs- und Gefährdungspotenziale in der Informationstechnik −<br />

Fachkräfte müssen also her!<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> den Job als IT-Sicherheitsexpert*in ist natürlich die<br />

richtige Ausbildung – und <strong>für</strong> die gibt es verschiedene Wege. Ganz klassisch<br />

ist <strong>das</strong> Informatikstudium oder eine Ausbildung, die ähnliche<br />

Grundlagen vermittelt. Seit noch nicht allzu langer Zeit gibt es allerdings<br />

auch Bachelor oder duale Studiengänge, die sich auf die IT-Security<br />

spezialisieren und fachspezifisch ausbilden mit Modulen wie Computerforensik<br />

oder Netzwerk-Sicherheit. Laut dem BND sind Einsteiger*innen<br />

mit einem erfolgreichen Abschluss in einem IT-Studiengang immer gern<br />

gesehen – schließlich herrscht auch in diesem Business ein Mangel an<br />

Fachkräften – auf IT-Security spezialisierte Absolvent*innen sind aber<br />

noch begehrter.<br />

Aus Filmen oder vielleicht aus persönlichen Erfahrungen glauben viele<br />

<strong>das</strong> Risiko, <strong>das</strong> von Hackern, von Trojanern und Viren ausgeht, zu kennen.<br />

Jedoch wird angesichts der, wie auch der BND bestätigt, zunehmenden<br />

Angriffe auf IT-Infrastrukturen klar, <strong>das</strong>s es sich um ein umfangreicheres<br />

Feld handeln muss. Es gibt viele verschiedene Bereiche, die letztlich<br />

Fotos: lukas-meier/unsplash.com | Text: Maike Steinborn<br />

DATEN,SCHUTZ,ENGEL.<br />

SENSIBLE DATEN WOLLEN SICHER SEIN. INSTITUTIONEN, ANFORDERUNGEN UND JOBS<br />

RUND UM DIESE DURCHAUS HEIKLE HERAUSFORDERUNG<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

alle da<strong>für</strong> arbeiten, externen Angreifern keinen Handlungsspielraum zu<br />

geben und sie abzuwehren. Der BND beispielsweise beheimatet Endpoint<br />

Protection, die sich mit dem Schutz von Endgeräten innerhalb eines<br />

Netzwerks beschäftigt, aber auch IT-Forensik, die versucht, Auslöser von<br />

Vorfällen zu identifizieren und Beweise zu sichern. Als einziger Auslandsnachrichtendienst<br />

Deutschlands ist diese umfangreiche Abdeckung aller<br />

IT-Sicherheitsfaktoren wichtig, »um auf jede noch so kleine Anomalie« reagieren<br />

zu können. In Deutschland gibt es bundes- als auch länderweit<br />

zahlreiche verschiedene Stellen, die der Cyber-Security dienen. Eine besonders<br />

wichtige Stellung hat <strong>das</strong> seit 1991 bestehende Bundesamt <strong>für</strong><br />

Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) inne, <strong>das</strong> sich selbst als »Gestalter<br />

einer sicheren Digitalisierung in Deutschland« beschreibt. Das BSI<br />

schützt beispielsweise Regierungsnetze und deren Schnittstellen vor Attacken<br />

und dient als wesentliche Meldebehörde <strong>für</strong> alle Angelegenheiten<br />

der IT-Sicherheit. Ein weiterer Akteur ist seit 2017 die Zentrale Stelle <strong>für</strong><br />

Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS). Sie hat zwar keine<br />

Befugnisse selbst zu handeln und ins Geschehen einzugreifen, dient aber<br />

als Forschungsstelle und zur Entwicklung von Methoden in verschiedenen<br />

Aufgabenbereichen der IT-Security. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum<br />

(NCAZ) sorgt dem BSI zufolge durch einen kontinuierlichen<br />

Austausch von Informationen zwischen allen verschiedenen »sicherheitsverantwortlichen<br />

Bundesbehörden« vor allem »<strong>für</strong> eine effektive<br />

Gefahrenabwehr und wirksame Prävention« und fällt seit der Gründung<br />

2011 in den Zuständigkeitsbereich des BSI.<br />

DIE ZAHL STEIGT<br />

Wie ist Deutschland also in Sachen Cybersecurity aufgestellt? Laut dem<br />

Bundeskriminalamt steigt die Zahl der Cyberangriffe Jahr <strong>für</strong> Jahr an: Allein<br />

von 2018 auf 2019 wurde ein Zunahme der Taten in Höhe von 15 Prozent<br />

auf über 100.500 verzeichnet. Zu dieser Statistik zählen allerdings<br />

alle aufgezeichneten Vorfälle dieses Jahres, also auch solche auf Unternehmen.<br />

Die Corona-Krise scheint <strong>für</strong> die Täter*innen einen positiven Effekt<br />

zu haben, machten sie sich über Informations-Websites die Angst vieler<br />

Personen zunutze, um deren Systeme mit Schadsoftwares zu infizieren.<br />

Eine genaue Einordnung der Lage scheint schwierig. Laut BND könne<br />

man in diesem Feld nie gut genug aufgestellt sein: »Daher sind der Erfahrungsaustausch<br />

und die Zusammenarbeit auch über Ländergrenzen hinweg<br />

ein zwingendes Muss! Nur so können die weltweit agierenden kriminellen<br />

Netzwerke aufgedeckt und gestoppt werden.«<br />

BEUNRUHIGENDER REKORD<br />

Mit 223 Milliarden Euro Schaden an der deutschen Wirtschaft<br />

innerhalb eines Jahres haben Cyberattacken eine<br />

neue Dimension erreicht. Besonders stark sind laut Bitkom<br />

Erpressungsvorfälle in Form von Ransomware-Angriffen<br />

gestiegen, die zum Ausfall von Systemen führen. Im Vergleich<br />

zu 2018/19 haben sich die Schäden durch diese Art<br />

von Cyberattacken mehr als vervierfacht.<br />

FOLGEN FÜR DIE WIRTSCHAFT<br />

»Die Wucht, mit der Ransomware-Angriffe unsere Wirtschaft<br />

erschüttern, ist besorgniserregend und trifft Unternehmen<br />

aller Branchen und Größen. Der Diebstahl<br />

von geistigem Eigentum kann <strong>für</strong> die innovationsgetriebene<br />

deutsche Wirtschaft schwerwiegende Konsequenzen<br />

haben.« Achim Berg, Präsident von Bitkom zur aktuellen Studie des<br />

Branchenverbands.<br />

WACHSENDE BESORGNIS<br />

Viele Unternehmen sehen in der steigenden Zahl an Cyberattacken<br />

eine Bedrohung. 83 Prozent der von Bitkom befragten<br />

Unternehmen rechnen mit einer weiteren Zunahme der<br />

Angriffe bis Ende des Jahres. Dabei fühlen sich besonders<br />

mittlere Unternehmen mit unter 500 Mitarbeiter*innen und<br />

Betreiber*innen kritischer Infrastrukturen gefährdet.<br />

UND PRIVATPERSONEN?<br />

Hier zeigt eine repräsentative Bitkom-Studie unter<br />

1.016 Internetnutzer*innen in Deutschland, <strong>das</strong>s sich<br />

<strong>das</strong> Vertrauen in die Datensicherheit im Internet mit jedem<br />

Jahr mehr und mehr erholt. Drei von zehn Internetnutzer*innen<br />

(29 Prozent) finden, <strong>das</strong>s ihre persönlichen<br />

Daten im Internet sicher sind. Im Jahr 2019 gaben dies<br />

27 Prozent an, 2014 lag der Wert bei gerade einmal 14 Prozent.<br />

Zwei Drittel der Onliner finden aber weiterhin, <strong>das</strong>s<br />

ihre persönlichen Daten im Internet nicht sicher sind.<br />

»DIE POLITIK IST GEFORDERT, RAHMENBEDINGUNGEN<br />

FÜR EINE HOHE DATENSICHERHEIT ZU ENTWICKELN.<br />

UNTERNEHMEN STEHEN IN DER PFLICHT, DIESE VORGABEN<br />

BESTMÖGLICH UMZUSETZEN.« Achim Berg, Präsident Bitkom<br />

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RUBRIK BRANCHENEINBLICK<br />

BÄNDIGER<br />

DER FLUT<br />

NO BIG DATA OHNE DATA ENGINEERS:<br />

WAS SIE KÖNNEN UND WAS SIE TUN<br />

Text: Nina Kammleiter<br />

Dank neuer Technologien können aus unterschiedlichsten<br />

Quellen wie Bildern, Videos oder<br />

Texten Daten extrahiert werden. Um die<br />

große Datenmenge und -vielfalt sinnvoll<br />

nutzen zu können, benötigen Unternehmen<br />

Expert*innen, die Systeme zur Speicherung<br />

und Bereinigung der Datenmengen<br />

entwickeln. Prof. Dr. Felix Naumann,<br />

Hasso Plattner Institut, Universität Potsdam<br />

Data Engineers werden dringend gesucht. Wer<br />

Vorerfahrung in Cloudtechnologien hat, ist besonders<br />

gefragt. Neben IT-Know-how sollten<br />

Bewerber*innen vor allem Begeisterung<br />

<strong>für</strong> Daten mitbringen. Teamwork,<br />

Neugierde und Kommunikationsstärke,<br />

vor allem in der Beratung, gehören ebenfalls<br />

dazu. Marie-Luise Thurow, Senior HR<br />

Managerin der Alexander Thamm GmbH<br />

Gerade als Berufseinsteiger sind Lernfähigkeit<br />

und lösungsorientiertes Denken gefragt. Das<br />

Studium kann gar nicht sämtliches Wissen<br />

vermitteln, <strong>das</strong> man im Job braucht.<br />

Außerdem entwickeln sich die Technologien<br />

ständig weiter, da muss man am<br />

Ball bleiben. Das macht den Job auch so<br />

facettenreich und spannend.<br />

Samuel Demir, Trainee Data Engineering bei der<br />

Alexander Thamm GmbH<br />

E-Mail raus, Bestellung rein, Social Media<br />

Kommentar hier, Tracking Daten<br />

dort. Bei der riesigen Datenflut, die täglich<br />

in Unternehmen hinein und wieder<br />

heraus gespült wird, ist es schwer, den<br />

Überblick zu behalten. Jedoch nicht <strong>für</strong><br />

Data Engineers. Die Hauptaufgabe der<br />

sogenannten Datenarchitekt*innen ist<br />

es, den Informationsströmen Herr zu<br />

werden und den Input sämtlicher Kanäle<br />

zu strukturieren. Über eine Plattform,<br />

meist eine Cloudlösung, werden<br />

die Daten unterschiedlichen Zielgruppen<br />

zugänglich gemacht. Den Informationsfluss<br />

innerhalb des Unternehmens<br />

sicherzustellen ist somit <strong>das</strong> oberste Ziel<br />

der Datenkapitän*innen. Dazu müssen<br />

Datenpipelines aufgebaut und die Architektur<br />

<strong>für</strong> eine zentrale Datenplattform<br />

geschaffen werden. Für Data Scientists,<br />

die anschließend die Daten auswerten, ist<br />

die Arbeit der Data Engineers besonders<br />

wertvoll, da sie ihnen einfachen Zugang<br />

zu bereinigten Daten ermöglichen.<br />

Mit welchen Mitteln wird die Flut bezwungen?<br />

Zum wichtigsten Handwerkszeug<br />

der Daten-Kapitän*innen<br />

gehört ETL: Daten aus unterschiedlichen<br />

Quellen müssen in eine zentrale<br />

Datenbank eingebracht werden. Die gängigen<br />

Frameworks wie Spark und Programmiersprachen<br />

wie Python sollten<br />

bekannt sein. Verständnis <strong>für</strong> die Funktionsweise<br />

von Datenbanken und SQL gehören<br />

ebenfalls zum täglichen Geschäft.<br />

Zusätzliche Vorerfahrung in der Softwareentwicklung?<br />

Immer her damit! Um<br />

bei der Menge an Daten die Ruhe zu bewahren,<br />

braucht es Geduld und Durchhaltevermögen.<br />

Data Engineers kämpfen<br />

zudem häufig an zwei Fronten: Mit technischem<br />

Know-how erstellen sie Datenplattformen.<br />

Gleichzeitig ist Kommunikations-<br />

und Teamfähigkeit gefragt: Als<br />

Schnittstelle zu anderen Abteilungen<br />

müssen Datenarchitekt*innen mit fachfremden<br />

Kolleg*innen verständlich kommunizieren<br />

und auf deren Bedürfnisse<br />

eingehen können.<br />

Wo geht’s an Bord? Überall, wo große<br />

Datenmengen anfallen! Data Engineers<br />

braucht jede große Firma, die Branche ist<br />

frei wählbar. Wer sich nicht auf ein Unternehmen<br />

festlegen möchte, kann in<br />

der Beratung starten und Firmen beim<br />

Aufbau ihrer Datenarchitektur unter die<br />

Arme greifen.<br />

Fotos: balaikin/depositphotos.com, Alexander Thamm GmbH, Viktor Smidt, HPI / Kay Herschelmann<br />

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JOIN THE TEAM<br />

Wir sind ein flexibles und agiles Unternehmen,<br />

<strong>das</strong> softwarebasierte Lösungsansätze<br />

<strong>für</strong> hochkomplexe technologische<br />

Anforderungen realisiert.<br />

Unsere Teams bestehen aus Entwicklern,<br />

die schon heute an die Mobilität von morgen<br />

denken und mit Leidenschaft innovative<br />

Technologien vorantreiben.<br />

Gemeinsam sorgen wir so <strong>für</strong> eine<br />

premiumgerechte Umsetzung –<br />

von der Idee bis hin zur Integration.<br />

mehr Informationen gibt es hier:<br />

EFS-AUTO.COM/KARRIERE<br />

Tatsächlich: // HACKEN, KREATIVITÄT, TEAMWORK!<br />

Ein Team der SySS GmbH erzählt vom spannenden<br />

Hacker-Alltag beim Marktführer <strong>für</strong> Penetrationstests<br />

Die SySSler brechen in IT-Systeme ihrer Kunden ein.<br />

Dabei arbeiten sie <strong>für</strong> die gute Seite!<br />

Fotocredit: SySS GmbH<br />

Wie sieht denn ein Tag bei professionellen<br />

Hackern aus?<br />

Als IT Security Consultants versuchen wir vor<br />

allem, im Rahmen von ethisch fundierten<br />

Penetrationstests in IT-Systeme unserer Kunden<br />

einzubrechen. Wir finden Lücken und Wege,<br />

die Entwickler:innen und Admins nicht im<br />

Blick haben. Dabei ist viel Kreativität und<br />

Know-how (Netzwerke, Betriebssysteme,<br />

Kryptografie) gefragt. Wir geben unsere Ergebnisse<br />

danach zusammen mit Lösungsvorschlägen<br />

an die Kunden weiter. Wir machen also<br />

jeden Tag die IT-Welt ein kleines bisschen<br />

sicherer.<br />

Und <strong>das</strong> Arbeiten bei der SySS – Wie muss man<br />

sich <strong>das</strong> vorstellen?<br />

Teamwork und eine gute Arbeitsatmosphäre<br />

stehen bei uns an erster Stelle. Dazu gehört<br />

natürlich, <strong>das</strong>s alle stets eigene Ideen ins Team<br />

einbringen können und sich generell wohlfühlen.<br />

Unsere modernen, ergonomischen<br />

Büroräume tragen hier zu einer tollen Arbeitsumgebung<br />

bei.<br />

Und es gibt z. B. die Möglichkeit, mit den anderen<br />

SySSler:innen beim Kickern und Grillen<br />

auf der Dachterrasse, bei firmeninternen Sportangeboten<br />

oder privaten Spieleabenden Spaß<br />

zu haben. ”<br />

Zusammenhalt“ wird bei der SySS<br />

großgeschrieben und groß gelebt.<br />

Führt ihr die Tests immer vom Büro aus durch?<br />

Das ist unterschiedlich: Es gibt Pentests, die<br />

wir vollständig remote, also über <strong>das</strong> Internet,<br />

durchführen können, und welche, bei denen<br />

wir direkt vor Ort <strong>das</strong> Netzwerk des Kunden,<br />

die Sicherheit von Gebäuden oder die Mitarbeitenden<br />

der Kunden überprüfen. Bei letzteren<br />

haben sich in den letzten Jahren vielfältige und<br />

spannende Reisemöglichkeiten ergeben, von<br />

Kanada über Brasilien bis China. Wir arbeiten<br />

also in und mit der ganzen Welt.<br />

Stichwort Penetrationstest – Was testet ihr<br />

denn eigentlich?<br />

Die IT-Welt ist faszinierend und sehr umfangreich.<br />

Neben Webapplikationen prüfen wir<br />

auch spannende Hardwaregeräte, Cloud-<br />

Umgebungen, mobile Geräte oder Windows-<br />

Anwendungen. Zusätzlich zu Pentests bieten<br />

wir aber auch andere relevante IT Security-<br />

Leistungen wie Technisches Consulting, Digitale<br />

Forensik, Red Teaming, Live-Hacking<br />

und Schulungen an. Die Schwerpunkte setzt<br />

jede:r SySSler:in allerdings selbst – je nach lnteressensgebiet.<br />

So findet jede:r <strong>das</strong> passende<br />

Team <strong>für</strong> sich.<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

DIE KEHRSEITE DER DIGITALISIERUNG<br />

Bitte nicht: Viren, Wirtschaftsspionage, Cyberkriminalität,<br />

Hackerangriffe, Datenklau, Cybervandalismus. Bitte gern: ausgeklügelte<br />

Sicherheitssysteme besonders <strong>für</strong> große, aber auch<br />

kleine Unternehmen. Digitalisierung braucht ein Mindestmaß<br />

an Sicherheit. Wer macht´s? IT-Sicherheitsberater*innen, IT-<br />

Security-Consultants, Berater*innen <strong>für</strong> Informa-<br />

1<br />

tionssicherheit oder IT-Security-Berater*innen.<br />

Viele Begriffe, eine Bedeutung, die Mission identisch:<br />

Datenschutz und Sicherheitsstrategien sind<br />

deren Steckenpferd. Angriffe durch entsprechende<br />

IT-Security Lösungen abzuwehren gehört genauso<br />

zu den To-do's wie Analysen, Sicherheitstests und Schulungen,<br />

die präventiv <strong>für</strong> den Schutz prekärer Daten sensibilisieren. Banken,<br />

Behörden, Groß- aber auch Kleinunternehmen sind typische<br />

Arbeitsumfelder. Je nach Unternehmensgröße agieren<br />

IT-Expert*innen spezialisiert oder als Generalist*innen. Anstellungen<br />

sind intern als auch extern möglich.<br />

SKILL CHECK<br />

Das Informatik-Brain läuft auf Hochtouren. Programmiersprache,<br />

Kryptografie und Datenbanksysteme<br />

sind ihr täglich Brot. Sämtliche<br />

IT-Grundschutzkataloge können sie im Schlaf.<br />

Vor berufsbegleitender Vertiefung im Bereich<br />

IT-Sicherheit und -Forensik schrecken<br />

IT-Expert*innen nicht zurück.<br />

Regelmäßige Weiterbildungen<br />

gibt's on top, denn dieser Bereich<br />

entwickelt sich stetig weiter. Datenschutz<br />

ist inzwischen überall<br />

von Relevanz, deshalb erstreckt<br />

sich <strong>das</strong> Einsatzgebiet<br />

über eine Vielzahl verschiedenster<br />

Branchen. Technisches<br />

Know-how und Belastbarkeit<br />

gehören zur Grundausstattung.<br />

2<br />

JAGEN. UND SAMMELN.<br />

WIE UND WAS IT-SECURITY-EXPERT*INNEN MACHEN,<br />

DAMIT WIR OHNE SORGE UM UNSERE DATEN<br />

CHATTEN, KAUFEN UND KLICKEN KÖNNEN.<br />

GERN GESEHEN<br />

3<br />

Die Skills sind vorhanden?<br />

Dann ab auf den Arbeitsmarkt!<br />

Der Bereich Cybersicherheit<br />

war kaum relevanter:<br />

86 Prozent der durch Bitkom befragten<br />

deutschen Unternehmen wurden<br />

seit Mitte 2020 Opfer einer Cyberattacke.<br />

Dabei kann es nicht nur große,<br />

sondern auch kleine Unternehmen<br />

treffen. Cloud-Lösungen werden<br />

ständig weiterentwickelt, es entstehen<br />

also immer neue Schlupflöcher, die zum<br />

Schutz von Firmen- und Kundendaten gestopft<br />

werden müssen.<br />

SICHERHEITSLÜCKEN SCHLIESSEN<br />

„Das Spannendste an der Arbeit als IT-Security Berater*in ist<br />

die Tragweite dessen, was wir tun. COVID-19 zwingt Unternehmen,<br />

Prozesse schneller zu digitalisieren. Das<br />

Thema IT-Security wird dabei oft vernachlässigt.<br />

Wir arbeiten daran, diese Lücke zu schließen, um<br />

unsere Kunden z.B. gegen Cyberangriffe zu schützen.<br />

Die Herausforderung ist dabei, die passende<br />

Strategie zu entwickeln und Systeme zu implementieren, mit<br />

denen unsere Kunden nach Projektabschluss selbständig in der<br />

Lage sind, sich und ihre Daten zu schützen.“<br />

Anna-Lena Naumann, Cyber Security Consulting Analyst bei Accenture<br />

5 6<br />

SAFE AND SOUND<br />

Mit der zunehmenden Gefahr wächst auch der Wunsch der Unternehmen,<br />

Schwachstellen im eigenen System zu identifizieren<br />

und gegen die Cyber-Schurken vorzugehen. IT-Security-<br />

Expert*innen müssen sich in Zukunft also keine Sorgen um ihre<br />

Jobsicherheit machen. Egal ob IT-Forensik, Penetration<br />

Testing oder Datenschutz: Fachkräfte wer-<br />

4<br />

den auf dem Arbeitsmarkt händeringend gesucht<br />

und dementsprechend stark umworben. Und<br />

<strong>das</strong> Beste zum Schluss: Die hohe Nachfrage nach<br />

Expert*innen wirkt sich positiv auf die Gehälter<br />

der Internet-Gendarmen aus.<br />

AUSGEFEILTE ANGRIFFSTECHNOLOGIEN<br />

„Die Berufschancen <strong>für</strong> Cyber Security Expert*innen sind hervorragend,<br />

denn Cybersicherheit spielt eine immer größere<br />

Rolle. Die technischen Möglichkeiten von Angreifer*innen<br />

werden immer fortschrittlicher. Ausgefeilte Technologien bei<br />

der Entwicklung von Malware und der Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz verringert die Detektionsmöglichkeit<br />

eines Angriffs und steigert dessen Effektivität.<br />

Außerdem gehen heutzutage Angriffe zumeist<br />

nicht von dem typischen Hacker im dunklen Keller<br />

aus, sondern von gut organisierten Gruppen.<br />

Für Unternehmen ist es daher von essentieller Bedeutung, der<br />

Cybersicherheit ausreichend Aufmerksamkeit zu widmen und<br />

Expert*innen oder entsprechende Dienstleister einzusetzen.<br />

Auch die Mitarbeiter*innen müssen <strong>für</strong> die Risiken sensibilisiert<br />

werden.“ Prof. Dr. Miriam Föller-Nord, Studiengangsleitung Cyber Security an<br />

der Hochschule Mannheim<br />

Text: Nina Kammleiter | Foto: Maugli/depositphotos.com<br />

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DU baust<br />

Firewalls<br />

um Serverräume.<br />

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MASTERSTUDIUM<br />

VÖLLIG LOSGELÖST<br />

„Ja“ zu Erdbeobachtung, Satellitenkommunikation und Raumfahrtsystemen!<br />

Heiß auf „New Space“ und Digitalisierung? Warum<br />

nicht <strong>für</strong> den Master SATELLITE TECHNOLOGY bewerben? Anwendungen<br />

in Telekommunikation und Klein-Satellitentechnologien<br />

sind u.a. zu durchlaufende Bereiche, bevor du in der Führungsebene<br />

Platz nimmst. Vorlesungen gibt`s ausschließlich in englisch<br />

auf die Ohren. Zu vergebende Studienplätze sind streng limitiert,<br />

heiß begehrt und an leistungsstarke BA-Absolvent*innen gerichtet.<br />

www.uni-wuerzburg.de<br />

FÜR SPIELKINDER<br />

IT-affin und im Herzen Zocker? Wie wärs mit GAMES ENGINEE-<br />

RING? Challenge hier: technologische Aspekte im Informatikkontext.<br />

Heißt genau: Eintauchen in die Welt des Gamings und der Simulation<br />

und ganz genau hinter die Kulissen lugen, wo andere nur vor der Mattscheibe<br />

sitzen. Vier Semester lang forschst du im Bereich Computergrafik,<br />

Charakteranimation, Visual Computing, Numerik und Simulation<br />

und bist Teil der rasanten Entwicklung von Computersoft- und Hardware.<br />

www.tum.de<br />

FLEXIBLE TECHNIKFREAKS WANTED!<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie on point.<br />

Wer mit Methodenkompetenz in den Bereichen Telekommunikation,<br />

Mathematik und Systemtechnik auftrumpfen kann,<br />

sollte den TELEMATIK-Master der technischen Hochschule<br />

Wildau mal unter die Lupe nehmen. Studieninhalte? Datenschutz<br />

und IT-Security, Vertiefung von Basistechnologien<br />

und die Vermittlung von Managementkompetenzen. Anwendungsorientiert.<br />

Berufsbezogen. Vier Semester in Voll-, wahlweise<br />

Teilzeit. Klingt gut? www.th-wildau.de<br />

Master.Me<br />

Neun Masterstudiengänge<br />

im Kurzporträt<br />

ES RAPPELT IM KARTON<br />

Der Masterstudiengang VERPACKUNGSTECHNIK richtet sich<br />

auch an Student*innen ohne „Papierhintergrund“. Dein Profil: Lust<br />

auf technische Themenstellungen, verschiedenste Materialien und dahinter<br />

ablaufende Prozesse. Kunststofftechnologie und -verarbeitung,<br />

Smart Packaging, Nachhaltigkeit wie auch Fehleranalyse sind u.a. die<br />

Bereiche, die du in drei Semestern durchläufst. Zukunftsmusik? Forschung,<br />

Entwicklung, Produktion oder Vertrieb sind nach dem Master<br />

mögliche Arbeitsbereiche. www.hm.edu<br />

KEIN BOCK AUF LERNEN?<br />

Menschliche Informationsverarbeitung, Computersysteme und nutzerzentrierte<br />

Gestaltung catchen dich? Wenn dich Mensch und Maschine<br />

reizen, solltest du ein Auge auf den Masterstudiengang HUMAN<br />

CENTERED COMPUTING der Hochschule Reutlingen werfen. Themen<br />

hier: Kommunikations- und Medizininformatik. Absoluter Pluspunkt:<br />

Die Prüfungsleistungen sind ausschließlich praktischer Natur.<br />

Heißt: Bulimielernen adé. Pro Semester gibt's 15 Plätze zu vergeben.<br />

www.reutlingen-university.de<br />

KOGNITIV UND CO.<br />

Einmalig in Deutschland und dazu noch ganz besonders durch die<br />

Schnittstelle von Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik:<br />

ROBOTICS, COGNITION, INTELLIGENCE an der technischen<br />

Universität München. Neben theoretischem Grundwissen sammeln<br />

Studenten des vier-semestrigen Masterstudiums praktische Erfahrungen<br />

im Umgang mit Robotern und kognitiven Systemen. Die Veranstaltungen<br />

finden auf deutsch und englisch statt. Jobs in Mikroelektronik,<br />

Automotive-Bereich, selbst Luft- und Raumfahrt stehen dir nach<br />

dem Studium offen. www.tum.de<br />

DIE MISCHUNG MACHT'S<br />

Wer sich einfach nicht festlegen kann, ist an der Hochschule der Medien<br />

in Stuttgart bestens aufgehoben. Der Master COMPUTER SCIENCE<br />

AND MEDIA bietet die perfekte Mischung aus Kreativität und technischem<br />

Know-how. In drei, wahlweise auch vier Semestern tauchst<br />

du u.a. in die Schwerpunkte IT-Management, Mobile Media and Networks,<br />

aber auch Interactive Media, Usability and Games ein und sammelst<br />

durch selbstständige Projektarbeiten Erfahrungen, die nach dem<br />

Studium in IT- und Medienbranche Anwendung finden.<br />

www.hdm-stuttgart.de<br />

INNOVATIONSSKILLS WANTED<br />

Du hast ein Faible <strong>für</strong> LKW’s, Busse, Land- und Spezialmaschinen?<br />

Dann bist du ready <strong>für</strong> die Nutzfahrzeugindustrie. Der viersemestrige<br />

Master COMMERCIAL VEHICLE TECHNOLOGY bereitet<br />

dich auf den Einsatz in interdisziplinären Anwendungsbereichen vor.<br />

Das erwartet dich: Handfeste Skills in Maschinenbau, Informatik und<br />

Elektrotechnik, Kooperative Forschungstätigkeiten und die Vermittlung<br />

sozialwissenschaftlicher Kenntnisse. Ein Auslandssemester an<br />

einer Partnerhochschule gibt´s on top. www.uni-kl.de<br />

STAY SAFE<br />

Ein breit aufgestelltes Einsatzspektrum garantiert dir der Master HIGH<br />

INTEGRITY SYSTEMS an der Frankfurt University of Applied Sciences.<br />

Heißt: komplexe, softwaregesteuerte Systeme, die <strong>für</strong> den Schutz<br />

von Gesellschaft und Umwelt von Relevanz sind. Beruflich Fuß fassen<br />

kannst du in Anwendungsbereichen der Informatik, wie auch im industriellen<br />

Sektor. Bedeutet: sicherheitskritische Bereiche in Automobil-<br />

und Maschinenbauindustrie, aber auch Medizin und Raumfahrttechnik.<br />

www.frankfurt-university.de<br />

Text: Vivien Herzog | Illustration: freepik.com<br />

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HACK ECK<br />

QUEERBEET HEISSES WISSEN FÜR FREUND*INNEN<br />

DER IT. SCAN IT, READ IT, KNOW IT<br />

IT GIRLS<br />

Weniger als 20 Prozent beträgt der Frauen-Anteil in der IT-<br />

Branche in Deutschland. Dabei haben wir einige der revolutionärsten<br />

Technologien den Frauen unter den Geeks zu<br />

verdanken. Ada Lovelace schrieb schon im 19. Jahrhundert<br />

<strong>das</strong> erste Computerprogramm der Welt. Hedy Lamarr entwickelte<br />

mit ihrem Frequenzspreizungsverfahren die Grundlage<br />

<strong>für</strong> spätere Mobilfunktechnologien. 1985 entwickelte<br />

Sophie Wilson den ARM-Mikroprozessor, der heute in fast<br />

95 Prozent aller Smartphones verbaut ist.<br />

OK GOOGLE<br />

Wir schauen nicht nach, wir googeln.<br />

Was sich in unserem Sprachgebrauch<br />

etabliert hat, ist auch<br />

beim Rest der Welt der erste Impuls,<br />

wenn es um Informationsbeschaffung<br />

geht. Deshalb bietet der<br />

Internetriese seine Suchoberfläche<br />

in über 173 Sprachen an. Hier werden<br />

selbst Klingonen, Hacker und<br />

Piraten nicht außen vor gelassen.<br />

»»20 PROZENT<br />

SUPER, MARIO<br />

Die wohl bekanntesten Bros der<br />

Welt haben im letzten Jahr einen<br />

Rekord aufgestellt – und ihn selbst<br />

geknackt. Das originalverpackte<br />

Spiel ›Super Mario Bros. 3‹ aus dem<br />

Jahr 1990 wurde <strong>für</strong> die Höchstsumme<br />

von 156.000 US-Dollar<br />

versteigert. Erst im Juli 2020 kam<br />

›Super Mario Bros.‹ von 1985 <strong>für</strong><br />

114.000 Dollar unter den Hammer.<br />

PAPST GOES ELECTRO<br />

Die katholische Kirche ist nicht gerade <strong>für</strong> ihre fortschrittlichen<br />

Ansichten bekannt. Jetzt soll aber die Dienstwagenflotte<br />

komplett auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden.<br />

Rund um den Petersdom wurden hier<strong>für</strong> schon Ladesäulen<br />

aufgestellt. Bereits 2019 ist der Vatikan den Kigali-Änderungen,<br />

einem internationalen Abkommen zur Reduktion von<br />

Treibhausgasen, beigetreten.<br />

UND WER SIND SIE?<br />

Die ehemalige niederländische Verteidigungsministerin<br />

Ank Bijleveld wollte nur demonstrieren, <strong>das</strong>s die Arbeit im<br />

Homeoffice auch in der Politik möglich ist, und twitterte<br />

ein Foto der Videokonferenz der EU-Verteidigungsminister.<br />

Was sie dabei übersah: Auch der Zugangscode war im Bild,<br />

so<strong>das</strong>s sich der Journalist Daniel Verlaan einfach dem Ministertreffen<br />

zuschalten konnte. Auf die Entgegnung des EU-<br />

Außenbeauftragten, ob Verlaan wisse, <strong>das</strong>s er da an einem<br />

geheimen Treffen des Rates teilnehme, entschuldigte sich<br />

dieser nur und verließ die Sitzung daraufhin wieder.<br />

DENKSTE<br />

»Die<br />

Virenproblematik<br />

ist nur ein temporäres<br />

Phänomen<br />

und wird in<br />

zwei Jahren gelöst<br />

sein.«<br />

John McAfee 1988, Gründer von McAfee<br />

NA LEGO<br />

Mitte der 90er Jahre, noch ganz am Anfang der Google-Historie,<br />

brauchten Larry Page und Sergey Brin einen Server, hatten<br />

aber nicht <strong>das</strong> nötige Kapital. Doch man muss sich nur zu helfen<br />

wissen: Die Studenten investierten ihr Geld in 10 Festplatten<br />

und bauten diese mit ungenutzten PC-Komponenten und<br />

Lego-Steinen zum ersten Google-Server zusammen.<br />

Text: Lena Dippold<br />

POWERNAP<br />

Die Gedanken<br />

driften ab. Die Augen<br />

werden immer kleiner,<br />

genau wie <strong>das</strong> Maß<br />

an Konzentration.<br />

Tatsächlich kann ein<br />

kleiner Powernap aus<br />

dem Mittagstief<br />

helfen. Länger<br />

als 20 Minuten sollte<br />

der Mittagsschlaf<br />

aber nicht sein, damit<br />

die Müdigkeit nachher<br />

nicht noch größer<br />

ist. Bei Menschen, die<br />

zweimal die Woche ein<br />

Nickerchen einlegen,<br />

sinkt außerdem<br />

<strong>das</strong> Risiko <strong>für</strong> Herzund<br />

Kreislauferkrankungen.<br />

WISH YOU WERE BEER<br />

Feierabend und erstmal mit einem Bierchen aufs Sofa und eine<br />

Runde zocken. Nichts Neues? Budweiser hat unsere beiden<br />

liebsten Hobbys jetzt kombiniert: in der BL6 – einer Spielekonsole<br />

mit integrierter Bierkühlung. Sieht aus wie ein Sixpack<br />

und bringt auch sechs Games mit. Und dank des integrierten<br />

Projektors können wir überall abhängen, wo wir wollen.<br />

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MINT-Award<br />

Nachbericht<br />

<strong>2021</strong><br />

SICHERHEIT<br />

IDEEN FÜR DIE<br />

IT-SECURITY<br />

DER ZUKUNFT<br />

IM NETZ<br />

MINT-AWARD IT-SICHERHEIT: DAS BUNDESAMT FÜR<br />

VERFASSUNGSSCHUTZ UND AUDIMAX EHRTEN DIE<br />

BESTEN MINT-ABSOLVENTINNEN UND -ABSOLVENTEN<br />

6,8 Milliarden Euro: So<br />

hoch schätzt Bitkom <strong>das</strong> Umsatzplus<br />

in der Branche der IT-Sicherheit<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> kommende Jahr – knapp zehn<br />

Prozent mehr als im Vorjahr. Automatisierte Cyber-Angriffe<br />

nehmen zu, weshalb Unternehmen und<br />

Behörden zunehmend in IT-Sicherheit investieren, um sich<br />

so vor Hackerangriffen zu schützen. Da <strong>das</strong> Thema Datensicherheit<br />

so brisant ist und die Suche nach Lösungen <strong>für</strong> aktuelle Sicherheitsfragen<br />

immer wichtiger und dringender wird, ging die Preisverleihung<br />

des MINT-Awards IT-Sicherheit durch <strong>das</strong> Medienhaus<br />

<strong>audimax</strong> in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />

(BfV) <strong>2021</strong> bereits in die vierte Runde. Ziel ist es, <strong>das</strong><br />

Engagement akademischer MINT-Nachwuchskräfte zu fördern<br />

und dem Thema IT-Sicherheit mehr Aufmerksamkeit zu widmen.<br />

Zahlreiche Studierende haben ihre Abschlussarbeiten zu den Themenkomplexen<br />

›Security Incident Response Management‹, ›Cyberangriffe<br />

in Zeiten von Covid-19‹ sowie ›Sicherheit biometrischer<br />

Verifikationsverfahren‹ eingereicht. Eine Jury, bestehend aus Expertinnen<br />

und Experten des Bundesamtes <strong>für</strong> Verfassungsschutz,<br />

hat die herausragenden Abschlussarbeiten bewertet und die drei<br />

Siegerinnen und Sieger auserkoren. Sie wurden in Berlin <strong>für</strong> ihre<br />

erstklassigen Abschlussarbeiten ausgezeichnet. BfV-Vizepräsident,<br />

Michael Niemeier, zeigte sich erfreut darüber, <strong>das</strong>s sich viele<br />

junge Menschen mit IT-technischen Problemstellungen beschäftigen.<br />

»Auch in diesem Jahr wurden wieder hochkomplexe und herausragende<br />

Abschlussarbeiten von ambitionierten Studentinnen<br />

und Studenten eingereicht. Zudem ist es auch ein Vertrauensbeweis<br />

in die Kompetenzen, Fähigkeiten und Fachkenntnisse unseres<br />

Hauses«, so Niemeier.<br />

GRUND ZUR FREUDE<br />

Die drei Erstplatzierten freuten sich bei der Siegerehrung sehr über<br />

ihren Erfolg. Sie nutzten die Möglichkeit sowohl mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern des BfV als auch den Mitbewerbenden<br />

ins Gespräch zu kommen. Neben den Urkunden bekamen die Autorin<br />

und der Autor der zweit- und drittbesten Arbeit ein Preisgeld<br />

in Höhe von 2.000 beziehungsweise 1.000 Euro. Die Freude über<br />

den ersten Platz war bei der Gewinnerin kaum zu übersehen, als<br />

sie die 3.000 Euro Siegprämie und den gläsernen MINT-Award IT-<br />

Sicherheit entgegennahm. Sie dankte dem BfV und <strong>audimax</strong> <strong>für</strong><br />

die Platzierung. »Es war mir eine große Freude, Teil des Events zu<br />

sein und somit über den Tellerrand meines eigenen Fachbereichs<br />

hinauszuschauen. In meinen Augen sind Auszeichnungen wie der<br />

MINT- Award ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Präsenz und<br />

Attraktivität von technischen Studiengängen. Sie helfen die vielfältige<br />

Praxisrelevanz dieser Fachbereiche aufzuzeigen«, erzählte die<br />

Erstplatzierte. Eine konkrete Verwendung <strong>für</strong> <strong>das</strong> Preisgeld hat sie<br />

noch nicht. »Auf lange Sicht werde ich aber einen Teil sicherlich in<br />

Reisen investieren, <strong>das</strong> mache ich generell sehr gerne«, verriet sie.<br />

ES TUT SICH WAS!<br />

Erstmals in der 19-jährigen Historie des MINT-Awards standen<br />

mehr Frauen als Männer auf dem Siegertreppchen, die die begehrte<br />

Trophäe der MINT-Disziplin Informatik umkämpft haben.<br />

Eine hervorragende Leistung und ein Hinweis da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s sich immer<br />

mehr Frauen <strong>für</strong> die MINT-Welt interessieren. Aktuell liegt der<br />

Frauenanteil in MINT-Studiengängen bei 31,4 Prozent. Auch angesichts<br />

des aktuellen Fachkräftemangels in naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Beschäftigungsfeldern ist es sehr wichtig, <strong>das</strong>s sich<br />

immer mehr weibliche Nachwuchskräfte <strong>für</strong> eine Karriere in dem<br />

Bereich entscheiden. Die MINT-Arbeitskräftelücke lag im September<br />

<strong>2021</strong> bei 262.200 Personen – 144 Prozent höher als im September<br />

2020. Dementsprechend eine aufstrebende Branche <strong>für</strong> Absolventinnen<br />

und Absolventen.<br />

Ivo Leidner, Projektleiter des Awards bei <strong>audimax</strong> »Wir freuen uns sehr, <strong>das</strong>s wir<br />

nach der Pandemie-Zeit den MINT-Award den Gewinnerinnen und Gewinnern endlich<br />

wieder persönlich überreichen und vor Ort dabei sein dürfen. Die innovativen Abschlussarbeits-Themen<br />

zeigen, welche schlauen Köpfe an den Hochschulen unseres<br />

Landes studieren. Wir sind stolz darauf, schon seit vielen Jahren Teil dieses tollen<br />

Projekts zu sein.«<br />

Wer gerade an seiner Abschlussarbeit zur IT-Sicherheit schreibt,<br />

kann sich freuen. Denn <strong>für</strong> <strong>audimax</strong> und <strong>das</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />

steht bereits fest, <strong>das</strong>s es den MINT-Award IT-<br />

Sicherheit in 2022 wieder geben wird.<br />

Du willst noch mehr zum BfV und zum MINT-Award<br />

IT-Sicherheit erfahren? Dann klick dich rein:<br />

www.verfassungsschutz.de/karriere<br />

www.mint-award-it-sicherheit.de<br />

Text: Vanessa Götzl | Fotos: BfV<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

Mythos 1<br />

»In einer Männerdomäne werden es Frauen immer schwer haben.«<br />

Mythos 2<br />

»Mädchen interessieren sich von Natur aus nicht <strong>für</strong> Mathe und Technik.«<br />

Mythos 3<br />

»Ehrgeizige und karriereorientierte Frauen gibt es nicht.«<br />

„HOLLA<br />

DIE MINT “<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

FRAUEN IN MINT-BERUFEN? NOCH FABELWESEN ODER HANDFESTE REALITÄT?<br />

UNSER REPORT ÜBER DEN STAND DER DINGE, QUOTENBEMÜHUNGEN,<br />

STOLPERSTEINE UND ROLE MODELS.<br />

Text: Nina Kammleiter<br />

Foto: Subbotina/depositphotos.com<br />

Eine blaue Latzhose, ein Pullover mit einem Fußball drauf und Socken<br />

mit Auto-Muster. Das ist Jonas. Würde man eine zufällig ausgewählte<br />

Person bitten, mit dem Einjährigen zu spielen, würde sie in der bereitgestellten<br />

Spielzeugkiste souverän zum Bagger, Ball oder Rennauto greifen.<br />

Die Stoffpuppe mit rosa Feen-Kleidchen bliebe geflissentlich links liegen.<br />

Was die Testperson nicht weiß: Jonas heißt eigentlich gar nicht Jonas und<br />

ist auch kein Junge. Jonas ist Sophie, die in klassischen »Jungenklamotten«<br />

steckt. Sogenannte Baby X-Experimente werden in der Wissenschaft<br />

immer wieder durchgeführt, und stets fördern sie <strong>das</strong> gleiche Ergebnis zu<br />

Tage: So frei von Klischees und Stereotypen, wie wir uns selbst gerne sehen<br />

würden, sind wir gar nicht. Dabei prägen diese geschlechtertypischen<br />

Denkmuster nicht nur die Auswahl des Spielzeugs, sondern langfristig<br />

auch die Entwicklung von Interessen und somit die spätere Berufswahl<br />

der Kinder. Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Denkmuster, wie<br />

sie unter anderem durch Baby X-Experimente aufgedeckt werden, zeigen<br />

sich deutlich in Zahlen und Fakten zum Thema Frauen in der Wissenschaft<br />

und insbesondere Frauen im MINT-Bereich.<br />

MINT-ARBEITSMARKT-REPORT<br />

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT,<br />

<strong>das</strong> sind die Bereiche, in denen vor allem in der Vergangenheit, aber auch<br />

heute noch ein chronischer Frauenmangel herrscht. 2020 waren laut<br />

der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit nur 16 Prozent der MINT-Arbeitskräfte in<br />

Deutschland weiblich. Während Frauen in den Disziplinen der Mathematik<br />

und der Naturwissenschaften<br />

heute immerhin schon einen Anteil<br />

von knapp 38 Prozent ausmachen,<br />

zeigt sich <strong>das</strong> Ungleichgewicht der<br />

Geschlechter im Bereich Mechatronik,<br />

Energie- und Elektrotechnik<br />

mit 8,7 Prozent oder Bau- und<br />

Gebäudetechnik mit 12,7 Prozent<br />

weiblicher Beschäftigter besonders<br />

deutlich. Gleichzeitig zeichnet sich<br />

auf dem MINT-Arbeitsmarkt ab,<br />

<strong>das</strong>s Unternehmen bei der Suche<br />

nach Fachkräften zunehmende Schwierigkeiten haben. Die Bundesagentur<br />

<strong>für</strong> Arbeit spricht zwar aktuell nicht von einem generellen Fachkräftemangel,<br />

doch in einzelnen Teildisziplinen fehlt es bereits an Arbeitskräften<br />

und in anderen Bereichen ist in naher Zukunft mit einem Mangel an<br />

Nachwuchs zu rechnen. Die Vakanzzeit einer neu zu besetzenden Stelle<br />

– also die Zeit, bis eine ausgeschriebene Stelle neu besetzt wird – liegt mit<br />

151 Tagen nach dem gewünschten Besetzungstermin bei MINT-Berufen<br />

höher als die durchschnittliche Vakanzzeit von 131 Tagen <strong>für</strong> alle offenen<br />

Stellen in Deutschland. Aktuell halten sich zwar Arbeitlose und offene<br />

Stellen im MINT-Bereich fast die Waage, doch beinahe ein Viertel der<br />

MINT-Beschäftigten sind 55 Jahre oder älter und scheiden dementsprechend<br />

in absehbarer Zeit aus dem Berufsleben aus. Nachwuchs wird deshalb<br />

dringend gesucht.<br />

VON DEN ÜBER 8 MILLIONEN<br />

MINT-ARBEITSKRÄFTEN IN<br />

DEUTSCHLAND SIND 84 PROZENT<br />

MÄNNLICH UND MEHR ALS<br />

21 PROZENT ÜBER 55 JAHRE ALT<br />

Neben dem demographischen Wandel werden Nachwuchsfachkräfte<br />

in Deutschland auch aus anderen Gründen benötigt: Der langfristige<br />

Bedarf an MINT-Personal steigt, da zum einen neue Technologien erforderlich<br />

sind, um die Herausforderungen durch den Klimawandel<br />

anzugehen und beispielsweise die Dekarbonisierung voranzutreiben.<br />

Zum anderen wird durch die fortschreitende Digitalisierung auch die<br />

branchenübergreifende Nachfrage nach IT-Spezialist*innen steigen.<br />

Dr. Ulrike Struwe, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-<br />

Diversity-Chancengleichheit e.V., erklärt, warum besonders Frauen dem<br />

drohenden Mangel entgegenwirken können. »Wir sind in Deutschland<br />

als Hochtechnologieland auf Nachwuchskräfte dringend angewiesen.<br />

Das Potenzial an Nachwuchskräften ist bei Frauen höher als bei Männern,<br />

da sie in den MINT-Bereichen aktuell unterrepräsentiert sind. Männer<br />

wählen bereits zu einem hohen Anteil MINT-Studiengänge, so<strong>das</strong>s deren<br />

Anteil nicht mehr groß zu steigern ist. Um wirklich zahlenmäßig etwas<br />

bewirken zu können, müssen wir dringend mehr Frauen gewinnen.«<br />

Doch nicht nur zahlenmäßig würden Frauen die MINT-Arbeitswelt bereichern.<br />

Studien belegen, <strong>das</strong>s geschlechterübergreifende Teams häufig<br />

auf bessere Ideen kommen und produktiver zusammenarbeiten. Durch<br />

Frauen in MINT-Berufen wird außerdem gewährleistet, <strong>das</strong>s bei der Entwicklung<br />

von neuen Produkten, Dienstleistungen oder Technologien<br />

nicht nur die männliche Perspektive miteinbezogen und somit alles auf<br />

den Mann ausgelegt wird. Schließlich sind 50 Prozent der anschließenden<br />

Konsument*innen oder Nutzer*innen weiblich. Besonders im Hinblick<br />

auf die Digitalisierung ist es essentiell, <strong>das</strong>s Frauen<br />

miteinbezogen werden. »Die Welt wird immer mehr<br />

durch Informatik und Digitalisierung geprägt, diese<br />

Entwicklung betrifft alle Lebensbereiche«, erklärt<br />

Dr. Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe Frauen<br />

und Informatik. »Umso wichtiger ist es, <strong>das</strong>s genug<br />

Frauen in diesen Bereichen aktiv sind, um die Entwicklungen<br />

mitzugestalten und bei der Technik von<br />

morgen nicht außen vor gelassen zu werden.« Genau<br />

diese Entwicklung be<strong>für</strong>chten Expert*innen<br />

beispielsweise im Bereich der Künstlichen Intelligenz.<br />

KI-Systeme lernen aus Daten, die in <strong>das</strong> Programm<br />

eingespeist werden. Repräsentieren die eingespeisten Datensätze<br />

nicht die gesellschaftliche Vielfalt, entstehen zunehmend Systeme, die<br />

von Männern <strong>für</strong> Männer entwickelt werden. Die weibliche Sicht wird<br />

schlichtweg nicht miteinbezogen, wenn <strong>das</strong> Entwicklerteam ausschließlich<br />

oder überwiegend männlich ist.<br />

Doch warum gibt es überhaupt so wenige Frauen, die als Informatikerin,<br />

Ingenieurin oder Elektrotechnikerin arbeiten? Fehlt Frauen <strong>das</strong> Interesse<br />

an technischen Fächern? Oder an den Fähigkeiten, die <strong>für</strong> diese Berufe benötigt<br />

werden? Falsch! Die Ursachen <strong>für</strong> den Frauenmangel führen uns<br />

nicht nur zurück in die Hörsäle deutscher Unis und Hochschulen, wo<br />

auch heute noch zu wenige Frauen im MINT-Bereich ausgebildet werden,<br />

sondern noch deutlich weiter zurück. Zurück in die Schulen, Kindergärten<br />

und Kinderzimmer.<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

»ES GIBT KEINEN NATÜRLICHEN ZUSAMMENHANG<br />

ZWISCHEN BERUF UND GESCHLECHT.«<br />

Prof. Dr. Hannelore Faulstich-Wieland, Erziehungswissenschaftlerin<br />

AUF ANFANG<br />

Werden Mädchen durch die Gesellschaft zu informatikhassenden,<br />

chemieverabscheuenden und mathematisch untalentierten<br />

jungen Frauen erzogen? Natürlich nicht, doch die frühkindlichen<br />

Einflüsse und die Konfrontation mit Vorurteilen<br />

und Rollenbildern, die in der Gesellschaft fest etabliert sind,<br />

geht nicht spurlos an den Heranwachsenden vorbei. Blau steht<br />

<strong>für</strong> Junge, rosa <strong>für</strong> Mädchen. Sophie bekommt zu Weihnachten<br />

eine Barbiepuppe oder eine Spielküche, Jonas einen kleinen<br />

Werkzeugkasten oder ein Lego-Fahrzeug. Kochen ist Mädchensache,<br />

<strong>das</strong> Handwerkliche übernimmt der Junge. Ist ja nur<br />

Spielzeug. Sophie wünscht sich auch einen Werkzeugkasten?<br />

Klar, dann aber bitte in rosa, und am besten mit Feenstaub verziert.<br />

Diese unterschiedlichen Spielsachen mögen im ersten Moment<br />

belanglos wirken, jedoch sind sie prägend. Das Anziehen<br />

einer Puppe oder <strong>das</strong> Malen eines Bildes erfordert und fördert<br />

ganz andere Fähigkeiten als <strong>das</strong> Bauen eines Modellflugzeugs.<br />

»Es macht einen großen Unterschied, ob ein Mädchen im frühen<br />

Alter spielerisch an Technik herangeführt wird oder nicht«,<br />

erklärt Hannelore Faulstich-Wieland, emeritierte Professorin<br />

<strong>für</strong> Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg.<br />

»Natürlich gelten heute meist nicht mehr so klare Vorschriften<br />

wie etwa, <strong>das</strong>s Jungen nicht weinen oder Mädchen nicht auf<br />

Bäume klettern dürfen. Doch subtil spielt es in der Erziehung<br />

immer noch eine Rolle, welches Verhalten <strong>für</strong> ein Mädchen angemessen<br />

ist und welches <strong>für</strong> einen Jungen. In der Spielzeugindustrie<br />

werden solche Klischees massiv gefördert.« Oft seien<br />

es gesellschaftliche Stereotypen, durch die Eltern bei der Spielzeugauswahl<br />

unbewusst beeinflusst werden. Ein rosa Baukasten<br />

extra <strong>für</strong> Mädchen etwa unterstützt nur <strong>das</strong> gängige Klischee,<br />

<strong>das</strong>s die echte Wissenschaft nichts <strong>für</strong> Frauen ist. Diese<br />

Vorstellungen haben Konsequenzen <strong>für</strong> <strong>das</strong> spätere Rollenverständnis<br />

eines Kindes.<br />

Bei der Berufs- oder Studiengangwahl haben frühkindliche<br />

Prägungen einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss. Zudem<br />

sind vor allem Eltern wichtige Ansprechpartner*innen<br />

bei der Berufsauswahl. Mit ihrem Rat können sie enorm auf<br />

die Entscheidungen ihres Kindes einwirken. Natürlich wollen<br />

sie dabei nur <strong>das</strong> Beste <strong>für</strong> ihre Kinder. Doch Studien belegen,<br />

<strong>das</strong>s Eltern ihren Töchtern bei ähnlichen oder sogar höheren<br />

Kompetenzen bereits in der Grundschule weniger mathematische<br />

Fähigkeiten zusprechen als ihren Söhnen. In ihrer Verkleidung<br />

als Jonas würden Sophies Eltern also eher ihre mathematischen<br />

Fähigkeiten erkennen und fördern, als sie es bei Sophie<br />

tun. Durch diese oft unbewusst vorherrschenden Geschlechterstereotypen<br />

ziehen viele Mädchen es gar nicht in Erwägung,<br />

sich in der Schule <strong>für</strong> Fächer wie Mathe oder Chemie zu interessieren.<br />

Dementsprechend wenig trauen sie sich selbst zu: Mädchen<br />

schätzen ihre Fähigkeiten durchschnittlich schlechter ein<br />

als sie tatsächlich sind, während Jungen eher dazu neigen, sich<br />

selbst zu überschätzen. Es mangelt also meist nicht an den Fähigkeiten,<br />

sondern an einem vorurteilsfreien Selbstbild der jungen<br />

Frauen, wenn sie sich bereits in der Schule gegen MINT-Fächer<br />

und <strong>für</strong> vermeintlich »einfachere Fächer« wie Kunst oder<br />

Sprachen entscheiden. »Eltern sollten ihren Töchtern hier mehr<br />

zutrauen und sie in ihrem Selbstwertgefühl bestärken«, erklärt<br />

Hannelore Faulstich-Wieland. »Denn schließlich können sie es<br />

auch.« Doch eine möglichst geschlechtsneutrale Erziehung frei<br />

von gängigen Klischees ist in der Realität nur schwer umzusetzen.<br />

»Ein Kind unabhängig vom Geschlecht so zu erziehen, <strong>das</strong>s<br />

es alle Möglichkeiten hat, ist nur begrenzt realisierbar, denn die<br />

Eltern haben <strong>das</strong> natürlich nicht alleine in der Hand«, sagt die<br />

Erziehungswissenschaftlerin weiter. »Erziehung wird von vielen<br />

alltäglichen Begegnungen beeinflusst, durch <strong>das</strong> Fernsehen,<br />

auf der Straße, in der Schule, deswegen funktioniert eine<br />

völlig geschlechtsneutrale Erziehung nicht.« Die Schule – besonders<br />

die Grundschule – spiele in der Stärkung der persönlichen<br />

Interessen von Kindern eine enorm große Rolle. Hier<br />

fehle es jedoch häufig an technischen Bezügen. »Wir haben in<br />

den Grundschulen einen hohen Anteil an weiblichen Lehrkräften,<br />

die sich bewusst <strong>für</strong> diesen Beruf und gegen etwas Technisches<br />

entschieden haben. Daher entsprechen technische Unterrichtsinhalte<br />

auch weniger den eigenen Interessen und werden<br />

deshalb weniger vermittelt.« Auch Ulrike Struwe empfielt: »Wir<br />

müssen entlang der gesamten Bildungskette tätig werden, über<br />

Kita und Kindergarten bis in die Grundschule hinein. Besonders<br />

wichtig ist auch die Phase der Pubertät, in der es einen großen<br />

Schub in der Identitätsentwicklung gibt. Der relevanteste Punkt<br />

ist dann die konkrete Entscheidungsphase während des Schulabschlusses,<br />

die mit in den Blick genommen werden muss.«<br />

Foto: panda3800/depositphotos.com<br />

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Wir bilden<br />

weiter aus!<br />

Für alle, die bei Bravo Charlie<br />

nicht gleich an Applaus denken.<br />

Abitur bzw. Bachelor in der Tasche – oder auf der Zielgeraden?<br />

Dann starten Sie Ihre Ausbildung zum Fluglotsen (w/m/d) –<br />

es warten hervorragende Aussichten auf Sie!<br />

Für einen reibungslosen Flugverkehr in Deutschland braucht es Profis, die den Überblick behalten.<br />

Denn Luftfahrt bedeutet mehr, als nur von A nach B zu kommen: Es geht um die Sicherheit der<br />

Menschen am Himmel. Und genau hier<strong>für</strong> sind unsere 5.400 Mitarbeiter die Spezialisten. Im<br />

direkten Austausch mit den Piloten garantieren unsere Fluglotsen einen reibungslosen Flugverkehr.<br />

Ob Rückholflüge, Luftfracht mit dringend benötigten medizinischen Artikeln oder Krankentransporte.<br />

Auch in Ausnahmezeiten wie diesen haben unsere Fluglotsen alles im Blick –<br />

<strong>für</strong> uns immer wieder ein Grund <strong>für</strong> Begeisterung und die Bestätigung, <strong>das</strong>s unser Job wichtig<br />

ist. Wenn Sie diese Faszination <strong>für</strong> die Luftfahrt teilen, freuen wir uns über Ihre Bewerbung –<br />

„Cleared for take-off“!<br />

Starthilfe gibt’s hier: fluglotsewerden.de<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

1.096.733 STUDIERENDE WAREN 2019 IN MINT-FÄCHERN EINGESCHRIEBEN.<br />

NUR KNAPP EIN DRITTEL WAREN FRAUEN.<br />

SEIT 1973 IST DER ANTEIL AN PROMOTIONEN, DIE VON FRAUEN<br />

EINGEREICHT WURDEN, VON 4,6 PROZENT AUF 33,5 PROZENT GESTIEGEN.<br />

Bei der Berufsorientierung, die mittlerweile bundesweit Teil des<br />

Unterrichts in den höheren Jahrgangsstufen ist, sei es besonders<br />

wichtig, ein breites Spektrum an beruflichen Optionen <strong>für</strong><br />

alle Schülerinnen und Schüler bereitzustellen. »Oft werden nur<br />

einzelne Berufe herausgegriffen«, erklärt Hannelore Faulstich-<br />

Wieland. »Es muss vermittelt werden, <strong>das</strong>s es keine klassischen<br />

Männer- oder Frauenjobs gibt. In der Vergangenheit gab es eine<br />

ganze Reihe von Berufen, die einen Geschlechtswechsel vollzogen<br />

haben. Daran erkennt man, <strong>das</strong>s Vielfalt möglich ist.«<br />

Initiativen wie der Girl'sDay sind in Deutschland bereits seit<br />

Jahren etabliert, um Mädchen an die vermeintlich männlichen<br />

Berufe heranzuführen und somit mehr Women-<br />

Power in die MINT-Bereiche zu bekommen. Die Palette<br />

an Angeboten <strong>für</strong> junge Frauen wird größer. Das<br />

»Niedersachsen Technikum« ist ein Projekt der Hochschule<br />

Osnabrück, <strong>das</strong> Abiturientinnen in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Unternehmen Einblicke in den Arbeitsalltag und<br />

<strong>das</strong> Studium in verschiedenen MINT-Bereichen geben soll. Die<br />

Teilnehmerinnen absolvieren ein sechsmonatiges bezahltes<br />

Praktikum in einem Unternehmen und haben zudem die Möglichkeit,<br />

einen Tag pro Woche an einem Schnupperstudium<br />

teilzunehmen. Mit einem Anteil von etwa 90 Prozent der Teilnehmerinnen,<br />

die sich laut der Initiative anschließend <strong>für</strong> ein<br />

MINT-Studium oder eine MINT-Ausbildung entscheiden, ist<br />

<strong>das</strong> »Niedersachsen Technikum« ein voller Erfolg. Solche praxisorientierten<br />

Ansätze sind wichtig, um langfristig eine klischeefreie<br />

Berufsorientierung und eine geschlechterunabhängige<br />

Entwicklung von Interessen zu erreichen. Da<strong>für</strong> muss außerdem<br />

weiterhin aktiv an der Sichtbarkeit von Frauen als Vorbilder<br />

im MINT-Bereich gearbeitet werden.<br />

UNSICHTBARE FABELWESEN<br />

Albert Einstein, Thomas Edison, Galileo Galilei und wie sie alle<br />

heißen, die Männer, die zündende Ideen hatten und mit ihrer<br />

Forschung und ihrem Erfindergeist die moderne Welt mitgestaltet<br />

haben. Noch heute füllen ihre Entdeckungen Schulbücher.<br />

Bedeutende Straßen und wissenschaftliche Auszeichnungen<br />

tragen ihre Namen. Und was haben die Frauen gemacht, während<br />

all diese weltverändernden Erkenntnisse und Erfindungen<br />

geschaffen wurden? Haushalt und Kinder, klar, doch ganz<br />

nebenbei hat Marie Curie die Radioaktivität entdeckt, Rosalind<br />

Franklin die Theorie zur DNA-Struktur bestätigt und Margaret<br />

Hamilton den Computercode entwickelt, der die erste Mondlandung<br />

möglich machte. Von wegen rosa Baukasten mit Feenstaub!<br />

Denn es gibt sie, die Frauen in der Wissenschaft, und es<br />

gab sie schon in der Vergangenheit, auch wenn sie uns noch<br />

heute ein wenig vorkommen wie Fabelwesen, die man nur selten<br />

zu Gesicht bekommt. Hätte man Rosalind Franklin oder<br />

Margaret Hamilton in Männerklamotten stecken müssen, um<br />

ihre Erfolge sichtbar zu machen? Denn den Einzug in unsere Geschichtsbücher<br />

haben die Wissenschaftlerinnen der Vergangenheit<br />

verpasst, und somit auch die Chance, Mädchen und Frauen<br />

zu inspirieren und ihnen ein Vorbild zu sein. »Jungen Frauen, die<br />

sich <strong>für</strong> Technik interessieren, fehlt es an Identifikationsmöglichkeiten<br />

in der Gesellschaft. Sie fühlen sich oft, als würden sie<br />

gegen den Strom schwimmen,« erklärt Ulrike Struwe. Das sei<br />

auch der Grund, warum die Entscheidung <strong>für</strong> ein MINT-Studium<br />

<strong>für</strong> Mädchen oft schwieriger sei, vor allem in den nach wie<br />

vor sehr männerdominierten Bereichen wie der Elektrotechnik<br />

oder der Informatik. In vielen Fällen lässt sich beobachten,<br />

<strong>das</strong>s technikinteressierte Mädchen sich an ihrem Vater als Vorbild<br />

orientieren. Bei Julia Stehle, Produktionsingenieurin bei der<br />

GKN Aerospace Deutschland GmbH, entstand <strong>das</strong> technische<br />

Interesse durch die Lektüre der VDI Nachrichten, die ihr Vater<br />

als Maschinenbauer regelmäßig Zuhause las. »Ich war schon<br />

sehr früh technikbegeistert. Durch meinen Vater hatte ich dann<br />

auch schon früh Berührung mit Technik. So wurde mein Interesse<br />

daran größer«, erklärt die 29-Jährige. »Meine Entscheidung<br />

<strong>für</strong> den Studiengang Kunststofftechnik war deshalb auch keine<br />

große Überraschung <strong>für</strong> meine Eltern. Sie haben mich sehr in<br />

meiner Entscheidung bestärkt.« Da dieser Rückhalt durch die Eltern<br />

bei der Berufswahl nicht immer vorhanden ist, ist es umso<br />

wichtiger, weibliche Vorbilder aus dem MINT-Bereich in der Gesellschaft<br />

sichtbar zu machen. Denn es gibt sie: Wissenschaftler-innen<br />

wie Dr. Mai Thi Nguyen-Kim, die mit ihrem Youtube-<br />

Kanal »maiLab« vor allem eine junge Zielgruppe anspricht und<br />

zeigt, <strong>das</strong>s Naturwissenschaften keineswegs nur etwas <strong>für</strong> Männer<br />

sind. Solche Role Models helfen dabei, gesellschaftliche Stereotype<br />

aufzubrechen. Doch der Blick in deutsche Hörsäle zeigt:<br />

Es gibt noch Luft nach oben.<br />

BLICK INS STUDIUM<br />

Nach dem Abitur entscheiden sich immer mehr junge Menschen<br />

<strong>für</strong> ein Studium und somit wächst auch die Zahl an MINT-<br />

Studentinnen. Die Gesamtzahl an Frauen in MINT-Fächern ist<br />

in den vergangenen 45 Jahren von 57.850 auf 344.474 deutlich<br />

gestiegen. An den Geschlechterverhältnissen hat <strong>das</strong> nur wenig<br />

verändert: Mehr als zwei Drittel der Studierenden sind immer<br />

noch Männer. Seit 1975 ist der Anteil an Frauen im MINT-Studium<br />

lediglich von 19,4 auf heute 31,4 Prozent angestiegen. Bei<br />

knapp unter 30 Prozent stagniert seit über 15 Jahren der Frauenanteil<br />

unter den Bachelorabsolvent*innen im MINT-Bereich.<br />

Während es in der Mathematik und den Naturwissenschaften<br />

etwas ausgeglichener ist, sind vor allem die Ingenieurwissenschaften<br />

immer noch Männerdomäne. In der Elektrotechnik<br />

und der Informationstechnik sind unter den Absolvent*innen<br />

sogar nur 11,6 Prozent Frauen. Um mehr Studentinnen in<br />

MINT-Studiengänge zu bekommen, sei es vor allem wichtig,<br />

gut zu vermitteln, was die Tätigkeit nach dem Studium wirklich<br />

umfasse, erklärt Ursula Köhler am Beispiel der Informatik.<br />

»Das gesellschaftliche Bild der Informatik entspricht nicht<br />

der wirklichen Arbeitswelt. Wir müssen Frauen vermitteln, wie<br />

die Arbeit nach dem Studium tatsächlich aussieht. Der Informatik<br />

haftet immer noch <strong>das</strong> Bild des Nerds an, der mit keinem<br />

Menschen redet. Dabei ist die Kommunikation ein ganz wichtiger<br />

Bestandteil der Arbeit in der Informatik. Wenn <strong>das</strong> mehr in<br />

den Köpfen verankert werden könnte, würden sich sicher mehr<br />

Frauen da<strong>für</strong> begeistern lassen, denn Kommunikation und Zusammenarbeit<br />

mit Menschen ist vor allem <strong>für</strong> Frauen oft ein<br />

wichtiges Kriterium bei der Berufswahl.« Laut Ulrike Struwe sei<br />

es zudem wichtig, <strong>das</strong>s Hochschulen und Universitäten die Inhalte<br />

und Möglichkeiten ihrer Studiengänge konkret vermitteln.<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

»Frauen fühlen sich oft stärker angesprochen, wenn der<br />

Zweck der Tätigkeit klar ist. Studienfächer wie Bioinformatik,<br />

Medizintechnik oder Textilingenieurwesen vermitteln<br />

Inhalte schon über ihre Bezeichnungen. In diesen Fächern<br />

sind meist deutlich mehr Frauen zu finden.«<br />

Der geringe Frauenanteil in MINT-Studiengängen hat nicht<br />

nur Auswirkungen auf <strong>das</strong> Geschlechterverhältnis in der Arbeitswelt,<br />

sondern auch auf den Alltag der Studentinnen an<br />

den Hochschulen und Universitäten. »Wir sehen Fortschritte,<br />

doch Frauen sind immer noch unterrepräsentiert. Sie sind<br />

sozusagen Exotinnen in diesen Studiengängen und <strong>das</strong> ist<br />

kein schöner Status«, erklärt Ulrike Struwe. »Auch <strong>das</strong> Angebot<br />

<strong>für</strong> Frauen, sich in einem MINT-Studium zu vernetzen,<br />

ist immer noch deutlich geringer als bei Männern. Es gibt<br />

einfach weniger Gleichgesinnte und Gesprächspartnerinnen.<br />

Erst ab einem Anteil von etwa 30 bis 40 Prozent beginnt<br />

<strong>das</strong> Geschlecht eine untergeordnete Rolle zu spielen, und da<br />

müssen wir eigentlich hinkommen.« Um Frauen im MINT-<br />

Studium ein besseres Netzwerk zu bieten, gibt es bereits verschiedene<br />

Initiativen und Programme, wie beispielsweise<br />

<strong>das</strong> Bayern Mentoring. Das bayerische Förderprogramm<br />

unterstützt und begleitet junge Frauen in ihrem Studium<br />

und beim Einstieg in die Arbeitswelt. Da<strong>für</strong> werden sowohl<br />

Studienanfängerinnen als auch Studentinnen, die kurz vor<br />

dem Abschluss stehen, mit Mentorinnen aus der Wirtschaft<br />

zusammengebracht, die sie beraten und ihnen so den Einstieg<br />

in die Arbeitswelt erleichtern sollen. Im Studium dem<br />

unterrepräsentierten Geschlecht anzugehören, ist auch<br />

Julia Stehle bestens bekannt. Die Ingenieurin studierte sowohl<br />

im Bachelor als auch im Master Kunststofftechnik, ein<br />

sehr männerdominiertes Fach. »Im Bachelor waren wir nur<br />

zwei Frauen von 30 Studierenden, im Master waren es dann<br />

immerhin fünf«, erklärt sie. Jedoch empfand sie diesen Status<br />

nie als Nachteil. »Nach meinem Abitur in einer fast reinen<br />

Mädchenklasse fand ich es angenehm, nicht nur Frauen<br />

um mich zu haben. Natürlich erhält man etwas mehr Aufmerksamkeit,<br />

doch in der Regel war <strong>das</strong> <strong>für</strong> mich eher positiv<br />

als negativ. Zum Beispiel konnten sich die Professor*innen<br />

die Namen von den Studentinnen besser merken als von den<br />

Studenten.«<br />

Das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen adesso<br />

bietet im Rahmen der Initiative »She for IT« Stipendien speziell<br />

<strong>für</strong> Frauen an der privaten Hochschule XU Exponential<br />

University in Potsdam an. Den Stipendiatinnen werden hier<br />

neben ihrem Bachelorstudiengang »Coding and Software<br />

Engineering« erfahrene Mentorinnen aus dem Unternehmen<br />

zur Seite gestellt. Stipendiatin Dilem Kaya schätzt vor allem<br />

<strong>das</strong> Netzwerk, <strong>das</strong> ihr durch »She for IT« zugänglich gemacht<br />

wird. »In meinem vorherigen Informatik-Studium habe ich<br />

mich als Frau oft unterrepräsentiert gefühlt«, erklärt die Studentin.<br />

»Durch <strong>das</strong> Stipendium erhalte ich sowohl von den<br />

Professor*innen an der Hochschule als auch von meiner<br />

Mentorin volle Unterstützung und <strong>das</strong> Empowerment, <strong>das</strong>s<br />

ich auch als Frau in der IT erfolgreich durchstarten kann.«<br />

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Innovation und Kreativität verbinden? Das ist Alltag<br />

<strong>für</strong> die Amazon Alexa Teams! Alexa kann schon eine<br />

ganze Menge – doch wie macht die Sprachassistenz<br />

<strong>das</strong> alles, und wie lernt sie weiter dazu?<br />

Fotocredit: Amazon<br />

Hinter Alexa stecken viele clevere Menschen und neue, einzigartige Jobs<br />

aus den verschiedensten Bereichen, die sich ständig weiterentwickeln. Für<br />

jede*n ist die passende Stelle dabei – entsprechend den eigenen Interessen<br />

und Fähigkeiten! Ganz nach dem Motto „Komm wie du bist“, <strong>das</strong> auch<br />

der rote Faden des diesjährigen Amazon Karrieretags im September war.<br />

„Alexa, sprich langsamer.“<br />

Kristin hat Public Management studiert und ist heute Marketing Managerin<br />

Amazon Echo im Bereich Barrierefreiheit. Ein spannender Beruf,<br />

über den sie auf dem Amazon Karrieretag gesprochen hat. Sie ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> Thema „Alexa Barrierefreiheit“ und informiert über<br />

Funktionen, die Kund*innen mit Behinderungen dabei helfen, mit Alexa<br />

selbstbestimmter zu leben. Alexa kann zum Beispiel Hörfilme abrufen,<br />

<strong>das</strong> Zuhause als „Smart Home“ steuern und auf Echo-Geräten mit Bildschirm<br />

Untertitel einblenden. Kristin kümmert sich also um echte Alltagshilfen<br />

und steht mit der Community in Kontakt, um Alexa noch hilfreicher<br />

zu machen.<br />

„Alexa, erzähl mir einen Witz.“<br />

Ein Job, den es nicht häufig gibt: Alexa eine Persönlichkeit geben. Eigene<br />

Teams kümmern sich im Bereich Alexa Personality genau darum. Zu<br />

ihren Aufgaben gehört es, sich zu fragen: Wie humorvoll ist Alexa? Wie<br />

werden die Nutzer*innen begrüßt? Wie äußert sich Alexa zu gesellschaftlichen<br />

Themen? Wichtige Aspekte, die bei der technischen Entwicklung<br />

berücksichtigt werden müssen und in der Kundenerfahrung<br />

letztendlich den Unterschied machen.<br />

„Alexa, sprich mit mir.“<br />

„Mit einem Sprachwissenschaftsstudium kann man keine Karriere machen?”<br />

Bei Amazon Alexa schon! Schließlich sind Sprache und Stimme<br />

<strong>das</strong> Hauptthema. Deutsch lernte Alexa übrigens zu einem großen Teil von<br />

einem Team am Amazon Forschungsstandort in Aachen. Maschinelles<br />

Lernen wird eingesetzt, um die Befehle und Fragen der Nutzer*innen so<br />

zu übersetzen, <strong>das</strong>s Alexa sie richtig versteht. Dieser Job vereint linguistisches<br />

und technisches Know-how auf ganz neue Weise.<br />

„Alexa, mach <strong>das</strong> Radio leiser.“<br />

Ein Feld, in dem die Zukunft gerade entsteht, ist Alexa Automotive. Kooperationen<br />

mit großen Fahrzeugherstellern erlauben, die Technik im<br />

Auto über Alexa zu steuern oder von der Einfahrt aus noch schnell <strong>das</strong><br />

Licht in der Küche auszuschalten. Von Marketing über Programmierung<br />

zu Produktmanagement gibt es hier Möglichkeiten, uns auf neuen Wegen<br />

zu begleiten.<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 45


ARBEITSWELTEN<br />

»LANGSAM ENTSTEHT EIN BEWUSSTSEIN FÜR DIE<br />

VORTEILE VON DIVERSITY INNERHALB EINES TEAMS.«<br />

Dr. Ursula Köhler, Sprecherin der Fachgruppe Frauen und Informatik<br />

Das Stipendium an der XU Exponential University ist nur eines<br />

von zahlreichen Projekten der »She for IT« Initiative, mit deren<br />

Hilfe adesso weibliche Talente fördern und den Anteil an IT-Expertinnen<br />

im Unternehmen von aktuell 16 Prozent deutlich erhöhen<br />

möchte.<br />

IT'S A MAN'S WORLD?<br />

In der Arbeitswelt stellt sich die Differenz der Geschlechter<br />

noch einmal deutlicher dar als in den Hörsälen: Frauen machten<br />

im MINT-Bereich im Jahr 2020 gerade mal 16 Prozent der<br />

Arbeitskräfte aus. Woran liegt <strong>das</strong>? Hat die Ingenieurin Sophie<br />

in der Berufswelt weniger Chancen als ihr männliches Alter<br />

Ego Jonas? »Es ist erforscht, <strong>das</strong>s Menschen unterbewusst lieber<br />

Mitarbeiter*innen einstellen, die ihnen selbst ähnlich sind. Und<br />

wenn da eben nur Männer sind, werden auch erst mal weiterhin<br />

mehr Männer eingestellt«, erklärt Ursula Köhler. Jedoch zeige<br />

sich hier aktuell ein Wandel. »Momentan entsteht ein großes Bewusstsein<br />

<strong>für</strong> die Vorteile gemischter Teams. Es gibt zahlreiche<br />

Studien, die belegen, <strong>das</strong>s die Produktivität in diversen Teams<br />

steigt. Das beeinflusst natürlich auch die Entscheidungen der<br />

Vorgesetzten. Immer mehr Unternehmen suchen bewusst nach<br />

Frauen und versuchen auch ihre Stellenanzeigen auf Frauen auszurichten.«<br />

Eine internationale Studie der Online-Jobplattform<br />

Stepstone zeigt deutlich, <strong>das</strong>s Unternehmen enorme Schwierigkeiten<br />

haben, mit ihren Stellenangeboten Frauen zu erreichen:<br />

Mehr als 90 Prozent der Bewerbungen auf eine ausgeschriebene<br />

Ingenieur-Stelle kamen von Männern. In der Elektrik waren es<br />

sogar 99 Prozent.<br />

Doch auch innerhalb des Arbeitsalltags in MINT-Berufen gibt es<br />

Faktoren, die nach wie vor dazu beitragen, <strong>das</strong>s Frauen unterrepräsentiert<br />

sind. Die oft männlich dominierte Arbeitskultur sei<br />

laut Ursula Köhler häufig ein Punkt, der Frauen zum Wechsel in<br />

einen anderen Bereich veranlasse. Doch Beispiele aus den Erfahrungen<br />

erfolgreicher MINT-Frauen zeigen, <strong>das</strong>s es auch anders<br />

gehen kann. Nantje Grieser ist Microsoft 365 Adoption & Collaboration<br />

Lead bei Enercon, einem Hersteller von Windenergieanlangen,<br />

und bereits seit 13 Jahren in der IT tätig. »Sicher muss<br />

man auch ein wenig der Typ da<strong>für</strong> sein, in einem männlichen<br />

Umfeld zu arbeiten. Man sollte ein gewisses Selbstbewusstsein<br />

mitbringen«, erklärt sie. »Aber wenn man souverän auftritt und<br />

von sich und seinen Fähigkeiten überzeugt ist, dann hat man<br />

auch keine Probleme, sich in einem männerdominierten Bereich<br />

durchzusetzen.« Dass sie dieses Prinzip erfolgreich umgesetzt<br />

hat, zeigt sich in ihrer Position als Teamleiterin eines<br />

überwiegend männlichen Teams. »Bei manchen männlichen<br />

Kollegen hat man schon <strong>das</strong> Gefühl, sich erst mal beweisen zu<br />

müssen«, erinnert sich die Produktionsingenieurin Julia Stehle<br />

an ihren Berufseinstieg zurück. »Aber sobald man gezeigt hat,<br />

was man kann, spielt es eigentlich keine Rolle mehr, welches Geschlecht<br />

man hat.«<br />

Klettert man auf der MINT-Karriereleiter weiter nach oben, fällt<br />

auf, <strong>das</strong>s die ohnehin schon geringe Zahl an Frauen nochmal<br />

weiter abnimmt. »Viele Frauen denken, sie seien gleichberechtigt,<br />

bis es um <strong>das</strong> Thema Familienplanung geht«, bemerkt Ursula<br />

Köhler. »Dann merken sie, <strong>das</strong>s es leider oft nicht so ist. In diesem<br />

Moment scheiden sie aus dem harten Konkurrenzkampf,<br />

was Positionen und Gehalt angeht, aus. Da müssen Frauen aktiv<br />

dagegen vorgehen.« Wichtig sei vor allem, <strong>das</strong>s Frauen von<br />

sich aus mehr einfordern und sich auf ihre Fähigkeiten berufen.<br />

»Eine Mentorin oder einen Mentor innerhalb des Unternehmens<br />

zu finden, der einen aktiv fördern kann, ist <strong>für</strong> viele<br />

Frauen sehr hilfreich«, erklärt Nantje Grieser. Viele Arbeitgeber<br />

etablieren Programme, die speziell Frauen fördern und die<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern sollen, um <strong>das</strong><br />

Ungleichgewicht vor allem in den höheren Karrierestufen auszugleichen.<br />

Auch in der Lehre an deutschen Hochschulen und<br />

Universitäten zeigt sich ein ähnliches Bild. »Unter den Promovierenden<br />

im MINT-Bereich sind noch relativ viele Frauen, bei<br />

der Habilitation werden es schon weniger und bei den Professuren<br />

dann noch mal weniger«, erklärt Ursula Köhler. »Aber es<br />

gibt eine ganze Reihe von Programmen, die speziell Frauen fördern<br />

und da tut sich auch was.« Das Professorinnenprogramm<br />

des Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />

beispielsweise bietet finanzielle Unterstützung <strong>für</strong> Hochschulen,<br />

die überzeugende Gleichstellungskonzepte vorlegen. Außerdem<br />

werden Programme <strong>für</strong> Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

und Fortbildungen <strong>für</strong> gendergerechte Berufungsverfahren<br />

durch <strong>das</strong> BMBF gefördert.<br />

Foto: riverriver/depositphotos.com | Quelle: Statistisches Bundesamt 2020, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.<br />

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ARBEITSWELTEN<br />

WIE SIEHT DIE ZUKUNFT AUS?<br />

Förderprogramme und Initiativen, sowohl von Unternehmen<br />

als auch von der Politik, sind auf den Weg gebracht<br />

und erste Erfolge lassen sich erkennen. Sind die Weichen<br />

<strong>für</strong> Chancengleichheit und Gendergerechtigkeit im MINT-<br />

Bereich nun endgültig gestellt? »Das ist natürlich ein Blick<br />

in die Glaskugel. Das Thema Frauen und MINT beinhaltet<br />

einen gesellschaftlichen Wandel, und ein solcher Wandel<br />

benötigt in der Regel sehr viel Zeit«, sagt Ulrike Struwe.<br />

»Wichtig ist, <strong>das</strong>s Projekte weiterhin gefördert werden, die<br />

dazu beitragen, <strong>das</strong>s sich etwas ändert. Diese Projekte bieten<br />

wichtige Anlaufstellen <strong>für</strong> Frauen, aber auch <strong>für</strong> Unternehmen,<br />

die an dem Wandel mitwirken wollen. Langfristig<br />

ist natürlich <strong>das</strong> Ziel, <strong>das</strong>s alle Geschlechter alles machen<br />

können und ihren Beruf frei nach Eignung und persönlichen<br />

Neigungen wählen können.« Obwohl <strong>das</strong> Ungleichgewicht<br />

der Geschlechter in der MINT-Welt nach wie vor<br />

deutlich zu spüren ist, zeichnet sich dennoch ein Wandel<br />

ab. Frauen wie Nantje Grieser, Julia Stehle und Dilem Kaya<br />

zeigen, <strong>das</strong>s MINT keineswegs mehr eine reine Männerdomäne<br />

ist, in der man als Frau keine Aussicht auf Erfolg hat.<br />

Auch die Denkweise in Unternehmen verändert sich, es entsteht<br />

ein Bewusstsein <strong>für</strong> die Vorteile gemischter Teams und<br />

Frauen werden explizit gesucht und gefördert. Schließlich<br />

wird MINT-Absolventinnen auch einiges geboten: Es warten<br />

meist sehr gute Arbeitsbedingungen, ein hohes Einkommen<br />

und nicht zuletzt ein vielfältiger, spannender Aufgabenbereich.<br />

»Ich habe mich <strong>für</strong> ein Studium im Bereich IT entschieden,<br />

weil ich die Zukunft mitgestalten und etwas verändern<br />

möchte«, erklärt die adesso-Stipendiatin Dilem Kaya. »Technologien<br />

wie Künstliche Intelligenz werden unsere Zukunft<br />

sein und Frauen sollten an der Entwicklung dieser Technologie<br />

genauso teilhaben wie Männer.« Auch die Anforderungen<br />

und Aufgaben in MINT-Berufen entsprechen schon<br />

lange nicht mehr den gängigen Klischees. »Es werden zunehmend<br />

Kreativität und Kommunikationsstärke in der Informatik<br />

gefragt«, erklärt Nantje Grieser. »Hier können Frauen<br />

oft besonders punkten und ihren Wunsch, mit Menschen zu<br />

interagieren, mit ihrem technischen Wissen verbinden.«<br />

Es lohnt sich also, einen genaueren Blick auf die Studiengangs-<br />

und Stellenangebote zu werfen und frei von gängigen<br />

Vorurteilen gegenüber bestimmten Berufsbildern auf Jobsuche<br />

zu gehen. Denn echte Technik ist auch was <strong>für</strong> Frauen.<br />

Es mangelt ihnen weder an Skills noch an Erfinderinnengeist.<br />

Was bisher noch fehlt, ist eine wirklich klischeefreie<br />

und geschlechterunabhängige Berufswahl <strong>für</strong> junge Frauen<br />

und weibliche Vorbilder, die in der Gesellschaft sichtbar sind.<br />

Und dazu gehört auch, <strong>das</strong>s Sophie sich nicht als Jonas verkleiden<br />

muss, um mit Bagger und Werkzeugkasten spielen<br />

zu dürfen.<br />

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eingeräumt? Dann bist du bei Bewerbungen raus.<br />

»Praxiserfahrung ist immer ein Vorteil, aber kein ›Muss‹. Für<br />

die Handelsunternehmen ist aber durchaus wichtig, wenn<br />

Mitarbeiter*innen die Verkaufsfläche und die Kundenwünsche<br />

kennen. Hochschulabsolvent*innen müssen also ihre<br />

gelernten, theoretischen Inhalte schnell in die Praxis umsetzen<br />

können. Im Handel muss man – selbstverständlich je<br />

nach Einsatzbereich – auch in der Praxis zupacken können.<br />

Dazu kommt ein aufgeschlossenes Auftreten, Kommunikationsfähigkeit<br />

sowie Freude am zwischenmenschlichen Umgang<br />

mit Kund*innen und Kolleg*innen.«<br />

Der Einstieg in den Online-Handel ist die zukunftssicherste<br />

Perspektive.<br />

»Der stationäre Einzelhandel wird von den Kund*innen weiterhin<br />

gewünscht und <strong>für</strong> attraktiv befunden. Da der Online-Handel<br />

seit den letzten Jahren wächst, verfolgen viele<br />

Handelsunternehmen Multichannel oder Omnichannel,<br />

verkaufen also im Geschäft und online. Deshalb wurde beispielsweise<br />

auch der neue Ausbildungsberuf Kaufmann bzw.<br />

Kauffrau im E-Commerce und die berufliche Fortbildung<br />

zum Fachwirt oder zur Fachwirtin im E-Commerce geschaffen.<br />

Auch die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau<br />

im Einzelhandel hat im Rahmen eines Modernisierungsprozesses<br />

die Wahlqualifikation Online-Handel erhalten.«<br />

Schuften ohne Ende: Überstunden & Handel gehören zusammen.<br />

»Das stimmt nicht. Wenn mal Überstunden anfallen, werden sie vergütet oder durch<br />

Freizeit ausgeglichen. Die längeren Öffnungszeiten führen nicht zu längeren Arbeitszeiten<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Arbeitnehmer*innen. Die Unternehmen organisieren<br />

lange Öffnungszeiten beispielsweise über Schichtsysteme.«<br />

Heute braucht man doch <strong>für</strong> alle Jobs Kenntnisse in der Informatik.<br />

Der Handel ist da bestimmt keine Ausnahme, oder?<br />

»Der Handel befindet sich im stetigen Wandel. Digitalisierungsprozesse gehören<br />

dazu. Für diese suchen auch die Handelsunternehmen IT-Expert*innen. Aber nicht<br />

jeder Mitarbeiter bzw. jede Mitarbeiterin muss IT-Kenntnisse haben. Die Unternehmen<br />

bilden ihre Mitarbeiter *innen bei der Einführung von z. B. neuem Warenflussmanagement,<br />

Bezahlmethoden und Tools <strong>für</strong> die Kundenberatung weiter.«<br />

Der Chefsessel gehört den Männern!<br />

»Frauen in Führungspositionen? Im Einzelhandel die Regel! 38 Prozent der Führungskräfte<br />

auf der ersten Führungsebene sind im Einzelhandel weiblich, auf der<br />

zweiten Führungsebene sind es sogar 65 Prozent: deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen<br />

Durchschnitt von 40 Prozent.«<br />

Ohne Duales Studium kann ich den Einstieg in den Handel vergessen.<br />

»Handels-Ziele sind klar vorgegeben: Zufriedene Kund*innen und Gewinn erwirtschaften.<br />

Um <strong>das</strong> zu erreichen, werden im Handel viele betriebswirtschaftliche Prozesse<br />

angestoßen und ganz unterschiedliche Fachkräfte benötigt. Im Einzelhandel<br />

dominiert die ›Karriere mit Lehre‹. Über 80 Prozent der Führungskräfte haben<br />

mit einer Ausbildung begonnen. Die Karriere kann also durchaus mit einer zweioder<br />

dreijährigen Ausbildung starten. Ein Abiturientenprogramm des Handels –<br />

ein dreijähriges Qualifikationsprogramm aus Aus- und Fortbildung, optional mit<br />

Ausbilderschein – starten. Der Einstieg kann aber auch über ein Duales Studium gelingen,<br />

welches ebenso wie die Abiturient*innenprogramme besonders anspruchsvoll<br />

ist, weil es Theorie und Praxis miteinander verzahnt. Darüber hinaus werden<br />

auch Akademiker*innen gesucht, beispielsweise Absolvent*innen eines klassischen<br />

BWL-Studiums mit handelsspezifischer Vertiefung als auch ein Handelsmanagement-<br />

oder Logistikstudium. Gesucht werden u. a. Jurist*innen, Architekt*innen,<br />

Wirtschaftspsycholog*innen sowie Marketing- und IT-Expert*innen.«<br />

Text: Florian Grobbel | Illustration: labitase.gmail.com /depositphotos.com<br />

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Jedes Jahr begrüßen wir in der Ferrero Familie viele neue Talente. In unserem internationalen<br />

Umfeld bieten wir ihnen zahlreiche Möglichkeiten, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und<br />

ihre Karriereträume zu verwirklichen. Denn wie keinem anderen Unternehmen ist es uns<br />

gelungen, die Welt der Süßwaren dauerhaft zu prägen. Als Familienunternehmen setzen wir<br />

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gleichermaßen begeistert. Überall auf der Welt lassen wir Herzen höher schlagen, indem wir<br />

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Mit guten Gewohnheiten, planvoller Lebensführung und Selfcare ist <strong>das</strong> ja<br />

so 'ne Sache – nach dem Motto »War einmal Joggen, hat nix geholfen« wollten<br />

wir wissen: Wie lange muss man heilspendende, aber eher spaßfreie<br />

Dinge täglich tun, um sie als dann hoffentlich heilsame Routine und ohne<br />

ultra davon genervt zu sein, in den Alltag integrieren, ja, sie nicht mehr<br />

missen zu wollen - uuuund: geht <strong>das</strong> überhaupt. Also haben wir 6, 12, 18<br />

erfunden und sechs Wochen lang zu zwölft achtzehn Aktivitäten ausprobiert.<br />

Um am Schluss abzurechnen: Darf <strong>das</strong> bleiben? Muss <strong>das</strong> weg? Und<br />

was haben die sechs Wochen in uns verändert? Unser menschenredaktionsversuchsgewordenes<br />

Try Out for a vielleicht better life <strong>für</strong> euch - voilá.<br />

<br />

JEDEN MORGEN FREMDES RADIO HÖREN<br />

Ich geb es gerne zu: Diese Challenge gehörte garantiert nicht zu den schwersten. Sich morgens vom<br />

Radio berieseln lassen, war sowieso hin und wieder meine Routine. Ich überlegte mir täglich nach<br />

dem Aufstehen, wo die Reise hingehen sollte. So wählte ich Morgen <strong>für</strong> Morgen bewusst immer unterschiedliches<br />

Programm und reiste von Äthiopien über Chile bis in die Mongolei. Es machte Spaß,<br />

zu erraten, ob ich an einen Nachrichten-, Hit- oder Schlagersender geraten war und was um Himmels<br />

Willen in den Werbungen angepriesen wurde. Klar, manchmal war es auch nervig, wenn die Moderatoren<br />

im Lesothischen Radio nicht aufhören wollten, ins übersteuerte Mikrofon zu brüllen,<br />

aber viel öfter habe ich richtig gute neue Geschmäcker abgreifen können und viel gelernt.<br />

Zum Beispiel, <strong>das</strong>s es auf der Elfenbeinküste richtig coole, funky-französische Musik<br />

gibt und man im Vatikan wohl gerne zu den Bee Gees aufsteht. // Florian<br />

<br />

JEDEN MORGEN EIN GLAS HEISSES WASSER TRINKEN<br />

Am Anfang? Gewöhnungsbedürftig. Weil heißes Wasser<br />

ohne Tee, hm, noch dazu 10 Minuten abgekocht auf nüchternen<br />

Magen – <strong>das</strong> klingt mediumbegrenzt im Genuss.<br />

Kommt übrigens aus der ayurvedischen Lehre und soll den<br />

Körper reinigen und <strong>das</strong> (Verdauungs-)System auf Touren<br />

bringen. Nach drei Wochen? Schon besser. Macht irgendwie<br />

– wach. Läutet den Tag ein. Nach sechs Wochen?<br />

Get up, stand up und drink your heißes Wasser! Ja, man<br />

glaubt es kaum - es ist meine persönliche Morgenroutine<br />

geworden. Und ab morgen? Probier ich's mit Apfelessig im<br />

Mix. Was ist nur los mit mir? // Josef<br />

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REALITY CHECK<br />

<br />

KEINE INSTA-WERBUNG KLICKEN<br />

Mit dieser Challenge hab ich es mir echt nicht leicht gemacht. Ich bin sehr anfällig <strong>für</strong> schöne,<br />

aber nicht immer nützliche Dinge. Oft hole ich mir Inspiration bei Instagram. Leider gibts da<br />

auch viele Werbeanzeigen im Feed. Man ist also immer nur einen Klick vom nächsten Kauf<br />

entfernt. 6 Wochen lang habe ich mich zusammen gerissen und keine Werbelinks bei Instagram<br />

geklickt. Am Anfang fiel mir <strong>das</strong> ziemlich schwer. Prompt in der zweiten Woche ist es<br />

passiert. Ich habe eine Werbeanzeige geklickt und mich direkt total schlecht gefühlt. Nach anfänglichen<br />

Start-Schwierigkeiten war ich langsam so konditioniert, <strong>das</strong>s ich Werbeanzeigen<br />

zwar wahrgenommen habe, sie aber aktiv nicht geklickt und mir bewusst gemacht habe, <strong>das</strong>s<br />

sie nur eine »Falle« sind. Ich würde behaupten, <strong>das</strong>s sich nach etwa vier Wochen eine Routine<br />

eingestellt hat und mich Werbeanzeigen nicht mehr gecatched haben. Ich weiß nicht, ob ich<br />

in Zukunft nie mehr Werbeanzeigen klicken werde. Aber eins ist sicher: Ich nehme Insta-<br />

Werbung viel bewusster wahr und entscheide mich meistens aktiv dagegen, die Werbung<br />

anzuklicken. Mission completed! // Vanessa<br />

<br />

ZWEIMAL DIE WOCHE EINEN BRIEF SCHREIBEN<br />

Liebe Leserin, Lieber Leser,<br />

ich hoffe dir geht es gut, mir geht es super. Das Wetter ist schön! – Genau so wollte ich die<br />

Challenge nicht angehen. Eigentlich hab ich mir als gelernter Germanist die Sache ziemlich<br />

einfach vorgestellt, mir einen klassisch-linierten Briefblock gegönnt und frische Patronen <strong>für</strong><br />

den guten Füller gekauft. Bei der Auswahl meiner Briefbekanntschaften legte ich den Fokus<br />

vor allem auf Leute, die mich in meinem Leben stark geprägt haben oder bei denen ich mich<br />

schon länger nicht gemeldet hatte – inklusive alten Schulfreund*innen, meiner Deutschlehrerin<br />

und dem YouTuber Gronkh, dessen Videos mich durch meine Pubertät begleitet haben.<br />

Das Schreiben der Briefe war wirklich etwas superschönes und erholsames. Ich rate dabei<br />

aber dringlichst zu Stift und Papier zu greifen: Auf dem Computer lässt sich Geschriebenes<br />

mit einem Klick löschen – was einmal auf dem Papier steht, bleibt. Man überlegt daher an<br />

jedem Wort, <strong>das</strong> man der Person mitteilen will und setzt sich so <strong>für</strong> eine Stunde mit nichts<br />

anderem auseinander als einem lieben Menschen und der Dankbarkeit – ein fast meditativer<br />

Zustand. Obwohl <strong>das</strong> jetzt alles so toll klingt, muss ich sagen, <strong>das</strong>s ich diese Challenge nicht<br />

abgeschlossen habe. Der strenge Druck, jede Woche zwei Briefe schreiben zu »müssen«, passt<br />

einfach partout nicht zu der Freigeistigkeit, Inspiration und Ruhe, die man <strong>für</strong> einen persönlichen,<br />

ernstgemeinten Brief braucht. Daher rate ich euch: Schreibt mehr Briefe! Traut euch!<br />

Denn tatsächlich gehört da auch ein bisschen Mut dazu; aber setzt euch nicht unter Druck –<br />

vielleicht kommt ja sogar eine Antwort, die euch überraschen wird. // Florian<br />

<br />

JEDEN MORGEN AUF DIE UNI FREUEN<br />

Oh leck. Was'n <strong>das</strong> <strong>für</strong> 'ne Aufgabe? Ich schicke<br />

voraus: Ich studier Medizin. Im fünften<br />

Semester, drei davon digital. Den Spaßfaktor<br />

kann man sich vorstellen. Daher eigentlich<br />

umso besser, die Freu-Challenge zu machen<br />

– Glücklichsein soll ja angeblich eine Entscheidung<br />

sein. Also hab ich mich schon vor<br />

dem Laptop-Anwerfen in aller Hergottsfrüh<br />

gebrainwasht, den Gedanken »ach du Scheiße,<br />

jetzt 90 Minuten Neurophysiologie« durch<br />

»Cool, gleich in der Früh <strong>das</strong> erste Hassfach«<br />

ersetzt. Jeden Morgen. Auch wenn diese Form<br />

von Gehirntraining theoretisch oder glücksforscherisch<br />

wahrscheinlich sinnvoll ist – es<br />

nervt. Und ist künstlich. Nicht immer, aber<br />

oft. Ich find's auch gar nicht schlimm, mal<br />

was so richtig ätzend zu finden – man steht's<br />

ja trotzdem durch und daran wächst man ja<br />

auch. Daher: Kann man machen, muss man<br />

aber nicht. // Stefan<br />

<br />

ALLES IMMER SOFORT AUFRÄUMEN<br />

Die Unordnung. Tatatataa (dramatische Musik). Sozusagen mein Endgegner im Alltag.<br />

Theoretisch eine überschaubare Mission: Dinge sofort nach Gebrauch wieder<br />

an ihren Ursprungsort zu legen. Haben doch alle Dinge im Leben<br />

ihren Platz. Das erwartete Ergebnis: Meine Wohnung hätte loftigen<br />

Charakter und ich keine Schweißausbrüche wenn es an der Tür klingelt.<br />

Verlockend. Nach sechs Wochen ist ausgeträumt. Die knallharte<br />

Realität: Die größte Hürde ist die Trägheit der eigenen Masse. Not your ernst,<br />

<strong>das</strong> Telefon nach Gesprächsende in die Ladestation zu tragen oder im Mittagstief<br />

emisg den Tisch abzuräumen. Gegenstände, denen ich aus taktischen Gründen einen Platz<br />

zuweisen musste, sind nicht mehr auffindbar. Obwohl ich den Ort weise und logisch ermittelt<br />

hatte. Der Versuch meine Gedanken zurückzuverfolgen endet in einer Sackgasse. Das Objekt<br />

ist weg. Das ist noch ärgerlicher als kontrollierte Unordnung. Vorher hätte ich gewußt wo es lag.<br />

Was bleibt ist ein eigenartiges Gefühl von meinem Gehirn überlistet worden zu sein. Es grinst.<br />

Fazit: Die Idee ist sehr lobenswert. Im Testzeitraum konnte eine gewisse Grundordnung etabliert<br />

werden und es fühlt sich unglaublich gut an. Aber irgendwie bin ich doch ein Freigeist und will<br />

mir nicht von Gegenständen vorschreiben lassen wo ich sie wann hinbringen muss. Gibt ja<br />

schon genug Regeln im Leben. Und es gibt auch Dinge, die keinen Platz haben wollen. Oder<br />

überall passend sind. Zum Beispiel Kätzchen, Handys und Snacks. // Andrea<br />

Illustrationen: likozor, patrimonio, PantherMediaSeller/depositphotos.com, catalyststuff/freepik.com<br />

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REALITY CHECK<br />

<br />

KOMPLETT GEGENDERT SPRECHEN<br />

Und zwar ganz bewußt. Ich bin ehrlich, ich habe es bis zum Schluss der sechs Wochen nicht auf<br />

die Kette bekommen, mir die Thematik so einzutrichtern, <strong>das</strong>s mein Hirn wie von selbst bei jedem<br />

genderfähigen Wort schaltet. Während es beim Schreiben schon fast zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden ist, bin ich beim Sprechen dann doch eher regelmäßig in's Stocken geraten. Nicht aus<br />

Unwissen. Eher weil mir erst dann bewusst wurde, <strong>das</strong>s ich's schon wieder vermasselt habe, wenn<br />

ich schon zehn Sätze weiter war. Und dann gab's wieder Momente, da flutschte es nur so vor lauter<br />

*innen, aber auch <strong>das</strong> wollte mich nicht recht zufrieden stellen, fühlte sich der Versuch, sich vollends<br />

der Genderei zu bemächtigen doch eher nach purer Inkonsequenz an. Ich frage mich, ob <strong>für</strong> diesen<br />

Prozess <strong>das</strong> unmittelbare Umfeld zum Fruchten beiträgt, denn tatsächlich geht in meinem Dunstkreis<br />

die gegenderte Sprache eher unter. Die Tagesschau im Instafeed dagegen zeigt mir jeden Tag<br />

auf's Neue auf, wie man's richtig macht. Das allerdings gerät in der alltäglichen Kommunikation mit<br />

einem Dreijährigen dann ganz schnell wieder in Vergessenheit. // Vivi<br />

<br />

JEDEN ABEND DREI GUTE DINGE AUFSCHREIBEN<br />

Mir persönlich hat es nur bedingt geholfen bzw. etwas<br />

bewirkt. Das ständige darauf Achten, ja meine positiven<br />

Erlebnisse auf <strong>das</strong> Papier zu bringen, hat schon<br />

einen gewissen Stressfaktor. Aber: Positiv gesehen,<br />

kann es einem helfen, seine tollen Momente oder<br />

Erlebnisse festzuhalten. Man geht viel leichter durch<br />

den folgenden Tag. Zusammengefasst: Für den<br />

Ein oder Anderen kann <strong>das</strong> schon einen<br />

positiven Effekt haben, natürlich individuell<br />

gesehen. // Benny<br />

<br />

JEDEN ABEND DAS GESICHT WASCHEN<br />

Diese Challenge klingt, als ob ich ansonsten pottsaumäßig niemals Seife an mein<br />

Konterfei ließe. Dem ist natürlich nicht so. Aber jeden (!)Abend? Da sind unter<br />

nicht-Challengebedingungen schon mal kleine Gaps drin. Aber jetzt: Sechs Wochen,<br />

jeden Abend, mit Waschcreme und sogar, jaha, Peeling zwei mal die Woche.<br />

Hinterher gabs Feuchtigkeitscreme, und fertig war der gepflegte Max. Fazit Nr 1:<br />

Ich sehe nicht merklich anders aus als vor den sechs Wochen. Nr. 2: Die Wascherund<br />

Plegerei fühlt sich als Tagesabschluss-Ritual schon irgendwie gut an. Nr 3: So<br />

gut, <strong>das</strong>s mir <strong>das</strong> unwiderbringlich in Schweiß und Blut eingeflossen wäre, aber<br />

auch wieder nicht. Nr 4: Ich werd die Rübe abends künftig öfter pflegend versorgen,<br />

aber nicht immer. Weil: Balance is the key. Genau. // Max<br />

Yay oder hmm?<br />

Wie gut<br />

waren deine<br />

Kurse?<br />

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REALITY CHECK<br />

<br />

DINNER CANCELLING<br />

Wieso hab ich mich <strong>für</strong> diese Challenge entschieden? Naja, ich glaube ein paar Pfunde weniger auf den<br />

Rippen können nicht schaden. Zumindest hab ich mir <strong>das</strong> von dem Selbstexperiment erhofft. Achtsamer<br />

essen, schauen wie der Körper reagiert und gucken ob die Zahl auf der Waage ein bisschen nach unten<br />

geht. Ich bin eine Genießerin. Eine die gerne leckeres Essen isst. Ich koche auch gern selbst. Hinzu kommt,<br />

<strong>das</strong>s ich abends meistens lange wach bin. Sich da zusammenzureißen und mit knurrendem Magen auf<br />

dem Sofa zu sitzen ist schon eine Herausforderung. Denn abends knurrte mein Magen während dieses<br />

Experiments oft. Vorteil vom Dinner Cancelling: Man hat abends ganz viel Zeit <strong>für</strong> anderes Zeugs. Zum<br />

Beispiel Wäsche waschen, putzen, aufräumen und anderen Kram. Nachteil: Ich wache morgens mit einem<br />

riiiesen Loch im Bauch auf, bin leicht zittrig und bringe dennoch nicht wirklich was runter. Mmmh,<br />

ob ich dieses Konzept künftig weiterverfolgen werde? Ich glaube eher nicht. Zusammenfassend gesagt:<br />

Dinner Cancelling ist kein Konzept <strong>für</strong> mich, <strong>das</strong> kann ich nach den sechs Wochen Selbstexperiment<br />

sagen. Ich könnte mir besser vorstellen einfach <strong>das</strong> Frühstück ausfallen zu lassen. Wie so oft bei Diäten<br />

oder Ernährungsumstellungen ist vor allem Disziplin gefragt. // Vanessa<br />

<br />

ABSCHLUSSARBEIT STRUKTURIERT ANGEHEN<br />

Wuh, ich hab mich wirklich schwerstgetan, vor allem damit, endlich anzufangen mit der Bachelor-<br />

Arbeit. Klar, im Kopf wälzt du die Gliederung, <strong>das</strong> Thema, die Fragestellung – aber praktisch, auf dem<br />

Papier bzw. im Laptop: Fehlanzeige. Jeden Abend im Bett <strong>das</strong> gleiche Memo an mich selber: Morgen<br />

fängst du an!!! Das hat wieder und wieder nicht geklappt. Also hab ich mir <strong>für</strong> vier Wochen einmal<br />

pro Woche »professionelle« Hilfe von außerhalb geholt, so eine Art »Nachhilfe«. Mit diesem Typen<br />

hab ich eine Struktur erarbeitet, an die ich mich halten musste, um nicht in der Folgewoche wie der<br />

Komplettloser mit leeren Händen dazustehen. Wir haben zum einen einen Zielplan entwickelt, wann<br />

ich welches Stadium der Bachelorarbeit erreicht haben wollte. Also: Wann Glieder-ung, wann<br />

Materialsichtung, wann praktische Versuche, wann schreiben, wann Korrektur und so weiter.<br />

Dazu dann einen festgelegten Tagesplan, zu dem ich mich comitten musste und<br />

zusagen, ihn vier Wochen einzuhalten: aufstehen 7:15 Uhr, Cappucino, kurzer<br />

Sport und Newscheck, dann BA-Arbeit bis 13:00 Uhr, Pause und dann<br />

wieder BA von 14 bis 16:30 Uhr. Jeden Tag wochentags, Wochenende<br />

frei. Gut strukturierte Leute schaffen <strong>das</strong> sicher easy alleine, <strong>für</strong> mich<br />

war dieser kleine Arschtritt von extern sehr rettend. Die Struktur<br />

und vor allem <strong>das</strong> Annehmen dieser Struktur hat mir geholfen, nicht<br />

einfach aufzustehen, wenn es gehakt hat und irgendwas anderes zu<br />

machen, sondern dranzubleiben. Gerade die ersten Wochen extrem<br />

hilfreich! Kann ich nur empfehlen, wenn du nicht weiterkommst.<br />

// Lorenz<br />

<br />

JEDE UNI-VERANSTALTUNG VOR- UND<br />

NACHBEREITEN<br />

Ok. Ich studiere P&E. (Das reimt sich, fällt mir grad<br />

auf). P steht <strong>für</strong> Philosophy und E <strong>für</strong> Economics, ich<br />

hab also in meinem Studium <strong>das</strong> Beste aus beiden<br />

Welten vereint: Labern (P) und Lernen (E). Und auch<br />

in P muss man viel lernen, sonst weiß man nicht,<br />

worüber man da labern soll. Als ich die Challenge gezogen<br />

hatte, war klar: Jeden Tag – und zwar wirklich<br />

JEDEN – eine halbe Stunde Vor- und Nachbereitung.<br />

Streber reloaded. Das Beste daran war: Ich war noch<br />

nie so frei von schlechtem Gewissen wie in diesen<br />

sechs Wochen. Jetzt weiß ich, wie die Sterber in der<br />

Schule sich gefühlt haben, die wirklich immer jede<br />

Hausaufgabe gemacht hatten! Ich gestehe: Ich habs<br />

nicht durchgezogen. Irgendwann hatte ich einfach<br />

keinen Bock mehr, wollte lieber in den Hofgarten als<br />

an den Schreibtisch und überhaupt: Manche Fächer<br />

sind der Mühe gar nicht wert. // Josef<br />

Taugt die Routine oder nicht? Unser Test-Staff:<br />

Vanessa // <strong>audimax</strong>-Redakteurin, Orga-Queen und Essensliebhaberin<br />

Lorenz // bekennender Aufschieber, studiert Wirtschaftsinformatik<br />

Franzi // Längschläferin und Wirtschaftsprüferin<br />

Vivien // <strong>audimax</strong>-Redakteurin, Wort-Jongleurin und Perfektionistin<br />

Nini // Menschenfreundin, studiert Logopädie<br />

Barbara // <strong>audimax</strong>-Urgestein und Heftentwicklerin<br />

Florian // <strong>audimax</strong>-Redakteur, Imitationskünstler und Wortliebhaber<br />

Stefan // Fleißbolzen, studiert Medizin<br />

Andrea // Kreativgenie und <strong>audimax</strong>-Layouterin<br />

Jule // studiert Crossmedia-Redaktion und ist Rennradlerin<br />

Benny // hält nicht viel von Esoterik, Finanzbeamter<br />

Josef // Disziplinfreak, studiert Philosophy and Economics<br />

Max // Morgenmuffel und Feuerwehrler, studiert Digital Marketing<br />

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GIBT ES EINEN FREIEN WILLEN?<br />

Traust du dich,<br />

ehrlich zu dir<br />

selbst zu sein?<br />

IST JEDER MENSCH GLEICH VIEL WERT?<br />

Was hält<br />

dich zurück?<br />

WARUM KANN ICH NICHT EINSCHLAFEN?<br />

100<br />

Was würde<br />

ich tun, wenn ich<br />

nicht scheitern<br />

könnte?<br />

DIE WIR UNS JETZT STELLEN<br />

WAS BEWEGT DEIN HERZ?<br />

FRAGEN<br />

Was könntest du<br />

ohne Probleme 24<br />

Stunden am Stück<br />

machen?<br />

WAS WAR DIE ERSTE FRAGE DIE GESTELLT WURDE?<br />

Wie weit<br />

bin ich bereit, mich<br />

zum Wohle der<br />

Gesellschaft<br />

einzuschränken?<br />

Muss ich immer<br />

100 Prozent<br />

geben?<br />

WELCHE FRAGEN BEWEGEN DIE WELT?<br />

WIE ROLLT MAN KLOPAPIER RICHTIG AB?<br />

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BRAINSTORMING<br />

WAS ESSE ICH AM BESTEN, UM PRODUKTIV<br />

UND KONZENTRIERT ZU SEIN?<br />

Zu den Konzentrations-Pushern zählen beispielsweise Chlorophyll, Tyrosin,<br />

Tryptophan, Magnesium, Acetylcholin, Dopamin und Vitamin B12.<br />

Klingt erstmal wie im Chemie-Unterricht? Keine Panik, wenn du dich ausgewogen<br />

ernährst und regelmäßig Nahrungsmittel wie Salat, Spinat, Fisch,<br />

Fleisch, Milchprodukte, Soja und Hülsenfrüchte zur dir nimmst, bist du gut<br />

aufgestellt. Kalzium hilft dir dabei, <strong>das</strong> Gelernte gut zu behalten, denn es fördert<br />

die Informationsvermittlung in den Synapsen und kommt vor allem in<br />

Mohn- und Sesamsamen, Hartkäsesorten und Mandeln vor. Es gibt noch<br />

viele weitere Nahrungsmittel und Snacks, die dich in der Prüfungsphase mit<br />

wichtigen Nährstoffen <strong>für</strong>s Gehirn versorgen können. Wenn du mehr Wissenswertes<br />

dazu erfahren möchtest, ist <strong>das</strong> Buch »Nervennahrung – Das richtige<br />

Essen <strong>für</strong> starke Nerven und ein gutes Gedächtnis« von Diplom-Biologin<br />

und Ernährungswissenschaftlerin Dr. Andrea Flemmer eine gute Lektüre.<br />

...was ist meine Identität?<br />

Es gibt nicht nur DIE eine Identität, denn es existieren<br />

viele Ausprägungen von Identität. Beispielsweise sexuelle,<br />

religiöse, ethnische, kulturelle Identität. Per Definition<br />

ist Identität die »Gesamtheit der Eigentümlichkeiten,<br />

die eine Entität, einen Gegenstand oder ein Objekt kennzeichnen<br />

und als Individuum von anderen unterscheiden.<br />

In ähnlichem Sinn wird der Begriff auch zur Charakterisierung<br />

von Personen verwendet.« Oft werden Fragen<br />

von Identität und kollektiven Kategorien in politischen<br />

Debatten teils kontrovers verhandelt. In seinem Buch<br />

»Identitäten – Die Fiktionen der Zugehörigkeit« macht<br />

der britische Philosoph Kwame Anthony Appiah auf die<br />

Widersprüchlichkeiten solcher Kategoriebildungen aufmerksam<br />

und zeigt, wie fluide und wandelbar Identitäten<br />

sein können. Bei der Beantwortung der Frage kann dir<br />

<strong>das</strong> Buch helfen. Du findest es auf der Webseite der Bundeszentrale<br />

<strong>für</strong> politische Bildung: www.bpb.de<br />

Müssen wir arbeiten<br />

bis wir<br />

80<br />

sind?<br />

Wie<br />

wäre<br />

es,wenn<br />

man unsterblich<br />

wäre?<br />

Alexa,<br />

was<br />

denkst<br />

du?<br />

Nennen die<br />

Menschen uns<br />

in 100 Jahren<br />

wirklich rückschrittig?<br />

WIE SCHAFFT MAN ES ALLE<br />

BÄLLE IN DER LUFT ZU HALTEN?<br />

Sven Gábor Jánszky, Zukunftsforscher<br />

Der wesentliche Punkt ist, wie Menschen heute ihren<br />

Körper und die Medizin betrachten. Ich glaube, aus Blick<br />

der Zukunft ist es völlig irre, zu glauben, <strong>das</strong>s unser Körper<br />

entweder gesund oder krank ist – und wenn er krank<br />

ist, eine Medizin verschrieben kriegt, die pauschal <strong>für</strong><br />

alle Menschen der Welt gemacht ist. Was in der Zukunft<br />

an dieser Stelle normal sein wird ist, <strong>das</strong>s jeder Mensch<br />

weiß: Das sind meine körperlichen Konstitutionen, so sehen<br />

meine Gene aus, diese Krankheiten sind dort angelegt.<br />

Und die Folge ist, <strong>das</strong>s der menschliche Körper dadurch<br />

viel länger lebt. Dass man ihn dadurch individuell<br />

behandeln kann und in den meisten Fällen gar nicht erst<br />

krank werden lässt, sondern die Symptome früher erkennt,<br />

sorgt da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s der menschliche Körper auch 120<br />

Jahre alt werden wird.<br />

Nicht erst seit dem Bun-<br />

destagswahlkampf <strong>2021</strong> spielt <strong>das</strong> Thema Rente eine entscheidende und auch emotionale Rolle. Denn<br />

Fakt ist: Die Gesellschaft<br />

wird immer älter und es gibt zu wenig Nachwuchs auf dem Arbeitsmarkt. Währenddessen stehen die<br />

Baby-Boomer vor der<br />

Verrentung – und <strong>das</strong> sind ganz schön viele! Müssen junge Studis vorm Jobeintritt also damit rechnen,<br />

noch mit 80 im Unter-<br />

nehmen zu stehen? Zunächst muss man festhalten: Die Tendenz geht in diese Richtung. 2018 waren<br />

etwa acht Prozent der über 65-jährigen berufstätig; doppelt so viele wie noch 2009 und auch im letzten Jahr arbeiteten mit ca. 1,04 Millionen Menschen<br />

so viele Rentner*innen wie nie zuvor. Das Arbeitsleben bis mindestens 70 ist daher auf jeden Fall eine realistische Zukunft, auch wenn es durchaus Kritik<br />

gibt: Einerseits steigt zwar die Lebenserwartung, was aber nicht heißen muss, <strong>das</strong>s Menschen im Alter noch gesundheitlich in der Lage <strong>für</strong> schwere<br />

Arbeit sind. Andererseits stellt es sich <strong>für</strong> ältere Leute auch schwerer dar, überhaupt einen Job zu finden. Für viele Kritiker*innen steht deshalb fest: Einfach<br />

<strong>das</strong> Rentenalter erhöhen ist zu wenig, auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen müssen verändert werden, damit ein Arbeiten jenseits der<br />

65 kein zwingender Überlebensgrund sein muss, auch wenn der Körper da<strong>für</strong> eigentlich nicht mehr in der Lage ist.<br />

WIE HAT DIE PANDEMIE RECRUITING,<br />

STUDIUM UND JOBEINSTIEG VERÄNDERT?<br />

Jobteaser hat hierzu eine Studie veröffentlicht, an der 2.728 Studierende und<br />

Alumni teilgenommen haben. Während sich noch im September 2020 nur 32<br />

Prozent der Studierenden in ihrer beruflichen Zukunft durch die Pandemie beeinträchtigt<br />

sahen, haben ein gutes halbes Jahr später mehr als 80 Prozent keinen<br />

klaren Karriereweg mehr vor Augen. 48 Prozent der Absolvent*innen, die<br />

sich aktuell auf Jobsuche befinden, findet aufgrund der Pandemie keine Arbeitsstelle.<br />

Wenn dann endlich ein Job gefunden wird, dann starten 76 Prozent aller<br />

Hochschulabsolvent*innen ihr Erwerbsleben vollständig oder teilweise aus dem<br />

Homeoffice. Eingewöhnen im neuen Job? Fehlanzeige! Mehr Daten und Fakten<br />

zur Studie findest du unter www.pr-ip.de/jobteaser<br />

Wieviel Punkt Schriftgröße<br />

kann man noch<br />

lesen? Das ist 5 Punkt.<br />

Bananen wachsen an so<br />

genannten Stauden. An diesen Bananenstauden<br />

hängt ein Büschel mit Blüten, aus<br />

denen später Bananen werden. Da <strong>das</strong> ein ganz<br />

schönes Gewicht ist, zieht es den Büschel nach unten.<br />

Die Bananenfrucht wächst allerdings seitlich aus der<br />

ersten Staude heraus. Um sich dem lebensnotwendigen<br />

Licht zuzuwenden, muss sie sich nach oben krümmen.<br />

Würde sie von vornherein gleichmäßig vom Licht<br />

beschienen werden, würde sie gerade wachsen.<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 57<br />

??? Warum ist die Banane krumm ???????


BRAINSTORMING<br />

Wie kann man Prüfungsangst<br />

loswerden, Frau Dr. Wolf?<br />

»Eine Strategie ist z.B., sich eine positive Vorstellung der Prüfungssituation zu gestalten. Wenn du<br />

dir die Prüfungssituation in düsteren Farben ausmalst, dich hilflos auf dem Kuli kauend vor dem<br />

leeren Papier sitzend siehst, dann musst du Angst empfinden. Du kannst aber bewusst eine alternative<br />

Vorstellung dagegensetzen und dich darin üben, mit der Angst in Prüfungssituationen umzugehen:<br />

Stell dir die Situation möglichst lebendig vor, den Raum, die Sitzordnung, die anwesenden<br />

Personen. Stell dir vor, wie deine Angstgefühle auftauchen und du damit umgehen kannst. Sag dir:<br />

»Bleib ruhig. Du hast dich gut vorbereitet. Niemand will dir schaden. Deine Angst wird vorübergehen.<br />

Konzentriere dich auf die Fragen. Wenn du eine Frage nicht beantworten kannst, ist <strong>das</strong> keine<br />

Katastrophe. Bleib ruhig, atme tief. Du kannst die Situation bewältigen.« Wichtig: Mal dir aus, wie<br />

du deinen Körper beruhigst und du deine Fassung wiedergewinnen kannst, auch wenn die Angst<br />

auftaucht. Wiederhol die positiven Vorstellungen immer, wenn die Katastrohpenphantasien kommen.«<br />

Dr. Doris Wolf, Autorin von »So überwinden Sie Prüfungsängste<br />

KURZE HOSE:<br />

SOMMER-KLASSIKER<br />

ODER GANZ-JAHRES-<br />

KLEIDUNGSSTÜCK?<br />

KOMMT<br />

DIESES<br />

JAHR<br />

ENDLICH<br />

MEIN<br />

HOGWARTS-BRIEF?<br />

Was ist<br />

Liebe<br />

und kann<br />

man <strong>für</strong><br />

immer<br />

die<br />

gleiche<br />

Person<br />

lieben?<br />

WANN LANDEN OVERHEAD<br />

PROJEKTOREN ENDLICH AUF<br />

DEM SCHROTTHAUFEN?<br />

Anja Karliczek, Bundesbildungsministerin //<br />

»In der Schule der Zukunft bestimmen Laptop,<br />

Cloud und Whiteboard <strong>das</strong> Geschehen. Zum<br />

Glück hat diese Zukunft bei vielen bereits begonnen.<br />

Der Overheadprojektor schaut nur<br />

noch von der Seite zu. Trotzdem mein Rat:<br />

nicht einfach entsorgen, sondern irgendwo im<br />

Keller gut aufbewahren. So, wie <strong>das</strong> viele Menschen<br />

mit ihren alten Plattenspielern auch machen.<br />

Man weiß ja nie ...«<br />

KOMMT<br />

GREAT BRITAIN<br />

IN DIE EU<br />

ZURÜCK?<br />

Birgit Bujard, Politikwissenschaftlerin<br />

// Zumindest in der<br />

näheren Zukunft wird es keine Rückkehr<br />

des Vereinigten Königreichs in die EU geben.<br />

Auch nach dem Brexit bleibt die britische Bevölkerung<br />

in der Frage der Zugehörigkeit zur Europäischen<br />

Union tief gespalten. Wie es weitergeht,<br />

wird auch davon abhängen, wie sich die Beziehung<br />

zwischen EU und Vereinigtem Königreich<br />

in den nächsten Jahren entwickelt. Trotz des<br />

Abkommens von Dezember 2020 sind noch<br />

viele Aspekte dieses neuen Verhältnisses unklar.<br />

Worauf kann ich<br />

nicht mehr verzichten,<br />

auch wenn mir <strong>das</strong><br />

peinlich ist?<br />

Für die Religionswissenschaft ist <strong>das</strong> eine empirische Frage. Genau<br />

genommen sind es zwei Fragen, die nicht unmittelbar miteinander zusammenhängen.<br />

Auf die Frage: »Braucht der Mensch einen Glauben?«,<br />

würde ich antworten: Anscheinend nicht! Empirische Studien zu Ostdeutschland<br />

zeigen z.B., <strong>das</strong>s hier bis zu 70 Prozent der Bevölkerung keinerlei<br />

Anzeichen persönlicher Religiosität zeigen und dabei oft keinen<br />

unzufriedenen Eindruck machen. Mit dieser Feststellung geht jedoch<br />

nicht automatisch einher, <strong>das</strong>s »Religion irgendwann aussterben wird«.<br />

Denn zeitgleich zum beschriebenen Säkularisierungstrend existieren<br />

in Deutschland und darüber hinaus nach wie vor sehr vitale, wachsende<br />

religiöse Milieus unterschiedlichster Fasson. Zudem lässt sich Religion<br />

kaum isoliert betrachten, denn sie ist häufig in komplexe Gesellschaftsstrukturen<br />

verwoben und verändert dabei kontinuierlich ihre Gestalt.«<br />

Schon aus diesem Grund ist es sehr unwahrscheinlich, <strong>das</strong>s »Religion irgendwann<br />

aussterben wird.« Das sollte dann aber wiederum nicht mit der<br />

Aussage verwechselt werden, <strong>das</strong>s »jeder Mensch einen Glauben braucht.«<br />

Dr. Stefan Schröder, Universität Bayreuth<br />

WENN DU DAZU IN DER LAGE WÄRST,<br />

ERINNERUNGEN AUS DEINEM<br />

GEDÄCHTNIS ZU LÖSCHEN,<br />

WÜRDEST DU ES TUN?<br />

WIE ENTSTEHT HASS?<br />

Wird Religion bald aussterben oder<br />

braucht der Mensch einen Glauben?<br />

Was ist die<br />

wichtigste Frage auf<br />

der Welt?<br />

Warum<br />

bestell ich immer<br />

die gleiche Pizza?<br />

Anne Miegel, Dipl.-Psychologin // Einmal Margerita,<br />

immer Margerita... oder: Unser Energiesparmodus. Hat sie<br />

einmal gemundet, entscheiden wir uns auffällig oft <strong>für</strong> die<br />

selbe Pizza. Das Muster wiederholen wir wieder und wieder,<br />

ohne die getroffene Entscheidung zu hinterfragen: ein<br />

Automatismus. Aber warum eigentlich? In unserem Alltag<br />

müssen wir ständig neue, dazu noch verschiedenste<br />

Entscheidungen treffen. Das kostet Energie – und die soll<br />

möglichst eingespart werden. Für Entscheidungen, die im<br />

Alltag immer wieder auftreten, entwickelt unser Gehirn<br />

also Gewohnheiten, denn sobald es gelernt hat, wie etwas<br />

funktioniert, werden genau diese vertrauten Handlungen<br />

zurück auf den Plan gerufen. Quasi in Endlosschleife. Solche<br />

Routinen sind also ein sinnvoller »Energiesparmodus«<br />

<strong>für</strong> unser Gehirn. Wer dagegen raus aus der Komfortzone<br />

und stattdessen Flexibilität trainieren möchte, kann ja <strong>das</strong><br />

nächste Mal auf »Quattro Stagioni« wechseln.<br />

Fotos: privat<br />

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BRAINSTORMING<br />

Wenn jeder<br />

eine Superkraft<br />

hätte, welche<br />

wäre deine?<br />

Was ist eigentlich ein<br />

Eiersollbruchstellenverursacher?<br />

+ Bist du dir<br />

selbst ein guter Freund? +<br />

Wo im Körper empfindest<br />

du Wut und Angst? + Welcher<br />

Geruch erinnert dich<br />

an deine Kindheit? + Was<br />

ist <strong>das</strong> längste Wort im<br />

Duden? + Was reimt sich<br />

auf Orange? + Was ist der<br />

beste Asterix-Comic?<br />

NACH LINKS<br />

ODER RECHTS SWIPEN?<br />

WÄRE EINE WELT<br />

OHNE GRENZEN<br />

MÖGLICH?<br />

BRAUCHE ICH DAS<br />

WIRKLICH?<br />

FÜHREN STRENGERE GESETZE<br />

ZU EINER FRIEDLICHEREN WELT<br />

ODER ZU MEHR<br />

KRIMINALITÄT?<br />

Prof. Dr. Mojib Latif, Klimaforscher und<br />

Vorstandsvorsitzender des Deutschen<br />

Klima-Konsortiums: Obwohl es mir mit<br />

Blick auf die Zahlen schwerfällt, den Optimismus<br />

nicht zu verlieren, möchte ich mit<br />

»Ja« antworten. Wir können die Emissionen<br />

radikal senken und bis Mitte des Jahrhunderts<br />

auf null bringen. Dies ist nötig, um die<br />

Lebensbedingungen auf der Erde noch einigermaßen<br />

im Lot zu halten. An Lösungen<br />

fehlt es nicht. Wir haben ein Umsetzungsproblem.<br />

Die Klimarettung erfordert, Eigeninteressen<br />

zurückzustellen. Dies gilt <strong>für</strong> die<br />

Wirtschaft und Politik und ebenso <strong>für</strong> die<br />

Bürgerinnen und Bürger.<br />

Wohin<br />

würdest<br />

du gehen,<br />

wenn du<br />

könntest?<br />

Was<br />

wird<br />

morgen<br />

sein?<br />

Süßes<br />

oder<br />

salziges<br />

Popcorn?<br />

WARUM<br />

SCHREIBEN<br />

WIR NICHT<br />

MEHR BRIEFE?<br />

Warum bin ich?<br />

REISSVERSCHLUSS DER BETTDECKE:<br />

OBEN ODER UNTEN?<br />

WAS IST TIEFGRÜNDIGER?<br />

SMALL DEEPTALK ODER DEEP SMALLTALK?<br />

VOR ODER NACH<br />

DEM FRÜHSTÜCK<br />

ZÄHNEPUTZEN?<br />

Die Frage war vor allem früher ein Thema. Warum? Weil<br />

man dachte, <strong>das</strong>s beispielsweise Säure aus Orangensaft den<br />

Schmelz anlöst und er dann weggeschrubbt wird, wenn danach<br />

sofort die Zähne geputzt werden. Das ist aber nicht der<br />

Fall. Kindern wird empfohlen ihre Beißer vor der Schule direkt<br />

nach dem Frühstück zu putzen. Prinzipiell sollte eher<br />

nach dem Frühstück die Mundhygiene betrieben werden,<br />

wichtig ist aber, <strong>das</strong>s die Zähne überhaupt geputzt werden.<br />

Heißt<br />

es DIE<br />

Nutella<br />

oder<br />

DAS<br />

Nutella?<br />

Was machst<br />

du, wenn's<br />

mal zu viel wird?<br />

Lela Hermann, Coach:<br />

Pause! Ja, es ist wichtig, <strong>das</strong>s wir große mutige Schritte tun. Ja, es ist<br />

wichtig, uns <strong>für</strong>einander einzusetzen. Trotzdem nutze ich wirklich<br />

niemandem etwas, wenn ich mich fertig mache. Und ein Gedanke,<br />

der mich immer sehr entspannt, weil er alles in Relation setzt: Ich<br />

bin ein Tier, <strong>das</strong> denken und sich interessante, meist nicht reale Dramen<br />

im Kopf erzählen kann. Ich sitze auf einem besonderen Planeten.<br />

Unter mir: Erde & Lava. Über mir: unendliche Weiten. Und keiner<br />

weiß, was <strong>das</strong> alles hier soll. Aber hey, ist <strong>das</strong> nicht ein absolut<br />

geniales Abenteuer?<br />

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BRAINSTORMING<br />

Wo<strong>für</strong> würdest du dich<br />

entscheiden, wenn du <strong>für</strong><br />

den Rest deines Lebens<br />

nur noch die gleiche<br />

Sache essen dürftest?<br />

Vorab: Eine Zauberformel <strong>für</strong> Hits gibt es leider<br />

nicht. Dennoch gibt es aus musiktheoretischer<br />

Sicht ganz klare Bestandteile, die ein Song haben<br />

sollte. Die Wahrscheinlichkeit, <strong>das</strong>s dieser Song<br />

zum Hit wird, ist dementsprechend höher. Das ist<br />

aber nicht alles. Der Aufbau eines guten Songs ist<br />

ziemlich komplex und individuell. Deshalb geht<br />

es auch erfolgreichen Produzenten<br />

oft so, <strong>das</strong>s sie<br />

sich bei der Erfolgschance<br />

täuschen und ein ganz anderer<br />

Song zum Hit wird.<br />

Mehr zum Thema kannst du im<br />

Podcast »Wissen Weekly« auf Spotify<br />

nachhören.<br />

Was macht<br />

einen Song zum Hit?<br />

WIE KOMME ICH AN KOHLE?<br />

WIE BEKOMME ICH<br />

MEINEN OHRWURM<br />

WIEDER WEG?Aktiver Angriff<br />

ist die Lösung! Höre aktiv andere<br />

Musik und singe dabei laut mit.<br />

Oder zumindest in Gedanken, dann<br />

freut sich auch der Nachbar. Die<br />

Datenbank im Kopf soll dadurch<br />

überschrieben werden.<br />

Patrik Staak, Co-Founder ApplicAid: Es gibt viele Möglichkeiten <strong>für</strong> zusätzliche<br />

Einnahmequellen neben dem Studium. Eine interessante Alternative<br />

zu klassischen Nebenjobs, Studienkrediten und BAföG können Stipendien<br />

sein. Die haben Studis allerdings oft nicht im Blick. Stipendien fördern<br />

oftmals nicht nur finanziell, sondern auch ideell mit einem abwechslungsreichen<br />

Seminarprogramm. Muss ich mich unbedingt sozial oder politisch<br />

engagieren, um ein Stipendium zu bekommen? Engagement neben dem Studium<br />

ist deutlich breiter definiert als viele denken und nur eines von vielen möglichen Kriterien <strong>für</strong><br />

eine erfolgreiche Stipendienbewerbung. Beispielsweise zählt etwa auch die Pflege eines Angehörigen<br />

oder die Betreuung einer Jugendmannschaft im Sportverein dazu. Eine ausführliche Checkliste <strong>für</strong> Engagement<br />

findest du im kostenfreien Stipendienratgeber von ApplicAid. Bei über 600 Stiftungen mit unterschiedlichen<br />

Ausrichtungen kann jede Person <strong>das</strong> passende Stipendium finden. Da die Aufnahmeverfahren der Stiftungen auf<br />

den ersten Blick komplex wirken, bewirbt sich leider oftmals nur ein kleiner Teil. Deshalb möchte ApplicAid mit der Stipendienberatung<br />

und einem gezielten Mentoring <strong>das</strong> deutsche Stipendiensystem <strong>für</strong> bildungsbenachteiligte Gruppen gerechter machen.<br />

IST WICKIE EIN JUNGE<br />

ODER EIN MÄDCHEN?<br />

WANN LEG ICH WELCHEN<br />

EINKAUF AUFS KASSENBAND?<br />

HÄNGEN IN GEFÄNGNISSEN<br />

EIGENTLICH AUCH FLUCHT-<br />

WEGPLÄNE?<br />

WENN MAN EINEN ANRUF UM 3 SEKUNDEN<br />

VERPASST, ZURÜCKRUFT UND KEINER<br />

RANGEHT... WAS MACHEN DIE?<br />

SIND<br />

KEKSDIEBE<br />

EIGENTLICH<br />

KRÜMINELL?<br />

Wovor<br />

hast<br />

du am<br />

meisten<br />

Angst?<br />

WARUM<br />

SCHÄMEN<br />

SICH SO VIELE<br />

MENSCHEN FÜR<br />

IHR AUSSEHEN,<br />

NICHT ABER<br />

FÜR IHREN<br />

CHARAKTER?<br />

WER HAT<br />

WRIKLICH ALLE<br />

FRAGEN<br />

GEZÄHLT?<br />

Illustrationen: Ostapius /depositphotos.com<br />

Ready. Study. Go!<br />

An der TH Köln studieren und<br />

gemeinsam Zukunft gestalten.<br />

Technology<br />

Arts Sciences<br />

TH Köln<br />

www.th-koeln.de th_koeln technischehochschulekoeln


BRAINSTORMING<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal | 61


BRAINSTORMING<br />

GEHT´S NOCH?<br />

BIN ICH EHER<br />

INTROVERTIERT ODER<br />

EXTROVERTIERT?<br />

WARUM<br />

IMMMER<br />

ICH?<br />

Wird sich <strong>das</strong> Gendersternchen durchsetzen?<br />

RENATA SZCZEPANIAK,<br />

SPRACHWISSENSCHAFTLERIN:<br />

Das Gendersternchen, ein an der<br />

morphologischen Grenze zwischen der maskulinen<br />

Wortform und dem femininen Wortbildungssuffix<br />

stehender Asterisk wie in Chirurg*innen,<br />

Komponist*innen, Maler*innen, wird neben<br />

Schrägstrich, Unterstrich, Doppelpunkt und Binnen-I<br />

als geschlechterinklusive Form in offiziellen<br />

wie privaten Texten verwendet. Der Rat <strong>für</strong> deutsche<br />

Rechtschreibung beobachtet eine stete Zunahme<br />

der Gender*-Schreibung auch in seinem<br />

Kernkorpus: Im Jahr 2019 enthalten bspw. knapp<br />

30% der gesuchten Varianten geschlechtergerechten<br />

Sprache von Bürger den Stern. Seine<br />

weitere Entwicklung liegt buchstäblich in<br />

den Händen der Sprachgemeinschaft.<br />

GIBT ES<br />

JEMANDEN,<br />

DEN DU HASST?<br />

WAS<br />

KOSTET<br />

DIE WELT?<br />

Was<br />

würdest<br />

du fragen,<br />

wenn die<br />

Antwort<br />

ja wäre?<br />

Hä?<br />

WERDEN WIR VON UNSEREN<br />

SMARTPHONES BELAUSCHT?<br />

»Es kommt darauf an, was du unter »belauschen«<br />

verstehst. Wenn du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s<br />

Google aufgrund deiner GPS-Daten weiß, wo du<br />

wohnst, wo du arbeitest und wo du einkaufst, wenn<br />

du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s du dein komplettes<br />

Adressbuch an Whatsapp geschickt hast und dem<br />

Unternehmen damit Rückschlüsse auf deinen sozialen<br />

Status, deine Bildung, dein Einkommen und deine<br />

sexuelle Orientierung ermöglichst, wenn du mit »belauschen«<br />

meinst, <strong>das</strong>s du in sozialen Medien weite<br />

Teile deines Lebens offengelegt hast, dann belauscht<br />

dich dein Smartphone. Weil du es so willst. Wenn<br />

du mit »belauschen« meinst, <strong>das</strong>s die Facebook-App<br />

heimlich <strong>das</strong> Mikrofon anschaltet, um deine Gespräche<br />

mitzuschneiden und passende Werbung einzublenden,<br />

dann belauscht dich dein Smartphone mit<br />

hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Weil bisher keine<br />

wissenschaftlich sauber durchgeführte Untersuchung<br />

reproduzierbare Belege finden konnte.«<br />

Jochim Selzer, Chaos Computer Club<br />

Was ist Pansexualität?<br />

Die Wortsilbe pan kommt aus dem Altgriechischen und<br />

bedeutet so viel wie »gesamt, umfassend, alles«. Eine Person<br />

mit einer pansexuellen Orientierung trifft also in ihrem<br />

Begehren keine Vorauswahl nach Geschlecht oder Geschlechtsidentität.<br />

Im queer-politischen Zusammenhang<br />

wird Pansexualität als Gegenkonzept zur »Natürlichkeit«<br />

heterosexueller Zweierbeziehungen verstanden. In der<br />

wissenschaftlichen Literatur wird die Bezeichnung nicht<br />

einheitlich definiert oder verwendet.<br />

WIE HEISST DER VEGANE<br />

BRUDER VON BRUCE LEE?<br />

BROCCO LEE.<br />

GIBT ES EIN ANDERES WORT<br />

FÜR SYNONYM?<br />

Ist eine Welt ohne<br />

Krieg realistisch?<br />

PROF. DR. CHRISTOPH WELLER, LEHRSTUHL FÜR POLITIKWISSENSCHAFT, FRIEDENS- UND KONFLIKTFORSCHUNG UNI AUGSBURG: Wenn<br />

wir mit »Krieg« ausschließlich die gewaltsame, militärische Auseinandersetzung unmittelbar<br />

zwischen zwei Staaten und ihren militärischen Verbänden bezeichnen, ist eine Welt<br />

ohne Krieg sehr realistisch! Fast keiner der knapp 200 Staaten auf der Welt führt aktuell<br />

einen solchen zwischenstaatlichen Krieg gegen einen anderen Staat. Aber in nicht wenigen<br />

Staaten herrschen Bürgerkriege. Dabei kämpft eine organisierte, bewaffnete Opposition<br />

oder unterdrückte Gruppe gegen eine Regierung, die ihre Herrschaft durch Rückgriff<br />

auf die staatlichen Gewaltapparate (Militär, paramilitärische Verbände, Polizei, Geheimdienste)<br />

aufrechterhält. Häufig handelt es sich dabei auch um internationalisierte Gewaltkonflikte<br />

und Bürgerkriege, weil sich andere Staaten einmischen und einzelne Konfliktparteien,<br />

häufig auch militärisch, unterstützen, ohne <strong>das</strong>s die Bürgerkriege dadurch allerdings<br />

zu zwischenstaatlichen Kriegen eskalieren.<br />

Eine Welt ohne zwischenstaatlichen Krieg ist realistisch, aber <strong>das</strong>s es auch keine Bürgerkriege<br />

mehr gibt, ist aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich. Die Herrschenden stehen<br />

ständig in der Gefahr, die ihnen gegebene Macht <strong>für</strong> eigene Interessen und Bedürfnisse auszunutzen<br />

und zu überdehnen. In Staaten stehen den Herrschenden zur Sicherung ihrer<br />

Macht die staatlichen Gewaltapparate zur Verfügung. So mussten Anfang Januar <strong>2021</strong> zehn<br />

ehemalige US-Verteidigungsminister den abgewählten Präsident Trump davor warnen, zur<br />

Fortsetzung seiner Präsidentschaft <strong>das</strong> Militär zu nutzen, <strong>das</strong> verfassungsgemäß unter dem<br />

Oberbefehl des US-Präsidenten steht. Diese staatliche Herrschaftsstruktur wird Konflikte<br />

zwischen Herrschenden und Beherrschten, zwischen autoritär regierenden Machthabern<br />

und benachteiligten oder unterdrückten Bevölkerungsgruppen immer wieder eskalieren<br />

lassen und zu Bürgerkriegen führen. Und dies passiert, obwohl die Friedens- und Konfliktforschung<br />

zeigen kann, <strong>das</strong>s gewaltfreier Widerstand mittel- und langfristig viel erfolgreicher<br />

ist <strong>für</strong> die Etablierung einer demokratischen Herrschaftsform als der gewaltsame<br />

Kampf gegen eine autoritär regierende Machtelite. Aber je früher den Entwicklungen zu autokratischen<br />

Herrschaftsformen entgegengetreten wird, um so eher lässt sich der Bürgerkrieg<br />

vermeiden und in Zukunft auch eine Welt ohne Bürgerkriege realisieren.<br />

WAS TUN BEI<br />

LEBENSMITTEL-MOTTEN?<br />

Nr. 1: Befallenen Mampf wegschmeißen. Nr.<br />

2: Alle Regale gut ausputzen, z.B. mit Essigwasser.<br />

Nr. 3: Am besten alles in luftdichten<br />

Dosen aufbewahren und den Deckel komplett<br />

schließen. Extra-Tipp: Try it with Schlupfwespen.<br />

Die Eier dieser ungefährlichen Tierchen<br />

bekommst du im Internet oder in manchem<br />

Naturkostladen: in den Schrank legen; vollkommen<br />

unbemerkt fressen die Wespen auch<br />

<strong>das</strong> kleinste Mottennest und verdünnisiseren<br />

sich danach von allein aus deiner Wohnung.<br />

Was ziehe ich heute an? + Wie<br />

spät ist es? + Was macht eigentlich<br />

die Milz? + Was koche<br />

ich heute? + Wo ist Walter?<br />

+ Was ist Abseits? + Was<br />

hilft gegen Sodbrennen? +<br />

Warum ist der Himmel blau?<br />

+ Wann wird die Uhr umgestellt?<br />

+ Wo ist der nächste<br />

Glascontainer? + Wo ist mein<br />

Schlüssel? + Ab wann dürfen<br />

Männer Röcke tragen? + Wie<br />

entferne ich einen Rotweinfleck?<br />

+ Wo leben Pinguine? +<br />

Darf man <strong>das</strong> noch sagen?<br />

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HAPPY HIRNING<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

BRAINTRAINING UND EIN PAAR FEINIS FÜR DICH<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Rätsel: © SeHer | Fotos: Hersteller, yanka444, Makalo86, AlonaS1984/depositphotos.com<br />

13<br />

15<br />

3<br />

8<br />

17 18 19<br />

20 21<br />

1<br />

16<br />

14<br />

22 23 24<br />

25 26 27 28<br />

29 30 31<br />

34 35<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

5<br />

32 33<br />

Waagerecht 1 Bayern 0, Paderborn 7 wäre was? 13 Bewegen sich üblicherweise parallel zu einem Bein nach<br />

unten 14 Dusch- wie Frisierzusätze 15 Dem Vogel wird seit Jahrhunderten nichts Gutes nachgesagt 16 Die Tätigkeit<br />

wird schon mal mit Herz und Nieren in Verbindung gebracht 17 Wer es gibt, strebt Ortswechsel an 18 Messer<br />

britischer Prägung, dient nicht dem Schneiden 19 Was verbirgt sich z. B. hinter c-e? 20 Die Stunde null, gehoben<br />

23 Kurzversion der Voralpenradiostation 24 Kein lichtes Maß – nicht mehr ganz neues Licht-Maß (Abk.) 25 Er<br />

fand schon Einsatz gegen Varus‘ Legionen 26 Meereslevel, nur anders ausgedrückt und abgekürzt 27 Nicht die<br />

Hand Gottes – die der alten Römer 29 Empfiehlt der Arzt bei Übergewicht 34 Einer der Großen aus der Bibel 35<br />

Bildungsstand alias Höhenangabe 36 Übliche Häuserzutrittsebene (Abk.)<br />

Senkrecht 1 An ihm werden keine Beispiele festgemacht 2 Des Strebsamen Ziel gleicht fränkischem Ort 3 Straßenzustand<br />

der Obacht gebietenden Art 4 Rassetier, <strong>das</strong> u. U. der Trendbestimmung dient 5 „Alles kann man sich<br />

…, Wissen, Gewandtheit, nur den Mut nicht“, konstatierte Stendhal 6 Nicht nur ärztliche Vereinbarungssache 7<br />

Obacht ist gegeben gegenüber solchem Täter 8 Sein Leinwandauftritt war schlicht shreklich 9 Ornithologisches<br />

Vorbild <strong>für</strong> … 10 … diese, die dem Nachwuchs eigenes Heim schaffen wollen 11 Welches Adjektiv kommt Ihnen<br />

zu „Struuunz“ in den Sinn? 12 Sie wird stets nur mit Wohlwollen gebrochen 20 Gottesdienstliche Kleidung, aus<br />

Idealbesetzungen bekannt 21 Wird vorm Gamma aufgezählt 22 Steht <strong>für</strong> eine Standardvokabel beim Austausch<br />

über Motoren 24 Wo ist ein Star stets lästig? 28 Wirkt anziehend, wenn auch nicht im Sinne von attraktiv 30<br />

Recht kalt ist es, nicht nur nach Lou R., dort (Abk.) 31 Quasi <strong>das</strong> passende Zeichen zum Ex-Bayernkeeper,... 32<br />

... während dieses, um im Sujet zu bleiben, eher an Königsblau denken lässt 33 Zeitspanne, die in der Regionalplanung<br />

eine Rolle spielt<br />

Recyclingpapierfreundlichste<br />

Hochschule<br />

Die Initiative Pro Recyclingpapier hat am<br />

5. Oktober im Berliner Bundesumweltministerium<br />

den Papieratlas <strong>2021</strong> vorgestellt<br />

und die Gewinner des Hochschulwettbewerbs<br />

ausgezeichnet. „Aufsteiger des Jahres“<br />

<strong>für</strong> die höchste Steigerung der Recyclingpapierquote<br />

ging war die Universität Passau.<br />

Die Universität Osnabrück erhielt <strong>für</strong> ihr<br />

herausragendes Engagement seit fünf Jahren<br />

die Sonderauszeichnung „Mehrfachsieger“.<br />

Die Ergebnisse des Papieratlas <strong>2021</strong> zeigen<br />

ein herausragendes Engagement <strong>für</strong> die<br />

nachhaltige Papierbeschaffung in den Hochschulen.<br />

www.papieratlas.de<br />

6<br />

36<br />

4<br />

2<br />

7<br />

Lecker<br />

<strong>für</strong><br />

die<br />

Löffel<br />

Von Beats bis Podcasts astreines Hörvergnügen mit diesen<br />

schicken «Move BT«-Bluetooth-in-Ear-Kopfhörern<br />

– von keiner geringeren als der Kultmarke Teufel. Kräftiger<br />

Sound, optimale Passform <strong>für</strong> Löffel jeder Art und<br />

auch außerhalb der Ohrwatschel schön anzuschauen,<br />

gleiches gilt <strong>für</strong> <strong>das</strong> stylische Transporttäschchen im<br />

klassisch rot-schwarzen Teufel-Design. Dank Anti-<br />

Überdrucksystem kein störender Druck im Ohrkanal,<br />

und, was will man mehr, minimierte Körperschallübertragung:<br />

Das Free Floating-System macht's möglich.<br />

Wellness <strong>für</strong> die Öhrchen, zu gewinnen 3 mal.<br />

Rätsel lösen und gewinnen unter www.<strong>audimax</strong>.de!<br />

Teilnahmeschluss: 20.02.2022. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen, die Lösung gibtˇs ab 15.03.2022 online.<br />

Kein Advent ohne<br />

28 BLACK<br />

Adventskalender<br />

Wie wäre es mit einer täglichen Portion Energie, die richtig gut<br />

schmeckt, vegan ist und ganz ohne Taurin auskommt?<br />

Bei diesem Adventskalender wurden die Türchen nicht einfach mit<br />

den Zahlen von 1 bis 24 gekennzeichnet, sondern die meisten Zahlen<br />

in ein kleines Quiz verpackt, bei dem fröhlich um die Ecke gedacht<br />

werden muss. So bleibt <strong>das</strong> Öffnen der Türchen spannend<br />

bis zum 24. Dezember. Neben den acht veganen Sorten 28 BLACK<br />

– Açaí, Hanf, Limette-Minze, Blood Orange, Sour Mango-Kiwi,<br />

Sour Cherry, Absolute Zero Guava-Passion Fruit und Classic – ist<br />

in 28 Kalendern eine sogenannte „Gewinnerdose“ versteckt, die<br />

ihrem Entdecker ein 24er-Tray 28 BLACK nach Wahl oder einen 28<br />

BLACK Mini-Cooler beschert. € 39,99 via 28black-shop.com<br />

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Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS <strong>2021</strong><br />

The Boston Consulting<br />

Group<br />

Ludwigstraße 21<br />

80539 München<br />

karriere.bcg.de<br />

Kontakt:<br />

Nora Melzner<br />

Fon: 089 2317 4948<br />

Branche:<br />

Strategische Unternehmensberatung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

The Boston Consulting Group<br />

(BCG) ist die weltweit führende<br />

Strategieberatung. BCG berät<br />

Unternehmen in allen wichtigen<br />

Industrien und Märkten der Welt.<br />

Gemeinsam mit ihren Kunden<br />

entwickelt BCG neue Strategien<br />

und steigert Effizienz sowie<br />

Unternehmenswert.<br />

Deloitte<br />

Schwannstraße 6<br />

40476 Düsseldorf<br />

careers.deloitte.com<br />

Kontakt:<br />

Recruiting Team<br />

Fon: 0211-8772-4111<br />

career@deloitte.de<br />

Branche:<br />

Prüfung und Beratung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Deloitte erbringt Dienstleistungen<br />

aus den Bereichen Audit &<br />

Assurance, Risk Advisory, Tax<br />

& Legal, Financial Advisory und<br />

Consulting.<br />

Am DFS-Campus 4<br />

63225 Langen<br />

www.fluglotsewerden.de<br />

Kontakt:<br />

Team Bewerbermanagement<br />

Recruitment & Selection<br />

Fon: 06103-707-5155<br />

lotsenausbildung@dfs.de<br />

Branche:<br />

Luftverkehr<br />

Logo<br />

DFS Deutsche<br />

Flugsicherung GmbH<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Flugsicherung<br />

Siehe Anzeige auf Seite 23<br />

EDEKA ZENTRALE<br />

Stiftung & Co. KG<br />

New-York-Ring 6<br />

22297 Hamburg<br />

www.karriere.edeka<br />

Kontakt:<br />

Christina Brütt<br />

Personalabteilung<br />

Fon: 040-6377-5441<br />

Branche:<br />

Lebensmitteleinzelhandel<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Lebensmittel, Non-Food Produkte<br />

Siehe Anzeige auf Seite 2<br />

Siehe Anzeige auf Seite XX 15<br />

Siehe Anzeige auf Seite 43<br />

Siehe Anzeige auf Seite 25<br />

Elektronische Fahrwerksysteme<br />

GmbH<br />

Ferrero<br />

Hannover Rück SE<br />

Informationstechnikzentrum<br />

Bund<br />

(ITZBund)<br />

McKinsey&Company<br />

Dr.-Ludwig-Kraus-Straße 6<br />

85080 Gaimersheim<br />

www.efs-auto.com<br />

Kontakt:<br />

Vanessa Kraus<br />

Recruiting<br />

Fon: 08458 397 30 2990<br />

karriere@efs-auto.com<br />

Branche:<br />

Automobil, Automobilelektronik,<br />

Softwareentwicklung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Fahrwerkentwicklung,<br />

System-Softwareentwicklung <strong>für</strong><br />

assistiertes und hochautomatisiertes<br />

Fahren<br />

Hainer Weg 120<br />

60599 Frankfurt<br />

www.ferrerocareers.com<br />

Kontakt:<br />

Ferrero Karriere Team<br />

Fon: 069 6805 0<br />

Branche:<br />

Konsumgüter, Lebensmittel<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Die Ferrero-Gruppe ist mit rund<br />

35.000 Mitarbeitern einer der<br />

größten Süßwarenhersteller<br />

weltweit. Dabei vereint Ferrero<br />

die Werte eines Familienunternehmens<br />

mit den Vorzügen eines<br />

internationalen Big Players. In<br />

Deutschland arbeiten rund 5.000<br />

Mitarbeiter <strong>für</strong> Ferrero. Im täglichen<br />

Miteinander stehen neben<br />

den Menschen starke Marken<br />

wie nutella, kinder Riegel oder<br />

Ferrero Küsschen im Fokus. Dabei<br />

trifft Traditionsbewusstsein und<br />

Herzblut auf Innovationsgeist<br />

und Leistungsbereitschaft. Ganz<br />

nach dem Motto: ›Loved by<br />

generations. Crafted by you.‹<br />

Karl-Wiechert-Allee 50<br />

30625 Hannover<br />

hannover-rueck.jobs<br />

Kontakt:<br />

personnel@hannover-re.de<br />

Branche:<br />

Rückversicherung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Die Hannover Rück ist mit einem<br />

Prämienvolumen von mehr als<br />

24 Milliarden Euro der drittgrößte<br />

Rückversicherer der Welt. Sie betreibt<br />

alle Sparten der Schadenund<br />

Personen-Rückversicherung<br />

und ist mit rund 3.000 Mitarbeitende<br />

auf allen Kontinenten<br />

vertreten.<br />

Bernkasteler Straße 8<br />

53175 Bonn<br />

Kontakt:<br />

Personalgewinnung,<br />

bewerbung@itzbund.de<br />

Branche:<br />

IT-Dienstleistung, öffentlicher<br />

Dienst<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Das ITZBund ist der IT-<br />

Dienstleister der Bundesverwaltung.<br />

Das ITZBund deckt<br />

dabei <strong>das</strong> komplette IT-Portfolio<br />

von der Beratung, über die<br />

Anforderungs analyse, der<br />

Entwicklung von IT-Lösungen bis<br />

zum Betrieb ab.<br />

McKinsey & Company, Inc.<br />

Kennedydamm 24<br />

40027 Düsseldorf<br />

Kontakt:<br />

Manager of Recruiting<br />

Anne Hiedemann<br />

Mail: karriere@mckinsey.com<br />

Telefon: 0221 – 208 7555<br />

Branche:<br />

Unternehmensberatung<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

McKinsey & Company ist die<br />

in Deutschland und weltweit<br />

führende Unternehmensberatung.<br />

Wir unterstützen Organisationen<br />

aus dem privaten, öffentlichen<br />

und sozialen Sektor bei ihren<br />

wichtigsten Veränderungen.<br />

In Deutschland und Österreich<br />

hat McKinsey Büros in Berlin,<br />

Düsseldorf, Frankfurt am Main,<br />

Hamburg, Köln, München, Stuttgart<br />

und Wien. Weltweit arbeiten<br />

McKinsey-Teams in mehr als 130<br />

Städten und über 65 Ländern.<br />

Siehe Anzeige auf Seite 33<br />

Siehe Anzeige auf Seite 49<br />

Siehe Anzeige auf Seite 21<br />

Siehe Anzeige auf Seite 16+17<br />

Siehe Anzeige auf Seite 68<br />

64 | www.<strong>audimax</strong>.de – Dein Karriere-Ratgeberportal |


Inserentenverzeichnis<br />

msg<br />

Rheinmetall<br />

Schaeffler Gruppe<br />

SySS GmbH<br />

Generalzolldirektion<br />

Robert-Bürkle-Straße 1<br />

85737 Ismaning / München<br />

karriere.msg.group<br />

Rheinmetall Platz 1<br />

40476 Düsseldorf<br />

www.rheinmetall.com/karriere<br />

Industriestraße 1-3<br />

91074 Herzogenaurach<br />

www.schaeffler.de/karriere<br />

Schaffhausenstraße 77<br />

72072 Tübingen<br />

www.syss.de<br />

Leitungsstab Kommunikation<br />

Am Probsthof 78 a<br />

53121 Bonn<br />

Kontakt:<br />

Recruiting Services<br />

recruiting@msg.group<br />

Branche:<br />

IT-Beratung und IT-Lösungen<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

msg ist eine unabhängige,<br />

international agierende Unternehmensgruppe<br />

mit weltweit<br />

mehr als 8.500 Mitarbeitenden.<br />

Mit ihrem ganzheitlichen Leistungsspektrum<br />

aus strategischer<br />

Beratung und intelligenten,<br />

nachhaltig wertschöpfenden<br />

IT-Lösungen unterstützt msg ihre<br />

Kunden als starker Partner bei<br />

der digitalen Transformation.<br />

Kontakt:<br />

Ansprechpartner zu den Stellenangeboten<br />

finden Sie in jeder<br />

Online-Stellenanzeige.<br />

Branche:<br />

Automobilzuliefer-, Verteidigungsund<br />

Sicherheitsindustrie<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Die börsennotierte Rheinmetall<br />

AG mit Sitz in Düsseldorf steht<br />

als integrierter Technologiekonzern<br />

<strong>für</strong> ein substanzstarkes,<br />

international erfolgreiches<br />

Unternehmen in den Märkten<br />

<strong>für</strong> umweltschonende Mobilität<br />

und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik.<br />

Rheinmetall bietet<br />

Lösungen <strong>für</strong> Emissionsreduktion,<br />

Elektromobilität, Cyber- und<br />

IT-Security, Simulationen, Laser,<br />

Schutzsysteme der Zukunft u.v.m.<br />

Kontakt:<br />

Bei allgemeinen Fragen zum Thema<br />

Karriere wenden Sie sich bitte<br />

an career@schaeffler.com, bei<br />

Fragen zu einzelnen Stellenangeboten<br />

an die in der Ausschreibung<br />

genannte Kontaktperson.<br />

Branche:<br />

Automobilzulieferer, Industrie<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Mit innovativen Technologien,<br />

Produkten und Services in den<br />

Feldern CO 2 -effiziente Antriebe,<br />

Elektromobilität, Industrie 4.0,<br />

Digitalisierung und erneuerbare<br />

Energien ist <strong>das</strong> Unternehmen ein<br />

verlässlicher Partner, um Bewegung<br />

und Mobilität effizienter,<br />

intelligenter und nachhaltiger zu<br />

machen. #wepioneermotion<br />

Kontakt:<br />

Kathrin Graf<br />

Fon: +49 (0)7071 407856-77<br />

Branche:<br />

IT Security/Penetrationstests<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Die SySS GmbH, gegründet 1998,<br />

ist Marktführer im Bereich Penetrationstests<br />

in Deutschland. Sie<br />

unterstützt und berät ihre Kunden<br />

dabei, ihre IT-Sicherheit nachhaltig<br />

zu stärken.<br />

Kontakt:<br />

Instagram und Facebook:<br />

@zoll.karriere<br />

Email: karriere@zoll.bund.de<br />

Branche:<br />

Öff entlicher Dienst<br />

Produkte/Dienstleistungen:<br />

Die Bundeszollverwaltung ist als<br />

deutsche Zollbehörde Bestandteil<br />

der Bundesfi nanzverwaltung<br />

und dem Bundesfi nanzministerium<br />

unterstellt. Bundesweit<br />

sind ca. 40.000 Zöllner im<br />

Einsatz, jährlich werden 2.500<br />

Ausbildungsplätze besetzt. Der<br />

Bruttoverdienst während der<br />

Ausbildung beträgt im mittleren<br />

Dienst 1.285 Euro, im gehobenem<br />

1.530 Euro. Mehr Infos gibt es<br />

unter: www.www.zoll-karriere.de<br />

Siehe Anzeige auf Seite 47 Siehe Anzeige auf Seite 11 Siehe Anzeige auf Seite 39<br />

Siehe Anzeige auf Seite 13<br />

Siehe Anzeige auf Seite 35<br />

MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN<br />

Schmecken<br />

Schlümpfe<br />

blau?<br />

Können wir dir nicht sagen.<br />

Aber alles rund ums Studium können wir.<br />

www.<strong>audimax</strong>.de – deine Infoplattform <strong>für</strong><br />

alle Abi-und-dann-Fragen<br />

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<strong>audimax</strong><br />

MUT ZUR LÜCKE<br />

beweist Sabine Rückert<br />

Fotos: Vera Tammen <strong>für</strong> Die ZEIT, Rod Long/unsplash.com<br />

Sabine Rückert wurde in München geboren und wuchs dort<br />

als jüngste Tochter eines Pfarrers auf. Nach dem Studium volontierte sie an der<br />

Springer-Journalistenschule und fand so ihren Einstieg in die Zeitungswelt. 1992<br />

führte sie ihr Weg zur ZEIT, wo sie als langjährige Gerichtsreporterin tätig war.<br />

Dort sammelte sie nicht nur ein breites Wissen in allen Bereichen der Verbrechensbekämpfung<br />

sondern deckte durch ihre Recherchen auch zwei Justizirrtümer<br />

auf. Seit 2018 moderiert die Journalistin mit Andreas Sentker den preisgekrönten<br />

Podcast »ZEIT Verbrechen«. In mittlerweile über 80 Folgen erzählt Sabine Rückert<br />

von selbstrecherchierten Fällen oder lädt Gast-Reporter*innen ein.<br />

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Impressum<br />

VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403<br />

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Herausgeber: Oliver Bialas<br />

REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-21/ -44<br />

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Chefredaktion: Vanessa Götzl (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Stefanie Markert, Florian Grobbel, Vivien<br />

Herzog, Nina Kammleiter, Kira Benke, Jule Ahles.<br />

Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />

Titelbild: Goayrchin/depositphotos.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />

ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus<br />

Erhardt, Ivo Leidner, Josefine Lorenz, Mutlu Kocak,<br />

Dr. Rowena Sandner • Es gelten die aktuellen Mediadaten<br />

auf <strong>audimax</strong>-media.de. • <strong>audimax</strong> ist politisch unabhängig.<br />

Wir drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders<br />

CO2-frei und energiesparend. Für die Vollständigkeit und<br />

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men. Für an uns un verlangt ge sandte Ma nus kripte,<br />

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