Hand am Harz - Ausgabe 6

HAND AM HARZ :: DAS MAGAZIN DES WILHELMSHAVENER HANDBALL VEREIN
WHV II-KREISLÄUFER YASSIN GHAZAL:
NACH HERZINFARKT IST SCHLUSS
MIT HANDBALL
Schicksalsschläge werfen Yassin
Ghazal so schnell nicht aus der
Bahn. Seine Mutter hat der 32-jährige
Spanier nie kennengelernt,
2009 verlor sein Vater den Kampf
gegen den Krebs – und nun ist Ghazal
selbst betroffen. „Ich habe mir
die Entscheidung nicht leicht, aber
leider muss ich meine Handballschuhe
an den Nagel hängen – aus
gesundheitlichen Gründen.“
Karriereende mit Anfang 30? Eigentlich
nicht ungewöhnlich für einen
Handballer, wenn das Knie nach
einem Kreuzbandriss schmerzt
oder die Wurfarm-Schulter schon
beim Tragen einer Einkaufstasche
Probleme macht. Bei Ghazal ist die
Ursache aber eine ganz andere: „Es
ist das Herz“, sagt der 32-Jährige.
„Mein Körper hat mir in den letzten
Wochen eindeutige Signale gesendet
– und mir letztlich keine Wahl
gelassen.“
Rückblende: 2019 auf dem Weg zur
Arbeit klagte Ghazal plötzlich über
Übelkeit. „Ich spürte einen Druck in
der Brust und mir war ganz heiß“,
erinnert sich der 32-Jährige. „Ich
konnte nicht mehr stehen und
musste mich während der Besprechung
hinsetzen. Nach Feierabend
bin ich dann ins
Klinikum gefahren
– dort gab es dann
die für mich unglaubliche
Diagnose:
Herzinfarkt.“
Noch heute erinnert
sich der Spanier an
die ungläubigen
Blicke der anderen
Patienten auf dem
Mehrbett-Zimmer.
„Was willst du junger
Mann denn hier,
haben mich die
meisten gefragt“,
erzählt Ghazal.
„Die anderen Patienten
waren alle
älter als 60 Jahre
und so wirklich erklären
konnte ich
das niemandem.“
Ähnlich ging es auch den Ärzten,
die Ghazal direkt am Tag nach der
Einlieferung operierten und dabei
das Herz das Spaniers für kurze
Zeit stoppten. „Ich war tatsächlich
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