Hand am Harz :: Ausgabe 7

HAND AM HARZ :: DAS MAGAZIN DES WILHELMSHAVENER HANDBALL VEREIN
NIEDERLAGE IN AHLEN: WHV-PROTEST
SCHON VOR DEM ANPFIFF
Der Handball-Drittligist Wilhelmshavener
HV hat auch im zweiten
Spiel der Rückrunde einen Sieg
verpasst: Bei der Ahlener SG kassierten
die Jadestädter beim
28:34 (16:14) ihre zweite Saisonniederlage.
Die Partie wird aber
ein juristisches Nachspiel haben.
„Die Vorkommnisse rund um dieses
Spiel werden wir so nicht hinnehmen“,
sagte WHV-Manager Dieter
Koopmann gestern.
Was war passiert? Auf dem Weg in
die Halle wurde WHV-Rechtsaußen
Duje Maretic vom Ordnungsdienst
der Gastgeber der Zugang verwehrt.
Der Grund: Der Kroate ist
der einzige WHV-Spieler, der nicht
gegen das Coronavirus geimpft
ist. Maretic konnte zwar – wie in
der Spielordnung des Deutschen
Handballbundes (DHB) gefordert
– einen aktuellen negativen Antigen-Schnelltest
vorweisen, der
reichte dem Ahlener Gesundheitsamt
am Samstag aber nicht aus.
Die Folge: Maretic wurde zurück
in den Mannschaftsbus geschickt
und durfte nicht mit seinem Team
auflaufen.
Die WHV-Verantwortlichen nahmen
schon vor Spielbeginn Kontakt
zum bekannten Sportrechtler Helge
Käding (Minden) auf, der die
Jadestädter schon in der Vergangenheit
mehrfach beraten hatte.
„Daraufhin haben wir schon vor
dem Anpfiff Protest eingelegt“,
erklärt Trainer Christian Köhrmann
und Koopmann ergänzt: „Die
Stadt Ahlen hat am Freitagabend
die Regeln für Sportveranstaltungen
in der Halle verschärft – uns
darüber aber nicht informiert.
Dann hätten wir in Sachen Maretic
vielleicht noch reagieren können.“
Unabhängig davon pochen die Jadestädter
auf die Spielordnung
des DHB: „Maretic ist Profi und
war auf dem Weg zur Arbeit“, sagt
Köhrmann. „Er wird von uns jeden
Tag auf Corona getestet und war
im Besitz eines aktuellen Antigen-
Schnelltests. Von daher haben wir
uns nichts vorzuwerfen.“
Der WHV-Protest war schnell formuliert
und unterschrieben. Dann
aber trat ASG-Coach Frederik Neuhaus
auf den Plan und kündigte
seinerseits ebenfalls einen Protest
an. „Warum er sich dazu veranlasst
sah, weiß ich nicht“, sagt
Köhrmann. „Auf jeden Fall hat es
eine Ewigkeit gedauert, bis der
Kollege mit dem Text einverstanden
war.“
Die Folge: Der für 18.3o Uhr vorgesehene
Anwurf wurde auf 19
Uhr und wenig später sogar auf
19.15 Uhr verschoben. Köhrmann:
„Durch die Personallage waren
die Jungs mental schon belastet
genug. Dann durften wir uns insgesamt
dreimal aufwärmen, das
hat die Sache sicherlich nicht einfacher
gemacht.“
Handball wurde dann auch noch
gespielt. Nach zähem Beginn erarbeitete
sich der WHV – ohne
Tobias Schwolow, Rene Drechsler
und Maretic, dafür mit den angeschlagenen
Sven Eberlein und
Maximilian Mißling – Oberwasser
und lag zur Pause mit 16:14 Toren
vorne. Erfreulich: Neben Okke Dröge
(3) trug sich auch Jan Bennet
Behrends (2) bei seinem Debüt in
die Torschützenliste ein.
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