Junia Ausgabe 1/2022
Junia ist das Mitgliedermagazin des kfd-Bundesverbandes. Mehr unter: www.junia-magazin.de
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Geschlechtersensible Medizin – warum
sie wichtig ist und Leben rettet
FRAUEN
WERDEN
anders
KRANK
Die Corona-Pandemie hat es
Medizinerinnen und Medizinern klar
vor Augen geführt: Frauen und
Männer erkranken auf
unterschiedliche Art und Weise an
Covid-19. Frauen erkranken häufiger,
Männer schwerer. Somit zeigt das
Virus eindrücklich, was die so
genannte Gendermedizin schon länger
fordert: Der weibliche Körper ist
anders als der männliche, bis hinein in
jede Zelle. Frauen und Männer
brauchen unterschiedliche
Anamnesen, Behandlungen, Rehas.
Für eine gesündere Gesellschaft.
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FRAUENFRAGEN
FRAUENFRAGEN
VON ISABELLE DE BORTOLI
M
it dem Herzen fing alles an: Kardiologinnen
in den USA fragten sich in
den 1990er-Jahren, warum Männer
zwar häufiger als Frauen einen Herzinfarkt
erleiden, Frauen diesen aber öfter nicht
überleben. Es war die Geburtsstunde der
geschlechtersensiblen Medizin, auch Gendermedizin
genannt. Sie läutet eine Abkehr
von einer Medizin ein, in der der Mann den
Standard bildet. „Geschlechtersensible Medizin
bedeutet, die beste Medizin für sie und
ihn, für Jung und Alt zu finden. In der differenzierten
Betrachtung von der Diagnose und
Behandlung von Frauen und Männern liegt
eine große Chance für unsere Gesellschaft“,
sagt Annegret Hofmann, Sprecherin des Netzwerks
„Gendermedizin & Öffentlichkeit“,
in dem sich mehr als 250 deutschsprachige
Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten
medizinischen Fachbereichen
für geschlechtersensible Medizin miteinander
austauschen. „Geschlechtersensible Medizin
stellt die Frage, welche biologischen, psychologischen,
sozialen Unterschiede es zwischen
Mann und Frau gibt und welche Rolle sie für
Gesundheit und Krankheit, für die Diagnose
und Therapie von Krankheiten, für Prävention
und Rehabilitation spielen.“
Der vitruvianische Mensch – vor allem bekannt
durch das berühmte Gemälde Leonardo
da Vincis – war offensichtlich ein Mann.
„Krankheitsbeschreibungen und Therapieempfehlungen
galten jahrhundertelang für
Männer. Noch heute werden Medikamentenstudien
vor allem mit jungen, weißen Männern
durchgeführt – ja, es geht sogar so weit,
dass in Vorstudien, im Labor, lieber männliche
Mäuse als weibliche zum Einsatz kommen“,
sagt Annegret Hofmann. Dabei zeigt die
Wissenschaft inzwischen deutlich die Unterschiede
zwischen den Geschlechtern: „In der
Gendermedizin schaut man zum Beispiel vor
allem auf die Hormone und ihre Verknüpfung
mit dem Immunsystem“, erklärt die Expertin.
„Es hat sich gezeigt, dass hier große Unterschiede
zwischen Männern und Frauen herrschen,
die sich auf Erkrankungen, Verläufe
und Heilung auswirken. Der weibliche Körper
ist anders als der männliche, bis hinein in die
Zelle. Dabei kommen immer wieder neue Fragestellungen,
aber auch Erkenntnisse zutage.“
Bekannt ist zum Beispiel inzwischen: Eine
Tablette benötigt im weiblichen Verdauungstrakt
etwa das Doppelte an Zeit, bis sie verarbeitet
ist und wirken kann. Frauen brauchen
daher bei bestimmten Medikamenten eine
andere Dosierung. Und es sind die Erkrankungen
mit den meisten Todesfällen in Deutschland,
für deren Erkennung und Behandlung
das Geschlecht eine entscheidende Rolle
spielt: die Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
vor allem der Herzinfarkt. „Bei Frauen wird
ein Herzinfarkt oft erst zu spät erkannt, auch
weil sie andere Symptome als die bekannten
beschreiben und der Arzt diese Erkrankung
deshalb bei ihnen einfach nicht vermutet“,
sagt Annegret Hofmann. Das Problem: Innerhalb
einer Stunde sollte man nach den ersten
Symptomen eine Klinik erreichen, um so viel
Herzmuskelgewebe wie möglich zu erhalten.
Frauen – wie auch ihre behandelnden Ärztinnen
und Ärzte – verlieren durch Zögern zu
viel Zeit. „Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im
Oberbauch und in der Brust, Müdigkeit sind
häufige Symptome eines Herzinfarktes bei
Frauen. Den oft als typisch beschriebenen
Druck auf der Brust haben sie eher selten“,
sagt Hofmann. „So kommt die Diagnose oft zu
spät – das ist auch heute noch so.“
Unterschiede gebe es übrigens auch in der
Reha: Während Männer häufig mit um die 50
Jahren einen Herzinfarkt erleiden, sind Frauen
eher mit um die 70 Jahre betroffen. „Diese
beiden Gruppen jetzt in ein und dieselbe
Reha-Therapie zu stecken, ist eigentlich völlig
unsinnig, wird aber so praktiziert“, sagt Annegret
Hofmann. „Dabei hat eine Studie an einer
bayerischen Rehaklinik gezeigt, dass Frauen
in einer eigenen, auf sie zugeschnittenen Reha
sehr viel besser und schneller wieder genesen
können. Dennoch wird das Thema durch die
Politik, die Kassen oder die Rentenversicherung
nicht vorangetrieben.“
Fakten
UND MEHR …
Frauenmedizin – Männermedizin
Der kleine Unterschied ist größer
als gedacht
Taschenbuch
Annegret Hofmann, Rolf Hofmann
Goldegg Verlag, 206 S., 17,00 €
ISBN 978-3-99060-213-3
Neueste Forschungsergebnisse,
wichtige Köpfe und mehr aus der
Gendermedizin gibt es auf
www.gendermed.info
Auch die kfd beschäftigt sich mit
dem Thema Frauengesundheit.
Mehr unter:
www.kfd.de/frauengesundheit
Zudem haben verschiedene
Diözesanverbände Programme
speziell zu diesem Thema ausgearbeitet.
Der Bundesverband bietet
vom 8. bis 9. Juli 2022 die Tagung
„Ich schenke Dir mein Herz – oder
lieber doch nicht? Organspende
aus Frauenperspektive“ an.
Auch in der Schmerztherapie würde sich
ein geschlechtersensibler Blick lohnen, so
die Expertinnen des Netzwerks Gendermedizin,
denn Frauen und Männer beschreiben
Schmerzen nicht nur unterschiedlich, sie
empfinden sie Studien zufolge auch anders.
Ein Grund – und daran muss weiter geforscht
werden: die Hormone. Ähnliches gilt auch für
psychische Erkrankungen, allen voran Depressionen:
„Es gibt – so wissen wir heute – nicht
mehr Frauen mit Depressionen als Männer,
Frauen gehen damit aber viel offener um“, so
Annegret Hofmann. „Und so haben wir dort
viel mehr Diagnosen. Männer haben ähnliche
psychische Sorgen wie Frauen – nur durften
sie diese eben in ihrem Rollenbild lange Zeit
nicht haben, bis heute.“
Um Erkrankungen aufzuspüren, brauche
es auch eine andere, geschlechtergerechte
Ansprache der Patientinnen und Patienten.
„Ärztinnen und Ärzte müssen Symptome
FRAUENFRAGEN
9
im Lebensalltag der Patienten verorten, egal
ob Mann oder Frau. Sie müssen wissen, wie
ein Mensch lebt, was ihn bewegt“, sagt die
Expertin. Allerdings: In der medizinischen
Ausbildung hat die Gendermedizin bisher
einen eher marginalen Anteil. An der Charité
in Berlin ist sie Pflichtfach, an einigen
anderen Fakultäten steht sie immerhin zur
Wahl. Die Charité war es auch, die 2007 das
deutschlandweit erste Institut für Gendermedizin
gründete, inzwischen gibt es immer
mehr Wissenschaftlerinnen, die sich mit dem
Thema beschäftigen. „Tatsächlich sind es die
Frauen in Forschung und Wissenschaft, die
der Gendermedizin den entscheidenden Push
geben“, sagt Annegret Hofmann. Deshalb sei
es wichtig, dass Frauen in Kliniken Führungspositionen
einnehmen. Gleichzeitig sei es
entscheidend, dass die Erkenntnisse der Gendermedizin
rasch raus aus den Laboren und
Hörsälen und rein in die Arztpraxen und Kliniken
kämen. Patientinnen müssten eine Behandlung
einfordern, die ihrem Geschlecht,
ihrer Lebenslage entspricht.
Geschlechtersensible Medizin bietet
Chancen für die ganze Gesellschaft: „Die
Menschen wären einfach gesünder und damit
zufriedener“, betont das Netzwerk Gendermedizin.
Nicht zu unterschätzen sei auch der
wirtschaftliche Faktor. „Medikamente wären
besser an die Bedürfnisse der Menschen angepasst
– und würden so weniger weggeworfen.
Allein das würde sehr viel Geld einsparen.
Hinzu kämen weniger falsch oder zu spät behandelte
Frauen und Männer.“
In einem sehen die Gender-Medizinerinnnen
und -Mediziner aber keine großen Unterschiede
zwischen den Geschlechtern – nämlich
bei der Frage, wie man ein langes und
gesundes Leben führen kann. Eine gesunde
Ernährung und regelmäßiger Sport helfen,
den Körper vor den Volkskrankheiten Diabetes
und Herzleiden zu schützen. „Männer
müssen zusätzlich noch dazu kommen, Vorsorgeuntersuchungen
wahrzunehmen. Da
sind Frauen ihnen schon voraus. Denn Frauen
übernehmen in der Familie oft die Rolle der
Gesundheits-Managerin.“
Das
gebrochene
Herz
Als der Reeder-Millionär
Aristoteles Onassis sie verließ,
soll Operndiva Maria Callas im
Alter von nur 53 Jahren an ihrem
gebrochenen Herzen gestorben
sein. Alles nur Legende? Nicht
unbedingt, denn das „Broken-
Heart-Syndrom“ gibt es
tatsächlich. Medizinisch wird
es Tako-Tsubo-Kardiomyopathie
genannt, und die Symptome sind
mit denen eines Herzinfarkts
vergleichbar – auf Grund einer
massiven Ausschüttung von
Stresshormonen kommt es
zu einer Verkrampfung des
Herzens und zu verminderter
Schlagkraft an der Herzspitze.
Die Betroffenen haben starke
Schmerzen, ihr Blutdruck fällt
ab, die Pumpleistung des Herzens
lässt nach, der Körper wird nicht
ausreichend mit Blut versorgt,
es kommt zu heftigem
Schweißausbruch und Übelkeit.
Betroffen sind in der großen
Mehrzahl Frauen nach den
Wechseljahren, und sie alle
berichten, dass den Symptomen
emotionale Situationen wie der
Verlust des Partners oder andere
Unglücke vorausgegangen sind.
Diese Erkrankung ist akut
lebensgefährlich und bedarf
intensiver Behandlung. Sie
heilt aber in vielen Fällen ohne
Folgen aus, während die meisten
„echten“ Infarkte Defekte am
Herzgewebe hinterlassen.
Gebrochene Herzen können
also tatsächlich heilen.
CORONA UND
DIE FOLGEN
Frauengesundheit
in der Pandemie
Die Corona-Pandemie hat der Gendermedizin
zu weiterer Bekanntheit
verholfen. Wie? Weltweit stellten
Ärztinnen und Ärzte fest, dass mehr
Frauen als Männer an Covid-19 erkrankten,
gleichzeitig aber mehr
Männer schwer krank wurden und
auch an dem Virus starben. Elpiniki
Katsari, Fachärztin für Herzchirurgie
sowie Gendermedizinerin an
der Universitätsmedizin Greifswald,
hat eine internationale Fachtagung
zu dem Thema veranstaltet: „Die
Pandemie hat gezeigt, dass das Geschlecht
bei Covid-Erkrankungen
eine bedeutende Rolle spielt. Man
hat die Gender-Aspekte wirklich sehr
schnell und offensichtlich gesehen.
Die unterschiedlichen Krankheitsverläufe
haben biologische wie soziale
Ursachen: Frauen arbeiten stärker
in Berufen im Gesundheits- und Sozialwesen
und sind dem Virus daher
häufiger ausgesetzt als Männer. Diese
wiederum leiden häufiger an Bluthochdruck,
sind Raucher oder haben
Vorerkrankungen wie die Lungenkrankheit
COPD.“
Doch nach einer überstandenen
Erkrankung ist der Leidensweg
für 10 Prozent der Infizierten nicht
vorbei, sie leiden an Long Covid.
„Es zeigt sich, dass vor allem Frauen
an Long Covid leiden. Sie kämpfen
mit Atembeschwerden, Konzentrations-
und Schlafproblemen, Angststörungen
und Depressionen“, sagt
Elpiniki Katsari. „Warum das so ist,
muss noch erforscht werden, auch
die volkswirtschaftlichen Folgen sind
noch nicht absehbar.“ Deshalb müsse
man auch notwendige Behandlungsformen
finden. „Frauen sind in dieser
Pandemie nicht nur gesundheitlich
schwer angegriffen. Es kommt
noch einiges dazu: Sie verdienen
weniger, haben weniger Ersparnisse,
unsichere Jobs, gleichzeitig hängt die
Sorgearbeit innerhalb der Familie an
ihnen: Wenn sie nun an Long Covid
leiden, bricht das alles über ihnen zusammen.“
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FRAUENFRAGEN
FRAUEN,
die uns 2021 bewegt haben
und uns (auch) 2022 begleiten werden
Höchstleistungen und Durchhaltevermögen in Wissenschaft und Sport,
Furchtlosigkeit und in Journalismus und Kirchenpolitik: Dafür stehen diese Vier
VON ISABELLE DE BORTOLI
1. ÖZLEM TÜRECI
Wissenschaftlerin,
Gründerin von BioNTech
„Es funktioniert – es funktioniert
fantastisch.“ Es war dieser Anruf,
der nicht nur das Leben von Özlem
Türeci und Ugur Sahin veränderte
– sondern das von Millionen
Menschen auf der ganzen
Welt. Denn was da funktionierte,
war der von Türeci und Sahin mit
ihrem Unternehmen BioNTech
entwickelte Impfstoff gegen das
Corona-Virus. Und das bedeutete:
der langersehnte Ausweg aus der
Pandemie war endlich da. Und
zuvor noch nahezu unbekannt,
wurden die beiden Mediziner
Özlem Türeci und Ugur Sahin
weltweit gefeiert. Özlem Türeci
(54) ist medizinischer Vorstand
von BioNTech, außerdem ist die
Ärztin Privatdozentin an der Johannes
Gutenberg-Universität in
Mainz. Sie kam mit vier Jahren
nach Deutschland, weil ihr Vater,
ein Chirurg, in einem Krankenhaus
in Niedersachsen arbeitete.
Türeci forscht seit mehr als 20
Jahren zur mRNA-Technologie
und leitete bei BioNTech die klinische
Entwicklung des ersten
mRNA-basierten Impfstoffs gegen
COVID-19. Für ihre Leistung erhielt
die Wissenschaftlerin gemeinsam
mit ihrem Mann das
Bundesverdienstkreuz.
2. DEUTSCHE
OLYMPIONIKINNEN
Siegerinnen im Reiten,
Weitsprung, Kajak und Co.
Es waren die Frauen, die in der
deutschen Olympia-Mannschaft
für die Goldmedaillen in Tokio
sorgten: Sieben der zehn Goldmedaillen
wurden von Frauen
gewonnen, wie etwa von Weitspringerin
Malaika Mihambo,
Jessica von Bredow-Werndl im
Dressur-Einzel oder Ricarda Funk
im Kajak-Einer. Dabei stellten die
Frauen mit 175 Sportlerinnen den
kleineren Anteil im deutschen
Team mit insgesamt 432 Olympionikinnen
und Olympioniken.
Schaut man auf das gesamte Start-
Feld, waren die Frauen immerhin
mit 48 Prozent vertreten und
konnten an 20 Wettbewerben
mehr teilnehmen als noch 2016.
3. MARIA RESSA
Journalistin und
Friedensnobelpreis-
Gewinnerin
Für ihren couragierten Kampf für
die Meinungsfreiheit wurde die
philippinische Journalistin Maria
Ressa (58) mit dem Friedensnobelpreis
ausgezeichnet. Ressa
ist Mitbegründerin und Chefin
der Online-Nachrichtenseite
„Rappler“, die in dem südostasiatischen
Land investigativen Journalismus
betreibt. „Ressa hat sich
als furchtlose Verteidigerin der
Meinungsfreiheit erwiesen“, hieß
es zur Begründung vom Nobelkomitee.
Der „Rappler“ fokussiere
seine Berichterstattung auf die
umstrittene tödliche Anti-Drogen-
Kampagne von Präsident Rodrigo
Duterte, deren Opferzahl so hoch
sei, dass sie einem Krieg gegen
die eigene Bevölkerung gleichkomme.
Zugleich dokumentierten
Ressa und Rappler, wie die
sozialen Netzwerke für die Verbreitung
von Falschinformationen
genutzt würden. Gegen Ressa hat
der philippinische Staat etliche
Gerichtsverfahren angestrengt,
wiederholt war sie schikaniert
und verhaftet worden. Die Philippinen
zählen schon lange zu
den gefährlichsten Ländern für
Journalisten. Allein unter Duterte
wurden von 2016 bis Ende 2020
mindestens 19 Journalisten umgebracht.
Maria Ressa ist übrigens
die 18. Frau, die den Friedensnobelpreis
erhalten hat – männliche
Preisträger gibt es hingegen schon
91.
4. IRME STETTER-KARP
Neue Vorsitzende des ZdK
Sie steht seit Mitte November
an der Spitze des höchsten katholischen
Laiengremiums, dem
Zentralkomitee der deutschen Katholiken
(ZdK): Irme Stetter-Karp.
Die Biografie der 65-Jährigen ist
geprägt von ihrem Engagement
im Bistum Rottenburg-Stuttgart,
wo sie vier Jahrzehnte lang wirkte,
etwa als Chefin des BDKJ,
außerdem ist sie Vizepräsidentin
des Deutschen Caritasverbandes.
Als eine der Moderatorinnen des
Synodalen Wegs gilt die gebürtige
Ellwangerin innerkirchlich seit
Jahren als bestens vernetzt.
Die verheiratete Mutter zweier
erwachsener Kinder will weiter
leidenschaftlich für Reformen in
der katholischen Kirche kämpfen,
um mehr Beteiligung und Gleichberechtigung
von Frauen durchzusetzen.
Auch dann, wenn es
mit persönlichen Konsequenzen
verbunden ist. 1999 riskierte sie
den Job, als sie nach dem von
Papst Johannes Paul II. verordneten
Ausstieg aus dem staatlichen
System der Schwangerenberatung
mit anderen prominenten
Katholiken den Verein Donum Vitae
(Geschenk des Lebens) gründete.
Irme Stetter-Karp möchte
die Stimme des ZdK stärken: „Wir
können es uns nicht leisten, uns
ins gesellschaftspolitische Abseits
zu spielen. Vor allen Einzelfragen
ist die Frage der Solidarität in unserer
Gesellschaft zentral. Auch
für die Stabilität unserer Demokratie.“
ZIEMLICH BESTE FRAUEN 11
VERANSTALTUNGS
TIPPS
von Equal Care bis
Synodaler Weg
Die nächste Synodalversammlung, bei der die kfd mit vier Delegierten
vertreten ist und die über die Zukunft der Katholischen Kirche in
Deutschland mitbestimmen wird, findet vom 3. bis 5. Februar statt.
Flankierend dazu gibt es mehrere Veranstaltungen im Bildungsprogramm
der kfd:
Am 14. und 15. Januar heißt es „Unterwegs auf dem Synodalen
Weg - ein Zwischenhalt". Am 9. März startet eine abendliche Online-Gesprächsreihe
zum Synodalen Weg mit dem Thema „Nicht von
dieser Welt? Oder: Ganz in dieser Welt! Was heißt priesterliche Existenz
heute?''.
Alltagsrassismus begegnet uns leider immer häufiger. Wie kfd-Frauen
diesem begegnen können, wird bei einem Workshop mit dem Titel
„Null Toleranz für Rassismus -was Frauen tun können" vom 4. bis
6. Februar erarbeitet.
Ein wichtiges Thema, das vor allem Frauen betrifft: Die Sorgearbeit,
die sie meist ohne große Anerkennung leisten. Auf die mangelnde Wertschätzung
und unfaire Verteilung von Care-Arbeit weist der „Equal
Care Day" hin, der in Schaltjahren am 29. Februar begangen wird. Die
kfd lädt mit der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands
am 1. März zur Tagung „Care gerecht gestalten" ein.
Mehr unter www.kfd.de/bildungsangebote
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Neue
Ausgabe
--
DieMita b
_ ~···-.L.!!ferin
DIE MITARBEITERIN
HELFEN - DER DIENST
AM NÄCHSTEN
Hilfsbereitschaft hält unsere Gesellschaft
zusammen und kann sich in vielen Formen
zeigen: in praktischer Unterstützung,
einem offenen Ohr oder einem lieben
Wort. Ohne gegenseitige Hilfe wäre unser
Leben um einiges ärmer. Lesen Sie in
der neuen „Mitarbeiterin" mehr über die
Kunst des Helfens - und warum es dazugehört,
Hilfe auch annehmen zu können.
Weitere Themen der aktuellen Ausgabe:
• Vergiss mein nicht!
Ein Wortgottesdienst für Menschen mit
und ohne Demenz
• Segenswerkstatt zum Jahresanfang
• Kabarett für die kfd-Bühne
• ... und weitere spannende Themen
ABO-SERVICE: Dijana Galzina
Tel. 021144992-34
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