PDF Kursana Magazin Winter/Frühling 2012/2013 (3.33 - Dussmann

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Man(n)power Immer mehr Männer entscheiden sich für den Beruf des Altenpflegers. So wie Frank Gräßler. Der gelernte Maurer ist seit zwei Jahren Pflege-Azubi im Kursana Domizil Nürtingen. Die Senioren sind von dem 21-Jährigen begeistert – und er von ihnen. „Es macht Spaß, mit einem so hübschen jungen Mann spazieren zu gehen“, sagt Martina Vogl, 84, lächelnd. Und sie ist schon ein bisschen enttäuscht, als sie hört, dass Frank Gräßler sie wegen der Berufsschule drei Wochen lang nicht besuchen kann. Auch Doris Ringeis, 86, schwärmt von dem angehenden Pfleger. „Er nimmt sich Zeit, ist immer für uns da.“ Mit der ehema ligen Floristin bastelte er bunte Blumengestecke. Johann Schollen berger, 83, schätzt andere Quali täten an dem 1,87-Meter-Mann: 22 I Das Porträt „Er hat richtig Kraft und hebt mich mühelos aus dem Rollstuhl. Und wir haben einen ähnlichen Humor.“ Der, dem die Komplimente gelten, hat seinen Entschluss zur Altenpflegerausbildung nie bereut: „Das Kursana-Team ist jung und fröhlich, ich habe mich gleich wohlgefühlt. Außerdem ist jeder Tag anders, langweilig wird’s nie“, sagt Frank Gräßler. Die Frühschicht beginnt um sechs Uhr: die Senioren beim Waschen unterstützen, ankleiden, in den Rollstuhl heben, Frühstück verteilen, Augentropfen verabreichen, beim Verbände wechseln helfen, Mittagessen servieren, nicht Enge Bindung: Martina Vogl, 84, freut sich ganz besonders, wenn Pflege-Azubi Frank Gräßler, 21, Dienst hat
Derzeit ist fast jeder vierte Auszubildende bei Kursana männlich. Frank Gräßler schätzt den herzlichen Umgang mit Bewohnern wie Anna Schöll, 86, (Foto links) oder Günther Illi, 66, (Foto rechts) ebenso wie die Teamarbeit mit Kollegin Estella Ozanna, 22, (mittleres Foto) zu vergessen die Dokumentation. Dabei schaut ihm immer eine erfahrene Kollegin über die Schulter. Um halb zwei ist Übergabe an die Spätschicht. Noch sind die Männer im Team in der Minderheit. Auf 43 weibliche Pflegekräfte kommen vier männliche. Von den derzeit sieben Auszubildenden ist Frank Gräßler der einzige Mann. Das stört den Azubi im vorletzten Ausbildungsjahr nicht; mit den Frauen komme er gut aus. Wohnbereichsleiterin Estella Ozanna findet: „Es lockert die Arbeitsatmosphäre auf, wenn Männer im Team sind. Außerdem ist es für manche Senioren wichtig, dass sie zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitern wählen können.“ Klar, dass auch der Direktor des Kursana Domizils Nürtingen, Marcel Koch, 40, junge Männer zum Einstieg in die Altenpflege ermuntert: „Das ist ein absolut krisensicherer, zukunftsträchtiger Beruf. Und dazu noch einer mit hervorragenden Aufstiegsmöglichkeiten.“ Diese Argumente haben schließlich auch den ehemaligen Maurer Frank „Das ist ein zukunftsträchtiger Beruf“ Gräßler überzeugt. „Die Arbeit auf dem Bau hat mir keinen Spaß mehr gemacht“, erzählt er, „und weil meine damalige Freundin fand, dass ich eine soziale Ader habe, brachte sie mich auf die Idee.“ Nach dem Praktikum und einem Jahr als Pflegehelfer sei klar gewesen, dass er weitermacht. „Jetzt weiß ich, wie vielseitig der Beruf ist: Medizin, Anatomie, Behandlungspflege. Anders als in der Krankenpflege kommt dann hier noch viel stärker die persönliche Beziehung dazu. In der Altenpflege baut man Bindungen auf, schließlich ist man ja oft über Jahre mit den Senioren zusammen. Man lernt die Menschen sehr genau kennen, fühlt mit ihnen. Außenstehende haben gar keine Vorstellung, wie viel dahinter steckt.“ Das gilt auch für ehemalige Freunde: Manch einer fand den Beruf uncool. „Mir ist’s egal“, sagt Frank Gräßler mit einem Schulterzucken, „für mich zählt, dass ich mit der Arbeit zufrieden bin. Und für die Senioren habe ich inzwischen ein neues Verständnis entwickelt. Es ist enorm, was sie geleistet haben. Davor habe ich Respekt.“ Pflege ist auch männlich Der Anteil der Männer in der Altenpflege wächst kontinuierlich. Von den über 415 Auszubildenden bei Kursana sind 23 Prozent männlich. Wie ihre weiblichen Kolleginnen bilden sie sich häufig in Fachgebieten fort – wie dem Qualitäts- oder Wundmanagement, der Palliativpflege oder der Geriatrie. Viele Altenpfleger qualifizieren sich als Wohnbereichsleiter oder Pflegedienstleiter – oder machen den Karrieresprung an die Spitze des Teams als Direktor. Wichtig für Bewerber ist eine hohe soziale Kompetenz, Empathie und Teamfähigkeit. Die Ausbildung dauert drei Jahre und kann für ausgebildete Altenpflegehelfer/innen verkürzt werden. Sie gliedert sich in der Regel in Schul- und Praxisblöcke, die jeweils mehrere Wochen dauern. Kursana veranstaltet jährlich für alle neu gestarteten Auszubildenden einen zweitägigen Pflegeworkshop in Berlin. Infos über Stellenangebote und Karrieremöglichkeiten erhalten Sie unter dem Stichwort „Jobs & Karriere“ auf der Kursana-Website: www.kursana.de 23
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