Hof–Berichterstattung: Zu Gast bei Gloria von Thurn und Taxis
Hof–Berichterstattung: Zu Gast bei Gloria von Thurn und Taxis
Hof–Berichterstattung: Zu Gast bei Gloria von Thurn und Taxis
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MAGAZIN<br />
Respektvoller Umgang: Leben in Erinnerungen<br />
Bezahlbare Qualität: Was die Pflege kostet<br />
Anregende Übungen: Fit in fünf Minuten<br />
SENIORENZEITSCHRIFT<br />
DER DUSSMANN-GRUPPE<br />
Winter |Frühling 2008/2009<br />
<strong>Hof–Berichterstattung</strong>:<br />
<strong>Zu</strong> <strong>Gast</strong> <strong>bei</strong> <strong>Gloria</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Jörg Braesecke,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Kursana,<br />
Mitglied des Vorstandes<br />
der Dussmann-Gruppe<br />
liebevolle Pflege kostet Kraft. Umso wichtiger sind die<br />
Erholungspausen. Gönnen Sie sich eine Auszeit <strong>und</strong><br />
einen Urlaub – um danach mit neuem Schwung ihre<br />
Mutter oder ihren Vater zu pflegen. Seit der Novellierung<br />
des Pflegesetzes im Sommer 2008 haben Sie<br />
nach sechs Betreuungsmonaten einen Anspruch auf<br />
so genannte Verhinderungspflege. Wir <strong>von</strong> Kursana<br />
unterstützen Sie da<strong>bei</strong>, diesen Anspruch umzusetzen.<br />
In allen unseren Häusern gibt es Plätze für das vorübergehende<br />
Wohnen <strong>und</strong> die vorübergehende Betreuung.<br />
Menschen in der Pflegestufe 1 sind <strong>bei</strong> uns ebenso<br />
gut aufgehoben wie Schwerstpflegebedürftige.<br />
Unsere Häuser sind auf die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />
eingestellt. Für viele ältere Menschen ist ein<br />
solches Probewohnen <strong>bei</strong> uns eine angenehme Abwechslung.<br />
Sie genießen die Kontakte mit anderen Senioren,<br />
freuen sich über unsere Veranstaltungen <strong>und</strong><br />
Serviceangebote. Und nicht wenige nutzen diese Zeit<br />
als f<strong>und</strong>ierte Entscheidungshilfe, bevor sie ganz in die<br />
Senioreneinrichtung einziehen.<br />
Ich finde es richtig, so eine wichtige Entscheidung gut<br />
zu überdenken. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung,<br />
wie schwer sich Familien damit tun. Meine Großmutter<br />
wird im nächsten Oktober 83 Jahre alt. Ich kann ihr aus<br />
tiefster Überzeugung unsere Kursana Häuser empfehlen.<br />
In diesem Sinne grüßt Sie herzlich<br />
Inhalt<br />
04 Fürstliche Kaffeetafel<br />
Für drei Bewohnerinnen der Residenz Regensburg<br />
erfüllte sich ein Wunschtraum: Sie waren<br />
zu <strong>Gast</strong> <strong>bei</strong> <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong><br />
08 Stil <strong>und</strong> Etikette<br />
Wie wichtig ist gutes Benehmen?<br />
Darüber diskutierten Bewohner aus Hamburg<br />
09 Volkskrankheit Diabetes<br />
Von „Altersdiabetes“ ist jeder Dritte über 60<br />
betroffen – doch es gibt wirksame Hilfe<br />
10 Reise ins Unbekannte<br />
Eine Reportage aus einem geschützten<br />
Wohnbereich für demenziell Erkrankte<br />
13 Deutschlands kleinster Schwimm-Club<br />
Schwimmen ist unser Lebenselixier, sagen<br />
sechs Senioren aus Bad Lauterberg<br />
14 Wie Liebe jung bleibt<br />
Sie sind etwas ganz Besonderes: Ehepaare,<br />
die über 65 Jahre verheiratet sind<br />
16 Seit ich nicht mehr laufen kann<br />
Gisela Bartz, 87: „Mit dem Rollstuhl habe ich<br />
mir ein Stück Freiheit zurückerobert“<br />
Titelseite: Kursana Seniorinnen waren zu Besuch <strong>bei</strong> <strong>Gloria</strong> Fürstin<br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>, Ehefrau des 1990 verstorbenen Fürsten<br />
Johannes <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>, Mutter des Fürsten Albert II. sowie<br />
der Prinzessinnen Maria-Theresia <strong>und</strong> Elisabeth – <strong>und</strong> eine der<br />
zehn erfolgreichsten Unternehmerinnen weltweit
18 Ältesten-Rat<br />
Auch mit über 100 Jahren aktiv –<br />
Beispiele geben zwei Kursana Bewohner<br />
20 Was kostet die Pflege?<br />
Kein Buch mit sieben Siegeln:<br />
Die Pflegekosten <strong>bei</strong> Kursana unter der Lupe<br />
22 Lieblingsmöbel<br />
Lieb gewonnene Erinnerungsstücke sind mit<br />
in die neue Wohnung gezogen<br />
24 Den letzten Weg in Würde gehen<br />
Über die <strong>Zu</strong>sammenar<strong>bei</strong>t mit Hospizvereinen<br />
<strong>und</strong> die Ausbildung in der Palliativpflege<br />
26 „Einmal Schlafmütze, immer Schlafmütze“<br />
Der Schweizer Psychologe Daniel Gassmann<br />
ist Schlafstörungen auf die Spur gekommen<br />
28 STREIFLICHTER<br />
Die neue Rubrik stellt einen Ausschnitt aus der<br />
Vielfalt an Veranstaltungen, Engagements <strong>und</strong><br />
Besonderheiten der 108 Kursana Häuser vor<br />
30 Die Geschichte <strong>von</strong> Denise <strong>und</strong> Andy<br />
Im Domizil Forst lebt ein Liebespaar – sie 24,<br />
er 21 Jahre jung – das anders ist als andere<br />
32 Fit in fünf Minuten<br />
Das Herz-Kreislauf-System anzuregen <strong>und</strong> die<br />
Muskulatur zu fördern, ist keine Frage des Alters<br />
34 Rätseln & Gewinnen<br />
04<br />
10<br />
13<br />
14<br />
Inhalt
Fürstliche Kaffeetafel<br />
Über die Gegensprechanlage an der<br />
Schranke nennt der Fahrer sein Anliegen:<br />
„Dies ist die Seniorengruppe<br />
der Kursana Residenz. Wir haben<br />
eine Einladung <strong>von</strong> der Fürstin.“<br />
Außenstehende haben keinen <strong>Zu</strong>-<br />
4<br />
�<br />
Wenige h<strong>und</strong>ert Meter Luftlinie <strong>und</strong> doch eine scheinbar unüberwindbare Distanz:<br />
<strong>von</strong> der Kursana Residenz ins Schloss zu <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>. Für drei<br />
Regensburger Damen erfüllte sich ein Herzenswunsch – eine Einladung zur Fürstin.<br />
tritt, sagt er, während der Kleinbus<br />
passieren darf <strong>und</strong> die Wagenräder<br />
über den Kies knirschen.<br />
Im Restaurant der Kursana Residenz<br />
gab es tagelang kaum ein anderes<br />
Thema als den Besuch<br />
im Fürstenschloss.<br />
Sorgfältig haben sich die drei Damen<br />
zurechtgemacht, den Friseur<br />
besucht <strong>und</strong> geplant, welche Kleidung<br />
<strong>und</strong> welchen Schmuck sie<br />
heute tragen werden: nicht zu viel<br />
– <strong>und</strong> nicht zu wenig. Jedes Detail<br />
„Eine sympathische Prominente zum Anfassen“, sagten Maria Schulte, Erika Lautenschlager<br />
<strong>und</strong> Edith Schmidt (<strong>von</strong> l. nach r.) über <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> (r.)
Der Fürstenhut als Wappen der Fürstenfamilie <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> – trotz ihrer blaublütigen<br />
Herkunft zeigte sich die Fürstin ihren Gästen als eine bodenständige Frau mit Lebenserfahrung<br />
muss stimmen, wenn der lang gehegte<br />
Wunsch endlich in Erfüllung<br />
geht.<br />
Erika Lautenschlager ist aufgeregt.<br />
„Ob sie sich wohl an mich erinnern<br />
kann?“ Die Bewohnerin der Kursana<br />
Residenz nimmt sich fest vor,<br />
sie zu fragen.<br />
Sie – das ist<br />
<strong>Gloria</strong> Fürstin<br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Taxis</strong>, geborene Maria <strong>Gloria</strong> Gräfin<br />
<strong>von</strong> Schönburg zu Glauchau <strong>und</strong><br />
Waldenburg, Ehefrau des 1990 verstorbenen<br />
Fürsten Johannes <strong>von</strong><br />
<strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>, Mutter des Fürsten<br />
Albert II. sowie der Prinzessinnen<br />
Maria-Theresia <strong>und</strong> Elisabeth<br />
– <strong>und</strong> milliardenschwere Unternehmerin,<br />
laut „Business Week“ eine<br />
der zehn erfolgreichsten weltweit.<br />
Erika Lautenschlager hat die Fürstin<br />
schon einmal getroffen – damals<br />
in den „wilden Jahren“ <strong>von</strong> <strong>Gloria</strong>,<br />
als die Presse sie „die Punk-Prinzessin“<br />
nannte. „Ich hatte für meine<br />
Tochter eine Eigentumswohnung<br />
hier in Regensburg gekauft“, erzählt<br />
die 82-Jährige, „<strong>bei</strong>m Richtfest<br />
„Ob sie sich an mich<br />
erinnern kann?“<br />
haben wir uns kennengelernt. Ihrer<br />
Familie gehörte das Gr<strong>und</strong>stück.“<br />
Knapp 20 Jahre sind vergangen, die<br />
Wohnung ist verkauft, die Tochter ist<br />
weggezogen, die Enkel sind erwachsen.<br />
Seit zwei Jahren wohnt Erika<br />
Lautenschlager in der Kursana Resi-<br />
denzRegensburg. In ihrem<br />
neuen <strong>Zu</strong>hause<br />
versorgt sie<br />
sich vollständig selbst. Wenn das<br />
einmal nicht mehr klappen sollte,<br />
„habe ich im Haus viele helfende<br />
Hände“, sagt sie. Tochter <strong>und</strong> Enkeln<br />
will sie auf keinen Fall eine<br />
Last sein.<br />
Erika Lautenschlager steigt als erste<br />
aus dem Wagen. Sie ist nicht allein.<br />
„Toll hat sie ausgesehen, unsere<br />
<strong>Gloria</strong>, damals waren die Zeitungen<br />
voll <strong>von</strong> ihren Bildern.“ Edith<br />
Schmidt schwärmt über die Fürstin<br />
in ihren wilden Jahren. „Wir hatten<br />
doch alle unsere Jugend“, verteidigt<br />
Maria Schulte sie. Die Dritte im<br />
B<strong>und</strong>e ist mit 85 Lebens- sowie<br />
sieben Kursana Jahren sozusagen<br />
die Stubenälteste <strong>und</strong> in ihrem<br />
Wünsch Dir was!<br />
Fürstin <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Taxis</strong><br />
Mit 20 heiratet sie einen der reichsten<br />
Junggesellen Deutschlands, den 54-jährigen<br />
Milliardär Johannes <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Taxis</strong>. Mit 30 ist sie seine Witwe <strong>und</strong><br />
Mutter <strong>von</strong> drei kleinen Kindern. Mit<br />
einer Aufgabe, die ihr weder zugedacht<br />
war noch zugetraut wurde. Aus der<br />
schrillen „Punk-Prinzessin“ wurde binnen<br />
kurzer Frist eine erfolgreiche Managerin.<br />
Ihre Kindheit erlebt sie mit ihrer Familie<br />
in Somalia. Der Vater ar<strong>bei</strong>tete dort als<br />
Journalist <strong>und</strong> Entwicklungshelfer. Als<br />
Teenager kehrt sie nach Deutschland<br />
zurück. Die junge Adlige trifft Johannes<br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong>. Aus dem „alten<br />
spinnerten Onkel“, wie sie einmal sagte,<br />
wurde die große Liebe. Er braucht einen<br />
Erben. Sie heiraten. <strong>Gloria</strong>s drittes Kind<br />
ist Erbprinz Albert. Die junge Mutter lebt<br />
in einem Schloss, umgeben <strong>von</strong> Bediensteten.<br />
Sie stürzt sich ins Jet-Set-Leben,<br />
genießt das Aufsehen. „Es ist ja so einfach,<br />
sich in den Mittelpunkt einer oberflächlichen<br />
Gesellschaft zu spielen“, sagt<br />
sie heute. Doch der Fürst ist krank. <strong>Gloria</strong><br />
ar<strong>bei</strong>tet sich in Betriebswirtschaft ein.<br />
Kurz vor seinem Tode erteilt er seiner Frau<br />
Generalvollmacht, die Geschäfte bis zur<br />
Übernahme durch den Erbprinzen zu lenken.<br />
Das tut sie bis heute. Albert II. lässt<br />
dankbar „die Mama“ machen.<br />
5
Schloss St. Emmeram<br />
Der Stammsitz des Fürstenhauses ist<br />
eines der berühmtesten Schlösser weltweit<br />
– <strong>und</strong> eines der größten. Die Fürsten<br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> besaßen im Deutschen<br />
Reich seit 1615 das Monopol im<br />
Postwesen („Erbgeneralpostmeisteramt“).<br />
1748 verlegten sie ihre Residenz <strong>von</strong><br />
Frankfurt am Main nach Regensburg.<br />
Seit 1812 residiert die Familie auf Schloss<br />
Emmeram, das vorher ein Teil des Klosters<br />
St. Emmeram war. Das Schloss umfasst<br />
mehrere Gebäudekomplexe aus verschiedenen<br />
Bauzeiten. Im gotischen Kreuzgang<br />
liegt die neugotische Gruftkapelle der<br />
Familie. An der Südwestecke des Schlosses<br />
befindet sich das dreigeschossige,<br />
quadratische Emmeramtor aus dem<br />
14. Jahrh<strong>und</strong>ert. Im fürstlichen Marstallgebäude<br />
ist heute das Kutschenmuseum<br />
untergebracht. Besonders sehenswert:<br />
der 190 Quadratmeter große Ballsaal.<br />
Ein weiteres Schmuckstück ist der Asamsaal<br />
mit dem Deckenfresko aus dem Jahr<br />
1737. Die schlosseigene Bibliothek umfasst<br />
etwa 12.000 bibliophile Bände aus<br />
der Hofbibliothek.<br />
Ein Erinnerungsbild aus einem der prachtvollen<br />
Marmor-Treppenhäuser, deren Innenausstattung<br />
der römischen Antike nachempf<strong>und</strong>en<br />
ist<br />
6<br />
kirschroten Hosenanzug flott anzuschauen.<br />
In der Residenz kümmert<br />
sie sich um die<br />
„viel zu vielen“<br />
Bücher der Bibliothek<br />
<strong>und</strong> isst<br />
mittags immer mit Begleitung im<br />
Kursana Restaurant. Ihr sehbehinderter<br />
Tischnachbar speist nämlich<br />
nicht gerne alleine. „Ich helfe ihm ein<br />
bisschen <strong>und</strong> bringe ihn zu Tisch.“<br />
Für die drei Damen geht in Schloss<br />
St. Emmeram heute ein Herzenswunsch<br />
in Erfüllung. Willy Wetter,<br />
der Direktor der Residenz in Regensburg,<br />
berichtete der Redaktion des<br />
Kursana Magazins <strong>von</strong> dem Traum<br />
der Seniorinnen <strong>und</strong> regte an, ein<br />
Treffen mit der Fürstin zu arrangieren.<br />
Aus der Bitte an „Ihre Durchlaucht“<br />
wurde ein Termin. Mitten in<br />
ihren vielen Verpflichtungen um<br />
die Regensburger Schlossfestspiele<br />
<strong>und</strong> kurz vor der Vorstellung ihres<br />
gemeinsamen Buches mit Joachim<br />
Kardinal Meisner wird <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> die drei Seniorinnen<br />
treffen. Jetzt gleich.<br />
In einem stillen Parkwinkel ist die<br />
Kaffeetafel aufgebaut. Hier wird<br />
Platz genommen, <strong>und</strong> während die<br />
Damen darüber rätseln, <strong>von</strong> welcher<br />
Seite die Fürstin wohl kommt, ist sie<br />
auf einmal da. Schlicht, sportlichelegant,<br />
mit einem<br />
Lächeln<br />
reicht sie allen<br />
die Hand. „Wie<br />
schön, Sie zu treffen“, sagt Edith<br />
Schmidt <strong>und</strong> ihre Augen blitzen vor<br />
Freude. Als Erika Lautenschlager die<br />
Fürstin auf ihr erstes Kennenlernen<br />
anspricht, ist sie gleich enttarnt.<br />
„Sie kommen aber nicht aus<br />
Regensburg“, ertappt die Fürstin die<br />
vor vielen Jahren aus Mannheim <strong>Zu</strong>gezogene,<br />
kann sich aber an das<br />
Richtfest nicht mehr erinnern.<br />
„Ihr Mut ist bew<strong>und</strong>ernswert“<br />
Dafür sind die Damen zum Erstaunen<br />
der Fürstin bestens informiert<br />
über das Leben der fürstlichen Familie.<br />
„Ihr Mut ist bew<strong>und</strong>ernswert“,<br />
lobt Maria Schulte angesichts der<br />
Rennfahrerambitionen <strong>von</strong> Fürst<br />
Albert II. ihre mütterliche Gelassenheit.<br />
Alle drei lesen Illustrierte <strong>und</strong><br />
wissen auch <strong>von</strong> manchen wirtschaftlichen<br />
Belangen des fürstlichen<br />
Hauses. „Sie haben so viele<br />
Herausforderungen w<strong>und</strong>erbar bewältigt“,<br />
greift Edith Schmidt die<br />
Stimmung auf. „Danke, Sie sind<br />
sehr nett zu mir“, entgegnet die<br />
Fürstin <strong>und</strong> klappt das Sahnekännchen<br />
zu, bevor eine Biene in der
Kaffeemilch abtauchen kann. „Ich<br />
war mit 20 Mutter, gleichzeitig wollte<br />
ich in Discos gehen“, erinnert sie<br />
sich. „Mit den<br />
Jahren <strong>und</strong> der<br />
Verantwortung,<br />
die ich<br />
heute trage, bin ich nachdenklicher<br />
<strong>und</strong> ernster geworden.“<br />
Doch schon <strong>bei</strong> der nächsten Frage<br />
muss sie lachen. Das Gespräch ist<br />
auf das Thema Manieren gekommen.<br />
„Haben Sie sich je daneben<br />
benommen?“, fragt Edith Schmidt.<br />
„Oft!“, lacht <strong>Gloria</strong>, „selbst merkt<br />
man es nur leider meist erst zu-<br />
Wunschträume<br />
werden wahr<br />
<strong>Zu</strong> so einem Anlass muss die Garderobe stimmen:<br />
Erika Lautenschlager, Maria Schulte <strong>und</strong> Edith Schmidt<br />
(v. l. n. r. ) freuten sich auf ihren Besuch im nahe<br />
gelegenen Fürstenschloss, dem UNESCO-Welterbe<br />
St. Emmeram<br />
Haben auch Sie einen ganz besonderen Wunschtraum?<br />
Einen Wunsch, der Ihnen so ungewöhnlich erscheint,<br />
dass seine Erfüllung in weite Ferne gerückt ist? Kursana<br />
könnte ihn wahr machen: im Rahmen der Aktion<br />
„Wünsch dir was!“ Schreiben Sie uns <strong>und</strong> schildern<br />
Sie uns Ihren Traum.<br />
„Danke, Sie sind sehr nett zu mir“: Gute Manieren <strong>und</strong> Höflichkeit sind<br />
ihr wichtig, das durften ihre Gäste hautnah erleben – diese schätzten<br />
an <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> vor allem ihre humorvolle Art<br />
letzt.“ Maria Schulte findet manche<br />
Benimmregel überholt. Die Fürstin<br />
<strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> überlegt: „Nein,<br />
gute Manieren<br />
sind attraktiv,<br />
<strong>und</strong> ich bedaure,<br />
dass sie in<br />
den letzten 50 Jahren abgelöst wurden<br />
durch diese amerikanisierte<br />
Turnschuhgesellschaft. Es fällt so<br />
positiv auf, wenn jemand die Tür<br />
aufhält oder ein Kompliment macht.<br />
Was ich grauenhaft finde, sind Leute,<br />
die Kaugummi kauen.“<br />
„Ein unvergesslicher Tag <strong>und</strong><br />
ein w<strong>und</strong>erschönes Erlebnis“<br />
Ins Schwärmen kommt sie, wenn sie<br />
nach ihren Kindern gefragt wird.<br />
Wünsch Dir was!<br />
Albert, 25, hat gerade sein Studium<br />
beendet. Er lehnte dort jegliche<br />
Sonderbehandlung ab <strong>und</strong> war erbost,<br />
wenn er mit „Durchlaucht“ angesprochen<br />
wurde. „Ich bin der Albert“,<br />
habe er sich seinen Kommilitonen<br />
vorgestellt.<br />
Später schwärmt die Fürstin <strong>von</strong> den<br />
Schlossfestspielen. Am Abend wird<br />
sie Liza Minelli applaudieren. Viel zu<br />
schnell ist dann die Zeit vor<strong>bei</strong>. Als<br />
ihr <strong>Gloria</strong> <strong>von</strong> <strong>Thurn</strong> <strong>und</strong> <strong>Taxis</strong> zum<br />
Abschied die Hand reicht, war es<br />
nicht nur für Maria Schulte „ein unvergesslicher<br />
Tag <strong>und</strong> ein w<strong>und</strong>erschönes<br />
Erlebnis“.<br />
7
Guter Ton<br />
8<br />
Stil <strong>und</strong> Etikette<br />
�<br />
Drei Bewohner der Kursana Residenz Hamburg setzten sich zusammen <strong>und</strong><br />
diskutierten, wie wichtig das „richtige Benehmen“ in ihrem Leben ist.<br />
Im Clubraum treffen sich: Inge Berger,<br />
Jahrgang 1925, Jürgen Günther,<br />
Jahrgang 1924 <strong>und</strong> Edith Rose, Jahrgang<br />
1915 (Foto, v. r. n. l. ). Sie legen<br />
– wie die anderen Bewohner der<br />
Residenz – auch im Alltag großen<br />
Wert auf Etikette.<br />
Jürgen Günther: Meine Damen, gut<br />
sehen Sie aus. Setzen Sie sich bitte,<br />
<strong>und</strong> lassen Sie uns über gutes Benehmen<br />
plaudern.<br />
Edith Rose: Etwas, worauf wir großen<br />
Wert legen. Einer Dame in den<br />
Mantel zu helfen, ihr den Stuhl bereitzustellen,<br />
ein fre<strong>und</strong>licher Gruß.<br />
Aber auch für einen älteren Menschen<br />
im Bus einen Platz frei zu<br />
machen oder die Tür aufzuhalten –<br />
das sind kleine Lichter im täglichen<br />
Miteinander.<br />
Inge Berger: Scheinbare Alltäglichkeiten.<br />
Aber auf diese Dinge kommt<br />
es gerade an.<br />
Jürgen Günther: „Étiquette“ stammt<br />
übrigens aus dem französischen Königshof.<br />
Es waren Notizzettel, auf<br />
denen die Rangfolge der am Hof zugelassenen<br />
Personen stand. Heute<br />
verstehen wir darunter gute Umgangsformen.<br />
Inge Berger: Sie machen das Miteinander<br />
angenehmer, zeigen, dass<br />
man sich gegenseitig achtet.<br />
Edith Rose: Aber den abgespreizten<br />
Finger <strong>bei</strong>m Trinken, das Messerbänkchen<br />
<strong>und</strong> den Handkuss – das<br />
halte ich für etwas übertrieben. Mir<br />
ist der gute Ton im Alltag wichtig.<br />
Sich einen „Guten Morgen“ oder einen<br />
„Guten Abend“ zu wünschen,<br />
gehört zum Wohlfühlen dazu.<br />
Jürgen Günther: Höflichkeit sollte<br />
selbstverständlich sein. Darf ich den<br />
Damen noch Kaffee nachschenken?<br />
Edith Rose: Das machen Sie ganz<br />
hervorragend. Diese Liebenswürdigkeit<br />
weiß ich zu schätzen.<br />
Inge Berger: Gute Umgangsformen,<br />
stilvolles Wohnen – das ist mir<br />
wichtig. Auf ostpreußischen Gutshöfen<br />
zum Beispiel pflegten Familien<br />
einen sehr bewussten Lebensstil...<br />
Edith Rose:... mit der Situation heute<br />
ist das natürlich nicht mehr vergleichbar.<br />
Aber auch in der Residenz<br />
achten wir auf uns <strong>und</strong> lassen<br />
uns nicht gehen.<br />
Jürgen Günther: Natürlich nicht!<br />
Nicht selten finde ich es auch angebracht,<br />
mich drei Mal am Tag umzukleiden.<br />
<strong>Zu</strong>m Sport, zum Mittagessen,<br />
zum Klassikabend.<br />
Edith Rose: Angebracht ist auch,<br />
einen höflichen Abstand zu wahren.<br />
Das betrifft zum Beispiel das „Sie“<br />
unter uns.<br />
Inge Berger: Das „Sie“ zeugt <strong>von</strong><br />
gegenseitigem Respekt.<br />
Jürgen Günther: Wurde zu unserer<br />
Zeit mehr Wert darauf gelegt?<br />
Inge Berger: Nun, heute geht es<br />
tatsächlich legerer zu.<br />
Edith Rose: An guten Manieren darf<br />
es trotzdem nicht mangeln.
Experten nennen ihn auch den „stillen<br />
Killer”. Denn der Altersdiabetes<br />
kommt schleichend, <strong>und</strong> die Betroffenen<br />
sind anfangs völlig beschwerdefrei.<br />
Sechs Millionen Menschen<br />
sind nach Schätzungen der Deutschen<br />
Diabetes-Gesellschaft erkrankt.<br />
Jeder zweite Erkrankte weiß<br />
es nicht. Die Insulinresistenz<br />
wird meist <strong>bei</strong><br />
Routineuntersuchungen<br />
entdeckt. Bleibt sie unbehandelt,<br />
kann das schlimme Folgen<br />
haben: absterbende Füße, Augenschäden,<br />
Schädigungen der Niere<br />
oder Depressionen. Sogar einen<br />
Schlaganfall kann der dauerhaft erhöhte<br />
Blutzuckerwert verursachen.<br />
Süßes ist nicht mehr<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich verboten<br />
<strong>Zu</strong> viel <strong>und</strong> zu fettes Essen, übermäßiger<br />
Konsum <strong>von</strong> Süßigkeiten<br />
<strong>und</strong> Bewegungsmangel führen zu<br />
Übergewicht – der Hauptursache<br />
<strong>von</strong> Altersdiabetes. In leichteren Fällen<br />
helfen Sport <strong>und</strong> eine Diät. Andernfalls<br />
ist eine Behandlung mit<br />
Medikamenten nötig. Für alle Er-<br />
krankten gilt:<br />
Ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
abwechslungsreicheErnährung<br />
ist besonders wichtig – auch<br />
wenn der Genuss <strong>von</strong> Süßem nicht<br />
mehr gr<strong>und</strong>sätzlich verboten ist. Experten<br />
empfehlen, viel zu trinken,<br />
da<strong>bei</strong> gilt Mineralwasser als der beste<br />
Durstlöscher. Bier, Schnaps <strong>und</strong><br />
Liköre sind problematisch, doch ein<br />
Richtig Ernähren<br />
Die Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation teilt den Diabetes (<strong>Zu</strong>ckerkrankheit)<br />
in zwei Haupttypen. Fällt die körpereigene Insulinproduktion<br />
ganz aus, weil die entsprechenden Zellen der Bauchspeicheldrüse<br />
zerstört sind, spricht man <strong>von</strong> Diabetes Typ I.<br />
Die Betroffenen müssen sich ihr Leben lang Insulin spritzen.<br />
Beim Diabetes Typ II besteht eine so genannte Insulinresistenz:<br />
Die Zellen, die den Blutzucker aufnehmen sollen, sprechen<br />
kaum auf Insulin an. <strong>Zu</strong>m Ausgleich wird mehr produziert, was<br />
die Bauchspeicheldrüse aber auf Dauer nicht verar<strong>bei</strong>ten kann.<br />
Dieser Diabetes-Typ tritt vor allem im fortgeschrittenen Alter<br />
auf – daher „Altersdiabetes”.<br />
Ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> – altersgerechter – Sport sind das beste<br />
Mittel, um Altersdiabetes vorzubeugen<br />
Volkskrankheit Diabetes<br />
�<br />
Diabetes Typ II heißt nicht <strong>von</strong> ungefähr „Altersdiabetes“ – jeder Dritte jenseits der<br />
60 ist betroffen. Doch es gibt wirksame Hilfe <strong>und</strong> Vorbeugung.<br />
Gläschen trockener Wein darf sein.<br />
Täglich eine halbe St<strong>und</strong>e Gymnastik<br />
(siehe Seite 32/33) unterstützt<br />
den Körper wirkungsvoll.<br />
Für Diabetiker ist es besonders ratsam,<br />
regelmäßig zu Krebsvorsorge-<br />
Untersuchungen zu gehen. Denn die<br />
Betroffenen haben nicht nur häufiger<br />
Nieren- <strong>und</strong> Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
sondern auch ein höheres<br />
Tumor-Risiko. So kommt etwa<br />
Dickdarmkrebs um 30 Prozent <strong>und</strong><br />
Krebs der Bauchspeicheldrüse sogar<br />
um fast 70 Prozent häufiger vor<br />
als <strong>bei</strong> ges<strong>und</strong>en Menschen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Deutsche Diabetes-Gesellschaft<br />
Telefon: 02 34 . 97 88 9 - 0<br />
9
Körperkontakt <strong>und</strong> <strong>Zu</strong>wendung erreichen Menschen mit demenziellen Veränderungen auch in ihrer<br />
Welt. Altenpflegerin Katrin Woweries (r.) kann mit ihren unterschiedlichen Stimmungen umgehen<br />
10<br />
Eine Reise ins Unbekannte<br />
�<br />
In einem geschützten Wohnbereich für Menschen mit Demenz gelten eigene Regeln.<br />
Jeder Tag ist anders – einen da<strong>von</strong> hat unsere Reporterin<br />
im Kursana Domizil Eisenhüttenstadt miterlebt.<br />
„Wer möchte mir helfen?“, ruft<br />
Wohnbereichsleiterin Susanne Boy,<br />
48, <strong>und</strong> legt einen großen Packen<br />
frisch gewaschener Handtücher auf<br />
den Küchentisch. Sofort greifen die<br />
alten Damen, die um den Tisch sitzen,<br />
danach. Sie beginnen zu falten.<br />
Jeder Handgriff sitzt, besonders <strong>bei</strong><br />
Inge Schulz*, 77. „Schon alle Handtücher<br />
weg?“, fragt sie enttäuscht<br />
nach ein paar Minuten.<br />
Es ist ein früher Montagmorgen.<br />
Im Demenzbereich haben sich gut<br />
ein Dutzend der insgesamt 18 Bewohner<br />
in der geräumigen, hellen<br />
Wohnküche versammelt. Neben einer<br />
modernen Küchenzeile gibt es<br />
hier allerhand Dekoratives. In einer<br />
Ecke ist eine Nostalgie-Küche aufgebaut<br />
– mit altem Kohleherd, Kaffeemühle<br />
<strong>und</strong> Vorratsdosen aus<br />
Porzellan. „Diese Stücke wecken Erinnerungen“,<br />
sagt Susanne Boy.
Dasselbe gilt für das „Wohnzimmer“<br />
im Stil einer guten Stube. Es<br />
liegt am hinteren Ende des Wohnbereichs<br />
<strong>und</strong> wird auch zu besonderen<br />
Anlässen genutzt.<br />
Heute Vormittag ist so ein Anlass.<br />
Ergotherapeutin Elke Ewald, 50, lädt<br />
wie jede Woche zur Musiktherapie.<br />
Luise Hamann sitzt kerzengerade<br />
am äußeren Rand eines Sofas im<br />
Wohnzimmer. „Ich brauch’ Platz!“,<br />
sagt sie in scharfem Ton zu ihrer<br />
Nachbarin <strong>und</strong> rückt <strong>von</strong> ihr ab.<br />
„Stimmungsschwankungen <strong>und</strong> Aggressionen<br />
erleben wir häufig“,<br />
sagt die Ergotherapeutin. Ohne sich<br />
aus der Ruhe bringen zu lassen,<br />
stimmt sie die „Vogelhochzeit“ an<br />
<strong>und</strong> begleitet den Gesang auf der<br />
Gitarre. Viele stimmen ein.<br />
Vom Volkslied leitet Elke Ewald zum<br />
Gespräch über. „Erinnern Sie sich<br />
noch an Ihre Hochzeit?“ „Das war<br />
am 28. Mai“, ruft Luise Hamann,<br />
jetzt wieder<br />
fröhlich, ohne<br />
zu zögern. Das<br />
Jahr weiß die<br />
87-Jährige nicht mehr. Orientierung<br />
in Raum <strong>und</strong> Zeit nehmen immer<br />
mehr ab, je weiter die Krankheit<br />
fortschreitet. „Doch das wird nicht<br />
Vertraute Fähigkeiten bleiben erhalten <strong>und</strong> spenden Lebensfreude. Die Aufgabe, eine Uhr zu<br />
zeichnen (Mitte), ist jedoch <strong>bei</strong> fortgeschrittener Erkrankung nicht zu lösen<br />
Leben mit dem Vergessen<br />
Etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer<br />
Demenzerkrankung wie zum Beispiel Alzheimer; <strong>bei</strong> den über<br />
80-Jährigen ist jeder Fünfte betroffen, <strong>bei</strong> den über 90-Jährigen<br />
jeder Dritte. Wörtlich übersetzt bedeutet Demenz „Der Geist ist<br />
weg“ – die Betroffenen verlieren ihr Gedächtnis, entwickeln zum<br />
Teil Sprachstörungen, Konzentrations- <strong>und</strong> Orientierungsschwächen.<br />
Der Verlauf ist schleichend, die Krankheit nach wie vor<br />
nicht heilbar. Spezielle Therapien helfen den Erkrankten jedoch,<br />
den Kontakt zur Realität zu halten. Kursana Pflegeeinrichtungen<br />
Einfühlsam betreuen<br />
sofort offenk<strong>und</strong>ig. Verstecken <strong>und</strong><br />
überspielen gehört zu den typischen<br />
Verhaltensweisen“, sagt Elke Ewald.<br />
„Dann werden die Menschen leise,<br />
ziehen sich in sich zurück.“<br />
So wie Ilse Lechner, 81. Die ehemalige<br />
Sekretärin sitzt meist schweigend<br />
in der R<strong>und</strong>e. Bei einer Ge-<br />
dächtnisübung<br />
„Die Menschen werden leise, zum Thema Pil-<br />
ziehen sich in sich zurück“<br />
ze kommt endlich<br />
ein Wort<br />
über ihre Lippen: „Birkenpilz“. Elke<br />
Ewald freut sich: „Nur ein einziges<br />
Wort. Aber für sie war das ein<br />
schöner <strong>und</strong> wertvoller Moment.“<br />
gelten da<strong>bei</strong> b<strong>und</strong>esweit als <strong>bei</strong>spielhaft. Mehrere Kursana<br />
Häuser – so die Residenzen in Bad Pyrmont, Hamburg <strong>und</strong><br />
Refrath – bieten Tagesclubs auch für demenziell Erkrankte <strong>von</strong><br />
außerhalb an, um so die betreuenden Angehörigen zu entlasten.<br />
In der Gruppe erleben die Senioren gemeinsam einen<br />
strukturierten Tagesablauf. Zeitungslesen, das Sprechen über<br />
Tagesereignisse, gemeinsames Essen oder Ausflüge gehören<br />
ebenso zum Programm wie Therapien, die vorhandene Fähigkeiten<br />
trainieren: Bei den 10-Minuten-Aktivierungen zum<br />
Beispiel gibt es ein breites Spektrum vom Gedächtnistraining<br />
über leichte Gymnastik bis hin zum Reaktionstraining.<br />
11
Gerda Freiwald, 87, wird unruhig.<br />
Sie rollt ihren Rollstuhl auf den<br />
Gang. „Ich muss nach Hause zu<br />
meinen Kindern! Die sind doch<br />
allein in der<br />
Wohnung“, ruft<br />
sie. Die AltenpflegerinKatrin<br />
Woweries, 40, umarmt die aufgelöste<br />
Frau. „Das ist schon in Ordnung,<br />
ich hab da eben angerufen.“<br />
Gerda Freiwald lächelt, dankbar<br />
tätschelt sie der Pflegerin den Arm.<br />
„Viele brauchen Körperkontakt. Natürlich<br />
würde ich nie jemanden<br />
umarmen, der das nicht will“, sagt<br />
die Pflegerin.<br />
Um 15 Uhr ist die Kaffeetafel gedeckt.<br />
„In zwei St<strong>und</strong>en bin ich mit<br />
dem Flugzeug nach Kanada geflogen.<br />
Ganz alleine. Da haben sich<br />
meine Kinder aber gew<strong>und</strong>ert“, erzählt<br />
Hedwig Körner. Keiner widerspricht.<br />
Petra Schlegel, Direktorin<br />
in Eisenhüttenstadt <strong>und</strong> ehemalige<br />
Pflegedienstleiterin, sagt warum:<br />
„Es ist wichtig, sie in ihrer eigenen<br />
Welt zu bestätigen, damit sie in<br />
ihrem emotionalen Gleichgewicht<br />
„Ich muss nach Hause<br />
zu meinen Kindern“<br />
bleiben.“ Bewohnerin Luise Hamann<br />
freut sich indessen: Ihre Enkel hätten<br />
sie für den Abend zum Grillen<br />
eingeladen, erzählt sie. „Wann wer-<br />
de ich geholt?“,<br />
fragt sie wieder<br />
<strong>und</strong> wieder.<br />
Die Antwort darauf<br />
vergisst die Seniorin sofort.<br />
Gerda Freiwald lässt sich mit dem<br />
Rollstuhl in den Garten schieben,<br />
der zum Wohnbereich gehört. Am<br />
Hochbeet bricht sie einen Lavendelzweig<br />
ab. Zerreibt ihn zwischen den<br />
Fingern <strong>und</strong> atmet den Duft ein.<br />
„Das ist Lavendel, der riecht gut“,<br />
sagt sie.<br />
Abendessen. Genüsslich isst Hedwig<br />
Körner eingelegte Bohnen mit<br />
den Fingern. Ihr Lieblingsgericht.<br />
Später seufzt sie tief: „Das war viel<br />
Aufregung heute.“ „Was denn?“, will<br />
Katrin Woweries wissen. „Na, mit<br />
dem Flug!“ „Das haben Sie ja gut<br />
überstanden. Und jetzt können Sie<br />
schlafen“. „Ja, das ist schön“, sagt<br />
die alte Dame <strong>und</strong> lässt sich als<br />
Letzte im Rollstuhl aus der Wohnküche<br />
in ihr Zimmer rollen.<br />
Hobbys – wie <strong>bei</strong>spielsweise Sticken – sind wichtig. Da<strong>bei</strong> haben die demenziell erkrankten<br />
Senioren positive Erlebnisse, erleben sich als selbstbestimmt <strong>und</strong> wertgeschätzt<br />
„ ... die Erinnerung zurückgeben“<br />
Angela Klose, Pflegedienstleiterin<br />
im Kursana Domizil Eisenhüttenstadt<br />
Im Umgang mit demenziell Erkrankten<br />
gibt es den Begriff „Validation“.<br />
Der an Demenz Erkrankte lebt in<br />
seiner eigenen Realität, die gilt es<br />
zu respektieren. Wir holen im übertragenen<br />
Sinn den Menschen dort<br />
ab, wo er steht: Wenn mir ein Bewohner<br />
sagt, unter seinem Bett sei<br />
ein Löwe, dann komme ich eben<br />
<strong>und</strong> hole den Löwen.<br />
Wie wichtig ist die persönliche<br />
Biografie, die Lebensgeschichte?<br />
Enorm wichtig. Deshalb ist es gut,<br />
wenn Angehörige mit uns zusammen<br />
ar<strong>bei</strong>ten. Dann ergeben manche<br />
Äußerungen einen Sinn, <strong>und</strong><br />
wir können vieles besser verstehen.<br />
Was ist Ihr Ziel?<br />
Den Menschen ihre Erinnerungen<br />
zurückzugeben, sie das Gefühl <strong>von</strong><br />
Kompetenz spüren zu lassen, ihr<br />
Selbstbewusstsein zu stärken.<br />
* Alle Namen der Senioren sind geändert
Fit halten<br />
Deutschlands kleinster<br />
Schwimm-Club<br />
�<br />
Schwimmen gehört für viele ältere Menschen zum Leben.<br />
Das Kursana Domizil Bad Lauterberg hat für seine Bewohner<br />
eine Möglichkeit gef<strong>und</strong>en, auch weiter ihrem Hobby nachzugehen.<br />
Es ist Dienstag. Der Bus des Domizils<br />
steht vor dem Haupteingang.<br />
Zwei Plätze sind bereits besetzt,<br />
dann kommt Hermann Strauch, 90,<br />
er ist der Dritte. Mehr sind heute<br />
nicht da<strong>bei</strong>. Die Fahrt geht etwa<br />
einen Kilometer weit, in die Klinik<br />
für Orthopädie. Dort werden die<br />
Senioren, bis auf eine Ausnahme,<br />
aber nicht behandelt. Nein, sie nutzen<br />
seit mehr als vier Jahren das<br />
Therapiebad der Klinik, um ihrem<br />
liebsten Hobby nachzugehen – dem<br />
Schwimmen.<br />
Die Gruppe hat seit einem halben<br />
Jahr sogar einen richtigen Namen.<br />
„Wir heißen<br />
jetzt ‚Kleinster<br />
Schwimm-Club<br />
Deutschlands’“,<br />
erklärt die 90-jährige Brunhilde<br />
Schaper. Ihr Sohn habe diese Bezeichnung<br />
aus der Taufe gehoben,<br />
als er <strong>von</strong> der Freizeitbeschäftigung<br />
seiner Mutter erfuhr. Brunhilde<br />
Schaper wartet bereits in der Klinik.<br />
Sie wird nach einem Beinbruch<br />
hier stationär betreut. Ins Wasser<br />
darf sie zwar nicht, doch: „Ich will<br />
<strong>bei</strong> meinen Fre<strong>und</strong>en sein!“ Sie erzählt<br />
<strong>von</strong> den Anfängen. Mehrere<br />
Bewohner hätten sich nach einer<br />
Möglichkeit zu<br />
schwimmen gesehnt.Schließlich<br />
sei das ein<br />
Leben lang ihr<br />
Hobby gewesen.<br />
Daraufhin habe<br />
sich Kur-<br />
„Schwimmen ist eine hervorragende<br />
Therapie“<br />
sana Direktorin Renate Springborn-<br />
Aschoff auf die Suche begeben –<br />
<strong>und</strong> hatte Erfolg.<br />
„Ich erfuhr,<br />
dass das<br />
Therapiebad<br />
am frühen Nachmittag nicht genutzt<br />
wird“, berichtet sie. Schnell<br />
habe man sich mit der Leitung der<br />
Klinik geeinigt.<br />
„Anfangs waren wir zu dritt“, erinnert<br />
sich Hermann Strauch. Jetzt<br />
seien – je nach Tagesform – bis zu<br />
sechs Bewohner des Bad Lauterberger<br />
Domizils mit <strong>von</strong> der Partie.<br />
Etwa eine St<strong>und</strong>e lang steht ihnen<br />
das Becken zur Verfügung. Diese<br />
Zeit nutzen sie zum Schwimmen<br />
oder um unter Anleitung <strong>von</strong> Jeanette<br />
Hoffmann Wassergymnastik<br />
zu betreiben. Die Direktorin schaut<br />
dem regen Treiben im Wasser zu:<br />
„Schwimmen ist eine hervorragende<br />
Therapie, den Körper bis ins<br />
hohe Alter fit zu halten.“<br />
Erlafried Jütte, 87, Betreuerin Jeanette Hoffmann, Gerhard<br />
Büttner, 83, <strong>und</strong> der 90-jährige Hermann Strauch (v.l.)<br />
fühlen sich im Wasser pudelwohl<br />
13
14<br />
Wie Liebe jung bleibt<br />
�<br />
Sie sind etwas ganz Besonderes: Ehepaare, die schon 60 oder 65 Ehejahre<br />
miteinander verbracht haben. Im Kursana Domizil Bremen feierte jetzt<br />
das Ehepaar llse <strong>und</strong> Roland Weiße seine Eiserne Hochzeit.
Durch das offene Fenster ihres Doppelzimmers<br />
dringt das Rauschen<br />
der Bäume. Schwarz-Weiß-Fotos<br />
zeigen ein junges<br />
Brautpaar.<br />
Roland Weiße,<br />
93, erzählt <strong>von</strong><br />
dem Moment, als „seine Ilse“ 1943<br />
zum ersten Mal vor ihm stand:<br />
„Mein Gott, dachte ich sofort, das<br />
wird meine Frau.“ „Besonders seine<br />
strahlend blauen Augen gefielen<br />
mir“, sagt Ilse Weiße, 89, „die gingen<br />
durch <strong>und</strong> durch.“ „Liebe kann<br />
nicht wachsen, sie muss sofort da<br />
sein“, bekräftigt ihr Ehemann.<br />
Diese Liebe hat die Jahre überdauert:<br />
die Kriegsjahre, die Nachkriegsjahre<br />
in ihrer <strong>bei</strong>der Heimatstadt<br />
Dessau, die Übersiedlung in den<br />
Westen, das Heranwachsen der<br />
<strong>bei</strong>den Söhne<br />
– der eine Arzt,<br />
der andere Ingenieur<br />
– das<br />
Leben als technischer Angestellter<br />
<strong>und</strong> dann als Pensionär in Bremen-<br />
Vegesack. Vor drei Jahren, nach einem<br />
Krankenhausaufenthalt <strong>von</strong><br />
Ilse Weiße, zog das sonst noch vitale<br />
Ehepaar gemeinsam ins Kursana<br />
Domizil im Bremer Norden. „Damals<br />
fühlte ich mich zu rüstig für so einen<br />
Umzug“, erinnert sich der Senior<br />
an die Zeit der Eingewöhnung.<br />
„Ich tat es meiner Frau zuliebe.“<br />
„Liebe kann nicht wachsen,<br />
sie muss sofort da sein“<br />
„Wir sind gerne zusammen<br />
<strong>und</strong> brauchen einander“<br />
unsere häuserGemeinsam<br />
alt werden<br />
Heute schätzen <strong>bei</strong>de die Annehmlichkeiten<br />
<strong>und</strong> die Unterstützung im<br />
Domizil. Und die neuen Freizeitakti-<br />
vitäten, die sie<br />
jung halten: „Im<br />
letzten Jahr haben<br />
wir zusammen<br />
mit Kindern ein Theaterstück<br />
geprobt <strong>und</strong> aufgeführt. Ein Weihnachtsmärchen,<br />
ich habe den Josef<br />
gespielt“, sagt Roland Weiße <strong>und</strong><br />
seine Frau fügt hinzu: „Auf so etwas<br />
wären wir doch zuhause nie gekommen.<br />
Hier gibt es Abwechslung.“<br />
Diese Abwechslung gehört mit zum<br />
Rezept ihrer langen Ehe. Am wichtigsten<br />
jedoch: „Wir sind gerne zusammen<br />
<strong>und</strong> brauchen einander.<br />
Wichtig ist nur, dass es über einen<br />
Streit nie Morgen werden darf“,<br />
sagt Ilse Weiße. Während sich ihr<br />
Mann gemütlich<br />
im Korbsesselzurücklehnt<br />
<strong>und</strong> einer<br />
Oper <strong>von</strong> Wagner lauscht, macht<br />
sie sich auf den Weg zur Spielst<strong>und</strong>e<br />
mit den Kindergartenkindern.<br />
„Für meinen Mann ist das Gewusel<br />
manchmal zu viel, aber ich<br />
lasse mir das nicht entgehen.“ Die<br />
nächste Theateraufführung ist übrigens<br />
schon geplant. Im 66. Jahr<br />
ihrer Ehe-Gemeinsamkeit.<br />
„Gemeinsame Erinnerungen sind manchmal<br />
die besten Friedensstifter“, wusste Marcel<br />
Proust. Ilse <strong>und</strong> Roland Weiße lassen es über<br />
einen Streit nie Morgen werden. Ihr <strong>Zu</strong>hause<br />
seit drei Jahren: das Kursana Domizil Bremen<br />
Lang lebe die Liebe<br />
Eine Garantie für eine lange <strong>und</strong> glückliche<br />
Partnerschaft gibt es nicht. Ihr „Erfolgsrezept“<br />
scheint einige <strong>Zu</strong>taten aber unbedingt<br />
zu benötigen: Respekt <strong>und</strong> Achtung<br />
voreinander, Wertschätzung des Partners,<br />
ihn so zu akzeptieren, wie er ist, Gemeinsamkeiten,<br />
viel miteinander reden – <strong>und</strong><br />
Liebe. Laut dem Deutschen Institut für<br />
Wirtschaftsforschung leben über die Hälfte<br />
der erwachsenen Deutschen mit ihrem<br />
Ehe-Partner zusammen. <strong>Zu</strong>dem gab es –<br />
auch aufgr<strong>und</strong> der demografischen Entwicklung<br />
– noch nie so viele Paare in ihrer<br />
zweiten Lebenshälfte, deren Ehe bereits<br />
mehr als 30 Jahre andauert. Liebe kennt<br />
eben kein Alter.<br />
15
Gisela Bartz, 87, kann nicht mehr<br />
laufen <strong>und</strong> entdeckt die Welt<br />
jetzt wieder mit einem<br />
Elektro-Rollstuhl.<br />
16<br />
„Seit ich nicht mehr<br />
Die Gewissheit, auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein,<br />
traf Gisela Bartz hart. „Ja, das war ganz schwer“,<br />
erklärt sie. Seit zehn Jahren lebt die Witwe in der<br />
Kursana Residenz Refrath <strong>und</strong> hatte zuletzt immer<br />
mehr Schwierigkeiten zu laufen. Knie<br />
<strong>und</strong> Hüftgelenke sind kaputt, dazu kam eine<br />
Polyneuropathie, eine Nervenkrankheit, die<br />
ihr langsam das Gefühl in den Beinen <strong>und</strong><br />
der Hand nahm. Seit 2007 benutzt Gisela<br />
Bartz schon einen Rollator, an dem sie sich<br />
mit Schmerzen bewegte. Dann verschlechterte<br />
sich ihr Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> ein<br />
paar Monate lang kam sie nur aus dem<br />
Haus, wenn ihre Kinder sie in einen Rollstuhl<br />
setzten <strong>und</strong> schoben. Die Lösung: ein<br />
Elektro-Rollstuhl. Ein Arzt musste bestätigen,<br />
dass sie in der Lage ist, ihn zu bedienen.<br />
„Klar kann ich das – als alte Autofahrerin.<br />
Im Kopf bin ich ja noch klar“, lächelt<br />
die 87-Jährige.<br />
Es kostete sie Überwindung, sich im<br />
Frühjahr dieses Jahres erstmals in den<br />
Rollstuhl zu setzen. „Wer macht das<br />
schon gern? Damit zeige ich, was ich<br />
nicht mehr kann“, sagt sie nachdenklich.<br />
Bei der ersten Fahrt ging<br />
die Tochter noch nebenher. Doch<br />
Gisela Bartz lernte schnell, das wendige<br />
Gefährt per Schalthebel gefühlvoll<br />
zu steuern. Es reagiert auf die<br />
kleinste Handbewegung <strong>und</strong> hat zwei<br />
Geschwindigkeitsstufen. „Endlich<br />
kann ich wieder in den Ort fahren,<br />
um Einkäufe zu erledigen oder ein<br />
bisschen frische Luft zu schnappen.“
laufen kann“<br />
Bei ihren Ausflügen ist sie immer<br />
wieder überrascht <strong>und</strong> gerührt <strong>von</strong><br />
der Hilfsbereitschaft, die sie erfährt.<br />
„Es gibt immer Menschen,<br />
die mir Türen<br />
aufmachen <strong>und</strong><br />
mir im Supermarkt<br />
Dinge<br />
anreichen.“ Manchmal halfen Gisela<br />
Bartz auch schon Passanten aus<br />
der Patsche, wenn sie sich an Stellen<br />
festgefahren hatte, die für sie<br />
als Rollstuhlfahrerin unpassierbar<br />
waren. Ein Weg, der <strong>von</strong> Bauar<strong>bei</strong>ten<br />
blockiert ist, ein abgesenkter<br />
Bürgersteig oder eine Treppe, all<br />
das kann unterwegs<br />
ein Problem<br />
werden.<br />
„Anfangs war<br />
ich tollkühner“, berichtet sie, „jetzt<br />
fahre ich nur noch da entlang, wo<br />
ich genau weiß, wie die Straßenverhältnisse<br />
sind.“<br />
In der Kursana Residenz Refrath ist<br />
Gisela Bartz eine <strong>von</strong> drei Bewohnern,<br />
die einen elektrischen Rollstuhl<br />
fahren. Und überall im Haus<br />
hinzukommen,<br />
gehört mit zum<br />
Kursana Prinzip,<br />
sagt Direktor<br />
Winfried Oepen, der das Haus<br />
seit seiner Eröffnung vor 15 Jahren<br />
leitet: „Mit der Entscheidung, in die<br />
Residenz zu ziehen, trifft man Vorsorge<br />
für ein unbeschwertes Leben.<br />
Die Bewohner bewahren sich ihre<br />
Selbstständigkeit <strong>und</strong> ihre persönlichen<br />
Freiräume – immer mit der<br />
„Im Kopf bin ich ja noch klar“<br />
„Ich habe mir ein Stück<br />
Freiheit zurückerobert“<br />
Gewissheit,<br />
dass wir sie<br />
unterstützen.“<br />
Gisela Bartz<br />
stimmt dem zu: „Im Haus erreiche<br />
ich alles“, sagt sie. „Mit dem Rollstuhl<br />
habe ich mir ein Stück Freiheit<br />
zurückerobert.“<br />
Rollstuhl zu fahren bedeutet für Gisela Bartz, 87, auch ein Stück Freiheit: Sie kann ohne fremde Hilfe<br />
jedes Ziel inner- <strong>und</strong> außerhalb der Kursana Residenz Refrath (r.) in Bergisch Gladbach erreichen<br />
Barrierefrei<br />
Mobil bleiben<br />
Kursana Domizil Vaihingen<br />
Sicheres Wohnen auch mit körperlichen<br />
Handicaps gehört <strong>bei</strong> allen Kursana<br />
Häusern zu den Gr<strong>und</strong>lagen. Absolut<br />
barrierefrei ging im Februar 2008 zum<br />
Beispiel das neue Kursana Domizil<br />
Vaihingen in Baden-Württemberg an den<br />
Start – eines <strong>von</strong> sechs neuen Häusern<br />
in dem Jahr. „Barrierefreiheit bedeutet,<br />
dass die Bewohner alle Räume erreichen<br />
können, auch wenn sie auf Rollstuhl<br />
oder Rollator angewiesen sind“, erklärt<br />
Direktorin Silvia Wöhrle. Im Haus gibt es<br />
keinerlei Bodenerhebungen oder Stolperfallen,<br />
weder auf dem Weg vom Bad ins<br />
Zimmer, noch auf dem Weg vom Zimmer<br />
in den Flur oder in die Veranstaltungs-<br />
<strong>und</strong> Aufenthaltsräume. Alle Türrahmen<br />
haben eine ausreichende Breite, <strong>und</strong> alle<br />
drei schwellenfreien Etagen sind miteinander<br />
über einen Aufzug verb<strong>und</strong>en.
Ältesten-Rat<br />
Welchen Wert haben Erinnerungen?<br />
„Erinnerungen sind ein Schatz, für den man dankbar sein kann.<br />
Ich habe sehr lebendige Erinnerungen. Das ist wie Kino im Kopf.<br />
Wenn ich an den w<strong>und</strong>erbaren Kachelofen im Haus meines<br />
Großvaters denke, habe ich genau vor Augen, wie wir Kinder uns<br />
dort versteckten <strong>und</strong> lauschten.“<br />
Luise Stüber, 103, lebt seit elf Jahren im Kursana Domizil Nienhagen<br />
<strong>bei</strong> Celle. Die gebürtige Schweizerin war Winzer-Frau in Rheinland-<br />
Pfalz <strong>und</strong> zog im Alter zu ihrer Tochter nach Niedersachsen. Bewegung<br />
ist ihr wichtig: „Fast täglich mache ich <strong>bei</strong> der Gymnastik mit.“
Müssen Lesungen belehrend sein?<br />
„Ich will nicht belehren, sondern unterhalten. Literatur bedeutet<br />
mir nach wie vor viel. Da kann der Kopf auf Wanderschaft gehen,<br />
auch wenn die Beine nicht mehr wollen. Ich freue mich, wenn<br />
meine Lesungen <strong>bei</strong> den anderen Bewohnern gut ankommen.“<br />
Erich Blass ist 103 Jahre alt, lebt in der Kursana Residenz Wedel<br />
<strong>und</strong> hält Lesungen <strong>von</strong> Shakespeare bis Walser. Mit seiner ausdrucksvollen<br />
Stimme zieht der frühere Industriekaufmann <strong>und</strong> Laienschauspieler<br />
regelmäßig die <strong>Zu</strong>hörer in den Bann der Literatur.
20<br />
Was kostet die Pflege?<br />
�<br />
Kein Buch mit sieben Siegeln: Bei den Kursana Domizilen kann jeder klar nachvollziehen,<br />
welche Kosten auf Pflegebedürftige zukommen. Die wichtigsten Gr<strong>und</strong>regeln.<br />
Anteil Heimentgelt<br />
1. Pflegevergütung<br />
(Aufwand für pflegerische Tätigkeiten<br />
<strong>und</strong> Pflegesachkosten)<br />
1.240 Euro<br />
2. Unterkunft <strong>und</strong> Verpflegung<br />
(Unterkunft 387,50 €/Verpflegung 139,50 €)<br />
527 Euro<br />
3. Investitionskostenanteil<br />
(für Kosten des Gebäudes,<br />
Instandhaltung etc.)<br />
465 Euro<br />
Das Heimentgelt setzt sich aus drei<br />
Teilen zusammen: der Pflegevergütung,<br />
den Kosten für Unterkunft <strong>und</strong><br />
Verpflegung sowie dem Investitionskostenanteil<br />
– das heißt den Kosten<br />
für das Gebäude, dessen Ausstattung<br />
<strong>und</strong> Miet- <strong>und</strong> Leasingkosten.<br />
Die Pflegevergütung – die Kosten,<br />
die für Pflegesachkosten <strong>und</strong> Pflegepersonal<br />
anfallen – macht da<strong>bei</strong> den<br />
Löwenanteil aus. Die Pflegekassen<br />
zahlen feste Beträge zu diesem Teil<br />
Beispielrechnung für das monatliche Heimentgelt<br />
für einen Bewohner der Pflegestufe 1 im Doppelzimmer<br />
Heimentgelt gesamt<br />
2.232 Euro<br />
(31 Tage)<br />
Unterschieden werden drei Pflegestufen. Stufe 1 ist für erheblich Pflegebedürftige definiert.<br />
Der Hilfebedarf für die Gr<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> die hauswirtschaftliche Versorgung muss pro Tag<br />
mindestens 1,5 St<strong>und</strong>en betragen<br />
des Heimentgelts hinzu, die allerdings<br />
nicht alles abdecken. Voraussetzung<br />
für die <strong>Zu</strong>zahlung: Der Bewohner<br />
muss seine Pflegebedürftigkeit<br />
vom Medizinischen Dienst<br />
der Krankenkassen<br />
(MDK)<br />
prüfen lassen.<br />
Der MDK teilt<br />
die Pflegebedürftigkeit in Stufen ein.<br />
Da<strong>von</strong> hängt wiederum ab, wie viel<br />
Geld der Einzelne aus dem Topf der<br />
Pflegekasse für die stationäre Pfle-<br />
Anteil Pflegekasse<br />
1.023 Euro<br />
Eigenanteil<br />
1.209 Euro<br />
(ggf. Übernahme durch Sozialamt)<br />
„In jedem B<strong>und</strong>esland gelten<br />
andere Regeln“<br />
ge bekommt. Ohne Pflegestufe gibt<br />
es keinen <strong>Zu</strong>schuss. In der Stufe 1<br />
werden – Stand Oktober 2008 –<br />
1.023 Euro monatlich gezahlt, in<br />
Stufe 2 gibt es 1.279 Euro <strong>und</strong> in<br />
Stufe 3 sind es<br />
1.470 Euro <strong>Zu</strong>schuss.<br />
Für einen<br />
Härtefall<br />
gibt es 1.750 Euro <strong>von</strong> der Pflegekasse.<br />
Dieser Anteil an der Pflegevergütung<br />
steht also als pauschaler<br />
<strong>Zu</strong>schuss fest.
Der Eigenanteil, der für Pflegevergütung,<br />
für Unterkunft <strong>und</strong> Verpflegung<br />
sowie für die Investitionskosten<br />
vom Bewohner selbst zu zahlen<br />
ist, ist je nach B<strong>und</strong>esland unterschiedlich.<br />
Kursana schließt für jedes<br />
Haus einzeln eine Pflegesatzvereinbarung<br />
mit den Pflegekassen<br />
<strong>und</strong> dem Sozialhilfeträger ab. Der Eigenanteil<br />
<strong>bei</strong> der Pflegestufe 1 inklusive<br />
Investitionskostenanteil beginnt<br />
zum Beispiel <strong>bei</strong> 653 Euro im Domizil<br />
Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Im Mittel bewegt er sich<br />
zwischen 850 <strong>und</strong> 1.300 Euro.<br />
Bewohner, die den Eigenanteil nicht<br />
aus ihrer Rente <strong>und</strong> ihrem Vermögen<br />
finanzieren können, haben Anspruch<br />
auf Unterstützung durch das<br />
Sozialamt. Das Amt zahlt jedoch nie<br />
den vollständigen Eigenanteil, sondern<br />
immer nur den Betrag, der<br />
übrig bleibt, wenn Anteile, die Angehörige<br />
ersten Grades leisten können,<br />
<strong>und</strong> eigene Einkünfte wie die<br />
Rente schon abgezogen sind.<br />
Weitere Informationen erteilen die<br />
Kursana Häuser (s. Seite 35) – auch<br />
über zusätzliche Angebote wie Telefon<br />
im Zimmer, Fußpflege etc., die<br />
über das (fast) „All-Inklusive-Paket“<br />
der stationären Pflege hinausgehen.<br />
Demenziell Erkrankten wird geholfen<br />
Bezahlbare qualität<br />
Verbesserungen für Kranke <strong>und</strong> für Pflegende brachte das neue Pflegegesetz: Die Leistungen<br />
sind angehoben, das Begutachtungsverfahren beschleunigt. Kursana Experte Jens Bartels (r.)<br />
begrüßt auch die verstärkte Qualitätsprüfung<br />
Jens Bartels, Leiter des Pflegesatzwesens <strong>bei</strong> Kursana, über die<br />
Neuerungen im Pflegegesetz<br />
Was hat sich durch das neue Gesetz geändert?<br />
Bei der stationären Pflege sind die Beträge in der Pflegestufe 3 auf<br />
1.470 Euro angehoben worden. Auch die Erstattung in der Kurzzeitpflege<br />
steigt auf diesen Betrag. In der ambulanten Pflege hat der Gesetzgeber die<br />
Leistungen in allen drei Pflegestufen erhöht. Wir begrüßen diese Entwicklung<br />
sehr, denn ursprünglich plante die Politik drastische Kürzungen<br />
der <strong>Zu</strong>schüsse im stationären Bereich. Das hätte Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner<br />
<strong>von</strong> Pflegeeinrichtungen mit einem höheren Eigenanteil belastet.<br />
Wer profitiert am meisten <strong>von</strong> der Reform?<br />
Die demenziell erkrankten Menschen. Einerseits erhalten die Betroffenen<br />
in der häuslichen Pflege einen erheblich höheren Betrag für besondere<br />
Betreuungsleistungen wie zum Beispiel in unseren Tagesclubs. Jeder<br />
Einzelne bekommt dafür 100 Euro pro Monat <strong>von</strong> seiner Pflegekasse,<br />
unter bestimmten Voraussetzungen sogar 200 Euro. <strong>Zu</strong>m Vergleich:<br />
Früher waren es nur 460 Euro im ganzen Jahr. Andererseits berücksichtigt<br />
die Pflegeversicherung neuerdings den besonderen Aufwand für Betreuung<br />
<strong>und</strong> Begleitung <strong>von</strong> demenziell Erkrankten auch in der stationären<br />
Pflege. Die Einrichtungen können hierfür zusätzliche Mitar<strong>bei</strong>ter beschäftigen,<br />
so dass mehr Zeit zur Verfügung steht. Die Kosten übernimmt vollständig<br />
die Pflegekasse; der Demenzkranke muss nichts dazuzahlen.<br />
Wie ändert sich die Kontrolle der Einrichtungen?<br />
Sie wird verstärkt. Der MDK prüft alle Einrichtungen; die Prüfergebnisse<br />
sollen veröffentlicht werden. Ungeklärt ist allerdings noch, wie die Prüfberichte<br />
vergleichbar <strong>und</strong> übersichtlich darzustellen sind. Kursana begrüßt<br />
die künftig häufigeren <strong>und</strong> unangemeldeten Kontrollen <strong>bei</strong> allen Betreibern.<br />
Wir werden bereits jetzt öfter kontrolliert, als das Gesetz vorsieht<br />
<strong>und</strong> wenden sehr viel Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong> Geld für die Qualitätssicherung auf.<br />
21
22<br />
Lieblingsmöbel<br />
�<br />
Es muss nicht immer etwas Großes sein, das Bewohner <strong>bei</strong>m Einzug<br />
in ihre neue Kursana Heimat mitnehmen. Auf die Bedeutung kommt es an.<br />
„Dieser Zierschrank war das Gesellenstück meines<br />
Großonkels. Er wanderte in die USA aus <strong>und</strong> hinterließ<br />
mir diesen Schrank als Andenken. Ich war damals<br />
noch eine junge Frau. Später hat das Vertiko prima in<br />
mein „Häusle“ in Ulm gepasst. Als es in die Jahre<br />
kam, habe ich es restauriert <strong>und</strong> bemalt. Da<strong>bei</strong> hatte<br />
ich so viel Spaß, dass ich den gleichen Spaß wieder<br />
fühle, wenn ich es heute anschaue.“<br />
Lore Drusenthal, 88, wohnt im Kursana Domizil<br />
Aalen. Die dreifache Mutter <strong>und</strong> gelernte Verkäuferin<br />
ist viel gereist <strong>und</strong> machte unter anderem einen<br />
Malkurs in der Toskana.<br />
�<br />
„Ich habe mir meine Nähmaschine mitgenommen,<br />
weil Nähen mein Hobby ist. Früher<br />
war ich sehr viel fülliger, nahm durch eine<br />
Krankheit aber rapide ab. Als meine Hosen<br />
nicht mehr passten, schritt ich zur Tat <strong>und</strong><br />
änderte sie an der Nähmaschine selbst. Hier<br />
im Domizil ändere ich inzwischen auch Kleidung<br />
für andere Bewohner. Ich brauche eine<br />
Beschäftigung.“<br />
Der gebürtige Stuttgarter Erich Widmer, 83, ist<br />
ehemaliger Polizeibeamter mit einem Faible für<br />
Technik <strong>und</strong> mit handwerklichem Geschick. Der<br />
zweifache Familienvater wohnt mit seiner Ehefrau<br />
seit 2007 im Kursana Domizil Leinfelden-<br />
Echterdingen.
„Ich liebe Chippendale. Den Sessel, die Kommode,<br />
den Couch- <strong>und</strong> Beistelltisch in diesem<br />
Möbelstil haben mein Mann <strong>und</strong> ich uns gekauft,<br />
als wir noch in unserem Geschäftshaus<br />
wohnten. Wir hatten ein Autogeschäft in Weiden.<br />
Die Möbel erinnern mich an diese glückliche Zeit.<br />
Komme ich in mein Zimmer, fühle ich mich zuhause.<br />
Ich habe auch eine kleine Bar: Gästen will man<br />
ja auch etwas anbieten können.“<br />
Elisabeth Möstel, 85, wohnt in ihrem Geburtsort<br />
Weiden im Kursana Domizil. Die zweifache Mutter<br />
ist viel gereist. Sie trifft sich oft mit Familienangehörigen,<br />
auch mit ihren <strong>bei</strong>den Brüdern <strong>und</strong> ihrer<br />
Schwester. Sie ist kulturell interessiert, liebt den<br />
Tanz <strong>und</strong> besucht regelmäßig den Gottesdienst.<br />
�<br />
„Diesen Tisch haben meine Frau <strong>und</strong> ich zur Hochzeit<br />
bekommen. Es war das Geschenk meiner Eltern <strong>und</strong> damals<br />
im Jahr 1954 ein hochmodernes Möbelstück. Wir<br />
haben dem Tisch immer einen Ehrenplatz gegeben. Bei<br />
allen Umzügen ist er mitgekommen. Er ist eine Erinnerung<br />
an einen schönen Tag <strong>und</strong> schafft eine Verbindung<br />
zu meiner Frau. Wenn meine Tochter zu Besuch kommt,<br />
stellt sie oft Blumen darauf.“<br />
Hermann Blindenhöfer, 80, wohnt im Kursana Domizil<br />
Donzdorf. Er stammt aus Muhr am See. Der Vater <strong>von</strong><br />
zwei Kindern war 52 Jahre lang verheiratet. Seine Frau<br />
starb 2006.<br />
�<br />
„Wenn ich morgens aufwache, schaue ich als erstes<br />
auf ein gedrechseltes Regal. Und dann genieße ich<br />
den Anblick all meiner Lieblingsmöbel, die so viele<br />
alte Erinnerungen wachrufen. Da ist ein Löwentischchen,<br />
<strong>und</strong> da der Schreibtisch meines verstorbenen<br />
Mannes. Wir liebten <strong>bei</strong>de das Gedrechselte. Das<br />
Regal war unsere erste gemeinsame Anschaffung.<br />
Der Stuhl ist noch <strong>von</strong> meinem Vater, er war Lehrer.<br />
Ich halte Andenken sehr hoch.“<br />
Lore Dümmler, 69, wurde in Dresden geboren <strong>und</strong> ist<br />
vierfache Mutter. In ihr neues <strong>Zu</strong>hause nahm sie acht<br />
Möbelstücke mit.<br />
Individuell Wohnen<br />
23
24<br />
Den letzten Weg in<br />
Würde gehen<br />
�<br />
Manchmal sitzt sie einfach am Bett <strong>und</strong> streichelt eine Hand. Manchmal kommen<br />
lange, intensive Gespräche zustande. Margit Rosenthal begleitet Sterbende.<br />
„Für einen Sterbenden braucht man<br />
Zeit – die bringe ich mit.“ Margit<br />
Rosenthal sitzt am Bett, redet leise<br />
mit dem Menschen oder liest ihm<br />
vor. Auch wenn<br />
der sich nicht<br />
mehr mitteilen<br />
kann, ist sie<br />
überzeugt, dass ihre Anwesenheit<br />
wahrgenommen wird. Die Schwerinerin<br />
ist Sterbebegleiterin. Sie ar-<br />
„ ... denn niemand soll<br />
einsam sterben“<br />
<strong>bei</strong>tet im Rosenhospiz e.V., das sich<br />
um schwerkranke Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
kümmert. Aber nicht nur.<br />
Margit Rosenthal besucht auch die<br />
Kursana Domizile<br />
Stralendorf<br />
<strong>und</strong> Rastow,<br />
um sich um<br />
sterbende Menschen zu kümmern.<br />
Sie hilft vor allem aus, wenn Angehörige<br />
weit weg wohnen <strong>und</strong> nicht<br />
regelmäßig <strong>bei</strong> Mutter oder Vater<br />
sein können.<br />
„Niemand soll einsam sterben“,<br />
sagt Margit Rosenthal – <strong>und</strong> achtet<br />
zum Beispiel darauf, dass die Zimmertür<br />
auch einmal offen steht, damit<br />
die Geräusche des Hauses in<br />
den Raum dringen können. „Da ist<br />
Leben in der Bude“, sagt sie, „<strong>und</strong><br />
das ist richtig so.“
„Ich komme nie unvorbereitet“, erklärt<br />
die Hospizhelferin. Dazu gehört,<br />
dass sie vom Pflegepersonal<br />
in die Lebensgeschichte des Sterbenden<br />
eingeweiht wird. „Ich möch-<br />
te etwas über<br />
die Biografie<br />
<strong>und</strong> den Krankheitsverlauferfahren“,<br />
erklärt die 63-Jährige, die<br />
durch den frühen Unfalltod ihres<br />
ersten Mannes mit Tod <strong>und</strong> Trauer<br />
in Berührung kam. So kann sie,<br />
wenn es noch möglich ist, mit dem<br />
Sterbenden Gespräche führen oder<br />
mit dessen Angehörigen. „Einmal<br />
haben wir sogar gemeinsam mit Angehörigen<br />
ein Kaffeetrinken im Zimmer<br />
einer Dame abgehalten. Das<br />
hatte diese sich so gewünscht“, erzählt<br />
sie <strong>von</strong> einem besonderen<br />
Abschied. Meist aber bemüht sie<br />
sich, einfach da zu sein, Zeit zu haben,<br />
vielleicht dem Sterbenden die<br />
Lippen zu befeuchten, wenn dieser<br />
das nicht mehr alleine kann <strong>und</strong> zu<br />
signalisieren: Du bist nicht allein.<br />
Auch das Domizil hat seine Rituale<br />
für einen würdevollen Abschied.<br />
„Wir wollen uns bewusst mit dem<br />
Tod auseinandersetzen <strong>und</strong> nicht<br />
„ ... bewusst mit dem Tod<br />
auseinandersetzen“<br />
verschämt oder heimlich“, erklärt<br />
Direktorin Heidemarie Brown. Ein<br />
Aushang verkündet den Tod eines<br />
Bewohners. Eine Kerze <strong>und</strong> ein<br />
Kreuz am Bett schaffen eine Atmos-<br />
phäre <strong>von</strong> Würde<br />
<strong>und</strong> Respekt.<br />
Im Domizil<br />
Stralendorf<br />
liegt ein Kondolenzbuch aus, Gespräche<br />
werden angeboten. Auch<br />
die <strong>Zu</strong>sammenar<strong>bei</strong>t mit dem Hospizverein<br />
gehört dazu.<br />
Gleiches geschieht in vielen Kursana<br />
Häusern. Eine <strong>Zu</strong>sammenar<strong>bei</strong>t mit<br />
Hospizvereinen gibt es zum Beispiel<br />
im Domizil Berlin-Lichtenberg <strong>und</strong> in<br />
der Residenz Bad Pyrmont. In Celle<br />
Margit Rosenthal begleitet Sterbende, auch in Stralendorf, durch alle Phasen – vom Nichtwahrhabenwollen<br />
über Zorn, inneres Feilschen um mehr Zeit bis zur Akzeptanz des nahenden Todes<br />
sorgt Direktorin Anke Nickel dafür,<br />
dass ihre Mitar<strong>bei</strong>ter in „Palliativ-<br />
Care“ ausgebildet werden. „Wir<br />
müssen unseren Wissensstand erweitern“,<br />
sagt sie. In der Hamburger<br />
Residenz setzt sich ein Ar<strong>bei</strong>tskreis<br />
mit Palliativpflege <strong>und</strong> Sterbebegleitung<br />
auseinander. Direktorin Bärbel<br />
Eickhoff: „Eine Bewohnerin hat einmal<br />
gesagt: Es wäre schön, wenn jemand<br />
<strong>bei</strong> meinem Sterben am Bett<br />
sitzt – aber bitte einer, der mir in<br />
dieser St<strong>und</strong>e hilft.“<br />
Begleiteter Abschied<br />
Palliativpflege<br />
Mit der Palliativpflege soll es unheilbar<br />
kranken Menschen ermöglicht werden,<br />
in ihrer letzten Lebensphase ein – so<br />
weit es geht – beschwerde- <strong>und</strong> schmerzfreies<br />
Dasein zu führen. Da<strong>bei</strong> spielt<br />
nicht nur die medizinische Versorgung<br />
eine Rolle, auch der persönliche Beistand<br />
<strong>und</strong> eine einfühlsame Pflege sowie psychologische,<br />
soziale <strong>und</strong> seelsorgerische<br />
Hilfe sind sehr wichtig. Die Bausteine der<br />
Palliativpflege werden in den Fortbildungen<br />
der „Palliativ-Care“ gelehrt. Kursana<br />
gilt b<strong>und</strong>esweit als Vorreiter auf diesem<br />
Gebiet.<br />
Sterbebegleitung<br />
Die Sterbebegleitung durch meist ehrenamtliche<br />
Helfer versteht sich als Teil der<br />
Umsorgung eines Schwerkranken <strong>und</strong><br />
Sterbenden. Die Sterbebegleiter kümmern<br />
sich häufig nicht nur um den sterbenden<br />
Menschen, sondern auch um seine Angehörigen.<br />
Dann bieten sie Hilfe <strong>bei</strong> der<br />
Trauerar<strong>bei</strong>t nach dem Tod an.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.hospiz.net <strong>und</strong> www.hospize.de<br />
25
„Einmal Schlafmütze,<br />
immer Schlafmütze“<br />
Es heißt doch, im Alter schläft<br />
man weniger ...<br />
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum.<br />
Das Schlafbedürfnis ist individuell<br />
ausgeprägt <strong>und</strong> vermutlich in den<br />
Genen festgelegt. Nach dem derzeitigen<br />
Stand der Forschung wird eine<br />
‚Schlafmütze‘ ihr Leben lang eine<br />
‚Schlafmütze‘ bleiben. Studien zeigen,<br />
dass Senioren gerade mal eine<br />
halbe St<strong>und</strong>e am Tag weniger schlafen<br />
als junge Erwachsene.<br />
Wieso klagen dann so viele Senioren<br />
über Schlafbeschwerden?<br />
Sie nehmen ihren nächtlichen<br />
Schlaf als ‚schlecht‘ wahr, weil sie<br />
26<br />
�<br />
Kommt die „senile Bettflucht“ unweigerlich? „Nein!“, meint Daniel Gassmann.<br />
Der Psychologe erläutert, warum ältere Menschen nicht viel weniger schlafen als junge.<br />
ihre Lebensgewohnheiten deutlich<br />
verändert haben, ohne das zu berücksichtigen.<br />
Senioren gönnen sich<br />
häufig Auszeiten. Hier mal eine Siesta,<br />
dort mal ein Nickerchen – da<br />
kommen schnell ein paar St<strong>und</strong>en<br />
Schlaf am Tag zusammen.<br />
Gibt es darüber hinaus Gewohnheiten,<br />
die den Eindruck eines<br />
„schlechten Schlafes“ erzeugen?<br />
Ja. Senioren gehen häufig früher zu<br />
Bett. Sie glauben, am gesellschaftlichen<br />
Leben nicht mehr teilnehmen<br />
zu können <strong>und</strong> flüchten sich in den<br />
Schlaf. Doch Körper <strong>und</strong> Geist wollen<br />
auch im Alter noch gefordert<br />
werden. Abschalten ist oft schwierig,<br />
wenn man am Tag zu wenig unternommen<br />
hat.<br />
Es liegen also tatsächlich keine<br />
biologischen Ursachen für die so<br />
genannte „senile Bettflucht“ vor?<br />
Jein. Wir haben eine innere Uhr.<br />
Auch die ist genetisch festgelegt.<br />
Sie tickt im Alter etwas anders. Von<br />
Natur aus hat der Tag für uns nicht<br />
24, sondern 25 St<strong>und</strong>en. Danach<br />
bestimmt unser Körper unsere Müdigkeitsphasen.<br />
In diesem Zyklus<br />
stellt sich die Frage: Sind Sie Eule<br />
oder Lerche? Nachteulen kommen<br />
abends nicht rein <strong>und</strong> morgens
nicht raus aus dem Bett. Im Gegensatz<br />
zu den Frühaufstehern werden<br />
<strong>bei</strong> ihnen Botenstoffe, die der wache<br />
Mensch benötigt, spät ausgeschüttet.<br />
Bei der „Lerche“ ist das genau<br />
umgekehrt. Nun tendiert der Zyklus<br />
unserer inneren Uhr, je älter wir<br />
werden, immer mehr <strong>von</strong> 25 St<strong>und</strong>en<br />
weg <strong>und</strong> hin zu 23 St<strong>und</strong>en.<br />
Tendenziell werden wir also immer<br />
mehr zur Lerche.<br />
Gibt es Krankheiten, die man an<br />
Schlaflosigkeit erkennt?<br />
Im Prinzip kann jede Krankheit den<br />
Schlaf stören. Aber es gibt spezifisch<br />
körperliche Schlafstörungen.<br />
Etwa das Schlafapnoe-Syndrom.<br />
Dieses wird durch Atemstillstände<br />
während des Schlafs verursacht. Erkrankte<br />
leiden an heftiger Tagesmüdigkeit.<br />
Hinzu kommen Kopfschmerzen<br />
<strong>bei</strong>m Erwachen.<br />
Gute Nacht! Tipps zum Einschlafen<br />
Für eine gute Nacht <strong>und</strong> um besser in den Schlaf<br />
zu kommen, sollten Sie ...<br />
... abschalten.<br />
Das Flimmern des Bildschirms hält Ihr Gehirn wach.<br />
Gönnen Sie sich <strong>und</strong> Ihrem Körper deshalb eine Pause<br />
nach dem Fernsehen, bevor Sie ins Bett gehen.<br />
... sich entspannen.<br />
Ein kurzer Spaziergang, ein warmes Bad, ruhige Musik<br />
oder das Blättern in einem Buch helfen, den Tag abzuschließen.<br />
... auf Medikamenten-Einschlafhilfen verzichten.<br />
Mit Tabletten bekämpfen Sie nur die Symptome. <strong>Zu</strong>r<br />
Verbesserung Ihres Schlafes ist es oft wichtiger, die<br />
Schlafumgebung zu überprüfen <strong>und</strong> zu verändern.<br />
Was raten Sie den anderen Patienten,<br />
die fest <strong>von</strong> ihren Schlafstörungen<br />
überzeugt sind?<br />
Sie sollten sich notieren, wann <strong>und</strong><br />
wie lange sie schlafen. Insgesamt<br />
sechs bis acht St<strong>und</strong>en täglich sind<br />
normal. Fühlt sich jemand trotzdem<br />
noch kaputt, rate ich: die Nickerchen<br />
verkürzen. 20 Minuten am<br />
Stück reichen. Danach ist ein Spaziergang<br />
empfehlenswert. Bewegen<br />
Sie sich, machen Sie, wenn möglich,<br />
Gymnastik <strong>und</strong> halten Sie sich<br />
auch geistig fit. Lesen Sie ein gutes<br />
Buch.<br />
Spielt die Ernährung <strong>bei</strong> Schlafstörungen<br />
eine Rolle?<br />
Ja. Wer mit seinem Schlafbedürfnis<br />
unzufrieden ist, sollte wenig essen<br />
<strong>und</strong> am besten gar keinen Alkohol<br />
trinken. Und nach Möglichkeit<br />
keine Schlafmittel nehmen.<br />
Experten im Gespräch<br />
Der promovierte Psychologe <strong>und</strong> Psychotherapeut<br />
Daniel Gassmann, 40, ar<strong>bei</strong>tet<br />
am Berner Zentrum für Schlafmedizin <strong>und</strong><br />
doziert an der Universität Bern. Er ist Autor<br />
des Buches „Gut schlafen“.<br />
Schlafstörungen<br />
Ein Viertel aller Menschen leidet zumindest<br />
gelegentlich an Schlafstörungen. Da<strong>von</strong><br />
sind Frauen häufiger betroffen als Männer.<br />
Man unterscheidet Ein- <strong>und</strong> Durchschlafstörungen<br />
sowie die Tagesschläfrigkeit.<br />
Beide Arten müssen sich aber<br />
nicht ausschließen. Die Ursache für Schlafstörungen<br />
sind häufig psychische <strong>und</strong><br />
chronische Krankheiten. Ursache können<br />
aber auch spezifisch körperliche Erkrankungen<br />
wie das Schlafapnoe-Syndrom<br />
<strong>und</strong> ruhelose Beine sein. Jeder Zehnte verursacht<br />
seine Schlafstörungen<br />
durch zu viel Alkohol.<br />
... Ihre Ernährung anpassen.<br />
Nehmen Sie zwei bis drei St<strong>und</strong>en vor dem Schlafengehen<br />
keine schweren Mahlzeiten mehr ein.<br />
Heiße Milch mit Honig oder ein Stück Schokolade<br />
können dagegen sogar hilfreich sein – sie enthalten<br />
einen Stoff, der zur Schlafregulation benötigt wird.<br />
... sich ein <strong>Zu</strong>-Bett-geh-Ritual zulegen.<br />
Bestimmte Handlungen, die Sie in immer der gleichen<br />
Reihenfolge direkt vor dem Schlafengehen erledigen.<br />
So stimmen Sie sich auch unterbewusst auf die nächtliche<br />
Ruhephase ein.<br />
... sich an regelmäßige Schlafenszeiten halten.<br />
Weichen Sie nach Möglichkeit höchstens eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e <strong>von</strong> Ihren Aufsteh- <strong>und</strong> <strong>Zu</strong>-Bett-geh-Zeiten ab<br />
– auch am Wochenende. Ihr Körper gewöhnt sich an<br />
diesen Rhythmus <strong>und</strong> findet leichter Ruhe.<br />
27
Kursana Domizil Aalen<br />
Glück im Spiel hatten vier Bewohner<br />
aus dem Domizil Aalen. Beim<br />
wöchentlichen Bingo-Nachmittag<br />
gewannen sie den vom Direktor<br />
Rudolf Wiedmann organisierten Jahres-Hauptpreis:<br />
einen Flug im Ultraleichtflieger<br />
über die Ostalb. „Das<br />
war schon das ganze Leben lang<br />
28<br />
Streiflichter<br />
�<br />
Die neue Rubrik des Kursana Magazins stellt einen kleinen Ausschnitt<br />
aus der Vielfalt an Veranstaltungen, Engagements <strong>und</strong> Besonderheiten<br />
der inzwischen 108 Kursana Häuser vor.<br />
mein Traum, in die Lüfte zu steigen<br />
<strong>und</strong> dann unbeschwert die Welt <strong>von</strong><br />
oben zu bestaunen“, meinte Martha<br />
Walter hinterher. Sie war mit 91 Jahren<br />
die Älteste des zusammen 307<br />
Jahre zählenden Seniorenquartetts.<br />
Kursana Domizil Wittenberg<br />
Eine Weiterbildung zur Senioren-<br />
Ernährungsexpertin absolvierte Daniela<br />
Weber vom Domizil Wittenberg.<br />
Immer häufiger passiert es,<br />
dass neue Bewohner mit starkem<br />
Untergewicht in die Pflegeeinrichtungen<br />
einziehen. „Eigener Herd ist<br />
nicht immer Goldes wert, sondern<br />
bleibt <strong>bei</strong> vielen alleinstehenden<br />
alten Menschen kalt“, weiß Wittenbergs<br />
Direktorin Karola Niederhausen.<br />
Mit dem, was die Waage <strong>bei</strong><br />
Bewohnerin Elvira Klärig anzeigt, ist<br />
Daniela Weber (links) zufrieden.<br />
Kursana Domizil Siegen<br />
Wenn Elisabeth Schmalz zu ihrem<br />
Manuskript greift <strong>und</strong> sich räuspert,<br />
wird es still im Saal. „Bin ich auch<br />
laut genug, damit mich alle hören?“,<br />
fragt die 102-jährige Seniorin,<br />
wenn sie im Domizil Siegen selbst<br />
verfasste Gedichte <strong>und</strong> Geschichten<br />
vorliest. Sie unterhält damit ihre Mitbewohner<br />
während wöchentlicher<br />
Bastelnachmittage oder <strong>bei</strong> Festen.<br />
Eine Brille braucht die älteste Bewohnerin<br />
des Domizils dazu nach<br />
wie vor nicht.<br />
Kursana Domizil Zwickau<br />
Eine ungewöhnliche Wer<strong>bei</strong>dee des<br />
Domizils Zwickau knattert über die<br />
Straßen <strong>von</strong> Sachsen: ein originalgetreu<br />
restaurierter <strong>und</strong> mit dem
Kursana Logo versehener Trabant<br />
P 601, Jahrgang 1975. Seinen ersten<br />
großen Auftritt hatte der kleine<br />
Zweitakter auf der „Sachsen Classic<br />
2008“. Im Kursana Domizil wohnen<br />
viele ehemalige Beschäftigte des<br />
einstigen Trabiwerks „Sachsenring“.<br />
Kursana Domizile Diedorf <strong>und</strong><br />
Bobingen<br />
Eine „Kursana Lady“ mit Namen<br />
„DieBo“ gehört zu den neuesten Attraktionen<br />
<strong>von</strong> Augsburg. Die Domizile<br />
Diedorf <strong>und</strong> Bobingen hatten<br />
die Patenschaft für eine Nashornplastik<br />
übernommen <strong>und</strong> sie<br />
mit viel Geduld <strong>und</strong> Kreativität in<br />
einen rot-orangen Sympathieträger<br />
verwandelt. Nach der Ausstellung<br />
auf dem Augsburger Rathausplatz<br />
findet „DieBo“ sein Gehege in den<br />
<strong>bei</strong>den Domizilen.<br />
Kursana Domizil Lingen<br />
„Bilder bringen Freude <strong>und</strong> Farbe<br />
ins Haus“, sagt John Cyrannek, Direktor<br />
im Domizil Lingen. Er stellte<br />
die Räume des Hauses für eine<br />
Kunstausstellung <strong>von</strong> Viertklässlern<br />
der nahen Gr<strong>und</strong>schule Baccum zur<br />
Verfügung. Inspiriert durch Franz<br />
Marc <strong>und</strong> seine „Blauen Pferde“,<br />
waren farbenfrohe, kreative Bilder<br />
der kleinen Künstler zu sehen – mit<br />
Titeln wie „Die bunte Katze“ (Foto)<br />
oder „Das rote Schwein“.<br />
Kursana Residenz Fürth<br />
<strong>Zu</strong>r traditionellen Oldtimer-Rallye<br />
trafen sich r<strong>und</strong> 30 Bewohner der<br />
Residenz Fürth Ende September –<br />
allerdings nicht als Chauffeure, sondern<br />
hochherrschaftlich als Fahrgäste<br />
im Fond. Die begehrteste Mitfahrgelegenheit<br />
war ein Rolls Royce<br />
Silver Shadow aus den 60er Jahren.<br />
Ziel der Rallye: das Oldtimermuseum<br />
„Ofenwerk“ in Nürnberg.<br />
Kursana Domizil Meerane<br />
Im Domizil Meerane – <strong>und</strong> in anderen<br />
Häusern – steht „Sturzprophylaxe“<br />
auf dem Therapieprogramm.<br />
„Da<strong>bei</strong> geht es nicht darum, kom-<br />
Streiflichter<br />
plizierte Parcours zu absolvieren“,<br />
erläutert Therapeutin Sandra Köhler.<br />
„Das Ziel ist die allgemeine Kräftigung<br />
<strong>und</strong> das Training des Gleichgewichtssinnes.“<br />
Die Idee mit den vorbeugenden<br />
Übungen hat Burkhard<br />
Herrmann mitgebracht, der seit dem<br />
Frühling Direktor des Domizils ist.<br />
Kursana Domizil Berlin-Lichtenberg<br />
Tierisch was los ist im Domizil Berlin-Lichtenberg.<br />
Vier Mal in der Woche<br />
kommen Therapieh<strong>und</strong>e zum<br />
Streicheln vor<strong>bei</strong>. Und wer zwischendurch<br />
noch Lust auf ein bisschen<br />
Fellkontakt hat, für den gibt<br />
es noch „Frodo“ (im Bild mit Bewohnerin<br />
Ingeborg Foth, 79), den<br />
H<strong>und</strong> <strong>von</strong> Pflegedienstleiterin Elisabeth<br />
Mirow.<br />
Weitere Berichte & Reportagen aus<br />
den Kursana Häusern finden Sie<br />
unter www. kursana.de<br />
29
Ein Fläschchen Sekt der Marke<br />
„Liebeszauber“ hat Andy für den<br />
Abend kalt gestellt, um seine Denise<br />
damit zu überraschen. Ganz<br />
romantisch feiern sie so den Einzug<br />
in ihre gemeinsame Wohnung.<br />
Das Ziel ihrer Träume.<br />
30<br />
Die Geschichte <strong>von</strong><br />
Denise <strong>und</strong> Andy<br />
�<br />
Eine ganz normale Liebesgeschichte, <strong>und</strong> doch ist sie anders, weil die <strong>bei</strong>den Akteure<br />
anders sind. Denise <strong>und</strong> Andy brauchen Hilfe <strong>und</strong> zuweilen auch Anleitung, um die<br />
Alltäglichkeiten des Lebens in den Griff zu bekommen.<br />
Denise Lippe <strong>und</strong> Andy Klauer leben<br />
im Kursana Domizil Forst – im<br />
Bereich des geschützten Wohnens<br />
für geistig behinderte Erwachsene.<br />
Andy, 21, hat sein Leben in Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendheimen verbracht, bis<br />
er nach Forst kommt. Ein aufge-<br />
schlossener, höflicher junger Mann,<br />
aktiv im Heim<strong>bei</strong>rat <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m Technischen<br />
Hilfswerk. Denise, 24, eine<br />
lebhafte Blondine, lebte ebenfalls im<br />
Heim, bevor sie 2004 in die Werkstatt<br />
für Behinderte nach Forst<br />
kommt. Sie montiert dort Lampen,
Andy pflegt die Grünanlagen. So<br />
sehen sich die <strong>bei</strong>den immer nur<br />
kurz. Doch das genügt. „Es war<br />
wie ein magnetisches Feld. Wir wurden<br />
<strong>von</strong>einander angezogen“, sagt<br />
Andy. Irgendwann kommen sie ins<br />
Gespräch. Und<br />
die Schmetterlinge<br />
im Bauch<br />
beginnen zu<br />
fliegen. Mit weiblicher List forciert<br />
Denise das Ganze. Eine Grillparty<br />
mit Fre<strong>und</strong>en wird organisiert,<br />
dann sprühen endlich die Funken<br />
zwischen den <strong>bei</strong>den.<br />
„Wir wurden<br />
<strong>von</strong>einander angezogen“<br />
Im Sommer dieses Jahres erfüllt<br />
sich dann der Traum: der Umzug in<br />
die gemeinsame Wohnung. Und, so<br />
schätzt Brigitte Nakonz, die Direktorin<br />
des Domizils, ein, es hat sich<br />
positiv ausgewirkt. <strong>Zu</strong>m ersten Mal<br />
haben <strong>bei</strong>de eine<br />
richtige Familie.<br />
Sie übernehmenVerantwortung<br />
füreinander, reden viel<br />
miteinander. Auch anderen gegenüber<br />
seien sie aufgeschlossener,<br />
Stimmungsschwankungen viel seltener.<br />
Trotzdem fühlen sich Andy<br />
Von der jungen Liebe bis zur „gestandenen“ Beziehung: Denise <strong>und</strong> Andy leben zusammen wie<br />
jedes „normale“ andere Paar auch. Ihre Verliebtheit haben sie sich im Alltag erhalten<br />
„ ... eine möglichst große Selbstständigkeit“<br />
Fragen an Brigitte Nakonz, Direktorin des Kursana<br />
Domizils Forst<br />
Was ist das Besondere an der Einrichtung?<br />
Hier werden geistig behinderte Erwachsene betreut.<br />
Diese Einrichtung ist in verschiedene Wohnformen,<br />
entsprechend dem Hilfebedarf <strong>und</strong> den Bedürfnissen<br />
der Bewohner, aufgeteilt.<br />
Wie sieht das im Einzelnen aus?<br />
Es gibt drei verschiedene Wohnformen. Das „Haus<br />
Rosenbrunnen“ war die erste Einrichtung im Land Brandenburg,<br />
die sich speziell um ältere geistig Behinderte<br />
kümmert; es wurde 2003 eröffnet. Die Bewohner<br />
<strong>von</strong> „Haus Mühlgraben“ ar<strong>bei</strong>ten in der Behinderten-<br />
<strong>Zu</strong>sammen Leben<br />
<strong>und</strong> Denise sicherer, wenn drei Mal<br />
in der Woche ihre Betreuerin nach<br />
dem Rechten schaut.<br />
Inzwischen sind die Beiden schon<br />
gut eingespielt, wie ein Ehepaar.<br />
Er wäscht ab <strong>und</strong> kocht ab <strong>und</strong> an.<br />
Schinkenröllchen mit Käse überbacken<br />
sind seine Spezialität. In ihrer<br />
Drei-Zimmer-Wohnung hat übrigens<br />
jeder sein eigenes Zimmer. Um<br />
sich zurückziehen zu können – falls<br />
sie sich mal streiten. Falls. Aber das<br />
ist noch nicht vorgekommen.<br />
werkstatt in Forst <strong>und</strong> werden in ihrem <strong>Zu</strong>hause praktisch<br />
r<strong>und</strong> um die Uhr betreut.<br />
Denise <strong>und</strong> Andy leben aber in einem ganz normalen<br />
Wohnhaus in direkter Nachbarschaft mit Nichtbehinderten<br />
zusammen ...<br />
Das ist die dritte Wohnform im „Haus Wasserturm“.<br />
Acht Drei-Zimmer-Wohnungen haben wir dort gemietet,<br />
in denen jeweils zwei Bewohner leben. Wir versuchen,<br />
sie zu einer möglichst großen Selbstständigkeit zu<br />
führen. Auch die „normalen“ Bürger verlieren ihre<br />
Scheu <strong>bei</strong> der Begegnung mit Behinderten. Natürlich<br />
begleiten <strong>und</strong> betreuen hier ebenfalls Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>von</strong><br />
uns die Bewohner. Sie bieten ihre Hilfe an <strong>und</strong> unterstützen<br />
sie.<br />
31
Kursleiterin Cornelia Schildmann<br />
„Arme hoch ... schwingen ... <strong>und</strong><br />
immer den Stand der Füße kontrollieren.“<br />
Wenn Kursleiterin Cornelia<br />
Schildmann ihre Übungen vorgibt,<br />
ist Josefine Urselmann engagiert<br />
<strong>bei</strong> der Sache. Die 90-Jährige verpasst<br />
seit ihrem Einzug in die Residenz<br />
Krefeld im vergangenen Jahr<br />
32<br />
Fit in fünf Minuten<br />
�<br />
Nur wenige Minuten reichen aus, um das Herz-Kreislauf-System anzuregen oder<br />
die Muskulatur zu fördern. Und: Wohldosierte Fitnessübungen sind keine Frage<br />
des Alters. In allen Kursana Häusern gibt es dazu Anregungen.<br />
kaum eine der für jeden Mittwoch<br />
vorgesehenen Gymnastikst<strong>und</strong>en.<br />
„Richtig atmen <strong>und</strong> entspannen.“<br />
Cornelia Schildmann ar<strong>bei</strong>tet als<br />
ausgebildete Physiotherapeutin<br />
gern mit Bällen:<br />
„Das Prellen<br />
des Balls<br />
mit der Faust<br />
oder dem Unterarm zum Gegenüber<br />
fördert Reaktion <strong>und</strong> Koordination.<br />
Schultern, Nacken <strong>und</strong> Hände<br />
werden angenehm warm. Und Spaß<br />
macht es auch.“ <strong>Zu</strong>r Lockerung der<br />
Gelenke werden die Füße leicht<br />
nach vorn gestreckt – sie kreisen,<br />
während die Zehenspitzen abwechselnd<br />
nach vorn <strong>und</strong> hinten kippen.<br />
Wichtiger Bestandteil der Übungsst<strong>und</strong>e<br />
sind auch kurze Ausruhphasen<br />
mit bewusst gesenktem<br />
Kopf – „das ist eine ideale Form der<br />
Entspannung mit einem geringem<br />
Aufwand.“<br />
Ebenso einfach durchzuführen ist<br />
die Koordinations-Übung <strong>von</strong> Juliana<br />
Pansow, Ergotherapeutin im Domizil<br />
Bad Klosterlausnitz: „Im Wechsel<br />
die rechte Hand an das linke Ohr<br />
<strong>und</strong> die linke<br />
Hand an das<br />
rechte Ohr. Ein<br />
Klassiker, aber<br />
ungeheuer wirkungsvoll.“ Das gilt<br />
auch für Rollstuhlfahrer, wie Britta<br />
Grunert vom Domizil Berlin-Lichtenberg<br />
betont: „Ich lasse meine<br />
Gruppe gezielt um Hindernisse<br />
herumfahren, da<strong>bei</strong> üben wir kleine<br />
Drehungen, so dass die Koordination<br />
<strong>und</strong> viele Muskelpartien in<br />
Schuss bleiben.“ Speziell für den<br />
Oberkörper macht sie Greifübungen<br />
mit einem Igelball, die neben den<br />
Armen auch die Sensibilität der<br />
Finger aktivieren: „Mit jeder Form<br />
<strong>von</strong> Bewegung lässt sich etwas<br />
Gutes tun.“<br />
„Mit jeder Form <strong>von</strong><br />
Bewegung lässt sich Gutes tun“<br />
Reaktion <strong>und</strong> Koordination<br />
In der Gruppe wird sich gegenseitig der Ball im Sitzen <strong>und</strong> möglichst<br />
präzise zugeworfen oder geprellt. Nach dem Fangen geht es sofort<br />
weiter zum nächsten Kursteilnehmer. Nach einer Minute ist Pause.
Muskulatur<br />
<strong>und</strong> Ausdauer<br />
Im Wechsel wird mit dem Ball in den ausgestreckten<br />
Armen ein Bogen nachgezeichnet. Da<strong>bei</strong> sollen die<br />
Augen konzentriert dem Ball folgen. Zwei Mal in jede<br />
Richtung, danach Pause.<br />
Immer an die Entspannungsphasen denken!<br />
Muskulatur <strong>und</strong> Rücken<br />
Der Ball wird vom Boden aufgehoben <strong>und</strong> anschließend mit ausgestreckten<br />
Armen nach oben hochgehalten - <strong>und</strong> wieder zurück. Drei<br />
Mal in jede Richtung, dann Pause.<br />
Schultern<br />
<strong>und</strong> Nacken<br />
Gepflegt beweglich<br />
Der Oberkörper sowie die hoch geschwungenen<br />
Arme drehen sich gleichmäßig in <strong>bei</strong>de Richtungen<br />
unter vernehmbarem Ein- <strong>und</strong> Ausatmen. Nach<br />
einer Minute erfolgt eine Pause.<br />
33
k<br />
f<br />
o<br />
Rätseln & Gewinnen<br />
Kennen Sie des Rätsels Lösung?<br />
Dann schicken Sie eine Postkarte an:<br />
Kursana Magazin, Friedrich-Ebert-Straße 1,<br />
51429 Bergisch Gladbach.<br />
Oder: Geben Sie Ihre Postkarte einfach an der Rezeption<br />
einer Kursana Residenz oder eines Kursana<br />
Domizils ab. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2009.<br />
Figur in<br />
‚Hamlet‘<br />
wüstes<br />
Gelage<br />
Stromsicherung<br />
Verlust<br />
DatenübertragungsgerätKleidungsstückAbschiedsgruß<br />
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34<br />
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Kleiderlänge<br />
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aztekische<br />
Gottheit<br />
Gatte<br />
der Eva<br />
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unser<br />
Planet<br />
gebogeneGliedmaßen<br />
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Gleichstand<br />
<strong>bei</strong>m<br />
Tennis<br />
ein<br />
Metall<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
4<br />
abgesondert,<br />
extra<br />
französisch,<br />
span.:<br />
in<br />
Aufrührer,Aufständischer<br />
Fremdwortteil:<br />
halb<br />
Höhenzug<br />
im<br />
Weserbergland<br />
Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Vierteljahr lang jeden<br />
Monat einen Blumenstrauß.<br />
Herzlichen Glückwunsch! Frau Agnes Schmidt aus<br />
Hamburg ist die Gewinnerin der letzten Ausgabe.<br />
Das Lösungswort lautete „Kunstkenner“.<br />
verschw<strong>und</strong>en<br />
Blütenstand<br />
Erfinder<br />
der<br />
Schiffsschraube<br />
6<br />
Stadt<br />
mit dem<br />
schiefen<br />
Turm<br />
bestimmter<br />
Artikel<br />
griech.<br />
Göttin<br />
der<br />
Jugend<br />
Aufforderung<br />
zur Ruhe<br />
Laubbaum<br />
persönliches<br />
Fürwort<br />
islamischesLehrbuch<br />
1<br />
Pullover<br />
(engl.)<br />
3<br />
englischeVerneinung<br />
persönliches<br />
Fürwort<br />
helle<br />
Biersorte<br />
Tropenfrucht<br />
7<br />
Passionsspielort<br />
in Tirol<br />
Einspruch<br />
akademischer<br />
Grad<br />
(Abk.)<br />
T<br />
www.raetselschmiede.de<br />
G<br />
w
Deutschland<br />
Impressum<br />
■ Aurich<br />
Kursana Magazin<br />
Seniorenzeitschrift der<br />
Dussmann-Gruppe<br />
Kursana Residenzen GmbH<br />
Mauerstraße 85, 10117 Berlin<br />
Telefon 030 . 20 25 25 25<br />
Telefax 030 . 20 25 25 40<br />
Wedel ●<br />
Stavenhagen ■ Torgelow ■<br />
Hamburg ●■<br />
■ Oststeinbek<br />
Buchholz ■<br />
■ Stralendorf<br />
Rastow<br />
■ Bremen<br />
Bruchköbel ■<br />
Seligenstadt ■<br />
Alzey ■<br />
■ Mömbris<br />
■ Hösbach Weiden ■<br />
Kaiserslautern ■<br />
Herzogenaurach ■<br />
Fürth<br />
Nürnberg<br />
Vaihingen ■ Lappersdorf<br />
Rastatt<br />
Regensburg<br />
Aalen ■<br />
Gaggenau ■ Pilsting<br />
Leinfelden-Echterdingen ■ ■ Donzdorf Au ■ ■ Ergolding<br />
Nürtingen ■ ■ Schrobenhausen<br />
■ Friesenheim Diedorf ■<br />
●Freiburg Bobingen ■ Ampfing ■<br />
Pullach ■<br />
Prien/Chiemsee ●<br />
Herausgeber<br />
Jörg Braesecke (V.i.S.d.P.)<br />
Chefredaktion<br />
Michaela Mehls<br />
E-Mail: mehls@dussmann.de<br />
Koordination<br />
Dieter Gaarz<br />
E-Mail: gaarz@media-team-gaarz.de<br />
Grimmen ■<br />
■ Greifswald<br />
Schwedt/Oder ■<br />
Celle ■<br />
■ Lingen<br />
■ Nienhagen<br />
Seelze ■<br />
Barsinghausen ■<br />
■ Berlin<br />
Eisenhüttenstadt ■<br />
Potsdam ■ Guben ■<br />
● Bad Pyrmont<br />
Forst ▲<br />
Gütersloh ■<br />
■ Wittenberg<br />
■ Wolfen<br />
Bad Lauterberg ■ Bitterfeld ■ Bad Muskau ■<br />
Weißwasser ■<br />
● Krefeld<br />
Merseburg ■ ■ Markkleeberg<br />
● Refrath<br />
■ Siegen<br />
Künzell ■<br />
■ Weimar<br />
Bad Klosterlausnitz ■<br />
Reichenbach ■<br />
■ Meerane<br />
■ Zwickau<br />
Redaktionelle Mitar<strong>bei</strong>t<br />
Anna Maike Gross, Diana Haß, Claudia<br />
Keller, Andreas Kleine, Martina Krüger,<br />
Carmen Molitor, Jürgen Oehler, Frank-<br />
Michael Rall, Christine Reguigne, Uwe<br />
Schäfer, Ingrid Seitz, Kerstin Völling<br />
Fotos<br />
Robert <strong>von</strong> Aufschnaiter, Barbara<br />
Bechtloff, Kathrin Doepner, Christian<br />
Standorte<br />
● Residenzen<br />
■ Domizile für Senioren<br />
Linz-Donautor ●<br />
Wörgl<br />
Jungeblodt, Kursana, Thomas Rathay,<br />
Uwe Schäfer, Michael Spiegelhalter,<br />
Olaf Staschik<br />
Layout <strong>und</strong> Satz<br />
DUSSMANN AG & Co. KGaA<br />
Abteilung Marketing+Werbung<br />
Druck <strong>und</strong> Versand<br />
K+L DruckenPlus, Berlin<br />
Mein sicheres <strong>Zu</strong>hause.<br />
▲ Domizile für Behinderte<br />
Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />
Estland<br />
Schweiz<br />
Österreich<br />
■ Tallinn<br />
St. Gallen ●<br />
● Warmbad-<br />
Villach<br />
Wien- ●<br />
Tivoli
Kursana Residenzen GmbH<br />
Mauerstraße 85<br />
10117 Berlin<br />
Telefon 0 30 . 20 25 - 20 00<br />
Telefax 0 30 . 20 25 -20 99<br />
kursana@dussmann.de<br />
www.kursana.de<br />
Ein Unternehmen<br />
der Dussmann-Gruppe<br />
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