Hof–Berichterstattung: Zu Gast bei Gloria von Thurn und Taxis
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Körperkontakt <strong>und</strong> <strong>Zu</strong>wendung erreichen Menschen mit demenziellen Veränderungen auch in ihrer<br />
Welt. Altenpflegerin Katrin Woweries (r.) kann mit ihren unterschiedlichen Stimmungen umgehen<br />
10<br />
Eine Reise ins Unbekannte<br />
�<br />
In einem geschützten Wohnbereich für Menschen mit Demenz gelten eigene Regeln.<br />
Jeder Tag ist anders – einen da<strong>von</strong> hat unsere Reporterin<br />
im Kursana Domizil Eisenhüttenstadt miterlebt.<br />
„Wer möchte mir helfen?“, ruft<br />
Wohnbereichsleiterin Susanne Boy,<br />
48, <strong>und</strong> legt einen großen Packen<br />
frisch gewaschener Handtücher auf<br />
den Küchentisch. Sofort greifen die<br />
alten Damen, die um den Tisch sitzen,<br />
danach. Sie beginnen zu falten.<br />
Jeder Handgriff sitzt, besonders <strong>bei</strong><br />
Inge Schulz*, 77. „Schon alle Handtücher<br />
weg?“, fragt sie enttäuscht<br />
nach ein paar Minuten.<br />
Es ist ein früher Montagmorgen.<br />
Im Demenzbereich haben sich gut<br />
ein Dutzend der insgesamt 18 Bewohner<br />
in der geräumigen, hellen<br />
Wohnküche versammelt. Neben einer<br />
modernen Küchenzeile gibt es<br />
hier allerhand Dekoratives. In einer<br />
Ecke ist eine Nostalgie-Küche aufgebaut<br />
– mit altem Kohleherd, Kaffeemühle<br />
<strong>und</strong> Vorratsdosen aus<br />
Porzellan. „Diese Stücke wecken Erinnerungen“,<br />
sagt Susanne Boy.