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Hof–Berichterstattung: Zu Gast bei Gloria von Thurn und Taxis

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Guter Ton<br />

8<br />

Stil <strong>und</strong> Etikette<br />

�<br />

Drei Bewohner der Kursana Residenz Hamburg setzten sich zusammen <strong>und</strong><br />

diskutierten, wie wichtig das „richtige Benehmen“ in ihrem Leben ist.<br />

Im Clubraum treffen sich: Inge Berger,<br />

Jahrgang 1925, Jürgen Günther,<br />

Jahrgang 1924 <strong>und</strong> Edith Rose, Jahrgang<br />

1915 (Foto, v. r. n. l. ). Sie legen<br />

– wie die anderen Bewohner der<br />

Residenz – auch im Alltag großen<br />

Wert auf Etikette.<br />

Jürgen Günther: Meine Damen, gut<br />

sehen Sie aus. Setzen Sie sich bitte,<br />

<strong>und</strong> lassen Sie uns über gutes Benehmen<br />

plaudern.<br />

Edith Rose: Etwas, worauf wir großen<br />

Wert legen. Einer Dame in den<br />

Mantel zu helfen, ihr den Stuhl bereitzustellen,<br />

ein fre<strong>und</strong>licher Gruß.<br />

Aber auch für einen älteren Menschen<br />

im Bus einen Platz frei zu<br />

machen oder die Tür aufzuhalten –<br />

das sind kleine Lichter im täglichen<br />

Miteinander.<br />

Inge Berger: Scheinbare Alltäglichkeiten.<br />

Aber auf diese Dinge kommt<br />

es gerade an.<br />

Jürgen Günther: „Étiquette“ stammt<br />

übrigens aus dem französischen Königshof.<br />

Es waren Notizzettel, auf<br />

denen die Rangfolge der am Hof zugelassenen<br />

Personen stand. Heute<br />

verstehen wir darunter gute Umgangsformen.<br />

Inge Berger: Sie machen das Miteinander<br />

angenehmer, zeigen, dass<br />

man sich gegenseitig achtet.<br />

Edith Rose: Aber den abgespreizten<br />

Finger <strong>bei</strong>m Trinken, das Messerbänkchen<br />

<strong>und</strong> den Handkuss – das<br />

halte ich für etwas übertrieben. Mir<br />

ist der gute Ton im Alltag wichtig.<br />

Sich einen „Guten Morgen“ oder einen<br />

„Guten Abend“ zu wünschen,<br />

gehört zum Wohlfühlen dazu.<br />

Jürgen Günther: Höflichkeit sollte<br />

selbstverständlich sein. Darf ich den<br />

Damen noch Kaffee nachschenken?<br />

Edith Rose: Das machen Sie ganz<br />

hervorragend. Diese Liebenswürdigkeit<br />

weiß ich zu schätzen.<br />

Inge Berger: Gute Umgangsformen,<br />

stilvolles Wohnen – das ist mir<br />

wichtig. Auf ostpreußischen Gutshöfen<br />

zum Beispiel pflegten Familien<br />

einen sehr bewussten Lebensstil...<br />

Edith Rose:... mit der Situation heute<br />

ist das natürlich nicht mehr vergleichbar.<br />

Aber auch in der Residenz<br />

achten wir auf uns <strong>und</strong> lassen<br />

uns nicht gehen.<br />

Jürgen Günther: Natürlich nicht!<br />

Nicht selten finde ich es auch angebracht,<br />

mich drei Mal am Tag umzukleiden.<br />

<strong>Zu</strong>m Sport, zum Mittagessen,<br />

zum Klassikabend.<br />

Edith Rose: Angebracht ist auch,<br />

einen höflichen Abstand zu wahren.<br />

Das betrifft zum Beispiel das „Sie“<br />

unter uns.<br />

Inge Berger: Das „Sie“ zeugt <strong>von</strong><br />

gegenseitigem Respekt.<br />

Jürgen Günther: Wurde zu unserer<br />

Zeit mehr Wert darauf gelegt?<br />

Inge Berger: Nun, heute geht es<br />

tatsächlich legerer zu.<br />

Edith Rose: An guten Manieren darf<br />

es trotzdem nicht mangeln.

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