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Stellungnahme zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des ...

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Landtag Mecklenburg-Vorpommern Protokoll Nr. 20<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

K U R Z P R O T O K O L L<br />

der 20. Sitzung <strong>des</strong> Sozialausschusses<br />

am Mittwoch, dem 14. November 2012,<br />

Schwerin, IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Saal II<br />

Vorsitz: Abg. Martina Tegtmeier<br />

EINZIGER PUNKT DER TAGESORDNUNG<br />

Öffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

- Drucksache 6/1117 -<br />

in Verbindung mit:<br />

Beratung <strong>des</strong> Antrages der Fraktionen der SPD und CDU<br />

Pflege braucht Qualität und Anerkennung<br />

- Drucksache 6/1135 -<br />

Sozialausschuss (f)<br />

Innenausschuss (m)<br />

Finanzausschuss (m)<br />

Hierzu: Ausschussdrucksachen 6/187, 6/202, 6/208, 6/210, 6/211, 6/212, 6/213,<br />

6/214, 6/215, 6/216, 6/217, 6/218, 6/220, 6/221, 6/222


- 20/2 -<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/3 -<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/4 -<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/5 -<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/6 -<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/7 -<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/8 -<br />

EINZIGER PUNKT DER TAGESORDNUNG<br />

Öffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

- Drucksache 6/1117 -<br />

in Verbindung mit:<br />

Beratung <strong>des</strong> Antrages der Fraktionen der SPD und CDU<br />

Pflege braucht Qualität und Anerkennung<br />

- Drucksache 6/1135 -<br />

Sozialausschuss (f)<br />

Innenausschuss (m)<br />

Finanzausschuss (m)<br />

Hierzu: Ausschussdrucksachen 6/187, 6/202, 6/208, 6/210, 6/211, 6/212, 6/213,<br />

6/214, 6/215, 6/216, 6/217, 6/218, 6/220, 6/221, 6/222<br />

Vors. Martina Tegtmeier informiert über Ziel und Durchführung der öffentlichen<br />

Anhörung. Sie erklärt, dass der Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern mitgeteilt<br />

habe, dass er an der öffentlichen Anhörung aus terminlichen Gründen nicht<br />

teilnehmen könne und darum gebeten habe, seine schriftlichen <strong>Stellungnahme</strong>n,<br />

dem Ausschuss auf Ausschussdrucksachen 6/208 seit dem 6. November und 6/213<br />

seit dem 9. November vorliegend (Anlage 1), zu Protokoll zu nehmen.<br />

Vors. Martina Tegtmeier weist darauf hin, dass Seitens <strong>des</strong> diakonischen Werkes<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V. eine unaufgeforderte <strong>Stellungnahme</strong> übersandt<br />

worden sei. Diese liege dem Ausschuss auf Ausschussdrucksache 6/202 (Anlage 2)<br />

vor.<br />

Hiergegen wird von den Abgeordneten kein Widerspruch erhoben.<br />

Prof. Dr. habil. Thomas Klie (AGP – Institut für angewandte Sozialforschung im<br />

FIVE) fasst im Wesentlichen zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/218<br />

(Anlage 3) ersichtlich.<br />

Herr Sven Wolfgram (Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. M-V)<br />

fasst zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/221 (Anlage 4) ersichtlich und<br />

verweist im Übrigen auf die schriftliche Beantwortung, der vom Ausschuss gestellten<br />

Fragen, dem Ausschuss auf Ausschussdrucksache 6/215 (Anlage 5) vorliegend.<br />

Frau Anja Kistler (Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe) fasst im Wesentlichen<br />

zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/216 (Anlage 6) ersichtlich. Ergänzend<br />

spricht sie sich nachdrücklich für die Einrichtung einer Pflegekammer aus.<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/9 -<br />

Frau Sabine Göllner (Deutscher Verband für Physiotherapie – Lan<strong>des</strong>verband<br />

Mecklenburg-Vorpommern) fasst zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/210<br />

(Anlage 7) ersichtlich.<br />

Herr Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann (Universität Greifswald/Institut für<br />

Community Medicine) und Herr Prof. Dr. rer. cur. Roman F. Oppermann<br />

(Hochschule Neubrandenburg, Fachbereich GPM) erklären, dass man eine<br />

gemeinsame <strong>Stellungnahme</strong> erarbeitet habe und fassen zusammen, wie aus<br />

Ausschussdrucksache 6/211 (Anlage 8) ersichtlich.<br />

Herr Andreas Speck (Lan<strong>des</strong>verband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern<br />

e. V.) fasst zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/214 (Anlage 9) ersichtlich.<br />

Herr Helmut Schapper (LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V.) trägt vor, wie aus Ausschussdrucksache 6/220<br />

(Anlage 10) ersichtlich und verweist im Übrigen auf die schriftliche Beantwortung der<br />

vom Ausschuss gestellten Fragen, die dem Ausschuss auf Ausschussdrucksache<br />

6/217 (Anlage 11) vorliegen.<br />

Herr Jochen Rößler (Sozialverband VdK Mecklenburg-Vorpommern e. V.) führt aus,<br />

wie aus Ausschussdrucksache 6/222 (Anlage 12) ersichtlich und erklärt, dass sich<br />

sein Verband der <strong>Stellungnahme</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>seniorenbeirates in vollem Umfang<br />

anschließe.<br />

Frau Kerstin Liebich (Volkssolidarität Lan<strong>des</strong>verband Mecklenburg-Vorpommern<br />

e. V.) erklärt, dass sich Ihr Verband der <strong>Stellungnahme</strong> der LIGA der<br />

Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern e. V.,<br />

Ausschussdrucksache 6/217 (Anlage 11), anschließe.<br />

Herr Thomas Deiters (Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern e. V.)<br />

fasst im Wesentlichen zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/224 (Anlage 13)<br />

ersichtlich.<br />

Frau Brigitte Paetow (Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat Mecklenburg-Vorpommern e. V.) fasst<br />

zusammen, wie aus Ausschussdrucksache 6/212 (Anlage 14) ersichtlich.<br />

Auf die Frage der Abg. Karen Stramm führt Herr Helmut Schapper aus, dass gerade<br />

die Krankenversicherungen tarifliche Entgelte, die man wohlkalkuliert nachgewiesen<br />

und vorgelegt habe, nicht berücksichtigen würden. Im Rahmen der<br />

Pflegevereinbarung habe man sich darauf verständigt ein Gutachten zu erstellen,<br />

das die Rahmenbedingungen für die künftige Berücksichtigungsfähigkeit tariflicher<br />

Entgelte festlegen solle. Im Bereich der stationären Pflege habe man erreichen<br />

können, dass der Tariflohn weitestgehend anerkannt worden sei. Im ambulanten<br />

Bereich sei man noch nicht ganz so weit. Es gebe unterschiedliche Baustellen. Im<br />

Bereich der häuslichen Krankenpflege, der häuslichen Pflege und der häuslichen<br />

Pflege nach dem Pflegeversicherungsgesetz in stationären Pflegeeinrichtungen,<br />

habe man die Tarife inzwischen durchgesetzt.<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/10 -<br />

Ergänzend führt Herr Sven Wolfgram aus, dass die <strong>Stellungnahme</strong>n der<br />

Sachverständigen insoweit nicht widersprüchlich seien. Bei den<br />

Pflegesatzverhandlungen im stationären Bereich sei es so, dass die Verbände oder<br />

die Einrichtungen, die einen entsprechenden Tarif für ihr Haus ansetzen würden,<br />

diesen auch bei der Verhandlung zugrunde legen dürfen. Zumin<strong>des</strong>t würden in der<br />

Schiedsstelle in Mecklenburg-Vorpommern diese Tarife anerkannt. In den<br />

Verhandlungen davor hätten die Kostenträger die Tariflöhne nicht akzeptiert. Gerade<br />

im Bereich der häuslichen Krankenpflege seien in den letzten Jahren tarifliche<br />

Vergütungssätze bei den Verhandlungen von Vergütungssätzen nicht berücksichtigt<br />

worden. Gerade auch im Mediationsverfahren sei deutlich geworden, dass aktuell<br />

überhaupt keine Grundlage zu erkennen sei, die einen Vergütungseingang von<br />

Tariflöhnen durch die Kostenträger zulasse, was letztendlich zu einer tarifgerechten<br />

Entlohnung führen könne. Hierfür solle ein Gutachten erstellt werden. Dieses solle<br />

als Basis dienen, aufgrund derer dann überhaupt neue Verhandlungen geführt<br />

werden könnten. Wie diese Verhandlungen ausgehen würden bleibe abzuwarten.<br />

Auf die Frage der Abg. Silke Gajek führt Herr Helmut Schapper aus, dass er im<br />

Moment nicht davon ausgehe, dass es zu einer vollständigen Übernahme der<br />

betriebsnotwendigen Investitionsaufwendungen kommen werde. Man habe schon<br />

vor vielen Jahren mit dem Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

ein Regelwerk vereinbart, wie so ein Verfahren aussehen könne. Dazu gebe es<br />

sicherlich verschiedene Möglichkeiten. Nach der Pflegestatistik Mecklenburg-<br />

Vorpommerns würden 69,9 % der betroffenen Menschen noch zuhause betreut und<br />

versorgt. Dies sei gut und erhalte den betroffenen Menschen ein Stück<br />

Lebenswertgefühl. Hinzu komme, dass diese Menschen sich professionelle Hilfe<br />

nachhause holen würden. Dies halte er für einen Ansatz, den es auszubauen gelte.<br />

Eine Entwicklung in die Richtung, dass sich mehrere Menschen in einer<br />

Gemeinschaft aus finanzieller Notlage heraus zusammenfinden würden, sei keine<br />

Gemeinschaft, denn es handele sich dabei um eine Gruppe von Einzelpersonen, die<br />

sich untereinander nicht unterstützen können. Eine solche Wohnform dürfe nicht<br />

angestrebt werden.<br />

Auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Jörg Heydorn führt Herr Prof. Dr. habil. Thomas Klie aus,<br />

dass das Land Rheinland-Pfalz über die Pflegebedarfsstrukturplanung eine sehr<br />

aktive Rolle übernommen habe. Dort gebe es Vorgaben bzw. Hilfen für die<br />

Kommunen, um den zukünftigen Pflege- und Teilhabebedarf auf der kommunalen<br />

Ebene erheben zu können. Dies geschehe mittels einer relativ einfachen und<br />

dennoch aussagekräftigen Statistik, verbunden mit partizipativen Methoden. Dies<br />

habe er schon in seiner <strong>Stellungnahme</strong> beschrieben. Er glaube, dass Pflegebedarfe<br />

auf kommunaler Ebene nur diskursiv mit den Bürgerinnen und Bürgern und den<br />

anderen Akteuren entwickelt werden könnten. Man brauche dafür auf kommunaler<br />

Ebene eine sehr stark beteiligungsorientierte Politik. Er halte nichts von<br />

Bedarfswerten die sagen würden, dass man in jeder Kommune für so und so viel<br />

Prozent der Bürgerinnen und Bürger Einrichtungsplätze vorhalten müsse. Es<br />

bewähre sich sehr, eine partizipationsorientierte kommunale Alten- und<br />

Pflegeplanung zu etablieren, die die kommunalen Aktivitäten mit den Ressourcen<br />

der Kommunen und der der Bürgerinnen und Bürger verbinde. Er halte es für ganz<br />

wichtig, das Thema Pflege in der Mitte der Gesellschaft ankommen zu lassen. So<br />

könne das Land, so wie in Rheinland-Pfalz, für die Kommunen einen Service<br />

anbieten, der sie in die Lage versetzte, ihre Entwicklungen im Einzelnen<br />

prognostizieren zu können. Mit den für die Bertelsmann-Stiftung ermittelten<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/11 -<br />

Instrumenten der Prognose <strong>des</strong> Pflegebedarfes könne dies gut gelingen. Durch<br />

konsequentes Case-Management könne unnötige stationäre Versorgung vermieden<br />

werden. Insoweit hätten die Kommunen ein ganz gewaltiges Steuerungspotenzial.<br />

Dazu müsse man wissen, wie die künftigen Entwicklungen in der jeweiligen<br />

Kommune seien. Daraus müsse man entsprechende Infrastrukturmaßnahmen<br />

ableiten, die dazu beitragen könnten, dass man eine am Grundsatz "ambulant vor<br />

stationär" orientierte Pflegeinfrastruktur bekomme. Selbst organisierte Formen der<br />

Versorgung seien durchaus günstiger als stationäre Versorgungsformen.<br />

Auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Bernd Schubert führt Herr Thomas Deiters aus, dass die im<br />

Gesetzentwurf vorgesehene Bestandsschutzregelung <strong>zum</strong> Lan<strong>des</strong>pflegewohngeld<br />

die Heimbewohner erfasse, die bis <strong>zum</strong> 31. Dezember 2012 im Heim wohnen und<br />

Lan<strong>des</strong>pflegewohngeld erhalten würden. Diese würden das Lan<strong>des</strong>pflegewohngeld<br />

auch weiter erhalten. Nicht erfasst würden die Menschen, die schon jetzt im Heim<br />

leben würden und ihre Unterkunft und Verpflegung selbst aus eigenen Mitteln<br />

bestreiten könnten. Auch diese Personen könnten eventuell nach und nach, z. B. im<br />

Laufe <strong>des</strong> nächsten Jahres, finanziell hilfsbedürftig und damit ein Fall für die<br />

Sozialhilfe werden. Rein praktisch müsste man den weitergehenden Anspruch auf<br />

Lan<strong>des</strong>pflegewohngeld auch auf diejenigen erstrecken, die bis <strong>zum</strong><br />

31. Dezember 2012 schon Heimbewohner seien.<br />

Auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Bernd Schubert führt Herr Helmut Schapper aus, dass es<br />

hinsichtlich der Pflegekammer innerhalb der LIGA noch kein abgestimmtes<br />

Meinungsbild gebe. Grundsätzlich sei die LIGA nicht gegen eine Verkammerung der<br />

Pflegeberufe. Er habe daher versucht, die derzeitigen Argumente dafür oder<br />

dagegen zusammenzufassen. Im Rahmen der Vorträge der Sachverständigen seien<br />

hinsichtlich der Verkammerung schon einige Argumente dafür genannt worden. Er<br />

vertrete die Auffassung, dass die Rahmenbedingungen hierfür aber noch nicht reif<br />

seien. Gehe es z. B. um die Berufsausbildung so habe man im Moment die Situation,<br />

dass diese, bezogen auf drei verschiedene Fachberufe, bun<strong>des</strong>einheitlich geregelt<br />

sei. Daher könne eine Kammer insoweit auch keine Regelungskompetenzen<br />

erhalten. Dies bedeute, dass eine Kammer auf die Berufsausbildung in Mecklenburg-<br />

Vorpommern keinen Einfluss nehmen könne. Nur wenn der Bund eine Neuordnung<br />

der Ausbilderpflegeberufe beschließen und dort eine Öffnungsklausel einführen und<br />

die Kompetenzen für eine Berufsordnung bzw. die Inhalte der Berufsausbildung auf<br />

die Länder übertragen würde, könne man diese Kompetenzen auch auf eine<br />

Kammer übertragen. Auch könne eine Kammer nicht bun<strong>des</strong>rechtliche Regelungen<br />

der Qualitätssicherung und der Qualitätsprozesse übernehmen. Somit könne man<br />

heute noch nicht abschließend die Argumente dafür oder dagegen diskutieren. Daher<br />

habe man im Rahmen der <strong>Stellungnahme</strong> nur darauf hingewiesen, inwieweit eine<br />

Kammer Einfluss auf die Ausbildung selber nehmen könne, die nur in den<br />

Hilfsberufen durch Lan<strong>des</strong>recht geregelt sei. Für ihn stelle sich die Frage, weshalb es<br />

nicht im Bereich der unterschiedlichen Gesundheitsberufe eine Kammer geben<br />

könne, die dann für alle zuständig sei.<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/12 -<br />

Prof. Dr. rer. cur. Roman F. Oppermann führt auf die Frage der Abg. Karen Stramm<br />

aus, dass man Laiensysteme und auch professionelle Systeme nebeneinander<br />

benötigte. Diese dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Nur wenn die<br />

Situation vor Ort gefährlich werde, müsse eine Überleitung in die stationäre Pflege<br />

erfolgen. Dies stelle die Grenze der ambulanten Versorgung dar. Ambulante vor<br />

stationärer Pflege gelinge nur durch vorhalten mobiler Systeme. In der Regel würden<br />

die Leute auch zuhause immobil. Daher benötige man diese Dienste. Dies betreffe<br />

das gesamte Versorgungssystem. Man benötige sogenannte "Tante-Emma-Läden“<br />

bis hin zu Sparkassenbussen. Man müsse dabei auch an Dienste im Bereich der<br />

Medizin denken. Hinsichtlich der Frage <strong>des</strong> Abg. Jörg Heydorn, wer das<br />

Case-Management übernehmen solle, führt er weiter aus, dass es im<br />

angelsächsischen Bereich das System der Family-Nurse gebe. Diese sei eine<br />

klassische, akademische Gemein<strong>des</strong>chwester, die in dem privaten Milieu <strong>eines</strong><br />

Bewohners alle Dienstleistungen koordiniere. Diese Koordination erfolge auf der<br />

Grundlage von Rahmenkriterien und von Qualitätsstandards. Diesen Berufsstand<br />

gebe es der in Bun<strong>des</strong>republik Deutschland nicht. Auch die ambulanten Dienste, die<br />

heute ihre Leistungen erbringen würden, würden nicht für die Koordination sondern<br />

nur für die aktive Pflege bezahlt. Doppelstrukturen seien Anzeichen mangelnder<br />

Koordination. Daher müsse man Geld ins System geben, um diese Koordination zu<br />

gewährleisten.<br />

Ergänzend auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Jörg Heydorn führt Herr Helmut Schapper aus,<br />

dass es vor diesem Hintergrund an der Zeit sei, Modellprojekte für die Koordination<br />

vor Ort zu entwickeln. Die LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V. sei bereit und in der Lage mit der Hochschule<br />

Neubrandenburg, kurzfristig Modelle vorzubereiten und den Abgeordneten<br />

vorzustellen. Vielleicht könne man damit auch interessante, bestehende Programme<br />

ergänzen, damit man auch zukünftig die Versorgung und die Betreuung zuhause<br />

gewährleisten könne. Doppelstrukturen müsse man vermeiden und die vorhandenen<br />

Synergien nutzen.<br />

Auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Jörg Heydorn führt Herr Prof. Dr. habil. Thomas Klie<br />

ergänzend aus, dass man mittlerweile bei den Kostenträgern und auch bei den<br />

Pflegekassen die Bereitschaft finde, im Rahmen <strong>des</strong> Case-Management Aufgaben<br />

zu übernehmen. Man gehe davon aus, dass etwa 10 % der gepflegten Menschen<br />

auch ein Case-Management bedürften. Ein solches Case-Management würde er<br />

konsequent auf kommunaler Ebene ansiedeln. Auf kommunaler Ebene könnten die<br />

unterschiedlichsten Ressourcen zusammengeführt werden. Zur Zeit gebe es für die<br />

Kostenträger keine Gesundheits- oder andere ökonomischen Anreize das<br />

Case-Management oder von der Einzelfinanzierung von Leistungen abweichende<br />

Koordinierungsaufgaben zu finanzieren. Dies seien nach seiner Auffassung falsche<br />

Anreize. Die Bezahlung erfolge immer nach einer Dienstleistungslogik und nicht nach<br />

einer finalen Logik, die darauf achte, welche Effekte man erzielen könne. Letztlich<br />

müsse der Effekt und nicht die Dienstleistung belohnt werden. Er hege große<br />

Sympathien dafür, eine stärkere Verschränkung im Bereich der integrierten<br />

Versorgung, also der Verschränkung von fachpflegerischen Aufgaben aus der<br />

Pflegeversicherung mit den GKV-Leistungen, zu ermöglichen. Dort lägen nach seiner<br />

Auffassung viele Potenziale. Man könne auf Lan<strong>des</strong>ebene mit den Mitteln, die man<br />

aus den Einsparungen beim Pflegewohngeld <strong>zur</strong> Verfügung habe, gerade die<br />

Ansätze, die ein Verlinken der verschiedenen Systemen ermöglichen, fördern. Die<br />

Kommunen hätten im Augenblick keinen besonderen Anreiz in diese Aufgaben<br />

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Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/13 -<br />

einzusteigen, weil sie die Wirkungen nur begrenzt oder kurzfristig spüren würden.<br />

Insofern wünsche er sich ein nachhaltigeres agieren. Er könne sich zukünftig auch<br />

nichts anderes vorstellen, als dass man den Kommunen wieder stärkere Hand der<br />

Pflegekassen. Diese wiederum hätten keinen örtlichen Bezug und könnten von daher<br />

die Effekte ihrer Steuerung und ihrer Leistungen auf den Sozialraum nicht<br />

hinreichend reflektieren.<br />

Auf die Frage der Abg. Karen Stramm führt Frau Anja Kistler aus, dass man mit der<br />

BARMER einen Rahmenvertrag abgeschlossen habe, wonach qualifizierte<br />

Familiengesundheitspflegerinnen ungefähr ein halbes Jahr lang eine Familie<br />

begleiten könnten. Die Kosten hierfür könnten auch abgerechnet werden. Hinsichtlich<br />

der Frage zu den arbeitsmedizinischen Untersuchungen lägen ihrem Verband <strong>zum</strong><br />

Stand der Umsetzung keine Erkenntnisse vor. Die diesbezügliche Kontrolle sei aber<br />

geregelt.<br />

Ergänzend führt Herr Helmut Schaper aus, dass gerade der Bereich Arbeitsmedizin<br />

überhaupt kein Thema sei. Man müsse vielmehr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

von gesundheitlichen und psychischen Überlastungen schützen. Dazu zähle auch<br />

ein niedriger Personalschlüssel im Bereich <strong>des</strong> SGB XI, der zu den niedrigsten<br />

bun<strong>des</strong>weit gehöre. Damit könne man auch ein Stück Berufszufriedenheit und<br />

Wohlfühlen in einem Beruf mit hohen Herausforderungen erreichen.<br />

Herr Prof. Dr. habil. Thomas Klie erklärt auf die Frage der Abg. Silke Gajek, dass er<br />

kleine Wohnformen oder Pflegeeinheiten vor dem Hintergrund <strong>des</strong> demographischen<br />

Wandels gerade auch in einem ländlich geprägten Bun<strong>des</strong>land als eine wichtige<br />

Infrastrukturergänzung sehe. In diesen Einheiten könnten Angehörige, Nachbarn,<br />

Profis und andere beruflich Tätige im Interesse der erkrankten Personen<br />

zusammenwirken. Durch derartig strukturierte Einheiten könne man auch den<br />

Teilhabegesichtspunkt, dass Aufrechterhalten von sozialen Kontakten, deutlich<br />

fördern. Umgekehrt sei dies genau die Schwäche der wohnortfernen, stationären<br />

Einrichtungen. Um derartige, neue Wohnformen ein<strong>zur</strong>ichten, brauche man<br />

Kompetenzen vor Ort, da sich diese nicht selbst organisieren würden. Derartige<br />

Wohnformen seien äußerst fragil und ziemlich komplex. Durch das Zusammentreffen<br />

der verschiedensten Akteure müsse dies gut organisiert sein. Ansonsten laufe man<br />

Gefahr, dass sich eine derartige Wohnform auch negativ entwickeln könne. Hinzu<br />

kämen die rechtlichen Rahmenbedingungen wie z. B. das Heimrecht, das<br />

Gesundheitsrecht, die Hygieneanforderungen und der Brandschutz. Mit derartigen<br />

Vorschriften könne man ein solches Projekt sehr schnell beenden. Daher benötige es<br />

einer Kompetenzstruktur, die dies alles vor Ort koordinieren könne. In<br />

Baden-Württemberg versuche man derzeit derartige Kompetenzstrukturen<br />

aufzubauen. Überall dort wo es diese Strukturen gebe, könne man feststellen, dass<br />

sich auch solche Wohnformen organisieren würden. Berlin sei ein schlechtes Vorbild,<br />

weil es dort in diesem Bereich einen Wildwuchs gebe, der überhaupt nicht<br />

qualitätgesichert und der noch nicht einmal unter dem Gesichtspunkt von<br />

Lebensqualität organisiert sei. Dort hätten lediglich die ambulanten Dienste die<br />

Möglichkeit, sich mehr oder weniger eine goldene Nase zu verdienen. Man benötige<br />

eine gute Beratung und eine staatliche Supervision. Supervision in einem<br />

unterstützenden, ermöglichenden und nicht in einem erledigenden Sinne. Insofern<br />

empfehle er das Modell aus Schleswig Holstein/Hamburg. Gerade bei Patienten, die<br />

an Demenz erkrankt seien, sei es unter Umständen besser nicht zuhause sondern in<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012


- 20/14 -<br />

einer Gruppe gepflegt zu werden. So gebe es Studien, die belegen würden, dass<br />

etwa 30 % der zuhause lebenden fixiert, eingeschlossen oder sediert würden.<br />

Ergänzend erklärt Herr Andreas Speck, dass Wohngemeinschaften mit an Demenz<br />

Erkrankten oder betreute Wohnformen in diesem Bereich für seinen Verband eine<br />

Alternative darstellen könnten. Voraussetzung sei aber, dass die Strukturen passen<br />

würden. Hinzu komme, dass derartige Wohnformen nicht teurer sein dürften als die<br />

bisherigen, da man diese gerade auch für diejenigen bereithalten wolle, die über<br />

wenig Einkommen verfügen würden.<br />

Herr Prof. Dr. habil. Thomas Klie erklärt auf die Frage <strong>des</strong> Abg. Jörg Heydorn, dass<br />

man zu diesen Wohngemeinschaften für das Bun<strong>des</strong>ministerium für Gesundheit und<br />

das Bun<strong>des</strong>ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Studie erstellt<br />

habe. Diese könne auf der Homepage <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Gesundheit<br />

abgerufen werden. Es sei auch in seinem Interesse, dass diese Wohnformen oder<br />

Wohngruppen nach Möglichkeit sogar günstiger als die bisherigen seien. So gebe es<br />

in Eichstädten eine Wohngruppe, die 400 € billiger sei, als das nächstgelegene<br />

Pflegeheim. Diese Wohngruppe sei, was die Qualität betreffe, deutlich besser. Das<br />

Beispiel zeige, dass sich eine intelligente ökonomische Steuerung lohne. Diesem<br />

Modell einer Wohngruppe liege eine durchaus replizierbare Konzeption zugrunde.<br />

Herr Helmut Schapper gibt zu bedenken, dass es auf kommunaler Ebene<br />

niemanden gebe, der in diesem Sinne etwas von Pflegekoordinierung verstehe. Auch<br />

sei es im ländlichen Raum schwierig, das Prinzip der "geteilten Verantwortung"<br />

durchzuhalten.<br />

Herr Thomas Deiters ergänzt dahingehend, dass wenn mit kommunaler<br />

Verantwortung die lokale gemeindliche Ebene gemeint sei, er diesen Ausführungen<br />

folgen könne.<br />

Ende der Sitzung: 13:34 Uhr<br />

Martina Tegtmeier<br />

Vorsitzende<br />

_______________________________<br />

Sozialausschuss/14. November 2012<br />

La/Pa


Anlage 1


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/208<br />

(06.11.2012)<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/208<br />

Öffentliche Anhörung <strong>zum</strong> <strong>Gesetzes</strong>entwurf der Lan<strong>des</strong>regierung „<strong>Entwurf</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts“


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/213<br />

(09.11.2012)<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/213<br />

Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung „ Entwurd <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts“


Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern, Bertha-von-Suttner-Str. 5, 19061 Schwerin<br />

Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit<br />

und Soziales<br />

Die Vorsitzende<br />

Frau Martina Tegtmeier<br />

Lennéstraße 1 (Schloss)<br />

19053 Schwerin<br />

vorab per email: sozialausschuss@landtag-mv.de<br />

Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung "<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong><br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts“<br />

Sehr geehrte Frau Tegtmeier,<br />

der Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern hat bereits mit Schreiben vom 17. Oktober 2012<br />

<strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts Stellung genommen. Da<br />

uns im Nachgang zu diesem Schreiben noch weitere Rückmeldungen aus den Landkreisen,<br />

insb. <strong>zum</strong> Fragenkatalog erreicht haben, möchten wir unsere <strong>Stellungnahme</strong> um die folgenden<br />

Hinweise ergänzen:<br />

zu Frage 2:<br />

Wie bewerten Sie die Formulierung <strong>des</strong> neuen § 1 Abs. 2?<br />

Eine Entlohnung nach Tarif ist begrüßenswert. Nicht definiert ist aber, was unter einer angemessenen<br />

Vergütung zu verstehen ist und bitten um eine Darstellung der Mehrkosten für die<br />

Sozialhilfeträger, die sich daraus ergeben können.<br />

zu Frage 3:<br />

Inwieweit ist durch diese Formulierung eine Entlohnung nach Tarif im Pflegebereich zwingend?<br />

Eine Entlohnung nach Tarif sollte zwingend vorgeschrieben werden, um Fachpersonal auch in<br />

strukturschwachen Gegenden halten zu können.<br />

Landkreistag Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung<br />

Bertha-von-Suttner-Str. 5<br />

19061 Schwerin<br />

Internet: www.landkreistag-mv.de<br />

Haus der Kommunalen Selbstverwaltung<br />

Bertha-von-Suttner –Straße 5<br />

19061 Schwerin<br />

Telefon: (03 85) 30 31-300<br />

Telefax: (03 85) 30 31-303<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dörte Held<br />

Durchwahl: (03 85) 30 31-321<br />

Email:<br />

doerte.held@landkreistag-mv.de<br />

Unser Zeichen: 401.510-He/Kr<br />

Schwerin, den 9. November 2012<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Mecklenburg-Schwerin<br />

(BLZ 140 520 00)<br />

Kto.-Nr. 0300 80 1920


zu Frage 4:<br />

Inwieweit könnte die in Abs. 3 formulierte Absicht, nur noch Betriebe zu fördern, die Tariflohn<br />

zahlen, zielgenauer formuliert werden?<br />

Eine genauere Formulierung könnte dadurch erreicht werden, dass aus dem Abs. 3 die Worte<br />

„sich verpflichten“ übernommen werden.<br />

zu Fragen 5 und 6:<br />

Wie bewerten Sie das Auslaufenlassen <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> ab 2013, formuliert in dem neuen<br />

Abs. 2 in § 9?<br />

Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser Variante auf die gegenwärtigen und künftigen Heimbewohner,<br />

auf die Heimträger und auf die kommunalen Haushalte ein?<br />

Ein Auslaufen <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> kann von Seiten der Sozialhilfeträger nicht begrüßt werden,<br />

da die finanziellen Auswirkungen auf die Heimbewohner, die Kostenträger und die kommunalen<br />

Haushalte erheblich sein werden. Die Deckung der Mehrkosten über das Sozialhilfefinanzierungsgesetz<br />

ist <strong>zur</strong>zeit nicht zu 100 % sichergestellt, was in den weiteren Verhandlungen<br />

auf jeden Fall zu beachten ist. Auch wird sich der Verwaltungsaufwand eher erhöhen.<br />

zu Fragen 8 und 9:<br />

Wie bewerten Sie die Anpassung der Förderarchitektur?<br />

Inwieweit ist es inhaltlich und zeitlich angemessen, dass das Land ab 2013 vor allem Pflegeeinrichtungen<br />

im ambulanten und teilstationären Bereich fördern will?<br />

Die Anpassung der Förderstruktur in Anbetracht der zunehmend alternden Bevölkerung wird<br />

begrüßt. Diese Maßnahme ist angemessen und erforderlich.<br />

zu Frage 11:<br />

Welche Unterschiede existieren zwischen der Pflegeversorgung im städtischen und ländlichen<br />

Raum?<br />

Aufgrund der besseren Infrastruktur werden städtische Bereiche von Trägern der Pflegeeinrichtungen<br />

bevorzugt.<br />

zu Frage 12:<br />

Vor welchen Herausforderungen steht der Pflegebereich?<br />

Der Fokus sollte auf ambulante und teilstationäre Einrichtungen gerichtet werden und auf die<br />

Ausbildung von Fachpersonal.<br />

zu Frage 17:<br />

Wie beurteilen Sie den <strong>Entwurf</strong> <strong>des</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts mit Blick<br />

auf eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Pflegeversorgung in der eigenen Häuslichkeit?<br />

Der <strong>Entwurf</strong> entspricht der Forderung und dem Ziel einer qualitativ hochwertigen und flächendeckenden<br />

Pflegeversorgung in der eigenen Häuslichkeit.<br />

2


Für evtl. Rückfragen stehen wir gern <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Im Auftrag<br />

gez.<br />

Anka Topfstedt<br />

2. WV<br />

3


Anlage 2


Anlage 3


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/218<br />

(13.11.2012)<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/218<br />

<strong>Stellungnahme</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts –<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales<br />

im Landtag Mecklenburg-Vorpommern 14.11.2012


<strong>Stellungnahme</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts –<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales<br />

im Landtag Mecklenburg-Vorpommern 14.11.2012<br />

Neues Pflegegesetz Mecklenburg-Vorpommern<br />

Fragenkatalog <strong>zur</strong> öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung,<br />

Gesundheit und Soziales im Landtag Mecklenburg-Vorpommern <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der<br />

Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Drucksache 6/1117<br />

In Verbindung mit dem Antrag der SPD und CDU<br />

Pflege braucht Qualität und Anerkennung<br />

Drucksage 6/1135<br />

<strong>Stellungnahme</strong><br />

Zu 1.<br />

Die Novelle <strong>zum</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerecht in Mecklenburg-Vorpommern konzentriert sich auf einige<br />

programmatische Aussagen, auf <strong>Änderung</strong>en der Förderlogik und Instrumente sowie auf<br />

einige Regelungen <strong>zur</strong> Harmonisierung auf lan<strong>des</strong>rechtlicher Ebene einerseits und in Bezug<br />

auf bun<strong>des</strong>rechtliche Regelungen andererseits. Es bleibt bei einem eher klassischen<br />

Planungsverständnis und bezieht weniger Planungsaspekte ein, die auf eine eigenständige<br />

und eigenverantwortliche kommunale Planungsaktivität gerichtet sind, neue Wohn- und<br />

Versorgungsformen einbeziehen oder Welfare-Mix basierte Versorgungsarrangements im<br />

Blick haben. Dies wäre für eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechtes angesichts <strong>des</strong><br />

demografischen Wandels hoch relevant, da sich die gerade in Mecklenburg-Vorpommern<br />

abzeichnende Versorgungsengpässe mit denen im Pflegeversicherungsrecht vorgesehenen<br />

Versorgungstypen nur begrenzt werden auffangen lassen. Die starke Rolle die Landkreise<br />

und die Städte und Gemeinden haben, wird im Lan<strong>des</strong>pflegerecht nicht konsequent<br />

reflektiert. Dabei ist sicherlich auch realistisch zu bedenken, in wie weit über das<br />

Lan<strong>des</strong>pflegerecht entsprechende kommunale Planungsaktivitäten gefördert, flankiert oder<br />

qualifiziert werden können.<br />

Auch auf der semantischen Ebene orientiert sich das Lan<strong>des</strong>pflegerecht sehr an der<br />

Semantik <strong>des</strong> Pflegeversicherungsrechtes. Allerdings wird, nicht immer durchgängig aber<br />

doch an entscheidenden Stellen neben dem Pflege- auch der Betreuungsbezogene<br />

Unterstützungsbedarf thematisiert und werden auch andere Berufsgruppen, etwa<br />

hauswirtschaftliche Fachkräfte gewürdigt. Mit Blick auf andere Lan<strong>des</strong>pflegegesetzte etwa in<br />

Nordrhein-Westfalen oder auch in Rheinland-Pfalz wäre es sinnvoll, die politische Diskussion<br />

über die Zukunft der Pflege und die lan<strong>des</strong>politischen Handlungsoptionen breiter zu führen,<br />

als sie sich in dem <strong>Änderung</strong>sgesetz vom Lan<strong>des</strong>pflegerecht abbildet.<br />

Zu: 2. – 4.<br />

Die <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> § 1 Abs. 2 zielt auf eine faire Entlohnung der in der Pflege und Betreuung<br />

tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab. Die Vorschrift liest sich auch als Kritik an der<br />

bun<strong>des</strong>rechtlichen Regelung <strong>zum</strong> Min<strong>des</strong>tlohn in der Pflegebranche. In wie weit die<br />

Hinwirkungspflicht <strong>des</strong> „Früchte trägt“, wird zu beobachten sein. Es hängt hier viel vom<br />

Commitment der Vertragspartner und der Aushandlung von Leistungsentgelten ab. Eine<br />

unmittelbare Verbindlichkeit lässt sich aus der Regelung nicht ableiten. In wie weit eine<br />

Koppelung von Förderungen an die Zahlung von Tariflohn förderrechtlich zulässig ist, wäre<br />

gesondert rechtsgutachterlich zu prüfen, wenn dies nicht bereits geschehen ist.<br />

Prof. Dr. habil. Thomas Klie Bugginger Str. 38 79114 Freiburg


<strong>Stellungnahme</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts –<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales<br />

im Landtag Mecklenburg-Vorpommern 14.11.2012<br />

Zu: 5. – 7.<br />

Mecklenburg-Vorpommern steht nicht allein da, wenn es das Pflegewohngeld einstellt. Die<br />

Maßnahme wird in jedem Fall dazu führen, dass mehr Bewohnerinnen und Bewohner von<br />

Pflegeheimen auf Sozialhilfe verwiesen werden. Diese Zahl hat sich ausweislich der<br />

Angaben <strong>des</strong> statistischen Bun<strong>des</strong>amtes bun<strong>des</strong>weit auf inzwischen 400.000 erhöht.<br />

Angesichts der urteilsrechtlichen Vorschriften sind nicht nur die Mehrausgaben für die<br />

Sozialhilfeträger zu bedenken, sondern auch die stärkere Heranziehung von<br />

Urteilsverpflichteten, die im Bereich der Hilfe <strong>zur</strong> Pflege wesentlich strikter und weitergehend<br />

ist als im Bereich der Grundsicherung. Die diesbezüglichen Folgen gilt es politisch zu<br />

diskutieren. Auch ist die Frage danach zu stellen, ob im Rahmen einer größeren<br />

Pflegereform als der aktuell verabschiedeten, Fragen der Sozialhilfe und der Heranziehung<br />

von Unterhaltspflichtigen bun<strong>des</strong>rechtlich einheitlich und anders zu regeln wären.<br />

Zu: 9.<br />

Der Grundsatz ambulant vor stationär ist bun<strong>des</strong>gesetzlich festgeschrieben und entspricht<br />

auch den lan<strong>des</strong>politischen Zielsetzungen. Dabei ist zu betonen, dass ambulante<br />

Versorgungsformen mit nichten immer in der Lage sind, den individuellen und<br />

familienbezogenen Bedarf in förderlicher und adäquater Weise sicherzustellen. Von daher<br />

kommt insbesondere teilstationären Angeboten eine wachsende Bedeutung zu. Es sind aber<br />

auch neue Wohn- und Versorgungsformen, die ambulant betrieben werden und durch<br />

kollektive Versorgungskonzepte geprägt sind, die versorgungspolitische und infrastrukturelle<br />

Bedeutung gewinnen. Auch solche, ggf. gemeinwirtschaftlich ausgelegten<br />

Versorgungskonzepte, die gerade im ländlichen Bereich in hohem Maße resonanzfähig sein<br />

können, verdienen einer gesonderten Würdigung und dies auch im Lan<strong>des</strong>pflegerecht.<br />

Ansonsten begegnet eine stärkere Förderung <strong>des</strong> ambulanten und teilstationären Bereichs<br />

keinen Bedenken und reflektiert eine solche Akzentsetzung die finanziellen Probleme, die<br />

sowohl ambulanter als auch teilstationäre Einrichtungen und Dienste begleiten.<br />

Zu. 10. – 12.<br />

Die regionalisierten Prognosen für den Pflegebedarf und Pflegearrangements, die aktuell von<br />

der Bertelsmann Stiftung bearbeitet wurden, machen deutlich, dass das<br />

Familienpflegepotenzial gerade in Mecklenburg-Vorpommern <strong>zur</strong>ück geht und dass es<br />

sowohl substituierender als auch komplementärer Versorgungsangebote bedarf, wenn in<br />

größerem Umfang ein Heimsogeffekt vermieden werden soll. Es spricht viel dafür,<br />

wohnortnahe und quartiersbezogene Versorgungskonzepte zu entwickeln, die die Bedeutung<br />

<strong>des</strong> sozialen Nahumfel<strong>des</strong> und seine potentiellen Beiträge <strong>zur</strong> Versorgung und <strong>zur</strong><br />

Sicherung der Teilhabe mitnutzen lassen. Gerade im ländlichen Bereich stellen sich Fragen<br />

der gesundheitlichen Versorgung und der bedarfsgerechten Versorgung mit pflegerischen<br />

und hauswirtschaftlichen Diensten. Gerade hier erscheinen Fördermaßnahmen seitens <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> angemessen, ggf. auch notwendig, um den Sicherstellungsauftrag der beteiligten<br />

Akteure nachzukommen. Eine bessere Verzahnung von gesundheitlicher und pflegerischer<br />

Versorgung, wie sie auch programmatisch im Lan<strong>des</strong>pflegerecht angelegt ist, erscheint<br />

sinnvoll. Ohne flankierende Maßnahmen der Krankenkassen und ohne integrierte<br />

Versorgungskonzepte wird gerade in Mecklenburg-Vorpommern eine bedarfsgerechte<br />

Versorgung flächendeckend nicht aufrecht zu erhalten sein.<br />

Zu: 13. – 14.<br />

Eine Verkammerung der nichtmedizinischen Gesundheitsberufe ist juristisch möglich. Dies<br />

hat Kollege Igl ausführlich und fundiert dargetan. Es stellt sich die Frage, welche Effekte mit<br />

der Verkammerung der Pflegeberufe erzielt werden sollen. Ohne ein klares Aufgabenprofil,<br />

ohne eine Gesamtkonzeption der Gesundheitsfachberufe, wie von der Robert Bosch Stiftung<br />

entwickelt, macht eine Verkammerung wenig Sinn.<br />

Prof. Dr. habil. Thomas Klie Bugginger Str. 38 79114 Freiburg


<strong>Stellungnahme</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts –<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales<br />

im Landtag Mecklenburg-Vorpommern 14.11.2012<br />

Denkt man eine solche mit, kann sie zu einer stärkeren Selbstständigkeit der<br />

Pflegefachkräfte beitragen, wäre die professionelle Verantwortung für die Qualität<br />

fachpflegerischen Handelns nicht mehr allein den Kostenträgern und ihren Agenturen<br />

überantwortet und könnte ein Beitrag <strong>zur</strong> Professionalisierung der Pflege und eine besseren<br />

berufsständischen Selbstorganisation geleistet werden.<br />

Zu: 20. – 24.<br />

Der Unterstützungsbedarf von auf Pflege angewiesenen Menschen bezieht sich in<br />

quantitativer Hinsicht im Wesentlichen auf hauswirtschaftliche und Alltagsunterstützende<br />

sowie teilhabeorientierte Leistungen. Dies wird bei einer zu starken Fokussierung der Pflege<br />

im Sinne von Fachpflege und körperbezogener Unterstützung vernachlässigt. Dies führt im<br />

Übrigen auch zu einer Verstetigung <strong>eines</strong> defizitären Altersbil<strong>des</strong> im Zusammenhang mit der<br />

Pflege, wie es der 6. Altenbericht der Bun<strong>des</strong>regierung deutlich herausgearbeitet hat.<br />

Insofern wird generell empfohlen, sich von der Fokussierung auf die Pflege zu<br />

verabschieden und politisch ein teilhabeorientiertes Leitbild zu verankern, das sich auch auf<br />

Menschen mit Demenz und so genannte pflegebedürftige Menschen bezieht. Es besteht<br />

ansonsten die große Gefahr, dass Menschen mit Pflegebedarf weiter auf den „Pflegefall“<br />

reduziert werden. Dabei geht es älteren Menschen, insbesondere wenn sie in ihrer eigenen<br />

Häuslichkeit leben, nicht primär um eine pflegerische Versorgung, sondern um Sicherung<br />

der sozialen Zugehörigkeit und Bedeutsamkeit im sozialen Umfeld. Hierauf hat sich auch ein<br />

Berufsgruppenkonzept stärker zu konzentrieren. Wie im Zukunftsdialog der Bun<strong>des</strong>kanzlerin<br />

empfohlen, spricht vieles dafür, zwischen cure und care auch hinsichtlich der<br />

Berufsgruppenkonzeption zu differenzieren. Dies bedeutet auch ein Abschied von der<br />

Vorstellung von Pflegehilfskräften, die den Pflegefachkräften assistieren. Es geht vielmehr<br />

darum, subjektbezogen hauswirtschaftliche und Alltagsunterstützende sowie<br />

teilhabeorientierte Unterstützung oder Leistungen vorzuhalten und hierfür entsprechend<br />

qualifiziertes und geeignetes Personal vorzuhalten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist<br />

hier einen wichtigen Schritt durch die Etablierung entsprechender neuer eher<br />

haushaltsbezogener Fachberufe gegangen. Die lan<strong>des</strong>politischen Anstrengungen haben<br />

sich nicht allein auf die Rekrutierung von Fachkräften für die Pflege und andere<br />

Gesundheitsberufe zu konzentrieren, sondern in besonderem Maße auch auf<br />

Assistenzkräfte, hauswirtschaftliche Berufe. In der Diversifizierung von relevanten<br />

beruflichen Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Begleitung von auf Pflege angewiesene<br />

Menschen und Menschen mit Demenz liegt ein wichtiger Baustein für ein Gesamtkonzept,<br />

um den Personalbedarf im Bereich der Pflege, Hauswirtschaft und Teilhabe zu sichern.<br />

Zu: 25. – 26.<br />

Der <strong>Gesetzes</strong>entwurf sieht Fördermöglichkeiten für selbstbestimmte Wohn- und<br />

Betreuungsangebote vor. Das ist zu begrüßen. Nur verlangt es nicht allein der Förderung in<br />

finanzieller Hinsicht sondern vor allen Dingen auch fachlicher und strategischer Hinsicht, um<br />

entsprechende wohnortnahe Versorgungsformen der Menschen mit Demenz zu realisieren.<br />

Insofern wäre etwa nach dem Vorbild von Schleswig-Holstein eine Art Kompetenzzentrum<br />

für neue Wohn- und Versorgungsformen in Mecklenburg-Vorpommern und seine<br />

Berücksichtigung in den einschlägigen Gesetzen ein wichtiger Baustein. Auch eine gut<br />

abgestimmte und förderliche Zusammenarbeit der zuständigen Behörden und<br />

Leistungsträger ist ein zentraler Baustein für die Realisierung von neuen Wohn- und<br />

Versorgungsformen in der Fläche: Heim-, Bauordnungs-, hygienerechtliche, sowie<br />

sozialleistungsrechtliche Fragen gilt es integriert zu bearbeiten. Andernfalls scheitern neue<br />

Wohn- und Versorgungsformen, gerade wenn sie aus der Kommune heraus entwickelt<br />

werden, an bürokratischen Widerständen.<br />

Prof. Dr. habil. Thomas Klie Bugginger Str. 38 79114 Freiburg


<strong>Stellungnahme</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts –<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales<br />

im Landtag Mecklenburg-Vorpommern 14.11.2012<br />

Zu: 27.<br />

Der Begriff <strong>des</strong> Vor- und Umfelds der Pflege begegnet fachlich Bedenken. Grundsätzlich<br />

geht Reha und Prävention der Pflege vor, gleichzeitig sind bei und durch Pflege<br />

Rehabilitationsanstrengungen von Nöten. Schließlich dient Pflege auch und gerade der<br />

Teilhabesicherung. Insofern sollten sich Förderbemühungen eher auf ein gutes Miteinander<br />

sowie die Integration von hauswirtschaftlichen, alltagsgestaltenden und begleitenden,<br />

pflegerischen sowie teilhabeorientierten Leistungen und solchen der gesundheitlichen<br />

Versorgung konzentrieren, wie dies auch in § 92c SGB XI programmatisch geschehen ist.<br />

Zu: 28.<br />

Zivilgesellschaftliche Akteure können sehr unterschiedliche sein und unterschiedliche<br />

Zielsetzungen verfolgen: Sie können sich Co-produktiv an Unterstützungsleistungen<br />

beteiligen. Hier ist ein entfaltetes Konzept <strong>des</strong> Welfare-Mixes auch politisch zu reflektieren<br />

und aufzugreifen. Die infrastrukturellen Voraussetzungen und die Steuerung<br />

wohlfahrtspluralistischer Arrangements verlangt nach entsprechenden Investitionen:<br />

Quartiersmanagement, im Einzelfall Case Management. Zivilgesellschaftliche Akteure<br />

können sich aber auch in advokatorischer Weise für die Belange von auf Pflege und<br />

Unterstützung angewiesene Menschen einsetzen, sei es im Zusammenhang mit der<br />

Qualitätssicherung in Einrichtungen aber auch in der eigenen Häuslichkeit, sei es im<br />

Zusammenhang mit dem Betreuungsrecht, als Heimbeirat oder in Senioren- und<br />

Behindertenvertretungen. In einem bürgergesellschaftlichen Sinne und im Sinne von<br />

bürgerschaftlichem Engagement ist in besonderer Weise die mitgestaltende Bürgerrolle<br />

angesprochen, auf die es in der Gestaltung demografischer Wandlungsprozesse gerade<br />

auch im Kontext der Pflege und Unterstützung ankommt. Insofern wären<br />

zivilgesellschaftliche Akteure glaubhaft und vor allen Dingen dadurch einzubeziehen, dass<br />

sie auch in kommunalpolitische Planungsprozesse involviert werden und dies in verbindlicher<br />

und methodisch reflektierter Weise. Hier könnte das Lan<strong>des</strong>pflegerecht in Mecklenburg-<br />

Vorpommern wesentliche Impulse geben, Gremien vorsehen, Beratung anbieten und ggf.<br />

entsprechende Infrastrukturen unterstützen, die sich auf die Engagementförderung beziehen.<br />

Zu: 29.<br />

Regionale Pflegekonferenzen könnten in ihrem Aufgabenprofil und ihrer programmatischen<br />

Bedeutung klar geregelt werden. Im Zusammenhang mit erforderlichen<br />

Implementationsbemühungen <strong>zur</strong> Etablierung einer leistungsfähigen Struktur mit<br />

Pflegestützpunkten wären hier weitergehende Anstrengungen sinnvoll. Die Novelle <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechtes könnte einen Beitrag dazu leisten, entsprechende Bemühungen zu<br />

verstetigen.<br />

Zu: 31.<br />

Es lässt sich inzwischen aus empirisch belegt annehmen, dass eine leistungsfähige Care<br />

und Case Managementstruktur einen deutlichen Einfluss auf die Vermeidung unnötiger und<br />

unerwünschter Heimaufenthalte entfaltet. Es fehlt hierfür allerdings an einer entsprechenden<br />

ökonomischen Anreizstruktur. Fördermaßnahmen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> sollten sich noch stärker als<br />

bislang auf entsprechender Anreizinstrumente konzentrieren, die dann auch den Gedanken<br />

der integrierten Versorgung aufnehmen, der in § 92c SGB XI angelegt ist, der dort aber nicht<br />

im Wesentlichen technisch im Sinne <strong>des</strong> §§ 140a ff SGB V gemeint ist.<br />

Prof. Dr. habil. Thomas Klie Bugginger Str. 38 79114 Freiburg


Anlage 4


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/221<br />

(14.11.2012)<br />

Inhalt<br />

Öffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Hierzu die zusammengefasste <strong>Stellungnahme</strong> bpa e.V.<br />

Ausschussdrucksache 6/221


Anlage 5


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/215<br />

(12.11.2012)<br />

Inhalt<br />

<strong>Stellungnahme</strong><br />

<strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> privater Anbieter<br />

sozialer Dienste e.V. – bpa<br />

Lan<strong>des</strong>gruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ausschussdrucksache 6/215


<strong>Stellungnahme</strong><br />

<strong>des</strong><br />

Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> privater Anbieter<br />

sozialer Dienste e.V. – bpa<br />

Lan<strong>des</strong>gruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu dem<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

in Verbindung mit<br />

dem Antrag der Fraktionen der SPD und CDU<br />

„Pflege braucht Qualität und Anerkennung“<br />

Schwerin, 9. November 2012<br />

bpa – Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern – Köpmarkt - Am Grünen Tal 19 – 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385 399279 0 - Fax: 0385 3992799 - E-Mail: Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de - www.bpa.de


Der bpa bedankt sich für die Gelegenheit, <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong><br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts in Verbindung mit dem Antrag der Fraktionen der SPD und<br />

CDU „Pflege braucht Qualität und Anerkennung“ Stellung nehmen zu können. Zu<br />

den einzelnen Fragen führen wir soweit erforderlich wie folgt aus:<br />

1. Wie bewerten Sie den <strong>Gesetzes</strong>entwurf der Lan<strong>des</strong>regierung <strong>zur</strong><br />

<strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts vom 11.09.2012?<br />

Der <strong>Gesetzes</strong>entwurf der Lan<strong>des</strong>regierung vom 11.09.2012 entspricht im<br />

Wesentlichen dem <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts vom Juni 2012. Der bpa e.V. hat am 05.07.2012 dazu<br />

ausführlich Stellung genommen. Wesentlicher Kritikpunkt ist und bleibt die<br />

Abschaffung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> für neue Bewohner in stationären<br />

Einrichtungen ab 2013.<br />

Hinsichtlich der <strong>Änderung</strong>svorschläge <strong>zum</strong> § 10 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes ist<br />

deutlich auf die sehr wahrscheinliche Neuregelung <strong>des</strong> § 82 Abs. 3 SGB XI<br />

durch den Bun<strong>des</strong>gesetzgeber hinzuweisen (Beschluss <strong>des</strong> Deutschen<br />

Bun<strong>des</strong>tages <strong>zum</strong> Assistenzpflegebedarfsgesetz vom 09.11.2012). Da derzeit<br />

die gesetzliche Regelung für den Lan<strong>des</strong>gesetzgeber verändert wird und<br />

insoweit eine derzeitige Anpassung den aktuellen Gesetzgebungsvorhaben der<br />

Bun<strong>des</strong>regierung nicht berücksichtigen könnte, empfehlen wir den § 10 <strong>des</strong><br />

LPflegeG zunächst unverändert fortbestehen zu lassen.<br />

2. Wie bewerten Sie die Formulierung <strong>des</strong> neuen § 1 Absatz 2?<br />

In der Koalitionsvereinbarung vom 24.10.2011 hatten sich die Koalitionspartner<br />

unter anderem auf die Angleichung der Entlohnung Ost/West im Pflegebereich<br />

sowie die Anerkennung der Tarifvereinbarungen durch die Kostenträger<br />

verständigt. Leider sind dieser Erklärung bisher keine Taten gefolgt. Im<br />

Gegenteil: Wie bekannt sein dürfte hat es im Sommer 2012 in Mecklenburg-<br />

Vorpommern nach dreijährigen Verhandlungen über die Vergütung in der<br />

häuslichen Krankenpflege eine für die Einrichtungen existenzgefährdende<br />

Schiedsstellenentscheidung gegeben. Die beschlossene Vergütungsabsenkung<br />

für alle Pflegedienste im Land gefährdete die häusliche Versorgung. Erst mit<br />

erheblichen Aufwand und der tatkräftigen Unterstützung <strong>des</strong> Ministeriums für<br />

Arbeit, Gleichstellung und Soziales M-V konnte zunächst eine<br />

bpa – Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern – Köpmarkt - Am Grünen Tal 19 – 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385 399279 0 - Fax: 0385 3992799 - E-Mail: Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de - www.bpa.de


existenzgefährdende Vergütungsabsenkung verhindert werden. Eine neue<br />

Basis für eine leistungsgerechte Vergütung muss allerdings noch gefunden<br />

werden. Dabei muss nicht die Zahlung von Tariflöhnen, sondern bereits die<br />

Kalkulation aufgrund von tarifvertraglichen oder tarifvertragsähnlichen<br />

Regelungen ausdrücklich als wirtschaftlich angemessen anerkannt werden.<br />

Sicherzustellen ist, dass jeder ambulanten und stationären Einrichtung ein<br />

Budget ermöglicht wird, mit dem sie auch bei der Gewinnung von Fachpersonal<br />

wettbewerbsfähig bleiben kann.<br />

Zusammengefasste Beantwortung Fragen 3 und 4.<br />

3. Inwieweit ist durch diese Formulierung eine Entlohnung nach Tarif im<br />

Pflegebereich zwingend?<br />

4. Inwieweit könnte die in Absatz 3 formulierte Absicht, nur noch Betriebe zu<br />

fördern, die Tariflohn zahlen, zielgenauer formuliert werden?<br />

Es erschließt sich nicht, welche Tarife als „einschlägig“ betrachtet werden<br />

können. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob die Lan<strong>des</strong>regierung hierbei<br />

überhaupt Tariflöhne im Sinne <strong>des</strong> Tarifvertragsgesetzes meint. Eine<br />

Entlohnung nach diesen Regelungen kann hiermit k<strong>eines</strong>falls erreicht werden,<br />

da bei den bisherigen Vergütungsverhandlungen Tarife nicht bei der Kalkulation<br />

berücksichtigt worden sind.<br />

Unter diesen Voraussetzungen lehnen wir eine an Tarif gebundene Förderung<br />

ab.<br />

Das Bestreben der Lan<strong>des</strong>regierung nach einer Angleichung der Löhne für Ost<br />

und West ist hingegen verständlich und ein hilfreicher Beitrag, um Arbeitsplätze<br />

im Land halten zu können, sofern die vereinbarten Entgelte entsprechend<br />

angepasst werden.<br />

Zusammengefasste Beantwortung Fragen 5 bis 7 und 18.<br />

5. Wie bewerten Sie das Auslaufen <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> ab 2012,<br />

formuliert in dem neuen Absatz 2 in § 9?<br />

6. Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser Variante auf die gegenwärtigen<br />

und künftigen Heimbewohner, auf die Heimträger und auf die<br />

kommunalen Haushalte ein?<br />

7. Wie bewerten Sie, dass mit der geplanten Neuregelung <strong>des</strong><br />

Pflegewohngelds der Lan<strong>des</strong>haushalt im Jahr 2013 2 Millionen Euro<br />

einsparen soll, bei der kommunalen Hilfe <strong>zur</strong> Pflege aber nur<br />

Mehrausgaben von 1 Million Euro erwartet?<br />

bpa – Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern – Köpmarkt - Am Grünen Tal 19 – 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385 399279 0 - Fax: 0385 3992799 - E-Mail: Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de - www.bpa.de


18. Wie bewerten Sie die Neuregelung <strong>zum</strong> Pflegewohngeld unter dem Aspekt<br />

der Steuerung der Pflegeversorgung?<br />

Dass pflegebedürftige Menschen, die Zuhause nicht mehr alleine leben können<br />

und auf einen Heimplatz angewiesen sind, künftig kein Wohngeld mehr<br />

erhalten, geht massiv zu deren Lasten. Die Folge wird sein, dass sie zukünftig<br />

erheblich früher Zuzahlungen der Sozialhilfe beanspruchen werden.<br />

Die Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> <strong>zum</strong> 31.12.2012 wird abgelehnt.<br />

Dadurch entzieht sich das Land seiner in § 9 SGB XI zugewiesenen<br />

Verantwortung, eine leistungsfähige, zahlenmäßig ausreichende und<br />

wirtschaftlich pflegerische Versorgungsstruktur vorzuhalten. Die Lasten der<br />

Investitionskosten wären ausschließlich von den Pflegebedürftigen und dem<br />

Sozialhilfeträger zu tragen. Dies ist umso unverständlicher, als die avisierten<br />

Einsparungen durch die Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> die prognostizierten<br />

Mehraufwendungen für die Sozialhilfe deutlich übersteigen.<br />

Laut Ausführung in der <strong>Gesetzes</strong>begründung spart das Land im Zeitraum 2013<br />

bis 2016 voraussichtlich 20,9 Mio. € ein, während hingegen die kommunalen<br />

Mehraufwendungen mit lediglich ca. 9,8 Mio. € veranschlagt werden. Sehenden<br />

Auges wird damit letztlich massiv zu Lasten der Pflegebedürftigen eingespart<br />

und die Infrastrukturverantwortung vernachlässigt.<br />

Der bpa plädiert daher für eine Fortführung der bisherigen Regelung, die so<br />

ausgestaltet sein muss, dass nach Möglichkeit ein paralleler Sozialhilfebezug<br />

vermieden wird.<br />

Zusammengefasste Beantwortung Fragen 8, 9, 26 und 30.<br />

8. Wie bewerten Sie die Anpassung der Förderarchitektur?<br />

9. Inwieweit ist es inhaltlich und zeitlich angemessen, dass das Land ab<br />

2013 vor allem Pflegeeinrichtungen im ambulanten und teilstationären<br />

Bereich fördern will?<br />

26. Halten Sie es für erforderlich, differenzierte Konzepte für selbstbestimmte<br />

Wohn- und Betreuungsangebote für alte und pflegebedürftige Menschen<br />

im städtischen und ländlichen Bereich zu erarbeiten?<br />

30. Welche Möglichkeiten sehen Sie, um die aktive Rolle und die<br />

Steuerungsmöglichkeiten der Kommunen im Prozess der<br />

Pflegestrukturplanung zu stärken und Kooperationen zu fördern?<br />

Die Anpassung der Förderarchitektur nach §§ 6 bis 9 Lan<strong>des</strong>pflegesetz,<br />

insbesondere die Konzentration auf den Bereich der ambulanten und<br />

bpa – Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern – Köpmarkt - Am Grünen Tal 19 – 19063 Schwerin<br />

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teilstationären Pflege sowie den Bereich der Kurzzeitpflege, ist differenziert zu<br />

bewerten. Eine Verschiebung der Förderarchitektur <strong>zur</strong> Lasten der<br />

Heimbewohner wie vorgehend skizziert kann k<strong>eines</strong>falls befürwortet werden.<br />

Zumal der Gesetzgeber völlig offen lässt, welche konkreten Fördermaßnahmen<br />

der ambulante und teilstationäre Bereich erfahren soll. Ebenfalls offen bleibt die<br />

Höhe der Fördermaßnahmen.<br />

Zu den Paragrafen im Einzelnen:<br />

§ 6 (Förderung der ambulanten Pflege)<br />

Eine Schwerpunktbildung der Lan<strong>des</strong>förderung, wonach in begründeten<br />

Einzelfällen insbesondere selbstbestimmte Wohn- und Betreuungsformen für<br />

pflege- oder betreuungsbedürftige Menschen unterstützt werden sollen (Abs. 2),<br />

wird abgelehnt. Eine solche einseitige Förderpraxis benachteiligt die<br />

ambulanten Pflegeeinrichtungen nicht unerheblich; darüber hinaus bleibt auch<br />

völlig unklar, was sich hinter der offenen Formulierung „selbstbestimmte Wohn-<br />

und Betreuungsformen“ verbirgt, wie hier im Einzelnen eine Unterstützung<br />

erfolgen soll. Aus Sicht <strong>des</strong> bpa wäre es daher min<strong>des</strong>tens erforderlich, die<br />

Fördersumme auszuweisen und den Lan<strong>des</strong>pflegeausschuss über die zu<br />

fördernden Projekte zu informieren.<br />

Vor dem Hintergrund der knappen finanziellen Mittel befürwortet der bpa daher<br />

eine wettbewerbsneutrale Subjektförderung der ambulanten<br />

Pflegeeinrichtungen im Sinne <strong>des</strong> Abs.1 durch die Landkreise, kreisfreien<br />

Städte und das Land.<br />

§ 7 (Pauschalförderung von teilstationären Pflegeeinrichtungen)<br />

Die Erhöhung <strong>des</strong> Zuschusses von 0,14 € pro Platz je Tag (29,00 € jährlich)<br />

wird begrüßt.<br />

§ 8 (Einzelförderung von teilstationären und stationären<br />

Pflegeeinrichtungen Neu: „Einzelförderung der Tages-, Nacht- und<br />

Kurzzeitpflege“)<br />

Die Präzisierung, wonach in Einzelfällen die Entwicklung und Erprobung<br />

neuartiger Maßnahmen <strong>zur</strong> Tages-, Nacht- oder Kurzzeitpflege bezuschusst<br />

werden kann, wird begrüßt.<br />

§ 9 (Pflegewohngeld)<br />

Siehe Ausführungen zu Fragen 5-7 und 18.<br />

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Zusammengefasste Beantwortung Fragen 10, 12 und 15.<br />

10. Wie schätzen Sie die Entwicklung der Pflegelandschaft in Mecklenburg-<br />

Vorpommern ein?<br />

12. Vor welchen Herausforderungen steht der Pflegebereich?<br />

15. Wie beurteilen Sie die ambulante, teilstationäre und stationäre<br />

Pflegeversorgung in Mecklenburg-Vorpommern?<br />

Das Land M-V verfügt derzeit über eine patienten- und bewohnerorientierte<br />

Infrastruktur aus ambulanten, teil- und vollstationären Pflegeeinrichtungen, steht<br />

allerdings aufgrund der demografischen Entwicklung vor vielfältigen<br />

Herausforderungen. Hierbei ist insbesondere die Zunahme von<br />

Demenzkranken, multimorbiden Patienten sowie die kürzere<br />

Krankenhausverweildauer zu nennen.<br />

Wir brauchen gezielte Maßnahmen <strong>zur</strong> Behebung <strong>des</strong> dramatisch steigenden<br />

Fachkräftemangels. Schon heute fehlen Pflegekräfte. Demgegenüber steigt die<br />

Zahl der Pflegebedürftigen rasant an. Die Attraktivität <strong>des</strong> Pflegeberufes muss<br />

deutlich verbessert werden. Den Pflegekräften helfen dabei konkret vor allem<br />

bessere Personalschlüssel und weniger Bürokratie. So gehört <strong>zum</strong> Thema<br />

Arbeitsbelastung beispielsweise auch die Betrachtung der<br />

Rahmenbedingungen. In M-V wird beispielsweise weniger Personal refinanziert,<br />

als in allen anderen Bun<strong>des</strong>ländern. Bei den Vereinbarungen über höhere<br />

Personalkorridore könnten spürbare Entlastungen <strong>des</strong> Personals zu einer<br />

deutlich steigenden Zufriedenheit im Beruf beitragen.<br />

Zusammengefasste Beantwortung Fragen 13 und 14.<br />

13. Wem kann eine Verkammerung der nicht medizinischen<br />

Gesundheitsberufe nutzen?<br />

14. Was kann unter Beachtung der Selbstverwaltung eine Verkammerung<br />

bringen – wie definieren Sie die möglichen Leistungen einer Kammer?<br />

Der finanzielle und organisatorische Aufwand, der mit der Einrichtung von<br />

Pflegekammern als Anstalten öffentlichen Rechts, mit Pflichtmitgliedschaft für<br />

alle Berufsangehörigen verbunden wäre, steht in keinem Verhältnis zu dem zu<br />

erwartenden Nutzen.<br />

Für eine Pflegekammer, deren Ziele in den bereits bestehenden Strukturen und<br />

Möglichkeiten der Selbstorganisation hinreichend Rechnung getragen werden<br />

könnte, besteht verwaltungspolitisch kein Bedarf. Angesichts der Vielfalt von<br />

Regelungen, die der Gesetzgeber in der jüngeren Vergangenheit als Instrument<br />

der Selbstregulierung und Selbstorganisation der Akteure <strong>des</strong> Pflegewesens<br />

etabliert hat, stellt sich die Frage, inwieweit gegenwärtig noch eine Lücke von<br />

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einem solchen Ausmaß besteht, dass ein nachhaltiges Regelungsbedürfnis für<br />

eine Pflegekammer erkennbar ist.<br />

Der Gesetzgeber hat den Vertretern der in die Aufgabenwahrnehmung einer<br />

wirksamen und wirtschaftlichen pflegerischen Versorgung der Versicherten<br />

eingebundenen Interessengruppen bereits an zahlreichen Stellen einen<br />

Regelungs- und Handlungsspielraum eröffnet, der dem Regelungsgedanken<br />

der Selbstverwaltung sehr nahe kommt. Mit diesem Grundgedanken legt der<br />

Gesetzgeber nicht nur die Veröffentlichungskriterien für Transparenzberichte,<br />

nach denen die Qualität von Pflegeeinrichtungen beurteilt wird, in die Hände der<br />

Vereinbarungspartner <strong>des</strong> § 115 Abs. 1a S. 6 SGB XI. Die Bun<strong>des</strong>verbände der<br />

Pflegeberufe sind hierbei zu beteiligen (§ 115 Abs. 1 S. 7 SGB XI).<br />

Beteiligt sind sie auch bei der Entwicklung und Aktualisierung wissenschaftlich<br />

fundierter und fachlich abgestimmter Expertenstandards <strong>zur</strong> Sicherung und<br />

Weiterentwicklung der Qualität in der Pflege (§ 113a Abs. 1 S. 2 SGB XI) –<br />

ebenso bei der Beschlussfassung über Richtlinien über die Prüfung den<br />

Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen und deren Qualität (§ 114 Satz a<br />

Abs. 7 S. 2 SGB XI). Der Schiedsstelle Qualitätssicherung kann ein Vertreter<br />

der Verbände der Pflegeberufe angehören (§ 113b Abs. 2 S. 6 SGB XI).<br />

Auch in § 78 Abs. 2 S. 5 SGB XI gesteht der Gesetzgeber den Verbänden der<br />

Pflegeberufe ein Anhörungsrecht zu; in § 75 SGB XI vertraut er den<br />

Vereinbarungspartnern eine Regelungsbefugnis für Rahmenverträge an. Deren<br />

Ziel ist es, »eine wirksame und wirtschaftliche pflegerische Versorgung der<br />

Versicherten sicherzustellen« (§ 75 Abs. 1 S. 1 SGB XI). Bei unbefangenem<br />

Verständnis der Vorschrift impliziert das auch solche Regelungen, die eine<br />

hinreichende Qualität der pflegerischen Versorgung durch<br />

Weiterbildungsmaßnahmen sicherstellen. So erklärt denn auch § 75 Abs. 2 S. 1<br />

Nr. 3 SGB XI »Maßstäbe und Grundsätze für eine wirtschaftliche und<br />

leistungsbezogene, am Versorgungsauftrag orientierte personelle und sächliche<br />

Ausstattung der Pflegeeinrichtungen« <strong>zum</strong> Gegenstand der Vereinbarungen.<br />

Bei der Ausarbeitung der Inhalte von Rahmenverträgen arbeiten die »Verbände<br />

der Pflegeberufe« mit den anderen Vertragspartnern »eng zusammen« (§ 75<br />

Abs. 6 S. 2 SGB XI). Von dieser bun<strong>des</strong>gesetzlichen Regelungsbefugnis kann<br />

und darf das Land in seinen Regelungen zu einer Pflegekammer nicht<br />

abweichen.<br />

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Durch eine Zwangsverkammerung käme es somit zu einer unnötigen<br />

Bürokratisierung, da alle notwendigen Zuständigkeiten bereits anderenorts<br />

wahrgenommen werden.<br />

16. Wie kann die ambulante Pflegeversorgung aus Ihrer Sicht gestärkt<br />

werden?<br />

Der bpa bemüht sich seit Jahren in zahlreichen Verhandlungen mit den<br />

Kostenträgern um eine leistungsgerechte Vergütung, um damit<br />

Voraussetzungen für eine Sicherung der Versorgung der Patienten und<br />

Bewohner zu erreichen und den steigenden Qualitätsanforderungen in der<br />

Pflege gerecht zu werden. Dieses Ziel bei den Kostenträgern durchzusetzen,<br />

würde eine deutliche Verbesserung der pflegerischen Sicherstellung<br />

hervorrufen und könnte die Attraktivität <strong>des</strong> Pflegeberufes deutlich verbessern.<br />

17. Wie beurteilen Sie den <strong>Entwurf</strong> <strong>des</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts mit Blick auf eine qualitativ hochwertige und<br />

flächendeckende Pflegeversorgung in der eigenen Häuslichkeit?<br />

Der <strong>Gesetzes</strong>entwurf lässt keine Auswirkungen auf die Aspekte der qualitativ<br />

hochwertigen und flächendeckenden Pflegeversorgung in der eigenen<br />

Häuslichkeit erkennen.<br />

19. Wie bewerten Sie die gegenwärtige Vergütungsstruktur der Pflegekräfte in<br />

Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu anderen Bun<strong>des</strong>ländern?<br />

Aufgrund der bereits vorstehend beschriebenen Rahmenbedingungen ist es<br />

den Trägern der Pflegeeinrichtungen in M-V nicht möglich, vergleichbare<br />

Löhne, wie beispielsweise im angrenzenden Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein zu<br />

zahlen. Die Abwanderung von Pflegefachkräften in andere Bun<strong>des</strong>länder ist<br />

erkennbare Folge. Eine klare Verpflichtung <strong>zur</strong> Leistungsvergütung wie<br />

beispielsweise im Nachbarland Schleswig-Holstein würde dagegen den<br />

Pflegekräften konkret helfen und die Einrichtung <strong>zur</strong> Lohnsteigerung in die Lage<br />

versetzen. Nur so ist die pflegerische Versorgung in M-V dauerhaft<br />

sicherzustellen.<br />

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20. Welche Faktoren dienen der Gewinnung von Pflegekräften in<br />

Mecklenburg-Vorpommern? Wie können Menschen motiviert werden, eine<br />

Ausbildung in einem Gesundheitsberuf zu wählen?<br />

Die Attraktivität der Arbeitsbedingungen in der Pflege ist zu verbessern. Dies<br />

sollte durch die Familienfreundlichkeit der Unternehmen, durch<br />

leistungsgerechte Vergütung und angemessenen Arbeitszeiten gekennzeichnet<br />

und erreicht werden. Das Image <strong>des</strong> Berufes muss aufgewertet werden, indem<br />

sich beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit, um die positiven Meldungen aus der<br />

Pflege bemüht, indem darauf hingewirkt wird, dass die beste Pflegequalität <strong>zum</strong><br />

Standard wird und indem auf sichere Arbeitsplätze aufmerksam gemacht wird,<br />

damit ambitionierte junge Leute auch die Pflege in die engere Auswahl nehmen.<br />

21. Welche Offensive kann die Lan<strong>des</strong>regierung anbieten, um Ausbildung,<br />

Umschulung undlangfristige Bindung an den Gesundheitsberuf zu<br />

unterstützen?<br />

Wir brauchen dringend die Förderung und Finanzierung von Ausbildung und<br />

Qualifizierung. Gemeinsam sollten wir auch weiter auf eine Bun<strong>des</strong>regelung<br />

drängen, die schnell effektivere Rahmenbedingungen für potenzielle Fachkräfte<br />

schaffen muss. Ansonsten werden wir vergeblich gegen den Fachkräftemangel<br />

und für Qualität kämpfen.<br />

27. Halten Sie es für sinnvoll, zusätzliche Regelungen <strong>zur</strong> Einbeziehung von<br />

Hilfen im Vor- und Umfeld der Pflege in den Gesetzentwurf aufzunehmen<br />

(Stichwort: Prävention und Rehabilitation)?<br />

Es bedarf keiner zusätzlichen Regelungen. Die derzeitige Rechtslage bildet<br />

alles Notwendige ab.<br />

28. Halten Sie Regelungen <strong>zur</strong> Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteure<br />

für sinnvoll?<br />

Ja, diese wären zu begrüßen. Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger<br />

Beitrag <strong>zur</strong> Sicherstellung der Betreuung von Pflegebedürftigen.<br />

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Tel.: 0385 399279 0 - Fax: 0385 3992799 - E-Mail: Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de - www.bpa.de


29. Sehen Sie mit dem vorliegenden Gesetzentwurf die Möglichkeit der<br />

Einführung von regionalen Pflegekonferenzen für gegeben an oder sind<br />

dafür weitergehende Regelungen notwendig?<br />

Bevor regionale Pflegekonferenzen im Land eingeführt werden, sollten von den<br />

Akteuren, Aufgaben und Ziele für regionale Pflegekonferenz definiert werden.<br />

Insbesondere kann hier aber auf die im Land bereits vorhandenen Strukturen<br />

verwiesen werden. Der Lan<strong>des</strong>pflegeausschuss zählt hier beispielsweise dazu.<br />

34. Welche spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Männern sowie von<br />

Migrantinnen sehen Sie für den Bereich selbstbestimmter Wohn- und<br />

Bertreuungsangebote im Alter und bei Pflegebedürftigkeit?<br />

Wie kann diesen unterschiedlichen Bedarfen zu Rechnung getragen<br />

werden, dass eine gleichberechtigte Teilhabe sowohl gender- als auch<br />

kultursensibel gewährleistet ist?<br />

Die Anforderungen sind bereits im SGB XI und in den „Maßstäben und<br />

Grundsätzen <strong>zur</strong> Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität“ geregelt<br />

und müssen nicht im Lan<strong>des</strong>pflegegesetz ergänzt werden.<br />

Mit dieser kurzen nummerischen <strong>Stellungnahme</strong> <strong>zum</strong> Lan<strong>des</strong>gesetzgebungsverfahren<br />

kann nicht im notwendigen Umfang auf alle gestellten Fragen eingegangen<br />

werden. Wir schlagen vor, zu den nicht unmittelbar vom Gesetzgebungsverfahren<br />

betroffenen Inhalten in einen konstruktiven Austausch zu treten und stehen gern für<br />

Gespräche <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

gez. Sven Wolfgram<br />

Lan<strong>des</strong>beauftragter<br />

Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern<br />

Köpmarkt - Am Grünen Tal 19<br />

19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385-3992790<br />

Funk: 0172 4154935<br />

Fax:0385-3992799<br />

E-Mail: wolfgram@bpa.de<br />

bpa – Bun<strong>des</strong>verband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.<br />

Lan<strong>des</strong>geschäftsstelle Mecklenburg-Vorpommern – Köpmarkt - Am Grünen Tal 19 – 19063 Schwerin<br />

Tel.: 0385 399279 0 - Fax: 0385 3992799 - E-Mail: Mecklenburg-Vorpommern@bpa.de - www.bpa.de


Anlage 6


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/216<br />

(12.11.2012)<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/216<br />

Öffentliche Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit<br />

und Soziales im Landtag Mecklenburg-Vorpommern


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Nordost e.V.<br />

Region Berlin, Brandenburg,<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kreuzstraße 7 | 14482 Potsdam<br />

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Fon 0331 / 74 888 3<br />

Fax 0331 / 74 888 55<br />

E-Mail: nordost@dbfk.de<br />

Homepage: www.dbfk.de<br />

VR 4772 B<br />

Ust-ID Nr. DE214205364<br />

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Anlage 7


andtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. a lperiode<br />

o ss ss<br />

ss ssdr s e<br />

0 .11.2012<br />

In alt<br />

ss ssdr s e<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> esetzes <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegerec ts – Drucksac e<br />

6/1117


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

An die Vorsitzende<br />

Frau Martina Tegtmeier, MdL<br />

<strong>des</strong> Ausschusses für Arbeit, Gleichstellung,<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Lennéstraße 1 (Schloss)<br />

19053 Schwerin<br />

per E-Mail: sozialausschuss@landtag-mv.de<br />

Rostock, 09.11.2012<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts – Drucksache<br />

6/1117<br />

- Anhörung 14. November 2012 -<br />

e r gee rte Frau egtmeier,<br />

ielen Dank f r die M glic keit, uns in die Beratungen zu diesem<br />

esetzentwurf einzubringen. ie wissen, wie se r uns die Verkammerung<br />

auc unserer Berufsgruppen im Heilmittelbereic am Herzen liegt. Von da er<br />

unterst tzen wir die entsprec enden Bestrebungen der Pflegeberufe<br />

uneingesc r nkt.<br />

Die Fragen der n rung ric ten sic im wesentlic en eil an die<br />

Pflegeberufe. Von da er besc r nke ic mic auf eine ntwort auf die<br />

Fragen 13 und 14 sowie die Fragen 27 und 31. Ic betone ausdr cklic , dass<br />

ic aus den genannten r nden eine Verkammerung f r alle Heilmittelberufe<br />

begr ße, auc wenn ic nac ste end nur f r meine Berufsgruppe sprec en<br />

kann.<br />

u den Fragen Nr. 13 und 14:<br />

1. Strebt der ZVK eine Verkammerung <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> an?<br />

a, bereits seit a ren, entsprec ende Besc l sse liegen or. ir<br />

beteiligen uns akti an der Diskussion in den Bun<strong>des</strong>l ndern Ba ern,<br />

Niedersac sen, R einland-Pfalz und aarland. Eine<br />

Professionalisierung <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> ist o ne die elbst erwaltung<br />

durc eine berufsst ndisc e Kammer nic t denkbar.


Die Einric tung on Kammern erfolgt eweils auf der Ebene <strong>eines</strong> Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong>. Vergleic bare<br />

Berufe, wie z.B. die Heilmittelberufe wollen wir dort unter dem Dac einer gemeinsamen<br />

Kammer organisieren. Die berufsspezifisc en ngelegen eiten werden dann nic t on der<br />

Voll ersammlung dieser gemeinsamen Kammer, sondern on spezifisc en kammerinternen<br />

Entsc eidungsgremien der eweiligen Berufsgruppe entsc ieden.<br />

2. Warum? Was sind die Vorteile?<br />

Die Kammern sic ern eine fac lic e elbstkontrolle <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> durc die eigenen<br />

Berufsange rigen. Viele ufgaben, die bis er die regionalen esund eitsbe rden<br />

wa rne men, die teilweise aber auc die gesetzlic e Kranken ersic erung an sic gezogen at,<br />

werden dann auf die Kammer bertragen. Beispiele: Berufszulassung, ualit tssic erung,<br />

Pflichtfortbildungen, Schnittstellen und Grenzen zu anderen Berufen, also „insgesamt der<br />

Ordnungsrahmen für professionelles Handeln“ <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong>.<br />

Entsc eidender Vorteil ist damit, dass ber die zentralen Fragen <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> nic t me r<br />

in esund eitsbe rden und/oder Krankenkassen entsc ieden wird, sondern in demokratisc<br />

gew lten Institutionen, die allein mit Berufsange rigen besetzt sind.<br />

Von Bedeutung ist auc das bei den Kammern angesiedelte ac erst ndigenwesen usw.<br />

3. Was bedeutet die Verkammerung für die Mitglieder und den ZVK?<br />

Es gibt Kammern, in denen sowo l die freiberuflic wie auc die angestellt t tigen<br />

Berufsange rigen Pflic tmitglied sind und ber beide Berufsgruppen Disziplinargewalt im<br />

berufsrec tlic en inne aus ben. ndere Kammern untersc eiden zwisc en Pflic tmitgliedern -<br />

dies w ren sic erlic die Praxisin aber - und freiwilligen Mitgliedern. Finanziert werden die<br />

Kammern durc Pflic tbeitr ge, die in aller Regel nac dem sozialen tatus der Pflic tmitglieder<br />

gestaffelt sind Beitragspflic t , sowie durc eb ren f r eistungen, die nur im Einzelfall<br />

nac gefragt werden ulassung, tatusnac weise f r die tigkeit im usland usw. und den<br />

Beitr gen der freiwilligen Mitglieder.<br />

Die Berufs erb nde wie der VK be alten i re ureigensten ufgaben, n mlic die<br />

Interessens ertretung <strong>des</strong> Berufsstan<strong>des</strong> gegen ber Politik esetzes or aben ,<br />

Krankenkassen eb ren er andlungen , usw., usw. In allen Fragen der usbildung und<br />

ualit tssic erung werden dagegen die Kammern erster nsprec partner.<br />

4. Warum lehnen andere Verbände eine Verkammerung ab?<br />

ie weit die ble nung tats c lic ge t, ersc eint offen. Die Begr ndung ierf r ersc pft sic<br />

meist auf das Schlagwort „Deregulierung“. Dabei wird übersehen, dass gerade die r ndung<br />

on Kammern ein kt der Deregulierung ist, weil staatlic e Kontrolle, d. . solc e durc<br />

Verwaltungsangestellte und -beamte bzw. Krankenkassenmitarbeiter ersetzt wird durc die<br />

elbstkontrolle durc demokratisc gew lte Berufsange rige.<br />

Daneben beste t ereinzelt die orge, dass Verbandsmitglieder aus Kostengr nden auf die<br />

Mitgliedsc aft in Berufs erb nden erzic ten, wenn sie Pflic tbeitr ge <strong>zur</strong> Berufskammer leisten<br />

m ssen. Hiergegen spric t z.B. der o e rganisationsgrad bei rzten und a n rzten in<br />

beiden remien.<br />

Interessant ist die Entwicklung bei den Pflegeberufen, die mit aller Mac t eine Verkammerung<br />

anstreben, sic erlic nic t zuletzt, um neben die eterogene Verbandsstruktur eine kraft olle<br />

gemeinsame berufsst ndisc e Vertretung zu stellen.


5. Wie sind die ausländischen Erfahrungen?<br />

Ein nic t llig ergleic bares stem gibt es in sterreic , nac uns orliegenden Beric ten<br />

mit gutem Erfolg.<br />

Dasselbe gilt z.B. für die „Chartered Societies“ in Großbritannien.<br />

Zu den Fragen 27 und 31:<br />

ir ertreten die uffassung, dass es im Interesse alter und pflegebed rftiger Mensc en liegt, solange<br />

wie m glic in i rem gewo nten ebensumfeld zu erbleiben. Bewegungseinsc r nkung kann durc<br />

gezielte Kurse der Pr ention und Re abilitation entgegengewirkt werden. ir erweisen beispiel aft<br />

nur auf die Erfolge der Kurse in der turzpr ention.<br />

Mit freundlic en r ßen<br />

abine llner<br />

an<strong>des</strong> orsitzende<br />

Deutsc er Verband f r P siot erapie VK e.V.<br />

an<strong>des</strong> erband Mecklenburg-Vorpommern<br />

Harte traße 27, 18055 Rostock<br />

el. 0381- 121 41 35<br />

Fax: 0381- 121 81 35<br />

info@m .p sio-deutsc land.de<br />

www.z k-m .de


Anlage 8


andtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. a lperiode<br />

o ss ss<br />

ss ssdr s e<br />

0 .11.2012<br />

In alt<br />

tn. Institut f r ommunit Medicine <strong>zum</strong> Pflegegesetz<br />

ss ssdr s e


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e t e r ss ss r r e t e ste es d e t d o es<br />

dt e e r Vor o er<br />

eset e t r der <strong>des</strong>re er<br />

t r e es eset es r der <strong>des</strong> <strong>des</strong> e ere ts<br />

r s e<br />

-Beantwortung ausgew lter Fragen aus dem Fragekatalog-<br />

durc<br />

ro . r. ed. o o ro . r. rer. r. o . er . .<br />

r. rer. ed. d re er . . r. rer. ed. e o s . .<br />

. e e rt . e e rt<br />

Institut f r ommunit Medicine Hoc sc ule Neubrandenburg<br />

bt. Versorgungsepidemiologie und Fac bereic esund eit, Pflege, Management<br />

ommunit Healt<br />

Ellern olzstr. 1-2 Brodaer tr. 2<br />

17487 reifswald 17033 Neubrandenburg<br />

el. 03834/867750 el. 03 5/56 33110<br />

Fax 03834/867752 Fax 03 5/56 34 7<br />

wolfgang. offmann@uni-greifswald.de oppermann@ s-nb.de<br />

adina.dreier@uni-greifswald.de rogalski@ s-nb.de<br />

eite 1 on 24


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r e . d r e .<br />

e s t e e d e t der e e ds t e e r Vor o er<br />

e<br />

Vor e e er s order e ste t der e e ere<br />

Die Bun<strong>des</strong>republik Deutsc land unterliegt einem d namisc en demografisc en andel, der<br />

sic durc die Umke r <strong>des</strong> Ver ltnisses on ungen zu alten und oc altrigen<br />

Be lkerungsanteilen c arakterisieren l sst Rogalski, Dreier, ppermann Hoffmann,<br />

2008 . Dies gilt f r Mecklenburg-Vorpommern M-V bereits eute. Damit ist dieses<br />

Bun<strong>des</strong>land bezogen auf die demograp isc e Entwicklung in<br />

Dekade oraus.<br />

esamtdeutsc land um eine<br />

In den n c sten a ren wird der lters uotient deutsc landweit er eblic ansteigen und f r<br />

die 2020er- a re prognostiziert das tatistisc e Bun<strong>des</strong>amt bedingt durc den Eintritt der<br />

starken a rg nge in das Rentenalter eine noc malig gra ierende una me <strong>des</strong><br />

lters uotienten tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt, 2011a . Der weitere nstieg der<br />

ebenserwartung wird on Eisenmenger et al. f r das a r 2030 mit etwa ier a ren<br />

prognostiziert Eisenmenger, P tzsc ommer, 2006 .<br />

eiter in ist eine starke anderungsbewegung der Be lkerungsgruppe im erwerbsf igen<br />

lter aus den struktursc wac en Regionen im Norden und sten Deutsc lands in Ric tung<br />

den und esten zu erzeic nen tatistisc e mter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der nder, 2007<br />

Die <strong>zur</strong> ckbleibende eneration der alten und oc altrigen Mensc en f rt zu der<br />

Besonder eit, dass die lteren Mensc en auf i re famili ren Unterst tzungss steme, wie sie<br />

in anderen Bun<strong>des</strong>l ndern m glic sind, in stdeutsc land nur bedingt <strong>zur</strong> ckgreifen<br />

k nnen. Immer me r ltere Mensc en leben allein tatistisc e mter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der<br />

nder, 2007 . Der nteil der Einpersonen aus alte bezogen auf alle Haus alte na m in<br />

den neuen Bun<strong>des</strong>l ndern im eitraum 1 1 bis 2005 on 27 auf 37 zu tatistisc es<br />

Bun<strong>des</strong>amt, 2006 . F r esamtdeutsc land steigt der nteil on Einpersonen aus alten mit<br />

3 ,4 im a r 2010 auf 41,2 in 2025 tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt, 2011b .<br />

Durc die lterung der Be lkerung ergeben sic steigende Pr alenzen on<br />

altersassoziierten Erkrankungen. o prognostizieren iewert et al f r Mecklenburg-<br />

Vorpommern beispiel aft einen nstieg der Pr alenz on Demenzerkrankungen um 1,1<br />

im eitraum on 2005 bis 2020. iegler et al geben dabei an, dass die Pr alenz der<br />

Demenzerkrankung mit zune mendem lter der Be lkerung ansteigt. iegler,<br />

Dobl ammer-Reiter, 200 F r Krebserkrankungen ge en iewert et al f r den eitraum on<br />

2005 bis 2020 einen nstieg on 22,6 or er. nlic er lt es sic in Bezug auf<br />

c laganf lle. Diese Fallza len sollen sic um 18,0 er en. iewert, Fendric ,<br />

Dobl ammer-Reiter, c olz, c uff- erner, Hoffmann, 2010 Daraus resultieren k nftig trotz<br />

sinkender esamtbe lkerungsza len dennoc gleic bleibende bezie ungsweise<br />

zune mende medizinisc e und pflegerisc e Versorgungsbedarfe. o stieg in Mecklenburg-<br />

eite 2 on 24


Vorpommern die nza l der Empf nger on Pflegeleistungen on 45.531 im a r 1 auf<br />

61.442 im a r 200 an. tatistisc es mt Mecklenburg-Vorpommern, 200 aut einer<br />

Prognose <strong>des</strong> tatistisc en Bun<strong>des</strong>amtes wird die a l der Pflegebed rftigen auf bis zu<br />

72.000 im a r 2020 ansteigen. tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt, 2010 leic zeitig ist im eitraum<br />

on 1 bis 200 ein nstieg <strong>des</strong> Personals in der Pflege zu erzeic nen. rend 1<br />

10. 42 Besc ftigte in der ambulanten und station ren Pflege t tig waren, stieg diese a l<br />

bis auf 18.480 in 200 an. Der nteil der Pflegefac personen bezogen auf das<br />

esamtpersonal in der ambulanten und station ren Pflege betrug im a r 200 insgesamt<br />

42,1<br />

200<br />

ambulant: 53, station r: 35,8 . tatistisc es mt Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Die usbildungsza len in der esund eits- und Krankenpflege zeigen gleic zeitig eine<br />

sinkende endenz f r esamtdeutsc land. usge end om a r 2000 bis <strong>zum</strong> a r 2008<br />

sank die nza l der uszubildenden um 10 . Konsekuti sind k nftig er eblic e<br />

Versorgungsl cken im klinisc en Versorgungsbereic zu erwarten Isfort et al., 2010 .<br />

ufgrund der o en rbeitsbelastung und oftmals unattrakti er Ra menbedingungen sowie<br />

den fe lenden Perspekti en in diesem Beruf, ist k nftig on einer steigenden a l on<br />

Pflegekr ften zu rec nen, die sic f r den Berufsausstieg entsc eiden k nnte Deutsc er<br />

Berufs erband der Pflegeberufe e.V., 2010a Bun<strong>des</strong>ministerium f r Bildung und Forsc ung,<br />

2007 . Die NE - tudie Nurses earl exit stud belegt in diesem Kontext, dass der<br />

unsc den Pflegeberuf zu erlassen zu Beginn der Berufst tigkeit zweiten und ierten<br />

Berufs a r am st rksten ausgepr gt ist<br />

K mmerling M ller, 2005 .<br />

Hassel orn, ackenberg, B sc er, telzig,<br />

Ein anderes Bild zeigt sic f r die Bun<strong>des</strong>republik in der ltenpflege. ufgrund <strong>des</strong><br />

uwac ses an Pflege eimen er te sic die a l der in den station ren und teilstation ren<br />

Pflegeeinric tung tigen on 122 000 im a r 2000 auf bis 157 000 im a r 2008. Dieser<br />

nstieg betrifft nic t allein die ltenpflege, sondern auc die esund eits- und<br />

Krankenpflege in diesem Feld Isfort et al., 2010 . Ein nlic er rend ist f r die ambulanten<br />

Dienste zu erzeic nen. uc ier ist ein uwac s der Besc ftigten ausge end on 38 000<br />

f r das a r 2000 auf 52 000 f r das a r, 2008 zu erzeic nen Isfort et al., 2010 .<br />

ls weitere Problematik ist die lterung der kteure in der pflegerisc en Versorgung zu<br />

erw nen. unge ltersgruppen werden abse bar nic t proportional die aussc eidenden<br />

enerationen ersetzen k nnen. Im eitraum on 2001 bis 200 stieg der deutsc landweite<br />

nteil der Besc ftigten on 50 a ren und lter on 16,7 auf 25,4 an. Damit wird<br />

deutlic , dass ein Viertel <strong>des</strong> Pflegepersonals in den kommenden zwei Dekaden den Beruf<br />

altersbedingt erlassen wird. emeinsam mit der Entwicklung der usbildungsza len in der<br />

Pflege ist da on auszuge en, dass unter den eute prognostizierten demografisc en und<br />

�<br />

eite 3 on 24


ersorgungsbezogenen Entwicklungen zuk nftig eine Bedarfsdeckung in der pflegerisc en<br />

Versorgung Mecklenburg-Vorpommerns und k nftig auc deutsc landweit nic t me r<br />

gew rleistet werden kann. Dreier, Rogalski, ppermann, ersc ren, an den Berg<br />

Hoffmann, 2010 .<br />

�<br />

r e .<br />

e e ters ede e st ere s e der e e ersor st dt s e d<br />

d e<br />

Im and Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit die Me rza l der Pflegebed rftigen im<br />

uslic en Umfeld ersorgt. Im a r 200 waren es 44.418 Personen, die einen nteil on<br />

72 der Pflegebed rftigen im Bun<strong>des</strong>land M-V ausmac ten. tatistisc es mt<br />

Mecklenburg-Vorpommern, 200 Dabei entfielen 15.6 6 Personen in die Betreuung<br />

ambulant t tiger Pflegedienste. tatistisc es mt Mecklenburg-Vorpommern, 200 Durc<br />

die Fl c enlandc arakteristik <strong>des</strong> an<strong>des</strong> ergeben sic maßgeblic e Untersc iede in den<br />

Versorgungswegen zwisc en tadt und and. o resultieren aus der d nnen Besiedlung in<br />

den l ndlic en R umen ersc werte Versorgungsbedingungen sowo l f r die<br />

eistungsempf nger als auc die eistungserbringer. Berlin at in i rer rbeit dazu<br />

beispiel aft die Erreic barkeit on in t dten niedergelassenen Haus rzten f r die l ndlic e<br />

Be lkerung untersuc t. ie kam zu dem c luss, dass es mit dem PK <strong>zum</strong><br />

Hausarztbesuc f r einige Regionen in Mecklenburg-Vorpommern Reisezeiten on me r als<br />

20 Minuten gibt. u nennen sind ier das s d stlic e ebiet im Kreis Vorpommernreifswald<br />

oder der andkreis Mecklenburgisc e eenplatte. Berlin 2010 In diesem<br />

usammen ang ist zu bedenken, dass ein eil der Be lkerung im l ndlic en Raum nic t<br />

ber einen PK erf gt bzw. auf rund seiner gesund eitlic e age nic t in der Verfassung<br />

ist, einen PK eigenst ndig zu f ren. Folglic ist dieser nteil der Be lkerung im and M-<br />

V auf ffentlic e Na erke rsangebote angewiesen. Berlin at dazu in i rer Untersuc ung<br />

erausgefunden, dass es in den berwiegenden an<strong>des</strong>teilen nic t m glic ist, an einem<br />

ag und o ne bernac tung einen Fac arztbesuc zu t tigen. Berlin erw nt daf r<br />

beispiel aft den Frauenarztbesuc . Berlin 2010 Mit Blick auf die Klientel oc betagter und<br />

oft allein lebender Bewo ner l ndlic er R ume ergibt sic ein nur sc wer zu berwinden<strong>des</strong><br />

Problem <strong>des</strong> ugangs <strong>zur</strong> pflegerisc en Versorgung. Diese ituation wird zus tzlic durc<br />

die fe lenden famili ren Unterst tzungss steme bedingt durc die bwanderung der<br />

ngeren eneration erst rkt. Die er te Pflege uote in Mecklenburg-Vorpommern bei<br />

den 85- bis unter 0- rigen mit 4 ist im Vergleic <strong>zum</strong> Bun<strong>des</strong>durc sc nitt mit 32 die<br />

zweit c ste im gesamten Bun<strong>des</strong>gebiet. Daraus ergeben sic f r Mecklenburg-<br />

Vorpommern ere Versorgungsbedarfe im pflegerisc en Bereic . Die Kindergeneration,<br />

die bereits eute teilweise und k nftig noc erst rkt nic t f r die pflegerisc e Unterst tzung<br />

on pflegebed rftigen Familienange rigen zu Verf gung ste t, f rt zu einer Verlagerung<br />

eite 4 on 24


der aienpflege auf die professionellen kteure. Die utoren ge en auf rund der<br />

demograp isc en Entwicklung da on aus, dass in den kommenden a ren der nteil der<br />

Versorgung on Pflegebed rftigen im ambulanten ektor mit ber 70 nic t me r<br />

aufrec ter alten werden kann.<br />

�<br />

r e . d r e .<br />

e d e te e e ersor s rer t est r t erde<br />

e e rte e e de t r <strong>des</strong> eset es r der <strong>des</strong> <strong>des</strong> e ere ts<br />

t e e t t o ert e d e de e de e e ersor<br />

der e e e s e t<br />

Mit Blick auf die k nftige t rkung und eiterentwicklung der ambulanten pflegerisc en<br />

Versorgung sind zwei nsatzpunkte zu betrac ten. um einen ge t es um eine Versorgungsund<br />

ualit tssic erungssic erung. um anderen muss die uantit t der ambulanten<br />

pflegerisc en Versorgung ausgeweitet werden. Diese usweitung betrifft einerseits die zu or<br />

besc riebenen Fallza len als auc andererseits die Erweiterung <strong>des</strong> tigkeitsfel<strong>des</strong> on<br />

Pflegefac personen durc inno ati e Versorgungsans tze. Rogalski, Dreier, Hoffmann,<br />

ppermann, 2012<br />

Der ac erst ndigenrat <strong>zur</strong> Begutac tung der Entwicklung im esund eitswesen erweist<br />

dazu in seinem utac ten aus dem a r 2007 auf die Notwendigkeit der<br />

ufgabenneu erteilung der eistungserbringer. Dazu ist es erforderlic , entsprec ende<br />

Modelle im Ra men on Forsc ungspro ekten wissensc aftlic zu entwickeln, zu begleiten<br />

und zu e aluieren ac erst ndigenrat <strong>zur</strong> Begutac tung der Entwicklung im<br />

esund eitswesen, 2007 .<br />

Die utoren m c ten in diesem usammen ang beispiel aft auf zwei Modelle fokussieren.<br />

um einen soll ein Versorgungsansatz im Bereic Demenz, der derzeit im and M-V<br />

wissensc aftlic erprobt und e aluiert wird besc rieben werden. ndererseits soll die<br />

Delegation rztlic er tigkeiten an speziell ualifizierte Pflegefac personen und deren<br />

k nftige usweitungsoptionen dargestellt werden.<br />

In der DelpHi-MV tudie Demenz: lebensweltorientierte und personenzentrierte Hilfen in<br />

Mecklenburg-Vorpommern wird untersuc t, wie unter den Bedingungen der sic<br />

ersc rfenden epidemiologisc en ituation eine fr zeitig einsetzende und ualitati<br />

oc wertige Versorgung Demenzkranker sic ergestellt werden kann. Dazu soll der<br />

Versorgungsbedarf on demenziell Erkrankten in Mecklenburg-Vorpommern detailliert<br />

er oben und darauf fußend regional ernetzte, multiprofessionelle Versorgungsstrukturen<br />

konzipiert, implementiert und e aluiert werden. iel ist zun c st alle or andenen<br />

Ressourcen bestm glic zu nutzen. In einem randomisierten, prospekti en und<br />

kontrolliertem met odisc en nsatz wird ein subsidi res Versorgungskonzept<br />

eite 5 on 24


ersorgungsepidemiologisc e aluiert, um die irkung <strong>des</strong> Versorgungsmodells insic tlic<br />

der Kosteneffizienz und ebens ualit t, Entwicklung der kogniti en t rung und<br />

Begleitmorbidit t, Unterst tzung und Entlastung der nge rigen sowie i rer Praktikabilit t<br />

gegen ber dem Usual are nsatz in der Kontrollgruppe zu berpr fen. Deutsc es<br />

Netzwerk Versorgungsforsc ung 200 iel ist es, ein Versorgungsmodell zu entwickeln, das<br />

sp ter in andere Problemregionen in Deutsc land transferiert werden kann. Mit Blick auf die<br />

medikament sen, ps c ologisc en und sozialen erapiem glic keiten demenzieller<br />

Erkrankungen und dem issen, dass es bislang nic t m glic ist, den progredienten Verlauf<br />

der Erkrankung aufzu alten, nimmt die koordinierte usammenarbeit aller am<br />

Be andlungsprozess beteiligten kteure eine elementare Rolle ein. Das<br />

Versorgungskonzept ber cksic tigt gleic berec tigt die Belastung pflegender nge riger<br />

im Kontext der uslic en Betreuung on Demenzerkrankten, um in der Folge Entlastung<br />

und Unterst tzung zu sc affen. iel ist es, die pflegenden nge rigen als wic tigste<br />

laient tige Unterst tzungsressource im Versorgungsprozess zu stabilisieren. peziell<br />

weiter ualifizierte Pflegefac kr fte berne men als Dementia are Manager im subsid ren<br />

Versorgungsmodell c l sselfunktionen und ersorgen die Patienten mit Demenz in der<br />

H uslic keit bedarfsgerec t. Im eiteren werden auc die pflegenden nge rigen<br />

indi iduell beraten, gesc ult und unterst tzt. Dies erfolgt in einem Netzwerk aus kteuren,<br />

die sowo l ber medizinisc e, pflegerisc e und soziale Kompetenzen erf gen. Die<br />

Dementia are Manager anal sieren die medizinisc e, pflegerisc e und soziale Be andlung<br />

und Betreuung <strong>des</strong> Patienten und identifizieren ggf. beste ende Versorgungsdefizite.<br />

leic zeitig er eben die Dementia are Manager Risiken f r das betreuende Umfeld <strong>des</strong><br />

Erkrankten in seiner H uslic keit. Basierend auf i rer spezifisc en Fac kompetenz und der<br />

genauen Kenntnis ber regional erf gbare Unterst tzungsoptionen koordinieren die<br />

Dementia are Manager ein indi iduell zugesc nittenes Betreuungsumfeld f r den Patienten<br />

und seine Betreuungspersonen. Dazu ge ren unter anderem der Hausarzt, beteiligte<br />

Fac rzte, die Pflege, P siot erapeuten, Ergot erapeuten, ozialarbeiter und<br />

nge rigen- bzw. elbst ilfegruppen. Im Versorgungsmodell bernimmt die Pflegefac kraft<br />

als Dementia are Manager damit unter anderem eine Koordinierungsfunktion und arbeitet<br />

eng mit dem Hausarzt zusammen, der bislang auf rund der beste enden rec tlic en<br />

Ra menbedingungen die Haupt erantwortung ber den gesamten Be andlungsprozess<br />

tr gt. Dies bedeutet konsekuti , dass der Hausarzt die uswa l der Initialdiagnostik <strong>zur</strong><br />

Demenzerkrankung einsc ließlic der Empfe lung <strong>zur</strong> Differentialdiagnostik in der Memor<br />

Klinik eranlasst. In Kooperation mit dem Dementia are Manager und auf Basis der<br />

Besuc sergebnisse in der H uslic keit <strong>des</strong> Demenzpatienten und seinem pflegenden<br />

Umfeld erfolgt dar ber inaus die a l der Be andlungsmet oden und die Entsc eidung<br />

�<br />

eite 6 on 24


er die Notwendigkeit weiterer pflegerisc er eistungen und Unterst tzungen im sozialen<br />

Bereic .<br />

Dieser derzeit erprobte und zu e aluierende Versorgungsansatz k nnte nac uffassung der<br />

utoren nwendung im and M-V und dar ber inaus auf Erkrankungen mit nlic o en<br />

Pr alenzen bertragen werden. Beispiel aft sei ier auf die multimorbiden Patienten in den<br />

eren ltersgruppen erwiesen.<br />

Die zu or besc riebene usweitung <strong>des</strong> tigkeitsfel<strong>des</strong> bezie t sic prim r auf die<br />

Delegation medizinisc er tigkeiten durc Pflegefac personen. Dazu wurde im eitraum<br />

zwisc en 2005 und 2008 das Modellpro ekt nE rztentlastende, emeindena e, E-<br />

Healt gest tzte, stemisc e Inter ention in M-V und weiteren Bun<strong>des</strong>l ndern<br />

durc gef rt. Das Pro ekt zielte prim r auf die Unterst tzung <strong>des</strong> Hausarztes durc speziell<br />

ualifizierte Pflegefac kr fte bzw. Medizinisc e Fac angestellte fr er rzt elferinnen ab.<br />

Dabei ist die Delegation rztlic er eistungen im Kontext on Hausbesuc en bzw. der<br />

medizinisc en Versorgung on Patienten in i rer H uslic keit als das zentrale Element <strong>des</strong><br />

Konzeptes zu se en. an den Berg, N. Dreier, . Rogalski, H. ppermann, RF.<br />

Hoffmann, ., 200 Basierend auf den E aluationsergebnissen und der o en kzeptanz<br />

bei allen kteuren aus den nE -Pro ekten erfolgte die Re ision <strong>des</strong> 87 bs. 2b B V,<br />

wonac . rztlic angeordnete Hilfeleistungen anderer Personen nac 28 bs. 1 atz 2,<br />

die in der H uslic keit der Patienten in bwesen eit <strong>des</strong> rztes erbrac t werden, erg tet<br />

werden BV, 1 88 Rogalski, 2010 an den Berg, Kleinke, He mann, ppermann,<br />

akobi Hoffmann, 2010 .<br />

Die Forderung <strong>des</strong> Deutsc en Berufs erban<strong>des</strong> f r Pflegeberufe DBfK nac ubstitution<br />

bzw. llokation ist darauf basierend als ein weiterf render c ritt zu betrac ten, f r die es<br />

bislang in Deutsc land noc keine rec tlic e rundlage gab. Bei der Delegation erfolgt<br />

lediglic die bertragung der Verantwortung <strong>zur</strong> tigkeitsausf rung, w rend die<br />

esamt erantwortung f r den Versorgungsprozess beim Delegierenden erbleibt.<br />

ubstitution meint die bertragung der esamt erantwortung f r eine tigkeit. Im<br />

No ember 2011 at der emeinsame Bun<strong>des</strong>aussc uss eine Ric tlinie ber die Festlegung<br />

rztlic er tigkeiten <strong>zur</strong> bertragung auf Berufsange rige der lten- und Krankenpflege<br />

<strong>zur</strong> selbst ndigen us bung on Heilkunde im Ra men on Modell or aben nac 63 bs.<br />

3c B V besc lossen. Demnac k nnen Berufsange rige der lten- sowie esund eitsund<br />

Krankenpflege als auc Kindergesund eits- und Krankenpflege selbst ndig<br />

eilkundlic e tigkeiten berne men, sofern sie entsprec end ualifiziert sind. Dreier,<br />

Rogalski, ppermann, Hoffmann, 2012 Diese sind auf die folgenden f nf Indikationen nac<br />

eil B der Ric tlinie besc r nkt: Diabetes mellitus p I, Diabetes mellitus p II, Demenz,<br />

c ronisc e unden und H pertonie. emeinsamer Bun<strong>des</strong>aussc uss, 2011 sterlo<br />

�<br />

eite 7 on 24


esc reibt, dass es zuk nftig der Entwicklung <strong>eines</strong> urriculums f r die spezifisc e<br />

ualifizierung der Pflegefac kr fte bedarf. In Modell or aben erfolgt in den kommenden f nf<br />

a ren die Erprobung der ubstitution. Bei positi er E aluation erfolgt eine bertragung in<br />

die Regel ersorgung sterlo , 2011.<br />

Die utoren m c ten in diesem usammen ang auf die Erfordernis einer entsprec enden<br />

ualifizierung der Pflegefac personen <strong>zur</strong> erweiterten berna me on ufgaben aus dem<br />

medizinisc en Bereic erweisen. e nac ualifikationsbedarf <strong>zur</strong> eigen erantwortlic en<br />

berna me der tigkeiten pl dieren die utoren f r eine eiter ualifikation der<br />

Pflegefac person nac der grundst ndigen Berufsausbildung im inne einer eiterbildung<br />

oder f r eine akademisc e ualifizierung auf Bac elor- bzw. Masterni eau. Die<br />

Master ualifizierung sollte auf einen spezifisc en Versorgungsbereic z.B. der ommunit<br />

Healt are, Palliati e are, erontops c iatric are fokussieren. Rogalski, Dreier,<br />

Hoffmann, ppermann, 2012 Dreier, Rogalski, ppermann, Hoffmann, 2012 Dabei<br />

sc ließen sic die utoren der Maßgabe <strong>des</strong> Deutsc en issensc aftsrates an, der f r<br />

einen akademisc gebildeten nteil on Pflegefac personen im Umfang on 10 bis 20<br />

pl diert. Deutsc er issensc aftsrat, 2012<br />

In der Folge sollte im an<strong>des</strong>pflegerec t k nftig ein gesetzlic er Ra men <strong>zur</strong> modell aften<br />

Erprobung inno ati er pflegerisc er Versorgungs- und ualifikationsans tze gesc affen<br />

werden. Durc eine geeignete usgestaltung muss sic ergestellt werden, dass<br />

be lkerungsbezogene Regionalmodelle nic t durc datentec nisc e oder logistisc e<br />

Einsc r nkungen bzw. mangelnde Kooperationsbereitsc aft einzelner Kostentr ger blockiert<br />

werden. Das and M-V mit seiner demograp isc en ituation ist f r die Entwicklung und<br />

Erprobung inno ati er Versorgungskonzepte besonders geeignet. Bei positi er E aluation<br />

k nnen diese Pro ekte nic t nur einen positi en Effekt f r M-V erzielen, sondern auc einen<br />

deutsc landweiten Beitrag <strong>zur</strong> pflegerisc en Versorgungssic erung leisten.<br />

r e . d r e .<br />

e e tore d e e der e o e e r te e e r<br />

Vor o er e e e s e ot ert erde e e s d e e<br />

es d e ts er e<br />

e e e s e d e <strong>des</strong>re er ete s d s<br />

d r st e d de es d e ts er terst t e<br />

Um dem zune menden Mangel an Pflegefac personen entgegenwirken zu k nnen bedarf es<br />

der Entwicklung <strong>eines</strong> esamtkonzeptes. Dies sollte unter anderem darauf abzielen, eine<br />

allgemeine Interessensteigerung der c ulabg nger zu generieren. ndererseits ist daf r<br />

orgen zu tragen, examinierte Pflegefac personen im Beruf und im and M-V zu alten. Die<br />

utoren m c ten ier die spekte aus wissensc aftlic er ic t benennen:<br />

�<br />

eite 8 on 24


- Stärkung und Erweiterung der Wissenschaftsdisziplin Pflege. Die wissensc aftlic en<br />

Erkenntnisse stellen den usgangspunkt f r ein e idencebasierten Handeln in der<br />

Pflege dar. Folglic sollte der<br />

erweitert werden.<br />

issensc aftszweig Pflege ausgebaut, gest rkt und<br />

- Erreichung <strong>eines</strong> einheitlichen Bildungsstands nach Ausbildung durch Erstellung<br />

<strong>eines</strong> Rahmenlehrplans. Die derzeitige usbildungssituation ist durc einen<br />

eterogenen usbildungsstand der Pflegefac personen nac der Prim r ualifikation<br />

gekennzeic net. Dies resultiert aus der atsac e, dass auf Bun<strong>des</strong>ebene zwar die zu<br />

sc ulenden emen in der usbildung durc die usbildungsordnung festgelegt sind.<br />

edoc liegt die konkrete usgestaltung dieser emen in der Hand der einzelnen<br />

beruflic en c ulen im and M-V. Ein analoges Bild zeigt sic f r die usbildung in<br />

der ltenpflege. Die Entwicklung <strong>eines</strong> ein eitlic en Bildungsstan<strong>des</strong> nac<br />

usbildung in der Pflege se en die utoren als unabdingbar an. Es gilt dazu eine<br />

ein eitlic e Regelung der usbildung durc die Entwicklung <strong>eines</strong> Ra menle rplans<br />

zu finden.<br />

Die beruflic en Fort- und eiterbildungsstrukturen sollten ebenfalls aus ic t der<br />

utoren berarbeitet werden. Eine wissensc aftlic e Begleitung und E aluation<br />

stellen dabei die rund oraussetzungen f r die Einric tung on an<strong>des</strong> erordnungen<br />

-<br />

dar, die die utoren begr ßen.<br />

Die demograp isc e Entwicklung ist erfordert eine verstärkte Kooperation zwischen<br />

den Wissenschaftsdisziplinen Pflege und Medizin.<br />

- Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen <strong>zur</strong> Durchführung von Modellprojekten<br />

im Kontext der Neuverteilung von Aufgaben zwischen Pflege und Medizin. Die<br />

E idence der Ergebnisse bilden die Basis f r die gesetzlic e Regelung der<br />

ufgabenneu erteilung zwisc en Pflege und Medizin. ie e Frage 11.<br />

- Kooperative akademische Ausbildungsgänge zwischen Pflege und Medizin in M-V.<br />

Diese sollten modular aufgebaut, ertikal durc l ssig d. . auc f r berufsgebildete<br />

Pflegefac personen zug nglic sein und z. . berufsbegleitend angelegt sein.<br />

- Ausbau von pflegewissenschaftlichen Professuren im Land M-V. Mit Blick auf die<br />

erst rkte usammenarbeit zwisc en Pflege und Medizin sollten<br />

pflegewissensc aftlic e Professuren auc an den Medizinisc en Fakult ten der<br />

Uni ersit ten im and angesiedelt werden. Damit kommt M-V auc der Forderung<br />

<strong>des</strong> Deutsc en issensc aftsrates nac , der f r die Einric tung on akademisc en<br />

usbildungsstrukturen f r die esund eitsberufe an Medizinisc en Fakult ten und<br />

die erst rkte Kooperation zwisc en Pflege und Medizin pl diert.<br />

Die genannten spekte aus ic t der issensc aft k nnen einen Beitrag <strong>zur</strong> ufwertung<br />

<strong>des</strong> Pflegeberufes in der esellsc aft leisten. Mit der ttrakti it tssteigerung sollte auc eine<br />

�<br />

eite on 24


teigerung der usbildungsza len erzielt werden, die ebenfalls Interessenten mit erer<br />

c ulbildung ekundarstufe II anspric t. Im eiteren kann die positi e Ver nderung der<br />

rbeitsbedingungen einen Beitrag <strong>zum</strong> Verbleib der Pflegefac personen in i rem Beruf<br />

f ren. Darunter subsummieren sic auc die ic erung <strong>des</strong> ebensunter alts bei<br />

Vollbesc ftigung und die Vereinbarkeit on Beruf und Familie. Mit der Reformierung der<br />

usbildung muss ebenfalls eine ertikale Durc l ssigkeit, z.B. gew rleistet werden. Damit<br />

wird dem ackgassenberuf maßgeblic entgegengewirkt.<br />

�<br />

r e .<br />

e d e r ss e t der ers ede e s d s e d er e<br />

est tet erde<br />

Die ertikale Durc l ssigkeit zwisc en den berufsbildenden und akademisc en<br />

usbildungsstrukturen ist zu gew rleisten sie e Hoc sc ulzugang f r beruflic<br />

ualifizierte o ne Hoc sc ulzugangsberec tigung . Die utoren pl dieren f r eine<br />

automatisc e, fac gebundene Hoc sc ulzugangsberec tigung im Bereic der<br />

akademisc en Pflege. Diese sollte nac grundst ndiger beruflic er usbildung und einer<br />

fac gebundenen Berufserfa rung im Umfang on f nf a ren in Kraft treten. Im eiteren<br />

sollten die Kandidatinnen und Kandidaten ber einsc l gige eiter ualifizierungen erf gen,<br />

die durc eine entsprec ende Kommission im Einzelfall zu definieren sind. Damit er ffnet<br />

sic f r die prim r berufsgebildeten Pflegefac personen ein attrakti er Karriereweg, der der<br />

pflegerisc en Versorgung der Be lkerung zu ute kommen kann. Mit Blick auf den<br />

allokati en Einsatz der Mittel im esund eitswesen sei noc mals auf die Empfe lung <strong>des</strong><br />

issensc aftsrates ingewiesen, dass max. 10 bis 20 der insgesamt in der Pflege<br />

t tigen Fac personen ber eine akademisc e ualifikation erf gen sollten.<br />

r e .<br />

e e e t de or e e de eset e t r d e e t der r o<br />

re o e e e o ere e r e e e oder s d d r e ter e e de<br />

e e e ot e d<br />

aut aktueller esetzgebung 5 Pflege M-V f ren das Ministerium f r rbeit,<br />

leic setzung und oziales und der an<strong>des</strong>pflegeaussc uss alle zwei a re eine<br />

Pflegekonferenz durc . Diese sollen nun ebenfalls regional ausgeweitet werden.<br />

us wissensc aftlic er ic t w re es zweckm ßig, neue wissensc aftlic e Erkenntnisse<br />

z.B. regionale Versorgungskonzepte, ualifikationsmodelle, etc. und emen in diese<br />

an<strong>des</strong>konferenzen zu implementieren. Dabei beste en zwei ptionen. Einerseits k nnten<br />

Vertreter der Versorgungsforsc ung und Pflegewissensc aft als Referenten in den<br />

Pflegekonferenzen fungieren. ndererseits k nnte mit der st ndigen Mitgliedsc aft on<br />

Vertretern beider Disziplinen im an<strong>des</strong>pflegeaussc uss aktuelle Forsc ungsergebnisse<br />

eite 10 on 24


pr sentiert werden. o best nde die M glic keit, das an<strong>des</strong>pflegerec t akti aus<br />

wissensc aftlic er ic t mitzugestalten und neuste Erkenntnisse rasc er in die Pflegepraxis<br />

zu transferieren.<br />

�<br />

eite 11 on 24


�<br />

ede e tr<br />

ro . r. ed. o o<br />

st t t r o t ed e t. Versor se de o o e d o t<br />

e t<br />

Die Bun<strong>des</strong>republik Deutsc land unterliegt einem d namisc en demografisc en andel, der<br />

sic durc die Umke r <strong>des</strong> Ver ltnisses on ungen zu alten und oc altrigen<br />

Be lkerungsanteilen c arakterisieren l sst. Dies gilt f r Mecklenburg-Vorpommern bereits<br />

eute. Damit ist dieses Bun<strong>des</strong>land bezogen auf die demograp isc e Entwicklung in<br />

esamtdeutsc land um eine Dekade oraus.<br />

In den n c sten a ren wird der lters uotient deutsc landweit er eblic ansteigen und f r<br />

die 2020er- a re prognostiziert das tatistisc e Bun<strong>des</strong>amt bedingt durc den Eintritt der<br />

starken a rg nge in das Rentenalter eine noc malig gra ierende una me <strong>des</strong><br />

lters uotienten. Der weitere nstieg der ebenserwartung wird f r das a r 2030 mit etwa<br />

ier a ren prognostiziert.<br />

eiter in ist eine starke anderungsbewegung der Be lkerungsgruppe im erwerbsf igen<br />

lter aus den struktursc wac en Regionen im Norden und sten Deutsc lands in Ric tung<br />

den und esten zu erzeic nen Die <strong>zur</strong> ckbleibende eneration der alten und<br />

oc altrigen Mensc en f rt zu der Besonder eit, dass die lteren Mensc en auf i re<br />

famili ren Unterst tzungss steme, wie sie in anderen Bun<strong>des</strong>l ndern m glic sind, in<br />

stdeutsc land nur bedingt <strong>zur</strong> ckgreifen k nnen. Immer me r ltere Mensc en leben<br />

allein. Der nteil der Einpersonen aus alte bezogen auf alle Haus alte na m in den neuen<br />

Bun<strong>des</strong>l ndern im eitraum 1 1 bis 2005 on 27 auf 37 zu. F r esamtdeutsc land<br />

steigt der nteil on Einpersonen aus alten mit 3 ,4 im a r 2010 auf 41,2 in 2025.<br />

Durc die lterung der Be lkerung ergeben sic steigende Pr alenzen on<br />

altersassoziierten Erkrankungen. o aben wir in einer Untersuc ung f r Mecklenburg-<br />

Vorpommern beispiel aft einen nstieg der Pr alenz on Demenzerkrankungen um 1,1<br />

im eitraum on 2005 bis 2020 ermittelt. F r Krebserkrankungen k nnen wir im gleic en<br />

eitraum einen nstieg on 22,6 or ersagen. nlic er lt es sic in Bezug auf<br />

c laganf lle. Diese Fallza len werden sic laut unserer Hoc rec nung um 18,0 er en.<br />

eite 12 on 24


Daraus resultieren k nftig trotz sinkender esamtbe lkerungsza len dennoc<br />

gleic bleibende bezie ungsweise zune mende medizinisc e und pflegerisc e<br />

Versorgungsbedarfe.<br />

�<br />

ls weitere Problematik ist die lterung der kteure in der pflegerisc en Versorgung zu<br />

erw nen. unge ltersgruppen werden abse bar nic t proportional die aussc eidenden<br />

enerationen ersetzen k nnen. Im eitraum on 2001 bis 200 stieg der deutsc landweite<br />

nteil der Besc ftigten on 50 a ren und lter on 16,7 auf 25,4 an. Damit wird<br />

deutlic , dass ein Viertel <strong>des</strong> Pflegepersonals in den kommenden zwei Dekaden den Beruf<br />

altersbedingt erlassen wird. emeinsam mit der Entwicklung der usbildungsza len in der<br />

Pflege ist da on auszuge en, dass unter den eute prognostizierten demografisc en und<br />

ersorgungsbezogenen Entwicklungen zuk nftig eine Bedarfsdeckung in der pflegerisc en<br />

Versorgung Mecklenburg-Vorpommerns und k nftig auc deutsc landweit nic t me r<br />

gew rleistet werden kann.<br />

Mit Blick auf die k nftige t rkung und eiterentwicklung der ambulanten pflegerisc en<br />

Versorgung sind zwei nsatzpunkte zu betrac ten. um einen ge t es um eine Versorgungs-<br />

und ualit tssic erungssic erung. um anderen muss die uantit t der ambulanten<br />

pflegerisc en Versorgung ausgeweitet werden. Diese usweitung betrifft einerseits die zu or<br />

besc riebenen Fallza len als auc andererseits die Erweiterung <strong>des</strong> tigkeitsfel<strong>des</strong> on<br />

Pflegefac personen durc inno ati e Versorgungsans tze.<br />

Der ac erst ndigenrat <strong>zur</strong> Begutac tung der Entwicklung im esund eitswesen erweist<br />

dazu in seinem utac ten aus dem a r 2007 auf die Notwendigkeit der<br />

ufgabenneu erteilung der eistungserbringer. Dazu ist es erforderlic , entsprec ende<br />

Modelle im Ra men on Forsc ungspro ekten wissensc aftlic zu entwickeln, zu begleiten<br />

und zu e aluieren<br />

Ic m c te in diesem usammen ang beispiel aft auf zwei Modelle fokussieren. um einen<br />

unsere DelpHi-MV tudie im Bereic Demenz. Diese untersuc t, wie unter den Bedingungen<br />

der sic ersc rfenden epidemiologisc en ituation eine fr zeitig einsetzende und<br />

ualitati oc wertige Versorgung Demenzkranker sic ergestellt werden kann. Dazu soll der<br />

eite 13 on 24


Versorgungsbedarf on demenziell Erkrankten und i rer nge rigen in Mecklenburg-<br />

Vorpommern detailliert er oben und darauf fußend regional ernetzte, multiprofessionelle<br />

Versorgungsstrukturen konzipiert, implementiert und e aluiert werden. iel ist zun c st alle<br />

�<br />

or andenen Ressourcen bestm glic zu nutzen und ein Versorgungsmodell zu entwickeln,<br />

das sp ter in andere Problemregionen in Deutsc land transferiert werden kann. peziell<br />

ualifizierte Pflegefac kr fte berne men als Dementia are Manager im subsid ren<br />

Versorgungsmodell c l sselfunktionen und ersorgen die Patienten mit Demenz in der<br />

H uslic keit bedarfsgerec t. Im eiteren werden auc die pflegenden nge rigen<br />

indi iduell beraten, gesc ult und unterst tzt. Dies erfolgt in einem Netzwerk aus kteuren,<br />

die sowo l ber medizinisc e, pflegerisc e und soziale Kompetenzen erf gen. Die<br />

Dementia are Manager anal sieren die medizinisc e, pflegerisc e und soziale Be andlung<br />

und Betreuung <strong>des</strong> Patienten und identifizieren ggf. beste ende Versorgungsdefizite.<br />

leic zeitig er eben die Dementia are Manager Risiken f r das betreuende Umfeld <strong>des</strong><br />

Erkrankten in seiner H uslic keit. Basierend auf i rer spezifisc en Fac kompetenz und der<br />

genauen Kenntnis ber regional erf gbare Unterst tzungsoptionen koordinieren die<br />

Dementia are Manager ein indi iduell zugesc nittenes Betreuungsumfeld f r den Patienten<br />

und seine Betreuungspersonen. Dabei arbeiten die Dementia are Manager eng mit dem<br />

Hausarzt zusammen, der bislang auf rund der beste enden rec tlic en<br />

Ra menbedingungen die Haupt erantwortung ber den gesamten Be andlungsprozess<br />

tr gt. In Kooperation mit dem Dementia are Manager und auf Basis der Besuc sergebnisse<br />

in der H uslic keit <strong>des</strong> Demenzpatienten und seinem pflegenden Umfeld erfolgt dar ber<br />

inaus die a l der Be andlungsmet oden und die Entsc eidung ber die Notwendigkeit<br />

weiterer pflegerisc er eistungen und Unterst tzungen im sozialen Bereic .<br />

Dieser derzeit erprobte und zu e aluierende Versorgungsansatz k nnte nac uffassung der<br />

utoren nwendung im and M-V und dar ber inaus auf Erkrankungen mit nlic o en<br />

Pr alenzen bertragen werden. Beispiel aft sei ier auf die multimorbiden Patienten in den<br />

eren ltersgruppen erwiesen.<br />

eite 14 on 24


�<br />

ndererseits ist die Delegation rztlic er tigkeiten an speziell ualifizierte<br />

Pflegefac personen und deren k nftige usweitungsoptionen der zweite nsatzpunkt.<br />

Die zu or erw nte usweitung <strong>des</strong> tigkeitsfel<strong>des</strong> bezie t sic prim r auf die Delegation<br />

medizinisc er tigkeiten durc Pflegefac personen. Dazu aben wir gemeinsam mit den<br />

Neubrandenburger Kollegen im eitraum zwisc en 2005 und 2008 das Modellpro ekt nE<br />

nE rztentlastende, emeindena e, E-Healt gest tzte, stemisc e Inter ention in<br />

M-V und weiteren Bun<strong>des</strong>l ndern durc gef rt. Das Pro ekt zielte prim r auf die<br />

Unterst tzung <strong>des</strong> Hausarztes durc speziell ualifizierte Pflegefac kr fte bzw. Medizinisc e<br />

Fac angestellte ab. Dabei ist die Delegation rztlic er eistungen im Kontext on<br />

Hausbesuc en bzw. der medizinisc en Versorgung on Patienten in i rer H uslic keit als<br />

das zentrale Element <strong>des</strong> Konzeptes zu se en. Basierend auf den E aluationsergebnissen<br />

und der o en kzeptanz bei allen kteuren aus den nE -Pro ekten erfolgte die Re ision<br />

<strong>des</strong> 87 bs. 2b <strong>des</strong> B V, wonac . rztlic angeordnete Hilfeleistungen anderer<br />

Personen nac 28 bs. 1 atz 2, die in der H uslic keit der Patienten in bwesen eit <strong>des</strong><br />

rztes erbrac t werden, erg tet werden .<br />

Die Forderung <strong>des</strong> Deutsc en Berufs erban<strong>des</strong> f r Pflegeberufe DBfK nac ubstitution<br />

bzw. llokation ist darauf basierend als ein weiterf render c ritt zu betrac ten, f r die es<br />

bislang in Deutsc land noc keine rec tlic e rundlage gab. Bei der Delegation erfolgt<br />

lediglic die bertragung der Verantwortung <strong>zur</strong> tigkeitsausf rung, w rend die<br />

esamt erantwortung f r den Versorgungsprozess beim Delegierenden, n mlic dem rzt<br />

erbleibt. ubstitution meint die bertragung der esamt erantwortung f r eine tigkeit. Im<br />

No ember 2011 at der emeinsame Bun<strong>des</strong>aussc uss eine Ric tlinie ber die Festlegung<br />

rztlic er tigkeiten <strong>zur</strong> bertragung auf Berufsange rige der lten- und Krankenpflege<br />

<strong>zur</strong> selbst ndigen us bung on Heilkunde im Ra men on Modell or aben nac 63 bs.<br />

3c B V besc lossen. Demnac k nnen Pflegefac personen selbst ndig eilkundlic e<br />

tigkeiten berne men, sofern sie entsprec end ualifiziert sind. uk nftig ist die<br />

Entwicklung <strong>eines</strong> urriculums f r die spezifisc e ualifizierung der Pflegefac kr fte<br />

eite 15 on 24


notwendig. In Modell or aben erfolgt in den kommenden f nf a ren die Erprobung der<br />

�<br />

ubstitution. Bei positi er E aluation erfolgt eine bertragung in die Regel ersorgung.<br />

ir m c ten in diesem usammen ang ausdr cklic auf die Erfordernis einer<br />

entsprec enden ualifizierung on Pflegefac personen <strong>zur</strong> erweiterten berna me on<br />

ufgaben aus dem medizinisc en Bereic erweisen. e nac ualifikationsbedarf <strong>zur</strong><br />

eigen erantwortlic en berna me der tigkeiten pl dieren wir f r eine eiter ualifikation<br />

der Pflegefac person nac der grundst ndigen Berufsausbildung im inne einer<br />

eiterbildung oder f r eine akademisc e ualifizierung auf Bac elor- bzw. Masterni eau.<br />

Die Master ualifizierung sollte auf einen spezifisc en Versorgungsbereic z.B. der<br />

ommunit Healt are, Palliati e are, erontops c iatric are fokussieren. Dabei<br />

sc ließen wir uns der Maßgabe <strong>des</strong> Deutsc en issensc aftsrates an, der f r einen<br />

akademisc gebildeten nteil on Pflegefac personen im Umfang on 10 bis 20 pl diert.<br />

In der Folge sollte im an<strong>des</strong>pflegerec t k nftig ein gesetzlic er Ra men <strong>zur</strong> modell aften<br />

Erprobung inno ati er pflegerisc er Versorgungs- und ualifikationsans tze gesc affen<br />

werden. Das and M-V mit seiner demograp isc en Entwicklung ist f r die Entwicklung und<br />

Erprobung inno ati er Versorgungskonzepte besonders geeignet. Bei positi er E aluation<br />

k nnen diese Pro ekte nic t nur einen positi en Effekt f r M-V erzielen, sondern auc einen<br />

deutsc landweiten Beitrag <strong>zur</strong> pflegerisc en Versorgungssic erung leisten.<br />

Um die Pflege im and M-V weiterzuentwickeln bedarf es <strong>eines</strong> esamtkonzeptes. Dies<br />

sollte unter anderem darauf abzielen, eine allgemeine Interessensteigerung der<br />

c ulabg nger zu generieren. ndererseits daf r orgen zu tragen, examinierte<br />

Pflegefac personen im Beruf und im and M-V zu alten. emeinsam mit den<br />

Neubrandenburger Kollegen m c ten wir ier die spekte aus wissensc aftlic er ic t<br />

benennen:<br />

1. Es ist eine t rkung und Erweiterung der issensc aftsdisziplin Pflege erforderlic<br />

Diese dient als usgangspunkt f r ein e idencebasiertes Handeln in der Pflege.<br />

eite 16 on 24


�<br />

2. F r die Erreic ung <strong>eines</strong> ein eitlic en Bildungsstands nac usbildung ist aus<br />

unserer ic t die Erstellung <strong>eines</strong> Ra menle rplans erforderlic . eiter in sind<br />

beruflic e us- und eiterbildungsstrukturen wissensc aftlic zu begleiten und zu<br />

e aluieren. Dies ist eine rund oraussetzung f r die Einric tung on<br />

an<strong>des</strong> erordnungen.<br />

3. Eine erst rkte Kooperation zwisc en den issensc aftsdisziplinen Pflege und<br />

Medizin sollte on an<strong>des</strong>seite unterst tzt werden<br />

4. ollten gesetzlic e Ra menbedingungen gesc affen werden, die <strong>zur</strong> Durc f rung<br />

on Modellpro ekten im Kontext der Neu erteilung on ufgaben zwisc en Pflege<br />

und Medizin dienen. Die E idence der Ergebnisse bildet die Basis f r die gesetzlic e<br />

Regelung der ufgabenneu erteilung zwisc en Pflege und Medizin.<br />

5. Es sind kooperati e akademisc e usbildungsg nge zwisc en Pflege und Medizin in<br />

M-V mit Unterst tzung der an<strong>des</strong>regierung ein<strong>zur</strong>ic ten. Diese sollten modular<br />

aufgebaut, ertikal durc l ssig und z. . berufsbegleitend angelegt sein.<br />

6. Und letztlic impliziert dies auc den usbau on pflegewissensc aftlic en<br />

Professuren im and M-V.<br />

Diese genannten spekte k nnen aus unserer ic t einen Beitrag <strong>zur</strong> ufwertung <strong>des</strong><br />

Pflegeberufes im and M-V und dar ber inaus leisten.<br />

eite 17 on 24


�<br />

ede e tr<br />

ro . r. rer. r. o r er . .<br />

o s e Ne r de r ere es d e t e e e e t<br />

ie mein Kollege Prof. Hoffmann bereits in der Darstellung der demograp isc en ituation<br />

erw nte, steigt der lters uotient in Mecklenburg-Vorpommern an. Dies impliziert ebenfalls<br />

einen nstieg der nza l der Empf nger on Pflegeleistungen im and. 1 waren es<br />

bereits 45.531 Personen, die einen pflegerisc en Unterst tzungsbedarf atten. Diese a l<br />

stieg im a r 200 auf 61.442 an. aut Prognosen wird sic diese a l auf bis zu 72.000 im<br />

a r 2020 er en. leic zeitig ist im eitraum on 1 bis 200 ein nstieg <strong>des</strong><br />

Personals in der Pflege zu erzeic nen. rend 1 10. 42 Besc ftigte in der<br />

ambulanten und station ren Pflege t tig waren, stieg diese a l bis auf 18.480 in 200 an.<br />

Der nteil der Pflegefac personen bezogen auf das esamtpersonal in der ambulanten und<br />

station ren Pflege betrug im a r 200 insgesamt 42,1 .<br />

Die usbildungsza len in der esund eits- und Krankenpflege zeigen gleic zeitig edoc<br />

eine sinkende endenz f r esamtdeutsc land. usge end om a r 2000 bis <strong>zum</strong> a r<br />

2008 sank die nza l der uszubildenden um 10 . Konsekuti sind k nftig er eblic e<br />

Versorgungsl cken im Versorgungsbereic zu erwarten. ufgrund der o en<br />

rbeitsbelastung und oftmals unattrakti er Ra menbedingungen sowie den fe lenden<br />

Perspekti en in diesem Beruf, ist k nftig on einer steigenden a l on Pflegekr ften zu<br />

rec nen, die sic f r den Berufsausstieg entsc eiden k nnte. Die NE - tudie Nurses earl<br />

exit stud belegt, dass der unsc den Pflegeberuf zu erlassen zu Beginn der<br />

Berufst tigkeit, n mlic im zweiten und ierten Berufs a r am st rksten ausgepr gt ist.<br />

Ein anderes Bild zeigt sic f r die Bun<strong>des</strong>republik in der ltenpflege. ufgrund <strong>des</strong><br />

uwac ses an Pflege eimen er te sic die a l der in den station ren und teilstation ren<br />

Pflegeeinric tung tigen on 122 000 im a r 2000 auf bis 157 000 im a r 2008. Dieser<br />

nstieg betrifft nic t allein die ltenpflege, sondern auc die esund eits- und<br />

Krankenpflege in diesem Feld. Ein nlic er rend ist f r die ambulanten Dienste zu<br />

eite 18 on 24


�<br />

erzeic nen. uc ier ist ein uwac s der Besc ftigten ausge end on 38 000 f r das<br />

a r 2000 auf 52 000 f r das a r, 2008 zu erzeic nen.<br />

Im and Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit die Me rza l der Pflegebed rftigen im<br />

uslic en Umfeld ersorgt. Im a r 200 waren es 44.418 Personen, die einen nteil on<br />

72 der Pflegebed rftigen im Bun<strong>des</strong>land ausmac ten. Dabei entfielen 15.6 6 Personen in<br />

die Betreuung ambulant t tiger Pflegedienste. Durc die Fl c enlandc arakteristik <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong> ergeben sic maßgeblic e Untersc iede in den Versorgungswegen zwisc en tadt<br />

und and. o resultieren aus der d nnen Besiedlung in den l ndlic en R umen ersc werte<br />

Versorgungsbedingungen sowo l f r die eistungsempf nger als auc die<br />

eistungserbringer. Mit Blick auf die Klientel oc betagter und oft allein lebender Bewo ner<br />

l ndlic er R ume ergibt sic ein nur sc wer zu berwinden<strong>des</strong> Problem <strong>des</strong> ugangs <strong>zur</strong><br />

pflegerisc en Versorgung. Diese ituation wird zus tzlic durc die fe lenden famili ren<br />

Unterst tzungss steme bedingt durc die bwanderung der ngeren eneration erst rkt.<br />

Die er te Pflege uote in Mecklenburg-Vorpommern bei den 85- bis unter 0- rigen mit<br />

4 ist im Vergleic <strong>zum</strong> Bun<strong>des</strong>durc sc nitt mit 32 die zweit c ste im gesamten<br />

Bun<strong>des</strong>gebiet. Daraus ergeben sic f r Mecklenburg-Vorpommern ere<br />

Versorgungsbedarfe im pflegerisc en Bereic . Die Kindergeneration, die bereits eute<br />

teilweise und k nftig noc erst rkt nic t f r die pflegerisc e Unterst tzung on<br />

pflegebed rftigen Familienange rigen zu Verf gung ste t, f rt zu einer Verlagerung der<br />

aienpflege auf die professionellen kteure. ir ge en auf rund der demograp isc en<br />

Entwicklung da on aus, dass in den kommenden a ren der nteil der Versorgung on<br />

Pflegebed rftigen im ambulanten ektor mit ber 70 derzeit nic t me r aufrec ter alten<br />

werden kann.<br />

ie Kollege Hoffmann bereits ausf rlic darstellte, ge t es unserer uffassung nac die<br />

ttrakti it t <strong>des</strong> Pflegeberufes f r c ulabg nger zu steigern. ir aben an der Hoc sc ule<br />

in Neubrandenburg bereits einen ersten Beitrag geleistet, indem wir einen dualen<br />

tudiengang eingeric tet aben, der stark nac gefragt wird. eiter in bedarf es edoc der<br />

eite 1 on 24


Entwicklung neuer Konzepte. In nle nung an den Kollegen Hoffmann m c te ic noc<br />

einmal die wic tigsten Punkte aufzeigen:<br />

�<br />

1. Die issensc aftsdisziplin Pflege muss gest rkt und erweitert werden, um zu einem<br />

e idencbasierten Handeln in der Pflege zu kommen.<br />

2. ir m ssen einen ein eitlic en Bildungsstand nac der usbildung in den einzelnen<br />

Pflegeberufen erzielen. Dazu brauc en wir zwingend einen Ra menle rplan. uc<br />

die Einric tung on an<strong>des</strong> erordnungen f r eiterbildungen in der Pflege ist ein<br />

erforderlic er c ritt.<br />

3. Die ufgabenneu erteilung zwisc en Pflege und Medizin ist derzeit ein oc aktuelles<br />

ema. Da er sollte die Kooperation zwisc en den issensc aftsdisziplinen Pflege<br />

und Medizin unbedingt erst rkt werden.<br />

4. Im eiteren gilt es gesetzlic e Ra menbedingungen <strong>zur</strong> Durc f rung on<br />

Modellpro ekten im Kontext dieser Neu erteilung zu sc affen.<br />

5. Die Entwicklung on kooperati en akademisc en usbildungsg nge zwisc en Pflege<br />

und Medizin ist eine logisc e Konse uenz.<br />

6. etztlic bedarf es <strong>des</strong> usbaus on pflegewissensc aftlic en Professuren im and.<br />

Die so zu erzielende ttrakti it tssteigerung sollte auc eine teigerung der<br />

usbildungsza len nac sic zie en, da ebenfalls Interessenten mit erer c ulbildung<br />

angesproc en werden.<br />

bsc ließend m c te ic auf die Pflegekonferenzen einge en. aut aktueller esetzgebung<br />

5 Pflege M-V f ren das Ministerium f r rbeit, leic setzung und oziales und der<br />

an<strong>des</strong>pflegeaussc uss alle zwei a re eine Pflegekonferenz durc . Diese sollen nun<br />

ebenfalls regional ausgeweitet werden.<br />

us wissensc aftlic er ic t w re es zweckm ßig, neue wissensc aftlic e Erkenntnisse und<br />

emen in diese an<strong>des</strong>konferenzen zu implementieren. Dabei beste en zwei ptionen.<br />

Einerseits k nnten Vertreter der Versorgungsforsc ung und Pflegewissensc aft als<br />

Referenten in den Pflegekonferenzen fungieren. ndererseits k nnte mit der st ndigen<br />

Mitgliedsc aft on Vertretern beider Disziplinen im an<strong>des</strong>pflegeaussc uss aktuelle<br />

eite 20 on 24


Forsc ungsergebnisse pr sentiert werden. o best nde die M glic keit, das<br />

�<br />

an<strong>des</strong>pflegerec t akti aus wissensc aftlic er ic t mitzugestalten und neuste<br />

Erkenntnisse in die Pflegepraxis zu transferieren.<br />

us unserer ic t kann mit den om Kollegen Hoffmann und mir dargestellten spekten aus<br />

wissensc aftlic er ic t dem Pflegeberuf als ackgasse o ne ufstiegsc ancen und<br />

Entwicklungsm glic keiten maßgeblic entgegengewirkt werden.<br />

eite 21 on 24


�<br />

ter t r<br />

Berlin . 2010 . nal se der b ngigkeit der Frauenarzt- Inanspruc na me on der<br />

r umlic en Erreic barkeit -Erste Ergebnisse-.<br />

ttp://www.cobios-stiftung.de/wp-content/upload/erste-ergebnisse-cobios-26okt 2.pdf<br />

01.10.2012 .<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium f r Bildung und Forsc ung 2007 . Berufs erlauf on ltenpflegekr ften<br />

in den ersten Berufs a ren. ttp://www.bmbf.de/de/ 270.p p 16.07.2010 .<br />

Dreier, . Rogalski, H. ppermann, R. F. ersc ren, . an den Berg, N. Hoffmann, .<br />

2010 . curriculum for nurses in erman undertaking medicall -delegated tasks in primar<br />

care. ournal of d canced Nursing, 2010, 66 3 : 635 644.<br />

Dreier, . Rogalski. H. ppermann, RF. Hoffmann, . 2012 . Delegation und ubstitution<br />

spezifisc er medizinisc er tigkeiten als k nftiger Versorgungsansatz. . E id. Fortbild.<br />

ual. esund . wesen EF 2012 , ttp://dx.doi.org/10.1016/ .zef .2012.10.001 in<br />

press<br />

Deutsc er Berufs erband der Pflegeberufe e.V. 2010a . Position <strong>des</strong> DBfK <strong>zum</strong> aktuellen<br />

Pflegepersonalmangel. ttp://www. dbfk.de 13.01.2010 .<br />

Deutsc er issensc aftsrat 2012 . Empfe lungen zu oc sc ulisc en ualifikationen f r<br />

das esund eitswesen.<br />

ttp://www.wissensc aftsrat.de/download/arc i /2411-12.pdf 02.0 .2012<br />

Eisenmenger, M. P tzsc , . ommer, B. 2006 . 11. koordinierte<br />

Be lkerungs orausberec nung nna men und Ergebnisse.<br />

ttp://www.<strong>des</strong>tatis.de/ etspeed/portal/cms/ ites/<strong>des</strong>tatis/Internet/DE/Presse/pk/2006/Be oel<br />

kerungsentwicklung/ nna men und Ergebnisse,propert file.pdf 14.07.2011 .<br />

Der emeinsame Bun<strong>des</strong>aussc uss -B 2012 . Besc luss <strong>des</strong> emeinsamen<br />

Bun<strong>des</strong>aussc usses ber eine Ric tlinie ber die Festlegung rztlic er tigkeiten <strong>zur</strong><br />

bertragung auf Berufsange rige der lten- und Krankenpflege <strong>zur</strong> selbst ndigen<br />

us bung on Heilkunde im Ra men on Modell or aben nac 63 bs. 3c B V<br />

Ric tlinie nac 63 bs. 3c B V .<br />

ttp://www.g-ba.de/downloads/3 -261-1401/2011-10-20 R 2 7-63 bs-<br />

3c Erstfassung.pdf 12.01.2012<br />

Hassel orn, H.-M. ackenberg, P. B sc er, . telzig, . K mmerling, . M ller, B. H.<br />

2005 . unsc nac Berufsausstieg bei Pflegepersonal in Deutsc land. In: Hassel orn, H.-<br />

M. M ller, B. H ackenberg, P. K mmerling, . imon, M. Berufsausstieg bei<br />

Pflegepersonal rbeitsbedingungen und beabsic tigter Berufsausstieg bei Pflegepersonal<br />

in Deutsc land und Europa.<br />

ttp://www.baua.de/de/Publikationen/Uebersetzungen/Ue15.pdf blob publicationFile 6<br />

12.07.2011 .<br />

eite 22 on 24


Isfort, M. eidner, F. Neu aus, . Kraus, . K ster, V.-H. e len 2010 . Pflegeermometer<br />

200 Eine bun<strong>des</strong>weite Befragung on Pflegekr ften <strong>zur</strong> ituation der Pflege<br />

und Patienten ersorgung im Kranken aus.<br />

ttp://www.dip.de 15.07.2010 .<br />

Rogalski, H. Dreier, . ppermann, R. F. Hoffmann, . 2008 . ommunit Medicine<br />

Nursing ein c ritt im Professionalisierungsprozess der Pflege. Die c wester Der Pfleger,<br />

01, 70 73.<br />

Rogalski, H. Dreier, . Hoffmann, . ppermann, RF. 2012 . ukunftsc ance Pflege- on<br />

der Professionalisierung <strong>zur</strong> Restrukturierung <strong>des</strong> ufgabenfel<strong>des</strong>. Pflege, 25:1, 11-21.<br />

Rogalski, H. 2010 . stemisc e, multidimensionale E aluation <strong>des</strong> urriculum ber die<br />

Praxisp ase im ommunit Medicine Nursing Pro ekt <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>eines</strong> praxisna en,<br />

lernenden urriculum. Inauguraldissertation <strong>zur</strong> Erlangung <strong>des</strong> akademisc en ra<strong>des</strong><br />

Doktor der Naturwissensc aften in der Medizin Dr. rer. med. an der medizinisc en Fakult t<br />

der<br />

Ernst-Moritz- rndt-Uni ersit t reifswald. ttp://ub-ed.ub.unigreifswald.de/opus/frontdoor.p<br />

p source opus 776 27.01.2011 .<br />

ac erst ndigenrat <strong>zur</strong> Begutac tung der Entwicklung im esund eitswesen 2007 .<br />

Kooperation und Verantwortung Voraussetzungen einer zielorientierten<br />

esund eits ersorgung, utac ten 2007. ttp://www.s rgesund<br />

eit.de/ utac ten/ utac t07/Kurzfassung 202007.pdf 12.07.2011 .<br />

iewert, U. Fendric , K Dobl ammer-Reiter, c olz, RD c uff- erner, P Hoffmann,<br />

2010 . Versorgungsepidemiologisc e uswirkungen <strong>des</strong> demograp isc en andels in<br />

Mecklenburg-Vorpommern. Dt. rzteblatt, 107 18 , 328-334.<br />

tatistisc es mt Mecklenburg-Vorpommern 200 . Pflege ersic erung in Mecklenburg-<br />

Vorpommern. tic tag 15.12.200 .<br />

ttp://ser ice.m net.de/statm /daten stam beric te/e-bibointert 03/soziales--rec tspflege/kiii<br />

/k813 /daten/k813-200 -01.pdf 12.07.2011<br />

tatistisc e mter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der nder 2007 . Demograp isc er andel in<br />

Deutsc land-Heft 1, Be lkerungs- und Haus altsentwicklung im Bund und in den ndernusgabe<br />

2007.<br />

ttp://www.<strong>des</strong>tatis.de/ etspeed/portal/cms/ ites/<strong>des</strong>tatis/Internet/DE/ ontent/Publikationen/<br />

Fac eroeffentlic ungen/Be oelkerung/Vorausberec nungBe oelkerung/Be oelkerungsHau<br />

s altsentwicklung587110111 004,propert file.pdf 12.07.2011 .<br />

tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt 2006 . Be lkerung Deutsc lands bis 2050 11. koordinierte<br />

Be lkerungs orausberec nung 2006.<br />

ttp://www.<strong>des</strong>tatis.de/ etspeed/portal/cms/ ites/<strong>des</strong>tatis/Internet/DE/Presse/pk/2006/Be oel<br />

kerungsentwicklung/be oelkerungspro ektion2050,propert file.pdf 27.01.2011 .<br />

�<br />

eite 23 on 24


�<br />

tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt 2010 . Demograp isc er andel in Deutsc land. Heft 2.<br />

uswirkungen auf Kranken ausbe andlungen und Pflegebed rftige im Bund und in den<br />

ndern.<br />

ttp://www.statistikportal.de/statistik-portal/demografisc er wandel eft2.pdf 27.01.2011<br />

tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt 2011a . eburtenentwicklung 2011<br />

ttp://www.<strong>des</strong>tatis.de/ etspeed/portal/cms/ ites/<strong>des</strong>tatis/Internet/DE/ ontent/ tatistiken/Be<br />

oelkerung/ ktuell eburtenentwicklung,templateId renderPrint.psml eburtenziffer<br />

27.01.2011 .<br />

tatistisc es Bun<strong>des</strong>amt 2011b . Vorausberec nung Haus alte Entwicklung der<br />

Pri at aus alte bis 2025 rend ariante Deutsc land.<br />

ttp://www.<strong>des</strong>tatis.de/ etspeed/portal/cms/ ites/<strong>des</strong>tatis/Internet/DE/ ontent/ tatistiken/Be<br />

oelkerung/Vorausberec nungHaus alte/ ontent75/Vorausberec nungHaus alte,templateId<br />

renderPrint.psml 27.01.2011 .<br />

Van den Berg, N. Dreier, . Rogalski, H. ppermann, RF. Hoffmann, . 200 . Das<br />

nE urriculum. E idencebasierte ualifizierungsin alte und Praxiskompetenzen aus<br />

den nE - Modellpro ekten 2005-2008 f r die Durc f rung rztlic angeordneter<br />

Hilfeleistungen der Patienten nac 87 bs. 2b BV. c riftenrei e der Hoc sc ule<br />

Neubrandenburg, teffen mbH, Friedland.<br />

an den Berg, N. Kleinke, . He mann, R. ppermann, R. F. akobi, B. Hoffmann, .<br />

2010 . berf rung <strong>des</strong> nE -Konzeptes in die Regel ersorgung: uristisc e Bewertung,<br />

Verg tung, ualifizierung. Das esund eitswesen, 72, 285 2 2.<br />

iegler, U. Dobl ammer, . 200 Pr alenz und Inzidenz on Demenz in Deutsc land<br />

Eine tudie auf Basis on Daten der gesetzlic en Kranken ersic erung on 2002. Das<br />

esund eitswesen, 71:281-2 0.<br />

eite 24 on 24


Anlage 9


andtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

6. a lperiode<br />

o ss ss<br />

ss ssdr s e<br />

12.11.2012<br />

In alt<br />

ss ssdr s e<br />

tellungna me <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> esetzes <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegerec ts in Verbindung mit dem ntrag der PD /<br />

DU: Pflege brauc t nerkennung


an<strong>des</strong> erband ozialps c iatrie M/V e. V. Doberaner traße 47 18057 Rostock<br />

An<br />

Landtag Mecklenburg Vorpommern<br />

Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Schwerin<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

es tsste e<br />

Doberaner traße 47<br />

18057 Rostock<br />

E-Mail: l @sozialps c iatrie-m .de<br />

Internet: www.sozialps c iatrie-m .de<br />

er d<br />

stseesparkasse Rostock<br />

B : 130 500 00<br />

Konto: 455 002 053<br />

r s re rt er<br />

ndreas peck<br />

elefon: 0381 . 123 71 13<br />

Fax: 0381 . 123 71 26<br />

E-Mail: andreas.speck@sozialps c iatrie-m .de<br />

Rostock, den 9.11.2012<br />

anbei übersenden wir Ihnen unsere <strong>Stellungnahme</strong> <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts in Verbindung mit dem Antrag der SPD und CDU „Pflege braucht Qualität und<br />

Anerkennung“.<br />

Wir bedanken uns bei Ihnen für Möglichkeit, zu den o.g. Initiativen fachlich Stellung beziehen zu<br />

können.<br />

Wie Sie der <strong>Stellungnahme</strong> entnehmen können, haben wir uns nicht zu allen Einzelfragen geäußert.<br />

Zum einen weil in dem Fragenkatalog Redundanzen sind und <strong>zum</strong> anderen, weil wir zu einzelnen<br />

Aspekte nicht über die nötige Feldkompetenz verfügen.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Andreas Speck<br />

- Geschäftsführer -<br />

Vors t e der orsten Benz Rostock | te . V ors t e de andra Rieck ismar | t e ster Hans- ristian ffermann tralsund<br />

e s t er Peter Baumotte c werin , uido Kr ssel tralsund , Heike Nitzke Uecker-Randow , ndreas obel strow<br />

tr mtsgeric t c werin VR 885 | es ts rer ndreas peck Rostock


<strong>Stellungnahme</strong> <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts in Verbindung mit dem Antrag der SPD /<br />

CDU: Pflege braucht Anerkennung<br />

Anmerkungen zu dem <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes<br />

Wie bewerten Sie den Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts vom 11.09.2012?<br />

Inwieweit könnte die in Absatz 3 formulierte Absicht, nur noch Betriebe zu<br />

fördern, die Tariflohn zahlen, zielgenauer formuliert werden?<br />

§6, §8: Die neue Schwerpunktsetzung mit Blick auf selbstbestimmte Wohn- und<br />

Betreuungsformen wird von uns ausdrücklich begrüßt, da damit die<br />

Versorgungsstrukturen in MV <strong>zum</strong>in<strong>des</strong>t differenzierter und passgenauer gedacht<br />

werden. Wie zielführend aber diese Impulse im Lan<strong>des</strong>pflegegesetz sein werden und<br />

welchen konkreten Einfluss sie auf die Angebotsstruktur vor Ort haben werden, lässt<br />

sich noch nicht abschätzen. Letztlich hängt es davon ab, ob die Absicht auch mit<br />

entsprechenden finanziellen Ressourcen ausgestattet ist. Die Erfahrungen der letzten<br />

Jahre jedenfalls zeigen, dass - auf Grund begrenzter Ressourcen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> - eine<br />

Förderung nach §6 kaum stattgefunden hat.<br />

§10: Das Bun<strong>des</strong>kabinett hat am 17.10.2012 nach massiver Intervention der<br />

Verbände im Rahmen <strong>des</strong> Gesetzgebungsverfahrens <strong>zum</strong> Gesetz <strong>zur</strong> Regelung <strong>des</strong><br />

Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen die<br />

Einbringung <strong>eines</strong> <strong>Änderung</strong>santrags <strong>zur</strong> Regelung der Investitionsfinanzierung in<br />

Pflegeeinrichtungen (§ 82 (3) SGB XI) beschlossen. Damit soll noch rechtzeitig vor<br />

Jahresende eine Korrektur der durch die BSG-Rechtssprechung vom 08.09.2011 <strong>zur</strong><br />

gesonderten Berechnung betriebsnotwendiger Investitionskosten zu erwartenden mehr<br />

als problematischen Auswirkungen erreicht werden. Um eine unnötige nochmalige<br />

Anpassung der Ländergesetze zu vermeiden wird empfohlen entsprechende<br />

Regelungen, z.B. § 10 Lan<strong>des</strong>pflegegesetz von der Reform vorübergehend<br />

auszuklammern und später in Abstimmung mit veränderten Regelungen im SGB XI<br />

vorzunehmen.<br />

§ 11: Diese <strong>Gesetzes</strong>änderung widerspricht u.E. grundsätzlich dem - in der Pflege<br />

geltenden - Prinzip der Prospektivität. Zudem ist nicht klar, welches Geschäftsjahr<br />

eigentlich anzulegen ist. Auch hier bedarf einer klärenden Bestimmung. Generell ist<br />

auch an<strong>zum</strong>erken, dass es zwar auch aus Sicht <strong>des</strong> Verbraucherschutzes plausibel zu


sein scheint, die die pauschalierten Aufwendungen ohne Kostennachweis aus der<br />

Umlage herauszunehmen. Gleichwohl bleibt die Frage offen, wie denn Rücklagen<br />

gebildet werden sollen, um die nötigen Investitionen tatsächlich tätigen zu können.<br />

Auf Grund der finanziellen Deckelung der letzten Jahre ist es bei vielen Einrichtungen<br />

zu einem erheblichen Investitionsstau gekommen, der sich jedoch unter den<br />

Bedingungen <strong>des</strong> vorliegenden <strong>Entwurf</strong>s kaum auflösen wird. So wird zwar im Gesetz<br />

e pressis verbis darauf spekuliert, dass der Kostenwettbewerb zu einer<br />

Kostenstabilisierung führt, aber gleichzeitig die Möglichkeit begrenzt, Rücklagen zu<br />

bilden bzw. Investitionen zu reinvestieren, um betriebswirtschaftlich zu operieren.<br />

Faktisch werden in den Verhandlungen mit den Pflegekassen kaum Gewinne erzielbar<br />

sein, die die notwendigen umfangreichen Investitionen abdecken können. Es ist<br />

absehbar, dass dies negative Auswirkungen auf die ualität der Einrichtungen haben<br />

wird.<br />

insichtlich der <strong>Änderung</strong> der Einrichtungspersonalverordnung bleibt an<strong>zum</strong>erken,<br />

dass (§ ) die Förderung der Präsenzkraft für auswirtschaft zwar zu begrüßen ist,<br />

aber das zentrale Problem <strong>des</strong> Mangels an Fachkräften dadurch kaum berührt wird.<br />

Wie bewerten Sie das Auslaufenlassen <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> ab 2013,<br />

formuliert in dem neuen Absatz 2 §)?<br />

Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser Variante auf die gegenwärtigen<br />

und künftigen Heimbewohner, auf die Heimträger und die kommunalen<br />

Haushalte ein?<br />

Wie bewerten Sie, dass mit der geplanten Neuregelung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong><br />

der Lan<strong>des</strong>haushalt im Jahr 2013 2 Millionen Euro einsparen soll, bei der<br />

kommunalen Hilfe <strong>zur</strong> Pflege aber nur Mehrausgaben von 1 Million<br />

erwarten?<br />

Wie bewerten Sie die Anpassung der Förderarchitektur?<br />

Zunächst stellt sich das Auslaufenlassen <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> als eine Verschiebung<br />

der Kosten zulasten der Kommunen dar. Ob es wie es beabsichtigt ist - dadurch<br />

gelingen kann, die Kommunen stärker zu einer regionalen Steuerung in Richtung<br />

ambulanter und teilstationärer Dienste an<strong>zur</strong>egen, bleibt jedoch abzuwarten. Die<br />

grundlegende Absicht ist durchaus positiv zu bewerten. Auch die in diesem Konte t in<br />

Aussicht gestellten 1. Millionen <strong>zur</strong> Förderung ambulanter Angebote, sind zu<br />

begrüßen. Inwieweit aber die Kommunen diese Finanzmittel auch nachhaltig und<br />

konzeptionell stringent einsetzen, lässt sich gegenwärtig natürlich nicht abzuschätzen.<br />

Es wäre unbedingt notwendig, dass diese Gelder in eine bessere Steuerungs- und


etzwerkarbeit in den Kommunen investiert werden oder in einen Ausbau <strong>des</strong><br />

uartiersmanagements in den Regionen. Dadurch könnte die Steuerungs ualität in den<br />

Kommunen deutlich erhöht werden.<br />

Inwieweit ist es inhaltlich und zeitlich angemessen, dass das Land ab 2013 vor<br />

allem Pflegeinrichtungen im ambulanten und teilstationären Bereich fördern<br />

will?<br />

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Pflegelandschaft in Mecklenburg<br />

Vorpommern ein?<br />

Welche Unterschiede existieren zwischen der Pflegeversorgung im städtischen<br />

und ländlichen Bereich?<br />

Wie beurteilen Sie die ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgung in<br />

Mecklenburg Vorpommern?<br />

Vor welchen Herausforderungen steht der Pflegebereich?<br />

a) intergrund<br />

Der Rückgang der Geburtenzahl, die selektive Abwanderung gerade junger Menschen<br />

und der Anstieg der Lebenserwartung führen dazu, dass Mecklenburg-Vorpommern<br />

besonders stark von der demographischen Entwicklung betroffen ist. ach Auskunft<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>amtes für Statistik MV hat sich das Durchschnittsalter in Mecklenburg<br />

Vorpommern seit 1990 um 9.3 Jahre erhöht. Mit einem Durchschnittsalter von 3 .<br />

Jahren hatte MV <strong>zur</strong> Wendezeit bun<strong>des</strong>weit noch die jüngste Bevölkerung. 2008 war<br />

die Bevölkerung nur in anderen neuen Bun<strong>des</strong>ländern im Durchschnitt noch älter als<br />

in MV. Dieser rend - dies belegen auch aktuelle Zahlen - ist bislang nicht gebrochen.<br />

Den Prognosen zufolge bleibt diese Entwicklung weiterhin bestehen. Der Anteil von<br />

Menschen, die über 6 Jahre sind, wächst von derzeit 21,7 auf voraussichtlich 36,2<br />

im Jahr 2030 an. (Durchschnitt Bun<strong>des</strong>republik 28,8 ).<br />

Ein zentraler Begleiteffekt der demographischen Veränderung ist der steigende<br />

Pflegebedarf in der Bevölkerung. ach der Pflegestatistik 2009 waren in der<br />

Bun<strong>des</strong>republik rund 2.3 Millionen Menschen (MV 61. 2) pflegebedürftig, und<br />

zwar im Sinne <strong>des</strong> Pflegeversicherungsgesetzes. Es kann aber davon ausgegangen<br />

werden, dass auf Grund der engen Definition <strong>des</strong> Sozialgesetzbuches die Zahl deutlich<br />

nach oben korrigiert werden müsste, da nur diejenigen erfasst werden, die u.a. einen<br />

Pflegebedarf von täglich 90 Minuten haben. Im Zeitraum von 200 bis 2009 stieg in<br />

Mecklenburg Vorpommern die Zahl der amtlich erfassten Pflegebedürftigen um fast<br />

20 an. (Lan<strong>des</strong>amt Statistik MV). Für die Zukunft wird prognostiziert, dass die Zahl


der Pflegebedürftigen bis 2020 in MV um , steigen wird, während es vermutlich<br />

im Bun<strong>des</strong>durchschnitt nur 36,8 sein werden (Statistische Ämter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und<br />

der Länder. Demographischer Wandel in Deutschland, 2008). eben Brandenburg<br />

dürften damit die Zuwachsraten der Pflegebedürftigen in Mecklenburg Vorpommern<br />

am deutlichsten steigen.<br />

b) Zur Pflegesituation in Mecklenburg Vorpommern<br />

Ein zentraler Begleiteffekt der demographischen Veränderung ist der steigende<br />

Pflegebedarf in der Bevölkerung. ach der Pflegestatistik 2009 waren in der<br />

Bun<strong>des</strong>republik rund 2.3 Millionen Menschen (MV 61. 2) pflegebedürftig, und<br />

zwar im Sinne <strong>des</strong> Pflegeversicherungsgesetzes. Es kann aber davon ausgegangen<br />

werden, dass auf Grund der engen Definition <strong>des</strong> Sozialgesetzbuches die Zahl deutlich<br />

nach oben korrigiert werden müsste, da nur diejenigen erfasst werden, die u.a. einen<br />

Pflegebedarf von täglich 90 Minuten haben. Im Zeitraum von 200 bis 2009 stieg in<br />

Mecklenburg Vorpommern die Zahl der amtlich erfassten Pflegebedürftigen um<br />

annähernd um 20 an. (Lan<strong>des</strong>amt Statistik MV). Für die Zukunft wird<br />

prognostiziert, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2020 in MV um , steigen<br />

wird, während es vermutlich im Bun<strong>des</strong>durchschnitt nur 36,8 sein werden<br />

(Statistische Ämter <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und der Länder. Demographischer Wandel in<br />

Deutschland, 2008). eben Brandenburg dürften damit die Zuwachsraten der<br />

Pflegebedürftigen in Mecklenburg Vorpommern am deutlichsten steigen.<br />

ach Auffassung <strong>des</strong> MDK ist die ualität der Pflege in MV gut. Ein leichtes<br />

berangebot an stationären Plätzen steht (vgl MDK Berichte) einer verstärkten<br />

achfrage an ambulanten Leistungen gegenüber. Gleichwohl muss hier u.E. deutlich<br />

differenziert werden. Grundsätzlich ist nämlich davon auszugehen, dass in ukunft<br />

die Pflegebed rftigkeit n ch st rker als bisher n ultim rbidit t, Chr nizit t<br />

und r allem n ps chiatrischen Auff lligkeiten wie z<br />

Demenzerkrankungen, Altersdepressi n, Sucht im Alter gepr gt bzw. dominiert<br />

werden wird. Schon jetzt gelten rund 60 - 70 der Bewohner <strong>eines</strong> Pflegeheims als<br />

gerontops chiatrisch beeinträchtigt. (Eine genauere Anal se wird derzeit in RO<br />

durchgeführt) Dementielle Erkrankungen werden aber in absehbarer Zeit medizinisch<br />

vermutlich kaum kontrollierbar sein. Pharmakologische Durchbrüche sind mittelfristig<br />

nicht zu erwarten. Insofern muss zukünftig den Versorgungsstrukturen besondere<br />

Aufmerksamkeit gelten. Denn Schätzungen zufolge sind aktuell in MV ca. 20 000<br />

Menschen von demenziellen Erkrankungen betroffen (ca. 7 der über 6 -Jährigen).<br />

Da der zentrale Risikofaktor für demenzielle Erkrankungen das Alter ist, wird ferner<br />

erwartet, dass diese Zahl in den nächsten Jahren deutlich (ca. 90 bis 2020)<br />

ansteigen wird. Insofern kann davon ausgegangen werden, dass in naher Zukunft jeder<br />

sechste Bürger bzw. Bürgerin MV in der Alterskohorte der über 6 -Jährigen an<br />

Demenz erkranken wird. Für einige Kommunen in MV wird sogar prognostiziert, dass<br />

die Prävalenz dort in den nächsten zehn Jahren bis zu 1 0 wachsen wird (z.B.<br />

eubrandenburg). Belastbare Zahlen <strong>zur</strong> Größenordnung anderer<br />

gerontops chiatrischer Krankheitsbilder liegen derzeit nicht vor.


Es muss jedoch konstatiert werden, dass die Pflegestruktur in Mecklenburg<br />

Vorpommern auf den Anstieg ger nt ps chiatrischer Pr alenzen nur<br />

un<strong>zur</strong>eichend eingestellt ist. Die sektoralen Strukturen, der nach wie vor -<br />

somatisch geprägte Pflegebedürfnisbegriff sowie die limitierten Leistungsangebote in<br />

den Regionen und Kommunen MV werden den spezifischen Anforderungen<br />

dementiell - erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen nicht in ausreichendem<br />

Maße gerecht. Beispielhaft kann in diesem Zusammenhang auf Ergebnisse <strong>des</strong> im<br />

Auftrag <strong>des</strong> Sozialministeriums durchgeführten Modellprojektes Länder leben in<br />

MV verwiesen werden. ier wurde in einer telefonischen Befragung von<br />

Einrichtungen der ambulanten und stationären Altenhilfe deutlich, dass die fachliche<br />

und konzeptionelle Auseinandersetzung mit dementiell und gerontops chiatrisch<br />

erkrankten Menschen insbesondere im ambulanten Bereich bestenfalls (d.h.<br />

euphemistisch formuliert) in den Anfängen steckt. Ambulante Pflege fokussiert<br />

bestimmte Zielgruppen und standardisierte Bedarfe. Das Leistungsspektrum ist somit<br />

begrenzt. Eine fle ible, am individuellen Bedarf <strong>eines</strong> Demenzkranken ausgerichtete<br />

Pflege, die ihrerseits auch soziale und hauswirtschaftliche Dienstleistungen<br />

einschließt, gibt es in MV nur bedingt und sollte in MV <strong>zur</strong> Regelversorgung werden.<br />

Eine Stärkung der ambulanten Pflege setzt aber letztlich finanzielle Ressourcen für die<br />

räger voraus, um passgenaue ilfen auf der Grundlage individueller ilfepläne zu<br />

entwickeln und im sozialen ahraum umzusetzen. ier sollte sich das Land über den<br />

Bun<strong>des</strong>rat dafür einsetzen, dass die ungleiche Finanzierung von ambulanter und<br />

stationärer Pflege aufgehoben wird. Auch bleibt der somatisch eingegrenzte<br />

Pflegebegriff im SGB eine wesentliche Barriere <strong>zur</strong> ualitativen Erweiterung der<br />

Pflegeangebote in MV.<br />

Auch wenn die Ambulantisierung ein wesentlicher Beitrag <strong>zur</strong> Verbesserung der<br />

Pflegesituation sein kann, darf die Situation stationärer Angebote nicht aus dem Auge<br />

verloren werden. it gedeckelten Pers nalress urcen l sst sich ualit t in einem<br />

stati n ren setting nur schwerlich herstellen, insbesondere bei<br />

gerontops chiatrischen Erkrankungsbildern. Das gilt umso mehr als - im Zuge einer<br />

notwendigen Ambulantisierung - damit zu rechnen sein wird, dass es in den<br />

stati n ren Einrichtungen zu einer assierung schwer pflegebed rftigen<br />

enschen k mmen wird. ach einer aktuellen Untersuchung variiert etwa der<br />

Personalschlüssel in stationären Einrichtungen von Bun<strong>des</strong>land zu Bun<strong>des</strong>land<br />

beträchtlich. So zeigt sich, dass eine stationäre Einrichtung in Mecklenburg<br />

Vorpommern mit bis zu 30 weniger Personal auskommen muss als eine<br />

vergleichbare Einrichtung in Baden Württemberg oder Sachsen. ier zeigt sich ein<br />

Gefälle, dass übrigens nicht mehr zwischen Ost und West liegt, sondern eine<br />

ord-Süd Differenz deutlich markiert. Wenn dann neben der damit verbundenen<br />

Leistungsverdichtung auch noch das Gehaltsgefälle hinzukommt, wird deutlich, was<br />

den professionell Pflegenden in Mecklenburg Vorpommern abverlangt wird.<br />

Unbeschadet <strong>des</strong>sen muss aber betont werden, dass nach wie vor die Pflege<br />

mehrheitlich von und in der der Familie erbracht wird. Mit einer uote von ca. 70<br />

häuslicher Pflege liegt die Situation in MV im Bun<strong>des</strong>durchschnitt. Diese<br />

Größenordnung entspricht auch den Pflegepräferenzen, die Angehörige<br />

pflegebedürftiger Menschen in Repräsentativbefragungen äußern. Laut einer aktuellen


Fazit<br />

Umfrage vom Institut für Demoskopie Allensbach (2011) präferieren 76 der<br />

Personen mit einem pflegebedürftigen Angehörigen die häusliche Pflege (ambulante<br />

Pflege 21 und Pflegeheim ). Die Bereitschaft, pflegebedürftige Angehörige in<br />

ein stationäres Obhut zu geben, ist also äußerst gering ausgeprägt. Dies wurde auch<br />

bei der Befragung von Angehörigen im Rahmen <strong>des</strong> Modellprojektes <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Sozialps chiatrie M-V hinreichend deutlich.<br />

Allerdings zeigen die Erfahrungen, dass das familiäre Pflegearrangement nicht immer<br />

den Belastungen <strong>des</strong> Alltags standhält. ach langer Zeit persönlichen Engagements<br />

und Aufopferung kapitulieren die Angehörigen oftmals, wenn der Betreuungsaufwand<br />

eine gewisse Schwelle überschreitet. Die Einweisung in ein Pflegeheim ist demzufolge<br />

nicht zwangsläufig die unmittelbare Folge einer somatischen Verschlechterung <strong>des</strong><br />

Gesundheitszustan<strong>des</strong> <strong>eines</strong> Pflegebedürftigen, sondern eher in der allmählichen<br />

berhitzung bzw. in der der krisenhaften Eskalation <strong>eines</strong> chronisch überforderten<br />

privaten Unterstützungss stems zu sehen. Vor diesem intergrund stellen sich<br />

eimeinweisungen tendenziell eher als Ergebnis einer sozialen als einer<br />

medizinischen Indikation dar.<br />

Soll aber die häusliche Pflege gestärkt werden, dann fehlen auch in MV weitere<br />

Angebote, die <strong>zur</strong> Entlastung der pflegenden Angehörigen beitragen können<br />

(Kurzzeitpflege, Urlaubspflege etc. aber auch die nötige ps chosoziale Unterstützung.)<br />

Ferner bedarf es einer niedrigschwelligen nfrastruktur mit eratungs ,<br />

etreuungs und Unterst tzungsangeb ten im S zialraum, die n den<br />

Angeh rigen auch tats chlich fr hzeitig angen mmen wird<br />

Mit der Initiierung und Unterstützung k mmunaler Pflegest tzpunkte hat die<br />

Lan<strong>des</strong>regierung hier einen wichtigen und zentralen Impuls gesetzt. Es sollte weiter<br />

daran gearbeitet werden, die Pflegestützpunkte flächendeckend zu etablieren. Ferner<br />

sollten die (bereits bestehenden und zukünftigen) Pflegestützpunkte konzeptionell<br />

weiterentwickelt werden, damit sie sich mit den gegebenen regionalen Strukturen und<br />

Ressourcen noch besser zu verzahnen und ihr kommunales Steuerungspotential - auf<br />

der Einzelfallebene und auf der Ebene <strong>des</strong> regionalen Versorgungss stems - weiter<br />

entfalten zu können.<br />

Grundsätzlich ist die Förderung ambulanter und teilstationärer Angebote durch die<br />

Lan<strong>des</strong>regierung zu begrüßen. Gerade in Mecklenburg Vorpommern ist mittelfristig<br />

auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit und <strong>des</strong> geringen Lohnniveaus mit einer hohen<br />

Altersarmut zu rechnen. Gleichzeitig wird der Pflegebedarf - etwa in Verbindung mit<br />

gerontops chiatrischen Erkrankungen - deutlich zunehmen. Der Versuch, auf den<br />

steigenden Pflegebedarf mit einer Kapazitätsausweitung im stationären Bereich zu<br />

reagieren, kann mittelfristig für die Kostenträger bzw. für die Kommunen zu einer<br />

schweren Belastung werden. Auch entspricht die Stärkung <strong>des</strong> ambulanten Sektors<br />

den Pflegepräferenzen der Bürgerinnen und Bürger. Insofern müssen alle politischen<br />

Anstrengungen unternommen werden, die ambulante und teilstationäre Pflege zu<br />

stärken, ihre Angebotspalette etwa mit Blick auf Demenz WGs oder<br />

niedrigschwelligen Betreuungsangeboten - zu differenzieren, die Schnittstellen der<br />

einzelnen Leistungen durch k mmunale Vernetzungen zu abzubauen und die<br />

Ressourcen einer nachbarschaftlichen ilfe im Sozialraum s stematisch und vor allem


- bei komple en ilfebedarfen - einzelfall rientiert zu erschließen. ier wäre auch<br />

ein wichtiger Ansatzpunkt für die konzeptionelle Weiterentwicklung der kommunalen<br />

Pflegest tzpunkte.<br />

Ziel muss es sein, strukturelle Voraussetzungen zu schaffen, die indi iduelle<br />

ilfearrangements im Lebensfeld möglich machen und stationäre eimaufenthalte<br />

dadurch <strong>zum</strong>in<strong>des</strong>t hinauszögern. Dabei müssen auch die strukturellen Differenzen<br />

zwischen urbanen und ländlichen Strukturen berücksichtigt werden. Der l ndliche<br />

aum erlangt deutlich mehr reati it t im Umgang mit bilit t und der<br />

Erreichbarkeit n ilfen Zentrale und erfolgreiche Konzeptionen wie etwa der<br />

sozialraumbezogene Kümmerer bzw. ein uartiersmanager müssen auf die<br />

besonderen Lebenslagen in den ländlichen Gebieten angepasst und umgesetzt werden.<br />

Ferner verlangt die Stärkung häuslicher Pflegearrangements auch eine Stärkung der<br />

Selbsthilfeaktivitäten für Angehörige sowie eine kommunale Infrastruktur (Wohnen<br />

Verkehr) , die durch Barrierearmut gekennzeichnet ist.<br />

Wem kann eine Verkammerung der nicht medizinischen Gesundheitsberufe<br />

nutzen?<br />

Was kann unter Beachtung der Selbstverwaltung eine Verkammerung<br />

bringen?<br />

Grundsätzlich bedeutet die Einrichtung einer Pflegekammer den Aufbau einer<br />

bürokratischen Verwaltungseinheit, die in Konkurrenz zu den großen Verbänden<br />

stehen würde, die als Arbeitgeber von Pflegekräften und Betreibern von<br />

Pflegeinrichtungen primär eigene Interessen vertreten.<br />

Das Berufsbild von Pflegekräften ist in der Gesellschaft eher gering geschätzt und<br />

reduziert sich als Stereot p auf Verrichtungen <strong>des</strong> Waschens , Anziehens und<br />

Fütterns .<br />

Der komple en und anspruchsvollen Anforderungsstruktur in der Pra is wird dieses<br />

öffentliche Image kaum gerecht. Die hohe Verantwortung und die damit verbundenen<br />

differenzierten ätigkeiten werden nicht <strong>zur</strong> Kenntnis genommen und schlagen sich<br />

auch in dem niedrigen Lohnniveau und den Arbeitsbedingungen nieder.<br />

Wie oben dargelegt, ist gerade in MV eine erhebliche Arbeitsverdichtung durch die<br />

geringe Personalbemessung vorgegeben. Schlechtes Image und auch die schwierigen<br />

Arbeitsbedingungen im Verbund mit dem niedrigen Lohnniveau sind für den<br />

Fachkräftemangel zentral verantwortlich.<br />

Demgegenüber bietet die Einrichtung einer Pflegekammer verschiedene Vorteile


Einer zielgerichteten Interessensvertretung von Pflegekräften (unabhängig von<br />

rägerinteressen oder berufsständischen Interessen anderer Kammern).<br />

Der ualifizierten Einflussnahme auf Ausbildung und Fort- und Weiterbildung<br />

von Pflegekräften.<br />

Der Aufwertung <strong>des</strong> Berufsbil<strong>des</strong> durch eigenständige Kammervertreter und<br />

ffentlichkeitsarbeit.<br />

Der ualifizierten Beratung politischer Gremien in der Weiterentwicklung der<br />

Infrastruktur der Pflege.<br />

azit:<br />

Angesichts <strong>des</strong> Fachkräftemangels sollte der Aufbau einer Pflegekammer anvisiert<br />

werden.<br />

ie sehen Sie durch den Gesetzentwurf hn und etreuungsangeb te<br />

f r demenzkranke enschen gew hrleistet elche<br />

Verbesserungsp tentiale und nklusi nsm delle sehen Sie, um die eilhabe<br />

zu erbessern<br />

Inwieweit der vorliegende Gesetzentwurf eine Differenzierung der ilfe vorantreibt,<br />

bleibt abzuwarten. Grundsätzlich muss die Angebotsstruktur für ambulante ilfen<br />

ausgebaut und differenziert werden. Eine besondere Bedeutung wird zukünftig vor<br />

allem den Demenz WGs zukommen. Demenz WGs können die Situation für<br />

demenzkranke Menschen in MV zweifellos verbessern, <strong>zum</strong>al die Betreuungsdichte in<br />

Demenz WGs höher sein kann als in klassischen stationären Einrichtungen. Dabei ist<br />

aber zu berücksichtigen, dass verbindliche ualitätsstandards entwickelt werden<br />

müssen, die die Versorgungs ualität festschreiben. Gleichzeitig müssen auch<br />

wirtschaftliche Anreize für die Leistungserbringer bestehen, dieses Angebotsmodul zu<br />

etablieren. Auch sollten Demenz WGs auch mit Blick auf ihre Kosten eine Alternative<br />

zu stationären Einrichtungen darstellen, <strong>zum</strong>in<strong>des</strong>t nicht teurer sein.<br />

Die eilhabe kann ferner dadurch gestärkt werden, dass die ilfen sozialräumlich<br />

stärker ausgebaut werden. In MV laufen derzeit erste Pilotstudien (Modellprojekt<br />

Länger leben in MV <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> Sozialps chiatrie MV e.V.) <strong>zur</strong><br />

sozialräumlich orientierten Fallsteuerung (unter Einbindung der Leistungserbringer,<br />

der medizinischen Profession und der Leistungsträger) für Menschen mit komple en<br />

ilfebedarfen. Durch die s stematische Vernetzung von ambulanten ilfen mit<br />

ps chosozialen Ressourcen aus dem jeweiligen uartier sollen individuelle<br />

ilfearrangements konzipiert werden, die stationäre eimeinweisungen <strong>zum</strong>in<strong>des</strong>t<br />

deutlich hinauszögern.<br />

azit: Es sollten weitere Initiativen der Lan<strong>des</strong>regierung folgen, um - mit Blick etwa der<br />

Demenz WGs oder <strong>des</strong> uartiersmanagements - notwendige Akzente zu setzen.


alten Sie egelungen <strong>zur</strong> Einbeziehung zi ilgesellschaftlicher Akteure f r<br />

sinn ll<br />

Zur Ergänzung der ilfen sind ehrenamtliche und nachbarschaftliche ilfen sehr<br />

sinnvoll, vor allem mit Blick auf die eilhabe. Dazu sind finanzielle Anreize<br />

notwendig. Gleichwohl sei angemerkt, dass diese Akteure aber auch der<br />

professionellen Begleitung und Steuerung bedürfen. Es ist wenig nachhaltig, ohne<br />

fachliche Fundierung und Unterstützung, ehrenamtlich engagierte Bürger und<br />

Bürgerinnen in die Pflege zu integrieren.<br />

elche glichkeiten sehen Sie, um die akti e lle und die<br />

Steuerungsm glichkeit der mmunen im Pr zess der<br />

Pflegestrukturplanung zu st rken und perati n zu f rdern<br />

Durch die Vernetzung aller Akteure in einer Region unter der Regie der Kommune<br />

könnte das <strong>zum</strong> eil <strong>des</strong>truktive Marktgeschehen im Feld der Anbieter entschärft<br />

und abgestimmte Planungen auf der Ebene <strong>des</strong> S stems und ggfls. auch auf der<br />

Einzelfallebene entwickelt werden. Auch dazu gibt es mittlerweile in MV bzw. in<br />

verschiedenen Gebietskörperschaften erste Ansätze und Erfahrungen. ier käme auch<br />

den Pflegestützpunkten ein wichtiges Aufgabenfeld zu. Pflegestützpunkte sollten nicht<br />

nur Anlaufstellen für akute Beratungsbedarfe sein, sondern sie sollten in die<br />

kommunale Steuerung der pflegerischen Versorgung stärker als bisher integriert<br />

werden.<br />

Andreas Speck<br />

- Geschäftsführung -


Anlage 10


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/220<br />

1 .11.2012<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/220<br />

ffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Hierzu die zusammengefasste <strong>Stellungnahme</strong> der LIGA<br />

der Spitzenverbände


<strong>Stellungnahme</strong> der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-<br />

Vorpommern e. V. <strong>zur</strong> öffentlichen Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung,<br />

Gesundheit und Soziales im Landtag Mecklenburg-Vorpommern <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Mitglieder <strong>des</strong> Ausschusses, meine Damen und Herren,<br />

herzlichen Dank für die Möglichkeit, Ihnen heute auf Fragstellungen <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der<br />

Lan<strong>des</strong>regierung <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechtes DS 111 in Verbindung mit dem Antrag der<br />

Fraktionen der SPD und CDU Pflege braucht Qualität und Anerkennung DS 11 zu antworten und<br />

die Möglichkeit, dies im Rahmen einer öffentlichen Anhörung zu tun. Die LIGA der Spitzenverbände der<br />

Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern e. V. hat zu dem <strong>Gesetzes</strong>entwurf der<br />

Lan<strong>des</strong>regierung bereits mit Schreiben vom 1 . uli 2012 Stellung genommen.<br />

Wir sind dankbar dafür, dass bereits einzelne Anregungen und Hinweise aus dieser <strong>Stellungnahme</strong> im<br />

aktuellen <strong>Gesetzes</strong>entwurf <strong>zum</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerecht vom 11. September 2012 berücksichtigt wurden.<br />

itte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns bei der schriftlichen eantwortung auf einige Fragestellungen<br />

konzentriert haben, die aus unserer Sicht vornehmlich mit den Drucksachen in Verbindung<br />

stehen und den mündlichen Vortrag auf vorrangig zu berücksichtigende Schwerpunkte ausgerichtet<br />

haben. Unabhängig davon beantworten wir auch ergänzende oder weitergehende Fragen gern, im<br />

Rahmen dieser Anhörung aber auch zu einer anderen Zeit<br />

Zunächst nehmen wir ezug auf eine ernfrage der Anhörung, der Frage 1. Wie bewerten Sie den<br />

Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts vom 11.09.2012<br />

Das un<strong>des</strong>sozialgericht hat die Vorarbeiten der geplanten ovellierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes in<br />

hohem Maße beeinflusst, um nicht zu sagen überschattet. Die Entscheidungen <strong>des</strong> SG vom 0 .<br />

September <strong>zur</strong> Umlagefähigkeit betriebsnotwendiger Aufwendungen nach 2 SG I sind von<br />

verschiedenen Aspekten geprägt. Diese Entscheidungen setzen neue Maßstäbe, wie Aufwendungen,<br />

die nicht der Pflegevergütung nach 2 Abs. 1 SG V allg. Pflege und etreuung, Unterkunft und<br />

Verpflegung zu<strong>zur</strong>echnen sind, berechnet und gegenüber den ewohnern geltend gemacht werden<br />

können, sofern diesen Aufwendungen keine öffentliche Förderung zugrunde liegt.<br />

Mit der daraus resultierenden Abkehr von rein pauschalierten Investitionsaufwendungen, dem<br />

achweis <strong>des</strong> tatsächlichen oder sicher entstehenden Aufwan<strong>des</strong> bei transparenter erechnung<br />

sowie dem Grundsatz einer rechnerischen Umlage - vergleichbar einer ebenkostenabrechnung im<br />

Mietrecht – allerdings ausdrücklich ohne ede Wertung, ob und inwieweit die eweilige Umlagehöhe<br />

angemessen ist hat der rechtsprechende Senat die Ausgestaltung in die Verantwortung der<br />

onkretisierung <strong>des</strong> un<strong>des</strong> und der Länder gelegt, <strong>zum</strong>al auch bei einer auf das Mietrecht<br />

vorgenommenen Pro ektion, auch pauschalierte, oder besser formuliert gleichmäßig auf einen<br />

längeren Zeitraum verteilte Umlagen durchaus nicht unüblich sind.<br />

Das gilt sowohl für ebenkostenabrechnungen und deren <strong>zur</strong> einmaligen elastungsmin-derung<br />

monatlich folgenden Abschlags voraus zahlungen als auch für die otwendigkeit, abgeschlossene<br />

Modernisierungsmaßnahmen nicht in einem etrag auf die Mieter umzulegen, sondern z. . mit einem<br />

monatlich – also gleichmäßig verteilt - zu entrichtenden Modernisierungszuschlag auf die Miete<br />

zu berechnen.<br />

ach dem eschluss <strong>des</strong> Deutschen un<strong>des</strong>tages über das Gesetz <strong>zur</strong> Regelung <strong>des</strong><br />

Assistenzpflegebedarfs vom 09.11.2012, für das noch die Zustimmung durch den un<strong>des</strong>rat<br />

erforderlich ist, soll es den Lan<strong>des</strong>gesetzgebern möglich sein, Pauschalierungen in einem<br />

angemessenen Verhältnis <strong>zur</strong> tatsächlichen Höhe bei Instandhaltungs- und<br />

Instandsetzungsaufwendungen zu berücksichtigen, um Pflegebedürftige vor unangemessenen<br />

elastungen zu schützen aber auch um zusätzliche ürokratieaufwendungen für die<br />

Pflegeeinrichtungen zu vermeiden. Dies gilt für den stationären wie für den ambulanten Pflegebereich<br />

gleichermaßen.


ach der euregelung sind zudem die apitalkosten als osten für Eigen- und Fremdkapital für<br />

Maßnahmen nach 2 Absatz 2 r. 1 SG I künftig einheitlich unabhängig von der Art ihrer<br />

Finanzierung zu behandeln. Damit wären sowohl die Eigenkapitalkosten als auch Fremdkapitalkosten<br />

im Rahmen der betriebsnotwendigen Investitionskosten berücksichtigungsfähig.<br />

Die Urteile <strong>des</strong> SG sahen demgegenüber vor, dass Eigenkapitalzinsen künftig zusätzlicher estandteil<br />

der Pflegevergütung gemäß 2 Absatz 1 SG I sein sollten.<br />

Finanzierungsentscheidungen über das Verhältnis von Eigenkaptal zu Fremdkapital werden von den<br />

Einrichtungsträgern in einem einheitlichen und s stematischen Zusammenhang vorgenommen.<br />

Deshalb ist eine s stematische rennung und unterschiedliche ehandlung von Eigen- und<br />

Fremdkapitalzinsen schwierig umsetzbar. Aus diesem Grund ist die <strong>Gesetzes</strong>änderung einer<br />

einheitlichen ehandlung von apitalkosten für Maßnahmen nach 2 Absatz 2 r. 1 SG I<br />

ausdrücklich zu begrüßen.<br />

Deshalb ist in § 10 Absatz 1 LPflegeG neben der estimmung zu den Fremdkapitalkosten in der<br />

derzeitigen <strong>Entwurf</strong>sfassung r. 2 nach wie vor die erücksichtigung von Eigenkapitalzinsen r.<br />

erforderlich. Wir schlagen folgende Formulierung vor<br />

„3. Zinsen für mit Eigenkapital finanzierte betriebsnotwendige Aufwendungen in Höhe <strong>des</strong> <strong>zum</strong><br />

Zeitpunkt der Investitionen marktüblichen Zinssatzes,“<br />

Darüber hinaus machen wir für die erücksichtigung pauschaler Instandhaltungs- und<br />

Instandsetzungsaufwendungen folgenden Vorschlag<br />

„4. die Instandhaltung und Instandsetzung der Anlagegüter nach Nr. 1. Die Ermittlung erfolgt<br />

adäquat <strong>zur</strong> bilanziellen Behandlung auf der Grundlage der tatsächlich entstandenen<br />

durchschnittlichen Aufwendungen in einem Zeitraum der letzten drei Jahre. Diese<br />

Aufwendungen werden in gleichbleibenden Beträgen über einen Zeitraum von höchstens drei<br />

Jahren den Pflegebedürftigen in Rechnung gestellt. Dabei ist die tatsächliche Belegung zu<br />

berücksichtigen.<br />

Die Zustimmung der gesonderten Berechnung außergewöhnlicher oder unvorhersehbarer<br />

Aufwendungen bleibt davon unberührt.“<br />

Den vorgeschlagenen Zeitraum von drei ahren halten wir für geeignet, um die erforderliche<br />

ransparenz und achvollziehbarkeit gegenüber den Pflegebedürftigen und der zuständigen<br />

Lan<strong>des</strong>behörde nachzuweisen sowie erhebliche Schwankungen der Instandhaltungs- und<br />

Instandsetzungskosten für die Pflegebedürftigen und zusätzlichem erheblichen ürokratieaufwand zu<br />

vermeiden. Allerdings muss, im Rahmen dieses Zeitraumes eine euberechnung aufgrund<br />

unvorhersehbarer bzw. außergewöhnlicher elastungen möglich sein.<br />

ezüglich § 10 Absatz 3 LPflegeG weisen wir darauf hin, dass die ompetenz <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>gesetzgebers, die gesonderte erechnung nicht geförderter Aufwendungen der Höhe nach zu<br />

beschränken, den Entwicklungen in der Rechtsprechung, die vom Gedanken der erücksichtigung der<br />

tatsächlich entstandenen Aufwendungen getragen sind, entgegensteht.<br />

Wir schlagen daher vor, § 10 Absatz 3 ersatzlos zu streichen.<br />

edenfalls ist, damit die Standards für die Pflegebedürftigen auch mit lick auf die<br />

Einrichtungenmin<strong>des</strong>tbauverordnung M-V erhalten bleiben können eine Anpassung der Höhe der<br />

berücksichtigungsfähigen Aufwendungen erforderlich Der aukosteninde berücksichtigt die<br />

durchschnittliche Entwicklung der Aufwendungen, die den Unternehmen bei der Erbringung ihrer<br />

Leistungen entstehen sowie die Umsatzsteuer bis 200 1 seit 200 19 .<br />

Die derzeit gedeckelten Aufwendungen sind, trotz erheblich gestiegener osten, im auwesen und bei<br />

der Ausstattung, seit 199 gleich geblieben.<br />

Deshalb sollte min<strong>des</strong>tens die Regelung aufgenommen werden, die Aufwendungen nach § 10<br />

Absatz 3 um den jährlichen Baukostenindex anzupassen.<br />

Der vorliegende <strong>Gesetzes</strong>entwurf sieht in § 10 Absatz 4 keine <strong>Änderung</strong> vor – demnach sollen


einmalige Aufwendungen für Gebäude und technische Anlagen weiterhin mit dem für zu<br />

Wohnzwecken genutzte Gebäude bestimmten Abschreibungssatz in Höhe von 2 v. H. gelten.<br />

Abschreibungen bilden im Allgemeinen den plan- bzw. außerplanmäßigen leistungsbezogenen<br />

Werteverzehr <strong>des</strong> eingesetzten Anlagevermögens ab. In der Pra is wird sich <strong>zur</strong> Feststellung der<br />

Abschreibungszeiträume in der Regel an den steuerlichen Abschreibungstabellen <strong>des</strong><br />

un<strong>des</strong>ministeriums für Finanzen orientiert, die aus statistischen Zahlen der Finanzämter regelmäßig<br />

erstellt und ährlich aktualisiert werden. Abgestellt wird dabei auch e plizit auf einen Werteverzehr<br />

durch unterschiedliche utzungsarten beis pielsweise ist auch in Absatz<br />

Einkommensteuergesetz eine allgemeine Abschreibung für betriebliche, nicht zu Wohnzwecken<br />

genutzte Gebäude in Höhe von v. H. vorgesehen, hingegen für zu Wohnzwecken genutzte Gebäude<br />

eine Abschreibung in Höhe von 2 v. H.<br />

Der un<strong>des</strong>finanzhof hat bereits höchstrichterlich entschieden, dass es sich bei Einrichtungen der<br />

stationären Altenhilfe -pflege gerade nicht um zu Wohnzwecken genutzte Gebäude handelt.<br />

Vor diesem Hintergrund sowie dem Umstand, dass sich mit einer eibehaltung dieser Regelung der<br />

tatsächliche Werteverzehr durch die intensive utzung der Anlagegüter im ereich der Altenhilfe -<br />

pflege nicht abbilden lässt, sollten die steuerlichen Regelungen, die bisher nur für 10 Absatz Satz<br />

1, 2. Halbsatz galten, auch für Aufwendungen für Gebäude und technische Anlagen angewendet<br />

werden.<br />

Wir schlagen vor, 10 Absatz wie folgt zu ändern<br />

„Einmalige Aufwendungen für Gebäude, technische Anlagen und sonstige<br />

abschreibungsfähige Anlagegüter mit dem jeweiligen Vomhundertsatz nach den<br />

steuerrechtlichen Bestimmungen in linearer Höhe berechnet werden. Bei Nachweis sind<br />

höhere handelsrechtliche Abschreibungen zulässig. Bei ständig wiederkehrenden<br />

Aufwendungen gilt als Nutzungsdauer jeweils der Zeitraum, für den die Kosten anfallen.<br />

Tilgungen sind aus Abschreibungen vorzunehmen.“<br />

Da <strong>zum</strong> etzigen Zeitpunkt noch offen ist, wann die euregelungen durch die <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Assistenzpflegebedarfsgesetzes in raft treten, können wir uns auch vorstellen, dass die<br />

vorgesehenen <strong>Änderung</strong>en <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechtes zunächst unter eibehaltung <strong>des</strong> etzigen<br />

Wortlautes <strong>des</strong> 10 LPflegeG <strong>zum</strong> 1. anuar 201 in raft treten und eine spätere erücksichtigung<br />

der euregelungen <strong>des</strong> 2 Absatz SG I im Lan<strong>des</strong>pflegegesetz M-V erfolgt.<br />

An der näheren Ausgestaltung beteiligen wir uns als LIGA sehr gerne um eine zielführende<br />

Umsetzung im Interesse der Pflegebedürftigen zu erreichen.<br />

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Frage der estandskraft der bestehenden escheide für<br />

Investitionskosten der Pflegeeinrichtungen über den 1. anuar 201 hinaus. Für die<br />

Planungssicherheit der Pflegeeinrichtungen im ahr 201 sind hierzu schnellstmöglich verbindliche<br />

Aussagen zu treffen. Wir gehen davon aus, dass beispielsweise in bergangsbestimmungen<br />

Regelungen getroffen werden, die die estandskraft der vorhandenen escheide sichern. Dies ist<br />

erforderlich, weil eine euverhandlung der Pflegevergütungen und Investitionskosten für sämtliche<br />

Pflegeeinrichtungen im Land mit Inkrafttreten <strong>des</strong> neugefassten LPflegeG aus unserer Sicht nicht<br />

umsetzbar ist.<br />

Auf die Fragen 2. bis . gehen wir im Zusammenhang ein<br />

2. Wie bewerten Sie die Formulierung <strong>des</strong> neuen 1 Absatz 2<br />

. Inwieweit ist durch diese Formulierung eine Entlohnung nach arif im Pflegebereich zwingend<br />

. Inwieweit könnte die in Absatz formulierte Absicht, nur noch etriebe zu fördern, die ariflohn<br />

zahlen, zielgenauer formuliert werden<br />

Laut Statischem un<strong>des</strong>amt liegt die derzeitige Vergütung der Pflegekräfte in Mecklenburg-<br />

Vorpommern unter Vernachlässigung der arifbindung und deren struktureller Verteilung innerhalb<br />

<strong>des</strong> un<strong>des</strong>gebietes sowie der Arbeitszeiten im unteren Drittel <strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten Vergleiches und<br />

belegen die deutlichen Unterschiede zwischen alten und neuen un<strong>des</strong>ländern Dies wird auch durch<br />

die vorliegenden Zahlen für das ahr 2011 in der Anlage 1 bestätigt.<br />

Auch die Festschreibung der Min<strong>des</strong>tlöhne für Hilfskräfte in der Pflege mit einem West- st-Gefälle<br />

trägt nicht <strong>zur</strong> Angleichung der Vergütungsstrukturen bei, sondern untermauert diese noch weiter.


Mit der vorgeschlagenen Ergänzung um den Absatz 2 in 1 unterstreicht das Land die gemeinsame<br />

Verantwortung aller eteiligten für eine angemessene Vergütung der Pflege- und etreuungskräfte im<br />

Rahmen der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung <strong>zur</strong> Gewährleistung einer bedarfsgerechten<br />

Versorgungsstruktur. Dabei soll sich die Vergütung an den einschlägigen ariflöhnen im Pflegebereich<br />

orientieren. Wir unterstützen diesen Vorschlag ausdrücklich, <strong>zum</strong>al zu den großen Herausforderungen<br />

an die Pflege in unserem Land die Sicherstellung und weitere Gewinnung von Fachkräften im ereich<br />

der Pflege gehört unabdingbare Voraussetzung hierfür sind insbesondere auch leistungsgerechte und<br />

attraktive Arbeits- und Vergütungsbedingungen.<br />

Allerdings ist die vorgeschlagene Formulierung in 1 Absatz 2 nicht zielgenau. So erschließt sich<br />

nicht zwangsläufig, was unter „einschlägigen“ Tarifen zu verstehen ist. Diese Formulierung birgt somit<br />

das Risiko unterschiedlicher Auslegungsmöglichkeiten Sind unter einschlägigen ariflöhnen nur<br />

solche im Sinne <strong>des</strong> arifvertragsgesetzes zu verstehen oder beabsichtigt die Lan<strong>des</strong>regierung hier<br />

ausschließlich die Festlegung einer „Untergrenze“ im Sinne von Min<strong>des</strong>tlöhnen nach der Verordnung<br />

<strong>des</strong> un<strong>des</strong>ministeriums für Arbeit und Soziales über zwingende Arbeitsbedingungen für die<br />

Pflegebranche<br />

Eine Verpflichtung, sich lediglich an einschlägigen ariflöhnen zu orientieren, bewirkt nicht die für die<br />

ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeinrichtungen dringend notwendige Rechtssicherheit<br />

und Rechtsverbindlichkeit – insbesondere gegenüber den ostenträgern, ohne dass ein Eingriff in die<br />

arifautonomie erfolgt. Eine konkretere Formulierung, die insbesondere auch die Anerkennung<br />

tarifvertragsähnlicher Vergütungsregelungen sicherstellt, würde durch die Streichung <strong>des</strong> letzten<br />

Halbsatzes und nachstehender Ergänzung erreicht werden<br />

„Dabei sind bestehende tarifvertragliche und tarifvertragsähnliche Vergütungsregelungen<br />

stets angemessen und im Pflegesatz zu berücksichtigen“.<br />

Auch auf die Fragen . bis . und 1 . gehen wir im Zusammenhang ein<br />

. Wie bewerten Sie das Auslaufenlassen <strong>des</strong> Pflegewohngelds ab 201 , formuliert in dem<br />

neuen Absatz 2 in 9<br />

. Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser Variante auf die gegenwärtigen und künftigen<br />

Heimbewohner, auf die Heimträger und auf die kommunalen Haushalte ein<br />

. Wie bewerten Sie, dass mit der geplanten euregelung <strong>des</strong> Pflegewohngelds der<br />

Lan<strong>des</strong>haushalt im ahr 201 2 Millionen Euro einsparen soll, bei der kommunalen Hilfe <strong>zur</strong><br />

Pflege aber nur Mehrausgaben von 1 Million Euro erwartet<br />

1 . Wie bewerten Sie die euregelung <strong>zum</strong> Pflegewohngeld unter dem Aspekt der Steuerung der<br />

Pflegeversorgung<br />

Durch die beabsichtigte Ergänzung <strong>des</strong> 9 Absatz 2 wird das Pflegewohngeld ab dem 01.01.201 nur<br />

noch den Pflegebedürftigen gewährt, die bereits Pflegewohngeld für den Monat Dezember 2012 erhalten<br />

haben oder bis <strong>zum</strong> 1. Dezember 2012 beanspruchen konnten. Wir tragen die beabsichtigte<br />

Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> als dritte Säule der Investitionskostenrefinanzierung Pflegewohngeld,<br />

ewohner, Sozialhilfe k<strong>eines</strong>falls mit. Durch den Wegfall <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> entzieht sich<br />

das Land entzieht zukünftig auch seiner unmittelbaren Infrastrukturverantwortung hinsichtlich<br />

vollstationärer Pflegeeinrichtungen, hinterlässt eine von Wettbewerbsverzerrungen gekennzeichnete<br />

Struktur und bürdet die Lasten der Investitionskosten alleine den Pflegebedürftigen und dem Sozialhilfeträger<br />

auf, wodurch ein weiterer eitrag <strong>zur</strong> Steigerung der Altersarmut entsteht. Dies belegen auch<br />

die mit der egründung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf dargestellten finanziellen Auswirkungen. Auch der Zweck<br />

für die damalige Einführung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong>, nämlich die Vermeidung stark differierender<br />

Heimentgelte zwischen ewohnern geförderter und nicht geförderter Pflegeeinrichtungen aufgrund<br />

unterschiedlicher Investitionsaufwendungen ist nicht entfallen. Wir gehen davon aus, dass der Wegfall<br />

<strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> neben deutlichen Auswirkungen auf die elastungen der örtlichen räger der<br />

Sozialhilfe negative Auswirkungen auf die erforderliche pflegerische Versorgungsstruktur hat. Durch<br />

die Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> müssen ewohner, über die bisherige ffenlegung ihres Ein-


kommens hinaus, bei Anträgen auf Sozialhilfe auch ihr ggf. noch verbliebenes Vermögen offen legen.<br />

Wir sehen dies als zusätzlichen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht und die Würde der ewohner.<br />

Wir verweisen in diesem Zusammenhang schließlich auf die ovellierungsbestrebungen für das<br />

Lan<strong>des</strong>pflegegesetz in ordrhein-Westfalen, hier vertritt die Lan<strong>des</strong>regierung die Auffassung, dass<br />

sich das Pflegewohngeld sozialpolitisch grundsätzlich bewährt hat und bekennt sich daher weiterhin<br />

ausdrücklich zu diesem Förderinstrument.<br />

Wir fordern daher, die Regelung <strong>zur</strong> Gewährung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> beizubehalten.<br />

Sofern diese Forderung keine Berücksichtigung findet, müssen die aus dem Wegfall <strong>des</strong><br />

Pflegewohngel<strong>des</strong> resultierenden Einsparungen, im Lan<strong>des</strong>haushalt zweckgebunden für den<br />

Ausbau der pflegerischen Infrastruktur eingesetzt werden und im LPflegeG M-V gesetzlich<br />

verankert werden.<br />

Auch die eantwortung der Fragen .und 9. verbinden wir miteinander<br />

. Wie bewerten Sie die Anpassung der Förderarchitektur<br />

9. Inwieweit ist es inhaltlich und zeitlich angemessen, dass das Land ab 201 vor allem<br />

Pflegeeinrichtungen im ambulanten und teilstationären ereich fördern will<br />

Der vorliegende <strong>Gesetzes</strong>entwurf folgt strukturell dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ wie er auch<br />

im SG I verankert ist. Eine reine Verschiebung der Förderarchitektur ist edoch für die ewältigung<br />

der zukünftigen Herausforderungen nicht ausreichend.<br />

Eine Anpassung der Förderarchitektur zugunsten ambulanter Strukturen wird aus dem vorliegenden<br />

<strong>Gesetzes</strong>entwurf nicht erkennbar. Zur Umsetzung <strong>des</strong> Grundsatzes „ambulant vor stationär“<br />

und <strong>zur</strong> Stärkung ambulanter Strukturen bedarf es min<strong>des</strong>tens verbindlicher Regelungen der öffentlichen<br />

Förderung betriebsnotwendiger Investitionsaufwendungen ambulanter Pflegeeinrichtungen<br />

durch die Landkreise und kreisfreien Städte. Da sich in der Pra is gezeigt hat, dass seit der Ein-<br />

führung <strong>des</strong> LPflegeG M-V <strong>zum</strong> 1. anuar 200 , die Förderung von dieser Aufwendungen <strong>zur</strong><br />

Entlastung der ambulant versorgten Pflegebedürftigen kontinuierlich abgebaut wurde und seit ahren<br />

nicht mehr besteht. Deshalb ist eine auf Freiwilligkeit beruhende estimmung als nicht zielführend<br />

abzulehnen. Sofern dies, z. . aus onne itätsgründen nicht erfolgen kann, ist die nicht umgesetzte<br />

Förderung durch die Landkreise und kreisfreien Städte durch eine entsprechende Lan<strong>des</strong>förderung<br />

auszuglei-chen oder die bisherige Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte durch die<br />

Zuständigkeit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu ersetzen. Für diesen Fall schlagen wir vor, Absatz 1 wie folgt zu<br />

formulieren<br />

„Das Land fördert die betriebsnotwendigen Aufwendungen nach § 82 Absatz 2 Nr. 1 und 3 <strong>des</strong><br />

Elften Buches Sozialgesetzbuch von ambulanten Einrichtungen, soweit und solange ein<br />

Versorgungsvertrag nach § 72 <strong>des</strong> Elften Buches Sozialgesetzbuch für sie besteht oder <strong>des</strong>sen<br />

Abschluss unmittelbar bevorsteht.“<br />

Grundsätzlich kann aus unserer Sicht in einer zukünftigen Pflege infra struktur oder veränderten<br />

Förderarchitektur nicht auf teilstationäre und vollstationäre Einrichtungen verzichtet werden, die daher<br />

ebenfalls angemessen zu fördern sind, <strong>zum</strong>al die Entwicklung der Anzahl Pflegebedürftiger und deren<br />

angemessene sowie würdevolle etreuung und Pflege als gesamtgesellschaftliche Herausforderung<br />

anzusehen sind. Auch wir werden mal älter und dann


Anlage 11


Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

. Wahlperiode<br />

Sozialausschuss<br />

Ausschussdrucksache 6/217<br />

1 .11.2012<br />

Inhalt<br />

Ausschussdrucksache 6/217<br />

ffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts


LIGA M-V. e.V. A.- ebel-Straße 190 Schwerin<br />

Landtag Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung,<br />

Gesundheit und Soziales<br />

Frau Martina egtmeier<br />

Lenn straße 1<br />

190 Schwerin<br />

per E-Mail sozialausschuss landtag-mv.de<br />

Öffentliche Anhörung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung<br />

<strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Sehr geehrte Frau egtmeier,<br />

Schwerin, 09.11.2012<br />

anliegend erhalten Sie die <strong>Stellungnahme</strong> der LIGA der Spitzenverbände der Freien<br />

Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern e. V. <strong>zum</strong> Fragenkatalog <strong>zur</strong> öffentlichen<br />

Anhörung im Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales im<br />

Landtag Mecklenburg-Vorpommern <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

ernd ünker<br />

Vorsitzender


<strong>Stellungnahme</strong> der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in<br />

Mecklenburg-Vorpommern e. V. <strong>zum</strong> Fragenkatalog <strong>zur</strong> öffentlichen Anhörung im<br />

Ausschuss für Arbeit, Gleichstellung, Gesundheit und Soziales im Landtag<br />

Mecklenburg-Vorpommern <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

am 9. ktober 2012 erreichte uns der Fragenkatalog <strong>des</strong> Ausschusses für Arbeit,<br />

Gleichstellung, Gesundheit und Soziales im Landtag Mecklenburg-Vorpommern <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts.<br />

Zunächst bedanken wir uns für die Möglichkeit, im Rahmen <strong>des</strong> Anhörungsverfahrens am<br />

1 . ovember 2012 hierzu Stellung nehmen zu dürfen.<br />

Zu den einzelnen Fragen äußern wir uns wie folgt<br />

zu Frage 1. Wie bewerten Sie den Gesetzentwurf der Lan<strong>des</strong>regierung <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechts vom 11.09.2012<br />

eben dem erklärten Ziel der Lan<strong>des</strong>regierung, die Förderarchitektur <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes den zukünftigen Herausforderungen an die Pflege anzupassen, soll mit<br />

dem vorgelegten <strong>Gesetzes</strong>entwurf insbesondere die Rechtsprechung <strong>des</strong><br />

un<strong>des</strong>sozialgerichts SG vom . September 2011 <strong>zur</strong> Umlagefähigkeit betriebsnotwendiger<br />

Aufwendungen nach 2 <strong>des</strong> Elften uches Sozialgesetzbuch SG I berücksichtigt<br />

werden. Das SG hat in seinen Entscheidungen unter anderem festgestellt, dass die bisherige<br />

Pra is der Genehmigung von Pauschalen für die laufenden Instandsetzungs- und<br />

Instandhaltungskosten sowie pauschalierter elegungs uoten nicht mehr zulässig ist, weil nur<br />

noch solche eträge umlagefähig seien, die einem räger tatsächlich entstanden sind.<br />

Weiterhin hat das SG entschieden, dass Eigenkapitalzinsen den Pflegebedürftigen nicht<br />

mehr im Rahmen der Investitionskosten nach 2 Absatz SG I in Rechnung gestellt<br />

werden dürfen.<br />

Die LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mecklenburg-Vorpommern e. V.<br />

hat zu dem <strong>Gesetzes</strong>entwurf bereits mit Schreiben vom 1 . uli 2012 Stellung genommen.<br />

Positiv hervorzuheben ist zunächst, dass einzelne Anregungen und Hinweise aus dieser<br />

<strong>Stellungnahme</strong> im aktuellen <strong>Gesetzes</strong>entwurf <strong>zum</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerecht vom 11. September<br />

2012 berücksichtigt wurden.<br />

Allerdings ist die bisher von der Lan<strong>des</strong>regierung geäußerte Absicht der erücksichtigung der<br />

Urteile <strong>des</strong> SG nach unserem Dafürhalten letztlich noch nicht konse uent umgesetzt worden.<br />

Aus diesen Gründen sollte aus unserer Sicht der Gesetzentwurf noch präzisiert werden.<br />

Wir erlauben uns, in diesem Zusammenhang auf den <strong>Änderung</strong>santrag der<br />

un<strong>des</strong>tagsfraktionen der CDU CSU und FDP <strong>zum</strong> <strong>Entwurf</strong> <strong>eines</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> Regelung <strong>des</strong><br />

Assistenzpflegebedarfs in stationären Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen<br />

Assistenzpflegebedarfsgesetz vom 1 . ktober 2012 zu verweisen. Danach soll es den<br />

Lan<strong>des</strong>gesetzgebern aufgrund einer <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> 2 Absatz SG I möglich sein,<br />

Pauschalierungen in einem angemessenen Verhältnis <strong>zur</strong> tatsächlichen Höhe bei<br />

Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwendungen zu berücksichtigen. Die Einbringung <strong>des</strong><br />

<strong>Änderung</strong>santrages begrüßen wir ausdrücklich, da durch die entsprechenden estimmungen<br />

sowohl der Schutz der Pflegebedürftigen vor überhöhten, erheblich schwankenden<br />

elastungen gewahrt wird als auch zusätzliche ürokratieaufwendungen für die


Pflegeeinrichtungen vermieden werden. Dies gilt für den stationären wie für den ambulanten<br />

Pflegebereich gleichermaßen.<br />

Da das Gesetzgebungsverfahren hierzu noch nicht abgeschlossen ist, konnten die<br />

entsprechenden Regelungen bisher im <strong>Gesetzes</strong>entwurf <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>pflegerechtes noch nicht berücksichtigt werden. Wir regen daher eine entsprechende<br />

Auseinandersetzung insbesondere im Zusammenhang mit den vorgesehenen euregelungen<br />

im Lan<strong>des</strong>pflegegesetz M-V im ereich der Investitionskosten und unseren Hinweisen in der<br />

entsprechenden <strong>Stellungnahme</strong> dringend an.<br />

In dem benannten <strong>Änderung</strong>santrag sind zudem die apitalkosten als osten für Eigen- und<br />

Fremdkapital für Maßnahmen nach 2 Absatz 2 r. 1 SG I künftig einheitlich unabhängig<br />

von der Art ihrer Finanzierung zu behandeln. Damit wären sowohl die Eigenkapitalkosten als<br />

auch Fremdkapitalkosten im Rahmen der betriebsnotwendigen Investitionskosten<br />

berücksichtigungsfähig. Die Urteile <strong>des</strong> SG sahen demgegenüber vor, dass<br />

Eigenkapitalzinsen künftig zusätzlicher estandteil der Pflegevergütung gemäß 2 Absatz 1<br />

SG I sein sollten.<br />

Die s stematische rennung und unterschiedliche ehandlung von Eigen- und<br />

Fremdkapitalzinsen ist schwierig, da Finanzierungsentscheidungen über das Verhältnis von<br />

Eigenkaptal zu Fremdkapital von den Einrichtungsträgern in einem einheitlichen und<br />

s stematischen Zusammenhang vorgenommen werden. Aus diesem Grund ist die<br />

vorgeschlagene <strong>Gesetzes</strong>änderung einer einheitlichen ehandlung von apitalkosten für<br />

Maßnahmen nach 2 Absatz 2 r. 1 SG I ausdrücklich zu begrüßen und daher aus<br />

unserer Sicht in 10 Absatz 1 LPflegeG neben der estimmung zu den Fremdkapitalkosten in<br />

der derzeitigen <strong>Entwurf</strong>sfassung r. 2 nach wie vor die erücksichtigung von<br />

Eigenkapitalzinsen r. erforderlich.<br />

Wir schlagen folgende Formulierung vor<br />

„3. Zinsen für mit Eigenkapital finanzierte betriebsnotwendige Aufwendungen in Höhe<br />

<strong>des</strong> <strong>zum</strong> Zeitpunkt der Investitionen marktüblichen Zinssatzes,“<br />

Darüber hinaus machen wir unter der Maßgabe der dargelegten <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> 2 Absatz<br />

SG I durch das Assistenzpflegebedarfsgesetz bezüglich der erücksichtigungsmöglichkeit<br />

pauschaler Instandhaltungs- und Instandsetzungsaufwendungen den folgenden Vorschlag<br />

„4. die Instandhaltung und Instandsetzung der Anlagegüter nach Nr. 1. Die Ermittlung<br />

erfolgt adäquat <strong>zur</strong> bilanziellen Behandlung auf der Grundlage der tatsächlich<br />

entstandenen durchschnittlichen Aufwendungen in einem Zeitraum der letzten drei<br />

Jahre. Diese Aufwendungen werden in gleichbleibenden Beträgen über einen Zeitraum<br />

von höchstens drei Jahren den Pflegebedürftigen in Rechnung gestellt. Dabei ist die<br />

tatsächliche Belegung zu berücksichtigen.<br />

Die Zustimmung der gesonderten Berechnung außergewöhnlicher oder<br />

unvorhersehbarer Aufwendungen bleibt davon unberührt.“<br />

Eine solche Regelung dient der Vermeidung von erheblichen Schwankungen der<br />

Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten für die Pflegebedürftigen und zusätzlichem<br />

erheblichen ürokratieaufwand.<br />

Den vorgeschlagenen Zeitraum von drei ahren halten wir für geeignet, um die erforderliche<br />

ransparenz und achvollziehbarkeit gegenüber den Pflegebedürftigen und der zuständigen<br />

Lan<strong>des</strong>behörde nachzuweisen. Im Rahmen dieses Zeitraumes muss allerdings die eweilige<br />

euberechnung aufgrund unvorhersehbarer bzw. außergewöhnlicher elastungen möglich<br />

sein.<br />

ezüglich 10 Absatz LPflegeG merken wir erneut an, dass die ompetenz <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>gesetzgebers, die gesonderte erechnung nicht geförderter Aufwendungen der Höhe<br />

nach zu beschränken, seit eher umstritten ist und den Entwicklungen in der Rechtsprechung,<br />

die vom Gedanken der erücksichtigung der tatsächlich entstandenen Aufwendungen<br />

getragen sind, entgegensteht.<br />

Wir schlagen daher vor, § 10 Absatz 3 ersatzlos zu streichen.


Soweit dem nicht gefolgt werden kann, ist edenfalls eine Anpassung der Höhe der<br />

berücksichtigungsfähigen Aufwendungen erforderlich, damit die Standards für die<br />

Pflegebedürftigen auch mit lick auf die Einrichtungenmin<strong>des</strong>tbauverordnung M-V erhalten<br />

bleiben können. Die derzeit in Ansatz gebrachten berücksichtigungsfähigen Aufwendungen<br />

sind seit 199 gleich geblieben. Diese Werte müssen <strong>des</strong>halb dringend überprüft und<br />

angepasst werden, <strong>zum</strong>al sowohl im auwesen als auch bei der Ausstattung seit ahren<br />

steigende osten zu verzeichnen sind. Der aukosteninde berücksichtigt die<br />

durchschnittliche Entwicklung der Aufwendungen, die den Unternehmen bei der Erbringung<br />

ihrer Leistungen entstehen sowie die Umsatzsteuer bis 200 1 seit 200 19 .<br />

Wenigstens sollte daher nach unserer Auffassung aufgenommen werden, die<br />

Aufwendungen nach § 10 Absatz 3 um den jährlichen Baukostenindex anzupassen.<br />

An der näheren Ausgestaltung beteiligen wir uns als LIGA sehr gerne um eine zielführende<br />

Umsetzung im Interesse der Pflegebedürftigen zu erreichen.<br />

Schließlich ist im vorliegenden <strong>Gesetzes</strong>entwurf in 10 Absatz keine <strong>Änderung</strong><br />

vorgesehen - einmalige Aufwendungen für Gebäude und technische Anlagen sollen<br />

demnach weiterhin mit dem für zu Wohnzwecken genutzte Gebäude bestimmten<br />

Abschreibungssatz in Höhe von 2 v. H. erücksichtigung finden. Abschreibungen bilden im<br />

Allgemeinen den plan- bzw. außerplanmäßigen leistungsbezogenen Werteverzehr<br />

eingesetzten Anlagevermögens ab. In der Pra is wird sich <strong>zur</strong> Feststellung der<br />

Abschreibungszeiträume in der Regel an den steuerlichen Abschreibungstabellen <strong>des</strong><br />

un<strong>des</strong>ministeriums für Finanzen orientiert, die aus statistischen Zahlen der Finanzämter<br />

regelmäßig erstellt und ährlich aktualisiert werden. Abgestellt wird dabei auch e plizit auf<br />

einen Werteverzehr durch unterschiedliche utzungsarten beispielsweise ist auch in<br />

Absatz Einkommensteuergesetz eine allgemeine Abschreibung für betriebliche, nicht zu<br />

Wohnzwecken genutzte Gebäude in Höhe von v. H. vorgesehen, hingegen für zu<br />

Wohnzwecken genutzte Gebäude eine Abschreibung in Höhe von 2 v. H.<br />

Der un<strong>des</strong>finanzhof hat bereits höchstrichterlich entschieden, dass es sich bei<br />

Einrichtungen der stationären Altenhilfe -pflege gerade nicht um zu Wohnzwecken genutzte<br />

Gebäude handelt. Vor diesem Hintergrund sowie dem Umstand, dass sich mit einer<br />

eibehaltung dieser Regelung der tatsächliche Werteverzehr durch die intensive utzung<br />

der Anlagegüter im ereich der Altenhilfe -pflege nicht abbilden lässt, sollten die steuerlichen<br />

Regelungen, die bisher nur für 10 Absatz Satz 1, 2. Halbsatz galten, auch für<br />

Aufwendungen für Gebäude und technische Anlagen angewendet werden.<br />

Wir schlagen vor, 10 Absatz wie folgt zu ändern<br />

„Einmalige Aufwendungen für Gebäude, technische Anlagen und sonstige<br />

abschreibungsfähige Anlagegüter mit dem jeweiligen Vomhundertsatz nach den<br />

steuerrechtlichen Bestimmungen in linearer Höhe berechnet werden. Bei Nachweis<br />

sind höhere handelsrechtliche Abschreibungen zulässig. Bei ständig<br />

wiederkehrenden Aufwendungen gilt als Nutzungsdauer jeweils der Zeitraum, für den<br />

die Kosten anfallen. Tilgungen sind aus Abschreibungen vorzunehmen.“<br />

Da das Gesetzgebungsverfahren <strong>zum</strong> Assistenzpflegebedarfsgesetz <strong>zum</strong> etzigen Zeitpunkt<br />

noch nicht abgeschlossen und daher noch offen ist, ob und ggf. wann die Regelungen in<br />

raft treten, ist für uns grundsätzlich auch vorstellbar, dass die vorgesehenen <strong>Änderung</strong>en<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechtes zunächst unter eibehaltung <strong>des</strong> etzigen Wortlautes <strong>des</strong> 10<br />

LPflegeG <strong>zum</strong> 1. anuar 201 in raft treten. Dabei gehen wir von einer späteren<br />

erücksichtigung der euregelungen <strong>des</strong> 2 Absatz SG I im Lan<strong>des</strong>pflegegesetz M-V<br />

aus, soweit das Assistenzpflegebedarfsgesetz tatsächlich verabschiedet wird. Auch für den<br />

Fall, dass eine Verabschiedung nicht erfolgt, halten wir es für möglich, dass in einer späteren<br />

eufassung <strong>des</strong> 10 LPflegeG die Urteile <strong>des</strong> SG unter eachtung der oben genannten<br />

<strong>Änderung</strong>en erücksichtigung finden.<br />

Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Frage der estandskraft der bestehenden escheide<br />

für Investitionskosten der Pflegeeinrichtungen über den 1. anuar 201 hinaus. Für die


Planungssicherheit der Pflegeeinrichtungen im ahr 201 sind hierzu schnellstmöglich<br />

verbindliche Aussagen zu treffen. Wir gehen davon aus, dass beispielsweise in<br />

bergangsbestimmungen Regelungen getroffen werden, die die estandskraft der<br />

vorhandenen escheide sichern. Dies ist erforderlich, weil eine euverhandlung der<br />

Pflegevergütungen und Investitionskosten für sämtliche Pflegeeinrichtungen im Land mit<br />

Inkrafttreten <strong>des</strong> neugefassten LPflegeG aus unserer Sicht nicht umsetzbar ist.<br />

Das un<strong>des</strong>sozialgericht hat in seinem Urteil P 1 0 R vom 2 .0 .200 entschieden,<br />

dass die osten für den Erwerb und die Erschließung von Grundstücken über die gesonderte<br />

erechnung der betriebsnotwendigen Investitionsaufwendungen refinanziert werden können.<br />

Diese Regelung muss in 10 Abs. 1 LPflegeG entsprechend ergänzt werden.<br />

zu den Fragen 2. bis . und 19.<br />

2. Wie bewerten Sie die Formulierung <strong>des</strong> neuen 1 Absatz 2<br />

. Inwieweit ist durch diese Formulierung eine Entlohnung nach arif im Pflegebereich<br />

zwingend<br />

. Inwieweit könnte die in Absatz formulierte Absicht, nur noch etriebe zu fördern, die<br />

ariflohn zahlen, zielgenauer formuliert werden<br />

19. Wie bewerten Sie die gegenwärtige Vergütungsstruktur der Pflegekräfte in Mecklenburg-<br />

Vorpommern im Vergleich zu anderen un<strong>des</strong>ländern<br />

Mit der vorgeschlagenen Ergänzung um Absatz 2 in 1 hebt das Land die gemeinsame<br />

Verantwortung aller eteiligten für eine angemessene Vergütung der Pflege- und<br />

etreuungskräfte im Rahmen der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung <strong>zur</strong><br />

Gewährleistung einer bedarfsgerechten Versorgungsstruktur hervor, wobei sich die<br />

Vergütung an den einschlägigen ariflöhnen im Pflegebereich orientieren soll.<br />

Dieser Vorschlag wird von uns dem Grunde nach ausdrücklich befürwortet. Zu den<br />

Herausforderungen an die Pflege in unserem Land gehört unstreitig die Sicherstellung und<br />

weitere Gewinnung von Fachkräften im ereich der Pflege unabdingbare Voraussetzung<br />

hierfür sind insbesondere auch leistungsgerechte und attraktive Arbeits- und<br />

Vergütungsbedingungen.<br />

Allerdings sollte die vorgeschlagene Formulierung in 1 Absatz 2 nach unserer Auffassung<br />

zielgenauer gefasst werden. So erschließt sich nicht zwangsläufig, was unter „einschlägigen“<br />

arifen zu verstehen ist. Diese Formulierung birgt somit das Risiko unterschiedlicher<br />

Auslegungsmöglichkeiten Sind unter einschlägigen ariflöhnen nur solche im Sinne <strong>des</strong><br />

arifvertragsgesetzes zu verstehen oder beabsichtigt die Lan<strong>des</strong>regierung hier<br />

ausschließlich die Festlegung einer „Untergrenze“ im Sinne von Min<strong>des</strong>tlöhnen nach der<br />

Verordnung <strong>des</strong> un<strong>des</strong>ministeriums für Arbeit und Soziales über zwingende<br />

Arbeitsbedingungen für die Pflegebranche Hier muss nach unserem Dafürhalten eine<br />

konkretere Formulierung getroffen werden, die insbesondere auch die Anerkennung<br />

tarifvertragsähnlicher Vergütungsregelungen sicherstellt. eispielhaft seien hier die<br />

Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie oder auch der Caritas benannt.<br />

berdies schafft die durch den Gesetzgeber formulierte Verpflichtung, sich lediglich an<br />

einschlägigen ariflöhnen zu orientieren, edenfalls nicht die für die ambulanten und<br />

stationären Einrichtungen dringend notwendige Rechtssicherheit und Rechtsverbindlichkeit –<br />

insbesondere gegenüber den ostenträgern.<br />

Wir plädieren daher erneut dafür, den 1 Absatz 2 insoweit zu ändern als dass der letzte<br />

Halbsatz gestrichen und durch folgenden Satz 2 ersetzt wird


„Dabei sind bestehende tarifvertragliche und tarifvertragsähnliche<br />

Vergütungsregelungen stets angemessen und im Pflegesatz zu berücksichtigen“.<br />

Laut Statischem un<strong>des</strong>amt liegt die derzeitige Vergütung der Pflegekräfte in Mecklenburg-<br />

Vorpommern unter Vernachlässigung der arifbindung und deren struktureller Verteilung<br />

innerhalb <strong>des</strong> un<strong>des</strong>gebietes sowie der Arbeitszeiten schon seit ahren im unteren Drittel<br />

<strong>des</strong> bun<strong>des</strong>weiten Vergleiches. Dies wird auch durch die vorliegenden Zahlen für das ahr<br />

2011 in der Anlage 1 bestätigt. Die Unterschiede zwischen alten und neuen un<strong>des</strong>ländern<br />

sind hier immer noch klar erkennbar.<br />

Auch die Festschreibung der Min<strong>des</strong>tlöhne für Hilfskräfte in der Pflege mit einem West- st-<br />

Gefälle trägt nicht <strong>zur</strong> Angleichung der Vergütungsstrukturen bei, sondern untermauert diese<br />

noch weiter.<br />

Durch die Rechtsprechung <strong>des</strong> SG vom 29. anuar 2009 <strong>zur</strong> angemessenen Vergütung mit<br />

der larstellung, dass eine tarifliche Vergütung als angemessen im Pflegesatz zu<br />

berücksichtigen ist, hat sich auch durch entsprechende Entscheidungen der Schiedsstelle<br />

SG I in M-V diese Auffassung bisher in den Pflegesatzverhandlungen durchgesetzt. Es<br />

bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung in den statistischen Daten wiederspiegelt.<br />

Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass keine einheitlichen oder flächendeckenden tariflichen<br />

Strukturen im Pflegesektor im un<strong>des</strong>gebiet bestehen. Diese Situation wird weiterhin eine<br />

entscheidende Rolle bei der Gewinnung und Erhaltung von aktiven Pflegekräften spielen.<br />

zu Frage 20. Welche Faktoren dienen der Gewinnung von Pflegekräften in Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Wie können Menschen motiviert werden, eine Ausbildung in einem<br />

Gesundheitsberuf zu wählen<br />

Die Gewinnung und der Erhalt von Pflegekräften in M-V werden sich nicht ausschließlich an<br />

der Entlohnung orientieren, sondern auch an den Arbeitsbedingungen im Pflegebereich. Hier<br />

sind Faktoren wie Arbeitszeiten, Arbeitsbelastungen und Arbeitsumfeld entscheidend. eben<br />

der überwiegenden 0-Stunden-Woche im Pflegebereich sind das Drei-Schicht-S stem und<br />

noch vorherrschende eildienste nur zu besonderen elastungszeiten, um hier den Einsatz<br />

von angemessenem Personal zu erreichen keine begünstigenden Aspekte. Darüber hinaus<br />

sind die Pflegeschlüssel in M-V im Vergleich <strong>zum</strong> un<strong>des</strong>gebiet deutlich niedriger, was die<br />

Arbeitsbelastung <strong>des</strong> vorhandenen Personals weiter verschärft.<br />

Länder Pflegekräfte für 80<br />

Pflegebedürftige<br />

1. a ern ,<br />

2. aden-Württemberg 1,<br />

. Hamburg 0,<br />

. ordrhein-W estfalen 0,2 2<br />

. remen 29,9<br />

. erlin 29, 1<br />

. Rheinland-Pfalz 2 , 1<br />

. iedersachsen 2 , 9<br />

. Sachsen-Anhalt 2 , 9<br />

9. Saarland 2 ,<br />

10. Mecklenburg-Vorpommern 2 ,<br />

11. randenburg 2 ,0<br />

Statistik laut AG Fachkraftsicherung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegeausschuss 2010<br />

Gegebenenfalls gelingt es, engagierte unge Menschen noch für eine ualifizierte<br />

erufsausbildung in der Pflege zu motivieren. Die Motivation, diesen erlernten eruf dann in<br />

M-V auch auszuüben, sinkt aufgrund der elastungssituationen Rahmenbedingungen weiter


eständig. Angesichts der in allen un<strong>des</strong>ländern zunehmend fehlenden Pflegekräfte sind<br />

Abwerbeaktionen bis direkt in die Einrichtungen hinein erfolgreich.<br />

Um unge Menschen zukünftig für einen Pflegeberuf zu begeistern, bedarf es neben der<br />

eseitigung dieser Unterschiede insbesondere auch der Weiterentwicklung der<br />

Pflegeausbildung. Dabei sollte die derzeitige Diskussion um die Zukunft der<br />

Pflegeausbildung auf breiter asis fortgesetzt werden und muss möglichst schnelle<br />

Ergebnisse aufzeigen.<br />

Grundsätzlich ist dabei zu beachten, dass angesichts der Entwicklung der Pflegesituation in<br />

Deutschland die osten der Ausbildung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein müssen<br />

und nicht den derzeit pflegebedürftigen Menschen auferlegt werden dürfen.<br />

zu den Fragen . bis . und 1 .<br />

. Wie bewerten Sie das Auslaufenlassen <strong>des</strong> Pflegewohngelds ab 201 , formuliert in dem<br />

neuen Absatz 2 in 9<br />

. Wie schätzen Sie die Auswirkungen dieser Variante auf die gegenwärtigen und künftigen<br />

Heimbewohner, auf die Heimträger und auf die kommunalen Haushalte ein<br />

. Wie bewerten Sie, dass mit der geplanten euregelung <strong>des</strong> Pflegewohngelds der<br />

Lan<strong>des</strong>haushalt im ahr 201 2 Millionen Euro einsparen soll, bei der kommunalen Hilfe<br />

<strong>zur</strong> Pflege aber nur Mehrausgaben von 1 Million Euro erwartet<br />

1 . Wie bewerten Sie die euregelung <strong>zum</strong> Pflegewohngeld unter dem Aspekt der<br />

Steuerung der Pflegeversorgung<br />

Durch die beabsichtigte Ergänzung <strong>des</strong> 9 Absatz 2 läuft das Pflegewohngeld <strong>zum</strong><br />

ahreswechsel 2012 201 aus und wird dann nur noch den Pflegebedürftigen gewährt, die<br />

bereits Pflegewohngeld für den Monat Dezember 2012 erhalten haben oder bis <strong>zum</strong> 1.<br />

Dezember 2012 beanspruchen konnten.<br />

Die Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> als dritte Säule der Investitionskostenrefinanzierung<br />

Pflegewohngeld, ewohner, Sozialhilfe kann von uns k<strong>eines</strong>falls mitgetragen werden und<br />

wird daher ausdrücklich abgelehnt. Der Wegfall <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> wirkt sich negativ auf<br />

die aufgrund der demographischen Entwicklung erforderliche pflegerische<br />

Versorgungsstruktur aus. Das Land entzieht sich damit zukünftig auch seiner unmittelbaren<br />

Infrastrukturverantwortung hinsichtlich vollstationärer Pflegeeinrichtungen, hinterlässt eine<br />

von Wettbewerbsverzerrungen gekennzeichnete Struktur und bürdet die Lasten der<br />

Investitionskosten alleine den Pflegebedürftigen und dem Sozialhilfeträger auf, wodurch ein<br />

weiterer eitrag <strong>zur</strong> Steigerung der Altersarmut entsteht. Dies belegen die mit der<br />

egründung <strong>zum</strong> Gesetzentwurf dargestellten finanziellen Auswirkungen.<br />

Hervorzuheben ist auch, dass der Zweck für die Einführung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong>, nämlich<br />

die Vermeidung stark differierender Heimentgelte zwischen ewohnern geförderter und nicht<br />

geförderter Pflegeeinrichtungen aufgrund unterschiedlicher Investitionsaufwendungen nicht<br />

entfallen ist.<br />

icht zuletzt ergeben sich durch die Streichung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> negative<br />

Auswirkungen insoweit für die ewohner, als dass diese nun zukünftig bei entsprechenden<br />

Anträgen auf Sozialhilfe zunächst ihr Vermögen offen legen müssen. Das bisherige<br />

Verfahren bei Antragstellung auf Pflegewohngeld verpflichtete lediglich <strong>zur</strong> ffenlegung <strong>des</strong><br />

Einkommens im Rahmen der Sozialhilfebeantragung erfolgt somit ein zusätzlicher Eingriff in<br />

das Selbstbestimmungsrecht und die Würde der ewohner.<br />

Wir verweisen in diesem Zusammenhang schließlich auf das Lan<strong>des</strong>pflegegesetz <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> ordrhein-Westfalen, welches derzeit reformiert wird hier vertritt die<br />

Lan<strong>des</strong>regierung die Auffassung, dass sich das Pflegewohngeld sozialpolitisch grundsätzlich<br />

bewährt hat und bekennt sich daher weiterhin ausdrücklich zu diesem Förderinstrument.<br />

Wir fordern daher, die Regelung <strong>zur</strong> Gewährung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> beizubehalten.<br />

Für den Fall, dass diese Forderung keine erücksichtigung findet, plädieren wir dafür, dass<br />

die aus dem Wegfall <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> resultierenden Einsparungen im Lan<strong>des</strong>haushalt<br />

zweckgebunden für den Ausbau der pflegerischen Infrastruktur eingesetzt werden und eine


entsprechende gesetzliche Verankerung im LPflegeG M-V erfolgt.<br />

zu den Fragen ., 9. und 0.<br />

. Wie bewerten Sie die Anpassung der Förderarchitektur<br />

9. Inwieweit ist es inhaltlich und zeitlich angemessen, dass das Land ab 201 vor allem<br />

Pflegeeinrichtungen im ambulanten und teilstationären ereich fördern will<br />

0. Welche Möglichkeiten sehen Sie, um die aktive Rolle und die Steuerungsmöglichkeiten<br />

der ommunen im Prozess der Pflegestrukturplanung zu stärken und ooperationen zu<br />

fördern<br />

Der <strong>Gesetzes</strong>entwurf <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechtes folgt augenscheinlich in der<br />

vorgeschlagenen Struktur dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ wie er auch im SGB XI<br />

verankert ist. Aus unserer Sicht ist eine reine Verschiebung der Förderarchitektur edoch für<br />

die ewältigung der zukünftigen Herausforderungen nicht ausreichend.<br />

Der Ausbau ambulanter Versorgungsstrukturen wird durch das Pflegeeuausrichtungsgesetz<br />

unterstützt. Die dafür notwendigen omplementärfinanzierungen auf<br />

Lan<strong>des</strong>ebene sind sicherzustellen.<br />

Die Förderung ambulanter Strukturen wird im <strong>des</strong> vorliegenden <strong>Gesetzes</strong>entwurfes nicht<br />

verändert. Zur Umsetzung <strong>des</strong> Grundsatzes „ambulant vor stationär“ und <strong>zur</strong> Stärkung<br />

ambulanter Strukturen muss edoch eine verbindliche Regelung bezüglich der öffentlichen<br />

Förderung der betriebsnotwendigen Investitionsaufwendungen ambulanter Pflegeeinrichtungen<br />

durch die Landkreise und kreisfreien Städte getroffen werden.<br />

Allerdings hat sich in der Pra is gezeigt, dass seit der Einführung <strong>des</strong> LPflegeG M-V <strong>zum</strong> 1.<br />

anuar 200 von den Landkreisen und kreisfreien Städten weder entsprechende Zuschüsse<br />

an ambulante Pflegeinrichtungen ausgereicht noch die betriebsnotwendigen<br />

Investitionskosten gefördert wurden. Vor diesem Hintergrund ist eine auf Freiwilligkeit<br />

beruhende estimmung als nicht zielführend abzulehnen bzw. die durch die Landkreise und<br />

kreisfreien Städte nicht umgesetzte Förderung durch eine entsprechende Lan<strong>des</strong>förderung<br />

auszugleichen oder die bisherige Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte durch<br />

die Zuständigkeit <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> zu ersetzen. Für diesen Fall schlagen wir vor, Absatz 1 wie<br />

folgt zu formulieren<br />

„Das Land fördert die betriebsnotwendigen Aufwendungen nach § 82 Absatz 2 Nr. 1<br />

und 3 <strong>des</strong> Elften Buches Sozialgesetzbuch von ambulanten Einrichtungen, soweit und<br />

solange ein Versorgungsvertrag nach § 72 <strong>des</strong> Elften Buches Sozialgesetzbuch für sie<br />

besteht oder <strong>des</strong>sen Abschluss unmittelbar bevorsteht.“<br />

Es bedarf insbesondere im ländlichen Raum innovativer Möglichkeiten der<br />

Weiterentwicklung ambulanter und teilstationärer Angebotsstrukturen, um den<br />

Pflegebedürftigen und ihren pflegenden Angehörigen komple e pflegerische Arrangements<br />

anzubieten, die es ermöglichen, durch eratung, Pflege und etreuung mehr Entlastung zu<br />

erreichen und die Lebens ualität aller eteiligten zu erhöhen. Hierbei ist die Gestaltung und<br />

Entwicklung tragfähiger Sozialräume durch die ommunen auch für die Pflege entscheidend.<br />

Die ommunen müssen ihre Verantwortung hinsichtlich dieser Aufgaben kurzfristig auch<br />

durch die eteiligung der entsprechenden kommunalen Gremien wahrnehmen.<br />

Grundsätzlich kann aber in einer zukünftigen Pflege infra struktur auch nicht auf<br />

teilstationäre und vollstationäre Einrichtungen verzichtet werden, die daher ebenfalls<br />

angemessen zu fördern sind.<br />

zu den Fragen 10., 11. und 1 . bis 1 .<br />

10. Wie schätzen Sie die Entwicklung der Pflegelandschaft in Mecklenburg-Vorpommern<br />

ein<br />

11. Welche Unterschiede e istieren zwischen der Pflegeversorgung im städtischen und


ländlichen Raum<br />

1 . Wie beurteilen Sie die ambulante, teilstationäre und stationäre Pflegeversorgung in<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

1 . Wie kann die ambulante Pflegeversorgung aus Ihrer Sicht gestärkt werden<br />

1 . Wie beurteilen Sie den <strong>Entwurf</strong> <strong>des</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts<br />

mit lick auf eine ualitativ hochwertige und flächendeckende Pflegeversorgung in der<br />

eigenen Häuslichkeit<br />

Die Pflegelandschaft in unserem un<strong>des</strong>land besteht aus einem etz ambulanter,<br />

teilstationärer und vollstationärer Pflegeeinrichtungen in unterschiedlicher rägerschaft.<br />

Sie hat sich in den vergangenen 20 ahren zu einem modernen, flächendeckenden etz an<br />

ambulanten Pflegeeinrichtungen Sozialstationen Pflegedienste sowie teilstationären und<br />

vollstationären Pflegeeinrichtungen entwickelt.<br />

Die ambulanten Pflegeeinrichtungen sind im Land flächendeckend verteilt. Die<br />

Standortkonzentration richtet sich nach der Einwohnerdichte, insbesondere den zu<br />

versorgenden ranken und Pflegebedürftigen. Von daher kann aus der höheren Anzahl an<br />

Pflegediensten kein unmittelbarer Rückschluss auf die Versorgungsstruktur erfolgen, <strong>zum</strong>al<br />

die meisten Pflegedienste, die ihren Standort zentralörtlich oder in Städten gewählt haben,<br />

auch ereiche in der ländlichen Umgebung versorgen - e nach Inanspruchnahme<br />

Ausübung <strong>des</strong> Wahlrechtes durch ranke bzw. Pflegebedürftige.<br />

eilstationäre Pflegeeinrichtungen befinden sich meistens im zentralörtlichen Raum und sind<br />

in dünnbesiedelten ereichen eher selten zu finden. Dies wird bedingt durch die Aufgabe,<br />

die agesgäste eweils von zu Hause abzuholen und sie auch wieder dorthin befördern zu<br />

müssen sowie dem Erfordernis, dies mit möglichst kurzen Fahrzeiten und vertretbaren<br />

Aufwendungen umsetzen zu können – eine Herausforderung, die unter<br />

Wirtschaftlichkeitsaspekten kaum zu erfüllen ist.<br />

Auch vollstationäre Pflegeeinrichtungen sind meist zentral gelegen. Damit soll einerseits die<br />

Möglichkeit der Aufrechterhaltung familiärer ontakte, z. . über den P V und andererseits<br />

die räumliche ähe zu anderen Versorgungseinrichtungen wie Ärzten, Fachärzten oder<br />

rankenhäusern erreicht, aber auch ein wirtschaftliches etreiben dieser Einrichtungen<br />

ermöglicht werden.<br />

Die ambulante, teilstationäre und vollstationäre Pflegeversorgung in unserem un<strong>des</strong>land<br />

zeichnet sich durch engagierte, hoch motivierte Mitarbeitende aus, die ihre Aufgaben mit<br />

hoher Qualität erbringen. Dies spiegelt sich auch in den erichten <strong>des</strong> Medizinischen<br />

Dienstes der rankenversicherung bzw. <strong>des</strong> Prüfdienstes der privaten Pflegeversicherung<br />

wieder. Dennoch stehen die räger aller Pflegeeinrichtungen immer mehr vor dem Problem,<br />

geeignete Fachkräfte in ausreichender Zahl vorzuhalten bzw. langfristig an die Einrichtung<br />

zu binden. Dazu trägt sowohl die immens steigende Arbeitsverdichtung in den<br />

Pflegeeinrichtungen bei, z. . durch deutlich ansteigende Pflegeaufwendungen, der<br />

Zunahme an behandlungspflegerischen Leistungen sowie die im Vergleich zu anderen<br />

un<strong>des</strong>ländern geringsten Personalschlüssel für die Pflege. Als Folge der nicht<br />

familienfreundlich gestaltbaren Arbeitszeiten rund um die Uhr und der steigenden<br />

elastungen sind oft hohe rankenstände durch ph sische und ps chische berlastungen<br />

zu verzeichnen A 1 Arbeitstage im Durchschnitt im ahr 2011 . Zusätzlich wird die<br />

Attraktivität <strong>des</strong> erufes durch hohe Lohndifferenzen im Vergleich zu achbarbun<strong>des</strong>ländern<br />

wie Hamburg oder Schleswig-Holstein gerade für unge, noch ungebundene Fachkräfte nicht<br />

gerade gesteigert. eben den deutlich sinkenden Schulabgängerzahlen wird in der<br />

achwuchsgewinnung deutlich, dass die erufsfähigkeit vieler Realschulabsolventen nicht<br />

den Erwartungen entspricht mit der Folge, dass auch das Ausbildungsniveau oft mühevoll<br />

gehalten werden muss.


Die ambulante Pflege kann wirksam gestärkt werden, wenn einerseits die Pflegebedürftigen<br />

von zusätzlichen Aufwendungen Zuzahlungen für Arztbesuche, Medikamente oder<br />

Investitionskosten der Pflegedienste entlastet würden und damit mehr Mittel für die eigene<br />

Pflege und etreuung aufwenden könnten. Weiterhin ist zwingend erforderlich, dass die<br />

ompetenzen der Pflegefachkräfte deutlich gestärkt werden, damit die Mitarbeitenden das<br />

erlernte Fachwissen, die praktischen Fertigkeiten sowie die erworbene eratungskompetenz<br />

auch einsetzen können – entscheidende Voraussetzungen um auch langfristig Freude an<br />

dem anspruchsvollen Pflegeberuf zu haben. icht zuletzt bedarf es einer zügigen<br />

Angleichung der Gehaltsstrukturen an vergleichbare Entgelte, z. . im ffentlichen Dienst.<br />

Dazu gehört einerseits das ewusstsein, dass Pflege ein entscheidender austein einer<br />

guten Gesundheitsversorgung ist und andererseits, dass Fachkräfte nicht für Min<strong>des</strong>tlöhne<br />

zu haben sind.<br />

Der <strong>Entwurf</strong> <strong>des</strong> <strong>Gesetzes</strong> <strong>zur</strong> <strong>Änderung</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegerechts hat unter dem Aspekt einer<br />

ualitativ hochwertigen und flächendeckenden Pflegeversorgung in der eigenen Häuslichkeit<br />

keine erkennbaren Auswirkungen.<br />

zu Frage 12. Vor welchen Herausforderungen steht der Pflegebereich<br />

Der gesamte Pflegebereich steht vor immensen Herausforderungen, die sowohl durch die<br />

Verkürzung der rankenhausverweilzeiten und der damit steigenden Aufgaben ualifizierter<br />

rankenbehandlung 2 , SG V entstehen als auch durch die deutlich steigende<br />

Zunahme Pflegebedürftiger, aber auch Demenzerkrankter bedingt sind. Zusätzlich verlagern<br />

sich schrittweise die vorhandenen Hilfepotentiale aus der eigenen Familie z. . eigene<br />

Erkrankung Pflegebedürftigkeit, Abwanderung von ungen Familien, hohe Pendlerzahlen ,<br />

die für eine häusliche Versorgung nicht mehr <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Damit steigen die<br />

uantitativen aber auch die ualitativen Anforderungen an professionelle Unterstützung bis<br />

<strong>zur</strong> vollständigen bernahme von Pflegeleistungen bzw. das Erfordernis, die Häuslichkeit<br />

aufzugeben und in ein Heim zu ziehen.<br />

Weiterhin wirkt sich die fortschreitende Altersentwicklung deutlich auf die Personalstruktur<br />

aus mit dem Ergebnis, dass die Zahl der älteren und sehr erfahrenen, aber den körperlichen<br />

Anforderungen nicht mehr gewachsenen Mitarbeitenden überdeutlich zunimmt, während die<br />

Zahl der ausbildungsfähigen bzw. ausbildungswilligen Schüler deutlich sinkt.<br />

Deshalb gehört zu den entscheidenden Herausforderungen für die Pflege eine völlige<br />

euorientierung sowohl bei der Ausbildung der Pflegeberufe als generalistisch<br />

ausgerichtete, durchlässige Ausbildung, die es sowohl Absolventen der Regelschulen als<br />

auch sogenannten Quereinsteigern ermöglicht, eine ualifizierte Ausbildung zu absolvieren,<br />

sich zu ualifizieren sowie beruflich neue Entwicklungschancen zu erhalten. Dies gilt auch<br />

für die Qualität der ildungsabschlüsse im Rahmen der Schulausbildung. Gleichzeitig muss<br />

endlich die gesellschaftspolitisch überfällige Debatte zugelassen und zu Ende geführt<br />

werden, was ualifizierte Pflege in U SEREM un<strong>des</strong>land und in ganz Deutschland wert ist,<br />

um den Rahmen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu schaffen. Mit Sicherheit<br />

gehört nicht dazu, dass immer wieder artikuliert wird, dass ein Min<strong>des</strong>tlohn für die Pflege<br />

etwas <strong>zur</strong> Verbesserung der Attraktivität <strong>des</strong> Pflegeberufes ausrichten könne - im Gegenteil<br />

Der sogenannte Min<strong>des</strong>tlohn in der Pflege ist nicht für die Pflegefachkräfte, sondern für die<br />

Helferinnen eingeführt worden. Zu den onditionen <strong>eines</strong> Min<strong>des</strong>tlohnes ist auf dem engen<br />

Arbeitsmarkt auch keine e aminierte Fachkraft zu finden. Allerdings wird ede Fachkraft mit<br />

einem hoch ualifizierten erufsabschluss die Pro ektion <strong>des</strong> Min<strong>des</strong>tlohnes auf die eigene<br />

Arbeit als eleidigung und Missachtung empfinden.<br />

Als besondere Herausforderungen müssen sich neben dem konse uenten Abbau von<br />

überflüssigen ürokratie-, Prüf- oder ontrollaufwendungen die Arbeitsbedingungen deutlich<br />

verbessern, insbesondere in ezug auf die Personalschlüssel und die Möglichkeit, diese<br />

fle ibler anzuwenden.<br />

zu den Fragen 1 . und 1 .


1 . Wem kann eine Verkammerung der nicht medizinischen Gesundheitsberufe nutzen<br />

1 . Was kann unter eachtung der Selbstverwaltung eine Verkammerung bringen –wie<br />

definieren Sie die möglichen Leistungen einer ammer<br />

Eine konkrete Positionierung <strong>zur</strong> Errichtung einer Pflegekammer in M-V stellt unseres<br />

Erachtens keine hematik bei der ovellierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>pflegegesetzes dar, <strong>zum</strong>al im<br />

vorliegenden Gesetzentwurf kein Ansatz in ezug auf Einführung einer Pflegekammer in<br />

M-V enthalten ist.<br />

Unabhängig davon möchten wir nachfolgend erste berlegungen <strong>zur</strong> Frage der<br />

Verkammerung darstellen eine intensive Diskussion dieses hemas im Land halten wir<br />

gleichwohl für erforderlich. Für eine abschließende <strong>Stellungnahme</strong> bedarf es <strong>eines</strong><br />

intensiven Abstimmungsprozesses innerhalb der Verbände.<br />

Eine Pflegekammer wäre eine berufsständige Institution auf der asis einer öffentlich<br />

rechtlichen örperschaft. Alle e aminierten erufsangehörigen erhielten ihre<br />

erufszulassung durch die Pflegekammer und müssten dann Pflichtmitglieder sein. Die<br />

ammer wäre gegebenenfalls auch zuständig für Qualifikationen und die Anerkennung von<br />

Fortbildungen.<br />

eben der erufszulassung wird verschiedentlich als Hauptziel die Förderung, Wahrung und<br />

Vertretung der beruflichen elange der Mitglieder der Pflegeberufe <strong>zum</strong> Wohle der<br />

Allgemeinheit angegeben. Dazu gehören insbesondere<br />

1. Schutz der evölkerung vor Pflegefehlern<br />

2. Qualitätssicherung und Qualitätserweiterung in der Pflege<br />

. Sicherheit für die erufsinhaberinnen und erufsinhaber<br />

. Eine verbindliche erufsordnung und erufsethik<br />

. Selbstverwaltung <strong>des</strong> erufsstan<strong>des</strong> der Pflegenden<br />

Grundsätzlich sind dies Ziele, die durch eden akzeptiert werden können. Die ernfrage ist,<br />

ob diese Ziele für beruflich Pflegende durch eine zusätzliche ehörde neben bereits<br />

vorhandenen ammern - auch von Gesundheitsberufen - erreicht werden können.<br />

Viele „Kammerberufe“ sind u. a. dadurch geprägt, dass ihre Mitglieder selbständig und <strong>zum</strong><br />

eil freiberuflich tätig sind. Das ist bei und in den Pflegeberufen edoch nicht der Regelfall.<br />

Der weitaus überwiegende eil von Fachkräften in der Pflege ist im Angestelltenverhältnis<br />

tätig.<br />

Weiterhin vertreten ammern keine fachlich motivierten, verbandspolitischen Aufgaben und<br />

können <strong>des</strong>halb die erufsverbände nicht ersetzen. Sie haben keine arifautonomie, d. h.<br />

sie können nicht die Aufgaben der Gewerkschaften übernehmen. Eine Pflegekammer kann<br />

im Rahmen der Selbstverwaltung der Sozialversicherungss steme und der rägerautonomie<br />

sowie im onte t mit den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Pflegefachkräften auch keine<br />

Gebührenordnung oder Pflegesätze verhandeln. In welchem onte t eine ammer dann<br />

fachliche <strong>Stellungnahme</strong>n bei Gesetzgebungsverfahren abgeben kann, ist nicht bekannt.<br />

Eine Pflegekammer kann auch nicht die Aufgabe gesetzlich legitimierter Prüforganisationen<br />

übernehmen, z. . <strong>des</strong> MD , der Heimaufsicht, <strong>des</strong> Gesundheitsamtes oder <strong>des</strong><br />

arbeitsmedizinischen Dienstes.<br />

Eine ammer könnte zwar eine eigene erufsordnung oder mitgliedsinterne Verordnungen<br />

und gegebenenfalls Sanktionen erlassen diese würden aber aufgrund fehlender Regelungs-<br />

und Einflusskompetenzen im Rahmen bun<strong>des</strong>- oder lan<strong>des</strong>rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

der Leistungserbringung stets zu Lasten der Mitglieder gehen müssen, da die Möglichkeit<br />

der Einhaltung immer an die Rahmenbedingungen der ätigkeit der Mitarbeitenden<br />

gebunden ist.


Weiterhin sind die leistungsrechtlichen und damit berufsrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

durch un<strong>des</strong>gesetze und deren untergesetzliche Regelungen normiert. Dazu gehören<br />

neben den Sozialgesetzbüchern SG V und SG I auch das rankenpflegegesetz und das<br />

Altenpflegegesetz.<br />

Inwieweit insoweit eine ammer Einfluss auf die Ausbildung selbst nehmen kann, die nur in<br />

den Hilfsberufen durch Lan<strong>des</strong>recht geregelt ist, erschließt sich nicht.<br />

zu den Fragen 21. bis 2 .<br />

21. Welche ffensive kann die Lan<strong>des</strong>regierung anbieten, um Ausbildung, Umschulung<br />

und langfristige indung an den Gesundheitsberuf zu unterstützen<br />

22. In welchem Umfang wird an den ildungszentren Schulen für Gesundheitsberufe<br />

Schulgeld gezahlt<br />

2 . ieten alle Schulen eine andbreite von Pflege- und Gesundheitsberufen an<br />

2 . Wie kann die Durchlässigkeit der verschiedenen Ausbildungsgänge und erufe<br />

gestaltet werden<br />

Das Land engagiert sich derzeit - neben der anteiligen Regelfinanzierung für die<br />

sogenannten höheren erufsfachschulen - insbesondere bei der Unterstützung von 100<br />

Auszubildenden der Altenpflegeausbildung, in dem es die Finanzierung der<br />

Ausbildungsvergütung für das dritte Ausbildungs ahr übernimmt. Dies ist ein wichtiges Modul<br />

für die Ermöglichung beruflicher euorientierungen in einem erufsfeld, das überwiegend<br />

von Frauen ausgeübt wird und trägt <strong>zur</strong> Fachkräftegewinnung bei. b und in welchem<br />

Umfang diese Mittel ausreichend sind, kann diesseits nicht abschließend bewertet werden,<br />

weil eine umfassende Abfrage aller Ausbildungseinrichtungen im Rahmen der eantwortung<br />

dieser Fragestellung nicht möglich wurde. Die Zahlen müssten eigentlich beim zuständigen<br />

Fachministerium vorliegen.<br />

Als entscheidende Möglichkeit sehen wir die Unterstützung der erufsverbände der Lan<strong>des</strong>-<br />

und un<strong>des</strong>ebene, um die Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Fachkräften für die<br />

Pflege endlich neu zu regeln. Dazu gehören auch die Rahmenbedingungen für die<br />

Finanzierung der theoretischen und praktischen Ausbildung sowie der<br />

Ausbildungsvergütung. Erste Grundlagen dazu sind bereits im Eckpunktepapier der und-<br />

Länder Arbeitsgruppe „Weiterentwicklung der Pflegeberufe“ (Stand: März 2012) enthalten.<br />

ei deren Weiterentwicklung stehen wir gern unterstützend <strong>zur</strong> Verfügung, <strong>zum</strong>al die dort<br />

ausgewiesenen Varianten für die künftige Ausbildungsfinanzierung <strong>zum</strong> eil noch in sich<br />

widersprüchlich dargestellt sind und s stematisch aufbereitet werden müssen, um<br />

zielführend wirken zu können.<br />

Im Gegensatz <strong>zur</strong> Ausbildung in den erufen der Gesundheits- und rankenpflege bzw.<br />

inderkrankenpflege werden in den Einrichtungen der Altenpflegeausbildung Schul- und<br />

üchergelder erhoben, die durch die Auszubildenden finanziert werden müssen. ach<br />

Hinweisen aus verschiedenen Ausbildungseinrichtungen ist der wesentliche Grund dafür die<br />

Höhe der Anteilsfinanzierung der Ausbildungseinrichtungen als Ersatzschulen , ca. v. H.<br />

der Aufwendungen. Zusätzlich sind die Ausbildungsvergütungen – neben den ohnehin zu<br />

entrichtenden Versichertenbeiträgen und Eigenanteilen für Pflegeleistungen – von den<br />

Pflegebedürftigen über die Pflegesätze bzw. Vergütungen mit zu finanzieren. Für die<br />

praktische Ausbildung auch die Pra isanleitung erfolgt keine Refinanzierung. Die elastung<br />

e Pflegebedürftigem in unserem un<strong>des</strong>land liegt zwischen 0,27 €/Tag Einrichtung mit 20<br />

Plätzen und 3,89 €/Tag Einrichtung mit Plätzen .<br />

Damit differieren die pflegeplatzbezogenen Aufwendungen für die Ausbildungsvergütung<br />

ohne erücksichtigung der tatsächlich finanzierten Ausbildungsplätze e Einrichtung<br />

zwischen 8,21 € und 118,33 €/Monat und Pflegeplatz.<br />

Welche „Bandbreite“ von Pflege- und Gesundheitsberufen an den „Schulen“ mit der Frage


eantwortet werden soll, erschließt sich nicht unmittelbar. Durch die verschiedenen<br />

erufsausbildungen, die zu einer der drei möglichen Abschlüsse als Pflegefachkraft führen,<br />

muss es zwangsläufig unterschiedliche Ausbildungseinrichtungen für die theoretische und<br />

praktische Ausbildung geben. Diese werden sowohl als sogenannte ranken- und oder<br />

inderkrankenpflegeschulen oder als Altenpflegeschulen und teilweise auch als verbundene<br />

Ausbildungseinrichtung geführt.<br />

Die Durchlässigkeit der verschiedenen Ausbildungsgänge und erufe kann nur durch eine<br />

konse uente Veränderung der bun<strong>des</strong>rechtlichen Rahmenbedingungen rankenpflegegesetz,<br />

rankenpflegeausbildungs- und Prüfungsverordnung Altenpflegegesetz,<br />

Altenpflegeausbildungs- und Prüfungsverordnung verändert werden. Hierzu bietet das<br />

vorgenannte Eckpunktepapier erste Ansätze.<br />

zu den Fragen 2 . und 2 .<br />

2 . Wie sehen Sie durch den Gesetzentwurf Wohn- und etreuungsangebote für<br />

demenzkranke Menschen gewährleistet<br />

Welche Verbesserungspotenziale und lnklusionsmodelle sehen Sie, um die eilhabe in<br />

diesem ereich zu verbessern<br />

2 . Halten Sie es für erforderlich, differenzierte onzepte für selbstbestimmte Wohn- und<br />

etreuungsangebote für alte und pflegebedürftige Menschen im städtischen und<br />

ländlichen ereich zu erarbeiten Wie können diese im Gesetz erücksichtigung<br />

finden<br />

ach der vorgesehenen Ergänzung in LPflegeG sollen insbesondere selbstbestimmte<br />

Wohn- und etreuungsformen für pflege- oder betreuungsbedürftige Menschen einen neuen<br />

Schwerpunkt der Lan<strong>des</strong>förderung bilden und damit der Grundsatz „ambulant vor stationär“<br />

gestärkt werden. Ein auf den individuellen edarf ausgerichteter Ausbau ambulanter<br />

Strukturen ist aus unserer Sicht zu begrüßen, um älteren Menschen möglichst lange ein<br />

selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen.<br />

Die Entwicklung von onzepten für die etreuung und Pflege von Menschen mit<br />

demenziellen Erkrankungen sollte davon bestimmt sein Vertrautes so lange wie möglich zu<br />

erhalten ohne dabei Angehörige und Pflegende zu überfordern. Die derzeitigen Angebote<br />

beinhalten oft noch e istenzielle Einschnitte für die Pflegebedürftigen. Es bedarf<br />

ineinandergreifender Pflegearrangements und der fließenden Gestaltung von bergängen,<br />

um sowohl notwendige Pflege als auch die Erhaltung und Förderung von eilhabe am<br />

gemeinschaftlichen Leben z. . in den Sozialräumen zu ermöglichen.<br />

Die Wohngemeinschaftsstrukturen sind dabei ein möglicher austein der Gestaltung.<br />

Inwieweit sich diese Strukturen als selbstbestimmte Angebote insbesondere für Menschen<br />

mit demenziellen Erkrankungen erweisen, wird kritisch hinterfragt.<br />

ei der vorgesehenen Begrenzung der Regelung auf „selbstbestimmte“ Wohn- und<br />

etreuungsformen bleibt offen, welche der neuen Wohnformen tatsächlich von einer solchen<br />

Regelung profitieren es steht mithin zu befürchten, dass bestimmte Wohnformen bereits<br />

grundsätzlich aus dem Geltungsbereich fallen.<br />

Da Projekte für pflege- und betreuungsbedürftige Menschen, die nicht mehr<br />

vollkommen selbstbestimmt leben mit dieser Formulierung faktisch ausgeschlossen<br />

sind, schlagen wir vor, anstelle von „selbstbestimmte“ das Wort „neue“ zu<br />

verwenden.<br />

Schließlich wird nicht deutlich, ob eine mögliche Förderung auf den einzelnen Bewohner<br />

oder auf die gesamte Wohngruppe bzw. Wohn- oder Hausgemeinschaft bezogen ist. Hier ist<br />

zu berücksichtigen, dass eine bewohnerbezogene Förderung wegen einer möglicherweise<br />

erhöhten Fluktuation mit einem gesteigerten bürokratischen Aufwand sowohl für die<br />

Angehörigen bzw. Betreuer als auch den Zuschussgeber verbunden sein wird. Zur<br />

Schaffung kontinuierlicher Rahmenbedingungen und einer in dieser Hinsicht praktikablen


estaltung der entsprechenden erfahren sollen die Zuschüsse daher den auf auer<br />

angelegten Wohnformen gelten.<br />

Daher schlagen wir eine klare Formulierung vor, nach der sich die Förderung auf die<br />

Wohngruppen bzw. Wohn- und Hausgemeinschaften bezieht.<br />

zu Frage . Halten Sie es für sinnvoll, zus tzliche Regelungen <strong>zur</strong> inbeziehung von<br />

Hilfen im or- und mfeld der flege in den esetzentwurf aufzunehmen<br />

Stichwort r vention und Rehabilitation<br />

ntsprechende Regelungen finden sich bereits im S B sowie im flegeeuausrichtungsgesetz.<br />

s bleibt abzuwarten, welche Wirkungen diese neuen Regelungen<br />

auslösen. leichzeitig ist die Regelungskompetenz <strong>des</strong> an<strong>des</strong>gesetzgebers durch S B<br />

eingeschr nkt. eshalb soll an dieser Stelle auf weitere inhaltliche Ausführungen <strong>zum</strong><br />

hema verzichtet werden.<br />

zu Frage . Halten Sie Regelungen <strong>zur</strong> inbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteure für<br />

sinnvoll<br />

Bürgerschaftliches ngagement und hrenamt sind unverzichtbare Bestandteile einer<br />

solidarischen esellschaft, die es insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden<br />

Herausforderungen st ndig weiterzuentwickeln gilt. Sie sind daher ein besonderes Anliegen<br />

auch der A der Spitzenverb nde der Freien Wohlfahrtspflege in ecklenburgorpommern<br />

e. .<br />

ine aus unserer Sicht angemessene rundlage für die inbeziehung zivilgesellschaftlicher<br />

Akteure ist in dieser Hinsicht edoch das esetz <strong>zur</strong> weiteren St rkung <strong>des</strong><br />

bürgerschaftlichen ngagements, welches die Rahmenbedingungen für gemeinnützige<br />

tigkeiten in eutschland festlegt, um bürgerschaftliches ngagement und hrenamt noch<br />

st rker in der esellschaft zu verankern. berdies sind bereits entsprechende<br />

Bestimmungen im S B enthalten.<br />

ine rg nzung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegesetzes um entsprechende Bestimmungen mag zwar der<br />

gesellschaftlichen Bedeutung von bürgerschaftlichem ngagement und hrenamt<br />

entsprechen, ist aber aus unserer Sicht nicht erforderlich.<br />

zu Frage . Sehen Sie mit dem vorliegenden esetzentwurf die öglichkeit der<br />

inführung von regionalen flegekonferenzen für gegeben an oder sind dafür<br />

weitergehende Regelungen notwendig<br />

Aus der Frage lässt sich nicht erschließen, welche Aufgaben die „regionalen<br />

Pflegekonferenzen“ erfüllen sollen. Grundsätzlich sind die vorhandenen regionalen und<br />

kommunalen Strukturen und remien zu nutzen, um die aktuellen robleme und<br />

Herausforderungen zu bew ltigen. Zus tzliche Strukturen binden weitere otentiale und<br />

bringen nicht immer ösungen.<br />

zu Frage . Welche spezifischen Bedürfnisse von Frauen und nnern sowie von<br />

igrantinnen sehen Sie für den Bereich selbstbestimmter Wohn- und<br />

Betreuungsangebote im Alter und bei flegebedürftigkeit<br />

Wie kann diesen unterschiedlichen Bedarfen so Rechnung getragen werden,<br />

dass eine gleichberechtigte eilhabe sowohl gender- als auch kultursensibel<br />

gew hrleistet ist<br />

er Schutz der Würde sowie der nteressen und Bedürfnisse aller pflegebedürftigen<br />

ersonen kann nicht hoch genug eingesch tzt werden. nsoweit ist auch den


geschlechtsspezifischen Bedürfnissen sowie den speziellen Bedürfnissen von igrantinnen<br />

und igranten in ausreichendem aße Rechnung zu tragen. Ausdrücklicher Bestimmungen<br />

hierzu im an<strong>des</strong>pflegegesetz bedarf es unseres rachtens allerdings nicht, da<br />

entsprechende Anforderungen bereits im SGB XI und insbesondere in den „Maßstäben und<br />

Grundsätzen <strong>zur</strong> Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität“ im ambulanten und<br />

station ren Bereich definiert sind.<br />

Abschließend weisen wir darauf hin, dass wir eine ausführliche Befassung mit s mtlichen<br />

Fragen für sinnvoll und zielführend halten. Allerdings erscheint uns der Rahmen einer<br />

Anhörung <strong>zum</strong> vorliegenden esetzesentwurf zu kurz gegriffen und wir regen daher an, sich<br />

mit den Fragen, die sich nicht unmittelbar auf Regelungen im vorliegenden esetzesentwurf<br />

beziehen, in naher Zukunft in ausführlichen espr chen auseinanderzusetzen und<br />

zielorientierte ösungsmöglichkeiten zu entwickeln.<br />

it freundlichen rüßen<br />

Bernd ünker<br />

A- orsitzender<br />

Anlage


n l e A e e en n e en e e ll e e g en A e ne e a<br />

. urchschnittliche Brutto ahresverdienste und Sonderzahlungen nach Wirtschaftszweigen und eistungsgrup<br />

. . eutschland<br />

ohne ohne<br />

eschlecht Sonder-<br />

insgesamt Sonder- insgesamt Sonderzahlungenzahlungen<br />

zahlungen<br />

Gesamtes Bun<strong>des</strong>gebiet<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

e e n e ge e<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

Neue Bun<strong>des</strong>länder<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

e e ne l ng n e en e e<br />

lege e e<br />

Al en e e Al en n e n e en n e e<br />

e e ne l ng n e en e e<br />

lege e e<br />

Al en e e Al en n e n e en n e e<br />

e e ne l ng n e en e e<br />

lege e e<br />

nsgesamt<br />

eistungsgruppe<br />

Sonderzahlungen


nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

nsgesamt<br />

nner<br />

Frauen<br />

n e e en le ng e e ge a<br />

eutschland<br />

Früheres Bun<strong>des</strong>gebi<br />

einschl. Berlin<br />

Baden-Württemberg<br />

Ba ern<br />

Berlin<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Hessen<br />

iedersachsen<br />

ordrhein-Westfale<br />

Rheinland- falz<br />

Saarland<br />

Schleswig-Holstein<br />

eue nder<br />

ohne Berlin<br />

Brandenburg<br />

ecklenburg- orpo<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

hüringen<br />

n ge a<br />

Al en e e Al en n e n e en n e e<br />

en le ng e e


ppen<br />

ollzeitbesch ftigte Arbeitnehmer<br />

eistungsgruppe eistungsgruppe<br />

e<br />

insgesamt<br />

ohne<br />

SonderzahlungenSonderzahlungen<br />

insgesamt<br />

R<br />

ohne<br />

SonderzahlungenSonderzahlungen<br />

insgesamt


eistungsgruppe<br />

eistungsgruppe<br />

ohne ohne<br />

Sonder-<br />

Sonder- insgesamt Sonderzahlungenzahlungen<br />

zahlungen<br />

Sonderzahlungen


Anlage 12


andtag ecklenburg- orpommern<br />

. Wahlperiode<br />

ala<br />

A a e<br />

. .<br />

nhalt<br />

A a e<br />

ffentliche Anhörung <strong>zum</strong> esetzentwurf der an<strong>des</strong>regierung<br />

ntwurf <strong>eines</strong> esetzes <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegerechts.<br />

e n l e ell ngna e e


Sozialverband d - e. . Wismarsche Str. Schwerin an e e an en e<br />

en le<br />

andtag ecklenburg- orpommern<br />

Sozialausschuss<br />

er AR S H - nser Spitzenverband<br />

Wismarsche Str.<br />

Schwerin<br />

elefon -<br />

elefa -<br />

roessler vdk.de<br />

www.vdk.de<br />

hre achricht hre Zeichen nsere Zeichen atum . .<br />

Bank für Sozialwirtschaft A Berlin<br />

onto B Z<br />

An ng n e ne e e e n e ng e an e lege e<br />

er <strong>Stellungnahme</strong> <strong>des</strong> an<strong>des</strong>seniorenbeirats schließen wir uns in vollem mfang an, ich<br />

verzichte darauf, die dort vorgetragenen Argumente noch einmal zu wiederholen.<br />

Aufgrund unserer rfahrung aus der t glichen Sozialberatung fügen wir erg nzend folgen<strong>des</strong><br />

hinzu<br />

Wir begrüßen die Zielsetzung, künftig st rkeres ewicht auf den Ausbau der ambulanten<br />

flege zu legen, bezweifeln edoch, dass der esetzentwurf geeignet ist, dies Ziel zu erreichen.<br />

. er richtige orrang ambulanter vor station rer Hilfe darf nicht dazu führen, dass den<br />

enschen, die auf station re flege angewiesen sind, diese durch Angehörige aus finanziellen<br />

ründen verweigert wird. ach dem Wegfall <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> werden künftig<br />

mehr enschen auf Hilfe <strong>zur</strong> flege im Rahmen der Sozialhilfe angewiesen sein. n diesen<br />

F llen können Angehörige zu den osten herangezogen werden. s ist nicht auszuschließen,<br />

dass flegebedürftigen von zahlungsverpflichteten Angehörigen eine notwendige<br />

station re flege verwehrt wird, um sich einer potenziellen Zahlungsverpflichtung zu<br />

entziehen. erade in solchen F llen ist eine ef hrdung hilfebedürftiger enschen durch<br />

h usliche ewalt nicht auszuschließen.<br />

. erzeit werden die kommunalren osten für station re Hilfe <strong>zur</strong> flege vom and in einer<br />

mehr oder minder pauschalierten Form erstattet. Zwar nicht im vorliegenden esetzentwurf,<br />

aber in anderen beabsichtigten an<strong>des</strong>regelungen, sollen den ommunen künftig<br />

die osten für die station re Hilfe <strong>zur</strong> flege nach dem tats chlichen Aufwand erstattet<br />

werden. a die ommunen die osten für ambulante flege selbst zu tragen haben, besteht<br />

angesichts der knappen Finanzlage der ommunen die efahr, im Zweifellsfall der<br />

station ren flege den orrang ein<strong>zur</strong> umen. n edem Fall werden durch die beabsichtigte<br />

Regelung keine Anreize geschaffen, auf kommunaler bene eine soziale nfrastruktur zu


etablieren, die flegebedürftigkeit möglichst lange vermeidet und Bedingungen zu schaffen,<br />

die es erst erlauben, den Grundsatz „ambulant vor stationär“ zu verwirklichen.<br />

. ie Absicht, einen eil <strong>des</strong> beim flegewohngeld eingesparten ittel den ommunen für<br />

den Ausbau ambulanter Hilfen bereitzustellen, ist zwar löblich, wird aber bei einer so allgemein<br />

formulierten Absicht nicht <strong>zum</strong> Ziel führen. Sinnvoller w re es, die ergabe dieser -<br />

besser größerer – ittel an Bedingungen zu knüpfen, die eine zweckentsprechende und<br />

zukunftsweisende ittelverwendung sicherstellen. eider ist die Fachkompetenz, die <strong>zum</strong><br />

Aufbau einer altersgerechten sozialen nfrastruktur notwendig ist, auf kommunaler bene<br />

nicht in notwendigem mfang vorhanden. an vergleiche z.B. den ersonalbestand in<br />

reisen und kreisfreien St dten im Bereich der Altenhilfe uantitativ und ualitativ mit dem<br />

ersonalbestand im Bereich der ugendhilfe, dann ist der nterschied augenf llig. as<br />

and ist hier gefordert, zielführende Anreize zu schaffen und fachliche Standards festzulegen.<br />

. Angesichts der hinreichend bekannten atsache, dass sich in den kommenden ahren<br />

die Zahl der Hochbetagten und damit potenziell pflegebedürftigen verdoppeln und die rwerbsbevölkerung<br />

um ein rittel <strong>zur</strong>ückgehen wird, müssen die Anstrengungen vergrößert<br />

werden, flegebedürftigkeit auch dadurch hinauszuschieben, dass bestehende Wohn- und<br />

Wohnumfeldbedingungen altersgerecht umgestaltet werden. s w re angezeigt, dafür ein<br />

Förderprogramm aufzulegen. ie reishandwerkerschaft Schwerin ist in ooperation mit<br />

dem Regionalen lanungsverband Westmecklenburg und dem Aktionsprogramm regionale<br />

aseinsvorsorge Westmecklenburg ein entsprechen<strong>des</strong> ompetenzzentrum zu entwickeln.<br />

in solches Förderprogramm würde darüber hinaus das Handwerk im ande auf sinnvolle<br />

Weise fördern.<br />

ez. ochen Rößler<br />

an<strong>des</strong>verbandsvorsitzender<br />

er AR S H - nser Spitzenverband


Anlage 13


andtag ecklenburg- orpommern<br />

. Wahlperiode<br />

ala<br />

A a e<br />

. .<br />

nhalt<br />

A a e<br />

ffentliche Anhörung <strong>zum</strong> ntwurf <strong>eines</strong> esetzes <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegerechtes rucksache am . ovember<br />

ell ngna e e e n e e n e ag<br />

e len g e n e


St dte- und emeindetag<br />

ecklenburg - orpommern e. .<br />

St dte- und emeindetag - , Bertha-von-Suttner-Straße , Schwerin<br />

andtag ecklenburg- orpommern<br />

Ausschuss für Arbeit, leichstellung,<br />

esundheit und Soziales<br />

Frau artina egtmeier<br />

Schloss<br />

Schwerin<br />

er mail sozialausschuss landtag-mv.de<br />

en l e An ng n e ne e e e n e ng e<br />

an e lege e e a e a e e<br />

hr Schreiben vom . ktober<br />

Sehr geehrte Frau orsitzende egtmeier,<br />

sehr geehrte amen und Herren Abgeordnete<br />

Aktenzeichen Zeichen . . a<br />

Bearbeiter Frau anke Herr eiters<br />

elefon<br />

mail anke stgt-mv.de<br />

Schwerin, - -<br />

ich danke hnen für die inladung <strong>zur</strong> öffentlichen Anhörung <strong>zum</strong> ntwurf <strong>eines</strong> esetzes<br />

<strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegerechtes und die öglichkeit der <strong>Stellungnahme</strong>.<br />

Wie in der öffentlichen Anhörung zugesagt, reiche ich hiermit eine schriftliche<br />

<strong>Stellungnahme</strong> unseres Wortbeitrages nach. Bitte haben Sie erst ndnis dafür, dass<br />

ich hre Fragen, zu denen wir aussagef hig sind, im Zusammenhang beantworte.<br />

er vorliegende esetzentwurf ist in vielen Bereichen ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

nsbesondere die neuen Regelungen <strong>zur</strong> n l n ng e lege n e<br />

e ng e können <strong>zur</strong> Sicherung der Fachkr fte beitragen. amit allein lassen<br />

sich aber sicher nicht genügend Fachkr fte auf auer gewinnen. ntscheidend wird<br />

sein, ob die r ger z.B. den Besch ftigten einen höheren Besch ftigungsumfang<br />

anbieten und die neuen Regelungen auch nicht zu umgehen versuchen. Ferner<br />

müssen auch genügend achwuchskr fte ausgebildet werden, durch attraktive Bedingungen<br />

angeworben und gehalten werden. azu kommt, dass der intritt der<br />

flegebedürftigkeit und die Zunahme der Hilfebedürftigkeit verringert bzw. verzögert,<br />

nale en e an alle e n e e n en<br />

esch ftsstelle onto<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung elefon - Sparkasse ecklenburg-Schwerin<br />

Bertha-von-Suttner-Straße Fa - B Z r.<br />

Schwerin - ail sgt stgt-mv.de<br />

nternet http www.stgt-mv.de Seite


die igenst ndigkeit der Betroffenen erhöht und ambulante ersorgungsstrukturen<br />

und ehrenamtliche nterstützungss steme konse uent weiter ausgebaut werden.<br />

Begrüßenswert ist <strong>des</strong>halb die mit dem esetzentwurf geplante Anhebung der auschalförderung<br />

für teilstation re Angebote in Abs. und die Aufnahme von Fördermöglichkeiten<br />

für neue Wohn- und Betreuungsformen im Bereich der ambulanten<br />

flege nach .<br />

ositiv ist auch, dass es bei dem nach der gegenw rtigen Rechtslage <strong>zum</strong><br />

. . auslaufenden an<strong>des</strong>pflegewohngeld nach dem vorliegenden esetzentwurf<br />

zu einem e an e e gen nge n an e<br />

lege ngel kommt. Wir bitten zu prüfen, ob der Bestandsschutz aus sozialpolitischen<br />

ründen nicht auf alle ersonen ausgedehnt werden kann, die vor dem<br />

. . Heimbewohner sind. ur weil diese ersonen z.B. noch über den<br />

. . hinaus ihren Heimaufenthalt selbst zahlen können, sollten sie bei intritt<br />

der oraussetzungen <strong>des</strong> bisherigen an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> nicht schlechter gestellt<br />

werden, als die Heimbewohner, die bereits vor dem . . an<strong>des</strong>pflegewohngeld<br />

erhalten haben.<br />

Wir möchten darauf hinweisen, dass mit den vom Bun<strong>des</strong>tag und Bun<strong>des</strong>rat aktuell<br />

vorbereiteten e e en egel ng e A en lege e a n a<br />

n en n e l a n en n ngen parallel eine begrüßenswerte ösung<br />

der aus den ntscheidungen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialgerichtes vom . . entstandenen<br />

robleme <strong>zur</strong> Berechnung der nvestitionskosten angestrebt wird. nsofern könnte<br />

die otwendigkeit einer eigenst ndigen an<strong>des</strong>regelung entfallen bzw. sich die<br />

otwendigkeit ergeben, eine erg nzende lan<strong>des</strong>gesetzliche Regelung <strong>zur</strong> Anerkennung<br />

angemessener auschalen für nstandhaltung und nstandsetzung zu schaffen.<br />

ieses vorausgeschickt möchten wir darstellen, wie sich die msetzung der ntscheidungen<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialgerichts in ecklenburg- orpommern ab dem<br />

. . auswirken würden<br />

ach unserer insch tzung würde sich dies von inrichtung zu inrichtung unterschiedlich<br />

auswirken. egenw rtig bewegen sich die nterkunftskosten der inrichtungen<br />

im Land in einem engen Rahmen knapp unter 10 €/Tag. Und das, obwohl<br />

einige inrichtungen in den er ahren erhebliche nvestitionszuwendungen erhalten<br />

haben, andere aber nicht. ie kurzzeitigen erringerungen der umlagef higen<br />

Aufwendungen werden bedingt durch die einrichtungsindividuellen ostenstrukturen<br />

und verschiedenen Förderungen der inrichtungen unterschiedlich stark ausfallen.<br />

n der l ngerfristigen Betrachtung wird eine erringerung der umlagef higen Aufwendungen<br />

durch rhöhungen aufgezehrt. Aus diesem rund wird es keine allgemeingültige<br />

Aussage zu den Auswirkungen auf die inrichtungen und die eistungsentgelte<br />

geben. nstrittig ist aber, dass es zu einer zunehmenden Spreizung bei den<br />

ntgelten in den einzelnen inrichtungen im and kommen wird.<br />

iese Spreizung bei den ntgelten in den inrichtungen wird zu einem st rkeren<br />

Wettbewerb führen. ie günstigeren inrichtungen werden insbesondere von den<br />

sog. Selbstzahlern und ihren Angehörigen st rker nachgefragt werden als die teure-<br />

nale en e an alle e n e e n en<br />

esch ftsstelle onto<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung elefon - Sparkasse ecklenburg-Schwerin<br />

Bertha-von-Suttner-Straße Fa - B Z r.<br />

Schwerin - ail sgt stgt-mv.de<br />

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en. Hilfebedürftige und ihre unter mst nden <strong>zur</strong> itfinanzierung verpflichteten Angehörigen<br />

werden verst ndlicher Weise auch intensiver alternative Betreuungsangebote<br />

im teilstation ren und ambulanten Segment prüfen. ies stimmt mit der grunds<br />

tzlichen Zielrichtung <strong>des</strong> Ausbaus der ambulanten ersorgungsstrukturen überein,<br />

auch wenn nicht in edem Fall die ambulante ersorgung eine station re ersetzen<br />

kann.<br />

Sozialpolitisch ist ferner zu berücksichtigen, dass die Abschaffung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

für die künftig auf station re flege angewiesenen enschen eine<br />

ostenerhöhung bedeutet. ie Abschaffung dieser sozialpolitischen eistung <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong> für zukünftige F lle bedeutet für die Betroffenen und deren Familien einen<br />

erheblichen inschnitt. urch das fehlende an<strong>des</strong>pflegewohngeld werden Hilfebedüftige<br />

verst rkt ihr eigenes inkommen und ermögen einsetzen müssen und soweit<br />

dies nicht ausreicht, auch die unterhaltspflichtigen Angehörigen in <strong>zum</strong>utbaren<br />

mfang herangezogen werden. ielfach herrscht noch nkenntnis über die tats chlichen<br />

öglichkeiten und auch die renzen der nanspruchnahme von nterhaltspflichtigen.<br />

ie Angst der Angehörigen vor einer finanziellen berforderung durch die<br />

station re nterbringung kann dazu führen, dass Betroffenen nicht die geeignete<br />

flege erhalten.<br />

Andererseits ist edoch auch zu berücksichtigen, dass die ew hrung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

für station re eistungen einen Anreiz entfaltet hat, der im Widerspruch<br />

zu dem rundsatz steht, ambulanten eistungen einen orrang vor station -<br />

ren eistungen ein<strong>zur</strong> umen. or diesem Hintergrund erheben wir gegen die ntscheidung<br />

<strong>des</strong> an<strong>des</strong>, das flegewohngeld nur noch für die F lle zu gew hren, die<br />

es im ezember erhalten bzw. bei geringerer eigener eistungsf higkeit h tten<br />

erhalten können, grunds tzlich keine Bedenken.<br />

er Ausbau ambulanter flege bzw. die Hinauszögerung von Hilfebedürftigkeit könnte<br />

unterstützt werden, wenn das Wohnen und das Wohnumfeld z.B. in den nnenst<br />

dten altersgerechter, sprich barriere rmer gestaltet würde. ies könnte unserer<br />

einung nach durch eine st rkere Berücksichtigung von altengerechten eb u<strong>des</strong>anierungen<br />

bzw. der st rkeren Förderung und das erzichten auf unebenes opfsteinpflaster<br />

in der e a e ng erfolgen. er inbau von Fahrstühlen oder<br />

von Stellmöglichkeiten für Rollatoren dürfte nicht mehr am en al scheitern<br />

dürfen.<br />

Für die St dte und emeinden hat aber das Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

eine en e en e nan elle e e ng, weil die andkreise und kreisfreien<br />

St dte in höherem mfang als bisher dann die mangelnde eigene eistungsf higkeit<br />

von Heimbewohnern finanzieren müssen, wenn die Betroffenen auf Sozialhilfe nach<br />

dem S B als Hilfe <strong>zur</strong> flege angewiesen sind.<br />

Wir befürchten, dass alle Bemühungen <strong>zum</strong> A a a lan e e g ng<br />

e e in dem vorliegenden esetzentwurf konterkariert werden durch falsche Anreizwirkungen<br />

im Sozialhilfefinanzierungsgesetz. ie eistungen <strong>des</strong> an<strong>des</strong> an die<br />

andkreise und kreisfreien St dte für die bernahme der Aufgaben <strong>des</strong> überörtlichen<br />

Sozialhilfetr gers belaufen sich nach dem Sozialhilfefinanzierungsgesetz auf über<br />

nale en e an alle e n e e n en<br />

esch ftsstelle onto<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung elefon - Sparkasse ecklenburg-Schwerin<br />

Bertha-von-Suttner-Straße Fa - B Z r.<br />

Schwerin - ail sgt stgt-mv.de<br />

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io. € jährlich. Der Städte- und emeindetag ecklenburg- orpommern beklagt<br />

seit langem, dass diese Zuwendungen auf die einzelnen andkreise und kreisfreien<br />

St dte <strong>zum</strong> überwiegenden eil nach den Aufwendungen der andkreise und kreisfreien<br />

St dte für die station ren Hilfen erbracht werden. as bedeutet, dass eine<br />

ebietskörperschaft, die sich konse uent um den Ausbau ambulanter Strukturen<br />

auch in der flege bemühen würde, weniger an<strong>des</strong>mittel erh lt als die, die tendenziell<br />

die Hilfen in inrichtungen erbringen l sst. ieser Anreiz widerspricht dem<br />

rundsatz ambulant vor station r. Bei den finanziellen rößenordnungen ist offensichtlich,<br />

dass dagegen die mit dem vorliegenden esetzentwurf geplanten St rkungen<br />

der ambulanten ersorgung keine wirklichen Anreize darstellen.<br />

ie in <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegesetzes ins rmessen der andkreise und kreisfreien<br />

St dte gestellte Förderung der ambulanten flege scheitert zudem oft an mangelnden<br />

finanziellen öglichkeiten. Wenn der esetzgeber tats chlich die ambulante<br />

flege st rker fördern wollte, müsste er konse uenter Weise nicht nur das an<strong>des</strong>pflegegesetz<br />

ndern, sondern im Sozialhilfefinanzierungsgesetz z.B. bei der erteilung<br />

der an<strong>des</strong>mittel die ambulanten und niedrigschwelligen Aufwendungen der<br />

ebietskörperschaften min<strong>des</strong>tens genauso stark gewichten wie die Aufwendungen<br />

für station re Hilfen.<br />

ie Bemühungen <strong>zur</strong> Fortentwicklung <strong>des</strong> Sozialhilfefinanzierungsgesetzes sind leider<br />

ins Stocken geraten. urch den Beschluss <strong>des</strong> andkreistages im Sozialhilfefinanzierungsgesetz<br />

ab auf einer rstattung der tats chlich angefallenen Aufwendungen<br />

für die Aufgaben <strong>des</strong> überörtlichen Sozialhilfetr gers zu bestehen, d.h.<br />

einer rstattung der Aufwendungen für station re und teilstation re Hilfen, würde<br />

sogar ein noch größerer Anreiz entstehen, beim Ausbau der ambulanten Angebote<br />

Zurückhaltung zu üben. Wir würden es zutiefst bedauern, wenn dadurch immer mehr<br />

ltere enschen gezwungen würden, ihr gewohntes ebensumfeld in ihrer Region<br />

zu verlassen und in station re inrichtungen oder in andkreise und kreisfreie St dte<br />

zu ziehen, in denen es ein umfassenderes Angebot an ambulanten und niedrigschwelligen<br />

Hilfen gibt.<br />

Als St dte- und emeindetag ist es unsere Aufgabe darauf Acht zu geben, dass<br />

beim Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> ab dem . . das nne<br />

n in der an<strong>des</strong>verfassung beachtet wird. .h. es darf nicht zu neuen finanziellen<br />

ehraufwendungen bei den kreisfreien St dten und bei den andkreisen bzw.<br />

über die reisumlage bei allen St dten und emeinden im and führen. eshalb<br />

muss nach der an<strong>des</strong>verfassung zeitgleich mit dem schrittweisen Auslaufen <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> ein entsprechender finanzieller Ausgleich für die steigenden<br />

Aufwendungen bei den station ren eistungen der Hilfe <strong>zur</strong> flege nach dem<br />

S B geschaffen werden.<br />

in entsprechender Ausgleich im Sozialhilfefinanzierungsgesetz ab w re<br />

grunds tzlich dazu geeignet, wenn er denn tats chlich zeitgleich erfolgte. in esetzentwurf,<br />

der die an<strong>des</strong>zuweisungen im Sozialhilfefinanzierungsgesetz ab<br />

entsprechend erhöht, liegt im andtag aber noch nicht vor. Für die ostenausgleichsregelung<br />

ist einen Hinweis in der esetzesbegründung auf das Sozialhilfefinanzierungsgesetz<br />

nicht ausreichend.<br />

nale en e an alle e n e e n en<br />

esch ftsstelle onto<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung elefon - Sparkasse ecklenburg-Schwerin<br />

Bertha-von-Suttner-Straße Fa - B Z r.<br />

Schwerin - ail sgt stgt-mv.de<br />

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Zudem ist die im vorliegenden esetzentwurf dargestellte Berechnung <strong>eines</strong> möglichen<br />

A gle e a e nalen an e e n e n e en .<br />

ies kommt dadurch zu Stande, dass die an<strong>des</strong>regierung bei ihrer Berechnung<br />

zwar die zu runde gelegt hat, wie viele Heimbewohner nach Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

dafür Sozialhilfe erhalten h tten – bezogen auf die Zahlen aus<br />

den o r a h r e n. n den or ahren war aber auch erkennbar, dass der Anteil der<br />

Heimbewohner, die an<strong>des</strong>pflegewohngeld erhielten, zugenommen hat. ies hat die<br />

an<strong>des</strong>regierung aber bei der Berechnung der im Sozialhilfefinanzierungsgesetz geplanten<br />

Ausgleichsleistungen nicht berücksichtigt.<br />

ass der Anteil der Heimbewohner, der Anspruch auf an<strong>des</strong>pflegewohngeld h tte,<br />

in Zukunft zunehmen würde, ist unumstritten. Zu berücksichtigen ist, dass<br />

- durch die Abwanderung üngerer enschen in den vergangenen ahren die öglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> flege durch Angehörige abnehmen wird,<br />

- der Anteil der sogenannten Selbstzahler abnehmen wird. as einzusetzende eigene<br />

inkommen f llt durch die erringerung <strong>des</strong> Rentenniveaus z.B. weggefallene<br />

Aufstockungen, unterbrochene rwerbsbiografien geringer aus. ie osten der<br />

flege werden tendenziell steigen arifsteigerungen, Heizkostenentwicklung . inrichtungstr<br />

ger werden versuchen, die ostensteigerungen in höhere ntgelte umzusetzen.<br />

ie Steigerungen werden wegen der eckelung der flegeversicherungsleistungen<br />

die Sozialhilfeaufwendungen erhöhen.<br />

Auch die e al ng en e nen werden steigen. Zwar f llt die Bearbeitung<br />

<strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> schrittweise weg. afür entfallen aber auch<br />

die erwaltungskostenausgleiche <strong>des</strong> an<strong>des</strong>. emgegenüber steht aber die Zunahme<br />

der Fallzahlen in der Sozialhilfe. urch die Abschaffung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

werden tendenziell mehr Hilfebedürftige auf Sozialhilfeleistungen angewiesen<br />

sein. mfassende rmittlungen und Berechnungen <strong>zum</strong> inkommen und<br />

ermögen <strong>des</strong> Hilfebedürftigen und seiner unterhaltspflichtigen Angehörigen sowie<br />

die daraus folgenden Rechtsstreitigkeiten z.B. bei der Heranziehung nterhaltspflichtiger<br />

werden zunehmen und den erwaltungsaufwand ansteigen lassen.<br />

ch hoffe, dass Sie unsere bereits mündlich vorgetragenen Antworten berücksichtigen.<br />

Für Rückfragen stehe ich gerne <strong>zur</strong> erfügung.<br />

it freundlichem ruß<br />

n ertretung<br />

gez.<br />

homas eiters<br />

Stellvertretender<br />

esch ftsführer<br />

nale en e an alle e n e e n en<br />

esch ftsstelle onto<br />

Haus der kommunalen Selbstverwaltung elefon - Sparkasse ecklenburg-Schwerin<br />

Bertha-von-Suttner-Straße Fa - B Z r.<br />

Schwerin - ail sgt stgt-mv.de<br />

nternet http www.stgt-mv.de Seite


Anlage 14


andtag ecklenburg- orpommern<br />

. Wahlperiode<br />

ala<br />

A a e<br />

. .<br />

nhalt<br />

Stn. an<strong>des</strong>seniorenberat <strong>zum</strong> flegegesetz<br />

A a e


an<strong>des</strong>seniorenbeirat - e. ., erleberger Straße , Schwerin, �<br />

, Fa<br />

andtag ecklenburg- orpommern<br />

Ausschuss für Arbeit, leichstellung, esundheit und Soziales<br />

orsitzende Frau . egtmeier<br />

Sehr geehrte Frau egtmeier,<br />

Schwerin, den . .<br />

der an<strong>des</strong>seniorenbeirat ecklenburg- orpommern e. . dankt für hre itteilung<br />

vom . . über die . Sitzung <strong>des</strong> Ausschusses für Arbeit, leichstellung,<br />

esundheit und Soziales. Aus der agesordnung ist ersichtlich, dass die<br />

rucksachen und in erbindung mit der S diskutiert werden<br />

sollen.<br />

n Wahrnehmung seiner erantwortung entsprechend Seniorenmitwirkungsgesetz<br />

vom . . erhebt der orstand inspruch gegen die geplante Absenkung der<br />

finanziellen ittel für das flegewohngeld entsprechend an<strong>des</strong>pflegegesetz<br />

ab mit der Begründung, dass <strong>des</strong>sen ültigkeit bis <strong>zum</strong> . . befristet<br />

und die ew hrung dieses flegewohngel<strong>des</strong> für euvertr ge ab dadurch<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Wir begründen diesen inspruch wie folgt<br />

Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat<br />

Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

. as an<strong>des</strong>pflegewohngeld ist durch esetz bis . . befristet. urch einen<br />

Beschluß <strong>des</strong> andtages w re edoch eine erl ngerung über den . .<br />

hinaus möglich, wie dies auch schon im ahr geschehen ist. ine weitere<br />

Förderung über <strong>des</strong> esetzes, welcher ebenfalls bis <strong>zum</strong> . . befristet ist,<br />

ist bereits im Haushaltsplan vorgesehen. ine ebatte dazu hat es im andtag aus<br />

unserer Sicht aber noch nicht gegeben. urch die im Haushaltsentwurf vorgesehene<br />

finanzielle Absenkung nach werden bei Best tigung bereits Fakten geschaffen,<br />

die eine erneute erl ngerung ausschließen.<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

erleberger Straße - ail lsb lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de onto- r.<br />

Schwerin www.lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de B Z<br />

LSB M-V


. er rund <strong>zur</strong> inführung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> war der Ausgleich von<br />

nvestitionskosten, die flegeheime ihren Bewohnern in Rechnung stellen. An<br />

diesem Fakt wird sich aus unserer enntnis auch ab nichts ndern.<br />

er Wegfall <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> wird also <strong>zur</strong> rhöhung <strong>des</strong> igenanteils der<br />

flegeheimbewohner führen.<br />

. ie finanzielle Situation der zukünftigen Heimbewohner wird sich in den<br />

Folge ahren nicht verbessern. arauf verweist auch die Begründung im<br />

esetzentwurf. urch höhere Fallzahlen wird die bereitgestellte Summe von , io<br />

€ im Jahr 2011 auf 7,1 Mio € im Jahr 2012 ansteigen. Weiterhin ist aus Statistiken<br />

ersichtlich, dass künftigen eurentnern eine immer geringere Rente ausgezahlt wird,<br />

weil ahrg nge mit unterbrochenen rwerbsbiographien das Rentenalter erreichen.<br />

amit wird der ersonenkreis mit Anspruch auf ein flegewohngeld weiter steigen.<br />

n einer solchen Situation das flegewohngeld auslaufen zu lassen, halten wir<br />

sozialpolitisch für unangemessen. eshalb erwarten wir aus den genannten<br />

ründen zun chst eine ebatte im andtag zu einer solchen ntscheidung, <strong>zum</strong>al<br />

über die ebenfalls bis . . zeitlich begrenzten und auch noch beraten<br />

und entschieden werden muß. m Sinne der Betroffenen hoffen wir danach auf eine<br />

Fortsetzung der ew hrung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> auch für euvertr ge über das<br />

ahr hinaus.<br />

it freundlichen rüßen<br />

Brigitte aetow<br />

orsitzende<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

erleberger Straße - ail lsb lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de onto- r.<br />

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an<strong>des</strong>seniorenbeirat - e. ., erleberger Straße , Schwerin, � , Fa<br />

andtag ecklenburg- orpommern<br />

Sozialausschuss<br />

Herr Werner ang<br />

Sehr geehrter Herr ang,<br />

der an<strong>des</strong>seniorenbeirat dankt für die bersendung <strong>des</strong><br />

esetzentwurf der an<strong>des</strong>regierung<br />

n e ne e e e n e ng e an e lege e<br />

- rucksache -<br />

in erbindung mit<br />

Antrag der Fraktionen der S und<br />

lege a al n Ane enn ng<br />

- rucksache<br />

Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat<br />

Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Schwerin, den . .<br />

und nimmt dazu wie folgt Stellung<br />

1. zu Drucksache 6/1117<br />

. .Schon im Rahmen der Haushaltsberatungen - hat sich der<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat gegen das Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong><br />

aisgesprochen Anlage und Anlage<br />

. n der Ressortanhörung <strong>zum</strong> ntwurf <strong>eines</strong> esetzes <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegegesetzes hat der an<strong>des</strong>seniorenbeirat seine diesbezügliche<br />

<strong>Stellungnahme</strong> mit einer plausiblen Begründung wiederholt. Anlage<br />

. n der Beantwortung <strong>des</strong> Fragenkomple es zu dieser hematik begründen wir<br />

unsere <strong>Stellungnahme</strong> in gleicher Weise Anlage<br />

. er Sozialverband d hat uns nachrichtlich davon in enntnis gesetzt, dass<br />

er unsere diesbezügliche <strong>Stellungnahme</strong> teilt. Anlage<br />

. Auf dem Sozialgipfel am . . haben sich weiterhin die olkssolidarit t<br />

und der Sozialverband So unserer Argumentationskette <strong>zum</strong> rhalt <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> angeschlossen.<br />

. nser Statement <strong>zum</strong> . . Anlage<br />

2. zu Drucksache 6/1135<br />

den angestrebten Zielstellungen <strong>zur</strong> erbesserung der ualit t in der flege<br />

wird vom Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat zugestimmt, allerdings ist ein „Hinwirken“,<br />

„Vorantreiben“, „Auffordern“ „Einsetzen“ in der Realisierung dieser Ziele<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

erleberger Straße - ail lsb lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de onto- r.<br />

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LSB M-V


<strong>zum</strong>in<strong>des</strong>tens terminlich nicht konkret . Wir sehen <strong>des</strong>halb auch keinen<br />

Zusammenhang <strong>zum</strong> Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> ab .<br />

it freundlichen rüßen<br />

Brigitte aetow<br />

orsitzende<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

erleberger Straße - ail lsb lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de onto- r.<br />

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an<strong>des</strong>seniorenbeirat - e. ., erleberger Straße , Schwerin, � , Fa<br />

andtag ecklenburg- orpommern<br />

orsitzender <strong>des</strong> Finanzausschusses<br />

Herr orsten oplin<br />

enn straße<br />

Schwerin<br />

el a al<br />

Sehr geehrter Herr oplin,<br />

Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat<br />

Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

Schwerin, den . .<br />

der an<strong>des</strong>seniorenbeirat dankt für die bersendung der nterlagen S und<br />

S und die öglichkeit einer <strong>Stellungnahme</strong> dazu.<br />

Aus der Zusammenfassung der aßnahmen und deren finanzieller ntersetzung<br />

sind nur un<strong>zur</strong>eichend konkrete er nderungen ablesbar. azu bedarf es der<br />

insicht in die inzelpl ne der inisterien und nach und <strong>des</strong><br />

Seniorenmitwirkungsgesetzes auch einer itwirkung bei deren rstellung. ies ist<br />

bisher noch nicht erfolgt. eshalb beschr nkt sich unsere <strong>Stellungnahme</strong> auf einen<br />

aus unserer einung im Rahmen der Seniorenpolitik wichtigen unkt das Auslaufen<br />

<strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> ab für euvertr ge und geben hnen hiermit unsere<br />

Begründung, die wir auch am . . an den Sozialausschuss gerichtet haben,<br />

<strong>zur</strong> enntnis<br />

n Wahrnehmung seiner erantwortung entsprechend Seniorenmitwirkungsgesetz<br />

vom . . erhebt der orstand inspruch gegen die geplante Absenkung der<br />

finanziellen ittel für das flegewohngeld entsprechend an<strong>des</strong>pflegegesetz<br />

ab mit der Begründung, dass <strong>des</strong>sen ültigkeit bis <strong>zum</strong> . . befristet<br />

und die ew hrung dieses flegewohngel<strong>des</strong> für euvertr ge ab dadurch<br />

ausgeschlossen ist.<br />

Wir begründen diesen inspruch wie folgt<br />

. as an<strong>des</strong>pflegewohngeld ist durch esetz bis . . befristet. urch<br />

einen Beschluss <strong>des</strong> andtages w re edoch eine erl ngerung über den<br />

. . hinaus möglich, wie dies auch schon im ahr geschehen ist.<br />

ine weitere Förderung über <strong>des</strong> esetzes, welcher ebenfalls bis <strong>zum</strong><br />

. . befristet ist, ist bereits im Haushaltsplan vorgesehen. ine ebatte<br />

dazu hat es im andtag aus unserer Sicht aber noch nicht gegeben. urch die<br />

im Haushaltsentwurf vorgesehene finanzielle Absenkung nach werden<br />

bei Best tigung bereits Fakten geschaffen, die eine erneute erl ngerung<br />

ausschließen.<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

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LSB M-V


. er rund <strong>zur</strong> inführung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> war der Ausgleich von<br />

nvestitionskosten, die flegeheime ihren Bewohnern in Rechnung stellen. An<br />

diesem Fakt wird sich aus unserer enntnis auch ab nichts ndern.<br />

er Wegfall <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> wird also <strong>zur</strong> rhöhung <strong>des</strong> igenanteils<br />

der flegeheimbewohner führen.<br />

. ie finanzielle Situation der zukünftigen Heimbewohner wird sich in den<br />

Folge ahren nicht verbessern. arauf verweist auch die Begründung im<br />

esetzentwurf. urch höhere Fallzahlen wird die bereitgestellte Summe von<br />

, io im ahr auf , io im ahr ansteigen. Weiterhin ist<br />

aus Statistiken ersichtlich, dass künftigen eurentnern eine immer geringere<br />

Rente ausgezahlt wird, weil ahrg nge mit unterbrochenen<br />

rwerbsbiographien das Rentenalter erreichen. amit wird der ersonenkreis<br />

mit Anspruch auf ein flegewohngeld weiter steigen.<br />

n einer solchen Situation das flegewohngeld auslaufen zu lassen, halten wir<br />

sozialpolitisch für unangemessen. eshalb erwarten wir aus den genannten<br />

ründen zun chst eine ebatte im andtag zu einer solchen ntscheidung, <strong>zum</strong>al<br />

über die ebenfalls bis . . zeitlich begrenzten und auch noch beraten<br />

und entschieden werden muss. m Sinne der Betroffenen hoffen wir danach auf eine<br />

Fortsetzung der ew hrung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> auch für euvertr ge über das<br />

ahr hinaus.<br />

Auch die itglieder <strong>des</strong> Finanzausschusses bitten wir um Berücksichtigung dieses<br />

inspruches bei ihrer ntscheidung über den Haushalt .<br />

it freundlichen rüßen<br />

Brigitte aetow<br />

orsitzende<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

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an<strong>des</strong>seniorenbeirat - e. ., erleberger Straße , Schwerin, � , Fa<br />

inisterium für Arbeit, leichstellung und Soziales<br />

ecklenburg- orpommern<br />

Herr Hartmut Renken<br />

Friedrich- ngels-Straße<br />

Schwerin<br />

Schwerin , . .<br />

An ng n e ne e e e n e ng e an e lege e<br />

Sehr geehrter Herr Renken<br />

der an<strong>des</strong>seniorenbeirat dankt für die bersendung <strong>des</strong> n e ne e e e<br />

n e ng e an e lege e mit der öglichkeit <strong>zur</strong> <strong>Stellungnahme</strong>.<br />

avon machen wir im Sinne der Aufgabenstellung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>seniorenbeirates <strong>zur</strong><br />

nteressenvertretung der lteren eneration in unserem Bun<strong>des</strong>land gerne<br />

ebrauch.<br />

m inzelnen dazu folgen<strong>des</strong><br />

. Artikel nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegesetzes<br />

runds tzlich begrüßen wir den orrang, dem ambulante vor station rer flege<br />

einger umt wird.<br />

Widerspruch gibt es allerdings unsererseits zu folgender nderung<br />

6. Dem § 9 Absatz 2 wird folgender Satz angefügt:<br />

„Beginnend mit dem Monat Januar 2013 wird Pflegewohngeld nur noch den<br />

Pflegebedürftigen gewährt, die bereits Pflegewohngeld für den Monat Dezember<br />

2012 erhalten haben oder bis <strong>zum</strong> 31. Dezember 2012 beanspruchen konnten.“<br />

und begründen dies wie folgt<br />

Lan<strong>des</strong>seniorenbeirat<br />

Mecklenburg-Vorpommern e.V.<br />

it unserem Schreiben vom . ai an den Sozialausschuss <strong>des</strong> andtags<br />

und gleichlautend am . ai an den Finanzausschuss haben wir unsere<br />

grunds tzlichen Bedenken dazu erl utert<br />

. as an<strong>des</strong>pflegewohngeld ist durch esetz bis . . befristet. urch<br />

einen Beschluss <strong>des</strong> andtages w re edoch eine erl ngerung über den . .<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

erleberger Straße - ail lsb lan<strong>des</strong>seniorenbeirat-mv.de onto- r.<br />

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LSB M-V


hinaus möglich, wie dies auch schon im ahr geschehen ist. ine weitere<br />

Förderung über <strong>des</strong> esetzes, welcher ebenfalls bis <strong>zum</strong> . . befristet ist,<br />

ist bereits im Haushaltsplan vorgesehen. ine ebatte dazu hat es im andtag aus<br />

unserer Sicht aber noch nicht gegeben. urch die im Haushaltsentwurf vorgesehene<br />

finanzielle Absenkung nach werden bei Best tigung bereits Fakten geschaffen,<br />

die eine erneute erl ngerung ausschließen.<br />

. er rund <strong>zur</strong> inführung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> war der Ausgleich von<br />

nvestitionskosten, die flegeheime ihren Bewohnern in Rechnung stellen. An<br />

diesem Fakt wird sich aus unserer enntnis auch ab nichts ndern.<br />

er Wegfall <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> wird also <strong>zur</strong> rhöhung <strong>des</strong> igenanteils der<br />

flegeheimbewohner führen.<br />

. ie finanzielle Situation der zukünftigen Heimbewohner wird sich in den<br />

Folge ahren nicht verbessern. arauf verweist auch die Begründung im esetzentwurf.<br />

urch höhere Fallzahlen wird die bereitgestellte Summe von , io im<br />

ahr auf , io im ahr ansteigen. W eiterhin ist aus Statistiken<br />

ersichtlich, dass künftigen eurentnern eine immer geringere Rente ausgezahlt wird,<br />

weil ahrg nge mit unterbrochenen rwerbsbiographien das Rentenalter erreichen.<br />

amit wird der ersonenkreis mit Anspruch auf ein flegewohngeld weiter steigen.<br />

n einer solchen Situation das flegewohngeld auslaufen zu lassen, halten wir<br />

sozialpolitisch für unangemessen. eshalb erwarten wir aus den genannten<br />

ründen zun chst eine ebatte im andtag zu einer solchen ntscheidung, <strong>zum</strong>al<br />

über die ebenfalls bis . . zeitlich begrenzten und auch noch beraten<br />

und entschieden werden muss. m Sinne der Betroffenen hoffen wir danach auf eine<br />

Fortsetzung der ew hrung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> auch für euvertr ge über das<br />

ahr hinaus.<br />

. Zur Begründung der esetzes nderung<br />

n der Begründung führen Sie unter A. . Wesentliche Ziele und Handlungsbedarf<br />

im Absatz weiterhin aus<br />

„Zugleich soll die Rechtsprechung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>sozialgerichts vom 8. September<br />

2011 - B 3 P 4/10 R -, - B 3 P 6/10 R -, - B 3 P 2/11 R - und - B 3 P 3/11 R - <strong>zur</strong><br />

Umlage-fähigkeit von Aufwendungen nach § 82 Absatz 2 Elftes Buch<br />

Sozialgesetzbuch berücksichtigt werden. Soweit die Finanzierung der<br />

Pflegeeinrichtungen bun<strong>des</strong>rechtlich abschließend festgelegt ist, bleibt demnach im<br />

Rahmen der lan<strong>des</strong>rechtlichen Befugnis <strong>zur</strong> näheren Ausgestaltung der Umlage<br />

insbesondere im Hinblick auf „Art, Höhe und Laufzeit sowie die Verteilung der<br />

gesondert abrechenbaren Aufwendungen auf die Pflegebedürftigen“ kein Raum für<br />

abweichende Regelungen. Die Länder haben bis spätestens Ende 2012 die<br />

betroffenen Regelungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>rechts außer Kraft zu setzen.“<br />

nseres rachtens bezieht sich diese Rechtsprechung ausschließlich darauf, dass<br />

zukünftig fiktive Zinsen auf igenkapital und pauschalierte Aufwendungen ohne<br />

ostennachweis nicht mehr von den inrichtungstr gern auf die inrichtungsbewohnerinnen<br />

und -bewohner umgelegt werden können. Außerdem wird klarge-<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

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stellt, dass die Abrechnung der mlagen insbesondere für die inrichtungsbewohnerinnen<br />

und -bewohner hinreichend nachvollziehbar sein muss.<br />

nd das ist auch zu begrüßen. Für uns erschließt sich aus den angeführten<br />

Rechtsprechungen aber nicht, dass dadurch die öglichkeit der nder aufgehoben<br />

wird, eigene Regelungen <strong>zur</strong> Zahlung <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> treffen zu können. s.<br />

RW, SH<br />

n der Begründung wird im unkt „3. Finanzielle Auswirkungen auf die Haushalte“<br />

am nde <strong>des</strong> . Absatzes ausgeführt<br />

„Die kommunalen Mehraufwendungen für den Wegfall <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> sollen<br />

bei den Lan<strong>des</strong>zuweisungen an die Kommunen nach § 1 Absatz 3 <strong>des</strong> Sozialhilfefinanzierungsgesetzes<br />

berücksichtigt werden.“<br />

em inzelplan für die ahre - haben wir diese rhöhung der<br />

Zuweisungen an die ommunen nicht entnehmen können.<br />

Wir sehen <strong>des</strong>halb in der esetzes nderung eine mverteilung zu asten der<br />

Heimbewohner und ggf. deren inder, weil die Zugangsvoraussetzungen <strong>zum</strong> Bezug<br />

von flegewohngeld rundlage ist das eigene inkommen und von Sozialhilfe<br />

zus tzlich Berücksichtigung von ermögen und auch inkommen von<br />

Familienangehörigen unterschiedlich sind.<br />

Sie werden verstehen, dass aus den genannten ründen und in Wahrnehmung<br />

seiner Aufgabenstellung gem ß Seniorenmitwirkungsgesetz der an<strong>des</strong>seniorenbeirat<br />

der er nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegesetzes in den genannten unkten nicht<br />

zustimmen kann und erwartet, dass im nteresse der Betroffenen auf die genannte<br />

er nderung im verzichtet wird. azu könnte wie im ahre an den andtag<br />

ein Antrag auf erl ngerung <strong>des</strong> gestellt werden, <strong>zum</strong>al die im esetz<br />

festgelegte finanzielle renze , io uro <strong>zur</strong> Außerkraftsetzung bisher nicht<br />

überschritten wurde.<br />

it freundlichen rüßen<br />

Brigitte aetow<br />

orsitzende<br />

an<strong>des</strong>seniorenbeirat el. Bankverbindung<br />

ecklenburg- orpommern e. . Fa R-Bank e. .<br />

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an<strong>des</strong>seniorenbeirat m- e. .<br />

. .<br />

ean ng e agen a al g<br />

er an<strong>des</strong>seniorenbeirates - e. . beschr nkt sich entsprechend seiner<br />

Aufgabenstellung <strong>zur</strong> nteressenvertretung der Senioren im Wesentlichen auf das<br />

Auslaufen <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> <strong>zum</strong> . . für euvertr ge gem ß<br />

. ies wird aus nachfolgend genannten ründen vom an<strong>des</strong>seniorenbeirat und<br />

weiteren Seniorenorganisationen unseres Bun<strong>des</strong>lan<strong>des</strong> abgelehnt<br />

ine angemessene Bezahlung der flegekr fte in ecklenburg- orpommern sowohl<br />

im ambulanten auch station ren Bereich ist e istenziell <strong>zur</strong> rhaltung einer<br />

uantitativ und ualitativ erforderlichen Betreuung von flegebedürftigen.<br />

.<br />

Ob die im Gesetzentwurf genannte „Hinwirkung“ <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> auf dieses Ziel dafür<br />

ausreichend ist, stellen wir in Frage.<br />

önnen wir nicht beurteilen<br />

er an<strong>des</strong>seniorenbeirat - e. . hat sich dazu schon mehrfach ge ußert<br />

. . im Rahmen der Beratungen <strong>zum</strong> oppelhaushalt - am . . an<br />

den Sozialausschuss <strong>des</strong> andtages<br />

. .im Rahmen der Beratungen <strong>zum</strong> oppelhaushalt - am . . an<br />

den Finanzausschuss <strong>des</strong> andtages s. Anlage<br />

. im Rahmen der Ressortanhörung <strong>zum</strong> esetzentwurf am . . an das<br />

inisterium für Arbeit, leichstellung und Soziales s. Anlage<br />

Fazit wir können aus den darin genannten ründen einem Auslaufen der<br />

ew hrung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegel<strong>des</strong> nicht zustimmen<br />

. . Für die derzeitigen Heimbewohner ergeben sich keine achteile ,<br />

. .für die künftigen ab edoch, weil<br />

- die Bedürftigkeit für eine nanspruchnahme in den letzten ahren gestiegen<br />

ist und durch die Rentenentwicklung weiter ansteigen wird<br />

-der Zugang zu flegewohngeld trotz erweiterter Bedürftigkeit verwehrt wird<br />

-ein Ausgleich durch Sozialhilfe wegen unterschiedlicher<br />

Zugangsvoraussetzungen nicht möglich ist<br />

. . es gibt ab unterschiedliche Höhen in der Selbstbeteiligung an den<br />

nvestitionskosten der Heimbewohner im selben Heim ies wird für die Betroffenen<br />

kaum nachvollziehbar sein<br />

. . ie Auswirkungen auf die Heimtr ger können wir nicht beurteilen<br />

. ie ommunen als r ger der Sozialhilfe werden ehrausgaben haben, die<br />

durch an<strong>des</strong>zuweisungen nicht vollst ndig kompensiert werden.


ies ist auch einer der ründe für unsere Ablehnung. s fehlen io uro, die zu<br />

asten der flegebedürftigen gehen, d.h. die zus tzlichen ittel <strong>des</strong> an<strong>des</strong> für die<br />

Sozialhilfe gleichen das Wegfallen <strong>des</strong> flegewohngel<strong>des</strong> nicht vollst ndig aus.<br />

a in der Finanzierung eine ücke von io uro klafft, die zu asten der<br />

flegebedürftigen geht, ist die Zusammenführung von an<strong>des</strong>pflegewohngeld und<br />

Sozialhilfe aus sozialpolitischen ründen vor dem Hintergrund wachsender<br />

Altersarmut abzulehnen.<br />

er vorrangigen Förderung von ambulanter und teilstation rer vor station rer flege<br />

ist zuzustimmen, aber nicht auf osten <strong>des</strong> Wegfalls der eistung von<br />

flegewohngeld .<br />

Sollen die derzeit flegebedürftigen noch die ambulante flege finanzieren<br />

angemessen und bedarfsgerecht<br />

können wir nicht beurteilen<br />

ewinnung von ualifizierten flegekr ften, Aufwertung <strong>des</strong> flegeberufes ,<br />

Wohngemeinschaften <strong>zur</strong> Betreuung von flegebedürftigen mit dem Angebot<br />

an haushaltsnahen ienstleistungen<br />

können wir nicht beurteilen<br />

wie zu<br />

k.A.<br />

durch barrierefreien Wohnraum mit gleichzeitigem Angebot an<br />

Assistenzs stemen und haushaltsnahen ienstleistungen<br />

aus dem ntwurf <strong>zur</strong> nderung <strong>des</strong> an<strong>des</strong>pflegegesetzes<br />

dies geht aus unserer <strong>Stellungnahme</strong> hervor.<br />

dazu haben wir zu wenig berblick. edoch die getroffene bun<strong>des</strong>weite<br />

Festlegung <strong>eines</strong> in<strong>des</strong>tlohns in der flege von , uro in den neuen<br />

Bun<strong>des</strong>l ndern und , uro in den alten Bun<strong>des</strong>l ndern halten wir für nicht<br />

gerechtfertigt und ist nicht begründbar.<br />

Aufwertung <strong>des</strong> flegeberufes, angemessene Bezahlung,<br />

ualifizierungsmöglichkeiten bei lang hriger tigkeit im flegeberuf, schnellere<br />

Anerkennung von Abschlüssen im flegebereich, die im Ausland erworben wurden.


s. zu<br />

wissen wir nicht<br />

wie zu<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

k.A.<br />

- hat einen lan <strong>zur</strong> esundheitsförderung und r vention mit einem<br />

eigenen apitel für die ltere eneration. . ie darin genannten<br />

Handlungsempfehlungen sind umzusetzen<br />

a, in Form niedrigschwelliger Betreuungsangebote<br />

können wir nicht beurteilen<br />

k.A.<br />

Weg von der inutenpflege, nterstützung der pflegenden Angehörigen,<br />

barriefreier mbau der Wohnung Wohnumfeld, ambulante Reha-Angebote.<br />

berarbeitung der an<strong>des</strong>bauordnung mit dem Schwerpunkt alternsgerechter<br />

Wohnungsbau und alternsgerechtes mfeld , weitere Förderung <strong>des</strong> Anbaus von<br />

Fahrstühlen an Mehrgeschosser, Definition <strong>des</strong> Begriffs „ländlicher Raum“ als<br />

oraussetzung für Fördermaßnahmen in solchen Regionen,<br />

eine fl chendeckende neutrale Beratung zu allen Fragen der flege in<br />

flegestützpunkten erkennt der an<strong>des</strong>seniorenbeirat für unverzichtbar<br />

Wichtigste oraussetzung ist der Abbau von sprachlichen Barrieren, auch<br />

Berücksichtigung religiöser Besonderheiten. Förderung von ntegration.<br />

Allgemein ist eine inbeziehung in das gesellschaftliche eben schon im orfeld<br />

erforderlich.<br />

Brigitte aetow<br />

orsitzende


an<strong>des</strong>seniorenbeirat ecklenburg- orpommern e. .<br />

a e en a<br />

er an<strong>des</strong>seniorenbeirat hat sich <strong>zum</strong> ntwurf der nderung <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegegesetzes , speziell <strong>des</strong> , d. h. dem Auslaufen <strong>des</strong><br />

an<strong>des</strong>pflegewohngel<strong>des</strong> schon im Rahmen der iskussion <strong>zum</strong> oppelhaushalt<br />

- ge ußert am . . an den Sozialausschuss und am . . an<br />

den Finanzausschuß sowie im Rahmen der erbandsanhörung an das inisterium<br />

für Arbeit, leichstellung und Soziales am . .<br />

n diesem Zusammenhang ist ein erweis auf die aktuelle nternetseite der<br />

an<strong>des</strong>regierung <strong>zum</strong> an<strong>des</strong>pflegewohngeld angebracht. ort ist aufgeführt ch<br />

zitiere<br />

„Die Kosten für einen Heimplatz, die ein Pflegebedürftiger zu tragen hat, setzen sich<br />

zusammen aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Kosten für Pflege und<br />

Investitionskosten. Zu den Investitionskosten zählen unter anderem Aufwendungen<br />

für Renovierung, Umbau oder auch Modernisierung. Sie können je nach Heim<br />

unterschiedlich hoch ausfallen. In Pflegeheimen, die in den vergangenen Jahren mit<br />

öffentlichen Geldern neu gebaut oder saniert wurden, sind die Investitionskosten<br />

geringer als in anderen Pflegeheimen.<br />

Das Pflegewohngeld soll diese Unterschiede auffangen, wenn ein Pflegebedürftiger<br />

ein geringes Einkommen hat. Bei der Berechnung <strong>des</strong> Pflegewohngel<strong>des</strong> spielen das<br />

jeweilige Einkommen <strong>des</strong> Betroffenen und die Kosten <strong>des</strong> Heimplatzes eine Rolle.<br />

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit 238 Pflegeheime mit insgesamt 18.454<br />

Plätzen. Im Dezember 2011 erhielten rund 5.658 Menschen Pflegewohngeld.<br />

Durchschnittlich wurden 100,00 Euro monatlich als Zuschuss zu den<br />

Investitionskosten gezahlt.“<br />

Zusammengefasst<br />

. as an<strong>des</strong>pflegewohngeld soll nterschiede auffangen, die durch<br />

unterschiedliche Höhen bei der Berechnung der nvestitionskosten entstehen<br />

. Bei der Berechnung spielt das inkommen <strong>des</strong> Betroffenen eine Rolle. Hier ist<br />

der nterschied zu den Zugangsvoraussetzungen für Sozialhilfe.<br />

Wenn nun das an<strong>des</strong>pflegewohngeld auslaufen soll, stellt sich die Frage<br />

Hat sich an diesen oraussetzungen etwas ge ndert Wir sagen nein<br />

weil sich an der unterschiedlichen Berechnung der nvestitionskosten nichts<br />

ge ndert hat und ndern wird<br />

. it einer mstellung ausschließlich auf Sozialhilfe verabschiedet sich die<br />

an<strong>des</strong>regierung von dem selbst definierten rundsatz, pflegebedürftige ltere<br />

enschen nach öglichkeit nicht in die Sozialhilfe fallen zu lassen . adurch werden<br />

viele ltere enschen mit dem onflikt belastet, möglicherweise auch den<br />

Angehörigen <strong>zur</strong> ast zu fallen.<br />

ie Anzahl der Anspruchsberechtigten hat sich st ndig erhöht Stichwort sinkende<br />

Renteneinkünfte , Allein <strong>des</strong>halb ist ein Auslaufen dieser Sozialleistung sehr<br />

fragwürdig.<br />

.faktisch sollen auf an<strong>des</strong>ebene schon io uro eingespart werden, die<br />

nun die ommunen als Sozialhilfe zu tragen haben. in Ausgleich von nur io<br />

beinhaltet schon eine ifferenz , die zahlenm ßig nicht begründet wurde.<br />

.. ie Begründung, das freiwerdende eld in die ambulante flege zu investieren, ist<br />

von uns nicht nachvollziehbar. er an<strong>des</strong>seniorenbeirat unterstützt ausdrücklich<br />

den orrang ambulanter vor station rer flege, edoch nicht um den reis der<br />

nanspruchnahme von Sozialleistungen hilfebedürftiger und hochgradig<br />

pflegebedürftiger enschen in den flegeheimen.

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