Die 37. Ausgabe von Jüdisches - Chabad Lubawitsch - Berlin
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Das Zeichen der Wahrheit<br />
Ein Kompendium über die Beschneidung <strong>von</strong> Lazar Gorkow<br />
Ein Kind ist geboren. Mazel Tov !<br />
Nun hebt ein kleiner Sturm an.<br />
Wen zuerst anrufen ? <strong>Die</strong> Eltern<br />
vor den Geschwistern, die Geschwister<br />
vor den Freunden, die Freunde<br />
vor den Kollegen. Jeder Anruf bringt<br />
neue Fragen : Wieviel wiegt das Baby<br />
und wie groß ist es, welche Augenfarbe<br />
hat es und natürlich, welches<br />
Geschlecht ? Ist es ein Junge oder ein<br />
Mädchen ? Wenn es ein Junge ist,<br />
wird unweigerlich jemand fragen :<br />
Hast Du schon den Mohel ( den rituellen<br />
Beschneider ) angerufen ? Oy,<br />
der Mohel, ich hab's fast vergessen !<br />
Also rufst Du schnell den Mohel an,<br />
um ihn zu fragen, ob er in acht Tagen<br />
Zeit hat. In neun Tagen nützt es<br />
nichts, auch nicht in sieben. Es müs-<br />
4 | <strong>Jüdisches</strong> | Nr. 37<br />
sen acht sein. Warum acht ? Weil<br />
die Torah darauf besteht, dass die<br />
Beschneidung am achten Tag durchgeführt<br />
werde : "Am achten Tag aber<br />
soll man das Fleisch seiner Vorhaut<br />
beschneiden". ( Leviticus 12:3 ). Warum<br />
ist die Torah in solcher Eile ?<br />
Perfektion<br />
Wir sind mit natürlichen Instinkten<br />
zur Selbsterhaltung geboren.<br />
Babies sind an sich eigennützig. Sie<br />
schreien, wenn sie gefüttert werden<br />
wollen, brüllen, wenn sie auf den<br />
Arm genommen werden wollen und<br />
kümmern sich nicht um die Gefühle<br />
und Bedürfnisse der Anderen. Von<br />
unseren frühesten Momenten an<br />
stellen wir uns und unsere Bedürf-<br />
nisse über die Anderer. Bei einem<br />
Baby ist dies Verhalten entzückend<br />
und süß, doch ungebremst wirkt dieses<br />
Verhalten zersetzend und verliert<br />
bald seinen Zauber.<br />
Wir werden anspruchsvolle<br />
Knirpse, selbstsüchtige Kinder und<br />
am Ende selbstbezogene Erwachsene.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit der Läuterung und der<br />
Verfeinerung muss früh beginnen. Es<br />
gibt wirklich keine Zeit zu verlieren.<br />
Beschneidung läutert und verfeinert.<br />
Sie zwingt uns dazu, ein Opfer<br />
darzubringen. <strong>Die</strong> Entfernung der<br />
Vorhaut verringert die Freude und<br />
den Genuss am Geschlechtsverkehr.<br />
Wir opfern solche Lust und verkünden,<br />
dass, auf unserer Skala, g-ttliche<br />
Anleitung eine höhere Dringlichkeit