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Gebete und Unterricht Oktober 2010 Tischrei/Cheschwan 5771

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Für einige Tage in diesem Sommer<br />

waren wir alle vom Fußball-Fieber<br />

infiziert <strong>und</strong> begeistert vom r<strong>und</strong>en<br />

Leder. Unsere Augen klebten an den<br />

Fernsehbildschirmen <strong>und</strong> verfolgten<br />

die WM-Spiele in Durban, Kapstadt<br />

<strong>und</strong> Johannesburg. Millionen Menschen<br />

vergaßen für einige Zeit ihre<br />

Jüdisches<br />

Berlin | Nr. 27 | <strong>Tischrei</strong>/<strong>Cheschwan</strong> <strong>5771</strong> | September/<strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> | Euro 1,18<br />

Ins Horn stoßen<br />

Gedanken zum Neuen Jahr - von Rabbiner Yehuda Teichtal<br />

Alltagssorgen, um die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft<br />

zu schauen.<br />

Präsidenten <strong>und</strong> Staatsoberhäupter<br />

unterbrachen ihre Regierungsgeschäfte<br />

<strong>und</strong> flogen um die halbe<br />

Welt, um ihr Land <strong>und</strong> ihre Nationalmannschaft<br />

zu unterstützen. Ob<br />

im Stadion, vor dem heimischen<br />

Feiertage Seite 6 - 13 schabbatkerzen Seite 17<br />

Fernseher oder irgendwo draußen<br />

beim Public-Viewing: Zusätzlich zu<br />

den bisher bekannten Fußball-Begleiterscheinungen<br />

trat dieses Mal<br />

ein neues Phänomen zu Tage - die<br />

Vuvuzela. Deren ohrenbetäubender<br />

Lärm begleitete jedes Spiel. Was ist<br />

eigentlich diese Vuvuzela? Was u<br />

simches Seite 23


ist ihre Aufgabe? Die Vuvuzela soll<br />

Lärm machen, sie soll zeigen: We are<br />

here! We want to show it!<br />

Wer einmal die originale afrikanische<br />

Vuvuzela gesehen, oder einen<br />

einzelnen kräftigen Ton dieses<br />

Instruments gehört hat, wird sich<br />

unweigerlich an das erinnert fühlen,<br />

was uns im Monat Elul schon jeden<br />

Tag begleitet. Und zum Neuen Jahr,<br />

Rosch Haschana, erklingt es überall<br />

auf der Welt: das Schofar.<br />

Was aber ist die Aufgabe eines<br />

Schofars? Soll dieses Widderhorn<br />

auch nur Lärm machen? Soll es auch<br />

nur zeigen: We are here? Ist das<br />

Schofar eine jüdische Vuvuzela?<br />

Der Baal Schem Tov, der große Lehrer<br />

<strong>und</strong> Begründer des Chassidismus,<br />

erzählt dazu folgende Geschichte:<br />

Ein König, der vor langer Zeit lebte,<br />

hatte einen Sohn, einen Prinzen.<br />

Diesem gab er all seine Reichtümer,<br />

alles, was er wollte, das Beste der<br />

Welt, wovon man nur träumen<br />

konnte. Aber konnte der Junge das<br />

alles richtig schätzen? War er dankbar<br />

dafür? – Nein, alles schien ihm<br />

selbstverständlich <strong>und</strong> das machte<br />

den König traurig. Denn wenn sein<br />

Sohn, der Prinz, sich keine Mühe<br />

gibt, diese Dinge zu schätzen, so<br />

würde er auch alle anderen Dinge im<br />

Leben nie schätzen können. Und so<br />

entschied der König, seinen Sohn für<br />

ein Jahr unter das einfache Volk zu<br />

schicken, damit er mit den einfachen<br />

Menschen wohnen <strong>und</strong> deren Leben<br />

beobachten sollte. Denn dann würde<br />

er das königliche Leben am Palast<br />

wieder zu schätzen wissen.<br />

Also sandte der König seinen Sohn<br />

fort, <strong>und</strong> der Prinz gewöhnte sich<br />

langsam an die neue Umgebung <strong>und</strong><br />

das neue Leben. Und was passierte?<br />

Langsam vergaß er, woher er kam<br />

<strong>und</strong> er begann, ein einfaches Leben<br />

wie das Volk zu leben. Er arbeitete,<br />

aß, trank <strong>und</strong> schlief wie die einfachen<br />

Menschen.<br />

Eines Tages fiel ihm plötzlich wieder<br />

ein, dass er eigentlich ein Prinz<br />

2 | Jüdisches | Nr. 27<br />

u Fortsetzung von Seite 1<br />

sei, der zukünftige König. Und er<br />

bekam Sehnsucht nach seinem Vater<br />

<strong>und</strong> dem königlichen Leben. Er<br />

reiste zurück zum Palast <strong>und</strong> kam<br />

an das Tor. Der Wärter fragte ihn,<br />

was er wolle. Er erwiderte, er wolle<br />

in sein Haus zurück, schließlich sei<br />

er der Prinz. Und der Wärter dachte<br />

bei sich: Wieder so ein Verrückter,<br />

der glaubt, der vorgibt, der Sohn<br />

des Königs zu sein. Der junge Mann<br />

sah auch wirklich nicht aus wie ein<br />

Prinz, eher wie ein Hippie mit langen<br />

Haaren, einem Ring im Ohr <strong>und</strong><br />

abgewetzten Jeans. Er sah nicht aus<br />

wie einer aus königlichem Hause,<br />

sondern wie jemand von der Straße.<br />

Obwohl er bettelte <strong>und</strong> bat, wurde er<br />

nicht in den Palast hineingelassen.<br />

Was sollte er jetzt tun? Er erinnerte<br />

sich, dass sein Vater jeden Tag<br />

am Nachmittag zur gleichen Uhrzeit<br />

einen Spaziergang machte. Und am<br />

nächsten Tag ging er genau um diese<br />

Zeit zum Rosengarten, wo sein<br />

Vater zu spazieren pflegte. Er stand<br />

am Zaun <strong>und</strong> rief: "Vater! Vater!" Der<br />

König hörte die Stimme, erkannte sie<br />

<strong>und</strong> holte seinen Sohn zurück in den<br />

Palast.<br />

Genau so, sagt de Baal Schem Tov,<br />

verhält es sich mit uns. Das ganze<br />

Jahr sind wir von unserem Vater,<br />

dem König der Welt, von G-tt, getrennt.<br />

Aber dann kommt der große<br />

Tag von Rosch Haschana, der Tag der<br />

Beurteilung, an dem wir zu G-tt zurückkehren<br />

wollen. Aber die Engel<br />

lassen uns nicht vor. Sie fragen, wer<br />

wir seien <strong>und</strong> sagen uns: "Du hast<br />

das ganze Jahr nicht die Mitzvot befolgt<br />

<strong>und</strong> die Traditionen gepflegt."<br />

Deshalb nehmen wir das Schofar,<br />

<strong>und</strong> der reine, einfache Ton des<br />

Schofars erreicht in uns die inneren<br />

Kräfte, so dass die tiefen Wurzeln<br />

unseres Herzens rufen: "Vater! Vater!<br />

Wir sind nach Hause zurückgekommen!"<br />

Das Schofar soll uns in den letzten<br />

Tagen des alten Jahres aufwecken. Es<br />

soll uns zum Beginn des neuen Jahres<br />

daran erinnern, zu unserem König<br />

zurückzukehren.<br />

Das ist der Unterschied zwischen<br />

der Vuvuzela <strong>und</strong> dem Schofar. Während<br />

die Vuvuzela nur Lärm macht,<br />

ist das Schofar dazu da, uns aufzuwecken.<br />

Aufzuwecken aus dem<br />

Schlaf, in dem wir uns befinden.<br />

Wenn wir dieses Jahr am Donnerstag,<br />

den 9. September <strong>und</strong> Freitag,<br />

den 10. September das Schofar in der<br />

Synagoge hören, bedeutet das für<br />

uns den Segen für das Neue Jahr, die<br />

Hoffnung auf die ges<strong>und</strong>e Rückkehr<br />

von Gilad Shalit, <strong>und</strong> auf ein gutes<br />

<strong>und</strong> süßes neues Jahr.<br />

Der Lärm der Vuvuzela ist vorbei,<br />

die Töne des Schofars wirken. Der<br />

Lärm der Vuvuzela war gestern, die<br />

Töne des Schofars sind heute <strong>und</strong><br />

morgen.<br />

Ich möchte mit einem ganz persönlichen<br />

Gruß meiner Frau Leah<br />

<strong>und</strong> mir schließen: Wir wünschen jedem<br />

einzelnen Menschen ein Gutes,<br />

Ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> Süßes Neues Jahr voll<br />

Segen, Freude, Erfolg <strong>und</strong> Frieden!<br />

Ein Jahr, in dem wir alle endlich gemeinsam<br />

mit Moschiach nach Jerusalem<br />

gehen!


Der Wecker<br />

Es wird Zeit für die Rückkehr zu G-tt - von Yossi Goldmann<br />

Es ist Brauch, bei der Krönung eines<br />

Königs das Schofar zu blasen. Da wir<br />

an Rosch Haschana G-tt "krönen",<br />

lassen wir es ebenfalls erklingen.<br />

Der Klang soll Menschen aufwecken,<br />

damit sie zu G-tt zurückkehren,<br />

wie geschrieben steht: "Soll<br />

das Schofar in einer Stadt geblasen<br />

werden, ohne dass das Volk zittert?"<br />

(Amos 3:6). Seine Botschaft lautet<br />

nach Maimonides: "Wacht auf, ihr<br />

Schläfer, aus eurem Schlummer, <strong>und</strong><br />

denkt über euer Tun nach. Denkt an<br />

euren Schöpfer, <strong>und</strong> kehrt reumütig<br />

zu ihm zurück. Seid nicht bei denen,<br />

die Schatten nachjagen <strong>und</strong> die Wirklichkeit<br />

nicht sehen <strong>und</strong> ihre Jahre<br />

vergeuden, indem sie nach wertlosen<br />

Dingen streben. Achtet auf eure Seele<br />

<strong>und</strong> auf euer Tun, gebt eure sündhaften<br />

Taten <strong>und</strong> Gedanken auf, <strong>und</strong><br />

kehrt zurück zu G-tt, damit er euch<br />

gnädig sei!"<br />

Der Ton des Schofars symbolisiert<br />

den schlichten Ruf eines Menschen,<br />

der seine spirituelle Armut erkannt<br />

hat <strong>und</strong> seine Gefühle nicht in Worte<br />

fassen kann. Die Tekia, ein einfacher<br />

Klang, symbolisiert einen Schrei aus<br />

der Tiefe des Herzens. Die Schewarim<br />

Terua, die gebrochenen Laute, sind<br />

die Rufe <strong>und</strong> Seufzer, die über das<br />

bloße Schreien hinausgehen. Man<br />

vergleicht sie auch mit einem einsamen<br />

Kind in einem fernen Land,<br />

das seinen Vater, den König, <strong>und</strong> die<br />

Sprache seines Volkes vergessen hat.<br />

Nach seiner Rückkehr, als es seinem<br />

Vater von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht,<br />

kann es sich mit ihm<br />

nur durch sein schlichtes Rufen verständigen.<br />

Aber der Vater versteht<br />

das Kind, hebt es hoch <strong>und</strong> drückt<br />

es an sich. Wenn Rosch Haschana<br />

kommt, begreifen wir, dass wir die<br />

Sprache vergaßen, die wir mit G-tt<br />

gemeinsam haben. Darum rufen wir<br />

aus tiefstem Herzen: "Vater, Vater!",<br />

<strong>und</strong> G-tt antwortet <strong>und</strong> schenkt uns<br />

ein gutes neues Jahr.<br />

Als wir am Berg Sinai die Tora empfingen,<br />

waren "die Klänge des Schofars"<br />

zu hören. Wir blasen das Schofar<br />

zur Erinnerung an des Geist des<br />

Na’ase W’nischma - "wir werden tun,<br />

<strong>und</strong> wir werden hören". Wir akzeptieren<br />

also die Tora, ohne zu fragen<br />

oder zu argumentieren. Das Schofar<br />

erinnert auch G-tt daran, dass wir die<br />

einzigen sind, die ihn, die Tora <strong>und</strong><br />

die Mizwot anerkennen.<br />

Das Schofar sollte aus dem Horn<br />

eines Widders gemacht werden, um<br />

G-tt an unseren Urvater Izchak zu<br />

erinnern, der bereit war, für G-tt<br />

sein Leben zu opfern, aber gegen einen<br />

Widder ausgetauscht wurde. Das<br />

Schofar symbolisiert also das Horn<br />

des "Widders von Izchak".<br />

Das Schofar sollte gebogen sein,<br />

um uns Demut zu lehren, <strong>und</strong> unsere<br />

Herzen vor G-tt zu beugen.<br />

Der letzte Ton ist tekia gedola, ein<br />

lauter, langer Ton, der das Schofar<br />

symbolisiert, das G-tt erklingen lässt,<br />

wenn er alle Juden aus dem Exil holt<br />

<strong>und</strong> versammelt. Und wie ein Schäfer<br />

seine Schafe sammelt, wird G-tt uns<br />

nach der Ankunft des Moschiach in<br />

unser Heiliges Land führen.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 3


4 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Zehn gute Gründe<br />

Warum das Schofar geblasen wird - nach Rabbi Sa'adja Gaon<br />

Rabbi Sa'adja Gaon (882-942) erwähnt<br />

zehn Gründe für das Schofarblasen:<br />

An diesem Tag hat G-tt die Schöpfung<br />

vollendet <strong>und</strong> wurde König über<br />

Seine Welt. Jeder König lässt mit Posaunenschall<br />

verkünden, dass seine<br />

Herrschaft beginnt. Auch wir setzen<br />

den Schöpfer, gelobt sei Er, an diesem<br />

Tag zum König ein.<br />

Rosch Haschana ist der erste der<br />

Asseret Jemej Tschuwa - der zehn<br />

Bußtage. Man lässt den Schofarton<br />

erschallen, um uns zu warnen: Wer<br />

zurückkehren will, der tue es. Wer<br />

aber nicht, der erhebe keine Selbstanklage.<br />

Auch König warnen ihre<br />

Untertanen vor Antritt ihrer Regierungszeit,<br />

ihren Verordnungen folge<br />

zu leisten, <strong>und</strong> wer die Gesetze übertritt,<br />

soll sich nicht beklagen.<br />

Der Schofarton soll die Offenbarung<br />

am Sinai in Erinnerung bringen,<br />

denn dort heißt es: "... <strong>und</strong> der<br />

Schofarton wurde immer stärker ..."<br />

(Schmot 19:19). So wollen auch wir,<br />

wie unsere Väter, der Bereitschaft<br />

von "Na'asse wenischma - wir wollen<br />

hören <strong>und</strong> tun" - Ausdruck geben, die<br />

Gesetze der Tora einzuhalten.<br />

Der Schofarton erinnert uns auch<br />

an die Botschaft der Propheten, die<br />

mit Schofarblasen verglichen wird:<br />

"... wer den Schofarton hört, <strong>und</strong> sich<br />

nicht warnen lässt <strong>und</strong> das Schwert<br />

kommt <strong>und</strong> rafft ihn hinweg, so<br />

kommt sein Blut über sein Haupt ...<br />

wer sich aber warnen lässt, der wird<br />

mit dem Leben davonkommen."<br />

(Jecheskel 33, 4-5)<br />

Der Schofarton ruft die Zerstörung<br />

des 1. Tempels in Erinnerung, den<br />

Teruaton des Krieges unserer Feinde.<br />

Wenn wir das Schofar hören, bitten<br />

wir G-tt, unser Heiligtum wieder<br />

aufzubauen.<br />

Wenn man den Schall des Widderhornes<br />

hört, wird man an die "Akedat<br />

Jizchak - die Bindung Jizchaks" erinnert.<br />

Jizchak war bereit, sein Leben<br />

für G-tt hinzugeben, doch der Widder<br />

wurde an seiner Stelle geopfert.<br />

Auch wir sind bereit, unser Leben für<br />

die Heiligkeit Seines Namens hinzugeben,<br />

<strong>und</strong> so möge Er uns zum Guten<br />

gedenken.<br />

Wenn wir den Schofarton hören,<br />

soll uns Ehrfurcht <strong>und</strong> Zittern ergreifen.<br />

Wir sollen uns vor unserem<br />

Schöpfer demütigen. Denn dies ist<br />

die Wirkung des Schofars: Zittern<br />

<strong>und</strong> Beben zu veranlassen. So wie es<br />

heißt: "Wenn das Schofar in der Stadt<br />

geblasen wird, soll etwa das Volk<br />

nicht erschrecken?" (Amos 3:6)<br />

Der Schofarton lässt uns an den<br />

Jom Hadin Hagadol - den Tag des<br />

großen Gerichtes denken. So wie es<br />

heißt: "Jom HaSchem Hagadol ... -<br />

Nahe ist der Tag G-ttes, der große,<br />

sehr nah <strong>und</strong> sehr bald. ... Es ist ein<br />

Tag von Schofar- <strong>und</strong> Teruaton ..."<br />

(Zefanja 2:14-16).<br />

Der Schofarton läßt uns an "Kibbutz<br />

Galujot - das Wiedereinsammeln<br />

der Zerstreuten" denken <strong>und</strong><br />

unsere Hoffnungen erwecken. So wie<br />

es heißt: "... <strong>und</strong> es wird sein an jenem<br />

Tag, da wird man in ein großes Schofar<br />

blasen, da werden die Verlorenen<br />

aus dem Land Aschur kommen <strong>und</strong><br />

die Verstoßenen aus dem Land Mizrajim<br />

..." (Jeschajahu 27:13).<br />

Der Schofarton erinnert uns an<br />

die Wiederbelebung der Toten, <strong>und</strong><br />

verstärkt unsere Glaubensgewissheit<br />

daran. So wie es heißt: "... alle, die<br />

ihr auf Erden wohnet, <strong>und</strong> die ihr im<br />

Land sitzt, werdet sehen, wie man die<br />

Paniere auf den Bergen erhöht, <strong>und</strong><br />

wie man ins Schofar bläst, werdet ihr<br />

vernehmen ..." (Jeschajahu 18:3).


Der Retter<br />

Eine Geschichte aus der Zeit des Ersten Weltkriegs<br />

Jedes Jahr im Elul wussten wir<br />

Kinder, dass Vater bald seinen besonderes<br />

Schofar holen <strong>und</strong> uns die Geschichte<br />

erzählen würde, über die wir<br />

immer mit offenem M<strong>und</strong> staunten.<br />

Es geschah 1914 während des Ersten<br />

Weltkrieges. Wie Tausende von<br />

anderen jungen Männern in Europa<br />

wurde unser Vater Isaac G. einberufen<br />

<strong>und</strong> in Bessarabien stationiert, wo<br />

er als Funker diente. Er hatte großes<br />

Glück, nicht an die Front zu müssen.<br />

Trotzdem musste er manchmal übers<br />

Schlachtfeld laufen, um Funksprüche<br />

zu überbringen. Vaters Helfer war ein<br />

tschechoslowakischer Soldat, ein sehr<br />

höflicher Nichtjude, der unseren Vater<br />

an Samstagen vertrat. So konnte<br />

Vater während seines ganzen Militärdienstes<br />

den Schabbat heiligen.<br />

Da Rosch Haschana nahte, musste<br />

Vater ein Schofar beschaffen. Wie<br />

man sich vorstellen kann, war das<br />

nicht einfach. Nach vieler Mühe bekam<br />

er einen Hammel <strong>und</strong> schlachtete<br />

ihn. Dann schnitzte er mit eigenen<br />

Händen ein Schofar aus dem Horn.<br />

Als er ihm endlich Töne entlockte,<br />

freute er sich unbändig.<br />

Der Krieg endete. G-tt sei Dank<br />

blieb Vater unversehrt. Aber jetzt<br />

stand er vor einer anderen Herausforderung:<br />

seiner Heimkehr. Die Straßen<br />

waren voller erschöpfter Soldaten.<br />

Alle gingen irgendwohin, aber es gab<br />

keine zuverlässigen Transportmittel.<br />

Die Züge fuhren nicht mehr. Alles,<br />

was den meisten Soldaten blieb, waren<br />

ihre eigenen müden Beine. Vater<br />

beschloss, durch die Stadt Bunhad<br />

nach Hause zu gehen. Dort war er<br />

geboren worden, <strong>und</strong> dort lebten<br />

seine Eltern. Von dort aus, dachte er,<br />

war es nicht schwer, nach Koschiza<br />

zu gelangen, wo er wohnte. Der Weg<br />

führte ihn durch einen Wald. Doch<br />

kaum war er von Bäumen umgeben,<br />

hörte er einen markerschütternden<br />

Schrei <strong>und</strong> wurde von einer Räuberbande<br />

überfallen. Sie stahlen seinen<br />

Rucksack mit seinem mageren Proviant.<br />

Als er sich von seinem Schrecken<br />

erholt hatte, hob er sein Schofar auf,<br />

das aus dem Sack gefallen war. Dann<br />

ging er weiter.<br />

Es war eine windige, eiskalte Nacht.<br />

Ein wenig Schnee fiel, <strong>und</strong> der Weg<br />

war schlecht zu sehen. Vaters ohnehin<br />

geschwächter Körper zitterte vor<br />

Kälte <strong>und</strong> quälendem Hunger. Er<br />

wusste, seine einzige Chance bestand<br />

darin, die nächste Ortschaft zu erreichen,<br />

ehe er erfror. Irgendwie trottete<br />

er weiter. Plötzlich stand er wieder<br />

vor Räubern! Da er nur noch seine<br />

Kleider hatte, ließen sie ihn nackt<br />

<strong>und</strong> zitternd – vor Scham <strong>und</strong> vor<br />

Kälte – zurück. Er drückte das Schofar,<br />

das die Ganoven als wertlos weggeworfen<br />

hatten, an die Brust <strong>und</strong><br />

weinte. Doch nach einer Weile setzte<br />

er seine Wanderung fort. Bald fand er<br />

ein Stück Pelz <strong>und</strong> legte es um. Leider<br />

schützte es ihn nur wenig vor der<br />

Kälte, <strong>und</strong> am Stadtrand von Bunhad<br />

verließen ihn die Kräfte <strong>und</strong> er brach<br />

ohnmächtig zusammen. Er erwachte<br />

im Haus seiner Eltern, <strong>und</strong> das Erste,<br />

was er sah, war sein Schofar!<br />

Vater litt an Lungenentzündung,<br />

Wassermangel <strong>und</strong> Auszehrung. Er<br />

war halb bewusstlos <strong>und</strong> öffnete nur<br />

selten die Augen einen Spalt. Aus den<br />

paar Worten, die er aufschnappte,<br />

schloss er, dass ihn nur ein W<strong>und</strong>er<br />

retten konnte. Viele Nachbarn <strong>und</strong><br />

Verwandte kamen <strong>und</strong> gingen. Sie<br />

versuchten, seine Eltern aufzumuntern,<br />

aber die saßen weinend <strong>und</strong><br />

untröstlich an seinem Bett. Eines Tages<br />

beschlossen seine Eltern auf den<br />

Rat eines Fre<strong>und</strong>es, Vaters Bett in ein<br />

anderes Zimmer zu bringen. "Wer<br />

seinen Platz wechselt, ändert sein<br />

Masal", sagte der Fre<strong>und</strong>. Obwohl<br />

Vaters Augen geschlossen blieben,<br />

nahm er seine Umgebung wahr. Da er<br />

nicht sprechen konnte, hoffte er, man<br />

werde ihm sein Schofar geben. Einige<br />

Zeit später zwang er sich, die Augen<br />

zu öffnen, <strong>und</strong> sah zu seiner großen<br />

Freude, dass jemand das Schofar<br />

neben ihn gelegt hatte. Seine Eltern<br />

mussten seinen unausgesprochenen<br />

Wunsch gespürt haben. Einige Wochen<br />

später geschah das W<strong>und</strong>er.<br />

Nach <strong>und</strong> nach gewann Vater seine<br />

Kräfte zurück <strong>und</strong> begann zu sprechen.<br />

Eines Tages konnte er aufstehen<br />

<strong>und</strong> nach Hause zurückkehren.<br />

"Seht ihr dieses Schofar?", fragte<br />

Vater uns jedes Jahr. "Er hat alles miterlebt,<br />

was ich durchgemacht habe<br />

– den Krieg, den Wald, die Lungenentzündung.<br />

Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass mein Leben nur wegen<br />

des Schofars gerettet wurde."<br />

Dieses Schofar blies Vater immer<br />

an Rosch Haschana in der großen Synagoge<br />

unserer Stadt. Und mit jedem<br />

Ton – Tekia, Terua <strong>und</strong> Schwarim –<br />

erlebten wir seine w<strong>und</strong>ersame Geschichte<br />

noch einmal.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 5


Mitwoch, 29. Elul<br />

8. September <strong>2010</strong><br />

Erew Rosch Haschana<br />

Kerzenzünden siehe Seite 9<br />

„Und im siebten Monat, am ersten<br />

des Monats, sollt ihr eine heilige Versammlung<br />

abhalten, keinerlei Werksarbeit<br />

dürft ihr verrichten, ein Tag<br />

des Schofarblasens soll er euch sein.“<br />

(Torah, Buch Numeri, Kap. 29, Vers 1)<br />

Rosh Haschana („Kopf, Beginn des<br />

Jahres“) - das jüdische Neujahrsfest,<br />

der erste der drei Hohen Feiertage im<br />

Herbstmonat <strong>Tischrei</strong>, liegt 162 Tage<br />

nach dem ersten Tag des Pessachfestes.<br />

Das Neujahrsfest fällt auf den<br />

ersten <strong>Tischrei</strong> <strong>und</strong> dauert zwei Tage.<br />

Geburtstag der Welt<br />

Der erste Tag des neuen Jahres<br />

ist der Geburtstag der Welt, Tag der<br />

Erschaffung der ersten Menschen<br />

Adam <strong>und</strong> Chawa (Eva), die ihre<br />

Aufgaben im G`ttes Sinne für die<br />

6 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Rosch Haschana<br />

Mizwot <strong>und</strong> Traditionen: 8. bis 11. September <strong>2010</strong><br />

Menschheit erfüllen sollten.<br />

Dieses Fest unterstreicht unsere<br />

ganz besondere Beziehung zu G`tt:<br />

unser Vertrauen auf G`tt als unseren<br />

Schöpfer <strong>und</strong> Herrscher, <strong>und</strong> G`ttes<br />

Vertrauen auf uns, da wir als Seine<br />

Schöpfung Seine Präsenz in der von<br />

Ihm erschaffenen Welt erfühlen <strong>und</strong><br />

weiter vermitteln.<br />

Tag des Gerichts<br />

Jedes Jahr, ziehen alle Bewohner<br />

dieser Welt vor G`tt wie eine Schafherde“,<br />

<strong>und</strong> in Seinem himmlischen<br />

Gerichtshof wird entschieden, wie es<br />

jedem ergehen wird, „wer weiter lebt<br />

<strong>und</strong> wer stirbt... wer wird arm <strong>und</strong><br />

wer reich; wer fällt <strong>und</strong> wer steigt.“<br />

An diesem Tag rufen wir G`tt zum<br />

König des Universums aus.<br />

Laut der Kabbala hängt das Weiterbestehen<br />

des Universums von<br />

der Anerkennung des G`ttlichen Anspruchs<br />

auf Seine Königsherrschaft<br />

ab, die wir jedes Jahr mit unserem<br />

Bekenntnis zum G`ttes Königreich am<br />

Rosch Haschana bestätigen.<br />

BRÄUCHE - Traditionelles Essen<br />

An beiden Tagen werden traditionsgemäß<br />

die Speisen serviert, die<br />

Süße, Fülle <strong>und</strong> Segen symbolisieren:<br />

- R<strong>und</strong>e Challah, weil das Jahr r<strong>und</strong><br />

W o r t e d e S r e b b e n<br />

Die Torah unterscheidet<br />

den<br />

Tag, an dem die<br />

Welt erschaffen<br />

wurde, nicht von<br />

den anderen Tagen<br />

des Jahres.<br />

Rosch Haschana<br />

erinnert zwar<br />

an den sechsten Tag der Schöpfung,<br />

also an den Tag der Erschaffung des<br />

Menschen, aber es ist nicht angebracht,<br />

die Erschaffung der materiellen<br />

Welt zu feiern, weil sie letztlich<br />

ein Rückschritt innerhalb der Evolution<br />

der spirituellen Welten war<br />

(seder hischtalschelut). Das g-ttliche<br />

Licht wurde verhüllt, <strong>und</strong> es herrschte<br />

Dunkelheit, so dass es aussah, als gäbe<br />

es zwei Herrscher - G-tt auf der einen<br />

<strong>und</strong> die Natur auf der anderen Seite<br />

- <strong>und</strong> als sei die materielle Welt die<br />

einzig wirkliche.<br />

Der Tag der Erinnerung an die Schöpfung<br />

ist der Jahrestag der Erschaffung<br />

des Menschen, weil der Mensch imstande<br />

ist, die materielle Welt zu erleuchten<br />

<strong>und</strong> sogar die spirituellen<br />

Welten auf eine höhere Stufe zu heben.<br />

An diesem Tag anerkennen die<br />

Juden G-ttes Königtum über die ganze<br />

Schöpfung, so wie Adam es am Tag<br />

seiner Erschaffung tat. Und an diesem<br />

Tag schenkt G-tt uns ein gutes <strong>und</strong> süßes<br />

neues Jahr.<br />

Igrot Kodesch, Bd.2, S. 172


ist, in Honig eingetaucht - Ein Fischkopf<br />

(Fisch oder Geflügel) - Möhren<br />

(jidd. Mern, dt. Vermehrung)<br />

Am ersten Abend, nach dem wir<br />

ein Stück Challah gegessen haben,<br />

sprechen wir folgenden Segen über<br />

dem Apfel, den wir in Honig eintauchen:<br />

Ba-ruch A-tah Ado-nai E-lohei-nu<br />

Me-lech Ha-olam Bore Pri-<br />

Ha-etz Gesegnet seist Du, unser Herr,<br />

unser G´tt, König des Universums, der<br />

diese Frucht des Baumes erschaffen<br />

hat.<br />

Dann fügen wir hinzu:<br />

Yehi Ratzon She-te-chadesh Alenu<br />

Shana Towa Ume-tukah. Möge Dein<br />

Wille uns ein gutes, süßes Jahr bescheren.<br />

NEUJAHRSSEGEN<br />

Am ersten Abend segnen wir einander<br />

<strong>und</strong> wünschen:<br />

Leschana Towa Tikatewu<br />

Wetechatemu.<br />

Möget ihr direkt für ein gutes Jahr<br />

ins Buch des Lebens eingeschrieben<br />

<strong>und</strong> besiegelt werden!<br />

Donnerstag, 1. <strong>Tischrei</strong><br />

9. September <strong>2010</strong><br />

Erster Tag von Rosch Haschana<br />

Kerzenzünden siehe Seite 9<br />

Der wichtigste Rosch Haschana-<br />

Brauch ist das Schofarblasen. Das<br />

Schofar ist das Widderhorn, das uns<br />

an das Trompeteblasen bei der Inthronisierung<br />

des Königs durch sein<br />

Volk erinnern soll.<br />

Die Schofartöne sind auch eine<br />

Aufforderung zur Besinnung <strong>und</strong><br />

Reue, denn Rosch Haschana ist der<br />

Tag der ersten Sünde des Menschen<br />

<strong>und</strong> seiner ersten Buße.<br />

Somit ist Rosch Haschana der erste<br />

der „Zehn Bußtage“, Yamim Noraim,<br />

der ehrfurchtgebietenden Tage,<br />

an denen sich das weitere Schicksal<br />

des Menschen bestimmt <strong>und</strong> die mit<br />

dem Versöhnungstag, Jom Kippur,<br />

enden. Wir gehen am Rosch Haschana<br />

in die Synagoge, um uns mindestens<br />

30 Schofartöne an einem Tag<br />

anzuhören.<br />

Akeidat Jizchak /<br />

Bindung von Isaak<br />

Der Schofarton erinnert uns auch<br />

an die Opferung Jizchaks durch Awra<br />

ham. Am Rosch Haschana wollte G-tt<br />

Awrahams Treue prüfen <strong>und</strong> befahl<br />

ihm, seinen einzigen Sohn Jizchak<br />

zu opfern. Als der Vater im Begriff<br />

war, Jizchak zu töten, schickte G-tt<br />

ihm einen Widder, den Awraham<br />

anstelle von seinem Sohn als Opfer<br />

darbrachte. Durch das Schofarblasen<br />

möchten wir G-tt daran erinnern,<br />

dass wir alle Awrahams Kinder sind<br />

<strong>und</strong>, wie er, Treue <strong>und</strong> Vertrauen auf<br />

G-ttes Barmherzigkeit in unseren<br />

Herzen bewahren. Wir beten zu G-tt<br />

für ein glückliches, ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> erfolgreiches<br />

Jahr.<br />

Dieses Jahr wird nur am zweiten<br />

Tag Rosch Haschana Schofar geblasen,<br />

weil der erste Tag Rosch Haschana<br />

auf einen Schabbat fällt.<br />

Taschlich<br />

(hebr.: „Du sollst werfen“)<br />

Am zweiten Tag Jom Tow, nach der<br />

festlichen Mahlzeit <strong>und</strong> dem Nachmittagsgebet<br />

Mincha, gehen wir zu<br />

dem nahgelegenen Fluss oder See<br />

<strong>und</strong> sprechen das Taschlich-Gebet.<br />

Im Machsor, dem Gebetsbuch der<br />

Feiertage, lesen wir: Und Du, Herr,<br />

sollst die Sünden aller Menschen in<br />

die Tiefe des Meeres werfen.<br />

So übergeben wir dem fließenden<br />

Wasser alles, was uns verunreinigt,<br />

um wieder rein vor unseren Schöpfer<br />

treten zu können. Denn das Wasser<br />

symbolisiert die Güte, <strong>und</strong> die Fische<br />

im Fluss symbolisieren das weit geöffnete<br />

Auge, dem nichts entgeht.<br />

Freitag, 2. <strong>Tischrei</strong><br />

10. September <strong>2010</strong><br />

Zweiter Tag von Rosch Haschana<br />

Kerzenzünden siehe Seite 9<br />

Schofarblasen, Festessen<br />

Warum ist uns Rosch Haschana<br />

so wichtig ?<br />

Nach Meinung des Rabbi Eliezer<br />

(Rosch Haschana 11 a) hat G-tt unsere<br />

Welt im Monat <strong>Tischrei</strong> erschaffen.<br />

Am ersten Tag dieses Monats vollen-<br />

dete G-tt seine Schöpfung, indem Er<br />

dem Menschen das Leben gab.<br />

Im Monat <strong>Tischrei</strong> wurden, nach<br />

Rabbi Eliezer, alle Patriarchen geboren,<br />

die die Wiedergeburt der Welt<br />

nach den Sünden der vorangegangenen<br />

Generationen verkündet haben.<br />

Am Rosch Haschana beantwortete<br />

G-tt die <strong>Gebete</strong> von Sarah, Rachel<br />

<strong>und</strong> Chanah <strong>und</strong> versprach ihnen,<br />

dass sie Kinder zur Welt bringen.<br />

Am Rosch Haschana wurde Joseph<br />

nach seiner 12-jährigen Gefangenschaft<br />

aus dem ägyptischen Gefängnis<br />

befreit. Danach begann sein Aufstieg<br />

zum zweitwichtigsten Mann im<br />

Land.<br />

Am Rosch Haschana endete die<br />

Versklavung unserer Vorfahren in<br />

Ägypten <strong>und</strong> begann ihre Erlösung.<br />

Am Rosch Haschana wurde Adam<br />

erschaffen.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 7


8 | Jüdisches | Nr. 27<br />

ה“<br />

ב


Feiertagskalender<br />

Rosch Haschana, Yom Kippur, Sukkot - was <strong>und</strong> wann?<br />

Datum Feiertag Aktivität Zeit<br />

08.09.<strong>2010</strong> Erew Rosch Haschana Kerzenzünden, Segenssprüche 1&7*<br />

Essen besonderer Feiertagsspeisen 19:22<br />

09.09.<strong>2010</strong> 1. Tag Rosch Haschana Schofar Blasen, Taschlisch Gebet,<br />

Kerzenzünden, Segenssprüche 2&8** 20:30<br />

10.09.2009 2. Tag Rosch Haschana Schofar Blasen<br />

Kerzenzünden, Segenssprüche 2*** 19:18<br />

02.09.<strong>2010</strong> Zom Gedalja Fasten-Ende 20:04<br />

17.09.<strong>2010</strong> Erew Jom Kippur Kaparot Gebet, Festliches Mahl, Fastenbeginn,<br />

Kerzenzünden, Segenssprüche 3&7***. 19:01<br />

18.09.<strong>2010</strong> Jom Kippur Jiskor Gebet, Fasten-Ende 20:08<br />

22.09.<strong>2010</strong> Erew Sukkot Kerzenzünden, Segenssprüche 4&7*. Beginn des Essens<br />

in der Sukka Segensspruch 7. bei der ersten Mahlzeit in<br />

der Sukka in diesem Jahr ebenso Segensspruch 7. 18:49<br />

23.09.<strong>2010</strong> 1. Tag Sukkot Bentschen der Lulaw & Etrog, Segensspruch 6,<br />

beim ersten Mahl auch Segensspruch 7<br />

Kerzenzünden, Segensspruch 4&7** 19:55<br />

24.09.<strong>2010</strong> 2. Tag Sukkot Bentschen der Lulaw & Etrog,<br />

Segensspruch 6, Kerzenzünden, Segensspruch 2*** 18:44<br />

29.09.<strong>2010</strong> Hoschana Raba Kerzenzünden, Segensspruch 4&7* 18:33<br />

29.09.<strong>2010</strong> Schmini Atzeret Jiskor Gebet, Kerzenzünden,<br />

Segenssprüche 4&7**, Hakafot. 19:39<br />

01.10.<strong>2010</strong> Simchat Thora Hakafot, Kerzenzünden, Segenssprüche 2*** 18:26<br />

* Wenn nach Sonnenuntergang gezündet wird, benutze nur eine bereits existierende Flamme.<br />

** Zünde nicht vor der angegebenen Zeit. Benutze nur eine bereits existierende Flamme.<br />

*** Nicht nach Sonnenuntergang zünden.<br />

1. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Ascher Kide-scha-nu be-miz-wotaw we-zi-wanu Lehadlik Ner Schel Jom<br />

Ha-sikoron.<br />

2. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Ascher Kide-scha-nu be-miz-wotaw we-zi-wanu Lehadlik Ner Schel<br />

Schabat Kodesch.<br />

3. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Acher Kide-scha-nu be-miz-wo-taw we-zi-wanu Ledadlik Ner Schel Jom<br />

Ha-kipurim.<br />

4. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Ascher Kide-Scha-nu be-miz-wo-taw we-zi-wanu Lehadlik Ner Schel<br />

Jom Tow.<br />

5. Baruch Ata Aonai Elo-henu Melech Ha-olam Ascher Kide-scha-nu be-miz-wo-taw we-zi-wanu Le-schew Ba-sukka.<br />

6. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Ascher Kide-scha-nu be-miz-wo-taw we-zi-wa-nu Al Ne-tilat Lulaw.<br />

7. Baruch Ata Adonai Elo-henu Melech Ha-olam Sce-heche-yanu we-ki-manu we-hi-gi-anu lisamn hase.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 9


Was ist Jom Kippur ?<br />

Jom Kippur, der Versöhnungstag, der<br />

höchste der Feiertage, fällt auf den<br />

10. <strong>Tischrei</strong>. Er kommt am Ende einer<br />

10-tägigen Zeit der Buße <strong>und</strong> der<br />

Umkehr nach Rosch Haschana. Das<br />

ist die Zeit, in der wir unsere Nähe<br />

zu G-tt am stärksten wahrnehmen,<br />

denn an diesem Tag hat G-tt unseren<br />

Vorfahren eine ihrer schwersten Sünden<br />

- die Anbetung des Goldenen<br />

Kalbs am Fuß des Berges Sinai – vergeben<br />

<strong>und</strong> den Frieden mit Seinem<br />

Volk geschlossen.<br />

Erew Jom Kippur<br />

Freitag, 9. <strong>Tischrei</strong><br />

17. September <strong>2010</strong><br />

Kerzenzünden siehe Seite 9<br />

Am Tag vor Jom Kippur pflegen wir<br />

den Kapparot-Brauch, bekommen einen<br />

Honigkuchen, bereiten das letzte<br />

Vor-Jom-Kippur-Festessen zu, segnen<br />

unsere Kinder, zünden die Kerzen<br />

an, geben besonders viele Spenden<br />

für karitative Zwecke <strong>und</strong> gehen in<br />

die Synagoge zum Kol Nidrei–Gebet.<br />

Kapparot<br />

Am frühen Morgen vor Jom Kippur<br />

führen wir den „Kapparot“- Ritus<br />

durch. Das Wort „Kapparot“ bedeutet<br />

„Versöhnung“, wie auch das<br />

Wort „Kippur“. Beim Kapparot hält<br />

man einen Hahn in der Hand. Man<br />

schwingt den Vogel dreimal langsam<br />

herum <strong>und</strong> spricht dabei die <strong>Gebete</strong>.<br />

Ist kein Geflügel da, kann man diesen<br />

Ritus mit einem Fisch durchführen.<br />

Die Vögel dienen als Mittel, die Menschen<br />

daran zu erinnern, dass auch<br />

sie dem Tod nicht entrinnen können,<br />

<strong>und</strong> zugleich als Motivation, Reue<br />

zu zeigen <strong>und</strong> G-tt um Vergebung<br />

zu bitten. Das Geflügel soll in Übereinstimmung<br />

mit der Halacha geschlachtet<br />

werden.<br />

10 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Jom Kippur<br />

Mizwot <strong>und</strong> Traditionen: 18. September <strong>2010</strong><br />

Heutzutage ist es üblich, den Kapparot<br />

durch das Geld zu ersetzen.<br />

Dabei wird das Lösegeld ins Taschentuch<br />

gewickelt <strong>und</strong> über den Kopf geschwungen.<br />

Dann geht das Geld als<br />

Zedakka für wohltätige Zwecke.<br />

Honigkuchen<br />

Der uralte jüdische Brauch „betn<br />

lekach“ („um den Honigkuchen bitten“)<br />

ist das Zeichen dafür, dass wir<br />

alle Beter <strong>und</strong> Empfänger in G-ttes<br />

Welt sind, <strong>und</strong> beten in Hoffnung<br />

auf ein süßes <strong>und</strong> erfolgreiches Jahr.<br />

Nach unseren Rabbis beten wir auch<br />

dafür, dass, wenn wir im kommenden<br />

Jahr auf die Güte anderer angewiesen<br />

werden sollten, uns nichts mehr fehlt<br />

als nur der Honigkuchen.<br />

Festessen<br />

Am Tag vor Jom Kippur ist es eine<br />

Mizwa, zwei Mahlzeiten zu sich zu<br />

nehmen, die eine am Morgen, die andere,<br />

die letzte vor dem Fasten, kurz<br />

vor dem Sonnenuntergang.<br />

Dabei soll man nur leichte Kost zu<br />

sich nehmen, keine zu deftigen oder<br />

zu salzigen Speisen, keine hochprozentigen<br />

Getränke, durch die man<br />

berauscht wird.<br />

Es ist auch nicht üblich, Fischgerichte<br />

zu essen. Traditionell werden Hühnersuppe<br />

<strong>und</strong> Hähnchen mit einfacher<br />

Beilage serviert. Das Essen soll<br />

vor dem Kerzenzünden zu Ende sein.<br />

Segnen der Kinder<br />

Nach dem Festmahl, dem letzten vor<br />

der Fastzeit, segnen wir unsere Kinder<br />

<strong>und</strong> sprechen dabei:<br />

(Für den Sohn) „Möge G-tt dich wie<br />

Efrayim <strong>und</strong> Menashe werden lassen“<br />

(Für die Tochter) „Möge G-tt dich<br />

wie Sarah, Rivkah, Rachel <strong>und</strong> Leah<br />

werden lassen“


Kol Nidrei<br />

Kol Nidre ist das feierliche Auftaktgebet<br />

für alle <strong>Gebete</strong> am Jom Kippur,<br />

<strong>und</strong> bedeutet "Aufhebung aller Gelübde".<br />

Es entstand im mittelalterlichen<br />

Spanien <strong>und</strong> beginnt mit den<br />

Worten, die die zwangsgetauften<br />

spanischen Juden sprachen, um Vergebung<br />

für ihre Abtrünnigkeit zu<br />

erbitten. Das Kol Nidrei, wohl das<br />

bekannteste Gebet in unserer Liturgie,<br />

ist eigentlich kein Gebet, sondern<br />

eher ein Statement, das wir in Bezug<br />

auf unsere Aussagen, Gelübden <strong>und</strong><br />

andere verbale Behauptungen im<br />

Laufe des Jahres gewöhnlich abgeben.<br />

Die Thora verlangt strikte Einhaltung<br />

unserer Versprechen, <strong>und</strong> die<br />

Nichteinhaltung gilt als eine ernsthafte<br />

Missetat.<br />

Kol Nidrei hebt die Verbindlichkeit<br />

solcher künftigen Versprechen im<br />

voraus auf, indem es für "vergeben,<br />

annulliert, ungültig oder für null <strong>und</strong><br />

nichtig" erklärt. Das entbindet aber<br />

nicht von den Geschäftsverträgen.<br />

Während des G-ttesdienstes wird<br />

der Aaron HaKodesch (Thoraschrank)<br />

geöffnet. Die Thora wird herausgenommen,<br />

das Kol Nidrei-Gebet<br />

wird gesprochen <strong>und</strong> die Thorarollen<br />

werden in den Thoraschrank<br />

zurückgebracht.<br />

Jom Kippur<br />

Schabat, 10. <strong>Tischrei</strong><br />

18. September <strong>2010</strong><br />

Am Jom Kippur „kümmern wir uns<br />

um unsere Seelen“, in dem wir uns<br />

26 St<strong>und</strong>en lang – beginnend mit der<br />

Zeit kurz vor dem Sonnenuntergang<br />

am 9. <strong>Tischrei</strong> bis zum Einbruch der<br />

Dämmerung am 10. <strong>Tischrei</strong> – an<br />

5 Verbote halten: Wir essen nicht.<br />

Wir trinken nicht. Wir waschen uns<br />

nicht, benutzen keine Körperlotionen<br />

oder Parfum. Wir tragen keine<br />

Lederschuhe. Wir gehen unseren<br />

ehelichen Verpflichtungen nicht<br />

nach.<br />

Fasten<br />

Am Jom Kippur fasten alle Frauen<br />

ab dem 12. <strong>und</strong> alle Männer ab dem<br />

13. Lebensjahr. Ausgenommen sind<br />

Kranke, Alte <strong>und</strong> Kleinkinder.<br />

Enthaltungen<br />

Unsere Weisen lehren uns, die fünf<br />

Enthaltungen hätten den Bezug auf:<br />

- 5 Bücher der Thora: Wir nehmen<br />

die Thora unter Verzicht auf unsere<br />

physischen Bedürfnisse an.<br />

- 5 Sinne: Wir brauchen unsere 5<br />

Sinne sowohl bei guten, als auch bei<br />

schlechten Taten<br />

- 5-malige Erwähnung des Begriffs<br />

"Nefesh" (Seele) während der Thora-<br />

Lesung am Jom Kippur<br />

- 5-maligen Besuch des Reinigungsbades<br />

des Kohen Gadol, dem Hohepriester,<br />

am Jom Kippur<br />

- 5 Jom Kippur - <strong>Gebete</strong>. Am Jom<br />

Kippur gibt es 5 Teffilot (5 <strong>Gebete</strong>):<br />

Maariv-Abendgebet mit Kol Nidrei,<br />

Schachrit-Morgengebet mit<br />

der Thoralesung <strong>und</strong> Yitzkor-Gebet,<br />

Musaf-Gebet mit Darstellung des<br />

G-ttesdienstes im Tempel, Mincha<br />

mit der Lesung des Propheten Jona,<br />

<strong>und</strong> Neilah besonderes "Abschlussgebet",<br />

kurz vor dem Sonnenuntergang,<br />

als letzte Chance zu zeigen, dass wir<br />

unsere schlechten Taten des vergangenen<br />

Jahres tief bereuen.<br />

Jom Kippur endet mit dem Höhepunkt<br />

des Neilah-Gebets "Höre Israel<br />

... G-tt ist einer", dem Schofarblasen<br />

<strong>und</strong> der Verkündung "Nächstes Jahr<br />

in Jerusalem". Danach gibt es fröhliches<br />

Tanzen, Singen <strong>und</strong> leckeres<br />

Nach-Jom-Kippur-Essen.<br />

Schofar<br />

Am Ende des Tages spricht die ganze<br />

Gemeinde das Schema <strong>und</strong> einige<br />

andere Verse laut <strong>und</strong> gemeinsam.<br />

Dann hören wir das Schofar, <strong>und</strong><br />

zwar einen langen Ton. Danach sagen<br />

wir: "Nächstes Jahr in Jerusalem!"<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 11


Sukkot <strong>und</strong> Simchat Thora<br />

Mizwot <strong>und</strong> Traditionen: 22. September bis 1. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong><br />

Sukkot<br />

15. <strong>und</strong> 16. <strong>Tischrei</strong> –<br />

23. <strong>und</strong> 24. September <strong>2010</strong><br />

Sukkot, das Laubhüttenfest, beginnt<br />

am 15. <strong>Tischrei</strong>, fünf Tage nach Jom<br />

Kippur. Es ist das dritte der Wallfahrtsfeste,<br />

zu dem das Volk Israel<br />

zur Zeit des Heiligen Tempels nach<br />

Jerusalem pilgerte.<br />

Sukkot erinnert uns an G-ttes<br />

Barmherzigkeit, die dem Volk Israel<br />

auf seiner 40jährigen Wanderung<br />

durch die Wüste beschert wurde. Es<br />

erinnert uns auch an die "W<strong>und</strong>erwolken<br />

der Herrlichkeit", die die Juden<br />

als eine Art Behausung vor Gefahren<br />

<strong>und</strong> Entbehrungen auf ihrem<br />

langen Weg ins Heilige Land schützen<br />

sollten. Wir glauben auch heute,<br />

dass G-tt sein Volk auf eine ganz<br />

besondere Weise beschützt <strong>und</strong> uns<br />

hilft, die schlimmsten Zeiten <strong>und</strong> die<br />

größten Entbehrungen zu überleben.<br />

12 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Sukka<br />

Es ist eine Mizwa, die Hütte (Sukka)<br />

zu bauen, unsere provisorische Be-<br />

hausung unter freiem Himmel mit<br />

einem Dach aus Pflanzenteilen, Zweigen<br />

mit Blättern oder Schilf. In solchen<br />

Hütten wohnen wir 7 Tage <strong>und</strong><br />

Nächte <strong>und</strong> feiern dieses Fest der<br />

Freude mit unseren Gästen zusammen.<br />

Dieser Brauch ist einzigartig,<br />

weil dadurch eine Person in ihrer<br />

Gesamtheit in den Ritus involviert<br />

wird. Jedes Körperglied <strong>und</strong> jede Zelle<br />

eines Menschen sind von der Sukka<br />

geschützt, umgeben, umfasst.<br />

Um das biblische Gebot zu erfüllen,<br />

ist es wichtig, am ersten Sukkot-<br />

Abend eine Mahlzeit in der Sukka<br />

zu sich zu nehmen. Zu Beginn wird<br />

der Segen gesprochen: Ba-ruch A-tah<br />

Ado-nai E-lo-hei-nu Me-lech Haolam<br />

Asher Kideshanu Bemitzvotav<br />

Vetzivanu Leshev Basukka.<br />

(Gesegnet seist Du, unser Herr, unser<br />

G-tt, König des Universums, der uns<br />

mit Seinen Geboten heiligt <strong>und</strong> uns<br />

verordnet, in den Sukkot zu sitzen)<br />

4 Arten<br />

Eine andere Besonderheit von Sukkot<br />

ist ein Feststrauß, den wir aus vier<br />

Arten zusammenbinden:<br />

- Etrog (eine Zitrusfruchtart)<br />

- Lulaw (Dattelpalmzweig)<br />

- Hadassim (3 Myrtezweige)<br />

- Arawot (2 Bachweidezweige)<br />

Zusammengeb<strong>und</strong>en gelten die vier<br />

Pflanzenarten als Symbol für verschiedene<br />

Menschentypen <strong>und</strong> Persönlichkeitsarten,<br />

die eine Gemeinschaft<br />

mit innerer Geschlossenheit,<br />

das Volk Israel, repräsentieren soll.<br />

An jedem der sieben Sukkot-Tage<br />

(nicht am Schabbat) nehmen wir den<br />

Feststrauß in die Hand, sprechen<br />

den Segensspruch <strong>und</strong> schwenken


die Zweige je dreimal in die 6 Richtungen:<br />

nach links, nach rechts, nach<br />

oben, nach unten, nach vorne <strong>und</strong><br />

nach hinten. Das symbolisiert die<br />

Allgegenwart G-ttes.<br />

Fest des Wasserschöpfens<br />

Das Sukkot-Fest ist auch das Fest des<br />

Wasserschöpfens. Da Sukkot früher<br />

mit dem Beginn der Regenperiode<br />

im Land Israel zusammengefallen ist,<br />

bitten wir G-tt auch heute, möglichst<br />

viel Wasser <strong>und</strong> Regen für uns <strong>und</strong><br />

für die ganze Welt zu schicken. Und<br />

weil ohne Wasser kein Leben möglich<br />

ist, so wird das Wasser zum Symbol<br />

des G-ttlichen Segens.<br />

Hoschana Rabbah<br />

Mittwoch, 21. <strong>Tischrei</strong> -<br />

29. September <strong>2010</strong><br />

Der siebente Sukkot-Tag, genannt<br />

Hoschana Rabbah (hebr. „Große Erlösung“),<br />

beendet die Zeit der G-ttlichen<br />

Beurteilung unserer Taten, die<br />

am Rosch Haschana begonnen hat.<br />

An diesem Tag der letzten, endgültigen<br />

Besiegelung der G-ttes Urteile<br />

benutzen wir zum letzten Mal Lulaw<br />

<strong>und</strong> Etrog.<br />

An Hoschana Rabbah umkreisen<br />

die Betenden mit dem Chasan das<br />

Lesepult siebenmal. Die sieben R<strong>und</strong>en<br />

um die Bima erinnern uns an den<br />

G-ttesdienst im Bet Hamikdasch, bei<br />

dem die Kohanim (Priester) einmal<br />

täglich, jedoch siebenmal am Hoschana<br />

Rabbah um die Bima herumgegangen<br />

sind. Der Name „Hoschana<br />

Rabbah“ („Die Große Hoschana“) ist<br />

darauf zurückzuführen, dass an diesem<br />

Tag viel mehr <strong>Gebete</strong> gesprochen<br />

werden als an den anderen Tagen.<br />

Hoschana Rabbah ist der letzte Tag,<br />

an dem wir in der Sukka hausen (obwohl<br />

viele in der Diaspora bis zum<br />

achten Tag, dem Schemini Atzeret, in<br />

den Laubhütten bleiben).<br />

Scheminit Atzeret –<br />

Fest des Achten Tages<br />

Donnerstag, 22. Tischri -<br />

30. September <strong>2010</strong><br />

An diesem Tag gibt es besondere <strong>Gebete</strong><br />

für den Regen, von Schemini Atzeret<br />

bis zum Pessachfest werden wir<br />

dreimal täglich "Maschiw Haruach<br />

Umorid Hageschem" sagen. Das bedeutet<br />

"Er lässt den Wind blasen <strong>und</strong><br />

bringt den Regen". Am diesem Tag<br />

wird das Jiskor Gebet gesprochen.<br />

In der Diaspora ist es üblich, an<br />

diesem Tag die Sukka zu verlassen,<br />

um in die festgebauten Häuser zurückzukehren.<br />

Der lange Weg, der uns durch Besinnung,<br />

Reue <strong>und</strong> Buße geführt hat,<br />

ist an Schemini Atzeret zu Ende. Wir<br />

freuen uns, am Ziel angekommen<br />

zu sein. Das ist der Gr<strong>und</strong>, warum<br />

an diesem Tag gern <strong>und</strong> viel gefeiert<br />

wird.<br />

In Israel werden Schemini Atzeret<br />

<strong>und</strong> Simchat Thora gemeinsam am<br />

achten Tag gefeiert, in der Diaspora<br />

sind es zwei separate Festtage.<br />

Simchat Thora –<br />

Fest der Thorafreude<br />

Freitag, 23. <strong>Tischrei</strong> -<br />

1. <strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong><br />

Was ist Simchat Thora?<br />

Simchat Thora (hebr. „Jubeln über die<br />

Thora“), das fröhlichste aller Fest-<br />

tage, ist der Tag, an dem der Jahreszyklus<br />

der Thoralesung beendet <strong>und</strong><br />

neu begonnen wird.<br />

So wie das Leben <strong>und</strong> der Glaube<br />

kein Ende haben, so hat auch das<br />

Wort G-ttes kein Ende <strong>und</strong> bleibt<br />

uns für immer erhalten. Am Simchat<br />

Thora beginnen wir, diese Gr<strong>und</strong>lage<br />

unseres Lebens mit viel Freude <strong>und</strong><br />

Fröhlichkeit neu zu studieren.<br />

Hakafot<br />

Abends <strong>und</strong> morgens holen wir alle<br />

Thorarollen aus dem Thoraschrank,<br />

um sie tanzend <strong>und</strong> singend siebenmal<br />

um das Lesepult im Zentrum<br />

der Synagoge herumzutragen. Diese<br />

Festumzüge nennen wir "Hakafot".<br />

Nach den Worten der Chassidim,<br />

„wir jubeln in der Thora, <strong>und</strong> die<br />

Thora jubelt in uns; die Thora will<br />

auch tanzen, so werden wir zum tanzenden<br />

Bein der Thora“.<br />

Den Kindern werden Bonbons <strong>und</strong><br />

Obst zugeworfen, da es heißt, "die<br />

Gebote G-ttes sind süßer als Honig".<br />

An diesem Tag werden alle zum Abschluss<br />

der Thoralesung aufgerufen,<br />

<strong>und</strong> der letzte Thoraabschnitt wird<br />

so lange gelesen, bis jeder dran gewesen<br />

ist.<br />

Der Vorletzte, der zur Thora ausgerufen<br />

wird, kommt mit den Kindern<br />

unter einen Tallit (Gebetsmantel) <strong>und</strong><br />

spricht mit ihnen zusammen die Segenssprüche.<br />

Der Letzte, der zum Abschluss<br />

der Thoralesung ausgerufen wird,<br />

wird Bräutigam der Thora genannt<br />

(Chathan Thora). Derjenige, der zur<br />

neuen Thoralesung aus einer zweiten<br />

Thorarolle ausgerufen wird, heißt<br />

der Bräutigam des Anfangs (Chathan<br />

Bereschit).<br />

Denn für unser Volk ist die Thora<br />

wie eine Braut, die ihre Freude am<br />

Bräutigam hat, sie ist mit dem Volk<br />

Israel verlobt, wie eine Ehefrau mit<br />

ihrem geliebten Ehemann.<br />

Nach der Chabad-Tradition fangen<br />

die Hakafot – Feierlichkeiten am<br />

Schemini Atzeret, am Abend des 29.<br />

September <strong>2010</strong>, an.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 13


14 | Jüdisches | Nr. 27


<strong>Gebete</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unterricht</strong><br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30Uhr<br />

Kabbalah 20.30<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Kabbalah 20.30<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Kabbalah 20.30<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.45 Uhr<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2010</strong> <strong>Tischrei</strong>/<strong>Cheschwan</strong> <strong>5771</strong><br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.15 Uhr<br />

Kabbalah 20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.00 Uhr<br />

Kabbalah 20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.45 Uhr<br />

Kabbalah<br />

20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

08.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.30 Uhr<br />

Kabbalah<br />

20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.15 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.30Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.45 Uhr<br />

B"H<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

09.30 Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong><br />

in russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong><br />

in russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong><br />

in russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.15Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong> in<br />

russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.00 Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong> in<br />

russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.45 Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong> in<br />

russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.30Uhr<br />

Tora-<strong>Unterricht</strong> in<br />

russischer Sprache<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30 Uhr Talmud für<br />

Anfänger 20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Talmud für Anfänger<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.15 Uhr<br />

Talmud für Anfänger<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.00 Uhr<br />

Talmud für Anfänger<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.45 Uhr<br />

Talmud<br />

für Anfänger<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.30 Uhr<br />

Talmud für<br />

Anfänger<br />

20.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

09.00 Uhr<br />

12.00 schofer<br />

Blezen<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.30Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Tora-Studien<br />

20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.15 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Abendgebet<br />

17.45 Uhr<br />

Tora-Studien<br />

20.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kabalat Schabbat<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

09.00 Uhr<br />

12.00 schofer<br />

Blezen<br />

Kabalat Schabbat<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kol Nidrei 18.30<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Kabalat Schabbat<br />

18.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00Uhr<br />

Kabalat<br />

Schabbat 18.30<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kabalat<br />

Schabbat 18.15<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kabalat<br />

Schabbat 18.00<br />

Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kabalat<br />

Schabbat<br />

17.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

07.30 Uhr<br />

Kabalat Schabbat<br />

17.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Seuda Schlishit<br />

19.15<br />

Abendgebet<br />

20.40 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Mincha <strong>und</strong> Seuda<br />

Schlishit 19.00<br />

Abendgebet<br />

20.25 Uhr<br />

Morgengebet<br />

09.00 Uhr<br />

11.30 Uhr Jiskor<br />

19:00Uhr Ne'ila<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.45 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.30 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.15 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

19.00 Uhr<br />

Morgengebet<br />

10.00 Uhr<br />

Abendgebet<br />

18.45 Uhr<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 15


16 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Jugend Minyan<br />

Für Kinder zwischen 4 <strong>und</strong> 12 Jahre<br />

Spezielles Kinderprogramm<br />

zu Rosch Haschana <strong>und</strong><br />

Jom Kippur<br />

während des<br />

Gebetsg-ttesdienstes<br />

Geschenke &<br />

Süssigkeiten<br />

Rosch Haschana<br />

am Donnerstag <strong>und</strong> Freitag,<br />

dem 9. <strong>und</strong> 10. September <strong>2010</strong><br />

von 11 bis 13 Uhr<br />

Jom Kippur<br />

am Schabbat,<br />

dem 18. September <strong>2010</strong><br />

von 11 bis 13 Uhr


Das Zünden der Schabbatkerzen<br />

ist eine Mizwa, besonders für Frauen<br />

<strong>und</strong> Mädchen. Das Licht bringt Wärme<br />

<strong>und</strong> eine friedvolle Atmosphäre in<br />

die Familien. Die erste Frau, die die<br />

diese Mizwa ausführte, war Sarah, die<br />

Frau Abrahams. Sarah gab die Kraft<br />

des Lichts weiter an ihre Enkelinnen,<br />

Urenkelinnen, <strong>und</strong> von dort in alle<br />

Generationen. Die positive Wirkung<br />

reicht weit über den Schabbat hinaus.<br />

Mit Kerzen können wir Angst zurückdrängen,<br />

uns Mut machen in schwierigen<br />

Situationen, <strong>und</strong> wir können an<br />

Menschen erinnern.<br />

Zwei Menschen, die in ihrem Leben<br />

selbst viel Licht ins Dunkel gebracht<br />

haben, waren Rabbi Gawriel Holtz-<br />

Schabbat-Kerze<br />

Das Licht der Holtzbergs für den Schabbat<br />

berg, <strong>und</strong> seine Frau Riwka. Das junge<br />

Paar leitete das Zentrum von Chabad<br />

in Mumbai, bis es im November<br />

2008 heimtückisch von Terroristen<br />

ermordet wurde. Als Schluchim des<br />

Lubawitscher Rebben verzichteten<br />

die Holtzbergs auf Wohlstand <strong>und</strong><br />

ein bequemes Leben. Sie brachten<br />

Glanz an einen Ort, wo das Leben<br />

sehr hart <strong>und</strong> entbehrungsreich sein<br />

kann. Gawriel <strong>und</strong> Riwka waren beliebt<br />

bei der örtlichen Gemeinde in<br />

Mumbai, bei Geschäftsleuten, Hilfsbedürftigen<br />

<strong>und</strong> Touristen.<br />

Der Berliner Geschäftsmann Symcha<br />

Karolinski wollte ein besonderes<br />

Zeichen setzen – des Lichtes <strong>und</strong><br />

der Erinnerung an die Holtzbergs.<br />

Er ermöglicht die Kampagne, für die<br />

20.000 kleine besonders gestaltete<br />

Packungen Schabbat-Kerzen hergestellt<br />

wurden. "Wir alle wollen das<br />

Licht der Holtzbergs zurückbringen<br />

in die Welt", freut sich Rabbiner Shmuel<br />

Segal über die Idee <strong>und</strong> großzügige<br />

Spende von Symcha Karolinski.<br />

"Die 20.000 Päckchen werden verteilt<br />

in jüdischen Gemeinden in Berlin<br />

<strong>und</strong> ganz Deutschland." Wer sich im<br />

Rahmen dieser Aktion verpflichtet,<br />

stets Schabbatkerzen zu zünden, erhält<br />

als Geschenk ein Set Kerzenhalter.<br />

"Wenn dann mit den Lichtern der<br />

Schabbat empfangen wird, werden<br />

wir die Kraft von Gawriel <strong>und</strong> Riwka<br />

spüren."<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 17


Wie jedes Jahr fand auch dieses<br />

Jahr das beliebt Gan Israel Daycamp<br />

statt. 120 Kinder freuten sich auf<br />

das Programm der Madrichot, die<br />

extra aus den USA <strong>und</strong> Österreich<br />

angereist sind. Schon am ersten Tag<br />

wurden die Kinder in das Gan Israel<br />

Königreich eingeführt <strong>und</strong> wurden in<br />

ihre Gruppen eingeteilt. Ganz dem<br />

Thema entsprechend waren auch die<br />

Namen der einzelnen Gruppen: Geulah<br />

Gold, Kippa Kronen, Simcha Zepter,<br />

Tora Tore, Pushka Paläste, Zedaka<br />

Zepter <strong>und</strong> Schabbes Schätze.<br />

Die erste Woche war voll mit aufregendem<br />

Programm. Angefangen hat<br />

es am Montag mit dem Bambooland,<br />

wo sich die Kinder mal so richtig austoben<br />

konnten! Am Dienstag ging es<br />

zum Bowling <strong>und</strong> die großen Jungs<br />

bewiesen, das auf ihre Sprüche auch<br />

Taten folgten <strong>und</strong> hauten alle Kegel<br />

um. Am nächsten Tag ging es für die<br />

Kleinen ins beliebte Legoland <strong>und</strong> die<br />

Großen machten eine Stadtr<strong>und</strong>fahrt<br />

durch das Mini-Berlin im Modell-<br />

Park, wo sie viele Rätsel lösten <strong>und</strong><br />

Berlin auf eine neue Art kennelernen<br />

konnten. Donnerstag begann der Tag<br />

auf der Sommerrodelbahn Teichland<br />

<strong>und</strong> endete mit einer großen Übernachtungsparty<br />

im Camp. Die tolle<br />

erste Camp Gan Israel Woche endete<br />

am Freitag mit einem Ausflug zum<br />

Spielplatz.<br />

Auch die zweite Woche versprach<br />

toll zu werden, denn in dieser Woche<br />

stand der große Ausflug zum Be-<br />

lantispark an. Dort konnten die Kinder<br />

die neue Atraktion „Hurican“<br />

ausprobieren <strong>und</strong> auch die anderen<br />

tollen Karusells <strong>und</strong> Achterbahnen<br />

fahren. Dieser Tag bleibt unvergesslich.<br />

Auch der Ausflug zu Fezitty war<br />

etwas besonderes: Die Kinder wurden<br />

zu Erwachsenen <strong>und</strong> mussten<br />

arbeiten gehen <strong>und</strong> Geld verdienen.<br />

18 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Sommer in Berlin<br />

Eindrücke vom Gan Israel Daycamp - von Shelly Solovei<br />

Ein Ausflug in eine Fantasiewelt.<br />

Die Kleineren amüsierten sich auf<br />

dem Spielplatz <strong>und</strong> hatten eine tolle<br />

Zeit an der frischen Luft. Die Woche<br />

endete mit einem großen Familien-<br />

Schabbat, an dem auch die Eltern<br />

Freitagabends zum Essen eingeladen<br />

wurden.<br />

Auch die letzte Woche war ein Erlebnis.<br />

Im Hochseilgarten konnten<br />

die Kinder klettern <strong>und</strong> ihren Mut<br />

beweisen. Doch die meisten schafften<br />

die schwierigen Parcours <strong>und</strong> hatten<br />

großen Spaß. Der Ausflug am Mittwoch<br />

zum Wildpark war aufregend.<br />

Die Kinder sahen Wölfe <strong>und</strong> durften<br />

sie sogar füttern. Das vergisst keiner<br />

so schnell. Auch die Madrichot waren<br />

begeistert. Am Donnerstag gab es ein<br />

großes Familien-BBQ, zu dem auch<br />

die Eltern eingeladen wurden.<br />

Doch auch das tollste Ferienlager<br />

endet irgendwann <strong>und</strong> so stand am<br />

Freitag der letzte Tag des Camp Gan<br />

Israel vor der Tür. Alle verabschiedeten<br />

sich traurig von den Madrichot<br />

<strong>und</strong> schauen voller Vorfreude ins<br />

nächste Jahr wenn es in den Sommerferien<br />

wieder heißt: Willkommen<br />

im Camp Gan Israel!<br />

Ein großer Dank geht an die Madrichot,<br />

die mit viel Herz die Programme<br />

gestaltet haben <strong>und</strong> alles<br />

dafür getan haben, die Kinder glücklich<br />

zu machen. Danke an: Miri, Shani,<br />

Mina, Mushki, Mushka, Mussi,<br />

Dassi, Bracha, Chaja, Ricky, Gertie,<br />

Chana, Nirit <strong>und</strong> Lena.


Daniel K :<br />

Das Daycamp hat mir sehr gefallen.<br />

Die Madrichot waren ok! Leider<br />

konnten nicht alle Deutsch sprechen.<br />

Trotzdem haben mir die Programme<br />

gut gefallen. Zum Beispiel das Sammeln<br />

der Juwelen, die man durch<br />

gutes Benehmen <strong>und</strong> Mitarbeit bekommen<br />

konnte <strong>und</strong> dann am Freitag<br />

gegen Süssigkeiten eintauschen<br />

konnte!<br />

Ofir:<br />

The Daycamp is fun. Sometimes it<br />

seems that the smaller kids are having<br />

more fun and better trips … that’s<br />

unfair! But we are playing soccer all<br />

the time. I whish there would be more<br />

time for soccer! I like the Madrichot,<br />

but sometimes they are mean. But I<br />

<strong>und</strong>erstand why! Sometimes we are<br />

making a lot of troubles, so they have<br />

to be strict!!! The Trips were cool.<br />

Yael A.:<br />

Das Basteln macht großen Spaß!<br />

Die Madrichot sind nett! Mushka<br />

ist sehr nett <strong>und</strong> hat mir geholfen<br />

als es mir nicht so gut ging. Mussi<br />

erlaubt uns immer alles. Miri aber<br />

auch manchmal. Das Essen ist lecker.<br />

Am meisten mag ich Nudeln mit der<br />

Fleischsoße!<br />

Matanali:<br />

Das Basteln <strong>und</strong> das Spielen im<br />

Daycamp hat großen Spaß gemacht.<br />

Auch die Ausflüge. Ich fand zum Beispiel<br />

die Rodelbahn toll. Wir sind auf<br />

Reifen einen Berg runtergefahren.<br />

Die Madrichot sind alle sehr Hilfsbereit,<br />

besonders Miri mag ich.<br />

Doba:<br />

Erst fand ich das Programm vom<br />

Daycamp nicht so toll. Aber jetzt<br />

macht es mir Spaß. Besonders die<br />

Ausflüge Ich mag die Madrichot. Sie<br />

sind alle nett, manche sogar sehr<br />

nett. Ich hab sehr viel Spaß hier mit<br />

meiner Fre<strong>und</strong>in Nicole.<br />

David <strong>und</strong> Arijeh:<br />

Das Daycamp ist sehr schön! Wir<br />

mögen die Madrichot <strong>und</strong> die Ausflüge!<br />

Die netteste ist Dassi! Ich mag<br />

auch das Beten.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 19


Mit einem Sommerfest schloss die<br />

Jüdische Traditionsschule am 4. Juli<br />

das abgelaufene Schuljahr. Alle sechs<br />

Klassenstufen boten kleine künstlerische<br />

Programme - von Flötenkonzerten<br />

über hebräische Lieder bis<br />

zu einem Theaterstück "Die Schildkröte".<br />

Bewegungsspiele, ein Fußballturnier,<br />

Lagerfeuer <strong>und</strong> Barbecue<br />

zogen nicht nur die Schüler an,<br />

sondern auch Eltern, Geschwister<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Traditionsschule<br />

an. Direktorin Heike Michalak berichtete<br />

vom stetigen Wachstum der<br />

Einrichtung seit ihrer Gründung im<br />

Jahre 2005, <strong>und</strong> Schulrabbiner David<br />

Gewirtz überraschte die Gäste<br />

mit einer kürzlich produzierten DVD<br />

"5 Jahre Jüdische Traditionsschule".<br />

Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong><br />

ihre Familien erhielten eine DVD als<br />

Ferien-Geschenk.<br />

Eine ganze Reihe von israelischen<br />

Gruppen fand sich im Frühsommer zu<br />

Informationsbesuchen im Jüdischen<br />

Bildungszentrum ein. So schauten<br />

im Juni Manager <strong>und</strong> Angestellte<br />

der Misrachi-Bank, Soldaten der israelischen<br />

Armee (Zahal) <strong>und</strong> ver-<br />

Über alternative Wege der Schmerzbehandlung<br />

sprach am 27. Juni Doktor<br />

Shimon Shraga. Der Jerusalemer hat<br />

eine neue Methode der Schmerzbekämpfung<br />

entwickelt, die auf Erkennen<br />

<strong>und</strong> Transfer körpereigener Energien<br />

basiert. Dabei werden Selbstheilungs-<br />

<strong>und</strong> Selbstregulierungskräfte<br />

aktiviert, die im Alltagsstress<br />

oft blockiert bleiben. Shraga wird in<br />

Zukunft regelmäßig nach Berlin kommen,<br />

kostenlose Beratung anbieten<br />

20 | Jüdisches | Nr. 27<br />

Panorama<br />

Sommerfest in der Jüdischen Traditionsschule<br />

Vortrag von Shimon Shraga<br />

Viele Gäste aus Israel<br />

schiedene Sportler-Teams – darunter<br />

Fußballer von Betar Jerusalem – im<br />

Hause vorbei. Die Rabbiner Yehuda<br />

Teichtal <strong>und</strong> Shmuel Segal stellten die<br />

Yeshiva Gedola, Synagoge, Bibliothek,<br />

Tora-Kolleg, Mikwe <strong>und</strong> anderes vor<br />

<strong>und</strong> beantworteten zahlreiche Fragen.<br />

<strong>und</strong> Workshops in der Münsterschen<br />

Straße durchführen.<br />

Zum traditionellen jährlichen Treffen<br />

mit dem "Israelischen Stammtisch"<br />

hatte das Zentrum dann am 5. Juli eingeladen.<br />

Hier lebende Israelis, Rabbiner,<br />

Künstler <strong>und</strong> Studenten sprachen<br />

dabei über Religion, Politik, das Leben<br />

in Israel <strong>und</strong> Berlin.<br />

Rekordbesuch von Schülern<br />

R<strong>und</strong> 20 verschiedene Schulgruppen<br />

haben das Jüdische Bildungszentrum<br />

in diesem Jahr besucht – neben Vorschulkindern<br />

<strong>und</strong> Studenten. Dies<br />

bedeutet, verglichen mit früheren Jahren,<br />

eine Rekordzahl. Rabbiner Shmuel<br />

Segal: "Das starke Interesse unter<br />

den jüngeren Berlinern freut uns sehr.<br />

Dabei wird es ja immer wichtiger, dass<br />

sich junge Menschen aus verschiedenen<br />

Kulturen <strong>und</strong> Religionen kennen<br />

lernen."


Frage <strong>und</strong> Antwort<br />

Warum dieser Termin für Sukkot?<br />

Frage?<br />

Warum feiern wir Sukkot unmittelbar<br />

nach den Hohen Feiertagen?<br />

Antwort!<br />

Wir haben alle den Entschluss<br />

gefasst, im neuen Jahr bessere<br />

Menschen zu werden. Aber haben<br />

wir uns wirklich verändert? Egal ob<br />

wir uns vorgenommen haben, unser<br />

Temperament zu zügeln, großzügiger<br />

zu werden, öfter<br />

in die Synagoge zu<br />

gehen. Es ist viel<br />

einfacher zu reden,<br />

als zu tun. Häufig<br />

wird ein guter<br />

Vorsatz schneller<br />

vergessen, als man<br />

ihn gefasst hat.<br />

Der Gr<strong>und</strong> dafür liegt darin, dass<br />

unsere Persönlichkeit geteilt ist. Ein<br />

Teil von uns will sich wirklich verbessern<br />

<strong>und</strong> wachsen, während der an-<br />

in der sukka<br />

kann unsere<br />

entschlossenheit<br />

realität werden.<br />

dere Teil von uns faul <strong>und</strong> apathisch<br />

ist. Mein Verstand sagt mir das eine,<br />

während mein Herz etwas ganz anderes<br />

fühlt. Meine Seele hat gute Absichten,<br />

während mein Körper dabei<br />

in die Quere kommt.<br />

Die Lösung: Geht in eine Sukka!<br />

Wenn wir die Laubhütte betreten,<br />

tun wir das ganz <strong>und</strong> vollkommen<br />

- mit unserem Körper <strong>und</strong> unserer<br />

Seele, unserem Herz <strong>und</strong> unserem<br />

Verstand. Es ist die<br />

einzige Mizwa, die<br />

wir als komplette<br />

Persönlichkeit ausführen.<br />

Die Erfahrung<br />

der Sukka ist eine<br />

der Gesamtheit.<br />

Und nur wenn wir<br />

unser gesamtes Selbst in einen Heiligen<br />

Raum bringen, kann unsere Entschlossenheit<br />

von Jom Kippur Realität<br />

werden. Aron Moss<br />

e i n t h e m a : z e d a k a - s p e n d e n b ü c h s e n<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Jüdisches Bildungszentrum<br />

Chabad Lubawitsch Berlin e.V.<br />

Münstersche Straße 6,<br />

10709 Berlin<br />

Telefon 030 / 21 28 08 30<br />

Fax 030 / 21 28 08 31<br />

jüdisches@chabadberlin.de<br />

www.chabadberlin.de<br />

Chefredakteur:<br />

Rabbiner Shmuel Segal<br />

Druck:<br />

Digital Media<br />

Produktion, Berlin<br />

Spendenkonto:<br />

Chabad Lubawitsch Berlin<br />

Deutsche Bank Berlin<br />

BLZ.: 100 700 24<br />

Kto.-Nr.: 505 55 95<br />

Durch Wirtschaftskrise, Schicksalsschläge <strong>und</strong> Krankheit leben<br />

auch in Berlin viele Menschen in Not. Zedaka ist mehr gefordert<br />

denn je. "Nicht immer <strong>und</strong> überall können wir helfen. Doch um<br />

so mehr ist das Sammeln von Spenden im eigenen Umfeld eine<br />

große Mizwa", sagt Rabbiner Shmuel Segal. Im Judentum wird<br />

großer Wert auf Hilfe für den Nächsten gelegt. Es gilt für Menschen<br />

aller Religionen. In der Kabbala steht, das jeder Mensch<br />

jeden Tag, außer am Samstag oder an Feiertagen, eine Münze<br />

in eine Spendenbüchse werfen soll. Denn G'tt hilft denjenigen,<br />

die anderen helfen. Jetzt macht es Chabad Lubawitsch Berlin<br />

jedem möglich, diese Mizwa zu erfüllen. Der Erlös dieser Zedaka-Spendenaktion<br />

soll vor allem Hilfsbedürftigen, Neuzuwanderern,<br />

Menschen in Krankenhäusern <strong>und</strong> Gefängnissen sowie<br />

jüdischen Bildungsprogrammen zugute kommt. Die speziell für<br />

diese Aktion gestaltete Zedaka-Büchsen für den Hausgebrauch<br />

sind ab sofort erhältlich im Jüdischen Bildungszentrum, Münstersche<br />

Straße 6. Weitere Informationen zur Spendenaktion:<br />

Tel. 030 - 21 28 08 30.<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 21


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Traditionen <strong>und</strong> Feiertage.<br />

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22 | Jüdisches | Nr. 27<br />

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Internet als pdf-Datei zum Download:<br />

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sich für immer an Sie erinnern.<br />

Auf diese Weise können Sie Einfluss auf die Zukunft<br />

der jüdischen Gesellschaft, auf jüdisches Leben<br />

<strong>und</strong> Wissen nehmen <strong>und</strong> gleichzeitig Ihren Namen<br />

verewigen.<br />

Gerne führen wir mit Ihnen<br />

ein vertrauliches persönliches Gespräch.<br />

Sie können sich jederzeit an uns wenden.<br />

Jüdisches Bildungszentrum<br />

Chabad Lubawitsch<br />

Tel. 030 / 21 28 08 30<br />

Fax 030 / 21 28 08 31<br />

E-Mail kontakt@chabadberlin.de<br />

Pflegeheim mit jüdischer Beteiligung<br />

Bedingungen wie im 5 Sterne Hotel.<br />

Häusliche Athmosphere.<br />

Für privat <strong>und</strong> gesetzlich versicherte Patienten.<br />

Kostenlose Beratung <strong>und</strong> Unterstützung bei der Beantragung<br />

der Pflegestufe <strong>und</strong> Sozialhilfe.<br />

Rufen Sie an 030-460-605-100 Berlin


i n f o S S i m c h a - r e p o r t<br />

Simcha-Report<br />

Familie Zalman<br />

<strong>und</strong> Maya Zizov<br />

zur Geburt ihret<br />

Sohnes David<br />

Rachamim<br />

Familie<br />

Violetta <strong>und</strong><br />

Oleg Sorin<br />

zur Geburt<br />

ihres Sohnes<br />

Binjamin<br />

Jehoshua<br />

Ein herzliches Masal-Tov ...<br />

g e b U r t<br />

Familie<br />

Melanie<br />

<strong>und</strong> Henry<br />

Hubermann<br />

zur Geburt<br />

ihrer Tochter<br />

Camille Liel<br />

Familien<br />

Stremovskaia<br />

<strong>und</strong><br />

Kolossenko<br />

zur Geburt ihrer<br />

Tochter Gitel.<br />

e i n m e n s c h : r a b b i n e r U r i g a m s o n<br />

h o c h z e i t<br />

Familie<br />

Ramona<br />

Abaew <strong>und</strong><br />

Alexander<br />

Portugalov<br />

zur Hochzeit<br />

c h a l a k e<br />

Familie<br />

Shmuel <strong>und</strong><br />

Batsheva Segal<br />

zur Chalake<br />

ihres Sohnes<br />

Natan<br />

E-Mail: simcha@chabadberlin.de<br />

Tel: 030 / 21 28 08 30<br />

Pünktlich zum Beginn des neuen Studienjahres hat die Yeshiva<br />

Gedola im Jüdischen Bildungs- <strong>und</strong> Familienzentrum ihren<br />

neuen Leiter. Der 32jährige Uri Gamson tritt die Nachfolge<br />

von Dov Ber Kahn an, welcher die Yeshiva vor drei Jahren aufgebaut<br />

hat <strong>und</strong> nun neue Aufgaben in Brooklyn übernimmt.<br />

Mit Uri Gamson kommt ein hoch motivierter junger Mann<br />

mit vielfältigen Kompetenzen von Israel an die Spree. 1978 in<br />

Kiryat Ono geboren, studierte er an verschiedenen Chabad-<br />

Yeshivot im Heiligen Land, belegte Psychologie-Seminare an<br />

der Bar Ilan Universität in Ramat Gan, war Gemeinderabbiner<br />

in Holon <strong>und</strong> arbeitete schließlich in der Jerusalemer<br />

Yeshiva „Meorot“. Uri gilt als Mensch, der immer auch den<br />

Kontakt ins weitere Umfeld sucht. Zusammen mit seiner Frau<br />

Chana <strong>und</strong> dem knapp zweijährigen Sohn Moishy ist er „sehr<br />

gespannt auf Berlin <strong>und</strong> die Menschen hier“. Interessierte<br />

Hauptstädter können sich bald schon auf Vorträge <strong>und</strong> Seminare<br />

zu ganz verschiedenen Themen – wie Medizinethik <strong>und</strong><br />

Familiendynamik – freuen <strong>und</strong> den neuen Rosh Ha Yeshiva<br />

auch im persönlichen Gespräch kennen lernen. Ari Zucker<br />

Nr. 27 | Jüdisches | 23


Info:<br />

Chabad Lubawitsch<br />

Tel.: (030) 212 808 30<br />

24 | Jüdisches | Nr. 27<br />

.-<br />

www.chabadberlin.de<br />

Familie JachimoWicz Widmet diese aUsgabe<br />

dem andenken an samUel JachimoWicz<br />

ה"<br />

ע עשוהי<br />

ריאמ<br />

ןב<br />

יבצ<br />

לאומש<br />

'ר<br />

תמשנ<br />

יוליעל

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