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immer wieder neu - Pauli Cuisine

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14 l <strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 04/2011<br />

<strong>immer</strong> <strong>wieder</strong> <strong>neu</strong><br />

Teigwaren spielen in der<br />

Gastronomie eine zentrale Rolle.<br />

Sie erlauben zum einen eine<br />

gezielte Spezialisierung, zum<br />

anderen entsprechen sie der Welle<br />

in Richtung Convenience Food.<br />

Was sind die <strong>neu</strong>esten Trends aus<br />

der Welt der Pasta?<br />

T E X T FA B R I C E M Ü L L E R


Foto: Nestlé<br />

Glasig und hart muss das Korn sein, damit<br />

daraus eine kernige Pasta entstehen kann.<br />

Solche Körner liefert der Hartweizen, wenn<br />

er in einem trockenen und warmen Klima<br />

wächst. 20 bis 40 Zentimeter Niederschläge<br />

pro Jahr genügen dieser Getreideart. Im<br />

Schweizer Mittelland fallen dagegen durchschnittlich<br />

80 bis 150 Zentimeter Niederschläge<br />

jährlich. – Zuviel für den Hart -<br />

weizen. Ideal ist, wenn der Regen im<br />

Frühstadium des Wachstums fällt. Für eine<br />

gute Qualität sollte es vor allem nicht dann<br />

regnen, wenn das Korn abreift. Nur so entsteht<br />

jenes Korn, das sich zu gleichmässigem<br />

Teigwarengriess vermahlen lässt. Die<br />

USA, Kanada, Argentinien und die Länder<br />

rund um das Mittelmeer sind deshalb die<br />

klassischen Anbaugebiete für Hartweizen.<br />

Die Schweizer Teigwarenindustrie bezieht<br />

einen Grossteil des Hartweizens aus<br />

Kanada, wie Beat Hodler, Geschäftsführer<br />

des Verbandes SwissPasta, informiert. Die<br />

Zutaten sind für die Schweizer Teigwarenfabrikanten<br />

wichtig, um sich von der ausländischen<br />

Konkurrenz abzuheben.<br />

Trend Convenience Food<br />

Auch wenn die Herstellung der Teigwaren in<br />

etwa gleich geblieben ist, zeichnen sich<br />

doch <strong>immer</strong> <strong>wieder</strong> <strong>neu</strong>e Trends ab – zum<br />

Beispiel bei den Füllungen oder den Zutaten.<br />

So werden heute Varianten mit Urkörnern<br />

und seltenen Getreidearten hergestellt,<br />

besonders im Bio-Bereich, wie Beat Grüter<br />

von Pasta Premium berichtet. Das Unternehmen<br />

stellt auf sechs hochmodernen Fertigungslinien<br />

über 120 verschiedene Teigwaren<br />

her. «Wir beobachten auch in der<br />

Welt der Teigwaren einen leichten Trend in<br />

Richtung Convenience Food. Die Produkte<br />

für den Mikrowellenbetrieb sind<br />

geschmacklich wie auch von der Konsistenz<br />

noch nicht wirklich gut. Mit Trockenteigwaren,<br />

einer Zwiebel und etwas Knoblauch ist<br />

man eben so schnell und qualitativ wesentlich<br />

besser bedient», findet Beat Grüter.<br />

Verzicht auf Zusatzstoffe<br />

Dass auch Gastronomen vermehrt auf<br />

gesund produzierte Teigwaren achten, kann<br />

Patrizia Fischer von der Pastinella Orior<br />

Menu AG in Oberentfelden bestätigen. Pastinella<br />

habe deshalb sämtliche Rezepturen<br />

diesem Bedürfnis angepasst und verzichte<br />

auf den Einsatz von Geschmacksverstärkern,<br />

Konservierungsstoffen, künstlichen<br />

Aromen und gehärteten Fetten; der Salzanteil<br />

betrage maximal 1,2 Prozent, die Eier<br />

stammen ausschliesslich aus Bodenhaltung.<br />

Foto: Barilla<br />

Ein weiterer Trend seien die typisch italienischen<br />

Pasta, die nicht vorgekocht, sondern<br />

durch Dampf behandelt werden. «Durch<br />

dieses Verfahren enthält die Pasta ca. 20 bis<br />

30 Prozent weniger Wasser als die vorblanchierten<br />

Teigwaren. Der Teig bleibt dadurch<br />

fester im Biss – eben al dente. Dies bedeutet<br />

eine Gewichtszunahme in gekochtem<br />

Zustand um etwa 30 Prozent», so Patrizia<br />

Fischer. Bei den Füllungen bzw. Zutaten<br />

kommen neben den gängigen Ricotta-, Spinat-,<br />

Fleisch- und Champignons-Füllungen<br />

auch Hibiskus, Randen oder Wasabi zum<br />

Einsatz. «Kundenspezifische Rezepturen<br />

sind in der Gastronomie <strong>immer</strong> gefragter»,<br />

stellt Patrizia Fischer fest.<br />

Frische und Qualität<br />

Auf Frische ohne unnötige Hilfsmittel setzt<br />

auch das Unternehmen NOVENA-Frischprodukte<br />

in Ulrichen, das sich als «erster<br />

Bio-Frischteigwaren-Produzent» bezeichnet.<br />

«Frischteigwaren werden künftig<br />

<strong>immer</strong> mehr zum Einsatz kommen, allen<br />

Sparbemühungen der Einkäufer zum Trotz.<br />

Die Gastronomie lebt von der Innovation<br />

und sieht sich mit einer Kundschaft konfrontiert,<br />

die zunehmend auf die Herkunft<br />

der Rohwaren achtet», ist Roman Bernegger<br />

überzeugt. Noch tue sich die Gastronomie<br />

mit Frischteigwaren schwer – dies werde<br />

sich in Zukunft jedoch ändern. Im vegetarischen<br />

Bereich sei Bio ein starkes Thema,<br />

auch wenn es heute, laut Roman Bernegger,<br />

noch vegetarische Betriebe gibt, die die Bio-<br />

Schiene offenbar nicht so ernst nehmen.<br />

«Weil die Herkunft der Zutaten eine <strong>immer</strong><br />

wichtigere Rolle spielt, wird man in Zukunft<br />

vermehrt lokale und authentische Ingredienzien<br />

verwenden, sodass die italienischen<br />

Wurzeln der Teigwaren klar hervorgehoben<br />

werden», erklärt Lena Day, Brand<br />

Manager Frozen Food bei Nestlé Suisse S.A.<br />

in Rorschach.<br />

Infos<br />

L E B E N S M I T T E L PASTA<br />

Flexible Einsatzmöglichkeiten<br />

Bruno Annen, National Key Account Manager<br />

Food Service der Barilla Switzerland AG<br />

in Baar, beobachtet eine steigende Nachfrage<br />

nach Vollkorn-Produkten wie auch<br />

nach Halbfabrikaten bis hin zu Fertiggerichten.<br />

Die Kochzeiten werden dabei <strong>immer</strong><br />

kürzer, die Herstellung der Produkte gleichzeitig<br />

schonender. «Die Gastronomie erwartet<br />

von unseren Produkten eine hohe<br />

Geschwindigkeit, einen hohen Convenience-Grad,<br />

interessante Margen und flexible<br />

Einsatzmöglichkeiten.» Barilla führt für<br />

all diese Bedürfnisse ein breites Produkte-<br />

Portfolio. «Für Kunden mit einem hohen<br />

Bedarf an Convenience bieten wir unsere<br />

tiefgekühlten Pasta und Saucen an, die<br />

innerhalb von 30 Sekunden regeneriert<br />

werden können», erläutert Bruno Annen<br />

weiter. Zu den Neuheiten von Barilla gehören<br />

die «Piccolini Veggies» mit 25 Prozent<br />

frischem Gemüse wie Zucchini, Spinat,<br />

Tomaten, Karotten oder Kürbis. Manche<br />

Hersteller setzen auch auf exotische Zutaten<br />

und füllen die Teigwaren mit japanischem<br />

Bergpfeffer, Aloe Vera oder spanischem<br />

Piment, wie Florentin Röthlin, Geschäftsleiter<br />

der Pasta Röthlin AG in Kerns berichtet.<br />

Die Rezeptur bei Teigwaren hingegen lasse<br />

nur Möglichkeiten bei der Wahl des Getreides<br />

und der Gewürzzutaten zu. Immer mehr<br />

gefragt seien Teigwaren aus Urdinkel für<br />

Gluten- und Weizenallergiker.<br />

www.barilla.com<br />

www.kernser-pasta.ch<br />

www.nestle.com<br />

www.novena-pasta.ch<br />

www.pastinella.ch<br />

www.pasta-premium.com<br />

<strong>Pauli</strong> <strong>Cuisine</strong> l 04/2011 l 15

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