Corporation Katalog
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Körperschaft
Corporation
A 5 Berlin Artists Project
Das Projekt Art up – Erfolg im Team wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung
für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit.
EUROPÄISCHE UNION
Europäischer Sozialfonds
Körperschaft
Corporation
Frauke Bohge – Angelika Encke – Juergen Motzel
Francesa Rose – Mirella Thuja
Art up Ausstellung, K-Salon, 9. – 24. Januar 2020
Leitung Ausstellungsprojekt: Lena Braun und Simone Haack
Unterschiedliche künstlerische Perspektiven erkunden
den Begriff des „Körpers“: Menschen, Sensationen,
aber auch das Stille, scheinbar völlig Körperlose und
das Vergangene werden thematisiert. Es entsteht eine
neue Welt, eine klangvolle Überraschung, eine sichtbare
und begehrbare Landschaft, in der das Innere mit dem
Äußeren verschmilzt. Mitten in unserer Metropole
entsteht so ein Biotop, eine Gemeinschaftswelt.
Frauke Bohge 6
Angelika Encke 8
Juergen Motzel 10
Francesa Rose 12
Mirella Thuja 14
Frauke Bohge
„Mein Ansporn liegt darin, Wirklichkeit im
Spiel von Aktion und Reaktion zu verarbeiten
und so neu zu erschaffen. Erscheinungen,
denen ich begegne, und die
wesentlichen Aspekte der erlebten Realität
sind Ausgangspunkt meiner Arbeiten.
In meiner Malerei und Grafik findet sich
ein starker Bezug zum Licht, übt das Licht
doch einen entscheidenden Einfluss auf
meine Perzeption und Farbempfindung
aus. Meine Bilder eint der verschwenderische
Einsatz von Schwarz und Weiß, der
selten zu harten Kontrasten und oft zu
schimmernden oder pudrigen, harmonischen
Grautönen führt. Der Malprozess
mit Farbe auf Papier oder Leinwand wird
zu ästhetischem Handeln. Meine aktuellen
Arbeiten beschäftigen sich mit den
reizvollen Schöpfungen, denen man im
urbanen Umfeld Berlins begegnet.
Abseits aller vordergründigen Schönheit
finden sich auf schnödem Asphalt, in steinerner
Architektur und in spiegelndem
Glas reizende Farbharmonien. In letzter
Zeit befasse ich mich auch mit der
menschlichen Figur, der ich mich differenziert
nähere, um ihre Ambivalenz zu
veranschaulichen: Stärke und Schwäche,
Entrücktheit und Präsenz. Auch geht es
mir darum, den Bildern Plastizität zu verleihen,
indem ich auf die Leinwand Textilien
unterschiedlicher Beschaffenheit und
Herkunft, darunter auch historische Stoffe
aus Nachlässen, aufnähe. So zeige ich,
dass das Individuum nicht im geschichtslosen
Raum existiert, denn es trägt die
Historie der Anderen in sich und auf sich.“
6
Frauke Bohge, Lollipause
Stoff, Netz, Öl auf Leinwand
120 x140 cm, 2019
Angelika Encke
Geisha: Verführt, verhüllt, ritualisiert. Ist
sanft. Hat Zeit. Im Kimono: Poesie, Dekor,
Farbenpracht. (Ein Gewand vor der Zeit
industrieller Fertigung). In Schichten und
Festigkeit gewickelt. Darunter: Zartheit,
Anmut, helle Haut. (Im Kontrast zur Mode
von Sonnenbräune und Sportlichkeit).
MakeUp: Glättet, schützt, stilisiert, distanziert,
rückt das Gesicht in unerreichbare
Ferne. (Natürlichkeit ist hier uninteressant).
Bezug: Männer. Die Geisha lebt von ihren
Künsten an Männern. Dieses ganze Setting
fließt ein, mit allen Elementen: Muster,
Schichtungen, Blumen, Licht, Tanz.
Angelika Encke
oben: Geisha im Wald
Acryl auf Leinwand, 60 x 80 cm, 2019
rechte Seite: Geisha in Kirschrot
Acryl auf Leinwand, 75 x90 cm, 2019
8
Juergen Motzel
„Das spanische Entre dos tierras (dt. zwischen zwei Welten) beschreibt am besten
meine Gefühlslage und die Bildsprache, die ich seit mehr als drei Jahrzehnten entwickle.
Ich sehe meine Bilder als offene Türen in andere Welten. Das sind erfundene Orte und
Formen, die eigenwillig in Öl und Acryl auf Leinwand oder auf Holz entstehen und
gleichsam aus dem Bild herauswachsen. Formen und Farben werden so komponiert,
dass wir uns darin verlieren und finden können. In ihrer ureigenen Wahrnehmung und
Deutung entstehen die eigentlichen Bilder also in den Betrachtenden selbst. Die
Botschaft ist: Open the door, open your mind!“
Juergen Motzel, Corporation-Körperschaft
Acryl und Öl auf Leinwand, 120x 100 cm, 2019
rechte Seite: digitale Collage
im Rahmen des Projektes Wishmural
10
Francesca Rose
Der Kern der künstlerischen Praxis
von Francesca Rose besteht darin,
das Aufeinandertreffen lokaler traditioneller
Werte und der modernen
globalisierten Welt in eine visuelle
Sprache von digitalen oder analogen
Collagen zu übersetzen. Während
ihres Aufenthalts in anderen Ländern
entwickelte sie eine tiefe Neugier
für kulturelle Differenzen und dafür,
wie sie Gesellschaften und Individuen
prägen. Die Ursache für dieses
Interesse liegt in ihrer eigenen, herausfordernden
kulturellen Identität
als halb Deutsche und halb Italienerin.
Während ihres Aufenthaltes in Kairo
beindruckte Rose die Divergenz zwischen
Tradition und Moderne. Ihr
wurde klar, wie sehr sich lokale
Gegebenheiten auf Einzelne und
Gemeinschaften auswirken. In ihrem
Werk schafft sie mit Arbeiter*innen
oder Straßenverkäufer*innen einen
symbolischen traditionellen Stadtcharakter,
der mit dem Hintergrund
durch geometrische Formen oder
High-Tech-Elementen in ein Spannungsverhältnis
tritt. Auf diese
Weise besteht die Idee der Tradition
gegen die Moderne. Rose verwendet
historische Bilder, um traditionelle
Werte darzustellen, die ihr
komplementäres Element finden in
einer globalisierten Umgebung mit
Wolkenkratzern oder anderen zeitgenössischen
Elementen.
12
Francesca Rose
Cairo Railways
and Seller,
digitale Collage
230x160 cm
2019
Mirella Thuja
„Seit frühester Kindheit liebe ich es, zu malen. Kunst
ist für mich ein direktes sinnliches Erlebnis, so dass ich
oft mit den Fingern male. Für mich ist das Malen ein
MUSS, ein Bedürfnis meiner Seele, sich Ausdruck zu
verschaffen. Meine Bilder sind entweder Acryl auf
Leinwand oder Papierarbeiten mit unterschiedlichen
Mischtechniken. Manchmal setze ich auch Materialien
wie Blattgold ein. Ich lasse mich von der Natur, Menschen,
Lyrik oder Musik inspirieren. Licht und Farben
finden immer einen besonderen Platz im ganzen Bild.
Ich will das Leuchten in der bestmöglichen Form hervorbringen,
im Bild und im Menschen. So dienen
meine Werke auch dazu, gerade in schwierigen Situationen
das Licht und die Schönheit wiederzufinden. Es
sind therapeutische Bilder. Das Leben ist bunt, schön
und frei. Das zeige ich in meinen Werken.“
14
Mirella Thuja, Irgendwo ist Licht
Acryl, Öl und Blattgoldimitat auf Leinwand
40 x80 cm, 2018
Frauke Bohge
www.frauke.bohge.de
Angelika Encke
www.angelika-encke.de
Juergen Motzel
www.motzel.de
Francesca Rose
artslang_francesca_rose
Mirella Thuja
www.mirella-thuja.de
Bildnachweise
Titelgrafik Corporation Francesca Rose 2020; S.7 Lollipause, © Frauke Bohge 2019, Foto: Marcus
Schneider, Berlin; S.8 Geisha im Wald ©Angelika Encke, 2019; S.9 Geisha in Kirschrot ©Angelika
Encke, 2019; S.10f. Körperschaft-Corporation, © Juergen Motzel 2019; S.13 Cairo Railways and
Seller, ©Francesca Rose 2019; S.14f. Irgendwo ist Licht, © Mirella Thuja 2018
Text
S.6 Frauke Bohge, S.8 Angelika Encke, S. 10 Juergen Motzel, S.12 Francesca Rose,
S.14 Mirella Thuja
Layout und Satz
Carola Großmann
Herausgeber
LOK.a.Motion Gesellschaft zur Förderung lokaler Entwicklungspotentiale mbH,
Marchlewskistr. 101, 10234 Berlin
www.lok-berlin.de, lok@lok-berlin.de
Druckerei
Pinguin Druck GmbH,
Marienburger Straße 16, 10405 Berlin
Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für inhaltliche Angaben. Nachdruck oder sonstige
Vervielfältigung sind nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.
www.art-up-berlin.de