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HAIMING<br />
Das politische Erbe ist heiß umkämpft<br />
In Haiming treten bei der Neuwahl sieben Listen und fünf Bürgermeisterkandidaten an<br />
Dass die Gemeinde Haiming<br />
wirtschaftlich und finanziell gut<br />
da steht, ist Fakt. Im Soge dieser<br />
positiven Entwicklung blüht in<br />
der Obstbaumetropole auch die<br />
Demokratie gewaltig auf. Die<br />
Zahl der Menschen, die sich um<br />
Plätze im Dorfparlament bemühen,<br />
ist beinahe so reichhaltig<br />
wie die Vielfalt der Sorten bei<br />
Äpfeln, Birnen, Zwetschgen und<br />
Kartoffeln. Die Bürger verfügen<br />
bei der Gemeinderatswahl am<br />
27. Februar jedenfalls über ein<br />
großes Angebot. Insgesamt sieben<br />
Listen und fünf Kandidaten<br />
für das Amt des Gemeindeoberhauptes<br />
stehen zur Wahl.<br />
Der scheidende Bürgermeister Josef<br />
Leitner schickt mit seiner Fraktion<br />
den amtierenden Vizebürgermeister<br />
Christian Köfler ins Rennen.<br />
Mit der Justizbeamtin Michaela<br />
Ofner kandidiert erstmals<br />
auch eine Frau für das höchste<br />
Amt in der Gemeinde. Ihre „Neue<br />
Bürgerliste“ ist die Zusammenführung<br />
von zwei Traditionslisten, die<br />
zuletzt unter „Neue Liste“ und<br />
„Bürgerliste“ im Gemeinderat vertreten<br />
waren. Ein Zusammenschluss<br />
der beiden Listen lag für<br />
deren Mitglieder, insbesondere die<br />
langgedienten Gemeinderäte Rudolf<br />
Wammes, Stephan Kuprian,<br />
Matthias Mair, Alexandra Harrasser<br />
sowie Andreas Saurwein nahe.<br />
Beide Listen sind parteiunabhängig<br />
und verfolgten bereits bisher<br />
ähnliche politische Ziele. „Miteinander<br />
wollen wir die Interessen<br />
der Bevölkerung von Haiming<br />
noch besser vertreten und mit offenen<br />
Ohren für die Anliegen der<br />
Menschen im Ort da sein. Einen<br />
Listenzwang wird es dabei auch in<br />
Zukunft nicht geben", betont Ofner,<br />
die als Spross der Haiminger<br />
Großfamilie Raffl Altbewährtes<br />
mit Neuem verknüpfen will.<br />
Zwei neue Männer<br />
Absolute Neustarter am Haiminger<br />
Polithimmel sind Wolfgang<br />
Suitner und Manuel Neurauter.<br />
Der Sportwissenschaftler Suitner<br />
ist als Geschäftsführer der Freizeitanlagen<br />
in Seefeld tätig und machte<br />
sich zuletzt als Vizepräsident des<br />
Tiroler Fußballverbandes einen<br />
Namen. Dieses Ehrenamt hat er<br />
inzwischen zurückgelegt und will<br />
sich künftig voll und ganz auf das<br />
Kommunalgeschehen in seiner<br />
Wahlheimat konzentrieren. Hoch<br />
hinaus will auch der aus Ochsengarten<br />
stammende Manuel Neurauter.<br />
Der Ofenbaumeister will<br />
den Wahlkampf mit oppositionellen<br />
Gedanken anheizen. Er will<br />
mit Slogans wie „Ende der Freunderlwirtschaft“<br />
bei den Wählern<br />
punkten. Als Kommunalpolitiker<br />
erfahren ist hingegen Bernhard<br />
Zollitsch. Er geht für die SPÖ als<br />
Spitzenkandidat ins Rennen. Die<br />
Sozialdemokraten müssen dabei<br />
aber eine Abspaltung verkraften,<br />
weil der bisherige Gemeinderat<br />
und Pensionistenvertreter Josef<br />
Perwög mit einer eigenen Liste zur<br />
Wahl antritt, selbst aber nicht den<br />
Bürgermeistersessel anstrebt. Dasselbe<br />
gilt für die Grünen, bei denen<br />
die Bezirksparteiobfrau Dorothea<br />
Schuhmacher den pensionierten<br />
Lehrer Ernst Gabl zwar als<br />
Spitzenkandidaten ins Rennen<br />
schickt, aber auf die Bürgermeisterwahl<br />
verzichtet.<br />
Vandalenakte<br />
Geprägt war der Haiminger Wahlkampf<br />
zuletzt auch von einigen<br />
Vandalenakten. So wurden die<br />
Plakate der wahlwerbenden Gruppierungen<br />
immer wieder zerstört<br />
und teilweise die Köpfe der Spitzenkandidaten<br />
von den Sujets herausgeschnitten.<br />
„Diese Suppe<br />
wird nicht so heiß gegessen wie sie<br />
gekocht wird“, sieht Noch-Dorfchef<br />
Josef Leitner darin kein großes<br />
Theater. Seiner Meinung nach<br />
handle es sich dabei um keinen<br />
„Krieg unter den Listen“, sondern<br />
eher um Fortsetzung auf Seite 8<br />
22. Februar <strong>2022</strong> 7