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EQUIVA Magazin Frühjahr-Sommer 2022

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DER PFERDEMAGEN - FÜTTERUNG VON<br />

MAGENEMPFINDLICHEN PFERDEN<br />

Man hört immer häufiger, dass Pferde heutzutage an Magenproblemen<br />

leiden – vom Fohlen, über das Freizeitpferd bis hin zum Hochleistungssportler.<br />

Ein Thema, dem man als Pferdehalter Beachtung schenken<br />

sollte. Über die Optimierung der Haltungsform und unterstützende<br />

Maßnahmen der Fütterung kann dem Problem entgegengewirkt werden.<br />

Wenn ein Pferd an Magenproblemen leidet, ist dieses für den<br />

Pferdehalter nicht immer sofort erkennbar. Deutliche Anzeichen<br />

sind unter anderem Gähnen, eine ungewöhnliche oder unregelmäßige<br />

Futteraufnahme, Appetitlosigkeit, Maulgeruch, stumpfes<br />

Fell, ein schlechter Allgemeinzustand oder Zähneknirschen. Die<br />

Ursachen für die Entstehung von Magengeschwüren kann vielfältig<br />

sein. Häufig geht sie einher mit starker körperlicher Belastung,<br />

Stress oder Infektionen. Außerdem kann auch der Einsatz von<br />

Medikamenten oder ein suboptimales Fütterungsmanagement<br />

„GUTES KAUEN UND EINSPEICHELN FÜHRT ZU<br />

EINEM GLEITFÄHIGEN SPEISEBREI“<br />

Um dem Pferd eine optimale Futteraufnahme zu gewährleisten,<br />

sind regelmäßige Kontrollen an den Pferdezähnen empfehlenswert,<br />

denn nur gutes Kauen führt zu einer ausreichenden<br />

Einspeichelung und damit zu einem gleitfähigen Speisebrei.<br />

Der Speichel ist beim Pferd von notwendiger Bedeutung, denn<br />

er enthält größere Mengen an Mineralstoffen und Bikarbonat,<br />

die zu einer Neutralisierung der Magensäure im Mageneingang<br />

dienen.<br />

„STRUKTUR IST DAS HALBE LEBEN“<br />

Ein durchschnittlich großes Warmblut benötigt für:<br />

• 1 kg Hafer oder Müsli ca. 10 Minuten<br />

Fresszeit – ca. 800-1200 Kauschläge<br />

• 1 kg Raufutter ca. 40-50 Minuten Fresszeit - ca. 3000-3500<br />

Kauschläge<br />

die Ursache sein. Neben all dem sind besonders die Verdauungsvorgänge<br />

des Pferdes wichtig, um die Entstehung von Magenproblemen<br />

zu verstehen. Die Verdauung beginnt mit dem Maul<br />

des Pferdes. Mittels Lippen, Zähnen und Tasthaaren kann das Pferd<br />

dabei geschickt schmackhaftes Futter von Ungenießbarem unterscheiden.<br />

Dabei benutzen Pferde zum Beispiel beim Grasen nicht<br />

nur ihre Lippen, sondern auch ihre Schneidezähne, um sehr kurze<br />

Gräser abreißen zu können. Durch die breiten Backenzähne können<br />

u.a. auch harte, verholzte Futterbestandteile zermahlen werden.<br />

Die langsame Aufnahme, die gründliche Zerkleinerung des Futters<br />

sowie das Einspeicheln (pro Tag produziert ein Pferd 5 bis 10 Liter<br />

Speichel) sind für alle folgenden Verdauungsprozesse von großer<br />

Bedeutung.<br />

Diese Werte können von Pferd zu Pferd unterschiedlich ausfallen.<br />

Fakt ist aber, dass viele Kauschläge zu einem guten Einspeicheln<br />

des Futters führen und dies wiederum eine positive Pufferwirkung<br />

auf überschüssige Magensäure im Magen hat und so die Magenwand<br />

schützt.<br />

Wie anhand der Fressdauer und der Kauschläge deutlich erkennbar<br />

ist, ist eine ausreichende Raufutterversorgung nicht nur für<br />

eine gut funktionierende Verdauung von großer Bedeutung,<br />

sondern ist auch eine Beschäftigung. Daher sollten mindestens<br />

1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes verabreicht<br />

werden. Neben der Gabe von ausreichend Raufutter, kann eine<br />

längere und ausgiebigere Fressdauer bei der Kraftfutteraufnahme<br />

durch Beimischen von Strukturfutter oder Müsli mit hohen Strukturanteil<br />

(wie zum Beispiel das getreide- und melassefreie Müsli<br />

Höveler PUR.ITAN), förderlich sein.

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