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601 Abgeordnete - Gerd Andres, MdB

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DAS REICHSTAGSGEBÄUDE<br />

<strong>Abgeordnete</strong>nlobby.<br />

40<br />

Gedenkstätte und <strong>Abgeordnete</strong>nlobby<br />

Die Erinnerung an die Geschichte setzt sich auch<br />

im Innern des neu gestalteten Reichstagsgebäudes<br />

fort. Dort hat die Düsseldorfer Künstlerin<br />

Katharina Sieverding für die von 1933 bis 1945<br />

verfolgten, verfemten und ermordeten Mitglieder<br />

des Reichstages der Weimarer Republik eine<br />

Gedenkstätte gestaltet. Der eindrucksvolle Raum<br />

im Erdgeschoss des Gebäudes ist bewusst nicht<br />

als Trauer und Mahnstätte, sondern als Ruhe- und<br />

Rückzugszone für die heutigen <strong>Abgeordnete</strong>n konzipiert.<br />

Unaufdringlich und doch unentrinnbar<br />

werden sie an die Schicksale vieler ihrer Vorgänger<br />

erinnert. Am Kopfende erweckt das fünfteilige<br />

Fotogemälde mit dem Hintergrundmotiv der<br />

lodernden Sonnenkorona Assoziationen sowohl<br />

an den Reichstags- und den mit ihm verbundenen<br />

Weltenbrand als auch an die geläuterte<br />

Wiedergeburt des demokratischen Deutschlands<br />

als „Phönix aus der Asche“. Die durchschlagende<br />

Feuerlohe steht so für Vergangenheit und<br />

Zukunft und lässt sich verstehen als Menetekel und<br />

als Mahnung, die Sicherung unserer Demokratie<br />

als fortwährende Aufgabe zu betrachten. Eine<br />

Röntgenaufnahme in Gelb mit dem zentralen<br />

Motiv eines Rückgrates ist vor das Flammenmeer<br />

gesetzt. Sie weist auf die Mitglieder des Reichstages<br />

hin, die wortwörtlich Rückgrat bewiesen und sich<br />

dem Terror der Nationalsozialisten nicht gebeugt<br />

haben. Auf Holztischen liegen vor dem Mahnmal<br />

drei Gedenkbücher aus, die das Schicksal zahlreicher<br />

Reichstagsabgeordneter würdigen. Im mittleren<br />

der drei Bücher wird mit kurzen Biografien<br />

der 120 ermordeten Mitglieder des Reichstages<br />

gedacht. Die beiden anderen Gedenkbücher erinnern<br />

an die <strong>Abgeordnete</strong>n, die inhaftiert oder in<br />

die Emigration getrieben wurden.

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