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POPSCENE April 04/22

Das total umsonste Popkulturmagazin

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<strong>04</strong><br />

<strong>22</strong><br />

JAMIE CLARKE'S PERFECT<br />

VON POGUES BIS PUNK<br />

CITY<br />

ABSCHIED DER OSTROCK LEGENDEN<br />

JENS EISEL<br />

ÜBER EINEN FLUGZEUGENTFÜHRER<br />

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„War! What is<br />

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Absolutely<br />

nothing!“<br />

Krieg ist für nichts gut. Für gar nichts. Niemals. Das<br />

sangen schon die Temptations, Edwin Starr, Bruce<br />

Springsteen, Frankie Goes to Hollywood, die Beastie<br />

Boys und andere. Und sie haben damit recht. Egal ob<br />

der Vietnam Krieg 1969 thematisiert wird oder der<br />

aktuelle Krieg in unserem Nachbarland, der Ukraine.<br />

Eben dieser Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns<br />

wachgerüttelt. Wir haben geschlafen. Obwohl uns<br />

die „Alten“, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben<br />

immer gewarnt haben. „Es ist nicht selbstverständlich,<br />

dass wir in Europa so lange keinen Krieg hatten“,<br />

„Demokratie muss immer wachsam verteidigt<br />

werden“. Mantras, die wir einfach nicht ernst genommen<br />

haben. Wie in einer Beziehung auch, ist der<br />

Frieden mit den Nachbarn harte Arbeit.<br />

Jetzt sind wir hoffentlich alle wach. Die vielbeschworene<br />

Zeitenwende ist eingeläutet. Wir rüsten auf,<br />

bauen Schutzschirme, kümmern uns um regenerative<br />

Energien. Ob das alles zu spät kommt und was es<br />

bringt, werden wir sehen. Aber wir haben nun die<br />

Chance zu entscheiden und zu gestalten, in welcher<br />

Welt wir künftig leben wollen.<br />

Wenn ein Krieg für irgendetwas gut ist, dann dass<br />

wir daraus lernen und es in Zukunft besser machen.<br />

Wenn der Krieg vorbei ist. Hoffentlich schnell.<br />

Markus Brixius<br />

<strong>04</strong> TITEL<br />

Jamie Clark´s Perfect<br />

City<br />

Jens Eisel<br />

16 TRAVELS<br />

Wismar<br />

20 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Female View - Lübeck<br />

<strong>22</strong> HEIMATMELODIEN<br />

Regionale Musik<br />

28 KARMA<br />

Leben, Lust, Queer<br />

30 JOBS<br />

Arbeiten, Lernen, Studieren<br />

32 LESELUST<br />

Alles aus der Welt der Bücher<br />

36 TIPPS<br />

Musik, Filme, Serien<br />

44 TERMINE<br />

Kultur und Veranstaltungen<br />

70 FIN<br />

Comic & Impressum<br />

3<br />

EDITORIAL


Video im<br />

E-Paper<br />

JAMIE CLARKE´S<br />

PERFECT<br />

FRISCHZELLENKUR FÜR DEN IRISH FOLK PUNK<br />

4<br />

TITEL


Hinter dem Bandprojekt Jamie Clarke´s Perfect<br />

steckt zum einen Jamie Clarke, ehemaliger Gitarrist<br />

der legendären Band The Pogues sowie<br />

weitere Musiker, darunter Pierre Lavendel<br />

(Eddie Who?, Frantic Flintstones). „Monkey<br />

See, Monkey Do“ ist bereits das neunte Album<br />

der Band, auf dem Musikerlegende Clarke dem<br />

Irish Folk Punk eine Frischzellenkur verpasst.<br />

In den Geschichten der Formation geht es um<br />

Liebe und Freundschaft, Tod, Verlust und Einsamkeit,<br />

Streit, Ungerechtigkeit und um den<br />

ewigen Kampf um ein kleines Stück vom Glück.<br />

Du bist 1964 in England geboren, wo genau?<br />

Als Jugendlicher hast Du dann sicherlich Punk,<br />

New Wave, Ska und Neo-Rockabilly direkt von<br />

Beginn an miterlebt?<br />

Richtig, ich komme aus Banbury/Oxfordshire und<br />

wurde von Bands wie The Clash, Echo & the Bunnymen,<br />

The Teardrop Explodes und The Smiths<br />

inspiriert. Mit 18 lernte ich Gitarre zu spielen und<br />

mit 19 gründete ich meine erste Band.<br />

Im Laufe der weiteren Jahre hast Du Dich als<br />

Musiker, Sänger und Komponist beständig<br />

weiterentwickelt und hast Deinen eigenen Stil<br />

gefunden. Welche namhaften Stationen gehörten<br />

dazu?<br />

Innocence Lost, Chrome, The Pogues, Blaggers<br />

ITA und dann Jamie Clarke´s Perfect.<br />

Zwischen 1994 – 1996 warst Du auch Mitglied<br />

der legendären Folk-Punk-Band The Pogues.<br />

Allerdings hatten zu dieser Zeit bereits vier<br />

Gründungsmitglieder die Band verlassen,<br />

darunter auch Shane McGowan. Wie fällt<br />

heute Dein Blick zurück aus?<br />

Es waren ja noch vier Mitglieder der ersten Besetzung<br />

dabei und für mich war es eine fantastische<br />

Zeit mit der Band. Und sie funktionierte<br />

damals noch voller Energie auf hohem Niveau.<br />

Nach deren Auflösung 1996 kam es zu einer Reunion<br />

2001 mit Shane McGowan. Hat die Band<br />

Dich damals für den Neustart kontaktiert?<br />

Ich hatte ja 1994 den erkrankten Gitarristen Philip<br />

Chevron ersetzt, der 2001 wieder gesund war.<br />

Daher nahm er seinen alten Platz wieder ein,<br />

5<br />

was für mich in Ordnung ging. Ich habe damals<br />

einige ihrer Shows besucht, wurde freundschaftlich<br />

empfangen und blieb immer froh über<br />

meine Zeit mit dieser weltberühmten Band.<br />

Seit 1997 bist Du durchgehend mit Jamie<br />

Clarke´s Perfect aktiv. Zunächst nur als Projekt<br />

oder Live-Band gedacht?<br />

Nein, von Anfang an als Komplettprogramm.<br />

Schreiben, aufnehmen, herausbringen und auftreten.<br />

Das erste Album erschien unter dem<br />

damaligen Bandnamen perfect… mit dem Titel<br />

„…LIAR“ bereits im September 1997.<br />

Der eingangs erwähnte Pierre Lavendel, der<br />

schon mit Helge Schneider in „Johnny Flash“<br />

vor der Kamera stand, wurde zu einem wichtigen<br />

Partner bei Jamie Clarke´s Perfect. Wo<br />

und wann habt ihr euch getroffen?<br />

Ich lebe ja bereits seit 1996 in Deutschland. Wir<br />

haben uns vor 15 Jahren in einem, wie sollte es<br />

anders sein, Irish Pub in Duisburg kennengelernt.<br />

Er ist in der (Fun-)Punk- und Rockabilly-Szene<br />

ja quasi ein Urgestein.<br />

Ihr habt dann zusammen einen energetischen<br />

Mix aus Irish Folk, Rockabilly und Punk, kurz<br />

Folk-A-Billy entwickelt? Und seid dabei auch<br />

auf das Interesse von Dackelton Records vom<br />

Niederrhein gestoßen?<br />

Ungefähr so war es. Wir hatten beide das Interesse<br />

am eher austauschbaren Irish Folk Punk ein<br />

wenig verloren und wollten ihn mit Rockabilly<br />

auffrischen. Das haben wir dann weiterentwickelt,<br />

vor allem auf dem Album „Hell Hath No<br />

Fury“ 2017 und den aktuellen Aufnahmen von<br />

„Monkey See, Monkey Do“. Dafür haben wir<br />

uns einige Gäste eingeladen und sind mit dem<br />

Ergebnis und Hits wie „Time Is Ticking“ mehr als<br />

zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Dackelton<br />

Records ist sehr komfortabel. Und jetzt wollen<br />

wir mit den Songs so schnell wie möglich auf<br />

die Bühne.<br />

Geht es euch inhaltlich in erster Linie um Unterhaltung,<br />

um Infotainment oder sogar um<br />

Gesellschaftskritik & Politik?<br />

Meine Texte sind Fragmente aus dem Alltag,<br />

TITEL


dem ´ganz normalen Leben´ ganz normaler<br />

Menschen. Situationen, die jeder kennt, die<br />

jeder schon mal erlebt hat. Unser Publikum<br />

soll Spaß haben, aber wir wollen auch dass<br />

sie sich mit den Texten und Aussagen der einzelnen<br />

Stücke beschäftigen. Das gilt auch in<br />

Sachen Gesellschaftskritik. Natürlich darf mit<br />

„Green Cadillac“ oder „Let’s go Perfect“ auch<br />

der eine oder andere Partykracher nicht fehlen,<br />

aber das immer mit einem Augenzwinkern und<br />

einer ordentlichen Portion Selbstironie. Aber es<br />

kann auch nachdenklich werden. Wie in „Those<br />

Who Have And Have Not“, das mit seiner<br />

Geschichte über den tragischen Tod eines Freundes,<br />

mahnend und fast ein bisschen düster<br />

die Platte beendet.<br />

6<br />

Neben dem Künstler gibt es auch den privaten<br />

Jamie Clarke. Was gibt es da Wissenswertes<br />

über Dich zu erfahren?<br />

Ich bin in Süddeutschland zuhause, mit meiner<br />

Katze Brixton und 18 Gitarren, nicht weit entfernt<br />

von meinen beiden Kindern. Wenn ich<br />

nicht auf Reisen bin, koche ich gerne, helfe jungen<br />

Nachwuchsbands wo ich kann und bin nach<br />

wie vor ein leidenschaftlicher Musikhörer.<br />

Text: Frank Keil | Bilder: Lukas Kleina<br />

TITEL<br />

homeofperfect.de<br />

M


DIE<br />

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Einlass 17:30 Uhr / Beginn 18:30 Uhr<br />

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im im<br />

Video<br />

Video<br />

E-Paper<br />

E-Paper<br />

CITY<br />

ABSCHIED HEISST AUCH ANFANG<br />

8<br />

TITEL


Die Berliner Kult-Rockband City feiert in<br />

diesem Jahr ihren 50. Geburtstag und verabschiedet<br />

sich mit der Doppel-LP/-CD „Die<br />

letzte Runde“ sowie einer zweigeteilten<br />

Tournee endgültig von ihren Fans. Was<br />

bleiben wird, sind unzählige Hits wie „Am<br />

Fenster“, „Der King vom Prenzlauer Berg“,<br />

„Glastraum“ oder „Casablanca“ mit denen<br />

sie Musikgeschichte in Ost- und Westdeutschland<br />

schrieben. Zusammen mit<br />

unserem sympathischen Gesprächspartner,<br />

Gründer und Gitarrist Fritz Puppel lassen wir<br />

die Zeit seit 1972 mit über 15 Millionen verkauften<br />

Tonträgern Revue passieren.<br />

Du bist heute das einzig verbliebene Gründungsmitglied<br />

von City und wirst im November<br />

78 Jahre alt. Als Musiker und Komponist<br />

begann Deine Karriere bereits vorher,<br />

zusammen mit Dieter ´Maschine´ Birr, bis<br />

heute bekannt als Sänger, Gitarrist und Komponist<br />

der 2016 aufgelösten Puhdys.<br />

Das stimmt. Und zwar zwischen 1963-1965 als<br />

Mitglieder der Ostberliner Beatband Luniks.<br />

Danach mussten wir unseren Wehrdienst bei<br />

der NVA ableisten, aber die Freundschaft zwischen<br />

uns hat bis heute gehalten. Ich wurde<br />

Lehrer für Polytechnik und Lehrer für Musik,<br />

kehrte dem Staat den Rücken und gründete<br />

1972 mit Schlagzeuger Klaus Selmke die City<br />

Band Berlin, die später als City Rock Band und<br />

dann in Kurzform als City bekannt wurde.<br />

9<br />

Nach Umbesetzungen komplettierten Sänger<br />

Toni Krahl und Bassist/Geiger Georgi Gogow<br />

1975 die Band, die 1977 mit dem Titel „Am<br />

Fenster“ weltbekannt wurde. War damals<br />

gar nicht so geplant, oder?<br />

Das staatlich Platenlabel Amiga hatte uns<br />

Studiozeit genehmigt, davon war noch etwas<br />

übrig und wir spielten zusätzlich in einem Take<br />

„Am Fenster“ ein. Der Titel gelangte zu einem<br />

Radiosender, bekam Airplay und zog explosionsartige<br />

Resonanz nach sich. Ein Jahr später<br />

erschien dann die Debüt-LP mit dem Stück, das<br />

inhaltlich auf ein Gedicht der Schriftstellerin<br />

Hildegard Maria Rauchfuß zurückgeht. 1979 folgte<br />

die LP „Der Tätowierte“ und 1980 die englischsprachige<br />

LP „Dreamer“ mit den Musikern<br />

Barton/Piatkowski.<br />

Trotzdem blieben Spannungen innerhalb<br />

der Band nicht aus, Gogow und Piatkowski<br />

gingen. Und ein Slogan prägte City in den<br />

1980er Jahren?<br />

Ja, „Ohne Bass und ohne Haare mit City durch<br />

die 80er Jahre“. Diese Zeit wurde auch durch<br />

Keyboarder Manfred Henning geprägt, der 1982<br />

zur Band kam. Der Erfolg blieb, vor allem dank<br />

der Texte auf der LP „Casablanca“, die auf mehr<br />

Freiheiten in der DDR anspielten.<br />

Im Gegensatz zu vielen anderen Ostrock-Bands<br />

habt ihr die Wende gut überstanden.<br />

Du hast zudem mit Toni Krahl das<br />

Label K&P Music GmbH gegründet und dort<br />

in den 1990er Jahren Acts wie Karat, Keimzeit<br />

oder The Inchtabokatables veröffentlicht?<br />

Es ging vor allem darum, auch in der Bundesrepublik<br />

mit qualitativ hochwertiger Musik unabhängig<br />

zu bestehen. Und die Inchtabokatables<br />

waren in gewisser Weise dafür zuständig, dass<br />

Gogow seit 1992 wieder zur Band gehört, das<br />

sie uns bei ihrer LP-Präsentation nur in dieser<br />

Besetzung als ´special guest´ haben wollten.<br />

Zahlreiche Veröffentlichungen (u.a. „40 Jahre<br />

City“) und Tourneen, unter anderem mit Silly,<br />

folgten, ebenso Höhen und Tiefen. Dann ein<br />

gravierender Einschnitt. Im Mai 2020 verstarb<br />

Gründungsmitglied/Schlagzeuger Klaus<br />

Selmke. War das der Auslöser für den Rest der<br />

Band trotz der regen Aktivitäten über den finalen<br />

Abschied nachzudenken?<br />

Wir haben schon immer Rockmusik mit Haltung<br />

gemacht und uns mit eigener DNA souverän<br />

auf dem ´Drahtseil der Geschichte´ bewegt.<br />

Und sind aufgrund der Geige nach wie vor unverwechselbar.<br />

Und wurden laut Spotify-Auswertung<br />

2021 in 121 Ländern gestreamt. Der<br />

Krebs von Klaus kam in Schüben und fünf Jahre<br />

lang haben wir uns zwischen Hoffen und Bangen<br />

bewegt. Die Ziellinie hatten wir ihm immer<br />

als Motivation mit 50 Jahre City angegeben.<br />

Sein Tod fiel in den Beginn der Seuche und so<br />

fiel die Entscheidung ohne Klaus kein neues<br />

TITEL


Kapitel mehr aufzuschlagen und uns final zu<br />

verabschieden. Mit Aufnahmen, einem Buch<br />

(„Einmal wissen, dieses bleibt für immer – City.<br />

Das Buch“) und einer Tournee. Und dem emotionalen<br />

Titel „War gut“ für Klaus.<br />

Auf der neuen Doppel-CD gibt es zahlreiche<br />

neue Stücke, einige Kooperationen und eine<br />

Zusammenarbeit mit den Berliner Symphonikern<br />

zu hören. Ein würdiger Abschluss im<br />

Rahmen eurer umfangreichen Diskografie?<br />

Auf jeden Fall. Über unseren jetzigen Manager<br />

kam der Kontakt zu den Berliner Symphonikern<br />

zustande. Und ich kann sagen: Die legen Sternenstaub<br />

über einen Hit wie ´Am Fenster´. Aber<br />

auch die Arbeit mit den zahlreichen Gästen wie<br />

Dieter, Silly feat. AnNa R. oder Matthias Reim<br />

ist schwer gelungen. Und so steigt die Freude<br />

auf die anstehenden Shows um Titel wie „“Die<br />

Sonne geht auf“ oder „Mit offenen Armen“ zu<br />

präsentieren. Zum einen im Mai im Rahmen<br />

von ´Rock Legenden´, den vier Shows mit den<br />

Berliner Symphonikern im Juli und dem Restprogramm<br />

danach.<br />

10<br />

Was dürfen Fans vom letzten Konzert am 30.12.<br />

in Berlin/Mercedes-Benz Arena erwarten?<br />

Wir leisten uns einen würdigen, bleibenden Abschied.<br />

Ohne Hintertür. Mit Gästen, die von sich<br />

aus Lust auf den Abend und das Programm haben.<br />

Und der Kater wird von alleine kommen.<br />

Wie wirst Du ab 2023 Deinen Alltag abseits<br />

von City gestalten, welche privaten/beruflichen<br />

Pläne hast Du noch?<br />

Meine Leidenschaft und Kreativität in Sachen<br />

Musik wird bleiben. Und die werde ich wieder<br />

auf die klassische Konzertgitarre lenken.<br />

Text: Frank Keil | Bilder: Michael Petersohn<br />

TITEL<br />

city-internet.de


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Saarbrücken<br />

Mainzer Straße 8<br />

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Video<br />

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E-Paper<br />

E-Paper<br />

JENS EISEL<br />

UNGELÖSTES VERBRECHEN<br />

12<br />

TITEL


Der Exil-Saarländer Jens Eisel veröffentlichte<br />

Mitte März seinen neuen Roman „Cooper“. Es<br />

ist ein Buch, das man, kaum angefangen, nicht<br />

mehr aus der Hand legen mag, bis man an dessen<br />

Ende angelangt ist. Eisel hat eine überaus<br />

spannende Version der Geschichte des mysteriösen<br />

Flugzeugentführers und Verbrechers<br />

Dan Cooper niedergeschrieben. Kai Florian<br />

Becker hat den Wahl-Hamburger interviewt.<br />

„Cooper“ handelt von Dan Cooper, der 1971<br />

ein Flugzeug entführte, 200.000 US-Dollar<br />

erpresste und dann während des Weiterflugs<br />

mit dem Geld per Fallschirm raussprang und<br />

verschwand. 2016 stellte das FBI die Ermittlungen<br />

in diesem Fall ergebnislos ein. Wann<br />

und wie hast Du von der Geschichte erfahren<br />

und den Entschluss gefasst, daraus einen<br />

semi-dokumentarischen Roman zu schreiben?<br />

Ich bin zufällig auf den Stoff gestoßen, in einer<br />

Randnotiz eines Zeitungsartikels. Ich habe<br />

damals an einem Roman über einen Boxtrainer<br />

gearbeitet. Ich dem Bericht ging es um einen<br />

Privatermittler, der Nachforschungen über den<br />

verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug 370<br />

angestellt hat. Es gab verschiedene Theorien;<br />

eine davon war, dass das Flugzeug entführt<br />

wurde und der Entführer, wie seinerzeit Dan<br />

Cooper, mit einem Fallschirm abgesprungen<br />

ist. Ich hatte bis dahin noch nie etwas von Dan<br />

Cooper gehört. Also habe ich ihn gegoogelt.<br />

Und die Story hat mich sofort fasziniert. Ich<br />

dachte, da könnte man doch einen Roman<br />

draus machen, stellte den aber erst einmal<br />

nach hinten. Ein paar Tage später flog ich nach<br />

München, um beim Verlag den Vertrag für den<br />

Boxerroman zu unterzeichnen, von dem der<br />

Verlag aber nicht so ganz überzeugt war. Ich<br />

erzählte von der anderen Buch-Idee und sie<br />

sagten sofort: Mach das!<br />

Glaubst Du, dass es Richard McCoy war?<br />

Nein. Ich habe wahnsinnig viel über den Fall<br />

gelesen, aber bis heute keinen Favoriten, wer<br />

es von den Verdächtigen gewesen sein könnte.<br />

Was würdest Du mit 200.000 Dollar machen,<br />

die damals ja noch viel mehr wert waren?<br />

Ich habe schon des Öfteren drüber nachgedacht,<br />

was ich machen würde, wenn ich richtig<br />

viel Geld im Lotto gewinnen würde - etwa fünf<br />

Millionen Euro. Eine so große Summe würde<br />

mir vor allem Angst machen. Ich kann nicht<br />

wirklich gut mit Geld umgehen. Das wäre<br />

mir zu viel, und ich hätte Angst, dass sich<br />

mein Leben komplett verändern könnte. Bei<br />

200.000 Dollar würde ich mir ein neues Motorrad<br />

kaufen und vielleicht ein größeres Büro<br />

anmieten und ansonsten so weiterleben, wie<br />

ich jetzt lebe.<br />

Wie sehr musstest Du Dich in die Thematik<br />

des Fliegens und damit verbundene technische<br />

Details einlesen?<br />

Ich recherchiere immer viel und genau. Auch<br />

wenn davon nicht immer alles im Buch landet,<br />

muss ich ganz genau wissen, wie etwas<br />

funktioniert. Das mit dem Fliegen war deshalb<br />

etwas problematisch, weil Flugzeuge damals<br />

anders geflogen wurden als heute. Ein Beispiel:<br />

Dein Entführer heißt eigentlich Richard,<br />

was an Richard McCoy denken lässt. Der<br />

war tatsächlich ein Verdächtiger in diesem<br />

Fall und hatte am 07.<strong>04</strong>.1972 ein Flugzeug<br />

gleichen Bautyps entführt, wurde aber kurz<br />

darauf vom FBI verhaftet. Er konnte 1974<br />

fliehen und wurde auf der Flucht erschossen.<br />

13<br />

TITEL


Heute hast Du einen Piloten und einen Co-Piloten<br />

im Cockpit, damals aber noch einen<br />

Bordingenieur. Da musste ich wissen, wie das<br />

funktioniert hat und wer welche Rolle hatte.<br />

Zum Glück hatte ich relativ schnell Kontakt<br />

zu einem Lufthansa-Piloten, der mir sehr viel<br />

erzählen konnte. Das half mir, die Abläufe der<br />

Authentizität wegen genau beschreiben zu<br />

können, ohne es zu übertreiben. Ich wollte<br />

das richtige Maß finden, was mir hoffentlich<br />

gelungen ist.<br />

Du warst zu Recherchezwecken im Herbst<br />

2018 in den USA, finanziert von der Kulturbehörde<br />

Hamburg. Wie wichtig war die Vor-<br />

Ort-Recherche für den Entstehungsprozess<br />

Deines Romans?<br />

Die war sehr richtig. Aber ich habe dort nicht<br />

über den Fall recherchiert; ich wollte die Orte<br />

sehen und fühlen, also den Flughafen in Portland,<br />

die Stadt und vor allen Dingen die Gegend<br />

um die Absprungstelle. Ich wollte auch wissen,<br />

wie es ist, da eine Nacht zu verbringen. Ich war<br />

mit meiner Familie unterwegs und habe mit<br />

ihr einige Nächte in der Gegend gecampt. Das<br />

war interessant, weil ich da mit eigenen Ängsten<br />

konfrontiert wurde. In dieser Gegend, die<br />

überhaupt nicht touristisch ist, zu campen, ist<br />

etwas anderes. Es gibt zwar staatliche Campingplätze,<br />

aber da war niemand. Es gibt keinen<br />

Strom, Wasser aus dem Brunnen, ein Plumpsklo<br />

und eine Bärenbox. Und dann wirst du nachts<br />

wach und hörst Kojoten und irgendwelche<br />

Geräusche. Das war schon ein Erlebnis und von<br />

daher sehr wichtig, das alles zu spüren.<br />

Während Corona hast Du nicht nur letzte<br />

Hand an dieses Buch gelegt, ein weiteres<br />

Projekt war, eine Honda XL 500 S, Baujahr<br />

1982, zu zerlegen, zu restaurieren und<br />

wieder zusammenzubauen. Hat das ohne<br />

größere Probleme funktioniert? Läuft sie<br />

wie geschmiert?<br />

Sie ist noch nicht ganz zusammengebaut, aber<br />

fast. Ich glaube, es hat ganz gut funktioniert<br />

und war tatsächlich auch ein ganz gutes Projekt.<br />

Der Schreibprozess war nicht immer einfach;<br />

es gab Zeiten, in denen das Schreiben<br />

nicht so klappte, und ich bin dann fast verrückt<br />

geworden. Da war das Motorrad eine gute<br />

Abwechslung, weil das an den Tagen die einzigen<br />

Momente waren, in denen ich an gar nichts<br />

gedacht habe außer an das Motorrad und wie<br />

ich es wieder zusammenkriege. Das hat mir<br />

schon geholfen.<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Melina Mörsdorf<br />

Das komplette Interview gibt es im Popscene Audiomagazin<br />

Mai zu hören.<br />

PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />

Lesung:<br />

Stummsche Reithallle<br />

Neunkirchen<br />

Freitag, 06. Mai<br />

jenseisel.de // nk-halbzeit.de<br />

Jens Eisel „Cooper“, Piper<br />

ISBN: 978-3492059107<br />

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Netherlands, Germany<br />

and Luxembourg are<br />

invited to apply


TRAVELS<br />

WISMAR<br />

SEHENSWERTE HANSE-<br />

UND WELTERBESTADT<br />

16<br />

TRAVELS


Wismar liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns<br />

am südlichen Ende der<br />

durch die Insel Poel geschützten Wismarer<br />

Bucht. Mit ihren knapp 45.000 Einwohnern<br />

ist die Hochschulstadt vor allem durch ihren<br />

Alten Hafen und die Sehenswürdigkeiten der<br />

Backsteingotik international bekannt. Neben<br />

der Wasserkunst auf dem Marktplatz (Wahrzeichen,<br />

über historischem Trinkwasserbrunnen<br />

errichtetes, kunstvolles Bauwerk) ist die<br />

Heiligen Geist Kirche (mittelalterliches Hospital,<br />

Fresko, Glasfenster, Hauptaltar, beliebter<br />

Drehort der SOKO Wismar) sehenswert. Weiterhin<br />

St. Nikolai (Basilika nach dem Vorbild<br />

der Lübecker Marienkirche), St. Marien (Seezeichen,<br />

Turm erhalten/Besteigung möglich,<br />

Rest 1945/1960 zerstört, 3D-Film ´Bruno Backstein´,<br />

Außengelände) und St. Georgen (Zeuge<br />

der Hanse, Zerstörung und Verfall 1945-1990,<br />

Wiederaufbau bis 2010, Fahrstuhl/Aussichtsplattform<br />

seit 2014). Nicht zu vergessen das<br />

Welt Erbe Haus, ein denkmalgeschütztes Dielenhaus.<br />

Seit Juni 2014 befindet sich dort eine<br />

400 m2 große, informative Ausstellung (u.a.<br />

französische Panoramatapete) zum UNESCO-<br />

Weltkulturerbe. Weitere wichtige Informationen<br />

(u.a zu diversen Stadtführungen mit unterhaltsamen<br />

Guides wie Micha Glockemann,<br />

findet man unter wismar-tourist.de<br />

17<br />

Appartements Hafenspitze<br />

Wer in Wismar eine Unterkunft ab einer<br />

Nacht mit maritimem Bezug sucht, wird bei<br />

der BAIS GmbH mit Sicherheit fündig. Getreu<br />

dem Motto ´Viel Hafen – Immer Spitze´ werden<br />

hochwertige, umfangreich ausgestattete<br />

Wohnungen auf Zeit in den beiden Häusern<br />

„Hafenspitze“ (viergeschossiger Neubau mit<br />

39 Ferienwohnungen, 2-3 Zimmer, seit 2020)<br />

und dem benachbarten „Ohlerich Speicher“<br />

in Spitzen-Lage am Alten Hafen angeboten.<br />

Dort hat sich in den Jahren seit der Wende auf<br />

beiden Seiten sehr viel verändert. Alle Appartements<br />

(u.a. Fußbodenheizung, gehobene<br />

Komplett-Ausstattung) der „Hafenspitze“,<br />

mit einer Wohnfläche zwischen 43m2 und<br />

97m2 verfügen zusätzlich über eine Balkon,<br />

eine Terrasse oder eine Loggia, die einen unverbaubaren<br />

Meer- und /oder Hafenblick ermöglichen.<br />

Das Übernachtungsangebot wird<br />

durch Gastronomie, ein Spa-Konzept (voraussichtlich<br />

ab 07720<strong>22</strong>) und Shoppingangebote<br />

im Erdgeschoß optimal ergänzt. Auch ein Bäcker<br />

findet sich in unmittelbarer Nähe, dazu<br />

Restaurants, ebenso drei Kutter, die tagsüber<br />

maritime Spezialitäten anbieten. Die Ausflugsschiffe<br />

fahren hier ab (u.a. Hafenrundfahrten,<br />

Insel Poel). Und auch die historische Poeler<br />

Kogge ´Wissemara´ (Nachbau von 2006) und<br />

das Baumhaus (Schwedenköpfe, Maritimes<br />

Traditionszentrum) ziehen BesucherInnen an.<br />

wismar-hafenspitze.de<br />

Schabbell – Stadtgeschichtliches Museum<br />

Dieser sehenswerte Museumskomplex befindet<br />

sich an der Schweinsbrücke 6 und 8 und<br />

besteht aus zwei unterschiedlich datierten<br />

Häusern (mittelalterliches Dielenhaus, Wohnund<br />

Brauhaus von Bürgermeister Heinrich<br />

Schabbell). Auf ihrem Rundgang durch das<br />

Ende 2017 eröffnete Museum können sie die<br />

Wohnensembles der Familie mit ihren kunstvollen<br />

Wand- und Deckenmalereien anschauen.<br />

Und mehr als das. Vom Gewölbekeller bis<br />

zum Dachstuhl sind die Häuser erlebbar, wie<br />

mir die sympathische Frau Adina-Therése Kolenda<br />

(Sachbearbeiterin Sammlung) bei unserem<br />

unterhaltsamen Rundgang erklärt. Vom<br />

TRAVELS


Gewölbekeller im Kellergeschoss (Schaumagazin)<br />

über das Erdgeschoss (Wismar Hansisch,<br />

Fürstlich und Schwedisch) mit Shop, Labor,<br />

Garten und Innenhof geht es über das Dachgeschoss<br />

(Wismar Mecklenburgisch, Weltweit,<br />

Industriell und Sozialistisch) bis zum Dachgeschoss<br />

(Wechselausstellungen, Veranstaltungen,<br />

Museumspädagogik) weiter. Meine Highlights<br />

dabei: Wismars Hansezeit 1259 bis 1627<br />

(u.a. ´Störtebeker´), die Zeit der 155 Jahre andauernden<br />

schwedischen Herrschaft von 1648<br />

bis 1803 (u.a.´Schwedenköpfe´) und die Zeit des<br />

Sozialismus zwischen 1945 und 1989 (u.a. DDR-<br />

Schiffbau). „Audio-Guides, Mitmach-Stationen<br />

und Raumvermietung runden unsere Vermittlungsangebote<br />

nachhaltig ab“ ergänzt Adina-<br />

Therése abschließend.<br />

wismar.de/schabbell<br />

Remake von Murnaus Stummfilmklassiker mit<br />

Graf Dracula (Klaus Kinski) wurde aber nicht<br />

in Wismar aufgenommen. Im Rahmen des<br />

20 Jahre Welterbe-Programms 20<strong>22</strong> würdigen<br />

sechs ausführliche Programmpunkte das<br />

Jubiläum von „Nosferatu – Eine Symphonie<br />

des Grauens“. Dazu zählen Stadt- und Fledermausführungen,<br />

Filmvorführungen (auch mit<br />

Live-Musik), Theateraufführungen sowie die<br />

Theater-Nosferatouren durch die Stadt. Kommen<br />

sie und folgen sie dem markanten, schauerlichen<br />

Vampir!<br />

wismar.de/tourismus<br />

Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens<br />

Wismar ist eng verbunden mit dem 1921 gedrehten<br />

und 19<strong>22</strong> uraufgeführten Stummfilm<br />

des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau.<br />

Markante Szenen des vor allem durch den<br />

Schauspieler Max Schreck (blutsaugender Graf<br />

Orlok) und den Maler Albin Grau (Kostüme,<br />

Ausstattung, Maske) zu Weltruhm gelangte<br />

ersten Horrorfilms der Welt (als inspirierende<br />

Vorlage diente der Dracula-Roman von Bram<br />

Stoker) wurden in der Hansestadt gedreht. Am<br />

Alten Hafen und am Wassertor, an der Heiligen<br />

Geist-Kirche, bei der St. Georgen-Kirche und<br />

am Marktplatz. Die Werner Herzog-Hommage<br />

„Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1979), ein<br />

18<br />

Maritime Kulinarik<br />

Wismar verfügt über ein umfangreiches Gastronomieangebot<br />

mit zahlreichen Restaurants,<br />

Gaststätten und Cafés. Mit der Hanse Wismar<br />

verfügt man sogar über die nördlichste Sektkellerei<br />

Deutschlands mit Verkauf (& Wein),<br />

Führungen und Veranstaltungen. Bis zum 03.<br />

<strong>April</strong> finden noch die 19. Wismarer Heringstage<br />

statt, u.a. im Gasthaus To´n Zägenkrog und<br />

im Restaurant & Hotel Stadt Wismar. Weiterhin<br />

empfehlenswert: Alter Schwede, Reuterhaus<br />

und Seeperle/Oberdeck. Unser Tipp: Das<br />

Restaurant & Cafe Schwedenwache am Markt<br />

9 von Inhaberin Grit Berger. Zusammen mit<br />

ihrem Mann und Team lässt das kulinarische<br />

Angebot der überschaubaren, feinen Speiseund<br />

Getränkekarte keine Wünsche offen. Mit<br />

TRAVELS


„Zweierlei Filets vom Matjes (Edelmatjes und<br />

Bruschetta- Matjes) am Spieß mit Zwiebelringen,<br />

Hausfrauensauce, Bratkartoffeln, Salat<br />

und Kräuterdressing“ machte ich eine äußerst<br />

wohlschmeckende Erfahrung.<br />

schwedenwache.de<br />

Skandinavien 1950er-1970er Jahre & alte Gitarren).<br />

Stellvertretend für das Nachtleben sollen<br />

hier drei Orte genannt werden: Die Volkskammer<br />

(DDR-Eckkneipe, selten geöffnet),<br />

die Fellfresse (Metal-Kneipe mit Darts) und<br />

das TIKOzigalpa (ein alternatives Kultur- und<br />

Wohnprojekt des Lebensart e.V. mit Sal, Bühne<br />

und Café).<br />

Shopping und Nachtleben<br />

´Liebevoll, enthusiastisch und individuell´, so<br />

lässt sich der plattenlauscher.de-Shop und<br />

das Motiv von Ulf Knolle in der Breiten Straße<br />

13 prägnant beschreiben. Der hauptberuflich<br />

als Projektleiter tätige Vinyl-Sammler (faible<br />

u.a. Pink Floyd) betreibt das am Mittwoch<br />

und Sonntag, jeweils ab 17.00h geöffnete Geschäft,<br />

hier seit 2017 zusammen mit einem befreundeten<br />

Kollegen. „2010 hatte ich das ´Vinyl-Wohnzimmer´<br />

an anderer Stelle eröffnet,<br />

musste dann aber umziehen. Neben An- und<br />

Verkauf geht es mir bis heute vor allem um den<br />

Austausch mit anderen Interessierten.“ Das<br />

Sortiment umfasst Vinyl (7“, LP), CD´s, DVD´s<br />

und Bücher, alles zu moderaten Preisen, gut<br />

aufgestellt ist z.B. die Rubrik Amiga/Ostrock.<br />

„Wenn ich in einigen Jahren Rentner bin, kann<br />

ich mir gut vorstellen, mehr Zeit in den Laden<br />

zu investieren“ gibt mir Ulf mit auf den Weg.<br />

Zusätzlich bin ich auf vier Trödelläden mit<br />

Vintage-Bezug gestoßen, darunter das Brausekontor<br />

der netten Petra Lubiger (besondere<br />

Lieblingsstücke aus vergangenen Zeiten & regionale<br />

Fassbrause) und Mr. & Mrs. Marvellous<br />

(Vintage Interior &Design mit Schwerpunkt<br />

19<br />

Redaktions-Tipps für Wismar<br />

• Seebad Wendorf. Mit Rad oder dem öffentlichen<br />

Nahverkehr an den Ostseestrand.<br />

sandstrand.seebad-wendorf.de<br />

• phanTechnikum. Phantastische Ideen aus<br />

Technik und Natur zum Schauen und Mitmachen.<br />

phantechnikum.de<br />

• Nepomuk Store mit Kalle´s Gin. Gin-Manufaktur<br />

mit passendem Merchandise.<br />

kalles-gin.de<br />

Die Presserecherche wurde unterstützt durch<br />

die Tourismuszentrale Wismar, speziell durch<br />

Frau Juliane Bunde (Marketing).<br />

Text: Frank Keil<br />

Bilder:<br />

1 Luftansicht / TZ Wismar-Maignpix<br />

2 Hafenspitze / BAIS GMBH-U. Pawandenat<br />

3 Schabbell / C. Meyer<br />

4 Nosferatu / Frank Keil<br />

5 Schwedenwache / Frank Keil<br />

6 Plattenlauscher / Frank Keil<br />

TRAVELS


BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />

FEMALE VIEW<br />

MODEFOTOGRAFINNEN VON<br />

DER MODERNE BIS ZUM DIGITALEN ZEITALTER<br />

20<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND


Das St. Annen-Museum bildet mit der Kunsthalle<br />

St. Annen seit 2013 das Lübecker Museumsquartier<br />

mit Museumsshop und Kunstcafé.<br />

Es befindet sich in den Gebäuden des<br />

ehemaligen St. Annen-Klosters (seit 1502)<br />

neben der Synagoge (2021 wiedereröffnet)<br />

und unweit der Kirche St. Aegidien in der<br />

südöstlichen Lübecker Altstadt. Seit 19. März<br />

ist in der Kunsthalle die Ausstellung „Female<br />

View“ zu sehen. Die nach knapp vier Jahren<br />

aus Lübeck scheidende Museumsleiterin Dr.<br />

Antje-Britt Mählmann legt den Fokus auf<br />

den weiblichen Blick von Fotografinnen auf<br />

Frauen und Mode. Frauen sehen Frauen anders.<br />

Das wurde bereits bei der Pressekonferenz<br />

und dem anschließenden Rundgang<br />

im Beisein der unter anderen ausstellenden<br />

Fotografinnen Gabriele Oestreich (GABO)<br />

und Liv Liberg sichtbar.<br />

21<br />

Selbstbestimmte Frauen und ihre künstlerischen<br />

Perspektiven. Insgesamt sind<br />

etwa 150 Fotografien sowie Fashionvideos<br />

von 21 internationalen Künstlerinnen mit<br />

einem Querschnitt aus mehr als 90 Jahren<br />

Modefotografie (1925-2020) zu sehen. Ihre<br />

Werke erschienen in einflussreichen Magazinen<br />

wie Cosmopolitan, Elle, Harper´s<br />

Bazaar oder Vogue. Zu den Höhepunkten<br />

der öffentlichen Präsentation gehören zum<br />

Beispiel Werke der jüdisch-deutschen YVA<br />

(Else Ernestine Neuländer-Simon, die 1942<br />

im Vernichtungslager Sobibor ermordet<br />

wurde, Schwerpunkt Akt-, Porträt- und Modefotografie<br />

in sw), Sibylle Bergemann (eine<br />

der erfolgreichsten Fotografinnen der DDR,<br />

Gründerin der Agentur Ostkreuz, 2010 verstorben),<br />

ihre Kollegin Ute Mahler (eine der<br />

einflussreichsten Fotografinnen der DDR,<br />

Fotoserien für das Modemagazin Sibylle,<br />

Hochschullehrerin) sowie Gabriele ´GABO´<br />

Oestreich (1961 geboren, ehemalige langjährige<br />

Lebensgefährtin von Campino/Die<br />

Toten Hosen, fotografiert hauptsächlich<br />

prominente Persönlichkeiten). Weiterhin<br />

Lee Miller, Madame D´Ora, Amber Pinkerton,<br />

Bettina Rheims, Alice Springs und Ellen von<br />

Unwerth. Eine die wie viele andere Ausstellende<br />

auch, beide Seiten vor und hinter der<br />

Kamera kennt, ist Ellen von Unwerth. Sie war<br />

zunächst Topmodel und wurde später, ohne<br />

spezielle Ausbildung, zur weltbekannten<br />

Fotografin, die Claudia Schiffer entdeckte.<br />

Sie hat auch einen engen Bezug zum Musikbusiness,<br />

was u.a. ihre ausgestellten Fotos<br />

von Lana Del Rey belegen.<br />

Das Ziel, dem weiblichen Blick auf die Modefotografie<br />

von den 1930 Jahren bis in die<br />

Gegenwart nachzuspüren, gelingt vom Untergeschoß<br />

(Selfies, InfluencerInnen), über<br />

das Erdgeschoss (Mode während der Kriegsund<br />

Nachkriegsjahre), die 1. Etage (Neubeginn<br />

& Internationale Mode), den Diana<br />

Vreeland-Film „The Eye has to Travel (Modeikone),<br />

Modefotografie in Ost und West bis<br />

hin zur 2. Etage mit Individualität, Supermodels<br />

& Glamour und Modebilder im Digitalen<br />

Zeitalter. Es wird sichtbar, wie sich die<br />

KünstlerInnen mit ihrer Arbeit vor dem Hintergrund<br />

gesellschaftlicher und politischer<br />

Veränderungen gegenseitig inspiriert haben.<br />

Und auf Selbstbewusste Identitätsentwürfe,<br />

Selbstinszenierung mithilfe von Sozialen Medien<br />

und die Welt von InfluencerInnen und<br />

StylistInnen wird selbstverständlich auch<br />

eingegangen. Zum vielfältigen Begleitprogramm<br />

gehören Konzerte, Workshops (Gestaltung<br />

eines eigenen Magazincovers) und<br />

Öffentliche Führungen. Zur Ausstellung ist<br />

ein reich bebilderter Katalog im Verlag Hatje<br />

Cantz erschienen.<br />

Text: Frank Keil | Bild: Regina Relang<br />

KUNSTHALLE ST. ANNEN, LÜBECK<br />

BIS 03. JULI<br />

MUSEUMSQUARTIER-ST-ANNEN.DE<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND


HEIMATMELODIEN<br />

DAS LUMPENPACK<br />

NACH DER WELTUNTERGANGSSTIMMUNG<br />

AUF DER TITANIC<br />

<strong>22</strong><br />

HEIMATMELODIEN


Jonas Frömming und Max Kennel bildeten<br />

lange Jahre allein Das Lumpenpack. Mittlerweile<br />

haben sie aufgestockt und sind<br />

nunmehr zu fünft. Apropos fünf: Ihr im<br />

letzten Jahr veröffentlichtes fünfte Studioalbum<br />

„emotions“ kletterte bis auf Rang<br />

neun der deutschen Charts. Ok, Millionen<br />

Tonträger muss man dafür nicht mehr verkaufen,<br />

aber respektabel ist das allemal.<br />

Wir sprachen mit Jonas und Max, die demnächst<br />

wieder durch Deutschland touren.<br />

Wann wart ihr das letzte Mal mehrere Tage<br />

am Stück auf Tour?<br />

Max: Wir hatten ja sehr großes Glück, weil wir<br />

im letzten Jahr das ideale Zeitfenster getroffen<br />

hatten. Wir waren den ganzen September<br />

bis Anfang Oktober auf Tour. Es war ein Ritt<br />

durch die Corona-Maßnahmen. Wir fingen<br />

vor sitzenden Leuten mit Maske und Abstand<br />

beim Open Air an, und es endete mit verhältnismäßig<br />

normalen Konzerten, wie man sie<br />

von früher kennt. Gleichzeitig war allen beim<br />

letzten Konzert in Jena klar, dass wieder alles<br />

dichtgemacht werden wird. Das war wie<br />

Weltuntergangsstimmung auf der Titanic.<br />

Relativ neu ist bei Das Lumpenpack, dass<br />

die Band personell gewachsen ist. Was gab<br />

den Ausschlag hierfür?<br />

Max: Es kamen verschiedene Punkte zusammen.<br />

In unserem Kopf waren wir schon immer<br />

eine tolle Band, so dass wir nicht umhinkamen,<br />

tatsächlich eine Band auf die Bühne<br />

zu holen. Die letzte Tour, die wir zu zweit<br />

spielten, fand in großen Läden vor 1.000 Leuten<br />

statt. Da merkten wir, dass wir gar nicht<br />

genug Bumms in den Laden reinbekommen.<br />

Du erreichst die letzten zehn Reihen nicht<br />

mehr mit der Akustikgitarre.<br />

Ende November erschien Euer Album<br />

„emotions“, das in den deutschen Charts<br />

auf Rang 9 stand. Hatte Euch das überrascht,<br />

und was haben eure Eltern gesagt?<br />

Max: Die Charts sind irre kaputt.<br />

Jonas: Das wissen aber unsere Eltern nicht.<br />

(beide lachen)<br />

23<br />

Max: Das war eine krasse Woche, und es ist<br />

dennoch eine Platzierung, auf die wir sehr<br />

stolz sind. Wenn ich an die Charts denke, fällt<br />

mir immer mein 16-jähriges Ich ein. Wenn<br />

dem einer gesagt hätte, Du wirst mal ein Top-<br />

Ten-Album schreiben…<br />

Sind durch diesen Charterfolg die Erwartungen<br />

an die Tour andere, sprich höhere?<br />

Jonas: Durch die pandemische Lage ist das<br />

alles nicht zu bewerten. Es klingt total hart,<br />

aber dadurch sind es zeitlose Erfolge. Die<br />

machen natürlich großen Spaß, zumal es uns<br />

in einer Zeit gelungen ist, in der nach außen<br />

hin eigentlich nicht kommuniziert wurde. Mit<br />

einer Platte gehst du eigentlich auf Promotour,<br />

spielst hier und da und bist im TV zu<br />

Gast. Das alles ist nicht passiert. Es gab kaum<br />

Vorabpromotion; das ist alles nur in unserer<br />

Community passiert, ergo im Kreis derer, die<br />

uns schon einige Jahre unterstützen. Es lief<br />

alles auf kleiner Flamme. Das war das Schöne,<br />

dass wir es auf diesem Wege in die Top<br />

Ten geschafft haben. Die Erwartung an die<br />

Tour messen sich aber nicht an dem Charterfolg,<br />

sondern eher an dem, was im September<br />

passiert ist. Der Wunsch ist, da noch<br />

einen draufzusetzen. Das wäre die Krönung.<br />

Text: Kai Florian Becker || Bild: Marvin Ruppert<br />

GARAGE, SAARBRÜCKEN<br />

DONNERSTAG, 5. MAI 20<strong>22</strong> // AB 19.00<br />

DASLUMPENPACK.DE<br />

DAS KOMPLETTE INTERVIEW GIBT ES<br />

UNTER PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB UND<br />

IN DER SENDUNG „TIPPS4HITS“ (MO<br />

19 UHR; MI 13 UHR; SA 17 UHR) UNTER<br />

RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB ZU HÖREN.<br />

HEIMATMELODIEN


HEIMATMELODIEN<br />

SAVOY TRUFFLE<br />

NEUES ALBUM „DINOSAUR SR.<br />

Mit ihrem achten Album „Dinosaur Sr.“ (sprich<br />

„Dinosaur Senior“) beschwören Savoy Truffle<br />

nun diese vergangene Welt wieder herauf: In 14<br />

Songs schert sich die Band so rein gar nicht um<br />

Playlisten- und Radiotauglichkeit, um schnelle<br />

Klicks und doofe Algorithmen. Dafür aber um so<br />

mehr um liebevolle Details, überraschende musikalische<br />

Wendungen und große Melodien. Savoy<br />

Truffles bezaubernder Retro-Sound klingt mal intim<br />

und kammermusikalisch, mal episch und cineastisch;<br />

mal poppig und catchy, mal wild und<br />

24<br />

schräg – manchmal alles in einem einzigen Song!<br />

Wie schon bei ihren letzten beiden Alben haben<br />

die Musiker über 2 Jahre hinweg alle Titel selbst<br />

aufgenommen und abgemischt. Gemastert hat<br />

die Aufnahmen dann Marcel Sude, der bereits<br />

seit 1997 regelmäßig mit der Band zusammenarbeitet.<br />

Text: Redaktion | Bild: Katrin Reis<br />

SAVOY-TRUFFLE.DE<br />

HEIMATMELODIEN


OPEN AIR<br />

KAI TRACID • NIELS VAN GOGH<br />

DJ QUICKSILVER • AQUAGEN • MARK OH<br />

INTERACTIVE • BROOKLYN BOUNCE DJ<br />

TALLA 2XLC • TT HACKY • ERIC SSL<br />

28.05.20<strong>22</strong><br />

EVENTWERK SAAR<br />

ZUM ALTEN BERGWERK, GROSSROSSELN<br />

TICKETS: EVENTWERK-SAAR.DE


GENUSS<br />

BLACK HEN<br />

KAFFEE, DER SCHMECKT UND FAIR UND BIO IST<br />

Es muss doch möglich sein, einen Kaffee zu<br />

trinken, der schmeckt, ohne dass man beim<br />

Genießen ein schlechtes Gewissen hat, weil die<br />

Menschen, die ihn produzieren, ebenso ausgebeutet<br />

werden wie die Umwelt. Das sagten<br />

sich Kai Adam und Kolja Conrad und gründeten<br />

vor drei Jahren eine eigene Kaffeerösterei.<br />

Black Hen, also schwarze Henne, heißt das<br />

kleine Unternehmen, für das Kolja Conrad seinen<br />

Beruf als Lehrer aufgegeben hat, und Kai<br />

Adam, ebenfalls als Lehrer, auf eine halbe Stelle<br />

gegangen ist. Bis vor Kurzem wurde in der Alt-<br />

Saarbrücker Talstraße geröstet, nun befindet<br />

sich die Rösterei im Gewerbegebiet in Ensheim.<br />

Kaffee, findet Kolja Conrad, dient nicht allein<br />

dem Zweck, „unser Blut mit Koffein anzureichern<br />

und den morgendlichen Nebel aus dem<br />

Kopf zu vertreiben“. Kaffee ist für ihn ein Genussmittel.<br />

Etwas, wovor man Respekt haben<br />

sollte. Vor dem Produkt und vor denen, die es<br />

produzieren. Das war ihm spätestens klar, als<br />

er in Asien auf Kaffeeplantagen stand und sich<br />

dachte: „Da bauen tatsächlich Leute Kaffee an,<br />

obwohl sie mit Drogen viel mehr verdienen<br />

könnten.“ Und: „Da stand ich auf einer Plantage<br />

und habe gedacht: Sollten die, die hier<br />

arbeiten, nicht in der Schule sein? Oder: Warum<br />

akzeptieren wir, dass der Hubschrauber hier<br />

Pestizide versprüht, die bei uns in Deutschland<br />

verboten sind?“, erinnert sich Kolja.<br />

Den Rohkaffee kauft Black Hen zusammen mit<br />

26<br />

anderen kleineren Röstereien über eine Kooperative<br />

ein. Die Regeln sind klar: Der Kaffee muss<br />

bio sein, fair gehandelt und ohne Kinderarbeit<br />

geerntet worden sein. Kaffee ist nach Öl eins<br />

der Haupthandelsgüter auf der Welt. „Wo viel<br />

Geld ist, ist viel Beschiss“, meint Kolja Conrad.<br />

„Dem Kaffeebauer tief in die Augen schauen,<br />

und damit ist es bio, das ist problematisch“, findet<br />

er. Deshalb importiert und röstet Black Hen<br />

nur bio-zertifizierten Kaffee. „Wenn jemand<br />

sagt, dass sein Kaffee bio ist, dann helfen wir<br />

finanziell bei der Zertifizierung. Hier in Europa<br />

in einem Labor zu testen, das ist der saubere<br />

Weg“, erklärt Kolja.<br />

„Fair“ zu definieren, sei da schon schwieriger.<br />

Die Black-Hen-Männer tun sich schwer mit den<br />

Fairtrade-Siegeln, die auf dem Markt sind. Sie<br />

haben sich für einen anderen Weg entschieden,<br />

den sie für transparenter halten als alle Logos<br />

auf Kaffeepackungen. Auf der Internetseite des<br />

Unternehmens (www.blackhen.de) werden die<br />

Lieferanten aufgelistet. In der Liste steht unter<br />

anderem, wie viel Kaffee Black Hen sich von<br />

welcher Plantage hat liefern lassen, was dafür<br />

bezahlt wurde und wie der Kaffee auf der<br />

100-Punkte-Qualitätsskala der Specialty Coffee<br />

Association (SCA) bewertet wurde.<br />

Text: Katharina Rolshausen | Bild: Black Hen<br />

GENUSS


GENUSS<br />

GIN<br />

VOM BAD BOY ZUR SPIRITUOSE NUMMER EINS<br />

Einige bezeichnen ihn als „Gin des Lebens“, anderen<br />

gilt er als schnödes Modegetränk. Wie auch<br />

immer man zu der Spirituose, die von wieder<br />

anderen auch mal schlicht als Wacholderschnaps<br />

abgewertet wird, steht, richtig ist: Es gab noch nie<br />

so viele Gin-Produzenten und noch nie so viele<br />

Gin-Marken wie heute.<br />

Der Gin kam aber nicht aus dem Nichts. Breits vor<br />

gut 30 Jahren hat der legendäre Barmann Charles<br />

Schumann in seinem Standardwerk „American<br />

Bar“ den Gin nicht nur in die Reihe der großen Spirituosen<br />

gestellt. Für ihn war Gin, ein mit Wacholder,<br />

Koriander oder anderen Kräutern und Gewürzen<br />

aromatisierter neutraler hochprozentiger<br />

Alkohol, damals schon die „Spirituose Nummer<br />

eins an der Bar“. Es ist eine abenteuerliche Geschichte:<br />

Als Schumann „American Bar“ schrieb,<br />

hatte Gin mancherorts noch einen miesen Ruf.<br />

Dass er lange als „der Bad Boy unter den Spirituosen“<br />

galt, erklärte der Experte mit der Vergangenheit<br />

des Produkts. Oft sei Gin „billig hergestellter<br />

Fusel“ gewesen, den man für wenig Geld an fast<br />

jeder Ecke bekam. „Das Ganze begann mit einem<br />

holländischen Professor der Medizin“, erzählt<br />

Schumann. Franciscus de la Boe hieß der Mann,<br />

der als Erfinder des botanisch aromatisierten Alkohols<br />

gilt. Der Professor nannte seine Mischung<br />

„Essence de Genièvre“, also Wacholder-Essenz. Daraus<br />

wurde erst Geneva, dann Genever.<br />

Was für den niederländischen Professor eine Medizin<br />

war, die man vor allem Westindien-Reisenden<br />

27<br />

verabreichte, wurde für die Engländer, deren König<br />

auf das Zeug aufmerksam geworden war, zum<br />

Massengetränk. Weil diesen Genever sprachlich zu<br />

kompliziert war, kürzten sie auf Gin ab.<br />

Anfang des 18. Jahrhunderts, schreibt Schumann,<br />

wurde mieses Zeug ausgeschenkt, „das oft zum<br />

Siechtum und Tod führte“. „Gin“, erklärt der legendäre<br />

Barmann, „sollte über Arbeitslosigkeit,<br />

Armut und Hoffnungslosigkeit hinweghelfen.“<br />

Durch strengere Gesetze und bessere Destilliertechnik<br />

wurde dem Gin der schlechte Ruf etwas<br />

genommen. Es entstand das Produkt, das bis heute<br />

als „London Dry Gin“ bekannt ist.<br />

Gin in einer Qualität, wie er heute ausgeschenkt<br />

wird, gibt es allerdings erst sei gut 100 Jahren, hat<br />

Schumann recherchiert. Und dass Gin Wacholderschnaps<br />

ist, stimmt auch nicht. Denn Wacholderschnaps<br />

wird aus einer Wacholder-Maische destilliert,<br />

während bei der Gin-Herstellung einem<br />

klaren hochprozentigen Alkohol Wacholder zum<br />

Aromatisieren zugesetzt wird.<br />

„Eine Bar ohne Gin ist wie die italienische Küche<br />

ohne Pasta“, hat Charles Schumann bereits 1991<br />

festgestellt. Denn ohne Gin gäbe es die „Könige<br />

der Cocktails“ nicht: den Martini Dry, den Gin<br />

Tonic, den Schumann als Durstlöscher einstuft,<br />

und den Pink Gin, der – ganz in der Tradition des<br />

niederländischen Professors – als „die Medizin der<br />

Bar“ gilt.<br />

Text und Bild: Katharina Rolshausen<br />

GENUSS


QUEER<br />

DER QUEERLENDER<br />

TERMINE FÜR EIN BUNTES 20<strong>22</strong>*<br />

02. APR // jeweils ab 23 Uhr<br />

KARMA SUTRA<br />

Studio 30, Saarbrücken<br />

23. APR<br />

CSD<br />

Schönebeck<br />

10. Mai bis 15. Mai<br />

CSD<br />

Maspalomas, Spanien<br />

17. Mai<br />

IDAHOBIT (INTERNATIONAL DAY AGAINST<br />

HOMOPHOBIA BIPHOBIA INTERPHOBIA AND TRANSPHOBIA)<br />

21. Mai<br />

SPRINGFIELD PRIDE<br />

USA<br />

28. Mai<br />

CSD<br />

Wiesbaden<br />

29. mAi bis 50. Mai<br />

CSD<br />

Torremolinos, Spanien<br />

31. Mai<br />

DIVERSITY DAY<br />

(Vielfalt am Arbeitsplatz)<br />

01. Jun bis 30. jun<br />

NEW YORK PRIDE (GAY PRIDE)<br />

USA<br />

<strong>04</strong>. Jun // jeweils ab 23 Uhr<br />

KARMA SUTRA<br />

Studio 30, Saarbrücken<br />

<strong>04</strong>. Jun<br />

CSD<br />

Hannover<br />

<strong>04</strong>. Jun<br />

CSD<br />

Karlsruhe<br />

11. Jun bis 12. Jun<br />

CSD<br />

SaarLorLux<br />

18. Jun<br />

CSD<br />

Salzwedel<br />

* Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Ihr wisst schon warum...<br />

28<br />

QUEER


Peace and<br />

Love<br />

Clipper<br />

Messer<br />

Gifts<br />

Trendschmuck<br />

heiße Tops<br />

alle Papers<br />

Tabakwaren<br />

Ear & Nosepiercing<br />

Bongs<br />

Räucher<br />

stäbchen<br />

liebenswerte Vielfalt<br />

Aktivkohle<br />

Piercing by James<br />

Growshop<br />

sexy Kleider<br />

E-Zigaretten<br />

Ballerinas<br />

Directions<br />

Haarfarben<br />

Drinks &<br />

Liquors<br />

Crusher<br />

Shirts<br />

Fachliteratur<br />

Vaporisatoren<br />

Tips<br />

CBD<br />

Schals


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JOBS<br />

ONLINE ARBEITSLOSMELDUNG<br />

NUN MÖGLICH<br />

Seit dem 1. Januar 20<strong>22</strong> ist nun neben persönlichen<br />

Vorsprache in der zuständigen Agentur<br />

für Arbeit auch eine rechtssichere elektronische<br />

Form für die Arbeitslosmeldung möglich.<br />

Die elektronische Arbeitslosmeldung<br />

nutzt dazu den elektronischen Identitätsnachweis<br />

nach dem Personalausweisgesetz,<br />

das heißt die Nutzung der sogenannten "Online-Ausweisfunktion“<br />

des Personalausweises.<br />

Was wird hierzu benötigt?<br />

Dazu benötigt wird ein Personalausweis oder<br />

elektronischer Aufenthaltstitel mit aktivierter<br />

Online- Ausweisfunktion, Ein externes<br />

Kartenlesegerät oder ein modernes Smartphone<br />

mit Android- oder iOS- Betriebssystem,<br />

Die AusweisApp2, die Sie kostenlos unter:<br />

www.ausweisapp.bund.de heruntergeladen<br />

werden kann.<br />

Fazit:<br />

Die Onlinearbeitslosmeldung ist ein weiterer<br />

Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des<br />

Sozialverwaltungsverfahrens.<br />

ÜBER DIE AUTORIN:<br />

Maria Dimartino ist Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten<br />

Arbeitsrecht und Beschäftigtendatenschutz. Mehr unter: jurvita.de<br />

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LESELUST<br />

SONJA RÜTHER<br />

AUTORIN AUS DER LÜNEBURGER HEIDE<br />

32<br />

LESELUST


Der 9. März ist ein besonderes Datum für<br />

Sonja Rüther, Autorin aus Buchholz. 1992<br />

ging sie an diesem Tag zusammen mit ihrer<br />

besten Freundin auf ein Konzert von Tom<br />

Petty. Genau dreißig Jahre später veröffentlicht<br />

sie ihr Buch „ROCK THIS WAY“, mit dem<br />

sie ihre Leser mit ins Backstage nimmt.<br />

Was magst du an der Musik von Tom Petty?<br />

Es ist die Kombination aus wundervollen Songtexten,<br />

dem rockigen Sound und der einzigartigen<br />

Stimme, die für mich die Musik von Tom<br />

Petty so besonders macht. Als ich mit 16 die<br />

Songs von dem INTO THE GREAT WIDE OPEN<br />

Album zum ersten Mal hörte, fand ich sie ganz<br />

nett. Dann sind meine beste Freundin und ich<br />

zum Konzert gegangen, und das Live-Erlebnis<br />

ist für mich wie eine Offenbarung gewesen. Ich<br />

fühlte mich verstanden und komplett abgeholt.<br />

Seitdem begleitet mich die Musik durchs<br />

Leben – immerhin schon 30 Jahre. Ich denke,<br />

das ist die Magie von Musik, von der Tom Petty<br />

in einem Interview gesprochen hat.<br />

Und was hat das Konzert mit deiner aktuellen<br />

Veröffentlichung zu tun?<br />

Als Tom Petty 2017 gestorben ist, war das für<br />

mich und die Fans auf der ganzen Welt ein<br />

Schock. Gleichzeitig war es sehr bewegend, zu<br />

sehen, wie Fotos und Geschichten zu seinem<br />

Lebenswerk bei Instagram geteilt wurden (bis<br />

heute ebbt das nicht ab). Und dann war die<br />

Geschichte da und wollte erzählt werden. Ein<br />

Roman über Ben Paxton, der am Anfang seiner<br />

Karriere eine Fremde trifft und behauptet,<br />

mal so berühmt wie Tom Petty zu werden.<br />

Zwanzig Jahre später hat er es längst geschafft<br />

und eben jene Frau soll als Journalistin seine<br />

Jubiläumstournee begleiten und einen Artikel<br />

über ihn schreiben. In der Zwischenzeit wurden<br />

beide von einschneidenden Erlebnissen geprägt<br />

und das Wiedersehen läuft ganz anders<br />

als erhofft. Mir war es wichtig, eine authentische<br />

Geschichte über den Umgang mit Fans,<br />

den Medien und der Stille nach einem euphorischen<br />

Auftritt schreiben, um den Menschen<br />

hinter der Kunst zu zeigen.<br />

Gibt es bei Deinen Büchern öfter eine Wechselwirkung<br />

mit Musik?<br />

Ja, weil ich Musik in vielen Formen liebe. Bei<br />

„HEY JUNE“ standen Opern im Fokus. Ich mag<br />

die Vielseitigkeit von Kunst und wie sehr sie Leben<br />

zum Positiven beeinflusst. Ich denke, ich teile<br />

diese Begeisterung sehr gern. Für „ROCK THIS<br />

WAY“ habe ich sogar 19 Songtexte geschrieben.<br />

Interview: Tanja Karmann | Bild: Bianca Ewerhardy<br />

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DARK FUNERAL<br />

LANGSAM, ABER STARK<br />

PETER DOHERTY & FRÉDÉRIC LO<br />

VERSÖHNLICHES DOHERTY-ALBUM<br />

MUSIK-TIPP Sie sind seit 1993 im Geschäft, aber<br />

immer recht langsam im Komponieren neuer<br />

Songs. Zumindest ist es so zu erklären, dass in<br />

29 Jahren nur sieben Alben zustande kamen.<br />

Das neueste der schwedischen Black Metaller<br />

hört auf den Namen „We Are The Apocalypse“.<br />

Aufgenommen wurden die temporeichen Songs<br />

im Studio von Fredrik Thordendal (Meshuggah),<br />

und sie klingen - im Gegensatz zu vielen Black<br />

Metal-Releases - brutal und satt. Das ist das<br />

eine große Plus bei Dark Funeral. Ein zweites ist<br />

Frontmann Heljarmadr, der seit 2014 an Bord ist<br />

und einen fantastischen Job macht. Über Lord<br />

Ahrimans Gitarrenkünste muss man gar nicht<br />

mehr reden. Das letzte verbliebene Gründungsmitglied<br />

schüttelt sich infernalische Riffs aus<br />

dem Ärmel. Die restlichen drei Musiker stehen<br />

ihm in nichts nach, so dass es hier nicht Black<br />

Metal-typisch rumpelt, weil man unbedingt einen<br />

thrashigen Old School-Sound haben wollte;<br />

die Songs hämmern und blasen einem um die<br />

Ohren, bis es in diesen klingelt („Nosferatu“).<br />

Dark Funeral mögen vielleicht etwas zu langsam<br />

arbeiten, liefern aber wieder ganz stark ab.<br />

Dark Funeral „We Are The Apocalypse“ (Sony Music)<br />

darkfuneral.se<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Century Media<br />

36<br />

MUSIK-TIPP Dass nochmal ein Album mit Peter<br />

Doherty erscheinen würde, das der Rezensent vorstellen<br />

würde, war zwischendurch mehr als fragwürdig.<br />

Zu sehr hatte sich der Brite, der mit The<br />

Libertines bekannt wurde, bei den letzten besuchten<br />

Konzerten mit seiner Alkohol- und Drogensucht<br />

unbeliebt gemacht. Es war teils an Peinlichkeit<br />

nicht mehr zu überbieten. Jetzt heißt es mal<br />

wieder, er sei clean und hätte sein Leben im Griff.<br />

Bleibt zu hoffen, dass dem so ist und es auch so<br />

bleibt, denn „The Fantasy Life Of Poetry & Crime“<br />

gibt genug Anlass zur persönlichen Versöhnung.<br />

Es ist das Werk des Briten Doherty und des französischen<br />

Musikers Frédéric Lo (Daniel Darc, Pony<br />

Pony Run Run, Stephan Eicher); ersterer schrieb<br />

die Texte, der zweite die Musik - und das alles während<br />

des Lockdowns. Aufgenommen wurden die<br />

Songs in Cateuil in Étretat (Normandie) und im<br />

Water Music Studio in Paris. Dohertys Stimme hat<br />

immer noch eine magische Anziehungskraft; er<br />

singt diesmal auch relativ klar. Dazu schrieb sein<br />

Kollege schwelgerische Songs mit französischer<br />

und britischer Prägung.<br />

Peter Doherty & Frédéric Lo<br />

„The Fantasy Life Of Poetry & Crime“ (H‘Art)<br />

strap-originals.co.uk<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Strap Originals<br />

TIPPS


SMALL STATE<br />

COMEBACKALBUM<br />

SONIC YOUTH<br />

POSTHUME EP<br />

MUSIK-TIPP „Low Expectations“? So niedrig<br />

sind die Erwartungen an dieses Comeback bestimmt<br />

nicht. Immerhin haben sich Small State<br />

mit Midsummer Records einem gut vernetzten,<br />

altbewährten und lokal ansässigen Indielabel<br />

angeschlossen (Saarland Connection rules!),<br />

einen Verlagsvertrag bei Uncle M unterzeichnet<br />

und die vergangenen Monate ordentlich<br />

die Werbetrommel gerührt. Sogar eine eigene<br />

Skateboard-Deck-Edition für einen guten Zweck<br />

brachten sie auf den Weg. Wenn schon Comeback,<br />

dann bitte mit viel Rabatz.<br />

Nach zehn Jahren Pause meldeten sich Small<br />

State anno 2020 zurück. Ihre Comebackshow<br />

im Kleinen Klub in Saarbrücken im Januar 2020<br />

war schnell ausverkauft. Was hätte das werden<br />

können, wäre da nicht Corona gekommen. Aber<br />

nun sind sie mit neuer Musik zurück: „Low Expectations“<br />

ist elf Mal kurzweiliger Pop-Punk,<br />

und am Ende servieren sie noch einen Ska-Song<br />

namens „Don’t Pour Me Another Drink“. Ja, Max,<br />

Carsten, Sascha und Andi sind wirklich „Young<br />

At Heart“ geblieben.<br />

Small State „Low Expectations“ (Cargo Records)<br />

smallstate.de<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Midsummer Records<br />

37<br />

MUSIK-TIPP 11 Jahre nach ihrer Auflösung erschienen<br />

von Sonic Youth just fünf rare Aufnahmen<br />

aus den Jahren 2000, 2008 und 2010.<br />

So traurig und bitter das Aus der New Yorker<br />

Noise/Alternative Rock-Avantgardisten nach<br />

wie vor ist, diese EP ist ein super Trostpflaster.<br />

„In/Out/In“ wurde von Carl Saff im vergangenen<br />

Jahr gemastert und beinhaltet drei<br />

bisher unveröffentlichte Aufnahmen: das leise<br />

mäandernde „Basement Contender“ und das<br />

vor Energie überquillende „Machine“ aus dem<br />

Jahr 2008 sowie das sphärisch-noisige Ambient-<br />

Stück „Social Static“ (2000). Der Postrock-Geniestreich<br />

„In & Out“ (2010) und das sich langsam<br />

aufbäumende, immer wilder werdende<br />

„Out & In“ (2000) waren bis dato nur auf der<br />

2011er Compilation „Not The Spaces You Know,<br />

But Between Them“ zu finden. Mensch, es ist so<br />

schade, dass Sonic Youth nicht mehr da sind.<br />

Was hätten sie einem in den vergangenen elf<br />

Jahren wohl noch für tolle Songs durch den Gehörgang<br />

mitten ins Hirn getrieben, dass einem<br />

alle Synapsen durchglühen...? Seufz.<br />

Sonic Youth „In/Out/In“ (Bertus)<br />

sonicyouth.com<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Three Lobed Recordings<br />

TIPPS


OYSTERBAND<br />

BRITISCHE FOLKROCK-IKONEN<br />

CLAUDIA FINK<br />

SELBSTFINDUNG AUF DEUTSCH<br />

MUSIK-TIPP Zweifelsohne gilt die Oysterband<br />

als eine der erfolgreichsten Folkrock-Bands<br />

Großbritanniens der letzten 40 Jahre. Im Laufe<br />

ihrer umfangreichen Diskografie (das Debütalbum<br />

„Step Outside“ erschien 1986) traten<br />

unterschiedliche Einflüsse in den Vordergrund,<br />

während die traditionellen Folk-Wurzeln aber<br />

nie verschwanden. Drei der ursprünglichen<br />

Gründungsmitglieder, John Jones, Alan Prosser<br />

und Ian Telfer gehören bis heute zur Bandbesetzung.<br />

Geblieben ist auch die inhaltliche Bedeutung,<br />

die Sänger John und seine Kollegen in<br />

ihren Texten transportieren. Die kritische Auseinandersetzung<br />

mit Politik und Gesellschaft<br />

spiegelt sich auch in den 10 aktuellen Titeln<br />

zwischen „Born Under The Same Sun“ und „The<br />

Time Is Now“ wider. Daneben gibt es weitere<br />

Anspieltipps Marke „The Corner Of The Room“.<br />

23 Alben hat die Band bisher veröffentlicht und<br />

auch „Read The Sky“ lässt in punkto Kreativität<br />

keine Wünsche offen. Packende Musik für anspruchsvolle<br />

Konsumenten.<br />

Oysterband „Read The Sky”<br />

(Westpark Music/Indigo)<br />

oysterband.co.uk<br />

Text: Frank Keil | Bild: Westpark Music<br />

38<br />

MUSIK-TIPP Claudia Fink ist Songwriterin, Sängerin<br />

und Musikerin mit Wahlheimat Berlin.<br />

Unter dem Pseudonym Lucid veröffentlichte<br />

sie in ihrer alten Heimat Frankfurt/Main bereits<br />

vier englischsprachige Alben. Mit „Über Wasser“<br />

präsentiert sie aktuell ihr erstes Album ausschließlich<br />

mit deutschen Texten. Teils zuhause<br />

aufgenommen, vermitteln die Songs wie „Pommes<br />

Essen Am Schlachtensee“, „Der Lack Ist<br />

Ab“ oder „Bus Nach Berlin“ unmittelbare Nähe<br />

und intime Direktheit. Ermutigt durch den Austausch<br />

mit KollegInnen (u.a. Niels Frevert, Dota<br />

Kehr) und Musik-Produktionen für deutsche<br />

TV-Sender gelang ihr die Fokussierung auf die<br />

deutsche Sprache nahezu problemlos. Produziert<br />

von Benjamin Kreisel, der auch Gäste wie<br />

Jeanette Hubert und Miguel Lagos Miranda zu<br />

den Aufnahmen brachte, entstand dort der Mix<br />

aus luftigen Arrangements, einer berührenden<br />

Stimme und bedeutungsvoller Lyrik. Aus hoffnungsvoller<br />

Perspektive dokumentiert „Über<br />

Wasser“ den Reifeprozess einer bemerkenswerten<br />

Künstlerin.<br />

Claudia Fink “Über Wasser”<br />

(Waterfall Records/Broken Silence)<br />

lucid-music.de<br />

Text: Frank Keil | Bild: Waterfall Records<br />

TIPPS


ÄL JAWALA<br />

VON DER STRASSE AUF DIE BÜHNE<br />

BLECHREIZ<br />

BERLINER SKA-MATADORE<br />

MUSIK-TIPP Hinter Äl Jawala verbirgt sich ein<br />

Freiburger Quintett, dessen Musikstil sich zwischen<br />

Balkan-Soul, Afro Dance-Beats und Modern<br />

Klezmer bewegt. Die Band um Sängerin/<br />

Altsaxofonistin Steffi Schimmer wurde bereits<br />

im Jahr 2000 gegründet und weist eine beachtliche<br />

Diskografie auf. Jahrelang waren sie zudem<br />

als StraßenmusikerInnen weltweit unterwegs.<br />

Mit „I Way To Äl“ fügt man dieser jetzt<br />

eine neue LP/CD hinzu die mit ihren 17 Titeln<br />

auf eine beachtliche Spielzeit von rund 77min<br />

kommt. Es ist sozusagen ihr um zwei Jahre<br />

verspätetes Jubiläumsalbum, bestehend aus<br />

drei neuen Stücken, bisher unveröffentlichten<br />

Versionen sowie bekannten Publikumslieblingen/Klassikern<br />

aus der langen Bandgeschichte<br />

der Balkan Big Beats-Band. Einen besonderen<br />

Stellenwert von Titel wie „Lost In Manele“ oder<br />

„Voodoo Rag“ bekam das Mastering durch Vincente<br />

Celi, der dem Material einen gewaltig<br />

neuen Schub verlieh. Insgesamt vermittelt das<br />

Album mit seiner Musik ein positives Lebensgefühl<br />

und wohltuende Stimmungen.<br />

Äl Jawala “I Way To Äl”<br />

(Jawa Records/Soulfire Artists)<br />

jawala.de<br />

Text: Frank Keil | Bild: Jawa Records<br />

39<br />

MUSIK-TIPP 1983 im Süden von West-Berlin gegründet,<br />

eroberte sich die Formation im Laufe<br />

der Jahre eine herausragende Stellung als Berliner<br />

Live-Band, sowie als eine der wichtigsten<br />

Vertreter der Deutschen Ska-Szene. Nach einer<br />

Pause zwischen 1996 bis 2008 kehrte das Oktett<br />

zurück und ist bis heute aktiv. Das vorliegende<br />

Album „Flight Of The Bumble Bee“ lässt gewissermaßen<br />

die Geschichte der Band Revue passieren.<br />

Neben ganz neu aufgenommenen Hits<br />

wie „Bumble Bee“ feat. Memoria Insuficiente<br />

Ska aus Bogota/Kolumbien oder der legendären<br />

Arbeiter-Hymne „Which Side Are You On?”<br />

sind weitere markante Blechreiz-Songs, zwei<br />

Live-Versionen und ein Remix auf der Produktion<br />

zu hören. Die Band setzte im Laufe ihrer<br />

Karriere fast ausschließlich auf selbst komponierte,<br />

getextete und arrangierte Songs. Diverse<br />

Umbesetzungen ließen den Stil über die<br />

Jahre variieren und nie langweilig werden. Und<br />

ab <strong>April</strong> ist die band, bekannt für ihre energetische<br />

Live-Performance, wieder auf deutschen<br />

Bühnen zu erleben.<br />

Erscheint am 08. Apr<br />

Blechreiz “Flight Of The Bumble Bee”<br />

facebook.com/blechreiz<br />

Text: Frank Keil | Bild: Pork Pie Records<br />

TIPPS


THE ADAM PROJECT<br />

TAUSENDSASSA RYAN REYNOLDS<br />

VIGIL<br />

SECHSTEILIGE BBC-KRIMISERIE<br />

FILM-TIPP Regisseur Shawn Levy („Stranger<br />

Things“, „Free Guy“) schickt Ryan Reynolds in<br />

„The Adam Project“ in der Rolle des Adam Reed<br />

auf Zeitreise. Der will in der Vergangenheit seine<br />

bei einer Zeitreise verschwundene Frau (Zoe Saldaña)<br />

finden, landet aber statt in 2018 im Jahr<br />

20<strong>22</strong> und trifft auf sein zwölfjähriges Ich (Walker<br />

Scobell) und seine Mutter (Jennifer Garner).<br />

Letztlich muss er nicht nur seine Frau finden,<br />

sondern auch die Entdeckung der Zeitreise<br />

durch seinen Vater (Mark Ruffalo) torpedieren,<br />

um gewisse Geschehnisse in seiner Zeit, dem<br />

Jahr 2050, zu verhindern. Natürlich wird man sofort<br />

wieder mit der offensichtlichsten Frage zum<br />

Zeitreiseparadoxon konfrontiert: Welche Auswirkungen<br />

hat eine Veränderung der eigenen<br />

Vergangenheit auf einen selbst? Drumherum<br />

hat Levy viel Action und Wortwitz gepackt, weshalb<br />

„The Adam Project“ locker mit den genialen<br />

„Guardians Of The Galaxy“-Filmen konkurrieren<br />

kann. Wo dort Chris Pratt brilliert, ist es hier Tausendsassa<br />

Reynolds, der Filme am Fließband zu<br />

produzieren scheint, ohne dass deren Qualität<br />

abfällt. Wobei fairerweise gesagt werden muss,<br />

dass Reynolds meist ähnliche Rollen spielt.<br />

„The Adam Project“ (Netflix)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: Netflix<br />

40<br />

SERIEN-TIPP Detective Chief Inspector Amy Silva<br />

(Suranne Jones aus „Scott & Bailey“) wird auf ein<br />

nuklearbetriebenes U-Boot geflogen, um den<br />

Todesfall eines Besatzungsmitglieds zu untersuchen.<br />

Pikant ist hierbei, dass kurz zuvor auf offener<br />

See ein schottisches Fischerboot verschwand<br />

und der Standpunkt des besagten U-Boots stets<br />

geheim bleiben muss, weil es zum Zwecke der<br />

nuklearen Abschreckung unterwegs ist. Silva<br />

muss sich, abgeschnitten von der Außenwelt, in<br />

der hierarchischen Männerwelt behaupten, während<br />

an Land ihre Ex-Freundin, Detective Sergeant<br />

Kirsten Longacre (Rose Leslie aus „Game<br />

Of Thrones“), ermittelt und ihrer Ex ab und an<br />

per Funk verschlüsselte Infos zukommen lassen<br />

kann. Die Serie, die verschiedene reale Ereignisse<br />

in ihrer Story vereint, gehört zur obersten Liga.<br />

Schauspielerisch stimmt alles; für Spannung und<br />

Wendungen wurde auch gesorgt. Okay, am Ende<br />

fragt man sich, wie - Achtung: Spoiler - Lieutenant<br />

Commander Mark Prentice (Adam James)<br />

Silva doch noch findet, aber das ist geschenkt.<br />

Ebenso die vorurteilshafte Darstellung der bösen<br />

Russen, die vor (!) dem Einmarsch dieser in<br />

der Ukraine viele für überzogen erachtet hätten.<br />

„Vigil: Staffel 1“ (edel:motion)<br />

Text: Kai Florian Becker | Bild: itv Studios<br />

TIPPS


SONJA RÜTHER<br />

ROCK THIS WAY<br />

NILS WESTERBOER<br />

ATHOS 2643<br />

BUCH-TIPP Nicht nur Sonja Rüther ist Fan von<br />

Tom Petty, nein, auch Ben Paxton, Protagonist<br />

ihres aktuellen Romans steht auf die rockige<br />

Musik. Irgendwann will er so berühmt sein wie<br />

sein Vorbild, nimmt er sich vor und brüstet sich<br />

damit auch vor der angehenden Journalistin<br />

Isabel. Was zunächst wie gnadenlose Selbstüberschätzung<br />

wirkt, wird bald Wirklichkeit:<br />

Zwanzig Jahre später hat Ben es tatsächlich<br />

geschafft und tourt als berühmter Rockstar<br />

durch die Lande. Und ausgerechnet Isabel<br />

soll seine Jubiläumstour begleiten. Doch auch<br />

wenn ihre erste Begegnung beide nachhaltig<br />

beeindruckt hatte, verläuft das Wiedersehen<br />

anders als erwartet. Schaffen Ben und Isabel<br />

es, professionell miteinander umzugehen?<br />

„Rock this way“ ist so etwas wie ein Herzensprojekt<br />

der Autorin aus der Lüneburger Heide,<br />

für die ein Leben ohne Musik undenkbar ist. Die<br />

Hommage an die Magie der Musik entstand in<br />

durchschriebenen Nächten. Auf der Homepage<br />

der Autorin www.briefgestoeber.de gibt es den<br />

Roman auch als exklusives Hardcover mit umfangreichem<br />

Merchandising.<br />

Briefgestöber, 360 Seiten, broschiert<br />

ISBN: 978 3981 5574 97<br />

Text: Tanja Karmann | Cover: Sonja Rüther / Anke Koopmann<br />

41<br />

BUCH-TIPP Nils Westerboer sagt von sich selbst,<br />

dass er als Kind zwei Berufswünsche hatte: Raketenanzünder<br />

bei der NASA und Monsterfilmregisseur.<br />

In gewissem Sinne hat er sich mit seinem<br />

Debütroman beide Wünsche erfüllt – denn „Athos<br />

2643“ spielt nicht nur in der Zukunft, sondern versteht<br />

auch, den Lesenden mit geschickten „Kameraschwenks“<br />

ins Geschehen zu ziehen. Auf innovative<br />

Weise verknüpft der studierte Germanist und<br />

Theologe in seinem Roman wissenschaftliche mit<br />

religiösen Themen: Auf Athos, einem Mond des<br />

Planeten Neptun, hat sich eine christlich-orthodoxen<br />

Sekte zurückgezogen. Ihr Lebensraum wird<br />

von einer künstlichen Intelligenz, die MARFA, gesteuert.<br />

Als einer der Mönche bei einem Unglück<br />

ums Leben kommt, reist Inquisitor Rüd Kartheiser<br />

nach Athos, um das System einer Überprüfung zu<br />

unterziehen. An seiner Seite ist die schöne und<br />

intelligente Zack – ein Hologramm, das Rüd bedingungslos<br />

gehorcht. Zusammen ermitteln sie in<br />

dem Fall und müssen erkennen, dass die MARFA<br />

ein altes, dunkles Geheimnis verbirgt. Bald schon<br />

geht es für Rüd ums nackte Überleben – für das er<br />

Zack freigeben muss<br />

Hobbit Presse, 423 Seiten, broschiert<br />

ISBN: 978 3608 9849 41<br />

Text: Tanja Karmann | Cover: Verlag<br />

TIPPS


TAMARA LEONHARD<br />

MEMORIES OF YOUR SMILE<br />

ECKART SACKMANN<br />

VINYL! DIE COMIC-COVER<br />

BUCH-TIPP Jessica Preston hat ihr Leben als Professorin<br />

an der Uni Berlin fest im Griff. Zumindest<br />

bis ihr neuer Assistent den Alltag der attraktiven<br />

Britin gewaltig durcheinanderwirbelt. Der charmante<br />

Weltenbummler Tim träumt eigentlich<br />

vom großen Durchbruch als Sänger und Songwriter.<br />

Aber mit Jessica als Chefin wird selbst ein<br />

Bürojob plötzlich reizvoll. Aus einem anfänglichen<br />

Flirt entflammen allen Unterschieden und<br />

Zweifeln zum Trotz bald tiefe Gefühle, denen<br />

sich Tim und Jessica nicht länger entziehen können.<br />

Doch mit ihrer Liebe stoßen sie nicht überall<br />

auf Verständnis. Als Existenzen auf dem Spiel<br />

stehen, fällt eine folgenschwere Entscheidung ...<br />

„Memories of your smile“ erschien bereits 2018,<br />

nun hat die Vorsitzende des Selfpublisherverbandes<br />

ihr Herzensbuch in ein neues Gewand<br />

gekleidet. Neben dem aufpolierten Cover wurde<br />

der Text intensiv überarbeitet und um mehrere<br />

Szenen erweitert. Dieses Ereignis feierte die Autorin<br />

mit einer Konzertlesung am 24. März in<br />

Riegelsberg, wo sie nicht nur aus ihrem Buch las,<br />

sondern auch eigene und gecoverte Songs zum<br />

Besten gab.<br />

independently published,<br />

ca. 324 Seiten, Taschenbuch<br />

Text: Tanja Karmann | Cover: Tamara Leonhard / Michael Troy<br />

42<br />

BUCH-TIPP Der 1951 in Hannover geborene Eckart<br />

Sackmann ist zweifelsohne ein Multitalent: Comic-<br />

Verleger, Literaturhistoriker, Autor, Übersetzer<br />

und Ausstellungsmacher. Über die Sammler-Szene<br />

hinaus ist er unter anderem durch die Buch-Veröffentlichungen<br />

„Mecki – Maskottchen und Mythos“<br />

sowie „Kombiniere…“ (über den Detektiv Nick<br />

Knatterton) bekannt geworden. Mit „Vinyl! Die<br />

Comic-Cover“ hat Sackmann jetzt zwei Leidenschaften<br />

in einem Buch vereint. Im großformatigen<br />

Hardcover werden rund 350 farbige Plattencover<br />

und ihre Geschichte präsentiert. Besonders in den<br />

1980er Jahren, wo die LP-Verkäufe ihren Höhepunkt<br />

hatten, war die Welt der schwarzen Scheiben eng<br />

mit der Comic-Kultur verknüpft. Cover dieser Art<br />

von Crumb, Moebius oder Seyfried zu Platten von<br />

den Byrds, Jimi Hendrix oder Guns n´ Roses hatte<br />

wohl jede/jeder Musikbegeisterte schon einmal in<br />

der Hand. Auch viele deutsche Bands und Künstler<br />

wie u.a. Normahl, Udo Lindenberg und die Ärzte<br />

zeigten sich an dieser Kunst-Kombination interessiert.<br />

Das Buch dient auch als Katalog zur Ausstellung<br />

in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, die<br />

dort noch bis zum 8. Mai 20<strong>22</strong> zu sehen ist.<br />

112 Seiten, Hardcover, 29,- Euro<br />

ISBN: 978 3894 7432 15<br />

Text: Frank Keil | Bild: comicplus +<br />

TIPPS


MADELINE JUNO<br />

TICKETS & INFOS: ALM-OPEN-AIR.DE


Kultur<br />

kalender<br />

UNTERSTÜTZT VON


RETROBÖRSE SAAR<br />

Fünf Jahre Jubiläum mit Superhero & Comic-Special<br />

Spiderman, Firestar und Batman gegen Dr.<br />

Doom? Auf der 8. Retrobörse Saar ist alles<br />

möglich! Das Superhero-Special zeigt sich aber<br />

nicht nur an den zahlreichen Darsteller:innen<br />

und Cosplayer:innen, dazu gibt es Vorführungen,<br />

Mitmachaktionen sowie einen neuen Comic-Photo-Corner<br />

zum Thema!<br />

Zum Jubiläum hält das Retrobörse Saar Team<br />

noch mehr bereit: So können sich Besucher:innen<br />

bereits am Einlass auf eine kostenlose<br />

Überraschung und später auf ein großartiges<br />

Gewinnspiel freuen. Neben den ganzen Neuheiten<br />

wird es auf über 2000qm natürlich auch<br />

jede Menge Verkaufsstände und die “RetroSaar<br />

Originals” wie die große Tombola, die Retro Gaming<br />

Lounge und Videospiel-Turniere geben.<br />

HERMANN NEUBERGER HALLE, VÖLKLINGEN<br />

SAMSTAG, 16. APR // AB 11.00<br />

RETROSAAR.DE<br />

Text: Redaktion | Bild: Viktor Flumé<br />

45<br />

TERMINE


JOE BONASMASSA<br />

Deutschland Tour 20<strong>22</strong><br />

Die Gitarrenlegende Joe Bonamassa veröffentlicht<br />

sein neues Studioalbums ‘Time Clocks’ am<br />

29. Oktober 2021. Das Album, das in New York<br />

City aufgenommen wurde, führt Bonamassa<br />

zurück zu seinen Wurzeln und zeigt ihn auf<br />

einem neuen Höhepunkt mit seinem unvergleichlichen<br />

Blues Rock-Können. Bekannt als<br />

der Mann im Anzug, von vielen als der ultimative<br />

Gitarrenheld geliebt und von Kritikern<br />

als "der größte Bluesgitarrist der Welt" (Guitar<br />

World) bezeichnet, hat das musikalische Mastermind<br />

eine weitere Ebene neuer Kunstfertigkeit<br />

gefunden, die er mit seinen Fans teilen<br />

kann. Bereits im Juli gab es mit dem Song<br />

‚Notches‘ einen Vorgeschmack auf das neue<br />

Album. Nun folgt mit ‚The Heart That Never<br />

Waits‘ ein weiterer Song, der das Zeug zum<br />

Klassiker hat.<br />

PAT METHENY<br />

Der Jazz Maestro<br />

Pat Metheny lebt den Geist des Jazz wie niemand<br />

sonst zurzeit: Der Weltstar der Jazzgitarre<br />

ist von schier unermüdlicher Neugier und<br />

einem Innovationsgeist getrieben, der geradezu<br />

sinnbildlich für diese Musikform steht. Im<br />

Lauf seiner Karriere hat er sowohl als Instrumentalist<br />

wie Komponist kontinuierlich neue<br />

Territorien für sein Instrument erschlossen. In<br />

seinem Spiel verbinden sich Progressive Jazz<br />

und Elemente von Latin-Jazz und Fusion zu<br />

immer neuen musikalischen Formen und neben<br />

seiner eigenen Pat Metheny Group auch<br />

immer neuen Formationen: Ob Solo, im Duo<br />

oder mit einem seiner zahllosen Nebenprojekte<br />

ist sein Output inzwischen auf über 50 veröffentlichten<br />

Alben dokumentiert, von denen<br />

drei bereits mit Gold prämiert sind.<br />

SAARLANDHALLE SAARBRÜCKEN<br />

MITTWOCH, 27. APR<br />

JBONAMASSA.COM<br />

Text: Redaktion | Bild: Kit Wood<br />

NEUE GEBLÄSEHALLE, NEUNKIRCHEN<br />

FREITAG, 20. MAI // AB 20.00<br />

PATMETHENY.COM<br />

Text: Redaktion | Bild: John Peden<br />

NOCH MEHR KULTUR FINDEST DU AUF <strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />

46<br />

TERMINE


TICKETS & INFOS:<br />

TROPICAL-MOUNTAIN.DE


ECHTERLIVE FESTIVAL<br />

Pol Belardi, Pino Palldino & Blake<br />

Mills, Richard Bona & Alfredo<br />

Rodriguez<br />

Eine außergewöhnliche Jazznacht beim Echterlive<br />

Festival: Drei ganz unterschiedliche Konzerte<br />

an einem Abend versprechen nicht nur<br />

Jazzliebhabern ein besonderes Erlebnis! Der luxemburgische<br />

Multiinstrumentalist Pol Belardi<br />

tritt solo auf, die Grammy-nominierten Künstler<br />

Richard Bona & Alfredo Rodriguez bringen<br />

afro-kubanische Klänge nach Echternach und<br />

Pino Palladino & Blake Mills präsentieren ihr<br />

gemeinsames Debütalbum "Notes with Attachement".<br />

ABBEY ECHTERNACH, LUXEMBURG<br />

SONNTAG, 17. JULI // AB 19.30<br />

TRIFOLION.LU<br />

Text: Redaktion | Bild: Mike Piscitelli<br />

RAUCH&GLUT<br />

BBQ Lifestyle Messe<br />

Auf der Rauch&Glut BBQ Messe finden Grill-Begeisterte<br />

bei rund 60 Ausstellern ein umfangreiches<br />

Angebot und zahlreiche Inspirationen rund<br />

um das Thema Grillen und Barbecue sowie ausgewählte<br />

Design-Manufakturen und Schreinereien.<br />

Auch ein vielseitiges Rahmenprogramm mit<br />

Shows, Wettbewerben und Workshops wird wieder<br />

geboten.<br />

Der Fokus der Rauch&Glut liegt auf regionalen<br />

Händlern und Metzgereien sowie auf einer großen<br />

Markenvielfalt bei den ausgestellten Grillgeräten<br />

und beim Zubehör. An insgesamt drei Veranstaltungstagen<br />

können Grillgeräte wie Gas-, Elektro-,<br />

Holzkohle- und Pelletgrills, Smoker und das passende<br />

Equipment entdeckt werden.<br />

MESSE FREIBURG<br />

FREITAG, 29. APR BIS SONNTAG, 01. MAI<br />

RAUCHGLUT-FREIBURG.DE<br />

Text: Redaktion | Bild: Felix Groteloh<br />

GLADIATOR<br />

AM ROLLATOR<br />

Infos und Termine der saarländischen<br />

Kabarettistin unter www.oma-frieda.com


STADTTEIL<br />

TOURNEE<br />

Jetzt erhältlich<br />

an der Kulturinfo am<br />

St. Johanner Markt<br />

und in den Kulturund<br />

Lesetreffs<br />

VERANSTALTUNGEN IN BREBACH, BURBACH,<br />

DUDWEILER, MALSTATT, ST. ARNUAL<br />

APRIL – SEPTEMBER 20<strong>22</strong><br />

www.saarbruecken.de/kultur


JUJU<br />

BEREIT FÜR DIE GROSSE HALLE<br />

KAFFKIEZ<br />

HABEN BOCK<br />

Unangepasst, meinungsstark und eigen – so<br />

klingen die Tracks der Rapperin Juju. Ob mal asozial<br />

und aggressiv wie im Song „Live Bitch“ oder<br />

melancholisch-nachdenklich wie in „Vermissen“<br />

(mit Henning May von AnnenMayKantereit), sie<br />

legt weiterhin den Fokus auf Rap und weiß damit<br />

zu überzeugen: Keine Frage: Sie zählt aktuell<br />

zu den besten deutschen Rapperinnen.<br />

Die 1992 in Berlin unter dem Namen Judith<br />

Wessendorf geborene Künstlerin gründete 2014<br />

mit der Rapperin Nura das Duo SXTN. Fortan<br />

provozierte das HipHop-Duo mit seinen Texten<br />

und spielte sich den Arsch ab und gastierte u.a.<br />

auch auf dem Rocco Del Schlacko-Festival. Im<br />

Frühjahr 2019 kam es jedoch zum Bruch, woraufhin<br />

Juju kurzerhand solo weitermachte und<br />

bereits im Juni ihr Solodebüt „Bling Bling“ veröffentlichte.<br />

Mit dem landete sie prompt auf<br />

Platz drei der Deutschen Albumcharts.<br />

Eigentlich sollte Juju schon längst in Saarbrücken<br />

gespielt haben. Doch aus den bekannten<br />

Gründen musste auch ihr Konzert mehrmals<br />

verschoben werden. Nun kommt sie endlich im<br />

Mai 20<strong>22</strong> und wird beweisen, dass sie auch alleine<br />

eine große Halle rocken kann.<br />

Obwohl der Newcomer Act aus dem Kaff erst<br />

seit 2020 besteht, konnten sich die Jungs<br />

aus dem Süden der Republik trotz Pandemie<br />

innerhalb kurzer Zeit eine treue Fanbase, sowohl<br />

online als auch offline, aufbauen. Mehr<br />

als 6 Millionen Plays auf Spotify, 300.000 monatliche<br />

Hörer*innen und eine rasant ausverkaufte<br />

erste Headliner-Tour machen klar: Die<br />

Jungs haben Bock und sie haben noch richtig<br />

viel vor!<br />

Wer Kaffkiez bereits live erleben konnte weiß,<br />

was zu erwarten ist: Ein musikalischer Rausch<br />

mit treibenden Rhythmen, verschwitzt tanzende<br />

Mengen voll ungebändigter Energie<br />

und eine Band deren Freude an Livemusik<br />

unmittelbar zu spüren ist. Ganz getreu dem<br />

Motto ihrer neuen Single „Alles Geht Vorbei“<br />

machen Kaffkiez bereits jetzt Bock auf das<br />

Öffnen der Clubs und hoffentlich viele denkwürdige<br />

Liveevents. Der Titel und die Message<br />

der Band könnten nicht zeitgemäßer sein: „Alles<br />

geht vorbei, es geht vorbei, du wirst schon<br />

sehen“. Ein kleiner Funken Zuversicht erblüht<br />

zwischen stampfenden Kaffkiez-Beats.<br />

Saarbrücken, E-Werk<br />

Donnerstag, 19. Mai // ab 18.00<br />

fb.com/jujuvierundvierzig<br />

Saarbrücken, Kleiner Klub<br />

Dienstag, 08. Nov // ab 19.00<br />

kaffkiez.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Christian Hasselbusch, Dominik Drossar<br />

52<br />

4 PLUS 1 // ANZEIGE


4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />

A L L E U P D A T E S Z U V E R L E G U N G E N I M Z U S A M M E N H A N G<br />

M I T C O V I D - 19 F I N D E T I H R U N T E R 4 P L U S 1 - KO N Z E R T E . D E<br />

CLUESO<br />

28.10.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />

102 BOYZ<br />

03.11.<strong>22</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />

HOCHVERLEGT<br />

JUJU<br />

19.05.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />

SDP<br />

21.05.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />

VAN HOLZEN<br />

10.06.<strong>22</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />

WE WERE PROMISED<br />

JETPACKS<br />

27.07.<strong>22</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />

KWAM.E<br />

06.11.<strong>22</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />

KAFFKIEZ<br />

08.11.<strong>22</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />

AUSVERKAUFT<br />

tickets an allen bekannten vorverkaufsstellen und bei tickets am markt<br />

(St. Johanner Markt 37 | 66111 Saarbrücken | ticketsammarkt.de | 0681 68664231)


SISTERS OF MERCY<br />

IM SECHSTEN ANLAUF<br />

FRANK TURNER &<br />

THE SLEEPING SOULS<br />

IN UK GEKRÖNT<br />

Andrew Eldritch, Mastermind der The Sisters Of<br />

Mercy, zieht es ein weiteres Mal auf deutsche<br />

Bühnen: Nachdem die letzte Tour im Oktober<br />

komplett ausverkauft war, werden die nicht<br />

weniger als legendären The Sisters Of Mercy<br />

fünf weitere Konzerte spielen, um noch einmal<br />

Hits wie „Under The Gun“, „Walk Away“, „Doctor<br />

Jeep“ und natürlich „Temple Of Love“ zu zelebrieren.<br />

Obwohl Eldritch seit den späten Neunzigern<br />

kein neues Material mehr veröffentlicht<br />

hat, klingt der Post-Punk-Sound der Band aus<br />

Leeds immer noch zeitlos frisch. Und die Hoffnung<br />

(auf neue Songs) stirbt bekanntlich zuletzt,<br />

dafür sorgt Eldritch alle paar Jahre wieder<br />

selbst: Erst 2016 sagte er, wenn Trump Präsident<br />

werden würde, könnte er sicherlich nicht ruhig<br />

bleiben. Bis dahin wärmen – oder kühlen – wir<br />

unser Herz einfach noch an jenen Liedern, die<br />

uns seit Jahrzehnten Trost spenden. Im sechsten<br />

Anlauf sollte es auch endlich klappen, denn<br />

ursprünglich sollte diese Show mit Support von<br />

Hugs Of The Sky am 08.09.2020 stattfinden,<br />

wurde aber dann fünf Mal neu angesetzt. Alle<br />

guten Dinge sind sechs!<br />

Vor wenigen Wochen hat der britische Folk-<br />

Punker Frank Turner sein neuntes Studioalbum<br />

veröffentlicht. Betitelt wurde das mit<br />

„FTHC“, was für Frank Turner Hard Core steht.<br />

Aufgenommen hat er es in den Abbey Recording<br />

Studios in der Nähe von Oxford; Rich<br />

Costey (Foo Fighters, Muse, Biffy Clyro) übernahm<br />

die Produktion und das Mixing. Mit seinen<br />

vier vorherigen Alben schaffte Turner es<br />

auf Anhieb in die Top 3 der UK-Charts. Diesmal<br />

reichte es sogar zur Krönung: „FTHC“ landete<br />

auf der Insel auf Platz eins; hierzulande war es<br />

der respektable neunte Platz, also sein zweiter<br />

Top-Ten Erfolg in Deutschland nach „Positive<br />

Songs For Negative People“ (2015).<br />

Jetzt zieht es Turner endlich wieder auf die<br />

Bühne. Dorthin, wo er seit Corona nicht mehr<br />

stehen konnte, aber so gerne ist. Es dürften<br />

global nur wenige Musiker dermaßen in den<br />

letzten Monaten gelitten haben wie der ebenso<br />

nah- wie fühlbare Punk-Troubadour der<br />

Postmoderne. Es gibt nämlich sehr wenige,<br />

die mit einem solchen Engagement und Drang<br />

fast pausenlos jede Konzertbühne bespielen,<br />

auf der sich eine Gitarre und ein Mikro einstöpseln<br />

lassen.<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Donnerstag, 14. Apr // ab 18.00<br />

the-sisters-of-mercy.com<br />

Garage, Saarbrücken<br />

Samstag, 23. Apr // ab 18.00<br />

frank-turner.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Lara Aimée, Ben Morse<br />

54<br />

GARAGE SAARBRÜCKEN // ANZEIGE


LAST DAYS OF APRIL<br />

SCHWEDISCHE INDIE-ROCKER<br />

GAEREA<br />

„RAIDING EUROPE” SPRING TOUR 20<strong>22</strong><br />

Seit Mitte der 90er Jahre produziert die Stockholmer<br />

Band ihre schillernden Alben, voll mit<br />

eingängigen Melodielinien, die ihrem Lead-Sänger<br />

und Gitarristen Karl Larsson den Ruf eines<br />

herausragenden Songwriters beschert haben.<br />

Mit „Even The Good Days Are Bad" brachten<br />

Last Days Of <strong>April</strong> 2021 den Nachfolger des<br />

2015 erschienenen „Sea Of Clouds" raus und<br />

damit ihr bereits zehntes Album. Die neuen<br />

Songs zeigen Larsson auf dem Höhepunkt seines<br />

Schaffens, wie auch die gesamte Band ein<br />

neues Level in punkto Energie, Aufrichtigkeit<br />

und Brillanz erreicht.<br />

Special Guest ist der Saarbrücker Singer/Songwriter<br />

Citizen Tim, der bereits zwei Alben über<br />

Midsummer Records veröffentlicht hat und bei<br />

weit über 100 Shows in ganz Deutschland u. a.<br />

mit Joey Cape, Matze Rossi und East Cameron<br />

Folkcore die Bühne geteilt hat.<br />

Gaerea ist ein Black Metal Quintett aus Portugal.<br />

Anfang 2016 gegründet, veröffentlichte<br />

die Band ihre erste selbstbetitelte EP am 11.<br />

November 2016. Die EP sammelte weltweit viel<br />

Lob und mit „Unsettling Whispers" folgte 2018<br />

schließlich der erste Longplayer. Damit schlugen<br />

Gaerea bereits auf diversen angesagten<br />

Szene-Festivals in ganz Europa auf und tourten<br />

u. a. erfolgreich durch China. Mit ihrem aktuellen<br />

Album „Limbo" (Season of Mist) geht<br />

die Reise nun beeindruckend weiter und neben<br />

einer gemeinsamen Tour mit Harakiri for The<br />

Sky und Schammasch im Frühjahr 20<strong>22</strong>, stehen<br />

für das nächste Jahr bereits diverse Headline-<br />

Clubshows auf dem Programm sowie das Hellfest<br />

in Frankreich.<br />

Als Support sind die saarländische Post-Metal/<br />

Post-Rock-Band Colors Of Sleep mit dabei.<br />

Stummsche Reithalle, Neunkirchen<br />

Donnerstag, 21. Apr // 20.00<br />

tapeterecords.de/artists/last-days-of-april<br />

Text: Redaktion | Bilder: Märta Spång, Catarina Rocha<br />

56<br />

Stummsche Reithalle, Neunkirchen<br />

Samstag, 30. Apr // 20.00<br />

gaerea.com<br />

NK KULTUR // ANZEIGE<br />

Al


Neunkircher Verkehrs GmbH<br />

Aktuelle Infos<br />

immer unter:<br />

www.nk-kultur.de<br />

STUMMSCHE REITHALLE<br />

LAST DAYS OF APRIL<br />

21.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />

+<br />

CITIZEN<br />

TIM<br />

GAEREA<br />

30.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />

+<br />

COLORS<br />

OF<br />

SLEEP<br />

LONELY SPRING<br />

13.05.20<strong>22</strong><br />

BROTHER DEGE & THE BROTHERHOOD<br />

17.05.20<strong>22</strong><br />

NEW PAGANS<br />

+ THE HOMELESS GOSPEL CHOIR<br />

17.06.20<strong>22</strong><br />

PORTRAYAL OF GUILT<br />

20.06.20<strong>22</strong><br />

Alle Konzerte finden in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen unter den vorgeschriebenen Corona-Hygiene-Auflagen statt.<br />

TICKETS BEI ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN.<br />

www.nk-kultur.de TICKETHOTLINE: (0651) 97 90 777


WEIHERER<br />

IM PRINZIP AUS PROTEST<br />

PHILIPP SCHARRENBERG<br />

REALITÄT FÜR QUEREINSTEIGER<br />

Hier ist er wieder. Weiherer, der „niederbayerische<br />

Brutalpoet“ (Süddeutsche Zeitung), hat<br />

in den letzten Jahren für ordentlich Wirbel gesorgt:<br />

Mit seiner viel beachteten Postleitzahlen-Aktion<br />

(„25541“) verhalf er einer kleinen<br />

Stadt in Schleswig-Holstein zu ungeahnter Berühmtheit,<br />

mit seiner Band „Weiherer und die<br />

Dobrindts“ heizte er der bayerischen Musikszene<br />

und dem ehemaligen Bundesverkehrsminister<br />

gehörig ein. Vier Jahre mussten sich Freund<br />

und Feind seit seinem letzten Werk gedulden,<br />

jetzt erschien mit „Im Prinzip aus Protest“ sein<br />

bereits achtes Album.<br />

Der Weiherer ist einer, der gern hinter Fassaden<br />

schaut, um die Ecke denkt. Ihn interessiert<br />

das große Ganze, das Hinschauen und<br />

Hinlangen, auch wenn´s mal weh tut. Als Zuhörer<br />

sitzt man mit ihm in einem Boot und bestaunt<br />

seine Navigationskünste durch diesen<br />

ganzen Wahnsinn. Durch eine Welt voller Fragen<br />

und ohne Antworten. Ein faszinierender<br />

Sturschädel!<br />

Kabarett in HD – Hoher Dichtkunst<br />

Fühlen auch Sie sich, als fehlten Ihnen die nötigen<br />

Qualifikationen für dieses Leben? Hat<br />

man auch Sie nie auf die Existenz vorbereitet?<br />

Wünschen Sie sich einen neuen Blick auf<br />

Dinge, die Sie eh nicht ändern können? Dann<br />

kann ich Ihnen auch nicht helfen.<br />

Immer wieder ist die Rede von der ‚Realität’.<br />

Aber was ist das eigentlich, und wie kommt<br />

man dahin? Wir leben heute in der Glitzerwelt<br />

des Organisierten Verbrauchens, im schützenden<br />

CompUterus der Filterblase, unter einer<br />

von Algorithmen gestrickten Flickendecke aus<br />

Fakt und Fake. Überall – nur nicht in der Realität.<br />

Das lässt sich ändern.<br />

In diesem kleinen Persönlichkeitscrash-Kurs<br />

der VHS (Vers-Humor-Schmiede) legt der<br />

preisgekrönte Kabarettist und Bühnendichter<br />

Philipp Scharrenberg die Scheuklappen ab, um<br />

hinter den scho(e)nenden Schleier zu schauen.<br />

Tufa, (Kleiner Saal), Trier<br />

Freitag, <strong>22</strong>. Apr // 20.00<br />

weiherer.com<br />

Tufa, (Kleiner Saal), Trier<br />

Freitag, 29. Apr // 20.00<br />

philippscharrenberg.com<br />

Text: Redaktion | Bilder: Christian Kaufmann, Pierre Jarawan<br />

58<br />

TUFA // ANZEIGE


KULTUR<br />

ERLEBEN<br />

TUCHFABRIK TRIER<br />

KULTUR- UND KOMMUNIKATIONSZENTRUM<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

WORKSHOPS<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

PARTYS<br />

Mehr Infos zu unserem Programm:<br />

Tuchfabrik Trier e.V.<br />

Wechselstr. 4 -6| 54290 Trier<br />

info@tufa-trier.de


ANNEKE VAN GIERSBERGEN<br />

DARKEST SKIES ACOUSTIC TOUR<br />

TÜSN<br />

AM ENDE BLEIBT DIR NICHTS« TOUR 20<strong>22</strong><br />

Ihre Fans können sich dabei auf intime Konzerte<br />

in einem besonderen Rahmen freuen.<br />

Komplett akustisch kommt ANNEKE VAN<br />

GIERSBERGEN für 18 Shows nach Europa und<br />

wird ihr aktuelles Album „Darkest Skies“ präsentieren.<br />

Ihr neues Album sorgte bei den Fans<br />

und Kritikern gleichermaßen für begeisterte<br />

Reaktionen und schlägt ein neues Kapitel in<br />

Annekes beeindruckender Karriere auf.<br />

„The Darkest Skies Are The Brightest” ist das<br />

23. Album von Anneke und bewegt sich selbstbewusst<br />

über alle Genregrenzen hinweg. Textlich<br />

und musikalisch entblößt Anneke ihre Seele<br />

mit der eindrucksvollsten Veröffentlichung<br />

ihrer Karriere - fesselnde Songgeschichten,<br />

die mit Akustikgitarren, Streichern, Hörnern,<br />

Schlagzeug und Annekes hypnotischen Gesangsharmonien<br />

erzählt werden.<br />

Special Guest: Heather Findlay<br />

Vor einigen Jahren noch waren Tüsn aus Berlin<br />

nicht mehr als ein Mythos im Internet. Ihre<br />

Videos zu Tracks wie „Schwarzmarkt“ und<br />

„Zwang“ sowie ein paar Bilder waren alles, was<br />

es zu finden gab. Weitere Infos? Fehlanzeige.<br />

Anfang 2016 veröffentlicht das Berliner Trio –<br />

Synthesizer, Bass, Schlagzeug – schließlich sein<br />

Debütalbum „Schuld“ – und ging mit Hurts auf<br />

Tournee. Auf dem Album: exklusiv herrlich roher<br />

Protopunk/Elektro, der ihnen an anderem<br />

Ort bereits das Label „die härteren Depeche<br />

Mode“ oder auch „die tanzbaren Rammstein“<br />

eingebracht hat. Mittlerweile steht ihr drittes<br />

Album „Am Ende Bleibt Dir Nichts“ in den<br />

Startlöchern. Ein Album für die Resilienz des<br />

Daseins. Verwundbar und voller Widerstandskraft<br />

zugleich. „Ein Plädoyer für Veränderung<br />

und sonst nichts“, wie sie selbst sagen.<br />

Mergener Hof, Trier<br />

Samstag, 23. Apr // Ab 19.00<br />

annekevangiersbergen.com<br />

Mergener Hof, Trier<br />

Donnerstag, 05. Mai // Ab 19.00<br />

tuesn.de<br />

Text: Redaktion | Bilder: Mark Uyl, Promopic<br />

60<br />

MJC // ANZEIGE


EBOW<br />

ZURÜCK ZU IHREN WURZELN<br />

$ICK<br />

FREI VON HERZEN<br />

Mitte März veröffentlichte Ebow ihr neuestes<br />

Werk „Canê“. Mit diesem geht die Rapperin zurück<br />

zu ihren Wurzeln: München-Giesing und<br />

Free Kurdistan. Aber sie zeigt auch eine reflektierte<br />

Seite und geht den widersprüchlichen<br />

Sehnsüchten auf den Grund, die unsere Zeit<br />

in sich birgt: Schnelle Autos und politischer<br />

Kampf, schüchterne Flirts und die ewige Suche<br />

nach Ärger, Luxustaschen und Protest.<br />

Nach wie vor verknüpft Ebow spielend Old<br />

School- und New School-HipHop, Battlerap<br />

und R’n’B. Ihre textliche Palette ist ebenso<br />

breit gefächert zwischen Tagebuch und politischem<br />

Pamphlet. Ihre Message bleibt dabei<br />

stets provokant und politisch. Solo, aber auch<br />

als Mitglied der Gaddafi Gals, rappt sie u.a. gegen<br />

Sexismus, Rassismus und Homophobie, für<br />

eine offene, solidarische und gleichgestellte<br />

Gesellschaft. Dabei gibt sich die Rapperin für<br />

etwas aus, das sie nicht ist. Denn Ebow ist<br />

beides: widerständig und hyped, Straße und<br />

Softie. Beide Seiten sind auf ihrem neuen Album<br />

„Canê“, übrigens ein kurdisches Wort für<br />

„Liebling“ oder auch „Seele“, vertreten.<br />

Über zwanzig Jahre drehte sich $icks Leben<br />

um „Shore“, das ist der Straßenname für Heroin,<br />

„Stein“ alias Koks und „Papier“, sprich<br />

Geld, nachdem er mit 15 zum ersten Mal<br />

Shore geraucht hatte. Doch dank der Geburt<br />

seiner Tochter und verschiedenen Entzugsprogrammen<br />

ist er heute clean und hat den<br />

Absprung geschafft.<br />

Erst redete er sich in der YouTube-Serie<br />

„Shore, Stein, Papier“ alles von der Seele. 2016<br />

erschien dann sein gleichnamiges Buch, das<br />

zum Bestseller wurde. Ende 2017 ging er zum<br />

ersten Mal auf die Bühne der Großstadtclubs.<br />

Die Tour war ausverkauft. Weitere Auftritte<br />

folgten Anfang 2018.Der Rest ist Geschichte.<br />

Jetzt hat er endlich wieder seine Koffer gepackt,<br />

um das Land zu bereisen.<br />

$icks Auftritte sind keine gewöhnlichen<br />

Lesungen. Er macht das, wofür ihn Hundertausende<br />

Zuschauer auf Youtube lieben: Er<br />

redet frei, wie es sein Herz befiehlt, von den<br />

dunklen Stellen seines Lebens, ohne in diesen<br />

versinken. Über absolute Lebenstiefpunkte<br />

lachen? Ja, das geht. Den Humor in der Tragik<br />

erkennen? Das ist seine Kunst.<br />

Kleiner Klub, Saarbrücken<br />

Sonntag, 10. Apr // ab 19.00<br />

ebow4life.net<br />

Camera Zwo, Saarbrücken<br />

Donnerstag, 21. Apr // ab 19.00<br />

shore-stein-papier.de<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Diara Sow, Philip Bartz<br />

62<br />

POPPCONCERTS // ANZEIGE


Tickets an allen bekannten VVK-Stellen und bei Kartenvorverkauf Trier, Fleischstraße 44, 54290 Trier • Tickethotline: 0651 994 1188<br />

Online: www.kartenvorverkauf-trier.de • Örtlicher Veranstalter: Popp Betriebs GmbH • Infos: www.poppconcerts.de<br />

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Online: www.kartenvorverkauf-trier.de • Örtlicher Veranstalter: Popp Betriebs GmbH • Infos: www.poppconcerts.de<br />

&<br />

präsentieren Veranstaltungs-Highlights<br />

PÖBEL<br />

MC<br />

21.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN CAMERA ZWO<br />

<strong>22</strong>.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />

28.<strong>04</strong>.‘<strong>22</strong><br />

SB KLEINER KLUB<br />

29.<strong>04</strong>.‘<strong>22</strong><br />

TR MERGENER HOF<br />

30.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />

10.05.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• APRIL 20<strong>22</strong><br />

EBOW 10.<strong>04</strong>. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

ACHT EIMER HÜHNERHERZEN 13.<strong>04</strong>. SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• MAI 20<strong>22</strong><br />

DAS LUMPENPACK 05.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

ALARMSIGNAL 19.05. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

BEATSTEAKS 30.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• JUNI 20<strong>22</strong><br />

KAMCHATKA 28.06. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />

15.05.20<strong>22</strong><br />

SO, 15.05.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

SO, 15.05.20<strong>22</strong><br />

SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• VORSCHAU<br />

MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN 01.07. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />

TICKETS: WWW.KARTENVORVERKAUF-TRIER.DE HOTLINE: 0651 994 1188 INFOS: WWW.POPPCONCERTS.DE


WEINTASTING<br />

STETER TROPFEN VERWÖHNT<br />

DEN GAUMEN<br />

OPEN STAGE<br />

KUNST IN ALLEN SPIELARTEN!<br />

Endlich auch das erste Weintasting in der Baker<br />

Street! Gemeinsam mit Winzer Peter Greif<br />

probieren die Gäste sich durch Weine, die ihre<br />

Herkunft und ihre Böden klar widerspiegeln:<br />

Kräftige, schmelzige Weine von der südlichen<br />

Weinmosel und schlanke, mineralische Rieslinge<br />

von der Saar. Wir schmecken die Unterschiede<br />

und lassen uns das Thema „Wein“ in<br />

lockerer Atmosphäre näher bringen.<br />

Die monatliche Open Stage in der Baker<br />

Street, moderiert von Kim und Julian. Geboten<br />

wird eine offene Bühne für alle Künstlerinnen<br />

und Künstler und jede Form der Bühnenkunst.<br />

Gesang, Magie, Burlesque, Artistik,<br />

Comedy, trau dich und komm auf die Bühne!<br />

Wie funktioniert es für Gäste?<br />

Kauf ein Ticket und reserviere so deinen Platz.<br />

Und vergiss nicht, den auftretenden Künstlern<br />

noch eine großzügige Spende in den Hut<br />

zu werfen!<br />

Wie funktioniert es für Künstlerinnen und<br />

Künstler?<br />

Jeder Act darf maximal 10 Minuten dauern.<br />

Kürzer ist kein Problem. Eine Voranmeldung<br />

sichert einen Platz. Spontan vorbei kommen<br />

ist auch möglich, sollte ein Slot frei sein, können<br />

Sie ihn gerne haben. Ihre Anmeldung senden<br />

Sie bitte mit einer kurzen Beschreibung<br />

deiner Kunst und deinem Künstlernamen an<br />

openstage@bakerstreetsb.de<br />

Baker Street im Hirsch<br />

Donnerstag, 14. Apr // 19.30<br />

Infos und Tickets: bakerstreet.de<br />

Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />

Dienstag, 26. Apr<br />

Infos und Tickets: bakerstreet.de<br />

Text: Text: Redaktion | Bilder: | Bilder: Veranstalter, Agentur Erlebnisraum Jochen Prang<br />

64<br />

BAKER STREET // ANZEIGE


SO WIRD<br />

EIN KURS<br />

DRAUS!<br />

Crowdticket ist die erste Crowdfunding-Plattform speziell für den saarländischen Kultur- und<br />

Eventmarkt. Crowdticket ermöglicht es Veranstaltern und Künstlern, dank einer risikofreien Vorfinanzierung<br />

durch kultur- und eventbegeisterte Saarländer, wieder richtig durchzustarten!<br />

WWW.CROWDTICKET.SAARLAND


J.B.O.<br />

ERFINDER DES COMEDY METAL<br />

GIANNA NANNINI<br />

ITALIENISCHE ROCKLEGENDE<br />

In der deutschen Musikszene beanspruchen<br />

die Erlanger Spaßmusiker J.B.O., alias das<br />

James Blast Orchester, eine absolute Ausnahmestellung,<br />

denn sie sind die Erfinder des<br />

Comedy Metal. Die ungewöhnliche Melange<br />

aus beinharter Rockmusik und schräg-geistreichem<br />

Humor, getarnt in quietschbunte rosafarbene<br />

Outfits besitzt längst Kultstatus. Ihre<br />

Alben landen regelmäßig auf den vorderen<br />

fünf Plätzen der deutschen Charts. Insgesamt<br />

mehr als 2,5 Millionen Einheiten haben sie bereits<br />

verkaufen können. Schon ihr Debüt ging<br />

mehr als 400.000 Mal über den Ladentisch.<br />

Besonders auf den großen Sommerfestivals<br />

entpuppen sich J.B.O. Mal für Mal als Publikums-<br />

und Unterhaltungsmagnet. Die riesige<br />

Palette an Mitsing-Hits und die spektakuläre<br />

Liveshow kommen nicht nur bei Festivalfans<br />

an. Wie kaum eine andere Band begeistern<br />

sie alle möglichen Zuhörer mit ihrem Comedy<br />

Metal. Von daher ist die Vorfreude auf ihren<br />

um zwei Jahre verschobenen Luxemburg-Abstecher<br />

noch größer.<br />

Es gibt kaum eine größere Ikone der italienischen<br />

Rockmusik als diese Sängerin mit der<br />

markanten rauen Stimme: Gianna Nannini. Mit<br />

Songs wie „America“, „Latin Lover“, „Fotoromanza“,<br />

„Bello e impossibile“ oder „I maschi“<br />

wurde die heute 67-Jährige weit über die<br />

Landesgrenzen ihrer Heimat hinaus bekannt<br />

und gilt als eine der wichtigsten weiblichen<br />

Stimmen Italiens – nicht nur in Sachen Musik,<br />

sondern auch dann, wenn es um eine klare<br />

Haltung zu unbequemen aktuellen politischen<br />

und sozialen Themen geht.<br />

Im Oktober 2019 veröffentlichte Gianna Nannini<br />

ihr 19. Album „La Differenza“, mit dem sie jetzt<br />

endlich in die Hallen und Konzerthäuser und<br />

auf die Open Air-Gelände zurückkehren wird.<br />

Aber egal, ob unter freiem Himmel oder Indoor:<br />

Ihre umwerfende Energie wird das Publikum<br />

egal wo ab dem ersten Song mitreißen. Das gilt<br />

sicherlich auch für ihren bevorstehenden Auftritt<br />

im Club der Escher Rockhal.<br />

Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />

Samstag, 23. Apr // ab 19.30<br />

jbo.de<br />

Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />

Samstag, 30. Apr // ab 20.00<br />

giannanannini.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder: Gregor Wiebe, Denis O<br />

66<br />

ROCKHAL // ANZEIGE


ROCKHAL<br />

SPRING/SUMMER HIGHLIGHTS<br />

YUNGBLUD<br />

DENZEL CURRY<br />

DREAM THEATER<br />

BLACK EYED PEAS<br />

OPEN AIR BELVAL<br />

JUDAS PRIEST<br />

SIMPLE MINDS<br />

THE KILLERS<br />

OPEN AIR BELVAL<br />

JESSIE J<br />

TOTO<br />

08 MAY<br />

12 MAY<br />

15 MAY<br />

15 JUN<br />

<strong>22</strong> JUN<br />

27 JUN<br />

10 JUL<br />

12 JUL<br />

23 AUG<br />

... AND MANY MORE!


FRANZ FERDINAND<br />

VIEL HITPOTENZIAL<br />

ONEREPUBLIC<br />

GESPÜR FÜR MELODIEN<br />

Über 15 Millionen verkaufte Tonträger weltweit,<br />

mehr als 1,1 Milliarden Streams, 14 Platinund<br />

9 Gold-Auszeichnungen: Franz Ferdinand<br />

zählen nicht nur zu den erfolgreichsten Bands<br />

Großbritanniens der letzten 20 Jahre, sie sind<br />

auch eine der letzten noch bestehenden Bastionen<br />

der gewaltigen Welle an UK-Bands, die<br />

die Welt zu Beginn des neuen Jahrtausends mit<br />

frischen Rockklängen überrollte. Der 20-jährige<br />

Geburtstag der Band bietet daher einen<br />

schönen Anlass für eine Rückschau: Unter dem<br />

Titel „Hits To The Head“ gehen Franz Ferdinand<br />

bald auf große Greatest Hits-Tournee.<br />

Dass man in den vier Glasgower Freunden<br />

eine Band mit viel Potenzial finden würde,<br />

zeichnete sich bereits früh ab. Schon ihre erste<br />

Single „Darts Of Pleasure“ landete 2003<br />

mit einer UK-Top-50-Platzierung einen ersten<br />

Achtungserfolg. Vier Monate später schaffte<br />

es „Take Me Out“ sogar bis auf Rang drei<br />

der UK-Charts. Als im März 20<strong>04</strong> ihr selbstbetiteltes<br />

Debütalbum erschien, hatte sich<br />

die Qualität der Band bereits europaweit<br />

herumgesprochen. Der Rest ist Geschichte.<br />

Mit „Sunshine” haben OneRepublic im vergangenen<br />

November nicht nur eine neue Single<br />

veröffentlicht, sondern auch den Song zum<br />

neuen Kinofilm „Clifford The Big Red Dog“<br />

abgeliefert. „Sunshine” folgte auf ihr Album<br />

„Human”, das auf Platz acht der deutschen<br />

Charts landete. Mittlerweile ist auch die Remix-EP<br />

„Sunshine The EP“ erschienen, und<br />

Ryan Tedder & Co. sitzen in den Startlöchern<br />

für ihre nächste Europatournee. Zuvor startete<br />

die Band das Musikjahr mit dem brandneuen<br />

Song „West Coast“, der unverkennbar<br />

nach U2 klingt.<br />

Tedder ist seit jeher der Kopf der US-Pop/<br />

Rockband, die mit einem ausgeprägten<br />

Gespür für eingängige Melodien ausgestattet,<br />

im Jahr 2007 weltweit die Charts<br />

mit einem Remix ihres Songs „Apologize“<br />

erstürmte. Den plötzlichen Erfolg hatte<br />

die Band zum einem Tedder, zum anderen<br />

HipHop-Produzent Timbaland zu verdanken,<br />

der Tedder schon seit länger protegiert hatte,<br />

die Band unter Vertrag nahm und den besagten<br />

Remix angefertigt hatte.<br />

Den Atelier, Luxemburg<br />

Donnerstag, 14. Apr // ab 19.00<br />

franzferdinand.com<br />

Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />

Donnerstag, 21. Apr // ab 19.00<br />

onerepublic.com<br />

Text: Peter Parker | Bilder:Dave Edwards, Dennis Leupold<br />

68<br />

DEN ATELIER // ANZEIGE


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER UND REDAKTION<br />

Markus Brixius<br />

Dudweiler Landstraße 103-105<br />

66123 Saarbrücken<br />

Telefon: +49 (0) 681 - 39680534<br />

Mobil: +49 (0) 0178 - 7515710<br />

Mail: redaktion@popscene.club<br />

VERLAG<br />

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Netzwerk für Kommunikation<br />

Dudweiler Landstraße 103-105<br />

66123 Saarbrücken<br />

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Markus Brixius<br />

VERTRIEB/MARKETING<br />

redaktion@popscene.club<br />

LAYOUT<br />

INSZENE Media GmbH<br />

artwork.in-szene.net<br />

COVER<br />

Jamie Clarke´s Perfect<br />

Bild: Lukas Klein<br />

WIR DANKEN<br />

Allen Mitarbeitern/Redakteuren,<br />

unseren Familien und Freunden.<br />

AUFLAGE<br />

10.000 Stück saarlandweit,<br />

Trier, Kaiserslautern, Freiburg,<br />

Zweibrücken, Luxemburg;<br />

ca. 700 Auslagen;<br />

erscheint zum Monatsanfang<br />

Auch als E-Paper abrufbar.<br />

Reichweite 200.000 Aufrufe<br />

pro Monat<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />

Immer der 15. des Vormonats<br />

Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />

als Stellungnahme des<br />

Herausgebers und Verlages gekennzeichnet<br />

sind, stellen die persönliche<br />

Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />

eingesendete Manuskripte<br />

und Illustrationen kann keine Haftung<br />

übernommen werden. Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, nur mit<br />

Genehmigung der Redaktion. Für die<br />

Richtigkeit der Termine übernehmen<br />

wir keine Gewähr.<br />

Der Rechtsweg ist bei Verlosungen<br />

ausgeschlossen. Bei Mehreinsendungen<br />

entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />

ist der letzte Geltungstag der<br />

Ausgabe. Gewinner werden schriftlich<br />

benachrichtigt. Eine Gewähr<br />

für die Richtigkeit der Termine kann<br />

nicht übernommen werden. Änderungen<br />

sind möglich.<br />

Medienverteilung erfolgt<br />

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<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />

Popkulturmagazin, seit 2009<br />

popscene.club<br />

facebook.com/popsceneclub<br />

Captain! Wir haben<br />

endlich einen Planeten<br />

entdeckt, auf dem wir diese<br />

ekligen, haarlosen Affen<br />

aussetzen können!<br />

Endlich!<br />

Hoffentlich<br />

machen sie dort<br />

nicht zu viel<br />

kaputt...


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