POPSCENE April 04/22
Das total umsonste Popkulturmagazin
Das total umsonste Popkulturmagazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>04</strong><br />
<strong>22</strong><br />
JAMIE CLARKE'S PERFECT<br />
VON POGUES BIS PUNK<br />
CITY<br />
ABSCHIED DER OSTROCK LEGENDEN<br />
JENS EISEL<br />
ÜBER EINEN FLUGZEUGENTFÜHRER<br />
DAS TOTAL UMSONSTE POPKULTURMAGAZIN | <strong>POPSCENE</strong>.CLUB
ICH GEHE ZU<br />
SUMMACOM<br />
DOMINIQUE<br />
EX-Industriemitarbeiter:<br />
Schweißt nicht nur sein<br />
Team zusammen.<br />
ALLE INFOS UND<br />
ONLINE BEWERBEN UNTER:<br />
SUMMACOM.DE/JOBS<br />
#SUMMACOMMUNITY –<br />
Wir leben Wertschätzung, Vielfalt,<br />
Respekt und Zusammenhalt
„War! What is<br />
it good for?<br />
Absolutely<br />
nothing!“<br />
Krieg ist für nichts gut. Für gar nichts. Niemals. Das<br />
sangen schon die Temptations, Edwin Starr, Bruce<br />
Springsteen, Frankie Goes to Hollywood, die Beastie<br />
Boys und andere. Und sie haben damit recht. Egal ob<br />
der Vietnam Krieg 1969 thematisiert wird oder der<br />
aktuelle Krieg in unserem Nachbarland, der Ukraine.<br />
Eben dieser Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns<br />
wachgerüttelt. Wir haben geschlafen. Obwohl uns<br />
die „Alten“, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben<br />
immer gewarnt haben. „Es ist nicht selbstverständlich,<br />
dass wir in Europa so lange keinen Krieg hatten“,<br />
„Demokratie muss immer wachsam verteidigt<br />
werden“. Mantras, die wir einfach nicht ernst genommen<br />
haben. Wie in einer Beziehung auch, ist der<br />
Frieden mit den Nachbarn harte Arbeit.<br />
Jetzt sind wir hoffentlich alle wach. Die vielbeschworene<br />
Zeitenwende ist eingeläutet. Wir rüsten auf,<br />
bauen Schutzschirme, kümmern uns um regenerative<br />
Energien. Ob das alles zu spät kommt und was es<br />
bringt, werden wir sehen. Aber wir haben nun die<br />
Chance zu entscheiden und zu gestalten, in welcher<br />
Welt wir künftig leben wollen.<br />
Wenn ein Krieg für irgendetwas gut ist, dann dass<br />
wir daraus lernen und es in Zukunft besser machen.<br />
Wenn der Krieg vorbei ist. Hoffentlich schnell.<br />
Markus Brixius<br />
<strong>04</strong> TITEL<br />
Jamie Clark´s Perfect<br />
City<br />
Jens Eisel<br />
16 TRAVELS<br />
Wismar<br />
20 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Female View - Lübeck<br />
<strong>22</strong> HEIMATMELODIEN<br />
Regionale Musik<br />
28 KARMA<br />
Leben, Lust, Queer<br />
30 JOBS<br />
Arbeiten, Lernen, Studieren<br />
32 LESELUST<br />
Alles aus der Welt der Bücher<br />
36 TIPPS<br />
Musik, Filme, Serien<br />
44 TERMINE<br />
Kultur und Veranstaltungen<br />
70 FIN<br />
Comic & Impressum<br />
3<br />
EDITORIAL
Video im<br />
E-Paper<br />
JAMIE CLARKE´S<br />
PERFECT<br />
FRISCHZELLENKUR FÜR DEN IRISH FOLK PUNK<br />
4<br />
TITEL
Hinter dem Bandprojekt Jamie Clarke´s Perfect<br />
steckt zum einen Jamie Clarke, ehemaliger Gitarrist<br />
der legendären Band The Pogues sowie<br />
weitere Musiker, darunter Pierre Lavendel<br />
(Eddie Who?, Frantic Flintstones). „Monkey<br />
See, Monkey Do“ ist bereits das neunte Album<br />
der Band, auf dem Musikerlegende Clarke dem<br />
Irish Folk Punk eine Frischzellenkur verpasst.<br />
In den Geschichten der Formation geht es um<br />
Liebe und Freundschaft, Tod, Verlust und Einsamkeit,<br />
Streit, Ungerechtigkeit und um den<br />
ewigen Kampf um ein kleines Stück vom Glück.<br />
Du bist 1964 in England geboren, wo genau?<br />
Als Jugendlicher hast Du dann sicherlich Punk,<br />
New Wave, Ska und Neo-Rockabilly direkt von<br />
Beginn an miterlebt?<br />
Richtig, ich komme aus Banbury/Oxfordshire und<br />
wurde von Bands wie The Clash, Echo & the Bunnymen,<br />
The Teardrop Explodes und The Smiths<br />
inspiriert. Mit 18 lernte ich Gitarre zu spielen und<br />
mit 19 gründete ich meine erste Band.<br />
Im Laufe der weiteren Jahre hast Du Dich als<br />
Musiker, Sänger und Komponist beständig<br />
weiterentwickelt und hast Deinen eigenen Stil<br />
gefunden. Welche namhaften Stationen gehörten<br />
dazu?<br />
Innocence Lost, Chrome, The Pogues, Blaggers<br />
ITA und dann Jamie Clarke´s Perfect.<br />
Zwischen 1994 – 1996 warst Du auch Mitglied<br />
der legendären Folk-Punk-Band The Pogues.<br />
Allerdings hatten zu dieser Zeit bereits vier<br />
Gründungsmitglieder die Band verlassen,<br />
darunter auch Shane McGowan. Wie fällt<br />
heute Dein Blick zurück aus?<br />
Es waren ja noch vier Mitglieder der ersten Besetzung<br />
dabei und für mich war es eine fantastische<br />
Zeit mit der Band. Und sie funktionierte<br />
damals noch voller Energie auf hohem Niveau.<br />
Nach deren Auflösung 1996 kam es zu einer Reunion<br />
2001 mit Shane McGowan. Hat die Band<br />
Dich damals für den Neustart kontaktiert?<br />
Ich hatte ja 1994 den erkrankten Gitarristen Philip<br />
Chevron ersetzt, der 2001 wieder gesund war.<br />
Daher nahm er seinen alten Platz wieder ein,<br />
5<br />
was für mich in Ordnung ging. Ich habe damals<br />
einige ihrer Shows besucht, wurde freundschaftlich<br />
empfangen und blieb immer froh über<br />
meine Zeit mit dieser weltberühmten Band.<br />
Seit 1997 bist Du durchgehend mit Jamie<br />
Clarke´s Perfect aktiv. Zunächst nur als Projekt<br />
oder Live-Band gedacht?<br />
Nein, von Anfang an als Komplettprogramm.<br />
Schreiben, aufnehmen, herausbringen und auftreten.<br />
Das erste Album erschien unter dem<br />
damaligen Bandnamen perfect… mit dem Titel<br />
„…LIAR“ bereits im September 1997.<br />
Der eingangs erwähnte Pierre Lavendel, der<br />
schon mit Helge Schneider in „Johnny Flash“<br />
vor der Kamera stand, wurde zu einem wichtigen<br />
Partner bei Jamie Clarke´s Perfect. Wo<br />
und wann habt ihr euch getroffen?<br />
Ich lebe ja bereits seit 1996 in Deutschland. Wir<br />
haben uns vor 15 Jahren in einem, wie sollte es<br />
anders sein, Irish Pub in Duisburg kennengelernt.<br />
Er ist in der (Fun-)Punk- und Rockabilly-Szene<br />
ja quasi ein Urgestein.<br />
Ihr habt dann zusammen einen energetischen<br />
Mix aus Irish Folk, Rockabilly und Punk, kurz<br />
Folk-A-Billy entwickelt? Und seid dabei auch<br />
auf das Interesse von Dackelton Records vom<br />
Niederrhein gestoßen?<br />
Ungefähr so war es. Wir hatten beide das Interesse<br />
am eher austauschbaren Irish Folk Punk ein<br />
wenig verloren und wollten ihn mit Rockabilly<br />
auffrischen. Das haben wir dann weiterentwickelt,<br />
vor allem auf dem Album „Hell Hath No<br />
Fury“ 2017 und den aktuellen Aufnahmen von<br />
„Monkey See, Monkey Do“. Dafür haben wir<br />
uns einige Gäste eingeladen und sind mit dem<br />
Ergebnis und Hits wie „Time Is Ticking“ mehr als<br />
zufrieden. Die Zusammenarbeit mit Dackelton<br />
Records ist sehr komfortabel. Und jetzt wollen<br />
wir mit den Songs so schnell wie möglich auf<br />
die Bühne.<br />
Geht es euch inhaltlich in erster Linie um Unterhaltung,<br />
um Infotainment oder sogar um<br />
Gesellschaftskritik & Politik?<br />
Meine Texte sind Fragmente aus dem Alltag,<br />
TITEL
dem ´ganz normalen Leben´ ganz normaler<br />
Menschen. Situationen, die jeder kennt, die<br />
jeder schon mal erlebt hat. Unser Publikum<br />
soll Spaß haben, aber wir wollen auch dass<br />
sie sich mit den Texten und Aussagen der einzelnen<br />
Stücke beschäftigen. Das gilt auch in<br />
Sachen Gesellschaftskritik. Natürlich darf mit<br />
„Green Cadillac“ oder „Let’s go Perfect“ auch<br />
der eine oder andere Partykracher nicht fehlen,<br />
aber das immer mit einem Augenzwinkern und<br />
einer ordentlichen Portion Selbstironie. Aber es<br />
kann auch nachdenklich werden. Wie in „Those<br />
Who Have And Have Not“, das mit seiner<br />
Geschichte über den tragischen Tod eines Freundes,<br />
mahnend und fast ein bisschen düster<br />
die Platte beendet.<br />
6<br />
Neben dem Künstler gibt es auch den privaten<br />
Jamie Clarke. Was gibt es da Wissenswertes<br />
über Dich zu erfahren?<br />
Ich bin in Süddeutschland zuhause, mit meiner<br />
Katze Brixton und 18 Gitarren, nicht weit entfernt<br />
von meinen beiden Kindern. Wenn ich<br />
nicht auf Reisen bin, koche ich gerne, helfe jungen<br />
Nachwuchsbands wo ich kann und bin nach<br />
wie vor ein leidenschaftlicher Musikhörer.<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Lukas Kleina<br />
TITEL<br />
homeofperfect.de<br />
M
DIE<br />
COMEDY<br />
NACHT<br />
SAARLANDHALLE<br />
SAARBRÜCKEN<br />
MITTWOCH<br />
25.05.20<strong>22</strong><br />
EINLASS: AB 18 UHR<br />
BEGINN: 20 UHR<br />
HERR SCHRÖDER / RÜDIGER HOFFMANN<br />
MIRJA BOES / MARKUS KREBS<br />
NIKITA MILLER / GERNOT HASSKNECHT<br />
TICKETS UNTER:<br />
EVENTIM.DE UND TICKET-REGIONAL.DE<br />
IM RAHMEN DER BLIESKASTELER MUSIC NIGHTS 20<strong>22</strong>.<br />
FREITAG<br />
24.06.20<strong>22</strong><br />
MILOW<br />
MICHAEL<br />
SCHULTE<br />
FRAU<br />
WOLF<br />
PARADEPLATZ<br />
BLIESKASTEL<br />
Einlass 17:30 Uhr / Beginn 18:30 Uhr<br />
TICKETS UNTER: EVENTIM.DE<br />
UND TICKET-REGIONAL.DE
im im<br />
Video<br />
Video<br />
E-Paper<br />
E-Paper<br />
CITY<br />
ABSCHIED HEISST AUCH ANFANG<br />
8<br />
TITEL
Die Berliner Kult-Rockband City feiert in<br />
diesem Jahr ihren 50. Geburtstag und verabschiedet<br />
sich mit der Doppel-LP/-CD „Die<br />
letzte Runde“ sowie einer zweigeteilten<br />
Tournee endgültig von ihren Fans. Was<br />
bleiben wird, sind unzählige Hits wie „Am<br />
Fenster“, „Der King vom Prenzlauer Berg“,<br />
„Glastraum“ oder „Casablanca“ mit denen<br />
sie Musikgeschichte in Ost- und Westdeutschland<br />
schrieben. Zusammen mit<br />
unserem sympathischen Gesprächspartner,<br />
Gründer und Gitarrist Fritz Puppel lassen wir<br />
die Zeit seit 1972 mit über 15 Millionen verkauften<br />
Tonträgern Revue passieren.<br />
Du bist heute das einzig verbliebene Gründungsmitglied<br />
von City und wirst im November<br />
78 Jahre alt. Als Musiker und Komponist<br />
begann Deine Karriere bereits vorher,<br />
zusammen mit Dieter ´Maschine´ Birr, bis<br />
heute bekannt als Sänger, Gitarrist und Komponist<br />
der 2016 aufgelösten Puhdys.<br />
Das stimmt. Und zwar zwischen 1963-1965 als<br />
Mitglieder der Ostberliner Beatband Luniks.<br />
Danach mussten wir unseren Wehrdienst bei<br />
der NVA ableisten, aber die Freundschaft zwischen<br />
uns hat bis heute gehalten. Ich wurde<br />
Lehrer für Polytechnik und Lehrer für Musik,<br />
kehrte dem Staat den Rücken und gründete<br />
1972 mit Schlagzeuger Klaus Selmke die City<br />
Band Berlin, die später als City Rock Band und<br />
dann in Kurzform als City bekannt wurde.<br />
9<br />
Nach Umbesetzungen komplettierten Sänger<br />
Toni Krahl und Bassist/Geiger Georgi Gogow<br />
1975 die Band, die 1977 mit dem Titel „Am<br />
Fenster“ weltbekannt wurde. War damals<br />
gar nicht so geplant, oder?<br />
Das staatlich Platenlabel Amiga hatte uns<br />
Studiozeit genehmigt, davon war noch etwas<br />
übrig und wir spielten zusätzlich in einem Take<br />
„Am Fenster“ ein. Der Titel gelangte zu einem<br />
Radiosender, bekam Airplay und zog explosionsartige<br />
Resonanz nach sich. Ein Jahr später<br />
erschien dann die Debüt-LP mit dem Stück, das<br />
inhaltlich auf ein Gedicht der Schriftstellerin<br />
Hildegard Maria Rauchfuß zurückgeht. 1979 folgte<br />
die LP „Der Tätowierte“ und 1980 die englischsprachige<br />
LP „Dreamer“ mit den Musikern<br />
Barton/Piatkowski.<br />
Trotzdem blieben Spannungen innerhalb<br />
der Band nicht aus, Gogow und Piatkowski<br />
gingen. Und ein Slogan prägte City in den<br />
1980er Jahren?<br />
Ja, „Ohne Bass und ohne Haare mit City durch<br />
die 80er Jahre“. Diese Zeit wurde auch durch<br />
Keyboarder Manfred Henning geprägt, der 1982<br />
zur Band kam. Der Erfolg blieb, vor allem dank<br />
der Texte auf der LP „Casablanca“, die auf mehr<br />
Freiheiten in der DDR anspielten.<br />
Im Gegensatz zu vielen anderen Ostrock-Bands<br />
habt ihr die Wende gut überstanden.<br />
Du hast zudem mit Toni Krahl das<br />
Label K&P Music GmbH gegründet und dort<br />
in den 1990er Jahren Acts wie Karat, Keimzeit<br />
oder The Inchtabokatables veröffentlicht?<br />
Es ging vor allem darum, auch in der Bundesrepublik<br />
mit qualitativ hochwertiger Musik unabhängig<br />
zu bestehen. Und die Inchtabokatables<br />
waren in gewisser Weise dafür zuständig, dass<br />
Gogow seit 1992 wieder zur Band gehört, das<br />
sie uns bei ihrer LP-Präsentation nur in dieser<br />
Besetzung als ´special guest´ haben wollten.<br />
Zahlreiche Veröffentlichungen (u.a. „40 Jahre<br />
City“) und Tourneen, unter anderem mit Silly,<br />
folgten, ebenso Höhen und Tiefen. Dann ein<br />
gravierender Einschnitt. Im Mai 2020 verstarb<br />
Gründungsmitglied/Schlagzeuger Klaus<br />
Selmke. War das der Auslöser für den Rest der<br />
Band trotz der regen Aktivitäten über den finalen<br />
Abschied nachzudenken?<br />
Wir haben schon immer Rockmusik mit Haltung<br />
gemacht und uns mit eigener DNA souverän<br />
auf dem ´Drahtseil der Geschichte´ bewegt.<br />
Und sind aufgrund der Geige nach wie vor unverwechselbar.<br />
Und wurden laut Spotify-Auswertung<br />
2021 in 121 Ländern gestreamt. Der<br />
Krebs von Klaus kam in Schüben und fünf Jahre<br />
lang haben wir uns zwischen Hoffen und Bangen<br />
bewegt. Die Ziellinie hatten wir ihm immer<br />
als Motivation mit 50 Jahre City angegeben.<br />
Sein Tod fiel in den Beginn der Seuche und so<br />
fiel die Entscheidung ohne Klaus kein neues<br />
TITEL
Kapitel mehr aufzuschlagen und uns final zu<br />
verabschieden. Mit Aufnahmen, einem Buch<br />
(„Einmal wissen, dieses bleibt für immer – City.<br />
Das Buch“) und einer Tournee. Und dem emotionalen<br />
Titel „War gut“ für Klaus.<br />
Auf der neuen Doppel-CD gibt es zahlreiche<br />
neue Stücke, einige Kooperationen und eine<br />
Zusammenarbeit mit den Berliner Symphonikern<br />
zu hören. Ein würdiger Abschluss im<br />
Rahmen eurer umfangreichen Diskografie?<br />
Auf jeden Fall. Über unseren jetzigen Manager<br />
kam der Kontakt zu den Berliner Symphonikern<br />
zustande. Und ich kann sagen: Die legen Sternenstaub<br />
über einen Hit wie ´Am Fenster´. Aber<br />
auch die Arbeit mit den zahlreichen Gästen wie<br />
Dieter, Silly feat. AnNa R. oder Matthias Reim<br />
ist schwer gelungen. Und so steigt die Freude<br />
auf die anstehenden Shows um Titel wie „“Die<br />
Sonne geht auf“ oder „Mit offenen Armen“ zu<br />
präsentieren. Zum einen im Mai im Rahmen<br />
von ´Rock Legenden´, den vier Shows mit den<br />
Berliner Symphonikern im Juli und dem Restprogramm<br />
danach.<br />
10<br />
Was dürfen Fans vom letzten Konzert am 30.12.<br />
in Berlin/Mercedes-Benz Arena erwarten?<br />
Wir leisten uns einen würdigen, bleibenden Abschied.<br />
Ohne Hintertür. Mit Gästen, die von sich<br />
aus Lust auf den Abend und das Programm haben.<br />
Und der Kater wird von alleine kommen.<br />
Wie wirst Du ab 2023 Deinen Alltag abseits<br />
von City gestalten, welche privaten/beruflichen<br />
Pläne hast Du noch?<br />
Meine Leidenschaft und Kreativität in Sachen<br />
Musik wird bleiben. Und die werde ich wieder<br />
auf die klassische Konzertgitarre lenken.<br />
Text: Frank Keil | Bilder: Michael Petersohn<br />
TITEL<br />
city-internet.de
Filmhaus<br />
Saarbrücken<br />
Mainzer Straße 8<br />
Kinokasse<br />
0681 905-4800<br />
WO DAS KINO LEBT!<br />
Kino für alle, die gern gute Filme sehen und<br />
darüber reden wollen.<br />
Jetzt Karten reservieren:<br />
www.filmhaus.saarbruecken.de<br />
Das kommunale Kino bietet abwechslungsreiche Filmkultur<br />
und viele Sonderveranstaltungen zu aktuellen Themen. Der<br />
klimatisierte Kinosaal mit 125 Plätzen verfügt über eine neue<br />
Lüftungsanlage.
im im<br />
Video<br />
Video<br />
E-Paper<br />
E-Paper<br />
JENS EISEL<br />
UNGELÖSTES VERBRECHEN<br />
12<br />
TITEL
Der Exil-Saarländer Jens Eisel veröffentlichte<br />
Mitte März seinen neuen Roman „Cooper“. Es<br />
ist ein Buch, das man, kaum angefangen, nicht<br />
mehr aus der Hand legen mag, bis man an dessen<br />
Ende angelangt ist. Eisel hat eine überaus<br />
spannende Version der Geschichte des mysteriösen<br />
Flugzeugentführers und Verbrechers<br />
Dan Cooper niedergeschrieben. Kai Florian<br />
Becker hat den Wahl-Hamburger interviewt.<br />
„Cooper“ handelt von Dan Cooper, der 1971<br />
ein Flugzeug entführte, 200.000 US-Dollar<br />
erpresste und dann während des Weiterflugs<br />
mit dem Geld per Fallschirm raussprang und<br />
verschwand. 2016 stellte das FBI die Ermittlungen<br />
in diesem Fall ergebnislos ein. Wann<br />
und wie hast Du von der Geschichte erfahren<br />
und den Entschluss gefasst, daraus einen<br />
semi-dokumentarischen Roman zu schreiben?<br />
Ich bin zufällig auf den Stoff gestoßen, in einer<br />
Randnotiz eines Zeitungsartikels. Ich habe<br />
damals an einem Roman über einen Boxtrainer<br />
gearbeitet. Ich dem Bericht ging es um einen<br />
Privatermittler, der Nachforschungen über den<br />
verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug 370<br />
angestellt hat. Es gab verschiedene Theorien;<br />
eine davon war, dass das Flugzeug entführt<br />
wurde und der Entführer, wie seinerzeit Dan<br />
Cooper, mit einem Fallschirm abgesprungen<br />
ist. Ich hatte bis dahin noch nie etwas von Dan<br />
Cooper gehört. Also habe ich ihn gegoogelt.<br />
Und die Story hat mich sofort fasziniert. Ich<br />
dachte, da könnte man doch einen Roman<br />
draus machen, stellte den aber erst einmal<br />
nach hinten. Ein paar Tage später flog ich nach<br />
München, um beim Verlag den Vertrag für den<br />
Boxerroman zu unterzeichnen, von dem der<br />
Verlag aber nicht so ganz überzeugt war. Ich<br />
erzählte von der anderen Buch-Idee und sie<br />
sagten sofort: Mach das!<br />
Glaubst Du, dass es Richard McCoy war?<br />
Nein. Ich habe wahnsinnig viel über den Fall<br />
gelesen, aber bis heute keinen Favoriten, wer<br />
es von den Verdächtigen gewesen sein könnte.<br />
Was würdest Du mit 200.000 Dollar machen,<br />
die damals ja noch viel mehr wert waren?<br />
Ich habe schon des Öfteren drüber nachgedacht,<br />
was ich machen würde, wenn ich richtig<br />
viel Geld im Lotto gewinnen würde - etwa fünf<br />
Millionen Euro. Eine so große Summe würde<br />
mir vor allem Angst machen. Ich kann nicht<br />
wirklich gut mit Geld umgehen. Das wäre<br />
mir zu viel, und ich hätte Angst, dass sich<br />
mein Leben komplett verändern könnte. Bei<br />
200.000 Dollar würde ich mir ein neues Motorrad<br />
kaufen und vielleicht ein größeres Büro<br />
anmieten und ansonsten so weiterleben, wie<br />
ich jetzt lebe.<br />
Wie sehr musstest Du Dich in die Thematik<br />
des Fliegens und damit verbundene technische<br />
Details einlesen?<br />
Ich recherchiere immer viel und genau. Auch<br />
wenn davon nicht immer alles im Buch landet,<br />
muss ich ganz genau wissen, wie etwas<br />
funktioniert. Das mit dem Fliegen war deshalb<br />
etwas problematisch, weil Flugzeuge damals<br />
anders geflogen wurden als heute. Ein Beispiel:<br />
Dein Entführer heißt eigentlich Richard,<br />
was an Richard McCoy denken lässt. Der<br />
war tatsächlich ein Verdächtiger in diesem<br />
Fall und hatte am 07.<strong>04</strong>.1972 ein Flugzeug<br />
gleichen Bautyps entführt, wurde aber kurz<br />
darauf vom FBI verhaftet. Er konnte 1974<br />
fliehen und wurde auf der Flucht erschossen.<br />
13<br />
TITEL
Heute hast Du einen Piloten und einen Co-Piloten<br />
im Cockpit, damals aber noch einen<br />
Bordingenieur. Da musste ich wissen, wie das<br />
funktioniert hat und wer welche Rolle hatte.<br />
Zum Glück hatte ich relativ schnell Kontakt<br />
zu einem Lufthansa-Piloten, der mir sehr viel<br />
erzählen konnte. Das half mir, die Abläufe der<br />
Authentizität wegen genau beschreiben zu<br />
können, ohne es zu übertreiben. Ich wollte<br />
das richtige Maß finden, was mir hoffentlich<br />
gelungen ist.<br />
Du warst zu Recherchezwecken im Herbst<br />
2018 in den USA, finanziert von der Kulturbehörde<br />
Hamburg. Wie wichtig war die Vor-<br />
Ort-Recherche für den Entstehungsprozess<br />
Deines Romans?<br />
Die war sehr richtig. Aber ich habe dort nicht<br />
über den Fall recherchiert; ich wollte die Orte<br />
sehen und fühlen, also den Flughafen in Portland,<br />
die Stadt und vor allen Dingen die Gegend<br />
um die Absprungstelle. Ich wollte auch wissen,<br />
wie es ist, da eine Nacht zu verbringen. Ich war<br />
mit meiner Familie unterwegs und habe mit<br />
ihr einige Nächte in der Gegend gecampt. Das<br />
war interessant, weil ich da mit eigenen Ängsten<br />
konfrontiert wurde. In dieser Gegend, die<br />
überhaupt nicht touristisch ist, zu campen, ist<br />
etwas anderes. Es gibt zwar staatliche Campingplätze,<br />
aber da war niemand. Es gibt keinen<br />
Strom, Wasser aus dem Brunnen, ein Plumpsklo<br />
und eine Bärenbox. Und dann wirst du nachts<br />
wach und hörst Kojoten und irgendwelche<br />
Geräusche. Das war schon ein Erlebnis und von<br />
daher sehr wichtig, das alles zu spüren.<br />
Während Corona hast Du nicht nur letzte<br />
Hand an dieses Buch gelegt, ein weiteres<br />
Projekt war, eine Honda XL 500 S, Baujahr<br />
1982, zu zerlegen, zu restaurieren und<br />
wieder zusammenzubauen. Hat das ohne<br />
größere Probleme funktioniert? Läuft sie<br />
wie geschmiert?<br />
Sie ist noch nicht ganz zusammengebaut, aber<br />
fast. Ich glaube, es hat ganz gut funktioniert<br />
und war tatsächlich auch ein ganz gutes Projekt.<br />
Der Schreibprozess war nicht immer einfach;<br />
es gab Zeiten, in denen das Schreiben<br />
nicht so klappte, und ich bin dann fast verrückt<br />
geworden. Da war das Motorrad eine gute<br />
Abwechslung, weil das an den Tagen die einzigen<br />
Momente waren, in denen ich an gar nichts<br />
gedacht habe außer an das Motorrad und wie<br />
ich es wieder zusammenkriege. Das hat mir<br />
schon geholfen.<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Melina Mörsdorf<br />
Das komplette Interview gibt es im Popscene Audiomagazin<br />
Mai zu hören.<br />
PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
Lesung:<br />
Stummsche Reithallle<br />
Neunkirchen<br />
Freitag, 06. Mai<br />
jenseisel.de // nk-halbzeit.de<br />
Jens Eisel „Cooper“, Piper<br />
ISBN: 978-3492059107<br />
MIT<br />
AUF TOUR<br />
POSTERING FLYERING<br />
SOCIAL MEDIA FILM<br />
SCREENS MERCH<br />
PARTNER DER VERANSTALTER IN DER REGION <strong>POPSCENE</strong>.CLUB | 0681 95803921
CALL<br />
FOR<br />
ENTRIES:<br />
FEMINIST<br />
ART PRIZE 20<strong>22</strong><br />
Deadline: 24.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
at midnight<br />
Artists of all genders<br />
based in Belgium, The<br />
Netherlands, Germany<br />
and Luxembourg are<br />
invited to apply
TRAVELS<br />
WISMAR<br />
SEHENSWERTE HANSE-<br />
UND WELTERBESTADT<br />
16<br />
TRAVELS
Wismar liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns<br />
am südlichen Ende der<br />
durch die Insel Poel geschützten Wismarer<br />
Bucht. Mit ihren knapp 45.000 Einwohnern<br />
ist die Hochschulstadt vor allem durch ihren<br />
Alten Hafen und die Sehenswürdigkeiten der<br />
Backsteingotik international bekannt. Neben<br />
der Wasserkunst auf dem Marktplatz (Wahrzeichen,<br />
über historischem Trinkwasserbrunnen<br />
errichtetes, kunstvolles Bauwerk) ist die<br />
Heiligen Geist Kirche (mittelalterliches Hospital,<br />
Fresko, Glasfenster, Hauptaltar, beliebter<br />
Drehort der SOKO Wismar) sehenswert. Weiterhin<br />
St. Nikolai (Basilika nach dem Vorbild<br />
der Lübecker Marienkirche), St. Marien (Seezeichen,<br />
Turm erhalten/Besteigung möglich,<br />
Rest 1945/1960 zerstört, 3D-Film ´Bruno Backstein´,<br />
Außengelände) und St. Georgen (Zeuge<br />
der Hanse, Zerstörung und Verfall 1945-1990,<br />
Wiederaufbau bis 2010, Fahrstuhl/Aussichtsplattform<br />
seit 2014). Nicht zu vergessen das<br />
Welt Erbe Haus, ein denkmalgeschütztes Dielenhaus.<br />
Seit Juni 2014 befindet sich dort eine<br />
400 m2 große, informative Ausstellung (u.a.<br />
französische Panoramatapete) zum UNESCO-<br />
Weltkulturerbe. Weitere wichtige Informationen<br />
(u.a zu diversen Stadtführungen mit unterhaltsamen<br />
Guides wie Micha Glockemann,<br />
findet man unter wismar-tourist.de<br />
17<br />
Appartements Hafenspitze<br />
Wer in Wismar eine Unterkunft ab einer<br />
Nacht mit maritimem Bezug sucht, wird bei<br />
der BAIS GmbH mit Sicherheit fündig. Getreu<br />
dem Motto ´Viel Hafen – Immer Spitze´ werden<br />
hochwertige, umfangreich ausgestattete<br />
Wohnungen auf Zeit in den beiden Häusern<br />
„Hafenspitze“ (viergeschossiger Neubau mit<br />
39 Ferienwohnungen, 2-3 Zimmer, seit 2020)<br />
und dem benachbarten „Ohlerich Speicher“<br />
in Spitzen-Lage am Alten Hafen angeboten.<br />
Dort hat sich in den Jahren seit der Wende auf<br />
beiden Seiten sehr viel verändert. Alle Appartements<br />
(u.a. Fußbodenheizung, gehobene<br />
Komplett-Ausstattung) der „Hafenspitze“,<br />
mit einer Wohnfläche zwischen 43m2 und<br />
97m2 verfügen zusätzlich über eine Balkon,<br />
eine Terrasse oder eine Loggia, die einen unverbaubaren<br />
Meer- und /oder Hafenblick ermöglichen.<br />
Das Übernachtungsangebot wird<br />
durch Gastronomie, ein Spa-Konzept (voraussichtlich<br />
ab 07720<strong>22</strong>) und Shoppingangebote<br />
im Erdgeschoß optimal ergänzt. Auch ein Bäcker<br />
findet sich in unmittelbarer Nähe, dazu<br />
Restaurants, ebenso drei Kutter, die tagsüber<br />
maritime Spezialitäten anbieten. Die Ausflugsschiffe<br />
fahren hier ab (u.a. Hafenrundfahrten,<br />
Insel Poel). Und auch die historische Poeler<br />
Kogge ´Wissemara´ (Nachbau von 2006) und<br />
das Baumhaus (Schwedenköpfe, Maritimes<br />
Traditionszentrum) ziehen BesucherInnen an.<br />
wismar-hafenspitze.de<br />
Schabbell – Stadtgeschichtliches Museum<br />
Dieser sehenswerte Museumskomplex befindet<br />
sich an der Schweinsbrücke 6 und 8 und<br />
besteht aus zwei unterschiedlich datierten<br />
Häusern (mittelalterliches Dielenhaus, Wohnund<br />
Brauhaus von Bürgermeister Heinrich<br />
Schabbell). Auf ihrem Rundgang durch das<br />
Ende 2017 eröffnete Museum können sie die<br />
Wohnensembles der Familie mit ihren kunstvollen<br />
Wand- und Deckenmalereien anschauen.<br />
Und mehr als das. Vom Gewölbekeller bis<br />
zum Dachstuhl sind die Häuser erlebbar, wie<br />
mir die sympathische Frau Adina-Therése Kolenda<br />
(Sachbearbeiterin Sammlung) bei unserem<br />
unterhaltsamen Rundgang erklärt. Vom<br />
TRAVELS
Gewölbekeller im Kellergeschoss (Schaumagazin)<br />
über das Erdgeschoss (Wismar Hansisch,<br />
Fürstlich und Schwedisch) mit Shop, Labor,<br />
Garten und Innenhof geht es über das Dachgeschoss<br />
(Wismar Mecklenburgisch, Weltweit,<br />
Industriell und Sozialistisch) bis zum Dachgeschoss<br />
(Wechselausstellungen, Veranstaltungen,<br />
Museumspädagogik) weiter. Meine Highlights<br />
dabei: Wismars Hansezeit 1259 bis 1627<br />
(u.a. ´Störtebeker´), die Zeit der 155 Jahre andauernden<br />
schwedischen Herrschaft von 1648<br />
bis 1803 (u.a.´Schwedenköpfe´) und die Zeit des<br />
Sozialismus zwischen 1945 und 1989 (u.a. DDR-<br />
Schiffbau). „Audio-Guides, Mitmach-Stationen<br />
und Raumvermietung runden unsere Vermittlungsangebote<br />
nachhaltig ab“ ergänzt Adina-<br />
Therése abschließend.<br />
wismar.de/schabbell<br />
Remake von Murnaus Stummfilmklassiker mit<br />
Graf Dracula (Klaus Kinski) wurde aber nicht<br />
in Wismar aufgenommen. Im Rahmen des<br />
20 Jahre Welterbe-Programms 20<strong>22</strong> würdigen<br />
sechs ausführliche Programmpunkte das<br />
Jubiläum von „Nosferatu – Eine Symphonie<br />
des Grauens“. Dazu zählen Stadt- und Fledermausführungen,<br />
Filmvorführungen (auch mit<br />
Live-Musik), Theateraufführungen sowie die<br />
Theater-Nosferatouren durch die Stadt. Kommen<br />
sie und folgen sie dem markanten, schauerlichen<br />
Vampir!<br />
wismar.de/tourismus<br />
Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens<br />
Wismar ist eng verbunden mit dem 1921 gedrehten<br />
und 19<strong>22</strong> uraufgeführten Stummfilm<br />
des Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau.<br />
Markante Szenen des vor allem durch den<br />
Schauspieler Max Schreck (blutsaugender Graf<br />
Orlok) und den Maler Albin Grau (Kostüme,<br />
Ausstattung, Maske) zu Weltruhm gelangte<br />
ersten Horrorfilms der Welt (als inspirierende<br />
Vorlage diente der Dracula-Roman von Bram<br />
Stoker) wurden in der Hansestadt gedreht. Am<br />
Alten Hafen und am Wassertor, an der Heiligen<br />
Geist-Kirche, bei der St. Georgen-Kirche und<br />
am Marktplatz. Die Werner Herzog-Hommage<br />
„Nosferatu – Phantom der Nacht“ (1979), ein<br />
18<br />
Maritime Kulinarik<br />
Wismar verfügt über ein umfangreiches Gastronomieangebot<br />
mit zahlreichen Restaurants,<br />
Gaststätten und Cafés. Mit der Hanse Wismar<br />
verfügt man sogar über die nördlichste Sektkellerei<br />
Deutschlands mit Verkauf (& Wein),<br />
Führungen und Veranstaltungen. Bis zum 03.<br />
<strong>April</strong> finden noch die 19. Wismarer Heringstage<br />
statt, u.a. im Gasthaus To´n Zägenkrog und<br />
im Restaurant & Hotel Stadt Wismar. Weiterhin<br />
empfehlenswert: Alter Schwede, Reuterhaus<br />
und Seeperle/Oberdeck. Unser Tipp: Das<br />
Restaurant & Cafe Schwedenwache am Markt<br />
9 von Inhaberin Grit Berger. Zusammen mit<br />
ihrem Mann und Team lässt das kulinarische<br />
Angebot der überschaubaren, feinen Speiseund<br />
Getränkekarte keine Wünsche offen. Mit<br />
TRAVELS
„Zweierlei Filets vom Matjes (Edelmatjes und<br />
Bruschetta- Matjes) am Spieß mit Zwiebelringen,<br />
Hausfrauensauce, Bratkartoffeln, Salat<br />
und Kräuterdressing“ machte ich eine äußerst<br />
wohlschmeckende Erfahrung.<br />
schwedenwache.de<br />
Skandinavien 1950er-1970er Jahre & alte Gitarren).<br />
Stellvertretend für das Nachtleben sollen<br />
hier drei Orte genannt werden: Die Volkskammer<br />
(DDR-Eckkneipe, selten geöffnet),<br />
die Fellfresse (Metal-Kneipe mit Darts) und<br />
das TIKOzigalpa (ein alternatives Kultur- und<br />
Wohnprojekt des Lebensart e.V. mit Sal, Bühne<br />
und Café).<br />
Shopping und Nachtleben<br />
´Liebevoll, enthusiastisch und individuell´, so<br />
lässt sich der plattenlauscher.de-Shop und<br />
das Motiv von Ulf Knolle in der Breiten Straße<br />
13 prägnant beschreiben. Der hauptberuflich<br />
als Projektleiter tätige Vinyl-Sammler (faible<br />
u.a. Pink Floyd) betreibt das am Mittwoch<br />
und Sonntag, jeweils ab 17.00h geöffnete Geschäft,<br />
hier seit 2017 zusammen mit einem befreundeten<br />
Kollegen. „2010 hatte ich das ´Vinyl-Wohnzimmer´<br />
an anderer Stelle eröffnet,<br />
musste dann aber umziehen. Neben An- und<br />
Verkauf geht es mir bis heute vor allem um den<br />
Austausch mit anderen Interessierten.“ Das<br />
Sortiment umfasst Vinyl (7“, LP), CD´s, DVD´s<br />
und Bücher, alles zu moderaten Preisen, gut<br />
aufgestellt ist z.B. die Rubrik Amiga/Ostrock.<br />
„Wenn ich in einigen Jahren Rentner bin, kann<br />
ich mir gut vorstellen, mehr Zeit in den Laden<br />
zu investieren“ gibt mir Ulf mit auf den Weg.<br />
Zusätzlich bin ich auf vier Trödelläden mit<br />
Vintage-Bezug gestoßen, darunter das Brausekontor<br />
der netten Petra Lubiger (besondere<br />
Lieblingsstücke aus vergangenen Zeiten & regionale<br />
Fassbrause) und Mr. & Mrs. Marvellous<br />
(Vintage Interior &Design mit Schwerpunkt<br />
19<br />
Redaktions-Tipps für Wismar<br />
• Seebad Wendorf. Mit Rad oder dem öffentlichen<br />
Nahverkehr an den Ostseestrand.<br />
sandstrand.seebad-wendorf.de<br />
• phanTechnikum. Phantastische Ideen aus<br />
Technik und Natur zum Schauen und Mitmachen.<br />
phantechnikum.de<br />
• Nepomuk Store mit Kalle´s Gin. Gin-Manufaktur<br />
mit passendem Merchandise.<br />
kalles-gin.de<br />
Die Presserecherche wurde unterstützt durch<br />
die Tourismuszentrale Wismar, speziell durch<br />
Frau Juliane Bunde (Marketing).<br />
Text: Frank Keil<br />
Bilder:<br />
1 Luftansicht / TZ Wismar-Maignpix<br />
2 Hafenspitze / BAIS GMBH-U. Pawandenat<br />
3 Schabbell / C. Meyer<br />
4 Nosferatu / Frank Keil<br />
5 Schwedenwache / Frank Keil<br />
6 Plattenlauscher / Frank Keil<br />
TRAVELS
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND<br />
FEMALE VIEW<br />
MODEFOTOGRAFINNEN VON<br />
DER MODERNE BIS ZUM DIGITALEN ZEITALTER<br />
20<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
Das St. Annen-Museum bildet mit der Kunsthalle<br />
St. Annen seit 2013 das Lübecker Museumsquartier<br />
mit Museumsshop und Kunstcafé.<br />
Es befindet sich in den Gebäuden des<br />
ehemaligen St. Annen-Klosters (seit 1502)<br />
neben der Synagoge (2021 wiedereröffnet)<br />
und unweit der Kirche St. Aegidien in der<br />
südöstlichen Lübecker Altstadt. Seit 19. März<br />
ist in der Kunsthalle die Ausstellung „Female<br />
View“ zu sehen. Die nach knapp vier Jahren<br />
aus Lübeck scheidende Museumsleiterin Dr.<br />
Antje-Britt Mählmann legt den Fokus auf<br />
den weiblichen Blick von Fotografinnen auf<br />
Frauen und Mode. Frauen sehen Frauen anders.<br />
Das wurde bereits bei der Pressekonferenz<br />
und dem anschließenden Rundgang<br />
im Beisein der unter anderen ausstellenden<br />
Fotografinnen Gabriele Oestreich (GABO)<br />
und Liv Liberg sichtbar.<br />
21<br />
Selbstbestimmte Frauen und ihre künstlerischen<br />
Perspektiven. Insgesamt sind<br />
etwa 150 Fotografien sowie Fashionvideos<br />
von 21 internationalen Künstlerinnen mit<br />
einem Querschnitt aus mehr als 90 Jahren<br />
Modefotografie (1925-2020) zu sehen. Ihre<br />
Werke erschienen in einflussreichen Magazinen<br />
wie Cosmopolitan, Elle, Harper´s<br />
Bazaar oder Vogue. Zu den Höhepunkten<br />
der öffentlichen Präsentation gehören zum<br />
Beispiel Werke der jüdisch-deutschen YVA<br />
(Else Ernestine Neuländer-Simon, die 1942<br />
im Vernichtungslager Sobibor ermordet<br />
wurde, Schwerpunkt Akt-, Porträt- und Modefotografie<br />
in sw), Sibylle Bergemann (eine<br />
der erfolgreichsten Fotografinnen der DDR,<br />
Gründerin der Agentur Ostkreuz, 2010 verstorben),<br />
ihre Kollegin Ute Mahler (eine der<br />
einflussreichsten Fotografinnen der DDR,<br />
Fotoserien für das Modemagazin Sibylle,<br />
Hochschullehrerin) sowie Gabriele ´GABO´<br />
Oestreich (1961 geboren, ehemalige langjährige<br />
Lebensgefährtin von Campino/Die<br />
Toten Hosen, fotografiert hauptsächlich<br />
prominente Persönlichkeiten). Weiterhin<br />
Lee Miller, Madame D´Ora, Amber Pinkerton,<br />
Bettina Rheims, Alice Springs und Ellen von<br />
Unwerth. Eine die wie viele andere Ausstellende<br />
auch, beide Seiten vor und hinter der<br />
Kamera kennt, ist Ellen von Unwerth. Sie war<br />
zunächst Topmodel und wurde später, ohne<br />
spezielle Ausbildung, zur weltbekannten<br />
Fotografin, die Claudia Schiffer entdeckte.<br />
Sie hat auch einen engen Bezug zum Musikbusiness,<br />
was u.a. ihre ausgestellten Fotos<br />
von Lana Del Rey belegen.<br />
Das Ziel, dem weiblichen Blick auf die Modefotografie<br />
von den 1930 Jahren bis in die<br />
Gegenwart nachzuspüren, gelingt vom Untergeschoß<br />
(Selfies, InfluencerInnen), über<br />
das Erdgeschoss (Mode während der Kriegsund<br />
Nachkriegsjahre), die 1. Etage (Neubeginn<br />
& Internationale Mode), den Diana<br />
Vreeland-Film „The Eye has to Travel (Modeikone),<br />
Modefotografie in Ost und West bis<br />
hin zur 2. Etage mit Individualität, Supermodels<br />
& Glamour und Modebilder im Digitalen<br />
Zeitalter. Es wird sichtbar, wie sich die<br />
KünstlerInnen mit ihrer Arbeit vor dem Hintergrund<br />
gesellschaftlicher und politischer<br />
Veränderungen gegenseitig inspiriert haben.<br />
Und auf Selbstbewusste Identitätsentwürfe,<br />
Selbstinszenierung mithilfe von Sozialen Medien<br />
und die Welt von InfluencerInnen und<br />
StylistInnen wird selbstverständlich auch<br />
eingegangen. Zum vielfältigen Begleitprogramm<br />
gehören Konzerte, Workshops (Gestaltung<br />
eines eigenen Magazincovers) und<br />
Öffentliche Führungen. Zur Ausstellung ist<br />
ein reich bebilderter Katalog im Verlag Hatje<br />
Cantz erschienen.<br />
Text: Frank Keil | Bild: Regina Relang<br />
KUNSTHALLE ST. ANNEN, LÜBECK<br />
BIS 03. JULI<br />
MUSEUMSQUARTIER-ST-ANNEN.DE<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND
HEIMATMELODIEN<br />
DAS LUMPENPACK<br />
NACH DER WELTUNTERGANGSSTIMMUNG<br />
AUF DER TITANIC<br />
<strong>22</strong><br />
HEIMATMELODIEN
Jonas Frömming und Max Kennel bildeten<br />
lange Jahre allein Das Lumpenpack. Mittlerweile<br />
haben sie aufgestockt und sind<br />
nunmehr zu fünft. Apropos fünf: Ihr im<br />
letzten Jahr veröffentlichtes fünfte Studioalbum<br />
„emotions“ kletterte bis auf Rang<br />
neun der deutschen Charts. Ok, Millionen<br />
Tonträger muss man dafür nicht mehr verkaufen,<br />
aber respektabel ist das allemal.<br />
Wir sprachen mit Jonas und Max, die demnächst<br />
wieder durch Deutschland touren.<br />
Wann wart ihr das letzte Mal mehrere Tage<br />
am Stück auf Tour?<br />
Max: Wir hatten ja sehr großes Glück, weil wir<br />
im letzten Jahr das ideale Zeitfenster getroffen<br />
hatten. Wir waren den ganzen September<br />
bis Anfang Oktober auf Tour. Es war ein Ritt<br />
durch die Corona-Maßnahmen. Wir fingen<br />
vor sitzenden Leuten mit Maske und Abstand<br />
beim Open Air an, und es endete mit verhältnismäßig<br />
normalen Konzerten, wie man sie<br />
von früher kennt. Gleichzeitig war allen beim<br />
letzten Konzert in Jena klar, dass wieder alles<br />
dichtgemacht werden wird. Das war wie<br />
Weltuntergangsstimmung auf der Titanic.<br />
Relativ neu ist bei Das Lumpenpack, dass<br />
die Band personell gewachsen ist. Was gab<br />
den Ausschlag hierfür?<br />
Max: Es kamen verschiedene Punkte zusammen.<br />
In unserem Kopf waren wir schon immer<br />
eine tolle Band, so dass wir nicht umhinkamen,<br />
tatsächlich eine Band auf die Bühne<br />
zu holen. Die letzte Tour, die wir zu zweit<br />
spielten, fand in großen Läden vor 1.000 Leuten<br />
statt. Da merkten wir, dass wir gar nicht<br />
genug Bumms in den Laden reinbekommen.<br />
Du erreichst die letzten zehn Reihen nicht<br />
mehr mit der Akustikgitarre.<br />
Ende November erschien Euer Album<br />
„emotions“, das in den deutschen Charts<br />
auf Rang 9 stand. Hatte Euch das überrascht,<br />
und was haben eure Eltern gesagt?<br />
Max: Die Charts sind irre kaputt.<br />
Jonas: Das wissen aber unsere Eltern nicht.<br />
(beide lachen)<br />
23<br />
Max: Das war eine krasse Woche, und es ist<br />
dennoch eine Platzierung, auf die wir sehr<br />
stolz sind. Wenn ich an die Charts denke, fällt<br />
mir immer mein 16-jähriges Ich ein. Wenn<br />
dem einer gesagt hätte, Du wirst mal ein Top-<br />
Ten-Album schreiben…<br />
Sind durch diesen Charterfolg die Erwartungen<br />
an die Tour andere, sprich höhere?<br />
Jonas: Durch die pandemische Lage ist das<br />
alles nicht zu bewerten. Es klingt total hart,<br />
aber dadurch sind es zeitlose Erfolge. Die<br />
machen natürlich großen Spaß, zumal es uns<br />
in einer Zeit gelungen ist, in der nach außen<br />
hin eigentlich nicht kommuniziert wurde. Mit<br />
einer Platte gehst du eigentlich auf Promotour,<br />
spielst hier und da und bist im TV zu<br />
Gast. Das alles ist nicht passiert. Es gab kaum<br />
Vorabpromotion; das ist alles nur in unserer<br />
Community passiert, ergo im Kreis derer, die<br />
uns schon einige Jahre unterstützen. Es lief<br />
alles auf kleiner Flamme. Das war das Schöne,<br />
dass wir es auf diesem Wege in die Top<br />
Ten geschafft haben. Die Erwartung an die<br />
Tour messen sich aber nicht an dem Charterfolg,<br />
sondern eher an dem, was im September<br />
passiert ist. Der Wunsch ist, da noch<br />
einen draufzusetzen. Das wäre die Krönung.<br />
Text: Kai Florian Becker || Bild: Marvin Ruppert<br />
GARAGE, SAARBRÜCKEN<br />
DONNERSTAG, 5. MAI 20<strong>22</strong> // AB 19.00<br />
DASLUMPENPACK.DE<br />
DAS KOMPLETTE INTERVIEW GIBT ES<br />
UNTER PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB UND<br />
IN DER SENDUNG „TIPPS4HITS“ (MO<br />
19 UHR; MI 13 UHR; SA 17 UHR) UNTER<br />
RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB ZU HÖREN.<br />
HEIMATMELODIEN
HEIMATMELODIEN<br />
SAVOY TRUFFLE<br />
NEUES ALBUM „DINOSAUR SR.<br />
Mit ihrem achten Album „Dinosaur Sr.“ (sprich<br />
„Dinosaur Senior“) beschwören Savoy Truffle<br />
nun diese vergangene Welt wieder herauf: In 14<br />
Songs schert sich die Band so rein gar nicht um<br />
Playlisten- und Radiotauglichkeit, um schnelle<br />
Klicks und doofe Algorithmen. Dafür aber um so<br />
mehr um liebevolle Details, überraschende musikalische<br />
Wendungen und große Melodien. Savoy<br />
Truffles bezaubernder Retro-Sound klingt mal intim<br />
und kammermusikalisch, mal episch und cineastisch;<br />
mal poppig und catchy, mal wild und<br />
24<br />
schräg – manchmal alles in einem einzigen Song!<br />
Wie schon bei ihren letzten beiden Alben haben<br />
die Musiker über 2 Jahre hinweg alle Titel selbst<br />
aufgenommen und abgemischt. Gemastert hat<br />
die Aufnahmen dann Marcel Sude, der bereits<br />
seit 1997 regelmäßig mit der Band zusammenarbeitet.<br />
Text: Redaktion | Bild: Katrin Reis<br />
SAVOY-TRUFFLE.DE<br />
HEIMATMELODIEN
OPEN AIR<br />
KAI TRACID • NIELS VAN GOGH<br />
DJ QUICKSILVER • AQUAGEN • MARK OH<br />
INTERACTIVE • BROOKLYN BOUNCE DJ<br />
TALLA 2XLC • TT HACKY • ERIC SSL<br />
28.05.20<strong>22</strong><br />
EVENTWERK SAAR<br />
ZUM ALTEN BERGWERK, GROSSROSSELN<br />
TICKETS: EVENTWERK-SAAR.DE
GENUSS<br />
BLACK HEN<br />
KAFFEE, DER SCHMECKT UND FAIR UND BIO IST<br />
Es muss doch möglich sein, einen Kaffee zu<br />
trinken, der schmeckt, ohne dass man beim<br />
Genießen ein schlechtes Gewissen hat, weil die<br />
Menschen, die ihn produzieren, ebenso ausgebeutet<br />
werden wie die Umwelt. Das sagten<br />
sich Kai Adam und Kolja Conrad und gründeten<br />
vor drei Jahren eine eigene Kaffeerösterei.<br />
Black Hen, also schwarze Henne, heißt das<br />
kleine Unternehmen, für das Kolja Conrad seinen<br />
Beruf als Lehrer aufgegeben hat, und Kai<br />
Adam, ebenfalls als Lehrer, auf eine halbe Stelle<br />
gegangen ist. Bis vor Kurzem wurde in der Alt-<br />
Saarbrücker Talstraße geröstet, nun befindet<br />
sich die Rösterei im Gewerbegebiet in Ensheim.<br />
Kaffee, findet Kolja Conrad, dient nicht allein<br />
dem Zweck, „unser Blut mit Koffein anzureichern<br />
und den morgendlichen Nebel aus dem<br />
Kopf zu vertreiben“. Kaffee ist für ihn ein Genussmittel.<br />
Etwas, wovor man Respekt haben<br />
sollte. Vor dem Produkt und vor denen, die es<br />
produzieren. Das war ihm spätestens klar, als<br />
er in Asien auf Kaffeeplantagen stand und sich<br />
dachte: „Da bauen tatsächlich Leute Kaffee an,<br />
obwohl sie mit Drogen viel mehr verdienen<br />
könnten.“ Und: „Da stand ich auf einer Plantage<br />
und habe gedacht: Sollten die, die hier<br />
arbeiten, nicht in der Schule sein? Oder: Warum<br />
akzeptieren wir, dass der Hubschrauber hier<br />
Pestizide versprüht, die bei uns in Deutschland<br />
verboten sind?“, erinnert sich Kolja.<br />
Den Rohkaffee kauft Black Hen zusammen mit<br />
26<br />
anderen kleineren Röstereien über eine Kooperative<br />
ein. Die Regeln sind klar: Der Kaffee muss<br />
bio sein, fair gehandelt und ohne Kinderarbeit<br />
geerntet worden sein. Kaffee ist nach Öl eins<br />
der Haupthandelsgüter auf der Welt. „Wo viel<br />
Geld ist, ist viel Beschiss“, meint Kolja Conrad.<br />
„Dem Kaffeebauer tief in die Augen schauen,<br />
und damit ist es bio, das ist problematisch“, findet<br />
er. Deshalb importiert und röstet Black Hen<br />
nur bio-zertifizierten Kaffee. „Wenn jemand<br />
sagt, dass sein Kaffee bio ist, dann helfen wir<br />
finanziell bei der Zertifizierung. Hier in Europa<br />
in einem Labor zu testen, das ist der saubere<br />
Weg“, erklärt Kolja.<br />
„Fair“ zu definieren, sei da schon schwieriger.<br />
Die Black-Hen-Männer tun sich schwer mit den<br />
Fairtrade-Siegeln, die auf dem Markt sind. Sie<br />
haben sich für einen anderen Weg entschieden,<br />
den sie für transparenter halten als alle Logos<br />
auf Kaffeepackungen. Auf der Internetseite des<br />
Unternehmens (www.blackhen.de) werden die<br />
Lieferanten aufgelistet. In der Liste steht unter<br />
anderem, wie viel Kaffee Black Hen sich von<br />
welcher Plantage hat liefern lassen, was dafür<br />
bezahlt wurde und wie der Kaffee auf der<br />
100-Punkte-Qualitätsskala der Specialty Coffee<br />
Association (SCA) bewertet wurde.<br />
Text: Katharina Rolshausen | Bild: Black Hen<br />
GENUSS
GENUSS<br />
GIN<br />
VOM BAD BOY ZUR SPIRITUOSE NUMMER EINS<br />
Einige bezeichnen ihn als „Gin des Lebens“, anderen<br />
gilt er als schnödes Modegetränk. Wie auch<br />
immer man zu der Spirituose, die von wieder<br />
anderen auch mal schlicht als Wacholderschnaps<br />
abgewertet wird, steht, richtig ist: Es gab noch nie<br />
so viele Gin-Produzenten und noch nie so viele<br />
Gin-Marken wie heute.<br />
Der Gin kam aber nicht aus dem Nichts. Breits vor<br />
gut 30 Jahren hat der legendäre Barmann Charles<br />
Schumann in seinem Standardwerk „American<br />
Bar“ den Gin nicht nur in die Reihe der großen Spirituosen<br />
gestellt. Für ihn war Gin, ein mit Wacholder,<br />
Koriander oder anderen Kräutern und Gewürzen<br />
aromatisierter neutraler hochprozentiger<br />
Alkohol, damals schon die „Spirituose Nummer<br />
eins an der Bar“. Es ist eine abenteuerliche Geschichte:<br />
Als Schumann „American Bar“ schrieb,<br />
hatte Gin mancherorts noch einen miesen Ruf.<br />
Dass er lange als „der Bad Boy unter den Spirituosen“<br />
galt, erklärte der Experte mit der Vergangenheit<br />
des Produkts. Oft sei Gin „billig hergestellter<br />
Fusel“ gewesen, den man für wenig Geld an fast<br />
jeder Ecke bekam. „Das Ganze begann mit einem<br />
holländischen Professor der Medizin“, erzählt<br />
Schumann. Franciscus de la Boe hieß der Mann,<br />
der als Erfinder des botanisch aromatisierten Alkohols<br />
gilt. Der Professor nannte seine Mischung<br />
„Essence de Genièvre“, also Wacholder-Essenz. Daraus<br />
wurde erst Geneva, dann Genever.<br />
Was für den niederländischen Professor eine Medizin<br />
war, die man vor allem Westindien-Reisenden<br />
27<br />
verabreichte, wurde für die Engländer, deren König<br />
auf das Zeug aufmerksam geworden war, zum<br />
Massengetränk. Weil diesen Genever sprachlich zu<br />
kompliziert war, kürzten sie auf Gin ab.<br />
Anfang des 18. Jahrhunderts, schreibt Schumann,<br />
wurde mieses Zeug ausgeschenkt, „das oft zum<br />
Siechtum und Tod führte“. „Gin“, erklärt der legendäre<br />
Barmann, „sollte über Arbeitslosigkeit,<br />
Armut und Hoffnungslosigkeit hinweghelfen.“<br />
Durch strengere Gesetze und bessere Destilliertechnik<br />
wurde dem Gin der schlechte Ruf etwas<br />
genommen. Es entstand das Produkt, das bis heute<br />
als „London Dry Gin“ bekannt ist.<br />
Gin in einer Qualität, wie er heute ausgeschenkt<br />
wird, gibt es allerdings erst sei gut 100 Jahren, hat<br />
Schumann recherchiert. Und dass Gin Wacholderschnaps<br />
ist, stimmt auch nicht. Denn Wacholderschnaps<br />
wird aus einer Wacholder-Maische destilliert,<br />
während bei der Gin-Herstellung einem<br />
klaren hochprozentigen Alkohol Wacholder zum<br />
Aromatisieren zugesetzt wird.<br />
„Eine Bar ohne Gin ist wie die italienische Küche<br />
ohne Pasta“, hat Charles Schumann bereits 1991<br />
festgestellt. Denn ohne Gin gäbe es die „Könige<br />
der Cocktails“ nicht: den Martini Dry, den Gin<br />
Tonic, den Schumann als Durstlöscher einstuft,<br />
und den Pink Gin, der – ganz in der Tradition des<br />
niederländischen Professors – als „die Medizin der<br />
Bar“ gilt.<br />
Text und Bild: Katharina Rolshausen<br />
GENUSS
QUEER<br />
DER QUEERLENDER<br />
TERMINE FÜR EIN BUNTES 20<strong>22</strong>*<br />
02. APR // jeweils ab 23 Uhr<br />
KARMA SUTRA<br />
Studio 30, Saarbrücken<br />
23. APR<br />
CSD<br />
Schönebeck<br />
10. Mai bis 15. Mai<br />
CSD<br />
Maspalomas, Spanien<br />
17. Mai<br />
IDAHOBIT (INTERNATIONAL DAY AGAINST<br />
HOMOPHOBIA BIPHOBIA INTERPHOBIA AND TRANSPHOBIA)<br />
21. Mai<br />
SPRINGFIELD PRIDE<br />
USA<br />
28. Mai<br />
CSD<br />
Wiesbaden<br />
29. mAi bis 50. Mai<br />
CSD<br />
Torremolinos, Spanien<br />
31. Mai<br />
DIVERSITY DAY<br />
(Vielfalt am Arbeitsplatz)<br />
01. Jun bis 30. jun<br />
NEW YORK PRIDE (GAY PRIDE)<br />
USA<br />
<strong>04</strong>. Jun // jeweils ab 23 Uhr<br />
KARMA SUTRA<br />
Studio 30, Saarbrücken<br />
<strong>04</strong>. Jun<br />
CSD<br />
Hannover<br />
<strong>04</strong>. Jun<br />
CSD<br />
Karlsruhe<br />
11. Jun bis 12. Jun<br />
CSD<br />
SaarLorLux<br />
18. Jun<br />
CSD<br />
Salzwedel<br />
* Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Ihr wisst schon warum...<br />
28<br />
QUEER
Peace and<br />
Love<br />
Clipper<br />
Messer<br />
Gifts<br />
Trendschmuck<br />
heiße Tops<br />
alle Papers<br />
Tabakwaren<br />
Ear & Nosepiercing<br />
Bongs<br />
Räucher<br />
stäbchen<br />
liebenswerte Vielfalt<br />
Aktivkohle<br />
Piercing by James<br />
Growshop<br />
sexy Kleider<br />
E-Zigaretten<br />
Ballerinas<br />
Directions<br />
Haarfarben<br />
Drinks &<br />
Liquors<br />
Crusher<br />
Shirts<br />
Fachliteratur<br />
Vaporisatoren<br />
Tips<br />
CBD<br />
Schals
ANZEIGE<br />
JOBS<br />
ONLINE ARBEITSLOSMELDUNG<br />
NUN MÖGLICH<br />
Seit dem 1. Januar 20<strong>22</strong> ist nun neben persönlichen<br />
Vorsprache in der zuständigen Agentur<br />
für Arbeit auch eine rechtssichere elektronische<br />
Form für die Arbeitslosmeldung möglich.<br />
Die elektronische Arbeitslosmeldung<br />
nutzt dazu den elektronischen Identitätsnachweis<br />
nach dem Personalausweisgesetz,<br />
das heißt die Nutzung der sogenannten "Online-Ausweisfunktion“<br />
des Personalausweises.<br />
Was wird hierzu benötigt?<br />
Dazu benötigt wird ein Personalausweis oder<br />
elektronischer Aufenthaltstitel mit aktivierter<br />
Online- Ausweisfunktion, Ein externes<br />
Kartenlesegerät oder ein modernes Smartphone<br />
mit Android- oder iOS- Betriebssystem,<br />
Die AusweisApp2, die Sie kostenlos unter:<br />
www.ausweisapp.bund.de heruntergeladen<br />
werden kann.<br />
Fazit:<br />
Die Onlinearbeitslosmeldung ist ein weiterer<br />
Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des<br />
Sozialverwaltungsverfahrens.<br />
ÜBER DIE AUTORIN:<br />
Maria Dimartino ist Rechtsanwältin mit Tätigkeitsschwerpunkten<br />
Arbeitsrecht und Beschäftigtendatenschutz. Mehr unter: jurvita.de<br />
Kein Job? Kein Geld? Alles doof?<br />
Schau mal hier: JOBS.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB
SIE PLANEN DAS EVENT<br />
WIR SORGEN FÜR<br />
DIE SICHERHEIT!<br />
VERANSTALTUNGSSCHUTZ | DISKOTHEKENSCHUTZ<br />
OBJEKTSCHUTZ | PERSONENSCHUTZ | DETEKTEI<br />
KAUFHAUSÜBERWACHUNG | SERVICEDIENSTLEISTUNGEN<br />
SICHERHEITSBERATUNG | SICHERHEITSKONZEPTE<br />
WE WANT<br />
YOU!<br />
PERSONAL<br />
GESUCHT!<br />
SECURITY-SERVICE-SCHMITT GMBH<br />
NORDALLEE 16A, 54292 TRIER<br />
SAARGEMÜNDER STR. 13, 66119 SAARBRÜCKEN<br />
+49 (0)171 173 2485 • WWW.SECURITY-SERVICE-SCHMITT.COM
LESELUST<br />
SONJA RÜTHER<br />
AUTORIN AUS DER LÜNEBURGER HEIDE<br />
32<br />
LESELUST
Der 9. März ist ein besonderes Datum für<br />
Sonja Rüther, Autorin aus Buchholz. 1992<br />
ging sie an diesem Tag zusammen mit ihrer<br />
besten Freundin auf ein Konzert von Tom<br />
Petty. Genau dreißig Jahre später veröffentlicht<br />
sie ihr Buch „ROCK THIS WAY“, mit dem<br />
sie ihre Leser mit ins Backstage nimmt.<br />
Was magst du an der Musik von Tom Petty?<br />
Es ist die Kombination aus wundervollen Songtexten,<br />
dem rockigen Sound und der einzigartigen<br />
Stimme, die für mich die Musik von Tom<br />
Petty so besonders macht. Als ich mit 16 die<br />
Songs von dem INTO THE GREAT WIDE OPEN<br />
Album zum ersten Mal hörte, fand ich sie ganz<br />
nett. Dann sind meine beste Freundin und ich<br />
zum Konzert gegangen, und das Live-Erlebnis<br />
ist für mich wie eine Offenbarung gewesen. Ich<br />
fühlte mich verstanden und komplett abgeholt.<br />
Seitdem begleitet mich die Musik durchs<br />
Leben – immerhin schon 30 Jahre. Ich denke,<br />
das ist die Magie von Musik, von der Tom Petty<br />
in einem Interview gesprochen hat.<br />
Und was hat das Konzert mit deiner aktuellen<br />
Veröffentlichung zu tun?<br />
Als Tom Petty 2017 gestorben ist, war das für<br />
mich und die Fans auf der ganzen Welt ein<br />
Schock. Gleichzeitig war es sehr bewegend, zu<br />
sehen, wie Fotos und Geschichten zu seinem<br />
Lebenswerk bei Instagram geteilt wurden (bis<br />
heute ebbt das nicht ab). Und dann war die<br />
Geschichte da und wollte erzählt werden. Ein<br />
Roman über Ben Paxton, der am Anfang seiner<br />
Karriere eine Fremde trifft und behauptet,<br />
mal so berühmt wie Tom Petty zu werden.<br />
Zwanzig Jahre später hat er es längst geschafft<br />
und eben jene Frau soll als Journalistin seine<br />
Jubiläumstournee begleiten und einen Artikel<br />
über ihn schreiben. In der Zwischenzeit wurden<br />
beide von einschneidenden Erlebnissen geprägt<br />
und das Wiedersehen läuft ganz anders<br />
als erhofft. Mir war es wichtig, eine authentische<br />
Geschichte über den Umgang mit Fans,<br />
den Medien und der Stille nach einem euphorischen<br />
Auftritt schreiben, um den Menschen<br />
hinter der Kunst zu zeigen.<br />
Gibt es bei Deinen Büchern öfter eine Wechselwirkung<br />
mit Musik?<br />
Ja, weil ich Musik in vielen Formen liebe. Bei<br />
„HEY JUNE“ standen Opern im Fokus. Ich mag<br />
die Vielseitigkeit von Kunst und wie sehr sie Leben<br />
zum Positiven beeinflusst. Ich denke, ich teile<br />
diese Begeisterung sehr gern. Für „ROCK THIS<br />
WAY“ habe ich sogar 19 Songtexte geschrieben.<br />
Interview: Tanja Karmann | Bild: Bianca Ewerhardy<br />
BRIEFGESTOEBER.DE<br />
Alles Rund um die Welt der Bücher<br />
hörst du auf RADIO.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB und<br />
PODCAST.<strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
MIT<br />
GIBT'S WAS AUFS AUGE<br />
LIVE STREAMING<br />
EVENT-MITSCHNITTE<br />
360° AUFNAHMEN<br />
PARTNER DER VERANSTALTER IN DER REGION <strong>POPSCENE</strong>.CLUB | 0681 95803921
KAMMGARN ®<br />
PRÄSENTIERT IM APRIL ...<br />
16.<strong>04</strong>.<br />
ROGERS<br />
NACHHOLTERMIN VOM 11.09.20 UND 17.09.21<br />
DIES IST UNSERE<br />
PLANUNG.<br />
BITTE, SCHAUT AUF<br />
WWW.KAMMGARN.DE,<br />
WG. MÖGLICHER<br />
ÄNDERUNGEN /<br />
ABSAGEN!<br />
<strong>22</strong>.<strong>04</strong>.<br />
$ICK<br />
... AND MANY MORE ...<br />
TICKETS & INFO? www.kammgarn.de<br />
KAMMGARN KL, SCHOENSTRASSE 10
KAMMGARN ®<br />
PRÄSENTIERT IM APRIL ...<br />
23.<strong>04</strong>.<br />
NIKITA MILLER<br />
NACHHOLTERMIN VOM 24.<strong>04</strong>.21<br />
DIES IST UNSERE<br />
PLANUNG.<br />
BITTE, SCHAUT AUF<br />
WWW.KAMMGARN.DE,<br />
WG. MÖGLICHER<br />
ÄNDERUNGEN /<br />
ABSAGEN!<br />
29.<strong>04</strong>.<br />
MORITZ NEUMEIER<br />
30.<strong>04</strong>.<br />
8KIDS<br />
NACHHOLTERMIN VOM <strong>22</strong>.05.2020, 05.02.2021 UND 28.05.2021<br />
... AND MANY MORE ...<br />
TICKETS & INFO? www.kammgarn.de<br />
KAMMGARN KL, SCHOENSTRASSE 10
DARK FUNERAL<br />
LANGSAM, ABER STARK<br />
PETER DOHERTY & FRÉDÉRIC LO<br />
VERSÖHNLICHES DOHERTY-ALBUM<br />
MUSIK-TIPP Sie sind seit 1993 im Geschäft, aber<br />
immer recht langsam im Komponieren neuer<br />
Songs. Zumindest ist es so zu erklären, dass in<br />
29 Jahren nur sieben Alben zustande kamen.<br />
Das neueste der schwedischen Black Metaller<br />
hört auf den Namen „We Are The Apocalypse“.<br />
Aufgenommen wurden die temporeichen Songs<br />
im Studio von Fredrik Thordendal (Meshuggah),<br />
und sie klingen - im Gegensatz zu vielen Black<br />
Metal-Releases - brutal und satt. Das ist das<br />
eine große Plus bei Dark Funeral. Ein zweites ist<br />
Frontmann Heljarmadr, der seit 2014 an Bord ist<br />
und einen fantastischen Job macht. Über Lord<br />
Ahrimans Gitarrenkünste muss man gar nicht<br />
mehr reden. Das letzte verbliebene Gründungsmitglied<br />
schüttelt sich infernalische Riffs aus<br />
dem Ärmel. Die restlichen drei Musiker stehen<br />
ihm in nichts nach, so dass es hier nicht Black<br />
Metal-typisch rumpelt, weil man unbedingt einen<br />
thrashigen Old School-Sound haben wollte;<br />
die Songs hämmern und blasen einem um die<br />
Ohren, bis es in diesen klingelt („Nosferatu“).<br />
Dark Funeral mögen vielleicht etwas zu langsam<br />
arbeiten, liefern aber wieder ganz stark ab.<br />
Dark Funeral „We Are The Apocalypse“ (Sony Music)<br />
darkfuneral.se<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Century Media<br />
36<br />
MUSIK-TIPP Dass nochmal ein Album mit Peter<br />
Doherty erscheinen würde, das der Rezensent vorstellen<br />
würde, war zwischendurch mehr als fragwürdig.<br />
Zu sehr hatte sich der Brite, der mit The<br />
Libertines bekannt wurde, bei den letzten besuchten<br />
Konzerten mit seiner Alkohol- und Drogensucht<br />
unbeliebt gemacht. Es war teils an Peinlichkeit<br />
nicht mehr zu überbieten. Jetzt heißt es mal<br />
wieder, er sei clean und hätte sein Leben im Griff.<br />
Bleibt zu hoffen, dass dem so ist und es auch so<br />
bleibt, denn „The Fantasy Life Of Poetry & Crime“<br />
gibt genug Anlass zur persönlichen Versöhnung.<br />
Es ist das Werk des Briten Doherty und des französischen<br />
Musikers Frédéric Lo (Daniel Darc, Pony<br />
Pony Run Run, Stephan Eicher); ersterer schrieb<br />
die Texte, der zweite die Musik - und das alles während<br />
des Lockdowns. Aufgenommen wurden die<br />
Songs in Cateuil in Étretat (Normandie) und im<br />
Water Music Studio in Paris. Dohertys Stimme hat<br />
immer noch eine magische Anziehungskraft; er<br />
singt diesmal auch relativ klar. Dazu schrieb sein<br />
Kollege schwelgerische Songs mit französischer<br />
und britischer Prägung.<br />
Peter Doherty & Frédéric Lo<br />
„The Fantasy Life Of Poetry & Crime“ (H‘Art)<br />
strap-originals.co.uk<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Strap Originals<br />
TIPPS
SMALL STATE<br />
COMEBACKALBUM<br />
SONIC YOUTH<br />
POSTHUME EP<br />
MUSIK-TIPP „Low Expectations“? So niedrig<br />
sind die Erwartungen an dieses Comeback bestimmt<br />
nicht. Immerhin haben sich Small State<br />
mit Midsummer Records einem gut vernetzten,<br />
altbewährten und lokal ansässigen Indielabel<br />
angeschlossen (Saarland Connection rules!),<br />
einen Verlagsvertrag bei Uncle M unterzeichnet<br />
und die vergangenen Monate ordentlich<br />
die Werbetrommel gerührt. Sogar eine eigene<br />
Skateboard-Deck-Edition für einen guten Zweck<br />
brachten sie auf den Weg. Wenn schon Comeback,<br />
dann bitte mit viel Rabatz.<br />
Nach zehn Jahren Pause meldeten sich Small<br />
State anno 2020 zurück. Ihre Comebackshow<br />
im Kleinen Klub in Saarbrücken im Januar 2020<br />
war schnell ausverkauft. Was hätte das werden<br />
können, wäre da nicht Corona gekommen. Aber<br />
nun sind sie mit neuer Musik zurück: „Low Expectations“<br />
ist elf Mal kurzweiliger Pop-Punk,<br />
und am Ende servieren sie noch einen Ska-Song<br />
namens „Don’t Pour Me Another Drink“. Ja, Max,<br />
Carsten, Sascha und Andi sind wirklich „Young<br />
At Heart“ geblieben.<br />
Small State „Low Expectations“ (Cargo Records)<br />
smallstate.de<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Midsummer Records<br />
37<br />
MUSIK-TIPP 11 Jahre nach ihrer Auflösung erschienen<br />
von Sonic Youth just fünf rare Aufnahmen<br />
aus den Jahren 2000, 2008 und 2010.<br />
So traurig und bitter das Aus der New Yorker<br />
Noise/Alternative Rock-Avantgardisten nach<br />
wie vor ist, diese EP ist ein super Trostpflaster.<br />
„In/Out/In“ wurde von Carl Saff im vergangenen<br />
Jahr gemastert und beinhaltet drei<br />
bisher unveröffentlichte Aufnahmen: das leise<br />
mäandernde „Basement Contender“ und das<br />
vor Energie überquillende „Machine“ aus dem<br />
Jahr 2008 sowie das sphärisch-noisige Ambient-<br />
Stück „Social Static“ (2000). Der Postrock-Geniestreich<br />
„In & Out“ (2010) und das sich langsam<br />
aufbäumende, immer wilder werdende<br />
„Out & In“ (2000) waren bis dato nur auf der<br />
2011er Compilation „Not The Spaces You Know,<br />
But Between Them“ zu finden. Mensch, es ist so<br />
schade, dass Sonic Youth nicht mehr da sind.<br />
Was hätten sie einem in den vergangenen elf<br />
Jahren wohl noch für tolle Songs durch den Gehörgang<br />
mitten ins Hirn getrieben, dass einem<br />
alle Synapsen durchglühen...? Seufz.<br />
Sonic Youth „In/Out/In“ (Bertus)<br />
sonicyouth.com<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Three Lobed Recordings<br />
TIPPS
OYSTERBAND<br />
BRITISCHE FOLKROCK-IKONEN<br />
CLAUDIA FINK<br />
SELBSTFINDUNG AUF DEUTSCH<br />
MUSIK-TIPP Zweifelsohne gilt die Oysterband<br />
als eine der erfolgreichsten Folkrock-Bands<br />
Großbritanniens der letzten 40 Jahre. Im Laufe<br />
ihrer umfangreichen Diskografie (das Debütalbum<br />
„Step Outside“ erschien 1986) traten<br />
unterschiedliche Einflüsse in den Vordergrund,<br />
während die traditionellen Folk-Wurzeln aber<br />
nie verschwanden. Drei der ursprünglichen<br />
Gründungsmitglieder, John Jones, Alan Prosser<br />
und Ian Telfer gehören bis heute zur Bandbesetzung.<br />
Geblieben ist auch die inhaltliche Bedeutung,<br />
die Sänger John und seine Kollegen in<br />
ihren Texten transportieren. Die kritische Auseinandersetzung<br />
mit Politik und Gesellschaft<br />
spiegelt sich auch in den 10 aktuellen Titeln<br />
zwischen „Born Under The Same Sun“ und „The<br />
Time Is Now“ wider. Daneben gibt es weitere<br />
Anspieltipps Marke „The Corner Of The Room“.<br />
23 Alben hat die Band bisher veröffentlicht und<br />
auch „Read The Sky“ lässt in punkto Kreativität<br />
keine Wünsche offen. Packende Musik für anspruchsvolle<br />
Konsumenten.<br />
Oysterband „Read The Sky”<br />
(Westpark Music/Indigo)<br />
oysterband.co.uk<br />
Text: Frank Keil | Bild: Westpark Music<br />
38<br />
MUSIK-TIPP Claudia Fink ist Songwriterin, Sängerin<br />
und Musikerin mit Wahlheimat Berlin.<br />
Unter dem Pseudonym Lucid veröffentlichte<br />
sie in ihrer alten Heimat Frankfurt/Main bereits<br />
vier englischsprachige Alben. Mit „Über Wasser“<br />
präsentiert sie aktuell ihr erstes Album ausschließlich<br />
mit deutschen Texten. Teils zuhause<br />
aufgenommen, vermitteln die Songs wie „Pommes<br />
Essen Am Schlachtensee“, „Der Lack Ist<br />
Ab“ oder „Bus Nach Berlin“ unmittelbare Nähe<br />
und intime Direktheit. Ermutigt durch den Austausch<br />
mit KollegInnen (u.a. Niels Frevert, Dota<br />
Kehr) und Musik-Produktionen für deutsche<br />
TV-Sender gelang ihr die Fokussierung auf die<br />
deutsche Sprache nahezu problemlos. Produziert<br />
von Benjamin Kreisel, der auch Gäste wie<br />
Jeanette Hubert und Miguel Lagos Miranda zu<br />
den Aufnahmen brachte, entstand dort der Mix<br />
aus luftigen Arrangements, einer berührenden<br />
Stimme und bedeutungsvoller Lyrik. Aus hoffnungsvoller<br />
Perspektive dokumentiert „Über<br />
Wasser“ den Reifeprozess einer bemerkenswerten<br />
Künstlerin.<br />
Claudia Fink “Über Wasser”<br />
(Waterfall Records/Broken Silence)<br />
lucid-music.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: Waterfall Records<br />
TIPPS
ÄL JAWALA<br />
VON DER STRASSE AUF DIE BÜHNE<br />
BLECHREIZ<br />
BERLINER SKA-MATADORE<br />
MUSIK-TIPP Hinter Äl Jawala verbirgt sich ein<br />
Freiburger Quintett, dessen Musikstil sich zwischen<br />
Balkan-Soul, Afro Dance-Beats und Modern<br />
Klezmer bewegt. Die Band um Sängerin/<br />
Altsaxofonistin Steffi Schimmer wurde bereits<br />
im Jahr 2000 gegründet und weist eine beachtliche<br />
Diskografie auf. Jahrelang waren sie zudem<br />
als StraßenmusikerInnen weltweit unterwegs.<br />
Mit „I Way To Äl“ fügt man dieser jetzt<br />
eine neue LP/CD hinzu die mit ihren 17 Titeln<br />
auf eine beachtliche Spielzeit von rund 77min<br />
kommt. Es ist sozusagen ihr um zwei Jahre<br />
verspätetes Jubiläumsalbum, bestehend aus<br />
drei neuen Stücken, bisher unveröffentlichten<br />
Versionen sowie bekannten Publikumslieblingen/Klassikern<br />
aus der langen Bandgeschichte<br />
der Balkan Big Beats-Band. Einen besonderen<br />
Stellenwert von Titel wie „Lost In Manele“ oder<br />
„Voodoo Rag“ bekam das Mastering durch Vincente<br />
Celi, der dem Material einen gewaltig<br />
neuen Schub verlieh. Insgesamt vermittelt das<br />
Album mit seiner Musik ein positives Lebensgefühl<br />
und wohltuende Stimmungen.<br />
Äl Jawala “I Way To Äl”<br />
(Jawa Records/Soulfire Artists)<br />
jawala.de<br />
Text: Frank Keil | Bild: Jawa Records<br />
39<br />
MUSIK-TIPP 1983 im Süden von West-Berlin gegründet,<br />
eroberte sich die Formation im Laufe<br />
der Jahre eine herausragende Stellung als Berliner<br />
Live-Band, sowie als eine der wichtigsten<br />
Vertreter der Deutschen Ska-Szene. Nach einer<br />
Pause zwischen 1996 bis 2008 kehrte das Oktett<br />
zurück und ist bis heute aktiv. Das vorliegende<br />
Album „Flight Of The Bumble Bee“ lässt gewissermaßen<br />
die Geschichte der Band Revue passieren.<br />
Neben ganz neu aufgenommenen Hits<br />
wie „Bumble Bee“ feat. Memoria Insuficiente<br />
Ska aus Bogota/Kolumbien oder der legendären<br />
Arbeiter-Hymne „Which Side Are You On?”<br />
sind weitere markante Blechreiz-Songs, zwei<br />
Live-Versionen und ein Remix auf der Produktion<br />
zu hören. Die Band setzte im Laufe ihrer<br />
Karriere fast ausschließlich auf selbst komponierte,<br />
getextete und arrangierte Songs. Diverse<br />
Umbesetzungen ließen den Stil über die<br />
Jahre variieren und nie langweilig werden. Und<br />
ab <strong>April</strong> ist die band, bekannt für ihre energetische<br />
Live-Performance, wieder auf deutschen<br />
Bühnen zu erleben.<br />
Erscheint am 08. Apr<br />
Blechreiz “Flight Of The Bumble Bee”<br />
facebook.com/blechreiz<br />
Text: Frank Keil | Bild: Pork Pie Records<br />
TIPPS
THE ADAM PROJECT<br />
TAUSENDSASSA RYAN REYNOLDS<br />
VIGIL<br />
SECHSTEILIGE BBC-KRIMISERIE<br />
FILM-TIPP Regisseur Shawn Levy („Stranger<br />
Things“, „Free Guy“) schickt Ryan Reynolds in<br />
„The Adam Project“ in der Rolle des Adam Reed<br />
auf Zeitreise. Der will in der Vergangenheit seine<br />
bei einer Zeitreise verschwundene Frau (Zoe Saldaña)<br />
finden, landet aber statt in 2018 im Jahr<br />
20<strong>22</strong> und trifft auf sein zwölfjähriges Ich (Walker<br />
Scobell) und seine Mutter (Jennifer Garner).<br />
Letztlich muss er nicht nur seine Frau finden,<br />
sondern auch die Entdeckung der Zeitreise<br />
durch seinen Vater (Mark Ruffalo) torpedieren,<br />
um gewisse Geschehnisse in seiner Zeit, dem<br />
Jahr 2050, zu verhindern. Natürlich wird man sofort<br />
wieder mit der offensichtlichsten Frage zum<br />
Zeitreiseparadoxon konfrontiert: Welche Auswirkungen<br />
hat eine Veränderung der eigenen<br />
Vergangenheit auf einen selbst? Drumherum<br />
hat Levy viel Action und Wortwitz gepackt, weshalb<br />
„The Adam Project“ locker mit den genialen<br />
„Guardians Of The Galaxy“-Filmen konkurrieren<br />
kann. Wo dort Chris Pratt brilliert, ist es hier Tausendsassa<br />
Reynolds, der Filme am Fließband zu<br />
produzieren scheint, ohne dass deren Qualität<br />
abfällt. Wobei fairerweise gesagt werden muss,<br />
dass Reynolds meist ähnliche Rollen spielt.<br />
„The Adam Project“ (Netflix)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: Netflix<br />
40<br />
SERIEN-TIPP Detective Chief Inspector Amy Silva<br />
(Suranne Jones aus „Scott & Bailey“) wird auf ein<br />
nuklearbetriebenes U-Boot geflogen, um den<br />
Todesfall eines Besatzungsmitglieds zu untersuchen.<br />
Pikant ist hierbei, dass kurz zuvor auf offener<br />
See ein schottisches Fischerboot verschwand<br />
und der Standpunkt des besagten U-Boots stets<br />
geheim bleiben muss, weil es zum Zwecke der<br />
nuklearen Abschreckung unterwegs ist. Silva<br />
muss sich, abgeschnitten von der Außenwelt, in<br />
der hierarchischen Männerwelt behaupten, während<br />
an Land ihre Ex-Freundin, Detective Sergeant<br />
Kirsten Longacre (Rose Leslie aus „Game<br />
Of Thrones“), ermittelt und ihrer Ex ab und an<br />
per Funk verschlüsselte Infos zukommen lassen<br />
kann. Die Serie, die verschiedene reale Ereignisse<br />
in ihrer Story vereint, gehört zur obersten Liga.<br />
Schauspielerisch stimmt alles; für Spannung und<br />
Wendungen wurde auch gesorgt. Okay, am Ende<br />
fragt man sich, wie - Achtung: Spoiler - Lieutenant<br />
Commander Mark Prentice (Adam James)<br />
Silva doch noch findet, aber das ist geschenkt.<br />
Ebenso die vorurteilshafte Darstellung der bösen<br />
Russen, die vor (!) dem Einmarsch dieser in<br />
der Ukraine viele für überzogen erachtet hätten.<br />
„Vigil: Staffel 1“ (edel:motion)<br />
Text: Kai Florian Becker | Bild: itv Studios<br />
TIPPS
SONJA RÜTHER<br />
ROCK THIS WAY<br />
NILS WESTERBOER<br />
ATHOS 2643<br />
BUCH-TIPP Nicht nur Sonja Rüther ist Fan von<br />
Tom Petty, nein, auch Ben Paxton, Protagonist<br />
ihres aktuellen Romans steht auf die rockige<br />
Musik. Irgendwann will er so berühmt sein wie<br />
sein Vorbild, nimmt er sich vor und brüstet sich<br />
damit auch vor der angehenden Journalistin<br />
Isabel. Was zunächst wie gnadenlose Selbstüberschätzung<br />
wirkt, wird bald Wirklichkeit:<br />
Zwanzig Jahre später hat Ben es tatsächlich<br />
geschafft und tourt als berühmter Rockstar<br />
durch die Lande. Und ausgerechnet Isabel<br />
soll seine Jubiläumstour begleiten. Doch auch<br />
wenn ihre erste Begegnung beide nachhaltig<br />
beeindruckt hatte, verläuft das Wiedersehen<br />
anders als erwartet. Schaffen Ben und Isabel<br />
es, professionell miteinander umzugehen?<br />
„Rock this way“ ist so etwas wie ein Herzensprojekt<br />
der Autorin aus der Lüneburger Heide,<br />
für die ein Leben ohne Musik undenkbar ist. Die<br />
Hommage an die Magie der Musik entstand in<br />
durchschriebenen Nächten. Auf der Homepage<br />
der Autorin www.briefgestoeber.de gibt es den<br />
Roman auch als exklusives Hardcover mit umfangreichem<br />
Merchandising.<br />
Briefgestöber, 360 Seiten, broschiert<br />
ISBN: 978 3981 5574 97<br />
Text: Tanja Karmann | Cover: Sonja Rüther / Anke Koopmann<br />
41<br />
BUCH-TIPP Nils Westerboer sagt von sich selbst,<br />
dass er als Kind zwei Berufswünsche hatte: Raketenanzünder<br />
bei der NASA und Monsterfilmregisseur.<br />
In gewissem Sinne hat er sich mit seinem<br />
Debütroman beide Wünsche erfüllt – denn „Athos<br />
2643“ spielt nicht nur in der Zukunft, sondern versteht<br />
auch, den Lesenden mit geschickten „Kameraschwenks“<br />
ins Geschehen zu ziehen. Auf innovative<br />
Weise verknüpft der studierte Germanist und<br />
Theologe in seinem Roman wissenschaftliche mit<br />
religiösen Themen: Auf Athos, einem Mond des<br />
Planeten Neptun, hat sich eine christlich-orthodoxen<br />
Sekte zurückgezogen. Ihr Lebensraum wird<br />
von einer künstlichen Intelligenz, die MARFA, gesteuert.<br />
Als einer der Mönche bei einem Unglück<br />
ums Leben kommt, reist Inquisitor Rüd Kartheiser<br />
nach Athos, um das System einer Überprüfung zu<br />
unterziehen. An seiner Seite ist die schöne und<br />
intelligente Zack – ein Hologramm, das Rüd bedingungslos<br />
gehorcht. Zusammen ermitteln sie in<br />
dem Fall und müssen erkennen, dass die MARFA<br />
ein altes, dunkles Geheimnis verbirgt. Bald schon<br />
geht es für Rüd ums nackte Überleben – für das er<br />
Zack freigeben muss<br />
Hobbit Presse, 423 Seiten, broschiert<br />
ISBN: 978 3608 9849 41<br />
Text: Tanja Karmann | Cover: Verlag<br />
TIPPS
TAMARA LEONHARD<br />
MEMORIES OF YOUR SMILE<br />
ECKART SACKMANN<br />
VINYL! DIE COMIC-COVER<br />
BUCH-TIPP Jessica Preston hat ihr Leben als Professorin<br />
an der Uni Berlin fest im Griff. Zumindest<br />
bis ihr neuer Assistent den Alltag der attraktiven<br />
Britin gewaltig durcheinanderwirbelt. Der charmante<br />
Weltenbummler Tim träumt eigentlich<br />
vom großen Durchbruch als Sänger und Songwriter.<br />
Aber mit Jessica als Chefin wird selbst ein<br />
Bürojob plötzlich reizvoll. Aus einem anfänglichen<br />
Flirt entflammen allen Unterschieden und<br />
Zweifeln zum Trotz bald tiefe Gefühle, denen<br />
sich Tim und Jessica nicht länger entziehen können.<br />
Doch mit ihrer Liebe stoßen sie nicht überall<br />
auf Verständnis. Als Existenzen auf dem Spiel<br />
stehen, fällt eine folgenschwere Entscheidung ...<br />
„Memories of your smile“ erschien bereits 2018,<br />
nun hat die Vorsitzende des Selfpublisherverbandes<br />
ihr Herzensbuch in ein neues Gewand<br />
gekleidet. Neben dem aufpolierten Cover wurde<br />
der Text intensiv überarbeitet und um mehrere<br />
Szenen erweitert. Dieses Ereignis feierte die Autorin<br />
mit einer Konzertlesung am 24. März in<br />
Riegelsberg, wo sie nicht nur aus ihrem Buch las,<br />
sondern auch eigene und gecoverte Songs zum<br />
Besten gab.<br />
independently published,<br />
ca. 324 Seiten, Taschenbuch<br />
Text: Tanja Karmann | Cover: Tamara Leonhard / Michael Troy<br />
42<br />
BUCH-TIPP Der 1951 in Hannover geborene Eckart<br />
Sackmann ist zweifelsohne ein Multitalent: Comic-<br />
Verleger, Literaturhistoriker, Autor, Übersetzer<br />
und Ausstellungsmacher. Über die Sammler-Szene<br />
hinaus ist er unter anderem durch die Buch-Veröffentlichungen<br />
„Mecki – Maskottchen und Mythos“<br />
sowie „Kombiniere…“ (über den Detektiv Nick<br />
Knatterton) bekannt geworden. Mit „Vinyl! Die<br />
Comic-Cover“ hat Sackmann jetzt zwei Leidenschaften<br />
in einem Buch vereint. Im großformatigen<br />
Hardcover werden rund 350 farbige Plattencover<br />
und ihre Geschichte präsentiert. Besonders in den<br />
1980er Jahren, wo die LP-Verkäufe ihren Höhepunkt<br />
hatten, war die Welt der schwarzen Scheiben eng<br />
mit der Comic-Kultur verknüpft. Cover dieser Art<br />
von Crumb, Moebius oder Seyfried zu Platten von<br />
den Byrds, Jimi Hendrix oder Guns n´ Roses hatte<br />
wohl jede/jeder Musikbegeisterte schon einmal in<br />
der Hand. Auch viele deutsche Bands und Künstler<br />
wie u.a. Normahl, Udo Lindenberg und die Ärzte<br />
zeigten sich an dieser Kunst-Kombination interessiert.<br />
Das Buch dient auch als Katalog zur Ausstellung<br />
in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen, die<br />
dort noch bis zum 8. Mai 20<strong>22</strong> zu sehen ist.<br />
112 Seiten, Hardcover, 29,- Euro<br />
ISBN: 978 3894 7432 15<br />
Text: Frank Keil | Bild: comicplus +<br />
TIPPS
MADELINE JUNO<br />
TICKETS & INFOS: ALM-OPEN-AIR.DE
Kultur<br />
kalender<br />
UNTERSTÜTZT VON
RETROBÖRSE SAAR<br />
Fünf Jahre Jubiläum mit Superhero & Comic-Special<br />
Spiderman, Firestar und Batman gegen Dr.<br />
Doom? Auf der 8. Retrobörse Saar ist alles<br />
möglich! Das Superhero-Special zeigt sich aber<br />
nicht nur an den zahlreichen Darsteller:innen<br />
und Cosplayer:innen, dazu gibt es Vorführungen,<br />
Mitmachaktionen sowie einen neuen Comic-Photo-Corner<br />
zum Thema!<br />
Zum Jubiläum hält das Retrobörse Saar Team<br />
noch mehr bereit: So können sich Besucher:innen<br />
bereits am Einlass auf eine kostenlose<br />
Überraschung und später auf ein großartiges<br />
Gewinnspiel freuen. Neben den ganzen Neuheiten<br />
wird es auf über 2000qm natürlich auch<br />
jede Menge Verkaufsstände und die “RetroSaar<br />
Originals” wie die große Tombola, die Retro Gaming<br />
Lounge und Videospiel-Turniere geben.<br />
HERMANN NEUBERGER HALLE, VÖLKLINGEN<br />
SAMSTAG, 16. APR // AB 11.00<br />
RETROSAAR.DE<br />
Text: Redaktion | Bild: Viktor Flumé<br />
45<br />
TERMINE
JOE BONASMASSA<br />
Deutschland Tour 20<strong>22</strong><br />
Die Gitarrenlegende Joe Bonamassa veröffentlicht<br />
sein neues Studioalbums ‘Time Clocks’ am<br />
29. Oktober 2021. Das Album, das in New York<br />
City aufgenommen wurde, führt Bonamassa<br />
zurück zu seinen Wurzeln und zeigt ihn auf<br />
einem neuen Höhepunkt mit seinem unvergleichlichen<br />
Blues Rock-Können. Bekannt als<br />
der Mann im Anzug, von vielen als der ultimative<br />
Gitarrenheld geliebt und von Kritikern<br />
als "der größte Bluesgitarrist der Welt" (Guitar<br />
World) bezeichnet, hat das musikalische Mastermind<br />
eine weitere Ebene neuer Kunstfertigkeit<br />
gefunden, die er mit seinen Fans teilen<br />
kann. Bereits im Juli gab es mit dem Song<br />
‚Notches‘ einen Vorgeschmack auf das neue<br />
Album. Nun folgt mit ‚The Heart That Never<br />
Waits‘ ein weiterer Song, der das Zeug zum<br />
Klassiker hat.<br />
PAT METHENY<br />
Der Jazz Maestro<br />
Pat Metheny lebt den Geist des Jazz wie niemand<br />
sonst zurzeit: Der Weltstar der Jazzgitarre<br />
ist von schier unermüdlicher Neugier und<br />
einem Innovationsgeist getrieben, der geradezu<br />
sinnbildlich für diese Musikform steht. Im<br />
Lauf seiner Karriere hat er sowohl als Instrumentalist<br />
wie Komponist kontinuierlich neue<br />
Territorien für sein Instrument erschlossen. In<br />
seinem Spiel verbinden sich Progressive Jazz<br />
und Elemente von Latin-Jazz und Fusion zu<br />
immer neuen musikalischen Formen und neben<br />
seiner eigenen Pat Metheny Group auch<br />
immer neuen Formationen: Ob Solo, im Duo<br />
oder mit einem seiner zahllosen Nebenprojekte<br />
ist sein Output inzwischen auf über 50 veröffentlichten<br />
Alben dokumentiert, von denen<br />
drei bereits mit Gold prämiert sind.<br />
SAARLANDHALLE SAARBRÜCKEN<br />
MITTWOCH, 27. APR<br />
JBONAMASSA.COM<br />
Text: Redaktion | Bild: Kit Wood<br />
NEUE GEBLÄSEHALLE, NEUNKIRCHEN<br />
FREITAG, 20. MAI // AB 20.00<br />
PATMETHENY.COM<br />
Text: Redaktion | Bild: John Peden<br />
NOCH MEHR KULTUR FINDEST DU AUF <strong>POPSCENE</strong>.CLUB<br />
46<br />
TERMINE
TICKETS & INFOS:<br />
TROPICAL-MOUNTAIN.DE
ECHTERLIVE FESTIVAL<br />
Pol Belardi, Pino Palldino & Blake<br />
Mills, Richard Bona & Alfredo<br />
Rodriguez<br />
Eine außergewöhnliche Jazznacht beim Echterlive<br />
Festival: Drei ganz unterschiedliche Konzerte<br />
an einem Abend versprechen nicht nur<br />
Jazzliebhabern ein besonderes Erlebnis! Der luxemburgische<br />
Multiinstrumentalist Pol Belardi<br />
tritt solo auf, die Grammy-nominierten Künstler<br />
Richard Bona & Alfredo Rodriguez bringen<br />
afro-kubanische Klänge nach Echternach und<br />
Pino Palladino & Blake Mills präsentieren ihr<br />
gemeinsames Debütalbum "Notes with Attachement".<br />
ABBEY ECHTERNACH, LUXEMBURG<br />
SONNTAG, 17. JULI // AB 19.30<br />
TRIFOLION.LU<br />
Text: Redaktion | Bild: Mike Piscitelli<br />
RAUCH&GLUT<br />
BBQ Lifestyle Messe<br />
Auf der Rauch&Glut BBQ Messe finden Grill-Begeisterte<br />
bei rund 60 Ausstellern ein umfangreiches<br />
Angebot und zahlreiche Inspirationen rund<br />
um das Thema Grillen und Barbecue sowie ausgewählte<br />
Design-Manufakturen und Schreinereien.<br />
Auch ein vielseitiges Rahmenprogramm mit<br />
Shows, Wettbewerben und Workshops wird wieder<br />
geboten.<br />
Der Fokus der Rauch&Glut liegt auf regionalen<br />
Händlern und Metzgereien sowie auf einer großen<br />
Markenvielfalt bei den ausgestellten Grillgeräten<br />
und beim Zubehör. An insgesamt drei Veranstaltungstagen<br />
können Grillgeräte wie Gas-, Elektro-,<br />
Holzkohle- und Pelletgrills, Smoker und das passende<br />
Equipment entdeckt werden.<br />
MESSE FREIBURG<br />
FREITAG, 29. APR BIS SONNTAG, 01. MAI<br />
RAUCHGLUT-FREIBURG.DE<br />
Text: Redaktion | Bild: Felix Groteloh<br />
GLADIATOR<br />
AM ROLLATOR<br />
Infos und Termine der saarländischen<br />
Kabarettistin unter www.oma-frieda.com
STADTTEIL<br />
TOURNEE<br />
Jetzt erhältlich<br />
an der Kulturinfo am<br />
St. Johanner Markt<br />
und in den Kulturund<br />
Lesetreffs<br />
VERANSTALTUNGEN IN BREBACH, BURBACH,<br />
DUDWEILER, MALSTATT, ST. ARNUAL<br />
APRIL – SEPTEMBER 20<strong>22</strong><br />
www.saarbruecken.de/kultur
JUJU<br />
BEREIT FÜR DIE GROSSE HALLE<br />
KAFFKIEZ<br />
HABEN BOCK<br />
Unangepasst, meinungsstark und eigen – so<br />
klingen die Tracks der Rapperin Juju. Ob mal asozial<br />
und aggressiv wie im Song „Live Bitch“ oder<br />
melancholisch-nachdenklich wie in „Vermissen“<br />
(mit Henning May von AnnenMayKantereit), sie<br />
legt weiterhin den Fokus auf Rap und weiß damit<br />
zu überzeugen: Keine Frage: Sie zählt aktuell<br />
zu den besten deutschen Rapperinnen.<br />
Die 1992 in Berlin unter dem Namen Judith<br />
Wessendorf geborene Künstlerin gründete 2014<br />
mit der Rapperin Nura das Duo SXTN. Fortan<br />
provozierte das HipHop-Duo mit seinen Texten<br />
und spielte sich den Arsch ab und gastierte u.a.<br />
auch auf dem Rocco Del Schlacko-Festival. Im<br />
Frühjahr 2019 kam es jedoch zum Bruch, woraufhin<br />
Juju kurzerhand solo weitermachte und<br />
bereits im Juni ihr Solodebüt „Bling Bling“ veröffentlichte.<br />
Mit dem landete sie prompt auf<br />
Platz drei der Deutschen Albumcharts.<br />
Eigentlich sollte Juju schon längst in Saarbrücken<br />
gespielt haben. Doch aus den bekannten<br />
Gründen musste auch ihr Konzert mehrmals<br />
verschoben werden. Nun kommt sie endlich im<br />
Mai 20<strong>22</strong> und wird beweisen, dass sie auch alleine<br />
eine große Halle rocken kann.<br />
Obwohl der Newcomer Act aus dem Kaff erst<br />
seit 2020 besteht, konnten sich die Jungs<br />
aus dem Süden der Republik trotz Pandemie<br />
innerhalb kurzer Zeit eine treue Fanbase, sowohl<br />
online als auch offline, aufbauen. Mehr<br />
als 6 Millionen Plays auf Spotify, 300.000 monatliche<br />
Hörer*innen und eine rasant ausverkaufte<br />
erste Headliner-Tour machen klar: Die<br />
Jungs haben Bock und sie haben noch richtig<br />
viel vor!<br />
Wer Kaffkiez bereits live erleben konnte weiß,<br />
was zu erwarten ist: Ein musikalischer Rausch<br />
mit treibenden Rhythmen, verschwitzt tanzende<br />
Mengen voll ungebändigter Energie<br />
und eine Band deren Freude an Livemusik<br />
unmittelbar zu spüren ist. Ganz getreu dem<br />
Motto ihrer neuen Single „Alles Geht Vorbei“<br />
machen Kaffkiez bereits jetzt Bock auf das<br />
Öffnen der Clubs und hoffentlich viele denkwürdige<br />
Liveevents. Der Titel und die Message<br />
der Band könnten nicht zeitgemäßer sein: „Alles<br />
geht vorbei, es geht vorbei, du wirst schon<br />
sehen“. Ein kleiner Funken Zuversicht erblüht<br />
zwischen stampfenden Kaffkiez-Beats.<br />
Saarbrücken, E-Werk<br />
Donnerstag, 19. Mai // ab 18.00<br />
fb.com/jujuvierundvierzig<br />
Saarbrücken, Kleiner Klub<br />
Dienstag, 08. Nov // ab 19.00<br />
kaffkiez.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Christian Hasselbusch, Dominik Drossar<br />
52<br />
4 PLUS 1 // ANZEIGE
4 P L U S 1 K O N Z E R T E P R Ä S E N T I E R T :<br />
A L L E U P D A T E S Z U V E R L E G U N G E N I M Z U S A M M E N H A N G<br />
M I T C O V I D - 19 F I N D E T I H R U N T E R 4 P L U S 1 - KO N Z E R T E . D E<br />
CLUESO<br />
28.10.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />
102 BOYZ<br />
03.11.<strong>22</strong> GARAGE SAARBRÜCKEN<br />
HOCHVERLEGT<br />
JUJU<br />
19.05.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />
SDP<br />
21.05.<strong>22</strong> E WERK SAARBRÜCKEN<br />
VAN HOLZEN<br />
10.06.<strong>22</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />
WE WERE PROMISED<br />
JETPACKS<br />
27.07.<strong>22</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />
KWAM.E<br />
06.11.<strong>22</strong> STUDIO 30 SAARBRÜCKEN<br />
KAFFKIEZ<br />
08.11.<strong>22</strong> KLEINER KLUB SAARBRÜCKEN<br />
AUSVERKAUFT<br />
tickets an allen bekannten vorverkaufsstellen und bei tickets am markt<br />
(St. Johanner Markt 37 | 66111 Saarbrücken | ticketsammarkt.de | 0681 68664231)
SISTERS OF MERCY<br />
IM SECHSTEN ANLAUF<br />
FRANK TURNER &<br />
THE SLEEPING SOULS<br />
IN UK GEKRÖNT<br />
Andrew Eldritch, Mastermind der The Sisters Of<br />
Mercy, zieht es ein weiteres Mal auf deutsche<br />
Bühnen: Nachdem die letzte Tour im Oktober<br />
komplett ausverkauft war, werden die nicht<br />
weniger als legendären The Sisters Of Mercy<br />
fünf weitere Konzerte spielen, um noch einmal<br />
Hits wie „Under The Gun“, „Walk Away“, „Doctor<br />
Jeep“ und natürlich „Temple Of Love“ zu zelebrieren.<br />
Obwohl Eldritch seit den späten Neunzigern<br />
kein neues Material mehr veröffentlicht<br />
hat, klingt der Post-Punk-Sound der Band aus<br />
Leeds immer noch zeitlos frisch. Und die Hoffnung<br />
(auf neue Songs) stirbt bekanntlich zuletzt,<br />
dafür sorgt Eldritch alle paar Jahre wieder<br />
selbst: Erst 2016 sagte er, wenn Trump Präsident<br />
werden würde, könnte er sicherlich nicht ruhig<br />
bleiben. Bis dahin wärmen – oder kühlen – wir<br />
unser Herz einfach noch an jenen Liedern, die<br />
uns seit Jahrzehnten Trost spenden. Im sechsten<br />
Anlauf sollte es auch endlich klappen, denn<br />
ursprünglich sollte diese Show mit Support von<br />
Hugs Of The Sky am 08.09.2020 stattfinden,<br />
wurde aber dann fünf Mal neu angesetzt. Alle<br />
guten Dinge sind sechs!<br />
Vor wenigen Wochen hat der britische Folk-<br />
Punker Frank Turner sein neuntes Studioalbum<br />
veröffentlicht. Betitelt wurde das mit<br />
„FTHC“, was für Frank Turner Hard Core steht.<br />
Aufgenommen hat er es in den Abbey Recording<br />
Studios in der Nähe von Oxford; Rich<br />
Costey (Foo Fighters, Muse, Biffy Clyro) übernahm<br />
die Produktion und das Mixing. Mit seinen<br />
vier vorherigen Alben schaffte Turner es<br />
auf Anhieb in die Top 3 der UK-Charts. Diesmal<br />
reichte es sogar zur Krönung: „FTHC“ landete<br />
auf der Insel auf Platz eins; hierzulande war es<br />
der respektable neunte Platz, also sein zweiter<br />
Top-Ten Erfolg in Deutschland nach „Positive<br />
Songs For Negative People“ (2015).<br />
Jetzt zieht es Turner endlich wieder auf die<br />
Bühne. Dorthin, wo er seit Corona nicht mehr<br />
stehen konnte, aber so gerne ist. Es dürften<br />
global nur wenige Musiker dermaßen in den<br />
letzten Monaten gelitten haben wie der ebenso<br />
nah- wie fühlbare Punk-Troubadour der<br />
Postmoderne. Es gibt nämlich sehr wenige,<br />
die mit einem solchen Engagement und Drang<br />
fast pausenlos jede Konzertbühne bespielen,<br />
auf der sich eine Gitarre und ein Mikro einstöpseln<br />
lassen.<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Donnerstag, 14. Apr // ab 18.00<br />
the-sisters-of-mercy.com<br />
Garage, Saarbrücken<br />
Samstag, 23. Apr // ab 18.00<br />
frank-turner.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Lara Aimée, Ben Morse<br />
54<br />
GARAGE SAARBRÜCKEN // ANZEIGE
LAST DAYS OF APRIL<br />
SCHWEDISCHE INDIE-ROCKER<br />
GAEREA<br />
„RAIDING EUROPE” SPRING TOUR 20<strong>22</strong><br />
Seit Mitte der 90er Jahre produziert die Stockholmer<br />
Band ihre schillernden Alben, voll mit<br />
eingängigen Melodielinien, die ihrem Lead-Sänger<br />
und Gitarristen Karl Larsson den Ruf eines<br />
herausragenden Songwriters beschert haben.<br />
Mit „Even The Good Days Are Bad" brachten<br />
Last Days Of <strong>April</strong> 2021 den Nachfolger des<br />
2015 erschienenen „Sea Of Clouds" raus und<br />
damit ihr bereits zehntes Album. Die neuen<br />
Songs zeigen Larsson auf dem Höhepunkt seines<br />
Schaffens, wie auch die gesamte Band ein<br />
neues Level in punkto Energie, Aufrichtigkeit<br />
und Brillanz erreicht.<br />
Special Guest ist der Saarbrücker Singer/Songwriter<br />
Citizen Tim, der bereits zwei Alben über<br />
Midsummer Records veröffentlicht hat und bei<br />
weit über 100 Shows in ganz Deutschland u. a.<br />
mit Joey Cape, Matze Rossi und East Cameron<br />
Folkcore die Bühne geteilt hat.<br />
Gaerea ist ein Black Metal Quintett aus Portugal.<br />
Anfang 2016 gegründet, veröffentlichte<br />
die Band ihre erste selbstbetitelte EP am 11.<br />
November 2016. Die EP sammelte weltweit viel<br />
Lob und mit „Unsettling Whispers" folgte 2018<br />
schließlich der erste Longplayer. Damit schlugen<br />
Gaerea bereits auf diversen angesagten<br />
Szene-Festivals in ganz Europa auf und tourten<br />
u. a. erfolgreich durch China. Mit ihrem aktuellen<br />
Album „Limbo" (Season of Mist) geht<br />
die Reise nun beeindruckend weiter und neben<br />
einer gemeinsamen Tour mit Harakiri for The<br />
Sky und Schammasch im Frühjahr 20<strong>22</strong>, stehen<br />
für das nächste Jahr bereits diverse Headline-<br />
Clubshows auf dem Programm sowie das Hellfest<br />
in Frankreich.<br />
Als Support sind die saarländische Post-Metal/<br />
Post-Rock-Band Colors Of Sleep mit dabei.<br />
Stummsche Reithalle, Neunkirchen<br />
Donnerstag, 21. Apr // 20.00<br />
tapeterecords.de/artists/last-days-of-april<br />
Text: Redaktion | Bilder: Märta Spång, Catarina Rocha<br />
56<br />
Stummsche Reithalle, Neunkirchen<br />
Samstag, 30. Apr // 20.00<br />
gaerea.com<br />
NK KULTUR // ANZEIGE<br />
Al
Neunkircher Verkehrs GmbH<br />
Aktuelle Infos<br />
immer unter:<br />
www.nk-kultur.de<br />
STUMMSCHE REITHALLE<br />
LAST DAYS OF APRIL<br />
21.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
+<br />
CITIZEN<br />
TIM<br />
GAEREA<br />
30.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
+<br />
COLORS<br />
OF<br />
SLEEP<br />
LONELY SPRING<br />
13.05.20<strong>22</strong><br />
BROTHER DEGE & THE BROTHERHOOD<br />
17.05.20<strong>22</strong><br />
NEW PAGANS<br />
+ THE HOMELESS GOSPEL CHOIR<br />
17.06.20<strong>22</strong><br />
PORTRAYAL OF GUILT<br />
20.06.20<strong>22</strong><br />
Alle Konzerte finden in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen unter den vorgeschriebenen Corona-Hygiene-Auflagen statt.<br />
TICKETS BEI ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN.<br />
www.nk-kultur.de TICKETHOTLINE: (0651) 97 90 777
WEIHERER<br />
IM PRINZIP AUS PROTEST<br />
PHILIPP SCHARRENBERG<br />
REALITÄT FÜR QUEREINSTEIGER<br />
Hier ist er wieder. Weiherer, der „niederbayerische<br />
Brutalpoet“ (Süddeutsche Zeitung), hat<br />
in den letzten Jahren für ordentlich Wirbel gesorgt:<br />
Mit seiner viel beachteten Postleitzahlen-Aktion<br />
(„25541“) verhalf er einer kleinen<br />
Stadt in Schleswig-Holstein zu ungeahnter Berühmtheit,<br />
mit seiner Band „Weiherer und die<br />
Dobrindts“ heizte er der bayerischen Musikszene<br />
und dem ehemaligen Bundesverkehrsminister<br />
gehörig ein. Vier Jahre mussten sich Freund<br />
und Feind seit seinem letzten Werk gedulden,<br />
jetzt erschien mit „Im Prinzip aus Protest“ sein<br />
bereits achtes Album.<br />
Der Weiherer ist einer, der gern hinter Fassaden<br />
schaut, um die Ecke denkt. Ihn interessiert<br />
das große Ganze, das Hinschauen und<br />
Hinlangen, auch wenn´s mal weh tut. Als Zuhörer<br />
sitzt man mit ihm in einem Boot und bestaunt<br />
seine Navigationskünste durch diesen<br />
ganzen Wahnsinn. Durch eine Welt voller Fragen<br />
und ohne Antworten. Ein faszinierender<br />
Sturschädel!<br />
Kabarett in HD – Hoher Dichtkunst<br />
Fühlen auch Sie sich, als fehlten Ihnen die nötigen<br />
Qualifikationen für dieses Leben? Hat<br />
man auch Sie nie auf die Existenz vorbereitet?<br />
Wünschen Sie sich einen neuen Blick auf<br />
Dinge, die Sie eh nicht ändern können? Dann<br />
kann ich Ihnen auch nicht helfen.<br />
Immer wieder ist die Rede von der ‚Realität’.<br />
Aber was ist das eigentlich, und wie kommt<br />
man dahin? Wir leben heute in der Glitzerwelt<br />
des Organisierten Verbrauchens, im schützenden<br />
CompUterus der Filterblase, unter einer<br />
von Algorithmen gestrickten Flickendecke aus<br />
Fakt und Fake. Überall – nur nicht in der Realität.<br />
Das lässt sich ändern.<br />
In diesem kleinen Persönlichkeitscrash-Kurs<br />
der VHS (Vers-Humor-Schmiede) legt der<br />
preisgekrönte Kabarettist und Bühnendichter<br />
Philipp Scharrenberg die Scheuklappen ab, um<br />
hinter den scho(e)nenden Schleier zu schauen.<br />
Tufa, (Kleiner Saal), Trier<br />
Freitag, <strong>22</strong>. Apr // 20.00<br />
weiherer.com<br />
Tufa, (Kleiner Saal), Trier<br />
Freitag, 29. Apr // 20.00<br />
philippscharrenberg.com<br />
Text: Redaktion | Bilder: Christian Kaufmann, Pierre Jarawan<br />
58<br />
TUFA // ANZEIGE
KULTUR<br />
ERLEBEN<br />
TUCHFABRIK TRIER<br />
KULTUR- UND KOMMUNIKATIONSZENTRUM<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
WORKSHOPS<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
PARTYS<br />
Mehr Infos zu unserem Programm:<br />
Tuchfabrik Trier e.V.<br />
Wechselstr. 4 -6| 54290 Trier<br />
info@tufa-trier.de
ANNEKE VAN GIERSBERGEN<br />
DARKEST SKIES ACOUSTIC TOUR<br />
TÜSN<br />
AM ENDE BLEIBT DIR NICHTS« TOUR 20<strong>22</strong><br />
Ihre Fans können sich dabei auf intime Konzerte<br />
in einem besonderen Rahmen freuen.<br />
Komplett akustisch kommt ANNEKE VAN<br />
GIERSBERGEN für 18 Shows nach Europa und<br />
wird ihr aktuelles Album „Darkest Skies“ präsentieren.<br />
Ihr neues Album sorgte bei den Fans<br />
und Kritikern gleichermaßen für begeisterte<br />
Reaktionen und schlägt ein neues Kapitel in<br />
Annekes beeindruckender Karriere auf.<br />
„The Darkest Skies Are The Brightest” ist das<br />
23. Album von Anneke und bewegt sich selbstbewusst<br />
über alle Genregrenzen hinweg. Textlich<br />
und musikalisch entblößt Anneke ihre Seele<br />
mit der eindrucksvollsten Veröffentlichung<br />
ihrer Karriere - fesselnde Songgeschichten,<br />
die mit Akustikgitarren, Streichern, Hörnern,<br />
Schlagzeug und Annekes hypnotischen Gesangsharmonien<br />
erzählt werden.<br />
Special Guest: Heather Findlay<br />
Vor einigen Jahren noch waren Tüsn aus Berlin<br />
nicht mehr als ein Mythos im Internet. Ihre<br />
Videos zu Tracks wie „Schwarzmarkt“ und<br />
„Zwang“ sowie ein paar Bilder waren alles, was<br />
es zu finden gab. Weitere Infos? Fehlanzeige.<br />
Anfang 2016 veröffentlicht das Berliner Trio –<br />
Synthesizer, Bass, Schlagzeug – schließlich sein<br />
Debütalbum „Schuld“ – und ging mit Hurts auf<br />
Tournee. Auf dem Album: exklusiv herrlich roher<br />
Protopunk/Elektro, der ihnen an anderem<br />
Ort bereits das Label „die härteren Depeche<br />
Mode“ oder auch „die tanzbaren Rammstein“<br />
eingebracht hat. Mittlerweile steht ihr drittes<br />
Album „Am Ende Bleibt Dir Nichts“ in den<br />
Startlöchern. Ein Album für die Resilienz des<br />
Daseins. Verwundbar und voller Widerstandskraft<br />
zugleich. „Ein Plädoyer für Veränderung<br />
und sonst nichts“, wie sie selbst sagen.<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Samstag, 23. Apr // Ab 19.00<br />
annekevangiersbergen.com<br />
Mergener Hof, Trier<br />
Donnerstag, 05. Mai // Ab 19.00<br />
tuesn.de<br />
Text: Redaktion | Bilder: Mark Uyl, Promopic<br />
60<br />
MJC // ANZEIGE
EBOW<br />
ZURÜCK ZU IHREN WURZELN<br />
$ICK<br />
FREI VON HERZEN<br />
Mitte März veröffentlichte Ebow ihr neuestes<br />
Werk „Canê“. Mit diesem geht die Rapperin zurück<br />
zu ihren Wurzeln: München-Giesing und<br />
Free Kurdistan. Aber sie zeigt auch eine reflektierte<br />
Seite und geht den widersprüchlichen<br />
Sehnsüchten auf den Grund, die unsere Zeit<br />
in sich birgt: Schnelle Autos und politischer<br />
Kampf, schüchterne Flirts und die ewige Suche<br />
nach Ärger, Luxustaschen und Protest.<br />
Nach wie vor verknüpft Ebow spielend Old<br />
School- und New School-HipHop, Battlerap<br />
und R’n’B. Ihre textliche Palette ist ebenso<br />
breit gefächert zwischen Tagebuch und politischem<br />
Pamphlet. Ihre Message bleibt dabei<br />
stets provokant und politisch. Solo, aber auch<br />
als Mitglied der Gaddafi Gals, rappt sie u.a. gegen<br />
Sexismus, Rassismus und Homophobie, für<br />
eine offene, solidarische und gleichgestellte<br />
Gesellschaft. Dabei gibt sich die Rapperin für<br />
etwas aus, das sie nicht ist. Denn Ebow ist<br />
beides: widerständig und hyped, Straße und<br />
Softie. Beide Seiten sind auf ihrem neuen Album<br />
„Canê“, übrigens ein kurdisches Wort für<br />
„Liebling“ oder auch „Seele“, vertreten.<br />
Über zwanzig Jahre drehte sich $icks Leben<br />
um „Shore“, das ist der Straßenname für Heroin,<br />
„Stein“ alias Koks und „Papier“, sprich<br />
Geld, nachdem er mit 15 zum ersten Mal<br />
Shore geraucht hatte. Doch dank der Geburt<br />
seiner Tochter und verschiedenen Entzugsprogrammen<br />
ist er heute clean und hat den<br />
Absprung geschafft.<br />
Erst redete er sich in der YouTube-Serie<br />
„Shore, Stein, Papier“ alles von der Seele. 2016<br />
erschien dann sein gleichnamiges Buch, das<br />
zum Bestseller wurde. Ende 2017 ging er zum<br />
ersten Mal auf die Bühne der Großstadtclubs.<br />
Die Tour war ausverkauft. Weitere Auftritte<br />
folgten Anfang 2018.Der Rest ist Geschichte.<br />
Jetzt hat er endlich wieder seine Koffer gepackt,<br />
um das Land zu bereisen.<br />
$icks Auftritte sind keine gewöhnlichen<br />
Lesungen. Er macht das, wofür ihn Hundertausende<br />
Zuschauer auf Youtube lieben: Er<br />
redet frei, wie es sein Herz befiehlt, von den<br />
dunklen Stellen seines Lebens, ohne in diesen<br />
versinken. Über absolute Lebenstiefpunkte<br />
lachen? Ja, das geht. Den Humor in der Tragik<br />
erkennen? Das ist seine Kunst.<br />
Kleiner Klub, Saarbrücken<br />
Sonntag, 10. Apr // ab 19.00<br />
ebow4life.net<br />
Camera Zwo, Saarbrücken<br />
Donnerstag, 21. Apr // ab 19.00<br />
shore-stein-papier.de<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Diara Sow, Philip Bartz<br />
62<br />
POPPCONCERTS // ANZEIGE
Tickets an allen bekannten VVK-Stellen und bei Kartenvorverkauf Trier, Fleischstraße 44, 54290 Trier • Tickethotline: 0651 994 1188<br />
Online: www.kartenvorverkauf-trier.de • Örtlicher Veranstalter: Popp Betriebs GmbH • Infos: www.poppconcerts.de<br />
Tickets an allen bekannten VVK-Stellen und bei Kartenvorverkauf Trier, Fleischstraße 44, 54290 Trier • Tickethotline: 0651 994 1188<br />
Online: www.kartenvorverkauf-trier.de • Örtlicher Veranstalter: Popp Betriebs GmbH • Infos: www.poppconcerts.de<br />
&<br />
präsentieren Veranstaltungs-Highlights<br />
PÖBEL<br />
MC<br />
21.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN CAMERA ZWO<br />
<strong>22</strong>.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
28.<strong>04</strong>.‘<strong>22</strong><br />
SB KLEINER KLUB<br />
29.<strong>04</strong>.‘<strong>22</strong><br />
TR MERGENER HOF<br />
30.<strong>04</strong>.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
10.05.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• APRIL 20<strong>22</strong><br />
EBOW 10.<strong>04</strong>. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
ACHT EIMER HÜHNERHERZEN 13.<strong>04</strong>. SAARBRÜCKEN STUDIO 30<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• MAI 20<strong>22</strong><br />
DAS LUMPENPACK 05.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
ALARMSIGNAL 19.05. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
BEATSTEAKS 30.05. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• JUNI 20<strong>22</strong><br />
KAMCHATKA 28.06. SAARBRÜCKEN KLEINER KLUB<br />
15.05.20<strong>22</strong><br />
SO, 15.05.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
SO, 15.05.20<strong>22</strong><br />
SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• VORSCHAU<br />
MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN 01.07. SAARBRÜCKEN GARAGE<br />
TICKETS: WWW.KARTENVORVERKAUF-TRIER.DE HOTLINE: 0651 994 1188 INFOS: WWW.POPPCONCERTS.DE
WEINTASTING<br />
STETER TROPFEN VERWÖHNT<br />
DEN GAUMEN<br />
OPEN STAGE<br />
KUNST IN ALLEN SPIELARTEN!<br />
Endlich auch das erste Weintasting in der Baker<br />
Street! Gemeinsam mit Winzer Peter Greif<br />
probieren die Gäste sich durch Weine, die ihre<br />
Herkunft und ihre Böden klar widerspiegeln:<br />
Kräftige, schmelzige Weine von der südlichen<br />
Weinmosel und schlanke, mineralische Rieslinge<br />
von der Saar. Wir schmecken die Unterschiede<br />
und lassen uns das Thema „Wein“ in<br />
lockerer Atmosphäre näher bringen.<br />
Die monatliche Open Stage in der Baker<br />
Street, moderiert von Kim und Julian. Geboten<br />
wird eine offene Bühne für alle Künstlerinnen<br />
und Künstler und jede Form der Bühnenkunst.<br />
Gesang, Magie, Burlesque, Artistik,<br />
Comedy, trau dich und komm auf die Bühne!<br />
Wie funktioniert es für Gäste?<br />
Kauf ein Ticket und reserviere so deinen Platz.<br />
Und vergiss nicht, den auftretenden Künstlern<br />
noch eine großzügige Spende in den Hut<br />
zu werfen!<br />
Wie funktioniert es für Künstlerinnen und<br />
Künstler?<br />
Jeder Act darf maximal 10 Minuten dauern.<br />
Kürzer ist kein Problem. Eine Voranmeldung<br />
sichert einen Platz. Spontan vorbei kommen<br />
ist auch möglich, sollte ein Slot frei sein, können<br />
Sie ihn gerne haben. Ihre Anmeldung senden<br />
Sie bitte mit einer kurzen Beschreibung<br />
deiner Kunst und deinem Künstlernamen an<br />
openstage@bakerstreetsb.de<br />
Baker Street im Hirsch<br />
Donnerstag, 14. Apr // 19.30<br />
Infos und Tickets: bakerstreet.de<br />
Baker Street im Hirsch, Saarbrücken<br />
Dienstag, 26. Apr<br />
Infos und Tickets: bakerstreet.de<br />
Text: Text: Redaktion | Bilder: | Bilder: Veranstalter, Agentur Erlebnisraum Jochen Prang<br />
64<br />
BAKER STREET // ANZEIGE
SO WIRD<br />
EIN KURS<br />
DRAUS!<br />
Crowdticket ist die erste Crowdfunding-Plattform speziell für den saarländischen Kultur- und<br />
Eventmarkt. Crowdticket ermöglicht es Veranstaltern und Künstlern, dank einer risikofreien Vorfinanzierung<br />
durch kultur- und eventbegeisterte Saarländer, wieder richtig durchzustarten!<br />
WWW.CROWDTICKET.SAARLAND
J.B.O.<br />
ERFINDER DES COMEDY METAL<br />
GIANNA NANNINI<br />
ITALIENISCHE ROCKLEGENDE<br />
In der deutschen Musikszene beanspruchen<br />
die Erlanger Spaßmusiker J.B.O., alias das<br />
James Blast Orchester, eine absolute Ausnahmestellung,<br />
denn sie sind die Erfinder des<br />
Comedy Metal. Die ungewöhnliche Melange<br />
aus beinharter Rockmusik und schräg-geistreichem<br />
Humor, getarnt in quietschbunte rosafarbene<br />
Outfits besitzt längst Kultstatus. Ihre<br />
Alben landen regelmäßig auf den vorderen<br />
fünf Plätzen der deutschen Charts. Insgesamt<br />
mehr als 2,5 Millionen Einheiten haben sie bereits<br />
verkaufen können. Schon ihr Debüt ging<br />
mehr als 400.000 Mal über den Ladentisch.<br />
Besonders auf den großen Sommerfestivals<br />
entpuppen sich J.B.O. Mal für Mal als Publikums-<br />
und Unterhaltungsmagnet. Die riesige<br />
Palette an Mitsing-Hits und die spektakuläre<br />
Liveshow kommen nicht nur bei Festivalfans<br />
an. Wie kaum eine andere Band begeistern<br />
sie alle möglichen Zuhörer mit ihrem Comedy<br />
Metal. Von daher ist die Vorfreude auf ihren<br />
um zwei Jahre verschobenen Luxemburg-Abstecher<br />
noch größer.<br />
Es gibt kaum eine größere Ikone der italienischen<br />
Rockmusik als diese Sängerin mit der<br />
markanten rauen Stimme: Gianna Nannini. Mit<br />
Songs wie „America“, „Latin Lover“, „Fotoromanza“,<br />
„Bello e impossibile“ oder „I maschi“<br />
wurde die heute 67-Jährige weit über die<br />
Landesgrenzen ihrer Heimat hinaus bekannt<br />
und gilt als eine der wichtigsten weiblichen<br />
Stimmen Italiens – nicht nur in Sachen Musik,<br />
sondern auch dann, wenn es um eine klare<br />
Haltung zu unbequemen aktuellen politischen<br />
und sozialen Themen geht.<br />
Im Oktober 2019 veröffentlichte Gianna Nannini<br />
ihr 19. Album „La Differenza“, mit dem sie jetzt<br />
endlich in die Hallen und Konzerthäuser und<br />
auf die Open Air-Gelände zurückkehren wird.<br />
Aber egal, ob unter freiem Himmel oder Indoor:<br />
Ihre umwerfende Energie wird das Publikum<br />
egal wo ab dem ersten Song mitreißen. Das gilt<br />
sicherlich auch für ihren bevorstehenden Auftritt<br />
im Club der Escher Rockhal.<br />
Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />
Samstag, 23. Apr // ab 19.30<br />
jbo.de<br />
Rockhal (Club), Esch-sur-Alzette<br />
Samstag, 30. Apr // ab 20.00<br />
giannanannini.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder: Gregor Wiebe, Denis O<br />
66<br />
ROCKHAL // ANZEIGE
ROCKHAL<br />
SPRING/SUMMER HIGHLIGHTS<br />
YUNGBLUD<br />
DENZEL CURRY<br />
DREAM THEATER<br />
BLACK EYED PEAS<br />
OPEN AIR BELVAL<br />
JUDAS PRIEST<br />
SIMPLE MINDS<br />
THE KILLERS<br />
OPEN AIR BELVAL<br />
JESSIE J<br />
TOTO<br />
08 MAY<br />
12 MAY<br />
15 MAY<br />
15 JUN<br />
<strong>22</strong> JUN<br />
27 JUN<br />
10 JUL<br />
12 JUL<br />
23 AUG<br />
... AND MANY MORE!
FRANZ FERDINAND<br />
VIEL HITPOTENZIAL<br />
ONEREPUBLIC<br />
GESPÜR FÜR MELODIEN<br />
Über 15 Millionen verkaufte Tonträger weltweit,<br />
mehr als 1,1 Milliarden Streams, 14 Platinund<br />
9 Gold-Auszeichnungen: Franz Ferdinand<br />
zählen nicht nur zu den erfolgreichsten Bands<br />
Großbritanniens der letzten 20 Jahre, sie sind<br />
auch eine der letzten noch bestehenden Bastionen<br />
der gewaltigen Welle an UK-Bands, die<br />
die Welt zu Beginn des neuen Jahrtausends mit<br />
frischen Rockklängen überrollte. Der 20-jährige<br />
Geburtstag der Band bietet daher einen<br />
schönen Anlass für eine Rückschau: Unter dem<br />
Titel „Hits To The Head“ gehen Franz Ferdinand<br />
bald auf große Greatest Hits-Tournee.<br />
Dass man in den vier Glasgower Freunden<br />
eine Band mit viel Potenzial finden würde,<br />
zeichnete sich bereits früh ab. Schon ihre erste<br />
Single „Darts Of Pleasure“ landete 2003<br />
mit einer UK-Top-50-Platzierung einen ersten<br />
Achtungserfolg. Vier Monate später schaffte<br />
es „Take Me Out“ sogar bis auf Rang drei<br />
der UK-Charts. Als im März 20<strong>04</strong> ihr selbstbetiteltes<br />
Debütalbum erschien, hatte sich<br />
die Qualität der Band bereits europaweit<br />
herumgesprochen. Der Rest ist Geschichte.<br />
Mit „Sunshine” haben OneRepublic im vergangenen<br />
November nicht nur eine neue Single<br />
veröffentlicht, sondern auch den Song zum<br />
neuen Kinofilm „Clifford The Big Red Dog“<br />
abgeliefert. „Sunshine” folgte auf ihr Album<br />
„Human”, das auf Platz acht der deutschen<br />
Charts landete. Mittlerweile ist auch die Remix-EP<br />
„Sunshine The EP“ erschienen, und<br />
Ryan Tedder & Co. sitzen in den Startlöchern<br />
für ihre nächste Europatournee. Zuvor startete<br />
die Band das Musikjahr mit dem brandneuen<br />
Song „West Coast“, der unverkennbar<br />
nach U2 klingt.<br />
Tedder ist seit jeher der Kopf der US-Pop/<br />
Rockband, die mit einem ausgeprägten<br />
Gespür für eingängige Melodien ausgestattet,<br />
im Jahr 2007 weltweit die Charts<br />
mit einem Remix ihres Songs „Apologize“<br />
erstürmte. Den plötzlichen Erfolg hatte<br />
die Band zum einem Tedder, zum anderen<br />
HipHop-Produzent Timbaland zu verdanken,<br />
der Tedder schon seit länger protegiert hatte,<br />
die Band unter Vertrag nahm und den besagten<br />
Remix angefertigt hatte.<br />
Den Atelier, Luxemburg<br />
Donnerstag, 14. Apr // ab 19.00<br />
franzferdinand.com<br />
Rockhal, Esch-sur-Alzette<br />
Donnerstag, 21. Apr // ab 19.00<br />
onerepublic.com<br />
Text: Peter Parker | Bilder:Dave Edwards, Dennis Leupold<br />
68<br />
DEN ATELIER // ANZEIGE
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER UND REDAKTION<br />
Markus Brixius<br />
Dudweiler Landstraße 103-105<br />
66123 Saarbrücken<br />
Telefon: +49 (0) 681 - 39680534<br />
Mobil: +49 (0) 0178 - 7515710<br />
Mail: redaktion@popscene.club<br />
VERLAG<br />
Inszene Media GmbH<br />
Netzwerk für Kommunikation<br />
Dudweiler Landstraße 103-105<br />
66123 Saarbrücken<br />
Telefon: +49 (0) 681 - 95803921<br />
Mail: m.brixius@in-szene.net<br />
Web: in-szene.net<br />
CHEFREDAKTEUR (V.I.S.D.P.)<br />
Markus Brixius<br />
VERTRIEB/MARKETING<br />
redaktion@popscene.club<br />
LAYOUT<br />
INSZENE Media GmbH<br />
artwork.in-szene.net<br />
COVER<br />
Jamie Clarke´s Perfect<br />
Bild: Lukas Klein<br />
WIR DANKEN<br />
Allen Mitarbeitern/Redakteuren,<br />
unseren Familien und Freunden.<br />
AUFLAGE<br />
10.000 Stück saarlandweit,<br />
Trier, Kaiserslautern, Freiburg,<br />
Zweibrücken, Luxemburg;<br />
ca. 700 Auslagen;<br />
erscheint zum Monatsanfang<br />
Auch als E-Paper abrufbar.<br />
Reichweite 200.000 Aufrufe<br />
pro Monat<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
Immer der 15. des Vormonats<br />
Veröffentlichungen, die nicht ausdrücklich<br />
als Stellungnahme des<br />
Herausgebers und Verlages gekennzeichnet<br />
sind, stellen die persönliche<br />
Meinung des Verfassers dar. Für unverlangt<br />
eingesendete Manuskripte<br />
und Illustrationen kann keine Haftung<br />
übernommen werden. Nachdruck,<br />
auch auszugsweise, nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion. Für die<br />
Richtigkeit der Termine übernehmen<br />
wir keine Gewähr.<br />
Der Rechtsweg ist bei Verlosungen<br />
ausgeschlossen. Bei Mehreinsendungen<br />
entscheidet das Los. Einsendeschluss<br />
ist der letzte Geltungstag der<br />
Ausgabe. Gewinner werden schriftlich<br />
benachrichtigt. Eine Gewähr<br />
für die Richtigkeit der Termine kann<br />
nicht übernommen werden. Änderungen<br />
sind möglich.<br />
Medienverteilung erfolgt<br />
durch INSZENE Media<br />
in-szene.net<br />
<strong>POPSCENE</strong> - das total umsonste<br />
Popkulturmagazin, seit 2009<br />
popscene.club<br />
facebook.com/popsceneclub<br />
Captain! Wir haben<br />
endlich einen Planeten<br />
entdeckt, auf dem wir diese<br />
ekligen, haarlosen Affen<br />
aussetzen können!<br />
Endlich!<br />
Hoffentlich<br />
machen sie dort<br />
nicht zu viel<br />
kaputt...
Engagement