Juni - Kreuzkirche Celle
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Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Endlich Sommer!<br />
Die Eisheiligen sind vorbei.<br />
Nun kommt der Sommer!<br />
Die Schwimmbäder und<br />
Seen, die Gärten und Parks<br />
rufen.<br />
Wir sitzen auf den Terrassen<br />
und Balkonen, grillen,<br />
treffen uns mit Freunden,<br />
feiern das Leben!<br />
Manche fahren in den Urlaub, um sich zu<br />
erholen, um neue Eindrücke zu sammeln,<br />
fremde Kulturen und die Natur fern oder nah<br />
der Heimat zu erleben.<br />
Sommer! Endlich! Zeit, um Kraft zu tanken,<br />
Wärme und Farben in sich aufzunehmen, Düfte<br />
und die vielen Gesänge der Vögel zu genießen –<br />
und auch die Menschen lassen sich im Sommer<br />
gern wieder einmal zu einem Lied oder einem<br />
Pfeifkonzert hinreißen.<br />
Da ist das Herz voll und läuft über voller Lachen,<br />
Fröhlichkeit und Gesang.<br />
„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser<br />
lieben Sommerzeit an Deines Gottes Gaben!“<br />
(EG 503)<br />
Dieses Lied hat Paul Gerhardt geschrieben. Ein<br />
Mann, der viel Leid erlebt und gesehen hat.<br />
Aber wie, so kann man sich fragen, wie kann<br />
er dann so ein schönes, fröhliches Lied singen?<br />
So voller Freude an der Schönheit der Natur.<br />
So voller Zuversicht und Gottvertrauen. Müssten<br />
nicht alle seine Lieder dunkel und trostlos<br />
klingen? „Wie kann es sein, dass gerade ich...?“<br />
oder wie der Beter des 22. Psalms „Mein Gott,<br />
warum hast Du mich verlassen?“<br />
Nein, er singt fröhliche Lieder. Und wir stimmen<br />
ein „mit Lust und Freud!“<br />
Und ich denke und fühle auch, das ist so: Wenn<br />
draußen alles grünt und blüht, dann schenkt uns<br />
das Mut und Kraft und Zuversicht. Dann sehen<br />
wir mit eigenen Augen die Farbenpracht, riechen<br />
die schönen Düfte der Blumen. Dann spüren offensichtlich<br />
viele Menschen, dass sie von Gott<br />
nicht verlassen sind, sondern dass ER da ist und<br />
uns nicht vergessen hat, dass ER verlässlich ist –<br />
eben wie der Wechsel der Jahreszeiten.<br />
Wir können machen, was wir wollen. Wir können<br />
Gott vergessen und Seine Schöpfung in Gefahr<br />
bringen, uns selbst aus den Augen verlieren und<br />
die Menschen um uns herum. Aber ER bleibt<br />
verlässlich an unserer Seite. ER schenkt uns Sicherheit<br />
und Geborgenheit in der Schönheit der<br />
Natur, in der Wärme der Sonne, im erfrischenden<br />
Regen, der alles wieder in den schönsten Farben<br />
erstrahlen lässt. Darauf können wir uns verlassen.<br />
Auch wenn Zweifel aufkommen, ob die Natur<br />
weiter so bestehen wird, wie wir sie brauchen,<br />
– bisher ist es immer so gewesen und auch in<br />
diesem Jahr wieder: Der Sommer ist da!<br />
„Die Bäume stehen voller Laub!... Die Lerche<br />
schwingt sich in die Luft! ...“<br />
Da kann ich nur mit Paul Gerhardt einstimmen:<br />
„Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen<br />
Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich<br />
singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem<br />
Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen!“<br />
Die weiteren Strophen nehmen auf, dass es auch<br />
schwere Tage und Zeiten im Leben gibt. Und<br />
Paul Gerhardt weiß, wovon er spricht!<br />
Und dennoch – oder gerade deshalb – bittet<br />
er Gott:<br />
„Mach in mir Deinem Geiste Raum, dass ich Dir<br />
werd ein guter Baum!“, damit auch er – wie die<br />
Natur – allein durch seine Art von Gottes Liebe<br />
und Verlässlichkeit erzählt und anderen Mut und<br />
Hoffnung, Zuversicht und Kraft schenkt!<br />
Sommer im Herzen und auf der Zunge wünscht<br />
Ihnen und Euch