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BIOABFALLkompostierung - Abfallwirtschaft Dithmarschen

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<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Kundeninformation Ihrer <strong>Abfallwirtschaft</strong> <strong>Dithmarschen</strong> August 2012<br />

Ein positives Beispiel der <strong>Abfallwirtschaft</strong><br />

Die Biotonne


2<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft REMONDIS·Petersen·Timm<br />

Haben Sie Abfallprobleme?<br />

Wir lösen sie!<br />

Containerdienst<br />

Straßenreinigung<br />

Zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb<br />

Hinrich-Schmidt-Straße 26 d<br />

25746 Heide<br />

Telefon (04 81) 8 50 14-0<br />

Telefax (04 81) 8 50 14-14<br />

Bioabfallsammlung und Kompostierung<br />

in <strong>Dithmarschen</strong>.<br />

Kompostwerk Bargenstedt<br />

Die Arbeitsgemeinschaft REMONDIS – Petersen – Timm<br />

betreibt das Kompost werk in Bargenstedt und führt seit 1996<br />

K O M P O S T<br />

OTTO TIMM<br />

Kieswerke, www.ottotimm.de<br />

Hauptstr. 44a, 25704 Nindorf, Tel. 04832-9770<br />

Kieswerke<br />

vom Füllsand über Betonkies zum Findling<br />

Erdbau<br />

vom Kelleraushub bis zum großen Angelteich<br />

Güternahverkehr<br />

Schüttgut zwischen Hamburg und Husum<br />

Güterfernverkehr<br />

Leichtgut bis 92m³ in Deutschland<br />

<strong>Abfallwirtschaft</strong><br />

von Ihrer Mülltonne bis zur Sortieranlage<br />

Containerdienst<br />

von 3m³ bis 36m³, offen und mit Deckel<br />

die Sammlung der Bioabfälle im Kreisgebiet durch.<br />

Wir beraten Sie gerne persönlich. Rufen Sie an, faxen oder mailen Sie uns.<br />

REMONDIS GmbH & Co. KG, Niederlassung Brunsbüttel, Fritz-Staiger-Straße 45, 25541 Brunsbüttel, Telefon: +49(0)48 52/9 90-0, Telefax: 49(0)48 52/9 90-49<br />

Internet: www.remondis.de, E-Mail: info@remondis.de


Biotonne und Kompostwerk<br />

Starke Leistung mit starken Partnern<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

seit 1996 gibt es in <strong>Dithmarschen</strong><br />

die Biotonne. Mit der getrennten<br />

Sammlung der Bioabfälle wurde<br />

das klimaschutzpolitische Ziel<br />

umgesetzt, verwertbare Abfälle<br />

von der Deponie fern zu halten<br />

und den dortigen Methan- und<br />

CO 2 -Ausstoß zu verringern.<br />

Von Beginn an erfreut sich die<br />

Getrenntsammlung der Bioabfälle<br />

einer sehr hohen Akzeptanz<br />

in der Bevölkerung. Heute<br />

wird die Biotonne von mehr als<br />

80% aller Haushalte genutzt. Mit<br />

einer Sammelmenge von rund<br />

110 Kilogramm pro Einwohner<br />

und Jahr belegen die Dithmarscher<br />

in Schleswig-Holstein<br />

den Spitzenplatz!<br />

Seit 1996 wird das Kompostwerk<br />

von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Remondis-Petersen-Timm<br />

betrieben. Die AWD sicherte sich<br />

langfristig Kapazitäten, um eine<br />

ordnungsgemäße Verwertung zu<br />

garantieren.<br />

Die Kompost-, Bauschutt-, Altstoffaufbereitungs-<br />

und Verwertungsgesellschaft<br />

(KBA) ist<br />

verantwortlich für die Vermarktung<br />

des qualitativ hochwertigen<br />

Gütekompostes, der zu über 90%<br />

regionale Abnehmer findet.<br />

Die AWD dankt allen Beteiligten<br />

für die gute Zusammenarbeit,<br />

denn nur gemeinsam mit allen<br />

Partnern konnte die AWD die<br />

Biotonne in <strong>Dithmarschen</strong> zu<br />

der Erfolgsgeschichte machen,<br />

die sie heute darstellt.<br />

Die Sammlung und Verwertung<br />

von Bioabfällen leistet schon<br />

heute einen wichtigen Beitrag<br />

zum Ressourcen- und Klimaschutz.<br />

Eine in 2013 geplante<br />

Ausschreibung wird zeigen,<br />

inwieweit die energetische Nutzung<br />

von Bioabfällen auch in<br />

<strong>Dithmarschen</strong> ein ökologisch<br />

und ökonomisch sinnvoller<br />

Beitrag zur Energiewende sein<br />

kann.<br />

D. Sopha<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort 3<br />

Wie alles begann 4<br />

Kompost statt Müll 5<br />

Eigenkompostierung 6<br />

Biotonne und Biosack 7<br />

Sortieren lohnt sich 8<br />

Zahlen - Daten - Fakten 9<br />

Das Kompostwerk 10-12<br />

Güte-Kompost 13<br />

ALADIN 14<br />

Dirk Sopha, Geschäftsführer der<br />

<strong>Abfallwirtschaft</strong> <strong>Dithmarschen</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Abfallwirtschaft</strong>sgesellschaft<br />

<strong>Dithmarschen</strong> mbH<br />

Redaktion:<br />

Dirk Sopha (V.i.S.d.P.)<br />

Uta Kloth (AWD)<br />

Stefan Masch (KBA)<br />

Fotos: AWD, KBA<br />

Satz & Layout:<br />

SERVICE plus GmbH<br />

Druck: Evers Druck, Meldorf<br />

Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier<br />

3


4<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Wie alles begann in <strong>Dithmarschen</strong><br />

Bioabfallkompostierung<br />

Weit vorausschauend setzte sich<br />

der Kreis <strong>Dithmarschen</strong> bereits<br />

seit 1988 mit dem Thema Bioabfallkompostierung<br />

auseinander.<br />

In verschiedenen Projektphasen<br />

wurden die vielen Fragen zur<br />

getrennten Erfassung der Bioabfälle<br />

und ihrer weiteren Verarbeitung<br />

gemeinsam mit den<br />

Partnern der ARGE Tiedemann-<br />

Petersen-Timm und der KBA<br />

gelöst.<br />

September 1988:<br />

Verfahrensvergleich und<br />

Standortsuche<br />

Oktober 1989 - März 1991:<br />

Wissenschaftliches Projekt mit<br />

einer Pilotanlage zur Humifizierung<br />

am Standort der KBA.<br />

August 1991:<br />

Kreistagsbeschluss zur kreisweiten<br />

Einführung der Bioabfallsammlung<br />

und -kompostierung.<br />

Umweltministerin Müller<br />

weihte Kompostwerk ein<br />

Bargenstedt (gro) Im Januar geht<br />

das Kompostwerk der Arbeitsgemeinschaft<br />

Tiedemann, Petersen,<br />

Timm in Betrieb. Gestern<br />

übergab es Umweltministerin Edda<br />

Müller offiziell seiner Bestimmung.<br />

Die Anlage, in der jährlich<br />

rund 18 000 Tonnen Biomüll zu<br />

Gütekompost verarbeitet werden<br />

können, hat rund 14,5 Millionen<br />

Dithmarscher Landeszeitung, 5.12.1995<br />

August 1991 – November 1992:<br />

Entwurfsplanung<br />

Juni 1993:<br />

Genehmigungsantrag nach § 4<br />

Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG) und Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

nach UVPG.<br />

Mark gekostet; fast 3 Millionen<br />

Mark davon sind Zuschüsse aus<br />

Kiel.<br />

Edda Müller pflanzt vor dem<br />

Kompostwerk einen Baum.<br />

Es assistieren Michael Krause,<br />

Olaf Timm und Louis Tiedemann<br />

von der ARGE (v. li.).<br />

Januar 1994:<br />

Baugenehmigung durch das<br />

Gewerbeaufsichtsamt Itzehoe<br />

März 1995 – Dezember 1995:<br />

Bau des Kompostwerkes<br />

Januar 1996:<br />

Betriebsbeginn<br />

Pilotphase im Zelt


Entlastung der Restmüllmenge<br />

„Kompost statt Müll“<br />

Durch bundesrechtliche Vorgaben,<br />

genauer gesagt durch die<br />

Technische Anleitung Siedlungsabfall,<br />

waren alle Träger der<br />

Abfallbeseitigung - also auch die<br />

AWD - gehalten, organische<br />

Abfälle bis spätestens 1999<br />

getrennt zu erfassen. Eine im<br />

Oktober 1994 durchgeführte<br />

Sortieranalyse belegte, dass<br />

mehr als die Hälfte des Dithmarscher<br />

Hausmülls organisch<br />

und somit kompostierbar war.<br />

Seit Januar 1996 besteht für<br />

jeden Dithmarscher Haushalt die<br />

Verpflichtung, organische Abfälle<br />

getrennt vom Restabfall zu<br />

sammeln. Hierfür gibt es drei<br />

Möglichkeiten:<br />

å Eigenkompostierung<br />

Dithmarscher Rundschau, 7.10.1994<br />

ç Nutzung der Biotonne<br />

é Kombination von Komposthaufen<br />

und Biotonne<br />

5


6<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Die Eigenkompostierung ist die<br />

älteste Methode der Abfallvermeidung.<br />

Der im eigenen<br />

Garten erzeugte Kompost<br />

schließt auf kürzestem Weg den<br />

Naturkreislauf.<br />

Mit dem eigenen Kompost und<br />

seinem hohen Nährstoffgehalt<br />

kann weitgehend auf den Kauf<br />

von Bodenverbesserern verzichtet<br />

werden.<br />

Eigenkompostierung<br />

Alternative zur Biotonne<br />

Kompostiermöglichkeiten<br />

Angeboten werden offene und<br />

geschlossene Systeme. Ein<br />

wichtiges Kriterium für die Kaufentscheidung<br />

ist die anfallende<br />

Menge an organischen Materialien.<br />

Lassen Sie sich im Fachhandel<br />

beraten.<br />

Der optimale Platz für den Komposthaufen<br />

ist eine windgeschützte,<br />

halbschattige Ecke<br />

des Gartens.<br />

Auf die Mischung<br />

kommt es an<br />

Grundsätzlich können alle<br />

pflanzlichen Abfälle kompostiert<br />

werden. Der Rotteprozess verläuft<br />

umso besser, je vielfältiger<br />

das Ausgangsmaterial ist.<br />

Feuchte Abfälle aus der Küche<br />

mischen Sie am besten mit<br />

strukturreichem Material, wie<br />

z. B. Strauchschnitt oder zerkleinerte<br />

Äste.<br />

Wo keine Eigenkompostierung<br />

möglich oder gewollt ist, bietet<br />

die Biotonne die ideale<br />

Alternative. Auch als Ergänzung<br />

wird sie gern genommen.


Für Jeden die Richtige<br />

Biotonne in drei Größen<br />

Die Kunden können die Tonnengröße<br />

ihrem individuellen Bedarf<br />

anpassen. Geleert werden die<br />

Biotonnen alle 14 Tage.<br />

Bei Privathaushalten und<br />

Gewerbebetrieben sind<br />

überwiegend 60-Liter-<br />

Tonnen im Einsatz. Der<br />

Trend geht jedoch zu den<br />

größeren Behältern, insbesondere<br />

bei Großwohnanlagen<br />

und Gartenbesitzern.<br />

Besonders<br />

empfehlenswert ist die<br />

120-Liter-Tonne, da sie<br />

im Gegensatz zur<br />

120 l<br />

60 l<br />

240 l<br />

Biosack für Gartenabfälle<br />

Mit Biosäcken für Mehrmengen aus dem Garten ergänzt die AWD ihre<br />

Angebotspalette. Ab März 2013 können die Säcke aus reißfestem<br />

Papier im Handel gekauft werden. Die Kunden können die Säcke dann<br />

jeweils am Tag der Biotonnenleerung zur Abfuhr bereitstellen.<br />

Zweimal im Jahr<br />

Bäume und Sträucher<br />

240-Liter-Tonne nicht so schwer<br />

ist und sich besser handhaben<br />

lässt.<br />

Bei Bedarf können Saisontonnen<br />

für die Monate der Gartensaison<br />

angemeldet werden.<br />

Die AWD rundet das Angebot<br />

zur Bioabfallverwertung mit zwei<br />

regelmäßigen Dienstleistungen<br />

ab. Bereits seit 1982 gibt es den<br />

Klassiker der Kompostierung:<br />

Die Baum- und Strauchschnittabfuhr<br />

im Frühjahr und im<br />

Herbst. Zusätzlich werden seit<br />

dem Jahr 2000 die Weihnachtsbäume<br />

eingesammelt.<br />

Ein zusätzliches Entsorgungsangebot<br />

bieten die Betreiber der<br />

Recyclinghöfe an. Hier werden<br />

Pflanzenabfälle ganzjährig<br />

angenommen.<br />

7


8<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Sortieren lohnt sich<br />

Besser ohne Fremdstoffe<br />

Im Haushalt werden die Weichen<br />

für die richtige Abfallsortierung<br />

gestellt. Nur aus sauberem Bioabfall<br />

kann hochwertiger Kompost<br />

entstehen.<br />

Das gute Sortierverhalten der<br />

Kunden führt dazu, dass der<br />

Anteil der Fremdstoffe, die in der<br />

Biotonne landen mit drei bis vier<br />

Gewichtsprozent relativ gering<br />

ist.<br />

Trotzdem verursacht dieser<br />

Anteil einen erheblichen<br />

zeitlichen und finanziellen Mehraufwand.<br />

Im Kompostwerk werden alle<br />

Fremdstoffe aussortiert: Metall<br />

mit einem Magneten, alle<br />

anderen Fremdstoffe per Hand.<br />

Karsten Rohde, Betriebsleiter des<br />

Kompostwerkes, nennt die<br />

Hauptprobleme:<br />

„Es sind die befüllten Plastiktüten,<br />

die sich regelrecht zu<br />

Stinkbomben entwickeln. Die<br />

Tüten müssen – unter Umständen<br />

mit Inhalt – aussortiert<br />

werden. Auch Scherben von<br />

Glasflaschen sind sehr problematisch,<br />

weil es nicht möglich<br />

ist, sie auszusortieren. Darüber<br />

hinaus bereiten Bänder, Strumpfhosen,<br />

Türkränze usw. Probleme.<br />

Sie wickeln sich um die Walzen<br />

und führen zum Stillstand der<br />

Anlage.“<br />

Um solche Störungen zu<br />

vermeiden, hält die AWD<br />

zahlreiche Informationen bereit.<br />

Zudem werden am AWD-Service-<br />

Karsten Rohde, Betriebsleiter<br />

des Kompostwerkes Bargenstedt<br />

Telefon Fragen zur richtigen<br />

Befüllung der Biotonnen schnell<br />

und kompetent beantwortet.


Zahlen – Daten – Fakten<br />

Stetig steigende Verwertungsquote<br />

Abfallbilanz<br />

Die Abfallbilanz macht es<br />

deutlich: Die Gesamtabfallmenge<br />

ist von 1994 bis 2012 um mehr<br />

als ein Viertel geschrumpft.<br />

Bis heute konnte die Menge der<br />

verwerteten Abfälle auf fast 50 %<br />

gesteigert werden.<br />

Den deutlichsten Sprung bei den<br />

Verwertungsmengen gab es 1996<br />

mit der Einführung der Biotonne.<br />

Bioabfallmengen<br />

Das Niveau der Bioabfallmengen<br />

war von Anfang an sehr hoch<br />

und konnte kontinuierlich<br />

gesteigert werden von 10.900<br />

Tonnen in 1996 auf 15.400<br />

Tonnen in 2011.<br />

Schwankungen bei den Biomengen<br />

stehen in engem Zusammenhang<br />

mit der jeweiligen<br />

Witterung der Jahre.<br />

Tonnen<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

Für den Rotteprozess wird unterstützend<br />

das gehäckselte Material<br />

der Baum- und Strauchschnittsammlung<br />

eingesetzt.<br />

Auch diese Mengen werden als<br />

Strukturmaterial im Kompostwerk<br />

eingebracht, um sie mit<br />

den feuchten Bioabfällen zu<br />

mischen.<br />

Die Jahresmenge liegt aktuell bei<br />

etwa 1.900 Tonnen und beinhaltet<br />

auch rund 170 Tonnen<br />

Weihnachtsbäume.<br />

Hohe Akzeptanz<br />

Die Ergebnisse einer umfangreichen<br />

Testphase und der offene<br />

Umgang mit der Bioabfallkompostierung<br />

sorgten dafür, dass<br />

die Biotonne in <strong>Dithmarschen</strong><br />

von Anfang an positiv aufgenommen<br />

wurde.<br />

Abfallbilanz Kreis <strong>Dithmarschen</strong><br />

Gesamtmenge<br />

Verwertung<br />

Beseitigung<br />

0 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Im Herbst 1995 wurden rund<br />

30.000 Biotonnen an die Dithmarscher<br />

Haushalte verteilt.<br />

Der Anschlussgrad lag bereits<br />

1996 im Jahr der Einführung bei<br />

65 %. Mittlerweile stehen rund<br />

38.700 Biotonnen bei den<br />

Kunden.<br />

Das heißt mehr als 80 % der<br />

Haushalte nutzen die Biotonne.<br />

Ein Wert, der landesweit an<br />

oberster Stelle liegt. Mit rund<br />

114 Kilogramm Bioabfall pro Einwohner<br />

und Jahr (1996: 80 kg)<br />

belegen die Dithmarscher in<br />

Schleswig-Holstein den Spitzenplatz<br />

bei der Erfassungsquote.<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

9


10<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Eine Investition in die Zukunft<br />

Das Kompostwerk <strong>Dithmarschen</strong><br />

Im Auftrag der AWD wurde das<br />

Kompostwerk 1995 in Bargenstedt<br />

gebaut. Eigentümerin der<br />

Anlage ist die ARGE Remondis-<br />

Petersen-Timm, die einen<br />

Betreibervertrag mit der KBA<br />

geschlossen hat. Gleichzeitig ist<br />

die ARGE verantwortlich für die<br />

Vermarktung der aus dem Bioabfall<br />

gewonnenen Produkte.<br />

Wichtige Investition<br />

für <strong>Dithmarschen</strong><br />

Mit rund 7,5 Mio Euro wurde<br />

eine Anlage mit höchstem technischen<br />

Standard zur Verwertung<br />

der Bioabfälle errichtet. Das Land<br />

Schleswig-Holstein unterstützte<br />

das Vorhaben mit 1,5 Mio Euro.<br />

Das Kompostwerk war ursprünglich<br />

für eine Kapazität von 18.000<br />

Tonnen organischer Abfälle pro<br />

Jahr konzipiert. Zwischenzeitlich<br />

wurde die Kapazität auf 21.000<br />

Jahrestonnen erhöht. Seit 2005<br />

werden zusätzlich Bioabfälle aus<br />

dem Kreis Steinburg verarbeitet.<br />

Verfahren<br />

Das Kompostwerk arbeitet mit<br />

der vollautomatischen Tafelmietenkompostierung.<br />

Der im<br />

Kompostwerk angelieferte Bioabfall<br />

durchläuft drei Behandlungsphasen:<br />

å Aufbereitungsphase<br />

ç Rottephase<br />

é Nachbehandlungsphase<br />

Willi Sielemann (li.) und Axel Metz<br />

in der Sortierkabine.<br />

Ein Garant für Güte-Kompost:<br />

Das Kompostwerk in Bargenstedt.


Aufbereitungsphase<br />

Zunächst wird der Bioabfall<br />

„konditioniert“. Dann werden<br />

alle Fremdstoffe entfernt, die die<br />

Qualität des Endproduktes beeinträchtigen<br />

könnten. Dies<br />

geschieht sowohl automatisch<br />

mit einem Überbandmagnet für<br />

Metalle als auch von zwei Mitarbeitern<br />

von Hand. In einer<br />

Sortierkabine werden inbesondere<br />

Plastiktüten, Kunststoffe<br />

und Glas aussortiert, aber auch<br />

alle anderen nicht verrottbaren<br />

Stoffe wie zum Beispiel Steine.<br />

Im zweiten Schritt wird dem<br />

sortierten Bioabfall Strukturmaterial<br />

(Baum- und Strauchschnitt)<br />

untergemischt, um das<br />

Material gut zu durchlüften und<br />

somit einen optimalen Rottevorgang<br />

zu gewährleisten. Das aufbereitete<br />

Material wird in der<br />

Rottehalle zur Primärmiete aufgesetzt.<br />

Rottephase<br />

Die vollautomatische Tafelmietenkompostierung<br />

findet in<br />

der Rottehalle statt. Innerhalb<br />

von 13 Wochen entsteht aus<br />

dem Bioabfall hochwertiger, vermarktungsfähiger<br />

Kompost.<br />

Das Herzstück der Anlage: Der vollautomatische Umsetzer in Betrieb.<br />

In der ersten Rottephase wird<br />

eine Temperatur von ca.<br />

70° C erreicht. Dadurch ist<br />

gewährleistet, dass das Material<br />

keimfrei wird. Um Feuchtigkeit,<br />

Gerüche und den CO 2 -Wert zu<br />

regulieren, wird aus der<br />

Rottehalle kontrolliert Luft<br />

abgesaugt. Die Abluft wird in<br />

einem Luftwäscher von<br />

Der fertige<br />

Kompost<br />

wird abgesiebt.<br />

geruchsbeladenen Staub- und<br />

Schmutzpartikeln befreit und<br />

anschließend im Biofilter weiter<br />

gereinigt, bevor sie in die<br />

Atmosphäre gelangt. 99 % der<br />

Geruchsfracht wird herausgefiltert.<br />

Das anfallende Sickerwasser<br />

wird separat erfasst und<br />

– soweit möglich – in den Rotteprozess<br />

zurück geleitet.<br />

Nachbehandlung<br />

Nach der Rottephase<br />

wird das Material<br />

abgesiebt, so dass als<br />

Endprodukt ein Gütekompost<br />

mit hoher<br />

Qualität (Rottegrad 5)<br />

entsteht.<br />

Der fertige Kompost<br />

wird überwiegend als<br />

lose Ware in die Landwirtschaft<br />

vermarktet.<br />

Für Gartenbaubetriebe<br />

und auf<br />

Nachfrage werden<br />

auch spezielle Kompostmischungenhergestellt.<br />

11


12<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Kompostierung in drei Schritten<br />

Verfahrensablauf<br />

Strukturmaterial<br />

Fremdstoffe<br />

1 Kfz-Waage<br />

2 Radlader<br />

3 Aufgabetrichter<br />

4 Aufgabedosierer<br />

5 Förderband<br />

6 Vibrorinne<br />

7 Magnetscheider<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Baum- und Strauchschnitt<br />

Schredder<br />

2. Rottephase/Kompostierung<br />

Kompostlager<br />

13<br />

60 mm 10 mm<br />

8 Handsortierstation<br />

9 Rottehalle<br />

10 Umsetzer<br />

11 Ventilator<br />

12 Biofilter<br />

13 Trommelsieb<br />

1. Aufbereitungsphase<br />

3. Nachbehandungsphase<br />

Fe<br />

Schrott-<br />

Container<br />

Absackanlage<br />

Fremd- und<br />

Störstoffe<br />

Kompostwerk <strong>Dithmarschen</strong> – Allgemeine Daten<br />

Inbetriebnahme: 2.1.1996<br />

Genehmigung: nach 4. BImSchV<br />

Verfahren: Tafelmietenkompostierung in geschlossener Rottehalle<br />

Rottedauer: 13 Wochen<br />

Betriebsgelände: 8.000 m2 , davon 3.200 m2 Rottefläche<br />

Anlagenkapazität: 21.000 t/a<br />

Einsatzmaterial: Bioabfall aus Haushalten unter Zusatz von Strukturmaterial<br />

Stammpersonal: 5<br />

Investitionsvolumen: 7,5 Mio €<br />

9<br />

10<br />

Hallenentlüftungsrohr<br />

11<br />

Tafelmiete<br />

12<br />

Quelle: Prack Consult GmbH, Heide


Humusversorgung für den Boden – Schutz für das Klima<br />

Güte-Kompost aus Bargenstedt<br />

Der Kompostierungsprozess und<br />

die Produkte werden regelmäßig<br />

von einem unabhängigen Labor<br />

überwacht. Dieses Verfahren ist<br />

Voraussetzung für die Vergabe<br />

eines bundesweit anerkannten<br />

RAL-Gütezeichens. Bereits 1997<br />

wurde dem Kompost aus<br />

Bargenstedt dieses Gütesiegel<br />

verliehen. Es garantiert eine<br />

hohe Qualität mit festgelegten<br />

Kriterien und sorgt dafür, dass es<br />

für den Güte-Kompost regional<br />

immer eine Nachfrage gibt.<br />

Darüber hinaus genießt Kompost<br />

aus <strong>Dithmarschen</strong> auch überregional<br />

hohes Ansehen.<br />

Dithmarscher Landeszeitung, 8.8.1997<br />

Stefan Masch, Geschäftsführer<br />

der KBA fasst die Ergebnisse<br />

zusammen: „Seit Einführung der<br />

Biotonne wurden 180.000 Kubikmeter<br />

Qualitätskompost auf<br />

3.000 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche als Grunddünger ausgebracht.<br />

Damit wurden 16.600<br />

Tonnen Mineraldünger eingespart<br />

und dem Boden 28.800<br />

Tonnen Humus zugeführt und<br />

der enthaltene Kohlenstoff (Co 2 )<br />

langfristig gebunden.“<br />

Stefan Masch,<br />

Geschäftsführer der KBA<br />

13


14<br />

<strong>BIOABFALLkompostierung</strong><br />

Außerschulischer Lernort <strong>Abfallwirtschaft</strong> <strong>Dithmarschen</strong><br />

ALADIN<br />

Nachhaltigkeit<br />

In unmittelbarer Nähe zum Kompostwerk,<br />

Recyclinghof und Verwertungszentrum<br />

engagieren<br />

sich die KBA und die AWD für<br />

ALADIN, den Außerschulischen<br />

Lernort <strong>Abfallwirtschaft</strong> <strong>Dithmarschen</strong>.<br />

Unter der Trägerschaft<br />

des Kreises <strong>Dithmarschen</strong><br />

wird umweltgerechtes und verantwortungsvolles<br />

Handeln<br />

nachhaltig gefördert.<br />

Im Sommer 2009 wurde ALADIN<br />

vom Umweltministerium<br />

Schleswig-Holstein das Zertifikat<br />

als Bildungseinrichtung für<br />

Nachhaltigkeit verliehen. Im Mai<br />

2012 erhielt die AWD den<br />

Creativpreis vom Verband kommunaler<br />

Unternehmen e.V.. Das<br />

Motto lautete „Nah dran, Verantwortung<br />

für die Region“.<br />

Besichtigungen<br />

Die KBA und die AWD laden<br />

regelmäßig zu Besuchen ein.<br />

Neben dem Kompostwerk im<br />

Echtbetrieb stellt die begehbare<br />

Kompostmiete die Hauptattraktion<br />

dar. Ihr Bau wurde durch<br />

EU-Fördermittel aus dem Fördertopf<br />

der AktivRegion <strong>Dithmarschen</strong><br />

mitfinanziert.<br />

Pro Jahr besuchen rund 2.500<br />

Gäste den Lernort im Rahmen<br />

der Umweltbildung und nutzen<br />

die Gelegenheit, sich von der<br />

Leistungsfähigkeit des Betriebes<br />

zu überzeugen. Die AWD setzt<br />

hierbei einen Schwerpunkt bei<br />

den Schulen.<br />

Themen<br />

Die Schwerpunkte werden<br />

individuell aus den Bereichen<br />

<strong>Abfallwirtschaft</strong>, Kompostierung,<br />

Energie aus Abfall und Umweltbildung<br />

gesetzt. Unter dem<br />

Motto „Lernen und die Zukunft<br />

gestalten“ erkennen die<br />

Besucher, wie sie durch ihr<br />

eigenes Handeln Verantwortung<br />

für eine lebenswerte Zukunft für<br />

alle übernehmen.<br />

Die Besucher erleben die Vielfalt<br />

der Kreislaufwirtschaft durch<br />

Praxisnähe und aktives Mitmachen.<br />

Das Bildungsangebot<br />

umfasst neben Erlebnistagen mit<br />

vielfältigen Lernstationen und<br />

Führungen auch Unterrichtseinheiten<br />

und ein Mitmach-<br />

Theater.


Es wurden in dieser Zeit<br />

180.000 Kubikmeter<br />

Qualitätskompost auf<br />

3.000 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche als Grunddünger<br />

ausgebracht. Damit wurden<br />

16.600 Tonnen Mineraldünger<br />

eingespart, 28.800 Tonnen<br />

Humus dem Boden zugeführt<br />

und der Kohlenstoff (C0 2 )<br />

langfristig gebunden.<br />

Der bewusste Umgang mit<br />

Energie ist Bestandteil unserer<br />

Arbeit. Aus Biomasse stellen wir<br />

auch Heizstoffe her, die in Kraftwärmenutzungen<br />

drei Tankzüge<br />

Heizöl pro Tag ersetzen.<br />

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Roop uns doch mol an!<br />

<strong>Abfallwirtschaft</strong> <strong>Dithmarschen</strong><br />

Markt 31-33<br />

25746 Heide<br />

( (04 81)85500<br />

Fax (04 81)855099<br />

service@awd-online.de<br />

www.awd-online.de

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