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STADTMAGAZIN-2022-04

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April <strong>2022</strong><br />

Osterwiese<br />

Neuheiten und Klassiker<br />

„EDM meets Classic“<br />

Cas Paris – DJ aus Bremerhaven<br />

„Glücksverkatert“<br />

Julia Engelmann über ihr aktuelles Programm<br />

Wie Fotograf und Künstler Phil Porter die Einheimischen ins Schnoorviertel locken will<br />

Der Tausendsassa


Büroräume für Denker,<br />

Macher und kreative Köpfe.<br />

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2


Hilfe für die Menschen<br />

in der Ukraine<br />

Durch den Krieg mitten in Europa sind viele Menschen<br />

in Not. Um sie zu unterstützen, geben auch in Bremen<br />

diverse Organisationen und Privatpersonen ihr Bestes.<br />

Wir vom <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen haben an dieser Stelle bewusst<br />

auf unser Editorial verzichtet und stattdessen eine Übersicht<br />

von Spendenmöglichkeiten zusammengestellt.<br />

Ärztliche Hilfsangebote<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen trägt in Absprache<br />

mit den zuständigen Behörden die medizinischen und humanitären<br />

Angebote der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten<br />

im Land Bremen auf einer Seite zusammen:<br />

https://www.kvhb.de/praxen/hilfsangebote-ukraine. Dort sind<br />

verschiedene Kategorien wie „Medizinische Versorgung“, „Psychotherapeutische<br />

Versorgung“, „Unterkunft“ und „Sachspenden“<br />

zu finden. Zudem können sich Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen<br />

aus Bremen mit ihrem Hilfsangebot dort anmelden.<br />

Sachspenden<br />

Der Bremer Verein „Herz für die Ukraine“ besteht aus ukrainischen<br />

und deutschen Aktivist:innen, die sich zusammen mit<br />

der medizinischen und humanitären Hilfe im Raum Bremen<br />

und Hannover engagieren, Infos unter www.herz-ukraine.de/de.<br />

Der Verein bringt die Sachspenden an die ukrainische Grenze.<br />

Hier können die Spenden von 8 bis 22 Uhr abgegeben werden:<br />

In der St.-Martini-Gemeinde oder im Bürgerhaus Oslebshausen,<br />

Am Nonnenberg 40, 28239 Bremen. Der Verein ist telefonisch<br />

erreichbar unter der Nummer <strong>04</strong>21 / 64 51 22.<br />

Der Zusammenschluss „Bremen für die Ukraine“ ist von Jugendverbänden<br />

und Einzelpersonen gegründet worden. Initiiert<br />

wurde er vom Verein jüdischer Studierender Nord e. V., weitere<br />

Unterstützer:innen sind die Jusos Bremen, die Grüne Jugend<br />

Bremen, Die Linke Bremen, die Falken Bremen und die Band<br />

„RAUM27“.<br />

Geldspenden<br />

Finanzielle Hilfe ist gerade besonders wichtig, da sich der Bedarf<br />

aktuell täglich ändert. Mit Geldspenden können die Hilfsorganisationen<br />

gezielt das kaufen, was gerade am dringendsten<br />

benötigt wird. Die Caritas Bremen und die Malteser bitten<br />

hauptsächlich um finanzielle Unterstützung, da dies der effektivste<br />

und schnellste Weg ist. „Gut gemeinte Sachspenden, wie<br />

Kleidung und Nahrungsmittel, können wir aus Gründen des<br />

Transports und der Hygiene nicht annehmen“, erklärt Andreas<br />

Schack, Sprecher der Malteser in Bremen.<br />

Unterkünfte und Erstaufnahmestellen<br />

Auf der Webseite des Elinor-Netzwerkes können Helfende<br />

einen Übernachtungsplatz für Geflüchtete aus der Ukraine<br />

zur Verfügung stellen: https://www.unterkunft-ukraine.de/.<br />

Vermieterinnen und Vermieter können konkrete Angebote<br />

an die Wohnraumberatung für Geflüchtete melden. Sie wird<br />

von der AWO im Auftrag der Stadt Bremen betrieben. Alle<br />

wesentlichen Informationen finden sich auf der Webseite<br />

www.zukunftwohnen-bremen.de<br />

Kontakt per E-Mail an wohnraum@awo-bremen.de.<br />

Mit uns in besten Händen!<br />

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Eine marktgerechte Bewertung ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermittlung.<br />

Wir verfügen über das Know-how und langjährige Erfahrung, kompetent und seriös<br />

erledigen wir für Sie die gesamte Abwicklung, vom ersten Kontakt bis zur notariellen<br />

Beurkundung des Kaufvertrages und darüber hinaus bleiben wir selbstverständlich<br />

ihr Ansprechpartner, lernen Sie uns kennen!<br />

Herausgeber & Verlag:<br />

WESER-KURIER Mediengruppe<br />

Magazinverlag Bremen GmbH<br />

Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />

Telefon <strong>04</strong> 21 / 36 71-49 90<br />

E-Mail info@stadtmagazin-bremen.de<br />

Redaktion: Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />

Jennifer Fahrenholz, Zoé Rugen<br />

Autor:innen: Werner Schwarz, Dirk Böhling, Matthias Höllings,<br />

Temi Tesfay, Michaela Schaffrath, Wolfgang Heumer, Janet Binder,<br />

Anne Wehrmann<br />

Grafik/Layout: B. O. Beckmann<br />

Lektorat: Kerstin Radtke<br />

Anzeigen: Volker Schleich (verantwortlich),<br />

Anja Höpfner, Anne Zeidler, Dieter Kück, Per-Uwe Baad<br />

Anzeigenannahme: Tel <strong>04</strong> 21 / 36 71-20 55 und -49 85<br />

Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />

Urheberrechte: Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit<br />

Genehmigung des Verlages und mit Quellenangabe gestattet.<br />

Titelbild: Marco Meister<br />

Telefon: <strong>04</strong>21 – 61 44 21<br />

Mobil: 28277 Bremen 0173 24<strong>04</strong>099 • Tel. <strong>04</strong>21-614421/-87189063<br />

/ 0177 3381293<br />

info@basse-immobilien.de<br />

Mobil: 0173 24<strong>04</strong>099 / 0177 3381293<br />

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IMPRESSUM<br />

Verwendung personenbezogener Daten<br />

Wenn Sie freiwillig an einem Gewinnspiel teilnehmen wollen, erheben<br />

und verarbeiten wir auf der Grundlage des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO<br />

(berechtigtes Interesse) die hierzu von Ihnen zur Verfügung gestellten<br />

personenbezogenen Daten in dem Umfang, den die Teilnahme an dem<br />

Gewinnspiel erfordert. Berechtigtes Interesse unsererseits ist die<br />

effiziente Durchführung der Aktion.<br />

Sofern wir die Aktion mit Kooperationspartnern durchführen, übermitteln<br />

wir Ihre Daten auch zweckgebunden an diese. Nach der Gewinnspielteilnahme<br />

werden wir, nach Übermittlung der Daten der Gewinner<br />

an den Veranstalter, Ihre diesbezüglichen Daten löschen. Das Mindestalter<br />

zur Teilnahme an Gewinnspielen beträgt 18 Jahre.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.stadtmagazin-bremen.de/datenschutz.<br />

3


INHALT<br />

TITEL<br />

Ein Ort für Schönes und Kurioses 36<br />

Künstler Phil Porter über seine Pläne im „Schnoor One“<br />

LOKALES<br />

Pferde und Familienfest 9<br />

Renntag auf der Galopprennbahn am Karsamstag<br />

Typisch bremisch:<br />

Der Schnoor<br />

33<br />

Filmfest Bremen 10<br />

Vorhang auf für neue Produktionen<br />

BREMERHAVEN<br />

„Ich bin bereit!“ 28<br />

DJ Cas Paris über das Projekt „EDM meets Classic“<br />

GASTRO<br />

Temis Töpfe 48<br />

Buchweizenpreiselbeertorte aus dem Teestübchen<br />

Fotos: JF, Martta Urbanelis<br />

Im Interview:<br />

Julia Engelmann<br />

74<br />

FAMILIE<br />

Kinder in Quarantäne 64<br />

Über die Rechte und Pflichten berufstätiger Eltern<br />

KONZERTE<br />

Welthauptstadt des Jazz 68<br />

Auftakt des „jazzahead“-Festivals am 14. April<br />

Shanty-Rocker 70<br />

Santiano spielen Konzert in der ÖVB-Arena<br />

mit Reiseleitung von der<br />

Abfahrt bis zur Rückkehr<br />

DIVERSES<br />

Beliebter Verlierertyp 77<br />

„Dittsche live & solo“ in der Glocke<br />

THEATER<br />

Südnorwegische Highlights<br />

08. – 15.06.<strong>2022</strong><br />

Südschweden mit Gotland<br />

05. – 13.07.<strong>2022</strong><br />

Das mährische Bauernleben 78<br />

Premiere der Oper „Jenůfa“ am Theater Bremen<br />

Wachau mit Wien<br />

24. – 31.07.<strong>2022</strong><br />

RUBRIKEN<br />

Schweizer Bahnenzauber<br />

21. – 27.08.<strong>2022</strong><br />

Information und Buchung unter<br />

<strong>04</strong>264 - 83 74 555 sowie unter<br />

www.reiseservice-wohlfahrt.de<br />

Impressum 3<br />

Kolumnen 6, 20 und 82<br />

Rätsel 82<br />

4


METROPOL THEATER BREMEN<br />

präsentiert:<br />

02. & 03.<strong>04</strong>.22<br />

Max Raabe &<br />

Palast Orchester<br />

06.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Mademoiselle Nicolette<br />

21.<strong>04</strong>.22 - 20:00h<br />

Wild World<br />

22.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Enissa Amani<br />

24.<strong>04</strong>.22 - 19:00h<br />

Golden Ace<br />

Die Magier<br />

30.<strong>04</strong>.22 - 18:45h 20.05.22 - 20:00h<br />

Canada‘s CLUBNIGHT The Greatest Love of All<br />

at jazzahead! A Tribute to Whitney Houston<br />

08.05.<strong>2022</strong> - 19:00h<br />

This is THE GREATEST SHOW<br />

not associated with the<br />

estate of Whitney Houston<br />

26. - 28.05.<strong>2022</strong><br />

nordakkord <strong>2022</strong><br />

08.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

My Way – Die Frank Sinatra Story<br />

01. & 02.05.<strong>2022</strong><br />

Julia Engelmann<br />

09.05.<strong>2022</strong> - 19:30h<br />

Highland Saga<br />

<strong>04</strong>.06.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Hubert von Goisern<br />

09.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

The Analogues – Abbey Road Relived<br />

<strong>04</strong>.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Massachusetts – Das Bee Gees Musical<br />

13.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Senna Gammour<br />

05.06.<strong>2022</strong> - 16:00h<br />

Tabaluga<br />

15. - 17.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong><br />

Shen Yun<br />

06.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Versengold – Nacht der Balladen <strong>2022</strong><br />

14.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

ABBA today<br />

07. - 12.06.<strong>2022</strong><br />

We Will Rock You<br />

20.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

Barclay James Harvest feat. Les Holroyd<br />

07.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />

RebellComedy<br />

22.05.<strong>2022</strong> - 15:00h<br />

Die Schule der magischen Tiere<br />

Programm & Tickets versandkostenfrei: metropol-theater-bremen.de<br />

und viele mehr ...<br />

SEEBÜHNE<br />

BREMEN<br />

01.<br />

Juli<br />

02.<br />

Juli<br />

03.<br />

Juli<br />

<strong>04</strong>.<br />

Juli<br />

05.<br />

Juli<br />

06.<br />

Juli<br />

07.<br />

Juli<br />

08.<br />

Juli<br />

09.<br />

Juli<br />

10.<br />

Juli<br />

Oleta Adams & Philharmoniker<br />

Bremer<br />

Jamie Cullum<br />

Söhne Hamburgs<br />

1. Bremer Sommersingen<br />

Herbie Hancock<br />

- aber bitte mit Schlager!<br />

Hossa Die FRITZ-Schlagershow<br />

Hy Brasil<br />

Rea Garvey Open Air Tour <strong>2022</strong><br />

ALPHAVILLE<br />

SCHILLER<br />

Pettersson & Findus<br />

DAS OPEN-AIR SOMMERHIGHLIGHT <strong>2022</strong><br />

10.<br />

Juli<br />

10.<br />

Juli<br />

11.<br />

Juli<br />

12.<br />

Juli<br />

13.<br />

Juli<br />

14.<br />

Juli<br />

15.<br />

Juli<br />

16.<br />

Juli<br />

17.<br />

Juli<br />

17.<br />

Juli<br />

Das NEINhorn<br />

A Way Back to<br />

Luke Mockridge Luckyland<br />

Philharmonic Rock<br />

The Music of John Williams<br />

La Traviata<br />

Nabucco<br />

Die Zauberflöte<br />

Die Zauberflöte<br />

Best of Classic<br />

Die Nacht der Tenöre<br />

18.<br />

Juli<br />

19.<br />

Juli<br />

20.<br />

Juli<br />

21.<br />

Juli<br />

22.<br />

Juli<br />

23.<br />

Juli<br />

23.<br />

Juli<br />

24.<br />

Juli<br />

24.<br />

Juli<br />

24.<br />

Juli<br />

Bremer RathsChor<br />

International<br />

Schwanensee Festival Ballet<br />

Tribute<br />

Simon & Garfunkel<br />

The Hooters<br />

The Queens of Soul<br />

Slammer Filet<br />

Beatrice Egli<br />

Der Grüffelo<br />

Pippi in Taka-Tuka-Land<br />

ABBA today<br />

meets Classic<br />

Programm & Tickets versandkostenfrei: seebühne-bremen.de<br />

5


KOLUMNE<br />

LOKALES<br />

6<br />

BABY-BOOMER-BÖHLING<br />

Gnadenlose Spitznamen<br />

Es ist eine Tatsache, dass Kinder grausam sein können –<br />

vor allem untereinander. Die Gnadenlosigkeit beginnt<br />

meist schon im Grundschulalter und zeigte sich in meinen<br />

Baby-Boomer-Kindertagen vor allem in Spitznamen. Was<br />

in Erwachsenenkreisen als gut gemeinte Verniedlichung, kumpelhafte<br />

Abkürzung oder liebevoller Kosename daherkam, sah<br />

auf Schulhöfen und Bolzplätzen ganz anders aus. Die dortigen<br />

Spitznamen bezogen sich auf körperliche Auffälligkeiten, augenscheinliche<br />

Eigenschaften oder auch unübersehbare Angewohnheiten.<br />

So gab es in einem Viertel in unserer Gegend, das<br />

man am besten hätte meiden sollen, zwei große Jungen, um die<br />

man ebenfalls lieber einen größeren Bogen machte. Schließlich<br />

hatten „Spucker“ und „Klopper“ ihre Namen nicht zufällig …<br />

Im Schlepptau hatten die beiden übrigens immer zwei Brüder:<br />

Zwillinge, die eigentlich Karsten und Thorsten hießen, aber<br />

konsequent „Kadde“ und „Thodde“ genannt wurden. Warum, das<br />

wusste eigentlich keiner, es wurde aber dem sprachlichen Unvermögen<br />

der beiden zugeschoben … Überhaupt bekamen viele<br />

Kinder ihre Spitznamen für Dinge, die sie entweder gar nicht<br />

oder zumindest nicht so gut konnten. So wurde ein Junge namens<br />

Thilo, der immer fettiges Haar hatte, nach einem damals<br />

berühmten Shampoo benannt und „Schauma“ getauft, „Tele“<br />

trug eine dicke Brille und sah trotzdem nicht besonders gut und<br />

Marcus, der ein zu kurzes Bein hatte und deshalb leicht humpelte,<br />

kannte jeder nur als „Speedy“.<br />

Später kamen dann fernsehbedingt noch Spitznamen aus<br />

der Puppenwelt wie „Krümel“, „Tiffy“, „Fozzie“ oder „Yoda“ dazu.<br />

Wohl denen, deren Spitznamen schon von vornherein feststanden.<br />

Die Ralles, Stevies, Ullis, Andis und Michas hatten Glück,<br />

obwohl das auch nicht immer stimmte, denn „Fetti Bamberger“<br />

hieß mit Vornamen Oliver, aber sein Körperumfang hatte ihm<br />

einen Strich durch den „Olli“ gemacht. Wenn ich mich recht erinnere,<br />

bekamen in meiner Kindheit eigentlich überwiegend<br />

Jungen Spitznamen verpasst. Gut, es gab die Gabis, Susis, Monis<br />

und Biggis – aber sonst … In jedem Fall aber waren die Spitznamen<br />

der Mädchen netter als unsere. Natascha und Kirsten<br />

kamen zum Beispiel ganz gut als „Täschi“ und „Kiki“ weg, und<br />

die Schulschönheit „Bella Steinhage“ wusste natürlich, wie wir<br />

sie nannten, und bestand auch nicht auf ihre Astrid … Ganz im<br />

Gegensatz übrigens zu „Eisenfeder Schmidt“: Die wusste nichts<br />

von ihrem Titel und das durfte sie auch nicht, weil wir alle Angst<br />

vor ihr hatten.<br />

Ich hatte in diesen Tagen keinen Spitznamen, dafür musste<br />

mein Nachname herhalten – ich habe es gehasst. Interessant<br />

war es übrigens, wie diese<br />

Spitznamen zustande kamen.<br />

Bei den meisten wusste es keiner<br />

mehr, aber an einen Fall kann<br />

ich mich erinnern. Als wir nämlich<br />

in der Grundschule begannen<br />

bis zehn zu zählen, gab uns<br />

unsere Lehrerin den Rat, doch<br />

gelegentlich die Finger zuhilfe<br />

Dirk Böhling, Jahrgang 1964,<br />

ist Schauspieler, Regisseur,<br />

Moderator und Autor. Im<br />

<strong>STADTMAGAZIN</strong> wirft er<br />

einen Blick auf seine Generation<br />

– und auf Bremen.<br />

zu nehmen. Meinem Mitschüler<br />

Thorsten fehlten allerdings<br />

von Geburt an zwei Finger an<br />

der rechten Hand und so bekam<br />

er seinen Spitznamen „Minus“.<br />

Da war ich mit meinem Nachnamen<br />

doch wieder ganz zufrieden!<br />

Schlachte-Saison eröffnet<br />

Nach zwei durch die Pandemie sehr umsatzschwachen Jahren<br />

haben die Schlachte-Gastronom:innen Anfang März die Freiluftsaison<br />

offiziell eröffnet. Unter dem Motto „Wir sind noch<br />

da, wir brauchen euch“ trafen sich die Gastronom:innen zu<br />

einer Eröffnungspressekonferenz auf der „Alexander von Humboldt“.<br />

Ab sofort hat der längste Biergarten der Stadt wieder<br />

geöffnet und man freut sich auf eine hoffentlich sonnenreiche<br />

und fröhliche Freiluftsaison. (SM)<br />

Zwischen Wall und Weser<br />

Broschüre zur „Strategie Centrum Bremen 2030+“<br />

Zum Innenstadtkonzept liegt jetzt die gedruckte Broschüre<br />

„Strategie Centrum Bremen 2030+“ vor. Was macht<br />

das Zentrum Bremens in Zukunft aus, wie soll sich die<br />

„lebendige Mitte zwischen Wall<br />

und Weser“ weiterentwickeln?<br />

Antworten auf diese und weitere<br />

Fragen finden sich in dem 88 Seiten<br />

starken Dokument, das nun<br />

kostenlos zum Download bereitsteht.<br />

Dr. Maike Schaefer, Senatorin<br />

für Klimaschutz, Umwelt,<br />

Mobilität, Stadtentwicklung und<br />

Wohnungsbau erklärt: „Ich freue<br />

mich, dass wir nun ein greifbares<br />

Ergebnis in den Händen halten<br />

und allen Interessierten an der<br />

Bremer Innenstadt zur Verfügung<br />

STRATEGIE<br />

CENTRUM BREMEN 2030+<br />

LEBENDIGE MITTE ZWISCHEN<br />

WALL UND WESER<br />

stellen können. Ganz besonders möchte ich allen danken, die<br />

sich an der Erarbeitung der Strategie beteiligt haben, online wie<br />

in verschiedenen Formaten vor Ort. Das ist eine hervorragende<br />

Grundlage, um nun gemeinsam den Weg der Umsetzung zu beschreiten.<br />

Das Ziel muss eine spürbare Belebung der Innenstadt<br />

mit mehr Wohnen, Kultur, Gastronomie und Wissenschaft sein.“<br />

(SM)<br />

Die Broschüre kann heruntergeladen werden unter dem Link<br />

www.bauumwelt.bremen.de/stadtentwicklung/stadtentwicklung/<br />

zentrenentwicklung-1267036.<br />

Foto: Z. Rugen


Info-Point für den Bremer Norden<br />

Zentrale Anlaufstelle für für Ausflügler und Tourist:innen eröffnet im Vegesacker Geschichtenhaus<br />

Eine neue erste Anlaufstelle für Freizeitreisende hat am Vegesacker<br />

Museumshafen eröffnet. Wer vor Ort wissen möchte,<br />

was der Bremer Norden an Ausflugszielen bereithält, kann<br />

sich seit dem 1. März <strong>2022</strong> an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Info-Point des Vegesacker Geschichtenhauses wenden.<br />

Dort gibt es nicht nur Broschüren, sondern auch Ideen für die<br />

besten Fahrradstrecken, Führungen, Infos zu den Fahrzeiten von<br />

Hal över, Veranstaltungstipps und mehr. Direkt an den schönsten<br />

Nordbremer Fahrradrouten gelegen, ist der Info-Point außerdem<br />

„Bike it!“-Radservicestation, das heißt, Flickzeug und Luftpumpe<br />

liegen dort ebenso kostenlos bereit wie Werkzeug für kleinere Reparaturen<br />

und die Radroutenkarten von „Bremen Bike it!“.<br />

Der Info-Point im Vegesacker Geschichtenhaus wird in Kooperation<br />

mit dem Bildungsträger bras e. V. betrieben. „Wir freuen<br />

uns sehr, damit ein wichtiger Anlaufpunkt und Willkommensort<br />

für die Gäste zu werden“, sagt Silvia Claus, Betriebsleiterin bei der<br />

bras. „Wir bieten vielen Nordbremer Akteurinnen und Akteuren<br />

die Chance, über die Freizeitmöglichkeiten in den drei Stadtteilen<br />

Vegesack, Burglesum und Blumenthal zu informieren. Und natürlich<br />

hoffen wir auch auf zusätzliche Interessierte für das Geschichtenhaus.“<br />

Die Öffnungszeiten des neuen Info-Points sind derzeit dieselben<br />

wie die des Geschichtenhauses: mittwochs bis samstags von 11<br />

bis 17 Uhr. „Wir werden aber auch Sonderöffnungszeiten haben, wie<br />

Silvia Claus und Elvira Krol (rechts) vor dem neuen Info Point.<br />

beispielsweise zur ‚Langen Nacht der Bremer Museen‘ am 18. und<br />

19. Juni“, ergänzt Claus.<br />

„Besonders zu ‚400 Jahre Vegesacker Haven‘, der in diesem Jahr<br />

in Vegesack gefeiert wird, ist eine touristische Anlaufstelle in Hafen-<br />

und Bahnhofsnähe eine tolle Ergänzung“, freut sich auch Elvira<br />

Krol, Projektkoordinatorin für das Freizeit- und Naherholungskonzept<br />

Bremen-Nord bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />

GmbH. (SM)<br />

Alle Infos unter www.der-bremer-norden.de.<br />

Foto: J.Rathke / WFB<br />

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7


LOKALES<br />

Einblicke in ein Wasserwerk<br />

Digitaler Zukunftstag bei swb am 22. April<br />

Schülerinnen und Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich<br />

eingeladen, am 28. April am digitalen Zukunftstag bei swb<br />

teilzunehmen. Aufgrund der pandemischen Lage, gelten dort weiterhin<br />

strenge Hygieneregeln. Aus diesem Grund veranstaltet der<br />

Energieversorger den Zukunftstag zum<br />

zweiten Mal in digitaler Form.<br />

Was macht ein Energiedienstleister?<br />

Wer arbeitet dort? Wie fühlt es<br />

sich an, dort zu arbeiten? Und wie sieht<br />

eigentlich ein Wasserwerk aus? Der<br />

digitale Zukunftstag liefert spannende<br />

Einblicke. Auszubildende erzählen aus<br />

ihrem Alltag und ein virtueller Rundgang<br />

durch das Wasserwerk Bexhövede<br />

(Bremerhaven) ermöglicht den jungen<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

eine Besichtigung, ohne vor Ort zu<br />

sein. Den Zuschauenden werden also<br />

nicht nur die Ausbildungsinhalte der<br />

kaufmännischen und technischen Berufe<br />

vorgestellt und nähergebracht, sondern auch Einblicke in ein<br />

Wasserwerk gewährt. (SM)<br />

Foto: swb<br />

Das Programm und das Formular für die Anmeldung gibt es unter<br />

www.swb.de/zukunftstag.<br />

VERKAUFSOFFENER SONNTAG ZUR OSTERWIESE<br />

DORT, WO DAS HERZ DER STADT SCHLÄGT.<br />

BREMEN-CITY.DE<br />

SONNTAGS<br />

SHOPPING<br />

10.4.<strong>2022</strong><br />

BUMMELN<br />

IN<br />

BREMEN<br />

CITY<br />

Eine Schiffsladung Konfetti<br />

Vegesack feiert den 400. Geburtstag seines Hafens<br />

Hatte man von der Eröffnung von Deutschlands erstem<br />

künstlich angelegtem Hafen im Jahr 1622 noch kein großes<br />

Aufhebens gemacht, so hat der „Vegesack Marketing<br />

e. V.“ jetzt die Segel für ein großes, buntes und vielseitiges Jubiläumsjahr<br />

mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gesetzt.<br />

Viele lokale Akteure sind als Kooperationspartner mit im<br />

Boot, gemeinsam wird man Denkwürdiges und Ereignisse aus<br />

400 Jahren Hafengeschichte beleuchten, in Szene setzen und<br />

hochleben lassen. „Da ist ein aufregender Mix an Events herausgekommen,<br />

der dieses für Bremen so bedeutende Jubiläum<br />

gebührend würdigt und den Bremern und Bremerinnen und Besuchern<br />

von außerhalb viel Spaß machen wird “, freut sich Fritz<br />

Rapp, der als Organisator des Marketingvereins die Fäden in der<br />

Hand hält und alles mit seinem bewährten Team sowie vielen<br />

engagierten lokalen Akteuren plant und umsetzt.<br />

Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr gehört die „Utkiek-<br />

Nacht.“ Beginnend im April und im weiteren Verlauf des Jahres<br />

in loser Folge, wird die Künstlerin Frauke Wilhelm unter diesem<br />

Motto verrückte Typen, Bremer Promis, Leute aus der Musikszene<br />

und andere Talente zum Talk ins Fährhaus einladen. Geplaudert<br />

wird dabei nicht nur über den Hafen, sondern das Leben an<br />

sich, die Liebe und vieles mehr. Gemeinsam mit der charmanten<br />

Moderatorin müssen die Gäste zudem eine musikalische Darbietung<br />

zum Besten geben, einige Klänge beisteuern wird auch<br />

der Seemannschor Vegesack. Die gesamte Show wird übrigens<br />

per Video-Wall nach draußen übertragen.<br />

Gespannt sein darf man auch auf eine Buchveröffentlichung<br />

am Dienstag, 26. April, die thematisch gleich in medias res geht.<br />

„400 Jahre Vegesacker Hafen“ heißt das Werk von Ulrich Weidinger,<br />

das eine wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung der<br />

Geschichte des Hafens in den Mittelpunkt stellt.<br />

Nur wenige Tage später startet eine Geburtstagsausstellung<br />

auf Schloss Schönebeck, die das maritime Jubiläum vom 30.<br />

April bis 1. Oktober würdigt. Bildhafte An- und Einsichten von<br />

Vegesack vermittelt die am 1. Mai beginnende Fotoausstellung<br />

mit Bildern von Hans Brockmöller im Geschichtenhaus.<br />

Der „Utkiek“ ist zwischen Mai und September zudem Schauplatz<br />

verschiedener maritimer Konzerte mit Projektionen. Die<br />

offizielle Geburtstagsparty steigt dann vom 12. bis 15. Mai: Dann<br />

heißt es Seebühne frei für diverse Künstler, darunter unter anderem<br />

Flo Mega. (SM)<br />

Foto: R. Wendelken<br />

8<br />

Mit freundlicher Unterstützung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />

Mehr unter www.havengeburtstag.de


Osterhasen-Aktion<br />

Gewinnspiel in der Berliner Freiheit<br />

Foto: C. Kuhaupt<br />

Pferde und Familienfest<br />

Renntag auf der Galopprennbahn am Karsamstag<br />

Vom 4. bis zum 16. April können Besucher:innen<br />

des Einkaufszentrums Berliner<br />

Freiheit sich an coolen Osterhasen erfreuen.<br />

Diese sind auf flinken Pfoten in verschiedenen<br />

Ecken des Shoppingcenters unterwegs.<br />

Einige versammeln sich an der Halfpipe und<br />

werden ihre Kunststücke auf dem Skateboard<br />

zeigen. Andere wiederum wollen an<br />

der Kletterwand und im Gym zeigen, was<br />

sie drauf haben. Auch Breakdance-Hasen<br />

sind dabei und tanzen zu angesagten Hip-<br />

Hop-Beats. Wer mitzählt, wie viele Hasen<br />

sich in der Berliner Freiheit tummeln, kann<br />

beim Gewinnspielspiel mitmachen und<br />

Einkaufsgutscheine gewinnen. Für noch<br />

mehr Osterfreude sorgt Mister Jack am<br />

Freitag, 14. April, von 10 bis 17 Uhr mit seinen<br />

Luftballonfiguren. (SM)<br />

Eigentlich sollte am Karfreitag 2018<br />

das letzten Pferderennen auf der<br />

Galopprennbahn in Bremen stattgefunden<br />

haben. Da bislang aber keine<br />

Nutzung für das 30 Hektar große Gelände<br />

beschlossen wurde, kann nach der letzten<br />

Veranstaltung dieser Art im November<br />

2021 am Karsamstag erneut ein Renntag<br />

stattfinden. Acht Rennen sind geplant.<br />

„Wir planen den Renntag als großes Familienfest<br />

mit Ponyreiten, Hüpfburg und<br />

weiteren Events“, so Frank Lenk, Präsident<br />

des Bremer Rennvereins. Derzeit sei man<br />

froh über jeden Renntag, den man noch<br />

veranstalten könne, so Lenk. „Wir sehen uns<br />

auch bestätigt, wenn mehr als 5000 Besucher,<br />

so wie zuletzt im November vergangenen<br />

Jahres, zu uns kommen und hoffen<br />

natürlich darauf, auch zukünftig Renntage<br />

veranstalten zu können.“ (SM)<br />

Der Renntag findet am Samstag, 16. April,<br />

auf der Galopprennbahn Bremen ab 13.30<br />

Uhr statt.<br />

Die Öffnungszeiten sind von montags bis freitags<br />

9.00 bis 19.00 Uhr und samstags 9.00 bis<br />

18.00 Uhr. Einkaufszentrum Berliner Freiheit 11,<br />

28327 Bremen<br />

Foto: FR<br />

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9


LOKALES<br />

Vorhang auf für neue Produktionen<br />

Das siebte „Filmfest Bremen“ findet vom 20. bis 24. April live vor Ort sowie im Stream statt<br />

So einen vollen Kinosaal mit erwartungsvollem Publikum gab es zuletzt 2019, dieses Jahr geht es live weiter mit dem „Filmfest Bremen“.Foto: Philip Kuehl<br />

10<br />

Zehn Weltpremieren, vier Europaund<br />

fast 50 Deutschlandpremieren:<br />

Das 7. „Filmfest Bremen“ feiert die<br />

filmische Vielfalt vor Ort sowie digital. Vom<br />

20. bis 24. April mit Veranstaltungen in der<br />

Stadt und bis zum 1. Mai online per Stream.<br />

Das Filmfest startet mit dem 48-Stunden-Kurzfilmwettbewerb<br />

„Klappe!“. Es folgen<br />

insgesamt 160 Filme aus 38 Ländern.<br />

Als Eröffnungsfilm wird „Berlinale“-Gewinner<br />

„Rabiye Kurnaz gegen George W.<br />

Bush“ von Andreas Dresen laufen. Den mit<br />

17.500 Euro dotierten „Bremer Filmpreis“<br />

erhält in diesem Jahr der internationale Filmemacher<br />

Aki Kaurismäki, der bereits für<br />

einen Oscar nominiert wurde.<br />

Ursprünglich startete das „Filmfest Bremen“<br />

als 24-Stunden-Marathon, entstanden<br />

aus gemeinsamer Arbeit der Bremer Filmschaffenden<br />

Ilona Rieke vom Filmbüro Bremen<br />

e. V. und Matthias Greving von der Produktionsfirma<br />

Kinescope Film. Neben der<br />

Möglichkeit, lokalen Produktionen einen<br />

angemessen Rahmen zu geben, um sie der<br />

Öffentlichkeit zu präsentieren, wollten sie<br />

eine Plattform schaffen, um die Film- und<br />

Medienszene vor Ort und in näherer Umgebung<br />

miteinander zu vernetzen. Seit dem<br />

vierten Festival geschieht dies sogar auf<br />

internationaler Ebene: Mittlerweile werden<br />

Produktionen aus der ganzen Welt eingereicht,<br />

unter anderem aus Ländern wie Spanien,<br />

Israel, England oder Uruguay. Dies sei<br />

dem Streben nach Wachstum und der überregionalen<br />

Vernetzung geschuldet, erklärt<br />

Marc Sifrin, Head of Organisation des Filmfestes.<br />

So können sich Filmschaffende aus<br />

aller Welt begegnen und austauschen.<br />

Das einzige deutschlandweite Festival<br />

der Sparte Humor/Satire<br />

Mit insgesamt vier Sektionen ist das Genre<br />

so breit gefächert wie die Palette der Herkunftsländer<br />

– angefangen bei der Sparte<br />

Humor/Satire, welche das Filmfest Bremen<br />

als einziges Festival deutschlandweit<br />

präsentiert. Eine weitere ist die besondere<br />

Sektion Innovation. „Das ist nochmal etwas<br />

ganz anderes, hier werden teilweise<br />

Experimentalfilme und neue Erzählformen<br />

weg von den konventionellen Strukturen<br />

gezeigt“, erklärt Sifrin. Hinzu kommen die<br />

Rubriken des Publikumspreises für Bremen<br />

und für Niedersachsen, die mit ihrem<br />

regionalen Bezug ein zentrales Element des<br />

Filmfestes darstellen. Außerdem die jährlich<br />

wechselnde Rubrik, die dieses Mal zum<br />

Thema Nachhaltigkeit besetzt wurde. Von<br />

fiktiven Kurzfilmen, über Dokumentationen,<br />

die sich mit Missständen auseinandersetzen,<br />

bis hin zu Filmen, bei denen der<br />

Fokus auf die Nachhaltigkeit der Produktion<br />

gelegt worden ist, hat die Sichtungskommission<br />

ein umfangreiches Potpourri ausgewählt.<br />

Die Jury für Nachhaltigkeit größer<br />

als die anderen. Sifrin sagt dazu: „Es ist eine<br />

tolle Jury, bei der alle Aspekte für den Klimaschutz<br />

und die notwendige Motivation in<br />

unserer Gesellschaft besetzt sind.“ Darunter<br />

sind beispielsweise der Regisseur Erwin<br />

Wagenhofer, der Dokumentationen wie „We<br />

Feed The World“ gemacht hat oder die Juristin<br />

und Autorin Claudia Rinke, die unter<br />

anderem für die United Nations (UNO) gearbeitet<br />

hat.<br />

Auch die Zahl der Spielstätten ist umfangreicher<br />

geworden, neben den Programmkinos<br />

Schauburg, Atlantis, Cinema<br />

im Ostertor, dem City46 und dem Theater<br />

Bremen gesellt sich dieses Jahr die Kunsthalle<br />

als Veranstaltungsort dazu. Sie wird<br />

als Kulisse für besondere Filmvorführungen<br />

von Virtual Reality bis hin zu Videokunst<br />

dienen.<br />

Nachdem das Festival letztes Jahr als<br />

reiner Onlineauftritt stattfinden musste,<br />

freue sich das Team besonders darauf, dieses<br />

Jahr wieder als Präsenzveranstaltung<br />

stattfinden zu können, so Sifrin. Zur Sicherheit<br />

sei es auch als Hybridveranstaltung mit<br />

zusätzlichem Stream geplant. Zudem fügt<br />

der Filmfan hinzu: „Ich habe das Gefühl,<br />

dass die eingereichten Filme Jahr für Jahr<br />

besser werden. Da sind viele interessante<br />

und horizonterweiternde Filme für jede<br />

Person dabei.“ (ZR)<br />

Infos gibt es unter www.filmfestbremen.com


11


OSTERWIESE<br />

Ein Volksfest für Jung und Alt<br />

Die „Osterwiese“ findet vom 8. bis zum 24. April täglich auf der Bürgerweide statt / Insgesamt 182 Geschäfte<br />

Foto: F.T. Koch<br />

19<br />

Fahrgeschäfte, 14 Kinderkarussells sowie 10 Ausschankbetriebe<br />

und 71 Imbisse – die „Osterwiese“ ist vom 8. bis<br />

zum 24. April zurück auf der Bürgerweide.<br />

Dann drehen sich wieder Karussells, warten Hauptgewinne,<br />

und eine kulinarische Vielfalt rundet einen Bummel über das Frühlingsfest<br />

ab. Geisterbahn, Autoscooter, Riesenrad und viele andere<br />

Attraktionen sorgen für Spaß und Freude bei Jung und Alt. Die Osterwiese<br />

findet auf der Bürgerweide direkt am Bremer Hauptbahnhof<br />

statt und ist täglich von 14 bis 23 Uhr geöffnet, mit Ausnahme<br />

des Karfreitag, 15. April, dem einzigen Ruhetag. Für Donnerstag,<br />

14. April, hat sich der Osterhase angekündigt und verteilt während<br />

seines Rundgangs zwischen 15 bis 17 Uhr Schokolade an die jungen<br />

Besucherinnen und Besucher. Ein Jahrmarktbummel ohne eine<br />

Fahrt im „Break Dancer“, „Commander“ oder „Happy Sailor“ ist für<br />

viele nicht vorstellbar. Neben diesen Klassikern gibt es auch einige<br />

Geschäfte, die zum ersten Mal zur „Osterwiese“ kommen. Mit „No<br />

Limit“ geht es gleich rasant los; diese Art von Fahrgeschäft wird<br />

Propeller genannt. Für acht Personen ist Platz bei der Fahrt, die<br />

bis zu 100 Kilometer schnell wird und in 50 Meter Höhe geht. Wer<br />

die „Osterwiese“ einmal über Kopf sehen will, ist hier genau richtig.<br />

Auch mit „The King“ geht es über Kopf, in 360-Grad-Gondeln<br />

erreicht das Fahrgeschäft eine Beschleunigung von 5 G und eine<br />

Fahrthöhe von 26 Metern. Wer danach ein bisschen mehr Bodenhaftung<br />

braucht, ist im „Krumm und Schiefbau“ genau richtig. In<br />

diesem Laufgeschäft geht es lustig zu, denn Hindernisse müssen<br />

überwunden werden, Zerrspiegel verwirren die Sinne und im Spiegelirrgarten<br />

sucht man nach dem richtigen Weg. Für diese Baustelle<br />

gilt ausdrücklich: betreten erlaubt. Den Gruselfaktor erhöht<br />

„Spuk“: Der Geistercoaster lädt zu einer Fahrt ins Ungewisse ein.<br />

Die Kombination aus Achterbahn und Geisterbahn erhöht seinen<br />

Reiz durch drehende Gondeln. Und vor den lebenden Geistern sei<br />

gewarnt. Erst 2020 feierte „Robotix“ Premiere und kommt nun das<br />

erste Mal nach Bremen. An einem langen Stahlarm befinden sich<br />

sechs Gondeln für 24 Mitfahrende, die sich kreisend und rasant<br />

durch die Vertikale und die Horizontale bewegen. Insgesamt stehen<br />

182 Geschäfte auf der Osterwiese <strong>2022</strong>. (SM)<br />

Alle Informationen unter www.osterwiese.com.<br />

Der fliegende Swimmingpool!<br />

Erstmalig auf der Osterwiese!<br />

Heiner<br />

Heitkamp<br />

Junior<br />

Gebackene Käsespezialitäten<br />

1xprobiert –für immer verführt<br />

Sie Siefinden unsNähe beimHappy Hansezelt Sailor<br />

Erstmalig<br />

in Bremen!<br />

Das erste Fahrgeschäft mit<br />

Loopings in Schräglage!<br />

Feuereffekte,<br />

CO 3 -Kanonen,<br />

Nebel und mehrere<br />

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Wir präsentieren Ihnen ein fabrikneus,<br />

voll thematesiertes spektakuläres<br />

Looping-Fahrgeschäft<br />

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Schmalzkuchenbäckerei<br />

seit 1920 im Familienbesitz<br />

12


Einkaufserlebnis parallel zum Rummel<br />

Verkaufsoffener Sonntag am 10. April: Jahrmarktsbummel und Shoppingtour verbinden<br />

Dieser Frühling bringt nicht nur die Sonne zurück. Das Ende<br />

vieler Einschränkungen ist ein schöner Anlass, die Bremer<br />

Innenstadt neu zu entdecken – und dafür bietet der erste<br />

verkaufsoffene Sonntag in der Bremer City und im Viertel die perfekte<br />

Möglichkeit. Anlass ist das Eröffnungswochenende der „Osterwiese“<br />

auf der Bürgerweide. Am Sonntag, den 10. April laden die<br />

Einzelhändler und Gastronomen zum entspannten Osterwiesen-<br />

Shoppen ein. Von 13 bis 18 Uhr öffnen dafür die Geschäfte in der<br />

Bremer Innenstadt sowie im Viertel ihre Türen zum Shoppen, Stöbern<br />

und Entdecken. Aktionen und Events runden das Erlebnis ab.<br />

Entdecken gilt allgemein als das Stichwort des Frühlings, denn<br />

die Bremer City ist stets in Bewegung. Es gibt einige gegenwärtigen<br />

Neueröffnungen, ob traditionelle Einzelhandelsgeschäfte oder Popup-Stores<br />

und Gastronomien. Beim Bummeln durch die Obern- und<br />

Sögestraße sowie dem Ansgarikirchhof oder der Lloyd Passage können<br />

die neuesten Frühjahrstrends in den Fachgeschäften entdeckt<br />

oder ein Ostergeschenk gekauft und anschließend in der Sonne<br />

Kaffee und Kuchen in den Gastronomien in den Einkaufsquartieren<br />

oder an der Schlachte genossen werden.<br />

Abseits des Trubels finden sich für diejenigen, die bereits ausreichend<br />

Osterwiesenstimmung erlebt haben, die verträumten<br />

Gassen der Böttcherstraße, des Schnoors und zum Beispiel die Geheimtipps<br />

im Fedelhören. Auf der Suche nach einem besonderen<br />

und frühlingshaften Sortiment aller Art oder außergewöhnlichen<br />

und exquisiten Angeboten, wird man in den Boutiquen, Schmuckgeschäften<br />

und Manufakturen fündig. (SM)<br />

Sonntag, 10. April, in der City und im Viertel, 13 bis 18 Uhr<br />

Foto: C. Kuhaupt<br />

Bremer<br />

Osterwiese<br />

08. bis 24. April <strong>2022</strong><br />

Täglich von 14 – 23 Uhr • Karfreitag geschlossen<br />

Aktuelle Informationen:<br />

www.osterwiese.com<br />

13


OSTERWIESE<br />

Zehn Bummelpässe<br />

zu gewinnen!<br />

Die Bummelpässe der Osterwiese sind in jedem Jahr wieder<br />

etwas ganz Besonderes – schließlich kann man sie nicht kaufen<br />

sondern lediglich gewinnen. Wer also Lust darauf hat, in der<br />

Zeit vom 8. bis zum 24. April gemütlich über die Bürgerweide<br />

zu flanieren, zu essen und zu trinken und sich auch noch in<br />

diversen Karussells zu vergnügen, sollte sich um einen dieser<br />

Bummelpässe bewerben. Das ist unter anderem auf<br />

www.stadtmagazin-bremen.de möglich. Einfach auf die Seite<br />

gehen, den entsprechenden Artikel anklicken, eine E-Mail<br />

schreiben und mit ein bisschen Glück einen von insgesamt zehn<br />

Bummelpässen gewinnen. Wir wünschen viel Erfolg! (SM)<br />

Erstmalig in Bremen!<br />

„Spuk“ der Geistercoaster<br />

Der Der exklusive Greiferspaß<br />

für für die die ganze Familie!<br />

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www.DER-TOPPER.de<br />

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Mit der einzigartigen Kombination aus Geister- und Achterbahn<br />

mit drehbaren Gondeln! Eine echte Fahrt ins Ungewisse voller<br />

Grusel-Effekte und Überraschungen.<br />

Einzigartig in Deutschland!<br />

Wir drehen Bremen<br />

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14


Die Neuheiten<br />

„Robotix“, „Spuk“, „Venetian Carousel“<br />

Das Familien-Kult-Karussell<br />

Fotos: FR<br />

„Robotix“: Das Fahrgeschäft kann sich in insgesamt acht Richtungen<br />

bewegen und bis zu 25 Meter in die Höhe fahren. Es handelt<br />

sich dabei um ein krakenartiges Rundfahrgeschäft, dessen<br />

Arme sich mit wachsendem Tempo in verschiedene Richtungen<br />

drehen und zehn Meter Höhe erreichen. 24 magenfeste Menschen<br />

finden in den sechs Gondeln Platz. Pro Stunde können bis<br />

zu 800 Passagiere dem Rausch der Geschwindigkeit erliegen.<br />

Auf Ihren Besuch freuen sich<br />

Manfred Howey e.K. und die bewährte Crew!<br />

OSTERWIESE<br />

Bremer Osterwiese<br />

happy-family-online.com<br />

210738<br />

„Spuk“: Der Geistercoaster steht für die reizvolle Kombination<br />

von Geister- und Achterbahn bei großer Familientauglichkeit.<br />

Die opulente Front besticht durch ihre aufwändige und detailreiche<br />

Kulisse, flankiert von zwei Türmen mit einer Gesamthöhe<br />

von 15 Metern aus. Im Inneren erwartet die Gäste eine Fahrt ins<br />

Ungewisse mit schaurig-schönen Geistern.<br />

DER EXOT UNTER<br />

DEN BREAKDANCERN!<br />

Familie Winter freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Wir freuen uns Sie zum<br />

ersten Mal auf der<br />

Osterwiese zu begrüßen!<br />

Eine frohe und besinnliche<br />

Osterzeit wünschen<br />

Familien Langenberg + Bienert<br />

„Venetian Carousel“: Der Nostalgieklassiker für Groß und Klein.<br />

Das 2011 gebaute Karussell ist das einzige reisende Fahrgeschäft<br />

seiner Art in Deutschland. Über zwei Etage erwarten die Besucher<br />

bewegliche Pferde, Gondeln, Schaukeln und handbemalte<br />

Dekoration.<br />

Sie finden das VENETIAN CAROUSEL neben dem Riverboat!<br />

15


LOKALES<br />

Die Witzemacher von der Weser<br />

Wie Philipp Feldhusen und Peer Gahmert im Internet aktuelle Ereignisse auf die Schippe nehmen<br />

Fotos: J. Lehmkühler / Text: J. Binder<br />

16<br />

Philipp Feldhusen und Peer Gahmert<br />

sorgen für Lacher: Die beiden Bremer<br />

gehören als einzige Norddeutsche<br />

zum Autorenstamm von „Der Postillon“,<br />

dem preisgekrönten Internetportal mit satirischen<br />

Texten im Nachrichtenagenturstil.<br />

Aber sind sie auch privat witzig?<br />

Dieser Überschrift sind im vorigen Jahr<br />

vermutlich viele Menschen im Internet begegnet:<br />

„Nach ersten Hochrechnungen:<br />

Trump erklärt sich zum Sieger der Bundestagswahl“.<br />

Das Satireportal „Der Postillon“<br />

veröffentlichte die fiktive Nachricht nach<br />

der ersten Hochrechnung zur Bundestagswahl<br />

im September 2021; in den Sozialen<br />

Medien verbreitete sie sich rasend schnell.<br />

Die Idee dazu stammte aus Bremen: Von<br />

den Autoren und Satirikern Philipp Feldhusen<br />

(38) und Peer Gahmert (37).<br />

Am Anfang stand ein<br />

satirischer E-Mail-Verkehr<br />

Beide kennen sich aus der Schule in Bremen-Nord.<br />

Dass sie denselben Humor<br />

haben, merkten sie aber erst nach dem<br />

Abitur: Sie schickten sich gegenseitig satirische<br />

E-Mails, während Philipp Feldhusen<br />

eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

machte und Peer Gahmert<br />

als Regieassistent oder Dramaturg<br />

von Theater zu Theater zog. „Wir haben uns<br />

gegenseitig hochgeschaukelt“, sagt Philipp<br />

Feldhusen. Nur wenn der andere einen Text<br />

auch witzig fand, war der Verfasser zufrieden.<br />

Dass aus dieser Spielerei später einmal<br />

eine gemeinsame Autorenschaft für das<br />

erfolgreiche Internetformat „Der Postillon“<br />

werden würde, war natürlich nicht absehbar.<br />

Schließlich gab es den „Postillon“ damals<br />

noch gar nicht.<br />

Autobiografie mit Anfang 20<br />

Aber berühmt werden, das konnten sich<br />

die beiden durchaus vorstellen. Für diesen<br />

Fall fingen sie schon mit Anfang 20 an, ihre<br />

Autobiografie zu schreiben. „Sie spielte in<br />

der Zukunft“, erzählt Philipp Feldhusen. Sie<br />

handelte von einem erfolgreichen Künstlerpaar,<br />

das sich zerstreitet und nur noch<br />

über Anwälte kommuniziert. „Wir haben<br />

darin auch das Aus von ‚Wetten, dass…?‘<br />

vorhergesehen“, sagt Peer Gahmert. Das<br />

herbeigeschriebene Zerwürfnis allerdings<br />

blieb – zum Glück – aus, das Buch wurde<br />

nie beendet, geschweige denn gedruckt.<br />

„Aber wir haben damals in Bremen-Nord<br />

in einer Lesung Ausschnitte vorgelesen, da<br />

haben wohl einige Leute zum ersten Mal<br />

gemerkt, dass wir witzig sind.“ Denn unter<br />

Leuten seien sie mit Witzen eher zurückhaltend:<br />

„Wir sind keine Unterhalter, die<br />

sich in großen Gruppen ins Rampenlicht<br />

stellen.“<br />

Im Jahr 2010 veröffentlichten die beiden<br />

ihre eigene Internetseite „Eine Zeitung“.<br />

Dafür schrieben sie satirische Artikel, ähnlich<br />

wie die im „Postillon“, der zwei Jahre<br />

zuvor von dem Werbefachmann Stefan Sichermann<br />

im bayerischen Fürth gegründet<br />

worden war. „Den ‚Postillon‘ hatten wir gar<br />

nicht auf dem Zettel“, erinnert sich Peer<br />

Gahmert. „Unsere Leser und Leserinnen<br />

haben uns darauf erst aufmerksam gemacht.“<br />

Irgendwann erfuhr auch Stefan Sichermann<br />

von dem Konkurrenzprodukt aus<br />

Bremen und warb die beiden als feste freie<br />

Autoren an. Seitdem steuern sie als Einzige<br />

aus dem norddeutschen Raum regelmäßig<br />

Ideen bei, nehmen an den virtuellen Redaktionssitzungen<br />

teil oder basteln an knackigen<br />

Überschriften.<br />

Idee kommen nebenbei<br />

an der Kasse oder in der Bahn<br />

Währenddessen arbeiten die beiden hauptberuflich<br />

weiter in ihren Jobs: Philipp Feldhusen<br />

bei einem Bremer Unternehmen,<br />

Peer Gahmert als freiberuflicher Autor und<br />

Dramaturg fürs Theater. Zeit für ihre satirischen<br />

Werke bleibt trotzdem: „Die Ideen<br />

kommen meist sowieso eher nebenbei an<br />

der Kasse im Supermarkt, in der Straßenbahn<br />

oder abends beim Einschlafen“, sagt<br />

Peer Gahmert. „Die Hauptarbeit ist eigentlich,<br />

die ganzen Nachrichten aus aller Welt<br />

zu verfolgen und zu lesen, der Rest kommt<br />

dann nebenbei.“<br />

Die beiden schreiben aber nicht nur Artikel<br />

für den „Postillon“, sondern machen<br />

auch Videos im Stil von Fernsehbeiträgen.<br />

Große Reichweite erfuhr im Sommer 2020<br />

zum Beispiel der Film „Heldenhafter Passant<br />

schlägt Autoscheibe ein, um Bierkasten<br />

vor Hitzetod zu retten“, in dem Philipp<br />

Feldhusen den „Helden“ darstellt. „Wichtig<br />

ist, den Witz in die Schlagzeile zu packen“,<br />

betont dieser, dann kämmen die Klicks.<br />

„Eine Zeitung“ für Witze, die nicht<br />

im „Postillon“ veröffentlicht werden<br />

Ob eine Idee tatsächlich witzig ist, daran<br />

scheiden sich mitunter die Geister. „Bei<br />

einer denkt man, die ist unglaublich lustig,<br />

und dann ist man der Einzige, der das<br />

denkt. Andere Ideen gehen durch die Decke,<br />

bei denen man lange gerungen hat, ob<br />

das überhaupt was ist“, sagt Philipp Feldhusen.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sie<br />

auch ihre eigene Internetseite „Eine Zeitung“<br />

noch nicht gelöscht: Dort veröffentlichen<br />

sie ihre Witzartikel, die beim „Posti“,<br />

wie die beiden den 2013 mit dem Grimme<br />

Online Award ausgezeichneten „Postillon“<br />

nennen, durchgefallen sind. „Die Reichweite<br />

ist längst nicht so groß wie die vom<br />

‚Postillon‘, aber den einen oder anderen Leser<br />

oder Leserin machen wir mit unseren<br />

Artikeln glücklich“, sagt Peer Gahmert.<br />

Stecken die Bremer Stadtmusikanten<br />

voller Vorurteile?<br />

Nicht wenige Leserinnen und Leser hat<br />

auch ihr Buch „Tatort Märchen – Wie die


Bremer Stadtmusikanten seit mehr als 200<br />

Jahren den Rechtsstaat verhöhnen“, erschienen<br />

im eigens dafür gegründeten „Seriösen<br />

Verlag“. „Wir haben schon die dritte Auflage<br />

herausgebracht“, sagt Peer Gahmert, der<br />

nach mehreren auswärtigen Stationen mit<br />

Freundin und Katze wieder in Bremen lebt.<br />

Auf unterhaltsame Weise wird mithilfe von<br />

Interviewpartnern und -partnerinnen wie<br />

einem Anwalt, Polizisten oder einer Psychotherapeutin<br />

der Frage nachgegangen,<br />

warum die Stadtmusikanten ihnen völlig<br />

unbekannte Männer ohne jeglichen Beweis<br />

und nur aufgrund ihres Äußeren als Räuber<br />

diffamieren. „Ganz objektiv betrachtet<br />

ist es ein lustiges Buch“, unterstreicht Peer<br />

Gahmert trocken.<br />

Loriot, Böhmermann und Co.:<br />

Über wen sie selbst lachen<br />

Erschienen im Eigenverlag: Peer Gahmert findet „Tatort Märchen“ ein „ganz objektiv lustiges Buch“.<br />

Und über wen können sie sonst noch lachen,<br />

außer über sich selbst? „Loriot“, fällt<br />

Philipp Feldhusen als erstes ein, aber auch<br />

Bastian Pastewka – und natürlich über<br />

ihren Chef Stefan Sichermann. Dass der<br />

Satiriker Jan Böhmermann ebenfalls aus<br />

Bremen-Nord kommt, genauso wie Gahmert<br />

und Feldhusen, betrachten die beiden<br />

eher als Zufall. Persönlich kennen sie sich<br />

nicht: „Jan Böhmermann war zwei Jahrgänge<br />

über uns.“ Das seien damals Welten<br />

gewesen.<br />

Anders als Böhmermann, der inzwischen<br />

in Köln lebt, ist Feldhusen Bremen<br />

stets treu geblieben. Inzwischen wohnt<br />

er sogar wieder mit seiner fünfköpfigen<br />

Patchwork-Familie in Bremen-Nord. „Ich<br />

bin heimatverbunden“, sagt er. „Werder ist<br />

mein Verein, ich mag den Stadtpark in Vegesack<br />

und Spaziergänge an der Weser.“<br />

Peer Gahmert muss auf die Frage, warum<br />

er wieder zurück nach Bremen gekommen<br />

ist, noch ein bisschen nachdenken. Antwort<br />

folgt – vielleicht.<br />

17


LOKALES<br />

„Klangfrisch <strong>2022</strong>. Bremen – Stadt der Musik“<br />

Themenjahr: Über 250 Veranstaltungen präsentieren die vielfältige musikalische Seite der Hansestadt<br />

18<br />

Bremen ist inspirierend – von Hochkultur bis<br />

Subkultur! Als lebendige Kulturstadt mit einem<br />

außergewöhnlichen Musikangebot widmet<br />

sich Bremen mit dem Themenjahr „Klangfrisch <strong>2022</strong>.<br />

Bremen – Stadt der Musik“ der Musik in all ihren Facetten<br />

– erfrischend, mitreißend, gemeinsam. Beliebte Veranstaltungsreihen,<br />

Open-Air-Festivals mit unterschiedlichsten<br />

Klangwelten und spannende Erlebnisformate laden ein,<br />

in die Welt der Musik einzutauchen.<br />

Profilierte Orchester und Ensembles, eine<br />

lebendige freie Szene, Bands, Gruppen und<br />

Initiativen, renommierte Veranstaltungshäuser,<br />

Konzertsäle und Locations, Festivals und<br />

Ausbildungsmöglichkeiten: Bremen überzeugt<br />

als Stadt der Musik durch<br />

ein attraktives Angebot. Neben<br />

den vielen jährlichen Musikfestivals<br />

bringen zum Themenjahr<br />

spannende Kooperationen die musikalische<br />

Bandbreite der Stadt auf<br />

die Bühne und herausragende<br />

wie preisgekrönte Angebote in<br />

der Musikvermittlung lassen die<br />

Bürger:innen und Tourist:innen an der Musik<br />

teilhaben. „Wir freuen uns sehr, inzwischen über<br />

achtzig Partnerinnen und Partner mit insgesamt 250<br />

Projekten für das Themenjahr gewonnen zu haben“,<br />

sagt Kristina Brandstädter, Projektleiterin bei der<br />

WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.<br />

Musikalisch setzt Bremen Glanzpunkte<br />

mit der Deutschen Kammerphilharmonie<br />

Bremen. Alljährlicher Höhepunkt für<br />

Klassikbegeisterte ist das seit 1990<br />

im Spätsommer stattfindende „Musikfest<br />

Bremen“ mit einer Konzertreihe<br />

brillanter Orchester, namhafter Dirigenten und Solistinnen.<br />

Musikalisch und künstlerisch geht es ebenso auf der „Breminale“<br />

zu. Das Sommerfest an der Weser bietet ein beeindruckendes Gesamtspektakel<br />

aus mehreren Musikbühnen, künstlerisch gestalteten<br />

Freiflächen und einem Kinderbereich. Alljährlich im April wird<br />

Bremen wohl weltweit bekannteste Musiker. <br />

Regionale Fleisch- & Wurstspezialitäten aus TIERWOHL-Haltung<br />

Ab sofort nehmen wir Ihre<br />

Osterbestellung<br />

gerne entgegen!<br />

Yvonne Ebeling & Markus Northe<br />

Dienstag: Emmastraße<br />

Ecke Schwachhauser Heerstraße<br />

Miwoch: Schwachhausen<br />

Benqueplatz, Wachmann Straße<br />

Donnerstag: Slevogt Straße<br />

Auf dem Bauernmarkt<br />

Limousin-Weiderind, Duroc-Schwein und Lamm aus Albstedt direkt vom Erzeuger<br />

Tel.: 01577- 95 80 600 • Email: fleischspezi@gmx.de • www.fleisch-spezi.de<br />

Bremen zur Jazzmetropole. Dann kommen die internationale Jazzszene<br />

und die Fans aus nah und fern zur Messe „jazzahead!“ und<br />

zum begleitenden Festival.<br />

Nicht nur Brasilien und Köln sind für ihren Karneval<br />

bekannt. Jährlich vermischt sich auf dem größten<br />

„Sambakarneval“ Deutschlands in Bremen die brasilianische<br />

Sambatradition mit den alten Ritualen der<br />

alemannischen Fastnacht. Auch das Internationale Festival<br />

„Maritim“ ist ein fester Bestandteil des Bremer<br />

Festivalsommers und lässt Jahr für Jahr den Hafen<br />

in Bremen-Vegesack am ersten Augustwochenende<br />

zum Treffpunkt der maritimen Musikwelt werden.<br />

<strong>2022</strong> lockt besonders der 400. Geburtstag des<br />

Vegesacker Hafens in den Bremer Norden, der<br />

ebenfalls mit vielen musikalischen Veranstaltungen<br />

punktet. Von der Seebühne über die Konzerthäuser,<br />

von stadtteilbezogenen Veranstaltungen<br />

bis Open-Air-Gigs, vom Museum bis<br />

zur Bremer Wissenswelt mit Universum oder<br />

Botanika: Bis zum Ende des Jahres zeigt der<br />

volle Veranstaltungskalender die musikalische<br />

Seite der Hansestadt.<br />

Foto: F. T. Koch<br />

Rundgänge für Gruppen<br />

Zwei neue Führungen für Gruppen<br />

bieten anlässlich des Themenjahres<br />

„Klangfrisch <strong>2022</strong>“ besondere Einblicke<br />

in die musikalischen Seiten der Hansestadt.<br />

Die Tour „Bremens ältester<br />

Klang – ganz frisch!“ führt an einen<br />

historischen Ort: Fünf hervorragende<br />

Orgeln aus vier Jahrhunderten<br />

erklingen im St. Petri Dom. Hier erleben<br />

die Gäste erst die älteste und<br />

danach die größte Orgel der Stadt: Mit ihren 98 Registern zählt<br />

die Sauer-Orgel zu den beeindruckendsten Instrumenten Norddeutschlands.<br />

Beim Rundgang durch mehr als 1000 Jahre Dom-<br />

Geschichte erfahren die Tourteilnehmer:innen zum Beispiel, was<br />

die seltenen Orgeln von Gottfried Silbermann eigentlich so besonders<br />

macht und warum Gerrit Klop seine Orgel samt Pfeifen ganz<br />

aus Holz baute. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und beinhaltet<br />

zehn Minuten Orgelvorspiel am Ende der Führung. Er ist<br />

für bis zu zwölf Personen geeignet und kostet pauschal 120 Euro.<br />

Selbst der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn aus dem<br />

berühmten Märchen der „Bremer Stadtmusikanten“ wollten nach<br />

Bremen, um dort zu Musikanten zu werden. Doch was steckt<br />

eigentlich genau dahinter? An welchen Stellen liegt in der Altstadt<br />

zu bestimmten Zeiten Musik in der Luft? Und wer waren die<br />

Turmbläser? Bei der besonderen Stadtführung „Von Turmbläsern,<br />

Stadtmusikanten und melodischen Spielstätten“ lassen sich die<br />

Teilnehmenden von der musikalischen Seite der historischen Hansestadt<br />

begeistern und überraschen. Der etwa anderthalb Stunden<br />

dauernde Rundgang mit musikalischer Note kostet pauschal 250<br />

Euro für eine Gruppe von bis zu 25 Personen. Optional kann ein<br />

Sänger oder Shantychor hinzugebucht werden. (SM)<br />

Alle Informationen und den aktuellen Veranstaltungskalender gibt es<br />

unter www.klangfrisch.de.


Foto: Kaemena<br />

Klasse statt Masse<br />

„BioStadt Bremen“ regt zum dosierten Fleischkonsum an<br />

Fast 60 Kilogramm Fleisch isst jede:r<br />

Deutsche durchschnittlich im Jahr.<br />

Das ist weder für die eigene Gesundheit<br />

gut noch für das Tierwohl. Dass Massentierhaltung<br />

in erheblichem Umfang<br />

Treibhausgase freisetzt und damit direkt<br />

klimaschädlich ist, ist längst kein Geheimnis<br />

mehr. Die Lösung: Anstelle von<br />

Fleischwaren die Vielfalt von Gemüse, Hülsenfrüchten<br />

und Obst in den täglichen Ernährungsplan<br />

integrieren.<br />

Weniger Fleisch essen – keine leichte<br />

Aufgabe für das Gewohnheitstier Mensch.<br />

Das wissen auch die Betreibenden des<br />

Netzwerks „BioStadt", eine städteübergreifende<br />

Initiative, die seit 2015 durch<br />

Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer auch<br />

in Bremen verankert ist. Neben vielen Aktionen<br />

und Projekten setzt diese dabei auf<br />

gezielte Kommunikation: Plakate und Flyer<br />

lassen „starke Männer“, „engagierte Frauen“<br />

und „erwartungsvoll in die Zukunft blickende<br />

Kinder“ sprechen: „Ich esse weniger<br />

Fleisch, weil …“ Denn zuerst geht es um ein<br />

Umdenken im Kopf: Die Haltung macht’s!<br />

Drei gewichtige Argumente für weniger<br />

Fleisch: Eine pflanzenbetonte Ernährung<br />

mit einem geringen Fleischanteil ist<br />

nicht nur ressourcenschonend, sondern<br />

auch gut für die eigene Gesundheit: Sowohl<br />

Dr. Maike Schaefer als auch die Deutsche<br />

Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)<br />

betonen, dass die Risiken der häufigsten<br />

Todesursachen durch einen verminderten<br />

Fleischkonsum und einem Verzehr von viel<br />

Gemüse und Obst gesenkt werden. Zudem<br />

können sich Menschen, die weniger Fleisch<br />

verzehren auch besseres in Bioqualität leisten<br />

und somit das Tierwohl fördern.<br />

Denn Biobetriebe achten darauf, dass<br />

es den Tieren an nichts mangelt und sie dadurch<br />

gesund bleiben. Die Nutztierhaltung<br />

zählt mit rund 20 Prozent der weltweiten<br />

CO 2 -Emissionen zu den Hauptverursachern<br />

der Erderwärmung. In Bremen soll<br />

der Fleischkonsum bis 2030 um 50 Prozent<br />

reduziert werden. Dieses Ziel hält Dr. Maike<br />

Schäfer für realistisch und sieht den Speiseplan<br />

in öffentlichen Einrichtungen dabei<br />

als wichtigen Hebel. Wie genau Kindergärten,<br />

Schulen und andere Einrichtungen<br />

schrittweise auf bis zu 100 Prozent Bioprodukte<br />

umgestellt werden sollen, beschreibt<br />

der „Aktionsplan 2025 – Gesunde Ernährung<br />

in der Gemeinschaftsverpflegung der<br />

Stadtgemeinde Bremen“. (SM)<br />

Nähere Informationen gibt es unter:<br />

www.biostadt.bremen.de.<br />

Die Haltung macht’s!<br />

„Ich esse weniger Fleisch,<br />

weil mir artgerechte<br />

Haltung wichtig ist!“<br />

Gut fürs Tier, gut fürs Klima,<br />

gut für mich!<br />

www.biostadt.bremen.de<br />

BIOStadt<br />

BREMEN<br />

19


20<br />

KOLUMNE<br />

MATTHIAS HÖLLINGS<br />

Immer an der Wand entlang<br />

Früher gab’s nur Tuschkästen, aber meine Tochter durfte<br />

im Kindergarten bereits mit Fingerfarben immer an<br />

der Wand entlang die Tapeten verschönern. Zuhause<br />

aber nicht.<br />

Meine getuschten früheren Kunstwerke pinnten meine<br />

Eltern nicht stolz an die Wand, weshalb ich es dann selbst<br />

mit Leberwurst als Klebstoff versucht habe. Kam nicht so<br />

gut an, wie später bei Josef Beuys mit seiner Butter in der<br />

Zimmerecke. Die Machwerke der ersten Sprayer empfanden<br />

nicht nur meine Eltern als Schmierereien. Einwände,<br />

dass doch schon in der Antike allerlei Graffiti-Malerei und<br />

Schriftzüge an den Wänden von Tempeln zu finden gewesen<br />

seien, stießen bei ihnen auf taube Ohren. Okay, zugegeben,<br />

damals gab es auch noch keine zu verschönernden Zugwaggons.<br />

Da war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass<br />

viele Erwachsene in den 70er Jahren über die Machwerke<br />

des „Sprayer von Zürich“ verärgert waren, der auf privaten<br />

und öffentlichen Flächen immer an der Wand entlang seinen<br />

Protest über das monotone Stadtbild mit schwarzen<br />

Strichmännchen zum Ausdruck brachte. Für die einen waren<br />

seine Sprühattacken hässlicher Vandalismus, für die anderen<br />

echte Kunst. Und welche Seite hat damals wohl gewonnen?<br />

Es wurde für den Sprayer ein Kopfgeld von 3.000 CHF<br />

ausgelobt. 1979 erwischte ihn nachts eine Zivilstreife, als er<br />

gerade seine Brille suchte, die er beim Verschönern der Betonwände<br />

verloren hatte. Mit Brille wäre das nicht passiert.<br />

Harald Oskar Naegli heißt der gute Mann, der vom Gericht<br />

zu einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft verurteilt<br />

wurde. Er wohnt noch in Zürich, aber seine Kunstwerke wurden<br />

von Amts wegen größtenteils übermalt. Genau zu dieser<br />

Zeit, als Herr Naegli nachts mit seiner Spraydose in Zürich<br />

sein Unwesen trieb, wurde in Bristol / England sein würdiger<br />

Nachfolger geboren. Keine Ahnung, ob der im Kindergarten<br />

oder Zuhause mit Fingerfarben die Wände verzieren durfte,<br />

aber eine geschulte Wahrnehmung von Dimensionen, Proportionen<br />

und Details kann man seinen heutigen Werken<br />

nicht absprechen. Er wird momentan zwar gesucht, aber ein<br />

Kopfgeld wurde nicht auf ihn ausgeschrieben. Stattdessen<br />

wird er als weltweit größter Street-Art-Superstar gefeiert,<br />

obwohl er sich dem kommerziellen Kunstbetrieb verweigert.<br />

Sein richtiger Name ist unbekannt, aber unter dem Pseudonym<br />

„Banksy“ sendet er mit seinen Schablonengraffiti fleißig<br />

Botschaften auf Häuserwände, die ihm nicht gehören. Was<br />

beim „Sprayer von Zürich“ noch als Vandalismus galt und als<br />

Sachbeschädigung hart bestraft wurde, ist bei „Banksy“ jetzt<br />

große Kunst. Und damit die nicht durch Vandalismus zerstört<br />

wird, werden seine Kunstwerke mittlerweile mit Abdeckungen<br />

versehen. Verkehrte Welt. Dass Street-Art auch<br />

ohne Straßenwände funktioniert, beweist die Ausstellung<br />

„The Mystery of Banksy“, die ab 8. April im BLG-Forum zu<br />

sehen ist.<br />

Matthias Höllings, ehemaliger Pressesprecher<br />

der ÖVB-Arena, wirft in seiner<br />

Kolumne einen Blick auf die ältere und<br />

jüngere Vergangenheit und nimmt<br />

dabei auch sich selbst schon mal auf<br />

die Schippe.<br />

BOULEVARD<br />

Die Models Fabien Tietjen und Julia<br />

Rothe bei der „Polish Fashion Week“.<br />

Lara Trautmann.<br />

Filmisch unterwegs: Alena Gerber<br />

könnte zum Actionstar werden.<br />

Das Hotel Munte spendet an Trauerland<br />

und den Bremer Treff.<br />

Hollywoodstar von der Weser?<br />

Unterwegs auf Bremens Boulevards<br />

VON MARCO MEISTER UND MARTIN MÄRTENS<br />

Kommt der nächste große Hollywoodstar aus Bremen?<br />

Wenn es nach Alena Gerber geht, schon. Die 32-Jährige<br />

hat gerade mit den Schauspielern John Malkovich (68)<br />

und Thomas Jan in London gedreht. Den Titel des Actionfilms<br />

konnte sie noch nicht verraten, nur dass er vermutlich 2023<br />

in die Kinos kommen soll. Aus London ließ sie Mitte März via<br />

Instagram verlauten: „Ganz kleiner Zwischenstand: Alles läuft<br />

ganz wunderbar. Ich kann euch nicht so richtig mitnehmen,<br />

weil ich an einem Filmset nicht so viel mit einem Handy rumfuchteln<br />

kann. Ohnehin schon schwer genug, zwischen all den<br />

Superstars hier nicht aufzufallen als kleiner, deutscher Pups.“<br />

Die „Polish Fashion Week“ brachte zwölf Designer aus der<br />

Independent Fashionszene Polens nach Bremen. Mit Fashion<br />

Shows und Designern live vor Ort sorgte die Modewoche vom 8.<br />

bis 12. März <strong>2022</strong> im „FAEX Concept Store“ für nachhaltige Inspiration.<br />

Mit dabei waren Veranstalter Ingo Müller-Dormann,<br />

Promi-Doc Bünyamin Özgören sowie die Models Julia Rothe<br />

und Fabien Tietjen.<br />

Lara Trautmann (33) ist eine der bekanntesten Gamerinnen<br />

und Synchronstimmen Deutschlands. Die gebürtige Bremerin<br />

kam 2016 bei der Castingshow „The Voice“ bis in die „Sing-offs“<br />

und ist zudem ausgebildete Musicaldarstellerin. Jetzt hat sie mit<br />

den Mittelalterrocker von Saltatio Mortis den „Dragonborn“-<br />

Song aus dem Computerspiel „Skyrim“ gecovert. Das Ergebnis<br />

kann sich unter anderem auf Youtube sehen und hören lassen.<br />

Das Hotel Munte am Stadtwald bietet seinen Gästen seit<br />

mehr als zwei Jahren eine Spendenaktion an: Für jede Übernachtung<br />

ohne Zimmerreinigung spendet das Hotel fünf Euro<br />

an gemeinnützige Bremer Organisationen. So wird der Wasser-,<br />

Strom und Waschmittelverbrauch gesenkt und die Umwelt<br />

geschont. Nun wurde zum wiederholten Mal ein Betrag<br />

ausgeschüttet: Jeweils 922,50 Euro gehen an das „Trauerland<br />

– Zentrum“ für trauernde Kinder und an den Bremer Treff, eine<br />

Begegnungsstätte für Menschen in materiellen, körperlichen<br />

oder seelischen Notlagen.<br />

Fotos: M. Meister (3), Hotel Munte


Mutter Erde über<br />

der Martinistraße<br />

Kunstinstallation „GAIA“ beendet das „Reallabor<br />

Transformartini“ / Rahmenprogramm an vier Tagen<br />

Foto:Volker Bergmann<br />

Im Rahmen des „Reallabors Transformartini“ finden seit dem<br />

24. Juli 2021 auf der sonst vierspurigen Martinistraße Verkehrsversuche<br />

statt, die von verschiedenen Aktionen begleitet<br />

werden. Für den Abschluss des Projektes präsentieren<br />

die Veranstalter am Osterwochenende vom 14. bis zum 17. April<br />

eine besondere Aktion, die von verschiedenen Programmpunkten<br />

begleitet wird.<br />

So werden die letzten vier Tage des mehrmonatigen Erlebnisraums<br />

Martinistraße im Antlitz des Planeten Erde begangen.<br />

Im Zentrum steht dabei „GAIA“, eine Kunstinstallation des britischen<br />

Künstlers Luke Jerram. In der griechischen Mythologie<br />

ist Gaia die Verkörperung der Erde. Mit einem Durchmesser von<br />

sieben Metern zeigt das Kunstwerk detaillierte Nasa-Bilder der<br />

Erdoberfläche in hoher Auflösung und bietet Schaulustigen die<br />

Möglichkeit, den Planeten in diesem Maßstab in drei Dimensionen<br />

schwebend zu sehen. Die Installation erzeugt ein Gefühl<br />

des Overview-Effekts, der erstmals 1987 von Autor Frank White<br />

beschrieben wurde. Untermalt wird die Präsentation der „GAIA“<br />

von einer spezielle angefertigte Surround-Sound-Komposition.<br />

Musik und Film<br />

Ergänzend zur Kunstinstallation wird es an den letzten vier Tagen<br />

des „Reallabors“ ein buntes Rahmenprogramm aus Musik,<br />

Film und mehr geben. Unter anderem spielen Denis Fischer mit<br />

Band (Gründonnerstag und Ostersonntag, 17 Uhr) sowie das<br />

Ensemble New Babylon (Karfreitag, 17 Uhr) Konzerte in der lebendigen<br />

Martinistraße. Auch die Gruppen Abarra (Karsamstag,<br />

17 Uhr) und JayPop (Karsamstag, 19 Uhr) treten auf. Der<br />

Film „Night on Earth“ gibt am Gründonnerstag ab 19 Uhr zudem<br />

Einblicke in das Leben auf der Erde fernab des Tageslichts. (SM)<br />

1 4 . B I S 1 7 .<br />

A P R I L 2 0 2 2<br />

GAIA<br />

MUTTER ERDE<br />

ÜBER DER MARTINISTRASSE<br />

WWW.ERLEBNISRAUM-MARTINISTRASSE.DE<br />

Nähere Infos: www.erlebnisraum-martinistrasse.de<br />

21


BREMER NEUHEITEN<br />

Regionales im Einkaufskorb<br />

Produzenten stellen vor: Was gibt es Neues aus der Hansestadt und der Umgebung?<br />

Foto: FR<br />

Musik, Lesestoff, Nahrungsmittel und vieles mehr – Bremens<br />

Kreativszene, Unternehmer und Erzeuger sind einfallsreich und<br />

stärken mit ihren lokalen Produkten die Region. Ihre Angebote<br />

haben aber noch einen weiteren Vorteil: Wer lokal einkauft, vermeidet<br />

lange Transportwege und hilft so, wertvolle Ressourcen und<br />

Familienrezept<br />

Der Vanicello von der Weser<br />

Zitronen und Vanilleschoten sorgen für<br />

den besonderen Geschmack, die auf<br />

den Etiketten abgebildeten Flaggen Sizilien<br />

und Bremens für die besondere<br />

Story.<br />

Beim Vanicello handelt es sich um<br />

einen Likör, der im fernen Palermo<br />

entwickelt und dessen Rezeptur ausschließlich<br />

innerhalb der „famiglia“<br />

weiter gegeben wird. Diese sorgsam<br />

hergestellte Spezialität war bisher<br />

nur Familienmitgliedern und engen<br />

Freunden vorbehalten. Die<br />

Bremer Konzeptschmiede<br />

Lamela GbR nimmt diese<br />

Tradition auf, um eine<br />

kulturelle Brücke aus der<br />

alten in die neue Heimat<br />

Bremen zu schlagen.<br />

Der „Vani“ ist ein wahrer Allrounder<br />

in Bar und Küche. Wegen seiner<br />

Ausgewogenheit aus feiner Vanillenote und leichter Fruchtigkeit<br />

ist er ein purer Genuss – ob bei Raumtemperatur oder eisgekühlt.<br />

Er eignet sich als Spritz mit Prosecco aufgegossen, kombiniert<br />

mit Espresso und Sahne als „Heißer Sizilianer“ oder als leichter<br />

Sommerdrink mit Cranberry- und Granatapfelsaft. Desserts wie<br />

Kuchen, Eis, Tiramisu und Zabaione verleiht er ebenfalls sein<br />

sinnliches Aroma. Zudem wird der nächste Obstsalat mit einem<br />

Schuss Vanicello angereichert zu einem beschwipsten Fruchtcocktail!<br />

500 ml je 19,95 Euro.<br />

Energie einzusparen. In unserer Rubrik „Bremer Neuheiten“ stellen<br />

wir jeden Monat lokale Besonderheiten im Einkaufskorb vor.<br />

Hinweise auf innovative Produkte nehmen wir unter<br />

info@stadtmagazin-bremen.de entgegen.<br />

Fünf süße Klassiker<br />

Neue Box: Die Bremer Naschkatze<br />

In Bremen gibt es Süßigkeiten,<br />

die typischer<br />

nicht sein könnten. Die<br />

beliebtesten und bekanntesten<br />

sind nun in<br />

der Naschkatzen-Geschenkbox<br />

versammelt.<br />

Bremer Kluten: Die<br />

original Bremer Kluten<br />

bestehen aus Pfefferminz-Fondant,<br />

der<br />

zur Hälfte mit dunkler<br />

Schokolade überzogen ist. Der erfrischende Geschmack der Minze<br />

gleicht die eher herbe Zartbitterschokolade ideal aus. Schnoor-<br />

Kuller: Früher wurden die runden Pflastersteine im Schnoorviertel<br />

als Schnoorkuller bezeichnet. Heute sind es köstliche Baiser-Nougat-Kugeln,<br />

umhüllt von Vollmilch-Schokolade und feinen Haselnusssplittern.<br />

Mayer Junior Marzipanbrot: Die besondere Rezeptur<br />

nach altem Familienrezept besticht durch wenig Zucker und<br />

einen hohen Anteil an aromatischen Mandeln. Rote-Grütze-Bonschen:<br />

Der fruchtig beerige Traditionsnachtisch kommt in Form<br />

von Bonschen daher, denn Rote Grütze ist die süße Seite Norddeutschlands.<br />

Umgeben von Kunstgalerien und kleinen Läden in<br />

der Böttcherstraße, gehört die Bremer Bonbon Manufaktur zu den<br />

Highlights jeder Altstadtbesichtigung. Bremer Babbeler: Seit 1886<br />

werden die Bremer Babbeler in traditioneller Handarbeit hergestellt<br />

und eingewickelt. Vom Utbremer Konditormeister und Bonbonkocher<br />

Albert Friedrich Bruns als Husten-Lutschstange erfunden,<br />

werden sie heute auch von kerngesunden Bremern genossen.<br />

Die Bremer Naschkatzen-Box mit fünf verschiedenen Sorten Bremer<br />

Naschereien gibt es für 17,95 Euro.<br />

Foto: FR<br />

22<br />

Möwen und Stadtmusikanten<br />

Tassen im Volker-Ernsting-Stil<br />

Der deutschlandweit bekannte Illustrator und Karikaturist Volker<br />

Ernsting aus Bremen ist vielen ein Begriff. In Zeitungen und Zeitschriften<br />

waren seine originellen Zeichnungen zu finden. Einige<br />

seiner kreativen Arbeiten sind nun in Bremen auf Porzellan gebrannt<br />

worden. Stadtmusikanten und lässige Möwen schmücken<br />

unterschiedliche Tassen in dem unverkennbaren Stil Ernstings.<br />

je Tasse 19,50 Euro.<br />

Foto: FR


Foto: FR<br />

Einhorn-Pipi<br />

Schillernde Seifenkugeln<br />

Wenn Einhörner Pipi machen, dann sind<br />

das Seifenblasen. Der nachhaltige Aspekt<br />

bei diesen schillernden Seifenkugeln<br />

ist unschlagbar. Erhältlich im 50- oder<br />

100-Milliliter-Gläschen, und dabei ein<br />

Immerstäbchen aus in Bremen geerntetem<br />

Bambus mit kleiner Metallschlaufe für die<br />

schönsten Seifenblasen der Welt.<br />

Robust, langlebig, nachhaltig<br />

Gute Pötte jetzt auch in der Bremen Edition<br />

Egal ob zu Hause oder unterwegs, ab jetzt hat man immer ein<br />

Stück Bremen dabei. Die Guten Pötte werden zu einem großen<br />

Teil in traditioneller Handarbeit hergestellt, sind gefertigt aus<br />

hochwertiger Emaille und haben 0,4 Liter Füllmenge bei einer<br />

Höhe von neun Zentimetern. Sie sind robust, langlebig, nachhaltig<br />

und spülmaschinenfest – wobei die Reinigung mit warmen<br />

Wasser empfohlen wird.<br />

Neben der Bremen-Edition<br />

gibt es auch weitere<br />

aus Hamburg, Wilhemshaven,<br />

Berlin und von<br />

der Waterkant.<br />

Derzeit unter<br />

www.gute-poette.de für 16,90<br />

Euro erhältlich.<br />

Foto: FR<br />

Glas inklusive Stäbchen ab 5,95 Euro.<br />

Kunsthalle<br />

Bremen<br />

Focke-Museum<br />

Museen<br />

Böttcherstraße<br />

Hafenmuseum<br />

Übersee-<br />

Museum*<br />

Weserburg<br />

Universum*<br />

botanika*<br />

Atlantis<br />

Filmtheater*<br />

Allen unter 18 Jahren<br />

ermöglichen wir<br />

den KOSTENLOSEN<br />

Besuch.<br />

Kosten<br />

los.<br />

Mehr Infos und Bedingungen ( * ) unter:<br />

www.sparkasse-bremen.de/vorteile<br />

Stark. Fair. Hanseatisch.<br />

23


LOKALES<br />

Bremen auf<br />

dem ersten Platz<br />

Sportcheck-E-Book zur<br />

urbanen Fahrradsicherheit<br />

24<br />

Foto: C. Kuhaupt<br />

Die Lust am Radfahren ist in Deutschland<br />

während der Coronapandemie noch<br />

einmal deutlich gestiegen. Fahrradförderungen<br />

vieler<br />

Städte und Länder<br />

sorgen zusätzlich<br />

dafür, dass Radfahren<br />

immer beliebter<br />

wird. Jetzt gibt es<br />

ein kostenloses E-<br />

Book zur Fahrradsicherheit<br />

der Firma<br />

Sportcheck, welches<br />

zusammen mit der<br />

Sicherheitsexpertin<br />

des Deutschen Verkehrssicherheitsrats<br />

Julia Fohmann entwickelt<br />

wurde. Darin geht es unter anderem<br />

um folgende Themen:<br />

f sicher unterwegs bei jedem Wetter,<br />

f Anleitung bei Fahrradunfällen,<br />

f sicheres Radfahren mit Kindern,<br />

f Tricks zum Schutz vor Diebstahl.<br />

Zudem enthalten: Interviews mit Roland<br />

Huhn vom ADFC und Luigi Ancona von<br />

DEKRA sowie das fahrradfreundliche<br />

Städteranking des ADFC – dabei ist Bremen<br />

auf dem ersten Platz! (SM)<br />

Kostenloser E-Book-Download unter: www.<br />

sportscheck.com/fahrradsicherheits-guide/<br />

Indoor-Fahrradrennen mit Würze<br />

„Bike It! Altbaukriterium“ durch das „WERK.-Haus“ in Bremerhaven<br />

Wer schafft es, in einer vorgegebenen<br />

Zeit mit dem Rad die meisten<br />

Runden auf einem verzwickten<br />

Parkours durch die Räume des „WERK.-<br />

Hauses“ in der Alten Bürger in Bremerhaven<br />

zu fahren? Das Indoor-Radrennen<br />

„Altbaukriterium“ des Projektes „Bike It!“<br />

am 2. April verspricht ein Sporterlebnis der<br />

besonderen Art.<br />

Die Rennstrecke im Erdgeschoss des<br />

altehrwürdigen Hauses schlängelt sich<br />

durch einen großen Raum, einen Mauerdurchbruch<br />

und enge Flure. Geschicklichkeit,<br />

Balance und Kurventechnik sind gefragt,<br />

dicke Waden und Sprintstärke sind<br />

eher Nebensache bei der Fahrt durch die<br />

momentan entkernten Räume, die bald<br />

saniert werden. Gezählt wird die Anzahl<br />

der Runden, die in zwei Minuten gefahren<br />

werden, ohne Lampen umzufahren, Saltos<br />

über Sofas zu schlagen oder Abkürzungen<br />

zu nehmen. Das Objekt der Begierde für die<br />

schnellsten Radlerinnen oder Radler ist der<br />

goldene Lorbeerschlauch.<br />

Das Kollektiv „WERK.“ baut seit etwa<br />

einem Jahr ein Zentrum für Kultur und<br />

Kreativität auf, das Arbeiten/Wohnen, Recycling/Nachhaltigkeit,<br />

Nachbarschaft/Engagement<br />

zusammenbringen soll. Die Sanierung<br />

wird als offener Prozess entwickelt,<br />

durch den sich vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten<br />

und Lerngelegenheiten bieten.<br />

Es geht darum, gemeinschaftlich ein Stück<br />

Stadtkultur selbst herzustellen.<br />

Nach drei „Altbaukriterium“-Ausgaben<br />

in Bremen macht die „Bike It!“-Veranstaltung<br />

in Zusammenarbeit mit dem Grazer<br />

„Kriteriums“-Erfinder Bernhard Kober aka<br />

Muchar das erste Mal in Bremerhaven Station.<br />

Zum Rahmenprogramm gehören Rad-<br />

Ausstellungsstücke, Musik, Drinks und<br />

Slow Food.<br />

Das „Altbauradkriterium“, kurz Altbaukriterium<br />

genannt, ist ein alternatives Radrennen.<br />

Der Name ist eine Anspielung auf<br />

das aus Graz bekannte „Altstadtkriterium“.<br />

Mittlerweile haben Rennen in Toronto,<br />

London, Wien, Oldenburg, München, Bremen,<br />

Berlin, Heerlen und Gleisdorf stattgefunden.<br />

Bremen „Bike it!“ betreibt im Auftrag<br />

der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Europa die Radverkehrskommunikation<br />

im Land Bremen. Es gibt zielgruppenspezifische<br />

Angebote, Serviceleistungen, Veranstaltungen<br />

und Medien. Angesprochen<br />

werden die Gäste der Stadt, aber vor allem<br />

alle Bremerhavener:innen und Bremer:innen.<br />

Eine Anmeldung für die Rennteilnahme<br />

ist erforderlich, Reststartplätze sind gegebenenfalls<br />

vor Ort verfügbar. Anmeldungen<br />

werden bis zum 30. März unter info@bike-it-bremen.de<br />

entgegengenommen. Maximal<br />

sind 25 Startplätze zu vergeben. Die<br />

Teilnahme ist ebenso wie der Besuch kostenlos:<br />

Zuschauerinnen und Zuschauer sind<br />

herzlich sind willkommen. Start ist um 18<br />

Uhr am Gebäude Bürgermeister Smidt Straße<br />

218, 27568 Bremerhaven. Die zum Veranstaltungszeitpunkt<br />

geltenden Coronaschutzmaßnehmen<br />

werden eingehalten und<br />

vorab entsprechend kommuniziert. (SM)<br />

Informationen gibt es im Internet unter<br />

www.bike-it-bremen.de.<br />

Foto: J. Ginter


Findor f<br />

Findor f<br />

Mi te<br />

Mitte<br />

5 0 m<br />

5 0 m<br />

96<br />

Schwac hausen<br />

Östliche<br />

Schwac Vorstadt hausen<br />

Östliche<br />

Vorstadt<br />

Horn-Lehe<br />

Horn-Lehe<br />

Vahr<br />

Vahr<br />

28215 Bremen<br />

28215 Bremen<br />

Schwierigkeit:<br />

Quad-<br />

Oberneuland<br />

Achterdieks e<br />

Oberneuland<br />

Achterdieks e<br />

25<br />

2 km<br />

2 km<br />

ner Größe und Aussta tung. Auch der<br />

97<br />

Lilienthal<br />

heute Naturschutzgebiet. Seit 1985 wur-<br />

den Deiche und Wege zurückgebaut, alte<br />

Frankenburg<br />

Sagehorn<br />

Bockhorst<br />

Vor a lem O to Modersohn fand hier nach<br />

dem frühen Tod seiner Frau Paula Moder-<br />

Sagehorn<br />

Bockhorst<br />

37<br />

Von der Nordsee<br />

bis in die Berge<br />

TOUR 5<br />

Ausgabe 4 | 9,80 €<br />

5<br />

Quelkhorn<br />

Fischerhude<br />

TOUR 5<br />

Bremen<br />

4<br />

TOUR 8<br />

Bremen<br />

Das Fahrrad-Magazin für Bremen & Region<br />

<strong>2022</strong>/2023<br />

MIT<br />

NEUEN<br />

TOUREN<br />

Manchmal<br />

wie im Dschungel<br />

Auf verschlungenen Wegen zu Parks im Bremer Osten<br />

D<br />

© OpenStreetMap contributors<br />

ie Strecke dieser Tour beträgt<br />

„nur“ 27 Kilometer. Doch es<br />

lohnt sich, einen ganzen Tag<br />

Zeit einzuplanen und unterwegs<br />

oft zu rasten. Die Route schlängelt<br />

sich durch viele urbane Ecken, ein<br />

schnelles Fahren ist ohnehin nicht wirklich<br />

möglich – zu viele andere Menschen<br />

sind auch unterwegs. Doch wer sich Zeit<br />

nimmt, kann auf den 27 Kilometern sehr<br />

viele Kostbarkeiten entdecken.<br />

Es geht los auf der Rückseite des Hauptbahnhofs<br />

und somit zentral in Bremen –<br />

mögliche Mitfahrer, die nicht aus Bremen<br />

kommen, können problemlos anreisen.<br />

Ich tre fe mich heute mit Elisabeth<br />

Kammeyer, Tourenguide beim ADFC Bremen.<br />

Gemeinsam mit Klaus-Peter Land<br />

hat sie die Strecke schon einmal Probe<br />

gefahren, heute nehmen wir die Streck<br />

ein zweites Mal in Angri f. Wir fahren<br />

zunächst nach Schwachhausen. Die<br />

Straßen sind geprägt mit Jugendstilvillen<br />

und Apartmenthäusern aus der Zeit der<br />

Jahrhundertwende. Am westlichen Rand<br />

bietet der weitläufige Bürgerpark viel<br />

Grün, doch noch lassen wir diesen Park<br />

links liegen. Wir orientieren uns in Richtung<br />

Schwachhauser Ring und fahren am<br />

Rande des Riensberger Friedhof vorbei.<br />

Und schon beginnt die Entdeckung von<br />

vielen sehenswerten Schätzen, die diese<br />

Tour ein Stück weit ausmachen. Denn<br />

der Parkfriedhof steht als Gesamtanlage<br />

unter Denkmalschutz. Die Ruhestätte<br />

ist mit seinem See, mehreren Brücken,<br />

drei größeren Mausoleen und einem alten<br />

Krematorium ein erstes sehenswertes<br />

und grünes Highlight. Ein Spaziergang<br />

über die Anlage gibt einen Einblick in die<br />

Bremer Stadt- und Kulturgeschichte, vie-<br />

le bekannte Bremer haben hier ihre letzte<br />

Ruhestä te gefunden.<br />

Wir fahren weiter und unsere Strecke<br />

führt uns am Abzugsgraben vorbei. Wir<br />

Bremen<br />

Länge: 27 km<br />

Anfang: Hauptbahnhof Bremen<br />

Ausgang Bürgerweide<br />

(Wi ly-Brandt-Platz)<br />

Ende: Hauptbahnhof Bremen<br />

überqueren die Kleine Wümme und passieren<br />

die Horner Heerstraße. Weiter geht<br />

es zum Rhododendronpark, der sich im<br />

Eigentum der Stiftung Bremer Rhododendronpark<br />

befindet. „Wer diese Pflanzen<br />

liebt, so lte die Tour zur Blütezeit zwischen<br />

April und Juni machen,“ empfiehlt<br />

meine Begleitung Elisabeth Kammeyer.<br />

Auf insgesamt 46 Hektar wird hier eine<br />

der größten Rhododendronsammlungen<br />

der Welt gepflegt. Seit 2003 ist der Park<br />

zudem ein „Garten der Menschenrechte“.<br />

Für uns relevant ist a lerdings auch, dass<br />

Radfahren im Park nicht erlaubt ist. Unsere<br />

Strecke führt uns größtenteils über den<br />

gekennzeichneten Radweg zwischen der<br />

Berckstraße und der Marcusallee, allee, aber<br />

wir geraten auch an eine Ste le, an der wir<br />

schieben müssen. Dabei können wir die<br />

zahlreichen Pflanzen intensiv betrachten<br />

– es lohnt sich, zu schlendern. Und<br />

noch etwas lohnt sich zweifelsohne: der<br />

Besuch der Botanika, mi ten im Rhododendronpark<br />

gelegen. Gerade erst wurde<br />

die Ausstellungsfläche noch einmal erweitert:<br />

Nun sind es an die 6000Quad<br />

ratmeter, die hier besucht werden kön-<br />

nen, zu sehen ist dort „Bremens grüne<br />

und große Entdeckerwelt“, wie sich<br />

die Botanika auch nennt. Die mehr als<br />

600Rhododendronarten dendronarten sind sowohl im<br />

Park, als auch direkt auf dem Botanika-<br />

1<br />

TOUR 5<br />

Kindertauglichkeit:<br />

Enthält Abschni te, auf denen man schieben mu s.<br />

2<br />

Anhängertauglichkeit:<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

Gelände zu finden. Doch trotz des pracht<br />

vo len Anblicks richten wird unser Au<br />

genmerk auf die Route, denn a lzu schne l<br />

laden die verschlungenen Wege ein, sich<br />

ein wenig zu verirren. Nun verlassen wir<br />

den Park und fahren para lel zur A<br />

zur kleinen Wümme. Wir überqueren das<br />

Straßenkreuz Richard-Boljahn<br />

A27/Franz-Schütte-A lee und lassen den<br />

Lärm der Stadt hinter uns. Hier müssen<br />

wir uns noch einmal konzentrieren, die<br />

zahlreichen Abbiegemöglichkeiten erfor<br />

dern ein wenig Aufmerksamkeit. Schne l<br />

ist diese Hürde gemeistert. Wir kommen<br />

an den Achterdieksee. Der lädt bei schö<br />

nem Wetter zum Schwimmen ein, auch<br />

ein Picknick ist hier gut machbar. Gele<br />

gen in Bremen Oberneuland, zwischen<br />

Laubbäumen und Röhricht, hat der See<br />

eine Fläche von rund 7,8 Hektar und bie<br />

tet je nach We ter eine Möglichkeit, sich<br />

mal eben abzukühlen, denn Schwimmen<br />

ist erlaubt. Quer über den See verläuft<br />

ein Steg, der den Nichtschwimmer- vom<br />

Schwimmerbereich trennt, somit ist der<br />

See vor allem für Familien mit Kindern<br />

gut geeignet.<br />

Rund um den See ist e schön grün, hier<br />

kann man während der Fahrt gut verges<br />

sen, dass man sich mi ten in Bremen be<br />

findet. Wir fahren auf dem Ikensdamm,<br />

die Räde ro len fast von alleine. Alte und<br />

3<br />

So viel Schweiz<br />

muss sein<br />

Graveln durch die Wümmeniederung,<br />

Fischerhude und die Heidberger Schweiz<br />

D<br />

Bremen<br />

Lilienthal<br />

as Künstlerdorf Fischerhude ist<br />

Ziel dieser Radrunde, die durch<br />

Wiesen, Wälder und versteckte<br />

Dünenlandschaften von Bremen<br />

aus gen Nordosten und zurückführt.<br />

Immer wieder verlässt die Route die befestigten<br />

Fahrbahnen und wechselt auf<br />

Wald- und Wiesenwege und Pfade: Perfekte<br />

Bedingungen zum Graveln. Graveln<br />

kommt aus dem Englischen und heißt<br />

übersetzt so viel wie auf Scho ter fahren<br />

und ist der neudeutsche Name für das,<br />

was früher Crossradfahren oder Querfeldeinradeln<br />

genannt wurde. Für die<br />

Tour eignen sich Gravelräder, Crossrennräder,<br />

Trekkingräder oder Mountainbikes.<br />

Wichtig sind vor a lem breitere Reifen,<br />

eine ordentliche Schaltung und Spaß an<br />

der Welt abseits der Straßen.<br />

Nach dem Start am Backsteinelefanten<br />

nahe des Bremer Hauptbahnhofs geht es<br />

über den Stern und die Wachmannstraße<br />

raus in Richtung Norden. Johann Wachmann<br />

der Ältere, nach dem die Wachmannstraße<br />

benannt wurde, nahm für<br />

den Bremer Senat an der Aushandlung<br />

des Westfälischen Friedens von 1648 teil.<br />

Die Bebauung des Wachmannquartiers<br />

ging nach Ende der Torspe re Mi te des<br />

19. Jahrhunderts richtig los, und es entstand<br />

ein bürgerliches Wohnviertel mit<br />

dem typischen Bremer Haus in gehobe<br />

Frankenburg<br />

4<br />

5<br />

Kanu-Scheune<br />

Länge: 55 km<br />

Anfang: Hauptbahnhof Bremen<br />

Ausgang Bürgerweide<br />

(Wi ly-Brandt-Platz)<br />

28195 Bremen<br />

Ende: Hauptbahnhof Bremen<br />

28195 Bremen<br />

verband. Wer genau hinschaut, erkennt<br />

noch den einen und anderen Bahnhof der<br />

Bahn, die in Bremen und umzu Kultstatus<br />

ha te. Über die Wümmedeichweg e reichen<br />

wir Borgfeld. Der Ortsname stammt<br />

wahrscheinlich von einer Burganlage am<br />

Wümmeufer. Rund um die Kirche auf<br />

ihrer Warft hat sich Borgfeld einen dörflichen<br />

Charakter erhalten. Dort steht auch<br />

der Hof, den Bremens legendärer erster<br />

Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Kaisen<br />

bewirtschaftete, auch als er nach der<br />

Befreiung bereits Chef des Senats war.<br />

Östlich der Borgfelder Landstraße liegen<br />

Feuchtwiesen, die im Herbst und Winter<br />

weiträumig überflutet sind und nach ein<br />

paar Tagen Frost zum Schli tschuhpara-<br />

dies werden.<br />

TOUR 8<br />

Oyten<br />

Oyten<br />

Schwierigkeit:<br />

Kindertauglichkeit:<br />

1+2<br />

Anhängertauglichkeit:<br />

Sehenswürdigkeiten:<br />

Bockhorster<br />

Mühlentor<br />

Schaphusen<br />

Quelkhorn<br />

Fischerhude<br />

Bockhorster<br />

Mühlentor<br />

Schaphusen<br />

TOUR 8<br />

asphaltierte Weg an einem Waldstück<br />

in Hexenberg. Es schließt sich der erste<br />

Ausflug ins Gelände an. Je nach Vorliebe<br />

stehen Waldwege oder das Auf und Ab<br />

oben auf dem Dünenzug zur Auswahl –<br />

echtes Gravelrevier. Para lel fließt der<br />

Wümme-Nordarm, ein aufwendig renaturierter<br />

Flussabschni t mit Badeste len.<br />

Zwischen Wümmearmen, die hier Sträken<br />

heißen, liegt eines der idy lischsten<br />

Dörfer Norddeutschlands: Fischerhude.<br />

Wir e reichen es auf einem Scho terweg<br />

und über einen schmalen Pfad vorbei an<br />

prächtigen Bauerngärten gewissermaßen<br />

durch die Hintertür. Das Dorf lag jahrhundertelang<br />

nur über Wasserweg e reich-<br />

3<br />

© OpenStreetMap contributors<br />

Rad & Tour <strong>2022</strong> / 2023<br />

Verkehrsknoten Am Stern entstand da<br />

mals. Heute ist die Wachmann<br />

THEMA<br />

Die Borgfelder- und Fischerhuder Wüm<br />

huder Wüm-<br />

meniederung entstand als Flussbinnen-<br />

delta nach der letzten Eiszeit und ist<br />

bar so gut versteckt, dass selbst marodierende<br />

Truppen im Dreißigjährigen Krieg<br />

keinen Zugang fanden. Zu Beginn des 20.<br />

Jahrhundert siedelten sich Künstler an.<br />

Im Bremer Land<br />

unterwegs<br />

22 Ausflüge mit und ohne Berge<br />

von 25 bis 100 Kilometer.<br />

Geeignet für E-Bikes. Getestet vom ADFC.<br />

> Karten, GPS-Daten, Pausentipps<br />

> Wohin mit dem Hund?<br />

> Navigation und Touren-ABC<br />

> Anreise mit Auto oder Bahn<br />

Ab 26.3.<strong>2022</strong><br />

THEMA<br />

L<br />

L wie Laufräder:<br />

9,80 €<br />

wie Laufräder: Dazu zählt der<br />

komple te Satz mit Radlager, Speichen<br />

und Felgen. Was viele nicht wissen: Ent-<br />

scheidend für das leichte und schne le<br />

Fahren ist das Gewicht der rotierende<br />

Masse, also der Laufräder mit Reifen.<br />

Nicht das Gesamtgewicht ist das Wich-<br />

tigste. So kann ein schwereres Stahlrad<br />

mit leichten Laufrädern schne ler sein<br />

als ein Alu- oder Carbonflitzer. Gute<br />

Laufräder ste lt etwa Swiss her.<br />

M wie Mehrtagestouren:<br />

M<br />

wie Mehrtagestouren: Im Jahr<br />

2020 haben 3,5 Mi lionen Deutsche eine<br />

mindestens dreitägige Radreise unter-<br />

nommen. Corona<br />

hat den Radreise-Boom<br />

nicht<br />

gebremst, eher<br />

gepusht. Übernachten<br />

kann man<br />

mittlerweile gut in Jugendherbergen, die<br />

sich in Sachen Komfort gesteigert haben<br />

(Einzelzimmer, Doppelzimmer, kleine<br />

Bar für den Abend). Mit der Jugend-<br />

herbergskarte lässt sich die Tour auch<br />

gut planen. Der Trend geht in Richtung<br />

organisierte Radreise, dabei wird das<br />

Gepäck transportiert, in komfortablen<br />

Hotels übernachtet, a lerneueste E-Bikes<br />

werden gestellt. Nie fehlen so lten auf<br />

einer Mehrtagestour Regenjacke, lange<br />

Radhose, Pullover, auswaschbare Reise-<br />

hose, Reisehemd, Wechselwäsche. Wich-<br />

tig sind ferner Verbandzeug, Werkzeug<br />

und Ersatzschläuche.<br />

N<br />

N wie Nabenschaltung:<br />

I I LUSTRATIONEN: LUSTRATIONEN: 123RF 123RF<br />

wie Nabenschaltung: Für Radtou-<br />

ren rund um Bremen und in der Ebene<br />

die bessere Alternative, da pflegeleich-<br />

ter. Langstrecken-Radler<br />

schwören auf die Rohlo f-<br />

14-Gang-Nabenschaltung;<br />

angeblich nahezu wartungsfrei.<br />

Nachteil: kostet rund<br />

1000 Euro.<br />

O<br />

O wie Ortlieb: Für viele Tourenradler<br />

die einzig akzeptierten Taschen. Der Autor<br />

fährt mit Ortlieb-Hinte radtaschen<br />

seit 20 Jahren, sie sind immer noch stabil<br />

und regendicht. Bewährt, haltbar und<br />

auch bei Sturzregen-Touren absolut<br />

dicht – wenn man sie richtig einro lt.<br />

P wie Pedale: Wer viel fährt, für den<br />

gibt es eigentlich nur eine Wahl: Klick-<br />

Pedale. Man tritt runder, also ökonomi-<br />

scher und nutzt auch die Zugkraft, am<br />

Berg fährt es sich wesentlich leichter.<br />

Durchgesetzt hat sich hier auch das<br />

Shimano-System.<br />

Q wie Q-Tipps: So lte man<br />

Q<br />

auf einer Radreise immer dabei<br />

haben. Notfa ls kann man damit<br />

auch die Ke te säubern.<br />

R<br />

R wie Radhandschuhe: Auf langen<br />

Strecken sehr angenehm. Man hat den<br />

Lenker fester im Gri f, die Erschü te-<br />

rungen werden gemindert. Bei einem<br />

eventuellen Sturz schützen sie auch vor<br />

Abschürfungen. Und sie halten ein wenig<br />

warm; für den Sommer gibt es sehr lufti-<br />

ge Ausführungen.<br />

S wie Schuhe: Mittlerweile gibt es<br />

eine große Auswahl von Schuhen mit<br />

den Meta lpla ten drunter; auch solche,<br />

die wie normale City-Schuhe aussehen<br />

und mit denen man gut laufen kann:<br />

System siehe unter Pedale. Achtung:<br />

Beim ersten Einsatz das Aus-<br />

klicken üben und die Ausklick-<br />

stärke einstellen. Sonst fä lt man<br />

an der Ampel stumpf um – wie<br />

der Autor beim ersten Einsatz auf<br />

dem Rennrad.<br />

T wie Trikot:<br />

Gefahren werden sollte<br />

mit Radhose (gibt es in<br />

lang, mi te lang und kurz)<br />

mit Einsatz (ohne Nähte<br />

im Schritt), gegebenenfa<br />

ls mit Radunterhose<br />

(auch ohne Nähte). Bei<br />

normaler Unterwäsche<br />

schwitzt man und fährt<br />

sich wund. Funktionsunterwäsche führt<br />

den Schweiß nach außen. Radtrikots<br />

erfüllen die gleiche Funktion, lassen zu-<br />

dem den Körper nicht durch Fahrtwind<br />

auskühlen. Bei langen Radtouren so lte<br />

man zwei Trikots zum Wechseln dabei<br />

haben, sie lassen sich über Nacht schnell<br />

auswaschen.<br />

U wie Umdrehungen: Beim Tourenradeln<br />

so lte man auf schne le Umdrehungen<br />

(Fachbegri f: Tri tfrequenz) achten.<br />

So fährt es sich leichter, die Ausdauermuskulatur<br />

wird gestärkt, auch e reicht<br />

man so eine größere Kilometerleistung,<br />

ohne dass man frühzeitig ermüdet. Als<br />

ideale Frequenz gelten 80<br />

bis 110 Umdrehungen pro<br />

Minute (je nach Trainingszustand).<br />

V wie V-Brakes: Haben<br />

sich als Bremsen bei Tourenrädern<br />

durchgesetzt, es gibt sie seit einiger Zeit<br />

als Hydraulik-Version. Verzögerungsschnell<br />

und wartungsarm. Stark im<br />

Kommen sind auch leichte Scheibenbremsen:<br />

extrem gutes Bremsverhalten,<br />

wartungsfrei. Nutzen die Felgenflanken<br />

nicht ab.<br />

W wie Wartung: Im Frühjahr ist<br />

nicht nur die Zeit für den Frühjahrsputz,<br />

sondern auch für die Wartung. Wer es<br />

nicht selbst machen kann: Viele Radhändler<br />

bieten im Frühjahr zu Sonderpreisen<br />

diesen Service an. Bremsgummis<br />

müssen eventuell ersetzt werden, bei<br />

Ke tenschaltungen auch die Ke te und<br />

das hintere Ritzelpaket. Auf abgefahrene<br />

Reifen achten: Die Sturz- und Pannengefahr<br />

ist höher.<br />

X wie XT: Gerade für Mountainbikes<br />

(bei Tourenradlern ein<br />

wenig aus der Mode geraten)<br />

galt diese Shimano-Aussta tung<br />

als das Nonplusultra. Bremsen,<br />

Schaltung, Antrieb: extrem langlebig<br />

und wartungsarm, funktioniert<br />

immer.<br />

Y wie Yeah, yeah, yeah: Lange<br />

Radtouren sind gesund, machen richtig<br />

Spaß, wenn sie gut vorbereitet sind, und<br />

man bewegt sich ökologisch korrekt.<br />

„Yeah, yeah, yeah“: Hören Sie Musik<br />

über Kopfhörer nicht in der Stadt (man<br />

wird ein Stück abgeschottet, bekommt<br />

andere Reize, Warnrufe und Signale nicht<br />

mit), sondern nur, wenn Sie auf langer,<br />

freier Strecke sind. Auf dem Donauradweg<br />

„An der schönen blauen Donau“ hören,<br />

im Walzertakt hin und her schaukeln<br />

– unvergleichlich.<br />

Z wie Zange: Eine Multifunktionszange,<br />

auch Multitool genannt, so lte<br />

immer dabei sein. Außerdem: Schweizer<br />

Taschenmesser, Inbus-Satz, 10er- und<br />

8er-Maulschlüssel, und Reifenheber.<br />

Text: Robert Goldberg<br />

Der Fahrradtouren-Trend:<br />

Planen und Navigieren<br />

via App<br />

Aus spezie len Fahrradtouren<br />

eine geeignete auswählen<br />

und sich via Smartphone<br />

navigieren lassen – diesen<br />

Service bieten einige<br />

Navigationsapps. Und in der<br />

Basisversion sind die meisten<br />

davon sogar kostenlos.<br />

Ä<br />

hnlich wie die klassischen<br />

Navigationsgeräte, die es auch<br />

in gut angepassten Fahrradausführungen<br />

gibt, arbeiten<br />

auch die Apps mit GPS – dem Global<br />

Positioning System. Mithilfe von GPS<br />

lässt sich ein Standort oft bis auf weniger<br />

als zehn Meter genau bestimmen.<br />

GPS-fähige Geräte erhalten ihre Daten<br />

über ein Sate litensystem und funktionieren<br />

daher ohne Internetverbindung<br />

und auch in abgeschiedenen Regionen.<br />

ILLUSTRATION: ANKE DAMBROWSKI<br />

Entsprechende Apps seien mi tlerweile<br />

bei Fah radfahrern beliebt und etabliert,<br />

sagt Bernd Batke. Er leitet unter anderem<br />

einen GPS-Kurs beim A lgemeinen<br />

Deutschen Fah rad-Club (ADFC). Zu<br />

den Vorteilen der Navigation mit GPS<br />

gehören:<br />

▶ Die Länge der geplanten Strecke ist<br />

exakt planbar und vorab bekannt.<br />

▶ Gerade in komplexen Wegenetzen<br />

bietet GPS eine wichtige<br />

Orientierungshilfe.<br />

▶ In Notfä len kann der Standort<br />

genau bestimmt und durchgegeben<br />

werden.<br />

▶ Geprüfte Strecken (beispielsweise<br />

vom ADFC) können einfach auf das<br />

Smartphone oder GPS-Gerät übertragen<br />

werden.<br />

Zu einigen Apps gehört zudem eine entsprechende<br />

Internetseite. Wer seine Touren<br />

lieber auf einem großen Bildschirm<br />

plant, kann die Strecke als GPX-Datei<br />

(das ist ein Dateiformat zur Speicherung<br />

und Wiedergabe von Geodaten) herunterladen<br />

und anschließend auf dem<br />

Smartphone in der entsprechenden App<br />

oder mit einem GPS-Gerät ö fnen.<br />

Komoot<br />

Komoot gehört im Outdoorsport-Segment<br />

zu<br />

den beliebtesten Apps und überzeugt<br />

durch einfache, überschaubare Anwendungen.<br />

Die gesamte Breite der Outdoorsportarten<br />

steht dort zur Auswahl,<br />

von speziellen Touren für Fah rad-, Rennrad-,<br />

E-Bike oder Mountainbikefahrer.<br />

Zudem bietet die App auch Wanderrouten<br />

und Joggerstrecken.<br />

Die Tourenauswahl wächst stetig,<br />

denn jeder Nutzer kann Touren hinzufügen<br />

und andere Touren bewerten. Die<br />

Sprachnavigation der App gilt als besonders<br />

benutzerfreundlich, außerdem lässt<br />

sich die App mi tlerweile auch mit diversen<br />

GPS-Geräten (darunter Garmin-<br />

Connect, Sigma und Wahoo) oder Smartwatches<br />

nutzen. Das deutsche Unternehmen<br />

mit Sitz in Potsdam bietet<br />

außerdem ein weltweites Tourenangebot<br />

– besonders für Globetro ter eignet<br />

sich diese App daher besonders.<br />

Besonders nützliche Funktionen von<br />

Komoot sind, dass jeder Nutzer zu jeder<br />

vorgeschlagenen Tour Informationen<br />

wie den Schwierigkeitsgrad und das<br />

Flussarme wieder vernässt, Wasserstände<br />

und Landwirtschaft sensibel gesteuert.<br />

Das führte zu üppiger Vogelbrut, Vogel-<br />

rast, Fischwanderung und O terspiel. Flo-<br />

ra und Fauna laufen hier auf Hochtouren.<br />

Nach den Brückenquerungen von Süd-<br />

und Mi telarm der Wümme endet der<br />

sohn-Becker Abstand vom damals bereits<br />

berühmten und umtriebigen Künstlerdorf<br />

Worpswede. Noch heute liegen Ateliers,<br />

Galerien und Musikstudios in Nachbarschaft<br />

großer niedersächsischer Ha lenhäuser<br />

an Kopfstein gepflasterten, von<br />

alten Eichen gesäumte Straßen. An den<br />

Wasserläufen stehen Entenhäuser und<br />

Bootsschuppen.<br />

FOTO: FLORIAN SULZER<br />

Die 22 schönsten Touren in<br />

Bremen und der Region<br />

> Vom ADFC empfohlen<br />

> Für Familien, Freizeitradler und erfahrene Fahrer<br />

> Touren-Karten zum Heraustrennen und GPS-Daten<br />

> Ausführliche Tipps für den perfekten Ausflug<br />

Pressehaus Bremen und<br />

regionale Zeitungshäuser<br />

weser-kurier.de/shop<br />

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Bestellwert versandkostenfrei).<br />

Angebot solange der Vorrat reicht.<br />

25


BREMERHAVEN<br />

Historischer Arbeitsplatz<br />

Das „Schulschiff Deutschland“ ist Museum und Hotel zugleich / Rundgang mit dem Schiffsbetriebsmeister<br />

Seit 2021 liegt die „Schulschiff Deutschland“ an ihrem neuen Liegeplatz in Bremerhaven.<br />

Fotos: WFB/J. Sarbach / Text W. Heumer<br />

26<br />

André Stöter führt eine Berufsbezeichnung,<br />

die es schon lange nicht<br />

mehr gibt: Die Agentur für Arbeit<br />

stuft den Begriff des Schiffsbetriebsmeisters<br />

als historisch ein. Stöter arbeitet allerdings<br />

auch an einem geschichtsträchtigen<br />

Ort – er betreut die „Schulschiff Deutschland“<br />

in Bremerhaven<br />

Eine Treppe führt äußerst steil nach<br />

unten. Wer auf dem Weg in die Tiefe noch<br />

kein Herzklopfen verspürt, bekommt es<br />

spätestens am Fuß der Treppe. Zumindest<br />

gilt das für diejenigen, die sich für klassische<br />

Handwerksarbeit begeistern. „Das ist doch<br />

super, oder nicht?“, fragt André Stöter den<br />

Besucher und weist mit einer Handbewegung<br />

auf einen Maschinenpark aus Fräsen,<br />

Drehbänken, Bohrern und vielen weiteren<br />

Dingen, die für die Holz- und Metallbearbeitung<br />

notwendig sind. „Die Maschinen<br />

dürften aus den 1950er Jahren stammen.<br />

Aber sie funktionieren alle noch tadellos,“<br />

sagt Stöter. Die Geräte stehen im Unterdeck<br />

der „Schulschiff Deutschland“. Einst wurden<br />

hier Seeleute ausgebildet, jetzt ist der<br />

86 Meter lange Windjammer ein Museum,<br />

beheimatet in Bremerhaven. „Und ein Hotel“,<br />

ergänzt Stöter, der das Dreimast-Vollschiff<br />

als Schiffsbetriebsmeister zusammen<br />

mit einer Crew aus begeisterten Ehrenamtlichen<br />

in Schuss hält.<br />

Eine Geschichte<br />

voller Wechsel<br />

Die Geschichte der „Schulschiff Deutschland“<br />

ist lang und voller Wechsel: Sie war<br />

unter anderem aktives Schulschiff mit Heimathafen<br />

in Elsfleth, sie unternahm bis<br />

1944 zwölf Überseereisen und 17 Törns auf<br />

Nord- und Ostsee, war Lazarettschiff in<br />

Lübeck und Wohnschiff in Cuxhaven sowie<br />

stationäres Ausbildungsschiff in Bremen.<br />

2021 kehrte der Großsegler als Museumsschiff<br />

schließlich nach Bremerhaven zurück,<br />

wo er 1927 auf der legendären Tecklenborg-<br />

Werft vom Stapel gelaufen war.<br />

Der Schiffbau an der Unterweser ist<br />

gewissermaßen das verbindende Element<br />

zwischen dem Rahsegler und seinem neuen<br />

Schiffsbetriebsmeister, der seit Januar<br />

an Bord ist. Sein langjähriger Vorgänger<br />

Ingo Müller-Fellmett war zuvor in Rente<br />

gegangen. Der Bremerhavener André Stöter<br />

ist gelernter Schiffbauer und Konstruktionsmechaniker;<br />

er hat auf Werften an der<br />

Unterweser gearbeitet, wechselte später in<br />

die Windkraftindustrie und wieder zurück<br />

auf eine Werft. Ein paar Mal reiste er auch<br />

zu Schiffen auf den Atlantik, in der Karibik<br />

und vor Madeira, um während der Fahrt anfallende<br />

Arbeiten zu erledigen. „Jedes Mal<br />

hat man noch wieder irgendetwas Neues<br />

dazugelernt“, bilanziert der 49-Jährige sein<br />

bisheriges Berufsleben. „Das kann ich jetzt<br />

hier an Bord gut gebrauchen.“<br />

Historisches Schiff stößt auf Begeisterung<br />

Stöter hat auf der „Schulschiff Deutschland“<br />

viel zu tun – und das, obwohl der<br />

Dreimaster trotz seines hohen Alters augenscheinlich<br />

gut in Schuss ist. Der gute<br />

Zustand des Kulturdenkmals sei das Verdienst<br />

von Ingo Müller-Fellmett und seines<br />

freiwilligen Helferteams, sagt Claus Jäger,<br />

früherer Bremer Wirtschaftssenator und<br />

seit vielen Jahren Vorsitzender des Vereins,<br />

der das Schiff und damit das maritime Erbe<br />

der Seemannsausbildung am Leben hält.<br />

Müller-Fellmett war mehr als 40 Jahre auf<br />

der „Schulschiff Deutschland“ tätig, nun<br />

hat Stöter die Aufgaben übernommen. „Im<br />

Prinzip mache ich hier alles, was irgend-


Der ehemalige Bremer Wirtschaftssenator Claus Jäger (links) ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Deutschen Schulschiff-Vereins. André Stöter<br />

(rechts) ist als Schiffsbetriebsmeister für die Pflege und Instandhaltung des Museumsschiffes zuständig.<br />

wie mit dem Erhalt des Schiffes, dem Museum<br />

und dem Hotelbetrieb zu tun hat“,<br />

beschreibt Stöter seine Aufgaben auf dem<br />

95 Jahre alten Großsegler. Mit seinem Vorgänger<br />

teilt Stöter übrigens nicht nur die<br />

Begeisterung für die Arbeit am Schiff, sondern<br />

auch ein Hobby: Wie Müller-Fellmett<br />

liebt er Musik und Rockkonzerte.<br />

Viele neue Mitglieder<br />

seit dem Umzug<br />

Seit dem Umzug im Spätsommer 2021 von<br />

Bremen-Vegesack, wo das Museumsschiff<br />

viele Jahre lag, nach Bremerhaven konnte<br />

der Verein eine Vielzahl neuer aktiver<br />

Mitglieder gewinnen, sagt Claus Jäger. Die<br />

Menschen in Bremerhaven seien begeistert,<br />

endlich wieder ein in der Stadt gebautes Segelschiff<br />

dauerhaft im Hafen zu sehen. Aber<br />

nicht nur deshalb freut sich Jäger darüber,<br />

dass der stolze Großsegler im Neuen Hafen<br />

vor Anker gegangen ist: „Das ist der perfekte<br />

Platz für uns.“ Das Schiff liege schließlich<br />

mitten im touristischen Dreieck der Stadt<br />

mit Deutschem Auswandererhaus, Klimahaus<br />

Bremerhaven und Zoo am Meer. Das<br />

Besucherpotenzial „ist für uns natürlich<br />

wichtig, damit wir über Eintrittsgelder und<br />

die Übernachtungen an Bord den Unterhalt<br />

des Schiffes finanzieren können“, betont<br />

Claus Jäger.<br />

Übernachten an Bord möglich<br />

Zum Jahresanfang ist es noch relativ ruhig<br />

an Bord. André Stöter nutzt die Zeit, um<br />

sowohl die ehrenamtliche Crew an Bord als<br />

auch das Schiff selbst kennenzulernen. Ein<br />

wesentlicher Teil seiner Arbeit ist es, die<br />

ehrenamtlichen Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten<br />

der Vereinsmitglieder<br />

zu koordinieren. Außerdem hält er alles für<br />

den Hotel- und Besucherbetrieb an Bord<br />

in Schuss. Die „Schulschiff Deutschland“<br />

verfügt über 30 Außenkabinen. Abgesehen<br />

von den Kapitäns- und Reederkammern<br />

sind es schlichte Doppelkabinen, die einen<br />

gewissen Charme haben: Die Gäste schlafen<br />

in Doppelstockbetten. „Das ist alles<br />

klein, aber gemütlich“, sagt Schiffsbetriebsmeister<br />

Stöter. „Im Original war das noch<br />

ein ganz anderer Schnack“, lacht er. Stöter<br />

zeigt auf eine alte Aufnahme aus dem ursprünglichen<br />

Mannschaftsquartier. Darauf<br />

schlafen die angehenden Seeleute in Hängematten:<br />

„Nach dem Aufstehen wurden<br />

die weggepackt und aus den Wänden die<br />

Tische ausgeklappt“, berichtet Stöter, „Fertig<br />

war der Schulbetrieb.“<br />

Auf Erkundungstour durch<br />

Werkstatt und Segellast<br />

Solche Geschichten erzählt Stöter gern,<br />

er lernt sie selbst alle nach und nach kennen.<br />

Derzeit ist er damit befasst, das Schiff<br />

in seiner ganzen Länge und Breite zu erkunden.<br />

Die Werkstatt fasziniert ihn dabei<br />

besonders, schließlich ist er vom Fach.<br />

„Hier wurden die Seeleute und Schiffsmechaniker<br />

in der Praxis ausgebildet.“<br />

Mancher Raum vor und hinter den Sälen<br />

mit den Holz- und Metallmaschinen wartet<br />

dagegen noch auf die Inspizierung des<br />

Schiffsbetriebsmeisters. In die sogenannte<br />

Segellast – dort wurde früher alles für den<br />

Segelbetrieb Notwendige gelagert – hat er<br />

bisher nur ein paar längere Blicke werfen<br />

können: „Da muss man mal etwas mehr<br />

Zeit und Ruhe mitbringen.“ Der Aufwand<br />

könnte sich lohnen, immerhin hat Stöter<br />

von Weitem schon ein paar der Originalsegel<br />

entdeckt.<br />

Spannende Lektüre in den<br />

alten Schiffstagebüchern<br />

Auch wenn die „Schulschiff Deutschland“<br />

die meiste Zeit als schwimmende Seefahrtsschule<br />

und Internat an einem festen<br />

Liegeplatz verbrachte, ist sie doch weit<br />

in die Welt gekommen. Von 1927 bis 1939<br />

unternahm sie Ausbildungsfahrten bis nach<br />

Südamerika, zu den Bahamas und nach<br />

Südafrika. Dabei legte das Schiff mindestens<br />

12.000 Seemeilen – mehr als 22.000<br />

Kilometer – zurück. Vor Kurzem hatte Stöter<br />

die Gelegenheit, in den vollständig erhaltenen<br />

Schiffstagebüchern aus dieser Zeit<br />

zu blättern. „Das müssen schon spannende<br />

Reisen gewesen sein“, ist er überzeugt. Aber<br />

jedes Mal, wenn er die steile Treppe zu den<br />

Werkstätten hinabklettert, stellt er fest:<br />

„Hier zu arbeiten, ist genauso spannend.“<br />

Der Vergangenheit ist es auch geschuldet,<br />

dass Stöter den historischen Titel Schiffsbetriebsmeister<br />

trägt, den es eigentlich<br />

gar nicht mehr gibt. „So wurden alle seine<br />

Vorgänger genannt, deswegen pflegen wir<br />

passend zum Schiff auch diese Tradition“,<br />

betont Claus Jäger.<br />

Die „Schulschiff Deutschland“ kann montags<br />

bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.schulschiff-deutschland.de.<br />

27


BREMERHAVEN<br />

„Ich bin bereit!“<br />

DJ und Musikproduzent Cas Paris performt mit<br />

Orchestermusiker:innen aus der ganzen Welt<br />

auf den obersten Etagen des ATLANTIC Hotel Sail City<br />

Fotos: D. Vogt, J. Klitzka (2)<br />

28<br />

Eigentlich sollte 2020 sein Jahr werden:<br />

Der gebürtige Bremerhavener<br />

DJ und Musikproduzent Cas Paris,<br />

mit bürgerlichem Namen Caspar von Bredow-Adickes,<br />

entschied sich, alles auf<br />

die Karte Musik zu setzen – und wurde<br />

jäh durch die Pandemie zum Stillstand<br />

verdonnert. Also machte er sich Gedanken,<br />

wie er seiner Karriere trotz Corona<br />

Schwung verleihen konnte und wagte<br />

ein Projekt: Unter dem Titel „EDM meets<br />

Classic“ trat der Electronic-Dance-Music-<br />

DJ auf den oberen Ebenen des ATLAN-<br />

TIC Hotel Sail City mit Musiker:innen des<br />

Philharmonischen Orchesters Bremerhaven<br />

auf. Während Cas Paris auf der Aussichtsplattform<br />

des Hotelgebäudes, 85 Meter<br />

über der Wesermündung performte,<br />

spielten die Musiker:innen eine Etage<br />

tiefer, in der Captain’s Lounge des Hotels,<br />

wo normalerweise Tagungen, Empfänge,<br />

Events oder Familienfeiern stattfinden. Die<br />

Liveperformance wurde aufgenommen und<br />

so entstand ein Konzertfilm, der nicht nur<br />

die Musik sondern auch Bremerhaven in<br />

einem atemberaubenden Licht darstellt.<br />

Wie ist die Idee zum Projekt entstanden?<br />

2020 habe ich mich dazu entschlossen,<br />

hauptberuflich als DJ und Produzent zu<br />

arbeiten – obwohl Corona zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits ausgebrochen war. Mir ging<br />

es darum, möglichst schnell eine möglichst<br />

große Aufmerksamkeit zu generieren. Ich<br />

beschloss, einen Livestream zu machen,<br />

aber die Idee hatten zu dem Zeitpunkt auch<br />

noch einige andere DJs. Also sollte es etwas<br />

möglichst Spektakuläres in Verbindung mit<br />

meinem Heimatort sein. Als ich dann mit<br />

Freunden im Café des Sail-City-Hotels saß<br />

und nach oben blickte fragte ich mich, warum<br />

dort oben noch nie jemand aufgelegt<br />

hat. Die Idee war geboren.<br />

Wie ging es dann weiter?<br />

Als er von meiner Idee erfahren hatte, kam<br />

Veranstalter Jonas Klitzka, der mich als DJ<br />

für mehrere Partys gebucht hatte, auf mich<br />

zu und brachte noch gleich Ann-Kristin<br />

Hitzemann vom Netzwerk „Kreativer Aufbruch<br />

Bremerhaven“ mit. Wir drei bilden<br />

das Kernteam von „EDM meets Classic“.<br />

Darüber wurde auch der Kontakt zum Orchester<br />

hergestellt.<br />

Wie ist es, als DJ mit einem klassischen<br />

Orchester zusammenzuarbeiten?<br />

Ungewohnt, aufregend und spannend zugleich.<br />

Ich selbst wäre auf die Möglichkeit<br />

einer solchen Zusammenarbeit gar nicht<br />

gekommen. Das war für mich als DJ so etwas<br />

wie das Endlevel, mehr geht eigentlich<br />

nicht. Gleichzeitig aber natürlich auch eine<br />

riesige Herausforderung. So etwas macht<br />

man eigentlich am Karriereende und nicht<br />

am Anfang.<br />

Wie haben Sie das Programm für den<br />

Abend zusammengestellt?<br />

Die Hälfte der Songs stammt von mir, die<br />

anderen von so prominenten Vorbildern<br />

wie David Guetta, Avicii und Tiesto. Anschließend<br />

habe ich mich 13 Monate im<br />

Studio eingeschlossen und täglich intensiv<br />

an der Musikproduktion gearbeitet. Ein<br />

ganzes Orchester dabei einzubauen, war<br />

für mich völlig neu. Bei den finalen Arrangements<br />

für das Live-Orchester bekam ich<br />

professionelle Unterstützung von dem erfahrenen<br />

Orchesterarrangeur Jan-Hendrik<br />

Ehlers. Wir haben nicht selten nachts um<br />

vier noch daran gearbeitet.<br />

Haben Sie selbst ein klassisches Instrument<br />

gelernt?<br />

Ja. Mit drei Jahren habe ich angefangen zu<br />

trommeln. Mit fünf Jahren habe ich dann<br />

angefangen Klavier zu spielen. Das war sofort<br />

mein Instrument und das hilft mir ungemein<br />

dabei, meine Musik entsprechend<br />

zu produzieren. Später habe ich noch in<br />

einer Band gespielt bis ich 2010 das erste<br />

Video vom „Tomorrowland“-Festival gesehen<br />

habe. Ich war wie elektrisiert. Ab<br />

dem Zeitpunkt habe ich mich komplett der<br />

EDM-Szene zugewandt.<br />

Bei Ihrem Auftritt mit dem Orchester<br />

haben Sie räumlich getrennt voneinander<br />

gespielt. Konnten Sie im Vorfeld zusammen<br />

proben?<br />

Wir konnten insgesamt nur zweimal zusammen<br />

proben, das wäre organisatorisch<br />

und auch kostentechnisch gar nicht anders<br />

darstellbar gewesen. Jan Hendrik Ehlers<br />

und ich mussten somit sehr viel im Vorfeld<br />

machen, zu den einzelnen Musikern fahren<br />

und uns mit ihnen abstimmen.<br />

Was planen Sie für die Zukunft?<br />

Für mich soll das der Start einer nach Möglichkeit<br />

internationalen Karriere sein. Ich<br />

möchte gerne die großen Festivals spielen<br />

und um die Welt touren. Gleichzeitig ist<br />

für mich wichtig, immer die Verbindung<br />

zu meiner Heimat Bremerhaven zu halten.<br />

Zudem ist es mein Wunsch, langfristig die<br />

EDM-Szene nach Bremerhaven zu holen<br />

und hier qualitativ hochwertige Partys zu<br />

etablieren.<br />

Wird es bald die erste Single geben?<br />

Ja, das ist in Arbeit. Derzeit bin ich mit<br />

mehreren Labels im Gespräch und baue<br />

gerade mein Team aus. Von meiner Seite<br />

aus kann es losgehen. Ich bin bereit!<br />

(MÄR)<br />

Das finale Konzertvideo ist unter „Cas Paris“ auf<br />

YouTube abrufbar: www.youtube.com/casparis


Kneipenbummel löscht Wissensdurst<br />

„Science Goes Public“ noch bis zum 14. April in verschiedenen Lokalitäten in Bremen und Bremerhaven<br />

Von Käferfüßen bis zu intelligenten<br />

Robotern, vom Charme des Darms<br />

bis zu Backfisch und Krabbenbrötchen<br />

in der Sauna – die Themen der diesjährigen<br />

Frühjahrsreihe des beliebten „Science<br />

Goes Public“-Formats sind wieder<br />

einmal so abwechslungsreich wie unterhaltsam.<br />

Bereits zum zehnten Mal locken Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler mit<br />

ihren Vorträgen in die Kneipen Bremens<br />

und Bremerhavens. Insgesamt 20 Vorträge,<br />

jeweils nur maximal dreißig Minuten lang,<br />

zeigen die faszinierende Welt der Wissenschaft<br />

– runtergebrochen auf auch für Laien<br />

gut verständliche Fakten und Anekdoten.<br />

Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit<br />

eines Austausches zwischen Publikum und<br />

Wissenschaftler:innen.<br />

Dabei geht es unter anderem um die<br />

Auswirkungen des Klimawandels auf die<br />

Nordseefischerei, um die Frage, wie darmlose<br />

Wenigborster ihre Verdauung komplett<br />

ihren Bakterien überlassen, und es<br />

wird über die neue Generation moderner<br />

Roboter berichtet. Doch nicht nur naturwissenschaftliche<br />

und technische Themen<br />

stehen auf dem Programm, sondern auch<br />

geschichtliche. Wie erging es den Tausenden<br />

Menschen, die nach der Reichspogromnacht<br />

1938 und kurz vor Kriegsbeginn<br />

1939 aus dem Deutschen Reich auswanderten<br />

in ein ihnen meist unbekanntes Land?<br />

Wie kamen sie zurecht, ohne Sprachkenntnisse<br />

und vor allem ohne ihr ganzes Hab<br />

Wissensvermittlung in der Kneipe. <br />

Foto: Arkadius Rojek / Erlebnis Bremerhaven<br />

und Gut? Diese und viele weitere Fragen<br />

beantwortet Susanne Kiel vom Deutschen<br />

Schifffahrtsmuseum Bremerhaven.<br />

Den Veranstaltern – in Bremerhaven<br />

die Erlebnis Bremerhaven GmbH im Auftrag<br />

der „Pier der Wissenschaft“, in der<br />

Hansestadt die Wirtschaftsförderung Bremen<br />

GmbH – ist es gelungen, spannende<br />

Wissenschaftler:innen aus namhaften<br />

Instituten für die Vorträge zu gewinnen.<br />

„Diesmal fiel es ganz leicht, das Programm<br />

zu füllen“, erläutert Dr. Ralf Meyer von der<br />

Erlebnis Bremerhaven GmbH. „Wir freuen<br />

uns sehr, dass es uns mit den wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven<br />

gelungen ist, ein so attraktives<br />

Programm zu erstellen. Die gute Erfahrung<br />

der coronakonformen, gut besuchten Veranstaltungen<br />

im letzten Herbst hat allen<br />

Sicherheit gegeben.“ (SM)<br />

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen jeweils<br />

donnerstags, ab 20.30 Uhr ist frei. Es gelten die<br />

Coronaregeln der jeweiligen Locations. Nähere<br />

Informationen zum Programm gibt es unter<br />

www.sciencegoespublic.de. In den sozialen<br />

Netzwerken ist die Reihe unter #ScienceGoes<br />

Public zu finden.<br />

DIGITAL CONCERT TICKET<br />

SUPPORTED BY:<br />

WATCH NOW NOW<br />

YOUTUBE.COM/<br />

CASPARIS<br />

FROM THE ROOF OF ATLANTIC HOTEL SAIL CITY<br />

&<br />

CLASSICAL<br />

ORCHESTRA<br />

WWW.YOUTUBE.COM/CASPARIS<br />

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WITH YOUR<br />

SMARTPHONE<br />

AND ENJOY THE<br />

VIDEO RIGHT NOW<br />

29


BÜCHER<br />

Mit Herz und Schmäh<br />

Die Andreas-Herzog-Biografie<br />

Es gibt einige Fußballer, die es an der<br />

Weser zu Kultstatus gebracht haben.<br />

Max Lorenz, Horst Dieter Höttges<br />

oder Johan Micoud etwa. Einer der größten<br />

Fanlieblinge war zweifellos Andreas Herzog.<br />

Der Mittelfeldregisseur wurde 1993,<br />

gleich in seiner ersten Saison in Bremen,<br />

Deutscher Meister. Jetzt ist seine Biografie<br />

erschienen, in der ganz viel Werder steckt.<br />

30<br />

Moin Herr Herzog, wie geht es Ihnen zurzeit?<br />

Servus, sehr gut, danke der Nachfrage. Ich<br />

bin seit Sommer Trainer bei Admira Wacker<br />

in der ersten Österreichischen Liga.<br />

Es ist der Verein, in dem ich als Kind meine<br />

Karriere begonnen habe, in dem mein Vater<br />

jahrelang als Profi gespielt hat und in dem<br />

jetzt auch meine Kinder kicken. Ein kleiner<br />

Verein, der bekannt ist für seine gute Entwicklung<br />

junger Spieler. Momentan befinden<br />

wir uns gerade in einer Phase des<br />

Umbruchs und müssen schauen, dass wir<br />

die Jungen ein bisschen besser machen und<br />

so in der Tabelle wieder weiter nach oben<br />

kommen. Eine sehr spannende und interessante<br />

Aufgabe für mich.<br />

Wie ist die Idee zum Buch entstanden?<br />

Eigentlich wollte ich schon zu meinem 50.<br />

Geburtstag ein Buch herausbringen. Das<br />

hatte sich damals aber nicht ergeben, da<br />

ich zu dem Zeitpunkt noch Nationaltrainer<br />

in Israel war. Meinen 50. Geburtstag habe<br />

ich übrigens im Rahmen eines Länderspiels<br />

mit der israelischen Nationalmannschaft in<br />

Nordirland alleine auf meinem Zimmer in<br />

Belfast verbracht. Später ist dann der Verleger<br />

Egon Theuner auf mich zugekommen<br />

und hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte,<br />

ein Buch zu schreiben. Die hatte ich.<br />

Wie wurde das Buch konzipiert?<br />

Es ist zum einen meine Biografie, die etwa<br />

zwei Drittel des Buches ausmacht. Ein Drittel<br />

ist, analog zu meinen 103 Länderspielen<br />

für Österreich, mit 103 Anekdoten aus meinem<br />

Fußballerleben gefüllt. In beiden Teilen<br />

steckt natürlich auch eine Menge Werder<br />

und Bremen.<br />

Mittelfeldregisseur und Fanliebling: Andreas „Andi“ Herzog. <br />

Wie war es, das Buch zu schreiben?<br />

Wie die Werderfans ja noch wissen, ist<br />

mein Hochdeutsch nicht so gut, daher bin<br />

ich glücklich, dass ich zwei Autoren hatte<br />

… (lacht) Der Wiener Wolfgang Ikerl hat<br />

die Anekdoten verfasst, Claus-Peter Niem,<br />

den ich noch von meiner Zusammenarbeit<br />

mit Jürgen Klinsmann in den USA kenne,<br />

die Biografie. Er begleitet mich seit mehreren<br />

Jahren und weiß, wie ich über Fußball<br />

denke.<br />

Wie denken Sie denn über Fußball?<br />

Bei mir steht das Individuelle im Vordergrund<br />

und nicht so sehr die Taktik. Ich<br />

denke, dass auf die Basics, also Dribbling,<br />

Flanken, Ballmitnahme und Abschluss vor<br />

allem beim Nachwuchs viel mehr Wert gelegt<br />

werden müsste.<br />

Sie beschreiben in dem Buch den schönsten<br />

Moment Ihrer Karriere. Dabei ging es<br />

aber gar nicht um den Gewinn der Deutschen<br />

Meisterschaft oder den Pokalsieg …<br />

Klar sind mir sehr viele Geschichte wieder<br />

eingefallen. Vor allem über meine Zeit bei<br />

Rapid und bei Werder. Bei Werder habe ich<br />

den schönsten und längsten Teil meiner<br />

aktiven Karriere verbracht. Gerade die Erfolge<br />

– die Meisterschaft – da geht nichts<br />

drüber. Zumal ich dabei auch eine wichtige<br />

Rolle gespielt habe. Toll waren auch die beiden<br />

WM-Qualifikationen mit Österreich.<br />

Aber mein wichtigstes Erlebnis war mein<br />

allererstes Spiel als Jugendkicker. Ich war<br />

damals eigentlich viel zu schüchtern und<br />

wollte nicht in einer Mannschaft spielen.<br />

Meine Mutter hat mich dann einfach aufs<br />

Spielfeld gestellt und zum Trainer gesagt:<br />

„So, der Andi spielt jetzt mit.“ Das schönste<br />

und wichtigste Spiel meiner Karriere – obwohl<br />

wir 1:8 verloren haben.<br />

Als Sie nach Bremen kamen, sagte Trainer<br />

Otto Rehhagel: „Jetzt muss aus dem Anderl<br />

ein Andreas werden.“<br />

Der Otto war nicht nur mein Trainer, er<br />

hat mich auf die Bundesliga vorbereitet. Er<br />

Fotos: J. Stoss (2), Egoth<br />

sagte immer: „Ihr Wiener verniedlicht alles.<br />

Das Schneckerl, der Anderl … Bei mir heißt<br />

du ab jetzt der Eisenbieger. Wenn du in der<br />

Bundesliga bestehen willst, darfst du nicht<br />

nur Mozart sein, sondern muss auch den<br />

Wagner geben!“<br />

Wie war die Umstellung von der Kulturstadt<br />

Wien zum beschaulichen Bremen?<br />

In Bremen habe ich mich sofort wohlgefühlt.<br />

Ich komme zwar aus Wien, aber nicht<br />

direkt aus dem Zentrum, mag es gerne beschaulich<br />

und grün. Mir ist das Familiäre<br />

wichtig und da war es in Bremen natürlich<br />

perfekt. Schöne Stadt, nette Leute – es hat<br />

von Beginn an alles gepasst.<br />

Haben Sie noch einen Bezug zu Bremen?<br />

Ich habe insgesamt achteinhalb Jahre in<br />

Bremen gespielt und natürlich noch Kontakte.<br />

Ich verfolge auch alles rund um den<br />

Verein. Aber die Personen, mit denen ich<br />

noch zu tun hatte, werden immer weniger.<br />

Mir fallen spontan Frank Baumann und<br />

Marco Bode ein, mit denen ich noch zusammengespielt<br />

habe.<br />

Wo spielt Werder in der nächsten Saison?<br />

Ich denke, dass sie aufsteigen. Mit Ole Werner<br />

hat die Mannschaft einen Toptrainer.<br />

Es ist wichtig, dass die Mannschaft an sich<br />

glaubt. Zudem haben sie mit Niclas Füllkrug<br />

und Marvin Duksch das Topsturmduo<br />

der Liga. Es ist als Mannschaft wichtig zu<br />

wissen, dass wenn es mal nicht so läuft, du<br />

aber vorne zwei Offensive hast, die dennoch<br />

den Unterschied ausmachen können. (MÄR)<br />

EGOTH-Verlag , 344 Seiten, 24,90 Euro


Tri Top, Disco, Bandsalat<br />

Erinnerungen des Baby-Boomers Dirk Böhling<br />

Nach dem großen Erfolg seiner<br />

gesammelten STADTMA-<br />

GAZIN-Kolumnen unter dem<br />

Titel „Alle hießen Michael,<br />

außer Stefan, der hieß Thomas“<br />

kommt jetzt die Fortsetzung<br />

unter dem Titel „Tri Top, Disco,<br />

Bandsalat“ heraus. Dabei<br />

nimmt Böhling in kurzen Geschichten<br />

die Zeit der „Rauchenden<br />

Colts“, des „Sandmanns“<br />

und von „Eis am Stiel“<br />

mit einem gehörigen Augenzwinkern<br />

noch einmal etwas<br />

genauer unter die Lupe. Es geht zurück in die Zeit, als man noch<br />

von der „Bravo“ aufgeklärt wurde und ein Steak auf Weißbrot<br />

noch Herrentoast hieß. Das Ganze wird mit einigen Anekdoten<br />

des Zeitgeschehens sowie einem Partyspiel angereichert.<br />

Dirk Böhling, Jahrgang 1964, ist Schauspieler, Regisseur, Moderator<br />

und Autor. Seit 2016 schreibt er im <strong>STADTMAGAZIN</strong><br />

seine monatliche Kolumne „Baby-Boomer-Böhling“.<br />

WK-Edition, 128 Seiten, 9,90 Euro. Das Buch ist voraussichtlich<br />

ab Mitte April erhältlich.<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 3 × 1 signiertes Exemplar unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />

Küstenhuhn<br />

Der neue Ostseekrimi von Patricia Brandt<br />

Dirk Böhling<br />

Tri Top<br />

Disco<br />

Bandsalat<br />

Baby-Boomer-Geschichten<br />

mit Anmerkungen von<br />

Martin Märtens<br />

In Patricia Brandts neuem<br />

Kriminalroman „Küstenhuhn“<br />

sorgen die Befreiung der smarten<br />

Legehenne Marlene sowie<br />

der Mord am Hohwachter<br />

Hühnerbaron, der einen<br />

Hähnchenmaststall bauen<br />

wollte, für reichliche Turbulenzen.<br />

Auch in seinem dritten<br />

Fall ermittelt der brummige<br />

Kommissar Oke Oltmanns<br />

wieder mit viel Witz und Herz<br />

vor der traumhaften Kulisse<br />

der Lübecker Bucht. Schnell<br />

geraten die Mitglieder der Initiative<br />

„Hühner ohne Grenzen<br />

e. V.“ unter Mordverdacht.<br />

Doch die liebenswert-schräge Dorfgemeinschaft macht es dem<br />

stets hungrigen Kommissar nicht leicht. Als sich dann noch eine<br />

Hamburger Familie in die Wache einquartiert und Oltmanns auf<br />

das E-Bike umsteigen muss, ist das Chaos komplett.<br />

Patricia Brandt stammt gebürtig aus Neustadt am Rübenberge.<br />

Seit mehr als 20 Jahren ist sie Redakteurin beim<br />

WESER-KURIER, in ihrer Freizeit schreibt sie Bücher.<br />

Gmeiner-Verlag, 288 Seiten, 13 Euro<br />

Austern surprise<br />

Ein Nordsee-Krimi von Lili Andersen<br />

Louise Dumas hat alle Hände<br />

voll zu tun: Die Französin und<br />

Wahlfriesin bekocht im Hotel<br />

Nordsee Lodge auf Pellworm<br />

eine illustre Gruppe aus Archäologen,<br />

Ethnologen und Historikern,<br />

die sich die „Rungholtfreunde“<br />

nennen. Aufgrund der<br />

Funde im Wattenmeer streiten<br />

die „Freunde“ seit vielen Jahren<br />

leidenschaftlich über die Bedeutung<br />

der Handelsstadt Rungholt,<br />

die vor Hunderten von Jahren bei<br />

einer Sturmflut untergegangen<br />

war. Dieses Mal läuft der Streit aus dem Ruder: Drei Menschen<br />

sterben. Louise stellt mithilfe ihres treuen Freundes Momme<br />

Mommsen erste Ermittlungen an, die leider der Inselpolizistin<br />

Solveig Olms so gar nicht schmecken …<br />

Lili Andersen ist das Pseudonym der Krimiautorin und<br />

Kunsthistorikerin Liliane Skalecki. Wie ihre Protagonistin<br />

Louise Dumas hat auch Lili Andersen französische Wurzeln,<br />

ein Herz für kleine friesische Inseln und einen Hang zum Kochen<br />

köstlicher Gerichte. Sie lebt mit ihrer Familie in Bremen<br />

und Südfrankreich.<br />

Heyne, 432 Seiten, 9,99 Euro<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 2 × 1 Nordsee-Krimi unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />

Bremen<br />

Populäre Irrtümer und mehr von Andreas Rumler<br />

Stolz zeigt Bremen seinen Schlüssel<br />

im Wappen und versteht sich<br />

als weltoffene Metropole. Als<br />

„Rom des Nordens“ wurde der Bischofssitz<br />

an der Weser einst gefeiert,<br />

weil Karl der Große in verlustreichen<br />

Kämpfen die Sachsen<br />

unterwarf und missionierte. Weithin<br />

bekannt sind seine Stadtmusikanten<br />

und der Roland – aber welche<br />

Geschichten gibt es außer dem<br />

Märchen und legendären Helden<br />

noch? Andreas Rumler erzählt in<br />

seinem Buch von mehrfach verlegten Häfen, von Rotem Sand<br />

und Blauem Dunst und klärt auf über so manches Klischee.<br />

Andreas Rumler, geboren 1955 in der Freien Hansestadt<br />

Bremen, ist Kulturjournalist und Autor. Er verfasste bisher<br />

zahlreiche Essays und Monografien über Schriftsteller wie<br />

Goethe, Brecht, Feuchtwanger sowie Tucholsky, außerdem<br />

zu kulturellen Themen, aber auch Kunstreiseführer. Für den<br />

Rundfunk verfasst er Hörspiele, Features über Kunst und Literatur<br />

sowie Reisereportagen.<br />

Klartext, 120 Seiten, 16,99 Euro<br />

31


BILDUNG<br />

Duale Aus- und Weiterbildung für Hebammen<br />

Senatorin Dr. Claudia Schilling und die Hochschule Bremen erkennen die Notwendigkeit des Studiengangs<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Schon lange ist es bekannt, dass in der Geburtshilfe ein großer<br />

Fachkräftemangel besteht, der sich weiterhin zuspitzt.<br />

Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen<br />

und die Hochschule Bremen haben diese Notwendigkeit er-<br />

kannt und sich frühzeitig für eine akademisierte Hebammenausbildung<br />

eingesetzt. Der Studiengang startete zum Wintersemester<br />

2020/21. Bereits vor dessen Einführung wurden umfangreiche<br />

Vorbereitungen vorgenommen: Es wurden beispielsweise die<br />

ursprünglich geplanten Studienplätze auf die doppelte Anzahl<br />

erweitert, um mehr Anwärter:innen die Möglichkeit zu geben,<br />

diesem Berufswunsch nachzugehen. Ebenso wurden neue Professuren<br />

eingerichtet und in den Umbau von Räumlichkeiten und<br />

Praxisflächen investiert.<br />

Die Akademisierung der Hebammenausbildung soll die Attraktivität<br />

des Berufsfeldes steigern und insgesamt die Qualität der<br />

Gesundheitsversorgung erhöhen. Durch das reformierte Hebammengesetzt<br />

von 2020, ist eine Hochschulausbildung in Form eines<br />

dualen Studiums für künftige Hebammen verpflichtend geworden.<br />

Allerdings sorgt eine Übergangsregelung dafür, dass fachschulisch<br />

ausgebildete Hebammen ihren Beruf nach wie vor in gewohntem<br />

Umfang ausüben können, ohne nachträglich einen Studienabschluss<br />

erlangen zu müssen. Auf diese Weise wird sichergestellt,<br />

dass Hebammen ohne dualen Studienabschluss den neu ausgebildeten<br />

gegenüber keine beruflichen Nachteile erfahren. Die<br />

Senatorin für Wissenschaft und Häfen begrüßt, dass seitens der<br />

fachschulisch ausgebildeten Hebammen ein großes Interesse an<br />

individueller Weiterqualifizierung besteht und ist bestrebt, diesen<br />

Bedarf zu unterstützen. (SM)<br />

Das Bewegungsrepertoire erweitern<br />

Neue Tanzkurse bei „impuls e. V.“ sollen für Abwechslung im Alltag sorgen<br />

Unsere Ausbildungen in<br />

Oldenburg:<br />

Biologisch-technische/r<br />

Assistent/in<br />

Diätassistent/in<br />

Kosmetiker/in<br />

(auch mit Zusatzqualifikation<br />

Make-up Artist)<br />

Pharmazeutisch-technische/r<br />

Assistent/in*<br />

Physiotherapeut/in<br />

* Förderung u. a. durch Jobcenter<br />

oder Arbeitsagentur möglich<br />

regelmäßige<br />

Infoveranstaltungen<br />

Am Wendehafen 10<br />

26135 Oldenburg<br />

Tel.: <strong>04</strong> 41 / 9 25 37 10<br />

www.ludwig-fresenius.de<br />

Foto: Impuls<br />

Der gemeinnützige Verein<br />

„impuls e. V.“ bietet<br />

neue Tanzangebote an:<br />

Von „Tanz- und Theateratelier“<br />

über „Latin Joy“ bis zum „Hip-<br />

Hop für Kinder“ gibt es eine<br />

große Auswahl an Kursen, die<br />

den Körper in Bewegung bringen.<br />

„Tanz- und Theateratelier“<br />

wird dienstags um 18 Uhr unter<br />

der Leitung von Claudia Roch<br />

unterrichtet. Dieses Angebot<br />

richtet sich an alle, die Lust<br />

haben, das eigene tänzerische<br />

und darstellerische Potenzial<br />

zu entdecken und weiterzuentwickeln.<br />

Grundlegende Schauspieltechniken<br />

werden verbunden<br />

mit Übungen aus der<br />

Tanzimprovisation, Rollengestaltung<br />

und szenischer Arbeit.<br />

Ebenso werden Ausdruck und<br />

Bühnenpräsenz geschult sowie<br />

das eigene Bewegungsrepertoire<br />

erweitert.<br />

Der Kurs „Latin Joy“ beginnt<br />

mittwochs um 19.15 Uhr.<br />

Er ist stark an Zumba angelehnt<br />

und verbindet Elemente<br />

aus lateinamerikanischen<br />

Tänzen mit Aerobic-Einlagen.<br />

Für diese „Tanz-Fitness“<br />

müssen keine komplizierten<br />

Schrittfolgen einstudiert werden,<br />

der Spaß an der Bewegung<br />

steht im Vordergrund. Unter<br />

der Anleitung von Theresa<br />

Windmann lernen die Teilnehmer:innen<br />

ganz unkompliziert,<br />

wie sie ihre Hüfte richtig<br />

bewegen, Bewegungen voneinander<br />

isoliert ausführen und<br />

zu den unterschiedlichen Musikstilen<br />

tanzen. Darüber hinaus<br />

gibt es bei „impuls“ weitere<br />

Tanzkurse wie „Orientalischer<br />

Tanz“ und „Ballett für Erwachsene“.<br />

Ein Einstieg ist jederzeit<br />

möglich. (SM)<br />

Anmeldungen sind per Telefon<br />

unter 4 98 94 94 oder per E-Mail<br />

an info@impuls-bremen.de möglich.<br />

Weitere Informationen zu<br />

den Kursen gibt es im Internet<br />

unter www.impuls-bremen.de.<br />

32


LOKALES<br />

Eine eigene Welt<br />

Das Schnoorviertel: Bremens ältestes Quartier<br />

Zwölf Treppenstufen – nicht mehr und nicht weniger Schritte<br />

sind es, die einen Übergang vom hektischen Innenstadtleben<br />

in den malerischen und nahezu magischen Schnoor ermöglichen.<br />

Je mehr man der Domsheide den Rücken kehrt und die<br />

Straße „Am Landherrnamt“ passiert, desto leiser werden nicht nur<br />

die Klänge von Straßenbahnen und Autos. Mit jedem Meter durch<br />

verwinkelte Gassen und über kopfsteingepflasterte Wege verdeutlicht<br />

sich der Eindruck: Hier im Schnoor betreten Bremerinnen<br />

und Bremer sowie Touristen eine ganz besondere und eigene Welt.<br />

Das Schnoorviertel ist das älteste Quartier der Stadt. Erstmals<br />

im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt, ist es vor allem hinsichtlich<br />

seiner Architektur ein echter Publikumsmagnet. Rund 100<br />

kleine und noch kleinere Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert<br />

reihen sich wie Perlen auf einer Schnur dicht nebeneinander (op<br />

Platt: Schnoor) und sorgen für eine besondere Kulisse. Kunst und<br />

Kulinarik, Kultur und Kuriositäten: Im Schnoor treffen langjährige<br />

Traditionsbetriebe auf umtriebigen Nachwuchs und junges<br />

Unternehmertum. „Das Traditionsquartier bietet genug Raum, um<br />

außergewöhnliche und originelle Läden und Restaurants abseits<br />

der großen Einkaufsstraßen zu erleben“, sagt Carolin Reuther, Geschäftsführerin<br />

der CityInitiative Bremen. Der florierende Standort<br />

sei nicht nur ein Highlight für Touristinnen und Touristen. „Auch<br />

Bremerinnen und Bremer sollten sich dieses einzigartige Quartier<br />

öfter zum Ziel nehmen“, regt sie an.<br />

Zwei Teilnehmende des Geschichtenhauses schlüpfen in die Rollen eines<br />

Nachtwächters (links) und eines Böttchers. <br />

Fotos: JF<br />

Durch die Jahrhunderte im Bremer Geschichtenhaus<br />

Ein Ort, an dem das bereits gut funktioniert, ist das Geschichtenhaus.<br />

Seit 2006 ist das innovative Ausstellungsprojekt in der historischen<br />

Kulisse des St. Jakobus-Packhauses beheimatet. „Tatsächlich<br />

sind es vorrangig Bremerinnen und Bremer, die uns besuchen“,<br />

sagt Jens Folkerts vom Bremer Geschichtenhaus. Vor allem Schulklassen<br />

seien eine elementare Zielgruppe. „Das Museum ist Teil<br />

des Beschäftigungsträgers bras“, erklärt Folkerts. Die Idee: Die<br />

Teilnehmenden, darunter vor allem Langzeitarbeitslose, vermitteln<br />

Bremer Stadtgeschichte, indem sie sogenannte Bremer Originale<br />

verkörpern und Besuchende in der Rolle einer Gesche Gottfried,<br />

Fisch-Lucy oder eines Heini Holtebeens auf eine Reise von<br />

der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in das frühe 20. Jahrhundert der<br />

Hansestadt entführen. „Uns ist es wichtig, Geschichte von unten<br />

zu erzählen“, betont Folkerts. Neben dem darstellerischen Engagement<br />

hätten Beschäftigte auch die Option, im Serviceteam, an der<br />

Kasse oder für Werbemaßnahmen tätig zu werden. „Die Einsatzmöglichkeiten<br />

sind vielfältig.“<br />

Seit zehn Jahren vor Ort: Die Komödie Bremen<br />

Die Vielfalt ist es auch, die Knut Schakinnis am Schnoorviertel so<br />

schätzt. Der Intendant der Komödie Bremen hat mit dem Theater<br />

in der Wüstestätte 11 seit mittlerweile rund zehn Jahren einen kulturellen<br />

Arbeitsplatz im pittoresken Quartier. In dem ehemaligen<br />

Packhaus, das 1973 als Bremer Kulturdenkmal unter Schutz gestellt<br />

wurde, erleben Besucherinnen und Besucher Kabarett, Theater und<br />

Musik mit norddeutschem Charakter. „Wir arbeiten im schönsten<br />

Viertel der Welt“, findet Schakinnis. Obwohl der 66-Jährige im Laufe<br />

seiner langjährigen Theaterschauspielkarriere bereits zahlreiche<br />

Städte und Bühnen erleben durfte, betont er: „So einen schönen Ort<br />

wie hier habe ich noch nirgendwo kennenlernen dürfen.“ Was den<br />

Schnoor für ihn besonders auszeichne, sei das stimmige Konzept:<br />

Tagsüber bummeln, abends ein Restaurantbesuch und anschließend<br />

ins Theater. „Für unser Publikum ist das Viertel einfach eine<br />

runde Sache.“ Auch die Nachbarschaft empfindet er als große Bereicherung.<br />

„Wir sind durch Corona definitiv näher zusammengerückt“,<br />

sagt er. „Im Sommer sitzen wir oft im kleinen Hof des Teestübchens<br />

und tauschen uns aus.“ <br />

<br />

33


LOKALES<br />

Glücklich, Teil des Schnoorviertels zu sein: Theaterintendant Knut Schakinnis (links) und Gastronomin Tanja Nadolny vom Teestübchen. <br />

Fotos: JF<br />

„Tea Time“ Teestübchen<br />

„Herzlich und alles andere als anonym“, lauten die Worte, mit denen<br />

Tanja Nadolny den Zusammenhalt im Schnoor beschreibt und sich<br />

den Worten von Nachbar Schakinnis anschließt. In einem vierstöckigen<br />

Giebelhaus in direkter Nähe zur Eventlocation „SCHNOOR<br />

eleven“ führt die Gastronomin seit Juli 2021 die administrativen<br />

und kulinarischen Geschäfte des Teestübchens. Mit dem Schritt<br />

KÖNIGIN VON DEUTSCHLAND<br />

top model<br />

NEXT<br />

HECKENSTEDT´S<br />

in die Selbstständigkeit hat es sich die junge Frau nicht nehmen<br />

lassen, neue und individuelle Akzente im bekannten Restaurant zu<br />

setzen. Wo einst ein Teppichboden lag, bildet nun Holz die räumliche<br />

Basis, zudem sorgen Pastellfarben für ein frisches Ambiente.<br />

Besonders stolz ist Nadolny auf die neu eingeführte „Afternoon Tea<br />

Time“. Dazu gibt es selbst gemachte Scones sowie typisch britische<br />

Sandwiches. Wer Lust auf Deftiges hat, profitiert zudem vom wöchentlich<br />

wechselnden Mittagstisch sowie vom erweiterten Frühstücksangebot<br />

– und das an sieben Tagen der Woche.<br />

„Weihnachtsträume“ :<br />

Verrücktheit als Teil des Erfolges<br />

Das ganze Jahr!<br />

Geöffnete Türen an 365 Tagen im Jahr: Das ist auch das Aushängeschild<br />

eines besonderen Ladens in der Materburg 45. Das Fachgeschäft<br />

Weihnachtsträume bietet Kundinnen und Kunden zu jeder<br />

Jahreszeit eine umfangreiche Produktvielfalt an weihnachtlicher<br />

Dekoration. Was bei 30 Grad und Sonnenschein skurril erscheinen<br />

mag, ist laut Geschäftsführer Olaf Nehlsen Bestandteil des Konzeptes:<br />

„Verrücktheit ist Teil des Erfolges“, macht er klar. Vor allem<br />

Christbaumkugeln, oft mundgeblasen und handbemalt, sind beispielhaft<br />

für das Angebot, das sich ab Oktober auch über eine zweite<br />

Etage erstreckt. „Wir bieten Artikel fernab der Massenware“, so<br />

der Inhaber. Der Tourismus spielt für den Unternehmer eine wichtickets<br />

www.komoedie-bremen.de<br />

(<strong>04</strong> 21) 7 90 86 00<br />

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Über <br />

Christbaumschmuck und all jene<br />

weihnachtlichen Dekorationen, die man<br />

schönste<br />

ansonsten vergeblich sucht.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Victoria Petre & Olaf Nehlsen<br />

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Für alle. denen Weihnachten etwas bedeutet.<br />

Hingehen und staunen!<br />

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Im Schnorr · Marterburg 45 · 28195 Bremen · Öffnungszeiten: taglich von 10 – 18 Uhr<br />

Auch Sonntags geöffnet<br />

34


Olaf Nehlsen vom Fachgeschäft „Weihnachtszauber“ verkauft 365 Tage im Jahr weihnachtliche Dekoration. Aus dem Miniaturhaus Hinter der Balge 9<br />

(Foto rechts) machen der bekannte Heimwerk-Youtuber Fynn Kliemann und sein Team aktuell eine Ferienwohnung. <br />

Fotos: JF<br />

tige Rolle. „Rund 80 Prozent unserer Kunden sind Touristen, die auf<br />

der Suche nach einem Andenken sind“, sagt er. Für die Zukunft des<br />

Schnoors würde sich Nehlsen wünschen, dass auch Bremerinnen<br />

und Bremer das Quartier „mehr auf dem Schirm haben.“ Er gesteht<br />

schmunzelnd: „Bis in meine Mittvierziger war ich selbst vielleicht<br />

zwei Mal im Schnoor unterwegs. Das ist angesichts dieses besonderen<br />

Viertels einfach schade.“<br />

Youtuber baut Miniaturhaus um<br />

Ebenfalls alles andere als ein regelmäßiger Schnoorbesucher war<br />

auch Youtuber Fynn Kliemann noch vor einigen Jahren. Ein feuchtfröhlicher<br />

Partyabend sollte das ändern, wie er erzählt: „Ich hatte<br />

leicht einen sitzen, als ich das erste Mal zufällig durch den Schnoor<br />

gelaufen bin. Ich dachte mir: Wie geil ist das denn? Eine Stadt in<br />

der Stadt!“ Ein sieben Quadratmeter großer Beweis dieser bis heute<br />

andauernden Begeisterung befindet sich Hinter der Balge 9: Anfang<br />

2021 erwarb der passionierte Heim-Handwerker das nachweislich<br />

kleinste Haus Deutschlands und baut es aktuell zu einem<br />

Ferienhaus um. „Ein Schlaf- und Wohnbereich, eine kleine Kaffeeküche,<br />

ein Whirlpool sowie eine Dachterrasse: Die Vorhaben sind<br />

angesichts der limitierten drei Quadratmeter Wohnfläche groß.<br />

„Das Haus wird alles haben, was eine normale Bude auch hat“, sagt<br />

Kliemann, „nur eben faltbar.“ Das Objekt werde nach Fertigstellung<br />

eine „Origami-Wundertüte“. Bereits Mitte des Jahres sollen<br />

die ersten Übernachtungsgäste einziehen können. Kliemann verspricht:<br />

„Wir geben Gas!“ (JF)<br />

TEESTÜBCHEN im SCHNOOR<br />

Wüstestätte 1 · 28195 Bremen<br />

Tel.: <strong>04</strong>21 - 32 38 67<br />

Die Event-Perle mitten in Bremen<br />

Historischer Charme und modernes, urbanes Design, gepaart mit höchstem<br />

kulinarischem Anspruch, sind die Zutaten für eine gelungene Feier, die wie am<br />

Schnürchen läuft.<br />

SCHNOOR eleven • ALTA GmbH • Wüstestätte 11 • 28195 Bremen<br />

www.schnoor-eleven.de<br />

35


TITEL<br />

Ein Ort für Schönes und Kurioses<br />

Von der „Basilika“ ins „Schnoor One“: Künstler Phil Porter wagt den beruflichen Neustart<br />

Interior, Möbelstücke und Dekoratives: Unter der Bezeichnung „Schnoor One“ schafft Künstler Phil Porter in<br />

Bremens ältestem Quartier ein Verkaufsgeschäft mit Erlebnischarakter. Doch die Räumlichkeiten sind nicht nur Teil<br />

einer Geschäftsidee. Sie sind der Ausdruck all dessen, was den Künstler auszeichnet.<br />

36<br />

Ein tropischer Dschungel oder doch eher ein gemütliches<br />

Wohnzimmer? Vermutlich ist es eine Kombination aus<br />

beidem, welche die aktuelle Atmosphäre im Wohnhaus<br />

Schnoor 1 am besten beschreibt. Mit Holzpaletten verkleidete<br />

Wände umrahmen das Erdgeschoss des denkmalgeschützten<br />

Objektes, zahlreiche Grünpflanzen stechen ebenso ins Auge wie<br />

üppig gefüllte Flechtkörbe und ein braunes Ledersofa. Mittendrin<br />

in dieser mediterranen Oase im Schnoor: Phil Porter, der sich mit<br />

grüner Anzugshose, Weste und Jackett an diesem Tag nahtlos in<br />

das dominante Farbschema einfügt. Mit einer einladenden Handbewegung<br />

und einem Lächeln verkündet er stolz: „Willkommen im<br />

Schnoor One.“<br />

Gegenstände und ihre Geschichten<br />

Fotograf, Künstler, Autor, Veranstalter: Betrachtet man die Fülle an<br />

kreativen Projekten und Tätigkeiten, denen sich Phil Porter widmet,<br />

könnte man meinen, seine Tage bestünden aus mehr als 24<br />

Stunden. Er selbst betrachtet seine Arbeit deutlich entspannter.<br />

„Ich habe das große Privileg, meine eigenen Genüsse und Ideen ins<br />

Berufliche übertragen zu können“, sagt er. „Ich lasse meine Gedanken<br />

durch Bremen flanieren und mache das, worauf ich Lust habe.“<br />

Entsprechend groß und umfangreich ist auch sein Ideenreichtum,<br />

mit dem der 29-Jährige das zweistöckige Wohnhaus als ehemaligen<br />

Teil des Ausspanns neu beleben möchte. „Das ‚Schnoor One ist<br />

ein Etablissement für die schönsten Gegenstände und Geschichten<br />

der Welt“, erklärt er das Konzept. Hier im Erdgeschoss des Wohnhauses,<br />

wo aktuell noch gehämmert, geschraubt und der letzte<br />

Feinschliff getätigt wird, sollen Interessierte ab dem 5. April die<br />

Möglichkeit haben, verschiedenen Interiorschätze, Möbelstücke,<br />

Dekorationen und ausgefallene Antiquitäten zu entdecken und zu<br />

erwerben. „Anfassen ist hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich<br />

erwünscht“, sagt Porter. Das Besondere: Bei den Produkten<br />

handelt es sich keinesfalls um anonyme Neuware aus der Massenproduktion.<br />

Im Gegenteil: Viele der Objekte, die im „Schnoor<br />

One“ zum Verkauf angeboten werden, dienten dem Künstler in der<br />

Vergangenheit als Requisiten für Fotoshootings, andere hat Porter<br />

beim Stöbern in Theaterfundi, Antiquitätenläden oder auf Flohmärkten<br />

entdeckt. Ein Originaltorso aus den 1930er-Jahren, eine<br />

Grubenlampe oder kleine Seeigel: So unterschiedlich und zusammenhangslos<br />

die Dinge auf den ersten Blick wirken mögen, so haben<br />

sie doch eine wesentliche Gemeinsamkeit: „Sie erzählen alle<br />

eine eigene Geschichte, erklärt der 29-Jährige, der das „Schnoor<br />

One“ als Resultat seines bisherigen kreativen Lebensweges sieht.<br />

„Menschen und ihre Geschichten sind meine größte Inspirationsquelle.<br />

Sie waren der Grund dafür, dass ich Fotograf werden wollte.“<br />

Gegenstände betrachte er folglich als ihre Metaphern. „Einen<br />

Menschen kann man sich schlecht ins Regal stellen“, sagt Porter<br />

schmunzelnd. „Andere Dinge schon. Sie erzählen letztendlich die<br />

Geschichten der Menschen, die sie bedient haben.“ Exotische Düfte<br />

und „Musik, die aufzeigt, dass das Leben schön ist“, sollen die<br />

Verkaufsfläche ergänzen und zum sinnlichen Erlebnis machen.


Geschichtsträchtige Objekte: Im „Schnoor One“ lädt Phil Porter zukünftig zum Stöbern ein. Neben zahlreichen Gegenständen, die teilweise bei Fotoshootings<br />

zum Einsatz kamen, sind vor Ort auch Tickets für sämtliche Veranstaltungen des Künstlers erhältlich. <br />

Fotos: Marco Meister<br />

Porter weiter: „Wir haben viel vor und planen neben Konzerten und<br />

anderen Events auch jede Menge Quatsch.“<br />

Galerie im Treppenhaus<br />

Doch Porters Wiederbelebung des ehemaligen Auspanns umfasst<br />

nicht nur das Erdgeschoss des zweistöckigen Giebelhauses. Tritt<br />

man im Verkaufsraum an die richtige Stelle, öffnet sich eine elektronische<br />

Schiebetür, die den Weg ins Treppenhaus freigibt, in einen<br />

Bereich, dessen Stufen nicht nur in die weiteren Etagen führen,<br />

sondern in dem der Künstler einiges vorhat. Wo aktuell noch steriles<br />

Weiß dominiert, sollen zeitnah schwarze Wände, Äste an der<br />

Decke und Vogelgezwitscher Besucherinnen und Besucher in eine<br />

besondere Welt entführen. „Das Treppenhaus wird zur Galerie“, erklärt<br />

Porter. Im Anschluss an die Eröffnungswoche des „Schnoor<br />

One“ sollen dann ausgewählte Fotografien des Künstlers zu sehen<br />

und zu erwerben sein. Im ersten Obergeschoss realisiert Porter<br />

sein Büro, im obersten Bereich des Hauses wird er seinen privaten<br />

und eigenen vier Wände haben, für die er seine Wohnung in der Bischofsnadel<br />

aufgegeben hat. „Ich habe alles verkauft“, sagt er und<br />

ergänzt lachend: „bis auf mein Bett und jede Menge Spirituosen.“<br />

auch aufgrund der Atmosphäre im Quartier äußert. „Ich bin immer<br />

auf der Suche nach Menschen und Orten, die Spezialitäten lieben.<br />

Hier im Schnoor habe ich das Gefühl, dass der Raum für das Besondere<br />

einfach da ist.“ An dieser Erkenntnis möchte der 29-Jährige<br />

zukünftig nicht nur Touristinnen und Touristen teilhaben lassen.<br />

„Bisher zieht es Bremerinnen und Bremer leider nicht so häufig<br />

ins Schnoor“, sagt Porter. „Das muss ich ändern. Ich werde Bremen<br />

ins Schnoor holen“, verkündet er. „Das sehe ich als meine neue und<br />

große Aufgabe an.“ (JF)<br />

INFO<br />

Phil Porter veranstaltet an vier Terminen jährlich den Maskenball<br />

„La Rebelión“ im Park Hotel Bremen. Für das Event am 27. August mit<br />

dem Motto „Tanz der Toten“ sind noch Tickets vorhanden. Karten gibt<br />

es ab 29 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen von Nordwestticket<br />

sowie online unter: www.larebelion.de.<br />

Nostalgie<br />

Phil Porters beruflicher Neuanfang im Schnoor markiert zugleich<br />

das Ende einer besonderen Ära im Leben des 29-Jährigen. In seiner<br />

„Basilika“ in der Hollerstraße hatte er zuletzt den „Salon Obsurca“<br />

betrieben, eine interaktive Kunstausstellung im Stil eines Pariser<br />

Hotels der 1920er-Jahre. Mit dem „Jahrmarkt für alle Sinne“, den er<br />

nun zu Gunsten der Räumlichkeiten im Schnoor den Rücken kehrt,<br />

hatte er sich sowohl bei Stadtbewohnenden als auch bei Touristinnen<br />

und Touristen einen Namen gemacht. „Ich habe viel geweint“,<br />

gesteht Porter. „Die letzten sieben Jahre im Viertel waren die bisher<br />

wichtigsten und prägendsten meines Lebens.“ Obwohl er stets auf<br />

der Suche nach Veränderung sei und grundsätzlich keine Schwierigkeiten<br />

habe Dinge hinter sich zu lassen: „In diesem Fall war<br />

ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig melancholisch und<br />

nostalgisch.“ Dennoch gehe er vor allem positiv gestimmt an seine<br />

räumliche und berufliche Veränderung. Porter ist der Meinung:<br />

„Wenn die letzten sieben Jahre in der Hollerstraße schon so großartig<br />

waren, können die kommenden Jahre im Schnoor nur phänomenal<br />

werden.“ Eine Annahme, die der Künstler nicht zuletzt<br />

37


LOKALES<br />

Mehr als eine<br />

Touristenattraktion<br />

Die Böttcherstraße in der Bremer Innenstadt<br />

Seit 1931 besteht die Böttcherstraße und ist als Schmuckkästchen<br />

der Kunst, Kultur und Gastronomie ein wichtiger Bestandteil<br />

der Bremer Geschichte. Direkt am Marktplatz in<br />

der Innenstadt nicht weit vom Rathaus und den Stadtmusikanten<br />

gelegen, gilt sie als eines der beliebtesten Touristenziele der Hansestadt.<br />

Doch auch für Bremerinnen und Bremer gibt es Altes und<br />

Neues in der bekannten Straße zu erfahren und zu entdecken.<br />

Ein berühmter Romanheld, Zahlen und Traditionen<br />

Ihren Namen erhielt die Böttcherstraße durch das im 19. Jahrhundert<br />

boomende „Böttcherhandwerk“. Gemeint ist die Herstellung<br />

und der Verkauf von Fässern, welche damals statt Containern als<br />

Transportmittel dienten. Als Verbindungsstraße zwischen dem<br />

Fluss und dem Marktplatz, eignete sich die Böttcherstraße bestens<br />

für dieses Handwerk und behielt den Namen bis heute.<br />

Und was hat die Geschichte der fiktiven Romanfigur Robinson<br />

Crusoe mit der Böttcherstraße zu tun? Tatsächlich ist Crusoes Vater<br />

der nach England ausgewanderte Bremer Kaufmann Kreutzner,<br />

so wurde im Englischen daraus Crusoe. Ludwig Roselius benannte<br />

das Robinson-Crusoe-Haus nach dem Seemann, um ein Symbol<br />

für hanseatischen Tatendrang und Pioniergeist zu setzen.<br />

Vor dem Umbau 1922 war die kunstvoll bebaute Straße lediglich<br />

eine verwahrloste Gasse. Nun gilt seit über 100 Jahren derselbe<br />

Grundgedanke an diesem Ort: die künstlerische und handwerkliche<br />

Selbstverwirklichung der Menschen mit Geschäften und Ausstellungsräumen<br />

zu verbinden. Heute leben und arbeiten rund 120<br />

Menschen in der belebten Straße, die sich über 108 Meter erstreckt.<br />

Fotos: ZR<br />

Kulinarische Vielfalt<br />

Nicht nur die künstlerische Vielfalt, auch die kulinarische kann sich<br />

sehen lassen. Dabei ist die Böttcherstraße keinesfalls ein reiner Ort<br />

für Touristen, für Einheimische lohnt sich ein Besuch ebenfalls.<br />

Vom sonntätigen Frühstücksbüffet im Restaurant „The Lobby“ im<br />

„Radison Blu“-Hotel, über Kaffeespezialitäten von „Büchlers Beste<br />

Bohne“, bis hin zu deftigen Traditionsgerichten in der „Ständigen<br />

Vertretung“ und japanischen Spezialitäten bei „Captain Sushi“ besteht<br />

eine bunte Vielfalt an Restaurants und Bars. Trotz zunehmenden<br />

Leerstands in der Innenstadt hat man in der Böttcherstraße<br />

Frühlingserblühen<br />

Läuten Sie den Frühling ein: Mit den<br />

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Böttcherstraße 8-10<br />

28195 Bremen<br />

Telefon: <strong>04</strong>21-3388226<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

38<br />

AZ_Stadtmagazin_189x65mm_3a.indd 1 16.03.22 09:03


selten ein freies Geschäft erlebt. So gesellte sich Ende letzten<br />

Jahres kurz nach der Schließung der alten „Bar Freytag“ direkt<br />

eine neues Etablissement zu den Gastronomien der Straße und<br />

verwöhnt die Gäste dort mit ausgefallenen Cocktails, „Der blaue<br />

Fasan“. Schräg gegenüber versteckt sich seit 1949 hinter einer<br />

der Backsteinwände das altbekannte Programmkino „Atlantis“.<br />

Es ist nicht nur das kleinste Filmkunsttheater der Stadt, es bietet<br />

mit einer kleinen Bar in der Eingangslounge auch eine entspannte<br />

Möglichkeit, einen Kaffee oder Aperitif vor und nach<br />

den Vorstellungen zu genießen.<br />

Bekannte Klänge<br />

Wer bereits durch die historische Straße geschlendert ist, konnte<br />

vielleicht auch dem einmaligen Glockenspiel lauschen. Ganze<br />

30 Glocken aus Porzellan befinden sich in dem Konstrukt und<br />

es wird mindestens dreimal täglich geläutet. Drei verschiedene<br />

Glockenspiele, die alle unterschiedliche volkstümliche Melodien<br />

spielen, wechseln sich über den Tag ab. Dabei kommt eine Tonfolge<br />

die vorab gespielt wird, manchen Menschen mitunter bekannt<br />

vor, was daran liegt, dass die Sparkasse Bremen seit 1988<br />

im Besitz der Böttcherstraße ist und eine Grundsanierung der gesamten<br />

Straße startete. In diesem Zuge wurde das dritte Glockenspiel<br />

mit dem ehemaligen Sparkassen-Jingle installiert. Heute ist<br />

bereits die dritte Generation der Glocken in Betrieb. Zu Beginn<br />

wurde alles elektromechanisch über eine Stiftwalze und im Direktspiel<br />

über ein Klavier abgespielt. Mittlerweile ist der Prozess<br />

computergesteuert. (ZR)<br />

<br />

Neu gegründet und<br />

offen für alle<br />

Der Freundeskreis des Paula Modersohn-Becker<br />

Museums e. V.<br />

Das Paula Modersohn-<br />

Becker Museum hat<br />

jetzt einen eigenen<br />

Freundeskreis. Für das weltweit<br />

erste Museum für eine<br />

Malerin ist dies ein wichtiger<br />

Schritt. „In Bremen, aber<br />

auch über die Grenzen der<br />

Stadt hinaus gibt es so viele<br />

Menschen, die den großen<br />

Stellenwert dieses Museums<br />

für die Kulturlandschaft erkennen<br />

und ihre Verbunden-<br />

Foto: Freiraumfotografie<br />

heit zum Museum mit einer<br />

Mitgliedschaft im Freundeskreis zeigen wollten,“ sagt Museumsdirektor<br />

Dr. Frank Schmidt. Vorsitzende des Freundeskreises<br />

ist Britta Anna Grashoff, die in Bremen bestens vernetzt<br />

ist. Ihr zufolge soll der Freundeskreis ein Ort für Begegnungen<br />

werden. „Ich freue mich über jede Person, die ich auf den Treffen<br />

als neues Gesicht willkommen heißen darf.“ (SM)<br />

Die Informationen zu einer Mitgliedschaft genauso wie der Mitgliedsantrag<br />

sind online unter www.museen-boettcherstrasse.de/<br />

freundeskreis-pmbm verfügbar oder per Mail an freundeskreis@<br />

museen-boettcherstrasse.de erfragbar.<br />

LUIGI<br />

COLANI<br />

UND DER JUGENDSTIL<br />

Partner Förderer Medienpartner<br />

13 . Feb.<br />

– 19. Juni<br />

<strong>2022</strong><br />

39


ANZEIGE<br />

Genuss in zentraler Lage<br />

Wache 6: Sechs Restaurants sorgen im Herzen der Innenstadt für kulinarische Vielfalt<br />

Fischspezialitäten im Fisherman‘s Seafood, Suppen in der emmi Suppenbar, französische Backwaren in der Boulangerie Maître Stefan und Snacks zum<br />

Mitnehmen aus der Foodbox: Das Angebot in der Wache 6 präsentiert sich abwechslungsreich und vielfältig. <br />

Fotos: FR<br />

40<br />

Ob ein kurzer Kaffee mit Kollegen, ein Snack zum Mitnehmen,<br />

ein Gläschen Wein mit Freunden oder ein ausgedehntes<br />

Abendessen in geselliger Runde: All das ermöglicht<br />

die Wache 6. In bester Lage zwischen City und Ostertor<br />

präsentieren insgesamt sechs Locations in dem Gebäude des früheren<br />

Polizeihauses eine kulinarische Vielfalt und sorgen für genussvolle<br />

Momente.<br />

Große Fischkompetenz<br />

Eine beliebte Adresse für Fischfans ist das Restaurant<br />

Fisherman’s Seafood. Seit mehr als fünf Jahren in den Händen von<br />

Markus und Cathrin Tu, steht das gastronomische Duo für große<br />

Fischkompetenz in der Hansestadt, die sich nicht nur auf dem<br />

Teller widerspiegelt. So legen die Betreiber großen Wert auf qualitative<br />

Rohware und einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />

der Ressource Fisch, die bei ihnen lediglich aus kontrollierten<br />

Fanggründen und nachhaltiger Fischerei stammt. Ob deutsche<br />

Klassiker wie das Knurrhahnfilet, Fischburger oder Backfisch, raffinierte<br />

Spezialitäten wie Austern und Gambas oder das beliebte<br />

Fischbüffett, das einmal im Monat stattfindet: Die Speisekarte des<br />

Fisherman’s Seafood präsentiert sich bunt und abwechslungsreich.<br />

Zum Löffeln<br />

Doch das Fischrestaurant ist nicht die einzige Anlaufstelle für<br />

Hungrige in der Wache 6. In der emmi Suppenbar werden Messer<br />

und Gabel überflüssig, denn alles dreht sich um wärmende Köstlichkeiten<br />

zum Löffeln. Klassische Gerichte wie Kartoffel- und<br />

Gulaschsuppe sind ebenso Teil des Angebots wie Kürbissuppe mit<br />

Zimt, Linsensuppe mit Cumin und weitere kreative Kreationen.<br />

Auch Veganerinnen und Veganer kommen auf ihre Kosten.<br />

Appétissant!<br />

Ganz im Zeichen französischer Backkunst steht die Boulangerie<br />

Maître Stefan. Originalrezepturen aus Frankreich liegen den Produkten<br />

zu Grunde, wo nicht nur das Brot mit viel Liebe und Zeit<br />

von Hand gebacken wird. Als luxuriösen Start in den Tag bietet der<br />

Maître seinen Gästen ein opulentes Champagnerfrühstück an. Auch


wechselnde Mittagsgerichte können genossen<br />

werden. Ein besonderes Highlight und vielleicht<br />

sogar die kulinarischen Aushängeschilder der<br />

Boulangerie sind jedoch die sogenannten Tartines.<br />

Frisch geröstetes Landbrot wird mit feinem<br />

Olivenöl bestrichen und anschließend reichlich<br />

belegt. Süße Sünden versprechen Éclairs, Tartes,<br />

Macarons und Frozen Yoghurt.<br />

Lecker und zeitsparend<br />

Der volle Terminkalender und durchgetaktete<br />

Alltag lassen keine Lücke für ein ausgiebiges<br />

Mittagessen zu? Für dieses Problem bietet „Foodies“<br />

die kulinarische Lösung. In der beliebten<br />

Kaffee- und Snackbar gibt die offene Theke den<br />

Blick auf eine umfangreiche Auswahl verschiedenen<br />

Speisen zum Mitnehmen frei. Das Angebot<br />

umfasst verschiedene Salate, Baguettevariationen<br />

aber auch Wraps zu fairen Preisen.<br />

Mexikanisches Streetfod<br />

Zugegeben: Eine Reise nach Mexiko ist sowohl<br />

kostspielig als auch zeitaufwendig. Eine<br />

gute Alternative könnte dafür ein Besuch im<br />

Lupita Mexican Bistro sein, wo Besuchende<br />

geschmacklich in die Welt des mittelamerikanischen<br />

Landes eintauchen können. In dem<br />

Baumhaus der Wache 6, das Gästen des Lupita<br />

exklusiv zur Verfügung steht, können Burrito-<br />

Gerichte, Bowls und Tortillas genossen werden,<br />

mit allem, was die mexikanische Küche auszeichnet:<br />

Reis, Bohnen, Käse, Sour Creme und<br />

mehr. Auch Quesadillas und Tacos sind Teil des<br />

mexikanischen Streetfoods, das serviert wird.<br />

Vegane Kreativität<br />

Dass kreative Kochkunst auch ohne tierische<br />

Produkte auskommen kann, beweisen Sean<br />

Moxie und Moelholm ab April gemeinsam mit<br />

ihrem Service- und Küchenteam. Ihre Plantenköök<br />

ergänzt das Angebot vor Ort perfekt. Die<br />

Eröffnung sorgt außerdem dafür, dass sich die<br />

Wache 6 wieder in voller Besetzung präsentiert.<br />

In der Plantenköök finden Gäste Speisen,<br />

die auf rein pflanzlichen Zutaten basieren.<br />

„Unser Restaurant steht für ausgefallene vegane<br />

Küche mit kreativen und anspruchsvollen<br />

Gerichten“, sagt Chefkoch Sean Moxie. Neben<br />

den hausgemachten Kreationen wird das innovative<br />

Restaurant auch selbst hergestellte<br />

vegane Käse- und Fleischalternativen sowie<br />

Fermente und Chutneys für zu Hause anbieten.<br />

Nähere Informationen zu den gastronomischen<br />

Betrieben der Wache 6 gibt es unter: www.wache6.de.<br />

Auch mexikanisches Streetfood im Lupita (Foto oben) und vegane Gerichte in der neuen Plantenköök sind<br />

Teil des gastronomischen Angebots vor Ort. <br />

Fotos: FR<br />

41


GASTRO<br />

Frühling im Glas<br />

Piekfeiner Eierlikör als Osteredition<br />

Fotos: Piekfeine Brände<br />

Altmodisch und verstaubt? Von wegen! Eierlikör liegt voll<br />

im Trend. Doch nicht die althergebrachte Version des<br />

klassischen Kaffeekränzchengetränks ist gefragt, sondern<br />

individuell veredelte Kreationen. Ein aromatisches Beispiel: Die<br />

Osteredition des Piekfeinen Eierlikörs aus Bremens einziger Destillerie<br />

Piekfeine Brände. Das Geheimrezept des cremigen, aber<br />

nicht dickflüssigen Likörs ist die Verbindung von Süße, frischem<br />

Eigelb, und einem ungewöhnlich hohen Alkoholgehalt von 25<br />

Prozent. Veredelt mit hochwertigen Wildbeerenbrand aus der<br />

Holunderbeere, destilliert in der Bremer Überseestadt, ist eine<br />

besonders aromatische regionale Spezialität. Der Verzicht auf<br />

eine Streckung mit Milch oder Sahne machen ihn zugleich zu<br />

einem laktose- und fruktosefreien Premium-Likör. Ob pur, im<br />

Cocktail, Eierpunsch oder als Highlight über Eiscreme: Mit seiner<br />

Fruchtigkeit bringt der Likör den Frühling ins Glas.<br />

Cocktailvorschlag „Bremer Deern“: Crushed Ice ins Glas geben.<br />

5 cl Piekfeiner Eierlikör über das Eis gießen. Glas mit frisch<br />

gepressten Orangensaft auffüllen. Mit Orangenscheibe garnieren.<br />

Unter anderem erhältlich in der 700-Milliliter-Flasche zum Osterpreis<br />

für 29,90 Euro unter www.br-piekfeinebraende.de. Nähere Infos und<br />

Serviervorschläge: piekfeinebraende.de/eierlikör-mit-holunderbrand<br />

Schauspielerin Michaela Schaffrath in der Stadtwaage.<br />

Trendgetränk Eierlikör<br />

Die Themen-Box „Bremer Schluckhenne“<br />

Das neue Trendgetränk ist ganz klar Eierlikör. Auch Bremer Produzierende<br />

sind auf den cremigen Geschmack gekommen. Made<br />

in Bremen hat dem „Klötenkööm“ nun eine Box gewidmet. Patin<br />

ist die Bremer Gluckhenne, die nun zur Schluckhenne und somit<br />

Namensgeberin für die neue Eierlikörbox avanciert.<br />

Das von unseren niederländischen Nachbarn stammende Getränk<br />

ist allerdings inzwischen auch (halb-)fester Bestandteil der<br />

bremischen Osterkultur. Was heute als Eierlikör verköstigt wird,<br />

hat im Laufe der Geschichte eine erstaunliche Wandlung durchgemacht.<br />

Denn nicht Eier waren ursprünglich das Ausgangsprodukt<br />

für die dickflüssige Leckerei, sondern Avocados: Ureinwohner<br />

des Amazonasgebietes mischten einst ein alkoholhaltiges<br />

Getränk daraus. Die westfriesischen Kolonialfahrer verfeinerten<br />

das indianische Rezept mit Rohrzucker und Rum zu einem Avocadoschnaps,<br />

den sie „Advocaat“ nannten. Als die Niederländer<br />

im 17. Jahrhundert aus dem heutigen Brasilien vertrieben wurden,<br />

nahmen sie Rezept und Avocados mit. Die Avocadobäume wuchsen<br />

aber leider nicht in den kalten niederländischen Himmel, also<br />

ersetzte man die Avocado durch Eigelb. Der Name „Advocaat“<br />

blieb und das Rezept verbreitete sich auch in Norddeutschland.<br />

Die Bremer -Schluckhennen-Box mit vier verschiedenen Sorten Bremer<br />

Eierlikör beinhaltet je 5 cl-Norgin Eierlikör mit Mandelgin, Piekfeinen<br />

Eierlikör mit Quittenbrand, Nork-Eierlikör mit Korn und Vanille-Eierei<br />

gibt es für 19,95 €.<br />

Foto: C. Anthony<br />

Probiertermine bei Made in Bremen in der Stadtwaage:<br />

42<br />

f Samstag, 2. April: Schauspielerin Michaela Schaffrath kommt mit<br />

ihrem Eierlikör Vanille-Eierei, Marzipan-Eierei und dem Rotling-<br />

Wein Liebenswert.<br />

f Samstag, 9. April: Die Bremer Firma Nork gibt Interessierten die<br />

Gelegenheit, ihren Korn, den neuen Eierlikör und den Kaffee- sowie<br />

Zitronen/Ingwerlikör zu probieren.<br />

f Verkaufsoffener Sonntag, 10. April: Nork kommt ein weiteres Mal<br />

vorbei und gibt Interessierten die Gelegenheit ihren Korn sowie den<br />

neuen Eierlikör zu testen.<br />

f Ostersamstag, 16. April: Die Norgin-Produzenten Birthe und Dirk<br />

Vohwinkel sind mit ihrem neuen Eierlikör auf Mandelgin-Basis<br />

sowie ihrem preisgekrönten Norgin Original zu Gast.


Ein Grund zum Feiern<br />

Die Meierei startet in die Freiluftsaison<br />

Das beliebte Event „Lounge im Park“ ist aus dem Coronaschlaf<br />

erwacht und kehrt dieses Jahr mit vielen Terminen<br />

im Frühjahr und Sommer in die Meierei im Bürgerpark<br />

zurück. Als Saisonauftakt wird das erste große Party-Highlight<br />

des Jahres präsentiert: Alle Freund:innen der Lounge werden<br />

eingeladen, gemeinsam mit dem Team der Meierei in den Mai zu<br />

tanzen. Auf zwei Areas kann zu den Beats von DJ Jan Helmerding<br />

(JuniorSenior) und DJ Percy (Energy Bremen) getanzt und gefeiert<br />

werden. Sollte es regnen, besteht die Möglichkeit, das Ganze<br />

nach drinnen zu verlegen. Unter dem Gütesiegel der „Lounge im<br />

Park“ können Gäste sich in lockerer Atmosphäre vom Team verwöhnen<br />

lassen. Die Türen der Location werden ab 18 Uhr für alle<br />

Tanzbegeisterten geöffnet, um den ersten Mai gebührend zu feiern.<br />

Da an der Meierei selbst nicht ausreichend Parkplätze zur<br />

Verfügung stehen, werden alle Gäste gebeten, auf die Parkflächen<br />

an der Parkallee/Hollerallee oder auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

auszuweichen. Taxis können<br />

selbstverständlich vorfahren.<br />

Fahrräder sind ebenso willkommen.<br />

(SM)<br />

Am 15. April startet der Vorverkauf.<br />

Die Tickets für 15 Euro<br />

können in der Meierei und im<br />

Theatro erworben werden.<br />

Foto: Randecker KG<br />

„Friendship on a plate“<br />

„The Lobby“ überrascht mit neuem Foodkonzept<br />

Foto: Radisson Blu<br />

Im lichtdurchfluteten<br />

Atrium des Restaurants<br />

„The Lobby“<br />

ist das neue Zeitalter<br />

des Genusses eingezogen.<br />

Nach dem erfolgreichen<br />

Relaunch 2021<br />

führt das neue Foodkonzept<br />

hin zu einer<br />

Küche mit Fokus auf<br />

einer pflanzenbasierten<br />

Küche mit hoher<br />

Qualität, Kreativität und Geschmack. Nach dem Motto „Einfach<br />

lecker für alle.“ Mit Sorgfalt zubereitete vegetarische und<br />

vegane Speisen überzeugen ebenso wie hochwertige Fisch- und<br />

Fleischgerichte. Das nachhaltige Konzept hat schon jetzt eine<br />

große Fangemeinde. Auch die Thementage wie der „ Tuesday is<br />

Friendsday“, im Rahmen dessen jeden Dienstag ein wechselndes<br />

Büffet auf dem Tisch zum Teilen serviert wird, werden mit<br />

Begeisterung von den Gästen angenommen. (SM)<br />

Weitere Informationen finden Interessierte unter<br />

www.thelobby-restaurant.de.<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 1 × 2 Plätze für „Tuesday is Friendsday“ unter<br />

www.stadtmagazin-bremen.de.<br />

HINWEIS: UNSERE PARKPLÄTZE SIND BEGRENZT<br />

BITTE NUTZT DAHER<br />

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL<br />

THEATRO<br />

Das Caféhaus<br />

43


ANZEIGE<br />

Die landestypische Küche sowie die Lieblingsrezepte der Mitarbeitenden<br />

nehmen immer wieder Einfluss auf die Auswahl der<br />

Speisen.<br />

Sonntagsfrühstück<br />

Kulinarische Weltreise<br />

ATLANTIC Hotel Airport: Eine weltoffene Küche im<br />

Panoramarestaurant BLIXX<br />

Am Flughafen der Hansestadt Bremen werden Fernweh und<br />

Heimweh im ATLANTIC Hotel Airport miteinander vereint.<br />

International inspirierte Küche<br />

In der 8. Etage, in 35 Metern Höhe, können hungrige Gäste sich<br />

von der abwechslungsreichen Küche des Chefkochs Marcel Munter<br />

überraschen lassen und diese mit Blick auf die Start- und Landebahn<br />

des Flughafens genießen. Für das leibliche Wohl ist ein international<br />

besetztes Team aus mehr als 20 Nationen verantwortlich.<br />

Das vielseitige Frühstücksbuffet ist nicht nur Übernachtungsgästen<br />

des Hotels vorbehalten. Das BLIXX bietet dieses gerne auch für<br />

externe Gäste die gesamte Woche an – ab Mai dann auch bis 12.00<br />

Uhr am Sonntag! Für einen guten Morgen können Gäste in die<br />

Frühstückswelt des Hotels eintauchen und sich ihr perfektes Frühstück<br />

aus hochwertigen und regionalen Zutaten zusammenstellen.<br />

Im BLIXX wird besonders viel Wert auf Frische und Geschmack gelegt.<br />

Neben Obst und Gemüse aus der Region, werden Brot- und<br />

Backwaren, Fisch und Fleisch vorwiegend von Lieferanten, die vor<br />

Ort produzieren bezogen. Egal ob süß, vegetarisch oder vegan: Das<br />

Frühstücksbuffet bietet eine große Auswahl, bei der für jeden Gast<br />

etwas dabei ist. Dazu gehören ebenfalls Kaffeespezialitäten, frisch<br />

aufgegossen aromatische Teesorten sowie verschiedene Säfte.<br />

Sky Lunch<br />

Der beliebte SKY Lunch kehrt ab dem 20. April von 12 bis 14 Uhr<br />

zurück. Mit einer wechselnden Wochenkarte wird den Gästen das<br />

Beste von allen Kontinenten frisch auf dem Teller präsentiert.<br />

Für den Business Gast und für alle Bremer:innen, die mit Ausblick<br />

ihr Mittagessen genießen möchten!<br />

Fotos: Antje Schimanke<br />

mIT<br />

AusBLICK<br />

SKY-LUNCH<br />

... das Beste aus allen Kontinenten!<br />

Wieder ab dem 20. April <strong>2022</strong>:<br />

Wöchentlich wechselnder Mittagstisch<br />

montags bis freitags von 12–14 Uhr<br />

44<br />

BLIXX im ATLANTIC Hotel Airport · Flughafenallee 26 · 28199 Bremen<br />

Tel. <strong>04</strong>21-5571-444 · info@restaurant-blixx.de · www.restaurant-blixx.de


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Das neue CAMPUS<br />

Ein Restaurant mit bewusster Speisenauswahl<br />

Das an der Uni Bremen gelegene Restaurant CAMPUS bietet<br />

seinen Gästen ab sofort ein modernes Quick & Quality-<br />

Konzept mit einer vielfältigen Speisenauswahl und regionalen<br />

Einflüssen: Dabei liegt der Fokus auf einer unkomplizierten<br />

und zeitgemäßen Küche in lockerer Atmosphäre, in der sich alle<br />

Gäste wohlfühlen.<br />

… einfach SIMPLY CAMPUS<br />

Grün, vital und regional – wissen wo es herkommt: Der lokale Bezug<br />

entsteht durch die enge Zusammenarbeit mit Partner:innen<br />

aus dem Bremer Blockland oder Worpswede. Auf diesem Weg ist<br />

der gesamte Prozess von der Produktion der Speisen über die kurzen<br />

Lieferwege, bis hin zu der Zubereitung in der „CAMPUS Küche“<br />

transparent und überschaubar. So können Gäste sowohl ihre<br />

Worpsweder Ofenkartoffel als auch eine „CAMPUS Currywurst“<br />

im legeren Umfeld genießen.<br />

Alternativ bietet der tägliche wechselnde „DAILY LUNCH“<br />

Klassiker und neue Favoriten wie das asiatische Linsencurry. Um<br />

stets eine kulinarische Vielfalt zu bieten, hat Küchenchef Stefan<br />

Thiemann erst kürzlich eine neue Speisekarte mit den Rubriken<br />

Grün & Vital, Pott & Pan, Burger & Frites sowie Sweets entworfen.<br />

Auf diese Weise ist für jeden Geschmack von Freund:innen der<br />

vegetarischen und veganen Speisen sowie Fans der deftigen Küche<br />

etwas dabei. Die gesamte Gerichtauswahl wird nach dem order and<br />

take-Prinzip herausgegeben und ebenfalls to go angeboten.<br />

… einfach SIMPLY LECKER<br />

Auch bei den Drinks zieht sich das regionale Konzept durch die<br />

Karte. So finden sich kreative Erfrischungen und wertige Spirituosen<br />

aus Bremen wie „J’s Lemonade“, „Piekfeine Brände“ und „pressgut“<br />

auf der Getränkekarte wieder. Diese können mit Blick auf das<br />

Universum auf der schönen Außenterrasse bei warmen Temperaturen<br />

genossen werden.<br />

Foto:s www.trapp.photography<br />

Vielfältiger Osterbrunch im CAMPUS<br />

Ostersonntag,<br />

11–15 Uhr<br />

BUNTE OST ERN!<br />

Genießen Sie den Ostersonntag mit Familie und Freunden beim Brunchbuffet im Restaurant CAMPUS.<br />

Preis: E 42,50 pro Person inkl. Prosecco, Kaffee- und Teespezialitäten, Wasser und Säften.<br />

Kinder bis 6 Jahre sind kostenfrei zu Gast, Kinder bis 16 Jahre: E 1,00 pro Lebensjahr.<br />

Bitte reservieren Sie unter Tel. <strong>04</strong>21 2467-533 oder per E-Mail an campus@atlantic-hotels.de<br />

Restaurant CAMPUS | ATLANTIC Hotel Universum GmbH<br />

Wiener Straße 4 | 28359 Bremen<br />

45


GASTRO<br />

Neue norddeutsche kulinarische Identität<br />

Frische Gesichter Am Wall: Belinda und Marius Ries übernehmen das Restaurant Canova<br />

Foto: Moritz Thiele<br />

Im kulinarischen Fokus stehen norddeutsche Produkte, alte Gemüsesorten,<br />

Kräuter, biologisch erzeugte Lebensmittel, regionales<br />

Fleisch und Fisch aus herausragenden Zuchtbetrieben sowie<br />

handgeangelte Fische und Meeresfrüchte aus Nordsee und Nordostatlantik.<br />

Überwiegend in Bioqualität kommen die Käsesorten<br />

von Käse Kober und der Ziegerei, Produkte vom Rind und Bentheimer-Schwein<br />

von Kalieber und diversen kleinen Bauernhöfen,<br />

Brot und Brötchen von Markus Knuf, die Bio-Eier aus Wilstedt und<br />

den Wümmewiesen.<br />

Neue Zeiten, neues Menü<br />

Zwei bange, von der Coronakrise gezeichneten Jahre neigen<br />

sich dem Ende zu. Für das Canova bedeutet diese Aussicht<br />

nicht nur Licht am Ende des Tunnels. Sie markiert zugleich<br />

den Start für eine gastronomische Überarbeitung und Neuaufstellung<br />

des Restaurants im Gebäude der Kunsthalle. Nach zehnjähriger<br />

Geschäftsführung durch Sylvia Keller übergibt diese Ende März<br />

die kulinarischen und wirtschaftlichen Geschicke Am Wall in die<br />

Hände von Belinda und Marius Ries.<br />

Qualitative Produkte aus der Region<br />

Interessant für Frühaufsteher und Berufstätige: Ab dem 1. April<br />

öffnet das Canova bereits eine Stunde früher, also schon ab 9 Uhr.<br />

Eine weitere Ergänzung ist die Montagsöffnung: Dienstags wird<br />

bis 21 Uhr mit einem schmaleren und lockeren Angebot aufgetischt,<br />

das etwas außerhalb der sonstigen kulinarischen Gerichte<br />

liegt. So wird es an diesen Abenden zum Beispiel eine Neuauflage<br />

des „Canova Dry Aged Beef Burgers“ geben, eine vegetarische Version<br />

mit Avocado und Büffelmozzarella, Ceviche vom Tagesfisch<br />

und Apfeltarte mit Vanilleeis. Donnerstags bis freitags von 18 bis<br />

22 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr serviert das<br />

Canova saisonale Gerichte à la carte und präsentiert sich seinen<br />

Gästen dabei mit einer neuen norddeutschen kulinarischen Identität.<br />

„Das Menü wird nordisch, feinfühlig, puristisch und produktorientiert<br />

sein“, verrät Marius Ries. „Auch wenn wir konzeptionell<br />

und fordernd sein werden, so finden sich bei uns auch immer Klassiker<br />

wie Austern, Kaviar, Trüffel und gereiftes Entrecôte in der<br />

Kühlschublade.“ Denn neben vielen Facetten seines Wesens versteht<br />

sich das Canova vor allem als kulinarischer Partner, der seine<br />

Gäste für einen Abend den Trubel der Stadt vergessen lässt und in<br />

die Welt der feinen und leisen Küche einlädt. (SM)<br />

Canova: Am Wall 207, 28295 Bremen. Reservierungsanfragen sind per<br />

E-Mail an erleben@canova-bremen.de oder telefonisch unter<br />

<strong>04</strong>21 / 244 07 08 möglich. Nähere Informationen gibt es zudem online<br />

unter www.canova-bremen.de.<br />

KOMM INS NEUE TEAM<br />

WIR SUCHEN<br />

KÖCH*INNEN<br />

AUSZUBILDENE (m/w/d)<br />

SERVICE (m/w/d)<br />

WIR BIETEN<br />

Eine Arbeit mit hochwertigen, regionalen Produkten.<br />

Eine kreative und inspirierende Küche.<br />

Einen wunderschönen, abwechslungsreichen Arbeitsplatz in<br />

zentraler Lage, 4-Tage-Woche / 36 Stunden.<br />

46<br />

Canova Speiselokal<br />

Am Wall 207, 28195 Bremen<br />

erleben@canova-bremen.de<br />

Telefon <strong>04</strong>21 244 07 08


Kultur trifft Genuss<br />

Konzerte der „jazzahead! CLUBNIGHT“ im Superior Achat Hotel Bremen City<br />

Foto: ACHAT Hotel Bremen City<br />

Direkt im Zentrum der Hansestadt befindet sich das vier<br />

Sterne Superior Achat Hotel Bremen City. Dort werden<br />

Gäste in der offen und freundlich gestalteten Lobby mit gemütlichem<br />

Loungebereich und einer Smokers-Lounge samt Kamin<br />

begrüßt. Die Einrichtung des Hotels ist an das Feng-Shui-Konzept<br />

angelehnt und sorgt so für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre,<br />

die sich auch in den 163 Gästezimmern widerspiegelt. Jedes dieser<br />

Zimmer wurde einem der fünf Feng-Shui-Elemente gewidmet,<br />

welche durch die Einrichtung zur Geltung gebracht werden.<br />

Wellness- und Sportbereiche laden mit Sauna, Dampfbad und<br />

diversen Fitnessgeräten dazu ein, neue Kraft zu tanken und sich<br />

auszupowern. Danach bieten ein Ruheraum und die Dachterrasse<br />

mit Blick über die Dächer von Bremen die Möglichkeit, sich auszuruhen.<br />

Das leibliche Wohl kommt im Achat Hotel Bremen City<br />

ebenfalls nicht zu kurz: Küchenchef André Zierl und sein Team verwöhnen<br />

die Gäste im Restaurant Elements mit junger, moderner,<br />

deutscher Küche, die mit internationalen Akzenten kombiniert<br />

wird. Neben Firmenevents finden auch Kulturveranstaltungen<br />

wie die „jazzahead! CLUBNIGHT“ im Hotel statt. Das Achat Hotel<br />

ist dieses Jahr zum ersten Mal Teil des Events und präsentiert am<br />

30. April in gemütlichem Ambiente die Konzerte vom Duo Lackerschmid-Schlesinger<br />

mit Special Guest Martin Auer und des Trios<br />

Roni Ben. (SM)<br />

Weitere Informationen zum Superior Achat Hotel Bremen City gibt es<br />

online unter www.achat-hotels.com/hotels/bremen-city.<br />

Tickets für die „jazzahead! CLUBNIGHT“sind unter<br />

www.nordwest-ticket.de erhältlich.<br />

Brunch ist<br />

wie Frühstück<br />

nur besser<br />

Einladung<br />

zum Osterbrunch in Ihrem<br />

ACHAT Hotel Bremen City<br />

... mit warmen Speisen,<br />

Heißgetränken, Sekt &<br />

Osterüberraschung<br />

Wann: 17.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong><br />

Von: 11:00 - 14:00 Uhr<br />

Birkenstraße 15. 28195 Bremen<br />

Bitte reservieren Sie über <strong>04</strong>21/ 517250<br />

oder bremen@achat-hotels.com<br />

nur<br />

34,90€<br />

Kinder bis 12 J.<br />

zum halben<br />

Preis<br />

Bei Vorlage dieser Anzeige im Hotel erhalten<br />

Sie 10% Rabatt auf den Osterbrunch.<br />

47


GASTRO<br />

Temis Töpfe<br />

Temi Tesfay bezeichnet sich selbst als<br />

absoluten Food-Junkie. 2016 rief er<br />

seinen Blog „Ein Bisschen Bremen“<br />

ins Leben und veröffentlicht<br />

darin seine Erfahrungen mit den<br />

Restaurants der Hansestadt. Im<br />

<strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen verrät er<br />

jeden Monat eines seiner Lieblingsrezepte,<br />

die er zuvor mit Bremer<br />

Köch:innen zubereitet hat.<br />

Buchweizenpreiselbeertorte<br />

Aus dem Teestübchen im Schnoor<br />

Wenn es einen Ort in Bremen gibt, wo ich gerne einen Nachmittag<br />

mit Kaffee und Kuchen verbringe, dann ist es das Teestübchen im<br />

Schnoor. Ein Grund dafür ist die liebe Inhaberin Tanja Nadolny, ein<br />

anderer die „Tea Time“ und die leckeren Kuchenkreationen. Bestes<br />

Beispiel, das ihr nun zu Hause ausprobieren könnt: diese Buchweizenpreiselbeertorte,<br />

die obendrein auch noch schnell und einfach<br />

gemacht ist.<br />

geben und das Eiweiß unterheben. Anschließend die Masse Backform<br />

füllen und bei 200 Grad etwa 30 Minuten im Ofen backen.<br />

Zubereitung der Füllung<br />

Die Sahne steif schlagen und die Preiselbeeren unterheben.<br />

Nun den Boden in zwei bis drei Scheiben schneiden und die Sahne<br />

schichtweise dazwischen verteilen.<br />

Zutaten für eine Torte<br />

• 6 Eier<br />

• 100 g Weizenmehl<br />

• 50 g Buchweizenmehl<br />

• 200 g Zucker<br />

• 15 g Backpulver<br />

• 3 Päckchen Sahnesteif<br />

• 2 Gläser Preiselbeeren<br />

(circa 700 g)<br />

• 750 ml Sahne<br />

Zubereitung des Bodens<br />

Zunächst die Eier trennen und das Eigelb mit dem Zucker verrühren.<br />

Eiweiß steif schlagen. Dann das Mehl zum Zucker-Eigelb-Mix<br />

48<br />

Ein Stück<br />

Spanien<br />

in Bremen!<br />

Ein Stück Spanien<br />

in Bremen!<br />

Täglich:<br />

16:30 – 23:00 Uhr<br />

Küche:<br />

17:00 – 22:00 Uhr<br />

Täglich ab 16.30 Uhr geöffnet.<br />

‡ <strong>04</strong>21 / 70 53 56<br />

www.don-carlos-bremen.de<br />

Ostertorsteinweg 74/75 • <strong>04</strong>21/ 70 53 56<br />

www.don-carlos-bremen.de<br />

Kulinarische Reise<br />

Don Carlos: Spanische Gerichte im Viertel<br />

Als Restaurant und Tapasbar ist das Don Carlos am Ostertorsteinweg<br />

eine beliebte Adresse für Bremerinnen und<br />

Bremer, die kulinarisch nach Spanien reisen möchten. Ob<br />

auf ein paar Snacks (Tapas) und einen Aperitif nach der Arbeit<br />

oder eine Paella und Crema Catalana zum Abendessen: Auf der<br />

Speisekarte finden sich diverse Klassiker, darunter hochwertige<br />

Fleisch- und Fischgerichte, vegetarische Speisen und Desserts.<br />

Einfache Zutaten werden dabei mit typisch mediterranen Gewürzen<br />

verfeinert.<br />

Das spanische Restaurant empfängt seine Besucher:innen<br />

in gemütlicher Atmosphäre, geprägt durch offen gestaltete und<br />

helle Räumlichkeiten und besondere Details. So entdecken Gäste<br />

etwa über der Theke hängende<br />

Schinken und Knoblauchzöpfe,<br />

die sich sowohl als dekoratives<br />

Element als auch als Bestandteil<br />

auf dem Teller wiederfinden.<br />

Imposante Spiegel, samtige rote<br />

Vorhänge und alte Musikinstrumente<br />

an den Wänden runden<br />

das Ambiente ab. Zudem sind<br />

alle Räume des Restaurants klimatisiert<br />

und mit Luftfiltern ausgestattet.<br />

(SM)<br />

Aktuelle Öffnungszeiten<br />

unter www.don-carlos-bremen.de.<br />

Foto: ZR


Süße Ostergrüße<br />

Handgefertigtes Naschwerk aus der Konditorei des Café Knigge<br />

Hier ein detailreich gefertigtes Marzipanküken,<br />

da eine Auswahl feinster<br />

Schokoladeneier – bereits der<br />

Anblick der kleinen Kunstwerke lässt so<br />

manchem Leckermäulchen das Wasser im<br />

Munde zusammenlaufen. Das Schaufenster<br />

des Café Knigge im Herzen des Stadtzentrums<br />

mit seinem bunten Sortiment an Süßwaren<br />

steht ganz im Zeichen der Osterzeit.<br />

Bis zu den Feiertagen Mitte April hat<br />

das Team wie jedes Jahr allerhand zu tun.<br />

So entstehen in der oberen Etage des Traditionscafés<br />

in der Sögestraße viele köstliche<br />

Kreationen, die anschließend ihren Weg in<br />

die Osternester finden.<br />

Zum Osterfest ergänzt das Team seine<br />

Klassiker um einige sündhafte Neuheiten.<br />

Wie für alle Knigge-Produkte gilt auch für<br />

dieses Sortiment ein hoher Standard. Aus<br />

Osterpräsente<br />

Bremer Spezialitäten<br />

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Osterpräsente<br />

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besten Zutaten werden die Naschereien<br />

ausschließlich von Hand in der hauseigenen<br />

Konditorei hergestellt. Ob Marzipan,<br />

Nugat oder Krokant – die Schokoladeneier<br />

aus dem Café Knigge sind mit allerlei süßen<br />

Inhalten gefüllt, die das kulinarische Herz<br />

höher schlagen lassen. Auch modellierte<br />

Figuren<br />

Osterpräsente<br />

wie Küken, Enten und Hasen erfreuen<br />

sich in den ersten Wochen der Frühlingssaison<br />

großer Beliebtheit.<br />

Geführt wird das Familienunternehmen<br />

in der vierten Generation von Andreas<br />

und Harald Knigge. Wer es für seine Ostereinkäufe<br />

Hochzeitstorten<br />

nicht in die Bremer Innenstadt<br />

schafft, kann diese ebenso gut von zu Hause<br />

aus tätigen, denn das Knigge-Sortiment ist<br />

ebenfalls im Onlineshop zu finden. (SM)<br />

Ob klassische Spezialitäten Unsere Produkte werden<br />

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Sögestraße 42/44 • 28195 Bremen • Telefon (<strong>04</strong>21) 1 30 60<br />

info@knigge-shop.de • www.knigge-shop.de<br />

Fotos: KW<br />

49


GESUNDHEIT<br />

Beine und Arme nach Maß<br />

„GehProTec“: Prothesen aus Bremen sind europaweit gefragt<br />

Fotos: J. Sarbach / Text: A. Wehrmann<br />

50<br />

Künstliche Extremitäten sind ihr Spezialgebiet: In ihrem Betrieb<br />

„GehProTec“ fertigen Peter Wehmeyer und Birgit Greubel<br />

pro Jahr rund 400 individuelle Arm- und Beinprothesen.<br />

Patientinnen und Patienten aus ganz Europa kommen zur Versorgung<br />

nach Bremen gereist.<br />

Treffen sich ein Österreicher, ein Kanadier und ein Deutscher<br />

und testen Beinprothesen. Was klingt, wie der Anfang eines<br />

schlechten Witzes, war für den Bremer Peter Wehmeyer der Einstieg<br />

in eine neue berufliche Laufbahn. Und der ging so: Bei einem<br />

Motorradunfall im Jahr 1989 verlor der heute 66-jährige Diplom-<br />

Verwaltungswirt seinen linken Unterschenkel. Zwei Jahre später<br />

sprach er einen führenden Prothesenhersteller auf ein damals neu<br />

entwickeltes hydraulisches Kniegelenk an. Er bekam die Gelegenheit,<br />

das künstliche Gelenk noch vor der Markteinführung zu<br />

nutzen. Dabei stellte er sich so geschickt an, dass er einen Job als<br />

Testläufer und Entwicklungspatient angeboten bekam. In dieser<br />

Funktion war er 1993 mit zwei Prothesenträgern aus Österreich<br />

und Kanada an einer Weltneuheit beteiligt: der Entwicklung der<br />

ersten Beinprothese mit elektronischem Kniegelenk. Damit war<br />

Wehmeyers Leidenschaft für die Prothetik, also der Entwicklung<br />

und Herstellung von Prothesen, geweckt.<br />

Gemeinsamer Neustart als Paar und im Beruf<br />

Wehmeyer ging in den Vertrieb, gründete eine Gehschule für Prothesenträger<br />

und begann, als Gutachter für diverse Berufsgenossenschaften<br />

zu arbeiten – bis er eines Tages bei einem Seminar<br />

die Orthopädietechnikmeisterin Birgit Greubel kennen- und lieben<br />

lernte. Nach einigen Jahren im Prothesenbau war die heute<br />

47-Jährige zu der Zeit in der Forschung und Entwicklung von Prothesenpassteilen<br />

tätig und schulte Technikerinnen und Techniker<br />

in ganz Europa. Gemeinsam beschlossen die beiden, sich selbstständig<br />

zu machen: So gründeten sie 2007 ihr Unternehmen „Geh-<br />

ProTec“ in der Bremer Airportstadt, das heute zu den führenden<br />

Anbietern von individuellen und hochtechnologischen Arm- und<br />

Beinprothesen gehört. Von der vergleichsweise einfachen Passivprothese<br />

mit wenigen Funktionen bis zum hochmodernen Modell<br />

mit elektronischer Steuerung: Es gibt nichts, was hier nicht für die<br />

unterschiedlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten<br />

passgenau angefertigt wird. „Wir können alle Gliedmaßen, die in<br />

irgendeiner Form verloren gehen, ersetzen“, macht Birgit Greubel<br />

deutlich. Dabei komme es immer darauf an, wofür die Prothese<br />

gebraucht werde: „Wer im Außendienst arbeitet, legt eher Wert<br />

auf eine hautnahe, natürlich gestaltete Hand, die nicht so viele<br />

Funktionen haben muss.“ In anderen Bereichen könne es dagegen<br />

wichtig sein, möglichst viele unterschiedliche Bewegungen auszuführen.<br />

„Je mehr eine Prothese kann, desto schwerer ist ihr Eigengewicht“,<br />

gibt Greubel zu bedenken.<br />

Hohe Akzeptanz durch eigene Betroffenheit<br />

Peter Wehmeyer kümmert sich vornehmlich um die Beinamputierten<br />

und ihre mechanischen und elektronischen Kniegelenke<br />

sowie um die Gehschule. „Es ist ein Riesenvorteil, dass ich selbst<br />

mit einer Prothese lebe. Dadurch kann ich beurteilen, ob ein Patient<br />

zum Beispiel tatsächlich Schmerzen hat oder ob es sich um<br />

einen Druck im Schaft handelt, den man auch mal tolerieren muss.“<br />

Als Betroffener genieße er eine hohe Akzeptanz bei den Kundinnen<br />

und Kunden. Immer wieder kommen aufgrund des Rufes, den sich<br />

„GehProTec“ erarbeitet hat, auch Patientinnen und Patienten aus<br />

anderen europäischen Ländern zur Versorgung nach Bremen – erst<br />

kürzlich war sogar jemand aus Aserbaidschan hier, der bei einem<br />

Unfall ein Bein verloren hatte. „Bei den weit Angereisten muss es<br />

schnell gehen“, erläutert Wehmeyer. „Die kommen am Wochenende<br />

und fahren Mittwoch oder Donnerstag komplett versorgt wieder<br />

nach Hause.“ Wichtig ist es ihm, neben der perfekt sitzenden<br />

Prothese auch Wissen über deren körperschonenden Gebrauch<br />

mitzugeben. Darum nimmt er sich viel Zeit, biomechanische Abläufe<br />

zu vermitteln: „Nur so lernt der Patient, wie er die Prothese<br />

mit seiner eigenen Muskulatur stabilisieren und steuern kann.“


Siegfried Böhm verlor bei einem Arbeitsunfall eine Hand. Seither trägt er eine Prothese mit sechs verschiedenen Vorsätzen. <br />

Deutschlandweit einmalige Armprothesen<br />

Die gegenüber vom Büro gelegene Werkstatt ist das Reich von Birgit<br />

Greubel. Hier entstehen zunächst die klassischen Gipsabdrücke<br />

oder modernen 3-D-Scans des jeweiligen Stumpfes, für den anschließend<br />

der individuelle Schaft angefertigt wird, der die Prothese<br />

mit dem Körper verbindet. Besonders beeindruckend sind die<br />

Armprothesen, die die 47-Jährige und ihr Team aus unterschiedlichen<br />

Komponenten zusammenbauen. Bisher funktionierten diese<br />

so, dass zwei im Schaft installierte Elektroden die winzigen elektrischen<br />

Spannungen aufnehmen, die bei gezielter Kontraktion der<br />

Muskeln im Stumpf entstehen. Über eingebaute Motoren wird die<br />

Prothese bewegt – und je nachdem, welcher Muskel angespannt<br />

wird, öffnet oder schließt sich die Hand, dreht sich das Handgelenk<br />

oder hebt oder senkt sich der künstliche Ellenbogen.<br />

Stumpf wird mit 16 Elektroden abgetastet<br />

Ganz neu ist nun eine Technik, die mit 16 Elektroden arbeitet und<br />

das Zusammenspiel mehrerer Muskelsignale aufnehmen kann.<br />

„Die Patientinnen und Patienten können damit ihre altbekannten<br />

Bewegungsabläufe nutzen und viel mehr unterschiedliche Bewegungen<br />

ausführen“, macht Birgit Greubel deutlich. Mittels Gedanken<br />

an den noch spürbaren amputierten Arm, den sogenannten<br />

Phantomarm, werde die Prothese gesteuert: „Der Stumpf und seine<br />

Bewegungen werden mit den 16 Elektroden abgetastet und die<br />

elektrischen Impulse mithilfe einer intelligenten Steuerung in der<br />

Prothese in Bewegungen umgewandelt“, erläutert sie. „Für Oberarm-<br />

und Schulterprothesen sind wir momentan die Einzigen in<br />

Deutschland, die das in diesem Umfang anbieten“, sagt sie.<br />

Mit Drei-Finger-Modell den Geschirrspüler ausräumen<br />

An diesem Tag sind Lars Schüler aus Schiffdorf und Siegfried Böhm<br />

aus Walsrode da, um ihre Unterarmprothesen warten zu lassen.<br />

Beide haben vor Jahren bei Arbeitsunfällen ihre rechte Hand verloren<br />

und mussten damals lernen, mit dem Schock zu leben und<br />

mit dem künstlichen Körperteil umzugehen. „Gerade in der ersten<br />

Zeit war ich oft verzweifelt“, erzählt der 49-jährige Lars Schüler.<br />

„Aber dann habe ich angefangen, mich mit der neuen Situation zu<br />

arrangieren.“ Im Laufe der Zeit testete er sechs unterschiedliche<br />

Handsysteme, doch am häufigsten nutzt er bis heute ein einfaches,<br />

schnelles Modell mit drei funktionierenden Fingern, mit dem er<br />

rasch und kräftig zugreifen kann. „Wenn ich den Geschirrspüler<br />

ausräume, ist das deutlich praktischer als die modernen Hightech-<br />

Modelle“, sagt er. Und auch Siegfried Böhm hat die meiste Zeit des<br />

Tages einen einfachen Greifer an seinem Prothesenschaft installiert.<br />

„Ich bin Landwirt und brauche das Ding zum Arbeiten – und<br />

nicht, damit ich sonntags in der Kirche hübsch aussehe“, sagt der<br />

54-Jährige. Nur wenn er auf dem Mähdrescher sitzt und einen Joystick<br />

bedienen muss, nutzt er ein Modell mit mehr Funktionen und<br />

unterschiedlichen Griffmustern. Den Umgang mit seiner Prothese<br />

hat Böhm geübt, indem er anfing, Lego-Technic-Modelle zusammenzubauen.<br />

Inzwischen stehen rund 450 selbst gebaute Modelle<br />

in seinem Keller, vom Big Ben bis zur Tower Bridge. „Das hat mir<br />

geholfen, eine besondere Feinfühligkeit zu entwickeln“, ist er überzeugt.<br />

Ein bisschen hübsch darf es dann aber trotzdem manchmal<br />

sein. So hat er sich einen seiner Schäfte mit einem Bild von Lego-<br />

Steinen verschönern lassen, auf einem anderen ist ein Foto seiner<br />

Hündin zu sehen. „Hautfarben finde ich langweilig“, erläutert er,<br />

„so ist es ein bisschen wie eine Tätowierung.“<br />

Individuelle Prothesen schaffen Selbstbewusstsein<br />

Dass viele Amputierte ihre Prothesen inzwischen mit großem<br />

Selbstbewusstsein zur Schau stellen, ist für Peter Wehmeyer ein<br />

positives Signal. Individualisierung spiele eine große Rolle, berichtet<br />

er: „Wir fertigen relativ häufig Schäfte in bunten Farben oder<br />

mit auffälligen Motiven wie Comics oder Totenköpfen an. Die 3-D-<br />

Druck-Technik ermöglicht uns da ganz besondere und individuelle<br />

kosmetische Gestaltungen.“ In manchen Ländern und Kulturen sei<br />

es allerdings immer noch so, dass es an Akzeptanz für künstliche<br />

Körperteile fehle. „Mir selbst ist das zum Beispiel im Portugal-<br />

Urlaub passiert, als ich in kurzer Hose im Restaurant saß und sich<br />

eine Familie mit Kindern weggesetzt hat. Kurz darauf hat draußen<br />

eine ältere Frau die Straßenseite gewechselt und sich bekreuzigt,<br />

als sie mich sah.“ Dem 66-Jährigen geht es immer auch darum, seinen<br />

Patientinnen und Patienten ein gewisses Selbstverständnis zu<br />

vermitteln. „Sich nach einer Amputation selbstbewusst zu bewegen,<br />

macht ganz viel aus. Wer positiv mit all dem umgehen kann<br />

und einen großen Lebenswillen hat, gewöhnt sich schnell an eine<br />

Prothese.“<br />

51


GESUNDHEIT<br />

IN LILIENTHAL UND UMZU<br />

FÜR SIE DA!<br />

Wir wünschen allen Patienten und den Zukünftigen<br />

eine frohe und besinnliche Osterzeit<br />

• Zahnersatz digital<br />

und ohne Abformung<br />

• Implantate<br />

• Angstfrei mit Lachgas<br />

• Kariesentfernung ohne Bohren<br />

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Dr. Nicolas Laack<br />

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28865 Lilienthal<br />

Telefon: 0 42 98 / 54 <strong>04</strong><br />

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Jeden Monat neu:<br />

Interviews, Reportagen, Porträts, Fotostorys,<br />

Kolumnen und Berichte<br />

www.stadtmagazin-bremen.de<br />

GESUNDHEIT<br />

Service Wohnen<br />

Tagespflege | Stationäre Pflege<br />

Tel.:<strong>04</strong>21- 64 90 00|www.sozialwerk-bremen.de<br />

Foto: Ingo Bartussek<br />

Gesundheit braucht Training<br />

Kostenlose Erlebnistour der Sport Lounge Munte<br />

„Die meisten Lebensstil-Erkrankungen sind durch einen aktiven<br />

Lebensstil mit regelmäßigem Training zu vermeiden“, ist<br />

sich Professor Dr. Ingo Froböse sicher. Um mit Muskeltraining<br />

zu beginnen, und von den gesundheitlichen Vorzügen zu profitieren,<br />

sei es nie zu spät.<br />

In der Sport Lounge Munte können Interessierte eine kostenlose<br />

Erlebnistour vereinbaren, bei der sie ihren Körper neu<br />

kennenlernen. Ein Gesundheitsexperte der Sport Lounge Munte<br />

wird sich innerhalb dieses Informationsaustauschs die Zeit<br />

nehmen, mithilfe innovativer Tools, das Gehirn und den Körper<br />

auf den Prüfstand zu stellen. Um das Ganze individuell gestalten<br />

zu können, sollten Interessenten genügend Zeit einräumen, um<br />

zuvor eventuell vorherrschende<br />

orthopädische, internistische<br />

oder anderweitig ausgeprägte<br />

Beschwerdebilder detailliert<br />

zu besprechen. Mit dieser Hilfe<br />

können die Trainings- und<br />

Bewegungsspezialisten ihr Augenmerk<br />

auf das legen, was die<br />

Teilnehmenden bewegt. (SM)<br />

Yannick Hoppe (M. A. Sportwissenschaftler)<br />

beim Personal<br />

Training. <br />

Foto: FR<br />

Termine können telefonisch unter<br />

<strong>04</strong>21 / 20 24 44 sowie per E-Mail<br />

an sportlounge@sportloungemunte.de<br />

vereinbart werden.<br />

Das Prinzip der Tagespflege<br />

Entlastung für betroffene Angehörige<br />

Pflegende Angehörige sind oft<br />

viele Jahre einer Doppelbelastung<br />

ausgesetzt. Neben der<br />

Organisation ihres eigenen Lebens<br />

tragen sie zusätzlich die<br />

Verantwortung für einen anderen<br />

Menschen. Das Angebot<br />

der Tagespflege kann hier eine<br />

deutliche Entlastung schaffen.<br />

Pflegebedürftige Angehörige<br />

werden am Morgen von zu Hause abgeholt und verbringen den<br />

Tag mit Rundum-Versorgung in netter Gesellschaft. Am Nachmittag<br />

geht es nach Hause zurück. Das Geld der Pflegeversicherung<br />

für die Tagespflege steht pflegebedürftigen Versicherten<br />

ab Pflegegrad 2 zusätzlich zu ihrem Pflegegeld, den Pflegesachleistungen<br />

und ihrem Entlastungsbetrag zu. Auch das Budget<br />

der Verhinderungspflege kann für den Besuch einer Tagespflege<br />

verwendet werden. Dieses Geld steht zur Verfügung, wenn der<br />

pflegende Angehörige erkrankt oder im Urlaub ist. Bis zu 2418<br />

Euro kann das Verhinderungspflegebudget durch nicht genutztes<br />

Kurzzeitpflegegeld noch aufgestockt werden. Die Leitungskräfte<br />

der Tagespflegen in der Neustadt, in Gröpelingen, Oslebshausen,<br />

Grambke und Vegesack nehmen sich gern die Zeit, ausführlich zu<br />

informieren und alle Fragen zu beantworten. Auch Probetage in<br />

einer Tagespflege-Einrichtung sind möglich. (SM)<br />

52<br />

Nähere Infos unter www.sozialwerk-bremen.de oder <strong>04</strong>21 / 64 900-0.


Muskeltraining:<br />

Die Lösung für ein langes,<br />

gesundes Leben.<br />

Es ist nie zu spät, mit dem Training<br />

zu beginnen – starte jetzt und profitiere<br />

von der Kraft Deiner Muskeln.<br />

„Körperliche Aktivität und Training<br />

sind die ganzheitlich wirkungsvolle<br />

Alternative zu Medikamenten<br />

und Pillen.“<br />

Zitat:<br />

Prof. Dr. Ingo Froböse<br />

IDEE UND KONZEPT: WWW.DSB.DIGITAL<br />

www.gesundheit-braucht-training.de<br />

Jetzt in der SPORT LOUNGE MUNTE anmelden!<br />

53


SCHÖNER WOHNEN UND ARBEITEN<br />

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Kletterspaß und Kaufoptionen<br />

Eröffnung der Boulder Base und Vertriebsstart von ersten Wohnungen: Neues aus dem TABAKQUARTIER<br />

Von der historischen Zigarettenfabrik zum modernen Standort<br />

für Arbeit, Wohnen und Freizeit: Diesen Wandel vollzieht<br />

die Firma Justus Grosse auf dem Brinkmann-Areal<br />

in Woltmershausen in stetigen Schritten. Die neusten Projekte<br />

und Pläne im sogenannten TABAKQUARTIER dürften vor allem<br />

Sportskanonen und Kulturinteressierte erfreuen, aber auch jene,<br />

die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind.<br />

So hat unter anderem die Boulder Base Bremen Ende Februar<br />

die Neueröffnung ihres zweiten Standortes Am Tabakquartier<br />

14 gefeiert. Mit der neuen Boulderhalle wird das Zukunftsquartier<br />

nicht nur um ein sportliches Angebot reicher, sondern beherbergt<br />

offiziell zugleich die größte Boulderhalle Norddeutschlands. An<br />

den künstlichen Boulderwänden der mehr als 2500 Quadratmeter<br />

umfassenden Boulderfläche können Besuchende ab sofort Geschick,<br />

Kraft und Ausdauer erproben – und das bis zu 4,5 Meter<br />

über dem Boden. Das sportliche Angebot richtet sich dabei an alle<br />

Interessierten: Von Jung bis Alt und vom Anfänger bis zum Profiathleten<br />

sind alle willkommen. Eine separate Fläche für Familien<br />

und Kinder und ein großzügiger Gastronomiebereich runden das<br />

Angebot ab. Michel Weis und Martin Pleßa, die das Unternehmen<br />

Boulder Base führen, freuen sich im Zuge der Eröffnung vor allem<br />

auf zukünftige Synergieeffekte mit den umliegenden Firmen und<br />

Einrichtungen im Quartier. Zudem sind sie sich einig: „Die alte<br />

Tabakhalle hat einen ganz besonderen, industriellen Charme, der<br />

wunderbar zum Thema Bouldern passt.“<br />

„TQ Studios“: Wohnen im Herzen des TABAKQUARTIERS<br />

Auch die Wohnprojekte nehmen als elementarer Bestandteil des<br />

TABAKQUARTIERS sukzessive Gestalt an. Im Frühjahr etwa startet<br />

der Vertrieb der ersten Eigentumswohnungen. Mit den „TQ<br />

Studios“ entstehen im Herzen des Quartiers durch Justus Grosse in<br />

den ehemaligen Tabaklagerhallen 4 und 5 insgesamt 200 moderne<br />

Wohnungen mit Gründach, Photovoltaikanlagen und nachhaltigem<br />

Energiekonzept. Neben klassischen Ein- bis Vier-Zimmer-<br />

Wohnungen sind auch Mehrgenerationen-Wohnungen geplant.<br />

Die Fertigstellung der Objekte soll bis Frühjahr 2024 erfolgen. Interessierte<br />

können sich bereits jetzt per E-Mail an tabakquartier@<br />

justus-grosse.de oder telefonisch unter <strong>04</strong>21 / 30 80 68 91 vormerken<br />

lassen.<br />

Kultureller Zuwachs<br />

Ebenso wie große und kleine Unternehmen bereits ein berufliches<br />

Zuhause gefunden haben, soll auch die Bremer Kreativwirtschaft<br />

ihren Platz im TABAKQUARTIER finden. Mit dem Zentrum für<br />

Kunst realisiert Justus Grosse in Kooperation mit der Kulturbehörde<br />

in der denkmalgeschützten FABRIK einen Standort für Vertreterinnen<br />

und Vertreter der „Freien Szene“. Musiker, Tänzer, Schauspieler<br />

und andere Akteure sollen hier ab Frühjahr ihren Projekten<br />

nachgehen können. Auch die neue Schaffensstelle der Bremer Philharmoniker<br />

befindet sich ab Frühjahr in unmittelbarer Nähe: Aus<br />

einer ungenutzten Lagerhalle wurde ein Übungssaal mit 380 Sitzplätzen<br />

für Zuschauerinnen und Zuschauer.<br />

Zum Hintergrund<br />

54<br />

Fotos: Justus Grosse Real Estate GmbH<br />

Das TABAKQUARTIER ist eine Quartiersentwicklung der Firma<br />

Justus Grosse. Bis Ende 2024 soll auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Zigarettenfabrik in Woltmershausen ein innovatives Zukunftsquartier<br />

mit vielfältigen Möglichkeiten zum Wohnen, Arbeiten und zur<br />

Freizeitgestaltung entstehen. Rund 300 Unternehmen sind bereits<br />

am Standort präsent und insgesamt 1500 Wohnungen in Planung.<br />

Nähere Infos zu den Entwicklungen und Projekten im TABAKQUARTIER<br />

gibt es unter: www.tabakquartier.com.


Wie heißt der noch gleich?<br />

NABU initiiert neues Projekt für mehr Vogelwissen<br />

Ob Goldammer (oben) oder Rotkehlchen (unten): Bei zwitscherndem Besuch<br />

im Garten fehlt vielen Menschen die Artenkenntnis.<br />

Fotos: NABU_CEWE_Holger Frank/ Reinhard Paulin<br />

WOHNEN UND LEBEN<br />

Ob Meise, Amsel, Fink oder Star: Jedes Jahr stimmen die Gesänge<br />

und Rufe der Vögel auf der Suche nach einem Partner<br />

oder zur Abgrenzung eines Brutreviers auf den kommenden<br />

Frühling ein. Laut Angaben des NABU zeigen Untersuchungen<br />

allerdings, dass Vogelgesänge leiser und eintöniger werden<br />

und dies als Anzeichen für den schon vor 60 Jahren prophezeiten<br />

„stummen Frühling“ gewertet werden kann.<br />

Weitere Untersuchungen zeigen demnach, dass die Artenkenntnis<br />

vor allem im Bereich Vögel schwindet. Nur fünf von 1000<br />

Menschen würden demnach die häufigsten Gartenvögel erkennen.<br />

Um dem entgegenzuwirken, stellt der NABU die Wissensvermittlung<br />

rund um das Thema Vögel in den Mittelpunkt des neuen von<br />

der Bremer Umweltsenatorin geförderten Projektes „Vogelforschungswerkstatt<br />

Vahrer Feldweg“. Vögel, insbesondere die Arten,<br />

die in städtischen Lebensräumen vorkommen, gut und richtig zu<br />

erkennen und Erkenntnisse im besten Fall in wissenschaftliche<br />

Untersuchungen einzubringen, ist hierbei in den kommenden zwei<br />

Jahren das Ziel.<br />

Dazu gibt es ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm<br />

mit Seminaren, Workshops und Exkursionen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen der Vogelkunde. Hierzu zählen auch zwei Angebote<br />

aus dem Bereich „Vogelstimmen“. Am Sonntag, 3. April stellen<br />

Expert:innen in einem Workshop von 10 bis 12 Uhr Technik und deren<br />

Handhabung bei der Aufnahme und Auswertung von Vogelstimmen<br />

vor. Am Mittwoch, 6. April findet ein Vogelstimmen-Seminar mit<br />

dem bekannten Vogelstimmen-Imitator Uwe Westphal statt. (SM)<br />

Weitere Infos und Anmeldung: telefonisch unter <strong>04</strong>21 / 48 44 48 70 oder<br />

per E-Mail an info@nabu-bremen.de.<br />

RAUM<br />

FÜR JUNGES<br />

GEMÜSE<br />

55


WOHNEN UND LEBEN<br />

Vom Insektenhotel bis zum Naturdünger<br />

Tipps für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität im eigenen Garten<br />

Selbst als Besitzende eines Gartens gilt das Motto „im grünen<br />

Paradies ist der Mensch nicht allein“. Passionierte Gärtner:innen<br />

freuen sich über die lebendige Vielfalt und leisten<br />

ihren Beitrag dazu. Oft zeigen beim nachhaltigen Gärtnern bereits<br />

kleine Maßnahmen große Wirkung.<br />

Blühende und bunte Vielfalt<br />

Blühinseln inmitten von Rasenflächen bieten zum Beispiel eine<br />

dringend benötigte Nahrungsquelle für Insekten. An ihrem Überleben<br />

sollte allen Menschen gelegen sein, immerhin bestäuben<br />

sie sämtliche Pflanzen und fördern somit ein gesundes Wachstum.<br />

Auch das Aufstellen eines Insektenhotels und das Aufhängen<br />

von Nisthilfen für Vögel bieten eine schnelle und effiziente Hilfe<br />

mit einer nachhaltigen Wirkung. Ebenso wichtig ist das Aufstellen<br />

einer Wasserstelle für die Vogelwelt. Gern gesehen sind auch<br />

Hecken statt Zäunen. Sie verschönern nicht nur den Garten durch<br />

die grüne Fassade, sie ermöglichen Igeln und anderen Kleintieren<br />

auch den Zugang vereinfachen den Wechsel zwischen den Gärten<br />

der Nachbarschaft bei der Nahrungs- und Partnersuche. Laub- und<br />

Reisighaufen eignen sich als stille Rückzugsorte oder als Winterquartier.<br />

Fotos: djd/STIHL<br />

Mähverhalten unterstützt Biodiversität<br />

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Ausstellung: Montags bis freitags 9 – 13 und 14 – 18 Uhr<br />

Wir wünschen eine frohe und<br />

besinnliche Osterzeit<br />

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Seit Seit über über 110 110 Jahren Jahren<br />

KOCH &<br />

KARCZEWSKI<br />

Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt: Das Blütenangebot<br />

auf dem Rasen wird verbessert, wenn dieser stets mit maximaler<br />

Schnitthöhe gemäht wird. So können Rasenkräuter besser gedeihen<br />

und mehr Blüten als Nahrung für Bienen und Co. bereitstellen.<br />

Auch gegen Mähroboter spricht nichts, solange nachaktive Tiere<br />

geschützt werden, indem die Maschinen so programmiert werden,<br />

dass sie nicht nachts oder während der Dämmerung fahren.<br />

Naturdünger selbst gemacht<br />

Zum nachhaltigen Gärtnern gehört zudem, bewusst mit den Ressourcen<br />

der Natur umzugehen und Rohstoffe sinnvoll zu nutzen:<br />

Gartenabfälle kann man kompostieren oder als Mulchmaterial<br />

wiederverwenden, Gartenhäcksler mit leisem Elektroantrieb helfen<br />

beim Zerkleinern des Grünschnitts etwa von Hecken und Bäumen.<br />

Das vermeintliche „Unkraut“ Brennnessel sollte man stehen<br />

lassen, da es als wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge dient.<br />

Und schon die Großeltern wussten: Brennnesselsud ist ein kostenfreier<br />

und höchst effektiver Naturdünger. (DJD)<br />

56


Fotos: djd/FNR e. V./gkrphoto – stock.adobe.com<br />

Es geht auch ohne Torf<br />

Beim Gärtnern auf klimafreundliche Pflanzerde setzen<br />

Unzählige Balkonkästen, Töpfe und Kübel warten darauf,<br />

in der Gartensaison mit Blumen aller Art bepflanzt zu<br />

werden. Was aber nur wenige Hobbygärtnerinnen und<br />

-gärtner wissen: Sie können dabei auch einen aktiven Beitrag<br />

zum Klimaschutz leisten, indem sie bei der Wahl der Pflanzerde<br />

genauer hinsehen und auf torfhaltige Produkte verzichten.<br />

Torf ist in Tausenden von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen in<br />

Mooren entstanden und gilt als effektiver Kohlenstoffspeicher.<br />

Legt man Moore trocken, baut den Torf ab und nutzt ihn als Blumenerde,<br />

wird nach und nach klimaschädliches Kohlendioxid<br />

(CO 2 ) freigesetzt.<br />

Das Thünen-Institut, eine Bundesforschungseinrichtung<br />

in Braunschweig, schätzt die entsprechenden jährlichen CO 2 -<br />

Emissionen allein in Deutschland auf mindestens 400.000<br />

Tonnen. Die neue Bundesregierung will deshalb einen Ausstiegsplan<br />

für Torfabbau und -verwendung beschließen und<br />

Torf-Alternativen entwickeln. Auch die torffreien Produkte<br />

weisen Kohlendioxid-Emissionen auf. Aber die Pflanzen, aus<br />

denen sie gewonnen wurden, wachsen wieder nach und binden<br />

erneut CO 2 – ein weitgehend geschlossener Kreislauf.<br />

Wohntraum östl. Vorstadt!<br />

RISCHO Stahl- und Metallbau in Perfektion<br />

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Balkone<br />

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Treppen<br />

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Treppengeländer<br />

Treppengeländer<br />

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Überdachungen<br />

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Vordächer<br />

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Torfersatz aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

Im heimischen Garten fällt der Umstieg auf torffreie Blumenerden<br />

denkbar einfach. Sie sind in Gartenfachmärkten, Baumärkten<br />

und in Gärtnereien erhältlich sowie online bestellbar.<br />

Und das Angebot wächst stetig. In torffreien Erden sind meist<br />

nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Kompost,<br />

Rindenhumus oder Holzfasern als Ersatz enthalten. Dafür<br />

wird kein Baum gefällt, stattdessen verwenden die Erdenhersteller<br />

die Resthölzer, die in Sägewerken ohnehin anfallen. Das<br />

Angebot von Torrfreier Erde reicht von Universalerden bis zu<br />

Substraten für Spezialanwendungen für die Anzucht von Kräutern,<br />

Gemüse, Blumen oder Hecken- und Strauchpflanzen.<br />

Datenbank mit über 250 torffreien Erden<br />

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Wichtig ist es, beim Kauf auf die genaue Kennzeichnung zu<br />

achten: Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder<br />

„ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen gerecht.<br />

Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft ein Blick auf<br />

die Inhaltsstoffe. Hobbygärtnerinnen und -gärtner finden unter<br />

www.torffrei.info eine Marktübersicht zu torffreien Erden, in<br />

der bereits über 250 Erden diverser Hersteller für viele Einsatzbereiche<br />

gelistet sind. Die Webseite bietet zudem zahlreiche<br />

Tipps für das erfolgreiche Gärtnern mit torffreier Erde. (DJD)<br />

Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH, Niederlassung Bremen<br />

Flughafendamm 2 (Ecke Neuenlander Strasse), 28199 Bremen<br />

Tel: <strong>04</strong>21 522668-0, kaercher.bremen@vertrieb.kaercher.com<br />

Öffnungszeiten: Mo – Fr: 9.00 –18.00 Uhr<br />

57


Foto: Antje Schimanke Fotografie<br />

WOHNEN UND LEBEN<br />

Energieeffizient heizen in<br />

den eigenen vier Wänden<br />

Die Dämmvisite von „energiekonsens“<br />

Nach dem Winter ist vor der nächsten Heizperiode. „Und<br />

auf die sollte man sich bei den steigenden Energiepreisen<br />

schnellstmöglich vorbereiten“, sagt Heinfried Becker,<br />

Projektleiter bei der gemeinnützigen Klimaschutzagentur „energiekonsens“.<br />

Dafür bietet die Dämmvisite Eigentümer:innen von<br />

Immobilien einen Einstieg. Bei diesem Wärmecheck kommen unabhängige<br />

Energieberater:innen ins Haus und nehmen Gebäudehülle<br />

und -teile in Augenschein. Sie decken Energielecks wie zum<br />

Beispiel Wärmebrücken an Wänden oder undichten Fensterrahmen<br />

auf und geben Tipps, wie sich die Schwachstellen beheben lassen.<br />

Zudem beraten die Expert:innen dazu, welche nachträglichen<br />

Dämmmaßnahmen sich lohnen. „Mitunter ist es ratsam, höhere<br />

Investitionen zu tätigen – etwa in den Austausch von Fenstern,<br />

eine neue Heizung oder eine energetische Fassadendämmung –,<br />

um größere Effizienzsprünge zu erzielen. Hier können die neutralen<br />

Beraterinnen und Berater eine Empfehlung aussprechen“, führt<br />

der Projektleiter fort. Die Ergebnisse der Hausbegehung werden<br />

in einem Informationsbogen festgehalten, in dem auch Wissenswertes<br />

zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden ist.<br />

„Wir müssen im Bestand bessere Dämmstandards erreichen, um<br />

den Klimawandel zu meistern. Das wird von Bund und Ländern<br />

unterstützt “, betont Becker. Wichtig sei: „Wer einen Zuschuss für<br />

eine energetische Renovierung haben möchte, muss die Förderung<br />

beantragen, bevor die Maßnahmen starten.“ (SM)<br />

Die Dämmvisite kostet 30 Euro und ist buchbar unter <strong>04</strong>21 37 66 10<br />

oder per E-Mail an: daemmung@energiekonsens.de.<br />

Infos: www.energiekonsens.de/daemmvisite.<br />

Lärm bleibt draußen und die<br />

Energie drinnen<br />

Fenster aus Hochleistungswerkstoffen reduzieren<br />

Schall und Energieverluste<br />

Die Welt ist im Wandel und das spürt jede einzelne Person auch<br />

im Alltag. Das Zukunftsinstitut in Frankfurt beispielsweise erkennt<br />

einige Megatrends, die sich konkret auf das Leben zu Hause<br />

auswirken. Zu ihnen zählt auch die Urbanisierung. Es entstehen<br />

immer mehr Megacities, und Räume – speziell Wohnräume –<br />

verdichten sich zunehmend. Durch die immer enger zusammenrückende<br />

Nachbarschaft wächst auch das Bedürfnis nach Ruhe<br />

in den eigenen vier Wänden. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts<br />

Ipsos in Deutschland fühlen sich rund 28 Prozent<br />

der Befragten durch den Krach, den ihre direkten Nachbarn<br />

verursachen, gestört.<br />

Für dieses Problem gibt es eine Lösung: Fenster mit einer<br />

guten Schallschutzverglasung sorgen für weniger Lärm im Haus<br />

und ermöglichen eine besonders hohe Energieeffizienz. Davon<br />

profitieren Bewohner:innen spürbar, denn je weniger Wärme ein<br />

Fenster nach außen durchlässt, desto geringer fallen die Heizkosten<br />

aus. Gleichzeitig tragen Bauverantwortliche mit einer<br />

energiesparenden Bauweise auch ihrer sozialen Verantwortung<br />

Rechnung. Denn es geht jetzt darum, für die nachfolgenden Generationen<br />

mit den vorhandenen Ressourcen möglichst sparsam<br />

umzugehen. Auch die Fensterprofile mit dem Label EcoPuls stehen<br />

für einen positiven ökologischen Fußabdruck. Bereits heute<br />

enthalten diese Profile 40 bis 75 Prozent Rezyklat-Anteil. Das<br />

heißt, für ihre Herstellung werden nicht nur komplett neu produzierte,<br />

sondern auch recycelte Rohstoffe verwertet – und das<br />

spart CO 2 ein. (DJD)<br />

Foto: djd/REHAUS Industries<br />

Dämmvisite<br />

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daemmung@energiekonsens.de oder rufen<br />

Sie uns an unter <strong>04</strong>21 376671 0 oder <strong>04</strong>71 30 94 73 71<br />

58


Berufsunfähigkeit kann<br />

jeden Menschen treffen<br />

Etwa jede vierte beschäftigte Person verliert<br />

zumindest zeitweise ihre Arbeitskraft<br />

Das Risiko, seine Arbeitskraft zu verlieren und danach unter<br />

einer finanziellen Versorgungslücke zu leiden, wird von<br />

vielen unterschätzt: Tatsächlich ist etwa jede vierte beschäftigte<br />

Person in Deutschland nach Angaben der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund im Lauf seines Arbeitslebens zumindest<br />

zeitweise mit Berufsunfähigkeit konfrontiert. Laut einer auf Statista<br />

veröffentlichten Erhebung waren 2021 Nervenerkrankungen mit<br />

knapp 32 Prozent die häufigste Ursache. Danach folgen mit einem<br />

Anteil von rund 20 Prozent Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates<br />

und mit 18 Prozent Krebs und andere bösartige<br />

Neubildungen.<br />

Foto: djd/Nürnberger Versicherung/Getty Images/PeopleImages<br />

Ein früher Abschluss lohnt sich<br />

Wenn ein Großteil des Einkommens wegen Berufsunfähigkeit<br />

wegfällt, kann kaum jemand den gewohnten Lebensstandard halten.<br />

Hilfe vom Staat gibt es nur im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme.<br />

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)<br />

kann man die finanzielle Lücke bei anerkannter Berufsunfähigkeit<br />

weitgehend schließen, Schätzungen zufolge besitzen aber lediglich<br />

etwa ein Viertel aller Haushalte diese Police. Weil psychische Erkrankungen<br />

stark zugenommen haben, kommen für die Absicherung<br />

der Arbeitskraft nicht nur körperlich arbeitende Menschen<br />

infrage, sondern jeder Beschäftigte. Je früher eine BU abgeschlossen<br />

wird, desto besser. Zum einen ist dann der monatliche Beitrag<br />

gering. Vor allem aber müssen beim Abschluss Gesundheitsfragen<br />

beantwortet werden – und Vorerkrankungen sind in jungen Jahren<br />

seltener. Viele Anbieter:innen haben für junge Leute günstige<br />

Einsteigertarife, doch noch wichtiger ist es, auf die Flexibilität nach<br />

dem Abschluss zu achten. (DJD)<br />

Digitale Betrugsmasche<br />

Das Versicherungs- und Finanzkontor informiert<br />

über Phishing-Mails<br />

VERSICHERUNGEN<br />

FINANZEN<br />

ALTERSVORSORGE<br />

„Bitte folgen Sie dem Link und überprüfen Sie Ihre Daten. Anderenfalls<br />

müssen wir aus Sicherheitsgründen Ihr Konto sperren.“<br />

Wer kommt bei Sätzen wie diesen nicht ins Schwitzen, besonders<br />

wenn das eigene Bank-, Email- oder Kundenkonto in Gefahr<br />

scheint? Doch bei Mails mit solchem oder ähnlichem Inhalt handelt<br />

es sich in aller Regel um Fake-Mails, sogenannte Phishing<br />

Mails. Sie sollen dazu verleiten, Links zu gefälschten Websites<br />

oder angehängte Dateien mit Schadsoftware zu öffnen. Ziel ist es,<br />

vertrauliche Daten und Passwörter „abzufischen“.<br />

Phishing-Mails wirken oft täuschend echt, indem sie Farbgebung<br />

und Logo der vermeintlichen Absender:innen imitieren<br />

und immer geschickter in der Ansprache werden. Deshalb ist es<br />

so schwer, sich vor ihnen zu schützen. Für Firmen gibt es seit geraumer<br />

Zeit so genannte Cyberpolicen, die unter anderem die<br />

finanziellen Folgen solch digitaler Betrügereien abdecken sollen.<br />

Für Privatkund:innen und Solo-Selbstständige sind noch keine<br />

standardisierten, sprich: untereinander vergleichbare Versicherungsangebote<br />

entwickelt worden, weil hier die Gefahr bislang<br />

relativ klein schien.<br />

Doch wer viel im Netz unterwegs ist und seine Geräte sowohl<br />

privat als auch beruflich nutzt, sollte sich durchaus über eine individuell<br />

angemessene Cyberpolice beraten lassen. (SM)<br />

Mehr zu Phishing-Mails, wie man sie erkennt und was man tun kann,<br />

wenn man (doch) auf sie hereingefallen ist, gibt es unter<br />

www.versicherungskontor.net/phishing-mails.<br />

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Foto: Ali Morshedlou | unsplash.com<br />

59


WOHNEN UND LEBEN<br />

Ganz einfach ökologisch tapezieren<br />

Vliestapeten aus Recyclingmaterial verbessern Wohngesundheit und CO 2 -Bilanz<br />

Beim Renovieren und neu Einrichten geht es heutzutage<br />

nicht mehr nur ums Design. So spielen gerade im Wohnbereich<br />

Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie eine immer<br />

wichtigere Rolle. Das gilt neben Möbeln und Dekostoffen auch für<br />

die Wandgestaltung. Bei dieser großen Fläche ist es wichtig, keine<br />

schädlichen Ausdünstungen zu haben. Verputzte Wände haben<br />

zwar ihren Charme, eine Wandverkleidung mit Glattvlies jedoch<br />

bietet mehr Schutz und auch mehr Behaglichkeit in puncto Wärme<br />

und Akustik. Zudem lässt sie sich einfach abziehen, sodass<br />

die Wand problemlos wieder in ihren Urzustand versetzt werden<br />

kann. In Baumärkten finden sich heutzutage bereits ökologische<br />

Tapeten, die an Qualität nichts zu wünschen übrig lassen und sowohl<br />

die Wohngesundheit als auch die CO 2 -Bilanz nicht negativ<br />

beeinflussen.<br />

Kund:innen, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, sollten beim<br />

Tapetenkauf darauf achten, dass vorwiegend Recyclingmaterialien,<br />

also Altpapier und recycelte Kunststoffe, eingesetzt wurden. Außerdem<br />

ist es wichtig, dass die Wandbekleidung keine schädlichen<br />

Zusatzstoffe wie PVC oder gesundheitsgefährdende Weichmacher<br />

enthält. Ein wesentlicher Vorteil ökologischer Tapeten ist, dass sie<br />

mehrfach überstrichen werden und dadurch jederzeit an veränderte<br />

Gestaltungswünsche angepasst werden kann. Außerdem sind Vliestapeten<br />

auch für ungeübte Heimwerker einfach zu verarbeiten, weil<br />

der Kleister einfach auf die Wand aufgetragen wird und so kein Einweichen<br />

und kein Tapeziertisch notwendig sind. Kleine Setzrisse, die<br />

nachträglich im Putz entstehen können, werden effektiv kaschiert<br />

und die Wand vor Stößen und Ratschern geschützt – gerade in Haushalten<br />

mit Kindern oder Haustieren neben der Wohngesundheit ein<br />

weiterer wichtiger Pluspunkt. (DJD)<br />

Foto: DJD/Erfurt Tapeten<br />

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Design aus Traditionsarbeit<br />

Ligne Roset: Neu eingerichtet für den Frühling<br />

Das Familienunternehmen<br />

Ligne Roset entwickelt<br />

und fertigt bereits<br />

in der 5. Generation stilprägendes<br />

Möbeldesign. Die Umsetzung<br />

der Entwürfe namhafter<br />

Designer:innen erfolgt durch<br />

das Savoir-Faire hochqualifizierter<br />

Handwerker:innen seit<br />

mehr als 160 Jahren in großer<br />

Verantwortung für Mensch und<br />

Umwelt am Stammsitz in Briord<br />

in der Auvergne.<br />

Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, welch hoher Wert der<br />

Einrichtung des Zuhauses beigemessen wird. So stellte das Team<br />

von Ligne Roset auch bei seinen Kunden ein größeres Interesse<br />

fest, sich neuen und geänderten Bedürfnissen anzupassen. Das<br />

Studio Am Wall hat die Zeit genutzt, um das Interior zu renovieren<br />

und neu zu gestalten. Ausgewählte Möbel und Accessoires<br />

werden im frischen Ambiente während der Frühlingsaktion<br />

vom 26. März bis zum 10. April zu attraktiven Preisen präsentiert.<br />

Das Bremer Team um Studioleiterin und Innenarchitektin<br />

Susanne Wätjen freut sich darauf, die Kund:innen ausführlich<br />

zu beraten. Gern kann dafür ein individueller Termin vereinbart<br />

werden, auch vor Ort zu Hause. (SM)<br />

Weitere Informationen zur Frühlingsaktion oder einer Beratung gibt<br />

es unter www.ligne-roset.com/de/shop/bremen.<br />

Foto: Ligne Roset


Nachhaltige Wärmeversorgung im eigenen Zuhause<br />

Raus aus Gas und Öl: Mit „energiekonsens“ die richtigen Heiztechniken finden<br />

Foto: Adobe Stock<br />

Rasant steigende Energiepreise und Unsicherheit aufgrund<br />

der aktuellen geopolitischen Lage – wer jetzt auf erneuerbare<br />

Wärmeversorgung setzt, leistet nicht nur einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz, sondern macht sich unabhängig vom<br />

globalen Gas- und Ölmarkt. Vor allem elektrische Wärmepumpen,<br />

Holzpelletheizungen, Solarthermieanlagen oder Nah- und Fernwärmeanschlüsse<br />

werden künftig eine wichtige Rolle beim klimafreundlichen<br />

Heizen spielen. Doch welche Technik passt zum<br />

eigenen Haus und Energiebedarf? Hierbei spielen unterschiedliche<br />

Faktoren eine Rolle: energetischer Standard des Gebäudes,<br />

Aufstellungsort, Kosten und mögliche Kombination mit anderen<br />

Techniken, beispielsweise Solaranlagen zur Stromgewinnung<br />

(Photovoltaik). „Sobald Verbraucher:innen über die Anschaffung<br />

einer neuen Technik nachdenken, sollten sie immer auch die Dämmung<br />

des eigenen Hauses im Blick haben“, empfiehlt Martin Grocholl,<br />

Geschäftsführer der Klimaschutzagentur „energiekonsens“<br />

und führt fort: „Wie viel man heizen muss, hängt maßgeblich von<br />

der Dämmqualität des eigenen Hauses ab – hier ist ein großer<br />

Hebel für Hauseigentümer:innen.“ Wer über einen Austausch der<br />

eigenen Heizungsanlage nachdenke, sollte vor der Anschaffung<br />

eine unabhängige Vor-Ort-Beratung in Anspruch nehmen und sich<br />

gut informieren, empfiehlt Grocholl. Informationen und Hinweise<br />

zu Beratungsstellen, Fördermöglichkeiten und Veranstaltungen<br />

finden Modernisierungswillige auf der Webseite der Beratungsinitiative<br />

Bremer Modernisieren unter bremer-modernisieren.de.<br />

Auch für Haushalte ohne Eigenheim gibt es viele Möglichkeiten<br />

Energie einzusparen und CO 2 im Alltag zu vermeiden. Senkt man<br />

beispielsweise die Raumtemperatur um nur einen Grad ab, spart<br />

man insgesamt sechs Prozent Heizenergie. Da jeder Raum anders<br />

genutzt wird, sollte man darauf achten die Temperaturen entsprechend<br />

einzustellen: So macht es Sinn das Badezimmer deutlich<br />

wärmer zu halten als beispielsweise das Schlafzimmer. Richtiges<br />

Lüften spart ebenfalls Heizenergie und sorgt für ein gutes Wohnklima:<br />

Hier empfiehlt die Klimaschutzagentur dreimal täglich sieben<br />

Minuten Stoßlüften. (SM)<br />

Weitere Energie- und Klimatipps bietet die Bremer Klimaschutzkampagne<br />

„#senkmit – Weniger CO2, mehr Zukunft“ online unter senkmit.de.<br />

MEHR GRÜNE wÄRME<br />

WENIGER CO 2<br />

Gut fürs Klima:<br />

Besser ohne Öl & Gas heizen<br />

und sich rundum wohlfühlen.<br />

Mehr<br />

Klima-Tipps<br />

Ein Projekt von energiekonsens<br />

61


AUTO<br />

Ein Kleiner greift die Großen an<br />

Skoda hat den Fabia gewaltig aufgewertet – Moderne Dreizylinder<br />

Eine von Skodas „Simply clever“-Lösungen: Der Regenschirm in der Türverkleidung ist immer dabei (Bild rechts).<br />

Fotos: WS<br />

Kleinwagen kommen immer größer raus. Das beste aktuelle<br />

Beispiel: Der neue Skoda Fabia hat jetzt die Länge von 4,10<br />

Meter erreicht und macht damit seinem Konzernbruder Golf<br />

Konkurrenz. In jedem Fall ist Skoda hier ein Volltreffer gelungen,<br />

denn so gut, komfortabel und sicher fuhr sich ein Fabia noch nie.<br />

Ein ausdrucksstarkes Design, ein großzügigerer Fahrzeuginnenraum,<br />

mehr Komfort und eine noch höhere Sicherheit dank<br />

moderner Sicherheits- und Assistenzsysteme: So präsentiert sich<br />

22 Jahre nach seinem Debüt der neue Fabia. Das Design entstand<br />

erstmals unter der Leitung des neuen Designchefs Oliver Stefani.<br />

Der neue Fabia ist strömungsoptimiert gestaltet, was sich auch<br />

im besten cW-Wert (0,28) seiner Klasse äußert. Besonderheit im<br />

dominanten Kühlergrill: Verstellbare Lamellen schließen sich bei<br />

geringem Kühlbedarf<br />

Bauerland<br />

und sollen<br />

6, 28259<br />

auf diese<br />

BremenWeise zum Beispiel auf<br />

58 00 19<br />

der Autobahn bis zu 0,2 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen. Der<br />

Unterboden ist nahezu vollständig verkleidet.<br />

Das neue Innenraumdesign des Fabia verstärkt das sehr gute<br />

Siegfried Buhl<br />

Bauerland 6, 28259 Bremen<br />

Raumgefühl des Kleinwagens zusätzlich. Die<br />

58 00symmetrisch 19<br />

aufgebaute<br />

Lack Instrumententafel • Karosserie • Mechanik<br />

mit einem zentralen, frei stehenden<br />

Autolackier- und Karosseriefachbetrieb GmbH<br />

Wir wünschen<br />

allen Teilnehmern<br />

gut Schuss!<br />

Siegfried Buhl<br />

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Display und die je nach Ausstattungslinie in verschiedenen Farben<br />

gehaltenen horizontalen Dekorleisten betonen die Breite des<br />

Innenraums.<br />

Und wie fährt sich der Kleinwagen? Definitiv wie ein Großer!<br />

In der Stadt wuselt der wendige Fabia geschwind durch die<br />

Gassen. Den Fahrer erfreut die Übersichtlichkeit des Autos, anders<br />

als bei vielen rollenden Neuheiten, bei denen gut rausschauen<br />

zkeine Option ist. Lange Fahrten meistert er entspannt, da<br />

beweist der Kleinwagen echtes Kompaktklasse-Niveau. Das gilt<br />

auch für das Fahrwerk mit dem nötigen Maß an Straffheit, aber<br />

ohne Härte und inklusive spürbarem Komfortanspruch. Der Dreizylinder,<br />

obwohl gut gedämmt, kann sich bei niedriger Geschwindigkeit<br />

sein bauarttypisches „Knarren“ nicht ganz verkneifen. Das<br />

Portemonnaie wird mit einem Durchschnittsverbrauch von fünf<br />

bis fünfeinhalb Litern vertretbar belastet. Bei besonders entspannter<br />

und mitdenkender Fahrweise meldet der Bordcomputer<br />

sogar eine Vier vor dem Komma. In der Basisausführung kostet<br />

der Fabia mit dem empfehlenswerten 1.0 TSI-Motor mit 95 PS ab<br />

17.590 Euro. (WS)<br />

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Mit dem neuen Jogger präsentiert Dacia einen vielseitigen<br />

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Kombi- und Van-Fahrern erfüllt und um moderne<br />

Ausstattung sowie robuste Offroad-Optik ergänzt. Bis zu sieben<br />

Sitzplätze und ein variables Innenraumkonzept zum unschlagbar<br />

günstigen Preis machen das 4,55 Meter lange Multitalent<br />

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Der großzügige Charakter des Dacia Jogger zeigt sich im<br />

überragenden Platzangebot für Passagiere und Gepäck sowie im<br />

variablen Innenraumkonzept. Der Newcomer der rumänischen<br />

Renault-Tochter bietet bis zu sieben Personen in drei Sitzreihen<br />

Platz. Bis zu 1.819 Liter Ladevolumen markieren darüber hinaus<br />

einen Topwert, der das Crossover-Modell zum idealen Begleiter<br />

für Freizeit und Sport, wie auch für den gewerblichen Einsatz<br />

qualifiziert. Großzügig bemessene Platzverhältnisse bietet<br />

der Jogger auch fürs Gepäck. Im Fünfsitzer fasst der Laderaum<br />

607 Liter unterhalb der Kofferraumabdeckung (ohne Abdeckung<br />

708 Liter). Wird die Rückbank komplett umgelegt und<br />

senkrecht gegen die Vordersitzlehnen gestellt, steigt das Ladevolumen<br />

auf 1.819 Liter, und die Ladelänge erreicht zwei Meter,<br />

sodass der Transport von sperrigen Gegenständen problemlos<br />

möglich ist. Der Siebensitzer bietet bei voller Bestuhlung eine<br />

Gepäckraumkapazität von 160 Litern. Bei zusammengeklappter<br />

und senkrecht aufgestellter zweiter und dritter Sitzreihe steht<br />

ein Fassungsvermögen von 1.594 Litern zur Verfügung.<br />

Zur Komfortausstattung des Dacia Jogger gehören bereits<br />

in der Basisversion Essential Lichtautomatik, Bordcomputer,<br />

Berganfahrhilfe, USB-Schnittstelle und ein Eco-Mode zur<br />

Reichweitenoptimierung. Ebenso zählen elektrische Fensterheber<br />

vorne, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und<br />

Geschwindigkeitsbegrenzer zum serienmäßigen Lieferumfang.<br />

In der Ausstattung Comfort kommen die manuelle Klimaanlage<br />

(als Option für Essential erhältlich), Tempopilot und elektrische<br />

Fensterheber hinten hinzu. Den Ausstattungsumfang ergänzen<br />

die Einparkhilfe hinten sowie elektrisch einstell- und beheizbare<br />

Außenspiegel.<br />

DER NEUE<br />

DACIA JOGGER<br />

PROBEFAHREN UND BEGEISTERUNG ERLEBEN<br />

DACIA JOGGER ESSENTIAL TCE 100<br />

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• Automatisches Notrufsystem eCall und Aktiver Nofall-<br />

Bremsassistent • Nebelscheinwerfer • LED Tagfahr- und<br />

Abblendlicht mit Lichtautomatik • ISOFIX-Kindersitzbefestigung<br />

auf den hinteren Außenplätzen • Zentralverriegelung mit Funk-<br />

Fernbedienung und automatischer Türverriegelung<br />

Neuer Dacia Jogger TCe 100 ECO-G, LPG, 74 kW: Gesamtverbrauch<br />

(l/100 km): innerorts: 9,4; außerorts: 8,2;<br />

kombiniert: 7,6; CO 2-Emissionen kombiniert: 135 g/km;<br />

Energieeffizienzklasse: C. Neuer Dacia Jogger: Gesamtverbrauch<br />

kombiniert (l/100 km): 7,6 – 5,6; CO 2-Emissionen<br />

kombiniert: 137 – 127 g/km, Energieeffizienzklasse: C – C<br />

(Werte gemäß gesetzl. Messverfahren). incl. Transportkosten.<br />

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DACIA VERTRAGSHÄNDLER<br />

NEUENLANDER STR. 91 • 28199 BREMEN<br />

TEL. <strong>04</strong>21-536940 • FAX <strong>04</strong>21-553060<br />

Abb. zeigt neuen Dacia Jogger Extreme.<br />

das Beste<br />

im Norden<br />

für Renault<br />

und Dacia!<br />

Foto: FR<br />

63


FAMILIE<br />

„Entscheidend ist, ob das Kind infiziert ist oder nicht“<br />

Kinder in Quarantäne: Im Gespräch mit Rechtsberater Dr. Alireza Khostevan von der Arbeitnehmerkammer<br />

Rechtsberater Dr. Alireza Khostevan. <br />

<br />

Foto: Stefan Schmidbauer<br />

Geschlossene Kitas,<br />

Schulklassen, die<br />

ihren Präsenzunterricht<br />

wegen erkrankter<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

pausieren müssen: Die Coronapandemie<br />

verlangt Familien<br />

nicht nur viel Kraft,<br />

sondern auch jede Menge<br />

organisatorisches Geschick<br />

ab. Schließlich gestaltet sich<br />

die Betreuung des sich in<br />

Quarantäne befindenden<br />

Nachwuchses schwierig,<br />

wenn Eltern berufstätig sind.<br />

Auch in den Beratungen der<br />

Arbeitnehmerkammer spiegelt<br />

sich diese Problemlage<br />

wider. Rechtsberater Dr.<br />

Alireza Khostevan erläutert<br />

im Gespräch, welche Rechte<br />

und Pflichten berufstätige Eltern in diesem Zusammenhang haben<br />

und warum es wichtig ist zu differenzieren, ob Kinder vorsorglich<br />

in Quarantäne oder selbst infiziert sind.<br />

Das Thema Quarantäne ist seit Corona omnipräsent und zugleich<br />

ein Thema, bei dem sehr viel Unsicherheit herrscht. Zeigt<br />

sich das auch in den Beratungen der Arbeitnehmerkammer?<br />

Ja, absolut. Nicht nur die Ratsuchenden sind verwirrt, was die aktuellen<br />

Regelungen betrifft. Auch wir Beraterinnen und Berater<br />

müssen uns aufgrund der sich ständig ändernden Gesetze und Verorndungen<br />

immer wieder neu in die Sachverhalte eindenken. Eine<br />

besondere Herausforderung ist auch, dass wir nicht auf höchstrichterliche<br />

Rechtsprechung zurückgreifen können und viele Rechtsfragen<br />

dadurch ungeklärt sind.<br />

Welche Konsequenzen hat der Quarantänefall eines Kindes für<br />

die Eltern? Können diese weiterhin ihrer Arbeit nachgehen?<br />

Vom Grundsatz her, müssen sie der Arbeit weiterhin nachgehen.<br />

Wenn ihr Kind jedoch aufgrund der Quarantäne von ihnen persönlich<br />

betreut werden muss, haben sie einen Freistellungsanspruch<br />

von der Arbeit. Die Frage der Vergütung oder Entschädigungsleistung<br />

muss im Einzelfall geprüft werden.<br />

Was sagt die Rechtslage über die Quarantäne von Kindern aus?<br />

Um durchzublicken, ist es sinnvoll, die entsprechende Chronologie<br />

zu kennen. Bis zum 25. November 2021 galt bundesweit die<br />

sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite. Bis dahin<br />

war es so, dass Eltern von Kindern, die in Quarantäne mussten,<br />

eine Entschädigung erhalten haben, und das in voller Höhe. Das<br />

bedeutet, dass Erziehungsberechtigte, die zu Hause bleiben mussten,<br />

um ihr Kind zu betreuen, keine Einkommensverluste erfahren<br />

haben.<br />

Diese Regel ist also mittlerweile ausgelaufen?<br />

Richtig. Seitdem gilt eine Regelung in abgewandelter Form, die besagt,<br />

dass lediglich, wenn Kinder nicht in die Schule oder die Kita<br />

können, weil die Einrichtungen coronabedingt geschlossen sind,<br />

oder die Kinder einen positives Testergebnis aufweisen, Eltern zu<br />

Hause bleiben dürfen und Kinderkrankengeld beziehen. Diese Regelung<br />

lief bis zum 19. März dieses Jahres und greift bei nichtinfizierten<br />

Kindern, die unter Quarantäne stehen.<br />

Und wenn die Kinder selbst infiziert sind?<br />

Infizierte Kinder gelten als krank. In diesen Fällen greift die allgemeine,<br />

bereits vor Corona bekannte Regel, dass Eltern zu Hause<br />

bleiben dürfen und Kinderkrankengeld beziehen. Was sich im Zuge<br />

der Pandemie in diesem Kontext geändert hat, ist die Bezugsdauer.<br />

Diese beträgt eigentlich zehn Tage pro Elternteil, zwanzig Tage<br />

für Alleinerziehende und wurde in der Pandemie erweitert auf<br />

30, beziehungsweise 60 Tage, die verteilt in Anspruch genommen<br />

werden können. Diese Erweiterung gilt noch bis Ende <strong>2022</strong>. Wir<br />

können also festhalten: Entscheidend ist, ob das Kind infiziert ist<br />

oder nicht.<br />

Gibt es alternative Möglichkeiten, die Arbeitnehmende nutzen<br />

können?<br />

Ja, grundsätzlich gibt es da mehrere Optionen. Arbeitnehmende<br />

können etwa Überstunden abbauen, Urlaub nehmen oder, sofern<br />

es der Beruf zulässt, ins Homeoffice wechseln. Wichtig ist in jedem<br />

Fall, dass das Vorgehen im Vorfeld mit dem Arbeitgeber abgesprochen<br />

wird. (JF)<br />

Für Ihr gutes Recht!<br />

Ärger<br />

im Job?<br />

Rufen Sie an:<br />

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64<br />

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www.arbeitnehmerkammer.de<br />

Weitere Informationen<br />

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Ferienpark in der Überseestadt Bremen<br />

Eine bunte Vergnügungstour durch den Hafen<br />

In der alten Speicherstadt im Überseehafen Bremen ist ein neuer<br />

Ferienpark entstanden. Im Indoor-Hostelcamp „HafenTraum“<br />

kann in Tinyhäuschen und Retrocampern in einer Halle übernachtet<br />

werden. Von da aus geht’s dann in den Minigolf-„Schwarz-<br />

LichtHof “ und zum „HafenRummel“, einem Indoor-Jahrmarkt<br />

im 50er-Jahre-Stil. Ergänzend gibt es unterhaltsame Shows vom<br />

„HafenRevue Theater“. Kulinarisch sind zwei Bistros und diverse<br />

Bars auf dem Gelände vertreten. Die Räumlichkeiten und ein Biergarten<br />

sind auch für Events und Seminare inklusive Catering buchbar.<br />

Zudem können neuerdings Kindergeburtstage inklusive Übernachtung<br />

in Mehrbettzimmern gebucht werden. (SM)<br />

Alle Termine und Informationen gibt es unter<br />

www.hafenrevuetheater.de und www.ueberhafen.de.<br />

Foto: FR<br />

Foto: botanika<br />

Frühlingsgefühle mit Azaleen<br />

Sonderausstellung in der botanika<br />

Ein Farbenrausch aus Rot- und Rosatönen in der botanika: Zur<br />

Blüte der Azaleen zeigt sich nicht nur der „Japanische Garten“<br />

in seinem schönsten Kleid, sondern auch das frisch für<br />

die Frühlingsblüher umgebaute Mendehaus. Von der spinnenblütigen<br />

Sorte „Kinku Saku“ bis zum zweifarbigen „Sachsenstern“ lässt<br />

sich in der Entdeckerwelt die ganze Vielfalt der Azaleen bestaunen.<br />

Die Ausstellung „Farbenpracht der Azaleen“ beeindruckt mit<br />

erstaunlichen Blütenformen und -mustern. Klein und zerbrechlich<br />

wirkt die Sorte „Kirin“, während „Kolibri“ (Foto) durch einen<br />

nahezu violetten Farbklecks (unter Experten „Blotch“ genannt)<br />

in der sonst weißen Blüte ins Auge fällt. Die Knospen von „Kinku<br />

Saku“ ähneln Spinnenbeinen, bei „Rococo“ sind die Blütenblätter<br />

raffiniert gekräuselt. Die ganze Vielfalt der von weiß über rosa<br />

bis kräftig rot blühenden Azaleen präsentiert sich dieses Jahr im<br />

umgebauten Mendehaus, wo auch Sorten gezeigt werden, die den<br />

Rest des Jahres hinter den Kulissen gepflegt werden. Für gelbe und<br />

blaue Farbakzente sorgen verschiedene Frühlingsblüher, darunter<br />

Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Sehr eindrucksvoll gibt sich der<br />

Frühling übrigens auch im „Japanischen Garten“: Dieser scheint<br />

aus seiner Meditation zu erwachen und verwandelt sich in ein<br />

Meer aus bonbonfarbenen Blüten: Kamelien und indische Azaleen<br />

wetteifern darum, welche das schönste Blütenkleid tragen. (SM)<br />

Die Sonderausstellung „Farbenpracht der Azaleen“ ist bis zum 1. Mai in<br />

der botanika zu sehen. Nähere Infos: botanika-bremen.de.<br />

FRÜHLINGS<br />

BOTEN<br />

19.03. – 01.05.<br />

BREMENS GROSSE ENTDECKERWELT<br />

BOTANIKA-BREMEN.DE<br />

65


FAMILIE<br />

Unterwegs mit Kompass und Navi<br />

Für Kinder und Jugendliche: Neue Sonderausstellung im Focke-Museum<br />

Foto: Focke-Museum/ Martin Luther<br />

Wo bin ich? Wo ist mein Ziel? Wie komme ich dorthin?<br />

Und wie beschreibe ich den Weg für andere? Diese vier<br />

Fragen bilden den roten Faden der neuen Schau im<br />

Focke-Museum, die als Wanderausstellung gemeinsam mit der<br />

Stiftung Historische Museen Hamburg, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />

und dem Europäischen Hansemuseum Lübeck entstanden<br />

ist. Unter dem Titel „Von hier nach dort – Unterwegs mit<br />

Kompass und Navi!“ haben Museumsgäste ab sofort die Möglichkeit,<br />

sich über Formen der Orientierung und Navigation in Vergangenheit<br />

sowie Gegenwart zu informieren und zugleich spielerisch<br />

den Zusammenhang beider Dinge zu erforschen.<br />

„Die Ausstellung ist ein Wechselspiel aus Ausprobieren und<br />

Informieren“, erklärt Kurator Virgil Guggenberger. So seien neben<br />

verschiedenen Informationswänden vor allem die Spielstationen<br />

elementarer Bestandteil der Ausstellung. „Das Hands-on-Prinzip,<br />

also Verstehen durch Anfassen, macht das vermittelte Wissen für<br />

Kinder erst greifbar und interessant.“ An insgesamt sechs Stationen<br />

können Besucherinnen und Besucher Orientierungshilfen und<br />

Navigationstechniken ausprobieren. Zu den Aufgaben gehört beispielsweise<br />

ein Schiff mithilfe des Polarsterns auf Kurs zu bringen<br />

oder mit einem Sextant genannten Winkelmessgerät den eigenen<br />

Standort zu bestimmen. Guggenberger ergänzt: „Auch Karten sind<br />

Formen der Wegbeschreibung und können von Kindern in der<br />

Ausstellung selbst gezeichnet werden.“<br />

Als fantasievolle Paten führen ein mittelalterlicher Steuermann,<br />

eine Astronautin, ein Storch und andere Charaktere durch<br />

die verschiedenen Stationen der Ausstellung und leisten Hilfestellung<br />

bei der Lösung der Aufgaben. Mehr als 20 historische Objekte<br />

aus den vier Museen zeigen zudem auf, welche Hilfsmittel Menschen<br />

über die Jahrhunderte erfunden haben, um besser navigieren<br />

zu können. (SM)<br />

„Von hier nach dort – Unterwegs mit Kompass und Navi!“ ist bis zum<br />

25. September im Focke-Museum zu sehen.<br />

Die Filmemacher und Musiker von morgen<br />

Schlachthof Bremen: Zwei Workshopangebote für Jugendliche in den Osterferien<br />

66<br />

Für Kinder und Jugendliche, die sich in den Osterferien kreativ betätigen<br />

und ausprobieren möchten, bietet der Schlachthof in diesem<br />

Jahr zwei Workshopangebote. Unter anderem können Kids im<br />

Rahmen eines fünftägigen Workshops verschiedene Tätigkeiten<br />

des Filmschaffens, von der Idee bis zum fertigen Film kennenlernen.<br />

Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen 11 und 14<br />

Jahren und findet in der Woche vom 4. bis zum 8. April statt. Wer<br />

musikalisch interessiert ist, kommt unterdessen beim Bandcamp<br />

auf seine Kosten. Unter der Anleitung von Profis können Teilnehmende<br />

zwischen 14 und 18 Jahren ihre musikalischen Fähigkeiten<br />

verbessern. Bandcoaching, Songwriting- und weitere Workshops<br />

stehen dabei auf dem Programm. (SM)<br />

Nähere Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten:<br />

www.schlachthof-bremen.de.<br />

Foto: pixabay


Schick uns deinen Song!<br />

Wir suchen die Bremen-Sounds der vergangenen zwei Jahre<br />

Zwei Jahre Corona liegen hinter uns. Zwei Jahre, in denen kaum Liveauftritte stattfinden konnten<br />

und in denen vor allem die lokale Musikszene besonderes gelitten hat. Dennoch oder auch<br />

gerade deswegen waren die Musiker:innen in Bremen und umzu sehr produktiv – was sollte<br />

man auch anderes machen als Songs zu schreiben und aufzunehmen? Wir wollen diese<br />

Musik und die dahinter stehenden Künstler:innen sicht- und hörbar machen. Deshalb suchen<br />

wir den Sound dieser Zeit. Wenn ihr aus Bremen oder der Umgebung kommt und zwischen<br />

März 2020 und März <strong>2022</strong> Songs aufgenommen habt, schickt uns eines dieser Lieder zu.<br />

Das <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen, das Label Fuego sowie das Regionalkaufhaus Made in Bremen<br />

wollen einen CD-Sampler mit den Songs dieser Zeit veröffentlichen. Dazu übernehmen wir<br />

fast alles: Mastering, Pressung der Tonträger, Grafik, Werbung und Vertrieb. Nur euren Song<br />

müsst ihr selbst liefern. Eine ausgewählte Jury entscheidet anschließend wer auf den Tonträger<br />

kommt. Der CD-Sampler ist ein Benefiz-Projekt: Alle Erlöse kommen musikalischen<br />

Projekten der Stadt zugute.<br />

Ihr wollt dabei sein? Schickt uns bis zum 10. April <strong>2022</strong> einen eurer in den vergangenen zwei<br />

Jahren aufgenommenen Songs im MP3-Format unter dem Betreff: „The Virus-Vibes“ sowie<br />

eure Kontaktadresse und einen kurzen Text darüber, wer ihr seid und was ihr macht an<br />

virusvibes@fuego.de.<br />

Unterstützt von:<br />

67


KONZERTE<br />

Foto: N. Wolff<br />

Welthauptstadt des Jazz<br />

„jazzahead!“- Festival hat Kanada im Fokus / Verleihung des „Deutschen Jazzpreises“ /Geänderte „Clubnight“<br />

68<br />

Zwei Jahre lang konnte die „jazzahead!“<br />

nicht in gewohnter Weise<br />

stattfinden. Im April soll es nun endlich<br />

wieder richtig losgehen. Neben Altbewährtem<br />

wie den „Showcase“-Konzerten,<br />

der Fachmesse sowie dem Galakonzert<br />

wird es einige Neuerungen geben. Neben<br />

einer veränderten „Clubnacht“ wird erstmals<br />

ein Zirkuszelt für Konzerte aufgebaut<br />

und als einer der Höhepunkte zudem der<br />

„Deutsche Jazzpreis“ verliehen. Im Zentrum<br />

des Festivals steht in diesem Jahr das Partnerland<br />

Kanada.<br />

„Wir freuen uns besonders, dass wir nach<br />

zwei Jahren endlich wieder live stattfinden<br />

und unser Partnerland Kanada vor Ort präsentieren<br />

können“, sagt Sybille Kornitschky,<br />

die Projektleiterin des „jazzahead!“ Festivals,<br />

das von der Messe Bremen und viele Partner:innen<br />

ausgerichtet wird.<br />

Partnerland Kanada<br />

„Es freut uns, dass Sie, wenn Sie in den<br />

nächsten Wochen in einer Konzerthalle sitzen<br />

und die Stimmen der Jazzmusiker und<br />

musikerinnen aus Kanada hören, sich jedes<br />

Mal ein wenig mehr mit uns und unserer<br />

übersetzten Identität verbunden fühlen<br />

können“, so die kanadische Botschaftsrätin<br />

Andrea Meyer. Künstler:innen aus Kanada<br />

gestalten auch das Eröffnungskonzert (Erin<br />

Costelo) am 14. April im Theater Bremen<br />

sowie das große Galakonzert im Konzerthaus<br />

Die Glocke (Laila Biali und Malika Tirolien)<br />

am 29. April. Das Festival findet am<br />

Messewochenende vom 28. April bis zum 1.<br />

Mai seinen Höhepunkt – inklusive der 40<br />

Showcase-Konzerte und der Livebühne im<br />

neuen Zirkuszelt sowie der „Clubnight“ in<br />

Bremens City.<br />

„Deutscher Jazzpreis“<br />

Ein besonderes Highlight ist in diesem<br />

Jahr die Verleihung des „Deutschen Jazzpreises“<br />

am 27. April, der nach der Verleihungszeremonie<br />

mit einem großen Konzertabend<br />

im Metropol Theater Bremen<br />

zelebriert wird. Hans Peter Schneider,<br />

Geschäftsführer der Messe Bremen &<br />

ÖVB-Arena: „Hier kommen zwei wunderbare<br />

Einrichtungen zusammen, die auch<br />

zusammengehören.“ Für die musikalische<br />

Unterhaltung werden mit ihren Konzerten<br />

unter anderem Fola Dada, Nubya Garcia,<br />

Sylvie Courvoisier und die Jazzrausch-Bigband<br />

sorgen.<br />

Showcase-Konzerte<br />

Insgesamt gibt es „Musik satt“ – fast 100<br />

Konzerte sind zu erleben. Zentrale Bestandteile<br />

des „jazzahead!“-Festivals bleiben<br />

dabei auch in diesem Jahr die Showcase-Konzerte<br />

mit Künstler:innen aus<br />

Kanada, Deutschland, Europa und Übersee.<br />

„Clubnight“<br />

Eine wichtige Neuerung bei der „Clubnight“<br />

am Samstag, 30. April, ab 18 Uhr, betrifft<br />

die Tickets: Es wird in diesem Jahr kein<br />

locationübergreifendes Ticket wie in der<br />

Vergangenheit geben. „Dieses gemeinsame<br />

Ticket zielte immer auf maximale Mobilität<br />

und darauf, dass man möglichst flexibel<br />

möglichst viele Locations besuchen konnte“,<br />

sagt Kornitschky. „Das kann in diesem<br />

Jahr aber angesichts der Pandemiesituation<br />

nur eine untergeordnete Rolle spielen.“<br />

Als neue Spielstätten sind unter anderem<br />

die Pusdorf Studios und die Glocke dabei.<br />

Wieder dabei sind die Lila Eule sowie das<br />

Metropol Theater. (SM)<br />

„jazzahead!“-Festival vom 14. April bis 1. Mai.<br />

Weitere Infos unter www.jazzahead.de.


„Ich suche noch<br />

nach einer<br />

Schublade, in die<br />

ich passe“<br />

Foto: H.-W. Vesting<br />

Ann Doka: Album-Releaseparty im Meisenfrei<br />

Ihre liebe für den Country hat Ann Doka bereits im Alter von<br />

14 Jahren entdeckt. Jetzt hat die Neu-Bremerin in der Country-Stadt<br />

Nashville ein ganzes Album aufgenommen – das allerdings<br />

eher nach Singer/Songwriter klingt. Wir sprachen mit<br />

der 40-Jährigen über ihr aktuelles Werk „House Of Change“, das<br />

am 1. April erscheint.<br />

Warum haben Sie den 1. April als Erscheinungsdatum gewählt?<br />

Weil das mein Geburtstag ist. Ich wollte es gerne so. Und nein,<br />

es ist kein Aprilscherz.<br />

Wo wurde das Album aufgenommen?<br />

Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits eine Single sowie eine<br />

EP in Nashville aufgenommen hatte, ist es jetzt mein erstes Album,<br />

das dort komplett entstanden ist, in den BullEagle Music<br />

Studios, der Produzent war Jonathann Rice. Gemastert wurde<br />

das Album im Übrigen von Jens Buchholtz in Bremen bei Nordwest<br />

Mastering.<br />

Country, Folk, Rock, Pop oder Singer/Songwriter – wie würden<br />

Sie Ihre Musik selbst bezeichnen?<br />

Ich suche noch nach einer Schublade, in die ich reinpasse. Ich<br />

sage manchmal selbst Nashville Songwriter-Pop. Man hört<br />

Nashville schon raus, aber es ist kein klassischer Country, wie<br />

man ihn in Deutschland erwartet.<br />

Worum geht es in „House Of Change“?<br />

Es geht um Veränderungen und das Thema Mut, einen Weg<br />

weiterzugehen, auch wenn es schwierig ist, wie im Song „Better<br />

Walk on“. Es geht darum, im Leben Räume zu finden, in denen<br />

man auch bleiben möchte. Alles Dinge, die mich in den letzten<br />

Jahren sehr beschäftigt haben.<br />

Wie geht es jetzt weiter, kommt eine Tour?<br />

Von Anfang bis Mitte April kommen einige Release-Konzerte in<br />

meiner alten Heimat im Taunus und in Frankfurt, am 12. April<br />

dann in meiner neuen Heimat Bremen. Zudem wird es einen<br />

Auftritt im ZDF-„Morgenmagazin“ sowie bei diversen Radiostationen<br />

geben. Im Sommer stehen dann im Rahmen der<br />

„House Of Change“-Tour einige Konzerte kreuz und quer durch<br />

die Republik auf dem Programm. (MÄR)<br />

Releaseparty am Dienstag, 12. April im Meisenfrei, 20 Uhr<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 3 signierte CDs unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />

69


KONZERTE<br />

PRÄSENTIERT:<br />

Beziehung zwischen Mensch und Meer<br />

Santiano: Die bekannten Shantyrocker gehen auf „Wenn die Kälte kommt“-Tournee<br />

Foto: Christian Barz<br />

Santiano haben innerhalb der Deutschen Musiklandschaft schon<br />

zahlreiche Meilensteine erreicht: millionenfach verkaufte Alben<br />

zu einer Zeit, in der physische Tonträger bereits als Auslaufmodell<br />

galten, Nummer-eins-Platzierungen mit allen ihren Veröffentlichungen,<br />

ausverkaufte Tourneen durch die größten Hallen<br />

Deutschlands und sämtliche Musikpreise der Branche.<br />

Nun schreiben die Giganten des Shantyrocks ihre Geschichte<br />

mit dem fünften Studio-Album fort und stellen ihre Musik dabei in<br />

den größtmöglichen Zusammenhang. „Wenn die Kälte kommt“ ist<br />

ein Konzeptalbum, das musikalisch nahtlos am bisherigen Schaffen<br />

der fünf Nordmänner anknüpft und doch einzigartig ist in seiner<br />

Konzeption. Ein Werk, das den Bogen über ein Jahrhundert der<br />

Seefahrt spannt und in dreizehn Songs an den Kern der Beziehung<br />

zwischen Mensch und Meer vordringt. Das Album ist bereits das<br />

sechste Nummer-eins-Album von Santiano, die letztes Jahr ihr<br />

zehn-jähriges Bestehen feierten. Nach einer Zeit großer Entbehrungen<br />

im Veranstaltungsbereich können Fans Santiano nun endlich<br />

wieder live erleben. (SM)<br />

Freitag, 22. April, ÖVB-Arena, 20 Uhr<br />

70<br />

Punkrocker by heart<br />

Frank Turner & The Sleeping Souls im Aladin<br />

Er gilt als Punktroubadour der Postmoderne auf der einen und<br />

wird als Englands Antwort auf Bruce Springsteen auf der anderen<br />

Seite bezeichnet. Frank Turner (Bildmitte) ist ebenso<br />

Punkmusiker wie Singer/Songwriter. Und er ist vor allem eins: jemand<br />

der fast pausenlos auf der Konzertbühne steht – wenn man<br />

ihn denn lässt. Zuletzt war der 40-Jährige aufgrund der Pandemie,<br />

zumindest was Livegigs betrifft, zumeist zur Untätigkeit verdammt.<br />

Wie schön, dass da der Auftakt seiner Deutschlandtour im<br />

Aladin in Bremen stattfindet.<br />

Im Gepäck wird der „Punkrocker by heart“ dabei sein aktuelles<br />

Album „FTHC“ haben – ein Album bei dem Punk und Folk, Alternative<br />

Rock und Singer/Songwriter zu einem unpolierten, gleichwohl<br />

hymnischen Mix verschmelzen. Alles klingt wieder etwas härter<br />

und rauer als zuletzt. Auch in den neuen Songs erweist sich Turner<br />

als sprachlich pointierter Chronist des Lebens, seiner Widerstände<br />

und Verluste. Meist beschrieben aus einer intimen, autobiografischen<br />

Perspektive und doch so erzählt, dass jeder einen individuellen<br />

Bezug zu den Textzeilen finden kann. Selbst wenn es, wie in<br />

dem Song „Farewell to My City“, um seinen ganz privaten Abschied<br />

von London geht, seiner geliebten Metropole, der er in diesem Jahr<br />

nach 20 Jahren den Rücken kehrte, für ein künftiges naturbasierteres<br />

Leben in Essex.<br />

Neben seinem fast penetrant ständig neu mit Leben gefüllten<br />

Zweitnamen „the hardest working man in showbusiness“ sind es<br />

gerade diese in bestechende Textzeilen und Melodien gegossenen<br />

emotionalen Wahrhaftigkeiten, die Frank Turner immer wie den<br />

einen, besten, verständnisvollsten Freund wirken lassen. Auf eben<br />

diese unmittelbare Verbindung kann sich das Publikum bei den<br />

frisch für das Frühjahr bestätigten Shows freuen, wenn ihr Held mit<br />

seinen Sleeping Souls und neuen Songs auf Tour kommt. (SM)<br />

Montag, 18. April, Aladin, 20 Uhr<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 2 × 2 Tickets unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />

Foto: B. Morse


Foto: FR<br />

Zu Ehren Rory Gallaghers<br />

Band Of Friends in besonderer Besetzung<br />

Anlässlich des 25. Todestages von Rory Gallagher macht auch<br />

die Besetzung der Band Of Friends einen Wandel durch: Gerry<br />

McAvoy am Bass und Brendan O’Neill an den Drums werden verstärkt<br />

durch zwei Gitarristen. Paul Rose und Jim Kirkpatrick werden<br />

mit den beiden Originalmitgliedern das Gesamtwerk in bekannter<br />

leidenschaftlicher Weise zelebrieren. Gerry McAvoy spielte<br />

von 1971 bis 1991 mit Rory Gallagher und gründete 2012 die Band<br />

Of Friends. Am Schlagzeug wird er von Brendan O’Neill begleitet.<br />

Auch er spielte zusammen mit Rory Gallagher (1981 bis 1991)<br />

und trat später der britischen R&B-Band Nine Below Zero bei.<br />

Aber auch die beiden neuen Bandmitglieder sind leidenschaftliche<br />

Gallagher-Anhänger. Paul Rose wurde bei einem von Fender ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb unter 1000 Gitarristen von Rory Gallagher<br />

persönlich zum Sieger ausgewählt und ist zwei Mal in Folge<br />

zum „Best UK guitarist“ ernannt worden! Der Sänger und Gitarrist<br />

Jim Kirkpatrick gilt als einer der besten Slide-, Blues- und Rockgitarristen<br />

Englands. Kürzlich hat er zusammen mit mehreren Mitgliedern<br />

der Band von Rory Gallagher an einer Hommage an den<br />

legendären irischen Gitarristen gearbeitet und nun seinen Weg zur<br />

Band Of Friends gefunden. (SM)<br />

Dienstag, 26. April, Meisenfrei, 20 Uhr<br />

Musikalische Frischzellenkur<br />

Shakatak mit neuem Album im Meisenfrei<br />

Die britische Pop-Jazz-Funk-Formation Shakatak wurde in den<br />

80er-Jahren durch den Hit „Down On The Street“ bekannt. Diesem<br />

folgten die erfolgreiche Single „Day By Day“ (mit Al Jarreau)<br />

sowie der clubtaugliche Chartsstürmer „Mr. Manic & Sister<br />

Cool“. Mit „In The Blue Zone“ (Secret Records/Rough Trade)<br />

präsentieren die Künstler anlässlich ihres 40-jährigen Bandjubiläums<br />

ein neues Album, auf dem sie ihren melodiösen, teils<br />

instrumentalen Soft-Sound zeitgemäß aktualisiert haben.<br />

Die musikalische Frischzellenkur, der sich die Gründungsmitglieder<br />

Jill Saward (Leadgesang), George Anderson (Bass)<br />

und Roger Odell (Schlagzeug) um den tonangebenden Pianisten<br />

und Keyboarder Bill Sharpe unterzogen haben, entstand<br />

unter Mitwirkung einiger renommierter Gäste. Allen voran: Till<br />

Brönner. Der deutsche Trompeter und Sänger wirkt bei „Ready<br />

To Take A Chance“, einem der 14 Songs mit. Auch Saxophonist<br />

Derek Nash, Trompeter Sid Gould und die Londoner Jazzsängerin<br />

Liane Carroll nehmen am 30. Longplayer der Gruppe teil. (SM)<br />

Montag, 2. Mai, Meisenfrei, 20 Uhr<br />

Foto: Nick Redman<br />

www.onstage-promotion.de<br />

26<br />

APR<br />

Meisenfrei<br />

BAND OF<br />

FRIENDS<br />

RORY GALLAGHER´S<br />

25TH ANNIVERSARY<br />

10<br />

MAI<br />

! Lila Eule<br />

!<br />

THE DAMN<br />

TRUTH<br />

NOW OR<br />

NOWHERE<br />

23<br />

MAI<br />

Meisenfrei<br />

VINNIE MOORE<br />

Special guest:<br />

TARA LYNCH<br />

EUROPEAN<br />

TOUR <strong>2022</strong><br />

02 SHAKATAK<br />

MAI<br />

40TH ANNIVERSARY<br />

Meisenfrei TOUR <strong>2022</strong><br />

15 THE WILLE BANDITS<br />

&<br />

MAI<br />

PATHS<br />

Meisenfrei TOUR <strong>2022</strong><br />

15 WATERSHED<br />

Special guest:<br />

FLORIAN LOHOFF<br />

JUN<br />

ELEPHANT IN THE<br />

Meisenfrei ROOM TOUR <strong>2022</strong><br />

APE<br />

07 SHIFTER<br />

MAI<br />

! Lila Eule ! RIFF ROCK<br />

HEAVY PROGRESSIVE<br />

16<br />

MAI<br />

Meisenfrei<br />

CARL PALMER`S<br />

ELP LEGACY<br />

THE TARKUS 50TH<br />

ANNIVERSARY TOUR <strong>2022</strong><br />

05 WHITFIELD BARRENCE<br />

&<br />

THE SAVAGES<br />

JUL<br />

Meisenfrei<br />

EUROPE SUMMER<br />

TOUR <strong>2022</strong><br />

71


KONZERTE<br />

Berühmte Filmhits<br />

„This is The Greatest Show – Die größten Musicalhits aller Zeiten“ im Metropol Theater<br />

Foto: Markus-Werner<br />

In den 70er- und 80er-Jahren erlebte das<br />

Genre des Musikfilms seinen Höhepunkt.<br />

Umso überraschender ist es, dass es aktuell<br />

in der Gunst des Publikums wieder ganz<br />

oben steht. Der 2019 mit vier Oscars prämierte<br />

Filmhit „Bohemian Rhapsody“ über<br />

um Freddie Mercury ist dabei nur einer<br />

von zahlreichen erfolgreichen Beispielen,<br />

außerdem „A Star Is Born“ mit Bradley Cooper<br />

und Lady Gaga und „The Greatest Showman“<br />

mit Hugh Jackman und Zac Efron.<br />

Die Produktion „This is The Greatest<br />

Show“ bringt genau diese Filmhits in gebündelter<br />

Form auf die Bühne und zitiert dabei<br />

auch die Klassiker des Genres. So sind ausgewählte<br />

Songs aus den Musikfilmen „Bodyguard“,<br />

„Burlesque“ und „Dirty Dancing“<br />

ebenso Teil der Bühnenshow wie Lieder aus<br />

„Flashdance“, „Footloose“, „Grease“ und vielen<br />

mehr. Präsentiert wird „This is The Geatest<br />

Show“ von den Musicalstars Jan Ammann,<br />

Mark Seibert, Roberta Valentini und<br />

Annemieke van Dam. Für zusätzliche musikalische<br />

Unterstützung sorgen ein elfköpfiges<br />

Ensemble sowie eine Liveband. (SM)<br />

Sonntag, 8. Mai, Metropol Theater, 19 Uhr<br />

„Guten Tag, liebes Glück“<br />

Max Raabe und Palast Orchester im Metropol Theater<br />

Foto: Gregor Hohenberg<br />

„Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein“, ist inzwischen ein<br />

geflügeltes Wort geworden. Max Raabe schrieb die Zeile für das<br />

Lied „Guten Tag, liebes Glück“. Diese Begrüßungsformel ist zugleich<br />

Titel seines Konzertprogramms, welches er in Kooperation<br />

mit dem Palast Orchester umsetzt.<br />

Dazu erschien im November 2019 das Album „Max Raabe<br />

& Palast Orchester MTV Unplugged“. Zu dieser besonderen<br />

Live-produktion lud sich das Ensemble Künstler ein, die man<br />

nicht sofort mit ihm in Verbindung bringen würde. Max Raabe<br />

präsentiert darauf beispielsweise „Guten Tag, liebes Glück“ zusammen<br />

mit Sängerin LEA, mit Herbert Grönemeyer singt er<br />

„Mambo“, „Der perfekte Moment“ entwickelt sich durch Samy<br />

Deluxe mühelos zur Rapnummer und mit Mr. Lordi entsteht<br />

eine überraschend berührende Version von „Just A Gigolo“.<br />

Diese und weitere Titel des Albums werden – wenn auch ohne<br />

Gastkünstler – Teil der Tour „Guten Tag, liebes Glück“. (SM)<br />

72<br />

Samstag, 2. April, 20 Uhr und Sonntag, 3. April, 18 Uhr, Metropol Theater


Mit zahlreichen Stars des Genres<br />

Florian Silbereisen präsentiert im Mai „Das große Schlagerfest.XXL“ in der ÖVB-Arena<br />

Foto: Beckmann, Diane von Schoene<br />

Ob als Sänger, Moderator oder Showmaster: Florian Silbereisen<br />

steht wie kein anderer für den jungen Schlager. Mit dem Event<br />

„Das große Schlagerfest“ präsentiert er die erfolgreiche Tournee<br />

zu den großen ARD-/ORF-TV-Genreshows, die seit 25 Jahren ein<br />

Garant für unvergessliche Abende mit bekannten Künstlern und<br />

ausgefeilten Bühnenshows sind. Anlässlich des Jubiläums heißt<br />

es in diesem Jahr „Das große Schlagerfest.XXL“ – dabei sind jede<br />

Menge musikalische Gäste. Marianne Rosenberg, Matthias Reim<br />

und Thomas Anders sind ebenso mit von der Partie wie Oli.P, Ross<br />

Antony, und Jürgen Drews. Zudem werden Ramon Roselly, Christin<br />

Stark, Brenner und die DDC Breakdancer die Showbühne betreten,<br />

um mit dem Publikum eine große Party zu zelebrieren. (SM)<br />

Dienstag, 10. Mai, ÖVB-Arena, 20 Uhr<br />

Foto: www.ronvincentsingcatstevens.com<br />

Musikalische Zeitreise<br />

„Wild World“: Ron Vincent ehrt Cat Stevens<br />

Ob „Matthew & Son“, „Lady D’Arbanville“, „Father and Son“ oder<br />

„Wild World“: Mit seinen Veröffentlichungen zählt der britische<br />

Sänger und Songwriter Cat Stevens zu den größten Künstlern<br />

unserer Zeit. Im Rahmen einer Tributeshow will Musiker Ron<br />

Vincent dem Schaffen der Folk-Softrock-Ikone Tribut zollen<br />

und tritt auf der Bühne in die Fußstapfen seines Vorbildes.<br />

Dabei nimmt er das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise.<br />

(SM)<br />

Donnerstag, 21. April, Metropol Theater, 20 Uhr<br />

www.stadthalle-ohz.de<br />

Tickets / Infos:<br />

Nordwest Ticket<br />

<strong>04</strong>21 - 36 36 36<br />

CTS-Eventim<br />

<strong>04</strong>21 - 35 36 37<br />

Konzerte - Comedy - Kultur<br />

Bernd Stelter Maybebop Semino Rossi<br />

10.<strong>04</strong>.<br />

Programm <strong>2022</strong><br />

03.<strong>04</strong>. Chinesischer<br />

Nationalcircus<br />

China Girl<br />

28.<strong>04</strong>.<br />

29.<strong>04</strong>.<br />

08.05.<br />

21. &<br />

22.05.<br />

03.06.<br />

Bernd Stelter<br />

“Hurra, ab Montag ist wieder<br />

Wochenende!“ Tour <strong>2022</strong><br />

Maybebop<br />

Vier Typen. Vier Mikrofone.<br />

Deutsche Texte. Bestes<br />

Entertainment.<br />

Ernst Hutter & Die<br />

Egerländer Musikanten<br />

Das Original<br />

07.05. Wolfgang Trepper<br />

Live <strong>2022</strong><br />

Kerstin Ott & Sandro<br />

Die immer lacht<br />

PUBLICA OHZ<br />

Messe für Haus & Freizeit<br />

inkl. AIR OHZ („Arbeiten in der<br />

Region“)<br />

angeblich erträglich<br />

12 Jahre - Das Jubiläum<br />

05.06.<br />

11.06.<br />

12.07.<br />

03.09.<br />

Silbermond<br />

Semino Rossi & Freunde<br />

mit Rosanna Rocci & Michael<br />

Heck<br />

BAROCK<br />

The true Sound of AC/DC<br />

18.06. Martin Rütter<br />

Der will nur spielen!<br />

17.09.<br />

24.09.<br />

Luke Mockridge<br />

Welcome to Luckyland<br />

Silbermond - Open Air<br />

Special Guest: Tonbandgerät<br />

Jan Josef Liefers &<br />

Radio Doria<br />

Nah <strong>2022</strong><br />

Lüder Warnken<br />

Scheiße, ein Notfall<br />

06.10. Marlene Jaschke<br />

„Hier bin ich Mensch“<br />

07.10. die feisten<br />

Das Feinste der feisten<br />

08.10. Amigos & Stargast<br />

Daniela Alfinito 73<br />

Für unsere Freunde - Tour <strong>2022</strong>


DIVERSES<br />

PRÄSENTIERT:<br />

Fotos: M. Urbanelis<br />

„Mich interessiert das Echte“<br />

Julia Engelmann kommt mit dem neuen Programm „Glücksverkatert“ zum Tourneeauftakt ins Metropol Theater<br />

74<br />

Geboren in Elmshorn wuchs Julia<br />

Engelmann in Bremen auf. Sie sammelte<br />

erste Erfahrungen im Jugendtheater,<br />

spielte bereits mit 18 in der Soap<br />

„Alles was zählt“ und wurde 2014, praktisch<br />

über Nacht, durch ein YouTube Video, das<br />

sie beim „Bielefelder Hörsaal Slam“ mit<br />

„Eines Tages, Baby“ zeigt, zur Stimme ihrer<br />

Generation. Die heute 29-Jährige verfasste<br />

mehrere Bücher, schrieb eigene Songs und<br />

spielte mehrere ausverkaufte Tourneen.<br />

Nach vierjähriger Pause kehrt die berühmteste<br />

deutsche Poetry-Slammerin jetzt in<br />

ihrer alten Heimat auf die Bühne zurück.<br />

Sie kommen mit Ihrem neuen Programm<br />

„Glücksverkatert“ ins Metropol Theater.<br />

Worum geht es?<br />

Es geht immer noch um die Fragen des Lebens,<br />

den Umgang mit Gefühlen, den Umgang<br />

mit Liebe, Freundschaft und Familie<br />

sowie um Hoffnung. Und natürlich bin ich<br />

inzwischen auch ein paar Jahre älter geworden<br />

und somit wird es auch um die Seite<br />

des Erwachsenwerdens gehen.<br />

Sie sprachen die Hoffnung an. Sie ist das<br />

zentrale Thema in Ihren Texten. Welche<br />

Rolle spielt Hoffnung gerade in der aktuellen<br />

Zeit?<br />

Natürlich beschäftigen mich aktuelle Themen<br />

und natürlich hinterfrage ich die Welt,<br />

so wie sie sich gerade darstellt. Was ist sicher?<br />

Ist der Frieden sicher? Was kommt<br />

nach Corona? Um so wichtiger ist das<br />

Thema Hoffnung. Hoffnung bedeutet aber<br />

nicht die Abwesenheit aller Gefühle.<br />

Sie gehören zu einer Generation, die<br />

sehr behütet aufgewachsen ist. Plötzlich<br />

gibt es Corona und einen Krieg mitten in<br />

Europa, außerdem drängt die Klimakrise.<br />

Wie gehen Sie damit um?<br />

Ich fühle mit, ich fühle mich hilflos. Ich<br />

habe mir zwar immer schon gedacht, dass<br />

es nicht selbstverständlich war, wie wir<br />

aufgewachsen sind, aber jetzt wird es auf<br />

eine drastische Art und Weise noch einmal<br />

viel klarer. Die momentane Situation erinnert<br />

mich noch einmal mehr daran, dass<br />

nichts selbstverständlich und für immer ist.<br />

Ihr aktuelles Programm heißt „Glücksverkatert“.<br />

Wie entsteht so ein Schwerpunkt<br />

bei Ihnen?<br />

Mir geht es darum, was den Menschen<br />

Hoffnung bringen kann. Die Leute kommen<br />

zu meinen Auftritten, kommen zusammen<br />

und nehmen sich extra Zeit dafür. Also frage<br />

ich mich, was ich dafür tun kann, damit<br />

wir alle zusammen eine gute Zeit haben. Ich<br />

habe im vergangenen Jahr eine Menge neuer<br />

Lieder und Texte geschrieben, die in das<br />

Programm einfließen. Aus all dem entsteht<br />

ein Abend bei mir.<br />

Ändern Sie Ihr Programm während einer<br />

Tour auch einmal?<br />

Das kann durchaus vorkommen, so ein Programm<br />

ist nicht in Stein gemeißelt. Es kam<br />

beispielsweise schon vor, dass ich nach ein<br />

paar Auftritten einen Text vermisst hatte,<br />

der dann für die nächsten Termine dazukam.<br />

Mein Anspruch ist aber, wenn jemand<br />

mein Programm in Bremen sieht und es<br />

jemand anderem in Hamburg empfiehlt,<br />

sollen beiden einen ähnlichen Abend bekommen.<br />

Während viele Künstler über Alltagsbeobachtungen<br />

bei anderen schreiben<br />

wirkt es so, als bleiben Sie bei Ihren<br />

Texten sehr bei sich.<br />

Das ist beziehungsweise war auch tatsäch-


Nach vier Jahren und einer freiwilligen sowie einer unfreiwilligen Pause kehrt Julia Engelmann im Metropol Theater wieder auf die Bühne zurück.<br />

lich so. Aber bin ich fast 30 Jahre alt und der<br />

Fokus legt sich mittlerweile auch auf mein<br />

Umfeld. Während meiner Teenagerzeit hatten<br />

meine Texte viel mit meiner eigenen<br />

Identität und meinem eigenen Platz in der<br />

Welt zu tun. Irgendwann geht es ums Gemeinsame,<br />

den Kontakt und die Frage, wie<br />

man selbst zu den anderen steht. Aber mich<br />

interessiert das Echte und mich interessiert<br />

die echte Verbindung zu den Leuten, die das<br />

dann lesen. Ich möchte nicht mit einer erfundenen<br />

Geschichte auftreten und dann<br />

fühlt sich jemand damit verbunden, denn<br />

das hat dann nichts mit mir zu tun. Ich<br />

mache ein echtes Kontaktangebot und das<br />

funktioniert über das Authentischsein.<br />

Sie standen zuletzt 2018 live auf der Bühne.<br />

Warum hat man Sie so lange nicht live<br />

erleben können?<br />

Das stimmt. Ich hatte zunächst eine beabsichtigte<br />

und anschließend durch Corona<br />

eine unbeabsichtigte Pause gemacht.<br />

Wie ist es für Sie Anfang Mai erstmals<br />

wieder live auf die zu Bühne gehen und<br />

dann auch noch in der alten Heimat?<br />

Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Es ist sehr<br />

lange her. Es fühlt sich so an, als wären<br />

sehr sehr lange Sommerferien, gewesen<br />

und ich bin echt gespannt darauf, wie es<br />

ist, alle wiederzusehen. Ich bin voller Vorfreude,<br />

und dass der Tourneeauftakt in<br />

Bremen und der Abschluss in Hamburg<br />

sind, ist noch einmal etwas ganz Besonderes<br />

für mich.<br />

Wie haben Sie die Coronazeit persönlich<br />

erlebt?<br />

Als sehr dunkle Zeit, die mich viel zum<br />

Grübeln gebracht hat. Eine harte Zeit. Ich<br />

bin sehr dankbar, dass das Leben so langsam<br />

wieder ein wenig aufgeblüht ist. Es hat<br />

mir noch einmal mehr Dankbarkeit für den<br />

Alltag gebracht: Essen gehen, ins Theater,<br />

ins Schwimmbad. Das alles weiß ich jetzt<br />

noch mehr zu schätzen.<br />

Sie haben Theater gespielt, waren in<br />

einer Fernsehserie zu sehen, haben Poetry-Slams<br />

bestritten, Bücher verfasst und<br />

Musik geschrieben. Gibt es etwas, das Sie<br />

für die Zukunft noch planen?<br />

Tatsächlich ja. Mich haben in letzter Zeit<br />

immer wieder Leute gefragt, ob ich ihnen<br />

beim Schreiben helfen könne. Ich würde<br />

gerne das Teilen, was ich gelernt habe. Also<br />

habe ich einen Instagram-Schreibclub gegründet<br />

– den „Club der stillen Poet:innen“.<br />

Da kann jeder schreiben und ich veröffentliche<br />

das dann. Zudem träume ich, seitdem<br />

ich in der Schule mit dem Schreiben begonnen<br />

habe, meinen eigenen Roman zu<br />

schreiben.<br />

Haben Sie damit schon begonnen?<br />

Ich träume sehr viel davon. Mal gucken, wie<br />

das dann seine Form findet und vor allem<br />

auch wann. (MÄR)<br />

Sonntag, 1. Mai, Metropol Theater, 19 Uhr<br />

DAS NEUE BUCH,<br />

AB JETZT ÜBER-<br />

ALL ERHÄLTLICH<br />

GLÜCKSVERKATERT<br />

POESIE & MUSIK<br />

LIVE <strong>2022</strong><br />

JULIA ENGELMANN<br />

Mediengruppe<br />

Kreiszeitung<br />

semmel.de<br />

© Marta Urbanelis<br />

01. + 02.05.<strong>2022</strong> Metropol Theater<br />

Tickets:<br />

75


DIVERSES<br />

„Fluch der Familie“<br />

Comedian Kaya Yanar im Pier 2<br />

Die eigene Familie kann man sich nicht aussuchen, für manche<br />

ist sie ein Segen, für andere ein Fluch. Kaya Yanar hat eine ganz<br />

spezielle Familie: einen strengen Vater, eine ängstliche Mutter<br />

und einen hochintelligenten, aber komplizierten Bruder. Dann ist<br />

da noch der Migrationshintergrund. Der Comedian sah zu Beginn<br />

seiner Karriere nur zwei Optionen: Komik oder Klapse. Jetzt im besten<br />

Alter angekommen, reflektiert er nicht nur über seine Kindheit<br />

und Familie, sondern auch über sich und seine zukünftige Familie.<br />

Kaya Yanar will unbedingt Vater werden und verhindern, dass seine<br />

Kinder eines Tages ein Bühnenprogramm schreiben müssen, um<br />

die Zeit mit ihrem Vater zu verarbeiten. Wird er ein guter Vater sein?<br />

Wird er seine Traumata rechtzeitig therapiert haben? Wird er Fluch<br />

oder Segen der Familie werden? (SM)<br />

Samstag, 9. April, 20 Uhr, Pier 2<br />

Foto: FR<br />

Haltung, Herz und Hirn<br />

Ines Anioli geht auf „Goddess“-Tour<br />

Foto: FR<br />

Wer in der Welt der Podcasts zu Hause ist, kommt um den Namen<br />

Ines Anioli nicht herum. Gemeinsam mit Leila Lowfire präsentierte<br />

sie bis 2019 das Format „Besser als Sex“, das zu einem der erfolgreichsten<br />

deutschen Podcasts avancierte. In den Sozialen Medien<br />

beweist sie zudem: Sich selbst nicht zu Ernst zu nehmen und über<br />

sich selbst lachen zu können, ist ihr besonders wichtig. So wird die<br />

35-Jährige für ihre verrückten Tanzeinlagen in ihrer Küche, die sie<br />

auf Instagram teilt, regelmäßig von ihren Fans und Followern gefeiert.<br />

Unter dem Motto „Cumedy – Deeper wird’s nicht“ widmete<br />

sich Anioli 2019 erstmals der Stand-up-Comedy. Nun zieht es die<br />

Komikerin erneut auf die Bühne: „Goddess“ lautet der Name ihres<br />

neuen Programms, in dem Ines Anioli wieder richtig aufdreht und<br />

authentische Comedy mit Haltung, Herz und Hirn verspricht. (SM)<br />

Donnerstag, 7. April, Pier 2, 20 Uhr<br />

76<br />

Magisches Duo<br />

„Golden Ace – Die Magier“ zu Gast in Bremen<br />

Die Magier und Hypnotiseure Alexander Hunte (links) und Martin<br />

Köster bilden das „Golden Ace“. Nach der ausverkauften Deutschlandtour<br />

2019 geht das zauberhafte Duo mit neuem Programm<br />

auf Tourne durch 80 Städte. In der neuen Show des „Golden Ace“<br />

zeigen die beiden Künstler viele Talente: Schwebten gerade noch<br />

Gegenstände über den Köpfen des Publikums, verschwinden wenig<br />

später andere Dinge aus den Händen der Zuschauenden und<br />

tauchen an unerklärlichen Orten wieder auf. Blitzschnell legen die<br />

Magier und Hypnotiseure Gäste in den Schlaf und zeigen, wozu<br />

das Unterbewusstsein in der Lage ist. Neben humorvoller Unterhaltung<br />

soll das Publikum auch etwas über Körpersprache lernen,<br />

indem die Magier die Gedanken ihrer Gäste analysieren und ihnen<br />

spielend leicht Informationen entlocken. (SM)<br />

Sonntag, 24. April, Metropol Theater, 19 Uhr<br />

Foto: FR


Foto: Dennis Dirksen<br />

Katastrophale<br />

Liebesgeschichte<br />

Heinz Strunk liest im Bremer Schlachthof<br />

Er war mal Musiker. Jetzt ist<br />

er Mitte vierzig und im Großen<br />

und Ganzen nicht unzufrieden.<br />

Seine Freundin hat<br />

ein geregeltes Einkommen,<br />

und das Ein-Mann-Tonstudio<br />

wirft auch ein bisschen<br />

was ab. Die Träume von der<br />

künstlerischen Karriere sind<br />

längst begraben. Sie schmerzen<br />

nicht mehr. Da lernt er<br />

Vanessa kennen, Schauspielerin,<br />

jung, strahlend schön.<br />

Zuerst versteht er gar nicht,<br />

warum sie sich für ihn interessiert.<br />

Er verliebt sich in sie.<br />

Er verlässt seine Freundin. Ist er jetzt mit Vanessa zusammen?<br />

Es wird immer größer: das Glück und das Chaos. Sie ist beides<br />

für ihn. Und er kommt nicht los von dieser Frau und ihren Abgründen.<br />

Liegt das am Ende gar nicht an Vanessa, sondern an ihm<br />

selbst? Mit seinem Roman „Es war immer so schön mit dir“ präsentiert<br />

Autor Heinz Strunk eine katastrophale Liebesgeschichte,<br />

die für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert war. (SM)<br />

Beliebter Verlierertyp<br />

„Dittsche live & solo“ in der Glocke<br />

In der WDR-Comedy-Serie „Ditsche – Das wirklich wahre Leben“<br />

läuft Olli Dittrich allsonntäglich als der arbeitslose Verlierertyp<br />

Dittsche in seinem Hamburger Stammgrill zu Höchstform auf.<br />

In Bademantel und Schumilette philosophiert er wortreich und<br />

unbekümmert bei Imbisswirt Ingo über das aktuelle Weltgeschehen<br />

sowie über die Tücken des Alltags. Und das stets in allerbester<br />

Bierlaune („Das perlt!“) und nicht, ohne neben seiner Ansicht<br />

(„Das is’ meine Meinung!“) auch gleich seine Lösungen oder, wie<br />

er sagt, „Weltideen“ im allerschönsten Dittsche-Sprech zu präsentieren.<br />

Die Kultserie, die schon mit dem „Deutschen Fernsehpreis“<br />

und dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichnet wurde, wird live<br />

gedreht und kommt dabei ganz ohne Drehbuch aus.<br />

Nun verlegt Olli Dittrich erneut seine Paraderolle dorthin zurück,<br />

wo sie 1991 mit zehnminütigen Kurzauftritten im „Quatsch<br />

Comedy Club“ begann: auf die Bühne. Dittsche präsentiert sich<br />

seinem Publikum dabei im Originalbademantel, mit Oberhemd,<br />

Jogginghose und Schumiletten, einer Flasche Bier in der Hand und<br />

einer „Aldi“-Tüte voller Leergut.(SM)<br />

Samstag, 16. April, Glocke, 20 Uhr<br />

Sonntag, 17. April, 20 Uhr<br />

Foto: Manfred Esser<br />

Zeit, umzudenken<br />

Bernd Stelter zu Gast in Osterholz-Scharmbeck<br />

Wer kennt es nicht: Montagmorgen. Man steigt in den Wagen<br />

und schaltet das Radio an. Spätestens nach dem dritten Lied<br />

brüllt der Radiomann aus den Boxen: „Ja Freunde, Montag, das<br />

ist natürlich nicht unser Tag! Aber macht euch keine Sorgen!<br />

Nur noch fünf Tage, dann haben wir wieder Wochenende.“ Doch<br />

warum viereinhalb Tage pro Woche verschenken?<br />

Komiker und Karnevalist<br />

Bernd Stelter ist der Meinung,<br />

dass es an der Zeit ist, umzudenken.<br />

Er findet: Wenn die<br />

eigene Arbeit nicht zum Leben<br />

gehört, hat man wirklich<br />

verloren. Mit seinem neuen<br />

Programm „Hurra, ab Montag<br />

ist wieder Wochenende!“ widmet<br />

sich der Entertainer allen,<br />

die über Montage mosern,<br />

über Dienstage diskutieren,<br />

die Mittwoche mies und Donnerstage<br />

doof finden. (SM)<br />

Sonntag, 10. April, Stadthalle<br />

OHZ, 19 Uhr<br />

IHR RECHT – EINFACH ERKLÄRT<br />

Schwerbehinderte<br />

und Steuern<br />

Dienstag, 26. April <strong>2022</strong>,<br />

18 – 19.30 Uhr<br />

Kultursaal<br />

Bürgerstraße 1, 28195 Bremen<br />

Anmeldung erforderlich:<br />

recht@arbeitnehmerkammer.de<br />

Foto: Beba Franziska Lindhorst<br />

77


78<br />

Foto: Esther Haase<br />

THEATER<br />

Ein mährisches Bauernleben<br />

Theater Bremen: Premiere der Oper „Jenůfa“<br />

Die Fensterläden bleiben geschlossen: Zu groß ist die<br />

Schande der Schwangerschaft, des unehelich gezeugten<br />

Kindes. Niemand im Dorf darf von Jenůfas Fehltritt erfahren,<br />

zumal der Vater des Kindes die Ehe verweigert. Als sich<br />

ein heiratswilliger Kandidat findet, ist ihre Ziehmutter froh. Doch<br />

ein Kind will er nicht mit aufnehmen. Da liegt eine Lüge nah, die<br />

Angst um den Verlust der Ehre ist übermächtig: Jenůfas Ziehmutter<br />

ermordet das Baby, lässt seine kleine Leiche im Eis verschwinden<br />

und behauptet, es sei kurz nach der Geburt gestorben. Doch<br />

der Frühling kommt .<br />

Nach dem großen Erfolg „Lady Macbeth von Mzensk“ im Jahr<br />

2017 arbeiten der musikalische Leiter Yoel Gamzou und Regisseur<br />

Armin Petras bei Leoš Janáčeks „Jenůfa“ wieder gemeinsam<br />

an einer Oper, die schonungslos soziale Härten zeigt. In der Titelpartie<br />

wird Nadine Lehner (Foto) zu sehen sein, die ihr Debüt<br />

gibt. „Armin Petras erzählt die tragische Geschichte von Jenůfa,<br />

deren Kind auf dem Altar der Wohlanständigkeit geopfert wird, in<br />

der Wendezeit einer dörflichen Gesellschaft in Böhmen“, erläutert<br />

Brigitte Heusinger, die die Produktion als Dramaturgin begleitet,<br />

den Ansatz der Inszenierung. So würden bäuerliche Strukturen<br />

auf neue westliche Werte treffen. Auch bei diesem Neuanfang sei<br />

das Kind im Weg. „Janáčeks musikalischem Realismus setzt Petras<br />

einen szenischen Realismus entgegen: Harte Konflikte werden<br />

in einer detailreichen Bühne voller zeitgeschichtlicher Requisiten<br />

direkt ausgehandelt.“ (SM)<br />

Premiere im Theater Bremen: Samstag, 9. April, Theater am<br />

Goetheplatz, 19.30 Uhr.<br />

Make-over für Heckenstedt<br />

„Königin von Deutschland“ im Packhaustheater<br />

Heckenstedt wurde zum Austragungsort des diesjährigen Schönheitswettbewerbs<br />

„Königin von Deutschland“ ausgewählt. Allerdings<br />

ist diese Zusage fünf Wochen unentdeckt geblieben und die<br />

Veranstaltung bereits morgen. Daraufhin setzen die beiden Kumpel<br />

Clemens, gespielt von Carsten Beiß, und Bernie (Nils Klitsch)<br />

alles daran, das Vereinsheim für den Wettbewerb auf Vordermann<br />

zu bringen. Bevor sie vollends fertig sind, steht auch schon Wettbewerbspräsidentin<br />

Heidrun von Stolz (Martina Flügge) in der<br />

Tür und möchte mit dem Verantwortlichen das Programm durchgehen<br />

und die Schönheitskandidatin von Heckenstedt kennenlernen.<br />

Während Clemens der Präsidentin das Vereinsheim als angesagten<br />

Geheimtipp der Schönen und Reichen verkauft, schlüpft<br />

Bernie notgedrungen in die Rolle der amtierenden „Kohlkönigin“<br />

von Heckenstedt. Die ersten Mitbewerberinnen, etwa die<br />

„Gurkenkönigin“ aus dem Taunus und die „Heidekönigin“ aus der<br />

Lüneburger Heide, treffen ein, um den Ablauf des Wettbewerbs<br />

zu proben. Somit stürzt sich wohl oder übel auch Bernie in den<br />

Probenmarathon: angefangen beim folkloristischen Einzug, über<br />

die individuellen Talentdarbietungen bis hin zur Präsentation in<br />

Bademode. Doch irgendetwas stimmt nicht – abgesehen von der<br />

Kohlkönigin. Denn nach und nach verschwinden immer mehr<br />

Teilnehmerinnen des Wettbewerbs. Wird auch Bernie auf mysteriöse<br />

Weise kurz vor dem Finale ausscheiden? Oder wird er<br />

letzten Endes als Kohlschönheit von Heckenstedt „Königin von<br />

Deutschland?“<br />

Neben den Publikumslieblingen Martina Flügge („Nackte<br />

Tatsachen“), Hanna Riehm („Die Bremer Weihnachtsgeschichte“),<br />

Sina Schulz aus „Herzsprung“ und Carsten Beiß aus „Nächste<br />

Runde geht aufs Haus“, gibt Nils Klitsch sein Debüt auf einer Bremer<br />

Bühne. Regie führt, ebenfalls erstmals in Bremen, Till Nau,<br />

der bereits an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum<br />

inszeniert hat. Die Vorlage stammt von William Danne, in Bremen<br />

als Autor und Regisseur längst kein Unbekannter mehr und<br />

ab 1. April Intendant am Kammertheater Karlsruhe.(SM)<br />

Karten zum Preis von 32,50 Euro gibt es unter der Telefonnummer<br />

<strong>04</strong>21 / 790 86 00 sowie online unter www.komoedie-bremen.de, im<br />

Ticketshop in der Balgebrückstraße 8 und an der Abendkasse. Die<br />

Komödie Bremen spendet 2 Euro pro verkaufter Karte in der gesamten<br />

Laufzeit des Stückes an die Aktion „Deutschland Hilft“ für Menschen<br />

aus und in der Ukraine.<br />

Foto: Linus Klose Photography


Dunkelheit und Begierde<br />

„Maß für Maß“ an der Shakespeare Company<br />

Foto: Daniela Buchholz<br />

Kunst oder Abfall?<br />

„Re_Cycle“: Ein Stück von „tanzbar_bremen“<br />

Ist das Kunst oder kann das weg? – Dieser Frage geht das fünfköpfige<br />

inklusive Team „tanzbar_bremen“ unter der Leitung<br />

von Günther Grollitsch zu einem Aspekt von Nachhaltigkeit<br />

nach. Ein Schwerpunkt ist dabei die Hinterfragung des Wertes<br />

künstlerischer Arbeit aus vergangenen Epochen sowie deren<br />

nachhaltige Auswirkungen auf heutiges kreatives Schaffen. Darüber<br />

hinaus widmet sich das Team der Interpretation von Abfallpyramide<br />

und Energieeffizienz in kulturellen Zusammenhängen.<br />

Wiederverwertung und -verwendung sind dabei auf der Bühne<br />

allgegenwärtig und prägen den Entwicklungsprozess der Produktion.<br />

Das Thema Materialkreislauf wird untersucht und in künstlerische<br />

Ansätze und Umsetzungen übersetzt. Auf diese Weise<br />

wird eine poetisch-satirische Studie über unser Sein in einer<br />

spannungsgeladenen Zeit präsentiert. Das Team wird unterstützt<br />

von Delia Nordhaus, der Leiterin der „Upcycling Galerie Wallerie“,<br />

sowie von Proffesor. Dr.-Ing. Henning Albers, der sich mit Recycling<br />

im Bereich von Umwelt- und Biotechnik beschäftigt. (SM)<br />

„Maß für Maß“ ist eine von William Shakespeares Komödien. Für<br />

viele Zuschauer:innen ist das aus heutiger Sicht angesichts des darin<br />

thematisierten Konflikts auf Leben und Tod nicht leicht nachzuvollziehen.<br />

Umso spannender ist die Beschäftigung damit aus einer<br />

heutigen Perspektive. In Shakespeares (fiktivem) Wien greift ein allgemeiner<br />

Sittenverfall um sich, an dem die anscheinend allzu liberale<br />

Regierung von Herzog Vincentio nicht unschuldig zu sein scheint.<br />

Der Herzog entscheidet sich für einen gewagten Menschenversuch:<br />

Zum Schein begibt er sich auf Reisen und setzt als seinen Statthalter<br />

den Hardliner Angelo ein, während er selbst, als Mönch verkleidet,<br />

in die Abgründe der verrohten Stadt hinabsteigt. Angelo wendet nun<br />

statt Milde die ganze Härte des Gesetzes an und verurteilt den jungen<br />

Claudio, der seine Braut Julia geschwängert hat, wegen Unzucht<br />

zum Tode. Als dessen Schwester Isabella, eine Klosternovizin, ihn<br />

um die Begnadigung ihres Bruders bittet, erliegt er der Verführung<br />

seiner eigenen Machtstellung: Er erpresst Isabella, sich ihm hinzugeben,<br />

nur dann will er ihren Bruder begnadigen. Doch diese lehnt<br />

das zweifelhafte Angebot ab und überlässt ihren Bruder seinem<br />

Schicksal. Der Herzog schmiedet daraufhin einen Plan, der Angelo<br />

an seinem eigenen wunden Punkt packt: Dunkelheit, Begierde und<br />

Wahrheit spielen darin die Hauptrollen. (SM)<br />

Premiere: Samstag, 16. April, Theater am Leibnizplatz, 19.30 Uhr. Weitere<br />

Vorstellungen: Sonntag und Donnerstag, 17. und 21. April, Theater<br />

am Leibnizplatz, 19.30 Uhr. Start der Einführung 30 Minuten vorher.<br />

Uraufführung: Mittwoch,27. April, Kleines Haus, 20 Uhr.<br />

Foto: Charlotte Böslin<br />

Wutausbrüche im Netz<br />

Die Schwankhalle präsentiert: „Im Internet gibt es<br />

keine Mädchen. Eine Tirade.“<br />

„Irgendwann ist Schluss. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Irgendwann<br />

kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr kann und<br />

sich der über Monate oder Jahre hinweg aufgestaute Zorn in<br />

einem Wutanfall entlädt. Diesen Wutanfall habe ich jetzt.“<br />

Wer macht eigentlich im Internet sauber, wenn die Trolle wüten?<br />

Ausgehend von der Behauptung Im Internet gibt es keine<br />

Mädchen stellt sich der Chor „zaungäste“ einmal mehr die Frage,<br />

in welcher Tonlage gesprochen werden muss, um gehört zu werden<br />

und wem welche Räume offenstehen – on- wie offline. Wann<br />

verwandelt sich aufgestaute Wut in Hass und wer hat das Privileg,<br />

sich zu verweigern und trotzdem nicht unsichtbar zu sein?<br />

Basierend auf Interviews mit Frauen, die auf unterschiedliche<br />

Weise beruflich mit dem Thema<br />

Unsichtbarkeit zu tun haben, auf<br />

Texten von Autor:innen, Internetaktivist:innen<br />

und Cyberfeminist:innen<br />

arbeiten sich die<br />

„zaungäste“ an einer Hasstirade<br />

auf die alltäglichen Hasstiraden<br />

ab. (SM)<br />

Freitag, 29. April, und Samstag,<br />

30. April, Schwankhalle, 20 Uhr<br />

SCHAUSPIEL / MUSIKTHEATER<br />

ERBARMEN<br />

nach Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion<br />

Termine unter<br />

www.theaterbremen.de<br />

79


AUSSTELLUNGEN<br />

Anonym trotz Weltruhm<br />

Banksy: Ausstellung zu Ehren des Street-Art-Superstars<br />

Er ist weltberühmt und dennoch ein Mysterium: Banksy. Hinter<br />

diesem Pseudonym verbirgt sich ein in Bristol geborener<br />

und bis heute anonyme Graffitikünstler und Maler, der dafür<br />

bekannt ist, die Grenzen des Kunstmarktes infrage zu stellen. Mit<br />

seinen Arbeiten sorgt er seit Jahren für Furore. In der Ausstellung<br />

„The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ können sich Interessierte<br />

ab den 8. März einen Eindruck vom außergewöhnlichen Schaffen<br />

des Street-Art-Superstars machen.<br />

Verantwortlich für die Ausstellung im BLG-Forum zeigen sich<br />

Musical-Produzent und Ausstellungsmacher Oliver Forster gemeinsam<br />

mit der Livemacher GmbH. Gemeinsam wollen sie Kunst<br />

zum Erlebnis und für jedermann sichtbar machen. Forster: „Einen<br />

Original-Banksy bestaunen zu können, ist eine absolute Seltenheit.<br />

Wir versuchen nun, mit ‚The Mystery of Banksy – A Genius<br />

Mind‘ anhand originalgetreuer Reproduktionen die besten und<br />

eindrucksvollsten Motive an nur einem Ort und in einer lockeren<br />

Atmosphäre abseits des Museumsbetriebs, aber trotzdem mit hohem<br />

Qualitätsanspruch, erlebbar zu machen.“<br />

Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und<br />

mehr wurden eigens für diese Sonderschau reproduziert und zusammengetragen.<br />

(SM)<br />

Freitag, 8. April, bis Sonntag, 14. August, BLG-Forum.<br />

Infos und Tickets: www.mystery-banksy.com<br />

Fotos: COFO Entertainment, Dominik Gruss<br />

80<br />

CHAnGE SCHiffE<br />

now<br />

BIS ZUM 31.7.22<br />

vErändErn<br />

diE wElt<br />

SondErAUSStEllUnG<br />

IM DEUTSCHEn SCHIFFFAHRTSMUSEUM<br />

BrEMErHAvEn<br />

HIgHlIgHT: into tHE iCE<br />

DIE MOSAIC-ExpEDITIOn<br />

In BIlDERn<br />

www.dSM.MUSEUM/CHAnGEnow<br />

Foto: Lianna Nixon<br />

Schiffe, Meer und Forschung<br />

Die aktuellen Ausstellungen im DSM<br />

Schiffe, Meer und Forschung:<br />

So lauten die Schlagworte<br />

der aktuellen Ausstellungen<br />

im Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />

(DSM) in Bremerhaven.<br />

Welche Bedeutung hat<br />

die Schifffahrt für unser Leben?<br />

Welche Rolle spielt sie in<br />

historischen Entwicklungen?<br />

Und welchen Einfluss übt sie auf die Globalisierung aus? Diesen<br />

Fragen gehen die Ausstellungen „CHANGE NOW – Schiffe verändern<br />

die Welt“ und „INTO THE ICE – Die MOSAiC-Expedition<br />

in Bildern“ nach.<br />

Mit „CHANGE NOW“ will das DSM Besuchenden vor Augen<br />

führen, wie menschliche Übernutzung und der Klimawandel<br />

den Ozeanen zu schaffen machen und welche Gefahren damit<br />

einhergehen. Ein prominentes Beispiel für die Forschungsschifffahrt,<br />

die in Polarregionen und in abgelegenen Gebieten<br />

in Übersee wichtige Daten sammelt, um den Klimawandel und<br />

die globale Erwärmung zu verstehen, ist die „MOSAiC“-Expedition<br />

des Alfred-Wegener-Instituts. Sie steht im Fokus der Ausstellung<br />

„INTO THE ICE“. Unter dem Titel „KARTEN WISSEN<br />

MEER – Globalisierung vom Wasser aus“ können Interessierte<br />

zudem Meereskarten der Vergangenheit enträtseln, Seeleuten<br />

des 19. Jahrhunderts über die Schultern schauen oder selbst Reiserouten<br />

erstellen. (SM)<br />

Nähere Infos zu Lauf- und Öffnungszeiten: www.dsm.museum


Mehr als 70 Fotografien<br />

„Richard Mosse“ in der Kunsthalle Bremen<br />

Foto: Richard Mosse, Madonna and Child, 2012<br />

Der irische, 1980 geborene Fotograf Richard Mosse hält seit<br />

einem Jahrzehnt weltweit politische und ökologische Krisen<br />

fest: vom Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo,<br />

der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik bis hin<br />

zur Zerstörung der tropischen Regenwälder. Für seine großformatigen<br />

Fotografien greift Mosse auf Technologien zurück,<br />

die ursprünglich für militärische oder wissenschaftliche Zwecke<br />

entwickelt wurden. Sie machen Dinge sichtbar, die für das<br />

menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Erstmals zeigt eine<br />

gleichnamige Ausstellung<br />

in der Kunsthalle<br />

Bremen in Deutschland<br />

mit mehr als 70 Fotografien<br />

und einer neuen<br />

Videoarbeit einen breiten<br />

Überblick über das<br />

Schaffen von Richard<br />

Mosse. (SM)<br />

Die Ausstellung „Richard<br />

Mosse“ ist bis 31. Juli in<br />

der Kunsthalle Bremen zu<br />

sehen. Weitere Infos und<br />

Öffnungszeiten:<br />

www.kunsthalle-bremen.de.<br />

AB 8. APRIL <strong>2022</strong><br />

BREMEN BLG-Forum<br />

WWW.MYSTERY-BANKSY.COM<br />

Foto: Matthias Jäger<br />

Eine kreative Ikone<br />

„Heinrich Vogeler. Der neue Mensch“: Ausstellungen<br />

in Worpswede und in Bremen<br />

<strong>2022</strong> steht das Künstlerdorf Worpswede ganz im Zeichen Heinrich<br />

Vogelers. Mit dem Barkenhoff, der Großen Kunstschau, dem<br />

Haus im Schluh und der Worpsweder Kunsthalle würdigen alle<br />

vier Museen des Ortes den herausragenden deutschen Künstler<br />

mit einer Retrospektive, die sein Leben in einer faszinierenden<br />

Werkschau erlebbar macht.<br />

Im Zentrum stehen das Menschenbild und die persönlichen<br />

wie politischen Ideale Vogelers. In der Großen Kunstschau sind<br />

beispielsweise zeitgenössische Positionen zum Thema „Anbruch<br />

einer neuen Zeit“ zu sehen, während sich der Barkenhoff<br />

als ehemalige und langjährige kreative Lebens- und Arbeitsstelle<br />

des Künstlers präsentiert. Auch die Kunsthalle Bremen, die<br />

Museen Böttcherstraße und das Focke-Museum bieten passende<br />

Programme runf um Vogeler. Zudem kommt am 12. Mai eine<br />

Doku-Fiktion über den Künstler<br />

in die Kinos, die Schlüsselmomente<br />

aus seinem Leben<br />

zeigt. Der Film wurde unter<br />

der Regie von Marie Noëlle in<br />

Worpswede, Paris und anderen<br />

Orten gedreht. (SM)<br />

„Heinrich Vogeler. Der neue<br />

Mensch“: Bis zum 6. November im<br />

Künstlerdorf Worpswede. Nähere<br />

Infos: www.vogeler22.de.<br />

DIE AUSSTELLUNG<br />

Heinrich Vogeler<br />

Der Neue Mensch<br />

27. 3. bis 6. 11. <strong>2022</strong><br />

in den Worpsweder Museen<br />

DER FILM<br />

HEINRICH VOGELER –<br />

Aus dem Leben eines Träumers<br />

ab 12. 5. <strong>2022</strong><br />

in den Kinos<br />

www.vogeler22.de<br />

az_stadtmagazin-bremen.indd 1 14.03.22 14:08<br />

Motiv nach: Heinrich Vogeler, Selbstbildnis (Ausschnitt), 1914, Waldemar Koch Stiftung/Dauerleihgabe an die Kulturstiftung Landkreis Osterholz<br />

81


RÄTSEL/KOLUMNE<br />

Wo oder was bin ich? Ein Rätsel in Bildern<br />

Der April macht was er will. So gerne wir im Norden leben<br />

und manchmal auch das Schietwedder lieben, so sehr wünschen<br />

wir uns mittlerweile auch frühlingshafte Temperaturen<br />

statt kalte Wetterfronten. Immerhin sorgt das für ein frohes<br />

Gemüt, und auch die Pflanzen und Tiere erfreuen sich an der ersten<br />

➊<br />

➋<br />

spürbaren Wärme des Jahres. Und Bremens Tier- und Blütenvielfalt<br />

kann sich sehen lassen! An welchen Orten haben wir diese abgelichtet,<br />

erkennen Sie es? Schicken Sie uns das Lösungswort mit<br />

Ihren Kontaktdaten und dem Betreff „Aprilrätsel“ per E-Mail bis<br />

zum 15. April an verlosung@stadtmagazin-bremen.de. Viel Glück!<br />

➌<br />

➍<br />

Fotos: ZR<br />

➊<br />

➋<br />

➌<br />

➍<br />

Lösungsbegriff:<br />

4 5 6 12<br />

11 3<br />

1 8<br />

7<br />

10 2 9<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Auflösung Bilderrätsel März:<br />

1 HERDENTORSTEINWEG<br />

2 BUNTENTORSTEINWEG<br />

3 DOVENTORSTEINWEG<br />

4 OSTERTORSTEINWEG<br />

Lösung: ROTE ROSEN<br />

Gewinnen Sie<br />

3 × 1 Bremer Schluckhenne<br />

von „Made in Bremen“.<br />

Foto: MiB<br />

82<br />

MICHAELA SCHAFFRATH<br />

Bremens heimliche Hauptstraße<br />

Der renommierte Bremer Kaffee-Kaufmann Ludwig Roselius<br />

hat einmal gesagt „Wir sind von Gott bestimmt, Materie in<br />

Geist zu verwandeln“. Der Gründer der Firma Kaffee HAG<br />

hat nicht nur den weltweit ersten koffeinfreien Kaffee erfunden, er<br />

zeichnete sich auch durch sein Engagement als Mäzen aus, der besonders<br />

an der Förderung der bildenden Künste interessiert war.<br />

Und sein wohl wichtigstes Erbe hat er uns mitten im Herzen der<br />

Altstadt hinterlassen: die Böttcherstraße.<br />

Die historische Handwerksgasse zwischen Marktplatz und Weser<br />

ist zwar nur 108 Meter lang, zählt aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />

und kunstvollen Architektur zu den international<br />

bekannten Sehenswürdigkeiten Bremens. Ich kann mich noch sehr<br />

gut an meinen ersten Besuch dort erinnern, denn ich war sofort<br />

angetan von dem beeindruckenden Mix aus Kunst, Handel, Genuss<br />

und Kultur dieser kleinen, aber feinen Gasse. Den marktseitigen<br />

Eingang zur Böttcherstraße ziert ein imposantes, vergoldetes<br />

Bronzerelief: „Der Lichtbringer“ weist den Besuchern den Weg.<br />

Das Besondere an diesem Ort ist, dass es sich bei jedem Haus in<br />

dieser Straße um ein historisches Kunstwerk handelt, das einen<br />

Namen trägt, wie etwa das Haus der Sieben Faulen, das Robinson-<br />

Crusoe-Haus oder das Haus Atlantis. Kreative Geschäfte von der<br />

Bonbonmanufaktur über den Werkschauladen bis hin zur Seifenwerkstatt<br />

sorgen für ein abwechslungsreiches Shopping-Angebot.<br />

Michaela Schaffrath ist Schauspielerin,<br />

Sprecherin und Moderatorin. In ihrer<br />

Kolumne entdeckt die Neubremerin<br />

für das <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen die<br />

besonderen, verborgenen und weniger<br />

bekannten Orte der Hansestadt.<br />

Kunstliebhabern empfehle ich einen Besuch in den beiden ansässigen<br />

Museen. Das Ludwig Roselius Museum beherbergt die private<br />

Kunstsammlung des Kaufmanns und zeigt nordeuropäische<br />

Kunst vom Mittelalter bis zum Barock. Ebenfalls sehenswert ist<br />

das Paula Modersohn-Becker Museum. Es ist das weltweit erste<br />

Museum, welches dem Werk einer Künstlerin gewidmet ist und<br />

dauerhaft Meisterwerke seiner Namensgeberin ausstellt.<br />

Das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz: Dafür sorgen<br />

Restaurants, Cafés und Bars. Ein besonderes Highlight ist das<br />

Glockenspiel zwischen den Giebeln des „Hauses des Glockenspiels“:<br />

Es besteht aus 30 Meißener Porzellanglocken, die im Sommer<br />

von 12 bis 18 Uhr stündlich Seemanns- und Volkslieder spielen.<br />

Für ein Erinnerungsfoto bietet sich der „Sieben-Faulen-Brunnen“<br />

im Handwerkshof an, denn auf der Brunnenröhre spazieren fröhlich<br />

die Bremer Stadtmusikanten entlang außer dem Hahn – der<br />

war leider bei meinem letzten Besuch „ausgeflogen“. Ich wünsche<br />

Ihnen viel Spaß beim Bummeln, Shoppen und Schlemmen in der<br />

heimlichen Hauptstraße Bremens!


Unser<br />

Special<br />

im APRIL:<br />

Küchen mit matten Fronten:<br />

Voll im trend! Voll Pflegeleicht!<br />

Abzug mit<br />

”Kopf-freiheit“<br />

Bosch-Geräte<br />

Inklusive<br />

Uni oder DEkor:<br />

viele Matte Fronten<br />

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Küchenmaß: ca. 360+150 cm<br />

inklusive Lieferung und Montage<br />

So preiswert und perfekt kann das<br />

nur die Nr. 1 im Bremer Land: 1<br />

Unifarben, Betonoptik, Holzoptik — hauptsache matt!<br />

Matte Oberflächen liegen zur Zeit voll im Trend und sind<br />

besonders pflegeleicht. Noch sauberer geht´s mit Fronten die<br />

eine „Anti-Fingerprint-Beschichtung“ haben. Entdecken Sie<br />

auch unsere intelligenten, super variablen Stauraumlösungen<br />

und unsere smarten Features rund ums Kochen.<br />

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Kopffreihaube Elica Wise60BK | EEK* B<br />

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Brinkum-Nord · Telefon <strong>04</strong>21.691077 -0<br />

Carl-Zeiss-Str. 14 – bei IKEA<br />

Delmenhorst · Telefon <strong>04</strong>221.59010 -0<br />

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Bezogen auf die Gesamtfläche unserer drei Standorte im Bremer Land. Küchentreff - Der Fachmarkt GmbH · Carl-Zeiss-Str. 14 · 28816 Stuhr<br />

83


Lasst<br />

Frühling<br />

werden<br />

Es ist Frühling! Und wir<br />

haben jede Menge modische<br />

Überraschungen für Sie.<br />

Freuen Sie sich auf frische<br />

Farben und neue Ideen.<br />

bei dodenhof<br />

Oster-Aktionen für die ganze<br />

Familie auf dem neu gestalteten<br />

Vorplatz vom 07.-16. April.<br />

Mehr Infos unter dodenhof.de/ostern

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