STADTMAGAZIN-2022-04
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April <strong>2022</strong><br />
Osterwiese<br />
Neuheiten und Klassiker<br />
„EDM meets Classic“<br />
Cas Paris – DJ aus Bremerhaven<br />
„Glücksverkatert“<br />
Julia Engelmann über ihr aktuelles Programm<br />
Wie Fotograf und Künstler Phil Porter die Einheimischen ins Schnoorviertel locken will<br />
Der Tausendsassa
Büroräume für Denker,<br />
Macher und kreative Köpfe.<br />
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2
Hilfe für die Menschen<br />
in der Ukraine<br />
Durch den Krieg mitten in Europa sind viele Menschen<br />
in Not. Um sie zu unterstützen, geben auch in Bremen<br />
diverse Organisationen und Privatpersonen ihr Bestes.<br />
Wir vom <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen haben an dieser Stelle bewusst<br />
auf unser Editorial verzichtet und stattdessen eine Übersicht<br />
von Spendenmöglichkeiten zusammengestellt.<br />
Ärztliche Hilfsangebote<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen trägt in Absprache<br />
mit den zuständigen Behörden die medizinischen und humanitären<br />
Angebote der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten<br />
im Land Bremen auf einer Seite zusammen:<br />
https://www.kvhb.de/praxen/hilfsangebote-ukraine. Dort sind<br />
verschiedene Kategorien wie „Medizinische Versorgung“, „Psychotherapeutische<br />
Versorgung“, „Unterkunft“ und „Sachspenden“<br />
zu finden. Zudem können sich Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen<br />
aus Bremen mit ihrem Hilfsangebot dort anmelden.<br />
Sachspenden<br />
Der Bremer Verein „Herz für die Ukraine“ besteht aus ukrainischen<br />
und deutschen Aktivist:innen, die sich zusammen mit<br />
der medizinischen und humanitären Hilfe im Raum Bremen<br />
und Hannover engagieren, Infos unter www.herz-ukraine.de/de.<br />
Der Verein bringt die Sachspenden an die ukrainische Grenze.<br />
Hier können die Spenden von 8 bis 22 Uhr abgegeben werden:<br />
In der St.-Martini-Gemeinde oder im Bürgerhaus Oslebshausen,<br />
Am Nonnenberg 40, 28239 Bremen. Der Verein ist telefonisch<br />
erreichbar unter der Nummer <strong>04</strong>21 / 64 51 22.<br />
Der Zusammenschluss „Bremen für die Ukraine“ ist von Jugendverbänden<br />
und Einzelpersonen gegründet worden. Initiiert<br />
wurde er vom Verein jüdischer Studierender Nord e. V., weitere<br />
Unterstützer:innen sind die Jusos Bremen, die Grüne Jugend<br />
Bremen, Die Linke Bremen, die Falken Bremen und die Band<br />
„RAUM27“.<br />
Geldspenden<br />
Finanzielle Hilfe ist gerade besonders wichtig, da sich der Bedarf<br />
aktuell täglich ändert. Mit Geldspenden können die Hilfsorganisationen<br />
gezielt das kaufen, was gerade am dringendsten<br />
benötigt wird. Die Caritas Bremen und die Malteser bitten<br />
hauptsächlich um finanzielle Unterstützung, da dies der effektivste<br />
und schnellste Weg ist. „Gut gemeinte Sachspenden, wie<br />
Kleidung und Nahrungsmittel, können wir aus Gründen des<br />
Transports und der Hygiene nicht annehmen“, erklärt Andreas<br />
Schack, Sprecher der Malteser in Bremen.<br />
Unterkünfte und Erstaufnahmestellen<br />
Auf der Webseite des Elinor-Netzwerkes können Helfende<br />
einen Übernachtungsplatz für Geflüchtete aus der Ukraine<br />
zur Verfügung stellen: https://www.unterkunft-ukraine.de/.<br />
Vermieterinnen und Vermieter können konkrete Angebote<br />
an die Wohnraumberatung für Geflüchtete melden. Sie wird<br />
von der AWO im Auftrag der Stadt Bremen betrieben. Alle<br />
wesentlichen Informationen finden sich auf der Webseite<br />
www.zukunftwohnen-bremen.de<br />
Kontakt per E-Mail an wohnraum@awo-bremen.de.<br />
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Beurkundung des Kaufvertrages und darüber hinaus bleiben wir selbstverständlich<br />
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Herausgeber & Verlag:<br />
WESER-KURIER Mediengruppe<br />
Magazinverlag Bremen GmbH<br />
Martinistraße 43, 28195 Bremen<br />
Telefon <strong>04</strong> 21 / 36 71-49 90<br />
E-Mail info@stadtmagazin-bremen.de<br />
Redaktion: Martin Märtens (V.i.S.d.P.),<br />
Jennifer Fahrenholz, Zoé Rugen<br />
Autor:innen: Werner Schwarz, Dirk Böhling, Matthias Höllings,<br />
Temi Tesfay, Michaela Schaffrath, Wolfgang Heumer, Janet Binder,<br />
Anne Wehrmann<br />
Grafik/Layout: B. O. Beckmann<br />
Lektorat: Kerstin Radtke<br />
Anzeigen: Volker Schleich (verantwortlich),<br />
Anja Höpfner, Anne Zeidler, Dieter Kück, Per-Uwe Baad<br />
Anzeigenannahme: Tel <strong>04</strong> 21 / 36 71-20 55 und -49 85<br />
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG,<br />
Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel<br />
Urheberrechte: Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit<br />
Genehmigung des Verlages und mit Quellenangabe gestattet.<br />
Titelbild: Marco Meister<br />
Telefon: <strong>04</strong>21 – 61 44 21<br />
Mobil: 28277 Bremen 0173 24<strong>04</strong>099 • Tel. <strong>04</strong>21-614421/-87189063<br />
/ 0177 3381293<br />
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IMPRESSUM<br />
Verwendung personenbezogener Daten<br />
Wenn Sie freiwillig an einem Gewinnspiel teilnehmen wollen, erheben<br />
und verarbeiten wir auf der Grundlage des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO<br />
(berechtigtes Interesse) die hierzu von Ihnen zur Verfügung gestellten<br />
personenbezogenen Daten in dem Umfang, den die Teilnahme an dem<br />
Gewinnspiel erfordert. Berechtigtes Interesse unsererseits ist die<br />
effiziente Durchführung der Aktion.<br />
Sofern wir die Aktion mit Kooperationspartnern durchführen, übermitteln<br />
wir Ihre Daten auch zweckgebunden an diese. Nach der Gewinnspielteilnahme<br />
werden wir, nach Übermittlung der Daten der Gewinner<br />
an den Veranstalter, Ihre diesbezüglichen Daten löschen. Das Mindestalter<br />
zur Teilnahme an Gewinnspielen beträgt 18 Jahre.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.stadtmagazin-bremen.de/datenschutz.<br />
3
INHALT<br />
TITEL<br />
Ein Ort für Schönes und Kurioses 36<br />
Künstler Phil Porter über seine Pläne im „Schnoor One“<br />
LOKALES<br />
Pferde und Familienfest 9<br />
Renntag auf der Galopprennbahn am Karsamstag<br />
Typisch bremisch:<br />
Der Schnoor<br />
33<br />
Filmfest Bremen 10<br />
Vorhang auf für neue Produktionen<br />
BREMERHAVEN<br />
„Ich bin bereit!“ 28<br />
DJ Cas Paris über das Projekt „EDM meets Classic“<br />
GASTRO<br />
Temis Töpfe 48<br />
Buchweizenpreiselbeertorte aus dem Teestübchen<br />
Fotos: JF, Martta Urbanelis<br />
Im Interview:<br />
Julia Engelmann<br />
74<br />
FAMILIE<br />
Kinder in Quarantäne 64<br />
Über die Rechte und Pflichten berufstätiger Eltern<br />
KONZERTE<br />
Welthauptstadt des Jazz 68<br />
Auftakt des „jazzahead“-Festivals am 14. April<br />
Shanty-Rocker 70<br />
Santiano spielen Konzert in der ÖVB-Arena<br />
mit Reiseleitung von der<br />
Abfahrt bis zur Rückkehr<br />
DIVERSES<br />
Beliebter Verlierertyp 77<br />
„Dittsche live & solo“ in der Glocke<br />
THEATER<br />
Südnorwegische Highlights<br />
08. – 15.06.<strong>2022</strong><br />
Südschweden mit Gotland<br />
05. – 13.07.<strong>2022</strong><br />
Das mährische Bauernleben 78<br />
Premiere der Oper „Jenůfa“ am Theater Bremen<br />
Wachau mit Wien<br />
24. – 31.07.<strong>2022</strong><br />
RUBRIKEN<br />
Schweizer Bahnenzauber<br />
21. – 27.08.<strong>2022</strong><br />
Information und Buchung unter<br />
<strong>04</strong>264 - 83 74 555 sowie unter<br />
www.reiseservice-wohlfahrt.de<br />
Impressum 3<br />
Kolumnen 6, 20 und 82<br />
Rätsel 82<br />
4
METROPOL THEATER BREMEN<br />
präsentiert:<br />
02. & 03.<strong>04</strong>.22<br />
Max Raabe &<br />
Palast Orchester<br />
06.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Mademoiselle Nicolette<br />
21.<strong>04</strong>.22 - 20:00h<br />
Wild World<br />
22.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Enissa Amani<br />
24.<strong>04</strong>.22 - 19:00h<br />
Golden Ace<br />
Die Magier<br />
30.<strong>04</strong>.22 - 18:45h 20.05.22 - 20:00h<br />
Canada‘s CLUBNIGHT The Greatest Love of All<br />
at jazzahead! A Tribute to Whitney Houston<br />
08.05.<strong>2022</strong> - 19:00h<br />
This is THE GREATEST SHOW<br />
not associated with the<br />
estate of Whitney Houston<br />
26. - 28.05.<strong>2022</strong><br />
nordakkord <strong>2022</strong><br />
08.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
My Way – Die Frank Sinatra Story<br />
01. & 02.05.<strong>2022</strong><br />
Julia Engelmann<br />
09.05.<strong>2022</strong> - 19:30h<br />
Highland Saga<br />
<strong>04</strong>.06.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Hubert von Goisern<br />
09.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
The Analogues – Abbey Road Relived<br />
<strong>04</strong>.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Massachusetts – Das Bee Gees Musical<br />
13.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Senna Gammour<br />
05.06.<strong>2022</strong> - 16:00h<br />
Tabaluga<br />
15. - 17.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong><br />
Shen Yun<br />
06.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Versengold – Nacht der Balladen <strong>2022</strong><br />
14.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
ABBA today<br />
07. - 12.06.<strong>2022</strong><br />
We Will Rock You<br />
20.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
Barclay James Harvest feat. Les Holroyd<br />
07.05.<strong>2022</strong> - 20:00h<br />
RebellComedy<br />
22.05.<strong>2022</strong> - 15:00h<br />
Die Schule der magischen Tiere<br />
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und viele mehr ...<br />
SEEBÜHNE<br />
BREMEN<br />
01.<br />
Juli<br />
02.<br />
Juli<br />
03.<br />
Juli<br />
<strong>04</strong>.<br />
Juli<br />
05.<br />
Juli<br />
06.<br />
Juli<br />
07.<br />
Juli<br />
08.<br />
Juli<br />
09.<br />
Juli<br />
10.<br />
Juli<br />
Oleta Adams & Philharmoniker<br />
Bremer<br />
Jamie Cullum<br />
Söhne Hamburgs<br />
1. Bremer Sommersingen<br />
Herbie Hancock<br />
- aber bitte mit Schlager!<br />
Hossa Die FRITZ-Schlagershow<br />
Hy Brasil<br />
Rea Garvey Open Air Tour <strong>2022</strong><br />
ALPHAVILLE<br />
SCHILLER<br />
Pettersson & Findus<br />
DAS OPEN-AIR SOMMERHIGHLIGHT <strong>2022</strong><br />
10.<br />
Juli<br />
10.<br />
Juli<br />
11.<br />
Juli<br />
12.<br />
Juli<br />
13.<br />
Juli<br />
14.<br />
Juli<br />
15.<br />
Juli<br />
16.<br />
Juli<br />
17.<br />
Juli<br />
17.<br />
Juli<br />
Das NEINhorn<br />
A Way Back to<br />
Luke Mockridge Luckyland<br />
Philharmonic Rock<br />
The Music of John Williams<br />
La Traviata<br />
Nabucco<br />
Die Zauberflöte<br />
Die Zauberflöte<br />
Best of Classic<br />
Die Nacht der Tenöre<br />
18.<br />
Juli<br />
19.<br />
Juli<br />
20.<br />
Juli<br />
21.<br />
Juli<br />
22.<br />
Juli<br />
23.<br />
Juli<br />
23.<br />
Juli<br />
24.<br />
Juli<br />
24.<br />
Juli<br />
24.<br />
Juli<br />
Bremer RathsChor<br />
International<br />
Schwanensee Festival Ballet<br />
Tribute<br />
Simon & Garfunkel<br />
The Hooters<br />
The Queens of Soul<br />
Slammer Filet<br />
Beatrice Egli<br />
Der Grüffelo<br />
Pippi in Taka-Tuka-Land<br />
ABBA today<br />
meets Classic<br />
Programm & Tickets versandkostenfrei: seebühne-bremen.de<br />
5
KOLUMNE<br />
LOKALES<br />
6<br />
BABY-BOOMER-BÖHLING<br />
Gnadenlose Spitznamen<br />
Es ist eine Tatsache, dass Kinder grausam sein können –<br />
vor allem untereinander. Die Gnadenlosigkeit beginnt<br />
meist schon im Grundschulalter und zeigte sich in meinen<br />
Baby-Boomer-Kindertagen vor allem in Spitznamen. Was<br />
in Erwachsenenkreisen als gut gemeinte Verniedlichung, kumpelhafte<br />
Abkürzung oder liebevoller Kosename daherkam, sah<br />
auf Schulhöfen und Bolzplätzen ganz anders aus. Die dortigen<br />
Spitznamen bezogen sich auf körperliche Auffälligkeiten, augenscheinliche<br />
Eigenschaften oder auch unübersehbare Angewohnheiten.<br />
So gab es in einem Viertel in unserer Gegend, das<br />
man am besten hätte meiden sollen, zwei große Jungen, um die<br />
man ebenfalls lieber einen größeren Bogen machte. Schließlich<br />
hatten „Spucker“ und „Klopper“ ihre Namen nicht zufällig …<br />
Im Schlepptau hatten die beiden übrigens immer zwei Brüder:<br />
Zwillinge, die eigentlich Karsten und Thorsten hießen, aber<br />
konsequent „Kadde“ und „Thodde“ genannt wurden. Warum, das<br />
wusste eigentlich keiner, es wurde aber dem sprachlichen Unvermögen<br />
der beiden zugeschoben … Überhaupt bekamen viele<br />
Kinder ihre Spitznamen für Dinge, die sie entweder gar nicht<br />
oder zumindest nicht so gut konnten. So wurde ein Junge namens<br />
Thilo, der immer fettiges Haar hatte, nach einem damals<br />
berühmten Shampoo benannt und „Schauma“ getauft, „Tele“<br />
trug eine dicke Brille und sah trotzdem nicht besonders gut und<br />
Marcus, der ein zu kurzes Bein hatte und deshalb leicht humpelte,<br />
kannte jeder nur als „Speedy“.<br />
Später kamen dann fernsehbedingt noch Spitznamen aus<br />
der Puppenwelt wie „Krümel“, „Tiffy“, „Fozzie“ oder „Yoda“ dazu.<br />
Wohl denen, deren Spitznamen schon von vornherein feststanden.<br />
Die Ralles, Stevies, Ullis, Andis und Michas hatten Glück,<br />
obwohl das auch nicht immer stimmte, denn „Fetti Bamberger“<br />
hieß mit Vornamen Oliver, aber sein Körperumfang hatte ihm<br />
einen Strich durch den „Olli“ gemacht. Wenn ich mich recht erinnere,<br />
bekamen in meiner Kindheit eigentlich überwiegend<br />
Jungen Spitznamen verpasst. Gut, es gab die Gabis, Susis, Monis<br />
und Biggis – aber sonst … In jedem Fall aber waren die Spitznamen<br />
der Mädchen netter als unsere. Natascha und Kirsten<br />
kamen zum Beispiel ganz gut als „Täschi“ und „Kiki“ weg, und<br />
die Schulschönheit „Bella Steinhage“ wusste natürlich, wie wir<br />
sie nannten, und bestand auch nicht auf ihre Astrid … Ganz im<br />
Gegensatz übrigens zu „Eisenfeder Schmidt“: Die wusste nichts<br />
von ihrem Titel und das durfte sie auch nicht, weil wir alle Angst<br />
vor ihr hatten.<br />
Ich hatte in diesen Tagen keinen Spitznamen, dafür musste<br />
mein Nachname herhalten – ich habe es gehasst. Interessant<br />
war es übrigens, wie diese<br />
Spitznamen zustande kamen.<br />
Bei den meisten wusste es keiner<br />
mehr, aber an einen Fall kann<br />
ich mich erinnern. Als wir nämlich<br />
in der Grundschule begannen<br />
bis zehn zu zählen, gab uns<br />
unsere Lehrerin den Rat, doch<br />
gelegentlich die Finger zuhilfe<br />
Dirk Böhling, Jahrgang 1964,<br />
ist Schauspieler, Regisseur,<br />
Moderator und Autor. Im<br />
<strong>STADTMAGAZIN</strong> wirft er<br />
einen Blick auf seine Generation<br />
– und auf Bremen.<br />
zu nehmen. Meinem Mitschüler<br />
Thorsten fehlten allerdings<br />
von Geburt an zwei Finger an<br />
der rechten Hand und so bekam<br />
er seinen Spitznamen „Minus“.<br />
Da war ich mit meinem Nachnamen<br />
doch wieder ganz zufrieden!<br />
Schlachte-Saison eröffnet<br />
Nach zwei durch die Pandemie sehr umsatzschwachen Jahren<br />
haben die Schlachte-Gastronom:innen Anfang März die Freiluftsaison<br />
offiziell eröffnet. Unter dem Motto „Wir sind noch<br />
da, wir brauchen euch“ trafen sich die Gastronom:innen zu<br />
einer Eröffnungspressekonferenz auf der „Alexander von Humboldt“.<br />
Ab sofort hat der längste Biergarten der Stadt wieder<br />
geöffnet und man freut sich auf eine hoffentlich sonnenreiche<br />
und fröhliche Freiluftsaison. (SM)<br />
Zwischen Wall und Weser<br />
Broschüre zur „Strategie Centrum Bremen 2030+“<br />
Zum Innenstadtkonzept liegt jetzt die gedruckte Broschüre<br />
„Strategie Centrum Bremen 2030+“ vor. Was macht<br />
das Zentrum Bremens in Zukunft aus, wie soll sich die<br />
„lebendige Mitte zwischen Wall<br />
und Weser“ weiterentwickeln?<br />
Antworten auf diese und weitere<br />
Fragen finden sich in dem 88 Seiten<br />
starken Dokument, das nun<br />
kostenlos zum Download bereitsteht.<br />
Dr. Maike Schaefer, Senatorin<br />
für Klimaschutz, Umwelt,<br />
Mobilität, Stadtentwicklung und<br />
Wohnungsbau erklärt: „Ich freue<br />
mich, dass wir nun ein greifbares<br />
Ergebnis in den Händen halten<br />
und allen Interessierten an der<br />
Bremer Innenstadt zur Verfügung<br />
STRATEGIE<br />
CENTRUM BREMEN 2030+<br />
LEBENDIGE MITTE ZWISCHEN<br />
WALL UND WESER<br />
stellen können. Ganz besonders möchte ich allen danken, die<br />
sich an der Erarbeitung der Strategie beteiligt haben, online wie<br />
in verschiedenen Formaten vor Ort. Das ist eine hervorragende<br />
Grundlage, um nun gemeinsam den Weg der Umsetzung zu beschreiten.<br />
Das Ziel muss eine spürbare Belebung der Innenstadt<br />
mit mehr Wohnen, Kultur, Gastronomie und Wissenschaft sein.“<br />
(SM)<br />
Die Broschüre kann heruntergeladen werden unter dem Link<br />
www.bauumwelt.bremen.de/stadtentwicklung/stadtentwicklung/<br />
zentrenentwicklung-1267036.<br />
Foto: Z. Rugen
Info-Point für den Bremer Norden<br />
Zentrale Anlaufstelle für für Ausflügler und Tourist:innen eröffnet im Vegesacker Geschichtenhaus<br />
Eine neue erste Anlaufstelle für Freizeitreisende hat am Vegesacker<br />
Museumshafen eröffnet. Wer vor Ort wissen möchte,<br />
was der Bremer Norden an Ausflugszielen bereithält, kann<br />
sich seit dem 1. März <strong>2022</strong> an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im Info-Point des Vegesacker Geschichtenhauses wenden.<br />
Dort gibt es nicht nur Broschüren, sondern auch Ideen für die<br />
besten Fahrradstrecken, Führungen, Infos zu den Fahrzeiten von<br />
Hal över, Veranstaltungstipps und mehr. Direkt an den schönsten<br />
Nordbremer Fahrradrouten gelegen, ist der Info-Point außerdem<br />
„Bike it!“-Radservicestation, das heißt, Flickzeug und Luftpumpe<br />
liegen dort ebenso kostenlos bereit wie Werkzeug für kleinere Reparaturen<br />
und die Radroutenkarten von „Bremen Bike it!“.<br />
Der Info-Point im Vegesacker Geschichtenhaus wird in Kooperation<br />
mit dem Bildungsträger bras e. V. betrieben. „Wir freuen<br />
uns sehr, damit ein wichtiger Anlaufpunkt und Willkommensort<br />
für die Gäste zu werden“, sagt Silvia Claus, Betriebsleiterin bei der<br />
bras. „Wir bieten vielen Nordbremer Akteurinnen und Akteuren<br />
die Chance, über die Freizeitmöglichkeiten in den drei Stadtteilen<br />
Vegesack, Burglesum und Blumenthal zu informieren. Und natürlich<br />
hoffen wir auch auf zusätzliche Interessierte für das Geschichtenhaus.“<br />
Die Öffnungszeiten des neuen Info-Points sind derzeit dieselben<br />
wie die des Geschichtenhauses: mittwochs bis samstags von 11<br />
bis 17 Uhr. „Wir werden aber auch Sonderöffnungszeiten haben, wie<br />
Silvia Claus und Elvira Krol (rechts) vor dem neuen Info Point.<br />
beispielsweise zur ‚Langen Nacht der Bremer Museen‘ am 18. und<br />
19. Juni“, ergänzt Claus.<br />
„Besonders zu ‚400 Jahre Vegesacker Haven‘, der in diesem Jahr<br />
in Vegesack gefeiert wird, ist eine touristische Anlaufstelle in Hafen-<br />
und Bahnhofsnähe eine tolle Ergänzung“, freut sich auch Elvira<br />
Krol, Projektkoordinatorin für das Freizeit- und Naherholungskonzept<br />
Bremen-Nord bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />
GmbH. (SM)<br />
Alle Infos unter www.der-bremer-norden.de.<br />
Foto: J.Rathke / WFB<br />
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7
LOKALES<br />
Einblicke in ein Wasserwerk<br />
Digitaler Zukunftstag bei swb am 22. April<br />
Schülerinnen und Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe sind herzlich<br />
eingeladen, am 28. April am digitalen Zukunftstag bei swb<br />
teilzunehmen. Aufgrund der pandemischen Lage, gelten dort weiterhin<br />
strenge Hygieneregeln. Aus diesem Grund veranstaltet der<br />
Energieversorger den Zukunftstag zum<br />
zweiten Mal in digitaler Form.<br />
Was macht ein Energiedienstleister?<br />
Wer arbeitet dort? Wie fühlt es<br />
sich an, dort zu arbeiten? Und wie sieht<br />
eigentlich ein Wasserwerk aus? Der<br />
digitale Zukunftstag liefert spannende<br />
Einblicke. Auszubildende erzählen aus<br />
ihrem Alltag und ein virtueller Rundgang<br />
durch das Wasserwerk Bexhövede<br />
(Bremerhaven) ermöglicht den jungen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
eine Besichtigung, ohne vor Ort zu<br />
sein. Den Zuschauenden werden also<br />
nicht nur die Ausbildungsinhalte der<br />
kaufmännischen und technischen Berufe<br />
vorgestellt und nähergebracht, sondern auch Einblicke in ein<br />
Wasserwerk gewährt. (SM)<br />
Foto: swb<br />
Das Programm und das Formular für die Anmeldung gibt es unter<br />
www.swb.de/zukunftstag.<br />
VERKAUFSOFFENER SONNTAG ZUR OSTERWIESE<br />
DORT, WO DAS HERZ DER STADT SCHLÄGT.<br />
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10.4.<strong>2022</strong><br />
BUMMELN<br />
IN<br />
BREMEN<br />
CITY<br />
Eine Schiffsladung Konfetti<br />
Vegesack feiert den 400. Geburtstag seines Hafens<br />
Hatte man von der Eröffnung von Deutschlands erstem<br />
künstlich angelegtem Hafen im Jahr 1622 noch kein großes<br />
Aufhebens gemacht, so hat der „Vegesack Marketing<br />
e. V.“ jetzt die Segel für ein großes, buntes und vielseitiges Jubiläumsjahr<br />
mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen gesetzt.<br />
Viele lokale Akteure sind als Kooperationspartner mit im<br />
Boot, gemeinsam wird man Denkwürdiges und Ereignisse aus<br />
400 Jahren Hafengeschichte beleuchten, in Szene setzen und<br />
hochleben lassen. „Da ist ein aufregender Mix an Events herausgekommen,<br />
der dieses für Bremen so bedeutende Jubiläum<br />
gebührend würdigt und den Bremern und Bremerinnen und Besuchern<br />
von außerhalb viel Spaß machen wird “, freut sich Fritz<br />
Rapp, der als Organisator des Marketingvereins die Fäden in der<br />
Hand hält und alles mit seinem bewährten Team sowie vielen<br />
engagierten lokalen Akteuren plant und umsetzt.<br />
Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr gehört die „Utkiek-<br />
Nacht.“ Beginnend im April und im weiteren Verlauf des Jahres<br />
in loser Folge, wird die Künstlerin Frauke Wilhelm unter diesem<br />
Motto verrückte Typen, Bremer Promis, Leute aus der Musikszene<br />
und andere Talente zum Talk ins Fährhaus einladen. Geplaudert<br />
wird dabei nicht nur über den Hafen, sondern das Leben an<br />
sich, die Liebe und vieles mehr. Gemeinsam mit der charmanten<br />
Moderatorin müssen die Gäste zudem eine musikalische Darbietung<br />
zum Besten geben, einige Klänge beisteuern wird auch<br />
der Seemannschor Vegesack. Die gesamte Show wird übrigens<br />
per Video-Wall nach draußen übertragen.<br />
Gespannt sein darf man auch auf eine Buchveröffentlichung<br />
am Dienstag, 26. April, die thematisch gleich in medias res geht.<br />
„400 Jahre Vegesacker Hafen“ heißt das Werk von Ulrich Weidinger,<br />
das eine wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung der<br />
Geschichte des Hafens in den Mittelpunkt stellt.<br />
Nur wenige Tage später startet eine Geburtstagsausstellung<br />
auf Schloss Schönebeck, die das maritime Jubiläum vom 30.<br />
April bis 1. Oktober würdigt. Bildhafte An- und Einsichten von<br />
Vegesack vermittelt die am 1. Mai beginnende Fotoausstellung<br />
mit Bildern von Hans Brockmöller im Geschichtenhaus.<br />
Der „Utkiek“ ist zwischen Mai und September zudem Schauplatz<br />
verschiedener maritimer Konzerte mit Projektionen. Die<br />
offizielle Geburtstagsparty steigt dann vom 12. bis 15. Mai: Dann<br />
heißt es Seebühne frei für diverse Künstler, darunter unter anderem<br />
Flo Mega. (SM)<br />
Foto: R. Wendelken<br />
8<br />
Mit freundlicher Unterstützung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />
Mehr unter www.havengeburtstag.de
Osterhasen-Aktion<br />
Gewinnspiel in der Berliner Freiheit<br />
Foto: C. Kuhaupt<br />
Pferde und Familienfest<br />
Renntag auf der Galopprennbahn am Karsamstag<br />
Vom 4. bis zum 16. April können Besucher:innen<br />
des Einkaufszentrums Berliner<br />
Freiheit sich an coolen Osterhasen erfreuen.<br />
Diese sind auf flinken Pfoten in verschiedenen<br />
Ecken des Shoppingcenters unterwegs.<br />
Einige versammeln sich an der Halfpipe und<br />
werden ihre Kunststücke auf dem Skateboard<br />
zeigen. Andere wiederum wollen an<br />
der Kletterwand und im Gym zeigen, was<br />
sie drauf haben. Auch Breakdance-Hasen<br />
sind dabei und tanzen zu angesagten Hip-<br />
Hop-Beats. Wer mitzählt, wie viele Hasen<br />
sich in der Berliner Freiheit tummeln, kann<br />
beim Gewinnspielspiel mitmachen und<br />
Einkaufsgutscheine gewinnen. Für noch<br />
mehr Osterfreude sorgt Mister Jack am<br />
Freitag, 14. April, von 10 bis 17 Uhr mit seinen<br />
Luftballonfiguren. (SM)<br />
Eigentlich sollte am Karfreitag 2018<br />
das letzten Pferderennen auf der<br />
Galopprennbahn in Bremen stattgefunden<br />
haben. Da bislang aber keine<br />
Nutzung für das 30 Hektar große Gelände<br />
beschlossen wurde, kann nach der letzten<br />
Veranstaltung dieser Art im November<br />
2021 am Karsamstag erneut ein Renntag<br />
stattfinden. Acht Rennen sind geplant.<br />
„Wir planen den Renntag als großes Familienfest<br />
mit Ponyreiten, Hüpfburg und<br />
weiteren Events“, so Frank Lenk, Präsident<br />
des Bremer Rennvereins. Derzeit sei man<br />
froh über jeden Renntag, den man noch<br />
veranstalten könne, so Lenk. „Wir sehen uns<br />
auch bestätigt, wenn mehr als 5000 Besucher,<br />
so wie zuletzt im November vergangenen<br />
Jahres, zu uns kommen und hoffen<br />
natürlich darauf, auch zukünftig Renntage<br />
veranstalten zu können.“ (SM)<br />
Der Renntag findet am Samstag, 16. April,<br />
auf der Galopprennbahn Bremen ab 13.30<br />
Uhr statt.<br />
Die Öffnungszeiten sind von montags bis freitags<br />
9.00 bis 19.00 Uhr und samstags 9.00 bis<br />
18.00 Uhr. Einkaufszentrum Berliner Freiheit 11,<br />
28327 Bremen<br />
Foto: FR<br />
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9
LOKALES<br />
Vorhang auf für neue Produktionen<br />
Das siebte „Filmfest Bremen“ findet vom 20. bis 24. April live vor Ort sowie im Stream statt<br />
So einen vollen Kinosaal mit erwartungsvollem Publikum gab es zuletzt 2019, dieses Jahr geht es live weiter mit dem „Filmfest Bremen“.Foto: Philip Kuehl<br />
10<br />
Zehn Weltpremieren, vier Europaund<br />
fast 50 Deutschlandpremieren:<br />
Das 7. „Filmfest Bremen“ feiert die<br />
filmische Vielfalt vor Ort sowie digital. Vom<br />
20. bis 24. April mit Veranstaltungen in der<br />
Stadt und bis zum 1. Mai online per Stream.<br />
Das Filmfest startet mit dem 48-Stunden-Kurzfilmwettbewerb<br />
„Klappe!“. Es folgen<br />
insgesamt 160 Filme aus 38 Ländern.<br />
Als Eröffnungsfilm wird „Berlinale“-Gewinner<br />
„Rabiye Kurnaz gegen George W.<br />
Bush“ von Andreas Dresen laufen. Den mit<br />
17.500 Euro dotierten „Bremer Filmpreis“<br />
erhält in diesem Jahr der internationale Filmemacher<br />
Aki Kaurismäki, der bereits für<br />
einen Oscar nominiert wurde.<br />
Ursprünglich startete das „Filmfest Bremen“<br />
als 24-Stunden-Marathon, entstanden<br />
aus gemeinsamer Arbeit der Bremer Filmschaffenden<br />
Ilona Rieke vom Filmbüro Bremen<br />
e. V. und Matthias Greving von der Produktionsfirma<br />
Kinescope Film. Neben der<br />
Möglichkeit, lokalen Produktionen einen<br />
angemessen Rahmen zu geben, um sie der<br />
Öffentlichkeit zu präsentieren, wollten sie<br />
eine Plattform schaffen, um die Film- und<br />
Medienszene vor Ort und in näherer Umgebung<br />
miteinander zu vernetzen. Seit dem<br />
vierten Festival geschieht dies sogar auf<br />
internationaler Ebene: Mittlerweile werden<br />
Produktionen aus der ganzen Welt eingereicht,<br />
unter anderem aus Ländern wie Spanien,<br />
Israel, England oder Uruguay. Dies sei<br />
dem Streben nach Wachstum und der überregionalen<br />
Vernetzung geschuldet, erklärt<br />
Marc Sifrin, Head of Organisation des Filmfestes.<br />
So können sich Filmschaffende aus<br />
aller Welt begegnen und austauschen.<br />
Das einzige deutschlandweite Festival<br />
der Sparte Humor/Satire<br />
Mit insgesamt vier Sektionen ist das Genre<br />
so breit gefächert wie die Palette der Herkunftsländer<br />
– angefangen bei der Sparte<br />
Humor/Satire, welche das Filmfest Bremen<br />
als einziges Festival deutschlandweit<br />
präsentiert. Eine weitere ist die besondere<br />
Sektion Innovation. „Das ist nochmal etwas<br />
ganz anderes, hier werden teilweise<br />
Experimentalfilme und neue Erzählformen<br />
weg von den konventionellen Strukturen<br />
gezeigt“, erklärt Sifrin. Hinzu kommen die<br />
Rubriken des Publikumspreises für Bremen<br />
und für Niedersachsen, die mit ihrem<br />
regionalen Bezug ein zentrales Element des<br />
Filmfestes darstellen. Außerdem die jährlich<br />
wechselnde Rubrik, die dieses Mal zum<br />
Thema Nachhaltigkeit besetzt wurde. Von<br />
fiktiven Kurzfilmen, über Dokumentationen,<br />
die sich mit Missständen auseinandersetzen,<br />
bis hin zu Filmen, bei denen der<br />
Fokus auf die Nachhaltigkeit der Produktion<br />
gelegt worden ist, hat die Sichtungskommission<br />
ein umfangreiches Potpourri ausgewählt.<br />
Die Jury für Nachhaltigkeit größer<br />
als die anderen. Sifrin sagt dazu: „Es ist eine<br />
tolle Jury, bei der alle Aspekte für den Klimaschutz<br />
und die notwendige Motivation in<br />
unserer Gesellschaft besetzt sind.“ Darunter<br />
sind beispielsweise der Regisseur Erwin<br />
Wagenhofer, der Dokumentationen wie „We<br />
Feed The World“ gemacht hat oder die Juristin<br />
und Autorin Claudia Rinke, die unter<br />
anderem für die United Nations (UNO) gearbeitet<br />
hat.<br />
Auch die Zahl der Spielstätten ist umfangreicher<br />
geworden, neben den Programmkinos<br />
Schauburg, Atlantis, Cinema<br />
im Ostertor, dem City46 und dem Theater<br />
Bremen gesellt sich dieses Jahr die Kunsthalle<br />
als Veranstaltungsort dazu. Sie wird<br />
als Kulisse für besondere Filmvorführungen<br />
von Virtual Reality bis hin zu Videokunst<br />
dienen.<br />
Nachdem das Festival letztes Jahr als<br />
reiner Onlineauftritt stattfinden musste,<br />
freue sich das Team besonders darauf, dieses<br />
Jahr wieder als Präsenzveranstaltung<br />
stattfinden zu können, so Sifrin. Zur Sicherheit<br />
sei es auch als Hybridveranstaltung mit<br />
zusätzlichem Stream geplant. Zudem fügt<br />
der Filmfan hinzu: „Ich habe das Gefühl,<br />
dass die eingereichten Filme Jahr für Jahr<br />
besser werden. Da sind viele interessante<br />
und horizonterweiternde Filme für jede<br />
Person dabei.“ (ZR)<br />
Infos gibt es unter www.filmfestbremen.com
11
OSTERWIESE<br />
Ein Volksfest für Jung und Alt<br />
Die „Osterwiese“ findet vom 8. bis zum 24. April täglich auf der Bürgerweide statt / Insgesamt 182 Geschäfte<br />
Foto: F.T. Koch<br />
19<br />
Fahrgeschäfte, 14 Kinderkarussells sowie 10 Ausschankbetriebe<br />
und 71 Imbisse – die „Osterwiese“ ist vom 8. bis<br />
zum 24. April zurück auf der Bürgerweide.<br />
Dann drehen sich wieder Karussells, warten Hauptgewinne,<br />
und eine kulinarische Vielfalt rundet einen Bummel über das Frühlingsfest<br />
ab. Geisterbahn, Autoscooter, Riesenrad und viele andere<br />
Attraktionen sorgen für Spaß und Freude bei Jung und Alt. Die Osterwiese<br />
findet auf der Bürgerweide direkt am Bremer Hauptbahnhof<br />
statt und ist täglich von 14 bis 23 Uhr geöffnet, mit Ausnahme<br />
des Karfreitag, 15. April, dem einzigen Ruhetag. Für Donnerstag,<br />
14. April, hat sich der Osterhase angekündigt und verteilt während<br />
seines Rundgangs zwischen 15 bis 17 Uhr Schokolade an die jungen<br />
Besucherinnen und Besucher. Ein Jahrmarktbummel ohne eine<br />
Fahrt im „Break Dancer“, „Commander“ oder „Happy Sailor“ ist für<br />
viele nicht vorstellbar. Neben diesen Klassikern gibt es auch einige<br />
Geschäfte, die zum ersten Mal zur „Osterwiese“ kommen. Mit „No<br />
Limit“ geht es gleich rasant los; diese Art von Fahrgeschäft wird<br />
Propeller genannt. Für acht Personen ist Platz bei der Fahrt, die<br />
bis zu 100 Kilometer schnell wird und in 50 Meter Höhe geht. Wer<br />
die „Osterwiese“ einmal über Kopf sehen will, ist hier genau richtig.<br />
Auch mit „The King“ geht es über Kopf, in 360-Grad-Gondeln<br />
erreicht das Fahrgeschäft eine Beschleunigung von 5 G und eine<br />
Fahrthöhe von 26 Metern. Wer danach ein bisschen mehr Bodenhaftung<br />
braucht, ist im „Krumm und Schiefbau“ genau richtig. In<br />
diesem Laufgeschäft geht es lustig zu, denn Hindernisse müssen<br />
überwunden werden, Zerrspiegel verwirren die Sinne und im Spiegelirrgarten<br />
sucht man nach dem richtigen Weg. Für diese Baustelle<br />
gilt ausdrücklich: betreten erlaubt. Den Gruselfaktor erhöht<br />
„Spuk“: Der Geistercoaster lädt zu einer Fahrt ins Ungewisse ein.<br />
Die Kombination aus Achterbahn und Geisterbahn erhöht seinen<br />
Reiz durch drehende Gondeln. Und vor den lebenden Geistern sei<br />
gewarnt. Erst 2020 feierte „Robotix“ Premiere und kommt nun das<br />
erste Mal nach Bremen. An einem langen Stahlarm befinden sich<br />
sechs Gondeln für 24 Mitfahrende, die sich kreisend und rasant<br />
durch die Vertikale und die Horizontale bewegen. Insgesamt stehen<br />
182 Geschäfte auf der Osterwiese <strong>2022</strong>. (SM)<br />
Alle Informationen unter www.osterwiese.com.<br />
Der fliegende Swimmingpool!<br />
Erstmalig auf der Osterwiese!<br />
Heiner<br />
Heitkamp<br />
Junior<br />
Gebackene Käsespezialitäten<br />
1xprobiert –für immer verführt<br />
Sie Siefinden unsNähe beimHappy Hansezelt Sailor<br />
Erstmalig<br />
in Bremen!<br />
Das erste Fahrgeschäft mit<br />
Loopings in Schräglage!<br />
Feuereffekte,<br />
CO 3 -Kanonen,<br />
Nebel und mehrere<br />
Moving-Heads<br />
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voll thematesiertes spektakuläres<br />
Looping-Fahrgeschäft<br />
www.robotix-shop.de<br />
Schmalzkuchenbäckerei<br />
seit 1920 im Familienbesitz<br />
12
Einkaufserlebnis parallel zum Rummel<br />
Verkaufsoffener Sonntag am 10. April: Jahrmarktsbummel und Shoppingtour verbinden<br />
Dieser Frühling bringt nicht nur die Sonne zurück. Das Ende<br />
vieler Einschränkungen ist ein schöner Anlass, die Bremer<br />
Innenstadt neu zu entdecken – und dafür bietet der erste<br />
verkaufsoffene Sonntag in der Bremer City und im Viertel die perfekte<br />
Möglichkeit. Anlass ist das Eröffnungswochenende der „Osterwiese“<br />
auf der Bürgerweide. Am Sonntag, den 10. April laden die<br />
Einzelhändler und Gastronomen zum entspannten Osterwiesen-<br />
Shoppen ein. Von 13 bis 18 Uhr öffnen dafür die Geschäfte in der<br />
Bremer Innenstadt sowie im Viertel ihre Türen zum Shoppen, Stöbern<br />
und Entdecken. Aktionen und Events runden das Erlebnis ab.<br />
Entdecken gilt allgemein als das Stichwort des Frühlings, denn<br />
die Bremer City ist stets in Bewegung. Es gibt einige gegenwärtigen<br />
Neueröffnungen, ob traditionelle Einzelhandelsgeschäfte oder Popup-Stores<br />
und Gastronomien. Beim Bummeln durch die Obern- und<br />
Sögestraße sowie dem Ansgarikirchhof oder der Lloyd Passage können<br />
die neuesten Frühjahrstrends in den Fachgeschäften entdeckt<br />
oder ein Ostergeschenk gekauft und anschließend in der Sonne<br />
Kaffee und Kuchen in den Gastronomien in den Einkaufsquartieren<br />
oder an der Schlachte genossen werden.<br />
Abseits des Trubels finden sich für diejenigen, die bereits ausreichend<br />
Osterwiesenstimmung erlebt haben, die verträumten<br />
Gassen der Böttcherstraße, des Schnoors und zum Beispiel die Geheimtipps<br />
im Fedelhören. Auf der Suche nach einem besonderen<br />
und frühlingshaften Sortiment aller Art oder außergewöhnlichen<br />
und exquisiten Angeboten, wird man in den Boutiquen, Schmuckgeschäften<br />
und Manufakturen fündig. (SM)<br />
Sonntag, 10. April, in der City und im Viertel, 13 bis 18 Uhr<br />
Foto: C. Kuhaupt<br />
Bremer<br />
Osterwiese<br />
08. bis 24. April <strong>2022</strong><br />
Täglich von 14 – 23 Uhr • Karfreitag geschlossen<br />
Aktuelle Informationen:<br />
www.osterwiese.com<br />
13
OSTERWIESE<br />
Zehn Bummelpässe<br />
zu gewinnen!<br />
Die Bummelpässe der Osterwiese sind in jedem Jahr wieder<br />
etwas ganz Besonderes – schließlich kann man sie nicht kaufen<br />
sondern lediglich gewinnen. Wer also Lust darauf hat, in der<br />
Zeit vom 8. bis zum 24. April gemütlich über die Bürgerweide<br />
zu flanieren, zu essen und zu trinken und sich auch noch in<br />
diversen Karussells zu vergnügen, sollte sich um einen dieser<br />
Bummelpässe bewerben. Das ist unter anderem auf<br />
www.stadtmagazin-bremen.de möglich. Einfach auf die Seite<br />
gehen, den entsprechenden Artikel anklicken, eine E-Mail<br />
schreiben und mit ein bisschen Glück einen von insgesamt zehn<br />
Bummelpässen gewinnen. Wir wünschen viel Erfolg! (SM)<br />
Erstmalig in Bremen!<br />
„Spuk“ der Geistercoaster<br />
Der Der exklusive Greiferspaß<br />
für für die die ganze Familie!<br />
Wieder am bekannten Platz!<br />
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www.DER-TOPPER.de<br />
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Mit der einzigartigen Kombination aus Geister- und Achterbahn<br />
mit drehbaren Gondeln! Eine echte Fahrt ins Ungewisse voller<br />
Grusel-Effekte und Überraschungen.<br />
Einzigartig in Deutschland!<br />
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Höhe 27 Meter<br />
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Fax (<strong>04</strong>21) 61 40 93 www.elektro-wehmann.de<br />
14
Die Neuheiten<br />
„Robotix“, „Spuk“, „Venetian Carousel“<br />
Das Familien-Kult-Karussell<br />
Fotos: FR<br />
„Robotix“: Das Fahrgeschäft kann sich in insgesamt acht Richtungen<br />
bewegen und bis zu 25 Meter in die Höhe fahren. Es handelt<br />
sich dabei um ein krakenartiges Rundfahrgeschäft, dessen<br />
Arme sich mit wachsendem Tempo in verschiedene Richtungen<br />
drehen und zehn Meter Höhe erreichen. 24 magenfeste Menschen<br />
finden in den sechs Gondeln Platz. Pro Stunde können bis<br />
zu 800 Passagiere dem Rausch der Geschwindigkeit erliegen.<br />
Auf Ihren Besuch freuen sich<br />
Manfred Howey e.K. und die bewährte Crew!<br />
OSTERWIESE<br />
Bremer Osterwiese<br />
happy-family-online.com<br />
210738<br />
„Spuk“: Der Geistercoaster steht für die reizvolle Kombination<br />
von Geister- und Achterbahn bei großer Familientauglichkeit.<br />
Die opulente Front besticht durch ihre aufwändige und detailreiche<br />
Kulisse, flankiert von zwei Türmen mit einer Gesamthöhe<br />
von 15 Metern aus. Im Inneren erwartet die Gäste eine Fahrt ins<br />
Ungewisse mit schaurig-schönen Geistern.<br />
DER EXOT UNTER<br />
DEN BREAKDANCERN!<br />
Familie Winter freut sich auf Ihren Besuch!<br />
Wir freuen uns Sie zum<br />
ersten Mal auf der<br />
Osterwiese zu begrüßen!<br />
Eine frohe und besinnliche<br />
Osterzeit wünschen<br />
Familien Langenberg + Bienert<br />
„Venetian Carousel“: Der Nostalgieklassiker für Groß und Klein.<br />
Das 2011 gebaute Karussell ist das einzige reisende Fahrgeschäft<br />
seiner Art in Deutschland. Über zwei Etage erwarten die Besucher<br />
bewegliche Pferde, Gondeln, Schaukeln und handbemalte<br />
Dekoration.<br />
Sie finden das VENETIAN CAROUSEL neben dem Riverboat!<br />
15
LOKALES<br />
Die Witzemacher von der Weser<br />
Wie Philipp Feldhusen und Peer Gahmert im Internet aktuelle Ereignisse auf die Schippe nehmen<br />
Fotos: J. Lehmkühler / Text: J. Binder<br />
16<br />
Philipp Feldhusen und Peer Gahmert<br />
sorgen für Lacher: Die beiden Bremer<br />
gehören als einzige Norddeutsche<br />
zum Autorenstamm von „Der Postillon“,<br />
dem preisgekrönten Internetportal mit satirischen<br />
Texten im Nachrichtenagenturstil.<br />
Aber sind sie auch privat witzig?<br />
Dieser Überschrift sind im vorigen Jahr<br />
vermutlich viele Menschen im Internet begegnet:<br />
„Nach ersten Hochrechnungen:<br />
Trump erklärt sich zum Sieger der Bundestagswahl“.<br />
Das Satireportal „Der Postillon“<br />
veröffentlichte die fiktive Nachricht nach<br />
der ersten Hochrechnung zur Bundestagswahl<br />
im September 2021; in den Sozialen<br />
Medien verbreitete sie sich rasend schnell.<br />
Die Idee dazu stammte aus Bremen: Von<br />
den Autoren und Satirikern Philipp Feldhusen<br />
(38) und Peer Gahmert (37).<br />
Am Anfang stand ein<br />
satirischer E-Mail-Verkehr<br />
Beide kennen sich aus der Schule in Bremen-Nord.<br />
Dass sie denselben Humor<br />
haben, merkten sie aber erst nach dem<br />
Abitur: Sie schickten sich gegenseitig satirische<br />
E-Mails, während Philipp Feldhusen<br />
eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
machte und Peer Gahmert<br />
als Regieassistent oder Dramaturg<br />
von Theater zu Theater zog. „Wir haben uns<br />
gegenseitig hochgeschaukelt“, sagt Philipp<br />
Feldhusen. Nur wenn der andere einen Text<br />
auch witzig fand, war der Verfasser zufrieden.<br />
Dass aus dieser Spielerei später einmal<br />
eine gemeinsame Autorenschaft für das<br />
erfolgreiche Internetformat „Der Postillon“<br />
werden würde, war natürlich nicht absehbar.<br />
Schließlich gab es den „Postillon“ damals<br />
noch gar nicht.<br />
Autobiografie mit Anfang 20<br />
Aber berühmt werden, das konnten sich<br />
die beiden durchaus vorstellen. Für diesen<br />
Fall fingen sie schon mit Anfang 20 an, ihre<br />
Autobiografie zu schreiben. „Sie spielte in<br />
der Zukunft“, erzählt Philipp Feldhusen. Sie<br />
handelte von einem erfolgreichen Künstlerpaar,<br />
das sich zerstreitet und nur noch<br />
über Anwälte kommuniziert. „Wir haben<br />
darin auch das Aus von ‚Wetten, dass…?‘<br />
vorhergesehen“, sagt Peer Gahmert. Das<br />
herbeigeschriebene Zerwürfnis allerdings<br />
blieb – zum Glück – aus, das Buch wurde<br />
nie beendet, geschweige denn gedruckt.<br />
„Aber wir haben damals in Bremen-Nord<br />
in einer Lesung Ausschnitte vorgelesen, da<br />
haben wohl einige Leute zum ersten Mal<br />
gemerkt, dass wir witzig sind.“ Denn unter<br />
Leuten seien sie mit Witzen eher zurückhaltend:<br />
„Wir sind keine Unterhalter, die<br />
sich in großen Gruppen ins Rampenlicht<br />
stellen.“<br />
Im Jahr 2010 veröffentlichten die beiden<br />
ihre eigene Internetseite „Eine Zeitung“.<br />
Dafür schrieben sie satirische Artikel, ähnlich<br />
wie die im „Postillon“, der zwei Jahre<br />
zuvor von dem Werbefachmann Stefan Sichermann<br />
im bayerischen Fürth gegründet<br />
worden war. „Den ‚Postillon‘ hatten wir gar<br />
nicht auf dem Zettel“, erinnert sich Peer<br />
Gahmert. „Unsere Leser und Leserinnen<br />
haben uns darauf erst aufmerksam gemacht.“<br />
Irgendwann erfuhr auch Stefan Sichermann<br />
von dem Konkurrenzprodukt aus<br />
Bremen und warb die beiden als feste freie<br />
Autoren an. Seitdem steuern sie als Einzige<br />
aus dem norddeutschen Raum regelmäßig<br />
Ideen bei, nehmen an den virtuellen Redaktionssitzungen<br />
teil oder basteln an knackigen<br />
Überschriften.<br />
Idee kommen nebenbei<br />
an der Kasse oder in der Bahn<br />
Währenddessen arbeiten die beiden hauptberuflich<br />
weiter in ihren Jobs: Philipp Feldhusen<br />
bei einem Bremer Unternehmen,<br />
Peer Gahmert als freiberuflicher Autor und<br />
Dramaturg fürs Theater. Zeit für ihre satirischen<br />
Werke bleibt trotzdem: „Die Ideen<br />
kommen meist sowieso eher nebenbei an<br />
der Kasse im Supermarkt, in der Straßenbahn<br />
oder abends beim Einschlafen“, sagt<br />
Peer Gahmert. „Die Hauptarbeit ist eigentlich,<br />
die ganzen Nachrichten aus aller Welt<br />
zu verfolgen und zu lesen, der Rest kommt<br />
dann nebenbei.“<br />
Die beiden schreiben aber nicht nur Artikel<br />
für den „Postillon“, sondern machen<br />
auch Videos im Stil von Fernsehbeiträgen.<br />
Große Reichweite erfuhr im Sommer 2020<br />
zum Beispiel der Film „Heldenhafter Passant<br />
schlägt Autoscheibe ein, um Bierkasten<br />
vor Hitzetod zu retten“, in dem Philipp<br />
Feldhusen den „Helden“ darstellt. „Wichtig<br />
ist, den Witz in die Schlagzeile zu packen“,<br />
betont dieser, dann kämmen die Klicks.<br />
„Eine Zeitung“ für Witze, die nicht<br />
im „Postillon“ veröffentlicht werden<br />
Ob eine Idee tatsächlich witzig ist, daran<br />
scheiden sich mitunter die Geister. „Bei<br />
einer denkt man, die ist unglaublich lustig,<br />
und dann ist man der Einzige, der das<br />
denkt. Andere Ideen gehen durch die Decke,<br />
bei denen man lange gerungen hat, ob<br />
das überhaupt was ist“, sagt Philipp Feldhusen.<br />
Vor diesem Hintergrund haben sie<br />
auch ihre eigene Internetseite „Eine Zeitung“<br />
noch nicht gelöscht: Dort veröffentlichen<br />
sie ihre Witzartikel, die beim „Posti“,<br />
wie die beiden den 2013 mit dem Grimme<br />
Online Award ausgezeichneten „Postillon“<br />
nennen, durchgefallen sind. „Die Reichweite<br />
ist längst nicht so groß wie die vom<br />
‚Postillon‘, aber den einen oder anderen Leser<br />
oder Leserin machen wir mit unseren<br />
Artikeln glücklich“, sagt Peer Gahmert.<br />
Stecken die Bremer Stadtmusikanten<br />
voller Vorurteile?<br />
Nicht wenige Leserinnen und Leser hat<br />
auch ihr Buch „Tatort Märchen – Wie die
Bremer Stadtmusikanten seit mehr als 200<br />
Jahren den Rechtsstaat verhöhnen“, erschienen<br />
im eigens dafür gegründeten „Seriösen<br />
Verlag“. „Wir haben schon die dritte Auflage<br />
herausgebracht“, sagt Peer Gahmert, der<br />
nach mehreren auswärtigen Stationen mit<br />
Freundin und Katze wieder in Bremen lebt.<br />
Auf unterhaltsame Weise wird mithilfe von<br />
Interviewpartnern und -partnerinnen wie<br />
einem Anwalt, Polizisten oder einer Psychotherapeutin<br />
der Frage nachgegangen,<br />
warum die Stadtmusikanten ihnen völlig<br />
unbekannte Männer ohne jeglichen Beweis<br />
und nur aufgrund ihres Äußeren als Räuber<br />
diffamieren. „Ganz objektiv betrachtet<br />
ist es ein lustiges Buch“, unterstreicht Peer<br />
Gahmert trocken.<br />
Loriot, Böhmermann und Co.:<br />
Über wen sie selbst lachen<br />
Erschienen im Eigenverlag: Peer Gahmert findet „Tatort Märchen“ ein „ganz objektiv lustiges Buch“.<br />
Und über wen können sie sonst noch lachen,<br />
außer über sich selbst? „Loriot“, fällt<br />
Philipp Feldhusen als erstes ein, aber auch<br />
Bastian Pastewka – und natürlich über<br />
ihren Chef Stefan Sichermann. Dass der<br />
Satiriker Jan Böhmermann ebenfalls aus<br />
Bremen-Nord kommt, genauso wie Gahmert<br />
und Feldhusen, betrachten die beiden<br />
eher als Zufall. Persönlich kennen sie sich<br />
nicht: „Jan Böhmermann war zwei Jahrgänge<br />
über uns.“ Das seien damals Welten<br />
gewesen.<br />
Anders als Böhmermann, der inzwischen<br />
in Köln lebt, ist Feldhusen Bremen<br />
stets treu geblieben. Inzwischen wohnt<br />
er sogar wieder mit seiner fünfköpfigen<br />
Patchwork-Familie in Bremen-Nord. „Ich<br />
bin heimatverbunden“, sagt er. „Werder ist<br />
mein Verein, ich mag den Stadtpark in Vegesack<br />
und Spaziergänge an der Weser.“<br />
Peer Gahmert muss auf die Frage, warum<br />
er wieder zurück nach Bremen gekommen<br />
ist, noch ein bisschen nachdenken. Antwort<br />
folgt – vielleicht.<br />
17
LOKALES<br />
„Klangfrisch <strong>2022</strong>. Bremen – Stadt der Musik“<br />
Themenjahr: Über 250 Veranstaltungen präsentieren die vielfältige musikalische Seite der Hansestadt<br />
18<br />
Bremen ist inspirierend – von Hochkultur bis<br />
Subkultur! Als lebendige Kulturstadt mit einem<br />
außergewöhnlichen Musikangebot widmet<br />
sich Bremen mit dem Themenjahr „Klangfrisch <strong>2022</strong>.<br />
Bremen – Stadt der Musik“ der Musik in all ihren Facetten<br />
– erfrischend, mitreißend, gemeinsam. Beliebte Veranstaltungsreihen,<br />
Open-Air-Festivals mit unterschiedlichsten<br />
Klangwelten und spannende Erlebnisformate laden ein,<br />
in die Welt der Musik einzutauchen.<br />
Profilierte Orchester und Ensembles, eine<br />
lebendige freie Szene, Bands, Gruppen und<br />
Initiativen, renommierte Veranstaltungshäuser,<br />
Konzertsäle und Locations, Festivals und<br />
Ausbildungsmöglichkeiten: Bremen überzeugt<br />
als Stadt der Musik durch<br />
ein attraktives Angebot. Neben<br />
den vielen jährlichen Musikfestivals<br />
bringen zum Themenjahr<br />
spannende Kooperationen die musikalische<br />
Bandbreite der Stadt auf<br />
die Bühne und herausragende<br />
wie preisgekrönte Angebote in<br />
der Musikvermittlung lassen die<br />
Bürger:innen und Tourist:innen an der Musik<br />
teilhaben. „Wir freuen uns sehr, inzwischen über<br />
achtzig Partnerinnen und Partner mit insgesamt 250<br />
Projekten für das Themenjahr gewonnen zu haben“,<br />
sagt Kristina Brandstädter, Projektleiterin bei der<br />
WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH.<br />
Musikalisch setzt Bremen Glanzpunkte<br />
mit der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen. Alljährlicher Höhepunkt für<br />
Klassikbegeisterte ist das seit 1990<br />
im Spätsommer stattfindende „Musikfest<br />
Bremen“ mit einer Konzertreihe<br />
brillanter Orchester, namhafter Dirigenten und Solistinnen.<br />
Musikalisch und künstlerisch geht es ebenso auf der „Breminale“<br />
zu. Das Sommerfest an der Weser bietet ein beeindruckendes Gesamtspektakel<br />
aus mehreren Musikbühnen, künstlerisch gestalteten<br />
Freiflächen und einem Kinderbereich. Alljährlich im April wird<br />
Bremen wohl weltweit bekannteste Musiker. <br />
Regionale Fleisch- & Wurstspezialitäten aus TIERWOHL-Haltung<br />
Ab sofort nehmen wir Ihre<br />
Osterbestellung<br />
gerne entgegen!<br />
Yvonne Ebeling & Markus Northe<br />
Dienstag: Emmastraße<br />
Ecke Schwachhauser Heerstraße<br />
Miwoch: Schwachhausen<br />
Benqueplatz, Wachmann Straße<br />
Donnerstag: Slevogt Straße<br />
Auf dem Bauernmarkt<br />
Limousin-Weiderind, Duroc-Schwein und Lamm aus Albstedt direkt vom Erzeuger<br />
Tel.: 01577- 95 80 600 • Email: fleischspezi@gmx.de • www.fleisch-spezi.de<br />
Bremen zur Jazzmetropole. Dann kommen die internationale Jazzszene<br />
und die Fans aus nah und fern zur Messe „jazzahead!“ und<br />
zum begleitenden Festival.<br />
Nicht nur Brasilien und Köln sind für ihren Karneval<br />
bekannt. Jährlich vermischt sich auf dem größten<br />
„Sambakarneval“ Deutschlands in Bremen die brasilianische<br />
Sambatradition mit den alten Ritualen der<br />
alemannischen Fastnacht. Auch das Internationale Festival<br />
„Maritim“ ist ein fester Bestandteil des Bremer<br />
Festivalsommers und lässt Jahr für Jahr den Hafen<br />
in Bremen-Vegesack am ersten Augustwochenende<br />
zum Treffpunkt der maritimen Musikwelt werden.<br />
<strong>2022</strong> lockt besonders der 400. Geburtstag des<br />
Vegesacker Hafens in den Bremer Norden, der<br />
ebenfalls mit vielen musikalischen Veranstaltungen<br />
punktet. Von der Seebühne über die Konzerthäuser,<br />
von stadtteilbezogenen Veranstaltungen<br />
bis Open-Air-Gigs, vom Museum bis<br />
zur Bremer Wissenswelt mit Universum oder<br />
Botanika: Bis zum Ende des Jahres zeigt der<br />
volle Veranstaltungskalender die musikalische<br />
Seite der Hansestadt.<br />
Foto: F. T. Koch<br />
Rundgänge für Gruppen<br />
Zwei neue Führungen für Gruppen<br />
bieten anlässlich des Themenjahres<br />
„Klangfrisch <strong>2022</strong>“ besondere Einblicke<br />
in die musikalischen Seiten der Hansestadt.<br />
Die Tour „Bremens ältester<br />
Klang – ganz frisch!“ führt an einen<br />
historischen Ort: Fünf hervorragende<br />
Orgeln aus vier Jahrhunderten<br />
erklingen im St. Petri Dom. Hier erleben<br />
die Gäste erst die älteste und<br />
danach die größte Orgel der Stadt: Mit ihren 98 Registern zählt<br />
die Sauer-Orgel zu den beeindruckendsten Instrumenten Norddeutschlands.<br />
Beim Rundgang durch mehr als 1000 Jahre Dom-<br />
Geschichte erfahren die Tourteilnehmer:innen zum Beispiel, was<br />
die seltenen Orgeln von Gottfried Silbermann eigentlich so besonders<br />
macht und warum Gerrit Klop seine Orgel samt Pfeifen ganz<br />
aus Holz baute. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und beinhaltet<br />
zehn Minuten Orgelvorspiel am Ende der Führung. Er ist<br />
für bis zu zwölf Personen geeignet und kostet pauschal 120 Euro.<br />
Selbst der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn aus dem<br />
berühmten Märchen der „Bremer Stadtmusikanten“ wollten nach<br />
Bremen, um dort zu Musikanten zu werden. Doch was steckt<br />
eigentlich genau dahinter? An welchen Stellen liegt in der Altstadt<br />
zu bestimmten Zeiten Musik in der Luft? Und wer waren die<br />
Turmbläser? Bei der besonderen Stadtführung „Von Turmbläsern,<br />
Stadtmusikanten und melodischen Spielstätten“ lassen sich die<br />
Teilnehmenden von der musikalischen Seite der historischen Hansestadt<br />
begeistern und überraschen. Der etwa anderthalb Stunden<br />
dauernde Rundgang mit musikalischer Note kostet pauschal 250<br />
Euro für eine Gruppe von bis zu 25 Personen. Optional kann ein<br />
Sänger oder Shantychor hinzugebucht werden. (SM)<br />
Alle Informationen und den aktuellen Veranstaltungskalender gibt es<br />
unter www.klangfrisch.de.
Foto: Kaemena<br />
Klasse statt Masse<br />
„BioStadt Bremen“ regt zum dosierten Fleischkonsum an<br />
Fast 60 Kilogramm Fleisch isst jede:r<br />
Deutsche durchschnittlich im Jahr.<br />
Das ist weder für die eigene Gesundheit<br />
gut noch für das Tierwohl. Dass Massentierhaltung<br />
in erheblichem Umfang<br />
Treibhausgase freisetzt und damit direkt<br />
klimaschädlich ist, ist längst kein Geheimnis<br />
mehr. Die Lösung: Anstelle von<br />
Fleischwaren die Vielfalt von Gemüse, Hülsenfrüchten<br />
und Obst in den täglichen Ernährungsplan<br />
integrieren.<br />
Weniger Fleisch essen – keine leichte<br />
Aufgabe für das Gewohnheitstier Mensch.<br />
Das wissen auch die Betreibenden des<br />
Netzwerks „BioStadt", eine städteübergreifende<br />
Initiative, die seit 2015 durch<br />
Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer auch<br />
in Bremen verankert ist. Neben vielen Aktionen<br />
und Projekten setzt diese dabei auf<br />
gezielte Kommunikation: Plakate und Flyer<br />
lassen „starke Männer“, „engagierte Frauen“<br />
und „erwartungsvoll in die Zukunft blickende<br />
Kinder“ sprechen: „Ich esse weniger<br />
Fleisch, weil …“ Denn zuerst geht es um ein<br />
Umdenken im Kopf: Die Haltung macht’s!<br />
Drei gewichtige Argumente für weniger<br />
Fleisch: Eine pflanzenbetonte Ernährung<br />
mit einem geringen Fleischanteil ist<br />
nicht nur ressourcenschonend, sondern<br />
auch gut für die eigene Gesundheit: Sowohl<br />
Dr. Maike Schaefer als auch die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)<br />
betonen, dass die Risiken der häufigsten<br />
Todesursachen durch einen verminderten<br />
Fleischkonsum und einem Verzehr von viel<br />
Gemüse und Obst gesenkt werden. Zudem<br />
können sich Menschen, die weniger Fleisch<br />
verzehren auch besseres in Bioqualität leisten<br />
und somit das Tierwohl fördern.<br />
Denn Biobetriebe achten darauf, dass<br />
es den Tieren an nichts mangelt und sie dadurch<br />
gesund bleiben. Die Nutztierhaltung<br />
zählt mit rund 20 Prozent der weltweiten<br />
CO 2 -Emissionen zu den Hauptverursachern<br />
der Erderwärmung. In Bremen soll<br />
der Fleischkonsum bis 2030 um 50 Prozent<br />
reduziert werden. Dieses Ziel hält Dr. Maike<br />
Schäfer für realistisch und sieht den Speiseplan<br />
in öffentlichen Einrichtungen dabei<br />
als wichtigen Hebel. Wie genau Kindergärten,<br />
Schulen und andere Einrichtungen<br />
schrittweise auf bis zu 100 Prozent Bioprodukte<br />
umgestellt werden sollen, beschreibt<br />
der „Aktionsplan 2025 – Gesunde Ernährung<br />
in der Gemeinschaftsverpflegung der<br />
Stadtgemeinde Bremen“. (SM)<br />
Nähere Informationen gibt es unter:<br />
www.biostadt.bremen.de.<br />
Die Haltung macht’s!<br />
„Ich esse weniger Fleisch,<br />
weil mir artgerechte<br />
Haltung wichtig ist!“<br />
Gut fürs Tier, gut fürs Klima,<br />
gut für mich!<br />
www.biostadt.bremen.de<br />
BIOStadt<br />
BREMEN<br />
19
20<br />
KOLUMNE<br />
MATTHIAS HÖLLINGS<br />
Immer an der Wand entlang<br />
Früher gab’s nur Tuschkästen, aber meine Tochter durfte<br />
im Kindergarten bereits mit Fingerfarben immer an<br />
der Wand entlang die Tapeten verschönern. Zuhause<br />
aber nicht.<br />
Meine getuschten früheren Kunstwerke pinnten meine<br />
Eltern nicht stolz an die Wand, weshalb ich es dann selbst<br />
mit Leberwurst als Klebstoff versucht habe. Kam nicht so<br />
gut an, wie später bei Josef Beuys mit seiner Butter in der<br />
Zimmerecke. Die Machwerke der ersten Sprayer empfanden<br />
nicht nur meine Eltern als Schmierereien. Einwände,<br />
dass doch schon in der Antike allerlei Graffiti-Malerei und<br />
Schriftzüge an den Wänden von Tempeln zu finden gewesen<br />
seien, stießen bei ihnen auf taube Ohren. Okay, zugegeben,<br />
damals gab es auch noch keine zu verschönernden Zugwaggons.<br />
Da war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass<br />
viele Erwachsene in den 70er Jahren über die Machwerke<br />
des „Sprayer von Zürich“ verärgert waren, der auf privaten<br />
und öffentlichen Flächen immer an der Wand entlang seinen<br />
Protest über das monotone Stadtbild mit schwarzen<br />
Strichmännchen zum Ausdruck brachte. Für die einen waren<br />
seine Sprühattacken hässlicher Vandalismus, für die anderen<br />
echte Kunst. Und welche Seite hat damals wohl gewonnen?<br />
Es wurde für den Sprayer ein Kopfgeld von 3.000 CHF<br />
ausgelobt. 1979 erwischte ihn nachts eine Zivilstreife, als er<br />
gerade seine Brille suchte, die er beim Verschönern der Betonwände<br />
verloren hatte. Mit Brille wäre das nicht passiert.<br />
Harald Oskar Naegli heißt der gute Mann, der vom Gericht<br />
zu einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft verurteilt<br />
wurde. Er wohnt noch in Zürich, aber seine Kunstwerke wurden<br />
von Amts wegen größtenteils übermalt. Genau zu dieser<br />
Zeit, als Herr Naegli nachts mit seiner Spraydose in Zürich<br />
sein Unwesen trieb, wurde in Bristol / England sein würdiger<br />
Nachfolger geboren. Keine Ahnung, ob der im Kindergarten<br />
oder Zuhause mit Fingerfarben die Wände verzieren durfte,<br />
aber eine geschulte Wahrnehmung von Dimensionen, Proportionen<br />
und Details kann man seinen heutigen Werken<br />
nicht absprechen. Er wird momentan zwar gesucht, aber ein<br />
Kopfgeld wurde nicht auf ihn ausgeschrieben. Stattdessen<br />
wird er als weltweit größter Street-Art-Superstar gefeiert,<br />
obwohl er sich dem kommerziellen Kunstbetrieb verweigert.<br />
Sein richtiger Name ist unbekannt, aber unter dem Pseudonym<br />
„Banksy“ sendet er mit seinen Schablonengraffiti fleißig<br />
Botschaften auf Häuserwände, die ihm nicht gehören. Was<br />
beim „Sprayer von Zürich“ noch als Vandalismus galt und als<br />
Sachbeschädigung hart bestraft wurde, ist bei „Banksy“ jetzt<br />
große Kunst. Und damit die nicht durch Vandalismus zerstört<br />
wird, werden seine Kunstwerke mittlerweile mit Abdeckungen<br />
versehen. Verkehrte Welt. Dass Street-Art auch<br />
ohne Straßenwände funktioniert, beweist die Ausstellung<br />
„The Mystery of Banksy“, die ab 8. April im BLG-Forum zu<br />
sehen ist.<br />
Matthias Höllings, ehemaliger Pressesprecher<br />
der ÖVB-Arena, wirft in seiner<br />
Kolumne einen Blick auf die ältere und<br />
jüngere Vergangenheit und nimmt<br />
dabei auch sich selbst schon mal auf<br />
die Schippe.<br />
BOULEVARD<br />
Die Models Fabien Tietjen und Julia<br />
Rothe bei der „Polish Fashion Week“.<br />
Lara Trautmann.<br />
Filmisch unterwegs: Alena Gerber<br />
könnte zum Actionstar werden.<br />
Das Hotel Munte spendet an Trauerland<br />
und den Bremer Treff.<br />
Hollywoodstar von der Weser?<br />
Unterwegs auf Bremens Boulevards<br />
VON MARCO MEISTER UND MARTIN MÄRTENS<br />
Kommt der nächste große Hollywoodstar aus Bremen?<br />
Wenn es nach Alena Gerber geht, schon. Die 32-Jährige<br />
hat gerade mit den Schauspielern John Malkovich (68)<br />
und Thomas Jan in London gedreht. Den Titel des Actionfilms<br />
konnte sie noch nicht verraten, nur dass er vermutlich 2023<br />
in die Kinos kommen soll. Aus London ließ sie Mitte März via<br />
Instagram verlauten: „Ganz kleiner Zwischenstand: Alles läuft<br />
ganz wunderbar. Ich kann euch nicht so richtig mitnehmen,<br />
weil ich an einem Filmset nicht so viel mit einem Handy rumfuchteln<br />
kann. Ohnehin schon schwer genug, zwischen all den<br />
Superstars hier nicht aufzufallen als kleiner, deutscher Pups.“<br />
Die „Polish Fashion Week“ brachte zwölf Designer aus der<br />
Independent Fashionszene Polens nach Bremen. Mit Fashion<br />
Shows und Designern live vor Ort sorgte die Modewoche vom 8.<br />
bis 12. März <strong>2022</strong> im „FAEX Concept Store“ für nachhaltige Inspiration.<br />
Mit dabei waren Veranstalter Ingo Müller-Dormann,<br />
Promi-Doc Bünyamin Özgören sowie die Models Julia Rothe<br />
und Fabien Tietjen.<br />
Lara Trautmann (33) ist eine der bekanntesten Gamerinnen<br />
und Synchronstimmen Deutschlands. Die gebürtige Bremerin<br />
kam 2016 bei der Castingshow „The Voice“ bis in die „Sing-offs“<br />
und ist zudem ausgebildete Musicaldarstellerin. Jetzt hat sie mit<br />
den Mittelalterrocker von Saltatio Mortis den „Dragonborn“-<br />
Song aus dem Computerspiel „Skyrim“ gecovert. Das Ergebnis<br />
kann sich unter anderem auf Youtube sehen und hören lassen.<br />
Das Hotel Munte am Stadtwald bietet seinen Gästen seit<br />
mehr als zwei Jahren eine Spendenaktion an: Für jede Übernachtung<br />
ohne Zimmerreinigung spendet das Hotel fünf Euro<br />
an gemeinnützige Bremer Organisationen. So wird der Wasser-,<br />
Strom und Waschmittelverbrauch gesenkt und die Umwelt<br />
geschont. Nun wurde zum wiederholten Mal ein Betrag<br />
ausgeschüttet: Jeweils 922,50 Euro gehen an das „Trauerland<br />
– Zentrum“ für trauernde Kinder und an den Bremer Treff, eine<br />
Begegnungsstätte für Menschen in materiellen, körperlichen<br />
oder seelischen Notlagen.<br />
Fotos: M. Meister (3), Hotel Munte
Mutter Erde über<br />
der Martinistraße<br />
Kunstinstallation „GAIA“ beendet das „Reallabor<br />
Transformartini“ / Rahmenprogramm an vier Tagen<br />
Foto:Volker Bergmann<br />
Im Rahmen des „Reallabors Transformartini“ finden seit dem<br />
24. Juli 2021 auf der sonst vierspurigen Martinistraße Verkehrsversuche<br />
statt, die von verschiedenen Aktionen begleitet<br />
werden. Für den Abschluss des Projektes präsentieren<br />
die Veranstalter am Osterwochenende vom 14. bis zum 17. April<br />
eine besondere Aktion, die von verschiedenen Programmpunkten<br />
begleitet wird.<br />
So werden die letzten vier Tage des mehrmonatigen Erlebnisraums<br />
Martinistraße im Antlitz des Planeten Erde begangen.<br />
Im Zentrum steht dabei „GAIA“, eine Kunstinstallation des britischen<br />
Künstlers Luke Jerram. In der griechischen Mythologie<br />
ist Gaia die Verkörperung der Erde. Mit einem Durchmesser von<br />
sieben Metern zeigt das Kunstwerk detaillierte Nasa-Bilder der<br />
Erdoberfläche in hoher Auflösung und bietet Schaulustigen die<br />
Möglichkeit, den Planeten in diesem Maßstab in drei Dimensionen<br />
schwebend zu sehen. Die Installation erzeugt ein Gefühl<br />
des Overview-Effekts, der erstmals 1987 von Autor Frank White<br />
beschrieben wurde. Untermalt wird die Präsentation der „GAIA“<br />
von einer spezielle angefertigte Surround-Sound-Komposition.<br />
Musik und Film<br />
Ergänzend zur Kunstinstallation wird es an den letzten vier Tagen<br />
des „Reallabors“ ein buntes Rahmenprogramm aus Musik,<br />
Film und mehr geben. Unter anderem spielen Denis Fischer mit<br />
Band (Gründonnerstag und Ostersonntag, 17 Uhr) sowie das<br />
Ensemble New Babylon (Karfreitag, 17 Uhr) Konzerte in der lebendigen<br />
Martinistraße. Auch die Gruppen Abarra (Karsamstag,<br />
17 Uhr) und JayPop (Karsamstag, 19 Uhr) treten auf. Der<br />
Film „Night on Earth“ gibt am Gründonnerstag ab 19 Uhr zudem<br />
Einblicke in das Leben auf der Erde fernab des Tageslichts. (SM)<br />
1 4 . B I S 1 7 .<br />
A P R I L 2 0 2 2<br />
GAIA<br />
MUTTER ERDE<br />
ÜBER DER MARTINISTRASSE<br />
WWW.ERLEBNISRAUM-MARTINISTRASSE.DE<br />
Nähere Infos: www.erlebnisraum-martinistrasse.de<br />
21
BREMER NEUHEITEN<br />
Regionales im Einkaufskorb<br />
Produzenten stellen vor: Was gibt es Neues aus der Hansestadt und der Umgebung?<br />
Foto: FR<br />
Musik, Lesestoff, Nahrungsmittel und vieles mehr – Bremens<br />
Kreativszene, Unternehmer und Erzeuger sind einfallsreich und<br />
stärken mit ihren lokalen Produkten die Region. Ihre Angebote<br />
haben aber noch einen weiteren Vorteil: Wer lokal einkauft, vermeidet<br />
lange Transportwege und hilft so, wertvolle Ressourcen und<br />
Familienrezept<br />
Der Vanicello von der Weser<br />
Zitronen und Vanilleschoten sorgen für<br />
den besonderen Geschmack, die auf<br />
den Etiketten abgebildeten Flaggen Sizilien<br />
und Bremens für die besondere<br />
Story.<br />
Beim Vanicello handelt es sich um<br />
einen Likör, der im fernen Palermo<br />
entwickelt und dessen Rezeptur ausschließlich<br />
innerhalb der „famiglia“<br />
weiter gegeben wird. Diese sorgsam<br />
hergestellte Spezialität war bisher<br />
nur Familienmitgliedern und engen<br />
Freunden vorbehalten. Die<br />
Bremer Konzeptschmiede<br />
Lamela GbR nimmt diese<br />
Tradition auf, um eine<br />
kulturelle Brücke aus der<br />
alten in die neue Heimat<br />
Bremen zu schlagen.<br />
Der „Vani“ ist ein wahrer Allrounder<br />
in Bar und Küche. Wegen seiner<br />
Ausgewogenheit aus feiner Vanillenote und leichter Fruchtigkeit<br />
ist er ein purer Genuss – ob bei Raumtemperatur oder eisgekühlt.<br />
Er eignet sich als Spritz mit Prosecco aufgegossen, kombiniert<br />
mit Espresso und Sahne als „Heißer Sizilianer“ oder als leichter<br />
Sommerdrink mit Cranberry- und Granatapfelsaft. Desserts wie<br />
Kuchen, Eis, Tiramisu und Zabaione verleiht er ebenfalls sein<br />
sinnliches Aroma. Zudem wird der nächste Obstsalat mit einem<br />
Schuss Vanicello angereichert zu einem beschwipsten Fruchtcocktail!<br />
500 ml je 19,95 Euro.<br />
Energie einzusparen. In unserer Rubrik „Bremer Neuheiten“ stellen<br />
wir jeden Monat lokale Besonderheiten im Einkaufskorb vor.<br />
Hinweise auf innovative Produkte nehmen wir unter<br />
info@stadtmagazin-bremen.de entgegen.<br />
Fünf süße Klassiker<br />
Neue Box: Die Bremer Naschkatze<br />
In Bremen gibt es Süßigkeiten,<br />
die typischer<br />
nicht sein könnten. Die<br />
beliebtesten und bekanntesten<br />
sind nun in<br />
der Naschkatzen-Geschenkbox<br />
versammelt.<br />
Bremer Kluten: Die<br />
original Bremer Kluten<br />
bestehen aus Pfefferminz-Fondant,<br />
der<br />
zur Hälfte mit dunkler<br />
Schokolade überzogen ist. Der erfrischende Geschmack der Minze<br />
gleicht die eher herbe Zartbitterschokolade ideal aus. Schnoor-<br />
Kuller: Früher wurden die runden Pflastersteine im Schnoorviertel<br />
als Schnoorkuller bezeichnet. Heute sind es köstliche Baiser-Nougat-Kugeln,<br />
umhüllt von Vollmilch-Schokolade und feinen Haselnusssplittern.<br />
Mayer Junior Marzipanbrot: Die besondere Rezeptur<br />
nach altem Familienrezept besticht durch wenig Zucker und<br />
einen hohen Anteil an aromatischen Mandeln. Rote-Grütze-Bonschen:<br />
Der fruchtig beerige Traditionsnachtisch kommt in Form<br />
von Bonschen daher, denn Rote Grütze ist die süße Seite Norddeutschlands.<br />
Umgeben von Kunstgalerien und kleinen Läden in<br />
der Böttcherstraße, gehört die Bremer Bonbon Manufaktur zu den<br />
Highlights jeder Altstadtbesichtigung. Bremer Babbeler: Seit 1886<br />
werden die Bremer Babbeler in traditioneller Handarbeit hergestellt<br />
und eingewickelt. Vom Utbremer Konditormeister und Bonbonkocher<br />
Albert Friedrich Bruns als Husten-Lutschstange erfunden,<br />
werden sie heute auch von kerngesunden Bremern genossen.<br />
Die Bremer Naschkatzen-Box mit fünf verschiedenen Sorten Bremer<br />
Naschereien gibt es für 17,95 Euro.<br />
Foto: FR<br />
22<br />
Möwen und Stadtmusikanten<br />
Tassen im Volker-Ernsting-Stil<br />
Der deutschlandweit bekannte Illustrator und Karikaturist Volker<br />
Ernsting aus Bremen ist vielen ein Begriff. In Zeitungen und Zeitschriften<br />
waren seine originellen Zeichnungen zu finden. Einige<br />
seiner kreativen Arbeiten sind nun in Bremen auf Porzellan gebrannt<br />
worden. Stadtmusikanten und lässige Möwen schmücken<br />
unterschiedliche Tassen in dem unverkennbaren Stil Ernstings.<br />
je Tasse 19,50 Euro.<br />
Foto: FR
Foto: FR<br />
Einhorn-Pipi<br />
Schillernde Seifenkugeln<br />
Wenn Einhörner Pipi machen, dann sind<br />
das Seifenblasen. Der nachhaltige Aspekt<br />
bei diesen schillernden Seifenkugeln<br />
ist unschlagbar. Erhältlich im 50- oder<br />
100-Milliliter-Gläschen, und dabei ein<br />
Immerstäbchen aus in Bremen geerntetem<br />
Bambus mit kleiner Metallschlaufe für die<br />
schönsten Seifenblasen der Welt.<br />
Robust, langlebig, nachhaltig<br />
Gute Pötte jetzt auch in der Bremen Edition<br />
Egal ob zu Hause oder unterwegs, ab jetzt hat man immer ein<br />
Stück Bremen dabei. Die Guten Pötte werden zu einem großen<br />
Teil in traditioneller Handarbeit hergestellt, sind gefertigt aus<br />
hochwertiger Emaille und haben 0,4 Liter Füllmenge bei einer<br />
Höhe von neun Zentimetern. Sie sind robust, langlebig, nachhaltig<br />
und spülmaschinenfest – wobei die Reinigung mit warmen<br />
Wasser empfohlen wird.<br />
Neben der Bremen-Edition<br />
gibt es auch weitere<br />
aus Hamburg, Wilhemshaven,<br />
Berlin und von<br />
der Waterkant.<br />
Derzeit unter<br />
www.gute-poette.de für 16,90<br />
Euro erhältlich.<br />
Foto: FR<br />
Glas inklusive Stäbchen ab 5,95 Euro.<br />
Kunsthalle<br />
Bremen<br />
Focke-Museum<br />
Museen<br />
Böttcherstraße<br />
Hafenmuseum<br />
Übersee-<br />
Museum*<br />
Weserburg<br />
Universum*<br />
botanika*<br />
Atlantis<br />
Filmtheater*<br />
Allen unter 18 Jahren<br />
ermöglichen wir<br />
den KOSTENLOSEN<br />
Besuch.<br />
Kosten<br />
los.<br />
Mehr Infos und Bedingungen ( * ) unter:<br />
www.sparkasse-bremen.de/vorteile<br />
Stark. Fair. Hanseatisch.<br />
23
LOKALES<br />
Bremen auf<br />
dem ersten Platz<br />
Sportcheck-E-Book zur<br />
urbanen Fahrradsicherheit<br />
24<br />
Foto: C. Kuhaupt<br />
Die Lust am Radfahren ist in Deutschland<br />
während der Coronapandemie noch<br />
einmal deutlich gestiegen. Fahrradförderungen<br />
vieler<br />
Städte und Länder<br />
sorgen zusätzlich<br />
dafür, dass Radfahren<br />
immer beliebter<br />
wird. Jetzt gibt es<br />
ein kostenloses E-<br />
Book zur Fahrradsicherheit<br />
der Firma<br />
Sportcheck, welches<br />
zusammen mit der<br />
Sicherheitsexpertin<br />
des Deutschen Verkehrssicherheitsrats<br />
Julia Fohmann entwickelt<br />
wurde. Darin geht es unter anderem<br />
um folgende Themen:<br />
f sicher unterwegs bei jedem Wetter,<br />
f Anleitung bei Fahrradunfällen,<br />
f sicheres Radfahren mit Kindern,<br />
f Tricks zum Schutz vor Diebstahl.<br />
Zudem enthalten: Interviews mit Roland<br />
Huhn vom ADFC und Luigi Ancona von<br />
DEKRA sowie das fahrradfreundliche<br />
Städteranking des ADFC – dabei ist Bremen<br />
auf dem ersten Platz! (SM)<br />
Kostenloser E-Book-Download unter: www.<br />
sportscheck.com/fahrradsicherheits-guide/<br />
Indoor-Fahrradrennen mit Würze<br />
„Bike It! Altbaukriterium“ durch das „WERK.-Haus“ in Bremerhaven<br />
Wer schafft es, in einer vorgegebenen<br />
Zeit mit dem Rad die meisten<br />
Runden auf einem verzwickten<br />
Parkours durch die Räume des „WERK.-<br />
Hauses“ in der Alten Bürger in Bremerhaven<br />
zu fahren? Das Indoor-Radrennen<br />
„Altbaukriterium“ des Projektes „Bike It!“<br />
am 2. April verspricht ein Sporterlebnis der<br />
besonderen Art.<br />
Die Rennstrecke im Erdgeschoss des<br />
altehrwürdigen Hauses schlängelt sich<br />
durch einen großen Raum, einen Mauerdurchbruch<br />
und enge Flure. Geschicklichkeit,<br />
Balance und Kurventechnik sind gefragt,<br />
dicke Waden und Sprintstärke sind<br />
eher Nebensache bei der Fahrt durch die<br />
momentan entkernten Räume, die bald<br />
saniert werden. Gezählt wird die Anzahl<br />
der Runden, die in zwei Minuten gefahren<br />
werden, ohne Lampen umzufahren, Saltos<br />
über Sofas zu schlagen oder Abkürzungen<br />
zu nehmen. Das Objekt der Begierde für die<br />
schnellsten Radlerinnen oder Radler ist der<br />
goldene Lorbeerschlauch.<br />
Das Kollektiv „WERK.“ baut seit etwa<br />
einem Jahr ein Zentrum für Kultur und<br />
Kreativität auf, das Arbeiten/Wohnen, Recycling/Nachhaltigkeit,<br />
Nachbarschaft/Engagement<br />
zusammenbringen soll. Die Sanierung<br />
wird als offener Prozess entwickelt,<br />
durch den sich vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten<br />
und Lerngelegenheiten bieten.<br />
Es geht darum, gemeinschaftlich ein Stück<br />
Stadtkultur selbst herzustellen.<br />
Nach drei „Altbaukriterium“-Ausgaben<br />
in Bremen macht die „Bike It!“-Veranstaltung<br />
in Zusammenarbeit mit dem Grazer<br />
„Kriteriums“-Erfinder Bernhard Kober aka<br />
Muchar das erste Mal in Bremerhaven Station.<br />
Zum Rahmenprogramm gehören Rad-<br />
Ausstellungsstücke, Musik, Drinks und<br />
Slow Food.<br />
Das „Altbauradkriterium“, kurz Altbaukriterium<br />
genannt, ist ein alternatives Radrennen.<br />
Der Name ist eine Anspielung auf<br />
das aus Graz bekannte „Altstadtkriterium“.<br />
Mittlerweile haben Rennen in Toronto,<br />
London, Wien, Oldenburg, München, Bremen,<br />
Berlin, Heerlen und Gleisdorf stattgefunden.<br />
Bremen „Bike it!“ betreibt im Auftrag<br />
der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Europa die Radverkehrskommunikation<br />
im Land Bremen. Es gibt zielgruppenspezifische<br />
Angebote, Serviceleistungen, Veranstaltungen<br />
und Medien. Angesprochen<br />
werden die Gäste der Stadt, aber vor allem<br />
alle Bremerhavener:innen und Bremer:innen.<br />
Eine Anmeldung für die Rennteilnahme<br />
ist erforderlich, Reststartplätze sind gegebenenfalls<br />
vor Ort verfügbar. Anmeldungen<br />
werden bis zum 30. März unter info@bike-it-bremen.de<br />
entgegengenommen. Maximal<br />
sind 25 Startplätze zu vergeben. Die<br />
Teilnahme ist ebenso wie der Besuch kostenlos:<br />
Zuschauerinnen und Zuschauer sind<br />
herzlich sind willkommen. Start ist um 18<br />
Uhr am Gebäude Bürgermeister Smidt Straße<br />
218, 27568 Bremerhaven. Die zum Veranstaltungszeitpunkt<br />
geltenden Coronaschutzmaßnehmen<br />
werden eingehalten und<br />
vorab entsprechend kommuniziert. (SM)<br />
Informationen gibt es im Internet unter<br />
www.bike-it-bremen.de.<br />
Foto: J. Ginter
Findor f<br />
Findor f<br />
Mi te<br />
Mitte<br />
5 0 m<br />
5 0 m<br />
96<br />
Schwac hausen<br />
Östliche<br />
Schwac Vorstadt hausen<br />
Östliche<br />
Vorstadt<br />
Horn-Lehe<br />
Horn-Lehe<br />
Vahr<br />
Vahr<br />
28215 Bremen<br />
28215 Bremen<br />
Schwierigkeit:<br />
Quad-<br />
Oberneuland<br />
Achterdieks e<br />
Oberneuland<br />
Achterdieks e<br />
25<br />
2 km<br />
2 km<br />
ner Größe und Aussta tung. Auch der<br />
97<br />
Lilienthal<br />
heute Naturschutzgebiet. Seit 1985 wur-<br />
den Deiche und Wege zurückgebaut, alte<br />
Frankenburg<br />
Sagehorn<br />
Bockhorst<br />
Vor a lem O to Modersohn fand hier nach<br />
dem frühen Tod seiner Frau Paula Moder-<br />
Sagehorn<br />
Bockhorst<br />
37<br />
Von der Nordsee<br />
bis in die Berge<br />
TOUR 5<br />
Ausgabe 4 | 9,80 €<br />
5<br />
Quelkhorn<br />
Fischerhude<br />
TOUR 5<br />
Bremen<br />
4<br />
TOUR 8<br />
Bremen<br />
Das Fahrrad-Magazin für Bremen & Region<br />
<strong>2022</strong>/2023<br />
MIT<br />
NEUEN<br />
TOUREN<br />
Manchmal<br />
wie im Dschungel<br />
Auf verschlungenen Wegen zu Parks im Bremer Osten<br />
D<br />
© OpenStreetMap contributors<br />
ie Strecke dieser Tour beträgt<br />
„nur“ 27 Kilometer. Doch es<br />
lohnt sich, einen ganzen Tag<br />
Zeit einzuplanen und unterwegs<br />
oft zu rasten. Die Route schlängelt<br />
sich durch viele urbane Ecken, ein<br />
schnelles Fahren ist ohnehin nicht wirklich<br />
möglich – zu viele andere Menschen<br />
sind auch unterwegs. Doch wer sich Zeit<br />
nimmt, kann auf den 27 Kilometern sehr<br />
viele Kostbarkeiten entdecken.<br />
Es geht los auf der Rückseite des Hauptbahnhofs<br />
und somit zentral in Bremen –<br />
mögliche Mitfahrer, die nicht aus Bremen<br />
kommen, können problemlos anreisen.<br />
Ich tre fe mich heute mit Elisabeth<br />
Kammeyer, Tourenguide beim ADFC Bremen.<br />
Gemeinsam mit Klaus-Peter Land<br />
hat sie die Strecke schon einmal Probe<br />
gefahren, heute nehmen wir die Streck<br />
ein zweites Mal in Angri f. Wir fahren<br />
zunächst nach Schwachhausen. Die<br />
Straßen sind geprägt mit Jugendstilvillen<br />
und Apartmenthäusern aus der Zeit der<br />
Jahrhundertwende. Am westlichen Rand<br />
bietet der weitläufige Bürgerpark viel<br />
Grün, doch noch lassen wir diesen Park<br />
links liegen. Wir orientieren uns in Richtung<br />
Schwachhauser Ring und fahren am<br />
Rande des Riensberger Friedhof vorbei.<br />
Und schon beginnt die Entdeckung von<br />
vielen sehenswerten Schätzen, die diese<br />
Tour ein Stück weit ausmachen. Denn<br />
der Parkfriedhof steht als Gesamtanlage<br />
unter Denkmalschutz. Die Ruhestätte<br />
ist mit seinem See, mehreren Brücken,<br />
drei größeren Mausoleen und einem alten<br />
Krematorium ein erstes sehenswertes<br />
und grünes Highlight. Ein Spaziergang<br />
über die Anlage gibt einen Einblick in die<br />
Bremer Stadt- und Kulturgeschichte, vie-<br />
le bekannte Bremer haben hier ihre letzte<br />
Ruhestä te gefunden.<br />
Wir fahren weiter und unsere Strecke<br />
führt uns am Abzugsgraben vorbei. Wir<br />
Bremen<br />
Länge: 27 km<br />
Anfang: Hauptbahnhof Bremen<br />
Ausgang Bürgerweide<br />
(Wi ly-Brandt-Platz)<br />
Ende: Hauptbahnhof Bremen<br />
überqueren die Kleine Wümme und passieren<br />
die Horner Heerstraße. Weiter geht<br />
es zum Rhododendronpark, der sich im<br />
Eigentum der Stiftung Bremer Rhododendronpark<br />
befindet. „Wer diese Pflanzen<br />
liebt, so lte die Tour zur Blütezeit zwischen<br />
April und Juni machen,“ empfiehlt<br />
meine Begleitung Elisabeth Kammeyer.<br />
Auf insgesamt 46 Hektar wird hier eine<br />
der größten Rhododendronsammlungen<br />
der Welt gepflegt. Seit 2003 ist der Park<br />
zudem ein „Garten der Menschenrechte“.<br />
Für uns relevant ist a lerdings auch, dass<br />
Radfahren im Park nicht erlaubt ist. Unsere<br />
Strecke führt uns größtenteils über den<br />
gekennzeichneten Radweg zwischen der<br />
Berckstraße und der Marcusallee, allee, aber<br />
wir geraten auch an eine Ste le, an der wir<br />
schieben müssen. Dabei können wir die<br />
zahlreichen Pflanzen intensiv betrachten<br />
– es lohnt sich, zu schlendern. Und<br />
noch etwas lohnt sich zweifelsohne: der<br />
Besuch der Botanika, mi ten im Rhododendronpark<br />
gelegen. Gerade erst wurde<br />
die Ausstellungsfläche noch einmal erweitert:<br />
Nun sind es an die 6000Quad<br />
ratmeter, die hier besucht werden kön-<br />
nen, zu sehen ist dort „Bremens grüne<br />
und große Entdeckerwelt“, wie sich<br />
die Botanika auch nennt. Die mehr als<br />
600Rhododendronarten dendronarten sind sowohl im<br />
Park, als auch direkt auf dem Botanika-<br />
1<br />
TOUR 5<br />
Kindertauglichkeit:<br />
Enthält Abschni te, auf denen man schieben mu s.<br />
2<br />
Anhängertauglichkeit:<br />
Sehenswürdigkeiten:<br />
Gelände zu finden. Doch trotz des pracht<br />
vo len Anblicks richten wird unser Au<br />
genmerk auf die Route, denn a lzu schne l<br />
laden die verschlungenen Wege ein, sich<br />
ein wenig zu verirren. Nun verlassen wir<br />
den Park und fahren para lel zur A<br />
zur kleinen Wümme. Wir überqueren das<br />
Straßenkreuz Richard-Boljahn<br />
A27/Franz-Schütte-A lee und lassen den<br />
Lärm der Stadt hinter uns. Hier müssen<br />
wir uns noch einmal konzentrieren, die<br />
zahlreichen Abbiegemöglichkeiten erfor<br />
dern ein wenig Aufmerksamkeit. Schne l<br />
ist diese Hürde gemeistert. Wir kommen<br />
an den Achterdieksee. Der lädt bei schö<br />
nem Wetter zum Schwimmen ein, auch<br />
ein Picknick ist hier gut machbar. Gele<br />
gen in Bremen Oberneuland, zwischen<br />
Laubbäumen und Röhricht, hat der See<br />
eine Fläche von rund 7,8 Hektar und bie<br />
tet je nach We ter eine Möglichkeit, sich<br />
mal eben abzukühlen, denn Schwimmen<br />
ist erlaubt. Quer über den See verläuft<br />
ein Steg, der den Nichtschwimmer- vom<br />
Schwimmerbereich trennt, somit ist der<br />
See vor allem für Familien mit Kindern<br />
gut geeignet.<br />
Rund um den See ist e schön grün, hier<br />
kann man während der Fahrt gut verges<br />
sen, dass man sich mi ten in Bremen be<br />
findet. Wir fahren auf dem Ikensdamm,<br />
die Räde ro len fast von alleine. Alte und<br />
3<br />
So viel Schweiz<br />
muss sein<br />
Graveln durch die Wümmeniederung,<br />
Fischerhude und die Heidberger Schweiz<br />
D<br />
Bremen<br />
Lilienthal<br />
as Künstlerdorf Fischerhude ist<br />
Ziel dieser Radrunde, die durch<br />
Wiesen, Wälder und versteckte<br />
Dünenlandschaften von Bremen<br />
aus gen Nordosten und zurückführt.<br />
Immer wieder verlässt die Route die befestigten<br />
Fahrbahnen und wechselt auf<br />
Wald- und Wiesenwege und Pfade: Perfekte<br />
Bedingungen zum Graveln. Graveln<br />
kommt aus dem Englischen und heißt<br />
übersetzt so viel wie auf Scho ter fahren<br />
und ist der neudeutsche Name für das,<br />
was früher Crossradfahren oder Querfeldeinradeln<br />
genannt wurde. Für die<br />
Tour eignen sich Gravelräder, Crossrennräder,<br />
Trekkingräder oder Mountainbikes.<br />
Wichtig sind vor a lem breitere Reifen,<br />
eine ordentliche Schaltung und Spaß an<br />
der Welt abseits der Straßen.<br />
Nach dem Start am Backsteinelefanten<br />
nahe des Bremer Hauptbahnhofs geht es<br />
über den Stern und die Wachmannstraße<br />
raus in Richtung Norden. Johann Wachmann<br />
der Ältere, nach dem die Wachmannstraße<br />
benannt wurde, nahm für<br />
den Bremer Senat an der Aushandlung<br />
des Westfälischen Friedens von 1648 teil.<br />
Die Bebauung des Wachmannquartiers<br />
ging nach Ende der Torspe re Mi te des<br />
19. Jahrhunderts richtig los, und es entstand<br />
ein bürgerliches Wohnviertel mit<br />
dem typischen Bremer Haus in gehobe<br />
Frankenburg<br />
4<br />
5<br />
Kanu-Scheune<br />
Länge: 55 km<br />
Anfang: Hauptbahnhof Bremen<br />
Ausgang Bürgerweide<br />
(Wi ly-Brandt-Platz)<br />
28195 Bremen<br />
Ende: Hauptbahnhof Bremen<br />
28195 Bremen<br />
verband. Wer genau hinschaut, erkennt<br />
noch den einen und anderen Bahnhof der<br />
Bahn, die in Bremen und umzu Kultstatus<br />
ha te. Über die Wümmedeichweg e reichen<br />
wir Borgfeld. Der Ortsname stammt<br />
wahrscheinlich von einer Burganlage am<br />
Wümmeufer. Rund um die Kirche auf<br />
ihrer Warft hat sich Borgfeld einen dörflichen<br />
Charakter erhalten. Dort steht auch<br />
der Hof, den Bremens legendärer erster<br />
Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Kaisen<br />
bewirtschaftete, auch als er nach der<br />
Befreiung bereits Chef des Senats war.<br />
Östlich der Borgfelder Landstraße liegen<br />
Feuchtwiesen, die im Herbst und Winter<br />
weiträumig überflutet sind und nach ein<br />
paar Tagen Frost zum Schli tschuhpara-<br />
dies werden.<br />
TOUR 8<br />
Oyten<br />
Oyten<br />
Schwierigkeit:<br />
Kindertauglichkeit:<br />
1+2<br />
Anhängertauglichkeit:<br />
Sehenswürdigkeiten:<br />
Bockhorster<br />
Mühlentor<br />
Schaphusen<br />
Quelkhorn<br />
Fischerhude<br />
Bockhorster<br />
Mühlentor<br />
Schaphusen<br />
TOUR 8<br />
asphaltierte Weg an einem Waldstück<br />
in Hexenberg. Es schließt sich der erste<br />
Ausflug ins Gelände an. Je nach Vorliebe<br />
stehen Waldwege oder das Auf und Ab<br />
oben auf dem Dünenzug zur Auswahl –<br />
echtes Gravelrevier. Para lel fließt der<br />
Wümme-Nordarm, ein aufwendig renaturierter<br />
Flussabschni t mit Badeste len.<br />
Zwischen Wümmearmen, die hier Sträken<br />
heißen, liegt eines der idy lischsten<br />
Dörfer Norddeutschlands: Fischerhude.<br />
Wir e reichen es auf einem Scho terweg<br />
und über einen schmalen Pfad vorbei an<br />
prächtigen Bauerngärten gewissermaßen<br />
durch die Hintertür. Das Dorf lag jahrhundertelang<br />
nur über Wasserweg e reich-<br />
3<br />
© OpenStreetMap contributors<br />
Rad & Tour <strong>2022</strong> / 2023<br />
Verkehrsknoten Am Stern entstand da<br />
mals. Heute ist die Wachmann<br />
THEMA<br />
Die Borgfelder- und Fischerhuder Wüm<br />
huder Wüm-<br />
meniederung entstand als Flussbinnen-<br />
delta nach der letzten Eiszeit und ist<br />
bar so gut versteckt, dass selbst marodierende<br />
Truppen im Dreißigjährigen Krieg<br />
keinen Zugang fanden. Zu Beginn des 20.<br />
Jahrhundert siedelten sich Künstler an.<br />
Im Bremer Land<br />
unterwegs<br />
22 Ausflüge mit und ohne Berge<br />
von 25 bis 100 Kilometer.<br />
Geeignet für E-Bikes. Getestet vom ADFC.<br />
> Karten, GPS-Daten, Pausentipps<br />
> Wohin mit dem Hund?<br />
> Navigation und Touren-ABC<br />
> Anreise mit Auto oder Bahn<br />
Ab 26.3.<strong>2022</strong><br />
THEMA<br />
L<br />
L wie Laufräder:<br />
9,80 €<br />
wie Laufräder: Dazu zählt der<br />
komple te Satz mit Radlager, Speichen<br />
und Felgen. Was viele nicht wissen: Ent-<br />
scheidend für das leichte und schne le<br />
Fahren ist das Gewicht der rotierende<br />
Masse, also der Laufräder mit Reifen.<br />
Nicht das Gesamtgewicht ist das Wich-<br />
tigste. So kann ein schwereres Stahlrad<br />
mit leichten Laufrädern schne ler sein<br />
als ein Alu- oder Carbonflitzer. Gute<br />
Laufräder ste lt etwa Swiss her.<br />
M wie Mehrtagestouren:<br />
M<br />
wie Mehrtagestouren: Im Jahr<br />
2020 haben 3,5 Mi lionen Deutsche eine<br />
mindestens dreitägige Radreise unter-<br />
nommen. Corona<br />
hat den Radreise-Boom<br />
nicht<br />
gebremst, eher<br />
gepusht. Übernachten<br />
kann man<br />
mittlerweile gut in Jugendherbergen, die<br />
sich in Sachen Komfort gesteigert haben<br />
(Einzelzimmer, Doppelzimmer, kleine<br />
Bar für den Abend). Mit der Jugend-<br />
herbergskarte lässt sich die Tour auch<br />
gut planen. Der Trend geht in Richtung<br />
organisierte Radreise, dabei wird das<br />
Gepäck transportiert, in komfortablen<br />
Hotels übernachtet, a lerneueste E-Bikes<br />
werden gestellt. Nie fehlen so lten auf<br />
einer Mehrtagestour Regenjacke, lange<br />
Radhose, Pullover, auswaschbare Reise-<br />
hose, Reisehemd, Wechselwäsche. Wich-<br />
tig sind ferner Verbandzeug, Werkzeug<br />
und Ersatzschläuche.<br />
N<br />
N wie Nabenschaltung:<br />
I I LUSTRATIONEN: LUSTRATIONEN: 123RF 123RF<br />
wie Nabenschaltung: Für Radtou-<br />
ren rund um Bremen und in der Ebene<br />
die bessere Alternative, da pflegeleich-<br />
ter. Langstrecken-Radler<br />
schwören auf die Rohlo f-<br />
14-Gang-Nabenschaltung;<br />
angeblich nahezu wartungsfrei.<br />
Nachteil: kostet rund<br />
1000 Euro.<br />
O<br />
O wie Ortlieb: Für viele Tourenradler<br />
die einzig akzeptierten Taschen. Der Autor<br />
fährt mit Ortlieb-Hinte radtaschen<br />
seit 20 Jahren, sie sind immer noch stabil<br />
und regendicht. Bewährt, haltbar und<br />
auch bei Sturzregen-Touren absolut<br />
dicht – wenn man sie richtig einro lt.<br />
P wie Pedale: Wer viel fährt, für den<br />
gibt es eigentlich nur eine Wahl: Klick-<br />
Pedale. Man tritt runder, also ökonomi-<br />
scher und nutzt auch die Zugkraft, am<br />
Berg fährt es sich wesentlich leichter.<br />
Durchgesetzt hat sich hier auch das<br />
Shimano-System.<br />
Q wie Q-Tipps: So lte man<br />
Q<br />
auf einer Radreise immer dabei<br />
haben. Notfa ls kann man damit<br />
auch die Ke te säubern.<br />
R<br />
R wie Radhandschuhe: Auf langen<br />
Strecken sehr angenehm. Man hat den<br />
Lenker fester im Gri f, die Erschü te-<br />
rungen werden gemindert. Bei einem<br />
eventuellen Sturz schützen sie auch vor<br />
Abschürfungen. Und sie halten ein wenig<br />
warm; für den Sommer gibt es sehr lufti-<br />
ge Ausführungen.<br />
S wie Schuhe: Mittlerweile gibt es<br />
eine große Auswahl von Schuhen mit<br />
den Meta lpla ten drunter; auch solche,<br />
die wie normale City-Schuhe aussehen<br />
und mit denen man gut laufen kann:<br />
System siehe unter Pedale. Achtung:<br />
Beim ersten Einsatz das Aus-<br />
klicken üben und die Ausklick-<br />
stärke einstellen. Sonst fä lt man<br />
an der Ampel stumpf um – wie<br />
der Autor beim ersten Einsatz auf<br />
dem Rennrad.<br />
T wie Trikot:<br />
Gefahren werden sollte<br />
mit Radhose (gibt es in<br />
lang, mi te lang und kurz)<br />
mit Einsatz (ohne Nähte<br />
im Schritt), gegebenenfa<br />
ls mit Radunterhose<br />
(auch ohne Nähte). Bei<br />
normaler Unterwäsche<br />
schwitzt man und fährt<br />
sich wund. Funktionsunterwäsche führt<br />
den Schweiß nach außen. Radtrikots<br />
erfüllen die gleiche Funktion, lassen zu-<br />
dem den Körper nicht durch Fahrtwind<br />
auskühlen. Bei langen Radtouren so lte<br />
man zwei Trikots zum Wechseln dabei<br />
haben, sie lassen sich über Nacht schnell<br />
auswaschen.<br />
U wie Umdrehungen: Beim Tourenradeln<br />
so lte man auf schne le Umdrehungen<br />
(Fachbegri f: Tri tfrequenz) achten.<br />
So fährt es sich leichter, die Ausdauermuskulatur<br />
wird gestärkt, auch e reicht<br />
man so eine größere Kilometerleistung,<br />
ohne dass man frühzeitig ermüdet. Als<br />
ideale Frequenz gelten 80<br />
bis 110 Umdrehungen pro<br />
Minute (je nach Trainingszustand).<br />
V wie V-Brakes: Haben<br />
sich als Bremsen bei Tourenrädern<br />
durchgesetzt, es gibt sie seit einiger Zeit<br />
als Hydraulik-Version. Verzögerungsschnell<br />
und wartungsarm. Stark im<br />
Kommen sind auch leichte Scheibenbremsen:<br />
extrem gutes Bremsverhalten,<br />
wartungsfrei. Nutzen die Felgenflanken<br />
nicht ab.<br />
W wie Wartung: Im Frühjahr ist<br />
nicht nur die Zeit für den Frühjahrsputz,<br />
sondern auch für die Wartung. Wer es<br />
nicht selbst machen kann: Viele Radhändler<br />
bieten im Frühjahr zu Sonderpreisen<br />
diesen Service an. Bremsgummis<br />
müssen eventuell ersetzt werden, bei<br />
Ke tenschaltungen auch die Ke te und<br />
das hintere Ritzelpaket. Auf abgefahrene<br />
Reifen achten: Die Sturz- und Pannengefahr<br />
ist höher.<br />
X wie XT: Gerade für Mountainbikes<br />
(bei Tourenradlern ein<br />
wenig aus der Mode geraten)<br />
galt diese Shimano-Aussta tung<br />
als das Nonplusultra. Bremsen,<br />
Schaltung, Antrieb: extrem langlebig<br />
und wartungsarm, funktioniert<br />
immer.<br />
Y wie Yeah, yeah, yeah: Lange<br />
Radtouren sind gesund, machen richtig<br />
Spaß, wenn sie gut vorbereitet sind, und<br />
man bewegt sich ökologisch korrekt.<br />
„Yeah, yeah, yeah“: Hören Sie Musik<br />
über Kopfhörer nicht in der Stadt (man<br />
wird ein Stück abgeschottet, bekommt<br />
andere Reize, Warnrufe und Signale nicht<br />
mit), sondern nur, wenn Sie auf langer,<br />
freier Strecke sind. Auf dem Donauradweg<br />
„An der schönen blauen Donau“ hören,<br />
im Walzertakt hin und her schaukeln<br />
– unvergleichlich.<br />
Z wie Zange: Eine Multifunktionszange,<br />
auch Multitool genannt, so lte<br />
immer dabei sein. Außerdem: Schweizer<br />
Taschenmesser, Inbus-Satz, 10er- und<br />
8er-Maulschlüssel, und Reifenheber.<br />
Text: Robert Goldberg<br />
Der Fahrradtouren-Trend:<br />
Planen und Navigieren<br />
via App<br />
Aus spezie len Fahrradtouren<br />
eine geeignete auswählen<br />
und sich via Smartphone<br />
navigieren lassen – diesen<br />
Service bieten einige<br />
Navigationsapps. Und in der<br />
Basisversion sind die meisten<br />
davon sogar kostenlos.<br />
Ä<br />
hnlich wie die klassischen<br />
Navigationsgeräte, die es auch<br />
in gut angepassten Fahrradausführungen<br />
gibt, arbeiten<br />
auch die Apps mit GPS – dem Global<br />
Positioning System. Mithilfe von GPS<br />
lässt sich ein Standort oft bis auf weniger<br />
als zehn Meter genau bestimmen.<br />
GPS-fähige Geräte erhalten ihre Daten<br />
über ein Sate litensystem und funktionieren<br />
daher ohne Internetverbindung<br />
und auch in abgeschiedenen Regionen.<br />
ILLUSTRATION: ANKE DAMBROWSKI<br />
Entsprechende Apps seien mi tlerweile<br />
bei Fah radfahrern beliebt und etabliert,<br />
sagt Bernd Batke. Er leitet unter anderem<br />
einen GPS-Kurs beim A lgemeinen<br />
Deutschen Fah rad-Club (ADFC). Zu<br />
den Vorteilen der Navigation mit GPS<br />
gehören:<br />
▶ Die Länge der geplanten Strecke ist<br />
exakt planbar und vorab bekannt.<br />
▶ Gerade in komplexen Wegenetzen<br />
bietet GPS eine wichtige<br />
Orientierungshilfe.<br />
▶ In Notfä len kann der Standort<br />
genau bestimmt und durchgegeben<br />
werden.<br />
▶ Geprüfte Strecken (beispielsweise<br />
vom ADFC) können einfach auf das<br />
Smartphone oder GPS-Gerät übertragen<br />
werden.<br />
Zu einigen Apps gehört zudem eine entsprechende<br />
Internetseite. Wer seine Touren<br />
lieber auf einem großen Bildschirm<br />
plant, kann die Strecke als GPX-Datei<br />
(das ist ein Dateiformat zur Speicherung<br />
und Wiedergabe von Geodaten) herunterladen<br />
und anschließend auf dem<br />
Smartphone in der entsprechenden App<br />
oder mit einem GPS-Gerät ö fnen.<br />
Komoot<br />
Komoot gehört im Outdoorsport-Segment<br />
zu<br />
den beliebtesten Apps und überzeugt<br />
durch einfache, überschaubare Anwendungen.<br />
Die gesamte Breite der Outdoorsportarten<br />
steht dort zur Auswahl,<br />
von speziellen Touren für Fah rad-, Rennrad-,<br />
E-Bike oder Mountainbikefahrer.<br />
Zudem bietet die App auch Wanderrouten<br />
und Joggerstrecken.<br />
Die Tourenauswahl wächst stetig,<br />
denn jeder Nutzer kann Touren hinzufügen<br />
und andere Touren bewerten. Die<br />
Sprachnavigation der App gilt als besonders<br />
benutzerfreundlich, außerdem lässt<br />
sich die App mi tlerweile auch mit diversen<br />
GPS-Geräten (darunter Garmin-<br />
Connect, Sigma und Wahoo) oder Smartwatches<br />
nutzen. Das deutsche Unternehmen<br />
mit Sitz in Potsdam bietet<br />
außerdem ein weltweites Tourenangebot<br />
– besonders für Globetro ter eignet<br />
sich diese App daher besonders.<br />
Besonders nützliche Funktionen von<br />
Komoot sind, dass jeder Nutzer zu jeder<br />
vorgeschlagenen Tour Informationen<br />
wie den Schwierigkeitsgrad und das<br />
Flussarme wieder vernässt, Wasserstände<br />
und Landwirtschaft sensibel gesteuert.<br />
Das führte zu üppiger Vogelbrut, Vogel-<br />
rast, Fischwanderung und O terspiel. Flo-<br />
ra und Fauna laufen hier auf Hochtouren.<br />
Nach den Brückenquerungen von Süd-<br />
und Mi telarm der Wümme endet der<br />
sohn-Becker Abstand vom damals bereits<br />
berühmten und umtriebigen Künstlerdorf<br />
Worpswede. Noch heute liegen Ateliers,<br />
Galerien und Musikstudios in Nachbarschaft<br />
großer niedersächsischer Ha lenhäuser<br />
an Kopfstein gepflasterten, von<br />
alten Eichen gesäumte Straßen. An den<br />
Wasserläufen stehen Entenhäuser und<br />
Bootsschuppen.<br />
FOTO: FLORIAN SULZER<br />
Die 22 schönsten Touren in<br />
Bremen und der Region<br />
> Vom ADFC empfohlen<br />
> Für Familien, Freizeitradler und erfahrene Fahrer<br />
> Touren-Karten zum Heraustrennen und GPS-Daten<br />
> Ausführliche Tipps für den perfekten Ausflug<br />
Pressehaus Bremen und<br />
regionale Zeitungshäuser<br />
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Angebot solange der Vorrat reicht.<br />
25
BREMERHAVEN<br />
Historischer Arbeitsplatz<br />
Das „Schulschiff Deutschland“ ist Museum und Hotel zugleich / Rundgang mit dem Schiffsbetriebsmeister<br />
Seit 2021 liegt die „Schulschiff Deutschland“ an ihrem neuen Liegeplatz in Bremerhaven.<br />
Fotos: WFB/J. Sarbach / Text W. Heumer<br />
26<br />
André Stöter führt eine Berufsbezeichnung,<br />
die es schon lange nicht<br />
mehr gibt: Die Agentur für Arbeit<br />
stuft den Begriff des Schiffsbetriebsmeisters<br />
als historisch ein. Stöter arbeitet allerdings<br />
auch an einem geschichtsträchtigen<br />
Ort – er betreut die „Schulschiff Deutschland“<br />
in Bremerhaven<br />
Eine Treppe führt äußerst steil nach<br />
unten. Wer auf dem Weg in die Tiefe noch<br />
kein Herzklopfen verspürt, bekommt es<br />
spätestens am Fuß der Treppe. Zumindest<br />
gilt das für diejenigen, die sich für klassische<br />
Handwerksarbeit begeistern. „Das ist doch<br />
super, oder nicht?“, fragt André Stöter den<br />
Besucher und weist mit einer Handbewegung<br />
auf einen Maschinenpark aus Fräsen,<br />
Drehbänken, Bohrern und vielen weiteren<br />
Dingen, die für die Holz- und Metallbearbeitung<br />
notwendig sind. „Die Maschinen<br />
dürften aus den 1950er Jahren stammen.<br />
Aber sie funktionieren alle noch tadellos,“<br />
sagt Stöter. Die Geräte stehen im Unterdeck<br />
der „Schulschiff Deutschland“. Einst wurden<br />
hier Seeleute ausgebildet, jetzt ist der<br />
86 Meter lange Windjammer ein Museum,<br />
beheimatet in Bremerhaven. „Und ein Hotel“,<br />
ergänzt Stöter, der das Dreimast-Vollschiff<br />
als Schiffsbetriebsmeister zusammen<br />
mit einer Crew aus begeisterten Ehrenamtlichen<br />
in Schuss hält.<br />
Eine Geschichte<br />
voller Wechsel<br />
Die Geschichte der „Schulschiff Deutschland“<br />
ist lang und voller Wechsel: Sie war<br />
unter anderem aktives Schulschiff mit Heimathafen<br />
in Elsfleth, sie unternahm bis<br />
1944 zwölf Überseereisen und 17 Törns auf<br />
Nord- und Ostsee, war Lazarettschiff in<br />
Lübeck und Wohnschiff in Cuxhaven sowie<br />
stationäres Ausbildungsschiff in Bremen.<br />
2021 kehrte der Großsegler als Museumsschiff<br />
schließlich nach Bremerhaven zurück,<br />
wo er 1927 auf der legendären Tecklenborg-<br />
Werft vom Stapel gelaufen war.<br />
Der Schiffbau an der Unterweser ist<br />
gewissermaßen das verbindende Element<br />
zwischen dem Rahsegler und seinem neuen<br />
Schiffsbetriebsmeister, der seit Januar<br />
an Bord ist. Sein langjähriger Vorgänger<br />
Ingo Müller-Fellmett war zuvor in Rente<br />
gegangen. Der Bremerhavener André Stöter<br />
ist gelernter Schiffbauer und Konstruktionsmechaniker;<br />
er hat auf Werften an der<br />
Unterweser gearbeitet, wechselte später in<br />
die Windkraftindustrie und wieder zurück<br />
auf eine Werft. Ein paar Mal reiste er auch<br />
zu Schiffen auf den Atlantik, in der Karibik<br />
und vor Madeira, um während der Fahrt anfallende<br />
Arbeiten zu erledigen. „Jedes Mal<br />
hat man noch wieder irgendetwas Neues<br />
dazugelernt“, bilanziert der 49-Jährige sein<br />
bisheriges Berufsleben. „Das kann ich jetzt<br />
hier an Bord gut gebrauchen.“<br />
Historisches Schiff stößt auf Begeisterung<br />
Stöter hat auf der „Schulschiff Deutschland“<br />
viel zu tun – und das, obwohl der<br />
Dreimaster trotz seines hohen Alters augenscheinlich<br />
gut in Schuss ist. Der gute<br />
Zustand des Kulturdenkmals sei das Verdienst<br />
von Ingo Müller-Fellmett und seines<br />
freiwilligen Helferteams, sagt Claus Jäger,<br />
früherer Bremer Wirtschaftssenator und<br />
seit vielen Jahren Vorsitzender des Vereins,<br />
der das Schiff und damit das maritime Erbe<br />
der Seemannsausbildung am Leben hält.<br />
Müller-Fellmett war mehr als 40 Jahre auf<br />
der „Schulschiff Deutschland“ tätig, nun<br />
hat Stöter die Aufgaben übernommen. „Im<br />
Prinzip mache ich hier alles, was irgend-
Der ehemalige Bremer Wirtschaftssenator Claus Jäger (links) ist seit vielen Jahren Vorsitzender des Deutschen Schulschiff-Vereins. André Stöter<br />
(rechts) ist als Schiffsbetriebsmeister für die Pflege und Instandhaltung des Museumsschiffes zuständig.<br />
wie mit dem Erhalt des Schiffes, dem Museum<br />
und dem Hotelbetrieb zu tun hat“,<br />
beschreibt Stöter seine Aufgaben auf dem<br />
95 Jahre alten Großsegler. Mit seinem Vorgänger<br />
teilt Stöter übrigens nicht nur die<br />
Begeisterung für die Arbeit am Schiff, sondern<br />
auch ein Hobby: Wie Müller-Fellmett<br />
liebt er Musik und Rockkonzerte.<br />
Viele neue Mitglieder<br />
seit dem Umzug<br />
Seit dem Umzug im Spätsommer 2021 von<br />
Bremen-Vegesack, wo das Museumsschiff<br />
viele Jahre lag, nach Bremerhaven konnte<br />
der Verein eine Vielzahl neuer aktiver<br />
Mitglieder gewinnen, sagt Claus Jäger. Die<br />
Menschen in Bremerhaven seien begeistert,<br />
endlich wieder ein in der Stadt gebautes Segelschiff<br />
dauerhaft im Hafen zu sehen. Aber<br />
nicht nur deshalb freut sich Jäger darüber,<br />
dass der stolze Großsegler im Neuen Hafen<br />
vor Anker gegangen ist: „Das ist der perfekte<br />
Platz für uns.“ Das Schiff liege schließlich<br />
mitten im touristischen Dreieck der Stadt<br />
mit Deutschem Auswandererhaus, Klimahaus<br />
Bremerhaven und Zoo am Meer. Das<br />
Besucherpotenzial „ist für uns natürlich<br />
wichtig, damit wir über Eintrittsgelder und<br />
die Übernachtungen an Bord den Unterhalt<br />
des Schiffes finanzieren können“, betont<br />
Claus Jäger.<br />
Übernachten an Bord möglich<br />
Zum Jahresanfang ist es noch relativ ruhig<br />
an Bord. André Stöter nutzt die Zeit, um<br />
sowohl die ehrenamtliche Crew an Bord als<br />
auch das Schiff selbst kennenzulernen. Ein<br />
wesentlicher Teil seiner Arbeit ist es, die<br />
ehrenamtlichen Instandhaltungs- und Verschönerungsarbeiten<br />
der Vereinsmitglieder<br />
zu koordinieren. Außerdem hält er alles für<br />
den Hotel- und Besucherbetrieb an Bord<br />
in Schuss. Die „Schulschiff Deutschland“<br />
verfügt über 30 Außenkabinen. Abgesehen<br />
von den Kapitäns- und Reederkammern<br />
sind es schlichte Doppelkabinen, die einen<br />
gewissen Charme haben: Die Gäste schlafen<br />
in Doppelstockbetten. „Das ist alles<br />
klein, aber gemütlich“, sagt Schiffsbetriebsmeister<br />
Stöter. „Im Original war das noch<br />
ein ganz anderer Schnack“, lacht er. Stöter<br />
zeigt auf eine alte Aufnahme aus dem ursprünglichen<br />
Mannschaftsquartier. Darauf<br />
schlafen die angehenden Seeleute in Hängematten:<br />
„Nach dem Aufstehen wurden<br />
die weggepackt und aus den Wänden die<br />
Tische ausgeklappt“, berichtet Stöter, „Fertig<br />
war der Schulbetrieb.“<br />
Auf Erkundungstour durch<br />
Werkstatt und Segellast<br />
Solche Geschichten erzählt Stöter gern,<br />
er lernt sie selbst alle nach und nach kennen.<br />
Derzeit ist er damit befasst, das Schiff<br />
in seiner ganzen Länge und Breite zu erkunden.<br />
Die Werkstatt fasziniert ihn dabei<br />
besonders, schließlich ist er vom Fach.<br />
„Hier wurden die Seeleute und Schiffsmechaniker<br />
in der Praxis ausgebildet.“<br />
Mancher Raum vor und hinter den Sälen<br />
mit den Holz- und Metallmaschinen wartet<br />
dagegen noch auf die Inspizierung des<br />
Schiffsbetriebsmeisters. In die sogenannte<br />
Segellast – dort wurde früher alles für den<br />
Segelbetrieb Notwendige gelagert – hat er<br />
bisher nur ein paar längere Blicke werfen<br />
können: „Da muss man mal etwas mehr<br />
Zeit und Ruhe mitbringen.“ Der Aufwand<br />
könnte sich lohnen, immerhin hat Stöter<br />
von Weitem schon ein paar der Originalsegel<br />
entdeckt.<br />
Spannende Lektüre in den<br />
alten Schiffstagebüchern<br />
Auch wenn die „Schulschiff Deutschland“<br />
die meiste Zeit als schwimmende Seefahrtsschule<br />
und Internat an einem festen<br />
Liegeplatz verbrachte, ist sie doch weit<br />
in die Welt gekommen. Von 1927 bis 1939<br />
unternahm sie Ausbildungsfahrten bis nach<br />
Südamerika, zu den Bahamas und nach<br />
Südafrika. Dabei legte das Schiff mindestens<br />
12.000 Seemeilen – mehr als 22.000<br />
Kilometer – zurück. Vor Kurzem hatte Stöter<br />
die Gelegenheit, in den vollständig erhaltenen<br />
Schiffstagebüchern aus dieser Zeit<br />
zu blättern. „Das müssen schon spannende<br />
Reisen gewesen sein“, ist er überzeugt. Aber<br />
jedes Mal, wenn er die steile Treppe zu den<br />
Werkstätten hinabklettert, stellt er fest:<br />
„Hier zu arbeiten, ist genauso spannend.“<br />
Der Vergangenheit ist es auch geschuldet,<br />
dass Stöter den historischen Titel Schiffsbetriebsmeister<br />
trägt, den es eigentlich<br />
gar nicht mehr gibt. „So wurden alle seine<br />
Vorgänger genannt, deswegen pflegen wir<br />
passend zum Schiff auch diese Tradition“,<br />
betont Claus Jäger.<br />
Die „Schulschiff Deutschland“ kann montags<br />
bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.schulschiff-deutschland.de.<br />
27
BREMERHAVEN<br />
„Ich bin bereit!“<br />
DJ und Musikproduzent Cas Paris performt mit<br />
Orchestermusiker:innen aus der ganzen Welt<br />
auf den obersten Etagen des ATLANTIC Hotel Sail City<br />
Fotos: D. Vogt, J. Klitzka (2)<br />
28<br />
Eigentlich sollte 2020 sein Jahr werden:<br />
Der gebürtige Bremerhavener<br />
DJ und Musikproduzent Cas Paris,<br />
mit bürgerlichem Namen Caspar von Bredow-Adickes,<br />
entschied sich, alles auf<br />
die Karte Musik zu setzen – und wurde<br />
jäh durch die Pandemie zum Stillstand<br />
verdonnert. Also machte er sich Gedanken,<br />
wie er seiner Karriere trotz Corona<br />
Schwung verleihen konnte und wagte<br />
ein Projekt: Unter dem Titel „EDM meets<br />
Classic“ trat der Electronic-Dance-Music-<br />
DJ auf den oberen Ebenen des ATLAN-<br />
TIC Hotel Sail City mit Musiker:innen des<br />
Philharmonischen Orchesters Bremerhaven<br />
auf. Während Cas Paris auf der Aussichtsplattform<br />
des Hotelgebäudes, 85 Meter<br />
über der Wesermündung performte,<br />
spielten die Musiker:innen eine Etage<br />
tiefer, in der Captain’s Lounge des Hotels,<br />
wo normalerweise Tagungen, Empfänge,<br />
Events oder Familienfeiern stattfinden. Die<br />
Liveperformance wurde aufgenommen und<br />
so entstand ein Konzertfilm, der nicht nur<br />
die Musik sondern auch Bremerhaven in<br />
einem atemberaubenden Licht darstellt.<br />
Wie ist die Idee zum Projekt entstanden?<br />
2020 habe ich mich dazu entschlossen,<br />
hauptberuflich als DJ und Produzent zu<br />
arbeiten – obwohl Corona zu diesem Zeitpunkt<br />
bereits ausgebrochen war. Mir ging<br />
es darum, möglichst schnell eine möglichst<br />
große Aufmerksamkeit zu generieren. Ich<br />
beschloss, einen Livestream zu machen,<br />
aber die Idee hatten zu dem Zeitpunkt auch<br />
noch einige andere DJs. Also sollte es etwas<br />
möglichst Spektakuläres in Verbindung mit<br />
meinem Heimatort sein. Als ich dann mit<br />
Freunden im Café des Sail-City-Hotels saß<br />
und nach oben blickte fragte ich mich, warum<br />
dort oben noch nie jemand aufgelegt<br />
hat. Die Idee war geboren.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Als er von meiner Idee erfahren hatte, kam<br />
Veranstalter Jonas Klitzka, der mich als DJ<br />
für mehrere Partys gebucht hatte, auf mich<br />
zu und brachte noch gleich Ann-Kristin<br />
Hitzemann vom Netzwerk „Kreativer Aufbruch<br />
Bremerhaven“ mit. Wir drei bilden<br />
das Kernteam von „EDM meets Classic“.<br />
Darüber wurde auch der Kontakt zum Orchester<br />
hergestellt.<br />
Wie ist es, als DJ mit einem klassischen<br />
Orchester zusammenzuarbeiten?<br />
Ungewohnt, aufregend und spannend zugleich.<br />
Ich selbst wäre auf die Möglichkeit<br />
einer solchen Zusammenarbeit gar nicht<br />
gekommen. Das war für mich als DJ so etwas<br />
wie das Endlevel, mehr geht eigentlich<br />
nicht. Gleichzeitig aber natürlich auch eine<br />
riesige Herausforderung. So etwas macht<br />
man eigentlich am Karriereende und nicht<br />
am Anfang.<br />
Wie haben Sie das Programm für den<br />
Abend zusammengestellt?<br />
Die Hälfte der Songs stammt von mir, die<br />
anderen von so prominenten Vorbildern<br />
wie David Guetta, Avicii und Tiesto. Anschließend<br />
habe ich mich 13 Monate im<br />
Studio eingeschlossen und täglich intensiv<br />
an der Musikproduktion gearbeitet. Ein<br />
ganzes Orchester dabei einzubauen, war<br />
für mich völlig neu. Bei den finalen Arrangements<br />
für das Live-Orchester bekam ich<br />
professionelle Unterstützung von dem erfahrenen<br />
Orchesterarrangeur Jan-Hendrik<br />
Ehlers. Wir haben nicht selten nachts um<br />
vier noch daran gearbeitet.<br />
Haben Sie selbst ein klassisches Instrument<br />
gelernt?<br />
Ja. Mit drei Jahren habe ich angefangen zu<br />
trommeln. Mit fünf Jahren habe ich dann<br />
angefangen Klavier zu spielen. Das war sofort<br />
mein Instrument und das hilft mir ungemein<br />
dabei, meine Musik entsprechend<br />
zu produzieren. Später habe ich noch in<br />
einer Band gespielt bis ich 2010 das erste<br />
Video vom „Tomorrowland“-Festival gesehen<br />
habe. Ich war wie elektrisiert. Ab<br />
dem Zeitpunkt habe ich mich komplett der<br />
EDM-Szene zugewandt.<br />
Bei Ihrem Auftritt mit dem Orchester<br />
haben Sie räumlich getrennt voneinander<br />
gespielt. Konnten Sie im Vorfeld zusammen<br />
proben?<br />
Wir konnten insgesamt nur zweimal zusammen<br />
proben, das wäre organisatorisch<br />
und auch kostentechnisch gar nicht anders<br />
darstellbar gewesen. Jan Hendrik Ehlers<br />
und ich mussten somit sehr viel im Vorfeld<br />
machen, zu den einzelnen Musikern fahren<br />
und uns mit ihnen abstimmen.<br />
Was planen Sie für die Zukunft?<br />
Für mich soll das der Start einer nach Möglichkeit<br />
internationalen Karriere sein. Ich<br />
möchte gerne die großen Festivals spielen<br />
und um die Welt touren. Gleichzeitig ist<br />
für mich wichtig, immer die Verbindung<br />
zu meiner Heimat Bremerhaven zu halten.<br />
Zudem ist es mein Wunsch, langfristig die<br />
EDM-Szene nach Bremerhaven zu holen<br />
und hier qualitativ hochwertige Partys zu<br />
etablieren.<br />
Wird es bald die erste Single geben?<br />
Ja, das ist in Arbeit. Derzeit bin ich mit<br />
mehreren Labels im Gespräch und baue<br />
gerade mein Team aus. Von meiner Seite<br />
aus kann es losgehen. Ich bin bereit!<br />
(MÄR)<br />
Das finale Konzertvideo ist unter „Cas Paris“ auf<br />
YouTube abrufbar: www.youtube.com/casparis
Kneipenbummel löscht Wissensdurst<br />
„Science Goes Public“ noch bis zum 14. April in verschiedenen Lokalitäten in Bremen und Bremerhaven<br />
Von Käferfüßen bis zu intelligenten<br />
Robotern, vom Charme des Darms<br />
bis zu Backfisch und Krabbenbrötchen<br />
in der Sauna – die Themen der diesjährigen<br />
Frühjahrsreihe des beliebten „Science<br />
Goes Public“-Formats sind wieder<br />
einmal so abwechslungsreich wie unterhaltsam.<br />
Bereits zum zehnten Mal locken Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler mit<br />
ihren Vorträgen in die Kneipen Bremens<br />
und Bremerhavens. Insgesamt 20 Vorträge,<br />
jeweils nur maximal dreißig Minuten lang,<br />
zeigen die faszinierende Welt der Wissenschaft<br />
– runtergebrochen auf auch für Laien<br />
gut verständliche Fakten und Anekdoten.<br />
Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit<br />
eines Austausches zwischen Publikum und<br />
Wissenschaftler:innen.<br />
Dabei geht es unter anderem um die<br />
Auswirkungen des Klimawandels auf die<br />
Nordseefischerei, um die Frage, wie darmlose<br />
Wenigborster ihre Verdauung komplett<br />
ihren Bakterien überlassen, und es<br />
wird über die neue Generation moderner<br />
Roboter berichtet. Doch nicht nur naturwissenschaftliche<br />
und technische Themen<br />
stehen auf dem Programm, sondern auch<br />
geschichtliche. Wie erging es den Tausenden<br />
Menschen, die nach der Reichspogromnacht<br />
1938 und kurz vor Kriegsbeginn<br />
1939 aus dem Deutschen Reich auswanderten<br />
in ein ihnen meist unbekanntes Land?<br />
Wie kamen sie zurecht, ohne Sprachkenntnisse<br />
und vor allem ohne ihr ganzes Hab<br />
Wissensvermittlung in der Kneipe. <br />
Foto: Arkadius Rojek / Erlebnis Bremerhaven<br />
und Gut? Diese und viele weitere Fragen<br />
beantwortet Susanne Kiel vom Deutschen<br />
Schifffahrtsmuseum Bremerhaven.<br />
Den Veranstaltern – in Bremerhaven<br />
die Erlebnis Bremerhaven GmbH im Auftrag<br />
der „Pier der Wissenschaft“, in der<br />
Hansestadt die Wirtschaftsförderung Bremen<br />
GmbH – ist es gelungen, spannende<br />
Wissenschaftler:innen aus namhaften<br />
Instituten für die Vorträge zu gewinnen.<br />
„Diesmal fiel es ganz leicht, das Programm<br />
zu füllen“, erläutert Dr. Ralf Meyer von der<br />
Erlebnis Bremerhaven GmbH. „Wir freuen<br />
uns sehr, dass es uns mit den wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven<br />
gelungen ist, ein so attraktives<br />
Programm zu erstellen. Die gute Erfahrung<br />
der coronakonformen, gut besuchten Veranstaltungen<br />
im letzten Herbst hat allen<br />
Sicherheit gegeben.“ (SM)<br />
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen jeweils<br />
donnerstags, ab 20.30 Uhr ist frei. Es gelten die<br />
Coronaregeln der jeweiligen Locations. Nähere<br />
Informationen zum Programm gibt es unter<br />
www.sciencegoespublic.de. In den sozialen<br />
Netzwerken ist die Reihe unter #ScienceGoes<br />
Public zu finden.<br />
DIGITAL CONCERT TICKET<br />
SUPPORTED BY:<br />
WATCH NOW NOW<br />
YOUTUBE.COM/<br />
CASPARIS<br />
FROM THE ROOF OF ATLANTIC HOTEL SAIL CITY<br />
&<br />
CLASSICAL<br />
ORCHESTRA<br />
WWW.YOUTUBE.COM/CASPARIS<br />
SCAN THIS QR-CODE<br />
WITH YOUR<br />
SMARTPHONE<br />
AND ENJOY THE<br />
VIDEO RIGHT NOW<br />
29
BÜCHER<br />
Mit Herz und Schmäh<br />
Die Andreas-Herzog-Biografie<br />
Es gibt einige Fußballer, die es an der<br />
Weser zu Kultstatus gebracht haben.<br />
Max Lorenz, Horst Dieter Höttges<br />
oder Johan Micoud etwa. Einer der größten<br />
Fanlieblinge war zweifellos Andreas Herzog.<br />
Der Mittelfeldregisseur wurde 1993,<br />
gleich in seiner ersten Saison in Bremen,<br />
Deutscher Meister. Jetzt ist seine Biografie<br />
erschienen, in der ganz viel Werder steckt.<br />
30<br />
Moin Herr Herzog, wie geht es Ihnen zurzeit?<br />
Servus, sehr gut, danke der Nachfrage. Ich<br />
bin seit Sommer Trainer bei Admira Wacker<br />
in der ersten Österreichischen Liga.<br />
Es ist der Verein, in dem ich als Kind meine<br />
Karriere begonnen habe, in dem mein Vater<br />
jahrelang als Profi gespielt hat und in dem<br />
jetzt auch meine Kinder kicken. Ein kleiner<br />
Verein, der bekannt ist für seine gute Entwicklung<br />
junger Spieler. Momentan befinden<br />
wir uns gerade in einer Phase des<br />
Umbruchs und müssen schauen, dass wir<br />
die Jungen ein bisschen besser machen und<br />
so in der Tabelle wieder weiter nach oben<br />
kommen. Eine sehr spannende und interessante<br />
Aufgabe für mich.<br />
Wie ist die Idee zum Buch entstanden?<br />
Eigentlich wollte ich schon zu meinem 50.<br />
Geburtstag ein Buch herausbringen. Das<br />
hatte sich damals aber nicht ergeben, da<br />
ich zu dem Zeitpunkt noch Nationaltrainer<br />
in Israel war. Meinen 50. Geburtstag habe<br />
ich übrigens im Rahmen eines Länderspiels<br />
mit der israelischen Nationalmannschaft in<br />
Nordirland alleine auf meinem Zimmer in<br />
Belfast verbracht. Später ist dann der Verleger<br />
Egon Theuner auf mich zugekommen<br />
und hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte,<br />
ein Buch zu schreiben. Die hatte ich.<br />
Wie wurde das Buch konzipiert?<br />
Es ist zum einen meine Biografie, die etwa<br />
zwei Drittel des Buches ausmacht. Ein Drittel<br />
ist, analog zu meinen 103 Länderspielen<br />
für Österreich, mit 103 Anekdoten aus meinem<br />
Fußballerleben gefüllt. In beiden Teilen<br />
steckt natürlich auch eine Menge Werder<br />
und Bremen.<br />
Mittelfeldregisseur und Fanliebling: Andreas „Andi“ Herzog. <br />
Wie war es, das Buch zu schreiben?<br />
Wie die Werderfans ja noch wissen, ist<br />
mein Hochdeutsch nicht so gut, daher bin<br />
ich glücklich, dass ich zwei Autoren hatte<br />
… (lacht) Der Wiener Wolfgang Ikerl hat<br />
die Anekdoten verfasst, Claus-Peter Niem,<br />
den ich noch von meiner Zusammenarbeit<br />
mit Jürgen Klinsmann in den USA kenne,<br />
die Biografie. Er begleitet mich seit mehreren<br />
Jahren und weiß, wie ich über Fußball<br />
denke.<br />
Wie denken Sie denn über Fußball?<br />
Bei mir steht das Individuelle im Vordergrund<br />
und nicht so sehr die Taktik. Ich<br />
denke, dass auf die Basics, also Dribbling,<br />
Flanken, Ballmitnahme und Abschluss vor<br />
allem beim Nachwuchs viel mehr Wert gelegt<br />
werden müsste.<br />
Sie beschreiben in dem Buch den schönsten<br />
Moment Ihrer Karriere. Dabei ging es<br />
aber gar nicht um den Gewinn der Deutschen<br />
Meisterschaft oder den Pokalsieg …<br />
Klar sind mir sehr viele Geschichte wieder<br />
eingefallen. Vor allem über meine Zeit bei<br />
Rapid und bei Werder. Bei Werder habe ich<br />
den schönsten und längsten Teil meiner<br />
aktiven Karriere verbracht. Gerade die Erfolge<br />
– die Meisterschaft – da geht nichts<br />
drüber. Zumal ich dabei auch eine wichtige<br />
Rolle gespielt habe. Toll waren auch die beiden<br />
WM-Qualifikationen mit Österreich.<br />
Aber mein wichtigstes Erlebnis war mein<br />
allererstes Spiel als Jugendkicker. Ich war<br />
damals eigentlich viel zu schüchtern und<br />
wollte nicht in einer Mannschaft spielen.<br />
Meine Mutter hat mich dann einfach aufs<br />
Spielfeld gestellt und zum Trainer gesagt:<br />
„So, der Andi spielt jetzt mit.“ Das schönste<br />
und wichtigste Spiel meiner Karriere – obwohl<br />
wir 1:8 verloren haben.<br />
Als Sie nach Bremen kamen, sagte Trainer<br />
Otto Rehhagel: „Jetzt muss aus dem Anderl<br />
ein Andreas werden.“<br />
Der Otto war nicht nur mein Trainer, er<br />
hat mich auf die Bundesliga vorbereitet. Er<br />
Fotos: J. Stoss (2), Egoth<br />
sagte immer: „Ihr Wiener verniedlicht alles.<br />
Das Schneckerl, der Anderl … Bei mir heißt<br />
du ab jetzt der Eisenbieger. Wenn du in der<br />
Bundesliga bestehen willst, darfst du nicht<br />
nur Mozart sein, sondern muss auch den<br />
Wagner geben!“<br />
Wie war die Umstellung von der Kulturstadt<br />
Wien zum beschaulichen Bremen?<br />
In Bremen habe ich mich sofort wohlgefühlt.<br />
Ich komme zwar aus Wien, aber nicht<br />
direkt aus dem Zentrum, mag es gerne beschaulich<br />
und grün. Mir ist das Familiäre<br />
wichtig und da war es in Bremen natürlich<br />
perfekt. Schöne Stadt, nette Leute – es hat<br />
von Beginn an alles gepasst.<br />
Haben Sie noch einen Bezug zu Bremen?<br />
Ich habe insgesamt achteinhalb Jahre in<br />
Bremen gespielt und natürlich noch Kontakte.<br />
Ich verfolge auch alles rund um den<br />
Verein. Aber die Personen, mit denen ich<br />
noch zu tun hatte, werden immer weniger.<br />
Mir fallen spontan Frank Baumann und<br />
Marco Bode ein, mit denen ich noch zusammengespielt<br />
habe.<br />
Wo spielt Werder in der nächsten Saison?<br />
Ich denke, dass sie aufsteigen. Mit Ole Werner<br />
hat die Mannschaft einen Toptrainer.<br />
Es ist wichtig, dass die Mannschaft an sich<br />
glaubt. Zudem haben sie mit Niclas Füllkrug<br />
und Marvin Duksch das Topsturmduo<br />
der Liga. Es ist als Mannschaft wichtig zu<br />
wissen, dass wenn es mal nicht so läuft, du<br />
aber vorne zwei Offensive hast, die dennoch<br />
den Unterschied ausmachen können. (MÄR)<br />
EGOTH-Verlag , 344 Seiten, 24,90 Euro
Tri Top, Disco, Bandsalat<br />
Erinnerungen des Baby-Boomers Dirk Böhling<br />
Nach dem großen Erfolg seiner<br />
gesammelten STADTMA-<br />
GAZIN-Kolumnen unter dem<br />
Titel „Alle hießen Michael,<br />
außer Stefan, der hieß Thomas“<br />
kommt jetzt die Fortsetzung<br />
unter dem Titel „Tri Top, Disco,<br />
Bandsalat“ heraus. Dabei<br />
nimmt Böhling in kurzen Geschichten<br />
die Zeit der „Rauchenden<br />
Colts“, des „Sandmanns“<br />
und von „Eis am Stiel“<br />
mit einem gehörigen Augenzwinkern<br />
noch einmal etwas<br />
genauer unter die Lupe. Es geht zurück in die Zeit, als man noch<br />
von der „Bravo“ aufgeklärt wurde und ein Steak auf Weißbrot<br />
noch Herrentoast hieß. Das Ganze wird mit einigen Anekdoten<br />
des Zeitgeschehens sowie einem Partyspiel angereichert.<br />
Dirk Böhling, Jahrgang 1964, ist Schauspieler, Regisseur, Moderator<br />
und Autor. Seit 2016 schreibt er im <strong>STADTMAGAZIN</strong><br />
seine monatliche Kolumne „Baby-Boomer-Böhling“.<br />
WK-Edition, 128 Seiten, 9,90 Euro. Das Buch ist voraussichtlich<br />
ab Mitte April erhältlich.<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 3 × 1 signiertes Exemplar unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />
Küstenhuhn<br />
Der neue Ostseekrimi von Patricia Brandt<br />
Dirk Böhling<br />
Tri Top<br />
Disco<br />
Bandsalat<br />
Baby-Boomer-Geschichten<br />
mit Anmerkungen von<br />
Martin Märtens<br />
In Patricia Brandts neuem<br />
Kriminalroman „Küstenhuhn“<br />
sorgen die Befreiung der smarten<br />
Legehenne Marlene sowie<br />
der Mord am Hohwachter<br />
Hühnerbaron, der einen<br />
Hähnchenmaststall bauen<br />
wollte, für reichliche Turbulenzen.<br />
Auch in seinem dritten<br />
Fall ermittelt der brummige<br />
Kommissar Oke Oltmanns<br />
wieder mit viel Witz und Herz<br />
vor der traumhaften Kulisse<br />
der Lübecker Bucht. Schnell<br />
geraten die Mitglieder der Initiative<br />
„Hühner ohne Grenzen<br />
e. V.“ unter Mordverdacht.<br />
Doch die liebenswert-schräge Dorfgemeinschaft macht es dem<br />
stets hungrigen Kommissar nicht leicht. Als sich dann noch eine<br />
Hamburger Familie in die Wache einquartiert und Oltmanns auf<br />
das E-Bike umsteigen muss, ist das Chaos komplett.<br />
Patricia Brandt stammt gebürtig aus Neustadt am Rübenberge.<br />
Seit mehr als 20 Jahren ist sie Redakteurin beim<br />
WESER-KURIER, in ihrer Freizeit schreibt sie Bücher.<br />
Gmeiner-Verlag, 288 Seiten, 13 Euro<br />
Austern surprise<br />
Ein Nordsee-Krimi von Lili Andersen<br />
Louise Dumas hat alle Hände<br />
voll zu tun: Die Französin und<br />
Wahlfriesin bekocht im Hotel<br />
Nordsee Lodge auf Pellworm<br />
eine illustre Gruppe aus Archäologen,<br />
Ethnologen und Historikern,<br />
die sich die „Rungholtfreunde“<br />
nennen. Aufgrund der<br />
Funde im Wattenmeer streiten<br />
die „Freunde“ seit vielen Jahren<br />
leidenschaftlich über die Bedeutung<br />
der Handelsstadt Rungholt,<br />
die vor Hunderten von Jahren bei<br />
einer Sturmflut untergegangen<br />
war. Dieses Mal läuft der Streit aus dem Ruder: Drei Menschen<br />
sterben. Louise stellt mithilfe ihres treuen Freundes Momme<br />
Mommsen erste Ermittlungen an, die leider der Inselpolizistin<br />
Solveig Olms so gar nicht schmecken …<br />
Lili Andersen ist das Pseudonym der Krimiautorin und<br />
Kunsthistorikerin Liliane Skalecki. Wie ihre Protagonistin<br />
Louise Dumas hat auch Lili Andersen französische Wurzeln,<br />
ein Herz für kleine friesische Inseln und einen Hang zum Kochen<br />
köstlicher Gerichte. Sie lebt mit ihrer Familie in Bremen<br />
und Südfrankreich.<br />
Heyne, 432 Seiten, 9,99 Euro<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 2 × 1 Nordsee-Krimi unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />
Bremen<br />
Populäre Irrtümer und mehr von Andreas Rumler<br />
Stolz zeigt Bremen seinen Schlüssel<br />
im Wappen und versteht sich<br />
als weltoffene Metropole. Als<br />
„Rom des Nordens“ wurde der Bischofssitz<br />
an der Weser einst gefeiert,<br />
weil Karl der Große in verlustreichen<br />
Kämpfen die Sachsen<br />
unterwarf und missionierte. Weithin<br />
bekannt sind seine Stadtmusikanten<br />
und der Roland – aber welche<br />
Geschichten gibt es außer dem<br />
Märchen und legendären Helden<br />
noch? Andreas Rumler erzählt in<br />
seinem Buch von mehrfach verlegten Häfen, von Rotem Sand<br />
und Blauem Dunst und klärt auf über so manches Klischee.<br />
Andreas Rumler, geboren 1955 in der Freien Hansestadt<br />
Bremen, ist Kulturjournalist und Autor. Er verfasste bisher<br />
zahlreiche Essays und Monografien über Schriftsteller wie<br />
Goethe, Brecht, Feuchtwanger sowie Tucholsky, außerdem<br />
zu kulturellen Themen, aber auch Kunstreiseführer. Für den<br />
Rundfunk verfasst er Hörspiele, Features über Kunst und Literatur<br />
sowie Reisereportagen.<br />
Klartext, 120 Seiten, 16,99 Euro<br />
31
BILDUNG<br />
Duale Aus- und Weiterbildung für Hebammen<br />
Senatorin Dr. Claudia Schilling und die Hochschule Bremen erkennen die Notwendigkeit des Studiengangs<br />
Foto: Adobe Stock<br />
Schon lange ist es bekannt, dass in der Geburtshilfe ein großer<br />
Fachkräftemangel besteht, der sich weiterhin zuspitzt.<br />
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen<br />
und die Hochschule Bremen haben diese Notwendigkeit er-<br />
kannt und sich frühzeitig für eine akademisierte Hebammenausbildung<br />
eingesetzt. Der Studiengang startete zum Wintersemester<br />
2020/21. Bereits vor dessen Einführung wurden umfangreiche<br />
Vorbereitungen vorgenommen: Es wurden beispielsweise die<br />
ursprünglich geplanten Studienplätze auf die doppelte Anzahl<br />
erweitert, um mehr Anwärter:innen die Möglichkeit zu geben,<br />
diesem Berufswunsch nachzugehen. Ebenso wurden neue Professuren<br />
eingerichtet und in den Umbau von Räumlichkeiten und<br />
Praxisflächen investiert.<br />
Die Akademisierung der Hebammenausbildung soll die Attraktivität<br />
des Berufsfeldes steigern und insgesamt die Qualität der<br />
Gesundheitsversorgung erhöhen. Durch das reformierte Hebammengesetzt<br />
von 2020, ist eine Hochschulausbildung in Form eines<br />
dualen Studiums für künftige Hebammen verpflichtend geworden.<br />
Allerdings sorgt eine Übergangsregelung dafür, dass fachschulisch<br />
ausgebildete Hebammen ihren Beruf nach wie vor in gewohntem<br />
Umfang ausüben können, ohne nachträglich einen Studienabschluss<br />
erlangen zu müssen. Auf diese Weise wird sichergestellt,<br />
dass Hebammen ohne dualen Studienabschluss den neu ausgebildeten<br />
gegenüber keine beruflichen Nachteile erfahren. Die<br />
Senatorin für Wissenschaft und Häfen begrüßt, dass seitens der<br />
fachschulisch ausgebildeten Hebammen ein großes Interesse an<br />
individueller Weiterqualifizierung besteht und ist bestrebt, diesen<br />
Bedarf zu unterstützen. (SM)<br />
Das Bewegungsrepertoire erweitern<br />
Neue Tanzkurse bei „impuls e. V.“ sollen für Abwechslung im Alltag sorgen<br />
Unsere Ausbildungen in<br />
Oldenburg:<br />
Biologisch-technische/r<br />
Assistent/in<br />
Diätassistent/in<br />
Kosmetiker/in<br />
(auch mit Zusatzqualifikation<br />
Make-up Artist)<br />
Pharmazeutisch-technische/r<br />
Assistent/in*<br />
Physiotherapeut/in<br />
* Förderung u. a. durch Jobcenter<br />
oder Arbeitsagentur möglich<br />
regelmäßige<br />
Infoveranstaltungen<br />
Am Wendehafen 10<br />
26135 Oldenburg<br />
Tel.: <strong>04</strong> 41 / 9 25 37 10<br />
www.ludwig-fresenius.de<br />
Foto: Impuls<br />
Der gemeinnützige Verein<br />
„impuls e. V.“ bietet<br />
neue Tanzangebote an:<br />
Von „Tanz- und Theateratelier“<br />
über „Latin Joy“ bis zum „Hip-<br />
Hop für Kinder“ gibt es eine<br />
große Auswahl an Kursen, die<br />
den Körper in Bewegung bringen.<br />
„Tanz- und Theateratelier“<br />
wird dienstags um 18 Uhr unter<br />
der Leitung von Claudia Roch<br />
unterrichtet. Dieses Angebot<br />
richtet sich an alle, die Lust<br />
haben, das eigene tänzerische<br />
und darstellerische Potenzial<br />
zu entdecken und weiterzuentwickeln.<br />
Grundlegende Schauspieltechniken<br />
werden verbunden<br />
mit Übungen aus der<br />
Tanzimprovisation, Rollengestaltung<br />
und szenischer Arbeit.<br />
Ebenso werden Ausdruck und<br />
Bühnenpräsenz geschult sowie<br />
das eigene Bewegungsrepertoire<br />
erweitert.<br />
Der Kurs „Latin Joy“ beginnt<br />
mittwochs um 19.15 Uhr.<br />
Er ist stark an Zumba angelehnt<br />
und verbindet Elemente<br />
aus lateinamerikanischen<br />
Tänzen mit Aerobic-Einlagen.<br />
Für diese „Tanz-Fitness“<br />
müssen keine komplizierten<br />
Schrittfolgen einstudiert werden,<br />
der Spaß an der Bewegung<br />
steht im Vordergrund. Unter<br />
der Anleitung von Theresa<br />
Windmann lernen die Teilnehmer:innen<br />
ganz unkompliziert,<br />
wie sie ihre Hüfte richtig<br />
bewegen, Bewegungen voneinander<br />
isoliert ausführen und<br />
zu den unterschiedlichen Musikstilen<br />
tanzen. Darüber hinaus<br />
gibt es bei „impuls“ weitere<br />
Tanzkurse wie „Orientalischer<br />
Tanz“ und „Ballett für Erwachsene“.<br />
Ein Einstieg ist jederzeit<br />
möglich. (SM)<br />
Anmeldungen sind per Telefon<br />
unter 4 98 94 94 oder per E-Mail<br />
an info@impuls-bremen.de möglich.<br />
Weitere Informationen zu<br />
den Kursen gibt es im Internet<br />
unter www.impuls-bremen.de.<br />
32
LOKALES<br />
Eine eigene Welt<br />
Das Schnoorviertel: Bremens ältestes Quartier<br />
Zwölf Treppenstufen – nicht mehr und nicht weniger Schritte<br />
sind es, die einen Übergang vom hektischen Innenstadtleben<br />
in den malerischen und nahezu magischen Schnoor ermöglichen.<br />
Je mehr man der Domsheide den Rücken kehrt und die<br />
Straße „Am Landherrnamt“ passiert, desto leiser werden nicht nur<br />
die Klänge von Straßenbahnen und Autos. Mit jedem Meter durch<br />
verwinkelte Gassen und über kopfsteingepflasterte Wege verdeutlicht<br />
sich der Eindruck: Hier im Schnoor betreten Bremerinnen<br />
und Bremer sowie Touristen eine ganz besondere und eigene Welt.<br />
Das Schnoorviertel ist das älteste Quartier der Stadt. Erstmals<br />
im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt, ist es vor allem hinsichtlich<br />
seiner Architektur ein echter Publikumsmagnet. Rund 100<br />
kleine und noch kleinere Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert<br />
reihen sich wie Perlen auf einer Schnur dicht nebeneinander (op<br />
Platt: Schnoor) und sorgen für eine besondere Kulisse. Kunst und<br />
Kulinarik, Kultur und Kuriositäten: Im Schnoor treffen langjährige<br />
Traditionsbetriebe auf umtriebigen Nachwuchs und junges<br />
Unternehmertum. „Das Traditionsquartier bietet genug Raum, um<br />
außergewöhnliche und originelle Läden und Restaurants abseits<br />
der großen Einkaufsstraßen zu erleben“, sagt Carolin Reuther, Geschäftsführerin<br />
der CityInitiative Bremen. Der florierende Standort<br />
sei nicht nur ein Highlight für Touristinnen und Touristen. „Auch<br />
Bremerinnen und Bremer sollten sich dieses einzigartige Quartier<br />
öfter zum Ziel nehmen“, regt sie an.<br />
Zwei Teilnehmende des Geschichtenhauses schlüpfen in die Rollen eines<br />
Nachtwächters (links) und eines Böttchers. <br />
Fotos: JF<br />
Durch die Jahrhunderte im Bremer Geschichtenhaus<br />
Ein Ort, an dem das bereits gut funktioniert, ist das Geschichtenhaus.<br />
Seit 2006 ist das innovative Ausstellungsprojekt in der historischen<br />
Kulisse des St. Jakobus-Packhauses beheimatet. „Tatsächlich<br />
sind es vorrangig Bremerinnen und Bremer, die uns besuchen“,<br />
sagt Jens Folkerts vom Bremer Geschichtenhaus. Vor allem Schulklassen<br />
seien eine elementare Zielgruppe. „Das Museum ist Teil<br />
des Beschäftigungsträgers bras“, erklärt Folkerts. Die Idee: Die<br />
Teilnehmenden, darunter vor allem Langzeitarbeitslose, vermitteln<br />
Bremer Stadtgeschichte, indem sie sogenannte Bremer Originale<br />
verkörpern und Besuchende in der Rolle einer Gesche Gottfried,<br />
Fisch-Lucy oder eines Heini Holtebeens auf eine Reise von<br />
der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in das frühe 20. Jahrhundert der<br />
Hansestadt entführen. „Uns ist es wichtig, Geschichte von unten<br />
zu erzählen“, betont Folkerts. Neben dem darstellerischen Engagement<br />
hätten Beschäftigte auch die Option, im Serviceteam, an der<br />
Kasse oder für Werbemaßnahmen tätig zu werden. „Die Einsatzmöglichkeiten<br />
sind vielfältig.“<br />
Seit zehn Jahren vor Ort: Die Komödie Bremen<br />
Die Vielfalt ist es auch, die Knut Schakinnis am Schnoorviertel so<br />
schätzt. Der Intendant der Komödie Bremen hat mit dem Theater<br />
in der Wüstestätte 11 seit mittlerweile rund zehn Jahren einen kulturellen<br />
Arbeitsplatz im pittoresken Quartier. In dem ehemaligen<br />
Packhaus, das 1973 als Bremer Kulturdenkmal unter Schutz gestellt<br />
wurde, erleben Besucherinnen und Besucher Kabarett, Theater und<br />
Musik mit norddeutschem Charakter. „Wir arbeiten im schönsten<br />
Viertel der Welt“, findet Schakinnis. Obwohl der 66-Jährige im Laufe<br />
seiner langjährigen Theaterschauspielkarriere bereits zahlreiche<br />
Städte und Bühnen erleben durfte, betont er: „So einen schönen Ort<br />
wie hier habe ich noch nirgendwo kennenlernen dürfen.“ Was den<br />
Schnoor für ihn besonders auszeichne, sei das stimmige Konzept:<br />
Tagsüber bummeln, abends ein Restaurantbesuch und anschließend<br />
ins Theater. „Für unser Publikum ist das Viertel einfach eine<br />
runde Sache.“ Auch die Nachbarschaft empfindet er als große Bereicherung.<br />
„Wir sind durch Corona definitiv näher zusammengerückt“,<br />
sagt er. „Im Sommer sitzen wir oft im kleinen Hof des Teestübchens<br />
und tauschen uns aus.“ <br />
<br />
33
LOKALES<br />
Glücklich, Teil des Schnoorviertels zu sein: Theaterintendant Knut Schakinnis (links) und Gastronomin Tanja Nadolny vom Teestübchen. <br />
Fotos: JF<br />
„Tea Time“ Teestübchen<br />
„Herzlich und alles andere als anonym“, lauten die Worte, mit denen<br />
Tanja Nadolny den Zusammenhalt im Schnoor beschreibt und sich<br />
den Worten von Nachbar Schakinnis anschließt. In einem vierstöckigen<br />
Giebelhaus in direkter Nähe zur Eventlocation „SCHNOOR<br />
eleven“ führt die Gastronomin seit Juli 2021 die administrativen<br />
und kulinarischen Geschäfte des Teestübchens. Mit dem Schritt<br />
KÖNIGIN VON DEUTSCHLAND<br />
top model<br />
NEXT<br />
HECKENSTEDT´S<br />
in die Selbstständigkeit hat es sich die junge Frau nicht nehmen<br />
lassen, neue und individuelle Akzente im bekannten Restaurant zu<br />
setzen. Wo einst ein Teppichboden lag, bildet nun Holz die räumliche<br />
Basis, zudem sorgen Pastellfarben für ein frisches Ambiente.<br />
Besonders stolz ist Nadolny auf die neu eingeführte „Afternoon Tea<br />
Time“. Dazu gibt es selbst gemachte Scones sowie typisch britische<br />
Sandwiches. Wer Lust auf Deftiges hat, profitiert zudem vom wöchentlich<br />
wechselnden Mittagstisch sowie vom erweiterten Frühstücksangebot<br />
– und das an sieben Tagen der Woche.<br />
„Weihnachtsträume“ :<br />
Verrücktheit als Teil des Erfolges<br />
Das ganze Jahr!<br />
Geöffnete Türen an 365 Tagen im Jahr: Das ist auch das Aushängeschild<br />
eines besonderen Ladens in der Materburg 45. Das Fachgeschäft<br />
Weihnachtsträume bietet Kundinnen und Kunden zu jeder<br />
Jahreszeit eine umfangreiche Produktvielfalt an weihnachtlicher<br />
Dekoration. Was bei 30 Grad und Sonnenschein skurril erscheinen<br />
mag, ist laut Geschäftsführer Olaf Nehlsen Bestandteil des Konzeptes:<br />
„Verrücktheit ist Teil des Erfolges“, macht er klar. Vor allem<br />
Christbaumkugeln, oft mundgeblasen und handbemalt, sind beispielhaft<br />
für das Angebot, das sich ab Oktober auch über eine zweite<br />
Etage erstreckt. „Wir bieten Artikel fernab der Massenware“, so<br />
der Inhaber. Der Tourismus spielt für den Unternehmer eine wichtickets<br />
www.komoedie-bremen.de<br />
(<strong>04</strong> 21) 7 90 86 00<br />
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Über <br />
Christbaumschmuck und all jene<br />
weihnachtlichen Dekorationen, die man<br />
schönste<br />
ansonsten vergeblich sucht.<br />
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Für alle. denen Weihnachten etwas bedeutet.<br />
Hingehen und staunen!<br />
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Auch Sonntags geöffnet<br />
34
Olaf Nehlsen vom Fachgeschäft „Weihnachtszauber“ verkauft 365 Tage im Jahr weihnachtliche Dekoration. Aus dem Miniaturhaus Hinter der Balge 9<br />
(Foto rechts) machen der bekannte Heimwerk-Youtuber Fynn Kliemann und sein Team aktuell eine Ferienwohnung. <br />
Fotos: JF<br />
tige Rolle. „Rund 80 Prozent unserer Kunden sind Touristen, die auf<br />
der Suche nach einem Andenken sind“, sagt er. Für die Zukunft des<br />
Schnoors würde sich Nehlsen wünschen, dass auch Bremerinnen<br />
und Bremer das Quartier „mehr auf dem Schirm haben.“ Er gesteht<br />
schmunzelnd: „Bis in meine Mittvierziger war ich selbst vielleicht<br />
zwei Mal im Schnoor unterwegs. Das ist angesichts dieses besonderen<br />
Viertels einfach schade.“<br />
Youtuber baut Miniaturhaus um<br />
Ebenfalls alles andere als ein regelmäßiger Schnoorbesucher war<br />
auch Youtuber Fynn Kliemann noch vor einigen Jahren. Ein feuchtfröhlicher<br />
Partyabend sollte das ändern, wie er erzählt: „Ich hatte<br />
leicht einen sitzen, als ich das erste Mal zufällig durch den Schnoor<br />
gelaufen bin. Ich dachte mir: Wie geil ist das denn? Eine Stadt in<br />
der Stadt!“ Ein sieben Quadratmeter großer Beweis dieser bis heute<br />
andauernden Begeisterung befindet sich Hinter der Balge 9: Anfang<br />
2021 erwarb der passionierte Heim-Handwerker das nachweislich<br />
kleinste Haus Deutschlands und baut es aktuell zu einem<br />
Ferienhaus um. „Ein Schlaf- und Wohnbereich, eine kleine Kaffeeküche,<br />
ein Whirlpool sowie eine Dachterrasse: Die Vorhaben sind<br />
angesichts der limitierten drei Quadratmeter Wohnfläche groß.<br />
„Das Haus wird alles haben, was eine normale Bude auch hat“, sagt<br />
Kliemann, „nur eben faltbar.“ Das Objekt werde nach Fertigstellung<br />
eine „Origami-Wundertüte“. Bereits Mitte des Jahres sollen<br />
die ersten Übernachtungsgäste einziehen können. Kliemann verspricht:<br />
„Wir geben Gas!“ (JF)<br />
TEESTÜBCHEN im SCHNOOR<br />
Wüstestätte 1 · 28195 Bremen<br />
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kulinarischem Anspruch, sind die Zutaten für eine gelungene Feier, die wie am<br />
Schnürchen läuft.<br />
SCHNOOR eleven • ALTA GmbH • Wüstestätte 11 • 28195 Bremen<br />
www.schnoor-eleven.de<br />
35
TITEL<br />
Ein Ort für Schönes und Kurioses<br />
Von der „Basilika“ ins „Schnoor One“: Künstler Phil Porter wagt den beruflichen Neustart<br />
Interior, Möbelstücke und Dekoratives: Unter der Bezeichnung „Schnoor One“ schafft Künstler Phil Porter in<br />
Bremens ältestem Quartier ein Verkaufsgeschäft mit Erlebnischarakter. Doch die Räumlichkeiten sind nicht nur Teil<br />
einer Geschäftsidee. Sie sind der Ausdruck all dessen, was den Künstler auszeichnet.<br />
36<br />
Ein tropischer Dschungel oder doch eher ein gemütliches<br />
Wohnzimmer? Vermutlich ist es eine Kombination aus<br />
beidem, welche die aktuelle Atmosphäre im Wohnhaus<br />
Schnoor 1 am besten beschreibt. Mit Holzpaletten verkleidete<br />
Wände umrahmen das Erdgeschoss des denkmalgeschützten<br />
Objektes, zahlreiche Grünpflanzen stechen ebenso ins Auge wie<br />
üppig gefüllte Flechtkörbe und ein braunes Ledersofa. Mittendrin<br />
in dieser mediterranen Oase im Schnoor: Phil Porter, der sich mit<br />
grüner Anzugshose, Weste und Jackett an diesem Tag nahtlos in<br />
das dominante Farbschema einfügt. Mit einer einladenden Handbewegung<br />
und einem Lächeln verkündet er stolz: „Willkommen im<br />
Schnoor One.“<br />
Gegenstände und ihre Geschichten<br />
Fotograf, Künstler, Autor, Veranstalter: Betrachtet man die Fülle an<br />
kreativen Projekten und Tätigkeiten, denen sich Phil Porter widmet,<br />
könnte man meinen, seine Tage bestünden aus mehr als 24<br />
Stunden. Er selbst betrachtet seine Arbeit deutlich entspannter.<br />
„Ich habe das große Privileg, meine eigenen Genüsse und Ideen ins<br />
Berufliche übertragen zu können“, sagt er. „Ich lasse meine Gedanken<br />
durch Bremen flanieren und mache das, worauf ich Lust habe.“<br />
Entsprechend groß und umfangreich ist auch sein Ideenreichtum,<br />
mit dem der 29-Jährige das zweistöckige Wohnhaus als ehemaligen<br />
Teil des Ausspanns neu beleben möchte. „Das ‚Schnoor One ist<br />
ein Etablissement für die schönsten Gegenstände und Geschichten<br />
der Welt“, erklärt er das Konzept. Hier im Erdgeschoss des Wohnhauses,<br />
wo aktuell noch gehämmert, geschraubt und der letzte<br />
Feinschliff getätigt wird, sollen Interessierte ab dem 5. April die<br />
Möglichkeit haben, verschiedenen Interiorschätze, Möbelstücke,<br />
Dekorationen und ausgefallene Antiquitäten zu entdecken und zu<br />
erwerben. „Anfassen ist hier nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich<br />
erwünscht“, sagt Porter. Das Besondere: Bei den Produkten<br />
handelt es sich keinesfalls um anonyme Neuware aus der Massenproduktion.<br />
Im Gegenteil: Viele der Objekte, die im „Schnoor<br />
One“ zum Verkauf angeboten werden, dienten dem Künstler in der<br />
Vergangenheit als Requisiten für Fotoshootings, andere hat Porter<br />
beim Stöbern in Theaterfundi, Antiquitätenläden oder auf Flohmärkten<br />
entdeckt. Ein Originaltorso aus den 1930er-Jahren, eine<br />
Grubenlampe oder kleine Seeigel: So unterschiedlich und zusammenhangslos<br />
die Dinge auf den ersten Blick wirken mögen, so haben<br />
sie doch eine wesentliche Gemeinsamkeit: „Sie erzählen alle<br />
eine eigene Geschichte, erklärt der 29-Jährige, der das „Schnoor<br />
One“ als Resultat seines bisherigen kreativen Lebensweges sieht.<br />
„Menschen und ihre Geschichten sind meine größte Inspirationsquelle.<br />
Sie waren der Grund dafür, dass ich Fotograf werden wollte.“<br />
Gegenstände betrachte er folglich als ihre Metaphern. „Einen<br />
Menschen kann man sich schlecht ins Regal stellen“, sagt Porter<br />
schmunzelnd. „Andere Dinge schon. Sie erzählen letztendlich die<br />
Geschichten der Menschen, die sie bedient haben.“ Exotische Düfte<br />
und „Musik, die aufzeigt, dass das Leben schön ist“, sollen die<br />
Verkaufsfläche ergänzen und zum sinnlichen Erlebnis machen.
Geschichtsträchtige Objekte: Im „Schnoor One“ lädt Phil Porter zukünftig zum Stöbern ein. Neben zahlreichen Gegenständen, die teilweise bei Fotoshootings<br />
zum Einsatz kamen, sind vor Ort auch Tickets für sämtliche Veranstaltungen des Künstlers erhältlich. <br />
Fotos: Marco Meister<br />
Porter weiter: „Wir haben viel vor und planen neben Konzerten und<br />
anderen Events auch jede Menge Quatsch.“<br />
Galerie im Treppenhaus<br />
Doch Porters Wiederbelebung des ehemaligen Auspanns umfasst<br />
nicht nur das Erdgeschoss des zweistöckigen Giebelhauses. Tritt<br />
man im Verkaufsraum an die richtige Stelle, öffnet sich eine elektronische<br />
Schiebetür, die den Weg ins Treppenhaus freigibt, in einen<br />
Bereich, dessen Stufen nicht nur in die weiteren Etagen führen,<br />
sondern in dem der Künstler einiges vorhat. Wo aktuell noch steriles<br />
Weiß dominiert, sollen zeitnah schwarze Wände, Äste an der<br />
Decke und Vogelgezwitscher Besucherinnen und Besucher in eine<br />
besondere Welt entführen. „Das Treppenhaus wird zur Galerie“, erklärt<br />
Porter. Im Anschluss an die Eröffnungswoche des „Schnoor<br />
One“ sollen dann ausgewählte Fotografien des Künstlers zu sehen<br />
und zu erwerben sein. Im ersten Obergeschoss realisiert Porter<br />
sein Büro, im obersten Bereich des Hauses wird er seinen privaten<br />
und eigenen vier Wände haben, für die er seine Wohnung in der Bischofsnadel<br />
aufgegeben hat. „Ich habe alles verkauft“, sagt er und<br />
ergänzt lachend: „bis auf mein Bett und jede Menge Spirituosen.“<br />
auch aufgrund der Atmosphäre im Quartier äußert. „Ich bin immer<br />
auf der Suche nach Menschen und Orten, die Spezialitäten lieben.<br />
Hier im Schnoor habe ich das Gefühl, dass der Raum für das Besondere<br />
einfach da ist.“ An dieser Erkenntnis möchte der 29-Jährige<br />
zukünftig nicht nur Touristinnen und Touristen teilhaben lassen.<br />
„Bisher zieht es Bremerinnen und Bremer leider nicht so häufig<br />
ins Schnoor“, sagt Porter. „Das muss ich ändern. Ich werde Bremen<br />
ins Schnoor holen“, verkündet er. „Das sehe ich als meine neue und<br />
große Aufgabe an.“ (JF)<br />
INFO<br />
Phil Porter veranstaltet an vier Terminen jährlich den Maskenball<br />
„La Rebelión“ im Park Hotel Bremen. Für das Event am 27. August mit<br />
dem Motto „Tanz der Toten“ sind noch Tickets vorhanden. Karten gibt<br />
es ab 29 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen von Nordwestticket<br />
sowie online unter: www.larebelion.de.<br />
Nostalgie<br />
Phil Porters beruflicher Neuanfang im Schnoor markiert zugleich<br />
das Ende einer besonderen Ära im Leben des 29-Jährigen. In seiner<br />
„Basilika“ in der Hollerstraße hatte er zuletzt den „Salon Obsurca“<br />
betrieben, eine interaktive Kunstausstellung im Stil eines Pariser<br />
Hotels der 1920er-Jahre. Mit dem „Jahrmarkt für alle Sinne“, den er<br />
nun zu Gunsten der Räumlichkeiten im Schnoor den Rücken kehrt,<br />
hatte er sich sowohl bei Stadtbewohnenden als auch bei Touristinnen<br />
und Touristen einen Namen gemacht. „Ich habe viel geweint“,<br />
gesteht Porter. „Die letzten sieben Jahre im Viertel waren die bisher<br />
wichtigsten und prägendsten meines Lebens.“ Obwohl er stets auf<br />
der Suche nach Veränderung sei und grundsätzlich keine Schwierigkeiten<br />
habe Dinge hinter sich zu lassen: „In diesem Fall war<br />
ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig melancholisch und<br />
nostalgisch.“ Dennoch gehe er vor allem positiv gestimmt an seine<br />
räumliche und berufliche Veränderung. Porter ist der Meinung:<br />
„Wenn die letzten sieben Jahre in der Hollerstraße schon so großartig<br />
waren, können die kommenden Jahre im Schnoor nur phänomenal<br />
werden.“ Eine Annahme, die der Künstler nicht zuletzt<br />
37
LOKALES<br />
Mehr als eine<br />
Touristenattraktion<br />
Die Böttcherstraße in der Bremer Innenstadt<br />
Seit 1931 besteht die Böttcherstraße und ist als Schmuckkästchen<br />
der Kunst, Kultur und Gastronomie ein wichtiger Bestandteil<br />
der Bremer Geschichte. Direkt am Marktplatz in<br />
der Innenstadt nicht weit vom Rathaus und den Stadtmusikanten<br />
gelegen, gilt sie als eines der beliebtesten Touristenziele der Hansestadt.<br />
Doch auch für Bremerinnen und Bremer gibt es Altes und<br />
Neues in der bekannten Straße zu erfahren und zu entdecken.<br />
Ein berühmter Romanheld, Zahlen und Traditionen<br />
Ihren Namen erhielt die Böttcherstraße durch das im 19. Jahrhundert<br />
boomende „Böttcherhandwerk“. Gemeint ist die Herstellung<br />
und der Verkauf von Fässern, welche damals statt Containern als<br />
Transportmittel dienten. Als Verbindungsstraße zwischen dem<br />
Fluss und dem Marktplatz, eignete sich die Böttcherstraße bestens<br />
für dieses Handwerk und behielt den Namen bis heute.<br />
Und was hat die Geschichte der fiktiven Romanfigur Robinson<br />
Crusoe mit der Böttcherstraße zu tun? Tatsächlich ist Crusoes Vater<br />
der nach England ausgewanderte Bremer Kaufmann Kreutzner,<br />
so wurde im Englischen daraus Crusoe. Ludwig Roselius benannte<br />
das Robinson-Crusoe-Haus nach dem Seemann, um ein Symbol<br />
für hanseatischen Tatendrang und Pioniergeist zu setzen.<br />
Vor dem Umbau 1922 war die kunstvoll bebaute Straße lediglich<br />
eine verwahrloste Gasse. Nun gilt seit über 100 Jahren derselbe<br />
Grundgedanke an diesem Ort: die künstlerische und handwerkliche<br />
Selbstverwirklichung der Menschen mit Geschäften und Ausstellungsräumen<br />
zu verbinden. Heute leben und arbeiten rund 120<br />
Menschen in der belebten Straße, die sich über 108 Meter erstreckt.<br />
Fotos: ZR<br />
Kulinarische Vielfalt<br />
Nicht nur die künstlerische Vielfalt, auch die kulinarische kann sich<br />
sehen lassen. Dabei ist die Böttcherstraße keinesfalls ein reiner Ort<br />
für Touristen, für Einheimische lohnt sich ein Besuch ebenfalls.<br />
Vom sonntätigen Frühstücksbüffet im Restaurant „The Lobby“ im<br />
„Radison Blu“-Hotel, über Kaffeespezialitäten von „Büchlers Beste<br />
Bohne“, bis hin zu deftigen Traditionsgerichten in der „Ständigen<br />
Vertretung“ und japanischen Spezialitäten bei „Captain Sushi“ besteht<br />
eine bunte Vielfalt an Restaurants und Bars. Trotz zunehmenden<br />
Leerstands in der Innenstadt hat man in der Böttcherstraße<br />
Frühlingserblühen<br />
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Böttcherstraße 8-10<br />
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38<br />
AZ_Stadtmagazin_189x65mm_3a.indd 1 16.03.22 09:03
selten ein freies Geschäft erlebt. So gesellte sich Ende letzten<br />
Jahres kurz nach der Schließung der alten „Bar Freytag“ direkt<br />
eine neues Etablissement zu den Gastronomien der Straße und<br />
verwöhnt die Gäste dort mit ausgefallenen Cocktails, „Der blaue<br />
Fasan“. Schräg gegenüber versteckt sich seit 1949 hinter einer<br />
der Backsteinwände das altbekannte Programmkino „Atlantis“.<br />
Es ist nicht nur das kleinste Filmkunsttheater der Stadt, es bietet<br />
mit einer kleinen Bar in der Eingangslounge auch eine entspannte<br />
Möglichkeit, einen Kaffee oder Aperitif vor und nach<br />
den Vorstellungen zu genießen.<br />
Bekannte Klänge<br />
Wer bereits durch die historische Straße geschlendert ist, konnte<br />
vielleicht auch dem einmaligen Glockenspiel lauschen. Ganze<br />
30 Glocken aus Porzellan befinden sich in dem Konstrukt und<br />
es wird mindestens dreimal täglich geläutet. Drei verschiedene<br />
Glockenspiele, die alle unterschiedliche volkstümliche Melodien<br />
spielen, wechseln sich über den Tag ab. Dabei kommt eine Tonfolge<br />
die vorab gespielt wird, manchen Menschen mitunter bekannt<br />
vor, was daran liegt, dass die Sparkasse Bremen seit 1988<br />
im Besitz der Böttcherstraße ist und eine Grundsanierung der gesamten<br />
Straße startete. In diesem Zuge wurde das dritte Glockenspiel<br />
mit dem ehemaligen Sparkassen-Jingle installiert. Heute ist<br />
bereits die dritte Generation der Glocken in Betrieb. Zu Beginn<br />
wurde alles elektromechanisch über eine Stiftwalze und im Direktspiel<br />
über ein Klavier abgespielt. Mittlerweile ist der Prozess<br />
computergesteuert. (ZR)<br />
<br />
Neu gegründet und<br />
offen für alle<br />
Der Freundeskreis des Paula Modersohn-Becker<br />
Museums e. V.<br />
Das Paula Modersohn-<br />
Becker Museum hat<br />
jetzt einen eigenen<br />
Freundeskreis. Für das weltweit<br />
erste Museum für eine<br />
Malerin ist dies ein wichtiger<br />
Schritt. „In Bremen, aber<br />
auch über die Grenzen der<br />
Stadt hinaus gibt es so viele<br />
Menschen, die den großen<br />
Stellenwert dieses Museums<br />
für die Kulturlandschaft erkennen<br />
und ihre Verbunden-<br />
Foto: Freiraumfotografie<br />
heit zum Museum mit einer<br />
Mitgliedschaft im Freundeskreis zeigen wollten,“ sagt Museumsdirektor<br />
Dr. Frank Schmidt. Vorsitzende des Freundeskreises<br />
ist Britta Anna Grashoff, die in Bremen bestens vernetzt<br />
ist. Ihr zufolge soll der Freundeskreis ein Ort für Begegnungen<br />
werden. „Ich freue mich über jede Person, die ich auf den Treffen<br />
als neues Gesicht willkommen heißen darf.“ (SM)<br />
Die Informationen zu einer Mitgliedschaft genauso wie der Mitgliedsantrag<br />
sind online unter www.museen-boettcherstrasse.de/<br />
freundeskreis-pmbm verfügbar oder per Mail an freundeskreis@<br />
museen-boettcherstrasse.de erfragbar.<br />
LUIGI<br />
COLANI<br />
UND DER JUGENDSTIL<br />
Partner Förderer Medienpartner<br />
13 . Feb.<br />
– 19. Juni<br />
<strong>2022</strong><br />
39
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Genuss in zentraler Lage<br />
Wache 6: Sechs Restaurants sorgen im Herzen der Innenstadt für kulinarische Vielfalt<br />
Fischspezialitäten im Fisherman‘s Seafood, Suppen in der emmi Suppenbar, französische Backwaren in der Boulangerie Maître Stefan und Snacks zum<br />
Mitnehmen aus der Foodbox: Das Angebot in der Wache 6 präsentiert sich abwechslungsreich und vielfältig. <br />
Fotos: FR<br />
40<br />
Ob ein kurzer Kaffee mit Kollegen, ein Snack zum Mitnehmen,<br />
ein Gläschen Wein mit Freunden oder ein ausgedehntes<br />
Abendessen in geselliger Runde: All das ermöglicht<br />
die Wache 6. In bester Lage zwischen City und Ostertor<br />
präsentieren insgesamt sechs Locations in dem Gebäude des früheren<br />
Polizeihauses eine kulinarische Vielfalt und sorgen für genussvolle<br />
Momente.<br />
Große Fischkompetenz<br />
Eine beliebte Adresse für Fischfans ist das Restaurant<br />
Fisherman’s Seafood. Seit mehr als fünf Jahren in den Händen von<br />
Markus und Cathrin Tu, steht das gastronomische Duo für große<br />
Fischkompetenz in der Hansestadt, die sich nicht nur auf dem<br />
Teller widerspiegelt. So legen die Betreiber großen Wert auf qualitative<br />
Rohware und einen verantwortungsvollen Umgang mit<br />
der Ressource Fisch, die bei ihnen lediglich aus kontrollierten<br />
Fanggründen und nachhaltiger Fischerei stammt. Ob deutsche<br />
Klassiker wie das Knurrhahnfilet, Fischburger oder Backfisch, raffinierte<br />
Spezialitäten wie Austern und Gambas oder das beliebte<br />
Fischbüffett, das einmal im Monat stattfindet: Die Speisekarte des<br />
Fisherman’s Seafood präsentiert sich bunt und abwechslungsreich.<br />
Zum Löffeln<br />
Doch das Fischrestaurant ist nicht die einzige Anlaufstelle für<br />
Hungrige in der Wache 6. In der emmi Suppenbar werden Messer<br />
und Gabel überflüssig, denn alles dreht sich um wärmende Köstlichkeiten<br />
zum Löffeln. Klassische Gerichte wie Kartoffel- und<br />
Gulaschsuppe sind ebenso Teil des Angebots wie Kürbissuppe mit<br />
Zimt, Linsensuppe mit Cumin und weitere kreative Kreationen.<br />
Auch Veganerinnen und Veganer kommen auf ihre Kosten.<br />
Appétissant!<br />
Ganz im Zeichen französischer Backkunst steht die Boulangerie<br />
Maître Stefan. Originalrezepturen aus Frankreich liegen den Produkten<br />
zu Grunde, wo nicht nur das Brot mit viel Liebe und Zeit<br />
von Hand gebacken wird. Als luxuriösen Start in den Tag bietet der<br />
Maître seinen Gästen ein opulentes Champagnerfrühstück an. Auch
wechselnde Mittagsgerichte können genossen<br />
werden. Ein besonderes Highlight und vielleicht<br />
sogar die kulinarischen Aushängeschilder der<br />
Boulangerie sind jedoch die sogenannten Tartines.<br />
Frisch geröstetes Landbrot wird mit feinem<br />
Olivenöl bestrichen und anschließend reichlich<br />
belegt. Süße Sünden versprechen Éclairs, Tartes,<br />
Macarons und Frozen Yoghurt.<br />
Lecker und zeitsparend<br />
Der volle Terminkalender und durchgetaktete<br />
Alltag lassen keine Lücke für ein ausgiebiges<br />
Mittagessen zu? Für dieses Problem bietet „Foodies“<br />
die kulinarische Lösung. In der beliebten<br />
Kaffee- und Snackbar gibt die offene Theke den<br />
Blick auf eine umfangreiche Auswahl verschiedenen<br />
Speisen zum Mitnehmen frei. Das Angebot<br />
umfasst verschiedene Salate, Baguettevariationen<br />
aber auch Wraps zu fairen Preisen.<br />
Mexikanisches Streetfod<br />
Zugegeben: Eine Reise nach Mexiko ist sowohl<br />
kostspielig als auch zeitaufwendig. Eine<br />
gute Alternative könnte dafür ein Besuch im<br />
Lupita Mexican Bistro sein, wo Besuchende<br />
geschmacklich in die Welt des mittelamerikanischen<br />
Landes eintauchen können. In dem<br />
Baumhaus der Wache 6, das Gästen des Lupita<br />
exklusiv zur Verfügung steht, können Burrito-<br />
Gerichte, Bowls und Tortillas genossen werden,<br />
mit allem, was die mexikanische Küche auszeichnet:<br />
Reis, Bohnen, Käse, Sour Creme und<br />
mehr. Auch Quesadillas und Tacos sind Teil des<br />
mexikanischen Streetfoods, das serviert wird.<br />
Vegane Kreativität<br />
Dass kreative Kochkunst auch ohne tierische<br />
Produkte auskommen kann, beweisen Sean<br />
Moxie und Moelholm ab April gemeinsam mit<br />
ihrem Service- und Küchenteam. Ihre Plantenköök<br />
ergänzt das Angebot vor Ort perfekt. Die<br />
Eröffnung sorgt außerdem dafür, dass sich die<br />
Wache 6 wieder in voller Besetzung präsentiert.<br />
In der Plantenköök finden Gäste Speisen,<br />
die auf rein pflanzlichen Zutaten basieren.<br />
„Unser Restaurant steht für ausgefallene vegane<br />
Küche mit kreativen und anspruchsvollen<br />
Gerichten“, sagt Chefkoch Sean Moxie. Neben<br />
den hausgemachten Kreationen wird das innovative<br />
Restaurant auch selbst hergestellte<br />
vegane Käse- und Fleischalternativen sowie<br />
Fermente und Chutneys für zu Hause anbieten.<br />
Nähere Informationen zu den gastronomischen<br />
Betrieben der Wache 6 gibt es unter: www.wache6.de.<br />
Auch mexikanisches Streetfood im Lupita (Foto oben) und vegane Gerichte in der neuen Plantenköök sind<br />
Teil des gastronomischen Angebots vor Ort. <br />
Fotos: FR<br />
41
GASTRO<br />
Frühling im Glas<br />
Piekfeiner Eierlikör als Osteredition<br />
Fotos: Piekfeine Brände<br />
Altmodisch und verstaubt? Von wegen! Eierlikör liegt voll<br />
im Trend. Doch nicht die althergebrachte Version des<br />
klassischen Kaffeekränzchengetränks ist gefragt, sondern<br />
individuell veredelte Kreationen. Ein aromatisches Beispiel: Die<br />
Osteredition des Piekfeinen Eierlikörs aus Bremens einziger Destillerie<br />
Piekfeine Brände. Das Geheimrezept des cremigen, aber<br />
nicht dickflüssigen Likörs ist die Verbindung von Süße, frischem<br />
Eigelb, und einem ungewöhnlich hohen Alkoholgehalt von 25<br />
Prozent. Veredelt mit hochwertigen Wildbeerenbrand aus der<br />
Holunderbeere, destilliert in der Bremer Überseestadt, ist eine<br />
besonders aromatische regionale Spezialität. Der Verzicht auf<br />
eine Streckung mit Milch oder Sahne machen ihn zugleich zu<br />
einem laktose- und fruktosefreien Premium-Likör. Ob pur, im<br />
Cocktail, Eierpunsch oder als Highlight über Eiscreme: Mit seiner<br />
Fruchtigkeit bringt der Likör den Frühling ins Glas.<br />
Cocktailvorschlag „Bremer Deern“: Crushed Ice ins Glas geben.<br />
5 cl Piekfeiner Eierlikör über das Eis gießen. Glas mit frisch<br />
gepressten Orangensaft auffüllen. Mit Orangenscheibe garnieren.<br />
Unter anderem erhältlich in der 700-Milliliter-Flasche zum Osterpreis<br />
für 29,90 Euro unter www.br-piekfeinebraende.de. Nähere Infos und<br />
Serviervorschläge: piekfeinebraende.de/eierlikör-mit-holunderbrand<br />
Schauspielerin Michaela Schaffrath in der Stadtwaage.<br />
Trendgetränk Eierlikör<br />
Die Themen-Box „Bremer Schluckhenne“<br />
Das neue Trendgetränk ist ganz klar Eierlikör. Auch Bremer Produzierende<br />
sind auf den cremigen Geschmack gekommen. Made<br />
in Bremen hat dem „Klötenkööm“ nun eine Box gewidmet. Patin<br />
ist die Bremer Gluckhenne, die nun zur Schluckhenne und somit<br />
Namensgeberin für die neue Eierlikörbox avanciert.<br />
Das von unseren niederländischen Nachbarn stammende Getränk<br />
ist allerdings inzwischen auch (halb-)fester Bestandteil der<br />
bremischen Osterkultur. Was heute als Eierlikör verköstigt wird,<br />
hat im Laufe der Geschichte eine erstaunliche Wandlung durchgemacht.<br />
Denn nicht Eier waren ursprünglich das Ausgangsprodukt<br />
für die dickflüssige Leckerei, sondern Avocados: Ureinwohner<br />
des Amazonasgebietes mischten einst ein alkoholhaltiges<br />
Getränk daraus. Die westfriesischen Kolonialfahrer verfeinerten<br />
das indianische Rezept mit Rohrzucker und Rum zu einem Avocadoschnaps,<br />
den sie „Advocaat“ nannten. Als die Niederländer<br />
im 17. Jahrhundert aus dem heutigen Brasilien vertrieben wurden,<br />
nahmen sie Rezept und Avocados mit. Die Avocadobäume wuchsen<br />
aber leider nicht in den kalten niederländischen Himmel, also<br />
ersetzte man die Avocado durch Eigelb. Der Name „Advocaat“<br />
blieb und das Rezept verbreitete sich auch in Norddeutschland.<br />
Die Bremer -Schluckhennen-Box mit vier verschiedenen Sorten Bremer<br />
Eierlikör beinhaltet je 5 cl-Norgin Eierlikör mit Mandelgin, Piekfeinen<br />
Eierlikör mit Quittenbrand, Nork-Eierlikör mit Korn und Vanille-Eierei<br />
gibt es für 19,95 €.<br />
Foto: C. Anthony<br />
Probiertermine bei Made in Bremen in der Stadtwaage:<br />
42<br />
f Samstag, 2. April: Schauspielerin Michaela Schaffrath kommt mit<br />
ihrem Eierlikör Vanille-Eierei, Marzipan-Eierei und dem Rotling-<br />
Wein Liebenswert.<br />
f Samstag, 9. April: Die Bremer Firma Nork gibt Interessierten die<br />
Gelegenheit, ihren Korn, den neuen Eierlikör und den Kaffee- sowie<br />
Zitronen/Ingwerlikör zu probieren.<br />
f Verkaufsoffener Sonntag, 10. April: Nork kommt ein weiteres Mal<br />
vorbei und gibt Interessierten die Gelegenheit ihren Korn sowie den<br />
neuen Eierlikör zu testen.<br />
f Ostersamstag, 16. April: Die Norgin-Produzenten Birthe und Dirk<br />
Vohwinkel sind mit ihrem neuen Eierlikör auf Mandelgin-Basis<br />
sowie ihrem preisgekrönten Norgin Original zu Gast.
Ein Grund zum Feiern<br />
Die Meierei startet in die Freiluftsaison<br />
Das beliebte Event „Lounge im Park“ ist aus dem Coronaschlaf<br />
erwacht und kehrt dieses Jahr mit vielen Terminen<br />
im Frühjahr und Sommer in die Meierei im Bürgerpark<br />
zurück. Als Saisonauftakt wird das erste große Party-Highlight<br />
des Jahres präsentiert: Alle Freund:innen der Lounge werden<br />
eingeladen, gemeinsam mit dem Team der Meierei in den Mai zu<br />
tanzen. Auf zwei Areas kann zu den Beats von DJ Jan Helmerding<br />
(JuniorSenior) und DJ Percy (Energy Bremen) getanzt und gefeiert<br />
werden. Sollte es regnen, besteht die Möglichkeit, das Ganze<br />
nach drinnen zu verlegen. Unter dem Gütesiegel der „Lounge im<br />
Park“ können Gäste sich in lockerer Atmosphäre vom Team verwöhnen<br />
lassen. Die Türen der Location werden ab 18 Uhr für alle<br />
Tanzbegeisterten geöffnet, um den ersten Mai gebührend zu feiern.<br />
Da an der Meierei selbst nicht ausreichend Parkplätze zur<br />
Verfügung stehen, werden alle Gäste gebeten, auf die Parkflächen<br />
an der Parkallee/Hollerallee oder auf öffentliche Verkehrsmittel<br />
auszuweichen. Taxis können<br />
selbstverständlich vorfahren.<br />
Fahrräder sind ebenso willkommen.<br />
(SM)<br />
Am 15. April startet der Vorverkauf.<br />
Die Tickets für 15 Euro<br />
können in der Meierei und im<br />
Theatro erworben werden.<br />
Foto: Randecker KG<br />
„Friendship on a plate“<br />
„The Lobby“ überrascht mit neuem Foodkonzept<br />
Foto: Radisson Blu<br />
Im lichtdurchfluteten<br />
Atrium des Restaurants<br />
„The Lobby“<br />
ist das neue Zeitalter<br />
des Genusses eingezogen.<br />
Nach dem erfolgreichen<br />
Relaunch 2021<br />
führt das neue Foodkonzept<br />
hin zu einer<br />
Küche mit Fokus auf<br />
einer pflanzenbasierten<br />
Küche mit hoher<br />
Qualität, Kreativität und Geschmack. Nach dem Motto „Einfach<br />
lecker für alle.“ Mit Sorgfalt zubereitete vegetarische und<br />
vegane Speisen überzeugen ebenso wie hochwertige Fisch- und<br />
Fleischgerichte. Das nachhaltige Konzept hat schon jetzt eine<br />
große Fangemeinde. Auch die Thementage wie der „ Tuesday is<br />
Friendsday“, im Rahmen dessen jeden Dienstag ein wechselndes<br />
Büffet auf dem Tisch zum Teilen serviert wird, werden mit<br />
Begeisterung von den Gästen angenommen. (SM)<br />
Weitere Informationen finden Interessierte unter<br />
www.thelobby-restaurant.de.<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 1 × 2 Plätze für „Tuesday is Friendsday“ unter<br />
www.stadtmagazin-bremen.de.<br />
HINWEIS: UNSERE PARKPLÄTZE SIND BEGRENZT<br />
BITTE NUTZT DAHER<br />
ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL<br />
THEATRO<br />
Das Caféhaus<br />
43
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Die landestypische Küche sowie die Lieblingsrezepte der Mitarbeitenden<br />
nehmen immer wieder Einfluss auf die Auswahl der<br />
Speisen.<br />
Sonntagsfrühstück<br />
Kulinarische Weltreise<br />
ATLANTIC Hotel Airport: Eine weltoffene Küche im<br />
Panoramarestaurant BLIXX<br />
Am Flughafen der Hansestadt Bremen werden Fernweh und<br />
Heimweh im ATLANTIC Hotel Airport miteinander vereint.<br />
International inspirierte Küche<br />
In der 8. Etage, in 35 Metern Höhe, können hungrige Gäste sich<br />
von der abwechslungsreichen Küche des Chefkochs Marcel Munter<br />
überraschen lassen und diese mit Blick auf die Start- und Landebahn<br />
des Flughafens genießen. Für das leibliche Wohl ist ein international<br />
besetztes Team aus mehr als 20 Nationen verantwortlich.<br />
Das vielseitige Frühstücksbuffet ist nicht nur Übernachtungsgästen<br />
des Hotels vorbehalten. Das BLIXX bietet dieses gerne auch für<br />
externe Gäste die gesamte Woche an – ab Mai dann auch bis 12.00<br />
Uhr am Sonntag! Für einen guten Morgen können Gäste in die<br />
Frühstückswelt des Hotels eintauchen und sich ihr perfektes Frühstück<br />
aus hochwertigen und regionalen Zutaten zusammenstellen.<br />
Im BLIXX wird besonders viel Wert auf Frische und Geschmack gelegt.<br />
Neben Obst und Gemüse aus der Region, werden Brot- und<br />
Backwaren, Fisch und Fleisch vorwiegend von Lieferanten, die vor<br />
Ort produzieren bezogen. Egal ob süß, vegetarisch oder vegan: Das<br />
Frühstücksbuffet bietet eine große Auswahl, bei der für jeden Gast<br />
etwas dabei ist. Dazu gehören ebenfalls Kaffeespezialitäten, frisch<br />
aufgegossen aromatische Teesorten sowie verschiedene Säfte.<br />
Sky Lunch<br />
Der beliebte SKY Lunch kehrt ab dem 20. April von 12 bis 14 Uhr<br />
zurück. Mit einer wechselnden Wochenkarte wird den Gästen das<br />
Beste von allen Kontinenten frisch auf dem Teller präsentiert.<br />
Für den Business Gast und für alle Bremer:innen, die mit Ausblick<br />
ihr Mittagessen genießen möchten!<br />
Fotos: Antje Schimanke<br />
mIT<br />
AusBLICK<br />
SKY-LUNCH<br />
... das Beste aus allen Kontinenten!<br />
Wieder ab dem 20. April <strong>2022</strong>:<br />
Wöchentlich wechselnder Mittagstisch<br />
montags bis freitags von 12–14 Uhr<br />
44<br />
BLIXX im ATLANTIC Hotel Airport · Flughafenallee 26 · 28199 Bremen<br />
Tel. <strong>04</strong>21-5571-444 · info@restaurant-blixx.de · www.restaurant-blixx.de
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Das neue CAMPUS<br />
Ein Restaurant mit bewusster Speisenauswahl<br />
Das an der Uni Bremen gelegene Restaurant CAMPUS bietet<br />
seinen Gästen ab sofort ein modernes Quick & Quality-<br />
Konzept mit einer vielfältigen Speisenauswahl und regionalen<br />
Einflüssen: Dabei liegt der Fokus auf einer unkomplizierten<br />
und zeitgemäßen Küche in lockerer Atmosphäre, in der sich alle<br />
Gäste wohlfühlen.<br />
… einfach SIMPLY CAMPUS<br />
Grün, vital und regional – wissen wo es herkommt: Der lokale Bezug<br />
entsteht durch die enge Zusammenarbeit mit Partner:innen<br />
aus dem Bremer Blockland oder Worpswede. Auf diesem Weg ist<br />
der gesamte Prozess von der Produktion der Speisen über die kurzen<br />
Lieferwege, bis hin zu der Zubereitung in der „CAMPUS Küche“<br />
transparent und überschaubar. So können Gäste sowohl ihre<br />
Worpsweder Ofenkartoffel als auch eine „CAMPUS Currywurst“<br />
im legeren Umfeld genießen.<br />
Alternativ bietet der tägliche wechselnde „DAILY LUNCH“<br />
Klassiker und neue Favoriten wie das asiatische Linsencurry. Um<br />
stets eine kulinarische Vielfalt zu bieten, hat Küchenchef Stefan<br />
Thiemann erst kürzlich eine neue Speisekarte mit den Rubriken<br />
Grün & Vital, Pott & Pan, Burger & Frites sowie Sweets entworfen.<br />
Auf diese Weise ist für jeden Geschmack von Freund:innen der<br />
vegetarischen und veganen Speisen sowie Fans der deftigen Küche<br />
etwas dabei. Die gesamte Gerichtauswahl wird nach dem order and<br />
take-Prinzip herausgegeben und ebenfalls to go angeboten.<br />
… einfach SIMPLY LECKER<br />
Auch bei den Drinks zieht sich das regionale Konzept durch die<br />
Karte. So finden sich kreative Erfrischungen und wertige Spirituosen<br />
aus Bremen wie „J’s Lemonade“, „Piekfeine Brände“ und „pressgut“<br />
auf der Getränkekarte wieder. Diese können mit Blick auf das<br />
Universum auf der schönen Außenterrasse bei warmen Temperaturen<br />
genossen werden.<br />
Foto:s www.trapp.photography<br />
Vielfältiger Osterbrunch im CAMPUS<br />
Ostersonntag,<br />
11–15 Uhr<br />
BUNTE OST ERN!<br />
Genießen Sie den Ostersonntag mit Familie und Freunden beim Brunchbuffet im Restaurant CAMPUS.<br />
Preis: E 42,50 pro Person inkl. Prosecco, Kaffee- und Teespezialitäten, Wasser und Säften.<br />
Kinder bis 6 Jahre sind kostenfrei zu Gast, Kinder bis 16 Jahre: E 1,00 pro Lebensjahr.<br />
Bitte reservieren Sie unter Tel. <strong>04</strong>21 2467-533 oder per E-Mail an campus@atlantic-hotels.de<br />
Restaurant CAMPUS | ATLANTIC Hotel Universum GmbH<br />
Wiener Straße 4 | 28359 Bremen<br />
45
GASTRO<br />
Neue norddeutsche kulinarische Identität<br />
Frische Gesichter Am Wall: Belinda und Marius Ries übernehmen das Restaurant Canova<br />
Foto: Moritz Thiele<br />
Im kulinarischen Fokus stehen norddeutsche Produkte, alte Gemüsesorten,<br />
Kräuter, biologisch erzeugte Lebensmittel, regionales<br />
Fleisch und Fisch aus herausragenden Zuchtbetrieben sowie<br />
handgeangelte Fische und Meeresfrüchte aus Nordsee und Nordostatlantik.<br />
Überwiegend in Bioqualität kommen die Käsesorten<br />
von Käse Kober und der Ziegerei, Produkte vom Rind und Bentheimer-Schwein<br />
von Kalieber und diversen kleinen Bauernhöfen,<br />
Brot und Brötchen von Markus Knuf, die Bio-Eier aus Wilstedt und<br />
den Wümmewiesen.<br />
Neue Zeiten, neues Menü<br />
Zwei bange, von der Coronakrise gezeichneten Jahre neigen<br />
sich dem Ende zu. Für das Canova bedeutet diese Aussicht<br />
nicht nur Licht am Ende des Tunnels. Sie markiert zugleich<br />
den Start für eine gastronomische Überarbeitung und Neuaufstellung<br />
des Restaurants im Gebäude der Kunsthalle. Nach zehnjähriger<br />
Geschäftsführung durch Sylvia Keller übergibt diese Ende März<br />
die kulinarischen und wirtschaftlichen Geschicke Am Wall in die<br />
Hände von Belinda und Marius Ries.<br />
Qualitative Produkte aus der Region<br />
Interessant für Frühaufsteher und Berufstätige: Ab dem 1. April<br />
öffnet das Canova bereits eine Stunde früher, also schon ab 9 Uhr.<br />
Eine weitere Ergänzung ist die Montagsöffnung: Dienstags wird<br />
bis 21 Uhr mit einem schmaleren und lockeren Angebot aufgetischt,<br />
das etwas außerhalb der sonstigen kulinarischen Gerichte<br />
liegt. So wird es an diesen Abenden zum Beispiel eine Neuauflage<br />
des „Canova Dry Aged Beef Burgers“ geben, eine vegetarische Version<br />
mit Avocado und Büffelmozzarella, Ceviche vom Tagesfisch<br />
und Apfeltarte mit Vanilleeis. Donnerstags bis freitags von 18 bis<br />
22 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr serviert das<br />
Canova saisonale Gerichte à la carte und präsentiert sich seinen<br />
Gästen dabei mit einer neuen norddeutschen kulinarischen Identität.<br />
„Das Menü wird nordisch, feinfühlig, puristisch und produktorientiert<br />
sein“, verrät Marius Ries. „Auch wenn wir konzeptionell<br />
und fordernd sein werden, so finden sich bei uns auch immer Klassiker<br />
wie Austern, Kaviar, Trüffel und gereiftes Entrecôte in der<br />
Kühlschublade.“ Denn neben vielen Facetten seines Wesens versteht<br />
sich das Canova vor allem als kulinarischer Partner, der seine<br />
Gäste für einen Abend den Trubel der Stadt vergessen lässt und in<br />
die Welt der feinen und leisen Küche einlädt. (SM)<br />
Canova: Am Wall 207, 28295 Bremen. Reservierungsanfragen sind per<br />
E-Mail an erleben@canova-bremen.de oder telefonisch unter<br />
<strong>04</strong>21 / 244 07 08 möglich. Nähere Informationen gibt es zudem online<br />
unter www.canova-bremen.de.<br />
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Eine kreative und inspirierende Küche.<br />
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Canova Speiselokal<br />
Am Wall 207, 28195 Bremen<br />
erleben@canova-bremen.de<br />
Telefon <strong>04</strong>21 244 07 08
Kultur trifft Genuss<br />
Konzerte der „jazzahead! CLUBNIGHT“ im Superior Achat Hotel Bremen City<br />
Foto: ACHAT Hotel Bremen City<br />
Direkt im Zentrum der Hansestadt befindet sich das vier<br />
Sterne Superior Achat Hotel Bremen City. Dort werden<br />
Gäste in der offen und freundlich gestalteten Lobby mit gemütlichem<br />
Loungebereich und einer Smokers-Lounge samt Kamin<br />
begrüßt. Die Einrichtung des Hotels ist an das Feng-Shui-Konzept<br />
angelehnt und sorgt so für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre,<br />
die sich auch in den 163 Gästezimmern widerspiegelt. Jedes dieser<br />
Zimmer wurde einem der fünf Feng-Shui-Elemente gewidmet,<br />
welche durch die Einrichtung zur Geltung gebracht werden.<br />
Wellness- und Sportbereiche laden mit Sauna, Dampfbad und<br />
diversen Fitnessgeräten dazu ein, neue Kraft zu tanken und sich<br />
auszupowern. Danach bieten ein Ruheraum und die Dachterrasse<br />
mit Blick über die Dächer von Bremen die Möglichkeit, sich auszuruhen.<br />
Das leibliche Wohl kommt im Achat Hotel Bremen City<br />
ebenfalls nicht zu kurz: Küchenchef André Zierl und sein Team verwöhnen<br />
die Gäste im Restaurant Elements mit junger, moderner,<br />
deutscher Küche, die mit internationalen Akzenten kombiniert<br />
wird. Neben Firmenevents finden auch Kulturveranstaltungen<br />
wie die „jazzahead! CLUBNIGHT“ im Hotel statt. Das Achat Hotel<br />
ist dieses Jahr zum ersten Mal Teil des Events und präsentiert am<br />
30. April in gemütlichem Ambiente die Konzerte vom Duo Lackerschmid-Schlesinger<br />
mit Special Guest Martin Auer und des Trios<br />
Roni Ben. (SM)<br />
Weitere Informationen zum Superior Achat Hotel Bremen City gibt es<br />
online unter www.achat-hotels.com/hotels/bremen-city.<br />
Tickets für die „jazzahead! CLUBNIGHT“sind unter<br />
www.nordwest-ticket.de erhältlich.<br />
Brunch ist<br />
wie Frühstück<br />
nur besser<br />
Einladung<br />
zum Osterbrunch in Ihrem<br />
ACHAT Hotel Bremen City<br />
... mit warmen Speisen,<br />
Heißgetränken, Sekt &<br />
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Wann: 17.<strong>04</strong>.<strong>2022</strong><br />
Von: 11:00 - 14:00 Uhr<br />
Birkenstraße 15. 28195 Bremen<br />
Bitte reservieren Sie über <strong>04</strong>21/ 517250<br />
oder bremen@achat-hotels.com<br />
nur<br />
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Kinder bis 12 J.<br />
zum halben<br />
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Sie 10% Rabatt auf den Osterbrunch.<br />
47
GASTRO<br />
Temis Töpfe<br />
Temi Tesfay bezeichnet sich selbst als<br />
absoluten Food-Junkie. 2016 rief er<br />
seinen Blog „Ein Bisschen Bremen“<br />
ins Leben und veröffentlicht<br />
darin seine Erfahrungen mit den<br />
Restaurants der Hansestadt. Im<br />
<strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen verrät er<br />
jeden Monat eines seiner Lieblingsrezepte,<br />
die er zuvor mit Bremer<br />
Köch:innen zubereitet hat.<br />
Buchweizenpreiselbeertorte<br />
Aus dem Teestübchen im Schnoor<br />
Wenn es einen Ort in Bremen gibt, wo ich gerne einen Nachmittag<br />
mit Kaffee und Kuchen verbringe, dann ist es das Teestübchen im<br />
Schnoor. Ein Grund dafür ist die liebe Inhaberin Tanja Nadolny, ein<br />
anderer die „Tea Time“ und die leckeren Kuchenkreationen. Bestes<br />
Beispiel, das ihr nun zu Hause ausprobieren könnt: diese Buchweizenpreiselbeertorte,<br />
die obendrein auch noch schnell und einfach<br />
gemacht ist.<br />
geben und das Eiweiß unterheben. Anschließend die Masse Backform<br />
füllen und bei 200 Grad etwa 30 Minuten im Ofen backen.<br />
Zubereitung der Füllung<br />
Die Sahne steif schlagen und die Preiselbeeren unterheben.<br />
Nun den Boden in zwei bis drei Scheiben schneiden und die Sahne<br />
schichtweise dazwischen verteilen.<br />
Zutaten für eine Torte<br />
• 6 Eier<br />
• 100 g Weizenmehl<br />
• 50 g Buchweizenmehl<br />
• 200 g Zucker<br />
• 15 g Backpulver<br />
• 3 Päckchen Sahnesteif<br />
• 2 Gläser Preiselbeeren<br />
(circa 700 g)<br />
• 750 ml Sahne<br />
Zubereitung des Bodens<br />
Zunächst die Eier trennen und das Eigelb mit dem Zucker verrühren.<br />
Eiweiß steif schlagen. Dann das Mehl zum Zucker-Eigelb-Mix<br />
48<br />
Ein Stück<br />
Spanien<br />
in Bremen!<br />
Ein Stück Spanien<br />
in Bremen!<br />
Täglich:<br />
16:30 – 23:00 Uhr<br />
Küche:<br />
17:00 – 22:00 Uhr<br />
Täglich ab 16.30 Uhr geöffnet.<br />
‡ <strong>04</strong>21 / 70 53 56<br />
www.don-carlos-bremen.de<br />
Ostertorsteinweg 74/75 • <strong>04</strong>21/ 70 53 56<br />
www.don-carlos-bremen.de<br />
Kulinarische Reise<br />
Don Carlos: Spanische Gerichte im Viertel<br />
Als Restaurant und Tapasbar ist das Don Carlos am Ostertorsteinweg<br />
eine beliebte Adresse für Bremerinnen und<br />
Bremer, die kulinarisch nach Spanien reisen möchten. Ob<br />
auf ein paar Snacks (Tapas) und einen Aperitif nach der Arbeit<br />
oder eine Paella und Crema Catalana zum Abendessen: Auf der<br />
Speisekarte finden sich diverse Klassiker, darunter hochwertige<br />
Fleisch- und Fischgerichte, vegetarische Speisen und Desserts.<br />
Einfache Zutaten werden dabei mit typisch mediterranen Gewürzen<br />
verfeinert.<br />
Das spanische Restaurant empfängt seine Besucher:innen<br />
in gemütlicher Atmosphäre, geprägt durch offen gestaltete und<br />
helle Räumlichkeiten und besondere Details. So entdecken Gäste<br />
etwa über der Theke hängende<br />
Schinken und Knoblauchzöpfe,<br />
die sich sowohl als dekoratives<br />
Element als auch als Bestandteil<br />
auf dem Teller wiederfinden.<br />
Imposante Spiegel, samtige rote<br />
Vorhänge und alte Musikinstrumente<br />
an den Wänden runden<br />
das Ambiente ab. Zudem sind<br />
alle Räume des Restaurants klimatisiert<br />
und mit Luftfiltern ausgestattet.<br />
(SM)<br />
Aktuelle Öffnungszeiten<br />
unter www.don-carlos-bremen.de.<br />
Foto: ZR
Süße Ostergrüße<br />
Handgefertigtes Naschwerk aus der Konditorei des Café Knigge<br />
Hier ein detailreich gefertigtes Marzipanküken,<br />
da eine Auswahl feinster<br />
Schokoladeneier – bereits der<br />
Anblick der kleinen Kunstwerke lässt so<br />
manchem Leckermäulchen das Wasser im<br />
Munde zusammenlaufen. Das Schaufenster<br />
des Café Knigge im Herzen des Stadtzentrums<br />
mit seinem bunten Sortiment an Süßwaren<br />
steht ganz im Zeichen der Osterzeit.<br />
Bis zu den Feiertagen Mitte April hat<br />
das Team wie jedes Jahr allerhand zu tun.<br />
So entstehen in der oberen Etage des Traditionscafés<br />
in der Sögestraße viele köstliche<br />
Kreationen, die anschließend ihren Weg in<br />
die Osternester finden.<br />
Zum Osterfest ergänzt das Team seine<br />
Klassiker um einige sündhafte Neuheiten.<br />
Wie für alle Knigge-Produkte gilt auch für<br />
dieses Sortiment ein hoher Standard. Aus<br />
Osterpräsente<br />
Bremer Spezialitäten<br />
Firmengeschenke<br />
Osterpräsente<br />
Hochzeitstorten<br />
Bremer Spezialitäten<br />
Ob klassische Spezialitäten<br />
Firmengeschenke<br />
wie unser echter Bremer Klaben<br />
oder individuell gestaltete<br />
Hochzeitstorten<br />
Pralinen mit Firmenaufdruck –<br />
versenden Sie österliche Grüße<br />
Bremer Spezialitäten<br />
auf ganz individuelle Art!<br />
Firmengeschenke<br />
besten Zutaten werden die Naschereien<br />
ausschließlich von Hand in der hauseigenen<br />
Konditorei hergestellt. Ob Marzipan,<br />
Nugat oder Krokant – die Schokoladeneier<br />
aus dem Café Knigge sind mit allerlei süßen<br />
Inhalten gefüllt, die das kulinarische Herz<br />
höher schlagen lassen. Auch modellierte<br />
Figuren<br />
Osterpräsente<br />
wie Küken, Enten und Hasen erfreuen<br />
sich in den ersten Wochen der Frühlingssaison<br />
großer Beliebtheit.<br />
Geführt wird das Familienunternehmen<br />
in der vierten Generation von Andreas<br />
und Harald Knigge. Wer es für seine Ostereinkäufe<br />
Hochzeitstorten<br />
nicht in die Bremer Innenstadt<br />
schafft, kann diese ebenso gut von zu Hause<br />
aus tätigen, denn das Knigge-Sortiment ist<br />
ebenfalls im Onlineshop zu finden. (SM)<br />
Ob klassische Spezialitäten Unsere Produkte werden<br />
wie unser echter Bremer<br />
Osterpräsente<br />
per Hand Klaben frisch und liebevoll<br />
oder individuell gestaltete in unserer Backstube in der<br />
Pralinen mit Firmenaufdruck Sögestraße – hergestellt.<br />
Bremer Spezialitäten<br />
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auf ganz individuelle Gern Art! senden wir Ihnen unser<br />
Programm zu.<br />
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Ob klassische Spezialitäten<br />
Unsere Produkte werden<br />
wie unser echter Bremer<br />
per Hand<br />
Klaben<br />
frisch und Nutzen liebevoll Sie auch unseren<br />
oder individuell gestaltete<br />
in unserer Backstube zuverlässigen in der Lieferservice –<br />
Pralinen mit Firmenaufdruck<br />
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hergestellt. weltweit!<br />
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auf ganz individuelle Gern Art! senden wir Ihnen unser<br />
Ob klassische Spezialitäten<br />
Programm zu.<br />
Unsere Produkte werden<br />
wie unser echter Bremer Klaben<br />
Konditorei Kni gge OHG<br />
per Hand frisch und liebevoll<br />
oder individuell gestaltete<br />
Nutzen Sie auch unseren Sögestraße 4 2/44<br />
in unserer Backstube in der<br />
Pralinen mit Firmenaufdruck – zuverlässigen Lieferservice 28195 B remen –<br />
Sögestraße hergestellt.<br />
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Telefon (<strong>04</strong>21) 1 30 60<br />
info@kni gge-shop.de<br />
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Ob klassische Spezialitäten wie unser echter Bremer Klaben<br />
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Konditorei Kni gge oder OHG individuell gestaltete Pralinen mit Firmenaufdruck –<br />
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Bremer zuverlässigen Lieferservice 28195 B remen –<br />
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Unsere Produkte werden per Hand frisch und liebevoll<br />
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Telefon (<strong>04</strong>21) 1 30 60<br />
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Sögestraße 42/44 • 28195 Bremen • Telefon (<strong>04</strong>21) 1 30 60<br />
info@knigge-shop.de • www.knigge-shop.de<br />
Fotos: KW<br />
49
GESUNDHEIT<br />
Beine und Arme nach Maß<br />
„GehProTec“: Prothesen aus Bremen sind europaweit gefragt<br />
Fotos: J. Sarbach / Text: A. Wehrmann<br />
50<br />
Künstliche Extremitäten sind ihr Spezialgebiet: In ihrem Betrieb<br />
„GehProTec“ fertigen Peter Wehmeyer und Birgit Greubel<br />
pro Jahr rund 400 individuelle Arm- und Beinprothesen.<br />
Patientinnen und Patienten aus ganz Europa kommen zur Versorgung<br />
nach Bremen gereist.<br />
Treffen sich ein Österreicher, ein Kanadier und ein Deutscher<br />
und testen Beinprothesen. Was klingt, wie der Anfang eines<br />
schlechten Witzes, war für den Bremer Peter Wehmeyer der Einstieg<br />
in eine neue berufliche Laufbahn. Und der ging so: Bei einem<br />
Motorradunfall im Jahr 1989 verlor der heute 66-jährige Diplom-<br />
Verwaltungswirt seinen linken Unterschenkel. Zwei Jahre später<br />
sprach er einen führenden Prothesenhersteller auf ein damals neu<br />
entwickeltes hydraulisches Kniegelenk an. Er bekam die Gelegenheit,<br />
das künstliche Gelenk noch vor der Markteinführung zu<br />
nutzen. Dabei stellte er sich so geschickt an, dass er einen Job als<br />
Testläufer und Entwicklungspatient angeboten bekam. In dieser<br />
Funktion war er 1993 mit zwei Prothesenträgern aus Österreich<br />
und Kanada an einer Weltneuheit beteiligt: der Entwicklung der<br />
ersten Beinprothese mit elektronischem Kniegelenk. Damit war<br />
Wehmeyers Leidenschaft für die Prothetik, also der Entwicklung<br />
und Herstellung von Prothesen, geweckt.<br />
Gemeinsamer Neustart als Paar und im Beruf<br />
Wehmeyer ging in den Vertrieb, gründete eine Gehschule für Prothesenträger<br />
und begann, als Gutachter für diverse Berufsgenossenschaften<br />
zu arbeiten – bis er eines Tages bei einem Seminar<br />
die Orthopädietechnikmeisterin Birgit Greubel kennen- und lieben<br />
lernte. Nach einigen Jahren im Prothesenbau war die heute<br />
47-Jährige zu der Zeit in der Forschung und Entwicklung von Prothesenpassteilen<br />
tätig und schulte Technikerinnen und Techniker<br />
in ganz Europa. Gemeinsam beschlossen die beiden, sich selbstständig<br />
zu machen: So gründeten sie 2007 ihr Unternehmen „Geh-<br />
ProTec“ in der Bremer Airportstadt, das heute zu den führenden<br />
Anbietern von individuellen und hochtechnologischen Arm- und<br />
Beinprothesen gehört. Von der vergleichsweise einfachen Passivprothese<br />
mit wenigen Funktionen bis zum hochmodernen Modell<br />
mit elektronischer Steuerung: Es gibt nichts, was hier nicht für die<br />
unterschiedlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten<br />
passgenau angefertigt wird. „Wir können alle Gliedmaßen, die in<br />
irgendeiner Form verloren gehen, ersetzen“, macht Birgit Greubel<br />
deutlich. Dabei komme es immer darauf an, wofür die Prothese<br />
gebraucht werde: „Wer im Außendienst arbeitet, legt eher Wert<br />
auf eine hautnahe, natürlich gestaltete Hand, die nicht so viele<br />
Funktionen haben muss.“ In anderen Bereichen könne es dagegen<br />
wichtig sein, möglichst viele unterschiedliche Bewegungen auszuführen.<br />
„Je mehr eine Prothese kann, desto schwerer ist ihr Eigengewicht“,<br />
gibt Greubel zu bedenken.<br />
Hohe Akzeptanz durch eigene Betroffenheit<br />
Peter Wehmeyer kümmert sich vornehmlich um die Beinamputierten<br />
und ihre mechanischen und elektronischen Kniegelenke<br />
sowie um die Gehschule. „Es ist ein Riesenvorteil, dass ich selbst<br />
mit einer Prothese lebe. Dadurch kann ich beurteilen, ob ein Patient<br />
zum Beispiel tatsächlich Schmerzen hat oder ob es sich um<br />
einen Druck im Schaft handelt, den man auch mal tolerieren muss.“<br />
Als Betroffener genieße er eine hohe Akzeptanz bei den Kundinnen<br />
und Kunden. Immer wieder kommen aufgrund des Rufes, den sich<br />
„GehProTec“ erarbeitet hat, auch Patientinnen und Patienten aus<br />
anderen europäischen Ländern zur Versorgung nach Bremen – erst<br />
kürzlich war sogar jemand aus Aserbaidschan hier, der bei einem<br />
Unfall ein Bein verloren hatte. „Bei den weit Angereisten muss es<br />
schnell gehen“, erläutert Wehmeyer. „Die kommen am Wochenende<br />
und fahren Mittwoch oder Donnerstag komplett versorgt wieder<br />
nach Hause.“ Wichtig ist es ihm, neben der perfekt sitzenden<br />
Prothese auch Wissen über deren körperschonenden Gebrauch<br />
mitzugeben. Darum nimmt er sich viel Zeit, biomechanische Abläufe<br />
zu vermitteln: „Nur so lernt der Patient, wie er die Prothese<br />
mit seiner eigenen Muskulatur stabilisieren und steuern kann.“
Siegfried Böhm verlor bei einem Arbeitsunfall eine Hand. Seither trägt er eine Prothese mit sechs verschiedenen Vorsätzen. <br />
Deutschlandweit einmalige Armprothesen<br />
Die gegenüber vom Büro gelegene Werkstatt ist das Reich von Birgit<br />
Greubel. Hier entstehen zunächst die klassischen Gipsabdrücke<br />
oder modernen 3-D-Scans des jeweiligen Stumpfes, für den anschließend<br />
der individuelle Schaft angefertigt wird, der die Prothese<br />
mit dem Körper verbindet. Besonders beeindruckend sind die<br />
Armprothesen, die die 47-Jährige und ihr Team aus unterschiedlichen<br />
Komponenten zusammenbauen. Bisher funktionierten diese<br />
so, dass zwei im Schaft installierte Elektroden die winzigen elektrischen<br />
Spannungen aufnehmen, die bei gezielter Kontraktion der<br />
Muskeln im Stumpf entstehen. Über eingebaute Motoren wird die<br />
Prothese bewegt – und je nachdem, welcher Muskel angespannt<br />
wird, öffnet oder schließt sich die Hand, dreht sich das Handgelenk<br />
oder hebt oder senkt sich der künstliche Ellenbogen.<br />
Stumpf wird mit 16 Elektroden abgetastet<br />
Ganz neu ist nun eine Technik, die mit 16 Elektroden arbeitet und<br />
das Zusammenspiel mehrerer Muskelsignale aufnehmen kann.<br />
„Die Patientinnen und Patienten können damit ihre altbekannten<br />
Bewegungsabläufe nutzen und viel mehr unterschiedliche Bewegungen<br />
ausführen“, macht Birgit Greubel deutlich. Mittels Gedanken<br />
an den noch spürbaren amputierten Arm, den sogenannten<br />
Phantomarm, werde die Prothese gesteuert: „Der Stumpf und seine<br />
Bewegungen werden mit den 16 Elektroden abgetastet und die<br />
elektrischen Impulse mithilfe einer intelligenten Steuerung in der<br />
Prothese in Bewegungen umgewandelt“, erläutert sie. „Für Oberarm-<br />
und Schulterprothesen sind wir momentan die Einzigen in<br />
Deutschland, die das in diesem Umfang anbieten“, sagt sie.<br />
Mit Drei-Finger-Modell den Geschirrspüler ausräumen<br />
An diesem Tag sind Lars Schüler aus Schiffdorf und Siegfried Böhm<br />
aus Walsrode da, um ihre Unterarmprothesen warten zu lassen.<br />
Beide haben vor Jahren bei Arbeitsunfällen ihre rechte Hand verloren<br />
und mussten damals lernen, mit dem Schock zu leben und<br />
mit dem künstlichen Körperteil umzugehen. „Gerade in der ersten<br />
Zeit war ich oft verzweifelt“, erzählt der 49-jährige Lars Schüler.<br />
„Aber dann habe ich angefangen, mich mit der neuen Situation zu<br />
arrangieren.“ Im Laufe der Zeit testete er sechs unterschiedliche<br />
Handsysteme, doch am häufigsten nutzt er bis heute ein einfaches,<br />
schnelles Modell mit drei funktionierenden Fingern, mit dem er<br />
rasch und kräftig zugreifen kann. „Wenn ich den Geschirrspüler<br />
ausräume, ist das deutlich praktischer als die modernen Hightech-<br />
Modelle“, sagt er. Und auch Siegfried Böhm hat die meiste Zeit des<br />
Tages einen einfachen Greifer an seinem Prothesenschaft installiert.<br />
„Ich bin Landwirt und brauche das Ding zum Arbeiten – und<br />
nicht, damit ich sonntags in der Kirche hübsch aussehe“, sagt der<br />
54-Jährige. Nur wenn er auf dem Mähdrescher sitzt und einen Joystick<br />
bedienen muss, nutzt er ein Modell mit mehr Funktionen und<br />
unterschiedlichen Griffmustern. Den Umgang mit seiner Prothese<br />
hat Böhm geübt, indem er anfing, Lego-Technic-Modelle zusammenzubauen.<br />
Inzwischen stehen rund 450 selbst gebaute Modelle<br />
in seinem Keller, vom Big Ben bis zur Tower Bridge. „Das hat mir<br />
geholfen, eine besondere Feinfühligkeit zu entwickeln“, ist er überzeugt.<br />
Ein bisschen hübsch darf es dann aber trotzdem manchmal<br />
sein. So hat er sich einen seiner Schäfte mit einem Bild von Lego-<br />
Steinen verschönern lassen, auf einem anderen ist ein Foto seiner<br />
Hündin zu sehen. „Hautfarben finde ich langweilig“, erläutert er,<br />
„so ist es ein bisschen wie eine Tätowierung.“<br />
Individuelle Prothesen schaffen Selbstbewusstsein<br />
Dass viele Amputierte ihre Prothesen inzwischen mit großem<br />
Selbstbewusstsein zur Schau stellen, ist für Peter Wehmeyer ein<br />
positives Signal. Individualisierung spiele eine große Rolle, berichtet<br />
er: „Wir fertigen relativ häufig Schäfte in bunten Farben oder<br />
mit auffälligen Motiven wie Comics oder Totenköpfen an. Die 3-D-<br />
Druck-Technik ermöglicht uns da ganz besondere und individuelle<br />
kosmetische Gestaltungen.“ In manchen Ländern und Kulturen sei<br />
es allerdings immer noch so, dass es an Akzeptanz für künstliche<br />
Körperteile fehle. „Mir selbst ist das zum Beispiel im Portugal-<br />
Urlaub passiert, als ich in kurzer Hose im Restaurant saß und sich<br />
eine Familie mit Kindern weggesetzt hat. Kurz darauf hat draußen<br />
eine ältere Frau die Straßenseite gewechselt und sich bekreuzigt,<br />
als sie mich sah.“ Dem 66-Jährigen geht es immer auch darum, seinen<br />
Patientinnen und Patienten ein gewisses Selbstverständnis zu<br />
vermitteln. „Sich nach einer Amputation selbstbewusst zu bewegen,<br />
macht ganz viel aus. Wer positiv mit all dem umgehen kann<br />
und einen großen Lebenswillen hat, gewöhnt sich schnell an eine<br />
Prothese.“<br />
51
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eine frohe und besinnliche Osterzeit<br />
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Jeden Monat neu:<br />
Interviews, Reportagen, Porträts, Fotostorys,<br />
Kolumnen und Berichte<br />
www.stadtmagazin-bremen.de<br />
GESUNDHEIT<br />
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Tel.:<strong>04</strong>21- 64 90 00|www.sozialwerk-bremen.de<br />
Foto: Ingo Bartussek<br />
Gesundheit braucht Training<br />
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„Die meisten Lebensstil-Erkrankungen sind durch einen aktiven<br />
Lebensstil mit regelmäßigem Training zu vermeiden“, ist<br />
sich Professor Dr. Ingo Froböse sicher. Um mit Muskeltraining<br />
zu beginnen, und von den gesundheitlichen Vorzügen zu profitieren,<br />
sei es nie zu spät.<br />
In der Sport Lounge Munte können Interessierte eine kostenlose<br />
Erlebnistour vereinbaren, bei der sie ihren Körper neu<br />
kennenlernen. Ein Gesundheitsexperte der Sport Lounge Munte<br />
wird sich innerhalb dieses Informationsaustauschs die Zeit<br />
nehmen, mithilfe innovativer Tools, das Gehirn und den Körper<br />
auf den Prüfstand zu stellen. Um das Ganze individuell gestalten<br />
zu können, sollten Interessenten genügend Zeit einräumen, um<br />
zuvor eventuell vorherrschende<br />
orthopädische, internistische<br />
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Beschwerdebilder detailliert<br />
zu besprechen. Mit dieser Hilfe<br />
können die Trainings- und<br />
Bewegungsspezialisten ihr Augenmerk<br />
auf das legen, was die<br />
Teilnehmenden bewegt. (SM)<br />
Yannick Hoppe (M. A. Sportwissenschaftler)<br />
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Training. <br />
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Termine können telefonisch unter<br />
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vereinbart werden.<br />
Das Prinzip der Tagespflege<br />
Entlastung für betroffene Angehörige<br />
Pflegende Angehörige sind oft<br />
viele Jahre einer Doppelbelastung<br />
ausgesetzt. Neben der<br />
Organisation ihres eigenen Lebens<br />
tragen sie zusätzlich die<br />
Verantwortung für einen anderen<br />
Menschen. Das Angebot<br />
der Tagespflege kann hier eine<br />
deutliche Entlastung schaffen.<br />
Pflegebedürftige Angehörige<br />
werden am Morgen von zu Hause abgeholt und verbringen den<br />
Tag mit Rundum-Versorgung in netter Gesellschaft. Am Nachmittag<br />
geht es nach Hause zurück. Das Geld der Pflegeversicherung<br />
für die Tagespflege steht pflegebedürftigen Versicherten<br />
ab Pflegegrad 2 zusätzlich zu ihrem Pflegegeld, den Pflegesachleistungen<br />
und ihrem Entlastungsbetrag zu. Auch das Budget<br />
der Verhinderungspflege kann für den Besuch einer Tagespflege<br />
verwendet werden. Dieses Geld steht zur Verfügung, wenn der<br />
pflegende Angehörige erkrankt oder im Urlaub ist. Bis zu 2418<br />
Euro kann das Verhinderungspflegebudget durch nicht genutztes<br />
Kurzzeitpflegegeld noch aufgestockt werden. Die Leitungskräfte<br />
der Tagespflegen in der Neustadt, in Gröpelingen, Oslebshausen,<br />
Grambke und Vegesack nehmen sich gern die Zeit, ausführlich zu<br />
informieren und alle Fragen zu beantworten. Auch Probetage in<br />
einer Tagespflege-Einrichtung sind möglich. (SM)<br />
52<br />
Nähere Infos unter www.sozialwerk-bremen.de oder <strong>04</strong>21 / 64 900-0.
Muskeltraining:<br />
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gesundes Leben.<br />
Es ist nie zu spät, mit dem Training<br />
zu beginnen – starte jetzt und profitiere<br />
von der Kraft Deiner Muskeln.<br />
„Körperliche Aktivität und Training<br />
sind die ganzheitlich wirkungsvolle<br />
Alternative zu Medikamenten<br />
und Pillen.“<br />
Zitat:<br />
Prof. Dr. Ingo Froböse<br />
IDEE UND KONZEPT: WWW.DSB.DIGITAL<br />
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53
SCHÖNER WOHNEN UND ARBEITEN<br />
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Kletterspaß und Kaufoptionen<br />
Eröffnung der Boulder Base und Vertriebsstart von ersten Wohnungen: Neues aus dem TABAKQUARTIER<br />
Von der historischen Zigarettenfabrik zum modernen Standort<br />
für Arbeit, Wohnen und Freizeit: Diesen Wandel vollzieht<br />
die Firma Justus Grosse auf dem Brinkmann-Areal<br />
in Woltmershausen in stetigen Schritten. Die neusten Projekte<br />
und Pläne im sogenannten TABAKQUARTIER dürften vor allem<br />
Sportskanonen und Kulturinteressierte erfreuen, aber auch jene,<br />
die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind.<br />
So hat unter anderem die Boulder Base Bremen Ende Februar<br />
die Neueröffnung ihres zweiten Standortes Am Tabakquartier<br />
14 gefeiert. Mit der neuen Boulderhalle wird das Zukunftsquartier<br />
nicht nur um ein sportliches Angebot reicher, sondern beherbergt<br />
offiziell zugleich die größte Boulderhalle Norddeutschlands. An<br />
den künstlichen Boulderwänden der mehr als 2500 Quadratmeter<br />
umfassenden Boulderfläche können Besuchende ab sofort Geschick,<br />
Kraft und Ausdauer erproben – und das bis zu 4,5 Meter<br />
über dem Boden. Das sportliche Angebot richtet sich dabei an alle<br />
Interessierten: Von Jung bis Alt und vom Anfänger bis zum Profiathleten<br />
sind alle willkommen. Eine separate Fläche für Familien<br />
und Kinder und ein großzügiger Gastronomiebereich runden das<br />
Angebot ab. Michel Weis und Martin Pleßa, die das Unternehmen<br />
Boulder Base führen, freuen sich im Zuge der Eröffnung vor allem<br />
auf zukünftige Synergieeffekte mit den umliegenden Firmen und<br />
Einrichtungen im Quartier. Zudem sind sie sich einig: „Die alte<br />
Tabakhalle hat einen ganz besonderen, industriellen Charme, der<br />
wunderbar zum Thema Bouldern passt.“<br />
„TQ Studios“: Wohnen im Herzen des TABAKQUARTIERS<br />
Auch die Wohnprojekte nehmen als elementarer Bestandteil des<br />
TABAKQUARTIERS sukzessive Gestalt an. Im Frühjahr etwa startet<br />
der Vertrieb der ersten Eigentumswohnungen. Mit den „TQ<br />
Studios“ entstehen im Herzen des Quartiers durch Justus Grosse in<br />
den ehemaligen Tabaklagerhallen 4 und 5 insgesamt 200 moderne<br />
Wohnungen mit Gründach, Photovoltaikanlagen und nachhaltigem<br />
Energiekonzept. Neben klassischen Ein- bis Vier-Zimmer-<br />
Wohnungen sind auch Mehrgenerationen-Wohnungen geplant.<br />
Die Fertigstellung der Objekte soll bis Frühjahr 2024 erfolgen. Interessierte<br />
können sich bereits jetzt per E-Mail an tabakquartier@<br />
justus-grosse.de oder telefonisch unter <strong>04</strong>21 / 30 80 68 91 vormerken<br />
lassen.<br />
Kultureller Zuwachs<br />
Ebenso wie große und kleine Unternehmen bereits ein berufliches<br />
Zuhause gefunden haben, soll auch die Bremer Kreativwirtschaft<br />
ihren Platz im TABAKQUARTIER finden. Mit dem Zentrum für<br />
Kunst realisiert Justus Grosse in Kooperation mit der Kulturbehörde<br />
in der denkmalgeschützten FABRIK einen Standort für Vertreterinnen<br />
und Vertreter der „Freien Szene“. Musiker, Tänzer, Schauspieler<br />
und andere Akteure sollen hier ab Frühjahr ihren Projekten<br />
nachgehen können. Auch die neue Schaffensstelle der Bremer Philharmoniker<br />
befindet sich ab Frühjahr in unmittelbarer Nähe: Aus<br />
einer ungenutzten Lagerhalle wurde ein Übungssaal mit 380 Sitzplätzen<br />
für Zuschauerinnen und Zuschauer.<br />
Zum Hintergrund<br />
54<br />
Fotos: Justus Grosse Real Estate GmbH<br />
Das TABAKQUARTIER ist eine Quartiersentwicklung der Firma<br />
Justus Grosse. Bis Ende 2024 soll auf dem Gelände der ehemaligen<br />
Zigarettenfabrik in Woltmershausen ein innovatives Zukunftsquartier<br />
mit vielfältigen Möglichkeiten zum Wohnen, Arbeiten und zur<br />
Freizeitgestaltung entstehen. Rund 300 Unternehmen sind bereits<br />
am Standort präsent und insgesamt 1500 Wohnungen in Planung.<br />
Nähere Infos zu den Entwicklungen und Projekten im TABAKQUARTIER<br />
gibt es unter: www.tabakquartier.com.
Wie heißt der noch gleich?<br />
NABU initiiert neues Projekt für mehr Vogelwissen<br />
Ob Goldammer (oben) oder Rotkehlchen (unten): Bei zwitscherndem Besuch<br />
im Garten fehlt vielen Menschen die Artenkenntnis.<br />
Fotos: NABU_CEWE_Holger Frank/ Reinhard Paulin<br />
WOHNEN UND LEBEN<br />
Ob Meise, Amsel, Fink oder Star: Jedes Jahr stimmen die Gesänge<br />
und Rufe der Vögel auf der Suche nach einem Partner<br />
oder zur Abgrenzung eines Brutreviers auf den kommenden<br />
Frühling ein. Laut Angaben des NABU zeigen Untersuchungen<br />
allerdings, dass Vogelgesänge leiser und eintöniger werden<br />
und dies als Anzeichen für den schon vor 60 Jahren prophezeiten<br />
„stummen Frühling“ gewertet werden kann.<br />
Weitere Untersuchungen zeigen demnach, dass die Artenkenntnis<br />
vor allem im Bereich Vögel schwindet. Nur fünf von 1000<br />
Menschen würden demnach die häufigsten Gartenvögel erkennen.<br />
Um dem entgegenzuwirken, stellt der NABU die Wissensvermittlung<br />
rund um das Thema Vögel in den Mittelpunkt des neuen von<br />
der Bremer Umweltsenatorin geförderten Projektes „Vogelforschungswerkstatt<br />
Vahrer Feldweg“. Vögel, insbesondere die Arten,<br />
die in städtischen Lebensräumen vorkommen, gut und richtig zu<br />
erkennen und Erkenntnisse im besten Fall in wissenschaftliche<br />
Untersuchungen einzubringen, ist hierbei in den kommenden zwei<br />
Jahren das Ziel.<br />
Dazu gibt es ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm<br />
mit Seminaren, Workshops und Exkursionen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen der Vogelkunde. Hierzu zählen auch zwei Angebote<br />
aus dem Bereich „Vogelstimmen“. Am Sonntag, 3. April stellen<br />
Expert:innen in einem Workshop von 10 bis 12 Uhr Technik und deren<br />
Handhabung bei der Aufnahme und Auswertung von Vogelstimmen<br />
vor. Am Mittwoch, 6. April findet ein Vogelstimmen-Seminar mit<br />
dem bekannten Vogelstimmen-Imitator Uwe Westphal statt. (SM)<br />
Weitere Infos und Anmeldung: telefonisch unter <strong>04</strong>21 / 48 44 48 70 oder<br />
per E-Mail an info@nabu-bremen.de.<br />
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55
WOHNEN UND LEBEN<br />
Vom Insektenhotel bis zum Naturdünger<br />
Tipps für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität im eigenen Garten<br />
Selbst als Besitzende eines Gartens gilt das Motto „im grünen<br />
Paradies ist der Mensch nicht allein“. Passionierte Gärtner:innen<br />
freuen sich über die lebendige Vielfalt und leisten<br />
ihren Beitrag dazu. Oft zeigen beim nachhaltigen Gärtnern bereits<br />
kleine Maßnahmen große Wirkung.<br />
Blühende und bunte Vielfalt<br />
Blühinseln inmitten von Rasenflächen bieten zum Beispiel eine<br />
dringend benötigte Nahrungsquelle für Insekten. An ihrem Überleben<br />
sollte allen Menschen gelegen sein, immerhin bestäuben<br />
sie sämtliche Pflanzen und fördern somit ein gesundes Wachstum.<br />
Auch das Aufstellen eines Insektenhotels und das Aufhängen<br />
von Nisthilfen für Vögel bieten eine schnelle und effiziente Hilfe<br />
mit einer nachhaltigen Wirkung. Ebenso wichtig ist das Aufstellen<br />
einer Wasserstelle für die Vogelwelt. Gern gesehen sind auch<br />
Hecken statt Zäunen. Sie verschönern nicht nur den Garten durch<br />
die grüne Fassade, sie ermöglichen Igeln und anderen Kleintieren<br />
auch den Zugang vereinfachen den Wechsel zwischen den Gärten<br />
der Nachbarschaft bei der Nahrungs- und Partnersuche. Laub- und<br />
Reisighaufen eignen sich als stille Rückzugsorte oder als Winterquartier.<br />
Fotos: djd/STIHL<br />
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Wir wünschen eine frohe und<br />
besinnliche Osterzeit<br />
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Wärmedämmung<br />
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28865 Lilienthal · Moorhauser Landstr. 43 · Telefon 0 42 98/12 97 · Fax 6621<br />
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Seit Seit über über 110 110 Jahren Jahren<br />
KOCH &<br />
KARCZEWSKI<br />
Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt: Das Blütenangebot<br />
auf dem Rasen wird verbessert, wenn dieser stets mit maximaler<br />
Schnitthöhe gemäht wird. So können Rasenkräuter besser gedeihen<br />
und mehr Blüten als Nahrung für Bienen und Co. bereitstellen.<br />
Auch gegen Mähroboter spricht nichts, solange nachaktive Tiere<br />
geschützt werden, indem die Maschinen so programmiert werden,<br />
dass sie nicht nachts oder während der Dämmerung fahren.<br />
Naturdünger selbst gemacht<br />
Zum nachhaltigen Gärtnern gehört zudem, bewusst mit den Ressourcen<br />
der Natur umzugehen und Rohstoffe sinnvoll zu nutzen:<br />
Gartenabfälle kann man kompostieren oder als Mulchmaterial<br />
wiederverwenden, Gartenhäcksler mit leisem Elektroantrieb helfen<br />
beim Zerkleinern des Grünschnitts etwa von Hecken und Bäumen.<br />
Das vermeintliche „Unkraut“ Brennnessel sollte man stehen<br />
lassen, da es als wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge dient.<br />
Und schon die Großeltern wussten: Brennnesselsud ist ein kostenfreier<br />
und höchst effektiver Naturdünger. (DJD)<br />
56
Fotos: djd/FNR e. V./gkrphoto – stock.adobe.com<br />
Es geht auch ohne Torf<br />
Beim Gärtnern auf klimafreundliche Pflanzerde setzen<br />
Unzählige Balkonkästen, Töpfe und Kübel warten darauf,<br />
in der Gartensaison mit Blumen aller Art bepflanzt zu<br />
werden. Was aber nur wenige Hobbygärtnerinnen und<br />
-gärtner wissen: Sie können dabei auch einen aktiven Beitrag<br />
zum Klimaschutz leisten, indem sie bei der Wahl der Pflanzerde<br />
genauer hinsehen und auf torfhaltige Produkte verzichten.<br />
Torf ist in Tausenden von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen in<br />
Mooren entstanden und gilt als effektiver Kohlenstoffspeicher.<br />
Legt man Moore trocken, baut den Torf ab und nutzt ihn als Blumenerde,<br />
wird nach und nach klimaschädliches Kohlendioxid<br />
(CO 2 ) freigesetzt.<br />
Das Thünen-Institut, eine Bundesforschungseinrichtung<br />
in Braunschweig, schätzt die entsprechenden jährlichen CO 2 -<br />
Emissionen allein in Deutschland auf mindestens 400.000<br />
Tonnen. Die neue Bundesregierung will deshalb einen Ausstiegsplan<br />
für Torfabbau und -verwendung beschließen und<br />
Torf-Alternativen entwickeln. Auch die torffreien Produkte<br />
weisen Kohlendioxid-Emissionen auf. Aber die Pflanzen, aus<br />
denen sie gewonnen wurden, wachsen wieder nach und binden<br />
erneut CO 2 – ein weitgehend geschlossener Kreislauf.<br />
Wohntraum östl. Vorstadt!<br />
RISCHO Stahl- und Metallbau in Perfektion<br />
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Torfersatz aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
Im heimischen Garten fällt der Umstieg auf torffreie Blumenerden<br />
denkbar einfach. Sie sind in Gartenfachmärkten, Baumärkten<br />
und in Gärtnereien erhältlich sowie online bestellbar.<br />
Und das Angebot wächst stetig. In torffreien Erden sind meist<br />
nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Kompost,<br />
Rindenhumus oder Holzfasern als Ersatz enthalten. Dafür<br />
wird kein Baum gefällt, stattdessen verwenden die Erdenhersteller<br />
die Resthölzer, die in Sägewerken ohnehin anfallen. Das<br />
Angebot von Torrfreier Erde reicht von Universalerden bis zu<br />
Substraten für Spezialanwendungen für die Anzucht von Kräutern,<br />
Gemüse, Blumen oder Hecken- und Strauchpflanzen.<br />
Datenbank mit über 250 torffreien Erden<br />
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Wichtig ist es, beim Kauf auf die genaue Kennzeichnung zu<br />
achten: Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder<br />
„ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen gerecht.<br />
Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft ein Blick auf<br />
die Inhaltsstoffe. Hobbygärtnerinnen und -gärtner finden unter<br />
www.torffrei.info eine Marktübersicht zu torffreien Erden, in<br />
der bereits über 250 Erden diverser Hersteller für viele Einsatzbereiche<br />
gelistet sind. Die Webseite bietet zudem zahlreiche<br />
Tipps für das erfolgreiche Gärtnern mit torffreier Erde. (DJD)<br />
Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH, Niederlassung Bremen<br />
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57
Foto: Antje Schimanke Fotografie<br />
WOHNEN UND LEBEN<br />
Energieeffizient heizen in<br />
den eigenen vier Wänden<br />
Die Dämmvisite von „energiekonsens“<br />
Nach dem Winter ist vor der nächsten Heizperiode. „Und<br />
auf die sollte man sich bei den steigenden Energiepreisen<br />
schnellstmöglich vorbereiten“, sagt Heinfried Becker,<br />
Projektleiter bei der gemeinnützigen Klimaschutzagentur „energiekonsens“.<br />
Dafür bietet die Dämmvisite Eigentümer:innen von<br />
Immobilien einen Einstieg. Bei diesem Wärmecheck kommen unabhängige<br />
Energieberater:innen ins Haus und nehmen Gebäudehülle<br />
und -teile in Augenschein. Sie decken Energielecks wie zum<br />
Beispiel Wärmebrücken an Wänden oder undichten Fensterrahmen<br />
auf und geben Tipps, wie sich die Schwachstellen beheben lassen.<br />
Zudem beraten die Expert:innen dazu, welche nachträglichen<br />
Dämmmaßnahmen sich lohnen. „Mitunter ist es ratsam, höhere<br />
Investitionen zu tätigen – etwa in den Austausch von Fenstern,<br />
eine neue Heizung oder eine energetische Fassadendämmung –,<br />
um größere Effizienzsprünge zu erzielen. Hier können die neutralen<br />
Beraterinnen und Berater eine Empfehlung aussprechen“, führt<br />
der Projektleiter fort. Die Ergebnisse der Hausbegehung werden<br />
in einem Informationsbogen festgehalten, in dem auch Wissenswertes<br />
zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden ist.<br />
„Wir müssen im Bestand bessere Dämmstandards erreichen, um<br />
den Klimawandel zu meistern. Das wird von Bund und Ländern<br />
unterstützt “, betont Becker. Wichtig sei: „Wer einen Zuschuss für<br />
eine energetische Renovierung haben möchte, muss die Förderung<br />
beantragen, bevor die Maßnahmen starten.“ (SM)<br />
Die Dämmvisite kostet 30 Euro und ist buchbar unter <strong>04</strong>21 37 66 10<br />
oder per E-Mail an: daemmung@energiekonsens.de.<br />
Infos: www.energiekonsens.de/daemmvisite.<br />
Lärm bleibt draußen und die<br />
Energie drinnen<br />
Fenster aus Hochleistungswerkstoffen reduzieren<br />
Schall und Energieverluste<br />
Die Welt ist im Wandel und das spürt jede einzelne Person auch<br />
im Alltag. Das Zukunftsinstitut in Frankfurt beispielsweise erkennt<br />
einige Megatrends, die sich konkret auf das Leben zu Hause<br />
auswirken. Zu ihnen zählt auch die Urbanisierung. Es entstehen<br />
immer mehr Megacities, und Räume – speziell Wohnräume –<br />
verdichten sich zunehmend. Durch die immer enger zusammenrückende<br />
Nachbarschaft wächst auch das Bedürfnis nach Ruhe<br />
in den eigenen vier Wänden. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts<br />
Ipsos in Deutschland fühlen sich rund 28 Prozent<br />
der Befragten durch den Krach, den ihre direkten Nachbarn<br />
verursachen, gestört.<br />
Für dieses Problem gibt es eine Lösung: Fenster mit einer<br />
guten Schallschutzverglasung sorgen für weniger Lärm im Haus<br />
und ermöglichen eine besonders hohe Energieeffizienz. Davon<br />
profitieren Bewohner:innen spürbar, denn je weniger Wärme ein<br />
Fenster nach außen durchlässt, desto geringer fallen die Heizkosten<br />
aus. Gleichzeitig tragen Bauverantwortliche mit einer<br />
energiesparenden Bauweise auch ihrer sozialen Verantwortung<br />
Rechnung. Denn es geht jetzt darum, für die nachfolgenden Generationen<br />
mit den vorhandenen Ressourcen möglichst sparsam<br />
umzugehen. Auch die Fensterprofile mit dem Label EcoPuls stehen<br />
für einen positiven ökologischen Fußabdruck. Bereits heute<br />
enthalten diese Profile 40 bis 75 Prozent Rezyklat-Anteil. Das<br />
heißt, für ihre Herstellung werden nicht nur komplett neu produzierte,<br />
sondern auch recycelte Rohstoffe verwertet – und das<br />
spart CO 2 ein. (DJD)<br />
Foto: djd/REHAUS Industries<br />
Dämmvisite<br />
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58
Berufsunfähigkeit kann<br />
jeden Menschen treffen<br />
Etwa jede vierte beschäftigte Person verliert<br />
zumindest zeitweise ihre Arbeitskraft<br />
Das Risiko, seine Arbeitskraft zu verlieren und danach unter<br />
einer finanziellen Versorgungslücke zu leiden, wird von<br />
vielen unterschätzt: Tatsächlich ist etwa jede vierte beschäftigte<br />
Person in Deutschland nach Angaben der Deutschen<br />
Rentenversicherung Bund im Lauf seines Arbeitslebens zumindest<br />
zeitweise mit Berufsunfähigkeit konfrontiert. Laut einer auf Statista<br />
veröffentlichten Erhebung waren 2021 Nervenerkrankungen mit<br />
knapp 32 Prozent die häufigste Ursache. Danach folgen mit einem<br />
Anteil von rund 20 Prozent Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates<br />
und mit 18 Prozent Krebs und andere bösartige<br />
Neubildungen.<br />
Foto: djd/Nürnberger Versicherung/Getty Images/PeopleImages<br />
Ein früher Abschluss lohnt sich<br />
Wenn ein Großteil des Einkommens wegen Berufsunfähigkeit<br />
wegfällt, kann kaum jemand den gewohnten Lebensstandard halten.<br />
Hilfe vom Staat gibt es nur im Rahmen der sozialen Sicherungssysteme.<br />
Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)<br />
kann man die finanzielle Lücke bei anerkannter Berufsunfähigkeit<br />
weitgehend schließen, Schätzungen zufolge besitzen aber lediglich<br />
etwa ein Viertel aller Haushalte diese Police. Weil psychische Erkrankungen<br />
stark zugenommen haben, kommen für die Absicherung<br />
der Arbeitskraft nicht nur körperlich arbeitende Menschen<br />
infrage, sondern jeder Beschäftigte. Je früher eine BU abgeschlossen<br />
wird, desto besser. Zum einen ist dann der monatliche Beitrag<br />
gering. Vor allem aber müssen beim Abschluss Gesundheitsfragen<br />
beantwortet werden – und Vorerkrankungen sind in jungen Jahren<br />
seltener. Viele Anbieter:innen haben für junge Leute günstige<br />
Einsteigertarife, doch noch wichtiger ist es, auf die Flexibilität nach<br />
dem Abschluss zu achten. (DJD)<br />
Digitale Betrugsmasche<br />
Das Versicherungs- und Finanzkontor informiert<br />
über Phishing-Mails<br />
VERSICHERUNGEN<br />
FINANZEN<br />
ALTERSVORSORGE<br />
„Bitte folgen Sie dem Link und überprüfen Sie Ihre Daten. Anderenfalls<br />
müssen wir aus Sicherheitsgründen Ihr Konto sperren.“<br />
Wer kommt bei Sätzen wie diesen nicht ins Schwitzen, besonders<br />
wenn das eigene Bank-, Email- oder Kundenkonto in Gefahr<br />
scheint? Doch bei Mails mit solchem oder ähnlichem Inhalt handelt<br />
es sich in aller Regel um Fake-Mails, sogenannte Phishing<br />
Mails. Sie sollen dazu verleiten, Links zu gefälschten Websites<br />
oder angehängte Dateien mit Schadsoftware zu öffnen. Ziel ist es,<br />
vertrauliche Daten und Passwörter „abzufischen“.<br />
Phishing-Mails wirken oft täuschend echt, indem sie Farbgebung<br />
und Logo der vermeintlichen Absender:innen imitieren<br />
und immer geschickter in der Ansprache werden. Deshalb ist es<br />
so schwer, sich vor ihnen zu schützen. Für Firmen gibt es seit geraumer<br />
Zeit so genannte Cyberpolicen, die unter anderem die<br />
finanziellen Folgen solch digitaler Betrügereien abdecken sollen.<br />
Für Privatkund:innen und Solo-Selbstständige sind noch keine<br />
standardisierten, sprich: untereinander vergleichbare Versicherungsangebote<br />
entwickelt worden, weil hier die Gefahr bislang<br />
relativ klein schien.<br />
Doch wer viel im Netz unterwegs ist und seine Geräte sowohl<br />
privat als auch beruflich nutzt, sollte sich durchaus über eine individuell<br />
angemessene Cyberpolice beraten lassen. (SM)<br />
Mehr zu Phishing-Mails, wie man sie erkennt und was man tun kann,<br />
wenn man (doch) auf sie hereingefallen ist, gibt es unter<br />
www.versicherungskontor.net/phishing-mails.<br />
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59
WOHNEN UND LEBEN<br />
Ganz einfach ökologisch tapezieren<br />
Vliestapeten aus Recyclingmaterial verbessern Wohngesundheit und CO 2 -Bilanz<br />
Beim Renovieren und neu Einrichten geht es heutzutage<br />
nicht mehr nur ums Design. So spielen gerade im Wohnbereich<br />
Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ökologie eine immer<br />
wichtigere Rolle. Das gilt neben Möbeln und Dekostoffen auch für<br />
die Wandgestaltung. Bei dieser großen Fläche ist es wichtig, keine<br />
schädlichen Ausdünstungen zu haben. Verputzte Wände haben<br />
zwar ihren Charme, eine Wandverkleidung mit Glattvlies jedoch<br />
bietet mehr Schutz und auch mehr Behaglichkeit in puncto Wärme<br />
und Akustik. Zudem lässt sie sich einfach abziehen, sodass<br />
die Wand problemlos wieder in ihren Urzustand versetzt werden<br />
kann. In Baumärkten finden sich heutzutage bereits ökologische<br />
Tapeten, die an Qualität nichts zu wünschen übrig lassen und sowohl<br />
die Wohngesundheit als auch die CO 2 -Bilanz nicht negativ<br />
beeinflussen.<br />
Kund:innen, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, sollten beim<br />
Tapetenkauf darauf achten, dass vorwiegend Recyclingmaterialien,<br />
also Altpapier und recycelte Kunststoffe, eingesetzt wurden. Außerdem<br />
ist es wichtig, dass die Wandbekleidung keine schädlichen<br />
Zusatzstoffe wie PVC oder gesundheitsgefährdende Weichmacher<br />
enthält. Ein wesentlicher Vorteil ökologischer Tapeten ist, dass sie<br />
mehrfach überstrichen werden und dadurch jederzeit an veränderte<br />
Gestaltungswünsche angepasst werden kann. Außerdem sind Vliestapeten<br />
auch für ungeübte Heimwerker einfach zu verarbeiten, weil<br />
der Kleister einfach auf die Wand aufgetragen wird und so kein Einweichen<br />
und kein Tapeziertisch notwendig sind. Kleine Setzrisse, die<br />
nachträglich im Putz entstehen können, werden effektiv kaschiert<br />
und die Wand vor Stößen und Ratschern geschützt – gerade in Haushalten<br />
mit Kindern oder Haustieren neben der Wohngesundheit ein<br />
weiterer wichtiger Pluspunkt. (DJD)<br />
Foto: DJD/Erfurt Tapeten<br />
60<br />
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Möbeldesign. Die Umsetzung<br />
der Entwürfe namhafter<br />
Designer:innen erfolgt durch<br />
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Handwerker:innen seit<br />
mehr als 160 Jahren in großer<br />
Verantwortung für Mensch und<br />
Umwelt am Stammsitz in Briord<br />
in der Auvergne.<br />
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, welch hoher Wert der<br />
Einrichtung des Zuhauses beigemessen wird. So stellte das Team<br />
von Ligne Roset auch bei seinen Kunden ein größeres Interesse<br />
fest, sich neuen und geänderten Bedürfnissen anzupassen. Das<br />
Studio Am Wall hat die Zeit genutzt, um das Interior zu renovieren<br />
und neu zu gestalten. Ausgewählte Möbel und Accessoires<br />
werden im frischen Ambiente während der Frühlingsaktion<br />
vom 26. März bis zum 10. April zu attraktiven Preisen präsentiert.<br />
Das Bremer Team um Studioleiterin und Innenarchitektin<br />
Susanne Wätjen freut sich darauf, die Kund:innen ausführlich<br />
zu beraten. Gern kann dafür ein individueller Termin vereinbart<br />
werden, auch vor Ort zu Hause. (SM)<br />
Weitere Informationen zur Frühlingsaktion oder einer Beratung gibt<br />
es unter www.ligne-roset.com/de/shop/bremen.<br />
Foto: Ligne Roset
Nachhaltige Wärmeversorgung im eigenen Zuhause<br />
Raus aus Gas und Öl: Mit „energiekonsens“ die richtigen Heiztechniken finden<br />
Foto: Adobe Stock<br />
Rasant steigende Energiepreise und Unsicherheit aufgrund<br />
der aktuellen geopolitischen Lage – wer jetzt auf erneuerbare<br />
Wärmeversorgung setzt, leistet nicht nur einen wichtigen<br />
Beitrag zum Klimaschutz, sondern macht sich unabhängig vom<br />
globalen Gas- und Ölmarkt. Vor allem elektrische Wärmepumpen,<br />
Holzpelletheizungen, Solarthermieanlagen oder Nah- und Fernwärmeanschlüsse<br />
werden künftig eine wichtige Rolle beim klimafreundlichen<br />
Heizen spielen. Doch welche Technik passt zum<br />
eigenen Haus und Energiebedarf? Hierbei spielen unterschiedliche<br />
Faktoren eine Rolle: energetischer Standard des Gebäudes,<br />
Aufstellungsort, Kosten und mögliche Kombination mit anderen<br />
Techniken, beispielsweise Solaranlagen zur Stromgewinnung<br />
(Photovoltaik). „Sobald Verbraucher:innen über die Anschaffung<br />
einer neuen Technik nachdenken, sollten sie immer auch die Dämmung<br />
des eigenen Hauses im Blick haben“, empfiehlt Martin Grocholl,<br />
Geschäftsführer der Klimaschutzagentur „energiekonsens“<br />
und führt fort: „Wie viel man heizen muss, hängt maßgeblich von<br />
der Dämmqualität des eigenen Hauses ab – hier ist ein großer<br />
Hebel für Hauseigentümer:innen.“ Wer über einen Austausch der<br />
eigenen Heizungsanlage nachdenke, sollte vor der Anschaffung<br />
eine unabhängige Vor-Ort-Beratung in Anspruch nehmen und sich<br />
gut informieren, empfiehlt Grocholl. Informationen und Hinweise<br />
zu Beratungsstellen, Fördermöglichkeiten und Veranstaltungen<br />
finden Modernisierungswillige auf der Webseite der Beratungsinitiative<br />
Bremer Modernisieren unter bremer-modernisieren.de.<br />
Auch für Haushalte ohne Eigenheim gibt es viele Möglichkeiten<br />
Energie einzusparen und CO 2 im Alltag zu vermeiden. Senkt man<br />
beispielsweise die Raumtemperatur um nur einen Grad ab, spart<br />
man insgesamt sechs Prozent Heizenergie. Da jeder Raum anders<br />
genutzt wird, sollte man darauf achten die Temperaturen entsprechend<br />
einzustellen: So macht es Sinn das Badezimmer deutlich<br />
wärmer zu halten als beispielsweise das Schlafzimmer. Richtiges<br />
Lüften spart ebenfalls Heizenergie und sorgt für ein gutes Wohnklima:<br />
Hier empfiehlt die Klimaschutzagentur dreimal täglich sieben<br />
Minuten Stoßlüften. (SM)<br />
Weitere Energie- und Klimatipps bietet die Bremer Klimaschutzkampagne<br />
„#senkmit – Weniger CO2, mehr Zukunft“ online unter senkmit.de.<br />
MEHR GRÜNE wÄRME<br />
WENIGER CO 2<br />
Gut fürs Klima:<br />
Besser ohne Öl & Gas heizen<br />
und sich rundum wohlfühlen.<br />
Mehr<br />
Klima-Tipps<br />
Ein Projekt von energiekonsens<br />
61
AUTO<br />
Ein Kleiner greift die Großen an<br />
Skoda hat den Fabia gewaltig aufgewertet – Moderne Dreizylinder<br />
Eine von Skodas „Simply clever“-Lösungen: Der Regenschirm in der Türverkleidung ist immer dabei (Bild rechts).<br />
Fotos: WS<br />
Kleinwagen kommen immer größer raus. Das beste aktuelle<br />
Beispiel: Der neue Skoda Fabia hat jetzt die Länge von 4,10<br />
Meter erreicht und macht damit seinem Konzernbruder Golf<br />
Konkurrenz. In jedem Fall ist Skoda hier ein Volltreffer gelungen,<br />
denn so gut, komfortabel und sicher fuhr sich ein Fabia noch nie.<br />
Ein ausdrucksstarkes Design, ein großzügigerer Fahrzeuginnenraum,<br />
mehr Komfort und eine noch höhere Sicherheit dank<br />
moderner Sicherheits- und Assistenzsysteme: So präsentiert sich<br />
22 Jahre nach seinem Debüt der neue Fabia. Das Design entstand<br />
erstmals unter der Leitung des neuen Designchefs Oliver Stefani.<br />
Der neue Fabia ist strömungsoptimiert gestaltet, was sich auch<br />
im besten cW-Wert (0,28) seiner Klasse äußert. Besonderheit im<br />
dominanten Kühlergrill: Verstellbare Lamellen schließen sich bei<br />
geringem Kühlbedarf<br />
Bauerland<br />
und sollen<br />
6, 28259<br />
auf diese<br />
BremenWeise zum Beispiel auf<br />
58 00 19<br />
der Autobahn bis zu 0,2 Liter Sprit auf 100 Kilometer sparen. Der<br />
Unterboden ist nahezu vollständig verkleidet.<br />
Das neue Innenraumdesign des Fabia verstärkt das sehr gute<br />
Siegfried Buhl<br />
Bauerland 6, 28259 Bremen<br />
Raumgefühl des Kleinwagens zusätzlich. Die<br />
58 00symmetrisch 19<br />
aufgebaute<br />
Lack Instrumententafel • Karosserie • Mechanik<br />
mit einem zentralen, frei stehenden<br />
Autolackier- und Karosseriefachbetrieb GmbH<br />
Wir wünschen<br />
allen Teilnehmern<br />
gut Schuss!<br />
Siegfried Buhl<br />
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Dellendrücken TÜV Siegfried und ohne AU m. Einlagerung Buhl<br />
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Display und die je nach Ausstattungslinie in verschiedenen Farben<br />
gehaltenen horizontalen Dekorleisten betonen die Breite des<br />
Innenraums.<br />
Und wie fährt sich der Kleinwagen? Definitiv wie ein Großer!<br />
In der Stadt wuselt der wendige Fabia geschwind durch die<br />
Gassen. Den Fahrer erfreut die Übersichtlichkeit des Autos, anders<br />
als bei vielen rollenden Neuheiten, bei denen gut rausschauen<br />
zkeine Option ist. Lange Fahrten meistert er entspannt, da<br />
beweist der Kleinwagen echtes Kompaktklasse-Niveau. Das gilt<br />
auch für das Fahrwerk mit dem nötigen Maß an Straffheit, aber<br />
ohne Härte und inklusive spürbarem Komfortanspruch. Der Dreizylinder,<br />
obwohl gut gedämmt, kann sich bei niedriger Geschwindigkeit<br />
sein bauarttypisches „Knarren“ nicht ganz verkneifen. Das<br />
Portemonnaie wird mit einem Durchschnittsverbrauch von fünf<br />
bis fünfeinhalb Litern vertretbar belastet. Bei besonders entspannter<br />
und mitdenkender Fahrweise meldet der Bordcomputer<br />
sogar eine Vier vor dem Komma. In der Basisausführung kostet<br />
der Fabia mit dem empfehlenswerten 1.0 TSI-Motor mit 95 PS ab<br />
17.590 Euro. (WS)<br />
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Der großzügige Charakter des Dacia Jogger zeigt sich im<br />
überragenden Platzangebot für Passagiere und Gepäck sowie im<br />
variablen Innenraumkonzept. Der Newcomer der rumänischen<br />
Renault-Tochter bietet bis zu sieben Personen in drei Sitzreihen<br />
Platz. Bis zu 1.819 Liter Ladevolumen markieren darüber hinaus<br />
einen Topwert, der das Crossover-Modell zum idealen Begleiter<br />
für Freizeit und Sport, wie auch für den gewerblichen Einsatz<br />
qualifiziert. Großzügig bemessene Platzverhältnisse bietet<br />
der Jogger auch fürs Gepäck. Im Fünfsitzer fasst der Laderaum<br />
607 Liter unterhalb der Kofferraumabdeckung (ohne Abdeckung<br />
708 Liter). Wird die Rückbank komplett umgelegt und<br />
senkrecht gegen die Vordersitzlehnen gestellt, steigt das Ladevolumen<br />
auf 1.819 Liter, und die Ladelänge erreicht zwei Meter,<br />
sodass der Transport von sperrigen Gegenständen problemlos<br />
möglich ist. Der Siebensitzer bietet bei voller Bestuhlung eine<br />
Gepäckraumkapazität von 160 Litern. Bei zusammengeklappter<br />
und senkrecht aufgestellter zweiter und dritter Sitzreihe steht<br />
ein Fassungsvermögen von 1.594 Litern zur Verfügung.<br />
Zur Komfortausstattung des Dacia Jogger gehören bereits<br />
in der Basisversion Essential Lichtautomatik, Bordcomputer,<br />
Berganfahrhilfe, USB-Schnittstelle und ein Eco-Mode zur<br />
Reichweitenoptimierung. Ebenso zählen elektrische Fensterheber<br />
vorne, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung und<br />
Geschwindigkeitsbegrenzer zum serienmäßigen Lieferumfang.<br />
In der Ausstattung Comfort kommen die manuelle Klimaanlage<br />
(als Option für Essential erhältlich), Tempopilot und elektrische<br />
Fensterheber hinten hinzu. Den Ausstattungsumfang ergänzen<br />
die Einparkhilfe hinten sowie elektrisch einstell- und beheizbare<br />
Außenspiegel.<br />
DER NEUE<br />
DACIA JOGGER<br />
PROBEFAHREN UND BEGEISTERUNG ERLEBEN<br />
DACIA JOGGER ESSENTIAL TCE 100<br />
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Bremsassistent • Nebelscheinwerfer • LED Tagfahr- und<br />
Abblendlicht mit Lichtautomatik • ISOFIX-Kindersitzbefestigung<br />
auf den hinteren Außenplätzen • Zentralverriegelung mit Funk-<br />
Fernbedienung und automatischer Türverriegelung<br />
Neuer Dacia Jogger TCe 100 ECO-G, LPG, 74 kW: Gesamtverbrauch<br />
(l/100 km): innerorts: 9,4; außerorts: 8,2;<br />
kombiniert: 7,6; CO 2-Emissionen kombiniert: 135 g/km;<br />
Energieeffizienzklasse: C. Neuer Dacia Jogger: Gesamtverbrauch<br />
kombiniert (l/100 km): 7,6 – 5,6; CO 2-Emissionen<br />
kombiniert: 137 – 127 g/km, Energieeffizienzklasse: C – C<br />
(Werte gemäß gesetzl. Messverfahren). incl. Transportkosten.<br />
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NEUENLANDER STR. 91 • 28199 BREMEN<br />
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Abb. zeigt neuen Dacia Jogger Extreme.<br />
das Beste<br />
im Norden<br />
für Renault<br />
und Dacia!<br />
Foto: FR<br />
63
FAMILIE<br />
„Entscheidend ist, ob das Kind infiziert ist oder nicht“<br />
Kinder in Quarantäne: Im Gespräch mit Rechtsberater Dr. Alireza Khostevan von der Arbeitnehmerkammer<br />
Rechtsberater Dr. Alireza Khostevan. <br />
<br />
Foto: Stefan Schmidbauer<br />
Geschlossene Kitas,<br />
Schulklassen, die<br />
ihren Präsenzunterricht<br />
wegen erkrankter<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
pausieren müssen: Die Coronapandemie<br />
verlangt Familien<br />
nicht nur viel Kraft,<br />
sondern auch jede Menge<br />
organisatorisches Geschick<br />
ab. Schließlich gestaltet sich<br />
die Betreuung des sich in<br />
Quarantäne befindenden<br />
Nachwuchses schwierig,<br />
wenn Eltern berufstätig sind.<br />
Auch in den Beratungen der<br />
Arbeitnehmerkammer spiegelt<br />
sich diese Problemlage<br />
wider. Rechtsberater Dr.<br />
Alireza Khostevan erläutert<br />
im Gespräch, welche Rechte<br />
und Pflichten berufstätige Eltern in diesem Zusammenhang haben<br />
und warum es wichtig ist zu differenzieren, ob Kinder vorsorglich<br />
in Quarantäne oder selbst infiziert sind.<br />
Das Thema Quarantäne ist seit Corona omnipräsent und zugleich<br />
ein Thema, bei dem sehr viel Unsicherheit herrscht. Zeigt<br />
sich das auch in den Beratungen der Arbeitnehmerkammer?<br />
Ja, absolut. Nicht nur die Ratsuchenden sind verwirrt, was die aktuellen<br />
Regelungen betrifft. Auch wir Beraterinnen und Berater<br />
müssen uns aufgrund der sich ständig ändernden Gesetze und Verorndungen<br />
immer wieder neu in die Sachverhalte eindenken. Eine<br />
besondere Herausforderung ist auch, dass wir nicht auf höchstrichterliche<br />
Rechtsprechung zurückgreifen können und viele Rechtsfragen<br />
dadurch ungeklärt sind.<br />
Welche Konsequenzen hat der Quarantänefall eines Kindes für<br />
die Eltern? Können diese weiterhin ihrer Arbeit nachgehen?<br />
Vom Grundsatz her, müssen sie der Arbeit weiterhin nachgehen.<br />
Wenn ihr Kind jedoch aufgrund der Quarantäne von ihnen persönlich<br />
betreut werden muss, haben sie einen Freistellungsanspruch<br />
von der Arbeit. Die Frage der Vergütung oder Entschädigungsleistung<br />
muss im Einzelfall geprüft werden.<br />
Was sagt die Rechtslage über die Quarantäne von Kindern aus?<br />
Um durchzublicken, ist es sinnvoll, die entsprechende Chronologie<br />
zu kennen. Bis zum 25. November 2021 galt bundesweit die<br />
sogenannte epidemische Lage von nationaler Tragweite. Bis dahin<br />
war es so, dass Eltern von Kindern, die in Quarantäne mussten,<br />
eine Entschädigung erhalten haben, und das in voller Höhe. Das<br />
bedeutet, dass Erziehungsberechtigte, die zu Hause bleiben mussten,<br />
um ihr Kind zu betreuen, keine Einkommensverluste erfahren<br />
haben.<br />
Diese Regel ist also mittlerweile ausgelaufen?<br />
Richtig. Seitdem gilt eine Regelung in abgewandelter Form, die besagt,<br />
dass lediglich, wenn Kinder nicht in die Schule oder die Kita<br />
können, weil die Einrichtungen coronabedingt geschlossen sind,<br />
oder die Kinder einen positives Testergebnis aufweisen, Eltern zu<br />
Hause bleiben dürfen und Kinderkrankengeld beziehen. Diese Regelung<br />
lief bis zum 19. März dieses Jahres und greift bei nichtinfizierten<br />
Kindern, die unter Quarantäne stehen.<br />
Und wenn die Kinder selbst infiziert sind?<br />
Infizierte Kinder gelten als krank. In diesen Fällen greift die allgemeine,<br />
bereits vor Corona bekannte Regel, dass Eltern zu Hause<br />
bleiben dürfen und Kinderkrankengeld beziehen. Was sich im Zuge<br />
der Pandemie in diesem Kontext geändert hat, ist die Bezugsdauer.<br />
Diese beträgt eigentlich zehn Tage pro Elternteil, zwanzig Tage<br />
für Alleinerziehende und wurde in der Pandemie erweitert auf<br />
30, beziehungsweise 60 Tage, die verteilt in Anspruch genommen<br />
werden können. Diese Erweiterung gilt noch bis Ende <strong>2022</strong>. Wir<br />
können also festhalten: Entscheidend ist, ob das Kind infiziert ist<br />
oder nicht.<br />
Gibt es alternative Möglichkeiten, die Arbeitnehmende nutzen<br />
können?<br />
Ja, grundsätzlich gibt es da mehrere Optionen. Arbeitnehmende<br />
können etwa Überstunden abbauen, Urlaub nehmen oder, sofern<br />
es der Beruf zulässt, ins Homeoffice wechseln. Wichtig ist in jedem<br />
Fall, dass das Vorgehen im Vorfeld mit dem Arbeitgeber abgesprochen<br />
wird. (JF)<br />
Für Ihr gutes Recht!<br />
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im Job?<br />
Rufen Sie an:<br />
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64<br />
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Weitere Informationen<br />
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Ferienpark in der Überseestadt Bremen<br />
Eine bunte Vergnügungstour durch den Hafen<br />
In der alten Speicherstadt im Überseehafen Bremen ist ein neuer<br />
Ferienpark entstanden. Im Indoor-Hostelcamp „HafenTraum“<br />
kann in Tinyhäuschen und Retrocampern in einer Halle übernachtet<br />
werden. Von da aus geht’s dann in den Minigolf-„Schwarz-<br />
LichtHof “ und zum „HafenRummel“, einem Indoor-Jahrmarkt<br />
im 50er-Jahre-Stil. Ergänzend gibt es unterhaltsame Shows vom<br />
„HafenRevue Theater“. Kulinarisch sind zwei Bistros und diverse<br />
Bars auf dem Gelände vertreten. Die Räumlichkeiten und ein Biergarten<br />
sind auch für Events und Seminare inklusive Catering buchbar.<br />
Zudem können neuerdings Kindergeburtstage inklusive Übernachtung<br />
in Mehrbettzimmern gebucht werden. (SM)<br />
Alle Termine und Informationen gibt es unter<br />
www.hafenrevuetheater.de und www.ueberhafen.de.<br />
Foto: FR<br />
Foto: botanika<br />
Frühlingsgefühle mit Azaleen<br />
Sonderausstellung in der botanika<br />
Ein Farbenrausch aus Rot- und Rosatönen in der botanika: Zur<br />
Blüte der Azaleen zeigt sich nicht nur der „Japanische Garten“<br />
in seinem schönsten Kleid, sondern auch das frisch für<br />
die Frühlingsblüher umgebaute Mendehaus. Von der spinnenblütigen<br />
Sorte „Kinku Saku“ bis zum zweifarbigen „Sachsenstern“ lässt<br />
sich in der Entdeckerwelt die ganze Vielfalt der Azaleen bestaunen.<br />
Die Ausstellung „Farbenpracht der Azaleen“ beeindruckt mit<br />
erstaunlichen Blütenformen und -mustern. Klein und zerbrechlich<br />
wirkt die Sorte „Kirin“, während „Kolibri“ (Foto) durch einen<br />
nahezu violetten Farbklecks (unter Experten „Blotch“ genannt)<br />
in der sonst weißen Blüte ins Auge fällt. Die Knospen von „Kinku<br />
Saku“ ähneln Spinnenbeinen, bei „Rococo“ sind die Blütenblätter<br />
raffiniert gekräuselt. Die ganze Vielfalt der von weiß über rosa<br />
bis kräftig rot blühenden Azaleen präsentiert sich dieses Jahr im<br />
umgebauten Mendehaus, wo auch Sorten gezeigt werden, die den<br />
Rest des Jahres hinter den Kulissen gepflegt werden. Für gelbe und<br />
blaue Farbakzente sorgen verschiedene Frühlingsblüher, darunter<br />
Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Sehr eindrucksvoll gibt sich der<br />
Frühling übrigens auch im „Japanischen Garten“: Dieser scheint<br />
aus seiner Meditation zu erwachen und verwandelt sich in ein<br />
Meer aus bonbonfarbenen Blüten: Kamelien und indische Azaleen<br />
wetteifern darum, welche das schönste Blütenkleid tragen. (SM)<br />
Die Sonderausstellung „Farbenpracht der Azaleen“ ist bis zum 1. Mai in<br />
der botanika zu sehen. Nähere Infos: botanika-bremen.de.<br />
FRÜHLINGS<br />
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19.03. – 01.05.<br />
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65
FAMILIE<br />
Unterwegs mit Kompass und Navi<br />
Für Kinder und Jugendliche: Neue Sonderausstellung im Focke-Museum<br />
Foto: Focke-Museum/ Martin Luther<br />
Wo bin ich? Wo ist mein Ziel? Wie komme ich dorthin?<br />
Und wie beschreibe ich den Weg für andere? Diese vier<br />
Fragen bilden den roten Faden der neuen Schau im<br />
Focke-Museum, die als Wanderausstellung gemeinsam mit der<br />
Stiftung Historische Museen Hamburg, dem Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />
und dem Europäischen Hansemuseum Lübeck entstanden<br />
ist. Unter dem Titel „Von hier nach dort – Unterwegs mit<br />
Kompass und Navi!“ haben Museumsgäste ab sofort die Möglichkeit,<br />
sich über Formen der Orientierung und Navigation in Vergangenheit<br />
sowie Gegenwart zu informieren und zugleich spielerisch<br />
den Zusammenhang beider Dinge zu erforschen.<br />
„Die Ausstellung ist ein Wechselspiel aus Ausprobieren und<br />
Informieren“, erklärt Kurator Virgil Guggenberger. So seien neben<br />
verschiedenen Informationswänden vor allem die Spielstationen<br />
elementarer Bestandteil der Ausstellung. „Das Hands-on-Prinzip,<br />
also Verstehen durch Anfassen, macht das vermittelte Wissen für<br />
Kinder erst greifbar und interessant.“ An insgesamt sechs Stationen<br />
können Besucherinnen und Besucher Orientierungshilfen und<br />
Navigationstechniken ausprobieren. Zu den Aufgaben gehört beispielsweise<br />
ein Schiff mithilfe des Polarsterns auf Kurs zu bringen<br />
oder mit einem Sextant genannten Winkelmessgerät den eigenen<br />
Standort zu bestimmen. Guggenberger ergänzt: „Auch Karten sind<br />
Formen der Wegbeschreibung und können von Kindern in der<br />
Ausstellung selbst gezeichnet werden.“<br />
Als fantasievolle Paten führen ein mittelalterlicher Steuermann,<br />
eine Astronautin, ein Storch und andere Charaktere durch<br />
die verschiedenen Stationen der Ausstellung und leisten Hilfestellung<br />
bei der Lösung der Aufgaben. Mehr als 20 historische Objekte<br />
aus den vier Museen zeigen zudem auf, welche Hilfsmittel Menschen<br />
über die Jahrhunderte erfunden haben, um besser navigieren<br />
zu können. (SM)<br />
„Von hier nach dort – Unterwegs mit Kompass und Navi!“ ist bis zum<br />
25. September im Focke-Museum zu sehen.<br />
Die Filmemacher und Musiker von morgen<br />
Schlachthof Bremen: Zwei Workshopangebote für Jugendliche in den Osterferien<br />
66<br />
Für Kinder und Jugendliche, die sich in den Osterferien kreativ betätigen<br />
und ausprobieren möchten, bietet der Schlachthof in diesem<br />
Jahr zwei Workshopangebote. Unter anderem können Kids im<br />
Rahmen eines fünftägigen Workshops verschiedene Tätigkeiten<br />
des Filmschaffens, von der Idee bis zum fertigen Film kennenlernen.<br />
Das Angebot richtet sich an Jugendliche zwischen 11 und 14<br />
Jahren und findet in der Woche vom 4. bis zum 8. April statt. Wer<br />
musikalisch interessiert ist, kommt unterdessen beim Bandcamp<br />
auf seine Kosten. Unter der Anleitung von Profis können Teilnehmende<br />
zwischen 14 und 18 Jahren ihre musikalischen Fähigkeiten<br />
verbessern. Bandcoaching, Songwriting- und weitere Workshops<br />
stehen dabei auf dem Programm. (SM)<br />
Nähere Informationen sowie Anmeldemöglichkeiten:<br />
www.schlachthof-bremen.de.<br />
Foto: pixabay
Schick uns deinen Song!<br />
Wir suchen die Bremen-Sounds der vergangenen zwei Jahre<br />
Zwei Jahre Corona liegen hinter uns. Zwei Jahre, in denen kaum Liveauftritte stattfinden konnten<br />
und in denen vor allem die lokale Musikszene besonderes gelitten hat. Dennoch oder auch<br />
gerade deswegen waren die Musiker:innen in Bremen und umzu sehr produktiv – was sollte<br />
man auch anderes machen als Songs zu schreiben und aufzunehmen? Wir wollen diese<br />
Musik und die dahinter stehenden Künstler:innen sicht- und hörbar machen. Deshalb suchen<br />
wir den Sound dieser Zeit. Wenn ihr aus Bremen oder der Umgebung kommt und zwischen<br />
März 2020 und März <strong>2022</strong> Songs aufgenommen habt, schickt uns eines dieser Lieder zu.<br />
Das <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen, das Label Fuego sowie das Regionalkaufhaus Made in Bremen<br />
wollen einen CD-Sampler mit den Songs dieser Zeit veröffentlichen. Dazu übernehmen wir<br />
fast alles: Mastering, Pressung der Tonträger, Grafik, Werbung und Vertrieb. Nur euren Song<br />
müsst ihr selbst liefern. Eine ausgewählte Jury entscheidet anschließend wer auf den Tonträger<br />
kommt. Der CD-Sampler ist ein Benefiz-Projekt: Alle Erlöse kommen musikalischen<br />
Projekten der Stadt zugute.<br />
Ihr wollt dabei sein? Schickt uns bis zum 10. April <strong>2022</strong> einen eurer in den vergangenen zwei<br />
Jahren aufgenommenen Songs im MP3-Format unter dem Betreff: „The Virus-Vibes“ sowie<br />
eure Kontaktadresse und einen kurzen Text darüber, wer ihr seid und was ihr macht an<br />
virusvibes@fuego.de.<br />
Unterstützt von:<br />
67
KONZERTE<br />
Foto: N. Wolff<br />
Welthauptstadt des Jazz<br />
„jazzahead!“- Festival hat Kanada im Fokus / Verleihung des „Deutschen Jazzpreises“ /Geänderte „Clubnight“<br />
68<br />
Zwei Jahre lang konnte die „jazzahead!“<br />
nicht in gewohnter Weise<br />
stattfinden. Im April soll es nun endlich<br />
wieder richtig losgehen. Neben Altbewährtem<br />
wie den „Showcase“-Konzerten,<br />
der Fachmesse sowie dem Galakonzert<br />
wird es einige Neuerungen geben. Neben<br />
einer veränderten „Clubnacht“ wird erstmals<br />
ein Zirkuszelt für Konzerte aufgebaut<br />
und als einer der Höhepunkte zudem der<br />
„Deutsche Jazzpreis“ verliehen. Im Zentrum<br />
des Festivals steht in diesem Jahr das Partnerland<br />
Kanada.<br />
„Wir freuen uns besonders, dass wir nach<br />
zwei Jahren endlich wieder live stattfinden<br />
und unser Partnerland Kanada vor Ort präsentieren<br />
können“, sagt Sybille Kornitschky,<br />
die Projektleiterin des „jazzahead!“ Festivals,<br />
das von der Messe Bremen und viele Partner:innen<br />
ausgerichtet wird.<br />
Partnerland Kanada<br />
„Es freut uns, dass Sie, wenn Sie in den<br />
nächsten Wochen in einer Konzerthalle sitzen<br />
und die Stimmen der Jazzmusiker und<br />
musikerinnen aus Kanada hören, sich jedes<br />
Mal ein wenig mehr mit uns und unserer<br />
übersetzten Identität verbunden fühlen<br />
können“, so die kanadische Botschaftsrätin<br />
Andrea Meyer. Künstler:innen aus Kanada<br />
gestalten auch das Eröffnungskonzert (Erin<br />
Costelo) am 14. April im Theater Bremen<br />
sowie das große Galakonzert im Konzerthaus<br />
Die Glocke (Laila Biali und Malika Tirolien)<br />
am 29. April. Das Festival findet am<br />
Messewochenende vom 28. April bis zum 1.<br />
Mai seinen Höhepunkt – inklusive der 40<br />
Showcase-Konzerte und der Livebühne im<br />
neuen Zirkuszelt sowie der „Clubnight“ in<br />
Bremens City.<br />
„Deutscher Jazzpreis“<br />
Ein besonderes Highlight ist in diesem<br />
Jahr die Verleihung des „Deutschen Jazzpreises“<br />
am 27. April, der nach der Verleihungszeremonie<br />
mit einem großen Konzertabend<br />
im Metropol Theater Bremen<br />
zelebriert wird. Hans Peter Schneider,<br />
Geschäftsführer der Messe Bremen &<br />
ÖVB-Arena: „Hier kommen zwei wunderbare<br />
Einrichtungen zusammen, die auch<br />
zusammengehören.“ Für die musikalische<br />
Unterhaltung werden mit ihren Konzerten<br />
unter anderem Fola Dada, Nubya Garcia,<br />
Sylvie Courvoisier und die Jazzrausch-Bigband<br />
sorgen.<br />
Showcase-Konzerte<br />
Insgesamt gibt es „Musik satt“ – fast 100<br />
Konzerte sind zu erleben. Zentrale Bestandteile<br />
des „jazzahead!“-Festivals bleiben<br />
dabei auch in diesem Jahr die Showcase-Konzerte<br />
mit Künstler:innen aus<br />
Kanada, Deutschland, Europa und Übersee.<br />
„Clubnight“<br />
Eine wichtige Neuerung bei der „Clubnight“<br />
am Samstag, 30. April, ab 18 Uhr, betrifft<br />
die Tickets: Es wird in diesem Jahr kein<br />
locationübergreifendes Ticket wie in der<br />
Vergangenheit geben. „Dieses gemeinsame<br />
Ticket zielte immer auf maximale Mobilität<br />
und darauf, dass man möglichst flexibel<br />
möglichst viele Locations besuchen konnte“,<br />
sagt Kornitschky. „Das kann in diesem<br />
Jahr aber angesichts der Pandemiesituation<br />
nur eine untergeordnete Rolle spielen.“<br />
Als neue Spielstätten sind unter anderem<br />
die Pusdorf Studios und die Glocke dabei.<br />
Wieder dabei sind die Lila Eule sowie das<br />
Metropol Theater. (SM)<br />
„jazzahead!“-Festival vom 14. April bis 1. Mai.<br />
Weitere Infos unter www.jazzahead.de.
„Ich suche noch<br />
nach einer<br />
Schublade, in die<br />
ich passe“<br />
Foto: H.-W. Vesting<br />
Ann Doka: Album-Releaseparty im Meisenfrei<br />
Ihre liebe für den Country hat Ann Doka bereits im Alter von<br />
14 Jahren entdeckt. Jetzt hat die Neu-Bremerin in der Country-Stadt<br />
Nashville ein ganzes Album aufgenommen – das allerdings<br />
eher nach Singer/Songwriter klingt. Wir sprachen mit<br />
der 40-Jährigen über ihr aktuelles Werk „House Of Change“, das<br />
am 1. April erscheint.<br />
Warum haben Sie den 1. April als Erscheinungsdatum gewählt?<br />
Weil das mein Geburtstag ist. Ich wollte es gerne so. Und nein,<br />
es ist kein Aprilscherz.<br />
Wo wurde das Album aufgenommen?<br />
Nachdem ich vor ein paar Jahren bereits eine Single sowie eine<br />
EP in Nashville aufgenommen hatte, ist es jetzt mein erstes Album,<br />
das dort komplett entstanden ist, in den BullEagle Music<br />
Studios, der Produzent war Jonathann Rice. Gemastert wurde<br />
das Album im Übrigen von Jens Buchholtz in Bremen bei Nordwest<br />
Mastering.<br />
Country, Folk, Rock, Pop oder Singer/Songwriter – wie würden<br />
Sie Ihre Musik selbst bezeichnen?<br />
Ich suche noch nach einer Schublade, in die ich reinpasse. Ich<br />
sage manchmal selbst Nashville Songwriter-Pop. Man hört<br />
Nashville schon raus, aber es ist kein klassischer Country, wie<br />
man ihn in Deutschland erwartet.<br />
Worum geht es in „House Of Change“?<br />
Es geht um Veränderungen und das Thema Mut, einen Weg<br />
weiterzugehen, auch wenn es schwierig ist, wie im Song „Better<br />
Walk on“. Es geht darum, im Leben Räume zu finden, in denen<br />
man auch bleiben möchte. Alles Dinge, die mich in den letzten<br />
Jahren sehr beschäftigt haben.<br />
Wie geht es jetzt weiter, kommt eine Tour?<br />
Von Anfang bis Mitte April kommen einige Release-Konzerte in<br />
meiner alten Heimat im Taunus und in Frankfurt, am 12. April<br />
dann in meiner neuen Heimat Bremen. Zudem wird es einen<br />
Auftritt im ZDF-„Morgenmagazin“ sowie bei diversen Radiostationen<br />
geben. Im Sommer stehen dann im Rahmen der<br />
„House Of Change“-Tour einige Konzerte kreuz und quer durch<br />
die Republik auf dem Programm. (MÄR)<br />
Releaseparty am Dienstag, 12. April im Meisenfrei, 20 Uhr<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 3 signierte CDs unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />
69
KONZERTE<br />
PRÄSENTIERT:<br />
Beziehung zwischen Mensch und Meer<br />
Santiano: Die bekannten Shantyrocker gehen auf „Wenn die Kälte kommt“-Tournee<br />
Foto: Christian Barz<br />
Santiano haben innerhalb der Deutschen Musiklandschaft schon<br />
zahlreiche Meilensteine erreicht: millionenfach verkaufte Alben<br />
zu einer Zeit, in der physische Tonträger bereits als Auslaufmodell<br />
galten, Nummer-eins-Platzierungen mit allen ihren Veröffentlichungen,<br />
ausverkaufte Tourneen durch die größten Hallen<br />
Deutschlands und sämtliche Musikpreise der Branche.<br />
Nun schreiben die Giganten des Shantyrocks ihre Geschichte<br />
mit dem fünften Studio-Album fort und stellen ihre Musik dabei in<br />
den größtmöglichen Zusammenhang. „Wenn die Kälte kommt“ ist<br />
ein Konzeptalbum, das musikalisch nahtlos am bisherigen Schaffen<br />
der fünf Nordmänner anknüpft und doch einzigartig ist in seiner<br />
Konzeption. Ein Werk, das den Bogen über ein Jahrhundert der<br />
Seefahrt spannt und in dreizehn Songs an den Kern der Beziehung<br />
zwischen Mensch und Meer vordringt. Das Album ist bereits das<br />
sechste Nummer-eins-Album von Santiano, die letztes Jahr ihr<br />
zehn-jähriges Bestehen feierten. Nach einer Zeit großer Entbehrungen<br />
im Veranstaltungsbereich können Fans Santiano nun endlich<br />
wieder live erleben. (SM)<br />
Freitag, 22. April, ÖVB-Arena, 20 Uhr<br />
70<br />
Punkrocker by heart<br />
Frank Turner & The Sleeping Souls im Aladin<br />
Er gilt als Punktroubadour der Postmoderne auf der einen und<br />
wird als Englands Antwort auf Bruce Springsteen auf der anderen<br />
Seite bezeichnet. Frank Turner (Bildmitte) ist ebenso<br />
Punkmusiker wie Singer/Songwriter. Und er ist vor allem eins: jemand<br />
der fast pausenlos auf der Konzertbühne steht – wenn man<br />
ihn denn lässt. Zuletzt war der 40-Jährige aufgrund der Pandemie,<br />
zumindest was Livegigs betrifft, zumeist zur Untätigkeit verdammt.<br />
Wie schön, dass da der Auftakt seiner Deutschlandtour im<br />
Aladin in Bremen stattfindet.<br />
Im Gepäck wird der „Punkrocker by heart“ dabei sein aktuelles<br />
Album „FTHC“ haben – ein Album bei dem Punk und Folk, Alternative<br />
Rock und Singer/Songwriter zu einem unpolierten, gleichwohl<br />
hymnischen Mix verschmelzen. Alles klingt wieder etwas härter<br />
und rauer als zuletzt. Auch in den neuen Songs erweist sich Turner<br />
als sprachlich pointierter Chronist des Lebens, seiner Widerstände<br />
und Verluste. Meist beschrieben aus einer intimen, autobiografischen<br />
Perspektive und doch so erzählt, dass jeder einen individuellen<br />
Bezug zu den Textzeilen finden kann. Selbst wenn es, wie in<br />
dem Song „Farewell to My City“, um seinen ganz privaten Abschied<br />
von London geht, seiner geliebten Metropole, der er in diesem Jahr<br />
nach 20 Jahren den Rücken kehrte, für ein künftiges naturbasierteres<br />
Leben in Essex.<br />
Neben seinem fast penetrant ständig neu mit Leben gefüllten<br />
Zweitnamen „the hardest working man in showbusiness“ sind es<br />
gerade diese in bestechende Textzeilen und Melodien gegossenen<br />
emotionalen Wahrhaftigkeiten, die Frank Turner immer wie den<br />
einen, besten, verständnisvollsten Freund wirken lassen. Auf eben<br />
diese unmittelbare Verbindung kann sich das Publikum bei den<br />
frisch für das Frühjahr bestätigten Shows freuen, wenn ihr Held mit<br />
seinen Sleeping Souls und neuen Songs auf Tour kommt. (SM)<br />
Montag, 18. April, Aladin, 20 Uhr<br />
VERLOSUNG<br />
Wir verlosen 2 × 2 Tickets unter www.stadtmagazin-bremen.de.<br />
Foto: B. Morse
Foto: FR<br />
Zu Ehren Rory Gallaghers<br />
Band Of Friends in besonderer Besetzung<br />
Anlässlich des 25. Todestages von Rory Gallagher macht auch<br />
die Besetzung der Band Of Friends einen Wandel durch: Gerry<br />
McAvoy am Bass und Brendan O’Neill an den Drums werden verstärkt<br />
durch zwei Gitarristen. Paul Rose und Jim Kirkpatrick werden<br />
mit den beiden Originalmitgliedern das Gesamtwerk in bekannter<br />
leidenschaftlicher Weise zelebrieren. Gerry McAvoy spielte<br />
von 1971 bis 1991 mit Rory Gallagher und gründete 2012 die Band<br />
Of Friends. Am Schlagzeug wird er von Brendan O’Neill begleitet.<br />
Auch er spielte zusammen mit Rory Gallagher (1981 bis 1991)<br />
und trat später der britischen R&B-Band Nine Below Zero bei.<br />
Aber auch die beiden neuen Bandmitglieder sind leidenschaftliche<br />
Gallagher-Anhänger. Paul Rose wurde bei einem von Fender ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb unter 1000 Gitarristen von Rory Gallagher<br />
persönlich zum Sieger ausgewählt und ist zwei Mal in Folge<br />
zum „Best UK guitarist“ ernannt worden! Der Sänger und Gitarrist<br />
Jim Kirkpatrick gilt als einer der besten Slide-, Blues- und Rockgitarristen<br />
Englands. Kürzlich hat er zusammen mit mehreren Mitgliedern<br />
der Band von Rory Gallagher an einer Hommage an den<br />
legendären irischen Gitarristen gearbeitet und nun seinen Weg zur<br />
Band Of Friends gefunden. (SM)<br />
Dienstag, 26. April, Meisenfrei, 20 Uhr<br />
Musikalische Frischzellenkur<br />
Shakatak mit neuem Album im Meisenfrei<br />
Die britische Pop-Jazz-Funk-Formation Shakatak wurde in den<br />
80er-Jahren durch den Hit „Down On The Street“ bekannt. Diesem<br />
folgten die erfolgreiche Single „Day By Day“ (mit Al Jarreau)<br />
sowie der clubtaugliche Chartsstürmer „Mr. Manic & Sister<br />
Cool“. Mit „In The Blue Zone“ (Secret Records/Rough Trade)<br />
präsentieren die Künstler anlässlich ihres 40-jährigen Bandjubiläums<br />
ein neues Album, auf dem sie ihren melodiösen, teils<br />
instrumentalen Soft-Sound zeitgemäß aktualisiert haben.<br />
Die musikalische Frischzellenkur, der sich die Gründungsmitglieder<br />
Jill Saward (Leadgesang), George Anderson (Bass)<br />
und Roger Odell (Schlagzeug) um den tonangebenden Pianisten<br />
und Keyboarder Bill Sharpe unterzogen haben, entstand<br />
unter Mitwirkung einiger renommierter Gäste. Allen voran: Till<br />
Brönner. Der deutsche Trompeter und Sänger wirkt bei „Ready<br />
To Take A Chance“, einem der 14 Songs mit. Auch Saxophonist<br />
Derek Nash, Trompeter Sid Gould und die Londoner Jazzsängerin<br />
Liane Carroll nehmen am 30. Longplayer der Gruppe teil. (SM)<br />
Montag, 2. Mai, Meisenfrei, 20 Uhr<br />
Foto: Nick Redman<br />
www.onstage-promotion.de<br />
26<br />
APR<br />
Meisenfrei<br />
BAND OF<br />
FRIENDS<br />
RORY GALLAGHER´S<br />
25TH ANNIVERSARY<br />
10<br />
MAI<br />
! Lila Eule<br />
!<br />
THE DAMN<br />
TRUTH<br />
NOW OR<br />
NOWHERE<br />
23<br />
MAI<br />
Meisenfrei<br />
VINNIE MOORE<br />
Special guest:<br />
TARA LYNCH<br />
EUROPEAN<br />
TOUR <strong>2022</strong><br />
02 SHAKATAK<br />
MAI<br />
40TH ANNIVERSARY<br />
Meisenfrei TOUR <strong>2022</strong><br />
15 THE WILLE BANDITS<br />
&<br />
MAI<br />
PATHS<br />
Meisenfrei TOUR <strong>2022</strong><br />
15 WATERSHED<br />
Special guest:<br />
FLORIAN LOHOFF<br />
JUN<br />
ELEPHANT IN THE<br />
Meisenfrei ROOM TOUR <strong>2022</strong><br />
APE<br />
07 SHIFTER<br />
MAI<br />
! Lila Eule ! RIFF ROCK<br />
HEAVY PROGRESSIVE<br />
16<br />
MAI<br />
Meisenfrei<br />
CARL PALMER`S<br />
ELP LEGACY<br />
THE TARKUS 50TH<br />
ANNIVERSARY TOUR <strong>2022</strong><br />
05 WHITFIELD BARRENCE<br />
&<br />
THE SAVAGES<br />
JUL<br />
Meisenfrei<br />
EUROPE SUMMER<br />
TOUR <strong>2022</strong><br />
71
KONZERTE<br />
Berühmte Filmhits<br />
„This is The Greatest Show – Die größten Musicalhits aller Zeiten“ im Metropol Theater<br />
Foto: Markus-Werner<br />
In den 70er- und 80er-Jahren erlebte das<br />
Genre des Musikfilms seinen Höhepunkt.<br />
Umso überraschender ist es, dass es aktuell<br />
in der Gunst des Publikums wieder ganz<br />
oben steht. Der 2019 mit vier Oscars prämierte<br />
Filmhit „Bohemian Rhapsody“ über<br />
um Freddie Mercury ist dabei nur einer<br />
von zahlreichen erfolgreichen Beispielen,<br />
außerdem „A Star Is Born“ mit Bradley Cooper<br />
und Lady Gaga und „The Greatest Showman“<br />
mit Hugh Jackman und Zac Efron.<br />
Die Produktion „This is The Greatest<br />
Show“ bringt genau diese Filmhits in gebündelter<br />
Form auf die Bühne und zitiert dabei<br />
auch die Klassiker des Genres. So sind ausgewählte<br />
Songs aus den Musikfilmen „Bodyguard“,<br />
„Burlesque“ und „Dirty Dancing“<br />
ebenso Teil der Bühnenshow wie Lieder aus<br />
„Flashdance“, „Footloose“, „Grease“ und vielen<br />
mehr. Präsentiert wird „This is The Geatest<br />
Show“ von den Musicalstars Jan Ammann,<br />
Mark Seibert, Roberta Valentini und<br />
Annemieke van Dam. Für zusätzliche musikalische<br />
Unterstützung sorgen ein elfköpfiges<br />
Ensemble sowie eine Liveband. (SM)<br />
Sonntag, 8. Mai, Metropol Theater, 19 Uhr<br />
„Guten Tag, liebes Glück“<br />
Max Raabe und Palast Orchester im Metropol Theater<br />
Foto: Gregor Hohenberg<br />
„Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein“, ist inzwischen ein<br />
geflügeltes Wort geworden. Max Raabe schrieb die Zeile für das<br />
Lied „Guten Tag, liebes Glück“. Diese Begrüßungsformel ist zugleich<br />
Titel seines Konzertprogramms, welches er in Kooperation<br />
mit dem Palast Orchester umsetzt.<br />
Dazu erschien im November 2019 das Album „Max Raabe<br />
& Palast Orchester MTV Unplugged“. Zu dieser besonderen<br />
Live-produktion lud sich das Ensemble Künstler ein, die man<br />
nicht sofort mit ihm in Verbindung bringen würde. Max Raabe<br />
präsentiert darauf beispielsweise „Guten Tag, liebes Glück“ zusammen<br />
mit Sängerin LEA, mit Herbert Grönemeyer singt er<br />
„Mambo“, „Der perfekte Moment“ entwickelt sich durch Samy<br />
Deluxe mühelos zur Rapnummer und mit Mr. Lordi entsteht<br />
eine überraschend berührende Version von „Just A Gigolo“.<br />
Diese und weitere Titel des Albums werden – wenn auch ohne<br />
Gastkünstler – Teil der Tour „Guten Tag, liebes Glück“. (SM)<br />
72<br />
Samstag, 2. April, 20 Uhr und Sonntag, 3. April, 18 Uhr, Metropol Theater
Mit zahlreichen Stars des Genres<br />
Florian Silbereisen präsentiert im Mai „Das große Schlagerfest.XXL“ in der ÖVB-Arena<br />
Foto: Beckmann, Diane von Schoene<br />
Ob als Sänger, Moderator oder Showmaster: Florian Silbereisen<br />
steht wie kein anderer für den jungen Schlager. Mit dem Event<br />
„Das große Schlagerfest“ präsentiert er die erfolgreiche Tournee<br />
zu den großen ARD-/ORF-TV-Genreshows, die seit 25 Jahren ein<br />
Garant für unvergessliche Abende mit bekannten Künstlern und<br />
ausgefeilten Bühnenshows sind. Anlässlich des Jubiläums heißt<br />
es in diesem Jahr „Das große Schlagerfest.XXL“ – dabei sind jede<br />
Menge musikalische Gäste. Marianne Rosenberg, Matthias Reim<br />
und Thomas Anders sind ebenso mit von der Partie wie Oli.P, Ross<br />
Antony, und Jürgen Drews. Zudem werden Ramon Roselly, Christin<br />
Stark, Brenner und die DDC Breakdancer die Showbühne betreten,<br />
um mit dem Publikum eine große Party zu zelebrieren. (SM)<br />
Dienstag, 10. Mai, ÖVB-Arena, 20 Uhr<br />
Foto: www.ronvincentsingcatstevens.com<br />
Musikalische Zeitreise<br />
„Wild World“: Ron Vincent ehrt Cat Stevens<br />
Ob „Matthew & Son“, „Lady D’Arbanville“, „Father and Son“ oder<br />
„Wild World“: Mit seinen Veröffentlichungen zählt der britische<br />
Sänger und Songwriter Cat Stevens zu den größten Künstlern<br />
unserer Zeit. Im Rahmen einer Tributeshow will Musiker Ron<br />
Vincent dem Schaffen der Folk-Softrock-Ikone Tribut zollen<br />
und tritt auf der Bühne in die Fußstapfen seines Vorbildes.<br />
Dabei nimmt er das Publikum mit auf eine musikalische Zeitreise.<br />
(SM)<br />
Donnerstag, 21. April, Metropol Theater, 20 Uhr<br />
www.stadthalle-ohz.de<br />
Tickets / Infos:<br />
Nordwest Ticket<br />
<strong>04</strong>21 - 36 36 36<br />
CTS-Eventim<br />
<strong>04</strong>21 - 35 36 37<br />
Konzerte - Comedy - Kultur<br />
Bernd Stelter Maybebop Semino Rossi<br />
10.<strong>04</strong>.<br />
Programm <strong>2022</strong><br />
03.<strong>04</strong>. Chinesischer<br />
Nationalcircus<br />
China Girl<br />
28.<strong>04</strong>.<br />
29.<strong>04</strong>.<br />
08.05.<br />
21. &<br />
22.05.<br />
03.06.<br />
Bernd Stelter<br />
“Hurra, ab Montag ist wieder<br />
Wochenende!“ Tour <strong>2022</strong><br />
Maybebop<br />
Vier Typen. Vier Mikrofone.<br />
Deutsche Texte. Bestes<br />
Entertainment.<br />
Ernst Hutter & Die<br />
Egerländer Musikanten<br />
Das Original<br />
07.05. Wolfgang Trepper<br />
Live <strong>2022</strong><br />
Kerstin Ott & Sandro<br />
Die immer lacht<br />
PUBLICA OHZ<br />
Messe für Haus & Freizeit<br />
inkl. AIR OHZ („Arbeiten in der<br />
Region“)<br />
angeblich erträglich<br />
12 Jahre - Das Jubiläum<br />
05.06.<br />
11.06.<br />
12.07.<br />
03.09.<br />
Silbermond<br />
Semino Rossi & Freunde<br />
mit Rosanna Rocci & Michael<br />
Heck<br />
BAROCK<br />
The true Sound of AC/DC<br />
18.06. Martin Rütter<br />
Der will nur spielen!<br />
17.09.<br />
24.09.<br />
Luke Mockridge<br />
Welcome to Luckyland<br />
Silbermond - Open Air<br />
Special Guest: Tonbandgerät<br />
Jan Josef Liefers &<br />
Radio Doria<br />
Nah <strong>2022</strong><br />
Lüder Warnken<br />
Scheiße, ein Notfall<br />
06.10. Marlene Jaschke<br />
„Hier bin ich Mensch“<br />
07.10. die feisten<br />
Das Feinste der feisten<br />
08.10. Amigos & Stargast<br />
Daniela Alfinito 73<br />
Für unsere Freunde - Tour <strong>2022</strong>
DIVERSES<br />
PRÄSENTIERT:<br />
Fotos: M. Urbanelis<br />
„Mich interessiert das Echte“<br />
Julia Engelmann kommt mit dem neuen Programm „Glücksverkatert“ zum Tourneeauftakt ins Metropol Theater<br />
74<br />
Geboren in Elmshorn wuchs Julia<br />
Engelmann in Bremen auf. Sie sammelte<br />
erste Erfahrungen im Jugendtheater,<br />
spielte bereits mit 18 in der Soap<br />
„Alles was zählt“ und wurde 2014, praktisch<br />
über Nacht, durch ein YouTube Video, das<br />
sie beim „Bielefelder Hörsaal Slam“ mit<br />
„Eines Tages, Baby“ zeigt, zur Stimme ihrer<br />
Generation. Die heute 29-Jährige verfasste<br />
mehrere Bücher, schrieb eigene Songs und<br />
spielte mehrere ausverkaufte Tourneen.<br />
Nach vierjähriger Pause kehrt die berühmteste<br />
deutsche Poetry-Slammerin jetzt in<br />
ihrer alten Heimat auf die Bühne zurück.<br />
Sie kommen mit Ihrem neuen Programm<br />
„Glücksverkatert“ ins Metropol Theater.<br />
Worum geht es?<br />
Es geht immer noch um die Fragen des Lebens,<br />
den Umgang mit Gefühlen, den Umgang<br />
mit Liebe, Freundschaft und Familie<br />
sowie um Hoffnung. Und natürlich bin ich<br />
inzwischen auch ein paar Jahre älter geworden<br />
und somit wird es auch um die Seite<br />
des Erwachsenwerdens gehen.<br />
Sie sprachen die Hoffnung an. Sie ist das<br />
zentrale Thema in Ihren Texten. Welche<br />
Rolle spielt Hoffnung gerade in der aktuellen<br />
Zeit?<br />
Natürlich beschäftigen mich aktuelle Themen<br />
und natürlich hinterfrage ich die Welt,<br />
so wie sie sich gerade darstellt. Was ist sicher?<br />
Ist der Frieden sicher? Was kommt<br />
nach Corona? Um so wichtiger ist das<br />
Thema Hoffnung. Hoffnung bedeutet aber<br />
nicht die Abwesenheit aller Gefühle.<br />
Sie gehören zu einer Generation, die<br />
sehr behütet aufgewachsen ist. Plötzlich<br />
gibt es Corona und einen Krieg mitten in<br />
Europa, außerdem drängt die Klimakrise.<br />
Wie gehen Sie damit um?<br />
Ich fühle mit, ich fühle mich hilflos. Ich<br />
habe mir zwar immer schon gedacht, dass<br />
es nicht selbstverständlich war, wie wir<br />
aufgewachsen sind, aber jetzt wird es auf<br />
eine drastische Art und Weise noch einmal<br />
viel klarer. Die momentane Situation erinnert<br />
mich noch einmal mehr daran, dass<br />
nichts selbstverständlich und für immer ist.<br />
Ihr aktuelles Programm heißt „Glücksverkatert“.<br />
Wie entsteht so ein Schwerpunkt<br />
bei Ihnen?<br />
Mir geht es darum, was den Menschen<br />
Hoffnung bringen kann. Die Leute kommen<br />
zu meinen Auftritten, kommen zusammen<br />
und nehmen sich extra Zeit dafür. Also frage<br />
ich mich, was ich dafür tun kann, damit<br />
wir alle zusammen eine gute Zeit haben. Ich<br />
habe im vergangenen Jahr eine Menge neuer<br />
Lieder und Texte geschrieben, die in das<br />
Programm einfließen. Aus all dem entsteht<br />
ein Abend bei mir.<br />
Ändern Sie Ihr Programm während einer<br />
Tour auch einmal?<br />
Das kann durchaus vorkommen, so ein Programm<br />
ist nicht in Stein gemeißelt. Es kam<br />
beispielsweise schon vor, dass ich nach ein<br />
paar Auftritten einen Text vermisst hatte,<br />
der dann für die nächsten Termine dazukam.<br />
Mein Anspruch ist aber, wenn jemand<br />
mein Programm in Bremen sieht und es<br />
jemand anderem in Hamburg empfiehlt,<br />
sollen beiden einen ähnlichen Abend bekommen.<br />
Während viele Künstler über Alltagsbeobachtungen<br />
bei anderen schreiben<br />
wirkt es so, als bleiben Sie bei Ihren<br />
Texten sehr bei sich.<br />
Das ist beziehungsweise war auch tatsäch-
Nach vier Jahren und einer freiwilligen sowie einer unfreiwilligen Pause kehrt Julia Engelmann im Metropol Theater wieder auf die Bühne zurück.<br />
lich so. Aber bin ich fast 30 Jahre alt und der<br />
Fokus legt sich mittlerweile auch auf mein<br />
Umfeld. Während meiner Teenagerzeit hatten<br />
meine Texte viel mit meiner eigenen<br />
Identität und meinem eigenen Platz in der<br />
Welt zu tun. Irgendwann geht es ums Gemeinsame,<br />
den Kontakt und die Frage, wie<br />
man selbst zu den anderen steht. Aber mich<br />
interessiert das Echte und mich interessiert<br />
die echte Verbindung zu den Leuten, die das<br />
dann lesen. Ich möchte nicht mit einer erfundenen<br />
Geschichte auftreten und dann<br />
fühlt sich jemand damit verbunden, denn<br />
das hat dann nichts mit mir zu tun. Ich<br />
mache ein echtes Kontaktangebot und das<br />
funktioniert über das Authentischsein.<br />
Sie standen zuletzt 2018 live auf der Bühne.<br />
Warum hat man Sie so lange nicht live<br />
erleben können?<br />
Das stimmt. Ich hatte zunächst eine beabsichtigte<br />
und anschließend durch Corona<br />
eine unbeabsichtigte Pause gemacht.<br />
Wie ist es für Sie Anfang Mai erstmals<br />
wieder live auf die zu Bühne gehen und<br />
dann auch noch in der alten Heimat?<br />
Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Es ist sehr<br />
lange her. Es fühlt sich so an, als wären<br />
sehr sehr lange Sommerferien, gewesen<br />
und ich bin echt gespannt darauf, wie es<br />
ist, alle wiederzusehen. Ich bin voller Vorfreude,<br />
und dass der Tourneeauftakt in<br />
Bremen und der Abschluss in Hamburg<br />
sind, ist noch einmal etwas ganz Besonderes<br />
für mich.<br />
Wie haben Sie die Coronazeit persönlich<br />
erlebt?<br />
Als sehr dunkle Zeit, die mich viel zum<br />
Grübeln gebracht hat. Eine harte Zeit. Ich<br />
bin sehr dankbar, dass das Leben so langsam<br />
wieder ein wenig aufgeblüht ist. Es hat<br />
mir noch einmal mehr Dankbarkeit für den<br />
Alltag gebracht: Essen gehen, ins Theater,<br />
ins Schwimmbad. Das alles weiß ich jetzt<br />
noch mehr zu schätzen.<br />
Sie haben Theater gespielt, waren in<br />
einer Fernsehserie zu sehen, haben Poetry-Slams<br />
bestritten, Bücher verfasst und<br />
Musik geschrieben. Gibt es etwas, das Sie<br />
für die Zukunft noch planen?<br />
Tatsächlich ja. Mich haben in letzter Zeit<br />
immer wieder Leute gefragt, ob ich ihnen<br />
beim Schreiben helfen könne. Ich würde<br />
gerne das Teilen, was ich gelernt habe. Also<br />
habe ich einen Instagram-Schreibclub gegründet<br />
– den „Club der stillen Poet:innen“.<br />
Da kann jeder schreiben und ich veröffentliche<br />
das dann. Zudem träume ich, seitdem<br />
ich in der Schule mit dem Schreiben begonnen<br />
habe, meinen eigenen Roman zu<br />
schreiben.<br />
Haben Sie damit schon begonnen?<br />
Ich träume sehr viel davon. Mal gucken, wie<br />
das dann seine Form findet und vor allem<br />
auch wann. (MÄR)<br />
Sonntag, 1. Mai, Metropol Theater, 19 Uhr<br />
DAS NEUE BUCH,<br />
AB JETZT ÜBER-<br />
ALL ERHÄLTLICH<br />
GLÜCKSVERKATERT<br />
POESIE & MUSIK<br />
LIVE <strong>2022</strong><br />
JULIA ENGELMANN<br />
Mediengruppe<br />
Kreiszeitung<br />
semmel.de<br />
© Marta Urbanelis<br />
01. + 02.05.<strong>2022</strong> Metropol Theater<br />
Tickets:<br />
75
DIVERSES<br />
„Fluch der Familie“<br />
Comedian Kaya Yanar im Pier 2<br />
Die eigene Familie kann man sich nicht aussuchen, für manche<br />
ist sie ein Segen, für andere ein Fluch. Kaya Yanar hat eine ganz<br />
spezielle Familie: einen strengen Vater, eine ängstliche Mutter<br />
und einen hochintelligenten, aber komplizierten Bruder. Dann ist<br />
da noch der Migrationshintergrund. Der Comedian sah zu Beginn<br />
seiner Karriere nur zwei Optionen: Komik oder Klapse. Jetzt im besten<br />
Alter angekommen, reflektiert er nicht nur über seine Kindheit<br />
und Familie, sondern auch über sich und seine zukünftige Familie.<br />
Kaya Yanar will unbedingt Vater werden und verhindern, dass seine<br />
Kinder eines Tages ein Bühnenprogramm schreiben müssen, um<br />
die Zeit mit ihrem Vater zu verarbeiten. Wird er ein guter Vater sein?<br />
Wird er seine Traumata rechtzeitig therapiert haben? Wird er Fluch<br />
oder Segen der Familie werden? (SM)<br />
Samstag, 9. April, 20 Uhr, Pier 2<br />
Foto: FR<br />
Haltung, Herz und Hirn<br />
Ines Anioli geht auf „Goddess“-Tour<br />
Foto: FR<br />
Wer in der Welt der Podcasts zu Hause ist, kommt um den Namen<br />
Ines Anioli nicht herum. Gemeinsam mit Leila Lowfire präsentierte<br />
sie bis 2019 das Format „Besser als Sex“, das zu einem der erfolgreichsten<br />
deutschen Podcasts avancierte. In den Sozialen Medien<br />
beweist sie zudem: Sich selbst nicht zu Ernst zu nehmen und über<br />
sich selbst lachen zu können, ist ihr besonders wichtig. So wird die<br />
35-Jährige für ihre verrückten Tanzeinlagen in ihrer Küche, die sie<br />
auf Instagram teilt, regelmäßig von ihren Fans und Followern gefeiert.<br />
Unter dem Motto „Cumedy – Deeper wird’s nicht“ widmete<br />
sich Anioli 2019 erstmals der Stand-up-Comedy. Nun zieht es die<br />
Komikerin erneut auf die Bühne: „Goddess“ lautet der Name ihres<br />
neuen Programms, in dem Ines Anioli wieder richtig aufdreht und<br />
authentische Comedy mit Haltung, Herz und Hirn verspricht. (SM)<br />
Donnerstag, 7. April, Pier 2, 20 Uhr<br />
76<br />
Magisches Duo<br />
„Golden Ace – Die Magier“ zu Gast in Bremen<br />
Die Magier und Hypnotiseure Alexander Hunte (links) und Martin<br />
Köster bilden das „Golden Ace“. Nach der ausverkauften Deutschlandtour<br />
2019 geht das zauberhafte Duo mit neuem Programm<br />
auf Tourne durch 80 Städte. In der neuen Show des „Golden Ace“<br />
zeigen die beiden Künstler viele Talente: Schwebten gerade noch<br />
Gegenstände über den Köpfen des Publikums, verschwinden wenig<br />
später andere Dinge aus den Händen der Zuschauenden und<br />
tauchen an unerklärlichen Orten wieder auf. Blitzschnell legen die<br />
Magier und Hypnotiseure Gäste in den Schlaf und zeigen, wozu<br />
das Unterbewusstsein in der Lage ist. Neben humorvoller Unterhaltung<br />
soll das Publikum auch etwas über Körpersprache lernen,<br />
indem die Magier die Gedanken ihrer Gäste analysieren und ihnen<br />
spielend leicht Informationen entlocken. (SM)<br />
Sonntag, 24. April, Metropol Theater, 19 Uhr<br />
Foto: FR
Foto: Dennis Dirksen<br />
Katastrophale<br />
Liebesgeschichte<br />
Heinz Strunk liest im Bremer Schlachthof<br />
Er war mal Musiker. Jetzt ist<br />
er Mitte vierzig und im Großen<br />
und Ganzen nicht unzufrieden.<br />
Seine Freundin hat<br />
ein geregeltes Einkommen,<br />
und das Ein-Mann-Tonstudio<br />
wirft auch ein bisschen<br />
was ab. Die Träume von der<br />
künstlerischen Karriere sind<br />
längst begraben. Sie schmerzen<br />
nicht mehr. Da lernt er<br />
Vanessa kennen, Schauspielerin,<br />
jung, strahlend schön.<br />
Zuerst versteht er gar nicht,<br />
warum sie sich für ihn interessiert.<br />
Er verliebt sich in sie.<br />
Er verlässt seine Freundin. Ist er jetzt mit Vanessa zusammen?<br />
Es wird immer größer: das Glück und das Chaos. Sie ist beides<br />
für ihn. Und er kommt nicht los von dieser Frau und ihren Abgründen.<br />
Liegt das am Ende gar nicht an Vanessa, sondern an ihm<br />
selbst? Mit seinem Roman „Es war immer so schön mit dir“ präsentiert<br />
Autor Heinz Strunk eine katastrophale Liebesgeschichte,<br />
die für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert war. (SM)<br />
Beliebter Verlierertyp<br />
„Dittsche live & solo“ in der Glocke<br />
In der WDR-Comedy-Serie „Ditsche – Das wirklich wahre Leben“<br />
läuft Olli Dittrich allsonntäglich als der arbeitslose Verlierertyp<br />
Dittsche in seinem Hamburger Stammgrill zu Höchstform auf.<br />
In Bademantel und Schumilette philosophiert er wortreich und<br />
unbekümmert bei Imbisswirt Ingo über das aktuelle Weltgeschehen<br />
sowie über die Tücken des Alltags. Und das stets in allerbester<br />
Bierlaune („Das perlt!“) und nicht, ohne neben seiner Ansicht<br />
(„Das is’ meine Meinung!“) auch gleich seine Lösungen oder, wie<br />
er sagt, „Weltideen“ im allerschönsten Dittsche-Sprech zu präsentieren.<br />
Die Kultserie, die schon mit dem „Deutschen Fernsehpreis“<br />
und dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichnet wurde, wird live<br />
gedreht und kommt dabei ganz ohne Drehbuch aus.<br />
Nun verlegt Olli Dittrich erneut seine Paraderolle dorthin zurück,<br />
wo sie 1991 mit zehnminütigen Kurzauftritten im „Quatsch<br />
Comedy Club“ begann: auf die Bühne. Dittsche präsentiert sich<br />
seinem Publikum dabei im Originalbademantel, mit Oberhemd,<br />
Jogginghose und Schumiletten, einer Flasche Bier in der Hand und<br />
einer „Aldi“-Tüte voller Leergut.(SM)<br />
Samstag, 16. April, Glocke, 20 Uhr<br />
Sonntag, 17. April, 20 Uhr<br />
Foto: Manfred Esser<br />
Zeit, umzudenken<br />
Bernd Stelter zu Gast in Osterholz-Scharmbeck<br />
Wer kennt es nicht: Montagmorgen. Man steigt in den Wagen<br />
und schaltet das Radio an. Spätestens nach dem dritten Lied<br />
brüllt der Radiomann aus den Boxen: „Ja Freunde, Montag, das<br />
ist natürlich nicht unser Tag! Aber macht euch keine Sorgen!<br />
Nur noch fünf Tage, dann haben wir wieder Wochenende.“ Doch<br />
warum viereinhalb Tage pro Woche verschenken?<br />
Komiker und Karnevalist<br />
Bernd Stelter ist der Meinung,<br />
dass es an der Zeit ist, umzudenken.<br />
Er findet: Wenn die<br />
eigene Arbeit nicht zum Leben<br />
gehört, hat man wirklich<br />
verloren. Mit seinem neuen<br />
Programm „Hurra, ab Montag<br />
ist wieder Wochenende!“ widmet<br />
sich der Entertainer allen,<br />
die über Montage mosern,<br />
über Dienstage diskutieren,<br />
die Mittwoche mies und Donnerstage<br />
doof finden. (SM)<br />
Sonntag, 10. April, Stadthalle<br />
OHZ, 19 Uhr<br />
IHR RECHT – EINFACH ERKLÄRT<br />
Schwerbehinderte<br />
und Steuern<br />
Dienstag, 26. April <strong>2022</strong>,<br />
18 – 19.30 Uhr<br />
Kultursaal<br />
Bürgerstraße 1, 28195 Bremen<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
recht@arbeitnehmerkammer.de<br />
Foto: Beba Franziska Lindhorst<br />
77
78<br />
Foto: Esther Haase<br />
THEATER<br />
Ein mährisches Bauernleben<br />
Theater Bremen: Premiere der Oper „Jenůfa“<br />
Die Fensterläden bleiben geschlossen: Zu groß ist die<br />
Schande der Schwangerschaft, des unehelich gezeugten<br />
Kindes. Niemand im Dorf darf von Jenůfas Fehltritt erfahren,<br />
zumal der Vater des Kindes die Ehe verweigert. Als sich<br />
ein heiratswilliger Kandidat findet, ist ihre Ziehmutter froh. Doch<br />
ein Kind will er nicht mit aufnehmen. Da liegt eine Lüge nah, die<br />
Angst um den Verlust der Ehre ist übermächtig: Jenůfas Ziehmutter<br />
ermordet das Baby, lässt seine kleine Leiche im Eis verschwinden<br />
und behauptet, es sei kurz nach der Geburt gestorben. Doch<br />
der Frühling kommt .<br />
Nach dem großen Erfolg „Lady Macbeth von Mzensk“ im Jahr<br />
2017 arbeiten der musikalische Leiter Yoel Gamzou und Regisseur<br />
Armin Petras bei Leoš Janáčeks „Jenůfa“ wieder gemeinsam<br />
an einer Oper, die schonungslos soziale Härten zeigt. In der Titelpartie<br />
wird Nadine Lehner (Foto) zu sehen sein, die ihr Debüt<br />
gibt. „Armin Petras erzählt die tragische Geschichte von Jenůfa,<br />
deren Kind auf dem Altar der Wohlanständigkeit geopfert wird, in<br />
der Wendezeit einer dörflichen Gesellschaft in Böhmen“, erläutert<br />
Brigitte Heusinger, die die Produktion als Dramaturgin begleitet,<br />
den Ansatz der Inszenierung. So würden bäuerliche Strukturen<br />
auf neue westliche Werte treffen. Auch bei diesem Neuanfang sei<br />
das Kind im Weg. „Janáčeks musikalischem Realismus setzt Petras<br />
einen szenischen Realismus entgegen: Harte Konflikte werden<br />
in einer detailreichen Bühne voller zeitgeschichtlicher Requisiten<br />
direkt ausgehandelt.“ (SM)<br />
Premiere im Theater Bremen: Samstag, 9. April, Theater am<br />
Goetheplatz, 19.30 Uhr.<br />
Make-over für Heckenstedt<br />
„Königin von Deutschland“ im Packhaustheater<br />
Heckenstedt wurde zum Austragungsort des diesjährigen Schönheitswettbewerbs<br />
„Königin von Deutschland“ ausgewählt. Allerdings<br />
ist diese Zusage fünf Wochen unentdeckt geblieben und die<br />
Veranstaltung bereits morgen. Daraufhin setzen die beiden Kumpel<br />
Clemens, gespielt von Carsten Beiß, und Bernie (Nils Klitsch)<br />
alles daran, das Vereinsheim für den Wettbewerb auf Vordermann<br />
zu bringen. Bevor sie vollends fertig sind, steht auch schon Wettbewerbspräsidentin<br />
Heidrun von Stolz (Martina Flügge) in der<br />
Tür und möchte mit dem Verantwortlichen das Programm durchgehen<br />
und die Schönheitskandidatin von Heckenstedt kennenlernen.<br />
Während Clemens der Präsidentin das Vereinsheim als angesagten<br />
Geheimtipp der Schönen und Reichen verkauft, schlüpft<br />
Bernie notgedrungen in die Rolle der amtierenden „Kohlkönigin“<br />
von Heckenstedt. Die ersten Mitbewerberinnen, etwa die<br />
„Gurkenkönigin“ aus dem Taunus und die „Heidekönigin“ aus der<br />
Lüneburger Heide, treffen ein, um den Ablauf des Wettbewerbs<br />
zu proben. Somit stürzt sich wohl oder übel auch Bernie in den<br />
Probenmarathon: angefangen beim folkloristischen Einzug, über<br />
die individuellen Talentdarbietungen bis hin zur Präsentation in<br />
Bademode. Doch irgendetwas stimmt nicht – abgesehen von der<br />
Kohlkönigin. Denn nach und nach verschwinden immer mehr<br />
Teilnehmerinnen des Wettbewerbs. Wird auch Bernie auf mysteriöse<br />
Weise kurz vor dem Finale ausscheiden? Oder wird er<br />
letzten Endes als Kohlschönheit von Heckenstedt „Königin von<br />
Deutschland?“<br />
Neben den Publikumslieblingen Martina Flügge („Nackte<br />
Tatsachen“), Hanna Riehm („Die Bremer Weihnachtsgeschichte“),<br />
Sina Schulz aus „Herzsprung“ und Carsten Beiß aus „Nächste<br />
Runde geht aufs Haus“, gibt Nils Klitsch sein Debüt auf einer Bremer<br />
Bühne. Regie führt, ebenfalls erstmals in Bremen, Till Nau,<br />
der bereits an zahlreichen Bühnen im deutschsprachigen Raum<br />
inszeniert hat. Die Vorlage stammt von William Danne, in Bremen<br />
als Autor und Regisseur längst kein Unbekannter mehr und<br />
ab 1. April Intendant am Kammertheater Karlsruhe.(SM)<br />
Karten zum Preis von 32,50 Euro gibt es unter der Telefonnummer<br />
<strong>04</strong>21 / 790 86 00 sowie online unter www.komoedie-bremen.de, im<br />
Ticketshop in der Balgebrückstraße 8 und an der Abendkasse. Die<br />
Komödie Bremen spendet 2 Euro pro verkaufter Karte in der gesamten<br />
Laufzeit des Stückes an die Aktion „Deutschland Hilft“ für Menschen<br />
aus und in der Ukraine.<br />
Foto: Linus Klose Photography
Dunkelheit und Begierde<br />
„Maß für Maß“ an der Shakespeare Company<br />
Foto: Daniela Buchholz<br />
Kunst oder Abfall?<br />
„Re_Cycle“: Ein Stück von „tanzbar_bremen“<br />
Ist das Kunst oder kann das weg? – Dieser Frage geht das fünfköpfige<br />
inklusive Team „tanzbar_bremen“ unter der Leitung<br />
von Günther Grollitsch zu einem Aspekt von Nachhaltigkeit<br />
nach. Ein Schwerpunkt ist dabei die Hinterfragung des Wertes<br />
künstlerischer Arbeit aus vergangenen Epochen sowie deren<br />
nachhaltige Auswirkungen auf heutiges kreatives Schaffen. Darüber<br />
hinaus widmet sich das Team der Interpretation von Abfallpyramide<br />
und Energieeffizienz in kulturellen Zusammenhängen.<br />
Wiederverwertung und -verwendung sind dabei auf der Bühne<br />
allgegenwärtig und prägen den Entwicklungsprozess der Produktion.<br />
Das Thema Materialkreislauf wird untersucht und in künstlerische<br />
Ansätze und Umsetzungen übersetzt. Auf diese Weise<br />
wird eine poetisch-satirische Studie über unser Sein in einer<br />
spannungsgeladenen Zeit präsentiert. Das Team wird unterstützt<br />
von Delia Nordhaus, der Leiterin der „Upcycling Galerie Wallerie“,<br />
sowie von Proffesor. Dr.-Ing. Henning Albers, der sich mit Recycling<br />
im Bereich von Umwelt- und Biotechnik beschäftigt. (SM)<br />
„Maß für Maß“ ist eine von William Shakespeares Komödien. Für<br />
viele Zuschauer:innen ist das aus heutiger Sicht angesichts des darin<br />
thematisierten Konflikts auf Leben und Tod nicht leicht nachzuvollziehen.<br />
Umso spannender ist die Beschäftigung damit aus einer<br />
heutigen Perspektive. In Shakespeares (fiktivem) Wien greift ein allgemeiner<br />
Sittenverfall um sich, an dem die anscheinend allzu liberale<br />
Regierung von Herzog Vincentio nicht unschuldig zu sein scheint.<br />
Der Herzog entscheidet sich für einen gewagten Menschenversuch:<br />
Zum Schein begibt er sich auf Reisen und setzt als seinen Statthalter<br />
den Hardliner Angelo ein, während er selbst, als Mönch verkleidet,<br />
in die Abgründe der verrohten Stadt hinabsteigt. Angelo wendet nun<br />
statt Milde die ganze Härte des Gesetzes an und verurteilt den jungen<br />
Claudio, der seine Braut Julia geschwängert hat, wegen Unzucht<br />
zum Tode. Als dessen Schwester Isabella, eine Klosternovizin, ihn<br />
um die Begnadigung ihres Bruders bittet, erliegt er der Verführung<br />
seiner eigenen Machtstellung: Er erpresst Isabella, sich ihm hinzugeben,<br />
nur dann will er ihren Bruder begnadigen. Doch diese lehnt<br />
das zweifelhafte Angebot ab und überlässt ihren Bruder seinem<br />
Schicksal. Der Herzog schmiedet daraufhin einen Plan, der Angelo<br />
an seinem eigenen wunden Punkt packt: Dunkelheit, Begierde und<br />
Wahrheit spielen darin die Hauptrollen. (SM)<br />
Premiere: Samstag, 16. April, Theater am Leibnizplatz, 19.30 Uhr. Weitere<br />
Vorstellungen: Sonntag und Donnerstag, 17. und 21. April, Theater<br />
am Leibnizplatz, 19.30 Uhr. Start der Einführung 30 Minuten vorher.<br />
Uraufführung: Mittwoch,27. April, Kleines Haus, 20 Uhr.<br />
Foto: Charlotte Böslin<br />
Wutausbrüche im Netz<br />
Die Schwankhalle präsentiert: „Im Internet gibt es<br />
keine Mädchen. Eine Tirade.“<br />
„Irgendwann ist Schluss. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Irgendwann<br />
kommt der Punkt, an dem ich nicht mehr kann und<br />
sich der über Monate oder Jahre hinweg aufgestaute Zorn in<br />
einem Wutanfall entlädt. Diesen Wutanfall habe ich jetzt.“<br />
Wer macht eigentlich im Internet sauber, wenn die Trolle wüten?<br />
Ausgehend von der Behauptung Im Internet gibt es keine<br />
Mädchen stellt sich der Chor „zaungäste“ einmal mehr die Frage,<br />
in welcher Tonlage gesprochen werden muss, um gehört zu werden<br />
und wem welche Räume offenstehen – on- wie offline. Wann<br />
verwandelt sich aufgestaute Wut in Hass und wer hat das Privileg,<br />
sich zu verweigern und trotzdem nicht unsichtbar zu sein?<br />
Basierend auf Interviews mit Frauen, die auf unterschiedliche<br />
Weise beruflich mit dem Thema<br />
Unsichtbarkeit zu tun haben, auf<br />
Texten von Autor:innen, Internetaktivist:innen<br />
und Cyberfeminist:innen<br />
arbeiten sich die<br />
„zaungäste“ an einer Hasstirade<br />
auf die alltäglichen Hasstiraden<br />
ab. (SM)<br />
Freitag, 29. April, und Samstag,<br />
30. April, Schwankhalle, 20 Uhr<br />
SCHAUSPIEL / MUSIKTHEATER<br />
ERBARMEN<br />
nach Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion<br />
Termine unter<br />
www.theaterbremen.de<br />
79
AUSSTELLUNGEN<br />
Anonym trotz Weltruhm<br />
Banksy: Ausstellung zu Ehren des Street-Art-Superstars<br />
Er ist weltberühmt und dennoch ein Mysterium: Banksy. Hinter<br />
diesem Pseudonym verbirgt sich ein in Bristol geborener<br />
und bis heute anonyme Graffitikünstler und Maler, der dafür<br />
bekannt ist, die Grenzen des Kunstmarktes infrage zu stellen. Mit<br />
seinen Arbeiten sorgt er seit Jahren für Furore. In der Ausstellung<br />
„The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ können sich Interessierte<br />
ab den 8. März einen Eindruck vom außergewöhnlichen Schaffen<br />
des Street-Art-Superstars machen.<br />
Verantwortlich für die Ausstellung im BLG-Forum zeigen sich<br />
Musical-Produzent und Ausstellungsmacher Oliver Forster gemeinsam<br />
mit der Livemacher GmbH. Gemeinsam wollen sie Kunst<br />
zum Erlebnis und für jedermann sichtbar machen. Forster: „Einen<br />
Original-Banksy bestaunen zu können, ist eine absolute Seltenheit.<br />
Wir versuchen nun, mit ‚The Mystery of Banksy – A Genius<br />
Mind‘ anhand originalgetreuer Reproduktionen die besten und<br />
eindrucksvollsten Motive an nur einem Ort und in einer lockeren<br />
Atmosphäre abseits des Museumsbetriebs, aber trotzdem mit hohem<br />
Qualitätsanspruch, erlebbar zu machen.“<br />
Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und<br />
mehr wurden eigens für diese Sonderschau reproduziert und zusammengetragen.<br />
(SM)<br />
Freitag, 8. April, bis Sonntag, 14. August, BLG-Forum.<br />
Infos und Tickets: www.mystery-banksy.com<br />
Fotos: COFO Entertainment, Dominik Gruss<br />
80<br />
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DIE MOSAIC-ExpEDITIOn<br />
In BIlDERn<br />
www.dSM.MUSEUM/CHAnGEnow<br />
Foto: Lianna Nixon<br />
Schiffe, Meer und Forschung<br />
Die aktuellen Ausstellungen im DSM<br />
Schiffe, Meer und Forschung:<br />
So lauten die Schlagworte<br />
der aktuellen Ausstellungen<br />
im Deutschen Schifffahrtsmuseum<br />
(DSM) in Bremerhaven.<br />
Welche Bedeutung hat<br />
die Schifffahrt für unser Leben?<br />
Welche Rolle spielt sie in<br />
historischen Entwicklungen?<br />
Und welchen Einfluss übt sie auf die Globalisierung aus? Diesen<br />
Fragen gehen die Ausstellungen „CHANGE NOW – Schiffe verändern<br />
die Welt“ und „INTO THE ICE – Die MOSAiC-Expedition<br />
in Bildern“ nach.<br />
Mit „CHANGE NOW“ will das DSM Besuchenden vor Augen<br />
führen, wie menschliche Übernutzung und der Klimawandel<br />
den Ozeanen zu schaffen machen und welche Gefahren damit<br />
einhergehen. Ein prominentes Beispiel für die Forschungsschifffahrt,<br />
die in Polarregionen und in abgelegenen Gebieten<br />
in Übersee wichtige Daten sammelt, um den Klimawandel und<br />
die globale Erwärmung zu verstehen, ist die „MOSAiC“-Expedition<br />
des Alfred-Wegener-Instituts. Sie steht im Fokus der Ausstellung<br />
„INTO THE ICE“. Unter dem Titel „KARTEN WISSEN<br />
MEER – Globalisierung vom Wasser aus“ können Interessierte<br />
zudem Meereskarten der Vergangenheit enträtseln, Seeleuten<br />
des 19. Jahrhunderts über die Schultern schauen oder selbst Reiserouten<br />
erstellen. (SM)<br />
Nähere Infos zu Lauf- und Öffnungszeiten: www.dsm.museum
Mehr als 70 Fotografien<br />
„Richard Mosse“ in der Kunsthalle Bremen<br />
Foto: Richard Mosse, Madonna and Child, 2012<br />
Der irische, 1980 geborene Fotograf Richard Mosse hält seit<br />
einem Jahrzehnt weltweit politische und ökologische Krisen<br />
fest: vom Bürgerkrieg in der Demokratischen Republik Kongo,<br />
der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik bis hin<br />
zur Zerstörung der tropischen Regenwälder. Für seine großformatigen<br />
Fotografien greift Mosse auf Technologien zurück,<br />
die ursprünglich für militärische oder wissenschaftliche Zwecke<br />
entwickelt wurden. Sie machen Dinge sichtbar, die für das<br />
menschliche Auge nicht wahrnehmbar sind. Erstmals zeigt eine<br />
gleichnamige Ausstellung<br />
in der Kunsthalle<br />
Bremen in Deutschland<br />
mit mehr als 70 Fotografien<br />
und einer neuen<br />
Videoarbeit einen breiten<br />
Überblick über das<br />
Schaffen von Richard<br />
Mosse. (SM)<br />
Die Ausstellung „Richard<br />
Mosse“ ist bis 31. Juli in<br />
der Kunsthalle Bremen zu<br />
sehen. Weitere Infos und<br />
Öffnungszeiten:<br />
www.kunsthalle-bremen.de.<br />
AB 8. APRIL <strong>2022</strong><br />
BREMEN BLG-Forum<br />
WWW.MYSTERY-BANKSY.COM<br />
Foto: Matthias Jäger<br />
Eine kreative Ikone<br />
„Heinrich Vogeler. Der neue Mensch“: Ausstellungen<br />
in Worpswede und in Bremen<br />
<strong>2022</strong> steht das Künstlerdorf Worpswede ganz im Zeichen Heinrich<br />
Vogelers. Mit dem Barkenhoff, der Großen Kunstschau, dem<br />
Haus im Schluh und der Worpsweder Kunsthalle würdigen alle<br />
vier Museen des Ortes den herausragenden deutschen Künstler<br />
mit einer Retrospektive, die sein Leben in einer faszinierenden<br />
Werkschau erlebbar macht.<br />
Im Zentrum stehen das Menschenbild und die persönlichen<br />
wie politischen Ideale Vogelers. In der Großen Kunstschau sind<br />
beispielsweise zeitgenössische Positionen zum Thema „Anbruch<br />
einer neuen Zeit“ zu sehen, während sich der Barkenhoff<br />
als ehemalige und langjährige kreative Lebens- und Arbeitsstelle<br />
des Künstlers präsentiert. Auch die Kunsthalle Bremen, die<br />
Museen Böttcherstraße und das Focke-Museum bieten passende<br />
Programme runf um Vogeler. Zudem kommt am 12. Mai eine<br />
Doku-Fiktion über den Künstler<br />
in die Kinos, die Schlüsselmomente<br />
aus seinem Leben<br />
zeigt. Der Film wurde unter<br />
der Regie von Marie Noëlle in<br />
Worpswede, Paris und anderen<br />
Orten gedreht. (SM)<br />
„Heinrich Vogeler. Der neue<br />
Mensch“: Bis zum 6. November im<br />
Künstlerdorf Worpswede. Nähere<br />
Infos: www.vogeler22.de.<br />
DIE AUSSTELLUNG<br />
Heinrich Vogeler<br />
Der Neue Mensch<br />
27. 3. bis 6. 11. <strong>2022</strong><br />
in den Worpsweder Museen<br />
DER FILM<br />
HEINRICH VOGELER –<br />
Aus dem Leben eines Träumers<br />
ab 12. 5. <strong>2022</strong><br />
in den Kinos<br />
www.vogeler22.de<br />
az_stadtmagazin-bremen.indd 1 14.03.22 14:08<br />
Motiv nach: Heinrich Vogeler, Selbstbildnis (Ausschnitt), 1914, Waldemar Koch Stiftung/Dauerleihgabe an die Kulturstiftung Landkreis Osterholz<br />
81
RÄTSEL/KOLUMNE<br />
Wo oder was bin ich? Ein Rätsel in Bildern<br />
Der April macht was er will. So gerne wir im Norden leben<br />
und manchmal auch das Schietwedder lieben, so sehr wünschen<br />
wir uns mittlerweile auch frühlingshafte Temperaturen<br />
statt kalte Wetterfronten. Immerhin sorgt das für ein frohes<br />
Gemüt, und auch die Pflanzen und Tiere erfreuen sich an der ersten<br />
➊<br />
➋<br />
spürbaren Wärme des Jahres. Und Bremens Tier- und Blütenvielfalt<br />
kann sich sehen lassen! An welchen Orten haben wir diese abgelichtet,<br />
erkennen Sie es? Schicken Sie uns das Lösungswort mit<br />
Ihren Kontaktdaten und dem Betreff „Aprilrätsel“ per E-Mail bis<br />
zum 15. April an verlosung@stadtmagazin-bremen.de. Viel Glück!<br />
➌<br />
➍<br />
Fotos: ZR<br />
➊<br />
➋<br />
➌<br />
➍<br />
Lösungsbegriff:<br />
4 5 6 12<br />
11 3<br />
1 8<br />
7<br />
10 2 9<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Auflösung Bilderrätsel März:<br />
1 HERDENTORSTEINWEG<br />
2 BUNTENTORSTEINWEG<br />
3 DOVENTORSTEINWEG<br />
4 OSTERTORSTEINWEG<br />
Lösung: ROTE ROSEN<br />
Gewinnen Sie<br />
3 × 1 Bremer Schluckhenne<br />
von „Made in Bremen“.<br />
Foto: MiB<br />
82<br />
MICHAELA SCHAFFRATH<br />
Bremens heimliche Hauptstraße<br />
Der renommierte Bremer Kaffee-Kaufmann Ludwig Roselius<br />
hat einmal gesagt „Wir sind von Gott bestimmt, Materie in<br />
Geist zu verwandeln“. Der Gründer der Firma Kaffee HAG<br />
hat nicht nur den weltweit ersten koffeinfreien Kaffee erfunden, er<br />
zeichnete sich auch durch sein Engagement als Mäzen aus, der besonders<br />
an der Förderung der bildenden Künste interessiert war.<br />
Und sein wohl wichtigstes Erbe hat er uns mitten im Herzen der<br />
Altstadt hinterlassen: die Böttcherstraße.<br />
Die historische Handwerksgasse zwischen Marktplatz und Weser<br />
ist zwar nur 108 Meter lang, zählt aber aufgrund ihrer außergewöhnlichen<br />
und kunstvollen Architektur zu den international<br />
bekannten Sehenswürdigkeiten Bremens. Ich kann mich noch sehr<br />
gut an meinen ersten Besuch dort erinnern, denn ich war sofort<br />
angetan von dem beeindruckenden Mix aus Kunst, Handel, Genuss<br />
und Kultur dieser kleinen, aber feinen Gasse. Den marktseitigen<br />
Eingang zur Böttcherstraße ziert ein imposantes, vergoldetes<br />
Bronzerelief: „Der Lichtbringer“ weist den Besuchern den Weg.<br />
Das Besondere an diesem Ort ist, dass es sich bei jedem Haus in<br />
dieser Straße um ein historisches Kunstwerk handelt, das einen<br />
Namen trägt, wie etwa das Haus der Sieben Faulen, das Robinson-<br />
Crusoe-Haus oder das Haus Atlantis. Kreative Geschäfte von der<br />
Bonbonmanufaktur über den Werkschauladen bis hin zur Seifenwerkstatt<br />
sorgen für ein abwechslungsreiches Shopping-Angebot.<br />
Michaela Schaffrath ist Schauspielerin,<br />
Sprecherin und Moderatorin. In ihrer<br />
Kolumne entdeckt die Neubremerin<br />
für das <strong>STADTMAGAZIN</strong> Bremen die<br />
besonderen, verborgenen und weniger<br />
bekannten Orte der Hansestadt.<br />
Kunstliebhabern empfehle ich einen Besuch in den beiden ansässigen<br />
Museen. Das Ludwig Roselius Museum beherbergt die private<br />
Kunstsammlung des Kaufmanns und zeigt nordeuropäische<br />
Kunst vom Mittelalter bis zum Barock. Ebenfalls sehenswert ist<br />
das Paula Modersohn-Becker Museum. Es ist das weltweit erste<br />
Museum, welches dem Werk einer Künstlerin gewidmet ist und<br />
dauerhaft Meisterwerke seiner Namensgeberin ausstellt.<br />
Das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz: Dafür sorgen<br />
Restaurants, Cafés und Bars. Ein besonderes Highlight ist das<br />
Glockenspiel zwischen den Giebeln des „Hauses des Glockenspiels“:<br />
Es besteht aus 30 Meißener Porzellanglocken, die im Sommer<br />
von 12 bis 18 Uhr stündlich Seemanns- und Volkslieder spielen.<br />
Für ein Erinnerungsfoto bietet sich der „Sieben-Faulen-Brunnen“<br />
im Handwerkshof an, denn auf der Brunnenröhre spazieren fröhlich<br />
die Bremer Stadtmusikanten entlang außer dem Hahn – der<br />
war leider bei meinem letzten Besuch „ausgeflogen“. Ich wünsche<br />
Ihnen viel Spaß beim Bummeln, Shoppen und Schlemmen in der<br />
heimlichen Hauptstraße Bremens!
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83
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