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Drehung, Looping, Rolle<br />
Marian Mader aus Landeck konkurriert im Modellflug mit den Besten der Welt<br />
Drei Meter Spannweite, etwa 19<br />
Kilogramm, 18 PS: Das sind<br />
Maße, die Marian Mader aus<br />
Landeck begeistern. Im Alter<br />
von fünf Jahren machte der heute<br />
21-Jährige gemeinsam mit seinem<br />
Papa die ersten Versuche<br />
mit kleineren Modellfliegern.<br />
Heute nimmt der Student bei<br />
weltweit angesehenen Wettkämpfen<br />
teil und bessert sich<br />
mit Auftritten bei Flugshows das<br />
Studentenbörserl auf.<br />
„Das Fliegen macht mir auch nach<br />
16 Jahren immer noch viel Spaß.<br />
Auch weil ich weiß, wie schwierig<br />
es war, mein heutiges Level zu erreichen“,<br />
meint Marian. Die Freude<br />
am schnellen und wendigen<br />
Manövrieren von sich selbst oder<br />
anderen Objekten liegt anscheinend<br />
in der Familie, immerhin ist<br />
der 21-Jährige der Neffe von Skilegende<br />
Günther Mader. Auch die<br />
Freude daran, sein Können vor anderen<br />
Menschen zu beweisen, eint<br />
die beiden Familienmitglieder offensichtlich.<br />
So wird Marian mittlerweile<br />
gerne als anregende Einlage<br />
für Events gebucht. Er erzählt:<br />
„Vor der Pandemie bin ich beispielsweise<br />
jede Woche einmal<br />
abends für die Bergbahnen in Fiss<br />
geflogen.“<br />
Benzin im Blut<br />
Bevor Marian überhaupt an<br />
kunstvolle Figuren denken kann,<br />
muss der bis zu 20 Kilogramm<br />
schwere Modellflieger erst einmal<br />
in die Luft. „Meine Flugzeuge sind<br />
mit Zweitakt-Benzinmotoren ausgestattet.<br />
Die Fernsteuerung übernehme<br />
ich von einem handlichen<br />
Element aus, das ich umgehängt<br />
habe“, erklärt der Oberländer, der<br />
mittlerweile wegen seines Wirtschaftsstudiums<br />
in Innsbruck lebt.<br />
So eine Fernsteueranlage kann gut<br />
und gerne 2.000 Euro kosten, als<br />
realistischen Preis für einen Flieger<br />
nennt Marian rund 7.000 Euro.<br />
Im Moment tüftelt der 21-Jährige<br />
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Der Landecker Marian Mader manövriert seine Modellflugzeuge mit rund drei<br />
Metern Spannweite mit Leichtigkeit und Freude. Seit 16 Jahren versucht sich<br />
der heute 21-Jährige an immer spektakuläreren Figuren.<br />
Foto: Mader<br />
an einem Flieger für die nächste<br />
Wettkampfsaison, welche im Mai<br />
starten und bis Oktober laufen<br />
wird. „Endlich gibt es wieder Bewerbe.<br />
Aufgrund der Pandemie ist<br />
zwei Jahre lang gar nichts passiert“,<br />
zeigt er sich erleichtert.<br />
Kreatives Fliegen<br />
Für Modellpiloten auf dem Level<br />
von Marian sind die Bewerbe des<br />
IMAC (International Miniature<br />
Aerobatic Club) das Maß aller<br />
Dinge. Diese finden weltweit statt<br />
und ziehen die Besten der Welt an.<br />
Dabei müssen die Piloten ihr Können<br />
in zwei Bereichen zeigen:<br />
„Zum einen bekommen wir eine<br />
Choreografie vorgeschrieben, die<br />
möglichst genau nachgeflogen<br />
werden muss. Bewertet wird hier<br />
die Präzision. Zum anderen gibt es<br />
die Freestyle-Wertung, bei der<br />
man eigene, spektakuläre Figuren<br />
zur selbst gewählten Hintergrundmusik<br />
fliegt.“ Im Freestyle gehe es<br />
vor allem um Kreativität und<br />
Übung, Übung, Übung. „Wer riskante<br />
Manöver machen will, muss<br />
diese lange üben, sonst schrottet<br />
man den Flieger“, weiß Marian<br />
aus Erfahrung. „Leider ist mir das<br />
letzten Sommer passiert.“ In<br />
Europa finden Bewerbe vor allem<br />
in Deutschland, Italien, Tschechien,<br />
Frankreich und Polen statt.<br />
Unterstützt wird der Oberländer<br />
von mehreren Sponsoren aus der<br />
Modellflugszene.<br />
An der Weltspitze<br />
In der letzten, nicht von Corona<br />
beeinflussten Wettkampfsaison<br />
2019 positionierte sich der 21-Jährige<br />
als drittbester Modellflugpilot<br />
europaweit. 2014 gewann er die<br />
europäische Jugendliga. Außerdem<br />
befindet sich Marian in der sogenannten<br />
„Unlimited-Klasse“, der<br />
besten des Programmfliegens, und<br />
mischt unter den Top Zehn weltweit<br />
mit. Im Freestyle-Flug gibt es<br />
so etwas wie Klassen nicht. „Da ich<br />
mit dem Modellfliegen aufgewachsen<br />
bin, kenne ich viele Menschen<br />
aus der Szene und habe viele<br />
Freundschaften geschlossen“, erzählt<br />
der Student. Marians Training<br />
findet hauptsächlich auf dem<br />
Flugplatz in Pfunds statt, da dort<br />
neben Elektro- auch Benzinflieger<br />
erlaubt sind.<br />
Flugzeug im Gepäck<br />
Seine Einsätze bei Flugshows führten<br />
ihn neben Fiss und dem Burgenland<br />
auch schon bis nach Indien.<br />
„Als ich 14 war, wurde ich<br />
mit zwei anderen bekannten Modellflugzeugpiloten<br />
aus Österreich<br />
dorthin zu einer Uni-Veranstaltung<br />
eingeladen“, erinnert er sich.<br />
Eine aufregende Reise, die durch<br />
das außergewöhnliche Gepäck der<br />
drei noch aufregender wurde.<br />
„Wir hatten ständig Probleme am<br />
Zoll, schließlich mussten wir unsere<br />
Flugzeuge in das große Flugzeug<br />
bringen“, erzählt Marian. Dass<br />
Batterien und Sperrgut am Check-<br />
In-Schalter nicht gern gesehen<br />
sind, weiß der Landecker nun aus<br />
eigener Erfahrung. Immerhin<br />
konnte die Flugshow auf dem<br />
weitläufigen Cricketfeld die Strapazen<br />
ausgleichen. (nisch)<br />
24 5. April <strong>2022</strong>