UNS DER SOMMER - Tiscover
UNS DER SOMMER - Tiscover
UNS DER SOMMER - Tiscover
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VOR MIR …<br />
LAND & LEUTE<br />
DIE VORARLBERGER BERGWELT IST NOCH SEHR<br />
URSPRÜNGLICH UND IN VIELEN GEGENDEN<br />
HERRSCHT ÜBERHAUPT DIE GROSSE RUH’. „DA<br />
GIBTS VIELE ALPHÜTTEN, VORSÄSSE* UND EBEN<br />
SEHR VIEL NATUR“, SAGT CHRISTOPH OBER-<br />
HAUSER MIT EINER GROSSEN ZUFRIEDENHEIT<br />
IN SEINEM ANTLITZ. „ICH WAR KÜRZLICH IN<br />
NEUSEELAND UND HABE ERKANNT, DASS ICH<br />
NICHT 30 STUNDEN IRGENDWOHIN FLIEGEN<br />
MUSS, UM DIE ABSOLUTE NATUR ZU ERLEBEN.<br />
DIE HABEN WIR HIER AUCH.“ CHRISTOPH<br />
OBERHAUSER MUSS ES WISSEN. ER FINDET<br />
SEINEN LEBENSSINN DARIN, MENSCHEN<br />
WIE<strong>DER</strong> IN DIE NATUR ZURÜCKZUFÜHREN.<br />
Der Vorarlberger hat doppeltes Glück, meint Christoph<br />
Oberhauser. „Nicht nur, dass vom Hügelland bis zum<br />
Bergmassiv auf sehr kleinem Raum alles vorhanden ist.<br />
Auch alle Übergänge sind fließend.“ Zu erkennen ist das,<br />
wenn man vom flachen Rheintal ins stetig ansteigende<br />
Montafon geht und dann im Hochgebirge vor dem Piz<br />
Buin steht. „Das sind gewaltige Eindrücke, aber die<br />
Einheit“, und das betont der Naturphilosoph besonders,<br />
„kommt erst zustande, wenn die Bewohner sich in dieses<br />
Bild einordnen. Da haben wir im Bregenzerwald großes<br />
Glück. Die Leute sind ursprünglicher als anderswo. Hier<br />
gelten der Blick aufs Ganze und dazu ein gesunder<br />
Hausverstand.“<br />
Wer jetzt beim Wandern an steile Gebirgshänge denkt,<br />
der irrt. „Natürlich gibt es die auch. Aber wir haben hunderte<br />
Kilometer Wanderwege, die überhaupt nichts mit<br />
Schwierigkeiten oder Gefahren zu tun haben. Außerdem<br />
sind die Wege exzellent markiert, man findet sich also<br />
sehr leicht zurecht“, stellt der Naturkenner enthusiastisch<br />
fest. „Wichtig ist die Einstellung zur Sache. Der<br />
Mensch sucht wieder das Ursprüngliche, die Stille und<br />
die Langsamkeit. Und der Berg gibt ihm die Möglichkeit<br />
dazu. Allein schon der Weg zum Gipfel, auch wenn es ein<br />
kleiner Hügel ist, ist ein Weg zum Ziel. Wir brauchen<br />
Gipfelerlebnisse. Wir müssen etwas schaffen!“<br />
DIE KRAFT,<br />
DIE AUS DEN BERGEN KOMMT.<br />
CHRISTOPH OBERHAUSER<br />
Christoph Oberhauser ist gebürtiger Bregenzerwälder, Outdoor-Guide,<br />
Erlebnispädagoge, Langlauf- und Nordic-Walking-Lehrer sowie Fastenbegleiter.<br />
Unter dem Motto “bewegend – NATUR UND DU“ bieten er und<br />
sein Team im Sommer wie im Winter feinsinnige und bewegende<br />
Programme in der Natur an. Den besten Überblick gibt die Website<br />
www.bewegend.com<br />
Neben der Psyche reagiert der gesamte Organismus auf<br />
die Rückkehr zur Natur sehr positiv. „Er nimmt die<br />
Schwingung der Natur auf, je mehr er sich in ihr bewegt.<br />
Die Bewegung und das Schwitzen haben auch den positiven<br />
Effekt, dass man überschüssiges Fett abbaut. Denn<br />
für den Fettabbau zählt nicht die Schnelligkeit, sondern<br />
die Ausdauer.“<br />
Wie das mit dem Einklang ausschaut, zeigt sich am offensichtlichsten<br />
bei Flusswanderungen z.B. in der Bregenzerache.<br />
„Da bewegen wir uns von Stein zu Stein, im<br />
und außerhalb des Wassers. Anfangs sind die Menschen<br />
noch verhalten und achten auf jeden Schritt. Am Ende<br />
gehen sie fast wie blind und brauchen für einen Kilometer<br />
nur halb so lange wie zu Beginn.“ So nehmen sie für sich<br />
und ihr Leben viel mit.<br />
Das hat auch mit dem Platz an sich zu tun. Jeder kann so<br />
seine eigenen Kraftorte finden, die er dann immer wieder<br />
aufsucht. „Bei mir ist es die Nagelfluhkette im Vorderen<br />
Bregenzerwald bei Hittisau. Oder die Mittagsspitze in<br />
Damüls, die war für mich als Kind immer mein kleines<br />
Matterhorn. Der Widderstein, die Rote Wand, natürlich<br />
der Piz Buin, die Bielerhöhe und die Schesaplana. Für<br />
diese Gipfel braucht es aber schon Bergerfahrung.“<br />
Nicht nur körperliches Wohlbefinden bleibt zurück, die<br />
Vorarlberger Bergwelt an sich ist schon ein Naturereignis,<br />
das das Auge erfreut. „Die schönste Zeit für<br />
mich ist der Morgen. In der Früh um fünf, wenn ich noch<br />
im warmen Schlafsack liege und beobachte, wie die<br />
Sonne das erste Mal über den Kamm kommt. In dem<br />
Moment erwacht das ganze Leben und selber taut man<br />
richtig auf.“<br />
Vom Kind bis zum Manager, bei jedem Gast bleibt von<br />
solchen Naturerlebnissen etwas hängen. „Gerade absolut<br />
gestresste Erwachsene lassen sich befreit fallen und<br />
kehren mit neuen Eindrücken und einem verklärten<br />
Lächeln auf ihrem Gesicht in ihr Leben zurück.“<br />
* „Vorsäß“ ist eine Zwischenalpe, die im Früh- und Spätsommer<br />
bewirtschaftet wird.