Absolventenrundschau Nr. 178 - März 2022
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AUSGABE MÄRZ <strong>2022</strong> | 44. JAHRGANG | LFD. NR. <strong>178</strong><br />
Der<br />
Frühling<br />
zeigt uns wie<br />
AUSGABE JULI 2016 | 38. JAHRGANG | LFD. NR. 155<br />
ERSCHEINUNGSORT GRAZ | VERLAGSPOSTAMT 8000 GRAZ · P.B.B.<br />
Neuanfang geht Monika<br />
Minder<br />
Ennstal Mehl • Mountainbike • Steirische Harmonika<br />
Absolventen Rundschau | 1
Liebe Raumbergerinnen und Raumberger,<br />
liebe Seefelder!<br />
Themen der Ausgabe<br />
Inhalt Ausgabe <strong>März</strong> <strong>2022</strong><br />
„Kultur isst Strategie zum Frühstück“. Diesen Satz des<br />
österreichstämmigen Peter Drucker entspringt zwar der<br />
Managementlehre, ist aber wohl für viele Bereich unseres<br />
Lebens und unserer Gesellschaft anwendbar. Diesen<br />
Satz kann man in meinen Augen sehr eng, aber auch<br />
sehr breit sehen. So werden in dieser Ausgabe gleich<br />
zwei Raumberger Kollegen vorgestellt, die sich im Bereich<br />
der Musik bzw. der Literatur kulturell betätigen.<br />
Vorwort ..........................................................................3<br />
Neues aus der Schule .....................................4<br />
Science Day ..................................................................6<br />
Buchvorstellung ....................................................8<br />
Gratulationen .........................................................11<br />
ZaumQuetscht .......................................................12<br />
Aber vor allem ein Thema beschäftigt uns dieser Tage<br />
im Großen wie im Kleinen und auch im Persönlichen.<br />
Welche langfristigen Auswirkungen wir aus dieser gegenwärtigen Krise mitnehmen,<br />
steht noch offen. Es zeigt aber, dass uns in der kommenden Zeit gewisse<br />
Notwendigkeiten wie eine umfassende Selbstversorgung, ein effizienter Umgang<br />
mit unseren Ressourcen und auch wohl gewisse Einschränkungen - auf die eine<br />
oder andere Weise - betreffen werden. So werden wohl in der Landwirtschaft<br />
herausfordernde Umbrüche stattfinden, die zum Teil bestehende Denkweisen<br />
möglicherweise grundlegend ändern werden.<br />
Ennstal Mehl ..........................................................14<br />
Mountainbike<br />
Koordinator Steiermark ............................16<br />
Die Herzen schlagen<br />
für die Steirische ...............................................18<br />
Gedenken ..................................................................19<br />
Was hat das nun alles mit dem Absolventenverband zu tun? Aus meiner Sicht in<br />
einem Punkt: In Zeiten wie diesen, ist einer Gemeinschaft – wenn sie auch „nur“<br />
eine gemeinsame Schule darstellt – wichtig und ein Netzwerk ein essenzieller Bestandteil<br />
einer Kultur der Offenheit, Solidarität und des kritischen Austausches.<br />
Dagegen ist reines strategisches Denken quasi Frühstücksmüsli.<br />
So erreichen Sie uns:<br />
Tel.: +43 664 131 30 61<br />
office@raumberger.at<br />
www.raumberger.at<br />
www.raumberg-gumpenstein.at<br />
Euer Christian Obenaus<br />
Bundesobmann<br />
Foto: Herwig Pieslinger<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Absolventenverband der höheren Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft Raumberg-Seefeld.<br />
Für den Inhalt der einzelnen Artikel sind jeweils benannten Autoren<br />
verantwortlich. Die Inhalte der Artikel spiegeln nicht zwangsläufig die<br />
Meinung der Redaktion/Vorstand des Absolventenverbandes wieder.<br />
Redaktion: Bernadette Titschenbacher und Valentin Hanschitz<br />
Layout: netwerker Mediahaus OG, 8551 Wies, Altenmarkt 2<br />
Druck: Druckerei Offsetdruck Dorrong OG, Auflage: 2.800 Stück<br />
Fotos, sofern nicht gekennzeichnet: freepik.com/shutterstock.com<br />
PEFC-zertifiziert<br />
Dieses Papier<br />
stammt aus nachhaltig<br />
bewirtschafteten Wäldern<br />
und kontrollierten Quellen.<br />
www.pefc.at<br />
Alle männlichen Bezeichnungen<br />
in unserer Zeitung gelten auch für<br />
die weibliche Form. Lediglich aus<br />
Gründen der Vereinfachung wurde<br />
oft nur die männliche Form gewählt.<br />
Absolventen Rundschau | 3
Dr. Johann Gasteiner<br />
NEUES<br />
aus der Schule<br />
Bericht: Direktor Johann Gasteiner<br />
Foto: HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
J<br />
a, auch uns hatte Corona<br />
ziemlich fest im Griff und<br />
aufgrund der Maßnahmen<br />
zur Eindämmung der Pandemie<br />
mussten wir doch<br />
einige Klassen in den „ortsungebundenen<br />
Unterricht“ geben, in<br />
diesen Fällen war dann Distance Learning<br />
angesagt. Diese Maßnahmen sind<br />
nun ausgelaufen, es werden keine ganzen<br />
Klassen mehr Corona-bedingt nach<br />
Hause geschickt, die Maskenpflicht für<br />
SchülerInnen entfällt auf den Sitzplätzen<br />
und Schulveranstaltungen wie Exkursionen<br />
und Schikurse sind nun endlich<br />
wieder möglich – ein Aufatmen geht<br />
durch unser Haus. Dass wir diese turbulente<br />
Zeit doch so gut gemeistert haben,<br />
dafür möchte ich mich bei unseren<br />
Bediensteten sehr herzlich bedanken,<br />
auch das Verständnis unter unseren<br />
Schülerinnen war entsprechend groß.<br />
Für unsere SchülerInnen wurde aktuell<br />
ein Gesundheitsprojekt unter der Leitung<br />
von Prof. Ingrid Prieger-Edlinger ins<br />
Leben gerufen. Dabei stehen gesunde<br />
Ernährung, sportliche Aktivitäten sowie<br />
die Teilnahme an einer Gesundheitsstudie<br />
im Mittelpunkt. Und im Rahmen<br />
eines VIVID-Projektes (Fachstelle für<br />
Suchtprävention) arbeiten Experten mit<br />
unserer engagierten Schulärztin Frau Dr.<br />
Marion Jansenberger und unseren SchülerInnen<br />
am Thema Suchtprävention,<br />
nicht zuletzt, weil etwa der ungezügelte<br />
Alkoholkonsum von manchen SchülerInnen<br />
mittlerweile mehr als Brauch als ein<br />
Vergehen angesehen wird.<br />
4 | Absolventen Rundschau
Ein weiterer Schwerpunkt wurde in der<br />
Vernetzung von Lehre und Forschung<br />
gesetzt. Damit aktuelle Themen und<br />
Forschungsergebnisse in entsprechender<br />
Qualität und flächendeckend für<br />
alle unsere SchülerInnen zur Verfügung<br />
stehen, werden wir künftig 4x pro Schuljahr<br />
sog. Science Days organisieren. In<br />
kleineren Gruppen haben die SchülerInnen<br />
dabei die Möglichkeit, über verschiedene<br />
Fachstationen praktisch relevante<br />
Forschungsthemen hautnah und<br />
verständlich mit zu erleben. Der erste<br />
Science Day wurde bereits erfolgreich<br />
mit fünf Schulklassen umgesetzt, auf<br />
unserer Homepage können ein diesbezüglicher<br />
Film sowie die gesammelten<br />
Lehrmaterialien angesehen werden.<br />
Auch unsere PädagogInnen sind in diese<br />
neue und innovative Form des Lehrens<br />
und Lernens einbezogen und wir haben<br />
von allen Beteiligten sehr gute Rückmeldungen<br />
erhalten.<br />
Auch wenn viele Kräfte in dieser Zeit mit<br />
der Bewältigung der Pandemie gebunden<br />
waren, so haben wir uns dennoch<br />
auch auf künftige Projekte konzentriert<br />
und es ist entschieden, dass wir<br />
alle Internatszimmer des Altbautraktes<br />
einer Generalsanierung unterziehen<br />
werden. Beginnend mit dem ersten<br />
Stock, der noch heuer im Sommer<br />
saniert werden soll, werden wir bis<br />
2023 mehr als 2 Millionen Euro in die 3<br />
Etagen des Schülerheims im Altbautrakt<br />
investieren. Wir hoffen, dass wir mit dieser<br />
Maßnahme die Attraktivität unseres<br />
Hauses Raumberg-Gumpenstein noch<br />
steigern können, die aktuellen Anmeldezahlen<br />
für das anstehende Schuljahr<br />
<strong>2022</strong>/2023 stimmen uns in jedem Fall<br />
sehr positiv.<br />
Absolventen Rundschau | 5
Science Days<br />
SchülerInnen in der Forschung<br />
Bericht: Ing. Michael Kogler Fotos: HBLFA Raumberg-Gumpenstein<br />
Begrüßung durch Direktor<br />
Johann Gasteiner<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
direkt in die Forschung<br />
einbinden - ja,<br />
wir haben ein neues<br />
Format entwickelt: Am<br />
16.2. starteten wir mit unserem ersten<br />
Science Day. Dabei kamen fünf<br />
Klassen aus unserer Schule nach<br />
Gumpenstein in die Forschung. Dort<br />
erwarteten sie unsere Expertinnen<br />
und Experten mit praxisnahen Forschungs-<br />
und Unterrichtsthemen<br />
und standen Rede und Antwort.<br />
• vom Ackerbau bis zu Naturschutzprojekten<br />
und der Analyse von<br />
Naturgefahren,<br />
• von der Bio-Landwirtschaft bis zur<br />
umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung,<br />
• von der Betriebswirtschaft bis zur<br />
Lebensmittelqualität und<br />
• von den Erwartungen der Gesellschaft<br />
an die Landwirtschaft bis<br />
hin zu den Herausforderungen<br />
unserer bäuerlichen Betriebe und<br />
Höfe.<br />
Der Bogen spannte sich dabei<br />
• von neuen analytischen Methoden,<br />
über das Klima bis zur<br />
Bodenqualität,<br />
• von der Grünlandwirtschaft und<br />
Futterbereitung bis zur Tierhaltung,<br />
Parallel zu den Science Days gibt es<br />
schon viele Vernetzungen zwischen<br />
Lehre und Forschung. So lernen unsere<br />
Schülerinnen und Schüler Teile<br />
unseres Betriebes im Rahmen des<br />
Praxisunterrichts kennen und arbeiten<br />
mit, gibt es gemeinsame Projekte<br />
6 | Absolventen Rundschau
aus Schule und Forschung, nutzen<br />
das Vor-Ort-Bildungsangebot (Tagungen,<br />
Veranstaltungsteilnahmen),<br />
entstehen viele Diplom-Maturaarbeiten<br />
aus der Verschneidung von<br />
Lehre und Forschung und stellen<br />
unsere Experten aktuelle Themen<br />
aus der Forschung bzw. dem Tagesgeschehen<br />
direkt in der Klasse vor.<br />
Zusätzlich begleiten die Science Days<br />
unsere Schülerinnen und Schüler an<br />
mindestens zwei Tagen je Schuljahr<br />
von der ersten Klasse bis zur Abschlussklasse.<br />
Sie durchschreiten dabei<br />
all unsere Forschungsbereiche,<br />
lernen unsere Standorte in Gumpenstein,<br />
Wels und Lambach kennen<br />
und erhalten einen praktischen Eindruck<br />
von unserem Bio-Institut am<br />
Moarhof in Trautenfels.<br />
Gruppe der 4UR beim Lysimeter<br />
Unsere Studierenden erhalten zu<br />
jedem vorgestellten Bereich eine<br />
kompakte Zusammenfassung. Diese<br />
stellt aktuell, kurz und bündig das<br />
Thema vor und steht ab sofort auch<br />
für Sie als Download zur Verfügung.<br />
Greifen Sie auf dieses Wissen zu und<br />
machen Sie sich einen Eindruck von<br />
unserer Themenvielfalt am ersten<br />
Science Day.<br />
Gruppe der 5UR bei Alfred Pöllinger<br />
Absolventen Rundschau | 7
Interview<br />
Ein literarischer<br />
Raumberger<br />
Bericht: Christian Obenaus und Franz Doppelbauer (MJ 1977)<br />
Fotos: Fotoshop Traunsee, Verlag<br />
Franz Doppelbauer MJ 1977 im Gespräch mit dem Absolventenverband<br />
über sein erstes Buch „Begegnungen“, seinen Lebensweg und die<br />
Einflüsse zu seinem literarischen Schaffen.<br />
Absolventenverband:<br />
Wie kam die Idee zu Deinem Buch<br />
„Begegnungen“?<br />
Franz Doppelbauer: 40 Jahre Unterrichtstätigkeit,<br />
als Vortragender an der Hochschule<br />
und in der Erwachsenenbildung, unzählige<br />
Gespräche mit Atheisten und Agnostikern,<br />
Theologen und tief religiösen Menschen, viele<br />
Reisen – auch rund um die Welt, Begegnungen<br />
mit hoch intelligenten und herzensguten<br />
Hindus, Buddhisten und Muslimen haben<br />
in mir die Fragen nach dem wahren Großen<br />
und dem tiefsten Sinn im Leben von Jahr zu<br />
Jahr mehr geweckt. Diese Erfahrungen und<br />
Erkenntnisse werden in dem Buch „Begegnungen“<br />
u.a. in Form von fiktiven, frechen und<br />
ungewöhnlichen Dialogen zusammengefasst.<br />
Was ist die Conclusio in dem Buch?<br />
Was können uns die großen Geister, Philosophen,<br />
Dichter, Musiker, … in Zeiten von<br />
Trump, Putin, Strache, Genderwahn, ... heute<br />
sagen? Was „hält die Welt in seinem Innersten<br />
zusammen“?<br />
8 | Absolventen Rundschau
Das Buch will die Leser einladen und dafür<br />
begeistern, darüber nachzudenken, wieviel<br />
wir von den im modernen Sozialmedia-Zeitalter<br />
oft vergessenen geistigen Vätern lernen<br />
können. Wofür lohnt es sich – dennoch - zu<br />
leben?<br />
Wie verlief dein Lebensweg<br />
nach der Raumberger Matura?<br />
Studium der Germanistik, und Theologie an<br />
der Universität Wien, später Ethik an der UNI<br />
Salzburg und ECHA (Diagnose und Förderung<br />
von Hochbegabten) an der UNI Nijmegen<br />
(Holland). Ich unterrichte seit ca. 38 Jahren<br />
am Gymnasium und an der Talenteakademie<br />
BRG Schloss Traunsee in Gmunden, seit<br />
kurzem „Ethik für Mediziner“ an der HFH Linz<br />
und halte Vorträge über Weltreligionen und<br />
Sekten, bin Trainer am BFI für Berufsreifeprüfung<br />
Deutsch. Ich habe 3 Kinder. Reisen,<br />
Lesen, Sport und „Philosophieren“ zählen zu<br />
meinen Hobbys.<br />
Was hast du aus Raumberg für deinen<br />
geisteswissenschaftlichen Berufsweg<br />
mitgenommen?<br />
In Raumberg haben mich Lehrerpersönlichkeiten<br />
wie Prof. Ulbl, Umfer, Klenkhart, Grabenweger<br />
geprägt, geistige Horizonte erweitert, Toleranz<br />
gelehrt, nicht im Kleinklein zu verweilen,<br />
sondern die Neugierde auf das Andere und das<br />
Größere geweckt. Wissensaneignung nicht als<br />
Pflicht, sondern Chance zu sehen. Unvergesslich<br />
die Faustinterpretation von Peter Umfer<br />
(siehe Kap. 1 in meinem Buch) oder die Diskussionen<br />
in den Fächern Religion, Geschichte<br />
und Pflanzenbau, bei denen es mehr um Herzensbildung<br />
und ethische Grundwerte ging<br />
als um das Auswendiglernen von lateinischen<br />
Fachtermini (wie bei Dir. Titus). Bodenständigkeit<br />
und Tradition (Volkstanz, …) gepaart<br />
mit selbstkritischem und weltoffenem Denken,<br />
besonders aber Respekt vor Religion(en),<br />
Andersdenkenden, Atheisten und Agnostikern<br />
waren die Saatkörner für meine Studien und<br />
eigentlich auch für mein Buch (siehe Kapitel 12).<br />
BUCHVORSTELLUNG<br />
Im ersten Werk von Kollegen<br />
Doppelbauer<br />
„Lustige, legendäre, skurrile und<br />
unvergessliche BEGEGNUNGEN<br />
zwischen Sokrates, Schopenhauer,<br />
Mephisto, Paganini, Hesse, Kafka und<br />
dem ZEITGEIST“<br />
geht es inhaltlich primär um fiktive<br />
BEGEGNUNGEN von großen Persönlichkeiten<br />
aus der antiken bis gegenwärtigen<br />
Philosophie, Literatur,<br />
Musik und Kunst - also um die abendländische<br />
Kultur prägende Denker<br />
und Meister - mit heutigen Vertretern<br />
des aktuellen ZEITGEISTES aus<br />
Politik (Weltpolitik, EU, Österreich),<br />
Sport, Wissenschaft, Religionen<br />
und der Gesellschaft. Bei den einerseits<br />
fiktiven, witzigen und lustigen,<br />
andererseits sehr ernsten und<br />
wichtigen DIALOGEN und Disputen<br />
werden geistige und<br />
technische Errungenschaften,<br />
aber auch soziale, politische<br />
und gesellschaftliche Missstände<br />
in der Gegenwart<br />
thematisiert. Das inhaltlich<br />
verbindende Element vom<br />
ersten bis zum letzten Kapitel<br />
ist der große Respekt<br />
vor den weisen und weitsichtigen<br />
Denkern und<br />
Vorbildern von der Antike<br />
bis in die Gegenwart wie<br />
auch die schonungslose<br />
Kritik an modernen,<br />
gegenwärtigen, zeitgeistigen<br />
Strömungen und<br />
Entwicklungen, welche Sorge bereiten<br />
und Angst machen. Dazu zählen<br />
zum Beispiel der Weltfriede, der<br />
Absolventen Rundschau | 9
soziale Zusammenhalt, die Ökologie,<br />
die sozialen Medien, Entwicklungen<br />
in der Politik und bei den<br />
Religionen. Weiters soll die Wichtigkeit<br />
von Ethik und ethischen Grundwerten<br />
thematisiert sowie zu einem<br />
Plädoyer für mehr Bildung, Lernen<br />
aus den Fehlern der Vergangenheit<br />
und Lust auf Philosophie, Literatur,<br />
Musik und Kunst. Ironie, Spannung,<br />
Fiktion, Wortwitz und Humor verleihen<br />
dem Buch trotz brisanter Ernsthaftigkeit<br />
humanen, würdevollen, nachhaltigen<br />
einen Hauch von vertrau-<br />
Umgang mit den Mitmenschen,<br />
den Tieren und der Umwelt<br />
motiviert werden. Das Buch ist ein<br />
ensvoller Gelassenheit, Spiritualität,<br />
aber auch Motivation zu positiver<br />
Veränderung.<br />
Der Autor<br />
Franz Doppelbauer, 1955 in Oberösterreich (Pichl<br />
bei Wels) geboren, MJ 1977, war Gymnasiallehrer für<br />
Deutsch, Katholische Religion, Ethik, Förderung von<br />
Hochbegabten und Trainer am BFI. Seit 2021 ist er Vortragender<br />
für Ethik für Mediziner an der Hamburger<br />
Fernhochschule. Es ist ihm ein Anliegen, die Menschen<br />
für die Literatur, die Schönheit der Sprache, Kunst, Kultur,<br />
Natur und Spiritualität zu begeistern. Philosophieren<br />
und Erzählen sind ihm beruflich wie privat wichtig.<br />
Seine eigene Reise um die Welt und viele Begegnungen<br />
mit Andersdenkenden prägten ihn. In seinem ersten<br />
Werk „Lustige, legendäre, skurrile und unvergessliche<br />
BEGEGNUNGEN zwischen Sokrates, Schopenhauer,<br />
Mephisto, Paganini, Hesse, Kafka und dem Zeitgeist“<br />
lässt Franz Doppelbauer die Leser daran teilhaben.<br />
In diesem treffen die „alten Meister“ wie Sokrates,<br />
Schopenhauer, Rousseau, Hesse, Kafka oder Mozart in<br />
fiktiven Dialogen auf Persönlichkeiten des 21. Jahrhunderts.<br />
Inhalt:<br />
Worüber unterhalten sich<br />
Gott und Mephistopheles<br />
bei einem Treffen in Wien?<br />
Was besprechen Niki Lauda<br />
und Günter Anders?<br />
Und was gibt Jean-Jacques<br />
Rousseau den Bildungsund<br />
Unterrichtsministern<br />
der EU mit auf den Weg?<br />
Was geschieht, wenn Sokrates<br />
auf dem G20-Gipfel<br />
auf den amerikanischen<br />
Präsidenten trifft? Worüber<br />
berichtet Leander nach seiner<br />
Reise in 99 Tagen um<br />
die Welt? ...<br />
Das Buch ist bequem bei<br />
office@novumverlag.com oder<br />
im Qualitätsbuchhandel (Herder, Morawa, …)<br />
um € 15,90 zu kaufen (ISBN 978-3-99131-129-4).<br />
Franz Doppelbauer, MJ 1977<br />
Der Autor ist gerne bereit, das Buch bei Lesungen mit anschließender<br />
Diskussion vorzustellen. Alle Informationen auf der Homepage<br />
http://doppelbauer.pageonpage.com oder unter franz.doppelbauer@gmx.at<br />
bzw. Tel.: 0676/7513003<br />
10 | Absolventen Rundschau
GRAT<br />
ULAT<br />
ION<br />
EN<br />
Wir gratulieren<br />
Bernhard Franz Lanner, BSc<br />
(MJ 2014) herzlich zu seinem<br />
Masterabschluss in Lebensmittelwissenschaften-<br />
und<br />
technologien.<br />
Wir, der Vorstand des Absolventenverbandes, möchten unserem lieben<br />
Obmann Christian und seiner Katharina recht herzlich zu ihrem Sohn<br />
Josef Jan Bruno gratulieren. Christian und Katharina durften Josef am 7.<br />
Februar <strong>2022</strong> zum ersten Mal in ihren Armen halten und waren sofort<br />
“schockverliebt”. Wir wünschen euch alles Liebe und Gute und viele<br />
besondere Momente mit eurem kleinen Sohnemann!<br />
Wir möchten Christine MJ 2012 (geb. Pichler) und<br />
Bernhard Wiedenegger MJ 2010 recht herzlich zur Geburt<br />
ihres Sohnes Elias am 11.11.2021 gratulieren. Elias war bei<br />
der Geburt 3950g schwer und 55cm groß. Wir wünschen<br />
euch viele schöne Momente mit eurem Sohn!<br />
Die KinderAkademie<br />
Bericht: Mag. Wolfgang Riedl (MJ 1986)<br />
Die Teilnehmer*innen der KinderAkademie 2021 waren<br />
am 26. Juli 2021 zu Besuch in der Forschungs- und<br />
Erlebniswerkstatt rund ums Schloss Gumpenstein.<br />
Dabei haben die Kinder spannende Experimente rund<br />
um Boden, Wasser und Pflanzen durchgeführt. In<br />
einem anderen Teil haben sie sich mit der Größe des<br />
ökologischen Fußabdrucks von Lebensmitteln beschäftigt<br />
und ihre selbst hergestellte Jause mit nach Hause<br />
genommen. Es war ein spannender und ereignisreicher<br />
Tag für die Kinder.<br />
Die KinderAkademie <strong>2022</strong> findet von 11. bis 29. Juli <strong>2022</strong><br />
in Rottenmann statt.<br />
Absolventen Rundschau | 11
„ZaumQuetscht“<br />
Bericht & Fotos: Franz Josef Lemmerer (MJ 2006)<br />
Bericht & Fotos: Franz Josef Lemmerer (MJ 2006)<br />
Franz Josef Lemmerer (MJ 2006) und seine online Harmonika<br />
Schule<br />
M<br />
ein Name ist Franz<br />
Josef Lemmerer, ich<br />
bin mittlerweile 34<br />
Jahre alt und habe<br />
bisher ein schönes und bewegtes<br />
Leben hinter mir. Als Sohn von Franz<br />
und Hildegard Lemmerer wurde ich<br />
in eine Familie hineingeboren in der<br />
Arbeit, Musik und gesellschaftliches<br />
Engagement auf der Tagesordnung<br />
standen. Mein neuestes Projekt ist<br />
die online Harmonikaschule „Zaum-<br />
Quetscht“. Davor aber ein kurzer<br />
Werdegang.<br />
Im Jahr 2001, genau am 11. September<br />
der Terroranschläge, hatten wir<br />
unseren ersten Tag in Raumberg. Ein<br />
Tag, der wahrscheinlich jedem von<br />
uns ewig in Erinnerung bleiben wird,<br />
sowohl wegen der Ereignisse und<br />
dem Start in die „Schule des Lebens“.<br />
Im Zuge unserer Ausbildung in Raumberg<br />
kamen wir noch in den Genuss<br />
der Professuren diverser „Raumberger<br />
Granden“ wie Karl Grabenweger,<br />
Irene Umfer, Franz Laimer, Roland<br />
Jahn und Harald Sprintschnik. Auch<br />
der jetzige pädagogische Leiter Othmar<br />
Breitenbaumer drückte uns seinen<br />
Stempel auf. Unser Klassenvorstand<br />
war Herbert Schwarz, dessen<br />
Audi A4 in türkiser Farbe mir noch<br />
heute als Bild im Kopf verankert ist.<br />
Aufgrund der Anforderungen die die<br />
ProfessorInnen an uns hatten, hatten<br />
wir über die Jahre bis hin zur Matura<br />
insgesamt 13 „Opfer“ zu beklagen<br />
und traten mit „nur“ 21 Leuten zur<br />
Matura an.<br />
Nach Raumberg ging es Schlag auf<br />
Schlag weiter: eine Bäckerlehre in<br />
der elterlichen Bäckerei, gefolgt von<br />
einem 6-jährigen Intermezzo bei der<br />
Steiermärkischen Sparkasse in Irdning.<br />
Dort durfte ich mitunter die finanzielle<br />
Abwicklung beim Raumbergball<br />
mitbegleiten.<br />
Im Jahr 2013 folgte das Studium für<br />
Instrumental- und Gesangspädagogik<br />
für Steirische Harmonika (=Ausbildung<br />
zum Musiklehrer). Dieses<br />
Studium konnte ich im Jahr 2019 mit<br />
Auszeichnung und dem akademischen<br />
Grad „Master of Arts“ abschließen.<br />
Besonders stolz bin ich auf die<br />
Auszeichnung meiner Masterarbeit<br />
mit dem „Canorum Styriae“- Preis<br />
durch die Volkskultur Steiermark.<br />
Nun aber zu „ZaumQuetscht“: Im<br />
Frühjahr 2020 habe ich mit einem<br />
ehemaligen Studienkollegen nach einem<br />
langen Telefonat während des<br />
ersten Lockdowns über eine zeitgemäße<br />
online Harmonika-Ausbildung<br />
sinniert. Kurzerhand haben wir ein<br />
Konzept auf die Beine gestellt und<br />
uns noch einen dritten Mann an Bord<br />
geholt. Dieser sollte in weiterer Folge<br />
unser Mastermind in allen EDV-technischen<br />
Belangen werden. Nach umfassender<br />
Vorarbeit haben wird das<br />
Projekt „ZaumQuetscht“ geboren.<br />
Wer steckt nun genau hinter Zaum-<br />
Quetscht? Das sind Markus Schwarz<br />
(Musiklehrer und Schuster), Tobias<br />
Reisenauer (Musiklehrer und Webdesigner)<br />
und meine Wenigkeit Franz<br />
Josef Lemmerer.<br />
12 | Absolventen Rundschau
Für Raumberg ist die Steirische<br />
Harmonika bei den diversen<br />
Anlässen nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
Und was genau ist nun so besonders<br />
bei „ZaumQuetscht“? Wir haben uns<br />
das ganz klare Ziel auferlegt, auf pädagogisch<br />
neuestem Stand mit der<br />
entsprechenden technischen Unterstützung,<br />
online Unterricht für die<br />
Steirische Harmonika anzubieten.<br />
Dabei ist es egal ob man „blutiger“<br />
Anfänger oder bereits Fortgeschrittener<br />
auf der Harmonika ist, es gibt<br />
für alle Niveaustufen ein entsprechendes<br />
Angebot. Man soll jederzeit<br />
nach Lust und Laune von zuhause<br />
aus effektiv und innovativ Harmonika<br />
lernen können. Und da es heute<br />
durchaus zeitgemäß ist, neben echter<br />
Volksmusik auch verschiedene<br />
andere Genres auf der Steirischen<br />
nachzuspielen, ist unser Angebot<br />
vielfältig: ob es nun ein Traditionsmarsch,<br />
ein „schnulziger“ Schlager,<br />
Lieder für gesellige Anlässe oder ganz<br />
ausgefallene Literatur sein soll. Alles<br />
auf höchstem spieltechnischen- und<br />
pädagogischen Niveau aufbereitet.<br />
Wir haben zu diesem Zweck Funktionen<br />
entwickelt, die es in dieser Form<br />
für den online Harmonikaunterricht<br />
noch nicht gab: das Lernen nach pädagogischen<br />
Lernkapiteln, eine digitale<br />
Grifftabelle und sogenannte „playalongs“<br />
inklusive Griffschrift, um nur<br />
einige neuartige Funktionen auf unserer<br />
Homepage aufzuzählen.<br />
“ZaumQuetscht“ ist mittlerweile seit<br />
Oktober 2021 online und wir erfreuen<br />
uns einer immer größer werdenden<br />
Nutzerschaft. Stand Februar<br />
<strong>2022</strong> zählt die Plattform über 130<br />
NutzerInnen, Tendenz steigend.<br />
Für Raumberg und mich hat die Steirische<br />
Harmonika schon immer eine<br />
große Rolle gespielt. So darf ich auch<br />
heute noch regelmäßig nach Raumberg<br />
zurückkehren – als Musiklehrer<br />
der jungen RaumbergerInnen oder<br />
beim legendären Raumbergball als<br />
Musikant mit bei den „Schoffeichtkoglposchan“.<br />
Und für Raumberg ist die<br />
Steirische Harmonika bei den diversen<br />
Anlässen nicht mehr wegzudenken.<br />
Falls du, liebe/r Kollege/In nun<br />
auch Lust auf die Steirische<br />
Harmonika bekommen hast,<br />
schau am besten bei<br />
www.zaumquetscht.at vorbei.<br />
Kontaktiere mich gerne für<br />
weitere Informationen. Ich<br />
freue mich außerdem auf jedes<br />
Pläuschchen, dass sich dadurch<br />
mit einer/m Raumberger Kollegen/In<br />
ergibt.<br />
Absolventen Rundschau | 13
Ennstal Mehl<br />
Wie aus einer Idee ein<br />
marktfähiges Produkt entsteht<br />
Bericht: Franz Neuper (MJ 2010) Fotos: Martin Huber, Brigitte Schachner, LK Danner<br />
N<br />
ach meiner Matura<br />
im Jahr 2010 und meinem<br />
Präsenzdienst in<br />
Aigen durfte ich 3 Jahre<br />
lang in der Abteilung für Vegetationsmanagement<br />
im Alpenraum<br />
unter der Leitung von Dr. Bernhard<br />
Krautzer als Versuchstechniker agieren.<br />
Spezialgebiet war bzw. ist hauptsächlich<br />
Saatgutvermehrung alpiner<br />
Gräser und Kräuterarten. Aber auch<br />
Reproduktion alter Sorten und dabei<br />
stieß ich auf den Tauernroggen, den<br />
wir angebaut hatten. Da setzte mir<br />
Bernhard damals den Floh ins Ohr:<br />
„Wie wäre es, ein original steirischer<br />
Roggenkrapfen mit ausschließlich<br />
regionalen Zutaten? Die Milch vom<br />
eigenen Hof, das Salz aus dem steirischen<br />
Salzkammergut, das Schmalz<br />
zum Rausbacken vom Fleischer und<br />
die Hauptzutat – das Roggenmehlvom<br />
eigenem Feld!“<br />
Diese Idee ließ mich nicht mehr los<br />
und ich begann konkretere Planungen<br />
anzustellen. Nach dem Zugang<br />
zu Saatgut, säte ich schließlich im<br />
Herbst 2014 auf 0,3 ha. Nach einer<br />
bescheidenen Ernte von 600 kg Roggenkorn<br />
konnte ich meine ersten<br />
Mahlversuche anstellen. Reinhard<br />
Stieber vom Moarhof stellte mir damals<br />
die Kombimühle zur Verfügung.<br />
Diese stieß jedoch schnell an ihre<br />
Grenze und somit kaufte ich Ende<br />
2015 eine Osttiroler Getreidemühle<br />
vom Waldner mit einer Mahlleistung<br />
von rund 40 kg/h.<br />
Das Mehl an den Konsumenten zu<br />
bringen war kein leichtes Unterfangen,<br />
da es weder Marke noch<br />
Vertriebsweg gab. Hier kam unsere<br />
Landgenossenschaft Ennstal ins<br />
Spiel. Zusammen mit meiner Freundin<br />
Patricia Zach (MJ 2014) und ein<br />
paar Mitarbeiter vom Landmarkt<br />
kreierten wir die Marke Ennstal<br />
Mehl. Wir platzierten das Mehl<br />
14 | Absolventen Rundschau
in der regionalen Ecke von Spar.<br />
Der Erfolg ließ nicht länger warten<br />
und somit erweiterte ich die Anbaufläche<br />
auf 1,5 ha. Jedoch zur Ernte<br />
kam die große Ernüchterung. Der<br />
Roggen wies leider keine Mahlqualität<br />
auf und konnte somit das Korn<br />
zur Gänze als Viehfutter verwenden.<br />
Somit flaute 2017 der Hype ums<br />
Ennstal Mehl wieder ab. Nach neuerlichem<br />
Anbau und einer durchaus<br />
passablen Ernte gab es keine Qualitätsverluste.<br />
Das Mehl konnte wieder<br />
verkauft werden.<br />
Mittlerweile war ich beim Anbau<br />
nicht mehr alleine, denn mit Martin<br />
Lackner (MJ 2014) konnte ich einen<br />
Anbaupartner hinzugewinnen.<br />
Er verschrieb sich dem Anbau von<br />
Bio-Dinkel. Zusammen konnten wir<br />
nun unsere Produkterweiterung vorantreiben.<br />
Wie ich, musste auch<br />
Martin leider einen Totalausfall verkraften.<br />
2021 vernichtete ein Hagelunwetter<br />
rund 70% der zu erwartenden<br />
Menge.<br />
2019 wechselte ich aus pflanzenbaulichen<br />
Gründen (Wuchshöhe usw.) die<br />
Sorte und wählte Dukato. Ein standfester<br />
Mahlroggen mit guter Widerstandskraft<br />
gegen Schneeschimmel.<br />
Voriges Jahr stießen mehr Bauern<br />
hinzu und mittlerweile sind wir fünf<br />
Landwirte. Weiters haben wir zusammen<br />
einen Mähdrescher angeschafft<br />
um noch unabhängiger bei der Ernte<br />
zu sein.<br />
Den Erfolgslauf konnte ich voriges<br />
Jahr toppen, indem ich, den von der<br />
LK Steiermark durchgeführten Vifzackpreis<br />
gewinnen konnte. Ein Preis<br />
für Agrarinnovationen.<br />
Vielen Dank für jene, die mich beim<br />
Voting unterstützt haben. Weiters<br />
DANKE noch an meine Freundin Patricia,<br />
meiner Familie und Freunde die<br />
mich von Anfang an begleitet haben,<br />
um ENNSTAL MEHL zu einem bekannten<br />
Produkt zu machen.<br />
Absolventen Rundschau | 15
Mountainbike<br />
Koordinator<br />
in der Steiermark<br />
Bericht: Markus Pekoll (MJ 2007)<br />
Fotos: Armin Walcher, Land Steiermark, Johannes Ambrosch<br />
Das eBike und die<br />
Coronakrise wirken<br />
wie ein Brennglas<br />
und das Bike<br />
wurde zu einem<br />
gesellschaftlichen<br />
Thema.<br />
L<br />
iebe Absolvent:innen!<br />
Es freut mich sehr, dass<br />
ich knapp 15 Jahre nach<br />
meiner Matura in Raumberg-Gumpenstein<br />
über meine aktuelle<br />
berufliche Tätigkeit berichten<br />
kann.<br />
Mit meiner Arbeit als MTB Koordinator,<br />
welche ich im Februar des Vorjahres<br />
begonnen habe, hat sich für<br />
mich in unerwarteter Weise ein Kreis<br />
geschlossen.<br />
Meine Kindheit war geprägt vom Skisport<br />
und dem Leben am elterlichen<br />
Bauernhof. Die fünf Jahre in Raumberg<br />
stellten sich als eine unglaublich<br />
wertvolle und prägende Zeit für mich<br />
heraus, in welcher ich damals schon<br />
voll auf den Mountainbike Downhillsport<br />
fokussiert war. Dies hatte zur<br />
Folge, dass ich bis 2017 meinen Lebensunterhalt<br />
als Mountainbikeprofi<br />
verdienen durfte. Nach dem Ende<br />
der Profikarriere folgte die Arbeit als<br />
Experte für Bike- Themen wie der<br />
Entwicklung von Bikepark Konzepten<br />
oder der Beratung des Fachhandels.<br />
2020 durfte ich auch noch eine Bike-Schule<br />
gründen. Über die 20 Jahre,<br />
welche ich bis dato dem Bikesport<br />
widmete, konnte man schon die<br />
enorme Steigerung der Begeisterung<br />
für den Radsport im Land mitbekommen.<br />
Das eBike und die Coronakrise wirken<br />
wie ein Brennglas und das Bike<br />
wurde zu einem gesellschaftlichen<br />
Thema. Dies veranlasste auch Sportlandesrat<br />
Christopher Drexler zum<br />
Handeln und es wurde der Posten<br />
des Mountainbike Koordinators geschaffen.<br />
82 Personen haben sich für<br />
16 | Absolventen Rundschau
Klar ist aber auch, dass wir uns in<br />
einem gesellschaftlichen Wandel<br />
befinden, in welchem die Freizeit<br />
einen hohen Stellenwert hat<br />
die Stelle am Land beworben! Daran<br />
sieht man, welche Dynamik und welches<br />
Interesse dieser Sport erreicht<br />
hat.<br />
Für viele wird sich jetzt die Frage stellen,<br />
was genau sind meine Aufgaben?<br />
Ich versuche es hier in aller Kürze zu<br />
Schildern.<br />
Ich sehe diese darin, VERTRAUEN<br />
und Interessenausgleich zu schaffen.<br />
Vertrauen zu schaffen, dass attraktive<br />
Angebote zur Lenkung und zur<br />
Minimierung von illegalen Fahrten<br />
beiträgt. Den Sport und die Landwirtschaft<br />
zueinander führen, damit<br />
der eine den anderen in seiner Situation<br />
verstehen kann. Aus den sehr<br />
vielen guten Terminen und Gesprächen<br />
in meinem ersten Jahr, konnte<br />
ich feststellen, dass sich vieles Lösen<br />
lässt. Musterverträge, Haftpflichtversicherung<br />
für Wegehalter seitens des<br />
Landes Steiermark, Beschilderungskonzept,<br />
Digitalisierung und Sichtbarmachung<br />
von Strecken, Beratung<br />
zur Schaffung von attraktiven Trails,<br />
Öffnungszeiten von MTB Routen sind<br />
die Werkzeuge, welche vorhanden<br />
sind und von uns weiterentwickelt<br />
werden. Eines sei hier ganz klar festgestellt:<br />
Wenn legale Strukturen, wie<br />
oben beschrieben, umgesetzt werden,<br />
ist die Haftungsfrage gelöst!<br />
Hier ist der Eigentümer auf der sicheren<br />
Seite.<br />
Das von heute auf morgen nicht alles<br />
eitel Wonne sein wird, ist klar. Klar<br />
ist aber auch, dass wir uns in einem<br />
gesellschaftlichen Wandel befinden,<br />
in welchem die Freizeit einen hohen<br />
Stellenwert hat – in der viel Geld<br />
für Sportartikel zur Verfügung steht<br />
(Zwei eBikes kosten oft schon bis zu<br />
10.000€). Kaum ein Mensch hätte<br />
sich vor ein paar Jahren vorstellen<br />
können, dass z.B. ein Ehepaar so viel<br />
Geld für zwei Bikes ausgibt.<br />
Die Lösung darf nicht alleine auf den<br />
Grundstücksbesitzer und dem Biker<br />
übertragen werden. Es müssen alle<br />
Stakeholder aus Land, Gemeinden,<br />
Tourismus, Vereinen, Sporthandel,<br />
digitale Plattformen, Jagd und den<br />
Grundstückbesitzern auf Augenhöhe<br />
zusammenarbeiten. Wir haben dann<br />
Erfolg, wenn wir BETROFFENE zu BE-<br />
TEILIGTEN machen. Nur wenn alle im<br />
Boot sitzen, haben auch alle Interesse<br />
daran, dass es nicht unter geht.<br />
Meine Aufgabe ist es, dies zu ermöglichen.<br />
Ich mache das sehr gerne, weil<br />
ich es liebe mit Menschen in Kontakt<br />
zu sein. So hat sich für mich der Kreis<br />
von Landwirtschaft und Sport geschlossen.<br />
Absolventen Rundschau | 17
Die Herzen schlagen<br />
für die Steirische<br />
Bericht: Bernadette Titschenbacher Fotos: Martin Tschernko (MJ 2021)<br />
I<br />
ch kann mich noch gut daran<br />
erinnern als Martin Tschernko<br />
(MJ 2021) beim Raumberger<br />
Advent mit Jakob Kohlweiß<br />
(5LW) Jingle Bells spielte. Martin<br />
spielte mit so einer Begeisterung<br />
Harmonika, dass jeder der Besucher<br />
mitgerissen wurde. Und so war es<br />
für mich nicht weniger erstaunlich,<br />
als ich hörte, dass Martin mit seinem<br />
Kollegen aus der Quetschn Academy<br />
einen Weltrekordversuch starten<br />
würde.<br />
Der bekannte deutsche Harmonika<br />
Spieler Adrian Kehr und Martin lernten<br />
sich eben über diese Academy<br />
kennen und bei einem Urlaub von<br />
Adrian in der Ramsau, musizierten<br />
die beiden zum ersten Mal miteinander.<br />
Sie dürften sich mit dem<br />
Schmäh und dem musikalischen<br />
Können so gut ergänzt haben, dass<br />
sie sich ein Ziel in den Kopf setzten.<br />
Hier meinte Adrian zu Martin eines<br />
Tages: „Moch´n mia amoi an Livestream?<br />
Dieser Livestream soll in Erinnerung<br />
bleiben, wir spielen nicht nur<br />
für eine gewisse Zeit, nicht für zwölf,<br />
sondern für 24 Stunden!“ Martin<br />
konnte es sich zuvor nicht vorstellen<br />
24 Stunden durchgehend Harmonika<br />
zu spielen und dies auch noch<br />
via Livestream, doch er wollte es mit<br />
Adrian versuchen. Die Location für<br />
die Aufnahme des Livestreams war<br />
schnell gefunden und sie durften bei<br />
der Quetschn Academy in Graz ihren<br />
Weltrekordversuch veranstalten.<br />
Natürlich wurde dieser Weltrekordversuch<br />
auch beim Guinnessbuch<br />
der Rekorde angemeldet. Sie hatten<br />
hierfür zwei Möglichkeiten: entweder<br />
sie ließen einen externen Richter<br />
kommen, der diesen Weltrekord bestätigt<br />
oder sie zeichneten diesen Rekordversuch<br />
auf. Und da es ein Livestream<br />
war, entschieden sie sich für<br />
die zweite Option. Die Kleine Zeitung<br />
Kärnten und der Hessische Rundfunk<br />
wurden auf beide aufmerksam und<br />
schalteten Berichte über sie.<br />
Am 22. Jänner <strong>2022</strong> wurde um 12 Uhr<br />
gestartet. Zu Beginn waren bis zu 200<br />
ZuseherInnen dabei und über die<br />
Nacht hinweg auch noch immer 50.<br />
Viele motivierten sie mit Kommentaren<br />
oder Musikwünschen. Bei der<br />
Primetime um 20:15 Uhr war auch<br />
ich mit einer Gruppe bei mir Zuhause<br />
dabei und verfolgten den Livestream.<br />
Das Programm war kurzweilig und es<br />
war wieder großartig zu sehen mit<br />
welcher Begeisterung beide dabei<br />
waren.<br />
Sie schafften es, 24- Stunden Harmonika<br />
zu spielen, doch ein Problem hatten<br />
sie, als sie den Livestream hochladen<br />
wollten - das Video lud und lud.<br />
Als Martin am nächsten Morgen zur<br />
Quetschn Academy kam, lud das Video<br />
noch immer und ihm wurde klar,<br />
dass das nichts mehr werden würde.<br />
Adrian versuchte zu YouTube Kontakt<br />
aufzunehmen, doch auch dies<br />
half nichts, dass sie ihr Video wiederbekamen.<br />
Somit hat es für den Rekord<br />
nicht gereicht. Doch für Martin<br />
und Adrian zählt nicht der Rekordversuch,<br />
sondern die Freundschaft zueinander<br />
und die gemeinsame Leidenschaft<br />
zur Steirischen Harmonika!<br />
Ich gratuliere euch recht herzlich zu<br />
eurem großartigen Erfolg!<br />
18 | Absolventen Rundschau
GEDENKEN<br />
Direktor in Ruhe<br />
Hofrat DI Johann Hiden<br />
verstorben am 29. Jänner <strong>2022</strong><br />
Direktor in Ruhe Hofrat DI Johann Hiden ist in der Nacht auf den 29.<br />
Jänner <strong>2022</strong> im Kreise der Familie in seinem Haus in Kainisch bei Bad<br />
Mitterndorf im 81. Lebensjahr verstorben. Sein Sohn Markus hat gebeten,<br />
die Nachricht in der Schulgemeinschaft bekannt zu machen.<br />
Direktor Hiden leitete die HBLA Raumberg/Trautenfels von 1991 bis 2000.<br />
Er stammte aus St. Stefan ob Stainz in der Weststeiermark und war selbst<br />
Absolvent von Raumberg. Nach der Universität für Bodenkultur Wien<br />
unterrichtete er in Raumberg Betriebswirtschaft, Geographie, Chemie,<br />
Chemielabor, das Freifach Fotografie/Fotolabor und versah Erzieherdienst.<br />
Er war in der Raumberger Gemeinschaft viele Jahre lang aktiv und wurde<br />
mit dem Ehrenzeichen in Gold des Absolventenverbandes ausgezeichnet.<br />
Georg Huber<br />
Maturajahrgang 1974<br />
verstorben am 22. Jänner <strong>2022</strong><br />
Johann Wahlmüller hat uns bekannt gegeben, dass sein Klassenkollege<br />
Georg Huber Maturajahrgang 1974 am 22. Jänner <strong>2022</strong> verstorben ist.<br />
Wir suchen<br />
deinen Beitrag für die<br />
<strong>Absolventenrundschau</strong>!<br />
Wenn du eine spannende Geschichte, Veranstaltung oder Initiative kennst, wenn du die traurige Nachricht<br />
über einen verstorbenen Kollegen mitteilen willst, wenn du erfreuliche Nachricht einer Hochzeit,<br />
Geburt oder besonderen Auszeichnung hast, wenn eure Klasse ein Treffen veranstaltet hat, wenn dein<br />
Unternehmen inserieren möchte, wenn du einfach der Raumberger Gemeinschaft etwas mitteilen willst,<br />
dann schick deinen Beitrag an die<br />
E- Mail- Adresse der Redaktion:<br />
bernadette.titschenbacher@schule-raumberg.at<br />
Unter dieser Adresse bekommst du auch alle technischen Details.<br />
Falls du Fotos mitschickst, sollten diese von hoher digitaler Auflösung sein.<br />
Der Redaktionsschluss für die nächste Rundschau ist der 27. Juni <strong>2022</strong><br />
Der Absolventenverband freut sich auf DEINE Mitteilung!<br />
Absolventen Rundschau | 19
Tun wir es der Natur gleich und<br />
stehen immer wieder auf, in der<br />
Aufgabe das Gute zum<br />
Blühen zu bringen.<br />
Beat Jan<br />
Wir, der Vorstand des Absolventenverbandes<br />
wünscht euch allen eine<br />
gesegnete Osterzeit!<br />
Retouren an: Absolventenverband Raumberg-Seefeld<br />
A-8952 Irdning, Raumberg 38