audimax ABI 1/2022 Nord
Alle Infos zur Karriere in Heilberufen, Sozialer Arbeit oder Handel ++ Duales Studium? Was du wissen musst ++ MINT-Studiengänge von Bauingenieurwesen bis Umwelttechnik ++ Karim Jamal beweist Mut zur Lücke++ Alles zum Auslandssemester
Alle Infos zur Karriere in Heilberufen, Sozialer Arbeit oder Handel ++ Duales Studium? Was du wissen musst ++ MINT-Studiengänge von Bauingenieurwesen bis Umwelttechnik ++ Karim Jamal beweist Mut zur Lücke++ Alles zum Auslandssemester
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<strong>Nord</strong><br />
1-<strong>2022</strong> | Frühjahr – Sommer | im 21. Jahrgang<br />
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<strong>ABI</strong>...
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<strong>ABI</strong><br />
<br />
<br />
Hirnt sich für euch in die aktuellsten Themen<br />
und ist die Schreiberkommandozentrale.<br />
<br />
Redaktions-Dream-Team und Fehlerteufel-Kill-<br />
Kommando: unterwegs in der Mission ›Korrekturlesen‹.<br />
<br />
Sieht gut aus hier drin!? Claro que si, denn<br />
Grafik-Andrea macht die Seiten schön.<br />
<br />
Boss. Er sorgt fürs große Ganze, behält die Ruhe<br />
und lässt uns austoben.<br />
Editorial 2 / 3<br />
<br />
Die Texte leben! Dank der Mastresses of Spezialthemen:<br />
Infos zu Heilberufen und Karim Jamal.<br />
Fotos: black13kira/freepik.com, Varavin88/depositphotos.com<br />
<br />
Vertriebs-Ass. Sorgt dafür, dass <strong>ABI</strong> bei<br />
euch an der Schule ankommt.<br />
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<br />
Unsere sagenhaften Drei sorgen für deine<br />
›Ah, das könnt ich auch machen‹-Inspiration,<br />
in other words: für die schicken Anzeigen hier im Heft.
AUSGABE<br />
1/<strong>2022</strong><br />
Yo, Endspurt-Zeit! Auch wenn man das kaum glauben mag: Es gibt ein Leben nach dem Abi –<br />
mit unendlich vielen Möglichkeiten. Wir wissen schon: Die Qual der Wahl ist hart, vor allem, wenn du<br />
noch nicht genau weißt, wer du bist, was du jenseits von Schule kannst und willst. Aber: Nicht schlimm!<br />
Du musst dich nicht jetzt schon final entscheiden. Lass dich erst mal auf dich selbst ein und guck, was dir<br />
wirklich Spaß macht. Oder vielleicht noch ins Ausland bevors in die Ausbildung oder an die Uni geht?<br />
Zu jedem Spaß gibt’s den passenden Beruf. Sicher. Ein paar Inspirationen findest du hoffentlich hier.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
08 Schnelles Wissen: BWL<br />
Was lernt man wo und wie.<br />
12 Kick to the Future<br />
Diesmal: Wie geht studieren<br />
in den Benelux-Staaten,<br />
Österreich & Tschechien<br />
16 Check: Klischee-Wahrheit<br />
True? Oder Quatsch?<br />
Von Bank bis Versicherungen<br />
22 Anders.Besser.Gleich.<br />
Studenten verraten:<br />
Ist das Studium wie erhofft?<br />
26 Good to know: MINT<br />
20 Fakten<br />
28 For real<br />
Lesen, wie es wirklich ist:<br />
MINT-Studis erzählen<br />
34 Top 5 MINT<br />
Unsere Favorites in Sachen<br />
MINT-Studiengänge<br />
36 Qual der Wahl<br />
Sieben coole Studiengänge<br />
im MINT-Bereich<br />
40 Was.Ist.Was.<br />
Umwelttechnik, Elektrotechnik,<br />
Bauingenieurwesen<br />
42 Welt. Retten?<br />
Kann losgehen. Studiengänge<br />
in Sachen Umwelt.<br />
46 For real<br />
Lesen, wie es wirklich ist:<br />
DUAL-Studis erzählen<br />
52 Good to know: DUAL<br />
Wichtige Fakten über<br />
das Duale Studium<br />
56 Schnelles Wissen:<br />
IT & ING<br />
Duale Tech-Studiengänge<br />
studieren: Basis-Infos<br />
Foto: AndreaA., Laboko, Tomashko/depositphotos.com
chillig?<br />
<br />
<br />
60 Anders.Besser.Gleich.<br />
Studenten verraten:<br />
Ist das Studium wie erhofft?<br />
64 Top 5 Soziale Arbeit<br />
Dein Wissensbooster – plus<br />
Klischees, Tipps und Skills<br />
68 Drei Wege zum Glück<br />
Boom-Branche Handel:<br />
Wie einsteigen?<br />
70 Get Inspired<br />
Heilberufe:<br />
5 Jobs im Porträt<br />
72 Schaffst du!<br />
Prüfungsangst? Muss nicht.<br />
Eine Runde Mut-Machung.<br />
78 Der Abi-und-dann-Guide<br />
Das Antwort-Wunder für<br />
Studi-Fragen<br />
80 Lern. Mich. Kennen<br />
Wie du eine<br />
Top-Bewerbung schreibst<br />
<br />
84 Mut zur Lücke<br />
Diesmal: Karim Jamal<br />
beweist, dass ...<br />
86 Mix & Match<br />
Tipps, Tricks, Tatsachen aus<br />
dem Unileben.<br />
88 was. ist. wirklich. wichtig?<br />
Effektiver lernen mit<br />
dem Chaoswiesel<br />
92 Extra Ausland: Und wenn ...?<br />
Durchatmen. Durchlesen.<br />
Durchstarten.<br />
94 Vorbeirauschende<br />
Busse in Lissabon<br />
Auslandserfahrungsbericht:<br />
Portugal<br />
96 Zwei Kontinente<br />
ein Abenteuer<br />
Auslandserfahrungsbericht:<br />
USA & Italien<br />
98 Impressum<br />
Inhalt<br />
4 / 5
CHECK STUDIUM<br />
Foto: Olya6105, Inna_Astakhova, ilya1993 / depositphotos.com
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Check Studium 6 / 7
GET INSPIRED<br />
schnelles<br />
<br />
BWL<br />
Was ist das?<br />
Du beschäftigst dich mit betrieblichen<br />
Abläufen wie Buchhaltung,<br />
Gewinnoptimierung, Planung<br />
und Organisation.<br />
Und genau?<br />
BWL ist ein Teil der Wirtschaftswissenschaften.<br />
Die wiederum<br />
erforschen alle Aspekte der<br />
Wirtschaft – ein ziemlich großes<br />
Feld also. BWLer leisten in<br />
Unternehmen Hilfestellung bei<br />
wirtschaftlichen Fragen. Nicht<br />
spannend? Weit gefehlt! Immer<br />
mehr im Kommen: Internationales<br />
Management – hier wird<br />
Globalisierung großgeschrieben<br />
und zur Fachexpertise gesellen<br />
sich Sprach- und Kulturwissen.<br />
Spannend für wen?<br />
BWLer sind die Generalisten unter den<br />
Wirtschaftswissenschaftlern. Wen das<br />
große Ganze interessiert und wirtschaftliches<br />
und unternehmerisches Interesse<br />
hat, ist hier richtig. Denn die meisten<br />
Fragestellungen sind wirtschaftlicher<br />
Natur – entsprechend breit sind Ausbildung<br />
und Einsatzgebiet: Marketing<br />
oder Unternehmenskommunikation,<br />
Mitarbeiterführung oder Personalwesen,<br />
Finanz-Controlling, Rechnungswesen,<br />
Digitalisierung oder Qualitätssicherung<br />
– BWL ist mega vielschichtig und deshalb<br />
als Studienfach so beliebt. Für den ›Ich<br />
will in die Werbung‹-Kreativkopf passt<br />
sie mit den richtigen Schwerpunkten<br />
ebenso wie für Zahlenfreaks mit Hang<br />
zur Buchhaltung oder jemanden, der im<br />
Personalwesen arbeiten möchte.<br />
Was lernt man?<br />
Wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen mit viel Praxisorientierung. Wirtschaftliche<br />
Prozesse und Gesamtzusammenhänge verstehen, analysieren und<br />
daraus praktische Ableitungen bilden. In den ersten Semestern vor allem<br />
Mathematik, Statistik und Marketing. Außerdem Rechnungswesen, Finanzierung,<br />
Personalmanagement und Logistik. Plus meistens eine oder mehrere<br />
Fremdsprachen – vor allem bei »International Management« very important.<br />
Was bringt das?<br />
BWLer werden in fast allen Bereichen eines Unternehmens gebraucht: Sie<br />
planen Projekte, steuern und analysieren Prozesse, verwalten Firmenkapital,<br />
suchen nach Einsparmöglichkeiten, rekrutieren Mitarbeiter, erarbeiten<br />
Vertriebskanäle und Marketingstrategien. Auch für eine eigene Unternehmensgründung<br />
ist das Studium eine gute Basis.<br />
Illustrationen: YAYImages/depositphotos.com
BWL<br />
Wo arbeitet man?<br />
Die Klassiker: Unternehmensberatung, Personalarbeit,<br />
Finanzwesen und Controlling, Supply Chain Management<br />
und Logistik, Marketing oder Projektplanung<br />
und -steuerung. Meistens ist ein Traineeprogramm das<br />
Sprungbrett in den Job.<br />
Wo studieren?<br />
Entweder an einer staatlichen oder einer privaten Hochschule<br />
– egal ob Uni, Hochschule oder Business School.<br />
Business Schools sind meist private sogenannte ›Ein-<br />
Fach-Hochschulen‹, die eng an die Praxis gekoppelt und<br />
oft qualitativ hochwertig ausbilden. Außerdem geht das<br />
Ganze natürlich auch dual oder via Fernstudium.<br />
Fließt BWL-Blut<br />
durch deine Adern?<br />
+ Deine Merkfähigkeit ist hoch.<br />
+ Mathematisches Grundverständnis<br />
+ Interesse an wirtschaftlichen<br />
Zusammenhängen<br />
+ News aus Wirtschaft & Recht sind<br />
dein ›freu mich drauf‹.<br />
+ Prozesse in Unternehmen unter<br />
wirtschaftlichen Aspekten zu<br />
beleuchten und das Unternehmen<br />
damit voranzubringen,<br />
reizt dich.<br />
+ Volle Hörsäle und ›Konkurrenz‹<br />
im Studium sind für dich ok.<br />
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oder dual – wie du dein Studium absolvierst, kannst<br />
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Dienstleistungs- und Digitalisierungsmanagement<br />
ist das IST-Wirtschaftsstudium besonders zeitgemäß<br />
ausgerichtet. Und das Beste: Deine Dozenten sind<br />
Branchenexperten aus der Wirtschaft. So ist dir trotz Fernstudium<br />
ein hoher Praxisbezug garantiert. Neben den wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Grundlagen lernst du alles rund<br />
um die Digitalisierung in der Arbeitswelt und wie du diese<br />
am besten nutzen kannst. Du erlangst branchenübergreifendes<br />
Management-Know-how und Kenntnisse über die<br />
ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge.<br />
Neben fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen<br />
entwickelst du die Fähigkeit, zentrale Geschäftstätigkeiten<br />
operativ, strategisch und eigenverantwortlich zu leiten.<br />
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für Betriebswirtschaftslehre<br />
Text & Fotos: IST-Hochschule für Management<br />
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23.<br />
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kick to the<br />
<br />
Alle Fragen in Sachen Zukunft.<br />
Diesmal: Wie geht Studieren in den<br />
Benelux-Staaten, Österreich oder<br />
Tschechien?<br />
Frage:<br />
Ist das grad alles digital?<br />
Kommt auf das Land an. In Deutschland kehren<br />
gerade, aufgrund sinkender Inzidenzen, immer<br />
mehr Unis zur Präsenzlehre zurück. Da sich die<br />
unterschiedlichen Regelungen des jeweiligen<br />
Landes schnell ändern können, ist es besser,<br />
immer up to date zu bleiben, auch was Einreisebeschränkungen<br />
oder Quarantänepflicht betrifft.<br />
Welche Abschlüsse gibt’s?<br />
Und gelten die auch hier?<br />
Dank des Bologna-Prozesses gibt es europaweit<br />
einheitliche Abschlüsse, nämlich: Bachelor, Master,<br />
Promotion und in manchen Studiengängen<br />
das Diplom. Die Benelux-Staaten, Österreich und<br />
Tschechien gehören neben Deutschland zu den 48<br />
Ländern, die heute Teil dieses Abkommens sind.<br />
Die Abschlüsse sind also auch hier anerkannt.<br />
Wie find ich ‘ne Bude?<br />
Wie gut muss ich<br />
fremdspracheln?<br />
Grundsätzlich gilt: Studiert wird in der<br />
Landessprache. Belgien besteht aus zwei<br />
Landesteilen und beheimatet zwei Sprachen:<br />
Französisch in Wallonien, niederländisch<br />
in Flandern. Einige Angebote gibt es auch<br />
auf Englisch. Genauso in den Niederlanden: Der<br />
Großteil der Studiengänge findet auf holländisch<br />
statt, hier gibt es aber ein großes englischsprachiges<br />
Angebot im Master. In Luxemburg hast du je nach<br />
Hochschule und Fach die Wahl zwischen französisch,<br />
englisch oder sogar deutsch. In Tschechien ist<br />
das alles ein bisschen kniffeliger. Für die englischsprachigen<br />
Studiengänge werden teilweise hohe<br />
Gebühren fällig. Und auf tschechisch? Bist du die<br />
Gebühren los. Vor dem Studium gibt es meist einen<br />
Sprachtest zu bestehen. Die Anforderungen unterscheiden<br />
sich je nach Land, Uni und Fach.<br />
Genau wie in Deutschland macht es Sinn, sich frühzeitig vor Beginn des Studiums im Netz nach Wohnungen,<br />
Apartments oder WGs umzusehen. Eine Option sind natürlich auch die Studierendenwohnheime<br />
der Unis und Hochschulen. Keep in Mind: Hier gibt es Wartelisten, falls das Wohnheim schon<br />
voll ist. Also: Informieren, Antrag stellen, auf die Liste setzen lassen. Wer zuerst kommt, wohnt zuerst.<br />
Illustration: theyui/depositphotos.com
Was kostet das?<br />
In Luxemburg und Belgien ist<br />
mit 400 bis 900 Euro pro Studienjahr<br />
zu rechnen. Mit ca. 2.000 Euro<br />
im Jahr ist das Studium in den Niederlanden<br />
etwas teurer. In Tschechien sind<br />
die Kosten von der Unterrichtssprache<br />
abhängig: Wählst du Englisch, fallen je<br />
nach Hochschule bis zu 4.000 Euro pro<br />
Semester an, upps. In Österreich ist alles<br />
easy: Nur wenn du die Regelstudienzeit<br />
überschreitest, musst du zahlen. Allgemein:<br />
Gebühren sind je nach Uni oder<br />
(privater) Hochschule individuell.<br />
Und wenn ich<br />
Heimweh hab?<br />
Da wirst du nicht alleine sein! Es<br />
gibt immer Gleichgesinnte, denen es<br />
ähnlich geht. Vielleicht lernst du in Online-Events<br />
oder Studierendenverbindungen<br />
neue Leute kennen. Außerdem hat der digitale<br />
Unterricht auch was Gutes: Wenn das Heimweh<br />
mal zu schlimm wird, pack deine Sachen, besuch<br />
Family & Friends und lerne von dort aus. Ansonsten<br />
gibt es ja noch Zoom und Co. Easy going!<br />
Gibt’s Stipendien?<br />
Es gibt zahlreiche Organisationen, die Stipendien an Studierende<br />
vergeben, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen.<br />
Dazu gehören beispielsweise die Studienstiftung des<br />
Deutschen Volkes oder die Friedrich-Ebert-Stiftung.<br />
Was kann man z. B. studieren?<br />
Zum multilingualen Kommunikationstalent wirst du im<br />
Studium Transkulturelle Kommunikation an der Uni<br />
Wien. Du lernst bis zu drei neue Sprachen und außerdem<br />
die Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik der jeweiligen<br />
Länder kennen.<br />
Wie wär’s mit Portugiesich, Tschechisch oder Rumänisch?<br />
Die Zukunft vorhersehen oder zumindest Risiken für eine<br />
Wirtschaftskrise, eine Insolvenz oder ein Feuer? Das lernst<br />
du in Actuarial Science in Amsterdam. Mit deinem Wissen<br />
rund um Wirtschaft, Statistik, Forschung und Data Science<br />
bringst du Unternehmen auf die sichere Seite.<br />
Die Citys von morgen nicht nur ästhetisch sondern auch<br />
ökologisch gestalten. Mit Landscape Architecture an der<br />
Uni Liège lernst du neben den technischen Basics, wie<br />
Mathe und Physik, alles rund um’s Landschaftliche: Bodenkunde,<br />
Pflanzen und Botanik, urbane und Landschaftsökologie,<br />
Materialkunde, Ästhetik und Design.<br />
Check Studium 12 / 13<br />
Wo kann ich mich informieren? Umfangreiche Infos über Studieren und Leben<br />
im Ausland, Finanzierungsmöglichkeiten, Sprachkurse, Universitäten und Hochschulen oder Praktika<br />
gibt’s beim Deutschen Akademischen Austauschdienst: www.daad.de Informationen zu den<br />
genauen Studiengebühren, Zulassungsvoraussetzungen oder Lehrveranstaltungen findest du auf den<br />
Webseiten der jeweiligen Unis und Hochschulen.
Genau dein Fall.<br />
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• Bachelor of Science Volkswirtschaftslehre<br />
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• Bachelor of Arts Lehramt an Berufskollegs<br />
• NEU: B.Sc. Management, Economics &<br />
Social Sciences – Driving Sustainable Change<br />
Today‘s ideas.<br />
Tomorrow‘s impact.
Foto: Jametlene Reskp/unsplash, privat
KLISCHEE<br />
is so?<br />
<br />
<br />
True? Oder Quatsch? Wir haben nachgefragt.<br />
Unsere Klischee-Wahrheit-Checks.<br />
WAHRHEIT<br />
Kundenzufriedenheit hin oder her – eigentlich<br />
geht es hier um dich. Deinen Kunden drehst<br />
du alle möglichen Produkte an und lässt nicht<br />
locker, bevor sie endlich anbeißen. Hauptsache<br />
du sahnst den Bonus ab. Für persönliches<br />
Geplapper ist keine Zeit, denn Zeit<br />
ist Geld und davon willst du schließlich<br />
möglichst viel. Anzug, Krawatte oder Kostüm<br />
machen den Hauptteil deines Kleiderschranks<br />
aus, in diesem zwielichtigen Business muss<br />
man schließlich seriös scheinen. Hinter der<br />
Fassade sieht es in Wirklichkeit aber ziemlich<br />
spießig aus und wenn Papa nicht bei der Bank<br />
war, bist du eh schon raus.<br />
kundenberatung bank<br />
Luca Schwalb ist frisch gebackener<br />
Bankkaufmann bei der Sparkasse Coburg-Lichtenfels<br />
KLISCHEE<br />
»Die Kund*innen stehen immer im Mittelpunkt, da<br />
ohne sie eine Arbeit als Bankkaufmann überhaupt<br />
nicht möglich wäre. Zum Abschluss gedrängt wird hier<br />
niemand, da beide Seiten nur von einem vertrauensvollen<br />
Miteinander profitieren. Es wird großer Wert auf persönliche<br />
und offene Gespräche gelegt, denn diese tragen<br />
dazu bei, die Kund*innen zu verstehen und individuelle<br />
Problemlösungen zu finden. Durch den persönlichen<br />
Kundenkontakt entsteht nie Langeweile und auch Spaß<br />
kommt im Berufsalltag definitiv nicht zu kurz. Anzug<br />
und Kostüm sind durchaus im Kleiderschrank vertreten,<br />
allerdings kann privat natürlich getragen werden, was<br />
man möchte – wie in jedem anderen Beruf auch.«<br />
Check Studium 16 / 17
handwerk<br />
Zehn Uhr vormittags auf der Baustelle, die<br />
Flaschen klirren beim Anstoßen, ohne Frühstücksbierchen<br />
geht nämlich gar nix. Der<br />
vorbeilaufenden Frau brüllst du mit deinen<br />
Kollegen (ausschließlich männlich) noch etwas<br />
Anzügliches hinterher, derbes Lachen. Alles ein<br />
bisschen primitiv, aber so ist es halt als Handwerker<br />
– da muss man schließlich nichts im Kopf<br />
haben. Weil du in deiner Ausbildung<br />
einen großen Block an Schulterzucken<br />
und unfreundlich sein<br />
durchläufst, ist dein Lieblingssatz<br />
natürlich »Wer hat denn<br />
da gepfuscht?« Dazu schüttelst<br />
du den Kopf. Maurerdekolleté?<br />
Check. Du gehst früh raus und<br />
kommst spät wieder heim, aber<br />
das liegt wahrscheinlich am täglichen<br />
Feierabendbier.<br />
Leon Schirmer absolviert eine<br />
Ausbildung zum Maurer beim Bau<br />
»Dass wir als Maurer*innen schon früh auf den Beinen<br />
sind, stimmt – der Arbeitstag fängt oft schon um<br />
halb sieben an. Ein Frühstücksbier gibt es aber sicher<br />
nicht, denn auf der Baustelle herrscht Alkoholverbot.<br />
Die Ausbildung ist übrigens nicht ohne: Ich besuche<br />
neben der Berufsschule und meinem Betrieb auch noch<br />
die Handwerkskammer. Klingt nicht so, als müsste<br />
man nichts im Kopf haben, oder? Als Maurer*in<br />
lernt man mehrere Berufe gleichzeitig, deswegen geht<br />
es auch ums Fliesenlegen, Verputzen, Zimmern und<br />
Trockenbauen. Das macht Spaß und ist abwechslungsreich<br />
– jede Woche gibt es etwas Neues zu tun.<br />
Und Stockwerk für Stockwerk entstehen zu lassen, ist<br />
einfach ein tolles Gefühl!«<br />
öffentlicher dienst<br />
Öffentlicher Dienst bedeutet entweder verbeamtet<br />
oder langweiliger Verwaltungsjob.<br />
Gääähhn. Beide Einsatzgebiete haben jedoch<br />
eines gemeinsam: Die Ankunft im 21. Jahrhundert<br />
wurde verschlafen. Auf dein Faxgerät bist du<br />
stolz wie Bolle und das einzige, was kontinuierlich<br />
läuft ist der Geldhahn. Wenig Arbeit, viel Geld, so<br />
einfach ist das. Dein Job interessiert dich nicht<br />
wirklich und du würdest nie auf die Idee kommen,<br />
Überstunden zu machen. Für alle, die nicht so<br />
schlau waren wie du, hast du<br />
nur abschätzige Blicke übrig.<br />
Selbst schuld, wer<br />
die ganzen Vorteile<br />
des Staatsdienstes<br />
nicht ausnutzt.<br />
Jessica Düll absolviert eine<br />
Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten<br />
beim Landratsamt<br />
»Ich bin froh im Öffentlichen Dienst zu arbeiten,<br />
denn mein Job ist abwechslungsreich, interessant und<br />
krisensicher. Besonders gefällt mir, dass ich in manchen<br />
Sachgebieten teils im Außendienst arbeite – in der Abteilung<br />
›Öffentliche Sicherheit und Ordnung‹ überprüft<br />
man beispielsweise die artgerechte Tierhaltung oder<br />
die korrekte Waffenlagerung bei den Bürgern vor<br />
Ort. Während der Ausbildung durchlaufe ich alle<br />
Abteilungen, um bereits früh zu erkennen, welche<br />
Gebiete mich interessieren und mir Spaß<br />
machen. Um Überstunden komme ich nicht<br />
herum, das ist wie in anderen Berufen.«
Versicherung<br />
KLISCHEE<br />
WAHRHEIT<br />
Foto: funkeyfactory, stokkete/depositphotos.com, pressmaster/freepik.com<br />
Kaufleute für Versicherungen haben eine klare<br />
Aufgabe: Nichtsahnenden Kunden telefonisch<br />
Versicherungen aufschwatzen, die sie gar<br />
nicht benötigen. Ohne krasses Laber-Gen hat<br />
man keine Chance. Und wenn man grad nicht<br />
labern muss, stapelt man Antragspapiere und<br />
archiviert Daten und Dateien. Dafür brauchen<br />
Azubis keine besonderen Fremdsprachenkenntnisse<br />
– ein Job für diejenigen also, die<br />
mit Englisch, Spanisch und Co. auf Kriegsfuß<br />
stehen. Lehrlinge erhalten einen Einblick in verschiedene<br />
Abteilungen. Dafür sollten sie jedoch<br />
ein hohes Maß an Selbstständigkeit mitbringen.<br />
Denn bei jedem Wechsel werden sie wieder ins<br />
kalte Wasser geworfen. Nach der Ausbildung<br />
landen sie in einem festen Bereich, in dem<br />
sie dann kaum mehr Abwechslung erwarten<br />
können. Prickelnde<br />
Zukunftsaussichten<br />
sehen<br />
anders aus.<br />
Joschka Schaub absolviert eine Ausbildung zum<br />
Kaufmann für Versich erungen und Finanzen<br />
bei der DEVK<br />
»Wer eine Ausbildung sucht, die einem gute<br />
Perspektiven bietet und neben Abwechslung auch<br />
noch Sicherheit und Beständigkeit mit sich bringt,<br />
der kommt am Kaufmann für Versicherungen und<br />
Finanzen eigentlich nicht vorbei. Bei der DEVK hatte<br />
ich eine strukturierte Einarbeitung, die mir Sicherheit<br />
gab, sodass ich direkt im Tagesgeschäft mitarbeiten,<br />
mit Kunden telefonieren und ihnen weiterhelfen,<br />
konnte. Aktuell bin ich in der Sparte Krankenversicherung.<br />
Hier unterstütze ich die Sachbearbeiter:<br />
Ich prüfe Anträge zu Zusatzversicherungen auf<br />
Vollständigkeit und gebe die Daten ins System ein.<br />
Meine Aufgaben wechseln stetig: Nach einer Einführung<br />
in die theoretischen Grundlagen der jeweiligen<br />
Abteilung werde ich direkt in die täglichen Aufgaben<br />
eingebunden. Dadurch wächst mein Gesamtverständnis<br />
und zugleich auch die Komplexität meiner<br />
Aufgaben. Mein bisheriges Highlight hatte ich direkt<br />
am ersten Arbeitstag in der Praxis. Ein Kunde wollte<br />
sich zu den Themen Haftpflicht und Kasko informieren<br />
und ein Angebot erhalten. Der Kunde sprach aber<br />
nur Englisch. In einer fremden Sprache zu beraten war<br />
eine große Herausforderung. Letztlich konnte ich all<br />
seine Fragen beantworten und er hat den Vertrag mit<br />
der DEVK abgeschlossen. Solche Momente machen<br />
Freude und den Alltag abwechslungsreich. In dem<br />
Fall war ich froh, dass ich vor der Ausbildung ein Jahr<br />
in Australien verbracht habe, sonst wäre das mit der<br />
Beratung sicher schwieriger geworden.«<br />
Check Studium 18 / 19
BACHELOR<br />
Dein Studium.<br />
Deine Zukunft.<br />
Wirtschaft & IT<br />
Studiere Wirtschaft und IT mit<br />
direktem Praxisbezug und<br />
besten Aussichten für deine<br />
Zukunft.<br />
<strong>2022</strong><br />
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Bei uns erlebst du ein duales Studium<br />
mit dreimonatigen Theorie- und Praxisphasen<br />
sowie optionalen Auslandsaufenthalten.<br />
Weitere Infos rund ums<br />
Studium, unsere Partnerunternehmen<br />
und Erfahrungsberichte unserer Studis<br />
findest du auf unserer Webseite.<br />
www.fhdw.de
Advertorial<br />
Advertorial<br />
Ein Job beim Zoll ist alles.<br />
Nur nicht eintönig.<br />
„Eine malerische Grenzstation<br />
mit rot-weißem Schlagbaum<br />
und einem gemütlichen Zollhäuschen<br />
– das ist das Bild,<br />
das viele zu Beginn ihrer Ausbildung<br />
haben. Mit der Realität<br />
hat das allerdings nichts zu tun.“<br />
Der, der das sagt, muss es wissen:<br />
Michael Unglaube ist stellvertretender<br />
Ausbildungsleiter beim Hauptzollamt in<br />
Berlin und somit jedes Jahr für die dortigen<br />
Bewerberinnen und Bewerber zuständig, die sich für eine Ausbildung<br />
wir<br />
vom Zoll auch Maßnahmen zur Grenzsicherung wahr, aber da ist noch<br />
so viel mehr, was den Job beim Zoll abwechslungsreich und auch extrem<br />
interessant macht“, fährt Michael Unglaube fort.<br />
„Ein sicherer Job, bei dem<br />
kein Tag dem anderen<br />
gleicht und der auch<br />
noch gut bezahlt wird.<br />
Was will man mehr?“<br />
So viel Zollarbeit steckt in unserem Land.<br />
Ganz allgemein kann man sagen, dass der Zoll<br />
für die Überwachung des grenzüberschreitenden<br />
Warenverkehrs zuständig ist und Aufgaben wahrnimmt,<br />
die sich aus dem Zollrecht ergeben. Außerdem ist<br />
der Zoll auch für die Bekämpfung von Schwarzarbeit zuständig.<br />
Es gilt, faire und gerechte Bedingungen für alle zu schaffen, die<br />
ordnungsgemäße Anmeldung zur Sozialversicherung zu kontrollieren<br />
und dafür zu sorgen, dass der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird.<br />
Auch die Bekämpfung von Drogen-, Falschgeld-, Zigaretten- und<br />
Waffenschmuggel sowie dem illegalen Tier- und Trophäenhandel ist<br />
daily Zoll-Business.<br />
Welche Karriere darf’s denn sein?<br />
Die Ausbildung beim Zoll erfolgt<br />
bei einem von 41 bundesweit<br />
verteilten Hauptzollämtern. Wer sich<br />
für den mittleren Dienst entscheidet,<br />
absolviert eine zwei jährige Ausbildung, die<br />
neben theoretischen Grundlagen auch praktisches<br />
Lernen in unterschiedlichen Dienststellen<br />
umfasst.Nach bestandener Prüfung<br />
ist Mann bzw. Frau dann gestandene/-r<br />
Zöllner/-in.<br />
Das dreijährige duale Studium für<br />
den gehobenen Dienst setzt das Abitur<br />
oder einen vergleichbaren Bildungsabschluss<br />
voraus. Auch hier wechseln sich<br />
Theorie- und Praxisabschnitte ab. Eine<br />
Besonderheit ist die Zwischenprüfung, die<br />
es nach dem sechsmonatigen Grundstudium<br />
zu bestehen gilt, um den Weg weitergehen zu<br />
<br />
Abschlussprüfung darf man sich dann Diplom-<br />
Finanzwirt/-in (FH) nennen.<br />
Die dritte Möglichkeit ist das<br />
duale Studium zum/zur Verwaltungsinformatiker/-in.<br />
Dieses dauert ebenfalls<br />
drei Jahre und verbindet wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und Methoden aus<br />
verschiedenen Disziplinen miteinander. Auch<br />
hier folgt nach sechs Monaten eine Zwischenprüfung.<br />
Auf diese folgen Modulprüfungen der<br />
einzelnen Studien abschnitte, eine Diplomarbeit<br />
und eine mündliche Abschlussprüfung.<br />
Bewerbungsschluss:<br />
15.09.<strong>2022</strong><br />
für den Beginn am 01.08.2023<br />
Bewerbungsschluss:<br />
15.09.<strong>2022</strong><br />
für den Beginn am 01.08.2023<br />
Bewerbungsschluss:<br />
15.09.<strong>2022</strong><br />
für den Studienbeginn am 01.10.2023<br />
ZOLL<br />
Der deutsche Zoll ist dem Bundesfinanzmini<br />
sterium unterstellt. 2021 hat der<br />
Zoll über 141 Milliarden Euro an Steuern<br />
eingenommen. Aktuell werden jährlich über<br />
2.500 Ausbildungs- und Studienplätze besetzt.<br />
Bruttoverdienst während der Ausbildung<br />
bzw. des Studiums:<br />
mittlerer Dienst ca. 1.285 Euro,<br />
gehobener Dienst ca. 1.530 Euro.<br />
www.zoll-karriere.de<br />
www.zoll.de<br />
Nach der Ausbildung oder dem Studium<br />
ist vor der Festanstellung.<br />
<br />
<br />
Prüfung erfolgt grundsätzliche eine Probeverbeamtung auf drei Jahre. Ist diese bestanden, wird man<br />
Lebzeitbeamter/- beamtin. Auch die Bezahlung kann sich sowohl in der Ausbildungs-/Studiumsphase<br />
als auch im späteren Verlauf der Karriere sehen lassen.
anders.<br />
<br />
gleich.<br />
Normal und doch besonders<br />
Valerie Scheurer studiert Sonderpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg<br />
»Der Studiengang war für mich besser als erwartet. Er ist interdisziplinär ausgerichtet und<br />
mit der Auswahl verschiedener Fächer, ist der Studienalltag sehr abwechslungsreich. Es gibt<br />
neben den gewählten Unterrichtsfächern pädagogische, psychologische, soziologische und<br />
auch philosophische Module. Pädagogik mit Menschen die eine geistige Beeinträchtigung<br />
haben, steht hier im Vordergrund und wird aus mehreren Perspektiven<br />
beleuchtet. Die Studieninhalte sind oft kritisch oder diskursiv angelegt<br />
und behandeln wichtige Themenbereiche wie Diversität, Gleichheit<br />
und Ungleichheit, Diskriminierung, Nachhaltigkeit, Inklusion<br />
rung<br />
auch im persönlichen Alltag statt, wodurch der Studiengang<br />
die Studierenden nicht nur im Hinblick auf den späteren<br />
Beruf bildet. Durch ein Praxissemester können Studis direkt<br />
erfahren, wie das Arbeitsleben als sonderpädagogische Lehrkraft<br />
später sein wird. Da es ein Lehramtsbachelor ist, dachte<br />
ich zuvor, dass man später ausschließlich an sonderpädagogischen<br />
Bildungs- und Beratungsstellen arbeiten kann. Jetzt arbeite<br />
ich in einer stationären Wohngruppe für psychisch erkrankte Kinder, was<br />
zeigt, dass man mit diesem Bachelor in verschiedenen Bereichen Fuß fassen kann.«<br />
Fotos: privat, Wavebreakmedia/depositphotos.com
Sonderpädagogik<br />
& Soziale Arbeit<br />
Sonderpädagogik und Soziale Arbeit:<br />
Valerie und David verraten in »anders.besser.<br />
<br />
Erfüllend, fordernd und ein bisschen nervig<br />
David Tesch studiert dual Soziale Arbeit in Nürnberg<br />
»In meinem ›ersten Leben‹ arbeitete ich als Maschinenbauingenieur-Bachelor. Das hat<br />
mich nicht ausgefüllt, ich wollte mich mehr mit und für Menschen einbringen. Das ist<br />
<br />
arbeite ich in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Je nach deren Einschränkung<br />
ist Waschen oder Füttern angesagt, dafür sorgen, dass die BewohnerInnen<br />
pünktlich zur Arbeit in den Werkstätten kommen, so seltsame Dinge wie Zigaretten<br />
rationalisieren oder über Sexualfragen aufklären, aber auch gemeinsam kochen,<br />
einkaufen und plaudern – Schichtdienst übrigens inklusive. Man muss gut auf sich<br />
selber aufpassen, um sich nicht zu sehr in die einzelnen Schicksale zu verlieren,<br />
das ist für mich schwieriger als gedacht. Im Studium lernen<br />
wir die theoretische Untermauerung, von rechtlichen Fragen<br />
<br />
aus beidem sehr cool, weil sich Theorie und Praxis perfekt<br />
ergänzen. Anders als gedacht ist der Studienalltag – das liegt<br />
an Corona. Es war so gut wie alles digital, aber das wird sich<br />
ja jetzt ändern. Wer sich für Soziale Arbeit interessiert, sollte<br />
vor der Entscheidung auf alle Fälle ein, zwei Praktika machen,<br />
da kriegt man einen guten Einblick.«<br />
Check Studium 22 / 23
MINT STUDIEREN<br />
Foto: DennisJacobsen, NewAfrica/depositphotos.com/ gerikalex13/freepik.com
MINT MEANS MATHE. INFORMATIK.<br />
NATURWISSENSCHAFT. TECHNIK.<br />
NACHWUCHS WIRD HÄNDERINGEND<br />
GESUCHT, GIBT’S ABER NUR WENIG.<br />
MINTLER NEEDED. VIEL WISSEN DAZU: HIER.<br />
MINT studieren 24 / 25
mint macht<br />
<br />
Good<br />
to know!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Dazu gehören alle Fächer von<br />
den Ingenieurwissenschaften<br />
über die Informatik bis hin zu<br />
Physik, Biologie oder Chemie.<br />
Techno? Logisch!<br />
Automobil, Maschinenbau,<br />
Chemie und Elektro – Diese Branchen<br />
dominieren die deutsche<br />
Industrie. Fällt dir was auf? Alle<br />
sind MINT! Zusammen kommen<br />
die Bereiche auf einen Umsatz<br />
von rund 1,05 Billionen Euro.<br />
Spitzenreiter mit 436 Milliarden<br />
Euro ist die Automobilbranche.<br />
Fachkräfte sind immer gefragt.<br />
Go for it!<br />
Nicht nur Werkstatt<br />
und Labor:<br />
MINT geht auch im Office: Zum<br />
Beispiel als Fachinformatiker,<br />
Bauzeichner oder in der Unternehmensberatung.<br />
Ganz vorne dabei Beliebteste Studiengänge:<br />
IT, Maschinenbau und Elektrotechnik.<br />
Wichtig? Ohne Technik keine Welt von morgen. Keine<br />
Smartphones, keine selbstfahrenden Autos, keine Apps. Als<br />
Fachkraft in Ingenieurwesen, Informatik, Naturwissenschaft<br />
oder Technik entwickelst du die Dinge, die unser Leben definieren.<br />
Und gestaltest so unsere persönliche und wirtschaftliche<br />
Zukunft. Wichtig? Yes!<br />
Vielfalt: Zu MINT gehören<br />
über 200 unterschiedliche<br />
Studiengänge, ständig<br />
kommen neue dazu. Schiffbau,<br />
Elektromobilität, Fahrassistenzsysteme,<br />
Lasertechnik, ...<br />
Und wo? Mit 85<br />
Prozent sind die meisten<br />
MINT-Fachkräfte in der<br />
Technik tätig. Jeder zehnte<br />
arbeitet in der IT, rund fünf<br />
Prozent in Mathematik und<br />
Naturwissenschaften.<br />
Mensch-Technik-Interaktion: Im Studium<br />
erwartet dich: Ein Mix aus Informatik, Psychologie, Ergonomie<br />
und Design. Du entwickelst benutzerfreundliche Systeme für<br />
die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine.<br />
Money, money, money:<br />
Ingenieure und Informatiker können mit einem<br />
Einstiegsgehalt von durchschnittlich 47. 700 Euro<br />
brutto im Jahr rechnen. Chemiker dürfen sich auf<br />
59.640 Euro brutto freuen.
Manche Fakten muss man <strong>2022</strong> einfach<br />
wissen. Zum Beispiel: was MINT ist. Was MINT<br />
macht. Was MINT bringt. Deshalb hier für dich:<br />
Unser ›Good to know‹-Alarm MINT!<br />
Wen braucht’s?<br />
Im Oktober 2021 lagen in<br />
den MINT-Berufen insgesamt<br />
rund 460.900 zu besetzende<br />
Stellen vor.<br />
<br />
go for it!<br />
IM MINT-Bereich sind nur<br />
15,4 Prozent der Mitarbeiter<br />
weiblich.<br />
»Erfinder«<br />
Das ist zwar kein offizieller<br />
Beruf, in MINT machst du<br />
aber genau das: Technologien<br />
entwickeln und damit unsere<br />
Zukunft gestalten.<br />
Irrtum<br />
»Bestimmte Menschen – natürlich<br />
Männer – haben versucht,<br />
mich zu entmutigen, indem sie<br />
sagten, dass die Wissenschaften<br />
keine gute Karriere für<br />
Frauen seien. Das hat mich nur<br />
noch mehr vorangetrieben.«<br />
Françoise Barré, Medizin-Nobelpreisträgerin<br />
Ziemlich save Gerade ITler sind mega-gesucht – von<br />
Krise nix zu spüren, ganz im Gegenteil: Durch Corona stieg der<br />
Digitalisierungsbedarf.<br />
<br />
<br />
<br />
Zahlengötter!<br />
In Mathematik und den Naturwissenschaften<br />
waren es 2020/21 319.264<br />
neue Studis.<br />
Auf geht’s Mädels!<br />
2020/21 fingen 782.679 Studierende<br />
in den Ingenieurwissenschaften an,<br />
davon waren nur 24 Prozent weiblich.<br />
MINT-Ausbildung:<br />
Klassisch sind Ausbildungen in<br />
Elektronik, Mechatronik, Fachinformatik<br />
und im Bio- oder Chemielabor.<br />
Mechatronik:<br />
Eine Mischung aus Mechanik, Elektronik<br />
und Informatik. Gefragt sind: handwerkliches<br />
Geschick und gute Physikund<br />
Mathekenntnisse.<br />
Die MINT-Arbeitskräftelücke<br />
lag im<br />
<br />
Dezember 2021 bei<br />
282.200 Personen<br />
MINT studieren 26 / 27
for <br />
Lesen, wie es wirklich ist:<br />
Vier Studis. Vier Studienrichtungen.<br />
Vier mal gelebte MINT-Liebe.<br />
Eine gute Basis macht’s<br />
Tobias Fiekers studiert Maschinenbau an der TH Köln<br />
»Ich komme jetzt ins sechste Semester Maschinenbau mit der Fachausrichtung mobile<br />
Arbeitsmaschinen an der TH Köln. Da sind die MINT-Fächer total wichtig, gerade Mathe<br />
brauche ich viel. Wer sich für so ein Studium interessiert, sollte auf jeden Fall die nötigen<br />
Grundkenntnisse mitbringen und sich in die komplexeren Bereiche einarbeiten. Eine technische<br />
Ausbildung kann auch eine gute Basis sein: Ich habe vor dem<br />
Studium bereits eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker<br />
bei einem Vertriebspartner von John Deere absolviert.<br />
Da habe ich gelernt, Hightech-Landmaschinen wie<br />
Mähdrescher, Traktoren und Feldhäcksler zu warten und zu<br />
reparieren. Das ist technisch anspruchsvoll und komplex,<br />
und ich habe viele Dinge gelernt, die ich im Studium gut<br />
gebrauchen kann.«<br />
Vorbereitung ist alles<br />
Jsabella Lay schnuppert mit ihrem prepareING Orientierungsstudium<br />
Hochschulluft an der OTH Amberg-Weiden<br />
»Ich wollte einen Studiengang, der zu mir passt! Deshalb habe ich mich für das Orientierungsstudium<br />
prepareING an der OTH Amberg-Weiden entschieden. Hier kann ich ein<br />
oder zwei Semester lang Campusluft schnuppern und Vorlesungen und Module<br />
der verschiedenen MINT-Studiengänge besuchen. Das Studentenleben<br />
und auch der neue Lernstil im Vergleich zur Schule haben mich neugierig<br />
gemacht, sodass ich ausprobieren wollte, ob ein Studium etwas für meine<br />
Zukunft ist. Ich konnte mich dabei für sehr viele unterschiedliche Fächer<br />
einschreiben und auch die praktischen Tätigkeiten an der OTH Amberg-<br />
Weiden haben mir zugesagt.<br />
prepareING ist aus meiner Sicht für alle optimal, die noch keinen Studiengang<br />
für sich gewählt haben. Man ist flexibel in der Wahl der Kurse, wird<br />
jedoch als vollwertige*r Student*in wahrgenommen.«<br />
Fotos: privat | Illustration: RATOCA/depositphotos.com
Dranbleiben und Bock drauf<br />
Lorenz Bialas studiert Wirtschaftsinformatik<br />
an der Technischen Hochschule Nürnberg<br />
»Wirtschaftsinformatik ist nicht an jeder<br />
Hochschule gleich aufgebaut, die Gewichtung<br />
zwischen Wirtschaft und Informatik kann variieren.<br />
Bei uns liegt der Schwerpunkt auf IT, für mich<br />
cool und so gewünscht. Das Studium verstehe ich eher als<br />
Schulung für bestimmte Denkprozesse und Herangehensweisen an<br />
IT-Thematiken denn als ›für immer‹ geltendes Faktenwissen. Dafür<br />
ändert sich in der IT zu schnell zu viel. Man sollte mit Mathe auf Friedensfuß stehen<br />
und gern analytisch denken. Der Wirtschaftsteil hat viel mit Auswendiglernen zu tun,<br />
das ist weniger mein Ding, aber absolut machbar.«<br />
MINT studieren 28 / 29<br />
Mit Fakten argumentieren – nicht mit Schnickschnack!<br />
Suwetha Santhirakumar, studiert Mathe an der Hochschule für Technik Stuttgart<br />
»Mit dem Mathematik-Studium verbindet man als Außenstehender zwei Dinge: Willst du<br />
Lehrer werden? Ist das nicht viel zu schwer? Vor allem ein analytisches und strukturiertes<br />
Denken habe ich mir während des Mathematik-Studiums angeeignet. Selten geht es<br />
darum, einfach stumpf zu rechnen. Man lernt Probleme zu analysieren, sie zu<br />
zerlegen und trotz hoher Komplexität einfache Lösungen dafür zu finden.<br />
Denn Mathematik zu studieren, heißt den Dingen auf den Grund zu<br />
gehen. Dabei basiert alles auf mathematischen Beweisen und bietet<br />
keinen Platz für Schnickschnack. Dein Wissen und Können nach<br />
dem Studium sind in zahlreichen Branchen gefragt, da sich die<br />
Mathematik überall wiederfindet. In Banken und Versicherungen<br />
in Form von Zinseszins-Rechnung; in der Industrie, Softwareentwicklung<br />
und Informatik in Form von Verschlüsselungsmethoden,<br />
3D-Modellierung, Geometrien & Bilderfassung, und und und …«
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ihre zukunftsorientierten Studiengänge:<br />
Automobilinformatik (B. Sc.)<br />
Digitales Verwaltungsmanagement<br />
(B. Sc.) Neu ab WS 22/23<br />
Künstliche Intelligenz (B. Sc.)<br />
Systems Engineering (M. Eng.)<br />
Wirtschaftsinformatik (B. Sc. und M. Sc.)<br />
Informatik (B. Sc. und M. Sc.)<br />
Diese bietet den Studierenden eine ganzheitliche Ausbildung<br />
und legen einen besonderen Wert auf die selbstständige<br />
Durchführung von Projekten in interdisziplinären Teams<br />
nach anwendungsorientierten Prinzipien.<br />
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läuft<br />
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Land- und Baumaschinenmechatroniker sind enorm gefragt. Die Ausbildung<br />
bietet top Entwicklungsmöglichkeiten, ein spannendes Arbeitsumfeld und<br />
<br />
Timo Berger ist ausgebildeter Mechatroniker<br />
und studiert dual<br />
bei John Deere und der DHBW<br />
Mannheim Mechatronik<br />
»Bei Landtechnik denken ja<br />
viele, da geht’s nur um Traktoren,<br />
da ist nicht viel dran. Aber<br />
das ist eine super innovative Branche<br />
– und eine sehr wichtige, weil es am Ende um<br />
nichts Geringeres geht als um die Ernährung der<br />
Menschheit. Immer mehr Menschen müssen mit<br />
immer hochwertigeren Lebensmitteln versorgt<br />
werden – und das, ohne die Umwelt zu belasten.<br />
Das geht nur mit Präzisionslandwirtschaft und<br />
innovativen Hightech-Maschinen, die laufen eben<br />
nicht ohne das Know-how von Mechatronikern<br />
und anderen Fachkräften. Ich stecke gerade im<br />
dritten Studienjahr Mechatronik und arbeite parallel<br />
im Bereich Qualitätsmanagement bei John<br />
Deere. Vorher habe ich bereits eine Ausbildung<br />
zum Mechatroniker bei John Deere absolviert. Das<br />
ist eine super Kombination, weil ich so eine extrem<br />
gute Basis habe. Viele Sachen, die ich im Studium<br />
theoretisch lerne, habe ich schon praktisch gemacht.<br />
Außerdem bringe ich handwerkliche Fähigkeiten<br />
wie Drehen, Bohren und Verkabeln mit,<br />
die immer wieder nützlich sind. Wenn ich etwa<br />
ein Bauteil konstruiere, kann ich einschätzen, wie<br />
das praktisch umsetzbar ist. So eine Kombination<br />
kann ich jedem empfehlen.«<br />
Oliver Hollnagel ist Werkstattleiter<br />
beim John Deere Vertragshändler<br />
Landtechnik LVA Brandenburg<br />
GmbH und hat seine Ausbildung<br />
zum Servicetechniker<br />
bei John Deere gemacht<br />
»Land- und Baumaschinenmechatroniker<br />
sorgen als Partner<br />
der Landwirte und Lohnunternehmer<br />
dafür, dass die Maschinen auf dem Acker<br />
laufen, wie geplant. Das ist anspruchsvoll, weil<br />
moderne Landmaschinen total komplex und digital<br />
sind. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit findet<br />
deshalb am Computer statt. Zusammen mit der<br />
Arbeit in der Natur und in der Werkstatt macht<br />
das den Beruf so vielseitig und interessant. Mit<br />
dem alten Bild des reinen ›Trekker-Schraubers‹ hat<br />
die Realität nur wenig zu tun. Diese Vielseitigkeit<br />
zeichnet uns aus. Kaum ein anderer Mechatronik-<br />
Beruf fordert so eine Bandbreite. In der Ausbildung<br />
steht deshalb neben Messen, Prüfen, Schweißen<br />
und Montage beispielsweise auch der Umgang<br />
mit elektronischen Baugruppen und digitalen Diagnosesystemen<br />
von John Deere sowie regelmäßige<br />
Wartung auf dem Lehrplan. Aus diesem Grund ist<br />
es wichtig, dass Azubis Spaß an handwerklicher<br />
Arbeit und Technik haben und auch ein Interesse<br />
an naturwissenschaftlichen Fächern mitbringen.<br />
Und allem voran stehen Teamfähigkeit und Verlässlichkeit,<br />
ohne die geht nichts.«<br />
Das Ausbildungsjahr startet im August, eine Bewerbung ist aber bereits jetzt möglich.<br />
Weitere Informationen gibt es unter jobs.deere.com und unter www.lva-brb.de/karriere/ausbildung<br />
Fotos: John Deere und Landtechnik LVA Brandenburg
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geprüfter Fachwirt für Vertrieb“ ist nicht nur eine<br />
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Einstieg in eine spätere Führungsposition, d.h. die Führung<br />
eines eigenen Woolworth-Kaufhauses zu übernehmen.<br />
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Gesundheit/Life Sciences | Ingenieurwissenschaften |<br />
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TOP 5 MINT-Studium<br />
Subjektiv, aber gründlich recherchiert hier unsere Favorites in<br />
Sachen MINT-Studiengänge:<br />
Humanbiologie, Bachelor of Science, Uni Greifswald<br />
Auf deinem Stundenplan stehen Kurse aus der Biologie, Biochemie,<br />
Medizin und Pharmazie – breit gefächert also. Dazu kommt ein<br />
Pflichtpraktikum und viele Vertiefungsmodule. Weil nur 40 Leute<br />
pro Semester angenommen werden, gehst du sicher nicht in der<br />
Masse unter.<br />
Meteorologie, Bachelor of Science, Universität Hamburg<br />
Erst gibt’s Grundlagen in Mathematik und Physik, dann geht es an<br />
die Spezialisierung in Meteorologie und Atmosphärenphysik. Du<br />
wirst zum Experten und sitzt direkt an der Quelle: Das Deutsche<br />
Klimarechenzentrum und Max-Planck-Institut für Meteorologie sind<br />
gleich nebenan.<br />
Mathematik, Bachelor of Science, Universität Magdeburg<br />
Klassische Mathevorlesungen, Vertiefungen von Informatik bis<br />
Wirtschaftswissenschaft und ab dem vierten Semester wählst du<br />
einen Schwerpunkt. Zur Auswahl stehen Computer-, Techno-, Wirtschafts-<br />
oder klassische Mathematik. Auch cool: Die Uni betreibt<br />
mit dem Max-Planck-Institut ein eigenes Forschungszentrum.<br />
Umwelttechnik und Ressourcenmanagement,<br />
Bachelor of Engineering, HTWG Konstanz<br />
Ingenieurwissenschaftliche Inhalte plus Fokus auf Umwelttechnik,<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenmanagement. Konkret bedeutet das:<br />
Vorlesungen in Wasserwirtschaft, Verkehrswesen oder Erneuerbare<br />
Energien. Außerdem gibt es wirtschaftliche Skills und die Möglichkeit<br />
eines Auslandssemesters.<br />
Informatik, Bachelor of Science, Hochschule Harz<br />
Softwareengineering, Algorithmen, Künstliche Intelligenz und<br />
Mobile Applikationen – das erwartet dich im Studium. Mega:<br />
Theoretische Inhalte werden in Übungen und Laborbesuchen<br />
vertieft und vor der Bachelorarbeit machst du ein Praktikum,<br />
um Arbeitsluft zu schnuppern.<br />
Diese fünf bitte<br />
mitbringen!<br />
Was du kopftechnisch<br />
brauchst als MINTler<br />
der Zukunft:<br />
Logisches Denken<br />
Grundkenntnisse<br />
in Technik und<br />
Programmieren<br />
Kreativität und<br />
Phantasie<br />
Durchhaltevermögen<br />
bei kleinteiligen<br />
Aufgaben<br />
Freude an Mathematik<br />
und räumliches<br />
Vorstellungsvermögen<br />
Fotos: privat, Esther Horvath, AiF, Viet Nguyen-Kim | Illustration: elaelo/depositphotos.com
Im praktischen 4 x 5 Format machen wir<br />
MINT in deinem Kopf lebendig. Pure Magie!<br />
›So isses doch!‹<br />
Deine größten MINT-Befürchtungen und<br />
wie du sie los wirst:<br />
»Ich hab ne knappe Drei in Mathe –<br />
MINT kann ich nicht!«<br />
Viele Hochschulen bieten Mathe-Studienvorkurse<br />
für einen reibungslosen Übergang an.<br />
»IT ist nur was für Nerds und<br />
PC-App-Programmierfreaks!«<br />
Check dich: Einige Institute für Informatik an<br />
Unis haben Online-Selbsttests.<br />
»Ich bin ein Mädchen!<br />
Technik liegt mir nicht!«<br />
Erfolg ist hier auch Frage der Unterstützung –<br />
der Beweis: Wo es Mentoring-Programme für<br />
MINT-Studentinnen gibt, in denen sie von erfolgreichen<br />
MINT-Frauen begleitet werden,<br />
ist die Studien-Abbruchquote ganz gering!<br />
»Die Technik ist doch so schnelllebig!<br />
Da kann ich nicht mithalten!«<br />
Quatsch! Wer MINT studiert, ist tausendmal<br />
mehr am Puls der Zeit als alle anderen.<br />
»In meiner Familie ist keiner Ingenieur.<br />
Da komm ich im Studium nicht klar!«<br />
Wenn deine Eltern nicht studiert haben, fühlt<br />
sich das vielleicht eine ›Nummer zu groß‹ an,<br />
aber: Zahlreiche Programme unterstützen<br />
Studis in dieser Situation. MINT-Denke ist<br />
keine Frage der Herkunft.<br />
TOP 5 Vorbild<br />
Fünf MINT-Leute, die richtig<br />
coole Sachen machen!<br />
Mai Thi Nguyen-Kim<br />
… beweist auf ihrem YouTube-Kanal<br />
maiLab: Naturwissenschaft ist alles<br />
andere als langweilig!<br />
Frank Helleis<br />
… ist kreativer Held der Pandemie: Er<br />
entwickelte eine Lüftungsanlage für<br />
Klassenzimmer, die günstig, zuverlässig<br />
und einfach zu installieren ist.<br />
Jennifer Doudna &<br />
Emmanuelle Charpentier<br />
… brachten die Welt mit ihrer<br />
Forschung zur Genschere Crispr-Cas9<br />
zum Staunen und gewannen damit<br />
den Nobelpreis 2020.<br />
Markus Rex<br />
… plus Team trieb für das Forschungsprojekt<br />
MOSAIC ein Jahr<br />
mit einer Eisscholle in der Arktis.<br />
Das Ziel: Massenhaft Daten für die<br />
Klimaforschung sammeln.<br />
Karl Stock & Steffen Nothelfer<br />
… machen dem Namen alle Ehre und<br />
haben eine Kamera entwickelt, die<br />
Hautkrebs frühzeitig erkennt.<br />
MINT studieren 34 / 35
qual der<br />
Für Digi-Tiere & Weltretter:<br />
sieben coole Bachelorstudiengänge<br />
im MINT-Bereich ausgecheckt.<br />
Meister der<br />
Digitalisierung<br />
Industrie-4.0-Informatik lautet ein siebensemestriger<br />
Studiengang an der OTH Amberg-<br />
Weiden, der die neuen Herausforderungen der<br />
Digitalisierung, insbesondere der Industrie 4.0,<br />
in den Vordergrund rückt. Gerade Firmen der<br />
Elektro-, Informations- und Automatisierungstechnik<br />
suchen diese Expertise händeringend.<br />
Das Studium kann auch dual absolviert und mit<br />
einer Ausbildung zum Elektroniker verbunden<br />
werden. Dann verlängert sich die Studienzeit<br />
jedoch auf acht Semester.<br />
<br />
›Automation-Industrie 4.0‹ ist eine Vertiefungsrichtung<br />
im Studiengang Elektrotechnik –<br />
Automation, für die du dich bereits nach dem<br />
zweiten Semester entscheiden kannst. Wem<br />
das nicht gefällt, kann stattdessen ›Mechatronik‹<br />
oder ›vernetzte Elektromobilität‹ als Schwerpunkt<br />
wählen. Bestandteile deines Studiums<br />
sind unter anderem Mikroprozessortechnik,<br />
Sensorik und Aktorik, Mikrocontroller-Technik<br />
und Robotik. Nach sechs Semestern an der<br />
Hochschule Mittweida bist du für einen Job in<br />
der freien Wirtschaft gewappnet.<br />
<br />
<br />
An der Technischen Hochschule<br />
Deggendorf kannst du in sieben<br />
Semestern den Studiengang<br />
Künstliche Intelligenz absolvieren. Dort<br />
lernst du etwa, KI-Systeme zu entwickeln<br />
und anzupassen. Die Grundlage dafür bilden<br />
elf Informatik-Kernfächer wie ›Betriebssysteme<br />
und Netzwerke‹ sowie ›Algorithmen und Datenstrukturen‹.<br />
Insbesondere die Softwareindustrie ist<br />
nach erfolgreichem Abschluss des Studiums<br />
ein geeigneter Arbeitgeber.<br />
Entwickler-gen gefragt<br />
Die Entwicklung und Untersuchung<br />
komplexer technischer und naturwissenschaftlicher<br />
Systeme sind genau dein<br />
Ding? Dann schau dir mal den sechssemestrigen<br />
Studiengang Computational<br />
Engineering an der TU Darmstadt an.<br />
Zuerst lernst du Grundlagen der Mathematik,<br />
Informatik und Ingenieurwissenschaften.<br />
Später kannst du eine von fünf<br />
verschiedenen Vertiefungsrichtungen<br />
auswählen. Gebraucht wirst du nach deinem<br />
Abschluss sowohl in der Industrie<br />
als auch in wissenschaftlicher Funktion<br />
an Universitäten oder bei Forschungseinrichtungen.<br />
Illustrationen: rebermant/depositphotos.com
Grenzgänger<br />
Mit dem Bachelor of Science<br />
Medizinisches Informationsmanagement /<br />
eHealth bietet die Hochschule Stralsund einen<br />
deutschlandweit einzigartigen Studiengang<br />
an. Er verbindet die Grenzbereiche von<br />
Medizin, Informationsverarbeitung und<br />
dem Gesundheitsmanagement. Nach sieben<br />
Semestern Regelstudienzeit kannst du beispielsweise<br />
als Datenmanager, IT-Spezialist<br />
oder Medizincontroller arbeiten. Im fünften<br />
Semester ist zudem ein verpflichtendes<br />
Praxissemester vorgesehen.<br />
Du suchst eine Hochschule,<br />
die dich für die Jobs der<br />
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Willkommen bei der praxisorientierten<br />
Hochschule der Bayerischen Wirtschaft!<br />
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Cyber Security Management am Cybercampus<br />
NRW macht dich fit für den Job als IT-Ass. Die<br />
sechs praxisorientierten Semester bestehen<br />
aus den Modulen Management der Informationssicherheit,<br />
Datenschutz & Privacy, Sicherer<br />
Betrieb von IT-Systemen, Problembasiertes<br />
Lernen, und Digitale Transformation. Zudem<br />
hast du die Möglichkeit, an Hackathons und<br />
Anwendungsprojekten teilzunehmen.<br />
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In Zeiten von Social Media und Künstlicher<br />
Intelligenz ist die Auswertung von riesigen<br />
Datenmengen eine der Hauptaufgaben für<br />
Unternehmen. Stichwort: Big Data. Du willst<br />
Experte auf diesem Gebiet werden? Der<br />
zulassungsfreie Studiengang Data Science an<br />
der Uni Marburg befasst sich mit Mathematik<br />
und Informatik, aber auch mit Statistik und<br />
Business Intelligence. So lernst du, wie aus<br />
Datenbeständen nützliches Wissen – etwa zur<br />
Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder<br />
über das Nutzungs- und Kundenverhalten –<br />
gewonnen werden kann.<br />
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+++ Umwelttechnik +++<br />
Spätestens seit Greta wissen wir, dass unser Ökosystem fundamentaler<br />
Bestandteil unseres Lebens ist, das es zu beschützen gilt. Du<br />
möchtest zur Nachhaltigkeit beitragen und mit technischem<br />
Know-how die Umwelt schützen? Dann lies weiter!<br />
+++ Was lern ich? +++<br />
Der interdisziplinäre Studiengang beschäftigt sich mit<br />
der Umwelttechnik und alles, was dazu gehört. Neben<br />
fachlichen Kompetenzen lernst du auch jede Menge durch<br />
praktische Anwendungen. So verbringst du auch viel<br />
Zeit im Labor.<br />
+++ Wo studieren? +++<br />
Viele Unis und Hochschulen bieten Bachelor- und<br />
Masterstudiengänge in diesem Bereich an. Von <strong>Nord</strong> nach Süd<br />
und West nach Ost findest du überall Einrichtungen, die sich<br />
Studiengänge mit Fokus Umwelt, Nachhaltigkeit etc. auf die<br />
Fahne geschrieben haben. Wichtig ist, dass du dir vorab Gedanken<br />
machst, welcher Schwerpunkt dir vorschwebt.<br />
+++ Muss ich Mathe-Maniac sein? +++<br />
Das Umwelttechnik Studium ist sehr vielseitig und thematisiert<br />
viele unterschiedliche Facetten aus den Bereichen Ressourcenmanagement,<br />
Umwelt und Verfahrenstechnik. Je nach Universität<br />
oder Hochschule kann es unterschiedliche Schwerpunkte geben.<br />
Grundkenntnisse in Naturwissenschaft und Technik, ein Verständnis<br />
für Mathematik, ein Interesse an Nachhaltigkeit und lösungsorientiertes<br />
und analytisches Denkvermögen sind Must-haves für die Zulassung.<br />
Illustration: vCurvabezier/depositphotos.com
ING und<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
+++ Elektrotechnik +++<br />
Aufgabengebiet: Alles, was mit elektrischer Energie zu tun hat. Wo Elektronik zum Einsatz kommt –<br />
egal ob Smartphone oder Solaranlage. Dein Job: Die Technik entwickeln, installieren und reparieren.<br />
+++ Worauf kommt's an?? +++<br />
Erstmal sollte dich Technik und ein Beruf in diesem Bereich natürlich interessieren. Im Studium kommt<br />
dann viel Mathe, Physik und Informatik auf dich zu. Fachwissen hin oder her: auch Experimentierfreude<br />
und analytisches Denken helfen dir als Elektrotechniker weiter.<br />
+++ Wie werd ich's? +++<br />
Elektrotechniker kannst du mit einem dualen oder Vollzeitstudium werden, das dauert sechs bis neun<br />
Semester. Oder du machst erst eine technische Ausbildung in einem ähnlichen Bereich und hängst dann<br />
noch zwei Jahre Weiterbildung hinten dran.<br />
+++ Welche Richtungen gibt es? +++<br />
Informations-, Kommunikations-, Energie-, Automatisierungstechnik – die Auswahl ist riesig. Im<br />
Studium geht’s mit den Grundlagen los, in den höheren Semestern spezialisierst du dich dann auf dein<br />
Steckenpferd. Elektrotechniker siehst du mal mit Kittel im Labor, mal mit Kabel in der Energieversorgung,<br />
mal mit Schutzbrille in der Automobilindustrie. Sie sind überall ... das fängt bei Stromkraftwerken<br />
an, geht über die Konstruktion von Alltagsgeräten und Maschinen bis zum technischen Transport von<br />
Nachrichten.<br />
+++ Bauingenieurwesen +++<br />
Wohngebäude, Brücken, Schifffahrtswege oder Windkraftwerke: Bauingenieure gestalten durch ihre<br />
Arbeit aktiv unsere Welt. Sie planen, entwerfen und konstruieren auf wissenschaftlicher Grundlage<br />
Bauwerke und Baumaßnahmen und organisieren die Baudurchführung. Natürlich spielen dabei auch<br />
Aspekte wie Wirtschaftlichkeit, Qualität und Umweltverträglichkeit eine tragende Rolle. Innovative und<br />
kompetente Köpfe sind gefragt, sie entwickeln und setzen neue Ideen um.<br />
+++ Was brauch ich? +++<br />
Neben naturwissenschaftlichem und technischem Interesse, solltest du Spaß am Organisieren, an<br />
Teamarbeit und Mitarbeiterführung haben. Die Fähigkeit lösungsorientiert zu handeln und zu denken<br />
ist in diesem Beruf unabdingbar. Zudem solltest du dich unbedingt rechtzeitig um ein Vorpraktikum<br />
kümmern. Es kann bei allen Bauunternehmen des Bauhauptgewerbes absolviert werden.<br />
+++ Was erwartet mich? +++<br />
Im ersten Studienabschnitt werden den Studenten im Wesentlichen die mathematisch-naturwissenschaftlichen<br />
Grundlagen vermittelt. Danach wird das Grundlagenwissen vervollständigt und vertieft<br />
und fachspezifisches Basiswissen vermittelt. Zusätzlich fördern regelmäßige Laborpraktika einen<br />
praxisbezogenen Zugang zu den Fachdisziplinen.<br />
+++ Was kann ich werden? +++<br />
Das Einsatzfeld von Bauingenieuren ist vielseitig und abwechslungsreich. Das Berufsbild umfasst den<br />
kompletten Bereich der Herstellung von Bauwerken des Hoch-, Tief- und Ingenieurbaus. Planung und<br />
Organisation im Hinblick auf Ökonomie, Ökologie und Qualität gehört natürlich auch dazu. Zu den<br />
Aufgaben zählen beispielsweise: Tragwerks-, Hoch-, Industrie-, Verkehrs- und Wasserbauten.<br />
MINT studieren 40 / 41
welt. retten?<br />
<br />
Gibt nämlich:<br />
Studiengänge. Für die Umwelt.<br />
Für’s Umdenken. For future.<br />
So ganz generell<br />
Endlich: Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind<br />
aus der Weltverbesserer-Nischen-Öko-Ecke raus.<br />
Wer sich und seine Kraft dafür einsetzt, wird<br />
nicht mehr belächelt. Also: Grüne Mütze auf und<br />
Öko-Fächer studieren, guter Plan. Bedarf gibt’s<br />
reichlich und Angebot auch. Meistens<br />
sind technische Studiengänge<br />
im Angebot, viele sind bei den<br />
Ingenieurwissenschaften angesiedelt<br />
und damit klassische<br />
MINT-Studiengänge. Klar<br />
werden dafür auch Mathe-Skills<br />
vorausgesetzt. Aber: Oft hat<br />
die Mathe im Studium wenig<br />
mit Schul-Mathe zu tun,<br />
deshalb trau dich und<br />
informier dich bei der<br />
Studienberatung.<br />
Illustration: MSNTY_STUDIOX/depositphotos.com
Umwelttechnik<br />
Chemie und Physik. Mechanik und<br />
Mathe sind hier auf alle Fälle Grundlagen.<br />
Du kannst dein Studium je<br />
nach Hochschule und deinem eigenen<br />
Geschmack ausrichten. Manche legen<br />
den Schwerpunkt auf nachhaltige<br />
Umwelttechnik, wieder andere auf<br />
Umweltplanung oder regenerative<br />
Energien – das nur als Beispiele. Je<br />
nach Schwerpunkt eher maschinenbau-,<br />
bauingenieur-, E-Technik-lastig<br />
oder eher mit planerisch-gestalterischer<br />
Ausrichtung wie etwa beim<br />
Studiengang »Nachhaltiges Landnutzungsmanagement«.<br />
In jedem Fall<br />
investierst du deine Arbeitskraft<br />
z. B. in Innovationen in der Abfallbeseitigung,<br />
die Luftreinhaltung, den<br />
Gewässerschutz oder eine nachhaltig<br />
produzierende Industrie.<br />
Tschüss Tellerrand:<br />
Studium Nachhaltigkeit<br />
Leckerli an der Uni Bayreuth: Das fakultätsübergreifende<br />
Zusatzstudium Nachhaltigkeit.<br />
Hier gibt’s Schlüsselqualifikationen<br />
im Bereich Nachhaltigkeit. Weites Feld,<br />
denn die Bayreuther definieren Nachhaltigkeit<br />
als weiten Begriff von Ökologie<br />
über Wirtschaft und Gesellschaft bis hin<br />
zu Technik, Recht und Kultur. Parallel zu<br />
deinem eigentlichen Studium guckst du<br />
über den eigenen Tellerrand hinaus und<br />
setzt dich vertieft mit Fragestellungen der<br />
Nachhaltigkeit auseinander. Die Fakultät<br />
Bio, Chemie und Geowissenschaften in<br />
Kooperation mit der für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften<br />
und der Kulturwissenschaften<br />
bieten das Studium an. Infos:<br />
www.zsnachhaltigkeit.uni-bayreuth.de<br />
Unternimm was Gutes<br />
Auch als zukünftiger BWLer kannst du dich für den<br />
Umweltschutz und generell Weltverbesserung einsetzen.<br />
Wie das geht lernst du z. B. an der Fakultät WiSo<br />
der Uni Köln. Der Bachelor »Management, Economics<br />
and Social Sciences« lehrt die Basics in Ökonomie<br />
und Management und hat dabei die gerade wichtigen<br />
gesellschaftlichen Herausforderungen im Blick. In<br />
Kooperationen wie mit dem »Energiewirtschaftlichen<br />
Institut« wird sich so mit den Auswirkungen<br />
des Klimawandels beschäftigt. Lehrsprache hier ist<br />
Englisch. Weitere Infos unter: wiso.uni-koeln.de<br />
Umweltinformatik<br />
Ok: Das ist angewandte IT in Kombination<br />
mit An wendungs perspektiven aus<br />
der Umwelt- und Öko system forschung<br />
und eine in der Tat ziemlich junge<br />
Teildisziplin der IT. Eine Grund ausbildung<br />
in der Informatik also, ergänzt<br />
um Umweltwissenschaften wie z. B.<br />
Geographie oder Umweltchemie. Mit<br />
IT-Methoden und -Techniken werden<br />
umweltrelevante Informationsverarbeitungsverfahren<br />
analysiert. Ziel: Umweltbelastungen<br />
beheben, vermeiden,<br />
minimieren. Der IT-Teil sorgt für einen<br />
safen Job, der Umweltteil befriedigt<br />
den Gutmenschen in dir und verschafft<br />
noch bessere Qualifikationen.<br />
und …<br />
hier noch ein paar Studiengang-Inspirationen<br />
für die Naturfreunde unter euch: Forstwissenschaft<br />
und -wirtschaft, Natural Ressources<br />
Management oder Umweltrecht (nix mit<br />
Ingenieur, hier sind Juristen am Start). Faustregel:<br />
Das Bachelor-Studium ist allgemeiner,<br />
im Master gibt es viele Spezialisierungen.<br />
MINT studieren 42 / 43
DUAL STUDIEREN<br />
Fotos: lifeonwhite, mblach, krzysztof12/depositphotos.com
STUDIUM ODER AUSBILDUNG?<br />
BEI DEN ELTERN WOHNEN ODER WG?<br />
KAFFEE ODER TEE?<br />
SEKT ODER SELTERS?<br />
IMMER DIESE ENTSCHEIDUNGEN!<br />
MUSS NICHT – DUALES STUDIUM MACHT’S<br />
MÖGLICH. WAS IST DAS? WIE BEWERBEN?<br />
KANN ICH DAS?<br />
Dual studieren 44 / 45
DUALES STUDIUM<br />
for <br />
Jetzt: Lesen, wie es wirklich ist.<br />
Drei MINT-Dual-Studentinnen plaudern<br />
aus dem Nähkästchen.<br />
So sieht’s aus:<br />
Wissen, wofür man studiert<br />
Chiara Schlag studiert Elektro- und Informationstechnik<br />
im zweiten Semester an der Frankfurt<br />
University of Applied Sciences und macht bei<br />
der Siemens AG in Frankfurt eine Ausbildung zur<br />
Elektronikerin für Betriebstechnik.<br />
»›Und was macht man damit?‹ – diese Frage bekommt<br />
man immer wieder gestellt, wenn man<br />
erzählt, was man studiert. Das eine oder andere<br />
Mal nach einer Vorlesung, in der man doch<br />
irgendwie nur Bahnhof verstanden hat, kommt<br />
das Bedürfnis auf, diese Frage auch an die Profs<br />
zu stellen. So interessant die Theoriephasen an<br />
der Hochschule auch alleinstehend sind, am<br />
dualen Studium schätze ich besonders die Abwechslung<br />
der Praxis- und Theoriephasen. Die<br />
Freude, wenn man etwas aus dem Studium in<br />
der Praxisphase nutzen kann, ist jedes Mal groß<br />
und lässt auch die Motivation für die Zeit an der<br />
Hochschule wieder steigen, wenn die Klausurenphase<br />
diese ein wenig gedämpft hat. Ich bin<br />
dankbar für die Abwechslung, die mir mein<br />
Arbeitgeber in den betrieblichen Abschnitten<br />
bietet und für das Hintergrundwissen, mit dem<br />
die Hochschule mich versorgt. Langweilig wird<br />
es jedenfalls nicht.«<br />
Zwei in eins<br />
Lena Stötzner studiert an<br />
der Dualen Hochschule Gera-Eisenach Elektrotechnik/<br />
Automatisierungstechnik. Ihr Praxispartner ist<br />
die DB Energie GmbH.<br />
»Ich habe mich für mein Studium entschieden, da<br />
ich in einem Elektroingenieur-Haushalt aufgewachsen<br />
bin und daher schon als Kind viele Berührungspunkte<br />
mit dem Thema hatte. Der entscheidende<br />
Vorteil des Dualen Studiums ist der finanzielle<br />
Aspekt. Die theoretischen Kenntnisse direkt im<br />
Betrieb anzuwenden und damit die Studienkosten<br />
zu decken, ermöglicht es mir, auf ›eigenen Beinen<br />
zu stehen‹. Und ganz nebenbei kann man nach dem<br />
Studienabschluss so auch eine Menge praktische<br />
Arbeitserfahrung vorweisen. An meinem Campus<br />
in Gera findet man modern ausgestattete Räumlichkeiten,<br />
darunter Labore und Rechnerräume,<br />
vor. Die Organisation der Theoriephasen an der<br />
Dualen Hochschule Gera-Eisenach – schulähnlicher<br />
Tagesablauf – gefällt mir nicht nur, weil ich es<br />
gerne strukturiert mag, sondern sie liefert auch den<br />
nötigen Antrieb an manchen Tagen.«
Immer wieder dual!<br />
Melina Hikisch studiert im fünften Bachelor-Semester IT-Management, Consulting & Auditing<br />
an der Fachhochschule Wedel und bei der novomind AG.<br />
»Das duale Studium ist für mich vor allem eines: anders als erwartet.<br />
Die Kooperation von Hochschule und Unternehmen<br />
bietet mir neben der finanziellen Freiheit Einblicke in den<br />
Beruf, den ich nach meinem Abschluss vermutlich ausüben<br />
werde. Umso länger man studiert, desto mehr sind die wechselseitigen<br />
Vorteile zu spüren: Die Theorie aus den Vorlesungen<br />
kann in der Praxis angewendet werden. Vor allem aber<br />
machen die praktischen Erfahrungen den Stoff zugänglicher<br />
und interessanter. Nichtsdestotrotz ist das duale Studium anspruchsvoll<br />
in Theorie, Praxis und im Hinblick auf den zeitlichen<br />
Aufwand. An meiner Hochschule bedeutet das duale Studium den<br />
Verzicht auf den Großteil der vorlesungsfreien Zeit. Durch die Motivation,<br />
welche die Verantwortung gegenüber dem Unternehmen mit<br />
sich bringt und die weiteren Möglichkeiten wie zum Beispiel ein Auslandssemester,<br />
das mir mein Partnerunternehmen bot, würde ich mich dennoch<br />
immer wieder für das duale Studium entscheiden.«<br />
Fotos: privat | Illustrationen: Ozerina/depositphotos.com
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Glücks<br />
Stunde langweilig? Hier kommt: lustiger Zeitvertreib.<br />
Einfach ein Papierkügelchen auf das<br />
Diagramm plumpsen lassen und tun, was das<br />
Kügelchen dir anzeigt.<br />
Geh zum<br />
Papierkorb und<br />
wieder zurück<br />
Melde dich<br />
mit Schnipsen<br />
Kneife<br />
30 mal schnell<br />
die Augen zu<br />
Suche acht<br />
Vornamen, die mit W<br />
beginnen<br />
Ahme folgende<br />
Tiere nach: Schwein.<br />
Hahn. Hase.<br />
Schnips deinen<br />
Banknachbarn<br />
hinterm Ohr
DIE UNI KOBLENZLANDAU:<br />
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Ich habe heute bei meinem<br />
Mathelehrer angerufen.<br />
Damit hat er nicht gerechnet!<br />
Treffen sich zwei Kerzen.<br />
Sagt die eine Kerze zur anderen:<br />
»Gehen wir heute aus?«<br />
Was ist grün und guckt durch<br />
das Schlüsselloch? Ein Spionat.<br />
Warum summen Bienen?<br />
Weil sie den Text nicht kennen.
eins. plus eins<br />
<br />
Good<br />
to know!<br />
<br />
<br />
Die Verknüpfung von<br />
praktischer Arbeit in einem<br />
Unternehmen und theoretischen<br />
Vorlesungen in einer<br />
Hochschule oder Berufsakademie.<br />
Meist hast du einen<br />
regelmäßig wechselnden<br />
Rhythmus zwischen Theorie<br />
und Praxis.<br />
Theorie- und Praxisphasen<br />
Gibt’s in Blöcken von jeweils mehreren Wochen oder Monaten.<br />
Ergo: Du verbringst zum Beispiel das Semester an der Hochschule<br />
und die Semesterferien im Unternehmen.<br />
Woher?<br />
Das Ländle hat's erfunden: Baden-Württemberg ist das<br />
Mutterland des Dualen Studiums. Mittlerweile eine<br />
deutsche (und teilweise sogar europäische) Erfolgsgeschichte.<br />
Du kannst in allen Bundesländern dual studieren.<br />
Doppelmoppel 1<br />
›Ausbildungsintegrierend‹<br />
heißt was? Heißt Doppelmoppel:<br />
Du studierst und<br />
absolvierst neben dem oder<br />
zeitgleich zum Studium<br />
eine vollständige Berufsausbildung.<br />
Dauert meist vier<br />
Jahre. Es wird ein Studium mit<br />
Bachelorabschluss und eine<br />
Ausbildung mit IHK/HWK-<br />
Abschluss beziehungsweise<br />
fachschulischem Abschluss<br />
kombiniert.<br />
<br />
Du lernst von Anfang<br />
an kennen, wie<br />
es sich anfühlt, in<br />
der von dir gewählten<br />
Sparte zu arbeiten.<br />
Praxisschock?<br />
Nicht mit dir als<br />
Dual-Student.<br />
WANN? Etwa ein Jahr vor<br />
Ausbildungsbeginn loslegen!<br />
PASST ZU DIR,<br />
WENN... du weißt, was<br />
du willst, wenn du mit der<br />
Doppelbelastung Studium<br />
und Arbeit klarkommst und<br />
wenn du dich gut organisieren<br />
kannst. Gut überlegen,<br />
ob du das stemmst!<br />
<br />
Krieg ich BAföG?<br />
Als Dual-Student<br />
bist du genauso<br />
BAföG-berechtigt<br />
wie klassisch<br />
Studierende.
Illustration: Ozerina/depositphotos.com<br />
Das gilt immer! Ein Studium plus eine<br />
Ausbildung ergibt zwei Abschlüsse.<br />
Heißt: Duales Studium. Unser ›Good to know‹-<br />
Alarm nimmt dich mit in die doppelte Welt.<br />
Wo bewerben?<br />
Fürs ausbildungsintegrierende<br />
Duale Studium<br />
bitte beim Unternehmen.<br />
Ausbildungsvertrag unterschrieben<br />
= automatisch<br />
ein Studienplatz an der<br />
Hochschule, mit der<br />
der Ausbildungs betrieb<br />
arbeitet.<br />
BA =<br />
Berufsakademie<br />
Merke: ›BA‹ steht für Berufsakademie.<br />
Nicht für Bachelor of Arts<br />
(B. A.). Das ist zwar fast immer<br />
Schnee von gestern, denn mittlerweile<br />
werden von den meisten<br />
Berufsakademien die akademischen<br />
›Bachelor‹-Abschlüsse<br />
vergeben. Trotzdem: Informierst<br />
du dich bei einer Berufsakademie<br />
über ein Duales Studium,<br />
bitte genau nach dem Abschluss<br />
erkundigen! Vereinzelt gibt es<br />
noch die nicht-akademischen<br />
Diplom (BA)-Abschlüsse, die<br />
dich nicht qualifizieren, ein<br />
weiteres akademisches Studium<br />
wie etwa einen Master auf deinen<br />
BA-Abschluss zu satteln.<br />
<br />
Für viele duale Studiengänge werden Praktika vorausgesetzt.<br />
Guck also rechtzeitig, ob das bei deinem Studiengang der Fall ist.<br />
Money<br />
Als Azubi in<br />
ausbildungsintegrierenden<br />
Studiengängen<br />
zahlt dir dein<br />
Unternehmen<br />
oft das gleiche<br />
Gehalt wie seinen<br />
›normalen‹<br />
Azubis. Manche<br />
auch mehr.<br />
What you need<br />
Selbstdisziplin, Fleiß und<br />
Zielstrebigkeit. Wenn andere<br />
Semesterferien haben, arbeitest<br />
du im Unternehmen.<br />
<br />
Zum Beispiel beim<br />
Bundesinstitut für<br />
Berufsbildung (BIBB)<br />
www.ausbildungplus.de<br />
Doppelmoppel 2<br />
›Praxisintegrierend‹ heißt was? Heißt ›abgespeckter‹<br />
Doppelmoppel: In einem praxisintegrierenden<br />
dualen Studiengang ergänzt du das Studium durch<br />
längere Praxisphasen in einem Unternehmen. Eine<br />
richtige zusätzliche Berufsausbildung durchläufst du<br />
allerdings nicht! Dauert meist drei bis vier Jahre.<br />
Dual studieren 52 / 53
und.<br />
<br />
Good<br />
to know!<br />
<br />
Manche Unternehmen kommen zusätzlich zur Ausbildungsvergütung<br />
für Studiengebühren und Semesterbeiträge auf. Bei<br />
praxisintegrierenden Studiengängen die Vergütung für deine<br />
Praxisphasen vorher vertraglich festlegen.<br />
BINGO Berufserfahrung vom Start weg. Du kannst schon<br />
lange vor dem Abschluss checken, ob dir dein Beruf wirklich taugt.<br />
risiko<br />
Musst du wissen: Für die<br />
Dauer deines Dualen Studiums<br />
hast du dich an ein<br />
bestimmtes Unternehmen<br />
gebunden. Also: Vorher<br />
gut checken, in welcher<br />
Branche und wie du dich<br />
dort verpflichtest. Weil:<br />
Du kannst zwar abbrechen,<br />
aber das kann ungünstige<br />
Folgen haben, zum Beispiel<br />
musst du die Studienund<br />
Semestergebühren<br />
zurückzahlen.<br />
Guter Grund<br />
Als Beweggrund für die Wahl eines<br />
Dualen Studiums gelten Abwechslung<br />
zwischen Theorie und Praxis.<br />
Gelerntes kannst du direkt in der<br />
Praxis anwenden.<br />
Hallo Realität!<br />
Während deiner Zeit im Betrieb<br />
wirst du von Anfang an als<br />
Vollzeitkraft in den täglichen<br />
Arbeitsalltag eingebunden und<br />
übernimmst Verantwortung.<br />
<br />
Beste Jobchancen warten: Absolventen<br />
von dualen Studiengängen sind gefragt.<br />
Berufserfahrung, Stressresistenz und gutes<br />
Selbstmanagement, da schlagen die Herzen<br />
der Personaler höher. Oft kommt ein Jobangebot<br />
direkt von deinem Ausbildungsbetrieb.<br />
Job suchen ist also nicht. Klaro,<br />
denn du hast drei Jahre lang gezeigt, was<br />
du kannst, bist eingearbeitet und kennst die<br />
Abläufe aus dem Effeff.<br />
Und Party?<br />
Geht schon! Immer<br />
wieder mal. Aber klassisches<br />
Studentenleben<br />
mit regelmäßig bis in<br />
die Puppen feiern und<br />
vormittags frei sieht<br />
anders aus als im Dualen<br />
Studium. Das muss dir<br />
klar und im Idealfall<br />
nicht so wichtig sein.
verzahnt<br />
Beim praxisintegrierenden<br />
Studium<br />
machst du ›nur‹ den<br />
Bachelor, kriegst<br />
aber viel mehr praktische<br />
Verzahnung<br />
im Vergleich zu<br />
einem klassischen<br />
Hochschulstudium.<br />
30 Jahre Bildungskompetenz<br />
An der International School of Management (ISM) lehren<br />
viele internationale Hochschullehrer und rund 190 renommierte<br />
Partnerhochschulen gehören zum Portfolio der<br />
international ausgelegten Hochschule. An der ISM kannst<br />
du verschiedene betriebswirtschaftliche Studiengänge<br />
klassisch, berufsbegleitend oder dual studieren. Im dualen<br />
Studium sammelst du wertvolle Praxiserfahrung und<br />
kannst dein Wissen aus dem Studium direkt anwenden.<br />
Die perfekte Verbindung zwischen Theorie und Praxis<br />
und die Chance auf einen Doppelabschluss (Bachelor und<br />
Ausbildung) Infos unter www.ism.de<br />
<br />
Funktionieren häufig online!<br />
Angeforderte Formalien wie die<br />
Anzahl der letzten Zeugnisse beachten.<br />
Beim Lebenslauf gilt auch<br />
hier: Lückenlos und gut strukturiert.<br />
Welche Inhalte?<br />
Die meisten dualen Studiengänge<br />
sind sehr praktisch<br />
orientiert und auf einen ganz<br />
bestimmten Beruf ausgelegt –<br />
daher gibt es vergleichsweise<br />
wenig geisteswissenschaftliche<br />
Fächer.<br />
Dual studieren 54 / 55<br />
Qual der Wahl<br />
Wie bei einem<br />
klassischen<br />
Studium, kannst<br />
du auch bei einem<br />
Dualen Studium<br />
aus vielen unterschiedlichen<br />
Studiengängen<br />
und verschiedenen<br />
Fachrichtungen<br />
wählen<br />
– über 1.600 gibt<br />
es mittlerweile.<br />
NC, ADE?<br />
Bei vielen dualen<br />
Studiegängen gibt es<br />
keinen NC. Ist dein<br />
Ausbildungsbetrieb<br />
mit deinen Noten<br />
zufrieden, kannst<br />
du dich in der Regel<br />
problemlos bei der<br />
kooperierenden<br />
Hochschule einschreiben.<br />
UND UNI?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die meisten dualen Studiengänge<br />
werden von Fachhochschulen<br />
(FH), Berufsakademien<br />
(BA) und der Dualen Hochschule<br />
Baden-Württemberg<br />
angeboten.
GET INSPIRED<br />
schnelles <br />
Mehr als nur Maschinenbau und Informatik:<br />
Diese abgefahrenen dualen Tech-Studiengänge bieten<br />
Theorie und eine extra Portion Praxis! Get inspired here:<br />
Künstliche<br />
Intelligenz<br />
Künstliche Intelligenz ist bedrohlich.<br />
Maschinen übernehmen<br />
in Zukunft unsere<br />
Jobs und bestimmt auch bald<br />
die Weltherrschaft. Bulls**t!<br />
KI erleichtert schon heute<br />
unser Leben. Was wäre unser<br />
Alltag ohne Spracherkennung,<br />
Suchmaschinen oder<br />
Navigation? Intelligente<br />
Systeme werden zukünftig<br />
in allen Wirtschafts- und<br />
Dienstleistungssektoren<br />
gebraucht. Nach dem Dualen<br />
Studium an der technischen<br />
Hochschule Deggendorf hast<br />
du neben dem Bachelor auch<br />
die Ausbildung als Fachinformatiker<br />
in der Tasche. In<br />
Studium und Betrieb lernst<br />
du alles über Programmierung,<br />
Internettechnologien,<br />
Datenstrukturen, Maschinelles<br />
Lernen, Robotik<br />
oder Human-Machine-<br />
Interaction. Damit wirst du<br />
wichtiger Experte für<br />
alle Branchen.<br />
Umweltingenieurwesen<br />
Fridays for Future. Klimaschutz,<br />
erneuerbare Energie,<br />
Müllentsorgung, biologische<br />
Kraftstoffe. Themen, die<br />
präsent sind wie nie zuvor.<br />
Und das ist auch gut so, denn<br />
Industrie und Wirtschaft<br />
brauchen innovative,<br />
ökologische Technologien<br />
für Probleme im Umweltbereich.<br />
Das duale Studium<br />
Umweltingenieurwesen an<br />
der Hochschule Hof ist in<br />
Verbindung mit der Ausbildung<br />
für Laborantenberufe<br />
oder als Industriemechaniker<br />
möglich. An der Hochschule<br />
lernst du in sieben<br />
Semestern das Wichtigste<br />
aus Mathe, Physik, Chemie<br />
und Technik in Verbindung<br />
mit wirtschaftlichen und<br />
umwelttechnischen Inhalten.<br />
Verfahrenstechnik rundet<br />
dein Profil als Umweltingenieur<br />
ab. Create the Change!<br />
Computational<br />
Life Sciences<br />
Die Bevölkerung wird immer<br />
älter, bei den Jüngeren steigt<br />
der Wunsch nach Selbstoptimierung.<br />
In Computational<br />
Life Sciences stehen der<br />
Mensch und seine Gesundheit<br />
im Fokus. Im Studium<br />
bekommst du Kompetenzen<br />
aus Informatik, Biologie und<br />
Gesundheitswissenschaften<br />
vermittelt. Ziel ist es,<br />
medizinische Datenmengen<br />
zu erfassen, zu visualisieren<br />
und analysieren, Muster zu<br />
erkennen und biologische<br />
Vorgänge zu simulieren.<br />
Praxisphasen und Laborpraktika<br />
machen dich fit für<br />
Forschung, Pharmaindustrie,<br />
den Gesundheits- und<br />
Fitnessbereich oder die<br />
Biotech-Branche.<br />
Ready, set, go!
IT / ING<br />
Illustrationen: loopang/depositphotos.com<br />
Agrartechnik<br />
Verarbeitung von Rohstoffen<br />
und Lebensmitteln, Sicherung<br />
der Produktqualität,<br />
Schutz natürlicher Ressourcen.<br />
Die Landwirtschaft<br />
steht vor unterschiedlichen<br />
Herausforderungen, wie<br />
auch dem Druck des Wettbewerbs.<br />
Um diesen Aufgaben<br />
gewachsen zu sein, muss die<br />
moderne Produktionstechnik<br />
stetig entwickelt werden.<br />
Agrartechnik verbindet Elemente<br />
aus Maschinenbau,<br />
Physik, Mechatronik und<br />
Chemie mit landwirtschaftlichem<br />
und ökonomischem<br />
Know-how: Säh- und Erntetechnik,<br />
Ressourcenschutz,<br />
Bodenkultur, Pflanzenbau<br />
sowie Buchführung und Betriebsplanung.<br />
Das Studium<br />
mit vertiefter Praxis kannst<br />
du beispielsweise an der<br />
Hochschule Weihenstephan-<br />
Triesdorf absolvieren. In den<br />
Semesterferien sowie einem<br />
Praxissemester arbeitest du<br />
in einem Partnerunternehmen.<br />
User Experience<br />
Design<br />
Lieber Informatik oder vielleicht<br />
doch Marketing? Aber<br />
Gestaltung und Psychologie<br />
sind auch dein Ding? Du<br />
musst dich nicht entscheiden.<br />
In User Experience<br />
Design wird Fachwissen aus<br />
Softwareentwicklung, Skizzieren,<br />
Informationspsychologie,<br />
Betriebswirtschaft und<br />
Produktdesign miteinander<br />
verknüpft. UX-Designer<br />
kümmern sich darum, dass<br />
Apps und Websites nicht nur<br />
informativ sind und hübsch<br />
aussehen: Sie machen sie<br />
zu einem Erlebnis, das Spaß<br />
macht und die Bedürfnisse<br />
der Nutzer in den Mittelpunkt<br />
stellt. Die Theorie an<br />
der Technischen Hochschule<br />
Ingolstadt wechselt sich mit<br />
Praxis im Unternehmen ab.<br />
Also, warum entscheiden,<br />
wenn man von allem ein<br />
bisschen haben kann?<br />
Checkliste<br />
Sind IT und ING<br />
dein Ding??<br />
+ Zahlenflüsterer: In Mathe<br />
bist du ziemlich gut.<br />
+ Better together:<br />
In dir steckt Teamgeist.<br />
+ Steht im Kalender:<br />
Du bist strukturiert und<br />
gut organisiert.<br />
+ Kannst du dir vorstellen:<br />
Denn dein Assoziationsvermögen<br />
ist erste Sahne.<br />
+ Du willst noch mehr:<br />
Deine Neugierde lässt sich<br />
nicht so schnell stillen.<br />
+ Let’s talk about IT:<br />
Du kannst gut kommunizieren<br />
– auch mit fachfremden<br />
Personen.<br />
+ Lässt sich so anwenden:<br />
Deine Transferfähigkeit<br />
kann sich sehen lassen.<br />
+ Kreatives Köpfchen:<br />
Im ING- und IT-Bereich<br />
sind neue, ungewöhnliche<br />
Ansätze gefragt.<br />
Dual studieren 56 / 57
<strong>ABI</strong>... UND DANN?<br />
Foto: bloodua, Konovalenko, Varavin88 /depositphotos.com
<strong>ABI</strong>... und dann? 58 / 59<br />
DEINE ZEITRECHNUNG BESTEHT NUR<br />
NOCH AUS »VOR DEM <strong>ABI</strong>« UND<br />
»NACH DEM <strong>ABI</strong>«?<br />
ABER WAS KOMMT DANN?<br />
UNSERE INFO-SCHATZTRUHE ÜBER<br />
STUDIUM, JOBBEN, BACHELOR, UNI, FH,<br />
PRÜFUNGSANGST UND WAS STUDI VON<br />
MORGEN SONST NOCH BRAUCHT
anders.<br />
<br />
gleich.<br />
Ciao Prüfungsangst<br />
Nadine Leesmeister studiert im Fernstudium Soziale Arbeit<br />
an der Internationalen Hochschule, kurz IU<br />
»Da ich mich in realen Hörsälen nicht wohl fühle, habe ich nach meinem Abi verschiedene Hochschulen,<br />
die ein Fernstudium anbieten, herausgepickt. Letztendlich habe ich mich für die Internationale Hochschule<br />
entschieden, da keine andere Hochschule mit der Flexibilität der IU mithalten kann. Ich kann<br />
mein Studium selbst gestalten, also selbst entscheiden, welche Module ich belege, wann und wie ich<br />
Klausuren schreibe. Auch ob ich sie online oder in Präsenz schreibe. Des Weiteren erhalte<br />
ich von Seiten der IU bei Fragen oder Problemen genau die Unterstützung, die<br />
<br />
in vielen Modulen möglich ist, zwischen zwei Prüfungsformen wählen<br />
zu können. Anstatt klassischen Klausuren können wir z. B. auch ein<br />
Workbook bearbeiten. Für mich bedeutet das viel weniger Stress und<br />
Druck, da ich unter Prüfungsangst leide. Was mich manchmal ein<br />
bisschen verrückt macht, sind die langen Korrekturfristen. Die dauerten<br />
sechs Wochen, das hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber<br />
ist auch nicht tragisch, denn an klassichen Unis dauert es ja mindestens<br />
genauso lange. Zuletzt möchte ich alle, die mit dem Gedanken<br />
spielen sich weiterbilden zu wollen, ermutigen. Denn es ist nie verkehrt<br />
und auch das Alter spielt dabei keine Rolle. Ich selbst war 36 Jahre alt, als<br />
ich mich bewusst für das Fernstudium, im Bereich Soziale Arbeit, entschieden<br />
habe. Ich bin meinem Herzen gefolgt und habe letztendlich meinen Traum von einem<br />
Studium in dem Bereich umgesetzt und bin sehr froh darüber, diesen Schritt gegangen zu sein.«<br />
Fotos: privat
Soziale Arbeit<br />
& Film<br />
Soziale Arbeit und Film: Nadine & Annalisa verraten:<br />
Was in Studium und Ausbildung ist wie<br />
<br />
Mittendrin statt nur dabei<br />
Annalisa Urban studiert Film am SAE Institute München<br />
»Ich bin gerade am Ende meines dritten Semesters und stehe kurz vor meinem Diploma im Fach<br />
Film. Danach möchte ich noch drei weitere Semester dranhängen, um meinen zweiten Abschluss,<br />
den Bachelor, zu erlangen. Die ersten Semester bestanden aus ganz viel Praxis, was ich besonders<br />
an meinem Studium an der SAE München mag. Nachdem ich zum ersten Mal von der privaten<br />
Schule auf einer Studi-Messe gehört habe, war mein Interesse geweckt. Schon zu Schulzeiten<br />
produzierte ich gerne kurze Filmchen. Mein Hobby zum Beruf zu machen klang für mich erst ein-<br />
<br />
wurde der Ablaufplan des Studiums vorgestellt und mit jedem Satz, den die<br />
machen<br />
noch mehr auf. Für mich gibt es nichts schöneres, als diese Leidenschaft<br />
professionell zu erlenen und später einmal im Bereich Regie<br />
zu arbeiten. Ich weiß das sehr zu schätzen und bin super glücklich<br />
mit meiner Entscheidung. Natürlich gibt es auch anstrengende und<br />
stressige Zeiten, aber ich bin nach einem Filmprojekt auch immer<br />
<br />
haben. So erweitert sich mein Portfolio, das das Aushängeschild<br />
meiner künftigen Bewerbungen sein wird, immer mehr. Wir lernen nicht<br />
nur für Prüfungen und Noten, sondern auf praktische Art und Weise unser<br />
Handwerkszeug. Das schöne an unserer kleinen Schule ist auch, dass immer alle<br />
Fachbereiche füreinander da sind und jeder Bock auf das hat, was er tut. Das motiviert<br />
ungemein und lässt den Stress gleich wieder vergessen.«<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 60 / 61
Arbeiten<br />
für Gott<br />
& die Welt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Unsere Alumni sind z. B.<br />
Manager*, Lektor*, Personaler*,<br />
Lehrer* oder Online-Redakteur*innen.<br />
Katholische Religion<br />
in Erfurt studieren!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Illustration:ibrandify, pingebat/depositphotos.com<br />
Perspektive mit Sinn.<br />
Mit einem Studium an der MSH Medical School Hamburg -<br />
University of Applied Sciences and Medical University die<br />
Gesundheitsbranche von morgen gestalten.<br />
• Humanmedizin (Staatsexamen)<br />
• Sportwissenschaft (B. Sc. & M. Sc.)<br />
• Medizinpädagogik (B. A. & M. Ed.)<br />
• Psychologie (B. Sc.)<br />
und viele weitere Studiengänge aus dem Bereich Gesundheit & Medizin.<br />
medicalschool-hamburg.de msh_medical_school_hamburg
InfoTag | 10 - 13 Uhr | 26. März • 23. April • 21. Mai<br />
Deine<br />
Perspektive<br />
im Gesundheitswesen<br />
• Hervorragende Berufsaussichten<br />
• 15 Studiengänge Bachelor und<br />
Master<br />
• Kleine Studiengruppen,<br />
ausgezeichnete Betreuung<br />
• Enge Verzahnung von Theorie<br />
und Praxis<br />
• Keine Studiengebühren<br />
Weitere Infos: hs-gesundheit.de<br />
Hochschule für Gesundheit<br />
University of Applied Sciences<br />
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dich jetzt!<br />
Schwerin • Rostock • Stralsund • Neubrandenburg<br />
Ausbildungen (m/w/d):<br />
• Physiotherapeut<br />
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• Sozialassistent<br />
• Erzieher<br />
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• Diätassistent / Ernährungsberater<br />
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• Notfallsanitäter<br />
• Kranken- u. Altenpflegehelfer<br />
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Studiengänge (Bachelor):<br />
• Angew. Therapie - u. Pflegewissenschaft<br />
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• Sozial - u. Gesundheitspädagogik<br />
© HS Gesundheit/Jürgen Nobel<br />
kostenfreie InfoHotline: 0800 | 593 77 77<br />
• info@ecolea.de • ecolea.de
NIX FÜR SCHURKEN<br />
soziale<br />
<br />
<br />
Im Studium der Sozialen Arbeit trifft Wissen<br />
aus verschiedensten Fachbereichen<br />
aufeinander. Zum Beispiel:<br />
Sozialforschung Du lernst quantitative und<br />
qualitative Forschungsmethoden, wie auch Ergebnisse<br />
richtig zu interpretieren, soziale Probleme<br />
und Phänomene zu analysieren und entwickelst<br />
deine eigenen Forschungsfragen.<br />
Politik Deine Tätigkeit in der Sozialen Arbeit ist<br />
stark von politischen Entscheidungen abhängig.<br />
Du lernst das sozialstaatliche System der Bundesrepublik<br />
kennen und setzt dich mit politischer<br />
Bildung auseinander.<br />
Psychologie Wie verändert sich das Erleben und<br />
Verhalten von Personen? Wie nehmen sie Dinge<br />
wahr, wie lernen sie, wie lösen sie Probleme? Welche<br />
Emotionen müssen sie bewältigen? All das erfährst<br />
du in der Psychologie.<br />
Recht Welche Rechte haben sie? Was dürfen sie,<br />
was nicht? Ein Einblick in die Welt der Gesetze,<br />
damit du weißt, wo du ansetzen kannst, wenn rechtliche<br />
Maßnahmen auf deine Klienten zukommen.<br />
Medizinische Grundlagen Du beschäftigst<br />
dich unter anderem mit Suchtmittelerkrankungen,<br />
Infektionskrankheiten, Traumata, typischen Kinderkrankheiten,<br />
Tod und Sterben sowie Prävention.<br />
<br />
Was du für deine Karriere in der<br />
Sozialen Arbeit draufhaben solltest:<br />
Lust auf Menschen:<br />
Unabdingbar! Sei offen, denn du arbeitest<br />
jeden Tag mit den unterschiedlichsten<br />
Charakteren.<br />
Belastbarkeit: Sich mit dem Schicksal<br />
anderer auseinanderzusetzen, ist nicht<br />
leicht. Du brauchst starke Nerven.<br />
Empathie: Dein Ding ist es, dich gut in<br />
andere Personen einzufühlen und dich in<br />
ihre Situation hineinzuversetzen.<br />
Flexibilität: Ein sozialer Beruf bringt<br />
Schicht- und Wochenendarbeit mit sich –<br />
das sollte dir nichts ausmachen.<br />
Kommunikationsstärke: Du kannst deine<br />
Message richtig rüberbringen, egal mit<br />
wem du gerade sprichst.<br />
Illustrationen: Popmarleo/depositphotos.com
Unsere ›Top 5‹-Seite ist dein Wissens-Booster.<br />
Voilá: 4 x 5 wichtige Infos rund um Soziale Arbeit<br />
– Klischees, Skills, Jobs. Let’s go!<br />
<br />
Bock auf Soziale Arbeit, aber keinen Bock<br />
auf Klischees? Wir räumen auf:<br />
»Sozialarbeiter sind nervige Öko-Freaks.«<br />
Unsinn. Wer gerne mit Menschen arbeitet,<br />
interessiert sich oft auch für Umwelt und Nachhaltigkeit.<br />
Und was ist daran falsch?<br />
Genau: nichts!<br />
»Soziale Arbeit ist ‘ne Mädchen-Branche.«<br />
Es stimmt, die Branche wird von Frauen dominiert.<br />
Aber warum sollte das Männer, die sich<br />
ehrlich für den Beruf interessieren, davon<br />
abhalten, einzusteigen?<br />
»Die sind alle Möchtegern-Weltverbesserer.«<br />
Weltverbesserer ja, Möchtegern nein! Sozialarbeiter<br />
tragen täglich dazu bei, unser Miteinander<br />
besser zu machen. Durchaus ehrenhaft und<br />
sinnvoll.<br />
»Soziale Arbeit bedeutet ausschließlich<br />
Stuhlkreis.« Wer im Jugendschutz oder als<br />
Streetworker unterwegs ist, ist weit weg von<br />
Stuhlkreis-Philosophie. Dass aber offene Kommunikation<br />
& Co. gelebt werden, stimmt.<br />
»Soziale Arbeit wählen die, die nicht wissen,<br />
was sie sonst studieren sollen!« Menschen<br />
in Problemsituationen helfen, sich einfühlen,<br />
mit Krisen, Krankheiten und Streit anderer fertig<br />
werden – wer sich für diesen Beruf entscheidet,<br />
tut dies meist aus Überzeugung.<br />
<br />
Nach deinem Abschluss stehen dir sehr<br />
viele Möglichkeiten offen. Eine Auswahl:<br />
Kinder- und Jugendhilfe<br />
Du trägst dazu bei, Benachteiligungen von Kindern und<br />
Jugendlichen abzubauen und unterstützt Eltern bei der<br />
Erziehung, auch zu Hause.<br />
Drogen- und Suchthilfe<br />
Du kannst hier in der Suchtprävention, -beratung und<br />
-therapie tätig werden. Dazu gehört unter anderem auch<br />
die lebenspraktische Begleitung mit Behördengängen,<br />
Freizeit gestaltung und Möglichkeiten der beruflichen<br />
Aus- oder Weiterbildung.<br />
Obdachlosenhilfe<br />
Als Straßensozialarbeiter suchst du Betroffene in ihrem<br />
Lebensumfeld auf und baust zunehmend Vertrauen zu<br />
ihnen auf. Ziel ist es, die Obdachlosen wieder in die<br />
Gesellschaft zu integrieren.<br />
Flüchtlingshilfe In diesem Bereich<br />
unterstützt und berätst du beispielsweise im Asylverfahren,<br />
stehst den Geflüchteten bei Behördengängen<br />
zur Seite und hilfst ihnen dabei, Teil der Gesellschaft zu<br />
werden.<br />
Strafvollzug Bei der sozialen Arbeit im Strafvollzug<br />
betreust du Häftlinge und unterstützt sie zum<br />
Beispiel bei der Eingliederung, wenn sie das Gefängnis<br />
wieder verlassen dürfen.<br />
<strong>ABI</strong>... Wissen und kompakt dann? 64 / 65
Advertorial<br />
Nachfragen, mitreden,<br />
<br />
Wissen live erleben auf den<br />
Münchner Wissenschaftstagen<br />
Auf den Münchner Wissenschaftstagen mit<br />
»FORSCHA – Das Entdeckerreich« erlebt ihr vom<br />
24. bis 26. Juni <strong>2022</strong> in der Alten Messe/Theresienhöhe<br />
München eine Abenteuerreise durch die<br />
faszinierenden Welten von Wissenschaft und Forschung,<br />
MINT und mehr. Entdeckt, was die Welt<br />
bewegt. Erfahrt aus erster Hand, wohin die Reise<br />
in Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Arbeitswelt,<br />
Medizin, Politik, Gesellschaft, Bildung,<br />
Kunst und Kultur geht.<br />
Freut euch auf inspirierende Begegnungen, Vorträge<br />
und Diskussionen mit hochkarätigen Experten.<br />
Erlebt den Spaß beim Mit- und Selbermachen,<br />
lasst euch begeistern von spannenden Experimenten<br />
und Workshops, von Einblicken auf zukunftsweisende<br />
Entwicklungen.<br />
Was interessiert mich beruflich?<br />
Welche Möglichkeiten gibt es?<br />
Wie darf ich mir die Arbeit<br />
in diesem Bereich vorstellen?<br />
Ihr habt viele Fragen, wir helfen<br />
euch bei der Suche nach passenden<br />
Antworten. Die Job-Begegnungsstätte<br />
„Sprung-Schanze“ zur Berufs- und Studienorientierung<br />
bietet euch am SchulFREItag<br />
(24. Juni <strong>2022</strong>, 9-15 Uhr) die Möglichkeit, mit Unternehmen,<br />
Institutionen und Hochschulen in lockerer Atmosphäre in‘s Gespräch<br />
zu kommen, euch inspirieren zu lassen, auszutauschen<br />
und ganz ohne formale Hürden Antworten zu finden. Der Eintritt<br />
zum Special Event „Sprung-Schanze“ ist für euch frei.<br />
Wir freuen uns auf euren Besuch!<br />
Bleibt neugierig: www.forscha.de<br />
Fotos: Schoger_i!bk<br />
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Informiere dich am STUDIENINFOABEND 20.06.<strong>2022</strong> ab 18.00 Uhr oder<br />
vereinbare dein Beratungsgespräch unter stuttgart@hfk-bw.de.<br />
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Private und staatlich anerkannte Hochschule für<br />
angewandte Wissenschaften | Kölner Str. 38<br />
70376 Stuttgart | Tel. (07 11) 5 20 89 86 0
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Talisa studiert im Doppelstudium<br />
Soziale Arbeit und Praktische Theologie<br />
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Mal ihn rein! deinen<br />
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Dein Nachbar soll erraten: wer ist’s?<br />
HANDEL<br />
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Bingofaktor Dauer Gehalt Fortbildung<br />
drei wege zum<br />
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Im Handel einsteigen – ein Ziel, drei Wege:<br />
Ausbildung, Abiturientenprogramm,<br />
Duales Studium. Unser Was-ist-Was-Check.<br />
1. Abiturientenprogramm<br />
Was? Kombinierte Aus- und Fortbildung zur oder<br />
zum Kauffrau/-mann im Einzelhandel oder im Großund<br />
Außenhandel.<br />
Wer? Absolventen mit Hochschul-, Fachhochschulreife<br />
oder fachgebundener Hochschulreife werden<br />
in drei Jahren auf Führungsaufgaben im Handel<br />
vorbereitet.<br />
Wie? Learning by doing ist angesagt. Du arbeitest als<br />
Trainee in einem Handelsunternehmen, zusätzlich<br />
gibt es Präsenzphasen z. B. in der Akademie Handel.<br />
Drei Abschlüsse in drei Jahren: In den ersten 18 Monaten<br />
wirst du Kaufmann/-frau im Einzelhandel beziehungsweise<br />
Groß- und Außenhandel.<br />
Die restlichen 17 Monate: Qualifikation, selbst ausbilden zu<br />
dürfen und der Abschluss zum oder zur Handelsfachwirt/in.<br />
drei Jahre<br />
Fortbildung ›Geprüfte/r Betriebswirt/-in (IHK)‹ oder<br />
berufsbegleitendes Studium<br />
2. Bachelorstudium dual<br />
Ausbildung + Studium: Das Studium mit<br />
Schwerpunkt Handel wird durch Praxisphasen<br />
im Betrieb ergänzt.<br />
Praxisintegriert: Studium mit gewissem Praxisteil<br />
im Unternehmen. Meist nur Bachelorabschluss.<br />
Ausbildungsintegriert: Studium mit festgelegtem<br />
Praxisteil. Bachelorabschluss und<br />
Abschluss in einem IHK-Ausbildungsberuf.<br />
Dich erwartet ein klassisches Studium an der<br />
Hochschule und Praxis satt: Denn die vorlesungsfreie<br />
Zeit verbringst du in deinem Ausbildungsbetrieb<br />
und learnst by doing.<br />
Zwei Dinge auf einmal: Studienabschluss und<br />
ganz viel Berufserfahrung!<br />
3 bis 4,5 Jahre<br />
zwischen 770 und 1.700 Euro monatlich<br />
Berufseinstieg oder Masterstudium
Illustrationen: anatolir, NazArtVector/depositphotos.com<br />
will-ich-kann-ich<br />
+ Du möchtest praktisch und nah am Menschen<br />
arbeiten<br />
+ Du magst: Kundenkontakt und -beratung<br />
+ Dienst an der Kasse? Findest du cool und bist<br />
nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen<br />
+ Schlichten, stapeln, ein-, auf- und wegräumen<br />
gehören dazu<br />
+ Du kannst dich für Produkte begeistern und<br />
auch Freunde davon überzeugen<br />
+ Du hast kein Problem, wenn auch Samstage<br />
und Abende bis 20 Uhr oder später zu deiner<br />
Schicht gehören<br />
3. Ausbildung<br />
Ausbildung zur oder zum Kauffrau/-mann im Einzelhandel<br />
oder im Groß- und Außenhandel.<br />
Dual: abwechselnd in Berufsschule und Verkauf vor Ort<br />
im Ausbildungsbetrieb.<br />
Gut: weil die Kombi aus Theorie und Praxis dich perfekt<br />
auf den beruflichen Alltag vorbereitet.<br />
Du kannst dich voll und ganz auf deine Ausbildung<br />
konzentrieren und hast gute Übernahmechancen.<br />
drei Jahre, verkürzbar um bis zu zwölf Monate<br />
Zwischen 847 und 1.061 Euro monatlich, je nach<br />
Ausbildungsjahr<br />
Handelsfachwirt/in (IHK)<br />
<br />
Deinesgleichen: Gut 10.000 Abiturienten starten jährlich<br />
in einem der anerkannten Ausbildungsberufe im Handel.<br />
Zusätzlich steigen etwa 2.000 über ein Abiturientenprogramm<br />
ein.<br />
Arbeitgeber: Edeka, Rewe, Alnatura, Lidl, Deichmann,<br />
Peek&Cloppenburg, Galeria Kaufhof, OBI, IKEA, Netto,<br />
Globus, Kaufland, Wöhrl, Sinn Leffers, Anson’s und und und<br />
Abiturientenprogramm: Während der Lernphasen,<br />
in denen Ausbildungsinhalte vermittelt werden, ist die<br />
tarifliche Ausbildungsvergütung die Untergrenze; oft wird<br />
mehr gezahlt. Nach der Ausbildungsprüfung wird die Lage<br />
deutlich differenzierter – und das Lerngehalt noch deutlich<br />
besser.<br />
Oh! Really.<br />
Unser kleiner Guggsd-Du-Übern-Tellerrand-<br />
Guide durch die Handelsbranche.<br />
Ein T-Shirt ist nicht einfach ein Fetzen<br />
Stoff gegen einen nackten Oberkörper,<br />
sondern eine Lebenseinstellung? Kaschmir<br />
kein indisches Gewürz? Ein Zweireiher<br />
keine Vogelart und Pumps keine<br />
handwerkliche Vorrichtung? Hochwertige<br />
Stoffe, das Image von Labels und die<br />
Beratung von Kunden, die bereit sind, für<br />
ihr Outfit Geld in die Hand zu nehmen,<br />
lassen dein Herz höher schlagen? Welcome<br />
to Fashion & Schmuck.<br />
Du hast Spaß an großen Sortimenten. Du<br />
findest cool, wie Discounter es geschafft<br />
haben, unsere Einkaufswelt zu revolutionieren:<br />
Billigheimer war vorgestern,<br />
heute shoppt jeder staunend und gierig<br />
im Riesen-Sortiment und den genialen<br />
Sonderaktionen. Das perfekte Ding für<br />
Macher-Menschen, die Lust haben, anzupacken<br />
und was zu bewegen. Verantwortung<br />
kickt dich, schnelle Aufstiegsmöglichkeiten<br />
auch.<br />
Du bist auf du und du mit Hammer & Co.<br />
Du weißt: ein Baumarkt ist nicht einfach<br />
nur ein Markt für Daheim-Rumwerkler,<br />
ein Baumarkt ist eine Lebensphilosophie.<br />
Schon der Geruchsmix aus Farbe, Metall<br />
und Holz und die schicken Werkzeuge<br />
haben es dir angetan, die Kundschaft, die<br />
lieber macht als machen lässt, ebenso.<br />
Gut 60.000 Produkte aus den Abteilungen<br />
Technik, Bauen, Wohnen und Garten<br />
warten darauf, von dir fachkundig verkauft<br />
zu werden.<br />
… der Drogeriemarkt ums Eck ist deine<br />
zweite Heimat. Du und deine Freunde,<br />
ihr cremt, rasiert, feilt und manikürt leidenschaftlich,<br />
macht die Haare schön und<br />
euch dazu. Long story short: Körperpflege<br />
ist dein Steckenpferd. Kundenkontakt<br />
findest du super, du organisierst gern, bist<br />
teamfähig und ergebnisorientiert.<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 68 / 69
GET INSPIRED<br />
makes<br />
perfect<br />
<br />
Helfen, heilen, lindern: Geht auch ohne einsnuller Abi und<br />
Medizinstudium. Braucht vor allem: Lust auf Arbeit mit<br />
Menschen. Gewusst wie – mit unserer Parade der Heil- und<br />
Gesundheitsberufe. Arbeitsinhalte Ablauf Good to know<br />
Sozialarbeiter<br />
Du unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich in<br />
schwierigen oder sozialen Konfliktsituationen befinden und suchst<br />
gemeinsam mit ihnen nach geeigneten Lösungswegen. Deine Tätigkeit<br />
unterscheidet sich je nach Einsatzgebiet: Als Streetworker kümmerst du<br />
dich um die Belange Obdachloser, bietest Unterstützung bei Behördengängen<br />
und der Wohnungssuche. In der JVA planst du Maßnahmen zur Wiedereingliederung<br />
der straffällig gewordenen Person und in einer Wohngruppe<br />
für Jugendliche bist du als Ansprechpartner vor Ort. Sozialarbeiter wirst<br />
du mit dem Studiengang Soziale Arbeit – diesen kannst du auch dual studieren.<br />
Du findest Anstellung in Kinder- und Jugendheimen, im Gefängnis<br />
oder übernimmst im Büro Verwaltungsaufgaben. Als Sozialarbeiter musst<br />
du dich an extreme Persönlichkeiten – teils mit kriminellem Hintergrund –<br />
anpassen können.<br />
Hilft Menschen zum Beispiel bei der Wiedereingliederung<br />
nach schwerer Krankheit. Oder unterstützt die Behandlung<br />
von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderung:<br />
Ergotherapie ist eine Arbeits- und Beschäftigungstherapie, bei der du<br />
eingeschränkte Fähigkeiten und Handlungsunfähigkeiten deiner Patienten<br />
– körperliche als auch psychische – spezifisch und individuell zum Beispiel<br />
mit künstlerischen, musikalischen oder sportlichen Übungen therapierst.<br />
Entweder Ausbildung an einer Berufsfachschule oder Ergotherapie-<br />
Bachelor-Studium. Die schulische Berufsausbildung enthält theoretische<br />
und praktische Unterrichtseinheiten. Ausbildungsdauer: drei Jahre.<br />
Ergotherapeuten arbeiten in Krankenhäusern, Reha-Kliniken,<br />
Gesundheitszentren und in Praxen für Ergo- und Physiotherapie.<br />
Ergotherapeut<br />
Illustration: RedKoala/depositphotos.com
Heilerziehungspfleger<br />
Als Heilerziehungspfleger arbeitest du mit<br />
Menschen zusammen, die durch eine körperliche<br />
oder geistige Behinderung in ihrem Alltag<br />
eingeschränkt sind. Du unterstützt, betreust und förderst deine Patienten<br />
und führst pflegerische und pädagogische Tätigkeiten aus – beispielsweise<br />
hilfst du bei der Nahrungsaufnahme, beim Bekleiden, bei der Körperhygiene<br />
und bei der Einnahme von Medikamenten. Du benötigst Einfühlungsvermögen,<br />
Verantwortungsbewusstsein, psychische und physische Belastbarkeit.<br />
Heilerziehungspflege ist ein Ausbildungsberuf. An der Berufsfachschule<br />
belegst du zum Beispiel die Fächer Pädagogik, Medizin und Psychologie.<br />
Praktika ergänzen deine theoretische Ausbildung. Du arbeitest in (teil-)<br />
stationären Institutionen – das sind Heime, Kliniken und Tagesstätten – in<br />
Förderschulen, Kindergärten oder in Privathaushalten. Als Heilerziehungspfleger<br />
wirkst du im Schichtdienst, also auch nachts und am Wochenende.<br />
Berät, untersucht und behandelt Patienten mit Sprach-, Sprech- oder<br />
Stimmstörungen, Kommunikationsstörungen und Störungen des<br />
Schluckens. Stottern, chronische Heiserkeit, Sprachverlust nach einem<br />
Schlaganfall – Logopäden behandeln viele Störungen der Sprache, der Stimme<br />
und des Sprechens. Sie arbeiten mit Menschen jeden Alters vom Säugling bis<br />
zum Hochbetagten. Entweder mit einer bundesweit einheitlich geregelten<br />
dreijährigen Schulausbildung an Berufsfachschulen oder als duales Bachelor-<br />
Studium. Vielfältige Einsatzgebiete zum Beispiel in Kliniken, Rehazentren,<br />
Logopädie- und psychologischen Praxen oder Sprachheilkindergärten.<br />
Logopäde<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 70 / 71<br />
Integrationshelfer<br />
Je nach Schwerpunkt arbeitest du mit Kindern und<br />
Jugendlichen, die körperlich oder geistig beeinträchtigt<br />
sind, oder mit Geflüchteten. Als Schulbegleiter gibst du<br />
Hilfestellungen im Unterricht – bei der Kommunikation mit Mitschülern<br />
und Lehrern, beim Toilettengang oder beim Anziehen der Sportkleidung.<br />
Ziel ist, das Selbstvertrauen und -verständnis der Kinder zu stärken. Als<br />
Flüchtlingshelfer unterstützt du Menschen aus einem anderen Kulturkreis<br />
bei der gesellschaftlichen Eingliederung. Integrationshelfer ist kein<br />
Ausbildungsberuf – du benötigst eine etwa zehnwöchige Fortbildung oder<br />
Umschulung. Vorerfahrung durch einen sozialen Beruf oder ein freiwilliges<br />
soziales Jahr sind von Vorteil aber nicht zwingend notwendig. Du benötigst<br />
Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen, physische und psychische<br />
Stärke. Den Bedarf an Integrationshelfern fragst du direkt bei den Schulen,<br />
Wohlfahrtsverbänden oder Vereinen an. Integrationshilfe basiert häufg auf<br />
ehrenamtlicher Arbeit.
think outside<br />
<br />
Du solltest: Lernen. Du machst: dir Sorgen. Im<br />
Bett rumliegen. Zimmer aufräumen. Auf Insta<br />
gucken. Aufschieberitis hoch 3, kennen wir alle.<br />
Hier deshalb unsere handvoll Keine-Prüfungsangst-Lern-Motivations-Tipps<br />
von Dr. Doris Wolf,<br />
Prüfungs-Coaches Isabell Zulauf und Christine<br />
Großmann.<br />
Ein wesentlicher Einflussfaktor bei<br />
der Entstehung von Prüfungsängsten<br />
ist deine Einstellung.<br />
Strategie 1:<br />
Du korrigierst deine Angst erzeugenden Einstellungen<br />
Alles was du denkst, jeder einzelne Gedanke, bewirkt<br />
automatisch auch eine Veränderung in deinen Gefühlen.<br />
Nicht immer entsprechen unsere Gedanken den<br />
Tatsachen. Manchmal interpretieren wir etwas in eine<br />
Situation hinein, ziehen falsche Schlussfolgerungen<br />
oder malen die Zukunft übertrieben schwarz. Unser<br />
Gehirn kann nicht unterscheiden, ob ein Gedanke<br />
eine Situation unangemessen oder angemessen<br />
beschreibt. Deshalb ist es umso wichtiger, eigene<br />
Gedanken bewusst wahrzunehmen und zu prüfen,<br />
inwieweit sie der Realität entsprechen.<br />
In den Köpfen von Leuten mit Prüfungsangst gibt es<br />
typische negative Einstellungen, die Prüfungsangst<br />
auslösen. Diese Einstellungen stellen wir im Folgenden<br />
vor, gleich danach gibt’s deren Korrektur:<br />
Foto: belchonock/ depositphotos.com | Effekt: pixelbuddha/freepik.com
»Ich darf keinen Fehler machen.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Ich<br />
verlange übermenschliches von mir, wenn ich an<br />
mich den Anspruch habe, keinen Fehler zu machen.<br />
Außerdem setze ich mich dadurch so unter<br />
Druck, dass ich vor lauter Angst erst recht Fehler<br />
mache. Fehler machen ist kein Beinbruch. Deswegen<br />
falle ich nicht gleich durch eine Prüfung.«<br />
»Ich bekomme in der Prüfung bestimmt kein<br />
Wort raus. Mir fällt garantiert nichts ein.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Ich weiß<br />
nicht, ob ich in der Prüfung kein Wort rausbringe.<br />
Selbst wenn ich einen Augenblick blockiert wäre,<br />
wäre das keine Katastrophe. Ich werde mich gut<br />
vorbereiten und ein Entspannungsverfahren erlernen,<br />
dann kann ich mein Wissen besser abrufen.<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass mir überhaupt<br />
nichts einfällt, wenn ich mich vorbereite.«<br />
»Es wird garantiert nicht gefragt, worauf ich<br />
mich vorbereitet habe.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Natürlich<br />
gibt es keine 100-prozentige Garantie, dass<br />
auch die Themen drankommen, auf die ich mich<br />
vorbereitet habe. Ich werde mir Informationen<br />
verschaffen, welche Themen gewöhnlich vorkommen,<br />
und mich darauf vorbereiten.«<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 72 / 73<br />
»Ich bin vollkommen in der Hand des Lehrers.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Die Lehrer<br />
bestimmen zwar über meine Note, aber nicht über mein<br />
Leben. Sie sind nämlich auch nur Menschen wie ich. Ich<br />
habe durch meine Leistungen Einfluss auf ihre Bewertung.«<br />
»Wenn ich die Prüfung nicht bestehe, kann ich mein<br />
Berufsziel nicht erreichen. Dann ist alles aus.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Wenn ich die<br />
Prüfung beim ersten Mal nicht bestehe, habe ich die<br />
Möglichkeit, einen zweiten Anlauf zu nehmen. Sollte ich<br />
die Prüfung auch dann nicht bestehen, geht mein Leben<br />
dennoch weiter. Aber da ich die Schule bis hierhin geschafft<br />
habe, ist es eher unwahrscheinlich, dass ich die<br />
Prüfung nicht bestehe.«<br />
<br />
Dr. Doris Wolf, Dr. Rolf<br />
Merkle: ›So überwinden<br />
Sie PRÜFUNGSÄNGSTE‹<br />
pal Verlag, 9,80 €
»Alle werden mich für einen Versager<br />
halten, wenn ich durchfalle.«<br />
Der Realität entsprechende Gedanken: »Ich weiß<br />
nicht, wie die anderen über mich denken und<br />
wie sie reagieren würden. Möglicherweise hält<br />
mich der ein oder die andere für einen Versager.<br />
Aber es ist völlig unwichtig, was andere<br />
denken. Ich weiß, dass eine nicht bestandene<br />
Prüfung aus niemandem einen vollkommenen<br />
Versager machen kann. Alles, was man objektiv<br />
sagen könnte, wäre, dass ich eine Prüfung nicht<br />
bestanden habe.«<br />
Immer, wenn du eine der rot gedruckten Angst<br />
auslösenden Einstellungen bei dir erkannt hast:<br />
ersetze sie durch die korrigierten Einstellungen!<br />
Nicht davon abschrecken lassen, wenn dir die<br />
korrigierten Gedanken zunächst gekünstelt<br />
vorkommen oder du das Ganze als Wortspielerei<br />
betrachtest.<br />
Strategie 2:<br />
Du gestaltest dir eine positive Vorstellung von<br />
Prüfungssituationen<br />
Wenn du deine Prüfungssituation in düsteren<br />
Farben ausmalst, dich hilflos auf dem Kuli<br />
kauend vor dem leeren Papier sitzend oder<br />
stotternd vor dem Prüfer siehst, dann musst du<br />
Angst empfinden. Du kannst aber bewusst eine<br />
alternative Vorstellung dagegensetzen und dich<br />
darin üben, mit der Angst in der Prüfungssituation<br />
umzugehen: Stell dir hierzu möglichst<br />
lebendig die Prüfungssituation vor, den Raum,<br />
die Sitzordnung, die anwesenden Personen.<br />
Stell dir vor, wie deine Angstgefühle<br />
auftauchen und du damit umgehen kannst.<br />
Sag dir: »Bleib ruhig. Du hast dich gut vorbereitet.<br />
Niemand will dir schaden. Deine Angst<br />
wird vorübergehen. Konzentriere dich auf die<br />
Fragen. Wenn du eine Frage nicht beantworten<br />
kannst, ist das keine Katastrophe. Bleibe ruhig,<br />
atme tief. Du kannst die Situation bewältigen.«<br />
Wichtig:<br />
Male dir aus, wie du deinen Körper wieder<br />
beruhigst und deine Fassung gewinnen kannst,<br />
auch wenn die Angst auftaucht. Wiederhole<br />
diese positiven Vorstellungen, wann immer die<br />
›Katastrophenphantasien‹ auftauchen.<br />
Strategie 3:<br />
Du bringst deinen Körper in einen entspannten<br />
Zustand<br />
Angst macht sich in einer Umstellung des<br />
vegetativen Nervensystems und in einer Veränderung<br />
der Muskelanspannung bemerkbar.<br />
Außerdem beschleunigt sich der Atemrhythmus<br />
und es kommt zu einem flachen Atmen im<br />
oberen Brustbereich.<br />
Eine einfache, aber effektive Methode als<br />
Ausweg: Die Bauchatmung. Lege deine<br />
Hand flach zwei Zentimeter unterhalb<br />
des Nabels auf die Bauchdecke. Atme<br />
tief ein und stell dir vor, wie der Atem<br />
Foto: ra2studio/depositphotos.com | Effekt: pixelbuddha/freepik.com
langsam bis hinunter zu deiner Hand fließt und<br />
schließlich deine Hand hochatmet. Dann stell<br />
dir vor, wie der Atem langsam wieder über den<br />
Brustraum zurück über die Nase nach außen<br />
entweicht, und konzentriere dich darauf, wie die<br />
Hand wieder nach unten sinkt. Wiederhole diese<br />
Technik mehrere Minuten beziehungsweise so<br />
lange, bis du deutlich entspannter und ruhiger<br />
bist. Du kannst diese Übung vor dem Einschlafen<br />
am Abend, beim Warten vor dem Prüfungszimmer<br />
oder vielleicht sogar in den Pausen während<br />
der Prüfung einsetzen. Vorteil dieser Übung: Sie<br />
funktioniert schnell und benötigt<br />
kein Training.<br />
Diese drei Strategien sind<br />
wichtige Handwerkszeuge,<br />
um gelassener ins Abi gehen zu können. Und<br />
immer dran denken: Eingefahrene Denk- und<br />
Verhaltensmuster lassen sich nicht durch Erkenntnis,<br />
sondern nur durch Training verändern.<br />
Lern- und Arbeitstechniken<br />
Alles beginnt mit unserer Motivation. Und die<br />
hängt von unserer körperlichen und mentalen<br />
Verfassung ab.<br />
Körperliche Verfassung: Hier gilt: Bitte ausgeschlafen,<br />
leicht gesättigt und schmerzfrei! Außerdem:<br />
dich nicht aufs Bett fläzen, sondern eine<br />
Körperhaltung einnehmen, als ob du möglichst<br />
jede kleine Einzelheit einer spannenden Neuigkeit<br />
mitbekommen wolltest.<br />
Mentale Verfassung: Willst du deine Lernmotivation<br />
erhöhen, bedeutet dies: Du musst dir die<br />
Vorteile möglichst lebendig vor Augen führen,<br />
die das Bestehen der Prüfung mit sich bringen.Je<br />
positiver du dir alles ausmalst, umso mehr zieht<br />
es dich zu deinen Büchern. Und falls du die Kurve<br />
zum Lernen mal nicht bekommen hast, dann<br />
akzeptiere, dass der Schweinehund mal gesiegt<br />
hat und starte neu durch.<br />
Strategie 4 + 5:<br />
Nicht nur Fakten lernen, auch Zusammenhänge<br />
verstehen – außerdem:<br />
»Lieblingsmomente« abrufen<br />
Laut Studycoach Christine Großmann<br />
von der IU Internationalen Hochschule<br />
fokussieren sich viele allein auf das<br />
Auswendiglernen von Fakten. Um<br />
Blackouts zu vermeiden, sollten sich<br />
Lernende aber zusätzlich fragen: »Habe<br />
ich die Zusammenhänge wirklich verstanden<br />
und könnte ich sie jemand anderem<br />
erklären?« Hat man ein vertieftes<br />
Verständnis des Stoffes erlangt, wirft es<br />
einen nicht gleich aus der Bahn, wenn<br />
einem in der Prüfung eine Einzelheit –<br />
etwa eine Vokabel, eine Jahreszahl, ein<br />
Fachbegriff – nicht einfällt.<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 74 / 75
Übergreifendes Verständnis sei auch wichtig für<br />
die Persönlichkeitsbildung, so der Studycoach.<br />
Man lernt, sich aktiv mit etwas auseinander zu<br />
setzen, sich eine Meinung zu bilden, die eigenen<br />
Interessen noch besser zu erkennen. Ein so<br />
gestärktes Selbstbewusstsein sei ein wunderbares<br />
Mittel gegen Prüfungsangst.<br />
Die Moment-of-excellence-Technik<br />
Diese vielerprobte Strategie für ein gutes<br />
»Mindset« nutzen sogar Spitzensportler. Und<br />
so geht’s: Erinnere dich an einen »Lieblingsmoment«.<br />
Wann hast du dich richtig stark und<br />
glücklich gefühlt, wann etwas erreicht, das dir<br />
besonders wichtig war? Vielleicht eine richtig<br />
gelungene Prüfung? Du hast dich etwas getraut,<br />
was besonderen Mut erforderte – vielleicht<br />
hast du einen ganzen Stammtisch zum Lachen<br />
gebracht? Wenn du den Moment genau vor<br />
Augen hast und fühlst, verbinde ihn mit einer<br />
kleinen Handbewegung. Übe das<br />
Abrufen der Erinnerung ein, sodass<br />
du dich in Prüfungen oder bei Stress<br />
mit nur einer Handbewegung sicher<br />
fühlst. Du wirst sehen, du kannst<br />
dir vertrauen und die Situation<br />
meistern!<br />
<br />
<br />
In der Schule wird immer noch zu wenig Wert auf die Vermittlung von Merkfähigkeitsstrategien gelegt.<br />
Bring dir vor der Prüfungsvorbereitung solche Strategien bei. +++1+++ Du erinnerst besser, was du<br />
verstehst. Nicht stur auswendig lernen! Versuche, das Gelernte zu verstehen, in eigene Formulierungen<br />
zu kleiden und zusammenzufassen. +++2+++ Du erinnerst um so besser, auf je mehr Sinnesebenen du<br />
den Stoff abgespeichert hast. +++3+++ Du erinnerst besser, wenn du öfter und dafür weniger lernst: Es<br />
ist besser, täglich 30 Minuten zu lernen als an einem Tag acht Stunden. Du kannst dir dadurch den Stoff<br />
schneller merken und ihn länger behalten. Du lernst besser, wenn du den Stoff frühestens nach einem<br />
Tag wiederholst und dann mit jeweils sich verdoppelnden Intervallen – so lange, bis er sitzt. +++4+++<br />
Du lernst schneller, wenn du dir das Gelernte regelmäßig laut vorsagst. +++5+++ Du erinnerst dich an<br />
etwas besser, wenn du es als Ganzes immer wieder wiederholst, als wenn du es in Teile zerlegst und<br />
jeden Teil einzeln lernst. +++6+++ Du lernst schneller und behältst auch länger, wenn du regelmäßig<br />
kleine Pausen einlegst. Fünf und mehr Stunden am Stück zu lernen, ist sehr unproduktiv – selbst wenn<br />
man das Gefühl hat, noch gut aufnehmen zu können. Leg alle 30 Minuten eine kurze Pause von zwei<br />
bis drei Minuten ein, mach das Fenster auf und streck dich. Nach circa einer Stunde sollte man eine<br />
Pause von fünf Minuten machen, in der man etwas trinken oder essen kann. Arbeitet man über<br />
mehrere Stunden hinweg, mach die oben beschriebenen kurzen Pausen und nach zwei Stunden eine<br />
Pause von 20 bis 30 Minuten. Nach einer Arbeitsphase von vier Stunden ist eine längerfristige Unterbrechung<br />
notwendig, in der du dann am besten auch was Vernünftiges isst. +++7+++ Eine Woche<br />
vor der Prüfung nichts Neues mehr lernen – jetzt ist Wiederholung angesagt! Denn so kurz vor der<br />
Prüfung besteht die Gefahr, dass du Wissenslücken feststellst und darüber in Panik gerätst.
Foto: ra2studio/depositphotos.com | Effekt: pixelbuddha/freepik.com<br />
PRÜFUNGSANGST.<br />
ABER BITTE RICHTIG!<br />
Isabell Zulauf ist Coach für emotionale<br />
Intelligenz und unser Brain für alle Fragen<br />
rund um Prüfungsängste:<br />
Leide ich unter Prüfungsangst oder mangelt es mir<br />
eher an Lern-Motivation?<br />
»Anzeichen unter Prüfungsangst zu leiden sind zum Beispiel<br />
körperliche Reaktionen wie starkes Herzklopfen,<br />
Schwitzen, Zittern und Magendarmprobleme. Anzeichen<br />
können sich auch im Verhalten zeigen, beispielsweise,<br />
dass die Klausur aufgeschoben wird, weil man das<br />
Gefühl hat nicht gut vorbereitet zu sein, obwohl man<br />
schon wochenlang gelernt hat.«<br />
Gibt es Tricks, wie man die Ängste alleine in den<br />
Griff bekommt?<br />
»Tipps, die kurzfristig helfen, Prüfungsangst zu überwinden<br />
sind zum Beispiel sich bewusst zu machen, dass der<br />
eigene Wert der Person nicht durch die eigene Leistung<br />
bemessen wird, sondern man auch ohne Leistung wertvoll<br />
ist. Eine tolle Übung ist, sich seinen eigenen Erfolgen<br />
bewusst zu werden. Welche Prüfungen hat man schon<br />
geschafft, was für Hürden hat man schon überwunden?<br />
Stolz auf seine eigenen Erfolge zu sein, nährt auf gesunde<br />
Weise das Selbstwertgefühl und ebenso das Selbstvertrauen,<br />
welches bei Prüfungsangst oft gering ist.«<br />
Und wenn das nicht hilft?<br />
»Hat man als Betroffener schon vieles ausprobiert wie z. B.<br />
Atemübungen, Mentaltraining oder Baldriantropfen, um<br />
seine eigene Angst zu überwinden, doch noch keine Lösung<br />
gefunden, sind das Anzeichen dafür, dass die Angst<br />
etwas tiefer sitzt. In diesem Fall kann man sich Abhilfe<br />
durch externe Hilfe verschaffen.«<br />
Prüfungsangst ist nicht gleich Prüfungsangst: Ab<br />
wann ist es sinnvoll, über ein Coaching oder anderweitige<br />
Hilfen nachdenken?<br />
»Prüfungsangst kommt in unterschiedlicher Stärke vor<br />
und fast jeder zweite kennt das Gefühl. Bei manchen ist<br />
die Angst jedoch so stark, dass diese einen blockiert sein<br />
Wissen abzurufen, obwohl man eigentlich die Aufgaben<br />
bewältigen könnte. Hier sprechen wir dann von Prüfungsangst,<br />
welche die eigene Leistung mindert und ein<br />
Coaching oder eine andere Art von Hilfe sinnvoll ist.«<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 76 / 77
ans ziel <br />
Was ist eine Uni?<br />
Eine Uni ist eine Hochschule mit Promotionsrecht.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf wissenschaftlicher Forschung<br />
und Lehre. Das Fächerangebot ist häufig sehr groß.<br />
Legt den NC jemand fest?<br />
Nein. Der NC wird jedes Semester neu berechnet.<br />
Schüler mit einer 1 vor dem Komma sahnen die<br />
verfügbaren Plätze natürlich zuerst ab. Nachzügler<br />
sind die darauffolgenden Abschlussnoten.<br />
Der NC ergibt sich schlussendlich aus der Note,<br />
die den letzten verfügbaren Platz ergattert hat.<br />
Was ist der NC?<br />
Numerus Clausus: Hat ein Studiengang<br />
einen NC, wird für ihn nur eine<br />
bestimmte Anzahl von Studienplätzen<br />
vergeben. Umgangssprachlich meint<br />
man mit »NC« den Abi-Schnitt, den<br />
man braucht, um einen Platz in einem<br />
Studiengang zu bekommen.<br />
Sind NC-Studiengänge<br />
besonders schwer?<br />
Nein. Sie sind besonders beliebt. Wenn<br />
eine Hochschule in einem Studiengang die<br />
Bewerber nach NC auswählt, wollen mehr<br />
Leute das Fach studieren, als es Plätze gibt.<br />
Darf ich ein<br />
Studium abbrechen?<br />
Ja. Wenn du merkst, dass das Studium nicht<br />
das Richtige für dich ist, ist das kein Weltuntergang.<br />
Bill Gates, Steven Spielberg und<br />
Günther Jauch haben ihr Studium auch abgebrochen<br />
und es dennoch zu etwas gebracht.<br />
Was ist SWS?<br />
Semesterwochenstunden (SWS) sind der zeitliche Umfang<br />
einer Lehrveranstaltung in einem Semester. Eine Vorlesung<br />
mit 2 Semesterwochenstunden bedeutet, dass man im<br />
Semester während der Vorlesungszeit 2 Stunden (2 x 45<br />
Minuten) pro Woche für diese Vorlesung einplanen muss.<br />
Was ist eine FH?<br />
Eine Fachhochschule ist praxisbezogener als eine<br />
Uni und integriert daher ein Praxissemester in das<br />
Studium. Es wird vor allem Wissen vermittelt, weniger<br />
geforscht. In manchen Bundesländern nennen<br />
sich Fachhochschulen nur noch Hochschulen,<br />
manchmal mit dem Zusatz »für angewandte<br />
Wissenschaften«.<br />
Zählt beim NC nur die Abi-Note?<br />
Nicht immer und nicht nur, aber sehr häufig. Manche<br />
Hochschulen gewichten die Noten in bestimmten<br />
Fächern mehr als in anderen Fächern.
Der Abi-und-dann-Guide für jede<br />
Menge Fragen zu Studium,<br />
Zukunft & Co.<br />
Illustrationen: Favetelinguis199/depositphotos.com<br />
Was heißt »Studium«<br />
eigentlich?<br />
»Studium« kommt aus dem Lateinischen und<br />
heißt so viel wie »nach etwas streben; sich<br />
um etwas bemühen«. Die älteste heute noch<br />
existierende Universität ist die Universität Ez-<br />
Zitouna in Tunesien – gegründet im Jahr 737.<br />
Was ist ein Master?<br />
Das Masterstudium baut auf den<br />
Bachelor auf und dauert zwei bis<br />
vier Semester.<br />
Was sind Module?<br />
Module sind thematische Abschnitte, in die dein<br />
Studium in Lehrveranstaltungen (Vorlesungen,<br />
Seminare und Übungen) unterteilt ist. Die<br />
Noten der einzelnen Veranstaltungen werden<br />
addiert und ergeben so deine Durchschnittsnote<br />
für das jeweilige Modul. Alle Modulnoten<br />
fließen in deine Abschlussnote ein.<br />
Was ist die<br />
Rückmeldung?<br />
Ein Verwaltungsvorgang, bei dem ein Student<br />
erklärt, dass er sein Studium auch im nächsten<br />
Semester an derselben Hochschule fortsetzen<br />
will. Diese Meldung ist in jedem Semester<br />
erforderlich. Wie geht das? Du musst einen<br />
Krankenversicherungsnachweis erbringen,<br />
die Studiengebühren auf ein vorgegebenes<br />
Konto der Uni überweisen und individuell<br />
festgelegte Nachweise erbringen, mit denen<br />
du das Fortsetzen deines Studiums bestätigst.<br />
Was bedeudet c.t.<br />
und s.t.?<br />
Diese Kürzel findet man an Universitäten<br />
hinter Zeitangaben. s.t. für<br />
»sine tempore« ist Latein und heißt<br />
»ohne Zeit«, die Veranstaltung beginnt<br />
pünktlich. c.t. für »cum tempore« heißt<br />
»mit Zeit«, die Veranstaltung beginnt<br />
15 Minuten später. Es wird auch<br />
»Akademisches Viertel« genannt.<br />
Welche Bachelor-Grade<br />
gibt es?<br />
Jede Studienrichtung ist anders, deswegen<br />
gibt es auch unterschiedliche Abschlüsse:<br />
den Bachelor of... Arts, Fine Arts, Music,<br />
Musical Arts, Education, Engineering,<br />
Science und Laws.<br />
Was ist ein Bachelor?<br />
So heißt der erste berufsqualifizierende<br />
Studienabschluss, den du in der Regel<br />
nach sechs Semestern erreichst.<br />
Wie lang krieg ich<br />
Kindergeld?<br />
Solange du in deiner ersten Berufsausbildung<br />
oder deinem ersten Studium bist, bis zum Ende<br />
des 25. Lebensjahres. Das gilt auch, wenn du<br />
noch ohne Ausbildungsplatz oder Studium bist,<br />
auch wenn du nebenher Geld verdienst, zum<br />
Beispiel mit einem Studenten- oder Ferienjob.<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 78 / 79
Illustration: patrimonio/depositphotos.com<br />
lern. mich.<br />
<br />
Eine Top-Bewerbung schreiben – sauwichtig!<br />
Sie ist deine erstmal einzige Lern-mich-kennen-<br />
Chance in der Chefetage in spe. Und entscheidet<br />
darüber: nächste Runde? Ja oder nein?<br />
Du sollst<br />
fehlerfrei schreiben<br />
Flüchtigkeitsfehler wie ein falscher<br />
Unternehmensname oder hudelige Buchstabendreher<br />
im Stil von ›Abritur‹ statt<br />
›Abitur‹ kommen genauso schlecht wie<br />
offensichtliche orthografi sche Schwächen.<br />
Daher: Langsam schreiben, Augen auf,<br />
Rechtschreibprüfung an und das Produkt<br />
deiner Mühen Freunden oder Eltern zum<br />
Korrekturlesen geben.<br />
Du sollst Namen nennen<br />
Pfl icht: Die richtige Ansprechperson rausfi<br />
nden und die Bewerbung an sie adressieren.<br />
Version 1: In der Stellenausschreibung ist<br />
Frau Müller als Ansprechpartnerin genannt?<br />
Bingo! Version 2: Niemand oder nur<br />
›Personalabteilung‹ genannt? Anrufen und<br />
nachfragen, wem genau du dein Glanzstück<br />
schicken darfst. Keine Scheu vorm Telefon!<br />
Die Unternehmen wissen solches Engagement<br />
zu schätzen. Du hast die Mailadresse<br />
nicht beim ersten Mal verstanden? Ruhig<br />
nochmal nachfragen!
Eine Seite, vier Absätze – das ideale Anschreiben?<br />
Wunsch-Azubistelle gefunden? Glückwunsch! Nächster Schritt: Top-Bewerbung schreiben. Denn Personalleute<br />
kriegen pro Ausschreibung unzählige Bewerbungen auf den Tisch. Wer sich da schon bei Grundlagen<br />
als Schlampsau outet, landet direkt auf dem ›Und Tschüss‹-Stapel. Da nützen dir auch gute Noten nichts –<br />
Personaler werfen oft nicht mal einen Blick auf Schlamp-Bewerbungen. Drum gilt: Unbedingt die leicht einzuhaltenden<br />
Anforderungen an Formatierungen oder Fehlerfreiheit beachten. Nicht stressen, nicht schludern,<br />
lieber alles zwei Mal lesen.<br />
Du sollst dich zeigen<br />
Bewerbungsfoto? Mittlerweile kein Muss<br />
mehr, Stichwort Chancengleichheit und<br />
Auswahl von Bewerbern ausschließlich nach<br />
Fähigkeiten. Manche großen Konzerne wollen<br />
ausdrücklich kein Foto. Aber wenn: Kein Automatenfoto,<br />
lieber Fotostudio. Kein Selfi e, kein<br />
tiefer Ausschnitt, kein sexy Makeup, neutrale<br />
Klamotte, wenn Piercing dann konsequent<br />
entweder auf Foto und dann im eventuellen<br />
Bewerbungsgespräch ohne oder immer mit.<br />
Foto auf Lebenslauf oder Deckblatt.<br />
Du sollst vollständig abliefern<br />
Bewerbungsschreiben, Lebenslauf – lückenlos – und gut lesbare (Schul-)<br />
Zeugnis-Scans sind absoluter Standard, und zwar in dieser Reihenfolge.<br />
Dazu – wenn aussagekräftig – Zeugnisse von Ehrenamt, längeren Nebenjobs,<br />
Praktika, ungewöhnlichen Sprachkenntnissen etc. Gut überlegen,<br />
welche Zeugnisse wirklich was Besonderes aussagen, nicht jedes<br />
Freischwimmer-Abzeichen reinpacken. Einführendes Deckblatt?<br />
Kann, muss aber nicht.<br />
Du sollst<br />
übersichtlich sein<br />
Du sollst<br />
überzeugend sein<br />
<strong>ABI</strong>... und dann? 80 / 81<br />
PDF lautet die Devise fürs Dateiformat.<br />
Entweder alles in eine<br />
Datei oder zwei Dateien: einmal<br />
Anschreiben plus Lebenslauf,<br />
einmal Zeugnisse. Beschränkung<br />
bitte auf drei bis fünf MB.<br />
Du sollst gut formulieren<br />
Versetze dich in den Personalentscheidenden.<br />
Wärst du als<br />
Personaler von deinem Anschreiben<br />
überzeugt? Schafft es<br />
deine Bewerbung zu vermitteln,<br />
dass du, genau du, der oder die<br />
Richtige für die Ausbildungsstelle<br />
bist? Erkläre, warum der von dir<br />
gewählte Beruf zu dir, deinen<br />
Fähigkeiten und Interessen passt!<br />
Formuliere aktiv. Formuliere in prägnanten Sätzen. Im Anschreiben sollst du nicht auflisten,<br />
was du wann gemacht hast (das steht im Lebenslauf) und wie grandios du bist<br />
(das kannst du nicht allein beurteilen). Das Anschreiben hebt deine Motivation, dein<br />
Interesse und deine Qualifi kation hervor. Langweilige Standardphrasen sind ein No-go.<br />
Du hast genau eine Seite, um von dir zu überzeugen.
PAUSE<br />
Illustration: natis76, iagodina /depositphotos.com, black13kira/freepik.com
GENUG MIT FAKTENFLUT.<br />
JETZT ERSTMAL ROSA<br />
FLUFFIGE HUNDWELPEN.<br />
UND KARIM JAMAL. AUF LÜCKE.<br />
UND TIPPS ZUR<br />
SELBSTORGA VOM CHAOSWIESEL<br />
Pause 82 / 83
Mut zur<br />
Lücke<br />
beweist<br />
<br />
Karim Jamal ist ein Münchner TikToker. Der 21-jährige trifft mit seinen Comedy-Videos den Nerv<br />
der Zeit und spricht vor allem die junge Generation an. Mit seinem liebevoll selbstgebastelten Equipment und<br />
der realitätsnahen Darstellung von Lehrern, Kassierern oder Schülern bringt er seine über 2,5 Millionen Follower<br />
regelmäßig zum Lachen. Seit dem 12. Januar ist er Teil des funk-Formats »EY JAMAL«. Darin schlüpft der gelernte<br />
Einzelhandelskaufmann in zwölf Charaktere und Gastrollen und stellt diese mit seiner unvergleichlichen Gestik<br />
und Mimik dar.<br />
Fotos: funk von ARD und ZDF; Fotografin Dörte Haupt; TikTok Illustrationen: pikisuperstar, starline/freepik.com
Pause
mix & match.<br />
<br />
Good<br />
to know!<br />
SPONSORED BY<br />
Nein, Stipendien sind nicht<br />
nur für Hochbegabte oder<br />
Rich-Kids. Bei über 3.000 Stipendiengebern<br />
in Deutschland<br />
gibt es zum Beispiel Angebote<br />
für Leute, die sich gesellschaftlich<br />
besonders engagieren,<br />
aus finanziell schwachen<br />
Verhältnissen stammen, eine<br />
Behinderung haben oder im<br />
Ausland studieren möchten.<br />
Eigentlich ist für jeden was<br />
dabei. Am besten informierst<br />
du dich neben den großen<br />
Stipendiengebern auch über die<br />
unbekannteren kleinen. Zum<br />
Beispiel bei mystipendium.de<br />
oder stipendienlotse.de. Hab<br />
keine Angst, dich zu bewerben –<br />
was soll schon passieren?<br />
Studidetektor:<br />
Die meisten Studierenden, die für das<br />
Wintersemester 2021/22 eingeschrieben<br />
sind, studieren in <strong>Nord</strong>rhein-Westfalen,<br />
nämlich 763.268. Auf Rang zwei folgt<br />
Bayern mit 407.043 Studierenden. Das<br />
mengenmäßige Schlusslicht bildet das<br />
Saarland. 31.814 Studis sind dort eingeschrieben.<br />
(Quelle: destatis.de; stand November 2021)<br />
Be prepared<br />
Deinen Studienplatz für Maschinenbau hast du in der Tasche?<br />
Sehr gut! Aber was waren nochmal Logarithmusfunktionen?<br />
Kaum raus aus dem Schulalltag, verblasst mathematisches Wissen,<br />
das über den Grundkurs hinaus geht. Zum Glück gibt’s Brückenkurse:<br />
Hier wiederholst du relevanten Stoff mit Gleichgesinnten.<br />
Universitäten bieten Kurse für viele Fächer an, die meist im Spätsommer<br />
vor Vorlesungsbeginn stattfinden. Vor allem für naturoder<br />
wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge hilfreich!<br />
Selfmanagement<br />
is the Key<br />
Der Prof wird dich nicht zuhause anrufen,<br />
wenn du nicht zur Acht-Uhr-Vorlesung erscheinst.<br />
Das ist Fluch und Segen zugleich.<br />
Zum regelmäßigen Lernen wird dich auch<br />
keiner auffordern: Deine Eigeninitiative ist<br />
gefragt. Der Stoff wird dir zwar von den Profs<br />
vermittelt, aber du musst lernen, die Prüfungsvorbereitung<br />
selbst in die Hand zu nehmen<br />
und sie eigenständig zeitlich einzuteilen.<br />
Get Connected<br />
Angst, keinen Anschluss zu finden? Genauso geht es<br />
den anderen Erstsemestern – beste Chancen also, neue<br />
Bekanntschaften zu schließen. Denk daran: Ihr studiert<br />
alle an der gleichen Uni oder Hochschule und habt so<br />
schon mindestens ein gemeinsames Interesse. Oder du<br />
meldest dich beim Hochschulsport an. Das Angebot<br />
ist riesig und Sport verbindet. Also: Sorgen sind echt<br />
unbegründet. Aufgrund der anhaltenden Pandemie<br />
könnten Zulassungsbeschränkungen bestehen, einfach<br />
mal nachfragen.
Hinterher ist man immer schlauer.<br />
Deswegen: Tipps, Tricks und Tatsachen<br />
rund ums Studium vor dem Studium.<br />
Illustration: Background Master/depositphotos.com<br />
<br />
Eine Alternative zu BAföG und Stipendium? Ein<br />
Studienkredit oder Bildungsfond. Bedeutet, du bekommst<br />
Geld fürs Studium ausgeliehen und musst es<br />
später zurückzahlen. Beim Studienkredit passiert das<br />
zu festgelegten Zinsen, beim Bildungsfond zahlst du<br />
einen Prozentsatz deines späteren Einkommens zurück.<br />
Kann also mehr oder auch weniger sein, als du<br />
fürs Studieren bekommen hast. Außerdem sind die<br />
bürokratischen Hürden niedriger, als bei der Bank<br />
einen Kredit zu beantragen.<br />
Mastercard für Arme<br />
Einmal parat halten, bitte: Dein Studierendenausweis<br />
macht Rabatte locker. Frag<br />
beim Shoppen in der Stadt einfach in den<br />
Läden nach – oft gibt es Vergünstigungen,<br />
obwohl nirgendwo ein Hinweis steht.<br />
Online kannst du dich zum Beispiel bei<br />
myunidays.com oder studentenrabatt.com<br />
anmelden und bekommst Zugriff auf<br />
Rabatte in allen möglichen Shops. Auch<br />
die meisten Zeitungen bieten ein vergünstigtes<br />
Abo für Studierende an. Und zuletzt:<br />
Wenn es um Technik geht, gibt es bei notebooksbilliger.de<br />
ein Campus-Programm,<br />
über das du Prozente für Laptop und Co.<br />
absahnst.<br />
<br />
DACH ÜBER’M KOPF<br />
In den typischen Unistädten ist<br />
bezahlbarer Wohnraum Mangelware.<br />
Also am besten mehrgleisig fahren,<br />
einen Alarm für passende Angebote<br />
auf WG-Gesucht, Immobilienscout24<br />
und Ebay-Kleinanzeigen<br />
einstellen und dann so schnell wie<br />
möglich anfragen. Manchmal gibt es<br />
auch coole Alternativen, zum Beispiel<br />
günstig mit älteren Menschen<br />
zusammenleben und dafür Aufgaben<br />
im Haushalt übernehmen. Welche<br />
Angebote es gibt, ist von Stadt zu<br />
Stadt anders, einfach mal googeln.<br />
Von seltenen Blümchen<br />
Hat nichts mit Blumen zu tun, hört sich aber<br />
schön an: Orchideenfächer. Damit gemeint sind<br />
sehr spezielle und seltene Studienfächer. Mit<br />
dabei zum Beispiel Onomastik, Papyrologie,<br />
Koptologie, Semitistik oder Buchwissenschaft.<br />
So benannt werden dürfen Studienfächer,<br />
die höchstens von drei Professuren an einer Uni<br />
besetzt sind und an weniger als 10 Prozent der<br />
Hochschulen vertreten sind.<br />
Pause 86 / 87
was. ist. wirklich.<br />
<br />
Pauken? Lieber erst mal TikTok und Insta checken,<br />
Zimmer aufräumen … Halt!<br />
So bringst du dein Chaoswiesel dazu,<br />
<br />
Der Schreibtisch müsste aufgeräumt, der<br />
Fahrradreifen geflickt und das Geschirr gespült<br />
werden. Dann ist da noch der Stapel an Literatur,<br />
den du für ein Referat durchgehen wolltest<br />
und der Lernstoff für die Schulaufgabe wartet<br />
auch auf dich. Du hast genug zu tun. Aber statt<br />
effektiv Aufgabe für Aufgabe abzuarbeiten, geht<br />
bei dir im Kopf alles drunter und drüber. Du bekommst<br />
nichts gebacken.<br />
DAS CHAOSWIESEL IST SCHULD<br />
Das kommt dir bekannt vor? Vielleicht fühlst du<br />
dich schlecht, weil deine Freunde es schließlich<br />
auch schaffen, ihren Lernalltag zu organisieren<br />
und zu strukturieren. Warum klappt es also bei<br />
dir nicht?<br />
Schuld ist ein Unhold,<br />
der in deinem Kopf wohnt:<br />
das Chaoswiesel. Obwohl es dir<br />
ein paar Probleme bereiten kann, ist es eigentlich<br />
ganz nett. Es arbeitet als Hausmeister in<br />
deinem Gehirn. Das ist eine monumentale Aufgabe!<br />
Denn es überwacht deine circa 100 Milliarden<br />
Gehirnzellen. Jede dieser Gehirnzellen<br />
kann zwischen 1.000 und 10.000 Verbindungen,<br />
auch Synapsen genannt, zu anderen Nervenzel-<br />
Text: Dr. Daniel Hunold und Julia Höflich | Illustration: cthoman/depositphotos.com
len herstellen. Dein Chaoswiesel hat also allerhand<br />
zu tun: Insgesamt muss es sich um knapp 60.000<br />
Gedanken am Tag kümmern und entscheiden, welche<br />
es ignoriert, welche für später gespeichert werden<br />
und um welche es sich sofort kümmern sollte.<br />
Da verliert selbst der effizienteste Hausmeister mal<br />
den Überblick. Das möchte dein Chaoswiesel natürlich<br />
nicht. Tatsächlich hat es nämlich eine unglaubliche<br />
Menge an Energie, ist fleißig und pflichtbewusst.<br />
Genau deshalb versucht es, alles, was dir<br />
in den Sinn kommt, zu erledigen.<br />
Hier mal ein Beispiel: Eine Schulaufgabe steht<br />
an und du hast dich endlich dazu durchgerungen,<br />
mit dem Lernen anzufangen. Du setzt dich an deinen<br />
Schreibtisch. Dann bemerkst du die Unordnung.<br />
Richtig, du wolltest ja deinen Schreibtisch<br />
aufräumen. Schließlich kannst du an einem ordentlichen<br />
Tisch effektiver lernen. Beim Aufräumen<br />
fällt dir dein Laufplan in die Hände und du erinnerst<br />
dich, dass du wieder mit dem Joggen anfangen<br />
wolltest. Du ziehst dich an und machst dich auf den<br />
Weg. Obwohl du eigentlich mit einem klaren Ziel<br />
vor Augen begonnen hast, kommen immer neue<br />
Gedanken und Ideen hinzu. Diese wollen alle von<br />
deinem Chaoswiesel erledigt werden. Neue Informationen<br />
erscheinen ihm dabei immer wichtiger<br />
als vorherige, weshalb das Chaoswiesel die neueste<br />
Idee immer priorisiert. Und genau diese Tatsache<br />
wird für dich zum Problem: Dein Chaoswiesel verleitet<br />
dich dazu, alles anzufangen, aber nichts zu beenden.<br />
Durch das ständige Wechseln der Tätigkeiten<br />
bist du zwar immer beschäftigt, erledigst aber<br />
nur wenig. Am Ende des Tages hast du kaum etwas<br />
geschafft. Das steigert deine Frustration.<br />
GEDANKENKRAFT: DIE CHAOSWIESEL-POWER<br />
»Mein Chaoswiesel nervt«, denkst du. »Warum<br />
kann es sich nicht einfach zusammenreißen und<br />
strukturiert arbeiten?« Aufregen solltest du dich<br />
aber trotzdem nicht. Das Chaoswiesel ist nämlich<br />
ziemlich wichtig und kann dir mit etwas Training in<br />
deinem Lernalltag enorm weiterhelfen.<br />
Jedes Mal, wenn du spontan an etwas denkst, verfestigen<br />
sich die Informationen dieses Gedankens.<br />
Das ist quasi ein automatischer Lernmodus deines<br />
Gehirns. Und auch die zufälligen, wilden und chaotischen<br />
Gedanken, die es produziert, sind außerordentlich<br />
wichtig. Unter ihnen finden sich immer<br />
wieder auch geniale Einfälle! Es gilt das Gesetz der<br />
großen Zahlen: Je mehr Gedanken du hast, desto<br />
wahrscheinlicher ist auch etwas wirklich Geniales<br />
dabei. Das Chaoswiesel hat also Power, die du für<br />
dich nutzen kannst und solltest.<br />
DEIN CHAOSWIESEL IST NEUGIERIG<br />
Aber warum fällt es dem Chaoswiesel so schwer,<br />
sich zu konzentrieren? Und warum macht es dir<br />
dein Leben und Lernen manchmal zur Hölle? Die<br />
Erklärung ist ganz einfach: Dein Chaoswiesel leidet<br />
an Reizüberflutung. Dafür ist besonders das Internet<br />
verantwortlich. Auf Plattformen wie Instagram,<br />
Facebook, Netflix, YouTube und Co. bist du täglich<br />
tausenden Werbebotschaften in Form von Videos<br />
und Bildern ausgesetzt. Alle verfolgen nur ein Ziel:<br />
Sie wollen dich und dein Chaoswiesel dazu bringen,<br />
immer weiter zu gucken, zu swipen, zu scrollen, zu<br />
liken.<br />
Dein Chaoswiesel ist davon ziemlich begeistert.<br />
Warum? Weil es unendlich neugierig ist: Es findet<br />
immer eine noch spannendere Serie, ein noch lustigeres<br />
Video oder eine noch coolere Story. Diese<br />
ungezügelte Neugier ist aber nicht ausschließlich<br />
schlecht. Sie ist eine der besten Motivationen für<br />
das Lernen. Du musst es nur schaffen, die Neugier<br />
deines Chaoswiesels in geregelte Bahnen zu lenken<br />
und es so zu fokussieren.<br />
Pause 88 / 89
SO TRAINIERST DU DEIN CHAOSWIESEL<br />
Das gelingt dir, indem du einen effektiven Lernplan<br />
erstellst. Dafür solltest du auf jeden Fall drei Dinge<br />
wissen: dein Ziel, den Termin deiner Schulaufgabe<br />
und dein Tagespensum, also wie viel du pro Tag lernen<br />
kannst oder möchtest. Wenn du dir darüber im<br />
Klaren bist, kannst du losplanen.<br />
Achtung, Fehlergefahr: Circa 80 Prozent aller Lernenden<br />
machen beim Erstellen ihres Lernplans einen<br />
großen Fehler, den du auf jeden Fall vermeiden<br />
solltest: Verplane nicht jede Minute deines Tages!<br />
Wenn du das tust, kannst du noch so sehr versuchen,<br />
dich an den Plan zu halten, du wirst es nicht<br />
schaffen. Das liegt am sogenannten Planungsfehlschluss:<br />
Wir sind einfach zu optimistisch bei unseren<br />
Planungen und unterschätzen häufig, wie viel<br />
Zeit wir für eine Aufgabe tatsächlich benötigen. Am<br />
besten planst du immer 30 Prozent Pufferzeit ein,<br />
so bist du auf der sicheren Seite.<br />
Der Ausgangspunkt jeder guten Planung beginnt<br />
mit deiner Ausgangslage: Du musst dich fragen, wie<br />
viel Zeit du bereits mit Lernen verbringst. Solltest<br />
du bisher kaum gelernt oder immer sehr knapp vor<br />
Schulaufgaben Bulimielernen praktiziert haben,<br />
wird es sicher merkwürdig für dich, frühzeitig mit<br />
dem Lernen anzufangen. Steigere deinen Lernaufwand<br />
langsam – vielleicht mit einer Stunde pro Tag.<br />
DEN PASSENDEN PLAN ENTWICKELN<br />
Tagespläne schaffen extrem enge Strukturen und<br />
wenig Entscheidungsfreiheit. In so einem Korsett<br />
lässt es sich schwer lernen. Vor allem, weil sich<br />
unser Leben nur selten an Pläne hält: Wir werden<br />
krank, unsere Familien brauchen uns oder das Internet<br />
funktioniert nicht. Daher sind starre Tagespläne<br />
niemals hilfreich. Monatspläne ermöglichen<br />
es dir, Aufgaben hin und her zu schieben. Am besten<br />
fängst du damit an.<br />
Eine andere Möglichkeit ist die flexible Wochenplanung.<br />
Dafür kannst du ganz klassisch einen Kalender,<br />
aber auch ein Tablet oder Smartphone nutzen:<br />
Jeden Sonntag trägst du alle Termine ein, die schon<br />
für die kommende Woche feststehen. Anschließend<br />
überlegst du dir, wie viele Stunden du selbstständig<br />
lernen möchtest und kannst. Auch diese Zeiten<br />
trägst du dann ein. Ganz wichtig dabei ist, den Kalender<br />
nicht bis oben hin vollzupacken. Vielmehr<br />
solltest du immer 20 Prozent für unvorhergesehene<br />
Ereignisse frei lassen – und auch Pausen einplanen.<br />
Flexibel ist der Plan deshalb, weil durch die genaue<br />
Terminierung einerseits und durch die Puffer<br />
im Plan andererseits, Verschiebungen möglich<br />
sind. Tritt etwas Unvorhergesehenes ein, ist das<br />
kein Problem für dich. Zudem erlaubt dir so ein<br />
Plan, ein wöchentliches Fazit zu ziehen und die folgende<br />
Woche entsprechend anzupassen. Achtung:<br />
Falls du mehr geschafft hast als normal, ist das zwar<br />
schön, erhöhen solltest du dein Pensum aber erst<br />
mal nicht. Wir neigen nämlich oft zu übermäßigem<br />
Optimismus, wenn es gut läuft.<br />
DIE UNKOMPLIZIERTE 3 X 8-FORMEL<br />
Einen Lernplan zu erstellen, ist dir zu aufwendig?<br />
Du möchtest es lieber einfach? Dann ist vielleicht<br />
die 3 x 8-Formel etwas für dich und dein Chaoswiesel.<br />
Sie gibt dir einen Richtwert für das Lernen an.<br />
Illustration: cthoman/depositphotos.com
»Wir schaffen die Uni gemeinsam!« – das ist das Motto von Dr. Daniel Hunold und seinem Motiviert-Studiert-Team.<br />
Es besteht aus Dozenten und Studierenden der Uni Greifswald. Sie wollen anderen<br />
Studis und Studienanfängern auf humorvolle und einprägsame Weise die Unizeit erleichtern.<br />
Dafür haben sie nicht nur Chaoswiesel in ihre Schranken gewiesen, sondern beispielsweise auch<br />
Schweinehunde gezähmt. Wie das genau geht, kannst du in ihren kostenlosen E-Books nachlesen.<br />
Diese findest du unter www.motiviert-studiert.de.<br />
Warum ist das sinnvoll? Zum einen ist es nicht einfach,<br />
einzuschätzen, wie viel und wie lange du eigentlich<br />
für eine Schulaufgabe lernen solltest. Das<br />
sagt dir nämlich niemand. Und wenn du jemanden<br />
fragst, bekommst du die unterschiedlichsten<br />
Antworten. Stellst du zum Beispiel deinem Lehrer<br />
diese Frage, wird er sagen, dass du schon längst hättest<br />
anfangen müssen. Andere Schüler beginnen<br />
erst viel später mit dem Lernen oder sind bereits seit<br />
mehreren Wochen fleißig. All diese unterschiedlichen<br />
Informationen führen zu Unsicherheit – und<br />
das verursacht Stress.<br />
Für mehr Sicherheit benötigst du Orientierung<br />
und genau dabei kann dir die 3 x 8-Formel helfen.<br />
Ihr Name ist ein Hinweis auf das dahinterstehende<br />
Prinzip: Sie teilt deinen Tag in 3 x 8 Stunden.<br />
Die Vorteile der Formel liegen auf der Hand: Du<br />
kannst deine Lerneinheiten flexibel in deinen Tag<br />
einbauen und bleibst dabei kontinuierlich am Ball.<br />
Diese sich täglich wiederholenden Strukturen helfen<br />
dir dabei, Gewohnheiten aufzubauen.<br />
ERFOLG DURCH REGELMÄSSIGKEIT<br />
Nur acht Stunden Lernzeit inklusive Schule? Das<br />
klingt wahrscheinlich erst mal viel zu wenig. Gerade,<br />
wenn du tagelanges Bulimielernen gewohnt<br />
bist. Und tatsächlich: Die 3 x 8-Formel ist nicht anwendbar,<br />
wenn du vorher wochen- oder monatelang<br />
nichts für die Schule getan hast. Die verlorenen<br />
Stunden müsstest du in den letzten Tagen vor der<br />
Schulaufgabe nachholen. Das funktioniert mit nur<br />
acht Stunden Lernzeit selbstverständlich nicht!<br />
Pause 90 / 91<br />
O 8 Stunden Lernen<br />
O 8 Stunden Freizeit<br />
O 8 Stunden Schlafen<br />
Die Schule wird dabei als Ganztagsjob behandelt.<br />
Nach diesem System widmest du dem Lernen acht<br />
Stunden am Tag. Dazu gehört nicht nur die Lernzeit<br />
zuhause, sondern auch der Unterricht und beispielsweise<br />
die Zeit, die du in einer Referatsgruppe<br />
verbringst. Im Anschluss hast du dann acht Stunden<br />
Zeit für Hobbys, Freunde und Familie, um danach<br />
acht Stunden Schlaf zu genießen.<br />
Wenn du die Zeit im Schuljahr aber kontinuierlich<br />
dafür nutzt, den Lernstoff auszuarbeiten, musst du<br />
dich vor Schulaufgaben nicht stressen. Dann hast<br />
du dir bereits eine gute Grundlage erarbeitet und<br />
kannst die Zeit direkt vor der Klausur für die Wiederholung<br />
und Vertiefung des Lernstoffs nutzen.
Ausland? Fändest du cool. Aber was, wenn …<br />
Heimweh? Einsam? Sprach-Blackout?<br />
Durchatmen. Durchlesen. Durchstarten.<br />
... ich meine Familie vermisse?<br />
»Triff dich mit deinen Freunden vor Ort oder mache einen Spaziergang<br />
durch die neue Umgebung um auf andere Gedanken zu<br />
kommen. Wenn es dir hilft, ist deine Familie aber auch nie weiter<br />
als einen Anruf entfernt.« Tobias Dieter, Education First<br />
... ich mich einsam fühle?<br />
Ablenkung ist tatsächlich das Zauberwort<br />
bei Einsamkeit und kann vor allem mit Hilfe<br />
von Freunden überwunden werden. Gerade<br />
die Wochenenden, wenn man eben nicht in<br />
der Schule oder auf der Arbeit ist, können<br />
lang sein. Dann merkt man umso schneller,<br />
wie die Langeweile und die Einsamkeit sich<br />
verstärken. Triff dich mit Freunden und unternimm<br />
etwas mit ihnen.<br />
... ich nicht gut genug<br />
Englisch kann?<br />
Kannst du! Hundert Pro. Wird am Anfang vielleicht<br />
nicht perfekt sein, aber zum Durchkommen<br />
– kein Problem. Einfach drauflosreden. Es<br />
wird von Tag zu Tag besser. Ganz bestimmt.
Foto © Wild & Away on Unsplash; Quelle: www.bundes-freiwilligendienst.de, www.auslandsjahr.org<br />
... mein/e Freund/in mir<br />
Stress macht, dass ich gehe?<br />
Klingt hart, ist aber wahr: Hat er/sie kein<br />
Recht dazu. Es ist dein Leben. Deine Entscheidung.<br />
Du wirst sie dir nicht leicht gemacht<br />
haben und niemand darf sie dir aus Egoismus<br />
noch schwerer machen. Klar ist: Für den, der<br />
zu Hause bleibt, ist die Sache meist schwieriger;<br />
also offen über eure Ängste sprechen und<br />
versuchen, den anderen zu verstehen.<br />
… ich gemeinsam mit einem<br />
Freund arbeiten und reisen<br />
möchte?<br />
Geht die Reise endlich los, hilft es, wenn dich<br />
ein vertrauter Mensch bei dem Abenteuer begleitet.<br />
Er gibt dir Sicherheit. Ihr könnt euch<br />
gemeinsam auf das Abenteuer vorbereiten<br />
und euch Orga-Aufgaben teilen. Gemeinsames<br />
Reisen und Arbeiten ist aber nicht für<br />
jeden etwas. Ähnliche Vorstellungen und<br />
Erwartungen sind die Basis. Falls du dich für<br />
einen gemeinsamen Trip mit einem Freund<br />
entscheidest, muss dir bewusst sein, dass du<br />
deine Komfortzone nicht voll und ganz verlässt.<br />
Und dafür ist ein Auslandsaufenthalt<br />
eigentlich da, oder?<br />
… das nichts bringt<br />
für meinen Lebenslauf?<br />
Im Ausland zu studieren oder zu arbeiten,<br />
ist immer hilfreich: Es eröffnet dir ganz<br />
neue Sichtweisen, fördert deine kulturelle<br />
Kompetenz und lässt dich wachsen. Dazu<br />
wirst du – ganz nach dem Motto ›Raus aus<br />
der Komfortzone‹ – an Verantwortungsbewusstsein,<br />
Menschenkenntnis und Offenheit<br />
dazugewinnen. Erfolgreich mit<br />
Kollegen oder Kunden zu kommunizieren,<br />
auch über Sprachbarrieren hinweg, gehört<br />
mittlerweile zu den Schlüsselqualifikationen,<br />
genauso wie kulturelles Feingefühl.<br />
Du siehst also: ein längerer Auslandsaufenthalt<br />
kann für deine Karriere nur nützlich<br />
sein.<br />
… ich dolles Heimweh kriege?<br />
Zulassen! Zuerst mal. Dann was Cooles<br />
im Gastland unternehmen, eine Sache,<br />
die du nur dort machen kannst. Dir klar<br />
machen, wie toll das gerade ist und was<br />
du verpassen würdest. Und dann: Handy<br />
raus und Mama anrufen. Kann auch mal<br />
gut tun.<br />
… wenn ich nicht mit meiner Gastfamilie klarkomme?<br />
Generell ist ein Gastfamilienwechsel möglich. Allerdings bedeutet es nicht, dass du bei Kleinigkeiten<br />
direkt das Handtuch schmeißen kannst oder solltest. Wenn du dich zum Beispiel mit deiner Gastschwester<br />
verzankt hast und nun keine Lust mehr auf diese Gastfamilie hast, wird dein Ansprechpartner<br />
der Austauschorganisation zuerst versuchen zu vermitteln. Erst wenn es wirklich keine<br />
Möglichkeiten mehr gibt, wird der Wechsel eingeleitet.<br />
Pause 92 / 93
Der Torre de Belém,<br />
Lissabon<br />
Lesen, wie es wirklich ist:<br />
Chantal erzählt von Lissabon<br />
Vorbeirauschende<br />
<br />
Chantal über ihr erstes Jahr –<br />
Leben und Arbeiten in Portugal<br />
Eigentlich war der Plan immer, nach Australien zu<br />
gehen. Klassiker. Nur, wie sicher bei vielen anderen<br />
auch, haben meine Rücklagen dem Ganzen einen<br />
Strich durch die Rechnung gemacht. Startkapital,<br />
Visum, Flugkosten im tausender Bereich – das war<br />
selbst mit gesicherter Unterkunft und Freunden vor<br />
Ort schwer zu stemmen. Doch die Enttäuschung<br />
hielt nicht lang, denn bei meiner weiteren Suche<br />
stellte ich schnell fest: die Australier haben kein Monopol<br />
auf Sommer, Sonne und Strand. Türkisfarbene<br />
Wellen und malerische Klippen gibt es auch easy<br />
im EU-Ausland. So kam ich mit meinem Job bei<br />
Teleperformance, einem Dienstleister für Kundenservices<br />
großer internationaler Unternehmen, nach<br />
Portugal. Das Land, das mein Herz gestohlen hat und<br />
so leicht auch nicht wieder hergibt.<br />
Das erste Mal kein Tourist sein<br />
Gerade noch spontan auf die Stellenanzeige beworben,<br />
schon im Flieger gen Süden. Bis dato hatte ich<br />
nach meinem Schulabschluss in einer Buchhandlung<br />
gearbeitet, jetzt ging es ans Meer für einen Job<br />
in der Kundenberatung per Chat und Telefon. Es<br />
vergingen etwa anderthalb Monate zwischen dem<br />
»Wir wollen dich!« bis zur letzten Umarmung mit<br />
Freunden und Familie am Flughafen in Deutschland.<br />
Voller Freude, aber auch Nervosität, zog ich<br />
also in mein erstes großes Abenteuer. Zum Glück<br />
beschränkte sich die Unsicherheit eher auf meine<br />
Englischkenntnisse als auf Dinge wie Krankenoder<br />
gar Pensionsversicherung. Diese Sorgen<br />
wurden schnell beseitigt, zum einen durch die<br />
EU, dank des Schengener Abkommens und Visafreiheit,<br />
und zum anderen durch die HR-Abteilung,<br />
die mich an die Hand nahm und mit mir Dinge wie<br />
Steuernummern und Bankkonten klärte. Was neben<br />
diesen oragnisatorischen Dingen mindestens<br />
genauso nervt: die Wohnungssuche. Auch hier war<br />
ich sehr froh, direkt vom Flughafen in ein Apartment<br />
meines Arbeitgebers, zentral in Lissabon ziehen zu<br />
können. Und dann ging es auch schon los.<br />
Ich war zwei Tage vor Arbeitsbeginn angekommen,<br />
damit ich die Stadt erkunden und mich ein wenig<br />
einleben konnte. Erster Tagesordnungspunkt: den<br />
Weg zur Arbeit zu Fuß gehen. Hier kam der erste<br />
Kulturschock, denn trotz netten Lächelns rauschte<br />
der Busfahrer an meiner Haltestelle vorbei.<br />
Doch ein Blick auf die andere Straßenseite und die<br />
Locals verriet den Trick: die Hand ausstrecken. Es<br />
sind oft eben doch die kleinen Unterschiede zwischen<br />
den Ländern, die wichtig sind, um im Alltag<br />
durchzukommen. Der nächste Bus hielt und es<br />
ging weiter nach Parque das Nações, einem sanierten<br />
Hafenviertel am Tejo. Auch das Auffinden des<br />
Gebäudes erwies sich als schwieriger als erwartet.<br />
Wie üblich gibt es entlang der Uferpromenade viele<br />
Theater, Parks und andere Einrichtungen. Der Anblick<br />
eines großen Gebäudes mit einer Glasfront,<br />
Text & Fotos: Chantal Wiggert für Teleperformance, privat
Chantals Tipps<br />
Fühlt sich an wie Urlaub!<br />
Hinkommen Am schnellsten mit dem Flugzeug. Portugal<br />
gehört zum Schengenraum, umziehen ist deshalb fast so<br />
einfach wie von Berlin nach Hamburg. Anmeldung mit Perso<br />
bei der Stadtverwaltung. +++ Überall anzutreffen Fliegen<br />
und Mücken. Eine elektrische Fliegenklatsche und ein Mückengitter<br />
gehören zur portugiesischen Grundausstattung. +++<br />
Gut zu wissen In einigen Dingen sind die Portugiesen<br />
strukturierter als wir Deutschen. So gibt es zum Beispiel an<br />
der Kasse statt vielen kleinen eine lange Schlange, die sich<br />
aufteilt. +++ Unbedingt probieren Pastéis de Nata.<br />
Kleine Blätterteig-Törtchen mit Puddingfüllung, die warm und<br />
mit Puderzucker serviert werden. Lecker! +++ Unglaublich<br />
Lissabon ist voller Kunst. Ein Blick in noch so kleine Ecken<br />
lohnt sich.<br />
Esstischen und einer großzügigen Terrasse bedeutete<br />
für mich nur eines: Restaurant. Zumindest so<br />
lange, bis ich immer wieder Touristen begegnete,<br />
die dort einen Teller fangfrischen Fisch ergattern<br />
wollten, aber vom Sicherheitspersonal abgewiesen<br />
wurden, und mir klar wurde, dass mein Ziel bereits<br />
direkt vor meiner Nase lag. Inklusive der Kantine, in<br />
der ich noch viele Mittagsrunden verbringen würde.<br />
Die Angst vor'm Ungewissen<br />
Die Ungewissheit ist der größte Angstfaktor beim<br />
Auswandern. Hinzu kamen meine dürftigen Englischkenntnisse.<br />
Ich konnte mich schon verständigen<br />
– das kennt man ja aus dem Urlaub – aber wirklich<br />
so zu leben, das war eine andere Geschichte.<br />
Diese Angst hielt an, bis ich unseren Einführungstrainer<br />
zum ersten Mal traf. Ein herzensguter, aber<br />
vor allem sehr lustiger Mensch, der nebenbei noch<br />
Schauspieler ist und das merkte man. Man konnte<br />
nicht anders als ihm zuzuhören. Selbst wenn man<br />
im Dialog mit ihm mal nicht das richtige Wort parat<br />
hatte, gab es immer einen Trainee aus dem gleichen<br />
Land, der helfen konnte… oder eben die gute alte<br />
Pantomime – und umgekehrt.<br />
Auch bei den anderen Neuankömmlingen trafen<br />
so viele verschiedene Kulturen aufeinander. Das<br />
war allerdings keine Hürde, denn alle waren vereint<br />
in der Freude, hier zu sein und voller Lust, Freundschaften<br />
zu schließen und Neues zu erleben. Am<br />
ersten Abend gingen wir zusammen etwas essen<br />
und trinken. Danach war immer schon jede Minute<br />
verplant. Es gab einfach zu viel zu sehen. Von dem<br />
Abklappern der klassischen Sehenswürdigkeiten in<br />
Lissabon – von der Kathedrale Sé de Lisboa über das<br />
Kneipenviertel Bairro Alto – bis zu späteren Trips<br />
an die Algarve. Auch an meinem Geburtstag waren<br />
wir dort – leider ohne Delfinsichtungen. Die Algarve<br />
kannte ich davor nur von Bildern in den Reiseführern<br />
unserer Buchhandlung.<br />
In der alten Heimat die neue Heimat vermissen<br />
Ich lernte bald meinen damaligen Freund kennen,<br />
der in Portugal aufgewachsen ist. Dieser hat<br />
mir einige Geheimecken im <strong>Nord</strong>en Portugals<br />
gezeigt. Dort sind auch meine Lieblingsorte,<br />
mit unberührten Wald-Berg-Gegenden, die in<br />
Deutschland unvorstellbar wären. Diese Natur<br />
ist für mich immer noch das Faszinierendste<br />
und Schönste an Portugal, und ich werde wohl<br />
nie müde werden, sie zu erkunden.<br />
Als ich zuletzt Deutschland besucht habe, habe<br />
ich zwei Dinge gemerkt: Es ist schön, Freunde<br />
und Familie wiederzusehen, aber ich habe mein<br />
Portugal direkt wieder vermisst. Ich bin noch<br />
lang nicht damit fertig, alle Facetten kennenzulernen,<br />
alle Leckereinen zu probieren und weiter<br />
über mich hinaus zu wachsen.<br />
Pause 94 / 95
Zwei Kontinente<br />
<br />
Paul erzählt vom Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten und vom dolce vita in Italien<br />
Einmal die Hollywood Hills sehen, den Sonnenuntergang<br />
am Strand der Golden Gate Bridge bewundern<br />
und leckere Pizza in Rom genießen. Ganz<br />
nebenbei viele neue Freunde kennenlernen und die<br />
Welt entdecken – was für viele ein großer Traum ist,<br />
sind meine Erinnerungen an eine unglaublich schöne<br />
Zeit während meines Auslandsjahres nach dem<br />
Abitur.<br />
Ready, steady, go!<br />
Ich habe mich aufgemacht, um auf der anderen Seite<br />
der Welt ganz alleine in einem fremden Land sechs<br />
Monate meines Lebens zu verbringen. Anschließend<br />
werde ich auch noch drei Monate in Rom<br />
leben. Mit der Organisation EF Education First<br />
konnte ich mir meinen Traum vom Leben in den<br />
USA und Italien verwirklichen und zusätzlich auch<br />
noch meine Sprachkenntnisse<br />
auf ein<br />
neues Level bringen.<br />
Ein<br />
unvergessliches<br />
Abenteuer mit zwei<br />
Standorten – San<br />
Francisco und New<br />
York – für jeweils<br />
drei Monate liegt<br />
bereits hinter mir.<br />
Derzeit befinde ich<br />
mich in Rom und<br />
entdecke das schöne<br />
Italien.<br />
Unverhofft kommt oft<br />
Für mich stand es schon lange fest, dass ich einmal<br />
in die USA reisen möchte. Ich war schon immer<br />
fasziniert davon und liebe es zu verreisen. Somit<br />
konnten mir meine Eltern kein schöneres Geschenk<br />
zum Abitur machen als dieses Auslandsjahr. Ich<br />
habe mich dazu entschieden eine Sprachschule zu<br />
besuchen, um am Ende meines Aufenthalts bestens<br />
für das geplante Cambridge Examen vorbereitet zu<br />
sein. Außerdem gab uns das auch Sicherheit, dass<br />
immer ein Ansprechpartner vor Ort ist. Denn egal<br />
wie gut man vorbereitet ist, es kommt dann doch<br />
anders als man denkt. Als im März 2020 Corona<br />
ausbrach hatten wir alle nicht damit gerechnet,<br />
dass dies auch meine Reise eineinhalb Jahre später<br />
beeinflussen wird – doch als der Abflug immer näher<br />
kam wurde klar, dass nicht alles ganz nach Plan<br />
verlaufen würde. So konnte ich bspw. nicht wie<br />
ursprünglich geplant in einer Gastfamilie in Santa<br />
Barbara wohnen, entschied mich dann aber für das<br />
Wohnheim in San Francisco. Die Vorfreude auf die<br />
bevorstehende Zeit war einfach zu groß, als dass ich<br />
alle Pläne über Bord werfen wollte. Und dann war es<br />
auch schon Zeit sich zu verabschieden.<br />
Freundschaft schließen und Sprachen lernen<br />
Als ich das Flughafengebäude in San Francisco verlasse<br />
scheint mir direkt die warme Sonne der Westküste<br />
ins Gesicht und ich habe mich sofort wohl<br />
gefühlt. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht,<br />
wie es wohl ist, ganz alleine ohne Familie und<br />
Text & Fotos: Paul Kolodziej | Illustrationen: Pixabay Sayyid96 & ElisaRiva
Freunde an einem völlig fremden Ort zu sein, doch<br />
diese haben sich gleich nach der Landung in Luft<br />
aufgelöst. Denn schon am Flughafen habe ich direkt<br />
neue Leute kennengelernt. Bei einem Cappuccino<br />
haben wir zusammen auf die Anderen gewartet und<br />
auch in meinem Wohnheim habe ich sofort Anschluss<br />
zu anderen Schülern aus der ganzen Welt<br />
gefunden. In der Schule habe ich mich mit einem<br />
speziellen Kurs zunächst gezielt auf das Cambridge<br />
Advanced Examen vorbereitet, später in New York<br />
bin ich sogar zum höheren Level – dem Proficiency<br />
Examen – gewechselt, weil ich dank des Unterrichts<br />
gute Fortschritte gemacht habe. Allgemein hat mir<br />
die Schule viel Spaß gemacht, da vieles interaktiv<br />
mit Klassenkameraden zusammen stattfindet. Neben<br />
den zwei normalen Englischkursen pro Tag<br />
hatte ich zusätzlich noch ein »Special Interest«-Fach.<br />
Dieses konnte ich frei nach meinen Interessen wählen<br />
und somit hatte ich unter anderem Vocabs, Cultural<br />
Lectures sowie Crime and Psychology.<br />
Momente für die Ewigkeit<br />
Vor allem die Zeit nach der Schule hinterlässt viele<br />
tolle Erinnerungen! Der Besuch von Alcatraz, ein<br />
Tag im Yosemite National Park, oder der Wochenendtrip<br />
nach L. A. sind nur ein paar von vielen<br />
Abenteuern aus San Francisco. Weiter gings dann<br />
nach New York passend zur Weihnachtszeit. Da<br />
war das Schlittschulaufen im Central Park natürlich<br />
ein absolutes Muss! Die Stadt hat einfach etwas Magisches<br />
zu dieser Zeit. Aber auch die vielen Broadway<br />
Shows waren ein abolutes Highlight. Jetzt führt<br />
mich meine Reise weiter nach Rom – auf zu neuen<br />
Abenteuern!<br />
Pause 96 / 97<br />
Pauls Tipps<br />
Sollte man unbedingt machen Orte abseits von den Touristen suchen. |<br />
Mutig und für alles offen sein, sich auch mal an neue Dinge trauen. +++<br />
Gut zu wissen Keinen Cappuccino nach dem Abendessen in Rom trinken. | In den<br />
USA kommen noch Steuern auf den ausgeschriebenen Preis oben drauf – aber erst<br />
an der Kasse. | Kostenloser Eintritt zu Museen an bestimmten Tagen (z. B. immer<br />
am ersten des Monats in San Francisco.) +++ Unbedingt probieren Hot Fudge<br />
Sunday von Ghirardelli +++ Unvergesslich Musical-Besuch am Broadway in New<br />
York. | Sonnenuntergang an der Küste von San Francisco. | Der Vatikan in Rom.<br />
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