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Millstart 2022 | sinNe

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24. MAI BIS 7. OKTOBER 22

STIFT MILLSTATT

sinNe

_Wahrnehmung und Ausnahme

Kuratiert von Tanja Prušnik


©Victoria Coeln / Bildrecht, Wien 2021


INHALT

Liebe Besucherinnen und Besucher

von millstART. Der vorliegende Katalog

soll Ihnen ein zuverlässiger, handlicher

Begleiter durch die Ausstellung

sinNe_Wahrnehmung und Ausnahme

sein. Wir haben die Abfolge der Ausstellungsorte

und KünstlerInnen an die

geführten Touren angepasst, damit Sie

keinen der vielen Höhepunkte verpassen.

Vorworte | Begrüßungen | Einführung | Team ab Seite 4

Plan der millstART-Ausstellung Seite 12

Ausstellungorte | Künstlerinnen und Künstler ab Seite 14

Programmpunkte ab Seite 92

Sponsoren und Förderer ab Seite 98

Impressum Seite 103

3


HERZLICH WILLKOMMEN AUF DER AUSSTELLUNG – SINNE!

Bereits im fünften Jahr präsentiert der Kunstverein zeitgenössische

Kunst in den historischen Räumen und Plätzen des Stifts,

der Stiftskirche und See nahen Orten in Millstatt.

Sehnsucht nach Nähe, Zusammengehörigkeit und gemeinsames

Erleben, der Wunsch nach Unbeschwertheit, aber auch die

Festigung unserer Werte wie Frieden und Sicherheit nehmen

aktuell einen besonderen Stellenwert ein. Gemeinsam Erlebtes

verbindet und kann ein neues Miteinander schaffen.

Mit der Ausstellung – sinNe, greift Tanja Prušnik, unsere Kuratorin,

Künstlerin und Präsidentin des Künstlerhauses Wien erneut

aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen auf.

Unser hoch motiviertes Ausstellungsteam bestehend aus Studentinnen,

die sich Ihnen auf nachfolgenden Seiten noch vorstellen,

begleitet Sie gerne durch die Ausstellung. Lassen Sie

den Funken der Begeisterung auf sich überspringen und entdecken

Sie in einer kurzweiligen Form das spannende Programm.

Die diesjährigen Veranstaltungen reichen von Präsentationen

der am See entstandenen Werke über ein Konzert auf klingenden

Steinen, Future Talk und natürlich als ein Highlight die

KunstNacht im Stift Millstatt. Wir sind sehr glücklich, dass wir

Ihnen das gesamte Programm inkl. der Begleitungen durch die

Ausstellung – auch in diesem Jahr - kostenfrei zugänglich machen

können. Als gemeinnütziger Verein nehmen wir Spenden

gerne an und sichern Ihnen zu, dass diese 1:1 in die Aktivitäten

des Vereins investiert werden.

Herzlichst, Ihre Anette Lang


Verein millstART: Obfrau Stellvertreter Michael Berndl,

Schriftführerin Elisabeth Rosegger,

Präsidentin Ina Maria Lerchbaumer,

Schatzmeister Markus Steindl, Obfrau Anette Lang,

Schatzmeister Stellvertreter Andreas Nestler. V.l.n.r.

5


VORWORT VON LANDESHAUPTMANN DR. PETER KAISER

Liebe Kunstinteressierte, liebe Künstler*innen,

millstART 2022 – „sinNe” als Motto – laut Projektbeschreibung

geht es um veränderte Wahrnehmungen,

Zusammenhalt in der Gesellschaft,

Werte und Gefühle. Ich möchte dem Team um Kuratorin

Tanja Prušnik sowie allen Mitwirkenden, UnterstützerInnen

herzlich dafür danken. Sie zeigen

eindrucksvoll, wie umfassend und tiefgreifend sich

Kunst mit wesentlichen Themen des menschlichen

Zusammenlebens, unserer Psyche, gemeinsamer

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen

kann. Diese „Funktion“ von Kunst rückt

in Zeiten von Corona-Pandemie und Ukraine-Krise

in den Fokus.

Bei „sinNe” spielen für mich auch wesentliche und

bewegende Fragestellungen mit: Was macht

„Sinn“? Was hat diese oder jener im „Sinn“? Warum

ergibt das keinen „Sinn“? Wie können wir

diesem oder jenem „Sinn“ geben? Wir durchleben

gerade sehr heraufordernde Zeiten mit Verunsicherungen,

die leider auch immer wieder bewusst

geschürt werden. Mehr denn je müssen wir uns

vor Tendenzen hüten, die auf Spaltung unserer

Gesellschaft abzielen. Es geht um gegenseitiges

Verständnis, Haltgeben, positive Motivation, aufbauenden

Tatendrang und den – mit allen „Sinnen“

– gerichteten Blick in eine Zukunft voller „Sinn“.

In diesem „Sinne“ wünsche ich allen Beteiligten

und BesucherInnen von millstART 2022 wunderbare

und erbauende Erlebnisse.

Mit herzlichen Grüßen, Dr. Peter Kaiser


VORWORT VON BÜRGERMEISTER ALEXANDER THOMA

„Zu empfinden, was er sieht, zu geben, was er

empfindet, macht das Leben des Künstlers aus.“

Dieses Zitat von Max Klinger beschreibt die heurige

Ausstellung von MillstART mit dem Thema

„sinNe“ besonders treffend. Empfindungen und

Gefühle mit allen Sinnen auszudrücken und sie

in Werken widerzuspiegeln. Welche Sinneswahrnehmungen

werden verarbeitet und wie begreifen

Besucher:innen diesen Ausdruck? Auch in

diesem Sommer wird wieder zeitgenössische

Kunst in und um das Stift Millstatt präsentiert.

Wie jedes Jahr bilden die Berge den Rahmen

und der See mit seinen changierenden Farbtönen

in smaragd- und tannengrün den Teppich,

der der Kunst zu Füßen liegt. Oder ist es doch

eher ein waldgrün? Sie sehen – sinNe erzeugen

individuelle Eindrücke und laden somit zum

Austausch miteinander ein. Unter anderem ist

es die persönliche Wahrnehmung von Sinneseindrücken,

nach der Menschen ihre Handlungen

ausrichten. Die heurige Ausstellung bietet

in besonderer Weise Gelegenheit, Kunst mit allen

SinNen zu erleben. Es bedarf Aufmerksamkeit

und Empathie, um diese aufzugreifen und

um die Werke eines/r Künstler/in allumfassend

wahrzunehmen. Mein besonderer Dank gilt

dem Team von MillstART. Sie haben es möglich

gemacht, dass Ihnen wieder eine hochkarätige

Ausstellung präsentiert werden kann. Ich wünsche

allen Kunstfreund:innen sinNvolle Eindrücke

und eine unvergessliche Zeit in Millstatt.

Ihr Alexander Thoma

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sinNe_WAHRNEHMUNG UND AUSNAHME

Dobrodošla v Millstattu – ein Willkommen in Millstatt

Das diesjährige Thema mit dem Kurztitel „sinNe“_Wahrnehmung

und Ausnahme reflektiert das gesellschaftliche Geschehen,

das vorangegangene weiter untersuchend, einem roten

Faden folgend. Vieles fühlt sich anders an. Eine Umarmung, ein

Blick, scheinbar Unscheinbares wird bedeutungsvoll, Scheinendes

verliert an Wertigkeit.

So hat sich auch unsere Wahrnehmung verändert – durch das

Verschieben von Ausstellungen, Vorträgen, Performances in

einen neu dimensionierten digitalen Raum. Sehnsucht nach

realer Wahrnehmung hat sich gesteigert – Fühlen, Schmecken,

Riechen, Hören – ehemals Selbstverständliches wird ersehnt,

weckt Verlangen, Sehnsucht wird gesteigert – mit allen Sinnen

kann diese Ausstellung erfasst werden.

Es geht um so viel mehr als reines Sehen, über reines Betrachten

hinaus. Können denn Betrachtungsweisen neu interpretiert

werden? Schmecken, Riechen, Spüren sind im digitalen Raum

nicht erlebbar. Haptik, Geruch, Sensorik und Gehör ergeben

Gefühle – diese gilt es zu erreichen. „sinNe” steht für Raumaneignungen,

Aneignung des Überraschenden, des Neuen, des

Unvorhersehbaren, für das sich Einverleibende.

Die diesjährige Ausstellung erarbeitet Verbindendes –die Gemeinsamkeiten,

die unsere Gesellschaft zusammen hält.

Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Zusammengehörigkeit sowie

das gemeinsame Erleben und Wunsch nach Unbeschwertheit

nimmt in den aktuellen Zeiten einen besonderen Stellenwert

ein. Gemeinsame Erfahrungen verbinden, geschaffene Begegnungen

an Begegnungsorten ermöglichen sich über Themen,


wie z.B. Kunst, auszutauschen. Die so entstehende

Gemeinsamkeit stellt ein neues Miteinander

dar, geschaffen durch Licht, Essen, Berührung,

Tätowierung und Betrachtung. Durch Aufforderung

zur Partizipation, zum Dabeisein, zum Dazugehören.

Gemeinsames Erlebnis steht im Vordergrund.

Der Einblick in vielschichtige künstlerische Ausdrucksweisen

soll einladen, mit allen Sinnen einzutauchen

in Kunst, die sich kulinarisch, optisch,

haptisch und auch überraschend präsentiert.

Lichtimpulse geben den Takt der Atmung vor, der

gesamte Körper wird in den Aufnahmeprozess

künstlerischen Wirkens eingebunden.

Die aktuelle Lage im Osten hat uns veranlasst

Maßnahmen zu setzen und das Konzept zu erweitern.

Das Miteinander, das Verbindende, das

Unterstützende steht für uns im Fokus!

Wir freuen uns auf die ukrainischen Künstlerinnen

Katherine Reznichenko, Inna Kharchuk im Artist

in Residence Programm und Khrystyna Bodnaruk

in der Ausstellung. Herzlich willkommen, dazu mit

allen KünstlerInnen aus A, I, SLO, CH.

9


AUSSTELLUNGSTEAM – MILLSTART 2022

Fiona, Lena, Lisa und Vanessa arbeiten bereits im zweiten Jahr als Team

zusammen und betreuen die Ausstellung. Das heißt sie hegen und pflegen

die Exponate, platzieren Informationen und haben jede Gelegenheit

genutzt, sich mit den KünstlerInnen auszutauschen. Gerne teilen sie Ihr

Wissen in kurzweiliger und durch eigene Wahrnehmungen ergänzter

Form. Sie stellen sicher, dass die Ausstellung täglich von 10-14 Uhr und

16-20 Uhr für Sie geöffnet ist.

Die hochmotivierten Kolleginnen begleiten Sie durch Teile oder durch die

gesamte Ausstellung, beantworten Fragen zu KünstlerInnen und Werken

und unterstützen Sie, wenn Sie allein anhand von online Informationen

durch die Ausstellung gehen möchten.

Führungen auf Englisch und Italienisch können auf Anfrage mit der ehrenamtlich

tätigen Teresa Steiner vereinbart werden.

VANESSA OBEREDER

Mir macht es große Freude in der

Kunstvermittlung für den Kunstverein

millstART tätig zu sein. Das liegt

einerseits an dem wunderschönen

Ambiente im Stift Millstatt mit den facettenreichen

Kunstwerken, andererseits

teile ich gerne mein Wissen mit

anderen Personen. Aus diesem Grund

studiere ich auf Lehramt.


LENA PROBST

Dank meines Kunstgeschichte-Studiums

konnte ich meiner Leidenschaft

für Kunst und Kultur bereits in den

vergangenen Jahren nachgehen. Aber

erst als Teil des Vermittlungsteams

von millstART habe ich gemerkt, wie

viel Freude es mir bereitet, dieses

Wissen und die Begeisterung auch

mit anderen zu teilen.

FIONA TIMKO

Mein Name ist Fiona Timko, ich komme

aus Klagenfurt und bin Studentin

der Angewandten Kulturwissenschaft.

Heuer darf ich zum zweiten Mal in

Millstatt Teil des Teams MillstART

sein. Worauf ich mich besonders

freue, ist die Auseinandersetzung mit

neuen Kunstwerken und Künstler*innen,

aber auch auf spannende,

anregende Dialoge mit den Besucher*innen.

11

LISA SCHMÖLZER

Als Millstätterin finde ich es besonders

schön, dass in meinem Heimatort ein

so vielfältiges künstlerisches Programm

angeboten wird. An der zeitgenössischen

Kunst begeistert mich, dass sie

einen Raum schafft, in dem auf kreative

Art und Weise Themen angesprochen

werden, die unsere Gesellschaft

beschäftigen.


8

7

6

9

4

3

5

1

2


IHR RUNDWEG DURCH DIE millstART AUSSTELLUNG

NR. AUSSTELLUNGSORT TAG / NACHT BESCHREIBUNG

1 Stiftswiese Seite 17

2 Torbögen, Wiese, Treppenaufgang Seite 21

3 Waschküche Seite 25

4 Garage Seite 31

5 Kreuzgang, Garten, Innenhof Seite 35

6 Stiftsinnenhof Seite 41

7 Mottozimmer Seite 45

8 Stiftskirche, Vorhalle Seite 73

9 Gewölbekeller Seite 77

INFOBOX

10 bis 20 Uhr - mit

Pause von 14 bis

16 Uhr für

den Bereich

Mottozimmer.

Die aktuellen

Öffnungszeiten

finden Sie auf

unserer Website:

millstart.at

und auf Facebook.

Abenddämmerung

bis 01.00 Uhr.

13


EINFAHRT

MILLSTATT


EINFAHRT MILLSTATT

Die Einfahrt von Seeboden kommend, gibt einen ersten erstaunlichen

Blick frei. Ein roter Baum am Wasser! Ein Baum am

Wasser? Erstaunt erblickt man ein Baumobjekt auf einem Floß

im See. Ein Baumobjekt? Ist es ein rotes Holzobjekt? Was ist

es, das hier signalähnlich treibt? Der erste Eindruck ist relevant.

Das Ankommen wird auf den ersten Blick definiert. In der Ortseinfahrt

West begrüßt uns die schwimmende Installation, eine

monumentale, gefärbte Großskulptur von Johann Feilacher. Ein

organisches, sich weiterentwickelndes Material, als ob es besonders

für die digitale Zeit geeignet erscheint, um damit einen

Gegenpol zur künstlichen Welt zu schaffen. Als begrüßendes

und verabschiedendes, jedoch auch mahnendes Zeichen für

Vergänglichkeit und künstlichen Wegfalls unserer natürlichen

Ressourcen rund 20 m vom Seeufer entfernt.

KÜNSTLERIN

Johann Feilacher | Seite 19

15


STIFTSWIESE


STIFTSWIESE

SinNE _Wahrnehmung und Ausnahme! Hier erfährt die kuratorische

Aussage ihre große Entfaltung.

Die Dimension des Werkes, die Beschaffenheit des Materials,

seine Natürlichkeit und der Einsatz für die Intervention an ihm

– aus der Entfernung gesehen entsteht ein räumliches Überschreiten,

eine Überhöhung und Überwindung von Maßstäben.

Mit dem Kran auf einem tonnenschweren Dreiachser montiert,

erforscht und bearbeitet Johann Feilacher sein Material von

der Höhe aus - Stämme, die er vor dem Verrotten oder der

minderen Verarbeitung bewahrt.

Durch die von ihm erzeugte Veredelung macht er sie zu Kunst,

die weithin sichtbar kraftvolle Zeichen setzt. Jeder Augenblick

des Eingreifens und Gestaltens geschieht einmalig und exklusiv

hier in der Öffentlichkeit. Ein Happening im Rahmen der Kunst-

Nacht macht es möglich, den Verarbeitungsprozess des farbgebenden

Brennens, der sonst dem Publikum verborgen bleibt,

mitzuerleben. Die dabei entstehende Hitze und das glühende

Licht des eingesetzten Feuers sind es, die einen partizipativen

Zustand erlauben. In der Nacht macht das hier bewusst eingesetzte

und mechanisierte Feuer mit all seiner schöpferischen

Kraft das Dabeisein zu einem besonderen Ereignis.

Der Betrachter, die Betrachterin

nimmt Teil

an der Fertigstellung

seines Kunstwerkes.

KÜNSTLERINNEN

Johann Feilacher | Seite 19

17



STIFTSWIESE

JOHANN FEILACHER

Feilachers vorwiegendes Material ist Holz, für

Indoor und Outdoor Skulpturen bis zu monumentalen

Formaten, mitunter baut er Installationen

aus kombinierten Materialien und geschlichteten,

gefärbten Holzstücken. Abstraktion und Abkehr

von Holz als Medium der Volkskunst war wichtig

um dem Material einen Eigenwert zu geben. Das

Brennen des Materials bis zur Verkohlung und

Verwendung von schon morschen oder durch

die Natur verändertem Holz nimmt in den letzten

Jahren einen wichtigen Stellenwert ein.

In situ, also unmittelbar am Ort, entsteht eine

Gruppe, Skulpturen aus Material aus der unmittelbaren

Umgebung des Stifts. Im Rahmen der

KunstNacht Stift Millstatt werden diese Skulpturen

bei einem Happening weiterbearbeitet, und

erhalten dabei ihre Farbigkeit.

www.johannfeilacher.com

*1954, Villach. Lebt

in Krems-Stein, arbeitet

in Seitzerdorf-

Wolfpassing, NÖ.

Medizin Universität in

Graz. Bildhauer, Psychiater,

Kunstkurator, Museumsdirektor.

Malerei,

Skulpturen.

19


TORBÖGEN

WIESE

TREPPENAUFGANG


TORBÖGEN

WIESE

TREPPENAUFGANG

Das Stift Millstatt zählt zu den repräsentativen romanischen

Bauwerken Kärntens. Der Gebäudekomplex wurde vermutlich

um 1070 von Benediktinern gegründet. Bereits beim Durchgang

− Siebenhirtertor − werden die BesucherInnen nachts mit der

Lichtinstallation „Atem“ von Hanno Kautz durch das Stiftsgelände,

einem Parcours ähnlich, geführt; die BesucherInnen leitend

und Orientierung gebend. Eine Reihe von Objekten begleiten

den hier verlaufenden Weg in und durch das Stiftsgelände. So

erinnert eine Holzskulptur von Johann Feilacher auf der Wiese

vor dem Tor zum Stiftsinnenhof an seine Werkgruppe.

Der ehemalige Treppenaufgang erweist sich heute als Schrein,

einem besonderen Ort gleich. Verbliebene Stufen führen hinauf

und dennoch nirgends hin. Mario Dalpras bunte Figur scheint

wie aus einer anderen Welt in diesem meditativen, zellenartigen

Ort. Und doch führt

sie die BesucherIn in

das Jetzt und Hier.

KÜNSTLERINNEN &

KÜSTLER

Hanno Kautz | Seite 23

Helga Cmelka | Seite 81

Mario Dalpra | Seite 43

21



TORBÖGEN

WIESE

TREPPENAUFGANG

HANNO KAUTZ

Die adaptive Lichtinstallation "Atem" wurde vom

Architekten und Lichtspezialisten im Austauschprozess

mit der Kuratorin und dem spezifischen

Standort entwickelt. Gemeinsame Erfahrungen,

Verbindendes und besondere Begegnungsräume

entstehen durch bauwerkfüllendes Licht − es

führt, lässt Wiederkennung zu, eignet sich Raum

an, strahlt, pulsiert und lädt ein. Das Ergebnis

künstlerischen Denkprozesses erfährt die Umsetzung

in einer Art sinNlicher Wegführung, aufbauend

auf pulsierendem, farbigem Licht, das sich an

unterschiedlichen Standorten, einer körperlichen

Annäherung gleich, wiederfindet. Dabei dringt das

Licht durch die Aufnahme des Atemrhythmus tief

in den Körper ein.

Mit dem Blick des Architekten und Lichtspezialisten

entsteht eine Sprache des Gefühls über Licht.

Eine Reise, die den Rhythmus des Atems aufgreift

und magisch eintauchen lässt. Konnotationen von

Rot und Magenta, warmer Kontrast und Komplementärfarben

greifen pulsierend ineinander −

immer wiederkehrend, Anhaltspunkt und standortbezogen

Orientierung gebend.

www.hannokautz.com

*1970, lebt und arbeitet in

Klagenfurt. Architektur an

der Technischen Universität

Wien, Kunst am Bau

und öffentlichem Raum,

Design, Lichtobjekte,

Zeichnung, Bühnenbild,

Malerei, Lichtkonzept

Pyramidenkogel.

23


WASCHKÜCHE


WASCHKÜCHE

Ein Wirtschaftsraum des Stiftes, zuletzt als Waschküche benutzt,

gezeichnet vom Alter und der einfachen und doch funktionalen

Ausstattung. Ein Steintrog. Ein Ofen. Tiefe Gewölbe.

Ausstrahlung und Stärke ergeben einen sinnigen Zugang zu diesem

Raum.

Besondere Intimität und Zuordnung findet die Installation The

Penultimate von Anna Jermolaewa im rohen Zustand der sie

umschließenden Wände. Die strahlenden Farben der Blüten

− der sogenannten Farbenrevolutionen − heben sich von der

monochrom anmutenden rohen Wandoberfläche ab.

Als wäre dieser Ort kontemplativ Sinnbild für solidarische Denkweisen

und Darlegung einer derzeitigen Situation. Das olfaktorische

Moment bekommt an diesem kühlenden Ort einen besonderen

Stellenwert, so wärmt der Geruch innerlich.

Die Assoziationen einer

Beengung und subtile

Sichtweisen gibt das

Werk des Schweizer

Künstlers Marck über

interagierende Videoinstallation.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Anna Jermolaewa | Seite 27

Marck | Seite 29

25



WASCHKÜCHE

ANNA JERMOLAEWA

Als Farbenrevolutionen werden unbewaffnete,

meist friedliche, jedoch nicht immer gewaltfreie

Transformationen seit den frühen 2000er Jahren

bezeichnet. Die Installation The Penultimate

zeigt eine Reihe von duftenden Blumensträußen

– eine Kartografie von Blumen und Pflanzen als

Symbole politischer Ereignisse der nahen Vergangenheit

– die uns eben wieder schmerzlich

einholt. Der Duft, der einen neben der Farbenpracht

umgibt, nimmt eigenen Raum ein, ein unsichtbarer

Kunstraum, eine Blase, die das Unterbewusstsein

tief, eindringlich, mit Sicherheit durch

nachhaltige Wahrnehmung und deren Erinnerung

daran mit der Installation identifikationsbildender

Farben und allgemein als positiv bewerteten

Pflanzen – Nelken, Rosen, ein Orangenbaum,

Zedern, Tulpen, Kornblumen, Lotosblumen, Safran-Krokusse

und Jasmin – eintreten lässt.

Die Künstlerin legt für den Standort, situationsbedingt

und als Solidaraktion eine eigene Edition der

Ausstellungsansicht auf.

www.annajermolaewa.com

*1970 Leningrad/RU. Lebt

und arbeitet in Wien.

Kunstgeschichte an der

Universität Wien, New

Media an der Akademie

der bildenden Künste

Wien (Peter Kogler).

Professuren an Kunstuniversitäten.

Konzeptuelle

Kunst.

27



WASCHKÜCHE

MARCK

Videokunst ist nicht zu trennen von den Geräten,

mit denen sie gezeigt werden und den Installationen,

die sie enthalten. Grenzen zwischen Video

und Installation verwischen – für die BetrachterIn

ist unklar, was Realität und was Film ist. Unsere

Sehgewohnheiten legen uns nahe: das, was wir auf

dem Monitor sehen, ist immer ein Video. MARCK

täuscht aber unsere Sinneswahrnehmung und lässt

uns denken, dort, wo sich ein reales Objekt befindet,

ist tatsächlich ein Film – oder ist es umgekehrt?

Die Arbeiten stellen Fragen nach dem Wesen

des Bildes und dem dargestellten Objekt. Seit

Magrittes "Ceci n'est pas une pipe" wissen wir:

Es ist keine Pfeife, es ist das Bild einer Pfeife.

MARCK kehrt das um und ändert, was Magritte

sagt: "Mais si, c'est une pipe!": Und es ist in der

Tat eine Pfeife!: was wir als Video, was wir als Bild

betrachten – ist in Wirklichkeit das reale Objekt.

Nach Thomas Haemmerli

www.marck.tv

*1964 Zürich, Ausbildung

bei GMDthree/NY, SAE

Institute Wien, Bandmusiker

(PARK, Blu Dolphin),

Tanzperformance, Klangstudioarbeiten,

multimediale

Rockkonzerte,

Fotografie, Schmalfilm-,

Videoinstallationen,

mechanische Objekte.

29


GARAGE


GARAGE

In diesem ältesten, noch romanischen Trakt des Stiftshofes, befindet

sich einer der interessantesten Räume. Seine Attraktion

ruht auf weitläufiger Öffnungsmöglichkeit. Schwere Doppeltüren

aus Holz geben dem Raum eine Art Semi-Intimität, selbst

bei geöffnetem Zustand. Als wäre tatsächlich auf Einladung

– oder gar ohne - ein Fahrzeug eingestellt oder ist es bereits

abgefahren? Diese Garage beherbergt mehrere Fahrwerke,

selbstbewegende Miniaturen, Spuren hinterlassend: Robotik im

Dialog mit Zeichnung und Malerei.

Die Fahrwerke reagieren auf die Aufforderungen und Interaktionen

des Künstlers Niki Passath. BesucherInnen werden eingeladen

partizipativ zu wirken. Mittels Monitor wird man Zeuge

eines intimen Vorganges: durch tief in die Haut einbringendes,

nur zwei Menschen vorbehaltenen Symbols, übertragen über

die vom Künstler selbst entwickelte Tattoomaschine, wird die

Hochzeitszeremonie

selbst zur einmaligen

Kunstperformance.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Niki Passath | Seite 33

31



WASCHKÜCHE

NIKI PASSATH

bewegt sich in seinem interdisziplinären Werk zwischen

Robotik, Musik, Darstellender und Bildender

Kunst. Der Mensch, dessen Emotion, sein soziales

Verhalten gegenüber Maschinen und der umgebenden

Natur. Dabei berührt er unterschiedliche

Disziplinen, von Robotik über Beschäftigung mit

künstlicher Intelligenz bis zu Physik und den Lebenswissenschaften.

Bei seinen Aktionen und Performances

hinterlassen Roboter auf Leinen oder

Papier Spuren als „robotische Bewegungsstudien“,

Bewegungen vom Künstler eingepflanzt, werden

vor, mit oder ohne Publikum immer in unterschiedlicher

Symbiose interagierend ausgeführt.

Durch ein Vorzeichnen der Linie, welcher das Objekt

folgt, oder durch ein kurzes Vorbeistreichen

mit der Hand, werden Sensoren angesprochen.

Das Objekt ändert seine Richtung spontan aber gezielt,

es entstehen neue Werke über malerische Aspekte,

wie den zumal monochromen Hintergrund,

vor welchem das Objekt dann seine Bewegungen

aufführt und die je einmaligen Spuren seiner Existenz

dabei hinterlässt.

www.nikipassath.wordpress.com

*1977 in Graz. Lebt und

arbeitet in Graz und

Wien. Studium Violoncello,

Architektur, Diplom

„digitale Kunst“ Universität

für Angewandte Kunst

Wien. Kinetische Objekte,

Skizzen, Skulpturen, Fotografien,

Robotik.

33


KREUZGANG

GARTEN

INNENHOF


KREUZGANG

GARTEN

INNENHOF

Der romanische Kreuzgang des 12. Jahrhunderts öffnet sich

über Biforen (gekuppelte Fenster aus zwei Teilen bestehend)

mit breiten Mauerzungen in den Kreuzgang-Garten und -Innenhof.

Ein kulturgeschichtlich reizvoller Sonderfall ist das um einige

Stufen erhöhte Kreuzgangportal. Durch die außergewöhnliche

Doppelsäule mit Tierdarstellungen an der Basis und in den Kapitellen,

ist der Kreuzgang des ehemaligen Benediktinerstiftes ein

herausragendes Baubeispiel der Romanik in Österreich. An der

Ostseite führt ein Portal in den hochromanischen Kreuzgang,

um den sich das mittelalterliche Benediktinerkloster erstreckte.

Die Künstlerin Rosa Roedelius führt im Innenhof einen künstlerisch

philosophischen Dialog mit der Natur und deren sakraler

Bedeutung im Kontext mit zeitgenössischen Keramik- und

Steinobjekten. Sie lädt BesucherInnen dazu ein, neu zu gestalten

und mit zu formen.

Der künstlerisch dialogische Prozess findet durch die historisch

architektonischen Besonderheiten des Standortes und den reliefartigen

Betonguss-Werken von Stylianos Schicho eine Fortsetzung,

die den Zeitsprung in die Gegenwart erzeugt. Der

Ort ist für die strengen Gestaltungsprinzipien seiner Arbeiten

infolge der von ihm gewählten Materialien und Monochromie

bestens geeignet, spiegelt

sich in ihnen die

Ruhe des Ortes selbst

wider. Einladung in den

hinteren Garten geben

die skulpturalen Glaselemente

von Michael

Wegerer und die akustische

Installation von

Tanja Prušnik.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Alenka Vidrgar | Seite 75

Helga Cmelka | Seite 81

Tanja Prušnik | Seite 57

Michael Wegerer | Seite 67

Stylianos Schicho | Seite 37

Rosa Roedelius | Seite 39

35



KREUZGANG

GARTEN

INNENHOF

STYLIANOS SCHICHO

Beobachtung, Kommunikation und Interaktion finden

zwischen Motiv und Rezipient statt, stehen

aber auch sinnbildlich für die Gesellschaft und ihre

Strukturen. In seinen großformatigen Leinwänden

fordert er den Betrachter zwischen Nähe und

Distanz, zwischen Intimität und Isolierung gar auf,

einen anderen Blick auf sich selbst zu richten.

Insekten, Tierwesen, der Mensch und sein Auge

stehen im Vordergrund, umgeben von kreisförmigen

Gebilden – Blasen – die aufeinandertreffen,

sich verbinden oder platzen. So suggeriert er Intimzonen

und Rückzugsorte, wo keine zu finden sind.

Als gemalte Gesellschaftskritik, die soziologische

Abläufe und deren Auswirkungen thematisieren,

sind die Werke zu lesen: der Aspekt des Auslotens

von „Beobachtungs- oder Überwachungsräumen“,

in denen durch Positionierung von Kameras beobachtet

und überwacht wird.

Die Serie „Petrefact" Betonreliefs, die er nach

spezieller Gusstechnik mit Mischa Guttmann entwickelte,

stehen im monochromen Kontrast zum

historischen Ambiente des Ausstellungsortes.

www.stylianosschicho.com

*1977 Wien, wo er lebt

und arbeitet. Diplom Universität

für Angewandte

Kunst Wien (Wolfgang

Herzig) mit Auszeichnung.

Seine Arbeiten

sind in nationalen und

internationalen Sammlungen

vertreten.

37



KREUZGANG

GARTEN

INNENHOF

ROSA ROEDELIUS

….sondern sie sollen Samen des Friedens sein…

Sacharja 8:12

Im Kornfeld verborgen liegt er der Schatz. Sieh

hinein ins Spiegelbeet und blick in den Himmel.

Sei Teil, finde, verbinde dich

Es ist wie es ist, war niemals wird sein

Schöpfer zwischen den Halmen.

Der Sämann säet das Wort

Markus 4:14

Sei sanft. Be gentle.

Ein sich veränderndes Feld mit scheinbar zusammenhanglosen

Teilen, Heilpflanzen, Gewächsen,

Bruchstücken von einmal Gewesenem, Riechskulpturen,

haptisch Ansprechendes, tönende

Objekte. Die partizipative Landart Installation lädt

zum Zutun ein:

SENTIRE - OLFACIES - AUDITE - CREO (erschaffe).

Tu was du willst. Ideastesia. Der Mensch als

Spiel-Stein und Schöpfer der verknüpften Sinne.

Erzähl uns eine Geschichte ohne Anfang ohne

Ende im Spiel ohne Regeln. Kunst als Selbstbefruchter

und Füllhorn, das unerschöpflich zu dem

beiträgt, was die Seelen verbindet.

www.rosaroedelius.com

*1975 Forst/Bevern, BRD.

Malerei, Animationsfilm

und Tapisserie an der

Universität für Angewandte

Kunst (C. Attersee).

Malerei, Bildhauerei,

Keramik und Prosa, Installationen

und filmischen

Inszenierungen.

39


STIFTSINNENHOF


STIFTS-

INNENHOF

Das Benediktinerstift mit der Stiftskirche gilt als eines der wichtigsten

Denkmäler romanischer Baukunst in Kärnten. Der Hof

wird umsäumt von zweigeschoßigen Säulen- und Pfeilerarkaden,

in denen sich Kunst von Johann Feilacher präsentiert.

Im Zentrum des Gebäudekomplexes mit vorspringendem Stiegenhaus

steht eine herrschaftliche Linde. In diesem Innenhof

begrüßt Mario Dalpras Aluminium-Guss-Skulptur “die Denkerin“

die BesucherInnen und erinnert an die inneren, übermächtigen

Nachdenkprozesse, die wir in den letzten Jahren durchlaufen

haben.

In den südlichen Arkaden, Souterrain des Innenhofes, finden

sich − Spiegeln gleich − monumentale hölzerne Masken und

Schilder von Johann Feilacher in den Wandnischen.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Mario Dalpra | Seite 43

Johann Feilacher | Seite 19

41



MARIO DALPRA

STIFTS-

INNENHOF

Das aktuelle künstlerische Schaffen ist primär auf

die Skulptur ausgerichtet. Er ist spezialisiert auf

hochpolierte, koloristische Bronzen im stylischen

Finish – mehrfachlackierte Bronzeguss-Skulpturen,

die weltweit ausgestellt und in Sammlungen zu finden

sind. Es ist die authentische und seit seinem

Indienaufenthalt auch sehr persönliche Erfahrung

mit der intensiven Farbenlust und Formenvielfalt

fernöstlicher Kulturen, die sein künstlerisches Gestalten

prägen.

Mit seinen Arbeiten möchte er dem/r BetrachterIn

ein „reines“ Kunsterlebnis bieten, losgelöst und frei

auch von kunstwissenschaftlichen Interpretationen.

Er beschäftigt sich mit der Ästhetik von Oberflächen,

die er immer wieder neu gestaltet und in

denen sich biografische Erlebnisse ebenso widerspiegeln

wie Eindrücke seiner zahlreichen Reisen.

Eine Skulptur, die angefasst – also »begriffen« wird,

findet sich ebenso in der Ausstellung, wie Skulpturen

mit seinen Tattoo-Motiven. Paradigmenwechsel

führen zu Titeln, bei einer Skulptur ist der Kopf

riesig und schwer: positiv gesehen, ist sie vollgeladen

mit Ideen.

www.dalpra.at

*1960 Feldkirch/Vorarlberg.

Lebt und arbeitet in

Wien, Anjuna (IND) und

Mas (IN). Akademie der

bildenden Künste Wien

(Arnulf Rainer). Skulpturen

aus Holz und Bronze,

Malerei, Video.

43


MOTTOZIMMER

Erdgeschoss | Stiegenhaus | Gang | Zimmer 1 - Zimmer 5


MOTTOZIMMER

Eine unscheinbare Holztür, neben dem im Norden liegenden gotischen Portal mit den

eingemauerten, berühmten Flechtsteinen aus der Karolingerzeit ausgestattet, führt zu

einer steilen Treppe ins Obergeschoß. Die aneinanderreihenden Räume wurden zuvor

als Wohnungen genutzt. Ihre Heterotopien ergeben ein Spannungsfeld künstlerischer

Raumaneignung. KünstlerInnen begegnen sich im künstlerischen Kontext und treten

in Dialog. Poesie versus Theorie, Grazie versus Robustheit, Interferenz versus Interaktion.

Im Erdgeschoß begegnen wir in einem kleinen quadratischen, verdunkelten Raum

farbdirigierten Leuchtgemälden mit poetischem Inhalt. Wie ein schützendes Dach

über dem Kopf fließt der Kente-Stoff-Baldachin als Zeichen von Solidarität und verbindet

so die zwei Geschoße.

Ein langer Gang bietet in Nischen zum Verweilen. Eine kleine Bibliothek lädt ein, mehr

über die KünstlerInnen und ihre Kunst zu erfahren. Bewegte, akustisch reagierende

Werke, analoge, klassische Bildwerke treten in Dialog mit dem Raum, Werken und

BesucherInnen. Von Raum zu Raum dringt man vor, eignet sich die unterschiedlichen

künstlerischen Formen und Formulierungen an.

45

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Mirko Malle | Seite 47

Anna Artaker | Seite 49

Barbara Bernsteiner | Seite 51

Khrystyna Bodnaruk | Seite 53

Sissa Micheli | Seite 55

Tanja Prušnik | Seite 57

Julie Monaco | Seite 59

Anouk Lamm Anouk | Seite 61

Zenita Komad Katz | Seite 63

Franziska Maderthaner | Seite 65

Michael Wegerer | Seite 67

Elisabeth Wedenig | Seite 69

Sašo Vrabič | Seite 71

Mario Dalpra | Seite 43

Marck | Seite 29



MOTTOZIMMER

MIRKO MALLE

Ein Konzept der malerischen Musikinterpretation

basierend auf den Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten

der künstlerischen Aussagen in der

Einheit von Farb- und Musikempfindung führen

zum Farbdirigieren! Dabei werden musikalische

Harmonien durch Malerei und Licht erweitert und

damit visualisiert.

Ähnlich wie bei synästhetischer Koppelung ist

das Ergebnis eine Verflechtung von Malerei, Licht

und Musik. Diese Verbindung wird zu einer Form

der Musikvisualisierung. Es entstehen Bilder, die

zugleich eine hellfarbige, musikalische Animation

sind und zu einer animierten Musikkulisse werden,

angesiedelt in Farbcollagen aus abstrakter Malerei.

Jedoch handelt es sich beim Farbdirigieren nicht

um eine klassische Animation. Es ist vor allem ein

Gemälde, das durch Licht und Bewegung seine

Funktion erweitert. Anders als bei computergenerierten

Visualisierungsprogrammen, basierend auf

mathematischen Berechnungen, handelt es sich

beim Farbdirigieren um individuelle künstlerischmalerische

Interpretationen von musikalischen

Werken.

www.mirkomalle.com

47

*1984 Klagenfurt. Lebt

und arbeitet in Kärnten

und Slowenien. Studium

der Malerei und Graphik

an der Akademie der

bildenden Künste in Ljubljana

(Gustav Gnamuš).

Auslandsstipendium an

der Faculdade de Belas

Artes in Porto/Portugal.

Malerei, Illustration und

Karikatur



MOTTOZIMMER

ANNA ARTAKER

Der humanistische Grundgedanke, das Gemeinsame,

Verbindende, das „Sinn Machende“ lässt sich

nur durch Solidarität mit unseren Mitmenschen

bekunden.

Im 19. Jahrhundert wurden Kente-Stoffe im heutigen

Ghana zum Symbol der Unabhängigkeitsbestrebungen

der Schwarzafrikanischen Bevölkerung

und der Opposition gegen die britische Kolonialherrschaft.

Später wurde der aus dem heutigen

Ghana stammende Stoff zum Symbol afroamerikanischer

Identität in den Vereinigten Staaten.

THE CLOTH OF STATE ist ein Baldachin aus

einem Stoffstreifen, der mit Kente-Mustern

bedruckt ist. Der Titel selbst bezeichnet den

Baldachin, der über dem Thron des Monarchen

angebracht oder getragen wird. Er verweist somit

auf die privilegierte Position, welche die meisten

BesucherInnen der Ausstellung einnehmen. Wie

das schützende Zeltdach über der Stiege des

Stiftes zu den oberen Ausstellungsräumen heißt er

die Besucher*nnen der Ausstellung willkommen.

www.anna-artaker.net

49

*1976. Lebt und arbeitet

in Wien. Studium der

Philosophie und Politikwissenschaften

an den

Universitäten Wien und

Paris, Konzeptkunst an

der Akademie der

Bildenden Künste in

Wien. Künstlerische Fotografie,

Konzeptkunst.



MOTTOZIMMER

BARBARA BERNSTEINER

Fundobjekte werden mit grauer Wolle umhüllt

und zumeist in einer direkten Auseinandersetzung

mit dem Raum installiert. Ihre Objekte stehen

dabei im Kontext mit der internationalen Tendenz,

das textile Material wieder verstärkt in den

Mittelpunkt einer skulpturalen oder installativen

Umsetzung zu stellen. Die Basis ihrer Arbeit bildet

der Alltag und seine Gegenstände, deren visuelle

Wahrnehmung oft beiläufig passiert, ohne dass wir

ihre Bedeutung hinterfragen oder zur Diskussion

stellen. Die Künstlerin isoliert Zitate aus dem vor

Ort wahrgenommenen Alltag und setzt sie zu

einer neuen Geschichte zusammen, die jedoch

die vorgefundene Situation ironisch überzeichnet.

Die aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang

gerissenen Gegenstände werden zu absurden

Versatzstücken ihrer eigenen Realität. Die passive

Entfremdung des ursprünglichen Gegenstandes

verstärkt die Künstlerin mittels der Umhüllung

und Verhüllung der Objekte mit grauer Wolle. Der

Gegenstand verliert infolge der Umhäkelung seine

charakteristische, zumeist bunte Oberflächenstruktur

und wird zur reinen Form.

www.barbarabernsteiner.at

51

*1959 Millstatt, lebt

und arbeitet in Kärnten

und Wien. Studium der

Psychologie Universität

Wien, Studium der

Malerei. Akademie der

bildenden Künste Wien.

Malerei, Zeichnung,

Installationen mit Fundobjekten

und Wolle, zahlreiche

Ausstellungen und

Ausstellungsbeteiligungen

im In- und Ausland.



MOTTOZIMMER

KHRYSTYNA BODNARUK

« Wir sind alle Teil von etwas Größerem und

weiter bis ins Unendliche. »

In ihrem jungen Œvre befinden sich überwiegend

Portraits in Öl. Ihre kreativen Arbeiten sind hauptsächlich

Portraits, Ölmalerei auf Leinwand. Ein Versuch,

innere Erfahrungen zu betonen, indem man

sie durch Farbe, Dynamik vermittelt, die Erfahrung

der Geschichte der akademischen Schule und der

zeitgenössischen Kunst absorbiert, den Verlauf der

Geschichte analysiert, um ihr eigenes Verständnis

der zeitgenössischen Kunst widerzuspiegeln.

Mit Hilfe von dynamischen und statischen Effekten

− Schmiere und Lokalkolorit − versucht sie den

inneren Zustand des Menschen und seines Charakters

widerzuspiegeln. Die figurativen Arbeiten

verschmelzen akademische Prinzipien mit einem

unverwechselbaren und zeitgenössischen Stil und

vermitteln die innere Welt der Protagonistinnen.

Darüber hinaus bemüht sich Bodnaruk, ein eindringliches

Gefühl von Melancholie und Lyrik widerzuspiegeln.

www.facebook.com/khristinabodnaruk/

*1994 Ternopil/UA. Flucht

in die USA. Studium an

der Ternopil National

Pedagogical University V.

Hnatiuk und Lviv Academy

of Fine Arts, monumental

painting. Ölmalerei

auf Leinwand.

53



MOTTOZIMMER

SISSA MICHELI

In ihrer Befragung nach der Existenz lässt sie sich

in ihrem Werk von der ins Unendliche gehenden

Falte inspirieren, wie sie der französische Philosoph

Gilles Deleuze in „Die Falte: Leibniz und der Barock“

(1988) beschreibt.

Inszenierung ist ein wesentlicher Bestandteil der

Arbeit Michelis, das bewegte, dynamische Bild ein

ständiger Begleiter. Mit fliegenden Kleidungsstücken

erschafft sie faszinierende temporäre Skulpturen,

die in einem sinnlich dynamischen Spiel das

Flüchtige und Vergängliche feiern. Gleichzeitig

versinnbildlichen die Arbeiten auch das Grundcharakteristikum

der Fotografie, einen Augenblick

festzuhalten und visuell einzufrieren, der für das

menschliche Auge nicht wahrnehmbar ist. Die vor

Gesicht und Körper einer Frauengestalt inszenierten

Textilien spielen mit dem Gegensatz von Verschleierung

– Enthüllung, Befreiung, von Schutz –

Schutzlosigkeit. Grenzen zwischen Film, Fotografie

und Installation verschwimmen: den fotografischen

Moment eines Faltenwurfs übersetzt sie in ein dreidimensionales

Objekt.

www.sissamicheli.net

55

* 1975 in Bruneck/I. lebt

und arbeitet in Wien.

Anglistik, Amerikanistik,

Französisch an der

Universität Wien, Schule

für künstlerische Photographie

und Akademie

der bildenden Künste

Wien. Staatsstipendium

für künstlerische Fotografie,

Fotografie, Video,

Performance, Objekt,

Installation.



MOTTOZIMMER

TANJA PRUŠNIK

In ihrem zyklischen Werk werden u.a. gesellschaftskritische

Themen angesprochen. Die

Werksserie Kunstbackwettbewerb und Paravent

perzeptuieren frauenspezifische Themen, die

einerseits kritisch, aber auch spielerisch sinnlich

Stellung patriarchaler Gedankenmuster aufnehmen

und sie einer künstlerisch-feministischen

Versuchsanordnung unterlegen.

Der erweiterte malerische Ansatz erfolgt durch

Transformation und Integration in objekthafte,

essbare Konstruktionen. Malprozesse werden

über ungewöhnliche Materialien und Untergründe

erweitert und können mittels partizipativer

Teilhabe mitunter auch kurzfristig verändernde

Wirkungen durch genießbare Farbpigmente verursachen.

So dringt Kunst tief in den Körper ein,

der Partizipient wird im wahrsten Sinne Teil des

Werkes.

Zu einem pas de deux bittet sie bei Selbstfotografie

als emanzipatorische Metapher in einen intimexperimentellen

Raum voller innerer Spannung

und höchster Konzentration.

www.prusnik.com

*1971 Wolfsberg/Kärnten.

Lebt und arbeitet in

Wien. TU Wien (Roland

Goeschl), Kuratorin

millstART. Malerei,

Installation, Bühnenbild,

Covergestaltung, Landart,

Internationale Symposien

im In- und Ausland

57



MOTTOZIMMER

JULIE MONACO

Seit 2001 beschäftigt sie sich mit dem inhaltlichen

Schwerpunkt der digitalen Bildgenerierung mittels

fraktaler Strukturen/Oberflächen (Renderings)

im Dialog mit analogen Elementen. Die Arbeiten

sind künstliche, digital-erstellte Bilder, die kein Abbild

eines vorgefundenen „Realen“ sind. Ihre Basis

sind numerische Codes. Das Zusammenspiel von

computergenerierten Zeichen und mit von Hand

geschaffenem zeichnerischen Gestus, sowie die jeweilige

mediale Übersetzung in die Materialität von

Silbergelatinfotografie oder C-Prints neuerlich auf

Inkjet, bilden die Schnittstelle ihres Schaffens. Die

Bilder, die durch diesen Prozess entstehen, werden

je nach Serie in verschiedenen Print Techniken

produziert, wie C-Print und Silver Gelatin Print.

Die Werke erscheinen wie realistische Naturdarstellungen,

teilweise mit abstrakten Elementen aus

dem Grafikbereich des non-photorealistic Renderings,

die wie Pinselübermalungen wirken. Derzeit

entstehen Werke als NFT (non fungible token – digitale

Dateien).

www.monaco.at

59

*1973 Wien, lebt und

arbeitet in Wien. Akademie

der bildenden Künste

bei Ernst Caramelle und

Peter Kogler; Bionic,

Raleigh Studies, Hollywood,

L.A., 3D Softimage

und Animation; Diplom

Medienübergreifende

Bild- und Raumgestaltung

an der Universität für

Angewandte Kunst Wien

bei Brigitte Kowanz.



MOTTOZIMMER

ANOUK LAMM ANOUK

Der für sie spezifische und eigene Zugang zum Leben,

zu allen Lebewesen bildet sich in ihrer Kunst

mittels Malerei, nicht selten verbunden mit Lyrik

auf Leinwand, ab.

Kunst wird gewohnt und gelebt, Wohn- und Schaffensraum

sind eins, so sind auch Tiere immer

präsent. In ihrer Malerei haben Tierwesen, teils

geisterhaft, teils mystisch eine wiederkehrende

Präsenz. Neben ihren Serien post/pre, Lesbian

Jazz und The Void is my Temple arbeitet Anouk

auch gerne an fast ornamental anmutenden

Wiederholungsbildern mit (Tier-) Wesen und setzt

zunehmend Schrift ein. Ihre Werke strahlen Ruhe,

Ausgeglichenheit, aber auch Stärke aus. Gedichte,

Fotos und Zeichnungen werden großzügig im

Internet, einem Medium, dessen sie sich gerne

bedient, geteilt. Diversität ist ihr ein großes Anliegen,

geschlechterspezifische Einschränkungen und

Reduzierung lehnt sie ab.

www.anouklammanouk.com

61

*1992. Lebt und arbeitet

in Wien. Universität der

Künste Berlin, Akademie

der bildenden Künste

Wien (Erwin Bohatsch).

Arbeitet medien- und

raumübergreifend mit

Textilien, Zeichnungen,

Malerei, Fotografie,

Sprache.



MOTTOZIMMER

ZENITA KOMAD KATZ

Ihr künstlerisches Œuvre umfasst Themen und

Fragestellungen, die ihrer persönlichen Auseinandersetzung

mit dem menschlichen Dasein, dem

Sinn der menschlichen Existenz zwischen materieller

Realität und Spiritualität, Konsum und Religion

entspringen. Mit Witz und Ironie und einem fast

anarchistischen Idealismus reagiert die Künstlerin

auf die Welt um sie herum und spricht mit treffsicherer

Prägnanz sowohl Intellekt als auch Gefühl

an. Grundlegend der Gedanke, dass alles miteinander

verbunden ist. In Anbetracht der fordernden

gegenwärtigen Zeit, die gesellschaftsspaltende

Missstände bloßlegt, weist die Künstlerin in dieser

Arbeit eindringlich auf den Zusammenhang von Allem

und Jeder/Jedem hin. Hier gibt es keine Inklusion

und Exklusion, alle tragen Verantwortung. Ihre

Bildwerke fordern auf, sich dieses allumfassenden

Zusammenhangs bewusst zu sein. Vorherrschende

Spaltungen, sind ihr gemäß nur durch Zusammenhalt

und Herzensbildung zu überwinden. An diese

appelliert die Künstlerin eindringlich – was durch

die Situation in der Ukraine nun noch dringlicher

erscheint.

www.zenitakomad.com

*1980 in Kärnten, lebt und

arbeitet in Kärnten. Hochschule

für Angewandte

Kunst Wien, Bühnenbild/

Graphik sowie Akademie

der bildenden Künste,

Mixed Media. Bildobjekte,

Grafiken und Installationen.

63



MOTTOZIMMER

FRANZISKA MADERTHANER

In ihren Gemälden wird Gegenständliches und

abstrakt Expressionistisches verwebt. Aus den

Farbschüttungen und radikalen Malgesten entwinden

sich Körper, Stillleben und Objekte oder

Szenen der Alltagskultur. Abstraktion und Gegenständlichkeit

schließen sich in ihrer Kunst nicht

aus, sondern ergänzen und stützen einander in

vielfältigster Weise. Oft und gern verwendet sie

dabei Zitate aus der Malereigeschichte. Manche

ihrer Arbeiten stellen nur vermeintlich Kunsthistorisches

dar, sind aber "Reenactments", lebende

historische Rollenspiele von heute, so werden bekannte

Protagonisten, die aus ihrem historischen

Kontext gelöst und mit zeitgenössischen Themen

neu in Beziehung gesetzt werden. Auch Caravaggio,

Tiepolo oder niederländische Barockmaler-Zitate

werden mit aktuellen Bildwelten durchmischt

und wachsen aus den amorphen Farbwelten.

In ihrer bildgewaltigen Opulenz finden sich farbenprächtigste

Tulpen, Tiere und Menschen, sie

selbst trifft auf Picasso oder Jackson Pollock.

www.maderthaner.cc

65

*1962 in Wien. Lebt und

arbeitet in Wien und

Waldviertel. Studium an

der Universität für angewandte

Kunst Wien bei

Herbert Tasquil und Oswald

Oberhuber, 2001–17

Professur für Malerei und

Grafik an der Universität

für angewandte Kunst

Wien, 2004–06 Vorsitzende

IG Bildende Kunst

Österreich.



MOTTOZIMMER

MICHAEL WEGERER

arbeitet mit erweiterten Verfahren der Druckgrafik

und Installationen. Sein umfangreiches Oeuvre

nimmt mitunter starken Bezug auf die Ästhetik der

Moderne. Ausgehend von geometrischen Grundformen

beschäftigt er sich in seinen Werken mit

dem Prinzip des Seriellen, das auch im Siebdruck

zentral ist, und dem Verhältnis von Farbe, Rhythmus

und Bewegung. Eine wesentliche Rolle spielt

zudem die Interaktion zwischen BetrachterIn und

Kunstwerk bzw. die Idee, durch die Veränderung

des eigenen Standpunkts, die jeweilige Arbeit

immer wieder neu zu erleben. Im Mottozimmer

eignet er sich dazu auch Wandflächen an, die er

großflächig bemalt in die Präsentationsform miteinbezieht.

Im Rahmen von mehreren internationalen Arbeitsaufenthalten

in Großbritannien, Irland, Australien,

Schweden und China entwickelt er seit 2006

experimentelle und vielseitig einsetzbare Siebdrucktechniken

für Raumarbeiten und Installationen.

Seit 2015 widmet er sich der Gestaltung von

Glas- und Fassadenelementen im Rahmen von

Kunst am Bau Projekten.

www.michaelwegerer.net

67

*1970, lebt und arbeitet in

Wien. Bildende Kunst und

Medienkunst an der Universität

für angewandte

Kunst Wien mit Auszeichnung,

Masterstudium

in Fine Art Printmaking

am Royal College of Art

in London. Druckgrafik,

Zeichnung, Skulptur und

Installation, experimentelle

Siebdrucktechniken.



MOTTOZIMMER

ELISABETH WEDENIG

verwebt in ihren Bildkompositionen imaginäre und

reale Räume zu einer scheinbaren Realität im Bild.

Die Künstlerin übersetzt dabei Vorgefundenes

oder auch kunsthistorische Zitate, neben Erinnerungen

an ferne Traumwelten oder real erlebte

Reiseeindrücke in ihre Malerei.

Ihr primäres Medium ist die Malerei mit Öl und

Acryl, Zeichnung wird jedoch als fester Bestandteil

bildnerischer Komposition eingesetzt. Die Präsentation

als Rauminstallation gibt neue Betrachtungsweisen

vor, die vertiefendes Eintauchen in ein

dreidimensionales Bildwerk zulassen. Das sinnliche

Motiv eines Werkes von Rubens, Granatäpfel und

die Opulenz der Farben sind es, die, neben den

„Taucherinnen“, das Gefühl eines tiefen Eintauchens

– wie das in kaltes Wasser – spürbar wiedergeben.

Die Entscheidung, welches Motiv aus der

angebotenen Vielzahl an Fantasiewesen, Tier- und

üppigen Pflanzdarstellungen neben zarten floralen

Elementen im Vordergrund steht, fällt dabei der/

die BetrachterIn selbst.

www.elisabethwedenig.at

69

*1980 St. Veit/Glan. Lebt

und arbeitet in Kärnten

und Wien. Kunstakademien

Riga und Athen,

Malerei; Akademie der

bildenden Künste Wien,

Künstlerisches Lehramt

und Bildende Kunst

(Hubert Schmalix, Amelie

von Wulffen).



MOTTOZIMMER

SAŠO VRABIČ

In seinen ausdrucksstarken Werken kommentiert

er eine postmediale Natur der heutigen Informationsgesellschaft,

ihre technologischen Abhängigkeiten

und Geräusche sowie die Beziehungen in

der zwischenmenschlichen Kommunikation. Mit

seinem frischen Ansatz, auf Fotorealismus und

Popart basierend, zählt er zu den prominentesten

Vertretern der slowenischen post-medialen Malerei.

In seinen Arbeiten sehen wir Kommentare aus

der modernen Informationsgesellschaft und Beziehungen

der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Mit Malerei, hält er inne und reflektiert sie,

um über ihre Natur und Bedeutung nachzudenken.

Als multimedialer Schöpfer bewegt er sich in einer

Welt digitaler Bilder und erzeugter Klänge, die

interaktiv alle Sinne stimulieren und die Fähigkeit

der menschlichen konventionellen Wahrnehmung

und Reflexe transzendieren. So entstand auch das

rhythmische Video überspringender Plattentonträger

als ironischer Beitrag, der Bild- und Tonkunst

und deren Verbindung untersucht.

www.vrabic.si

*1974 in Slovenj Gradec/

Slo. Malerei und Grafik

an der Akademie der

bildenden Künste in

Ljubljana. Malerei und

Klangkunst. Ausstellungen,

Projekte, Festivals,

Workshops in EU, Amerika,

Asien, Afrika, 700

Bühnenauftritte.

71


STIFTSKIRCHE

Vorhalle


STIFTSKIRCHE

VORHALLE

In der ehemaligen Stifts- und heutigen Pfarrkirche im romanischen

Stil einer dreischiffigen Pfeilerbasilika regen Licht und

Glas zu neuen Dialogprozessen an.

Nachts setzt Hanno Kautz´ Lichtinstallation „Atem“ künstlerischen

Akzent und weist auf die Weiterführung der Installation

im Inneren der Kirche hin. Die Sichtbarkeit des pulsierenden

Lichts im Torbogen an der Straßenfront der Stiftskirche zieht

sich tagsüber in das Innere des Stiftes in den Kirchenraum zurück.

Nachts tritt es einem Mantra gleich wieder in Erscheinung.

In der Vorhalle der Kirche sind Alenka Vidrgar´s Mandorle, ihre

Immaculata aus den Zyklen Conceptus vividus, When I Go, The

Story of a Hug, Oscillator und Universus zu sehen.

Die Unikatgüsse aus Bronze tragen Die Unbefleckten, die Mandorle

als Darstellungen des "Lebendigen" in sich. Feinfühlig

ziehen sich die Fäden von Kante zu Kante – aus Leere wird

Langlebigkeit.

Der weibliche Blick

in den Werken, seine

Sanftheit und sein

Glanz geben dem Thema

der Monstranz im

künstlerischen Kontext

eine neue Relevanz.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Hanno Kautz | Seite 23

Alenka Vidrgar | Seite 75

73



ALENKA VIDRGAR

STIFTSKIRCHE

VORHALLE

Das Hinterfragen nach der »Ursprünglichen Form«

von Ton, Holz, Metall und Stein führte sie dazu,

nach einer eigenen Grundform zu suchen, die sie,

wie eine Spur manueller und maschineller Fertigung

formt. So entstanden Immaculata – die Zyklen

Conceptus vividus, When I Go, The Story of a

Hug, Oscillator, Universus.

Auf die wahre Natur von Bronze trifft sie erst in

der Gießerei, wo in speziellen Verfahren im Entstehungsprozess

das Gefühl für der Materialverarbeitung

zum integralen Bestandteil der endgültigen

Form wird. Als Unikatgüsse tragen Die Unbefleckten,

die Mandorle Darstellungen des "Lebendigen"

in sich. Den Kontrast zur nunmehr erstarrten Lebendigkeit

des ehemals flüssigen Materials, ergeben

hauchzarte Fäden, die von Kante zu Kante, wie

Schnüre gezogen, den Kern bilden und einen Hohlraum

füllen. Aus Leere wird Langlebigkeit.

Eine Besonderheit stellen ihre Klingenden Steine

dar, die zum partizipativen musizieren auf Skulpturen

einladen – dabei werden Objekte zur Synergie

aus Bild und Ton. Konzerte werden mit Schlagwerkern

der Slowenischen Philharmonie ausgeführt.

www.alenkavidrgar.webs.com

*1958 Ljubljana. Pädagogische

Akademie und

Akademie der bildenden

Künste Ljubljana, Postgraduiertenstudium

bei

Slavko Tihec, Drago Tršar,

Tomaž Brejc. Bildhauerei,

Grafik, visuelle Kommunikation,

Fotografie.

75


GEWÖLBEKELLER


GEWÖLBEKELLER

24 Stufen führen tief in die historischen Kellergewölbe, die einst

als kühle Lagerräume dienten. Zwei eng aneinanderschmiegende

Bögen bieten Eingang.

Reiner Riedlers Videoinstallation lädt zum Verweilen im sommerlichen

Kühl ein.

Hanno Kautz´ Lichtinstallation leitet die BesucherInnen tief in

die Gewölbe und gibt einen Vorgeschmack auf den nächtlich

geführten Weg durch das Stiftsgelände. Er greift dabei den

Rhythmus des Atems auf und läßt in eine magisch künstlerische

Intervention eintauchen. So ist die BesucherIn ganz in diesem

speziellen Ort und kann ihn in sich aufnehmen.

Helga Cmelka´s Installation Wasserfall bringt der BetrachterIn

nahe, dass die Auseinandersetzung mit der Natur bei den meisten

kaum bewusste Emotionen, Gedanken und Fragen offenlegt

− wenn man Zeit in der Natur verbringt und diese mit offenen

Sinnen wahrnimmt. Sie in eine Abstraktion und in einen

für sie unüblichen Ort zu transferieren, erzeugt neue Aspekte

von Wahrnehmung und

tiefes Eindringen in ein

„natürlich sinnliches“

Bewusstsein.

KÜNSTLERINNEN

Reiner Riedler | Seite 79

Helga Cmelka | Seite 81

Hanno Kautz | Seite 23

77



GEWÖLBEKELLER

REINER RIEDLER

Die Leihgabe der Polyesterfilmrolle „Der kleine

Nick“ des Österreichischen Filmmuseums ließ

Transparenz von Filmrollen im Gegenlicht erkennen,

mit eigentümlich mäandernden Mustern. Der

Anlass zur ausgiebigen Recherche und Zugang

an verschiedenen filmhistorischen Institutionen.

Den Verweis auf den Wandel von analoger zu digitaler

Epoche visualisiert und dokumentiert die

Serie „The Unseen Seen“ und entfachte emotionale

Fragenstellungen nach Relikten des bewegten

Bildes - nach Original und Kopie, dem Konkreten

und Abstrakten, sowie der Erinnerung im Allgemeinen.

Gesellschaftliche Phänomene und Themen

der Gegenwart führen in seinen Arbeiten oft an

die Peripherie unserer Lebensräume. Dokumentarisch

und konzeptuell hinterfragt er das Wesen der

Fotografie und lotet ihre Grenzen aus. Der Mensch

mit seinen Sehnsüchten und Abgründen ist dabei

immer zentrales Motiv, die Peripherie unserer Lebensräume,

immer auf der Suche nach der zerbrechlichen

Schönheit der menschlichen Existenz

mit ihren Wünschen und Abgründen.

www.reinerriedler.com

*1968 Gmunden. Lebt

und arbeitet in Wien. Kolleg

für Fotografie an der

Höheren Graphischen

Lehr- und Versuchsanstalt

Wien, Bildwissenschaften

an der Donau-Universität

Krems. Dokumentarische

Fotografie, Visualisierung

79



GEWÖLBEKELLER

HELGA CMELKA

Durch Biegungen und Verknüpfungen von Drähten

werden Grundstruktur und Konturen ähnlicher,

aber feingliedrigerer Objekte gebildet, deren

Körper in der Folge mit unterschiedlichen Materialien

bestückt oder zum Teil umspannt werden.

Die 2006 begonnenen „Clouds“ – aus verzinktem

Eisendraht geknüpfte und mit Polyestergewebe

verwobene Objekte – werden im Innen- und

Außenraum auf die jeweilige örtliche oder räumliche

Situation angepasst installiert. Wolken waren

und sind ein beliebtes poetisches Bild in Literatur,

Landschaftsmalerei oder Naturfotografie. Als Mittler

zwischen Himmel und Erde tragen sie Wasser

in kondensierter Form mit sich, das als Regen im

besten Fall dort niederfällt, wo es die Natur am nötigsten

braucht. Die hohe Relevanz des Elements

Wasser als natürliche Ressource und Grundlage allen

Lebens auf der Erde wird in dem aus unzähligen

Metern transparenter Schnur bestehenden „Wasserfall“

verdeutlicht.

www.cmelka.at

81

*1972 in Mödling. Lebt

und arbeitet in Niederösterreich

und Burgenland.

Int. Symposien; Grafik-

und Textil-Biennalen

und Triennalen. Artist in

Residence in Melbourne/

AUS und Örnsköldsvik/S.

Buchprojekte als Herausgeberin.

1994–2019

Leiterin kunstraumarcade

Mödling.


GALERIE IN PROGRESS |

PROGRAMM

Ein neuer, verborgener Ort erschließt sich

den BesucherInnen bei Führungen. Dies ist

jederzeit bei unserem fachkundigen Vermittlungsteam

möglich.

Der neu erkundete Raum erschließt sich der

BesucherIn magisch sanft, das eindringende

Licht verleiht ihm eine gewisse Ruhe und Gelassenheit.

Eine immer wieder neu ausgerichtete

Präsentation belebt die Ausstellungslandschaft

des Stifts.

Die Weiterführung der im Vorjahr erfolgreich

etablierten Galerie in Progress – einem Neudenken

künstlerischer Präsentationspraxis,

erfährt an einem neuen Ort neue Möglichkeiten.

Hier wird die Dauerausstellung um Werke

ergänzt, die in situ entstehen, hier bietet sie

Raum für eine eigene Form von Ausstellung

– vorab stellen Arbeiten Werke als Einleitung

der Artists in Residence KünstlerInnen vor, die

nach Beendigung der Artist in Residence (AiR)

Zeit um jeweils vor Ort entstandene Werke

ergänzt und erweitert werden.

So wird die Finissage des Gesamtprojektes

gleichzeitig von einer Vernissage geprägt.

Weiters werden Werke von KünstlerInnen

präsentiert, die das Programm um Performance,

Film oder temporäre Präsenz erweitern.

KÜNSTLERINNEN &

KÜNSTLER

Isabel Belherdis

Inna Kharchuk

Katherine Reznichenko

Johannes Rass


ARTIST IN RESIDENCE

Das millstART Artist in Residence Programm wurde gemeinsam mit der Familie Berndl entwickelt.

Eingeladene KünstlerInnen arbeiten bis zu zwei Wochen lang begleitend zur aktuellen Ausstellung

und themenbezogen im Kunstatelier am Hafen des Romantik SPA Hotel Seefischer.

Es bietet KünstlerInnen die Möglichkeit, den Wirkungskreis ihrer künstlerischen Tätigkeit in Millstatt

zu erweitern. Wir versetzen die Residenzkünstler in die Lage, einen lebendigen Austausch

mit KünstlerInnen und Hotelgästen sowie ortsansässigen Kunstinteressierten zu pflegen. Im Abschluss

an die Residence-Zeit werden hier entstandene Arbeiten Teil der Ausstellung sinNe_

Wahrnehmung und Ausnahme in der Galerie in Progress. www.seefischer.at

83



ARTIST IN

RESIDENCE

ISABEL BELHERDIS

In ihrer künstlerischen Arbeit forscht sie anhand

ihres eigenen Körpers, den sie in Bezug zu Raum

und Objekten stellt, an Wahrnehmungs- und Bewusstseinszuständen,

die durch Fühlen, Bewegung

und Verinnerlichung hervorgerufen werden. Die

Methodik, die sie im Laufe der Jahre entwickelt

hat, nennt sie „Auto-Performance“. Dabei begibt

sie sich in einen Illusionsraum - eine poetische

Raum-Objekt-Inszenierung, die als Bühne fungiert

- und transformiert ihre Gefühle und Eindrücke

in einer ausschließlich für sie selbst konzipierten

Performance in einem privaten Raum oder in der

Natur zu einem Bild.

Ihre Werke lassen uns teilhaben an einer Welt

der Innerlichkeit, des Alleinseins, der Selbsterforschung

und der poetischen Körper-Raum-Inszenierung

– eine Welt zwischen innen und außen, die als

solche in ihrer Eigenart erst durch die autoperformative

Selbstbegegnung entsteht.

Ihr Werk umfasst Fotografie, Zeichnung, Text,

Sprache, Performance und Installation.

www.isabelbelherdis.com

*1976 Graz. Lebt und

arbeitet in Wien, Graz.

Architektur, Technische

Universität Graz, Akademie

für angewandte Photographie

Graz; Spéos -

L´Ecole des photographes

internationaux, Paris;

Universität für Angewandte

Kunst Wien.

85



ARTIST IN

RESIDENCE

INNA KHARCHUK

Vor einiger Zeit sah ihre Welt anders aus. Die Zeit

der Selbstisolation begann für sie mit der Geburt

ihrer Tochter. Da begann sich das Virus auf der

ganzen Welt auszubreiten. Panikattacken und postnatale

Depressionen hatten einen signifikanten Einfluss

auf das Bewusstsein. Auf 40 Quadratmetern

wurde gelebt, gekocht, gefeiert und wurden Gemälde

erschaffen. Die Inspiration und Anregungen

dafür, aus der sie bis heute schöpft, ist längst in das

Unterbewusstsein eingebettet und jederzeit für sie

abrufbar. In Isolation hat sie ihre Wurzeln und authentischen

Werte erforscht. Intensiv geht sie der

Frage nach, wie viel die Vergangenheit über uns

selbst aussagt und wie sehr sie in unseren Genen

verwurzelt ist. Nach Authentizität suchend und das

Erkennen unabdingbarer Liebe - in unausweichlicher

Nähe, eine andere Distanz zu finden - und

das Akzeptieren und Verständnis aller Schwierigkeiten,

die unsere Vorfahren durchmachten. Vor

zwei Jahren noch war sie mit ihrem Werk bereit,

alle unangenehmen Schocks der Welt zu lieben, zu

akzeptieren und zu überwinden.

mokonshu.art/en/artists-stories-en/

inna-kharchuk

*1995, Riwne/Ukraine.

Lebt und arbeitet in Lviv.

Studierte 2013 – 2016

Malerei an der Nationalen

Akademie der Künste

Lviv (LNAM). Öl, Acryl auf

Leinwand

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ARTIST IN

RESIDENCE

KATHERINE KATIA REZNICHENKO

Häufig basieren ihre Arbeiten auf anthropomorphen

Vorstellungen: das bedeutet die Übertragung

von menschlichen Eigenschaften auf nichtmenschliche

Wesen, wie z. B. Gott, Tiere oder

die Natur.

Die Künstlerin ist fasziniert von den unterschiedlichen

ästhetischen Aspekten und den anatomischen

Merkmalen des menschlichen Körpers

und von der Suche nach Plastizität der männlichen

und weiblichen Körper und Gesichter.

Manchmal entstehen ihre Werke unter dem Einfluss

von Gefühlen und reflektieren Ereignisse und Erfahrungen.

Dabei bedient sie sich der klassischen Öl auf Leinwand

Technik.

www.instagram.com/katherine_reznichenko_art

*1997 in Lviv. Abschluß

an der Universität Lviv

für Angewandte Kunst,

Ausstellungen in der UA,

Polen

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ARTIST IN

RESIDENCE

JOHANNES RASS

Mit seinem Projekt BÜHNENTIER / ANIMAL ON

STAGE schlägt Johannes Rass Brücken zwischen

Kunst und Kulinarik, indem er das Fleisch provokant

auf das zurückführt, was es ist/war: Körperlichkeit.

Am Anfang stehen die Schlachtung und

die Zerlegung des Tieres. Es folgt die Zubereitung

der einzelnen Stücke, die anschließend zu ihrer ursprünglichen

Tiergestalt wieder zusammengefügt

werden. Die BetrachterInnen der Skulptur bzw. der

davon angefertigten Fotografien finden sich mit der

eigentlichen Quelle des Produktes konfrontiert –

dem Tier in seiner Gesamtheit.

Während seiner Artist in Residence Zeit im Hotel

Seefischer am Millstätter See widmet sich der – wie

er sich selbst bezeichnet – künstlerische Quereinsteiger

im gemeinsamem Erarbeiten mit dem Team

des Hotels dem Thema Wild und dem Entstehungsprozess

- von der Jagd über die Verarbeitung

bis zur Erstellung der Skulptur – dokumentarisch

begleitet.

www.johannesrass.com

*1989 Wien, lebt und

arbeitet in Wien. studierte

Tourismusmanagement,

Autodidakt. Mixed

Media, Performance,

Skulptur, Film, Fotografie,

Installation, Performance,

und diversen anderen

Medien.

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Dienstag, 24. Mai 2022 | 18:00 Uhr

ERÖFFNUNG

Wo? Kreuzgang

sinNe_Wahrnehmung und Ausnahme

Erstaufführung : Julia Malischnig Peace for Kyiv, Suite op. 7

Die Ausstellungsräume sind bereits ab 16:00 Uhr geöffnet.

Freitag, 27. Mai 2022 | 17:00 Uhr

GALERIE IN PROGRESS -

ARTIST IN RESIDENCE

KATHERINE REZNICHENKO (UA)

Wo? Hirter Genußtheke Millstatt, anschließend Stift

Freitag, 17. Juni 2022 | 17:00 Uhr

GALERIE IN PROGRESS -

ARTIST IN RESIDENCE

INNA KHARCHUK (UA)

Wo? Hirter Genußtheke Millstatt, anschließend Stift

Freitag, 17. Juni 2022 | 19:00 Uhr

KONZERT „ERWECKEN“

SToP auf den klingenden Steinen

der Bildhauerin Alenka Vidrgar

und Matevž Bajde, Franci Krev, Schlagwerker der Slowenischen

Philharmonie, Aleš Klančar, Trompete.

Wo? Kreuzgang

Details? Auf Seite 97


PROGRAMM

millstatt

tt

lstatt

llstatt

alerie August

aggner

Freitag, 29. Juli 2022 | 19 bis 1:00 Uhr

KUNSTNACHT STIFT MILLSTATT

sinNe_Wahrnehmung und Ausnahme

Niki Passath: Tattoomaschine/Film, live Performance

Johann Feilacher: flämmen der Werke in situ

Eva Petrič: Art Duo Fragrance - Parfum AngelHound

Führungen

Wo? Stift Millstatt

Details? Auf Seite 96

Samstag, 17. September 2022 | 17:00 Uhr

FUTURE TALK IM RAHMEN VON

CLOSE(D) FUTURE

Kunst Kulturjahr 2022

Tristian Horx, Zukunftsforscher, Julian Horx, Grafikkünstler

und Nina Schedlmaier, Kunstjournalistin im Gespräch mit

Tanja Prušnik

Wo? Kreuzgang

Freitag, 23. September 2022 | 17:00 Uhr

GALERIE IN PROGRESS -

ARTIST IN RESIDENCE

ISABEL BELHERDIS

Wo? Hirter Genußtheke Millstatt, anschließend Stift

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Donnerstag, 6. Oktober 2022 | 17:00 Uhr

GALERIE IN PROGRESS -

ARTIST IN RESIDENCE

JOHANNES RASS

„Bühnentier“ - Fundraising Menu -

Anmeldung erforderlich.

Wo? Wirtshaus Lindenhof

Freitag, 7. Oktober 2022 | 19:00 Uhr

VERNISSAGE / FINISSAGE

GALERIE IN PROGRESS

Wo? Stift – Abschluss in den Mottozimmern


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KUNSTNACHT STIFT MILLSTATT | SEHEN.FÜHLEN.RIECHEN

HAPPENING | EVA PETRIČ

AngelHound Duo Düfte - Angel hunting, Hound

guarding

Wir alle spielen 1001 Rollen, aber sie alle vereinen

sich in einer – im AngelHound. Wir sind wie der

jagende Engel, der das Böse jagt, aber auch wie

der schützende Hund, der das Gute bewacht; wir

sind hin- und hergerissen zwischen den Rollen des

Engels und des Hundes, zwischen Licht und Dunkelheit...Wir

sind AngelHounds.

ANGELHOUND 639 Hz ist eine Reihe von Nischenparfüms,

die von der Künstlerin Eva Petrič

in einer speziellen Diptychon-Formel entwickelt

wurden, um Gefühle zu harmonisieren, die von

einem Extrem zum anderen reichen. Dies führt zu

einer beruhigenden, ausgeglichenen Stimmung, die

mit der Frequenz von 639 Hz in Resonanz steht.

Die Frequenz 639 fördert die Kommunikation, das

Verständnis, die Toleranz und die Liebe – zu sich

selbst und zu anderen. Somit ein perfektes Mittel,

um sich selbst und den Dialog mit einem geliebten

Menschen zu verbessern. Ihr Ziel ist es, die Grenzen

zwischen Kunst und Alltag zu überwinden. Dies

motivierte sie dazu, die Kunst aus den Galerien auf

die Straße zu bringen.

www.eva-petric-evacuate.com


PROGRAMM

KONZERT | SEHEN.FÜHLEN.HÖREN | HAPPENING

STOP (SLOVENIAN PERCUSSION PROJECT) UND ALENKA VIDRGAR

Das Projekt KLINGENDE STEINE ist eine Zusammenarbeit

zwischen Musikern, Schlagwerkern der

Slowenischen Philharmonie und der akademischen

Bildhauerin Alenka Vidrgar. Ein Stein ist nicht nur

ein visuelles Objekt und auch nicht nur eine Klangquelle.

Er ist eine Synergie aus Bild und Ton.

Die Bildhauerin und die Perkussionisten haben viel

Zeit in den Steinbrüchen und im Studio verbracht,

um den Klang von Stein zu erforschen. Die Ergebnisse

sind faszinierend. KLINGENDE STEINE sind

innovativ und spiegeln die Komplementarität von

Musik und Bildhauerei wider. Gleichzeitig sind sie

interaktiv - die Skulpturen werden von Schlägel

gerahmt, so dass die BesucherInnen mitunter die

Musik der Steine selbst erzeugen können.

Die Offenheit für musikalische Einflüsse, neue

Ideen, dynamische Kreativität und ihr Wunsch, sowohl

streng klassische Musik, eigene Kompositionen

als auch zeitgenössische und elektroakustische

Schlagzeugmusik aufzuführen, führte die akademischen

Schlagzeuger zu dem interdisziplinären Projekt.

www. stop-projekt.com

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SPONSOREN



SPONSOREN

Logo

Werbemanufaktur

C62 M0 Y78 K50

R66 G115 B58


SPONSOREN

IN DER

-GALERIE

MILLSTATT IN DER AM SEE

-GALERIE

MILLSTATT AM SEE


IMPRESSUM

Der Verein millstART dankt allen UnterstützerInnen, FörderInnen

und SponsorInnen sowie Antje Güttler, Leiterin Forstbetrieb

Kärnten-Lungau und P. Slawomir Czulak SCJ für die

fortwährende Unterstützung.

Besonders erwähnen möchten wir unsere ehrenamtlichen

HelferInnen und unsere tatkräftig unterstützende Ehrenpräsidentin,

Ina Lerchbaumer. Durch ihren Einsatz wird das Projekt

erst möglich. Besonderer Dank gilt unserer hoch engagierten

Kuratorin Tanja Prusnik sowie den großartigen KünstlerInnen.

sinNe_Wahrnehmung und Ausnahme | millstART 2022

Für den Inhalt verantwortlich:

Verein millstART | ZVR: 1609016456 | Kaiser-Franz-Josef-

Strasse 49 | 9872 Millstatt | office@millstart.at

IBAN: AT71 3947 9000 0015 5507

Kuratorin: DI Tanja Prušnik |

Kunstvermittlung: Vanessa Obereder, Lena Probst, Lisa

Schmölzer, Fiona Timko und Teresa Steiner (Führungen auf

Italienisch und Englisch) Grafik, Satz, Layout: Thomas Kalt

Lageplan: DI Sabrina Obereder | Fotos: Thomas Kalt, Elisabeth

Rosegger, Johannes Leitner, Kirsten Borchert, Vera

Udritz, Sabine Hauswirth, Mirko Da Col, Daniel Lichterwald,

Mike Crawford, Ferdinand Neumüller, Raimo Rudi Rumpler,

Theresa Wey, Klavdija Kobal, Nurith Wagner-Strauss, Jana

Madzigon, Manfred Makra, Elsa Okazaki, boxquadrat, Sabine

Hohm, Klaus Vyhnalek, Viktor Riedler, Fabian Gasperl, Amir

Katz, Ivan Klarič, Klavdija Kobal, Jana Madzigon, Jure Matož,

Ferdinand Neumüller, Pascal Petignat, Polina Scherbina, Maya

Sajko, Alex Settari, Petra Zimmermann |

Texte: wenn nicht anders vermerkt, Texte bei den KünstlerInnen

und Tanja Prušnik

Irrtum und Änderungen vorbehalten.


©Victoria Coeln / Bildrecht, Wien 2021

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