4/2010 - Leporello
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spezial<br />
Gartenkultur<br />
stilvolle<br />
lebensart<br />
Es ist ein Frühlingsevent der besonderen<br />
Art, das Jahr für Jahr<br />
mehr Besucher und Aussteller an<br />
den Fuße des Schwanbergs lockt.<br />
Die Rede ist vom Rödelseer Frühling,<br />
zu dem die Winzergemeinde<br />
am 24. und 25. April einlädt.<br />
Zum zehnten Mal öffnen sich<br />
im romantischen Ambiente der<br />
Schlossstraße, des Schlosshofes<br />
und -parkes sowie rund um den<br />
Dorfsee Erlebniswelten aus den<br />
Bereichen Garten, Kunst, Wohnen,<br />
Essen sowie Freizeit, um den<br />
Besucher stets aufs Neue zu inspirieren.<br />
Über 150 Aussteller bieten<br />
aktuelle Gestaltungsideen für<br />
drinnen und draußen, begeistern<br />
mit Pflanzenraritäten, hochwertigen<br />
Accessoires und stilvoller<br />
Lebensart. Eingefleischte Gartenfreunde<br />
werden sich freuen<br />
über das breit angelegte Vortragsangebot.<br />
Es spannt sich vom<br />
Beitrag über Rhododendren und<br />
Orchideen bis hin zu heilenden<br />
Gärten und Tipps, wie man seinen<br />
Garten nach Feng Shui Gesichtspunkten<br />
ausrichten kann,<br />
um sich in der eigenen kleinen<br />
Oase noch wohler zu fühlen. Die<br />
Verkaufsmesse hat am 24. April<br />
von 12 bis 18 Uhr und am 25. April<br />
von 10 bis 18 Uhr geöffnet. sek Der<br />
Quelle der Meditation und<br />
entspannung: der Zen-Garten<br />
auf dem Benediktushof.<br />
48 l <strong>Leporello</strong><br />
Der Bauerngarten im Park des erbachhofes wird nicht gegossen und gedüngt und bringt doch jährlich überreichen<br />
ertrag. er wird nach dem Konzept der Permakultur bewirtschaftet, die Mensch und Natur in einklang bringt.<br />
Der Natur vertrauen<br />
Auf dem Erbachshof in Eisingen wird erfolgreich die Permakultur umgesetzt<br />
Zu schlechter Boden, zu wenig<br />
Niederschlag, zu gefräßige<br />
Gartenbewohner - vielen wird die<br />
Lust auf den eigenen Nutzgarten<br />
durch widrige Umstände vergällt.<br />
Sie streichen die Segel, aus<br />
der Traum von selbstgezogenen<br />
Karotten und schmackhaften<br />
Tomaten? Nein - nur die Herangehensweise<br />
sollte überdacht<br />
werden. Diese Erfahrung hat das<br />
Künstlerpaar Elke Ungerbühler-<br />
Havelka und Motron A. Havelka in<br />
seinem weitläufigen Park auf dem<br />
Erbachshof in Eisingen gemacht.<br />
Im dritten Jahr bewirtschaften<br />
sie ihren darin eingebetteten<br />
Bauerngarten dadurch, dass sie<br />
die Natur gewähren lassen nach<br />
dem ganzheitlichen Prinzip der<br />
Permakultur: Das von dem Australier<br />
Bill Mollison abgeleitete<br />
Wortpaar “dauerhafte Landwirtschaft”<br />
verfolgt ein Ziel: ein besseres<br />
Miteinander von Mensch<br />
und Natur. Sie integriert die Kräfte<br />
und Dynamiken in der Natur, anstatt<br />
sie zu bekämpfen, indem sie<br />
kultivierte Ökosysteme schafft.<br />
Produktivität und Nachhaltigkeit<br />
sind dabei zwei zentrale Kriterien.<br />
Wer erfolgreich gärtnern<br />
will, muss den Dreiklang “Nicht<br />
umgraben, nicht düngen, nicht<br />
gießen” befolgen, auch wenn es<br />
schwer fällt, lächelt Elke Ungerbühler-Havelka,<br />
die vom Ertrag<br />
des letzten Jahres schwärmt und<br />
über ihre ursprünglichen Bedenken<br />
heute den Kopf schüttelt.<br />
Geduld und Zutrauen zur Natur<br />
sind gefordert, dann verhindert<br />
großzügiges Abdecken des vorsichtig<br />
bearbeiteten Bodens mit<br />
Mulch dessen Austrocknen, ausgezupftes<br />
und liegen gelassenes<br />
Unkraut düngt den Boden auf natürliche<br />
Weise. Wer beim Querbeet-Anpflanzen<br />
die Sympathien<br />
der Pflanzen füreinander berücksichtigt,<br />
stärkt sie und vertreibt<br />
lästige Schädlinge. Kurzum, die<br />
Natur hilft sich selbst, wenn man<br />
sie gewähren lässt, man schont<br />
seine Kräfte und kann sich über<br />
eine üppige Ernte freuen. sek<br />
Lauf des Lebens<br />
Einblicke in den Zen-Garten am Benediktushof in Holzkirchen<br />
Ausgleich finden, Entspannung,<br />
Ruhe und innere Zufriedenheit.<br />
Sich besinnen, die<br />
Hektik abschalten, Zeit für sich<br />
selbst haben. Gedanken schweifen<br />
lassen, Abstand nehmen von<br />
Alltag und Stress. Diese Möglichkeiten<br />
bieten sich dem Besucher<br />
des Zen-Gartens am Benediktushof,<br />
einem Ort der Besinnung,<br />
der eine Verdichtung des Universums<br />
auf kleinstem Raum darstellen<br />
soll. Im letzten Jahr wurde<br />
am Benediktushof in Holzkirchen<br />
der japanische Steingarten<br />
feierlich eröffnet. Der „Garten<br />
der verborgenen Quelle“ ist harmonisch<br />
in den Hang eingepasst<br />
und ist Ausdruck echten Zen-<br />
Geistes. Das hier gestaltete Land-<br />
schaftsbild steht für den Lauf des<br />
Lebens von der verborgenen<br />
Quelle bis hin zur Mündung in<br />
den großen Ozean. Diese Art von<br />
Garten wird auch „Trockenlandschaftsgarten“<br />
(Kare-san-sui)<br />
genannt, da er lediglich aus Kies<br />
und Steinsetzungen besteht. Bestimmte<br />
Pflanzen, wie die Kiefer<br />
am Eingang oder die Ahornbäume<br />
am Hang unterstreichen die<br />
Wirkung. Wie ein traditioneller<br />
Zen-Garten bemüht sich auch<br />
der Garten am Benediktushof<br />
um ein idealisiertes Abbild der<br />
Natur. Wasserläufe werden angedeutet<br />
durch wellenförmig<br />
geharkte Linien im Kies, wobei<br />
weder Anfang noch Ende erkennbar<br />
sind. Felsbrocken oder Steine<br />
Foto: unGebühLer-haveLka<br />
weisen unterschiedliche Größen<br />
auf und sind nicht symmetrisch<br />
angeordnet. Keine Regelmäßigkeiten<br />
oder der Hauch künstlicher<br />
Ordnung sollen das Auge<br />
des Betrachters langweilen. Sich<br />
innerlich zu ordnen, die Konzentration<br />
zu fördern und die Kreativität<br />
zu steigern - hierin liegt das<br />
Anliegen eines Meditationsgartens.<br />
Das bloße Betrachten kann<br />
für den Menschen zu einer Quelle<br />
der Entspannung werden. Der<br />
Zen-Garten am Benediktushof<br />
ist für Besucher geöffnet, wenn<br />
auch nicht zu jeder Zeit. Das<br />
Sekretariat gibt gerne Auskunft:<br />
09369.98380 oder unter www.<br />
benediktushof-holzkirchen.de<br />
Petra Jendryssek