Eduscho (Austria) GmbH - GeoMarketing
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Zu den komplexesten Anwendungen<br />
Geografi scher InformationsSysteme<br />
gehört zweifellos die Routen- und<br />
Tourenoptimierung. Ebenso unbestritten<br />
ist aber auch der Nutzen den<br />
ein GIS in diesem Bereich bringt.<br />
Zu den gängigsten Anwendungen zählen<br />
mit Sicherheit die zahlreichen Internet-<br />
Routenplaner. „Ich wohne in A und<br />
möchte nach B, welche Fahrtroute ist die<br />
günstigste?“ Auf Knopfdruck werden die<br />
Orte A und B geokodiert, der optimale<br />
Weg am Straßennetz berechnet, eine<br />
textliche Anfahrtsbeschreibung generiert<br />
und optimalerweise mit einer Reihe von<br />
Kartendarstellungen anschaulich ergänzt.<br />
Wer es noch nicht versucht hat, dem sei zB<br />
der Routenplaner auf www.aon.at/reisen<br />
ans Herz gelegt.<br />
Besitzer eines Fahrzeugsnavigationssystems<br />
genießen ein noch besseres Service.<br />
Der Ausgangspunkt ist durch GPS-Ortung<br />
stets bekannt, es muß also nur mehr der<br />
Zielpunkt gewählt werden und schon wird<br />
man von einer angenehmen Frauenstimme<br />
durch den Verkehr gelotst. Die Grundlage<br />
dieser Systeme ist übrigens dieselbe:<br />
Ein hochgenaues digitales Straßennetz<br />
mit allen verkehrsrelevanten Attributen.<br />
Mittlerweile werden Navigationssysteme<br />
auch bereits von einigen Mobilfunkbetreibern<br />
„On Demand“ über Smartphones<br />
angeboten.<br />
Von der Route zur Tour<br />
So weit, so gut - vom Veranstaltungsbesuch<br />
mit eventuellem Zwischenstop im<br />
Gastronomie-Tempel zur täglichen, beinharten<br />
Planung eines großen Fuhrparks ist<br />
es ein langer Weg. Wer einmal einem Profi -<br />
Disponenten über die Schulter geschaut<br />
hat, weiss wie undankbar dieser Job ist. Die<br />
Aufgaben der Tourenplanung kann man<br />
zunächst einmal grob in Aufgaben des<br />
Außendienstes (wie im nebenstehenden<br />
Artikel über <strong>Eduscho</strong>/Tchibo) und Aufgaben<br />
der Logistik unterteilen.<br />
wie funktioniert .... Routen- und Tourenplanung ?<br />
oben, rechts:<br />
Typische Disponenten -<br />
Bildschirmansichten<br />
Grundsätzlich hat die Tourenplanung die<br />
Aufgabe, Liefer- oder Sammelaufträge (im<br />
Außendienst: Besuche) einzelnen Fahrzeugen<br />
(im Außendienst: Betreuern bzw.<br />
Tourentagen) zuzuordnen und gleichzeitig<br />
die optimale Anfahrtsreihenfolge<br />
festzulegen. Im Bereich Logistik sind vor<br />
allem Fahrzeugsrestriktionen (Lademenge,<br />
Ausstattung,...) relevant, im Außendienst<br />
zählen zB Besuchsfrequenzen (siehe<br />
<strong>Eduscho</strong>) zu den wichtigsten Parametern.<br />
Beide Bereiche werden zusätzlich von<br />
einem wesentlichen Faktor beeinfl ußt:<br />
dem Willen des Kunden.<br />
Die Parameter<br />
Eine Tourenoptimierungssoftware verarbeitet<br />
Stamm- und Bewegungsdaten.<br />
Stammdaten sind Fahrzeuge und Anfahrtsziele<br />
bzw. AD-Mitarbeiter und Kunden.<br />
Bewegungsdaten sind die Aufträge<br />
bzw. Besuche. Neben dem bereits erwähnten<br />
Straßennetz benötigt man also noch<br />
möglichst exakt geokodierte Anfahrtsziele,<br />
zu denen die anfallenden<br />
Restriktionen verspeichert<br />
werden. Im Allgemeinen<br />
sind das zeitliche Angaben,<br />
wann beliefert oder<br />
besucht werden kann und<br />
wann nicht. Bei der Logistik<br />
kommen oft noch technische<br />
Restriktionen hinzu,<br />
bei bestimmten Kunden<br />
braucht das Fahrzeug<br />
bestimmte Ausstattungsmerkmale<br />
um beliefern zu<br />
können. Das bedeutet: auch<br />
die Fahrzeuge werden<br />
links: Fuhrparkverwaltung inklusive<br />
mit all ihren technischen Merkmalen (Ausstattung,<br />
Nutzlast, Volumen, ...) im System<br />
gespeichert.<br />
Weitere Planungsparameter können auch<br />
die Einhaltung von Pausen, max. Tourdauer<br />
oder Schichtzeiten sein.<br />
Das Ziel<br />
Wichtigstes Ziel ist, alle anfallenden Fahrten<br />
unter Berücksichtigung aller Restriktionen<br />
so zu Touren zusammenzustellen,<br />
dass möglichst wenige Fahrzeuge in<br />
möglichst geringer Gesamtzeit eingesetzt<br />
werden. Zur Gesamtzeit zählen neben den<br />
Fahr- auch die Wartezeiten, die vom System<br />
eventuell durch zwischengeschobene<br />
Aufträge minimiert werden können.<br />
Alternativ dazu könnte auch ausschließlich<br />
nach den Kosten optimiert werden. Da in<br />
den meisten Fällen aber Zeit = Geld ist,<br />
wird das Ergebnis auch hier nur wenig<br />
abweichen.<br />
Wem das alles noch nicht komplex genug<br />
ist, der stellt sich statt der beschriebenen<br />
1:n - Beziehung, dem „Ein-Depot-Problem“<br />
ein „Mehr-Depot-Problem“ vor. Richtig<br />
spannend wirds nämlich erst dann, wenn<br />
es nicht nur jede Menge Anlieferorte sondern<br />
auch mehrere Abholungslager gibt.<br />
Was bleibt, ist der Mensch<br />
Zu guter Letzt soll aber nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass sich ein gutes System auch<br />
dadurch auszeichnet, in wie weit es vom<br />
Disponenten interaktiv bedient werden<br />
kann wenn das Unvorhergesehene eintritt.<br />
Reinhard Streimelweger<br />
Ausgabe 1 / 2005 GeoBIZ im Focus Seite 5