Das Jahr 2021 am Loher Nocken - Jahresbericht der Ev. Stiftung Loher Nocken
Mit dem Jahresbericht 2021 möchten wir über das bunte Leben an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken informieren und einen Einblick in die fachliche Arbeit unserer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe -Angebote geben. Ein Schwerpunkt ist das Thema Partizipation und Beteiligung.
Mit dem Jahresbericht 2021 möchten wir über das bunte Leben an der Evangelischen Stiftung Loher Nocken informieren und einen Einblick in die fachliche Arbeit unserer Kinder-, Jugend- und Familienhilfe -Angebote geben. Ein Schwerpunkt ist das Thema Partizipation und Beteiligung.
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Angebote für Mutter-Kind
Mutter-Kind-Wohnen
Niemals aufgeben
EIN BRIEF EINER EHEMALIGEN BEWOHNERIN MACHT MUT
Nina erzählt von Gewalterfahrungen
durch den Vater ihrer Kinder, mit dem sie
zuvor zusammen gewohnt hatte. Dann
rannte sie davon, zog Hals über Kopf aus.
Hauptsache weg, in eine andere Stadt.
Eine Einrichtung in Hagen nahm sie und
ihre drei Kinder auf. Sie erzählt davon, dass
sie in dieser Zeit komplett überfordert war,
nicht mehr an sich selbst geglaubt hatte.
Vieles ging in ihrem Leben drunter und
drüber. Man meinte, sie sei nicht mehr in
der Lage, selbst für ihre Kinder zu sorgen
und es ginge eine Gefahr von ihr aus.
Ihre Kinder mussten in Obhut genommen
werden. Auch sie selbst konnte nicht mehr
in der Einrichtung bleiben und fand schließlich
einen Platz in der Mutter-Kind-Gruppe 1
der Stiftung Loher Nocken. Das war Anfang
2019. Da war sie bereits wieder hochschwanger.
Sie sagt, ihr ungeborenes Kind
war es, das sie vor weiteren Fehlern bewahrt
hat. In der Gruppe klappte es besser.
Sie fühlte sich dort gut aufgehoben, von
den Betreuerinnen ernst genommen, nicht
von oben herab behandelt und lernte so
neues Vertrauen aufzubauen.
Ihr Leben bekam wieder etwas Struktur und
Stabilität. Im März 2019 wurde dann ihre
Tochter geboren, ihr viertes Kind. Auch die
drei anderen Kinder, die zuvor getrennt von
der Mutter in verschiedenen Pflegeeinrichtungen
in Hagen leben mussten, konnten
in dieser Zeit dank der nahegelegenen
Internats-Wohngruppen im Pestalozzihaus
schrittweise wieder an die Mutter angenähert
werden. Nina war wieder in der Lage,
ein selbstständigeres Leben zu führen,
sodass sie mit ihrem Baby im Juni 2019 in
eine Trainingswohnung im Wichernhaus auf
dem Campus-Gelände ziehen konnte.
Die beginnende Corona-Pandemie führte
im März 2020 dazu, dass die Kinder aus
dem Internat sogar schneller als geplant in
die Familie zurückgeführt werden konnten,
um den Quarantäne-Maßnahmen zuvorzukommen.
Nach langer Zeit der Trennung
konnten Nina und ihre Kinder endlich wieder
zusammen in der Trainings-Wohnung
leben.
Im Dezember 2020 dann fühlte sich Nina
wieder so gestärkt, dass sie mit ihrer Familie
ausziehen konnte und seitdem wieder
selbstständig zusammen mit ihrem neuen
Partner lebt. Auch jetzt läuft nicht immer
alles rund, aber die Zeit am Loher Nocken
ist für sie unvergessen. Nina hat deshalb
einen Brief geschrieben, in dem sie sich für
die Unterstützung und das Vertrauen bedankt,
das sie von den Betreuern am Loher
Nocken erfahren hat.
Gute Beziehungen zum Loher Nocken gibt
es weiterhin, denn ihre Tochter geht nun
dort in die Kita und einer ihrer Söhne besucht
die Loher Nocken Schule.
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