Circle33 Landkreis Schwandorf Journal - Juli 2022

CIRCLE 33-MEINUNG
STREET FOOD FESTIVAL
SCHWANDORF
Nicht nur das Wetter war heiß - sondern auch die Preise.
Eigentlich ist das Konzept von Streetfood-Märkten ein wunderschönes. Schließlich geht es ums Essen, ums Teilen, ums
zusammen Zeit verbringen. Wo sonst hat man so viele unterschiedliche Gerüche, Gerichte und Geschichten an einem
Ort vereint? Noch ein paar gute Freunde dazu, damit hat man theoretisch alle Zutaten für einen guten Nachmittag oder
Sonntag zusammen.
Doch ein Problem hatten Streetfood-Märkte, auch solche Größen wie
das Streetfood-Festival, schon immer: Das angebotene Essen ist oftmals
schlichtweg zu teuer. So groß der Hunger, so groß der Preis. Leider gibt
es für richtiges Geld nur kleine Portiönchen – und auch die erst nachdem
sich die eigene Freundesgruppe dreimal zerteilt und wieder zusammengefunden
hat, um schließlich eine Dreiviertelstunde bei einem Burger-Stand
anzustehen, 10 Euro da zu lassen und festzustellen: „Der Burger schmeckt
wie ein Burger eben schmeckt. Und satt sind wir jetzt nicht.“ Ergebnis:
allgemeine Frustration.
Dass auch ein bisschen mehr zu einem guten Event gehört als vermeintliches
sexy Essen, geht immer mehr unter. Warum setzt kaum noch jemand auf
schöne Dekoration, angenehme Atmosphäre, Sitzplätze (!) mit genügend
Sonnenschirmen, Bratwurst und günstiges Bier?
Unser Burger (Bild unten rechts) war - naja sagen wir mal... „essbar“! Von
einem Genuss will ich hier wirklich nicht sprechen. Weder die Bun´s noch
der Belag konnten uns überzeugen. Eine schlechte 3 oder eine bessere 4 ist
unser Resultat - und dass für 10.- Euro. Ja eine Scheibe Bacon ist vermutlich
schon auch im Einkauf extrem teuer in der heutigen Zeit und erst die
paar Eisbergsalat-Streifen. Das Fleisch war eben ein Burgerfleisch, nichts
besonderes und auch eher lasch gewürzt. Aber das einheimische Bier für
satte 4.-€ war dafür fast richtig kalt.
Es waren wirlkich viele Besucher im Stadtpark, ein Glück
für die, die einen Schattenplatz ergattern konnten. Das
Verhältnis Bierbänke zu Sonnenschirmen war ganz klar
nicht gegeben.
Vielleicht war Streetfood nie wirklich geil, vielleicht erdrückt der Hype gerade
den Grundgedanken. So oder so täte uns eine kurze Pause von klebrigen
Fingern, langen Anstehschlangen und einfallslosen Veranstaltungen wahrscheinlich
allen mal ganz gut. Selbst in Schwandorf sollte sich ein Trend
irgendwann mal schlafen legen.
Ein „Burger“ eben - nicht mehr und nicht weniger.
Die 10.-€ war er definitiv nicht im Ansatz wert.
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