115. Dezember - bei der ÖVP Andritz
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30 Ausgabe <strong>Dezember</strong> 2002 S E R V I C E<br />
Akutgeriatrie/Remobilisation im LKH Hörgas/Enzenbach<br />
Menschen brauchen MEHR Hilfe zur Selbsthilfe...<br />
Am 15. Oktober 2002 wurde<br />
eine Station mit 24 Betten<br />
für Akutgeriatrie und<br />
Remobilisation als Leistungserweiterung<br />
an <strong>der</strong> Abteilung für<br />
Innere Medizin in Betrieb genommen.<br />
Die offizielle Eröffnung<br />
fand am 19. Oktober 2002 statt.<br />
Das bisherige Leistungsangebot<br />
<strong>der</strong> Abteilung für Innere<br />
Medizin bleibt im vollen Umfang<br />
bestehen.<br />
Das Konzept <strong>der</strong> Akutgeriatrie/Remobilisation<br />
Ein Spitalsaufenthalt kann <strong>bei</strong><br />
älteren Menschen zum Verlust <strong>der</strong><br />
Fähigkeiten zur selbstständigen<br />
Lebensführung und zu Pflegebedürftigkeit<br />
führen.<br />
Um diese Risiken so weit wie<br />
möglich zu vermeiden und älteren<br />
Menschen eine ihren Bedürfnissen<br />
angepasste Behandlung<br />
und Betreuung im Krankenhaus<br />
anzubieten, wurde <strong>der</strong> neue<br />
Leistungsbereich Akutgeriatrie/<br />
Remobilisation (AG/R) entwickelt.<br />
Was ist eine AG/R?<br />
Die AG/R ist definiert als die<br />
fächerübergreifende Primär- und<br />
Sekundärversorgung geriatrischer<br />
Patienten durch ein geriatrisch<br />
qualifiziertes, interdisziplinäres<br />
Team und durch ein<br />
multidimensionales Behandlungs-<br />
und Betreuungsangebot,<br />
das medizinische, funktionelle,<br />
psychische, kognitive und soziale<br />
Aspekte <strong>der</strong> Erkrankung berücksichtigt.<br />
Wer ist die Zielgruppe<br />
<strong>der</strong> AG/R?<br />
Zielgruppe <strong>der</strong> AG/R sind geriatrische<br />
Patienten mit folgenden<br />
Kennzeichen:<br />
A Somatische und/o<strong>der</strong> psychische<br />
Multimorbidität, die eine<br />
stationäre Akutbehandlung erfor<strong>der</strong>lich<br />
macht.<br />
A Einschränkung o<strong>der</strong> Bedrohung<br />
<strong>der</strong> Selbstständigkeit durch<br />
Verlust funktioneller o<strong>der</strong> kognitiver<br />
Fähigkeiten bzw. psychosoziale<br />
Probleme.<br />
A Bedarf an funktionsför<strong>der</strong>nden,<br />
funktionserhaltenden o<strong>der</strong><br />
reintegrierenden Maßnahmen.<br />
Berta Weißensteiner<br />
Die Patienten können an die<br />
AG/R von außen – z.B. von zu<br />
Hause (Hausarzt), aus Pflegeheimen,<br />
an<strong>der</strong>en Krankenhäusern –<br />
aufgenommen o<strong>der</strong> von an<strong>der</strong>en<br />
Stationen und Abteilungen zugewiesen<br />
werden.<br />
Dies erfor<strong>der</strong>t eine systematische<br />
Einschätzung (Geriatrisches<br />
Assessment) <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Aufnahme<br />
durch ein interdisziplinäres Team<br />
über seine somatische, psychische<br />
und soziale Situation zur Planung<br />
<strong>der</strong> Behandlung.<br />
Die För<strong>der</strong>ung orientiert sich<br />
an <strong>der</strong> Biographie des Patienten<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Individualität.<br />
Das interdisziplinäre Team<br />
besteht aus:<br />
A Ärzten<br />
A Dipl. Gesundheits- und Krankenschwestern/-pflegern<br />
A Physiotherapeuten<br />
Weitere Informationen erhalten<br />
Sie unter <strong>der</strong> Kontaktadresse<br />
LKH Hörgas/Enzenbach<br />
Hörgas 68<br />
8112 Gratwein<br />
Tel.: 03124/501/4203<br />
Fax: 03124/501/4205<br />
E-Mail: rem@lkh-hoergas.at<br />
Stationsschwester:<br />
DGKS Monika Stoiser<br />
Stationsführen<strong>der</strong> Arzt:<br />
OA.Dr. Peter Mrak<br />
Abt.Vorstand:<br />
Prim. Dr. Bernd Bauer<br />
Pflegedirektorin:<br />
Berta Weißensteiner<br />
A Ergotherapeuten<br />
A Sozialar<strong>bei</strong>tern und<br />
A klinischen Psychologen.<br />
Welche Ziele verfolgt<br />
die AG/R?<br />
In <strong>der</strong> AG/R werden vom ersten<br />
Tag <strong>der</strong> Aufnahme an neben <strong>der</strong><br />
medizinischen Behandlung und<br />
<strong>der</strong> Pflege funktionelle Therapien<br />
sowie psychosoziale Leistungen<br />
angeboten. Damit sollten folgende<br />
Ziele erreicht werden:<br />
A Behandlung <strong>der</strong> akuten Erkrankung<br />
A Wie<strong>der</strong>herstellung und Erhaltung<br />
<strong>der</strong> Fähigkeit zur weitgehend<br />
selbstständigen Lebensführung<br />
A Prävention weiterer Funktionsverluste<br />
A Erhöhung <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
A Reintegration des Patienten in<br />
das eigene Umfeld<br />
Um diese Ziele zu erreichen<br />
sollten therapeutische Maßnahmen<br />
funktionsverbessernd, funktionserhaltend<br />
und regintegrierend<br />
eingesetzt werden.<br />
Eine wöchentliche Evaluierung<br />
im interdisziplinären Team ist ein<br />
wesentlicher Bestandteil zur<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Fortschritte.<br />
Die AG/R Einheit ist ein Teil<br />
<strong>der</strong> Akutversorgung und keine<br />
Langzeitpflege (Pflegeheim) und<br />
dies erfor<strong>der</strong>t in einem Akutkrankenhaus<br />
eine Neuorientierung<br />
in <strong>der</strong> Pflege.<br />
Der Patient wird <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Ausführung<br />
<strong>der</strong> Tätigkeiten des täglichen<br />
Lebens durch aktivierende<br />
Pflege und Nutzung seiner vorhandenen<br />
Ressourcen vom Pflege-<br />
und therapeutischen Team<br />
geför<strong>der</strong>t und unterstützt.<br />
Entsprechend seiner Fähigkeit<br />
und sozialen Struktur erhält <strong>der</strong><br />
Patient einen Vorschlag, wie er<br />
auch in Zukunft sicher und weitgehend<br />
selbstständig im häuslichen<br />
Umfeld leben kann.<br />
Durch diese wie<strong>der</strong>erlangte<br />
Selbstständigkeit erhält <strong>der</strong><br />
Mensch seine Individualität und<br />
eine verbesserte Lebensqualität<br />
zurück.<br />
Selbstständigkeit statt<br />
Selbstaufgabe!<br />
Alter Mensch<br />
Gesegnet seien die,<br />
die Verständnis haben<br />
für meinen schlurfenden Gang<br />
und meine zittrigen Hände.<br />
Gesegnet seien die,<br />
die verstehen,<br />
dass mein Gehöhr schwach ist<br />
und ich mich anstrengen muss,<br />
um alles zu hören,<br />
was zu mir gesprochen wird.<br />
Gesegnet seien die,<br />
die sich merken,<br />
dass meine Augen schwach sind<br />
und<br />
meine Gedanken sich nur<br />
langsam entwickeln können.<br />
Gesegnet seien die,<br />
welche mir mit einem Lächeln<br />
entgegenkommen und<br />
wenigstens eine Weile mit mir<br />
plau<strong>der</strong>n.<br />
Gesegnet seien die,<br />
die niemals sagen:<br />
Diese Geschichte haben Sie<br />
mir schon zweimal erzählt.<br />
Gesegnet seien die,<br />
welche in mir Erinnerungen<br />
längst vergangener Jahre<br />
erwecken können.<br />
Gesegnet seien die,<br />
die mir zeigen,<br />
dass ich noch geliebt und<br />
geschätzt werde und deshalb<br />
nicht mehr so alleine bin.<br />
Gesegnet seien die,<br />
welche mir durch ihre Güte<br />
diese Tage erleichtern,<br />
die ich noch zurücklegen muss<br />
auf dem Weg zur ewigen<br />
Heimat.<br />
aus Polen