Vertrauensperson des Verfassungsschutzes - Buntes Haus Celle
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Die Folgen dieser Interventionen sind für zunehmende<br />
Teile der Welt Hunger, Elend, Unterdrückung und<br />
Flucht statt „Sicherheit“, „Stabilität“ oder gar<br />
„Wohlstand“. Migrationsströme werden als Bedrohung<br />
angesehen, die es durch brutale „Sicherheitsarchitektur“<br />
(z.B. durch FRONTEX an den europäischen Außengrenzen)<br />
abzuwenden gilt. Auf einer Seite steht die Konzentration<br />
der Profite – auf der Anderen ein weltweit<br />
dramatischer Abfall der Löhne und damit verbundene<br />
steigende Armut. Dieser Widerspruch ist systemimmanent;<br />
er ist zentraler Widerspruch <strong>des</strong> kapitalistischen<br />
Systems, welches wenige zu Gewinnern werden lässt, dafür<br />
aber für zu viele Menschen tägliche Krise bedeutet.<br />
DIE VERBINDUNGSKOMMANDOS:<br />
„Im Rahmen der militärisch-zivilen Zusammenarbeit<br />
ist einer unserer Mitarbeiter im Range eines Majors der<br />
Reserve, einer von drei Offizieren <strong>des</strong> Kreisverbindungskommandos<br />
Frankfurt, das bei Krisen die Unterstützung<br />
der Bun<strong>des</strong>wehr organisiert.“ (Klaus-Peter Müller)<br />
Situationen, in denen die „Funktionsfähigkeit <strong>des</strong> Finanzsystems“<br />
als bedroht gilt, wenn es also „im<br />
schlimmsten Fall […] zu einem Run auf die Bankschalter<br />
und zum Zusammenbruch der gesamten Geld- und<br />
Währungsordnung“ kommt, hat die Commerzbank<br />
vorgesorgt – und zwar schon lange vor der Finanzmarktkrise.<br />
Klaus-Peter Müller nennt diverse Verbindungskommandos,<br />
die seit 2007 lan<strong>des</strong>weit aufgebaut werden. Sie<br />
stellen „eine exakte Gegenüberstellung von militärischen<br />
Stellen zu jeder Zivilbehörde auf Kreis-, Bezirks- und<br />
Lan<strong>des</strong>ebene“ dar.<br />
Dieses „neue und flächendeckende territoriale Netzwerk<br />
der Bun<strong>des</strong>wehr“ (andere nennen es „Heimatschutz“)<br />
besteht fast ausschließlich aus Reservisten. Diese<br />
Kommandos bzw. die militärischen Ansprechpartner<br />
sind in einem Büro der zugeordneten zivilen Behörde<br />
untergebracht – in den Rathäusern.<br />
GEGEN DEN KRIEGSZUSTAND! – CELLER<br />
TRIALOG BEENDEN!<br />
Im <strong>Celle</strong>r Trialog werden die geostrategischen Ausbeutungs-<br />
sowie Machtinteressen <strong>des</strong> deutschen Kapitals<br />
auf den Begriff gebracht. Zur Durchsetzung dieser Interessen<br />
bedarf es einer weltweit agierenden Armee. Die<br />
Bun<strong>des</strong>wehr wird hierauf vorbereitet und die Bevölkerung<br />
auf die Kriegseinsätze eingestimmt. Der zunehmenden<br />
Militarisierung zivilgesellschaftlicher Bereiche,<br />
den Versuchen der Akzeptanzsteigerung für deutsche<br />
Kriege und „deutsche Interessen“, ergänzt durch eine<br />
steigende Zahl von Werbeauftritten der Bun<strong>des</strong>wehr an<br />
(Hoch-)Schulen oder Arbeitsämtern – all dies lehnen<br />
wir entschlossen ab!<br />
Dieser Text ist weitgehend zusammengeschnitten aus einem Flugblatt<br />
und einer PM <strong>des</strong> „Bündnis gegen den <strong>Celle</strong>r Trialog, Militarismus und<br />
Krieg“ zum Infostand der Initiative am 14. März 2009<br />
Dokument<br />
Bündnis gegen den <strong>Celle</strong>r Trialog,<br />
Militarismus und Krieg<br />
SELBSTVERSTÄNDNIS<br />
Das Bündnis gegen den <strong>Celle</strong>r Trialog, Militarismus<br />
und Krieg setzt sich aus verschiedenen Gruppen und<br />
Einzelpersonen zusammen, die zu verschiedenen politischen<br />
Schwerpunkten arbeiten und es sich zur Aufgabe<br />
gemacht haben, gemeinsam gegen Krieg und Militarisierung<br />
mit dem speziellen Fokus „<strong>Celle</strong>r Trialog“ zu arbeiten.<br />
MILITARISMUS – BEGRIFFSVERSTÄNDNIS<br />
Der Begriff Militarismus umfasst zwei wesentliche Elemente:<br />
Zum einen ist er als konkrete Handlung von Staaten,<br />
Staatsbündnissen oder Gruppierungen fassbar, die mit<br />
Hilfe militärischer Mittel auf die Durchsetzung politischer<br />
Interessen drängen. So werden Kriege geführt, um<br />
bestehende Macht zu behaupten bzw. auszubauen.<br />
Zum anderen bezeichnet der Begriff Militarismus eine<br />
Ideologie und als Folge deren Propagandierung eine<br />
Einstellung: Menschen werden von der Notwenigkeit<br />
militärischer Handlungen überzeugt, erkennen militärische<br />
Prinzipien wie Disziplin und Gehorsam als erstrebenswerte<br />
Verhaltensweisen an und verherrlichen den<br />
Krieg sowie <strong>des</strong>sen Phänomenologie (Uniformierung,<br />
Brauchtumspflege, Gelöbnisse…). Diese Form <strong>des</strong> Militarismus<br />
ist ideologisch tief in der Gesellschaft verankert,<br />
bewusst und unbewusst, und ist partiell bereits Inhalt<br />
kindlicher Erziehung.<br />
Das heutige Militär sichert und wahrt bestehende<br />
Wirtschaftsordnungen z.B. durch Zerschlagung von<br />
Aufständen und Unterdrückung der Bevölkerung. Es<br />
dient zur Erweiterung territorialer Ansprüche z.B. durch<br />
Vertreibung, Enteignung und Zerstörung der vorhandenen<br />
Infrastruktur. Für Deutschland und die Bun<strong>des</strong>wehr<br />
bedeutet dies, dass im Verbund mit anderen Staaten<br />
(Nato, EU) die Aufrechterhaltung <strong>des</strong> kapitalisti-<br />
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revista Nr. 43, Mai/Juni 2009 5