IFA-Jahresbericht 2021 / 2022
Wir präsentieren allen interessierten Personen ganz herzlich die diesjährige Ausgabe unseres Jahresberichtes des Schuljahres 2021 / 2022. Die sukzessive Normalisierung des Schulbetriebes, trotz einiger erwartbarer Schwierigkeiten durch die anhaltende COVID-19-Pandemie, ermöglicht es uns, wieder einen ungetrübten Blick auf das schulische Leben unseres Institutes für Fremdsprache und Auslandskunde zu bieten. Der Jahresbericht erlaubt einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, sowohl aus Sicht und im Wortlaut unserer Schüler und Studierenden, als auch unserer Dozentinnen und Dozenten. Sie alle erzählen in ihren Berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, wie Exkursionen und Studienfahrten sowie von durchgeführten Projekten. Eine besondere Erwähnung bedarf das Thema Geflüchtete aus der Ukraine. Aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die benachbarte Ukraine, kam unser Institut in Berührung mit heiklen wie berührenden Themen dieser weltpolitischen Krise. Dazu gehören Vertreibung und Flucht, die Suche nach einer neuen Heimat, Gastfreundschaft sowie Hilfe und Trauerbewältigung durch fröhliche Ereignisse. Dieser vielschichtige Themenkomplex wird gleichermaßen durch Schüler und Dozenten, als auch durch Betroffene selbst beleuchtet. Wir danken allen Verfassern und Verfasserinnen der Artikel für Ihre vielfältigen und interessanten Beiträge. Unsere Beratungszeiten für Ausbildungsinteressierte finden Sie auf unserer Webseite unter www.ifa.fau.de. Der Jahresbericht liegt sowohl in gedruckter Form sowie online für alle einsehbar als lesefreundliches ePaper unter https://www.ifa.fau.de/ausbildung-studium/studienberatung/ vor. Mit freundlichen Grüßen, Ihr IFA-Team Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Hindenburgstr. 42, 91054 Erlangen Webseite: www.ifa.fau.de Telefon: +49 (0)9131 812 93-30 Fax: +49 (0) 9131 812 93-50 E-Mail: ifa@ifa.fau.de
Wir präsentieren allen interessierten Personen ganz herzlich die diesjährige Ausgabe unseres Jahresberichtes des Schuljahres 2021 / 2022.
Die sukzessive Normalisierung des Schulbetriebes, trotz einiger erwartbarer Schwierigkeiten durch die anhaltende COVID-19-Pandemie, ermöglicht es uns, wieder einen ungetrübten Blick auf das schulische Leben unseres Institutes für Fremdsprache und Auslandskunde zu bieten.
Der Jahresbericht erlaubt einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, sowohl aus Sicht und im Wortlaut unserer Schüler und Studierenden, als auch unserer Dozentinnen und Dozenten. Sie alle erzählen in ihren Berichten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, wie Exkursionen und Studienfahrten sowie von durchgeführten Projekten.
Eine besondere Erwähnung bedarf das Thema Geflüchtete aus der Ukraine. Aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die benachbarte Ukraine, kam unser Institut in Berührung mit heiklen wie berührenden Themen dieser weltpolitischen Krise. Dazu gehören Vertreibung und Flucht, die Suche nach einer neuen Heimat, Gastfreundschaft sowie Hilfe und Trauerbewältigung durch fröhliche Ereignisse. Dieser vielschichtige Themenkomplex wird gleichermaßen durch Schüler und Dozenten, als auch durch Betroffene selbst beleuchtet.
Wir danken allen Verfassern und Verfasserinnen der Artikel für Ihre vielfältigen und interessanten Beiträge. Unsere Beratungszeiten für Ausbildungsinteressierte finden Sie auf unserer Webseite unter www.ifa.fau.de. Der Jahresbericht liegt sowohl in gedruckter Form sowie online für alle einsehbar als lesefreundliches ePaper unter https://www.ifa.fau.de/ausbildung-studium/studienberatung/ vor.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr IFA-Team
Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde
bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Hindenburgstr. 42, 91054 Erlangen
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Jahresbericht
Studienjahr 2021 / 2022
Impressum
Herausgeber:
Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde
bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Hindenburgstraße 42, 91054 Erlangen
Telefon: 09131 81293-30
Telefax:
E-Mail:
Internet:
09131 81293-50
ifa@ifa.fau.de
www.ifa.fau.de
V. i. S. d. P.: Prof. Dr. Daniel Gossel
Redaktion und Layout: Peter Otto Ruiz, Jennifer Wolpensinger
Lektorat: Jennifer Wolpensinger
Bildnachweise:
Bei den Fotos auf Seite 23, 26, 52, 54 und 59 handelt es sich um gemeinfreie Fotos
(CC0: Creative Commons Zero - Bilddatenbank: Pixabay.com).
Alle anderen Bildrechte liegen beim IFA bzw. den Verfassern und Verfasserinnen der Artikel.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen, die die Erstellung dieses Jahresberichtes durch Beiträge
oder Annoncen unterstützt haben.
Für den Inhalt der namentlich gekennzeichneten Beiträge sind die Verfasser und Verfasserinnen
verantwortlich.
Institut für Fremdsprachen und Auslandskunde
bei der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Staatlich anerkannte Fachakademie
für Sprachen und internationale Kommunikation
Staatlich anerkannte Berufsfachschule für Fremdsprachenberufe
Jahresbericht
über das Schul- und Studienjahr 2021 / 2022
Inhaltsverzeichnis Jahresbericht 2021/2022
Editorial 4
Aktivitäten am IFA
Bericht über die Aktivitäten der VFF
Verleihung des Titels
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Das Comic-Projekt „Zurück nach Nürnberg“
Gedenken an die Familie Jesuran:
Lesung im Redoutensaal in Erlangen
Juniorwahlen am IFA
Teambuilding zu Beginn des Schuljahres
Vorträge am Europatag
Europaquiz
Buffet für ein guten Zweck
Postkartenaktion
Besuch der Botschafterschule in Paris
Gesprächsreihe „Was bedeutet der Krieg
in der Ukraine für die EU?“
An Tagen wie diesen
Stadtrundgang mit Ukrainerinnen
Wie finde ich mich in Erlangen zurecht?
Ukrainische Geflüchtete zu Gast
Dolmetschen auf der Jugendfarm
Interkulturelles Kaffeekränzchen
Mein erster Job als Dolmetscherin
Eine etwas andere Dolmetschstunde am IFA
Hermann-Kesten-Stipendium der Stadt Nürnberg
Besuch des Siemens Healthineers MedMuseum
Ein Dienstagabend voller Überraschungen und
Sinnlichkeit
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Studienerfahrungen und Kulturaustausch
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Unser Erasmus-Aufenthalt am IFA
Ciao Erlangen!
Ausflug nach Altdorf und Wanderung
Ein Sommer auf der „grünen Insel“ Irland
Liégeoise pour un an
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
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Interkulturelle Vorbereitung für Erasmus+ Praktika
Ein unvergessliches Erlebnis: Die „Semana Santa“
Cáisc faoi mhaoise duit! – Osterfest in Dublin
Frankreich und Deutschland:
Unterschiede schon vom Kindergarten an
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen
Deutschland und Spanien
Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Irland
Ireland, Europe and the EU
IFA intern
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64
66
Sorry to see you go so soon!
Changing of the guard continues in the English Department
Farewell, Dr. Randall Herz!
Bella Italia wartet!
Die Neugier ist ihr Kompass
Eine Kulturbeauftragte mit Nächstenliebe
Alles Gute für die Zukunft!
Wer loslässt, hat die Hände frei für Neues
Nach 21 Jahren am IFA nimmt Christa Engel „ihren Hut“
Abschied von Natascha Rinchiuso,
für uns wohl für immer Natascha Walther
Für Natascha
Nachruf auf Prof. Dr. Bernd Naumann
Unser Kollegium
Editorial
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Editorial
Als im September das neue Studienjahr begann,
hatten wir alle die Hoffnung auf mehr
Normalität; und zugleich stand die sorgenvolle
Frage im Raum, welche Maßnahmen uns
das Pandemiegeschehen abverlangen würde?
Nach den problematischen Erfahrungen
des Vorjahres war offenbar die Devise des
Kultusministeriums: Rückkehr zum Präsenzunterricht
(um beinahe jeden Preis). Auch
wenn die Aufhebung des Mindestabstands
in den Klassenräumen einen weitgehend
normalen Unterrichtsbetrieb ermöglichen
sollte, blieb die Verpflichtung zum Tragen
eines Mund-Nasen-Schutzes bis weit in das
Jahr 2022 bestehen, was zwar für viele lästig,
aber sicherlich dennoch sehr sinnvoll war.
Ein positiver Aspekt der Rückkehr zum Präsenzunterricht
war zweifellos die Rückkehr
auch der Erasmus-Studierenden. Während
an den Hochschulen und Universitäten die
meisten Lehrveranstaltungen auch weiterhin
mittels Videoübertragung durchgeführt
wurden, konnten wir wieder über zwanzig
Studierende aus Italien, Spanien, Frankreich
und Belgien begrüßen. Welche Erfahrungen
sie hier gemacht haben, wurde von einigen
berichtet (S. 34–37).
Anfang Januar erreichte uns die erschütternde
Nachricht, dass unsere geschätzte und
geliebte Kollegin Natascha Walther im Alter
von nur 41 Jahren ihren Kampf gegen den
Krebs verloren hatte. Natascha, die noch im
Dezember geheiratet und den Namen ihres
Ehemannes Rinchiuso angenommen hatte,
war eine Absolventin des IFA und seit 2006
auch Dozentin bei uns. Ihre Tätigkeit wurde
immer breiter und wichtiger für uns: zunächst
nur in der Spanischen Abteilung, dann mehr
und mehr auch in der Englischen Abteilung,
als Vertrauenslehrerin, als Fachdozentin für
Geisteswissenschaften und in den letzten
Jahren auch als Stundenplanerin. Auf den
S. 63/64 erinnern zwei Kolleginnen an sie.
Der Beginn des russischen Angriffskrieges
auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat allseits
Gefühle der Wut und Verzweiflung, der
Ohnmacht und Angst ausgelöst. Für das IFA
als internationales und interkulturelles Institut
kommen noch weitere Folgen hinzu,
wie z. B. die Sorge der Schüler, Studierenden
und Lehrkräfte mit familiären Wurzeln in die
Kriegsregion um die Sicherheit ihrer Angehörigen.
Eine ganze Reihe von ihnen und viele
andere auch haben sich an Aktionen beteiligt,
um das Leid der Geflüchteten zu mildern
bzw. deren Integration in Deutschland durch
Dolmetschen, Übersetzen oder Deutschunterricht
zu unterstützen (vgl. S. 21–24). Und
zuletzt bleibt leider auch die nicht unberechtigte
Sorge um die Auswirkung des Krieges
auf die Nachfrage nach Russisch am IFA.
Ein Höhepunkt in diesem akademischen Jahr
war sicherlich die Auszeichnung des IFA als
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
am 28. März 2022. Als eines der ältesten
deutschen Institute für die professionelle
Qualifizierung von Sprach- und Kulturmittlern
stehen wir – wie auch unserem Leitbild
zu entnehmen ist – per se für Offenheit und
Verständigung und gegen jede Form der Diskriminierung,
aber es ist sehr schön zu sehen,
dass auch unsere Schüler und Studierende
bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe
aktiv mitwirken wollen (siehe S. 8–10). Dies
verdient jede Unterstützung.
Darüber hinaus finden Sie in diesem Jahresbericht
viele weitere interessante Texte zu
Aktivitäten und Neuigkeiten rund um das
IFA, wie zu ersten Dolmetscherfahrungen
unserer Studierenden (S. 24–30) oder zu
kulturvergleichenden Beobachtungen, die
bei Auslandspraktika gewonnen wurden
(S. 46–49). Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre.
Ihr Daniel Gossel
5
Aktivitäten
am IFA
Aktivitäten am IFA
Bericht über die Aktivitäten der VFF im Zeitraum 2021/2022
6
Gutscheine für die Jahrgangsbesten
Die Vergabe von Gutscheinen bei der Abschlussfeier
an die besten Absolvent:innen
hat lange Tradition. Da die Zeugnisverleihung
im Juli 2021 wieder in einem „offiziellerem“
Rahmen stattfinden konnte, freute
sich unsere 1. Vorsitzende Kathrin Walter,
die Thalia-Gutscheine im Wert von je 30 Euro
persönlich übergeben zu dürfen. Zusätzlich
erhielten alle Absolvent:innen einen „Goody
Bag“ wie im letzten Jahr, die auch eine Grußkarte
des Instituts und der VFF enthielt.
Unsere finanzielle Unterstützung
Eine der zentralen Funktionen der VFF ist die
finanzielle Unterstützung der Studierenden
am IFA und des Instituts selbst. Im vergangenen
Schuljahr konnten leider weder der
Career Day noch Studienfahrten ins Ausland
stattfinden, doch die VFF hat zugesagt, einen
Teil der Kosten für das im Herbst 2022 geplante
Theaterstück „Icebreaker“zum Thema
Depression im Jugendalter zu übernehmen,
an dem auch IFA-Studierende beteiligt sein
werden.
Jahresmitgliederversammlung und VFF-
Vorstand
Am 20. November 2021 konnte die Jahresmitgliederversammlung
endlich wieder wie
gewohnt am IFA abgehalten werden. Die 1.
und 2. Vorsitzende Kathrin Walter bzw. Martina
Müller sowie die Schriftführerin (Sabine
Bauer) und Kassenwartin (Karolin Rohmer)
wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Reform der BFS-Ausbildung
Unsere Mitglieder, die einen BFS-Abschluss
haben, nahmen auf Bitte von Frau Dr. Eder
an einer Umfrage teil, die das Ziel hatte, Änderungen
von Lerninhalten einer BFS-Ausbildung
für die anstehende Reform einzubringen.
Unser offener Stammtisch
Mittlerweile finden unsere Stammtische
zum Austausch zwischen Alumni sowie ehemaligen
und aktuellen Dozent:innen des IFA
wieder ca. alle zwei Monate im Tio Rustica
statt. Auch Studierende, die noch nicht
Aktivitäten am IFA
Mitglied bei der VFF sind, sind herzlich eingeladen,
einfach mal vorbeizuschauen. Die
Termine finden Sie auf unserer Website
www.vff-ifa.de unter „Aktuelles“ sowie auf
der Facebook-Seite (www.facebook.com/
pg/vff.ifa).
im Frühjahr 2023 starten. Außerdem werfen
zwei große Jubiläen ihre Schatten voraus:
Ende 2023 feiert die VFF ihr 40-jähriges und
das IFA sein 75-jähriges Bestehen. Es soll gemeinsame
Feierlichkeiten geben.
Ihr Weg zur VFF
Wenn Sie Mitglied in der Alumni-Organisation
VFF werden wollen, um mit dem
IFA und anderen Absolvent:innen in Kontakt
zu bleiben, füllen Sie bitte einfach
das Antragsformular auf unserer Website
www.vff-ifa.de unter „Mitgliedschaft“ aus.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihren weiteren
Weg und freuen uns, wenn dieser Sie
auch zu uns führt!
Kathrin Walter – 1. Vorsitzende der VFF
Martina Müller – 2. Vorsitzende der VFF
7
Ausblick
Wir freuen uns, dieses Jahr seit Längerem
einmal wieder zu einem VFF-Ausflug für
Mitglieder und Familie einladen zu dürfen.
Am 2. Juli geht es ins Fichtelgebirge und ins
Museum für Comic und Sprachkunst (“Erika-
Fuchs-Haus”) in Schwarzenbach a. d. Saale.
Im Herbst werden VFF und IFA die gemeinsamen
Planungen für den nächsten Career Day
Aktivitäten am IFA
Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Am 28. März 2022 fand ab 9:30 Uhr die
Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus
– Schule mit Courage“ am IFA statt. Die
Veranstaltung wurde von IFA Alumni und
DSDS-Kandidatin Madina Rassuli musikalisch
untermalt. Ihr außergewöhnliches Stimmtalent
wurde klar, als sie die Veranstaltung mit
einem ukrainisch Volkslied einleitete.
Namen. Man sollte daher ständig achtsam
sein, um Rassismus zu bekämpfen und die
eigene Stimme zu erheben.
8
Im Anschluss erfolgte die Begrüßung durch
unseren Schulleiter Prof. Dr. Gossel, der sich
für eine Schule ohne Rassismus – Schule mit
Courage aussprach und betonte, dass vor
allem an einem Institut für Fremdsprachen,
an dem sich tagtäglich viele Nationalitäten
begegnen, Offenheit, Akzeptanz und Diversität
selbstverständlich sein sollten. Als zweiter
Programmpunkt wurde das SOR-Projekt,
welches am IFA im Rahmen der EU-Botschafterschule
ins Leben gerufen wurde, durch
Sabine Maier und Luca Zwicker näher vorgestellt.
Der betreuende Lehrer Graeme Cunningham
meldete sich auch zu Wort und erzählte
von seinen eigenen persönlichen und bewegenden
Erfahrungen und unterstrich, dass
Rassismus viele Erscheinungsformen haben
kann, und nicht nur unbedingt die Hautfarbe,
Geschlechtsangehörigkeit, die Staatsangehörigkeit
oder religiöse Ansichten betrifft,
sondern auch banale Dinge, wie den eigenen
Er betonte außerdem, dass er den Titel großartig
fände, und sich freue, dass sich die Schule
aktiv einsetzt und ein weiteres Zeichen gegen
Rassismus setzt. Weiterhin verstärkte er
seine Rede durch die Aussage, dass wir alle
nichts für die Welt können, in die wir hineingeboren
wurden, aber jede einzelne Person
es in der Hand hat, diese mitzugestalten.
Im weiteren Verlauf wurden Einzelprojekte
von Studierenden vorgestellt, zunächst „Catcalling“
von Carmen Saß. In diesem Projekt
wurde erläutert, dass das sexuelle anzügliche
Nachrufen nicht ausschließlich Frauen
betrifft, sondern ein gesamtgesellschaftliches
Problem ist. Im Rahmen dieser Aktion
wurde eine Umfrage durchgeführt, die ein
erschreckendes Ergebnis ans Licht brachte –
nämlich, dass fast jede:r schon einmal diese
unangenehme Erfahrung machen musste.
Des Weiteren wurde der „Jesuran-Comic“,
ein Booklet über den Umgang von Familien
aus der Sicht der 4. Generation des Holocaust,
durch Alina Schlett präsentiert. Das
Comicprojekt ist ein großartiges Beispiel
dafür, dass Sprachen Brücken schlagen, den
Austausch ermöglichen und Vorurteile abbauen
können. Außerdem wurde das IFA
aktiv miteinbezogen in die Realisierung und
das zeigt, dass Übersetzer:innen auch einen
Teil dazu beitragen können, um ein Zeichen
gegen Rassismus zu setzen. Aus einer Initiative,
den Comic zu übersetzen, entstand eine
Sprachbewegung und der Comic existiert
nun mittlerweile in 30 verschiedenen Sprachen
und Dialekten.
Aktivitäten am IFA
Am 10. November 2021 fand in Erlangen die
multilinguale Lesung des Comics statt, was
noch einmal alle Sprachen vereinte und zusammenbrachte.
Darauffolgend trat unsere
neue Patin, Dr. Elisabeth Preuß (ehemalige
Bürgermeisterin von Erlangen) ihr Amt mit
einer Rede an. Sie sieht das SOR-SMC Projekt
als Netzwerk für Demokratie an und als eine
Verpflichtung für die Zukunft. Es sei die perfekte
Grundlage für gelebte Demokratie am
IFA. Insgesamt gäbe es 130 SOR-Schulen in
der Region.
In Erlangen leben Menschen aus fast 150
Ländern, die sich alle willkommen fühlen
sollen. Frau Dr. Preuß sehe Vielfalt als Möglichkeit,
Freiheit gehöre zur Verantwortung.
Der soziale Friede sei ein Baustein für ein gedeihliches
Miteinander. Sie nahm ihr Patenamt
mit großer Freude an, und drückte den
Wunsch aus, in das Projekt eingebunden zu
werden, um ebenfalls aktiv werden zu können.
Sie verstärkte ihr Engagement noch einmal,
in dem sie betonte, man sei nicht nur
verantwortlich für das, was wir tun, sondern
auch für das, was wir nicht tun.
Anschließend folgte eine Rede des SOR-
Regionalkoordinators Bertram Höfer, der das
Schild, welches an die Wand beim Eingang
des Instituts angebracht wurde, übergab. Er
stellte klar, dass dieser Titel nun nicht heißt,
sich zurücklehnen zu können – im Gegenteil,
die große Aufgabe beginne nun erst. Mindestens
einmal im Jahr solle eine Veranstaltung
stattfinden, die den Titel leben lasse,
um den Gedanken auch an Studierende und
Schüler:innen der Folgejahre weiterzugeben.
Eine gute Schulatmosphäre entstehe nur
dann, wenn jede:r etwas dazu beitrage. Er
hob die Wichtigkeit hervor, genau hinzuschauen,
denn Rassismus zeige sich oft schon
in den kleinen Dingen. Er sieht außerdem
eine Notwendigkeit darin, dass sich SOR-
Schulen miteinander vernetzen. Zum Schluss
erklärte er noch einmal, dass bei Bedarf jederzeit
die Möglichkeit bestünde, die Koordination
zu kontaktieren.
Danach schaute Frau Dr. Eder auf die Vergangenheit
zurück und erinnerte sich, als sie
selbst vor ca. 30 Jahren vor dem Mauerfall
Schülerin am IFA war. Damals hatte sie schon
das Gefühl, dass Toleranz und Integration an
diesem Institut gelebt werden. Sie betonte,
dass der Titel im aktuellen Zeitgeschehen
wichtiger denn je sei. Sie forderte uns auf,
aktiv zu werden, denn Courage wird mehr
gebraucht als jemals zuvor. Sie blickte in die
Zukunft und wünschte sich, dass die Menschen
am IFA weiterhin weltoffen und vielfältig
bleiben. Kommunikation solle ermöglicht
werden und das Sprachenlernen über Grenzen
hinweg gefördert werden. Wir können
unter anderem einen Teil dazu beitragen, indem
wir u.a. Erasmus-Studierenden helfen,
Kontakte zu knüpfen. Danach ergriff Schülersprecherin
Simonica Sacher das Wort und
freute sich, dass die Schule einen Teil einen
Beitrag leisten kann, um gegen Rassismus zu
kämpfen.
Zu guter Letzt wurde das Projekt der Seebrücke
Erlangen noch einmal genauer vorgestellt.
Die Seebrücke Erlangen ist eine
politische Bewegung für Bewegungsfreiheit
und soll allen Menschen sichere Fluchtwege
gewähren. Die Organisation wurde 2018
ins Leben gerufen und umfasst mehr als 180
Lokalgruppen, die sich auf Bundesebene vernetzen.
Das im Anschluss in der Lounge stattfindende
Internationale Buffet bot verschiedene
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Aktivitäten am IFA
Leckereien aus aller Welt und lud zum Verweilen
ein. Dadurch konnten über 300 Euro
für die Seebrücke Erlangen gesammelt und
gespendet werden. Diese Spenden werden
verwendet, um vor allem kleinere NGOs zu
unterstützen, denen weniger mediale Aufmerksamkeit
geschenkt wird. Die Gelder
kommen somit der „Balkanbrücke“ und
„Calais Appel“ zugute.
Vielen Dank an alle, die ein Teil dieses besonderen
Tages waren und an alle, die bei der
Organisation mitwirkten, ohne euch hätte
die einwandfreie Umsetzung in dieser Form
nicht stattfinden können!
Silvana Kretschmer
Isabel Scholle
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Aktivitäten am IFA
Das Comic-Projekt „Zurück nach Nürnberg“
Am 26. Januar 2022 bekamen wir hier am IFA
die Möglichkeit, Teil eines tollen Projekts zu
werden. Nathalie Frank besuchte uns in Kooperation
mit dem „Deutsch-Französischen-
Institut“ in Erlangen und brachte uns mit
ihrer Comic-Werkstatt nicht nur ihr eigenes
Werk „Zurück nach Nürnberg“ näher, sondern
gab uns auch die Möglichkeit, selbst in
unserer Familiengeschichte zu forschen.
Wussten wir mal nicht weiter, sollten wir das
letzte Wort einfach solange wiederholen,
bis uns etwas Neues einfällt. Tatsächlich war
diese Aufgabe leichter als erwartet, denn ist
man erst einmal im „Schreibfluss“, sprudeln
die Wörter nur so aus einem heraus. Danach
war unsere künstlerische Ader gefragt. Bevor
wir uns an unseren eigenen kleinen Comic
machten, sollten wir erstmal drei kleine Bildchen
zeichnen und dann drei Sätze aufschreiben
– als eine Art Brainstorming.
Dann wurde es ernst! Wir waren an der Reihe,
unsere Familiengeschichte als Comic darzustellen.
Bevor man startet, ist eine Skizze
sehr wichtig. Man entscheidet sich für eine
Aufteilung der Bilder auf der Seite, überlegt
sich, was man wohin zeichnen und schreiben
möchte. Beim Zeichnen sollten die Charaktere
über den ganzen Comic verteilt erkennbar
sein, dabei hilft ein besonderes Merkmal,
beispielsweise ein Bart, eine Frisur oder ein
bestimmtes Kleidungsstück.
11
Der Workshop begann mit einer Vorstellung
von Nathalie Frank selbst und von ihrem Projekt.
Frau Frank, wie auch ihre Eltern, wurde
in Frankreich geboren, ihr Großvater jedoch
war ein deutscher Jude. Ihr Comic handelt
von ihrer Rückreise in die Geburtsstadt ihres
Großvaters – Nürnberg. Sie zeigt darin, wie
emotional und aufreibend diese Reise für sie
und ihre Eltern war. Dann hieß es für uns Teilnehmer,
aktiv zu werden. Zur Vorbereitung
brachte jeder von uns ein paar Sachen mit:
• Eine Frage an die eigene Familie / Familiengeschichte
• Ein Foto einer Person aus der Familie, die
mit der Frage etwas zu tun hat
Leider war die Zeit letztendlich etwas knapp,
um den Comic zu Ende zu bringen, aber die
letzten paar Minuten wurden noch gut genutzt.
Wer wollte, durfte sein Ergebnis vor
allen präsentieren, die anderen konnten
äußern, was ihnen gefallen hat und wie sie
den Comic aufgenommen haben. Letztendlich
war es ein sehr schönes und auch unerwartet
emotionales Projekt. Wir möchten
uns recht herzlich bei Frau Frank bedanken.
Es wäre schön, sie nächstes Jahr wieder hier
mit einem Workshop zu treffen. Und natürlich
freuen wir uns wirklich sehr, ihr vollständiges
Werk bestaunen zu dürfen.
Nina Frühbeißer
• Ein Foto von einem Ort / Gegenstand, der
etwas mit der Frage zu tun hat
Unsere erste Aufgabe war es dann, einfach zu
schreiben. Sieben Minuten einfach drauf los
schreiben. Es war völlig egal, was wir schreiben,
aber wichtig war es, nicht zu stoppen.
Aktivitäten am IFA
Gedenken an die Familie Jesuran: Lesung im Redoutensaal in Erlangen
12
Es war der krönende Abschluss eines Projektes,
an dem viele Menschen mitarbeiteten.
Am 10. November fand die Lesung des Bildbandes
Jesuran in verschiedensten Sprachen
statt. Schüler und Schülerinnen eines Gymnasiums
in Nürnberg recherchierten über die
Geschichte der Familie Jesuran, ein Comiczeichner
übertrug sie in Bilder und schließlich
übersetzten Studierende vom IFA diesen
beispielsweise in die französische Sprache
mit Hilfe der Dozenten und Dozentinnen.
Es geht um eine jüdische Familie, die während
des Zweiten Weltkrieges vor Verfolgung
und den aufkeimenden Anfeindungen nach
Brüssel flieht und wie sie sich dort ein neues
Leben aufbaut. Einer der drei Söhne opfert
sich und wird später in Auschwitz ermordet,
während der Rest der Familie überlebt. Eine
Geschichte, die wir alle schon in den verschiedensten
Fassungen gehört haben, jedoch
berührte die Art der Umsetzung dieser
einzigartigen Geschichte besonders – nämlich
als Bildband, die Übersetzung in die verschiedensten
Sprachen und dessen Vortrag.
Zusätzlich wurden persönliche Geschichten
erzählt: Die Dozentin am IFA, Inna Volovik,
sprach über ihre eigene Familiengeschichte
und offenbarte, dass ihre Großmutter nur
durch Zufall nicht in ein Konzentrationslager
kam und somit überlebte.
Dieses haarsträubende Zeugnis eröffnete
einen neuen Raum, um die Kultur des Erinnerns
immer wieder aufleben zu lassen. Die
Vorsitzende der jüdischen Kultusgemeinde
Erlangen, Ester Klaus, brachte dies ebenfalls
zum Ausdruck und wies darauf hin, dass der
Dialog auch heutzutage nur mit Betroffenen
und deren Nachfahren geführt werden sollte
und nicht über sie. So wurde Seite für Seite
des Comics zuerst auf Deutsch von Inna Volovik
und dann auf einer der vielen Sprachen
von Muttersprachlern gelesen. Es war also
ein reger Wechsel auf der Bühne: von Türkisch
bis Kurdisch, Arabisch bis Hebräisch,
Französisch bis Flämisch, Oberpfälzisch bis
Mittelfränkisch.
Letzteres wurde von dem Bürgermeister der
Stadt Erlangen, Dr. Florian Janik, vorgetragen,
der als Grußwort eine Geschichte seiner
Tochter erzählte: Sie las Jesuran und stellte
anschließend Fragen wie ,,wäre ich damals
verfolgt worden?‘‘.
Auch er appellierte an die Wichtigkeit, die
jüngere Generation zu sensibilisieren und zu
informieren, über diesen Teil der deutschen
Geschichte und nicht müde zu werden, die
Relevanz hervorzuheben. Er lobte Jesuran als
fabelhaftes Projekt genau für diesen Zweck.
Der Abend endete mit dem Aufruf, so viele
Auflagen wie nur möglich mitzunehmen und
zu verteilen in der Stadt. Sodass alle die Möglichkeit
haben, diese Geschichte zu erleben.
Alina Schlett
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Aktivitäten am IFA
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Juniorwahlen am IFA
Am Donnerstag, den 23. September 2021,
fanden am IFA die „Juniorwahlen“ - eine
deutschlandweit an Schulen abgehaltene simulierte
Vorwahl vor der anstehenden Bundestagswahl
- statt. Diese wurden wie die
offiziellen Wahlen durchgeführt: Die Personalien
der Schüler:innen und Studierenden
wurden kontrolliert und sie bekamen einen
Wahlzettel mit Erst- und Zweitstimme (identisch
mit dem Erlanger Wahlzettel), auf dem
sie in einer Wahlkabine zwei Kreuze machen
und den sie letztendlich in die Wahlurne
werfen sollten. Es durften alle Schüler:innen
und Studierenden am IFA teilnehmen, auch
wenn sie noch nicht volljährig waren, keine
deutsche Staatsbürgerschaft besaßen oder
Erasmus-Studierende waren.
Um die Entscheidung zu vereinfachen, hatten
die neuen Klassen der Berufsfachschule
und Fachakademie für die Parteien Bündnis
90/Die Grünen, CDU/CSU, FDP, SPD, Freie
Wähler, AfD, Die Linke, Die Partei, Die Piraten,
ÖDP und Volt Plakate gestaltet, die im
Schulgebäude aushingen und die Schüler:innen
und Studierenden über die Position der
Parteien zu den Themen Umwelt, Sozialpolitik,
Bildung und Außenpolitik informierten.
Das Ergebnis der Juniorwahlen sah folgendermaßen
aus:
Die Mehrheit wählte Bündnis 90/Die Grünen
(35%), gefolgt von SPD (12%), knapp gefolgt
von FDP (11%) und CSU (11%) sowie Die Linke
(9%). Dieses Wahlergebnis sah äquivalent zu
den Stimmanteilen der 18- bis unter 25-Jährigen
bei der Bundestagswahl 2021 aus: Hier
wählte ebenfalls die Mehrheit Bündnis 90/
Die Grünen (23 %), gefolgt von FDP (21 %),
SPD (15 %) und CDU/CSU (10 %). Anders ist
es bei den über 60-Jährigen: Hier wurden
mit großer Mehrheit CDU/CSU (33 % bzw. 38
%) und SPD (34 % bzw. 35 %) gewählt. Dementsprechend
sieht auch das vorläufige Ergebnis
der Bundestagswahl 2021 aus, denn
SPD (25,7%) und CDU/CSU (24,1%) führen
mit großem Abstand. Das liegt daran, dass
die über 60-Jährigen fast 40 % und die unter
30-Jährigen nur 16,1 % aller Wahlberechtigten
ausmachen.
Anhand der Auswertungen der Bundestagswahl
und Juniorwahl ist zu erkennen, dass
sich die junge Generation einen Machtwechsel
wünscht, wohingegen die ältere Generation
den bisher regierenden Parteien treu
bleibt. Daher ist es umso wichtiger, dass
junge Menschen wählen gehen, wenn sie
sich eine Veränderung wünschen. Denn jede
Stimme wird benötigt, um einen Unterschied
zu machen.
Elisa Lutz
Aktivitäten am IFA
Teambuilding zu Beginn des Schuljahres
Es war der Freitag unserer allerersten Woche
am IFA und wir nutzten diesen Tag, um uns
alle näher kennenzulernen, indem wir gemeinsam
im Park picknickten.
Zusammen teilten wir Snacks, Käsekuchen
und unsere Instagram-Profile, aber auch das
Cricketspielen mit Frau Rothenstein gab einigen
von uns die Möglichkeit, auf andere Weise
die Zeit miteinander zu verbringen.
Das Schuljahr mit schönen Erinnerungen wie
diesen zu starten, half uns allen sehr dabei,
uns willkommen zu fühlen und uns gegenseitig
zu vertrauen. Mögen wir bis zum Ende
unseres Studiums weitere unvergessliche
Momente erleben und alle gesund bleiben!
Ezgi Özmen
Wir konnten zusammen, ob zu zweit oder
in großen Gruppen, über alles Mögliche reden
und hatten auch viel Spaß dabei. Neue
Freundschaften wurden geschlossen und
niemand fühlte sich ausgegrenzt. Außerdem
entwickelten wir, die Klasse EIB, sogar ein
Klassenmaskottchen – Pete Pebbles, eine Libelle
vom Park, die sich an dem Tag immer
wieder zu uns gesellt hatte.
15
Aktivitäten am IFA
16
Vorträge am Europatag
Am 23. Mai 2022 fand am IFA der Europatag
statt. Aus diesem Anlass hielten sieben Schüler:innen
sowohl einen Vortrag über Irland
als auch über Spanien.
Die ersten vier Schüler:innen zeigten die
Unterschiede zwischen Irland und Deutschland
auf, die ihnen während ihres Erasmus+-
Aufenthalts aufgefallen waren. Des Weiteren
berichteten sie über die Erfahrungen, die sie
in diesem Monat beruflich und privat gesammelt
hatten und zeigten Bilder von ihrer Zeit
in Dublin, Irland.
Sie berichteten, dass die Iren der EU vor allem
durch die Geschichte – der EU-Beitritt
1973 hat Irland einen enormen wirtschaftlichen
Aufschwung beschert – und aktuell
durch den Brexit durchaus positiv gegenüber
stünden, aber durch ihre Insellage doch etwas
ganz eigenes seien, zumal Großbritannien
auch noch zwischen ihnen und der EU
liegt.
Danach wurden die Besonderheiten Spaniens
vorgestellt. Die drei Schülerinnen erzählten
zuerst von den allgemeinen Fakten Spaniens
und leiteten dann über zu den Unterschieden
zwischen Spanien und Deutschland und
was es dort für Dos and Don‘ts gibt. Darüber
hinaus berichteten auch sie von ihrer Arbeit
und ihren persönlichen Erfahrungen während
ihres Erasmus+-Aufenthalts in Sevilla.
Besonders beeindruckend waren z. B. die
Umzüge während der „Semana Santa“. Die
EU und deren Rolle in Spanien (Mitgliedschaft
seit 1986) spielte bei den von ihnen
befragten Personen eine nicht so große Rolle,
wobei die Vorteile z. B. in Bezug auf den
Absatzmarkt für Agrarprodukte durchaus gesehen
werden.
Die beiden Vorträge erweckten großes Interesse,
vor allem bei der BFS 1, die im nächsten
Schuljahr die Möglichkeit hat, ein Erasmus+-
Praktikum durchzuführen.
Elisa Lutz
Aktivitäten am IFA
Europaquiz
Wie viele Mitglieder hat die EU? Wie viele
von ihnen haben das Schengener Abkommen
unterzeichnet? Wo liegt der Schengenraum
überhaupt und bis wohin reicht er?
Das waren einige der vielen Fragen, die anlässlich
des diesjährigen Europatages von
den Juniorbotschaftern der Klassen gestellt
wurden. Nicht in Form eines klassischen
Frontalunterrichts, sondern in Form eines
großen Europaquiz im Stil der bekannten TV-
Quiz-Show „Jeopardy“. Bis zu 31 Fragen aus
sechs Kategorien wurden jeweils den vier
Zweierteams im Laufe des Quiz gestellt. Zu
gewinnen gab es einige Preise, alle rund um
das Thema EU und Europa.
Marcus Vultur
Postkartenaktion
Ein knappes Jahr lang haben wir fleißig Postkarten
gesammelt aus den Ländern in Europa,
in denen unsere Schüler:innen und Studierende
ihren Urlaub verbracht haben.
Ganz nach dem Motto „Nur wer umherschweift,
findet neue Wege“ (norwegisches
Sprichwort) ist nun eine wundervolle Landkarte
entstanden, die die vielfältigen Erlebnisse
und schönen Erinnerungen zeigt – und
alles, was ein jeder in dem Urlaub für das
weitere Leben an Erfahrungen mitnehmen
konnte. Und vielleicht können wir die Karte
auch bald noch erweitern!
Marie Neuer
Kaja Tofft
17
Buffet für einen guten Zweck
Der diesjährige Europatag wurde wieder von
einem leckeren Buffet begleitet. Studierende
und Dozent:innen haben fleißig gekocht,
gebacken und auch ebenso fleißig gegessen.
Der gesamte Erlös in Höhe von 127 Euro ging
wieder für einen guten Zweck an die Erlanger
Tafel, um bedürftigen Menschen zu helfen.
Carmen Sass
Aktivitäten am IFA
Besuch der Botschafterschule in Paris
18
Am 9. Mai klingelte um 4 Uhr morgens mein
Wecker. Die erste U-Bahn brachte mich dann
direkt zum Nürnberger Flughafen, von dem
ich dann pünktlich um 6 Uhr via Frankfurt
nach Paris geflogen bin, damit ich an dem
Projekt „Speak up for the future of Europe“,
organisiert vom Maison de l’Europe, teilnehmen
konnte.
Nachdem es zum Mittagessen einen kleineren
Snack gab und wir von Sandro Gozi, einem
Abgeordneten des Europaparlaments,
begrüßt worden sind, sind wir mit der Métro
zur Klimaakademie gefahren. Dort angekommen
haben wir verschiedenste Workshops
über ein materiell bewussteres und klimafreundlicheres
Leben gehabt. Während des
Workshops hatte ich auch die Möglichkeit,
die anderen Teilnehmer aus Portugal, Frankreich,
Slowakei und Tschechien näher kennenzulernen.
Zum Schluss durften wir noch
bei einer Podiumsdiskussion mit dem Thema
„The Youth and Climate change“ zusehen.
Den Abend ließen wir in einer Bar entspannt
ausklingen.
Am nächsten Tag stiegen wir alle in einen
Bus, der uns zum Haus von Jean Monnet, einem
der Gründungsvater Europas, gebracht
hat. Die etwa einstündige Fahrt zu seinem
Anwesen hat sich sehr gelohnt. Nach einer
kleinen Museumsführung durch sein Wohnhaus
und Garten durften wir in kleinen Gruppen
an verschiedenen Themen arbeiten:
Verteidigung, Jugend, Klima und andere. In
den kleinen Gruppen wurden Vorschläge gemacht,
die unserer Meinung nach die EU umsetzen
sollte.
Als wir mit der Gruppenarbeit fertig waren,
wurden alle Vorschläge zusammen diskutiert
und von den Teilnehmern entweder angenommen
oder abgelehnt. Zwischendurch
gab es noch ein sehr gutes Buffet und eine
Diskussion mit den Politikern Martí Grau
Segu und Michel Derdevet. Um 18 Uhr stiegen
wir nach einem langen, interessanten,
aber auch anstrengenden Tag in den Bus,
fuhren zurück nach Paris und genossen alle
noch den Abend in der französischen Hauptstadt.
Insgesamt war es eine sehr großartige Erfahrung,
da man trotz der unterschiedlichen
Herkunft viele Ansichten über Politik teilt,
aber vor allem im Bereich Verteidigung und
Klima auch sehr große Unterschiede zwischen
Ost- und Westeuropa herrschten.
Luca Zwicker
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Aktivitäten am IFA
Gesprächsreihe „Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für die EU?“
20
Ich nahm als Juniorbotschafterin des IFA an
einer Online-Diskussionsrunde des Europäischen
Parlaments zum Thema „Krieg in der
Ukraine – Desinformation“ am 23. März 2022
teil. Zu meinen Gespächspartnerinnen gehörten
Sabrina Spieleder, Team Leader Policy,
Strategy and Global Priority Issues (PSG)
bei der Europäischen Kommission und Sandra
Fiene, Pressesprecherin der Vertretung
der Europäischen Kommission in Bonn.
An der Diskussionsrunde wirkten über 60
Teilnehmer mit. Zu Beginn wurde erklärt,
was Desinformationen sind, nämlich die
Verzerrung von Fakten und die absichtliche
Falschmeldung von Nachrichten.
Es ging vor allem um die kremlfreundliche
Desinformation seitens Russlands, die eine
politische Strategie des autokratischen Regimes
in Russland darstellt. Diese Strategie
kristallisiert sich besonders seit dem Kriegsbeginn
in der Ukraine heraus. Durch solche
Mittel wird die öffentliche Meinung gezielt
verzerrt. Sowohl Journalisten als auch NGOs,
haben nicht mehr die Möglichkeit, ihre Meinung
öffentlich zu verbreiten. Allerdings werden
auch in vielen anderen Ländern, außer
Russland, Falschnachrichten produziert und
verbreitet. Ähnliche Mechanismen von Desinformation
konnte man beispielsweise während
des Brexits, der Corona-Pandemie oder
den US-Wahlen beobachten. Problem waren
hier oft ausländische Quellen, welche die Gesellschaft
spalten wollten.
Aus diesem Grund analysiert das Europäische
Parlament in seiner Arbeit vor allem
ausländische Informationsquellen und wie
sie sich auf die zivile Gesellschaft auswirken.
Allerdings ist es schwierig, gegen die Unterdrückung
der unabhängigen Medien in Russland
selbst vorzugehen. Maßnahmen neben
der Regulierung der Nachrichten in der EU
sind Gesetze, wie beispielsweise das Gesetz
über digitale Dienste, digitale Märkte uvm.
Außerdem werden heute sehr viele Beiträge
des Europäischen Parlaments auch auf Russisch
veröffentlicht, um auch russischspra-
chigen Menschen, beispielsweise in Russland
selbst, Zugang zu anderen Informationen
zu ermöglichen. So soll sichergestellt werden,
dass einige Personen nicht zur „Zielscheibe“
von Desinformationen werden.
Die Hauptzielgruppe der kremlfreundlichen
Desinformation festzulegen sei laut dem
Europäischen Parlament schwierig, da unterschiedliche
Taktiken angewendet würden. Es
hängt vor allem davon ab, in welchem Land
man sich befindet und welcher Gesellschaftsschicht
man angehört.
Es kommt auch vor, dass wissenschaftlich
orientierte und gebildete Menschen oft zum
Ziel solcher sogenannten Fake News werden.
Das Problem ist, dass jeder Mensch auf
falsche Informationen hereinfallen kann,
vor allem, wenn man schnell auf der Suche
nach Infos ist. Dies geschieht jeden Tag und
war auch während der COVID-Pandemie in
Deutschland zu beobachten.
Deshalb sei es laut einer Teilnehmerin in einer
Demokratie wichtig, dass man „Fehler machen“
darf und aus diesen lernen kann. Man
muss deshalb wissen, wie man mit Informationen
aus den Medien umgeht. Eine gute Methode
hierfür wäre beispielsweise die Bildersuche
in Google, mit der man herausfinden
kann, wo das Bild bereits überall veröffentlicht
wurde und ob es vielleicht aus einem
ganz anderen Zeitraum stammt. Es wurde
auch angesprochen, dass es in Ländern wie
Ungarn oder Polen keine so weitläufige Medienlandschaft
gibt wie in Deutschland. Dadurch
ist es in solchen Ländern schwierig, die
Quellen von Desinformationen zu ermitteln.
Insgesamt muss man sagen, dass das Thema
Desinformationen ein sehr heikles Thema ist,
da es oft nicht so leicht ist, diese falschen Informationen
mit Fakten zu widerlegen, denn
wie es so treffend heißt: „In jeder Lüge steckt
ein Funken Wahrheit“.
Sabine Maier
Aktivitäten am IFA
An Tagen wie diesen
Auch an Tagen wie diesen kann alles wie am
Schnürchen laufen – selbst Dolmetschen auf
der Erlanger Bergkirchweih unter tausenden
Feiernden.
„Na freili... was kann da schon schief gehen“,
denke ich mir, als meine Lehrerin meine Klassenkameraden:innen
und mich fragt, ob wir
für Geflüchtete aus der Ukraine dolmetschen
könnten. „Das sind doch schließlich „nur“
50 Kinder und vielleicht noch so viele Mütter.
Wird schon nicht ins Auge gehen.“ Also,
bassd scho.
Jetzt aber mal im Ernst. Bei solchen ehrenamtlichen
Einsätzen geht es doch nicht so
sehr ums Dolmetschen, sondern viel mehr
um soziales Engagement, um Füreinanderdasein,
um Hilfsbereitschaft und darum, dass
Menschen, die bereits mit sieben Jahren
Schreckliches durchmachen mussten und auf
Hilfe anderer angewiesen sind, ein gewisses
Gefühl von Sicherheit in einem fremden Land
geschenkt bekommen. Manchmal können
sanfte Blicke oder ein Lächeln mehr bedeuten,
als alle Worte der Welt.
An dem Tag war ein herrliches Wetter, die
Sonne schien und der Duft von gegrillter
Broudwoschd und verschiedenen Leckereien
lagen in der Luft. Nach einer kurzen Willkommensbegrüßung
ging es schnell los. Zunächst
mal ein Erfrischungsgetränk mit Johannisbeere
zum guten Start und dann konnte sich
jeder noch mit frischgemachten Pommes
vergnügen. Die Veranstalter:innen der Aktion
des Rotary Club Ohm und die Vertreter
reisender Schausteller und Festgastronomen
waren etwas aufgeregt und verantwortungsbewusst,
haben sich immer für die Anwesenden
interessiert, immer etwas gefragt und
dazwischen mit uns geplaudert. Das ist auch
selbstverständlich, denn wenn Menschen
eine Wohltat machen, möchten sie, dass alles
genauso gut rüberkommt, wie sie es sich
vorgestellt haben.
Danach ging es mit Karussellfahren weiter.
Die Kinder konnten an verschiedenen, spannenden
Attraktionen teilnehmen, u. a. mit
dem Riesenrad fahren und von gaaaanz oben
einen neuen Blick auf Erlangen erhaschen.
Zu guter Letzt gab es noch schmackhaftes Eis
und Getränke. Es waren fei nur zwei Stunden.
Aber zwei rege und lebhafte Stunden. Und
wer weiß, vielleicht werden genau diese zwei
Stunden für diese Kinder und ihre Mütter für
den Rest ihres Lebens so prägend sein, dass
sie darauf ihr neues Leben hierzulande in Sicherheit
aufbauen könnten.
Orkhan Mammadli
21
Schüler und Studierende bei ihrem Dolmetscheinsatz auf der Erlanger Bergkirchweih
Aktivitäten am IFA
22
Stadtrundgang mit Ukrainerinnen
Anfang der Osterferien 2022 war von der
VHS Erlangen ein Stadtrundgang mit ukrainischen
Geflüchteten geplant, damit sie die
Stadt besser kennenlernen und sich mit russischsprachigen
Einheimischen aus Erlangen
auszutauschen konnten. Am Samstag, den 9.
April war es dann so weit und wir trafen uns
mit den Kursteilnehmerinnen – hauptsächlich
erwachsene Frauen aus den verschiedensten
Teilen der Ukraine – zum Rundgang,
auf den sich alle schon sehr freuten.
Alina Kalpina und Michael Lopatin aus der
Russischen Abteilung hatten sich bereitwillig
als Kursleitung zur Verfügung gestellt. Nachdem
die Teilnehmer:innen ihre Anmeldebögen
ausgefüllt hatten, liefen wir auch schon
los in Richtung Innenstadt mit dem Ziel, den
Botanischen Garten zu besuchen. Es war
hervorragendes Wetter, was uns zugutekam.
Wir unterhielten uns auf dem Weg angeregt
und tauschten uns aus.
Im Botanischen Garten angekommen besuchten
wir die verschiedenen Gewächshäuser,
in denen man diverse Pflanzen aus aller
Welt bestaunen kann, wie u. a. Calatheas,
Kakteen und seltene Farne. Wir liefen zuerst
durch den Innenbereich, der einen an
ein Schmetterlingshaus erinnerte, allerdings
ohne Schmetterlinge. Im Außenbereich befanden
sich künstlich angelegte Teiche, in
denen Frösche, aber auch Fische und Schildkröten
schwammen. Ein schöner Anblick,
wie wir alle fanden. Vom Botanischen Garten
machten wir uns auf den Weg in Richtung IFA,
was einen Kilometer Fußmarsch bedeutete.
Wir wollten den Teilnehmer:innen unser Institut
von außen zeigen. Am IFA machten wir
anschließend alle ein Gruppenfoto.
Danach ging es weiter zur Erlanger Tafel. Dort
sahen wir schon wartende Familien, überwiegend
aus der Ukraine, bereit, voll mit Lebensmitteln
befüllte Tüten und Taschen in
Empfang zu nehmen. Einige Helfer sprachen
Russisch, was die Verständigung erheblich
erleichterte. Wir waren nach dem Besuch
dann nur noch zu viert, weil einige bereits
früher gehen mussten. Zwei Teilnehmerinnen
sowie Alina und ich fuhren mit dem Bus
zur russisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskirche
in der Stintzingstraße in Erlangen. Die Kirche
fiel auf den ersten Blick gar nicht auf, da sie
recht klein ist und hinter einem anderen Gebäude
versteckt ist. Leider war die Kirche geschlossen,
doch wir trafen vor der Kirche auf
einen Mann, der uns auf die Öffnungszeiten
verwies.
Auch wenn wir das Gebäude nicht betreten
konnten, ließen wir uns nicht davon abhalten,
die Kirche von außen zu betrachten und
durch die Fenster hineinzuzuschauen. An der
Außenwand entdeckten wir ein Schild, auf
dem erklärt steht, dass die goldenen Kuppeln
der Kirche vom Höhlenkloster in der ukrainischen
Hauptstadt Kiew finanziert wurden,
was wir spannend fanden.
Wir fuhren anschließend mit dem Bus in die
Innenstadt, wo sich unsere Wege trennten.
Es war ein Tag voller neuer Eindrücke und Erfahrungen
und jeder konnte etwas mitnehmen.
Wir wünschen den Teilnehmerinnen
alles Gute und dass sie sich gut in Erlangen
einleben können.
Katrin Firgau
Aktivitäten am IFA
Wie finde ich mich in Erlangen zurecht? Ukrainische Geflüchtete zu Gast
Im April dieses Jahres fand erstmals die von
Studierenden der Russischen Abteilung des
IFA (Michael Lopatin und anfangs auch mit
Alina Kalpina) und in Zusammenarbeit mit
der VHS Erlangen angebotene Reihe von Führungen
in der Stadt Erlangen statt.
Wir hatten mit den Teilnehmern stets eine
gute und spaßige Zeit! Es kamen auch für
beide Seiten interessante Gespräche zustande,
dabei war unser Treffen keinesfalls vom
brutalen Kriegsgeschehen in der Ukraine
überschattet, ich fand es sehr stark, dass sich
die Teilnehmer nicht als Opfer der äußeren
Umstände verstanden, sondern ihre Neugierde
und Lebensfreude behalten haben.
Gesehen haben wir auf unserer allerersten
Tour den Botanischen Garten, das hat den
Teilnehmern besonders gut gefallen, sowie
die Erlanger Altstadt, die Bibliothek, das
Stadtmuseum usw. Das Programm wird von
mir ständig weiterentwickelt und angepasst
und durch ein bisschen Mut und Kontakte
kommt man oft an Orte, die normalerweise
unerreichbar sind. Wie z. B. die Aussicht vom
St. Johann Hochhaus oder von der Erlanger
Rathaus-Aussichtsplattform. Aktuell veranstalte
ich (Michael Lopatin, R III) die Führungen
selbst.
Michael Lopatin
Dolmetschen auf der Jugendfarm
Ende Mai 2022 wurde ich zusammen mit vier
weiteren Schülerinnen und Studierenden aus
der Russischen Abteilung als Dolmetscherin
für ukrainische Kinder und ihre Eltern auf die
Jugendfarm Erlangen eingeladen. Die Stadt
Erlangen organisierte dort für die Kinder einen
Spiele-Sonntag.
Am besagten Tag kamen viele Mütter mit
Kindern in verschiedenen Altersstufen, sogar
Neugeborene waren dabei. Meine Kolleginnen
und ich teilten uns in Teams auf. Es gab
insgesamt drei Teams, die jeweils von einem
Mitarbeiter der Jugendfarm begleitet wurden.
Die Begleiter erklärten auf Deutsch, was
Kinder tun, wohin sie gehen und was sie anfassen
konnten bzw. nicht sollten. Wir haben
all das entsprechend ins Ukrainische oder
Russische übersetzt. Zusammen mit den Kindern
spielten und tanzten wir, streichelten
und fütterten Kaninchen, Pferde und Ponys.
Außerdem haben wir mit den Kindern Stockbrot
am Lagerfeuer gemacht. Dabei mussten
wir den Kindern zuerst erklären, was „Stockbrot“
ist und wie man das „zubereitet“, denn
sie kannten das nicht.
Zum Schluss gab es für uns von Seiten der
Organisatoren kleine Geschenke: jede von
uns hat einen Blumentopf mit Minze bekommen.
Über diese nette Geste haben wir uns
sehr gefreut. Was wir aber nicht wussten: in
jedem Blumentopf gab es eine weitere Überraschung
– ein Bergkirchweih-Gutschein für
1 l Bier. Das haben manche von uns erst später
entdeckt.
Uns hat es sehr viel Spaß gemacht und die
Kinder waren überglücklich. Für mich persönlich
war das erste Mal, dass ich bei so einer
Aktion dolmetschen durfte. Ich komme auch
aus der Ukraine und kann sehr gut nachvollziehen,
wie schwierig es für Menschen aus
meiner Heimat ist, hier in Deutschland mit
anderen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren,
da sie noch kaum Deutsch sprechen.
Umso mehr freue ich darüber, dass
ich meinen Landsleuten an diesem Sonntag
etwas helfen konnte, und werde gerne bei
weiteren Dolmetscheinsätzen dieser Art dabei
sein.
Sofia Bessarab
23
Aktivitäten am IFA
24
Interkulturelles Kaffeekränzchen
Am 17. Mai haben Nicole Kormann und ich
an einem interkulturellen Kaffeenachmittag
im Gemeindehaus St. Heinrich in Alterlangen
teilgenommen. Dieses Treffen findet alle
zwei Wochen statt und wird vom Seniorenbeirat
in Erlangen organisiert.
Die deutschen Gastgeber waren sehr freundlich
und aufmerksam zu den Gästen aus der
Ukraine. Alle wurden mit einem Lächeln
begrüßt und an den Tisch gebeten, der mit
selbstgebackenen Schokoladen- und Erdbeerkuchen
gedeckt wurde. Natürlich wurden
auch schwarzer Tee und Kaffee angeboten.
Trotz der Sprachbarriere wollten die
Deutschen und die Ukrainer:innen aneinander
viele Fragen stellen und darüber erzählen,
was ihnen am Vortag passiert war.
Nicole und ich halfen, die Sprachbarriere zu
überwinden, und versuchten, alle in eine
Unterhaltung zu verwickeln und so die Ukrainer:innen
und die Einheimischen zusammenzubringen.
Während die Deutschen und die
Ukrainer:innen Tee und Kaffee tranken und
Kuchen aßen, bemühten wir uns als Dolmetscherinnen
buchstäblich alles zu übersetzen,
was wir hörten, obwohl die Unterhaltung
zwischen den Gästen und den Gastgebern
sehr lebhaft war. Dann bot die deutsche Seite
an, die nahe gelegene katholische Kirche
zu besichtigen.
Die ukrainischen Gäste waren von der Schönheit
der Kirchenfenster und der Orgel beeindruckt
und drückten ihre Hoffnung aus, die
Kirchenorgel eines Tages spielen hören zu
können. Nach der Kirchenbesichtigung gingen
alle zurück an den Tisch und tranken
weiter Tee und Kaffee. Gegen 16 Uhr verabschiedeten
sich die ukrainischen Gäste von
den deutschen Gastgebern und versprachen,
wiederzukommen. Sie alle fanden die selbstgebackenen
Kuchen der deutschen Gastgeber
sehr lecker.
Für viele Teilnehmer:innen war es bereits das
dritte Treffen in dieser Runde, für uns allerdings
das erste. Dank dieses Treffens hatten
wir eine großartige Möglichkeit, Erfahrungen
mit Dolmetschen sowohl ins Deutsche als
auch ins Russische zu sammeln. Außerdem
gab uns das Treffen die Motivation, weiterhin
Fremdsprachen zu lernen.
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26
Mein erster Job als Dolmetscherin
Als Botschafterschule für das europäische
Parlament und Schule ohne Rassismus –
Schule mit Courage hat das IFA inzwischen
ein weitreichendes Netzwerk aufgebaut,
über das wir über interessante Aktionen
informiert werden. So wurde mir im März
2022 eine E-Mail vom Bezirksjugendring
Mittelfranken weitergeleitet, der für einen
Dolmetschauftrag für ein internationales
Seminar in Nürnberg ein:e Student:in suchte.
Ohne zu zögern, antwortete ich. Das war
eine einmalige Gelegenheit, die ich unbedingt
ergreifen wollte.
Ein paar Tage später hatte ich ein Zoom-
Meeting mit der Organisatorin, die mir alles
darüber erzählte: In der Jugendherberge auf
der Kaiserburg in Nürnberg würde ein sechstägiges
Seminar über Jugendpartizipation
stattfinden, mit deutschen, französischen
und polnischen Teilnehmer:innen. Da währenddessen
größtenteils Englisch gesprochen
werden würde, sollte ich für eine Person
ohne Englischkenntnisse dolmetschen. Für
mich war sofort klar, dass ich diesen Auftrag
annehmen wollte – neben den Erfahrungen,
die ich machen würde, waren auch freie Kost
und Logis sowie die Bezahlung ein Anreiz.
Es folgte ein weiteres Zoom-Meeting Anfang
April zur Vorbereitung, bei dem alle deutschen
Teilnehmer:innen dabei waren und
wir alles über das Seminarprogramm erfuhren.
Ebenfalls lernte ich Hilda kennen, eine
Jugendpflegerin aus der Nähe von Fürth, für
die ich dolmetschen sollte. Nach diesem Vorbereitungsmeeting
telefonierten Hilda und
ich nochmal und sie erzählte mir alles über
ihre Arbeit. Sie stellte mir – genauso wie die
Organisatorin – Material zur Verfügung, um
mich in das Thema Jugendpartizipation einzulesen
und ich half ihr damit, das englische
Material zu übersetzen.
Dann ging es los: In der ersten Maiwoche reiste
ich am Montag mit einem großen Koffer
und klopfendem Herzen nach Nürnberg. In
der Jugendherberge angekommen wurde ich
herzlich von den Organisatoren begrüßt und
traf auch Hilda wieder. Nach und nach trafen
alle ein und das Seminar begann mit einer
kleinen Begrüßungsrunde. Die Stimmung
war gut und ich merkte, wie die Nervosität
Stück für Stück von mir abfiel. Obwohl man
mir bereits im Vorfeld versichert hatte, dass
ich keine Angst haben sollte, etwas falsch zu
machen und dass ich jederzeit um Hilfe bit-
Aktivitäten am IFA
ten konnte, hatte ich doch den Anspruch an
mich selbst, alles so gut wie möglich zu machen.
Deshalb war ich sehr froh, dass dieser
erste Job in einem entspannten und weniger
formellen Rahmen stattfand.
Das Programm für die folgenden Tage war
umfassend, aber sehr interessant: Geplant
waren der Besuch der Kunsthalle Nürnberg,
Exkursionen zu verschiedenen Jugendorganisationen
in und um Nürnberg, ein Treffen
mit Politikern, zwei Theorietage und natürlich
der Austausch zwischen den Nationen
über ihre Projekte und die Unterschiede in
der Jugendarbeit.
Meine Arbeit während dieser Tage war sehr
vielfältig und es machte unglaublich viel
Spaß. Ich dolmetschte simultan, obwohl ich
das bis dahin noch nie gemacht hatte. Es
funktionierte sehr gut, da keiner der Teilnehmer:innen
Englisch als Muttersprache hatte
und alle somit langsamer sprachen. Meist
habe ich die Methode des Flüsterdolmetschens
angewendet, d. h. ich saß oder stand
neben Hilda und flüsterte ihr meine Verdolmetschung
zu.
In anderen Situationen, besonders im Gespräch
mit den Teilnehmer:innen aus Polen
und Frankreich, dolmetschte ich konsekutiv.
Erstaunlich fand ich die Tatsache, dass ich
mir nur ganz selten Notizen machen musste.
Dadurch, dass ich mit dem Thema vertraut
war, konnte ich mir vieles einfacher merken
und wiedergeben. Das war ein gutes Gefühl
und machte mich stolz.
Dieser Job als Dolmetscherin hat mir gezeigt,
dass dieser Beruf der richtige für mich sein
könnte. Ich habe gelernt, wie wichtig die Vorbereitung
ist, aber auch dass man mutig sein
muss, sich selbst und seinen Fähigkeiten zu
vertrauen.
Es war ein Vorgeschmack auf das, was nach
dem Studium kommt und das motiviert
mich, auch in anstrengenden Phasen dranzubleiben
und weiterzumachen. Außerdem ist
es ein gutes Gefühl zu wissen, im Sinne des
europäischen Gedankens buchstäblich zur
Verständigung beigetragen zu haben.
Jule Tanne
27
Aktivitäten am IFA
Eine etwas andere Dolmetschstunde am IFA
28
Pour s’entrainer à l’interprétation de liaison,
quoi de mieux que de faire venir une auteure
en chair et en os. Ainsi, notre classe de FAK
III et FAK IV français a eu la chance de faire la
connaissance de l’auteure Giulia Larigaldie le
30 novembre 2021 dans le cadre du cours du
cours d’interprétation de liaison.
À l’occasion de la publication de son livre
« Et la vie reprit à petites foulées », racontant
l’aventure de trois femmes, qui ont au
premier abord peu de choses en commun,
elle nous a accordé une petite interview
menée par Madame Wingler et interprétée
par nous, les élèves de FAK III et FAK IV français.
Ni l’une ni l’autre (et d’ailleurs, nous non
plus !) ne connaissaient le contenu de ce qui
allait être dit, ce qui contribuait à l’authenticité
et la véracité de cette interview.
Nous étions tous curieux d’interpréter une
interview non scriptée et chacun et chacune
a eu l’opportunité d’interpréter une partie.
Le cœur battant, nous avons pu vivre et
comprendre ce que c’était l’interprétation,
dans ses petites joies et ses petites difficultés.
Nous remercions Madame Neuer-Bailly
qui a supervisé le tout et Madame Wingler
d’avoir assumé le rôle de journaliste toujours
très enthousiaste.
Und nun für alle, die nicht den gesamten
Inhalt verstanden haben, die deutsche Version…
Was gibt es für uns Besseres, als wenn man
das, was man in der Theorie gelernt hat,
endlich in der Praxis umsetzen kann? Genau,
nichts! Deswegen haben wir, die FAK
III und FAK IV Französisch, uns sehr gefreut,
die französische Autorin Giulia Larigaldie am
Mittwoch, den 30. November, in unserer
Verhandlungsdolmetschstunde begrüßen zu
dürfen. Anlässlich der Veröffentlichung ihres
ersten Romans „Et la vie reprit à petites foulées“
(„In kleinen Schritten zurück ins Leben“)
konnten wir zusammen mit Frau Wingler und
Frau Neuer-Bailly ein kurzes Interview dolmetschen.
Weder wir noch Giulia Larigaldie oder Frau
Wingler wussten, was gesagt und welche Fragen
gestellt werden würden. Somit konnten
wir alle an einem realistischen und authentisch
geführten Interview teilhaben, bei dem
jeder von uns einen kleinen Teil dolmetschen
durfte. Für uns war das eine ganz andere
und neue Erfahrung als sonst, da wir uns im
Voraus auf die Thematik und auf Giulia Larigaldie
vorbereiten konnten. Die Nervosität
war unter uns aber deutlich zu spüren, da wir
natürlich einen guten Eindruck bei unserem
Gast hinterlassen wollten.
Selbstverständlich lief aber alles sehr gut
und wir hatten viel Spaß dabei! Wir freuen
uns auch auf weitere praxisorientierte Projekte
in der Zukunft! An der Stelle möchten
wir auch nochmal ein großes Dankeschön an
Frau Neuer-Bailly und Frau Wingler richten,
die uns das ermöglicht haben!
Luisa Gesele
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© Alle Rechte vorbehalten. Die hierin enthaltenen Informationen sind vertraulich
und geschützte Informationen der RWS Group*.
*RWS Group bezeichnet RWS Holdings plc im Auftrag und im Namen seiner
verbundenen Unternehmen und Tochtergesellschaften.
Aktivitäten am IFA
Hermann-Kesten-Stipendium der Stadt Nürnberg im September 2021
30
„Ach, dann wäre das ja vielleicht was für Sie!“
So machte mich Frau Todt vergangenen Sommer
auf die Bewerbung für das Hermann-
Kesten-Stipendium aufmerksam, benannt
nach dem Nürnberger Autor und Übersetzer.
Gesucht wurde noch ein:e Übersetzer:in für
Englisch, um ein literarisches Tandem mit
dem schottischen Blogger und Autor Benjamin
Murphy zu vervollständigen.
Bei der Neuauflage des Hermann-Kesten-Stipendiums
wurden nämlich zum ersten Mal
fünf Paare aus Schriftsteller:in und Übersetzer:in
gebildet, um zusammen das Thema
Menschlichkeit auszuloten und in einen
kulturellen sowie literarischen Austausch zu
treten. Dabei war immer der eine Partner
„von hier“, der andere aus einer der Partnerstädte
Nürnbergs. Vertreten waren Glasgow,
Córdoba, Krakau und – anstelle von Nizza –
Cannes.
Die Organisation des Stipendiums und die
Programmplanung wurden gemeinsam vom
Amt für Internationale Beziehungen und der
Koordinierungsstelle für Literatur der Stadt
Nürnberg übernommen und so durften wir
Stipendiaten zwei Wochen lang ein vielfältiges
Programm mit Lesungen, Stadtführung,
Empfang im Nürnberger Rathaus und dem
ein oder anderen leckeren Essen genießen.
Ein Höhepunkt des Programms war sicherlich
auch die Führung im Schloss Faber-Castell, in
dem während der Nürnberger Prozesse die
internationalen Journalisten untergebracht
waren.
Arbeit stand natürlich auch auf dem Programm:
Ziel war es, während der zwei Wochen
einen Text zum Thema Menschlichkeit
zu verfassen bzw. dann zu übersetzen. Diese
Texte wurden am Ende bei einer großen Abschlusslesung
präsentiert. In diesem Rahmen
wurde auch der Hermann-Kesten-Preis, ausgelobt
vom Verband deutscher Schriftstellerinnen
und Schriftsteller, verliehen. Dieser
ging an Urszula Poprawska, Übersetzerin aus
dem polnischen Krakau. Aber auch vorher
schon fanden Lesungen statt, die den Tandems
im kleineren, vertrauteren Rahmen die
Möglichkeit boten, ihre Arbeit zu präsentieren.
So hatten mein Tandempartner und ich
zusammen mit dem zweiten schottischen
Tandem (Peter Russell und Ulrike Seeberger)
Gelegenheit, beim Freundeskreis Nürnberg-
Glasgow e. V. zu lesen und über die gemeinsame
Zeit zu berichten.
Ich habe die zwei Wochen als unglaublich
bereichernd empfunden; zum einen, weil ich
mich wahnsinnig gut mit meinem Tandempartner
verstanden habe, zum anderen, weil
ich so viele interessante neue Menschen
kennengelernt habe, die teilweise erst später
im Leben oder über Umwege zum Schreiben
und/oder Übersetzen gekommen sind und
dies jetzt hauptberuflich tun. Außerdem war
das Stipendium für mich auch ein (unfreiwilliger)
Crashkurs im Dolmetschen, da Benjamin
kein Deutsch spricht und ich während der
zwei Wochen Führungen, Vorträge und Gespräche
für ihn gedolmetscht habe.
Das war definitiv ein Sprung ins kalte Wasser
und oft genug haben mir die Worte gefehlt,
es war aber auch eine gute Art, das Simultandolmetschen
zu lernen und ich habe gemerkt,
wie anstrengend, aber auch schön
dieser Beruf ist.
Katharina Stirnweiß
Aktivitäten am IFA
Besuch des Siemens Healthineers MedMuseum in Erlangen
Nachdem wir in einer unserer Unterrichtsstunden
mit Frau Todt zusammen festgestellt
hatten, dass kaum jemand von uns
schon einmal das Siemens MedMuseum besucht
hat, obwohl es sich doch in unmittelbarer
Nähe zum IFA befindet und eigentlich ein
Muss für Studierende in Erlangen ist, war der
Entschluss, einen Ausflug dorthin zu machen,
ganz schnell gefasst. Als der Teil der Klasse
E III A mit dem Fachgebiet Technik bot es sich
natürlich geradezu an, das Ganze als unterrichtsrelevante
Exkursion zu bezeichnen.
An einem Dienstagmittag im April also fanden
sich ausnahmslos alle „Techniker“ der
Klasse, inklusive Frau Todt, pünktlich vor dem
Museum ein und das, obwohl es für viele die
erste Stunde war. Nach einem Gruppenfoto
ging es dann auch schon los:
Von einem Museumsmitarbeiter erfuhren
wir zunächst einiges über die Unternehmensgeschichte
und über wichtige Persönlichkeiten,
wie den Gründer der Firma Siemens,
Werner von Siemens. Weiter ging es mit der
Röntgenstrahlung, einer Zufallsentdeckung
des Physikers Wilhelm Conrad Röntgen, die
die Medizin vor über 125 Jahren revolutionierte.
So arbeiteten wir uns langsam durch
die Geschichte der Medizintechnik durch und
erfuhren spannende Aspekte und technische
Hintergründe zu verschiedenen Geräten der
Diagnostik und Therapie, die Siemens im
Laufe der Zeit produziert hatte.
Perfekt ergänzt wurde dies von interessanten
Fakten und unterhaltsamen Anekdoten,
sodass die einstündige Führung wie im Flug
verging. Entlassen wurden wir mit dem Hinweis,
dass wir und natürlich auch unsere Mitstudierenden
jederzeit willkommen seien,
das Museum auf eigene Faust zu erkunden.
Der Museumsbesuch war für uns eine erfrischende
(und natürlich auch lehrreiche) Abwechslung
zum Unterrichtsalltag und ist auf
jeden Fall empfehlenswert.
Paula Kern
31
Aktivitäten am IFA
Ein Dienstagabend voller Überraschungen und Sinnlichkeit
32
Am 10. Mai 2022 besuchten Schüler:innen
und Studierende des IFA mit einigen Lehrkräften
die dreiteilige Ballettvorstellung Naharin/
Clug/Montero im Opernhaus Nürnberg. Die
Aufführung bestand aus Werken der Choreografen
Ohad Naharin, Edward Clug und Goyo
Montero, die uns allesamt mit ihren minimalistischen
Bühnenbildern und ausdrucksstarken
Choreografien beeindruckt haben.
Der Ballettdirektor des Staatstheaters Nürnberg,
Goyo Montero, eröffnete die Aufführung
mit seinem Stück „Submerge“, das von
seiner eigenen Angst vor dem Tauchen und
deren Überwindung inspiriert wurde. Anfangs
windet sich das Ensemble mit schwimmenden
Bewegungen auf dem Boden. Die
blauen Lichter symbolisieren dabei das Wasser
und die Tänze stellen das Gefühl beim
Eintauchen und der Fortbewegung im Wasser
dar. Montero suggeriert durch den Tanz
die Balance und das Fallenlassen.
Die Hebefiguren der sich im Tanz formierenden
Paare stellen das Retten vor dem Ertrinken
dar, bis eine Tänzerin zu Boden sinkt
und die Bühne dunkel wird. Im Schlussbild
wird durch die kruzifixförmige Hebefigur der
Tänzerin der Tod vermittelt, der im Wasser
droht. Dies legt nahe, dass für Montero trotz
der eleganten und rhythmischen Darstellungen
das Wasser nach wie vor gefährlich ist.
Der Rumäne Edward Clug, der zu den gefragtesten
zeitgenössischen Choreografen
gehört, beeindruckt das Publikum in seinem
Stück „Handman“ mit einem schnellen Tem-
po, langsamen Körperbewegungen, aber
flinken und dynamischen Bewegungen der
Hände und Beine. Zu Beginn drehen sich die
neun Tänzer:innen wie Aufziehpuppen und
hüpfen hoch. Es wirkt, als hätten sich ihre
Hände und Beine selbstständig gemacht.
Man erkennt schnell, dass es in diesem Stück
um das Unvorhersehbare und den Moment
der Überraschung geht, der ihm dank seiner
Bewegungsfantasien absolut gelungen ist.
Ohad Naharin, der israelische Choreograf
und Erfinder der neuen Tanzart „Gaga“, zeigt
mit seiner Kreation „Secus“ bunte Farben
und eine helle Bühnenbeleuchtung. Die Choreografie
wechselt dabei zwischen Einzelund
Ensemblespiel. Die in den verschiedensten
Farben gekleideten 17 Tänzer zeigen ein
Kräftemessen, ein leidenschaftliches Duett
von zwei männlichen Tänzern und immerzu
neue Sprünge und Posen. So wie bei seiner
erfundenen Tanzart spielt die Bewegungsfreude
und das Vertrauen in den eigenen
Körper hier eine zentrale Rolle. Die außergewöhnlich
ausgewählte Musik ist gemixt
und beinhaltet neben elektronischen Tönen
auch Vocals, die das Stück modern und aufgeweckt
wirken lassen.
Das Publikum beobachtete gespannt das oft
chaotisch wirkende und doch sehr sinnliche
Spektakel und applaudierte anschließend
begeistert. Die drei talentierten Künstler
sorgten für einen Abend voller neuer Eindrücke
und Interpretationsräume.
Diana Minor
33
Studienerfahrungen und
Kulturaustausch
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
Unser Erasmus-Aufenthalt am IFA
34
Am 9. September 2021 sind wir in Nürnberg
angekommen. Fünf von uns wohnten in einem
Wohnheim und der sechste in einer
Wohnung mit einem anderen Mitbewohner.
Jeder von uns hatte ein Einzelzimmer mit
einer kleinen Küche und einem Bad, aber es
gab auch Gemeinschaftsräume, wo wir uns
mit den anderen StudentInnen treffen konnten.
Anlässlich des wöchentlichen Gemeinschaftsabends
hatten wir die Chance, viele
Kulturen aus der ganzen Welt kennenzulernen
und unser Deutsch zu üben.
Als wir am IFA angekommen sind, haben wir
uns sofort zu Hause gefühlt. Am ersten Tag
wurde eine Welcome-Party für die Erasmus-
Studierende organisiert. Jeder von uns hat
ein kleines Geschenk bekommen und dann
haben wir alle zusammen einen Stück Pizza
gegessen, was uns in gute Laune versetzt hat,
weil die Pizza wirklich toll geschmeckt hat.
Während unseres Aufenthaltes sind wir
durch Bayern gereist: Der Bayern-Ticket hat
uns nämlich ermöglicht, das ganze Land zu
einem ermäßigten Preis zu erkunden. Zuerst
sind wir nach Würzburg mit Frau Wingler gefahren.
Sie hat uns durch die Stadt geführt
und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der
Stadt gezeigt. Unser nächster Ausflug war in
Bamberg, das zum UNESCO Weltkulturerbe
gehört. Die Altstadt hat den Krieg überstanden
und man kann noch die alten Fachwerkhäuser
aus dem Mittelalter bewundern.
Frau Eder, die uns auf unserer Stadttour begleitet
hat, hat uns auch erzählt, dass der
berühmte Film „Die drei Musketiere“ in der
alten Hofhaltung gedreht wurde. Mit Herr
Vaglio und anderen Studenten des IFA haben
wir auch einen schönen Ausflug nach Altdorf
gemacht. Das ist ein kleines Dorf nicht weit
von Nürnberg und es gibt einen wunderschönen
Wald in der Nähe, wo wir spazieren gegangen
sind. Diese Exkursion ist ideal für diejenigen,
die frische Luft, die Natur und ihre
Tiere lieben. Mit den anderen Erasmus-Studierenden
sind wir nach München gefahren
und haben dann das Konzentrationslager in
Dachau besucht, was uns zum Nachdenken
gebracht hat. Diejenigen von uns, die bis
Februar geblieben sind, sind nach Berlin gereist.
Was uns dort am besten gefallen hat,
war das Berliner Nachtleben und die Hipsterviertel,
wie Kreuzberg und Prenzlauer Berg.
Am Anfang war es ein bisschen schwer, weil
wir uns noch eingewöhnen mussten, aber
Herr Vaglio und Frau Wolpensinger waren
immer bereit, uns zu helfen, und dank ihrer
Hilfe hatten wir es leichter. Der Unterricht
von Herr Vaglio war sehr anregend und anspruchsvoll,
weil jeder von uns immer mit
einer Muttersprachlerin gearbeitet hat. Es
hat uns ermöglicht, unsere Deutschkenntnisse
zu vertiefen und verbessern und alle
Studentinnen haben immer versucht, es
uns angenehm zu machen. Wir haben neue
Freundschaften geschlossen, die uns wirklich
geprägt haben, und die für immer in unseren
Herzen bleiben werden.
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
Allerdings gab es außer uns noch einen anderen
unsichtbaren Mitreisenden: Der hieß Corona.
Am Anfang der Erfahrung konnte man
sich gar nicht vorstellen, dass auch dieses
Jahr Corona unser Erlebnis hier in Deutschland
schwer gemacht hätte. Man lebte allerdings
ganz normal. Man ging in die Uni,
was bei uns in Genua vom Anfang 2020 bis
Sommer 2021 ständig nicht erlaubt war, also
nur Online-Unterricht, man saß sogar in den
Aulen ohne Masken – das aber nur für einen
Monat. Wir gingen auch in die Clubs, Bars,
Pubs; kurz und gut hatten wir viel Spaß. Allerdings
nach kurzer Zeit hat sich die Situation
in Bayern verschlechtert: Clubs, Pubs usw.
plötzlich geschlossen, zunehmende Angst
davor krank zu werden. Wir versuchten, vorsichtig
zu sein, weniger auszugehen, überfüllte
Plätze zu vermeiden. Das hat leider
nicht gereicht.
Die meisten von uns haben Corona bekommen.
Alle zu Hause, Isolierung, also nicht das
Beste. Einige von uns haben außerdem danach
beschlossen, ihren Erasmus-Aufenthalt
nach den Weihnachtsferien zu beenden. Das
war sehr traurig, aber verständlich.
Während der Quarantäne sind wir von Frau
Wolpensinger und Herrn Vaglio immer unterstützt
worden, um beispielweise ein Testzentrum
zu finden bzw. fürs Einkaufen, wofür
wir immer ihnen noch ganz herzlich danken.
Trotz allem möchten wir sagen, dass das
Erasmus eine wunderschöne Erfahrung war,
die uns reifer gemacht hat. Wir haben tolle
Menschen kennengelernt! Ihr alle habt uns
ein wunderschönes Erasmus ermöglicht und
deswegen sind wir dafür extrem dankbar!
Wir möchten uns ganz herzlich bei Herr Vaglio,
Frau Wolpensinger und Frau Eder für ihre
Hilfe, Unterstützung und Gastfreundlichkeit
bedanken, und wir hoffen auf ein Wiedersehen,
das ist ein Wunsch, der vom Herzen
kommt!
Die Erasmus-Studierenden aus Genua:
Iris Milione
Michela Lavezzini
Francesca Tacchella
Axel Ursi
Beatrice Mantelli
Alessio Bozzo
35
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
36
Ciao Erlangen!
Nonostante un inizio un po‘ turbolento, tra
problemi con lo studentato, le continue modifiche
al LA e le restrizioni a causa dell‘aumento
dei contagi, posso affermare che
questi sei mesi a Erlangen sono stati una
delle esperienze più belle della mia vita. Non
solo ho avuto modo di migliorare il mio livello
di tedesco, visitare luoghi meravigliosi e
assaggiare molti piatti tipici (e prendere pure
qualche chilo...), ma ho avuto anche l‘opportunità
di crescere come individuo e di incontrare
tante persone meravigliose.
La città è a “misura d’uomo” e quindi piccola
e tranquilla, ma non per questo “noiosa” infatti,
ci sono diversi locali e ristoranti per le
vie del centro e posti dove rilassarsi all‘aperto,
come lo Schlossgarten. In più Erlangen è
a soli 15 minuti da Norimberga (città che merita
almeno una visita) e bene collegata con
altre città bavaresi e degli altri Länder della
Germania.
Anche per quanto riguarda l‘università mi
sento soddisfatta. L‘edificio scolastico è
moderno, i professori sono molto gentili e
disponibili e l‘offerta formativa è molto ampia;
quindi, è facile riuscire a trovare dei corsi
con cui sostituire quelli della propria università.
Per concludere vorrei ribadire di nuovo
quanto questa esperienza sia stata fantastica
sotto molteplici punti di vista e ringraziare
tutte le persone che l‘hanno resa tale e che
mi hanno aiutato in questo percorso: la signora
Wolpensinger e il professor Vaglio, disponibili
in ogni momento, le professoresse
Kirej, Löscher, Steinbusch, Bleise, Rothenstein,
Sarach-Craig, Schöffel e il professor Süß.
Ciao Erlangen…
Silvia Signorini
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
Ausflug nach Altdorf und Wanderung
Ich habe die Erasmusstudent:innen aus Italien
plus die Stufe 1 und 2 (und FAKIV) der
italienischen Abteilung, zu einer kleinen Besichtigung
der Stadt Altdorf (in der ich wohne)
und zu einer Wanderung eingeladen. Die
Student:innen sind kurz nach 9 Uhr mit der
S-Bahn in Altdorf angekommen und wir sind
durch kleinen Straßen und Wege in die Altstadt
gelaufen. Dort habe ich ihnen einige
schöne Gässchen der Altstadt gezeigt. Danach
haben wir von außen das Gebäude der
Altdorfina besichtigt. Die Altdorfina war die
Hochschule der Reichsstadt Nürnberg, die im
Jahr 1622 zu Universität erhoben wurde.
Am Markt haben wir einige alte Fachwerkhäuser
angeschaut, darunter das Haus von
Wallenstein, der berühmt gewordene Feldherr
des Dreißigjährigen Krieges. Daher kommen
auch die berühmten Walleinstein Spiele
mit den interessanten Theaterstücken, die
im Hof des Unischlosses stattfinden. Vor der
Wanderung haben wir uns in ein Café gesetzt
und konnten die Sonne genießen.
Kurz nach 11 Uhr sind wir durch die Gassen
wieder raus aus der Stadt und in den Wald
gewandert. Nach circa zwei Kilometer Waldspaziergang
sind wir in Hagenhausen – ein
Dorf mit einer schönen Kirche – angekommen.
Ohne zu zögern, sind wir gleich in das
einzige und auch relativ bekannte Gasthaus
gegangen. Dort auf der Terrasse haben wir
gut gegessen und hatte viele tolle Gespräche.
Nach dem Essen sind wir auf einem anderen
zurück nach Altdorf gelaufen und ich habe
die Student:innen zum Bahnhof begleitet.
Alles in allem ein toller Tag, voll schöner Begegnungen
und interessanten Gesprächen.
Carlo Vaglio
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Studienerfahrungen und Kulturaustausch
Ein Sommer auf der „grünen Insel“ Irland
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Im Sommer 2021 hatte ich die Möglichkeit,
ein dreimonatiges Praktikum in Irland zu
absolvieren und somit wertvolle Auslandserfahrung
zu sammeln. Die Vorbereitungsund
Anfangsphase war zugegebenermaßen
jedoch ein Auf und Ab der Gefühle. Aufgrund
der Pandemie hat sich meine Vorfreude auf
das Erasmus+ Praktikum zunächst in Grenzen
gehalten, da es sich als äußerst schwierig
gestaltete, einen Praktikumsplatz zu finden.
Viele Betriebe waren Anfang 2021 noch
immer im Homeoffice oder boten gar keine
Praktikumsplätze an, um die Ausbreitung des
Virus zu vermeiden.
Doch im Mai kam die Erleichterung – ich erhielt
eine Zusage für ein Praktikum in der
Marketingabteilung eines Chemielabors in
Limerick. In der Facebook-Gruppe „Rent in
Limerick“ fand ich dann auch eine passende
Unterkunft und konnte dann endlich den
Flug buchen. Als ich im Juni in Dublin landete,
waren noch immer die Auswirkungen
des Coronavirus spürbar – sowohl Zug- als
auch Busverbindungen waren stark eingeschränkt,
was die Reise nach Limerick nicht
ganz einfach gestaltete, letztendlich habe ich
es aber doch irgendwie geschafft. Und dann
hieß es erst einmal: Quarantäne.
Zum Glück war ich in diesen zwei Wochen
nicht ganz alleine, da ich im Haus eines Ehepaars
wohnte, das zwei Zimmer an Studenten
vermietete. Und da meine Vermieterin
einen Friseursalon im Hinterhof betrieb,
konnte ich immerhin über den Gartenzaun
mit den Kunden sprechen, die sich sehr für
„die deutsche Studentin“ interessierten und
sich immer Zeit für einen Small-Talk nahmen.
Als ich dann endlich das Praktikum beginnen
durfte, wurde meine Euphorie erneut
zurückgewiesen, da das Unternehmen nach
den ersten Eindrücken durch den vorherigen
Kontakt leider nicht meinen Erwartungen
entsprach.
Es gab mehrere Gründe, weshalb ich mich in
diesem Betrieb nicht wohlfühlte und da sich
durch Kontakte meiner Vermieterin zufällig
eine andere Möglichkeit anbot, habe ich da
Chance ergriffen und einen anderen Praktikumsplatz
in einem Hotel angenommen.
Nach der Enttäuschung also wieder Vorfreude
auf die neue Stelle – worauf glücklicherweise
kein „Down“ mehr folgte! Ich fühlte
mich in dem Team sofort wohl, durfte verschiedene
Aufgaben im Hotel kennenlernen
und als Servicekraft im Restaurant arbeiten.
Eine Tätigkeit, bei der man viel sprechen
muss, Leute aus allen Teilen des Landes trifft
und somit auch die unverständlichsten Dialekte
zu hören bekommt. Ich durfte Traditionen
erleben und an privaten Feiern, wie
z. B. Geburtstage, Erstkommunionen und
Hochzeiten, teilhaben und habe sowohl von
den Gästen als auch den Kollegen viel über
das Leben in Irland erfahren. Und das auch
aus Sicht der ländlichen Bewohner, die oftmals
nicht so viele Vorzüge wie ihre Dubliner
Landsleute genießen dürfen.
Eines meiner Highlights war definitiv die
„All-Ireland Senior Hurling“-Meisterschaft im
August, einem der wichtigsten sportlichen
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
Ereignisse in Irland. Das ganze Land war im
Ausnahmezustand und erst recht die Stadt
Limerick, als es ihr Team ins Finale schaffte
und schließlich auch noch gewann. Ein unvergessliches
Erlebnis!
Außerhalb des Praktikums hatte ich außerdem
auch noch die Möglichkeit, die Stadt
sowie andere Teile des Landes zu entdecken.
Nach der Wiederaufnahme des Normalbetriebs
im ÖPNV im Laufe meines Aufenthalts,
war es sogar von Limerick aus möglich,
Fahrten in andere Städte wie Dublin, Galway,
Cork, oder auch Killarney zu unternehmen.
By the way: das Wetter in Irland ist gar nicht
soo schlecht wie es ständig behauptet wird,
zumindest war es im Sommer 2021 nicht so.
Im Juli herrschte dort eine Hitzewelle mit
einer ganzen Woche ohne Regen und Temperaturen
um die 30 Grad – was für dieses
Land äußerst ungewöhnlich ist.
Dieser Zustand hat natürlich nicht angehalten,
aber es gab immerhin auch keinen Dauerregen
während meinem Aufenthalt dort.
Ein kleiner Nachteil, der sich aufgrund der
Pandemie ergab, war jedoch, dass das normale
Pub-Leben, für das die Insel bekannt
ist, leider noch etwas eingeschränkt war und
es so gut wie keine Live-Musik in den Bars
gab. Der Vorteil: Die Musiker wurden auf den
Straßen aktiv. Und bei schönem Wetter war
so eine ganz besondere Atmosphäre in der
Stadt.
Alles in allem waren das Erasmus+ Praktikum
und die Zeit in Irland ein unvergessliches Erlebnis,
wenn auch zu Beginn mit Höhen und
Tiefen, aber was einen nicht umbringt, macht
einen ja bekanntlich nur noch härter!
39
Für die ländlicheren Umgebungen ist dann
aber doch ein Mietwagen (oder eine zuvorkommende
Vermieterin) von Vorteil. So
konnte ich auch die zahlreichen Strände und
kleinen Orte an der Westküste entdecken.
Teresa Hartl
Studienerfahrungen und Kulturaustausch
40
Liégeoise pour un an
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie viele
Portionen belgische Pommes mit Mayonnaise
ich in diesen zehn Monaten vertilgt
habe, wie oft ich vor meiner Lieblingsbäckerei
in der Innenstadt für eine nach Zucker
und flüssiger Schokolade duftende Gaufre
liégeoise (Lütticher Variation der belgischen
Waffel) Schlange stand oder wie viele Kalorien
es mich gekostet hat, mich einmal quer
durch das gesamte Sortiment von Lotus, der
wohl bekanntesten belgischen Keksmarke,
zu probieren. Ich habe aufgehört zu zählen,
wie viele Sorten belgisches Bier ich in den
unterschiedlichsten Lokalen in ganz Belgien
verkostet habe oder wie viele Stunden Schlaf
ich damit meinem Körper entzogen habe,
um das Nightlife in Lüttichs angesamtem
Barviertel „Le Carré“ am Wochenende sowie
an den Wochentagen voll auszukosten. Egal,
wie viele Pommes, Waffeln und durchzechte
Nächte es waren, sie waren es wert.
Die im Osten Belgiens liegende Stadt Lüttich
(Liège im Französischen) zählt etwa doppelt
so viele Einwohner wie Erlangen und war von
September 2021 bis Juni 2022 mein Zuhause.
In dieser Zeit habe ich dort nicht nur die Uni
besucht, sondern auch meine Sprachkenntnisse
mit Elementen des belgischen Französisch
aufgestockt und natürlich ganz Belgien
bereist. Ich war eine von hundert anderen
Erasmus-Studenten aus der ganzen Welt, die
ihr Auslandssemester an der Universität Lüttich
verbrachten und mit denen ich in diesen
zehn Monaten fast alles teilte (unter anderem
Corona).
Generell war mein Auslandsjahr von zahlreichen
Begegnungen geprägt. Ich traf junge
Wallonen und Flamen, die mir recht früh bewusst
werden ließen, dass Belgien gespaltener
und chaotischer ist, als man es von außen
vermuten könnte und dass es so etwas wie
eine belgische Identität eigentlich nur bei
der Fußballweltmeisterschaft gibt. Ich lernte
deutschsprachige Belgier kennen (ja, es gibt
circa 80.000 von ihnen und Deutsch ist neben
Niederländisch und Französisch eine Amtssprache
in Belgien), die sich von Gesellschaft
und Politik so ziemlich vergessen fühlen. Und
vor allem erfuhr ich sofort zu Beginn meines
Aufenthalts die Herzlichkeit und Offenheit,
für die Lüttichs Einwohner so bekannt sind.
Das Land Belgien mag unterschätzt werden,
es hat jedoch mit seinen historischen Städten,
kleinen Badeorten am Ärmelkanal und
natürlich den EU-Institutionen in Brüssel einiges
zu bieten und überrascht mich bis heute
jeden Tag aufs Neue.
Antonia Weiher
Treffen mit den ehemaligen Erasmus-Incoming-
Studentinnen Nelly und Coraline
41
Erasmus+ Berufspraktika
im Ausland
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Interkulturelle Vorbereitung für Erasmus+ Praktika
42
Am Samstag, den 19. Februar 2022, fand
ein Treffen statt, um sich auf den Erasmus+
Aufenthalt in Irland, Spanien und Frankreich
vorzubereiten. Zuerst erzählte Frau Todt,
was auf die zwölf Schüler:innen zukommen
wird, wie sie sich persönlich weiterentwickeln
werden und was mögliche Vorurteile
aller Länder sind. Dann kamen drei ehemalige
Schüler:innen, die von ihren Erfahrungen
während ihres Erasmus+ Aufenthalts erzählten,
Tipps gaben und sämtliche Fragen beantworteten.
Danach gab es eine Mittagspause, in der alle
gemeinsam Pizza aßen und sich weiter über
die Reisen austauschten. Anschließend teilten
sich die Schüler:innen nach ihren Ländern
auf und wurden intensiv auf den kommenden
Aufenthalt vorbereiten.
Die acht Schüler:innen, die nach Dublin flogen,
erfuhren bei einer cup of tea (irisch:
ceili) von Frau Rothenstein, was Dublin zu
bieten hat, welche Aktivitäten man unternehmen
könnte, wie man sich im Büro verhält
und lernten nützlichen irischen Wortschatz.
Die Gruppe, die nach Sevilla flog, besprach
mit Frau Riba, wie die spanische Kultur, Öffnungszeiten
und wie die klimatischen Verhältnisse
dort sind. Sie erfuhren, wie man
sich in bestimmten Situationen am besten
verhält und was gar nicht geht und dass der
spanische Alltag von anderen Uhrzeiten geprägt
ist als der deutsche.
Sie bekamen die schönen Seiten Sevillas und
dessen Umgebung mit all den Traditionen
vorgestellt, die einen längeren Aufenthalt
dort – vor allem in der Semana Santa – so
unvergesslich machen. Spanisch könne in
Sevilla ein wenig anders klingen, als man es
aus dem Unterricht kennt und es kam auch
zur Sprache, wie man sich bei welcher Arbeit
am besten kleidet. Es gab Tipps zur Sicherheit
und was im Krankheitsfall zu tun wäre.
Untermalt wurden diese Informationen von
Videos und Fotos.
In der französischen „Gruppe“ (Perpignan)
wurde in zwei Schritten gearbeitet. Zunächst
legte Frau Gélis den Fokus auf die Stereotype
und Klischees, die man mit Frankreich
verbindet. Anhand von verschiedenen Dokumenten
konnte man im Kern doch eine
gewisse Wahrheit entdecken, aber auch die
Mythen um diese Klischees. Anschließend
wurde uns die französische Unternehmenskultur
vorgestellt. Es war teilweise sehr interessant
zu entdecken, wie Franzosen und
Deutschen zusammenarbeiten können oder
auch nicht! Trotz allen Schwierigkeiten, die
sie bei der Zusammenarbeit empfinden können
(und sie können zahlreich sein!), kann es
sehr erstaunlich sein, zu sehen, wie sehr sie
sich auch ergänzen können.
Dies ist ja doch das Ziel eines Aufenthalts im
Ausland: die Anderen und sich selbst auch
kennenlernen. Erst dann kann man auch in
der Arbeit effizient und angenehm miteinander
arbeiten. Letztendlich geht es aber darum
zu verstehen, wie alle „funktionieren“,
um die jeweiligen Stärken am besten zu nutzen.
Das neu erworbene Wissen führte zu
noch größerer Vorfreude und die Schüler:innen
waren äußerst gespannt, was sie am Ziel
der Reise erwarten würde.
Elisa Lutz
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Ein unvergessliches Erlebnis: Die „Semana Santa“ in Sevilla
Was einem als Nicht-Spanier zunächst fast
wie eine Feierlichkeit des berüchtigten KKK
vorkommt, sind tatsächlich traditionelle Osterprozessionen,
die jährlich in der Karwoche
in Spanien stattfinden. Dabei ziehen Bruderschaften
der Kirche, die als „Kapuzenmänner“
(„nazarenos“) gekleidet sind, durch die
Straßen und bringen alle Großstädte Andalusiens
dazu, aus allen Nähten zu platzen.
Allein in Sevilla sind es mehr als 120 Prozessionen,
die von Palmsonntag („Domingo de
Ramos“) bis Ostersonntag („Domingo de
Resurección“) durchgeführt werden. Man
merkt schnell, dass die „Semana Santa“ für
die spanische Bevölkerung einen besonders
hohen Stellenwert hat. Es ist für sie sogar bedeutender
als Weihnachten. In dieser Woche
machen sich die Spanier oft besonders schick
und gehen abends auf die Straßen, bewundern
die beeindruckenden Prozessionen und
gehen anschließend in einer Bar ein paar Tapas
essen und trinken genüsslich dazu.
In der Altstadt können sogar Sitzplätze reserviert
werden, um die beste Sicht auf die
sogenannten ,,costaleros‘‘ zu haben, die die
Holzgestelle mit den schweren heiligen Statuen
(„pasos“) mühevoll auf ihren Schultern
tragen. Sie haben besondere Roben an und
tragen dabei Spitzhüte, die ihr komplettes
Gesicht verdecken. Darüber hinaus sind sie
jeden Tag in anderen Farben gekleidet, somit
werden die verschiedenen Zeitabschnitte
aus dem Leben Jesu dargestellt. Dann gibt es
noch die Büßer („penitentes“). Sie schreiten
als Erstes voran und tragen ein Kreuz über
der Schulter. Sie beginnen immer in der Kirche
der jeweiligen Bruderschaft, laufen ihre
vorgegebene Strecke ab und kehren dann
zur Ausgangskirche zurück. Außerdem werden
die Prozessionen in Andalusien auch von
Musikkapellen und Trommeln begleitet.
An diesen Tagen essen die Einheimischen
gerne mit ihrer Familie zusammen und verlassen
oft nach 22 Uhr das Haus, um sich die
Prozessionen in Ruhe anschauen zu können.
Nachts leuchtet die Stadt wunderbar und es
herrscht eine spirituelle sowie unbeschreibliche
Stimmung. Für uns war es eine außergewöhnliche
und spirituelle Erfahrung, die man
bei einem längeren Aufenthalt in Spanien auf
jeden Fall gemacht haben sollte.
Diana Minor
43
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Cáisc faoi mhaoise duit! – Osterfest in Dublin
44
Ist das Feiern von Ostern in Irland eigentlich
genauso? Oder gibt es doch einige Unterschiede?
In den Läden befinden sich eine
Menge XXL-Schokoladeneier, Schaufenster in
Gestaltung mit schlichtem Osterdesign und
ganz viel Auswahl an Süßigkeiten.
Noch vor einigen Jahren war Ostern in Irland
stark geprägt von Festlichkeiten der katholischen
Kirche. Man fastete 40 Tage vor Karfreitag
nicht nur was das Essen betraf, auch
das Verlangen nach Alkohol oder Nikotin sowie
andere Bedürfnisse mussten warten.
Nach dem gemeinsamen Besuch des Ostergottesdienstes
wird auch heute noch feierlich
das Fasten gerochen und alle Köstlichkeiten
kommen wieder auf den Tisch. Wichtig
ist es nicht zu vergessen, dass der beliebte
Lammbraten genau das ist, was zu einer irischen
und reichhaltigen Festmahlzeit nicht
fehlen darf. In Irland wird bei Tagesanbruch
ein Ei gegessen, um die Fastenzeit zu brechen
und später am Tag tanzt man, um köstliche
Kuchen zu gewinnen.
Im Laufe der Jahre löste man die bunten
Eier durch überdimensionale große Schokoeier
ab. Diese Schokoeier sind teils mit weiteren
kleinen Schokoladeneiern, Pralinen
oder weiteren Überraschungen gefüllt. Auch
wenn man heute nur noch wenige bunte Eier
an Ostern sieht, suchen sie die Kinder jedoch
immer noch.
Leider hat das berühmte Osterfest auch in
Irland mit den Jahren seine Bedeutung verloren,
jedoch ist und bleibt Ostersonntag
der Tag der Familie. Karfreitag ist der Tag, an
dem man noch arbeiten muss. Ostermontag
bleibt der freie Tag. Am Freitag und Samstag
ist die Stadt ist gefüllt mit Menschen, die in
verschiedenen Läden shoppen gehen oder
in Richtung eines Pubs einschlagen, um mit
ihren Freunden oder Familien gemütlich trinken
zu gehen. Nicht typisch für uns Studenten
aus Deutschland, jedoch eine außergewöhnlich
neue Erfahrung.
Kira Pfarherr
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Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Frankreich und Deutschland: Unterschiede schon vom Kindergarten an
Wer in Deutschland sein Kind in den Kindergarten
bringt weiß, dass es den Tag über beschäftigt
und beaufsichtigt wird. Das sind die
wichtigsten Dinge, die man von einem Kindergarten
erwartet.
In Frankreich ist das selbstverständlich auch
der Fall, jedoch werden die Kinder auch von
Anfang an gefördert und gefordert. Das liegt
mit daran, dass der Kindergarten in Frankreich
eine länger andauernde Vorschule ist.
Es ist Pflicht für alle Kinder ab drei Jahren,
eine „École maternelle” zu besuchen.
bzw. bei den Kleineren um den Gruppentisch
gesetzt. Ruhig sein und auf dem Hosenboden
stillsitzen so lange, bis alle da sind. Das wäre
bei uns undenkbar. Bei den Zwei- und Drei-
Jährigen funktioniert das natürlich auch nur
bedingt perfekt, dennoch wird großer Wert
daraufgelegt.
46
Ich kann gerade selbstverständlich nur von
eigenen Erfahrungen berichten und vergleiche
demnach meine persönlichen Erfahrungen
mit deutschen Kindergärten und meine
Erfahrungen vom Praktikum in Frankreich.
In Deutschland wird großer Wert daraufgelegt,
dass Kinder sich entfalten können. Viel
Bewegung, Möglichkeiten sich kreativ auszuleben
und vor allem viel Zeit zum freien Spielen
sind wichtig, um die Kinder zu stärken. In
Deutschland ist es üblich, Kinder im Alter von
drei bis vier Jahren in den Kindergarten zu
schicken, es ist allerdings nicht verpflichtend.
In Frankreich hingegen besuchen viele Kinder
auch schon mit zwei Jahren die „Ècole maternelle”,
spätestens mit drei Jahren ist der
Besuch verpflichtend. Es wird natürlich auch
dort großer Wert auf Bewegung und vor allem
auch gutes und gesundes Essen gelegt.
Möglichkeiten, um kreativ zu sein oder frei
spielen können, was und wann man will, sind
hingegen eingeschränkt. Die Vorschule wird
ihrem Namen gerecht. Bereits die ganz Kleinen
haben schon leichten Unterricht, wobei
dieser erst bei den Dreijährigen dann richtig
Fahrt aufnimmt.
Sieht man sich einen normalen Tag im Kindergarten
im Vergleich zwischen den beiden
Ländern an, ist bereits der Morgen sehr
unterschiedlich. Während man bei uns ankommt
und mit Spielsachen spielen geht,
die frei herumstehen, wird sich in unserem
Nachbarland erstmal an den Arbeitsplatz
Während die deutschen Kinder am Morgen
erstmal einfach spielen dürfen, beginnt in
Frankreich direkt der Unterricht. Zahlen,
Buchstaben, Tiere oder Pflanzen erkennen
– nichts wird ausgelassen. Nach dem ersten
Unterricht gibt es einen kleinen Snack für die
Kinder und zwar frisches Obst oder püriertes
aus der Tüte in Form von “Quetschies”.
Sobald der Snack verspeist ist, geht es wieder
weiter mit Unterricht bei den größeren
Kindern. Die kleineren haben Vorlese- bzw.
Singkreis. In beiden Ländern gibt es dann
Mittagessen. Eine Art von Kohlenhydraten,
Gemüse und Protein. Auf Religion, Allergien
oder andere Ernährungsweisen wie Vegetarismus
zum Beispiel wird natürlich Rücksicht
genommen. Direkt nach dem Essen ist es
Zeit für den Mittagsschlaf. Um die Mittagszeit
unterscheiden sich die Länder also nicht
sehr. Auch dass es nach dem Mittagessen für
die Kinder, die nicht schlafen, nach draußen
geht, um Energie abzubauen, ist gleich.
Da in Frankreich der Vorschultag länger ist als
in Deutschland, bleiben die Kinder auch länger
draußen. Die älteren Kinder gehen früher
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
wieder nach drinnen und der Unterricht für
sie geht weiter. Die Vier- und FünfJährigen
lernen schon richtig lesen, schreiben und
rechnen. Französisch ist ja bekanntlich eine
etwas schwerere Sprache, was die Aussprache
angeht. Alle accents und verschiedenen
Möglichkeiten für die Aussprache werden
von den Fünfjährigen bereits gelernt und beherrscht.
Auch für die Dreijährigen geht der
Unterricht aber nachmittags weiter. Es werden
die Zahlen von 1-20 geübt.
Meine Erfahrungen sind natürlich etwas beeinflusst
davon, dass ich in einer bilingualen
„École maternelle” gearbeitet habe. Dementsprechend
war die Hälfte etwa des Unterrichts
in Englisch gestaltet. Generell wurde
natürlich auch viel auf Englisch geredet
und gesungen im Kindergarten. Damit nicht
genug, gab es auch einmal die Woche eine
Unterrichtseinheit in Spanisch.
In Deutschland ist der Tag im Kindergarten
etwas früher vorbei als in Frankreich. Während
man hier zwischen 15 Uhr und 16 Uhr
normalerweise schon abgeholt wird, gibt es
zu der Zeit in Frankreich noch einen Nachmittagssnack.
Dieser ist im Gegenteil zum
Vormittagssnack allerdings kein Obst, sondern
Kuchen. Oftmals sogar selbstgebackener
Kuchen von den Eltern. Danach ist dann
auch im französischen Kindergarten Zeit für
freies Spiel.
Mehr oder weniger frei, da die Erzieherinnen
bestimmen, mit welchen Spielsachen gespielt
wird, da sie nur bestimmte herausholen.
Die Kinder müssen sich dann noch etwas
gedulden, da sie erst gegen 17:30 Uhr oder
teilweise sogar 18 Uhr abgeholt werden. Man
sieht, dass die Tage, wenn auch unterschiedlich,
sich im Großen und Ganzen ähneln. Es
geht darum, die Kinder zu beschäftigen, beaufsichtigen
und ihre soziale Kompetenz zu
steigern.
Beide Systeme haben natürlich ihre Vor- und
Nachteile. Letzendlich kommt es darauf an,
was man selbst bevorzugt. Sowohl die Möglichkeit
wirklich selbstständig zu spielen und
zu entdecken, als auch die Möglichkeit schon
früh zu lesen, schreiben und rechnen, haben
ihre guten und schlechten Aspekte.
Sabrina Kneifel
47
In Deutschland gibt es ähnliche Unterrichtsstunden
in ähnlichem Umfang normalerweise
nur für die Vorschüler, sprich die Kinder im
letzten Jahr vor ihrer Einschulung. Aber auch
dann nicht mit Rechnen und Schreiben. Geschrieben
wird oft nur der Name. Dafür lernt
man andere interessante Dinge über die Natur
und gewinnt Selbstvertrauen darin, selber
Dinge zu erledigen, wie sich anzuziehen
oder sich die Schuhe zuzubinden.
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Spanien
48
Man sagt Deutsche seien immer pünktlich
und Spanier kommen immer zu spät. Aber
nach einem Monat in Spanien hat man eine
ganz andere Sichtweise davon, denn diese
Vorurteile entsprechen nicht immer der
Wahrheit.
Die Spanier sind nicht immer unpünktlich,
zum Beispiel, wenn es um die Arbeit geht.
Genauso wie die Deutschen nehmen die
Spanier ihre Pflichten ernst. Nur bei privaten
Treffen mit Freunden lassen sie sich
gerne Zeit. Bei diesen Treffen – egal, ob in
einer Bar oder zuhause – sollen die Spanier
angeblich immer sehr laut und fröhlich sein
und das stimmt auch so: Die Spanier gehen
sehr gerne feiern und achten dabei eher weniger
auf die Lautstärke, was aber nicht weiter
schlimm ist, da die Stimmung sogar jeden
Touristen ansteckt!
Nicht nur die Vorurteile zwischen den Deutschen
und den Spaniern sind unterschiedlich.
Es gibt noch weitere Dinge, die in diesen
zwei Ländern verschieden sind, wie etwa
die Preise. Wenn man einkaufen oder Essen
geht in Spanien, dann merkt man schnell,
dass einige Produkte dort billiger sind als in
Deutschland. Zum Beispiel bekommt man in
Spanien ein Bier oder einen Kaffee für unter
zwei Euro. Das kennt man hier in Deutschland
so gar nicht.
Auch Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel
sind in Spanien viel billiger. Man
kann dort für schon für etwa 1,60 Euro mit
dem Bus fahren. Generell ist Spanien mobiler
als Deutschland. Es ist viel angenehmer
die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen, da
sie nicht nur billiger sind, sondern auch zuverlässiger.
Sie kommen meistens pünktlich,
manchmal sogar überpünktlich.
Ein weiterer Unterschied sind die Öffnungszeiten
in Spanien. Die Spanier haben es gerne
entspannt und deswegen bestehen sie
auf ihre „Siesta“. Zu diesen Zeiten, die immer
unterschiedlich sein können, aber meistens
nachmittags ab 14 Uhr bis 17 Uhr sind, haben
die meisten Läden geschlossen. Diese Zeit
nutzen sie, um sich auszuruhen, was auch
verständlich ist, da es fast unmöglich ist, bei
so hohen Temperaturen zu arbeiten.
Noch etwas, das auf einen Deutschen in
Spanien erstmal ungewöhnlich wirkt, ist die
Mülltrennung. Die Spanier trennen nämlich
keinen Müll, zumindest nicht alle. Das wirkt
vor allem deswegen komisch für uns Deutsche,
da zur Zeit des Klimawandels Mülltrennung
in Deutschland und auch in der EU eine
große Rolle spielt. Somit ist es seltsam zu sehen,
dass in einem anderen EU-Land nicht so
viel Wert auf Mülltrennung gelegt wird. Außerdem
gibt es in Spanien kein Pfandsystem,
weshalb die meisten Flaschen einfach nur im
Müll oder woanders landen, statt recycelt zu
werden.
Dragana Selak
Christina Fast
Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Irland
Die erste Sache, die einem auffällt, sobald
man das Flugzeug verlässt, ist, wie heimatverbunden
die Iren sind. Der ganze Flughafen
ist mit Werbung für irische Produkte dekoriert
und die meisten Schilder sind erst auf
Irisch und dann Englisch geschrieben. Die
zweite Sache, die uns allen Schwierigkeiten
bereitet hat, war es, die Straße vor dem Flughafen
zu überqueren. Man weiß gar nicht,
auf welche Seite man zuerst schauen soll,
aber egal auf welche Seite man schaut, es
ist immer die falsche. Auch die Taxifahrt zu
unseren Gastfamilien war sehr komisch, immerhin
fährt man in Irland ja auf der anderen,
der linken Straßenseite.
An unserem ersten Morgen ist uns gleich das
Nächste aufgefallen: die Fußgängerampeln
sind eher eine Empfehlung als etwas, an das
sich gehalten wird. Also haben wir es den Einheimischen
nachgemacht und sind einfach
über die Straße gelaufen, in der Hoffnung,
dass Bus, Tram oder Auto anhalten. Die Methode
hat überraschend gut funktioniert und
wir sind immer sicher auf der anderen Straßenseite
angekommen.
Der Verkehr ist dementsprechend chaotisch
und wir waren immer wieder froh, dort kein
Auto fahren zu müssen. Vor allem sich als
Autofahrer zwischen den unendlich vielen
Doppeldeckern zurechtzufinden scheint unmöglich.
Wo wir gerade bei Bussen sind – es
ist unendlich wichtig, ein Handzeichen zu
geben, wenn man in einen Bus einsteigen
möchte, sonst fährt der Busfahrer einfach
vorbei. Außerdem sollte man sich vor dem
Aussteigen immer beim Fahrer bedanken.
Damit komme ich auch schon zum nächsten
Thema: die unfassbare Freundlichkeit
der Iren. Ohne „please“, „thank you“, oder
„you‘re welcome“ kommt man nicht weit,
zumindest nicht, ohne unhöflich zu wirken.
Ob in der Gastfamilie, beim Praktikum oder
einfach beim Einkaufen, man wird ständig
„How are you?“ gefragt. Allerdings ist auch
das nur Höflichkeit, man antwortet einfach
mit „good, thanks“, ob das stimmt oder nicht
ist da erstmal nicht so wichtig, lieb gemeint
ist es trotzdem. Obwohl es kaum etwas gibt,
was die Iren lieber tun als trinken, ist uns
beim Einkaufen aufgefallen, dass der Alkohol
teilweise abgesperrt ist und nur zu bestimmten
Uhrzeiten (ca. von 10 Uhr bis 22 Uhr) verkauft
werden darf.
Bei unseren vielen Ausflügen ist uns das vermutlich
anstrengendste an Irland aufgefallen:
das Wetter. Man kann hundertmal den
Wetterbericht überprüfen, es kommt sowieso
immer anders als man denkt. Am besten
ist man immer mit Regenschirm, Mütze und
Schal und dicker Jacke ausgestattet, während
man drunter ein T-Shirt trägt, falls die Sonne
doch einmal rauskommen sollte.
Trotz der, mehr oder weniger, großen Unterschiede
haben wir alle, Irland lieben gelernt
und es war uns für die vier Wochen ein wunderbares
Zuhause. Ich kann wirklich jedem
nur ans Herz legen sich die Insel der Kobolde
und Elfen einmal selbst anzuschauen.
Hannah-Sophia Henke
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Erasmus+ Berufspraktika im Ausland
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Ireland, Europe and the EU
The topic of Europe and especially the EU
is, for the most part, a very positive one in
Ireland. The general consensus seems to
be an awareness and overall acknowledgement
that the country is by far not a major
force within the Union, but at the same time
thankfulness for all the support it receives.
This support has many direct forms, like the
European Regional Development Fund which
provides financial means to expand the infrastructure
through construction projects
in less developed areas.
However, there are also a lot of indirect ways
in which the EU membership aids Ireland.
The biggest example here is the ease of travel
which brings with it a lot of tourism from
other member countries, helping the economy.
The tourism sector has grown exponentially
since Ireland joined the EU, especially in
Dublin, which can be seen in the many “Carrolls
Irish Gifts” branches throughout the
city, the several tour bus organisers or even
just the various different languages you hear
when walking around the city centre.
Ease of travel also affects the way a lot of
young Irish people see continental Europe:
An easy-to-reach place full of opportunities
to further their studies, work, or even emigrate
to. However, of course, nothing is all
positives. Due to Brexit, Ireland is now the
only part of the British Isles still in the EU,
which makes it somewhat geographically isolated
from the other members.
Additionally, Ireland and Northern Ireland
are once again separated by stricter borders
than before, although this has no visible
impact on the view of Northern Ireland as
essentially part of the same country. Trade
between Ireland and the UK, which is an important
pillar of the Irish economy, has gotten
somewhat more complicated as well.
In conclusion, while Ireland certainly faces a
few issues as part of the EU, it gains significantly
more benefits which are almost unanimously
greatly appreciated and is proud to
be a member at the end of the day.
Timo Geck
IFA intern
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IFA intern
Sorry to see you go so soon!
Dear Sherrie,
Where is that cool Star Trek beaming technology when
you need it?! After several years of braving the A3 multiple
times a week to get to us here at IFA from the other
side of Würzburg, Sherrie Blackman-Linse has decided
it’s time to work closer to home.
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For the English department, her departure means the
loss of a multitalented colleague whom we’ve come to
value for her professional expertise, linguistic abilities
and her teaching skills since her arrival in 2018. An
experienced translator and interpreter, Sherrie brought
students and colleagues useful insights into her working
world, most recently in the newly introduced subject
of ‘Berufspraxis’ in the Fachakademie.
We have truly appreciated her willingness to take on
new subjects – first and foremost working herself into the
specialization ‘Wirtschaft’ – with an unmatched energy
and positive attitude. Students will miss Sherrie as a
professional role model, but certainly also for her ready
smile and practical, upbeat nature.
We wish Sherrie all the best both personally and professionally,
and if we do manage improve the commuting
technology someday, we’d welcome her back in a flash!
Peggy Davies-Brown
IFA intern
Changing of the guard continues in the English Department
This year it is the turn of Mechthild Hammerschmitt
that we have to say goodbye to. And
she has been at IFA for longer than most of
the current staff can remember (with the exception
of the author of this article who has
been here just as long). Like quite a few other
colleagues here, Mechthild began at IFA as a
student in the English Department with Fachgebiet
Wirtschaft so she was able to benefit
from the teaching and vast experience of
Frau Marion Schreiber who was head of IFA
back in those days. She qualified as a stateexamined
translator and interpreter in 1982.
Frank Gillard, responsible for the English Department
then, recognised her qualities as
a person with excellent skills in English and,
from 1st March 1984 she has been employed
as a part-time teacher in the Department
with short interruptions for the birth of her
three children. During her time here, Mechthild
has been an invaluable and extremely
loyal member of staff. She has taught a
wide range of subjects including several oral
subjects which is testimony to her aforementioned
excellent almost native speaker
standard of English. She has been regularly
involved in both the Berufsfachschule and
Fachakademie and in both first and second
languages. This has included teaching and
examining at all levels. She has always been
conscientious and reliable.
Her work as a freelance interpreter at fairs
or at registry office weddings enabled her to
gain considerable professional experience
which she put to good practical use in her
teaching. She repeatedly demonstrated
flexibility and a willingness to help at extracurricular
activities such as the symposia
organised and carried out by the Department.
She has also regularly helped at the
increasing number of educational fairs.
It must not be forgotten that Mechthild has
always had a relatively low number of teaching
hours because of her family commitments
but she has nevertheless devoted a
lot of time, energy and commitment to our
Department. In her spare time she has done
voluntary charity work for years, and last but
not least she has been jointly and sometimes
solely responsible for organising our departmental
Christmas dinner – unfortunately
stopped the last three years because of the
Covid pandemic. The idea originated from
her colleague Christine O’Donnell and was
quickly picked up by Mechthild. Having fun
and helping others to have fun have always
been high on her agenda.
So conscientiousness, reliability, flexibility,
loyalty and fun are the qualities that made
Mechthild such an important member of our
Department. We thank you sincerely for all
these things Mechthild. They have been very
much appreciated. We wish you all the very
best for your early retirement. Enjoy the time
you can now spend with your family.
Graeme Cunningham
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IFA intern
Farewell, Dr. Randall Herz!
Dear Randall,
At the end of this school year, the English department will have
to say goodbye to a valued colleague who has been with us since
2005. Dr Randall Herz joined our IFA English department as an
addition to our area studies and humanities teams, bringing knowledge
of his native New York and extensive background in the
world of arts to our students.
Over the years, Dr Herz taught all manner of courses at all levels,
ranging from translation in the second language in BFS Stufe 1 to
specialized translation in FAK III, American studies in both schools
and, honestly, basically anything we asked him to teach.
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This flexibility and willingness to jump in when needed made him
a real and much appreciated asset, especially since it extended to
the extras, such as supervising exams or standing in for absent
colleagues. And all that without complaint.
As a teacher, Dr Herz made up for being the occasionally absentminded
professor by being thorough in his materials, patient and
fair in his treatment of students and kind to all in his soft-spoken,
engaging way. He was especially devoted to his ‘Geisties’.
We’ll miss the sight of him whizzing up to IFA on his bike, windblown
and with sportily rolled up trousers.
After these 17 years of faithful service to IFA, Dr Herz, is taking
leave of us, not to enter what would be a well-earned retirement
of relaxation and ease, but to embark on a new and exciting challenge
in the form of a full-time research position. We wish him
all the best in this new endeavour.
Peggy Davies-Brown
IFA intern
Bella Italia wartet!
Frau Dr. Kiffer-Rothgang verabschiedet sich
in den Ruhestand.
Für Frau Dr. Monika Kiffer-Rothgang begann
ihre sage und schreibe fast vier Jahrzehnte
währende Tätigkeit am IFA im Frühjahr
1985. Vorausgegangen waren ihrer Tätigkeit
zu dem Zeitpunkt bereits ein Lehramtsstudium
an der FAU mit der Fächerkombination
Deutsch, Englisch und Italienisch, ihre Promotion
bei Professor Heydenreich sowie erste
Lehraufträge für Italienisch am Sprachenzentrum
der FAU, an der VHS Erlangen und
auch am IFA.
Von Beginn an unterrichtete Frau Dr. Kiffer-
Rothgang am IFA in der italienischen Abteilung,
und es dürfte wohl niemanden geben,
der sich beispielsweise im Fach Korrespondenz,
für das sie das von Herrn Panetta erstellte
Skript seit Jahren verwaltet und aktualisiert,
besser auskennt als sie. Seit dem
Studienjahr 2005/2006 zählt Frau Dr. Kiffer-
Rothgang außerdem zu den tragenden Säulen
der deutschen Abteilung am Institut, und
auch in diesem Fach ist das von ihr erstellte
Unterrichtsmaterial seit vielen Jahre eine
wertvolle Grundlage für die Klassen der BFS
1 und FAK II.
Da die Stundentafel jeder Klasse mindestens
eine Wochenstunde Deutsch pro Schul-/Studienjahr
vorsieht, dürfte es wohl kaum einen
Absolventen oder eine Absolventin des IFA
geben, den bzw. die Frau Dr. Kiffer-Rothgang
nicht persönlich im Unterricht kennenernte.
Ihre ersten Unterrichtsstunden fanden zunächst
im Gebäude der Schillerstraße statt;
später kamen dann Einsätze am Schlossplatz
hinzu, und so manches Mal musste sich der
für das Pendeln zwischen Bahnhof und den
einzelnen Schulgebäuden reservierte Drahtesel
sogar einen Weg durch den Schnee bahnen.
Obwohl sich seither natürlich viel verändert
hat, der Arbeitsalltag schnelllebiger
wurde und vielleicht auch weniger Zeit für
intensive Gespräche bleibt, freut sich Frau
Dr. Kiffer-Rothgang, dass über all die Jahre
die Zusammenarbeit im Kollegium immer
harmonisch ablief. Ihren Nachfolger:innen
wünscht sie, dass sie den Herausforderungen
der Zeit gewachsen sein mögen und ihre Aufgaben
stets im Sinne der SchülerInnen und
Studierenden meistern werden.
Und was wünschen wir ihr? Liebe Frau Dr.
Kiffer-Rothgang, zum Abschied wünschen
Ihnen Kollegium und Schulleitung alles Liebe
für den Un-Ruhestand – denn unruhig dürfte
es in Mailand, Rom oder auf Sardinien allemal
werden! Wir danken Ihnen von Herzen
für Ihren jahrzehntelangen unermüdlichen
Einsatz.
Und wenn Sie uns eines Tages doch einmal
vermissen sollten: Denken Sie einfach daran,
wie sehr wir Ihnen in all den Jahren mitunter
auch auf die Nerven gehen konnten!
Birgit Eder
55
IFA intern
Die Neugier ist ihr Kompass
56
Sie als Kollegin zu verlieren ist ein unendlich
großer Verlust. Sie als Kollegin, Lehrerin und
Mensch kennengelernt zu haben dagegen
ein großes Glück. Denn aufgrund ihrer Biografie
kann sie sich in beinahe alle Lebensund
Lernsituationen versetzen und ist dadurch,
gepaart mit ihrer beneidenswerten
Ruhe und Gelassenheit, eine Zuhörerin und
Ratgeberin, die ihresgleichen sucht.
Birgit Tordinava hat, wie sie selbst einst sagte,
viele Jahre in der Schule verbracht. Zunächst
als Grund- und Realschülerin, danach als Kolleg-Abiturientin,
später als Auszubildende
zur Industriekauffrau und danach als Studentin
der Angewandten Sprachwissenschaften
sowie des Übersetzens und Dolmetschens.
Manch einer würde sich damit zufriedengeben,
Birgit Tordinava jedoch nicht: Während
sie als Fachfrau für Osteuropa sowie
Export- und Projektfinanzierung arbeitete,
erwarb sie im Rahmen eines Abendstudiums
den Abschluss „Betriebswirtin“. Später kam
eine weitere Zusatzqualifikation „Lehrkraft
für Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ) hinzu.
Ihre Lehrerfahrungen sammelte sie schon als
Nachhilfelehrerin während ihrer Studienzeit
in Saarbrücken, als Kursleiterin von Computerkursen
für ausländische Frauen in Fürth,
als DaZ-Dozentin und nicht zuletzt als Mutter
zweier Töchter.
2006 kam Birgit Tordinava zum IFA und wurde
als Fachfrau für Wirtschaft eine wichtige
Säule der Russischen Abteilung sowohl an
der Berufsfachschule als auch an der Fachakademie.
Ohne Wenn und Aber übernahm
sie Fächer wie Russische Handelskorrespondenz,
Fachkunde Wirtschaft, Fachübersetzen
Wirtschaft, Verhandlungsdolmetschen,
brachte den Schüler:innen kyrillisches Maschinenschreiben
sowie Grundlagen der russischen
Sprache bei.
Birgit Tordinava ist – wie übrigens jedes Mitglied
der Russischen Abteilung – ein Teamplayer.
Sie packte mit an, wo es nötig war,
und man musste sie dabei nicht um Hilfe bitten.
Mit viel Empathie leitete sie über viele
Jahre hinweg gleich zwei BFS-Klassen und
setzte sich für ihre Schüler:innen ein. Ihre
wichtigste Prämisse war und ist: in jeder Person
in erster Linie den Menschen zu sehen,
mit all seinen Stärken und Schwächen.
Als gebürtige Rheinländerin erfüllt sie so
manche Klischees, die es vom Rheinland
gibt: sie ist offen, tolerant, sie mag die Gemeinschaft,
geht auf die Menschen zu, womit
sie als „Zugereiste“ in Franken nicht immer
auf Verständnis stieß. Sie redet aber im
Gegensatz zu vielen Rheinländern nicht sehr
viel, wenn sie allerdings etwas sagt, dann
sind es klare Worte. Für diesen Kommunikationsstil
schätze ich sie sehr und werde sie
entsprechend stark vermissen. Vielleicht ist
es einer weiteren den Rheinländern zugeschriebenen
Eigenschaft geschuldet, nämlich
dem Wunsch, unterwegs und draußen zu
sein, dass Birgit Tordinava schon als Schülerin
1984 ohne wirklich vorhandene Englischkenntnisse
für einen Au-pair-Aufenthalt nach
Großbritannien reiste und dort insgesamt
neun Monate verbrachte (und danach fließend
Englisch sprach).
Birgit Tordinava ist eine Frau ohne Angst, weder
um sich noch um die anderen. 1990 wäre
wahrscheinlich nicht jeder Deutsche freiwillig
in die ehemalige Sowjetunion gefahren.
Birgit Tordinava reiste aber im August 1990
IFA intern
nach Twer, eine damals noch sowjetische
Großstadt rund 170 km nordwestlich von
Moskau, um dort einen Intensivsprachkurs
am Medizinischen Institut Twer zu absolvieren.
Genau ein Jahr darauf im – für die ehemalige
Sowjetunion schicksalsträchtigen – Jahr
1991, dem Jahr des Zerfalls der UdSSR, war
Birgit wieder in Russland, wieder wegen
eines Intensivsprachkurses, aber diesmal
in Moskau, wo sie den Augustputsch erlebte.
Man kann sich nur in etwa vorstellen, in
welcher Sorge um die Tochter ihre Mutter in
Deutschland damals war! Es blieb aber nicht
bei Moskau:
1994 reiste Birgit für ein Praktikum in einem
russischen Unternehmen nach Nowosibirsk,
in die größte Stadt Sibiriens und die drittgrößte
Stadt Russlands.
Nun nach 16 Jahren am IFA geht sie wieder
ganz neue Wege, wofür ich sie aufrichtig bewundere.
„Ich gehe im Guten und werde die
gute Zusammenarbeit in der Abteilung vermissen“,
sagte sie uns.
Liebe Birgit, ich vermisse dich jetzt schon und
freue mich auf ein Wiedersehen! Möge die
Neugier auf etwas Neues immer dein Kompass
bleiben und mögen all deine Wünsche
und Träume in Erfüllung gehen!
Oksana Löscher
57
IFA intern
Eine Kulturbeauftragte mit Nächstenliebe
Ihre Liebe zu Literatur, Kunst sowie Geschichte
und ihre Freude daran, ihr beeindruckendes
Wissen mit anderen zu teilen, ermöglichten
vielen Schüler:innen, Studierenden, aber
auch Kolleg:innen in die „Welt der Wörter“
und Redewendungen zu reisen, Original-Gemälde
von Peredwischniki und die Eremitage
von Bayreuth zu bewundern, Städte wie Regensburg,
Kulmbach und Eichstätt zu besichtigten
und wie mit einer Zeitmaschine in den
„Glanz der Zaren“ und Kaiser einzutauchen.
Gäbe es am IFA den Posten „Kulturbeauftragte“,
wäre sie die geeignetste Kandidatin
dafür, sagte einmal Prof. Dr. Gossel über sie.
Swetlana Steinbusch weiß in der Tat immer,
wo sehenswerte Ausstellungen oder Kulturveranstaltungen
stattfinden, und kann immer
eine gute Lektüre empfehlen.
58
Geboren und aufgewachsen in einer der
schönsten Ecken der Welt – auf der Krim –,
absolvierte Swetlana dort mit Auszeichnung
die Staatliche Universität Simferopol in der
Fachrichtung Russische Sprache und Literatur.
Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Redakteurin
in einer Werbeagentur, wirkte sie
viele Jahre an ihrer Alma Mater als wissenschaftliche
Assistentin, Lektorin und Dozentin.
Bereits in ihrer Heimatstadt Simferopol
unterrichtete sie Russisch als Fremdsprache.
Unter ihren Schüler:innen waren damals sowohl
Russisch-Studierende aus Deutschland
als auch Mitarbeiter ausländischer Firmen,
die in Russland und der Ukraine tätig waren.
Nach ihrer Übersiedlung nach Deutschland
1996 lernte sie zunächst intensiv Deutsch
und setzte danach den Russisch-Unterricht
fort, indem sie Mitarbeiter eines namhaften
Unternehmens aus Erlangen schulte. Das IFA
lernte Swetlana von 2001 bis 2003 zuerst als
Studierende der Russischen Abteilung und
dann ab März 2005 als Dozentin und Fachfrau
für Technik kennen. Für die Russische
Abteilung erwies sich Swetlanas Eintritt als
ein großer Gewinn: 17 Jahre lang brachte sie
Schüler:innen und Studierenden nicht nur die
Grundlagen des Übersetzens und Dolmetschens
bei, sondern feilte an ihrer schriftlichen
sowie mündlichen Ausdrucksweise,
bereitete sie intensiv auf die Abschlussprüfungen
vor und war sehr um die Erweiterung
des Wissenshorizonts ihrer Schüler bemüht.
Alles, was Swetlana anpackte, wurde mit
höchstem Pflichtbewusstsein und äußerster
Sorgfalt ausgeführt: Von Unterrichtsgestaltung
und Prüfungsvorbereitungen bzw.
Korrektur über Betreuung der B.A.-Arbeiten
und Mitgestaltung von Russisch-Symposien
bis hin zu Vorbereitung und Durchführung
der Betriebsausflüge. Für die Letzteren hatte
Swetlana jedes Mal drei Ausflugsziele zur
Auswahl, aus dem sich das IFA-Kollegium nur
für ein Ziel entscheiden durfte. Und jeder dieser
Vorschläge wurde immer von Swetlana
selbst (!) getestet, d. h. sie besuchte alle kulturellen
Ziele und probierte Speis und Trank
an jedem der vorgeschlagenen Orte, bevor
sie es ruhigen Gewissens dem Kollegium vorschlug.
Chapeau vor dieser Leistung! Swetlana
Steinbusch ist eine Frau, die ihr Wort hält:
Bei einem der Betriebsausflüge ins Fränkische
Weinland im September 2008 kam es in
einem der zahlreichen Gespräche dazu, dass
man doch auch einen Betriebsausflug auf die
Krim unternehmen könnte. Und das tat sie
IFA intern
wirklich! Im Mai 2010 organisierte sie eine
Reise auf die Krim und flog mit einigen IFA-
Kolleg:innen dorthin, um ihnen die Schönheit
ihrer Heimat zu zeigen.
Mit viel Einfühlungsvermögen leitete Swetlana
über viele Jahre hinweg die Abschlussklassen
in der Fachakademie und fieberte jedes
Mal in der Zulassungs- und Prüfungsphase
mit ihnen mit. Nächstenliebe ist das, was sie
in der zwischenmenschlichen Kommunikation
voraussetzt. Diese Eigenschaft wird in
der heutigen Zeit leider immer seltener und
umso mehr werde ich dich, liebe Swetlana,
vermissen. Ich werde auch deine Sprüche
und Anekdoten vermissen, die du wie ein
wandelndes Aphorismen- und Anekdoten-
Lexikon immer zu jedem Anlass passend parat
hattest.
Und auch wenn du weit weg von Erlangen
sein wirst, hoffe ich sehr, dass wir uns öfters
wiedersehen, und freue mich schon zum
Abschied von dir zu hören: «Сделай чтонибудь
приятное для себя!»
Oksana Löscher
Alles Gute für die Zukunft!
Für Mona Castello war ihre fast dreijährige
Tätigkeit in der Verwaltung des IFA sicherlich
eine intensive Zeit. Gerade zu Beginn gab
es durch ein neues Schulleitungsteam und
veränderte Abteilungsleitungen einige Herausforderungen,
denen sie sich mit ihrem
freundlichen Wesen und ihrer großen Einsatzbereitschaft
stellte.
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Dieser Einsatz und ihr Interesse für technische
Prozesse war auch gefragt, als es darum
ging, das digitale Klassenbuch einzuführen,
das von ihr mitbetreut wurde: Eingaben im
Klassenbuch mussten erledigt und Anleitungen
für das Kollegium erstellt werden; zusätzlich
waren viele persönliche Gespräche
nötig, um alle Fragen zu beantworten. Und,
als wäre das noch nicht genug, begann im
März 2020 die anstrengende Zeit der Corona-Pandemie.
So musste der Distanzunterricht
von Seiten der Verwaltung mitbetreut
werden, und nach Wiederöffnung der Schulen
galt es dann, die sich ständig ändernden
Hygienemaßnahmen umzusetzen. In all diesen
Belangen war Mona Castello eine Stütze,
ebenso bei der Einführung der regelmäßigen
Selbsttestungen ab März 2021. Auch weil sie
morgens bereits um 7:30 Uhr die erste anwesende
Kollegin in der Verwaltung war, lag
gerade die Logistik dieser Selbsttestabläufe
in ihrem Aufgabenbereich.
Bei all diesen Veränderungen war Mona
Castello mit ihrer liebenswürdigen und hilfsbereiten
Art stets eine Anlaufstelle für alle
Kolleginnen und Kollegen. Auch die Studierenden
wussten ihren ruhigen und angenehmen
Charakter zu schätzen. Wir wünschen
Mona Castello alles Gute für ihre Zukunft und
die neuen beruflichen Herausforderungen!
Anita Fürstmann und die Kolleginnen
aus der Verwaltung
IFA intern
Wer loslässt, hat die Hände frei für Neues
Liebe Irmgard,
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würde man Kolleginnen und Kollegen oder
Studierende am IFA fragen, welche Fächer ihnen
zu dir einfallen, dann würde sicher ohne
Zögern Technik und Dolmetschen oder Dolmetschen
und Technik, in welcher Reihenfolge
auch immer, genannt werden.
Seit Jahrzehnten bist in der spanischen Abteilung
vor allem du diejenige, die diesen
Fächern ein Gesicht gegeben hat. Immer am
Puls der Zeit, wusstest du über die neuesten
Entwicklungen in deinem Fachgebiet Technik
zu berichten und hast sie auch an die Studierenden
weitergegeben – in anschaulicher
Form im Unterricht, aber auch bei fast jährlich
von dir organisierten Firmenbesuchen.
Diese kleinen Exkursionen waren immer ein
Lichtblick im sonst oft etwas theorielastigen
IFA-Alltag. Ein Übersetzer oder Dolmetscher
ohne Wissen über technische Zusammenhänge,
für dich wohl kaum vorstellbar.
Ein anderes großes Anliegen waren dir
immer auch die Dolmetschfächer, allen
voran Konsekutiv- und Simultandolmeschen
und die Dolmetschkurse für die BA-
Kandidat:innen. Es war nicht immer einfach,
den Studierenden, die motiviert und voller
Elan an diese Fächer herangingen, zu vermitteln,
dass es ein langer und auch oft mühsamer
Weg ist, die hier benötigten Fertigkeiten
zu erlernen und zu perfektionieren – die Lust
allein genügt nicht, harte Arbeit, Geduld und
auch Begabung gehören zweifellos dazu.
Aber, wie groß war auch immer nach Ende
der mündlichen Abschlussprüfungen deine
Freude und dein Respekt, wenn wieder etliche
deiner „Schäfchen“ die Prüfung bestanden
haben. Um die Lern- und Arbeitsbedingungen
für die Studierenden zu verbessern,
hast du dich auch über längere Zeit um die
„harten“ Fakten wie das Dolmetschlabor
gekümmert und dafür gesorgt, dass das IFA
auch hier technisch am Puls der Zeit bleibt.
And last but not least, hast gerade du in der
Abteilung auch immer dafür gesorgt, dass die
Studierenden schon früh erfahren, wie wichtig
die berufliche Vernetzung für Übersetzer
und Dolmetscher ist und hast Kontakte zu
Berufsverbänden und Übersetzerstammtischen
hergestellt.
Die vielen großen und kleinen fachlichen Beiträge,
die uns allen, Kolleginnen, Kollegen
sowie Studierenden, Einblicke in die tatsächliche
Berufspraxis gewährt haben und uns
geholfen haben, diese besser zu verstehen
und aus der Nähe zu erleben, ließe sich sicher
noch problemlos fortsetzen, aber viel
wichtiger und für mich bleibender ist, dass
du immer eine loyale Kollegin warst, der Spanisch
am Herzen lag und die sich auch immer
für das Fortleben dieser Sprache am IFA eingesetzt
hat und klar Position bezogen hat.
Viele kleine Gespräche auf den Fluren oder
nach Konferenzen haben für mich dazu beigetragen,
den manchmal stressigen IFA-Alltag
etwas aufzulockern und auch einen anderen
Blick auf die Dinge zu gewinnen.
35 Jahre IFA sind eine sehr lange Zeit, und
jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, neue Ziele,
die du vielleicht schon lange vor Augen hast,
in Angriff zu nehmen und bereits lieb gewonnenen
Beschäftigungen weiterzuführen. Dafür:
Viel Glück, Gesundheit und Energie! Han
sido muchos los momentos compartidos y
van a quedar grabados en nuestra memoria.
Espero cruzarnos de nuevo en un futuro,
Dr. Montserrat Mullor-Heymann
IFA intern
Nach 21 Jahren am IFA nimmt Christa Engel „ihren Hut“
Ihr beruflicher Weg begann mit einem Studium
zur staatlich geprüften Fachlehrerin
für Kurzschrift und Maschinenschreiben, das
Christa Engel 1977 in Bayreuth abschloss.
Zudem erarbeitete sie sich eine weitere
Kompetenz im Bereich Technisches Werken.
Nach ersten Stationen als Lehrkraft in der Erwachsenenbildung
bei unterschiedlichen Bildungsträgern
wechselte sie in die Wirtschaft
zu einem regionalen Versorgungsunternehmen
in Nürnberg. Dort war sie zunächst als
Sekretärin und dann als Sachbearbeiterin
und EDV-Systembetreuerin tätig. Nach 15
Jahren Arbeitserfahrung in der Wirtschaft
– und einer noch stark von Männern dominierten
Unternehmenswelt – wechselte die
passionierte Hutträgerin nochmal in den Bildungssektor
zurück und kam 2001 ans IFA.
Für Frau Engel, die in ihren frühen Berufsjahren
noch Stenotypistinnen ausbildete,
begann bereits ab 1983 die Arbeit mit der
ersten Generation von Personal Computern.
Von der Weiterentwicklung der verschiedensten
Hardware-Komponenten bis zur Anwendung
diverser Software-Programme: Die
umwälzenden Transformationsprozesse der
Unternehmensorganisation und modernen
Bürokommunikation hat sie in den letzten
vierzig Jahren direkt mitbekommen. Immer
wieder hat sie sich auf die neuesten Entwicklungen
im Bereich der Informationstechnologie
einstellen und anpassen müssen. Nicht
überraschend, waren Fortbildungen für Frau
Engel immer eine Selbstverständlichkeit –
auch in ihrer Zeit am IFA.
An der Berufsfachschule stand die Ausbildung
der Fremdsprachenkorrespondentinnen
und Fremdsprachenkorrespondenten im
Bereich der elektronischen Text- und Datenverarbeitung
im Vordergrund: Maschinenschreiben,
verschiedene Office-Programme
und nicht zuletzt die DIN 5008, die zentrale
deutsche Norm zu Schreib- und Gestaltungsregeln
für die Text- und Informationsverarbeitung.
Dass nicht jeder Schüler (und ich
befürchte, auch nicht jedes Mitglied des Kollegiums)
den Nutzen und die Notwendigkeit
dieses wichtigen Regelwerks erkannt und zu
schätzen gewusst hat, gehört sicherlich zu
den Frustrationen, die einem die Tätigkeit in
diesem Sektor bescheren kann.
Dabei war die gründliche Vorbereitung der
Schülerinnen und Schüler auf die beruflichen
Anforderungen in der realen Arbeitswelt für
Frau Engel immer das wichtigste Anliegen.
Und selbst bei den Schülerinnen und Schülern,
die ihre Schwierigkeiten mit dem Lernen
– oder beim Verstehen – oder bei beidem
hatten, ließ ihre Bereitschaft nie nach,
durch zusätzlichen IT-Vertiefungsunterricht
Hilfe oder noch weitere Übungsmöglichkeiten
anzubieten.
Wir haben Frau Engel immer als pflichtbewusste
und absolut zuverlässige, aber auch
sehr hilfsbereite und humorvolle Kollegin
erlebt; eine kollegiale Kollegin, die ihre Meinung
auch offen vertreten kann, selbst wenn
sie unbequem oder unpopulär sein sollte,
aber immer in bester Absicht, mit dem Herzen
auf dem rechten Fleck, so z. B. in den letzten
Jahren auch als engagierte Betriebsrätin.
Mit größtem Respekt danke ich Christa Engel
für die langjährige Arbeitsleistung für das IFA
– und für die Zukunft wünsche ich ihr, dass
sie die Zeit und Muße findet, die Dinge zu
tun, die bisher zu kurz gekommen sind oder
erst noch entdeckt werden wollen.
Daniel Gossel
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IFA intern
Abschied von Natascha Rinchiuso, für uns wohl für immer Natascha Walther
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Als wir im Sommer 2021 erfuhren, dass Natascha
krank ist und vermutlich für längere
Zeit ausfallen würde, war die Bestürzung
groß. Gleichzeitig fiel es nicht schwer, ihren
Optimismus zu teilen, wenn man sie sah oder
sprach, denn sie war entschlossen, ihrer
Krankheit mit aller Kraft zu begegnen.
Zu Beginn des neuen Jahres, noch in den
Weihnachtsferien, dann die erschütternde
Nachricht, dass sie nie mehr zurückkommen
würde und nur noch in unseren Erinnerungen
bei uns sein würde. Kollegium wie Studierende
und Schüler:innen waren fassungslos,
wir weinten zusammen und lachten
zusammen über die Geschichten und Anekdötchen,
die jeder mit ihr geteilt hatte. Über
ein Poster aus der BRAVO, mit ihrer BFS E 2
in Raum 0.04 hinter der Tafel versteckt. Wie
wir zusammen albern waren. Wie sie Dinge,
die richtig unangenehm waren, „nur so mittellustig“
fand. Das immer offene Ohr bei Ärger,
Sorgen und Nöten. Wiederholt wurde sie
deshalb zur Vertrauenslehrerin gewählt.
Nun stehen wir vor der Lücke, die sie als begnadete
Lehrerin hinterließ. Stegreifübersetzen
konnte da einfach mal zum Lieblingsfach
werden. Als Allroundtalent konnte sie vieles
unterrichten: Englisch oder Spanisch, BFS
oder FAK, auch in das Fach Geist hat sie sich
intensiv eingearbeitet.
Und als ob der Titel „Staatlich geprüfte Übersetzerin“
für die englische und spanische
Sprache nicht genug gewesen wäre, machte
sie neben ihrer Arbeit den Bachelor und
danach sogar den Master. Wir haben gerne
mitgefiebert. Bei Symposien, Messen und
Kernenlerntagen war sie natürlich dabei
und ihre Career Days haben viele ehemalige
Schüler:innen und Studierende sicher noch
gut im Gedächtnis – sie schaffte es, für jeden
einzelnen Career Day Absolvent:innen aufzutun,
die von ihrem erfolgreichen Berufsweg
nach dem IFA berichten konnten. Die Stundenpläne
– gemeinsam mit Dieter Gundel
wurde sie nie müde zumindest zu versuchen,
uns allen die mehr oder weniger dringlichen
Wünsche zu erfüllen.
Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen und
könnte doch nicht auch nur annähernd beschreiben,
wie dankbar wir Natascha sind
und welch riesengroßen Platz sie für immer
in unseren Herzen behalten wird.
Anja Todt
IFA intern
Für Natascha
Liebe Natascha,
du, das Mädchen, das mit dem Frühling kam,
bist in einer kalten Januarnacht vor fast 6 Monaten
von uns gegangen. Bestimmt kennst
du das andalusische Lied, Algo se muere
en el alma cuando un amigo se va („Etwas
stirbt in der Seele, wenn ein Freund geht“).
Und genauso ist es uns allen ergangen, die
die Ehre hatten, dich kennengelernt zu haben.
Etwas in unserer Seele ist gestorben.
Wir vermissen dein Lachen, deine Witze, deine
Verrücktheit, dein Wissen, deine Schlagfertigkeit,
deine Spontaneität, deine Geduld.
Wir haben eine ehemalige IFA-Studentin,
eine Kollegin, eine hervorragende Lehrerin
und, was mir am meisten schmerzt, eine sehr
enge Freundin verloren. Wie eine uns allen
sehr nahestehende Person kurz vor Weihnachten
sagte: „Sie hat einen festen Platz in
meinem Herzen“, so hast du auch einen Platz
in meinem und in dem vieler Kolleg:innen,
Schüler:innen und Student:innen.
Wie du schon weißt, hast du auch am IFA
einen festen Platz. An deinem Geburtstag
haben wir einen Ginkgo-Baum am Eingang
der Schule eingepflanzt, an einem Ort, an
dem die Sonne immer scheint und an dem
die Schüler:innen und Student:innen sich
immer zum Plaudern treffen. Abgesehen davon,
dass der Ginkgo dein Lieblingsbaum ist,
wird er seit langem als kraftspendend und
lebensverlängernd verehrt, aber auch als ein
Heim für Geister beschrieben. Was mir allerdings
am besten gefällt ist, dass das Ginkgo
Blatt aufgrund seiner Form als Sinnbild der
Freundschaft steht, so wie Goethe in seinem
Gedicht Gingo biloba (1815) schrieb.
Vor kurzem habe ich den Film Love Sarah gesehen.
Es handelt sich um zwei Freundinnen,
die gemeinsam ein Unternehmen gründen
möchten. Leider wurde dieser gemeinsame
Traum durch den plötzlichen Tod von Sarah,
eine der Freundinnen, zerplatzt. Liebe Natascha,
du kannst dir vorstellen, wie traurig
alle in dem Film sind. Tage und Monate vergehen,
bis die Familie und die Freundin end
lich wieder Kraft und Mut fassen, um den
Traum ihrer verstorbenen Freundin zu verwirklichen.
Am Ende des Films, wie immer
Friede, Freude, Eierkuchen, sind alle glücklich
und zufrieden, weil Sarahs Traum wahr
geworden ist. Schließlich blickt Sarahs Geist
durch ein Fenster und ist ebenfalls glücklich
und zufrieden, denn ihre Freundin und ihre
Familie haben endlich Mut gefasst weiterzumachen.
Und die Sache ist die, dass viele von
uns, am IFA und außerhalb des IFAs, noch auf
der Suche nach „glücklich und zufrieden zu
sein“ sind, und um weiter nicht mehr so viele
Sonnenuntergänge zu beobachten wie „der
kleine Prinz“:
„Eines Tages sah ich den Sonnenuntergang
dreiundvierzig Mal!“
Und ein wenig später fügst du hinzu:
„Du weißt doch, wenn man sehr traurig ist,
hat man Sonnenuntergänge
besonders gern ...“
„Am Tag der vierundvierzig Mal, warst du da
besonders traurig?“
Siehst du uns durch das Fenster aus deinem
Ginkgo-Baum? Davon bin ich überzeugt. So
wie dein Ehemann sich von dir verabschiedet
hat, möchte ich – möchten wir dir sagen:
Goodbye Love, see you on the flipside!
Victoria Riba
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IFA intern
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Nachruf auf Prof. Dr. Bernd Naumann
Mit großer Betroffenheit müssen wir von
Prof. Dr. Bernd Naumann Abschied nehmen.
Als Vorsitzender der Trägervereinigung hat
er für das Institut für Fremdsprachen und
Auslandskunde in den Jahren von 2004 bis
2012 eine herausragende Rolle innegehabt.
Geboren am 27. Februar 1938 in Hirschfeld/
Sachsen, studierte Bernd Naumann Anglistik
und Germanistik in Erlangen, Heidelberg und
Bristol. Nach seiner Promotion in Erlangen
1967 arbeitete er zunächst als Akademischer
Rat für deutsche Sprachwissenschaft an der
Universität Tübingen, bevor er mehrere Jahre
als Statutory Lecturer in Dublin/Irland lehrte.
1982 erfolgte seine Habilitation, für die
er mit dem Habilitationspreis ausgezeichnet
wurde. Im gleichen Jahr wurde er in Erlangen
zum Professor für Deutsche Sprachwissenschaft
ernannt. Sein Arbeitsgebiet umfasste
u.a. die Geschichte der Sprachwissenschaft,
Grammatikschreibung, Wortbildung und Gesprächsanalyse.
Von 1996 bis 2002 war Prof. Naumann auch
als Prorektor der FAU tätig. In dieser Funktion
war er u. a. Vorsitzender der Ständigen
Kommission für Lehre und Studierende sowie
Vorsitzender des Ausschusses für das Akademische
Auslandsamt, und damit maßgeblich
zuständig für die internationalen Beziehungen
der Universität. Zu seiner Amtszeit gehörte
daher auch die Herausforderung, die
durch den europaweiten Bologna-Prozess
ausgelösten Bestrebungen zur Ausweitung
der akademischen Austauschbeziehungen
an der FAU intensiv voran zu bringen. Für die
Internationalisierung der FAU hat er somit
eine bedeutende Rolle gespielt.
Als Vorsitzender der Trägervereinigung des
IFA hat er sich für die Geschicke des Instituts
immer äußerst engagiert und sich mit dessen
Interessen und Belangen nicht nur stark
identifiziert, sondern das IFA und alle die
dort arbeitenden Menschen nachdrücklich
unterstützt – das gilt insbesondere natürlich
für allen Fragen der Kooperation mit der
FAU. In seine Zeit als Vorsitzender fiel nicht
zuletzt die Neubesetzung der Institutsleitung
2011, die er entscheidend prägte.
Mit seiner reichen Erfahrung, seinen vielfältigen
Kontakten und vor allem mit seiner offenen
und sehr menschlichen, warmherzigen
und humorvollen Art war er uns, dem IFA,
ein ganz wichtiger Mentor, dessen Rat immer
höchst geschätzt war.
Mit großer Dankbarkeit werden wir ihm stets
ein ehrendes Andenken bewahren.
Daniel Gossel
IFA intern
Traueranzeige Prof. Dr. Bernd Naumann
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IFA intern
Unser Kollegium
Deutsch/EDV Englisch Französisch Spanisch Italienisch Russisch Verwaltung
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Arribas Rejón, Pía María - Licenciada en Filosofía y Letras, Staatl. gepr. Übersetzerin für
Spanisch
Auer, Robyn - M. A. Translation with Language Technology
Barjuan Lloreda, Elisabet - Licenciada en Filología Alemana
Dr. Benz, Victoria - Lehramt Deutsch für die Primärstufe und Deutsch als Zweitsprache /
Interkulturelle Pädagogik
Bianchi, Alessandra - Diploma di laurea in Lettere
Blackman-Linse, Sherrie - M. A. Interpreting & Translating, Staatl. gepr. Übersetzerin und
Dolmetscherin, Vertrauenslehrerin FAK
Bleise, Susanne - Lehrerin für Gymnasien
Castello, Mona - Mitarbeiterin der Verwaltung (bis März 2022)
Cunningham, Graeme - B. A. German Studies (Hons.), Staatl. gepr. Übersetzer und Dolmetscher
für Englisch und Französisch
Davies-Brown, Peggy - M. A. Germanics, Abteilungsleiterin der Englischen Abteilung,
Díaz López, Ana María - Licenciada en Filología Alemana, Dozentin für Spanisch
Dr. Eder, Birgit - Dipl.-Übersetzerin für Englisch und Russisch, Stellv. Schulleiterin, Dozentin
für Englisch und Russisch, Koordination Erasmus+ (FAK)
Eglmaier, Christine - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch,
Fachbetreuung Wirtschaft
Engel, Christa - Staatl. gepr. Lehrerin in Kurzschrift und Maschinenschreiben, Fachbetreuung
Informationsverarbeitung
Ferraro, Eva-Marie - B. A. Wirtschaftswissenschaften, Mitarbeiterin der Verwaltung (beurlaubt)
Fürstmann, Anita - Dipl.-Betriebswirtin (VWA), Geschäftsführerin
García Trinidad, Carol Diana - Studentische Mitarbeiterin (bis März 2022)
Gélis, Virginie - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Französisch, Maîtrise
L.C.E., Maîtrise FLE
Ghidini-Bornaz, Daniela - Dottoressa in Lingue
Gil Benito, Raquel - Licenciada en Filología Alemana, Staatl. gepr. Übersetzerin für Spanisch,
mebis-Koordination
González, Pamela - B. A. Übersetzen, Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für
Spanisch, Staatl. gepr. Fremdsprachenkorrespondentin für Spanisch
Golze, Hendrik - M. A. TESOL & Translation, Staatl. gepr. Übersetzer und Dolmetscher für
Englisch (beurlaubt)
Prof. Dr. Gossel, Daniel - Direktor und Schulleiter
Gundel, Dieter Helmut - Staatl. gepr. Übersetzer und Dolmetscher für Englisch, Koordination
ÜDP
Hammerschmitt, Mechthild - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch
Heinze-Danjou, Maryline - Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch
Dr. Herz, Randall - M. A. Germanic Languages & Literature
IFA intern
Deutsch/EDV Englisch Französisch Spanisch Italienisch Russisch Verwaltung
Hofmann, Norbert - Staatl. gepr. Übersetzer und Dolmetscher für Englisch, Fachbetreuung
Technik, IT-Systembetreuer
Dr. Kiffer-Rothgang, Monika - Staatl. gepr. Übersetzerin für Italienisch, Lehrerin für
Gymnasien
Kirej, Oksana - Dipl.-Germanistin, Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für
Russisch
Kleiber, Roland - Staatl. gepr. Übersetzer und Dolmetscher für Russisch
Kottenbrink, Saskia - M. A. Neuere Philologie
Kottenhahn, Karin - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Spanisch
Löscher, Oksana - B. A. Übersetzen, Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für
Russisch, Abteilungsleiterin der Russischen Abteilung, Vertrauenslehrerin BFS
Martin, Christina - M. A. Ethik der Textkulturen, Lehrerin für Gymnasien, Abteilungsleiterin
der Deutschen Abteilung (beurlaubt)
Martín-Fernandez, Sabine - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Spanisch,
mebis-Koordination
Mayer, Stefanie - Studentische Mitarbeiterin
Michel, Julia - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Englisch
Mühlig-Debin, Marion - M. A. Französisch als Zweit- und Fremdsprache, Licences
d‘allemand
Dr. Mullor-Heymann, Montserrat - M. A. Iberoromanische Philologie, Abteilungsleiterin
der Spanischen Abteilung
Neuer-Bailly, Graziella - M. A., Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Französisch,
Licence d‘allemand, Maîtrise de FLE, Abteilungsleiterin der Französischen
Abteilung
O‘Donnell, Christine - M. Sc. Translating and Conference Interpreting, Staatl. gepr.
Übersetzerin für Englisch
Otto Ruiz, Peter Carlos - M. A. Politikwissenschaften, Mitarbeiter der Verwaltung
Pelzl, Wolfgang - Richter am Oberlandesgericht
Pfister, Barbara - Dipl.-Übersetzerin für Französisch, Spanisch und Portugiesisch
Poplat, Christiane - B. A. Übersetzen, M. A. English Studies
Rainsford, Olivia - M. Ed. CELTA, M. Ed. TESOL
Riba Miralles, Victoria - Licenciada en Filología Anglo-Germánica, Dozentin für Spanisch
Rinchiuso (geb. Walther), Natascha - M. A. The Americas / Las Americas, Staatl. gepr.
Übersetzerin für Englisch und Spanisch
Roseeu, Britta - Dipl.-Dolmetscherin für Englisch und Spanisch, Staatl. gepr. Übersetzerin
für Englisch
Rothenstein, Katharine - B. A. Moderne Fremdsprachen (Hons.), CELTA, PGCE
Sarach-Craig, Janet - M. A. Germanistik und Alte Geschichte, B. Sc. Cert TESOL,
Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Mitarbeiterin der Schulleitung
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IFA intern
Deutsch/EDV Englisch Französisch Spanisch Italienisch Russisch Verwaltung
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Schaar, Lydia - Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin für Französisch,
IT-Systembetreuung
Schaefer, Kristin - Lehrerin für Gymnasien
Schöffel, Renate - Lehrerin für Gymnasien
Sievers, Monika - Mitarbeiterin der Verwaltung
Steinbusch, Swetlana - B. A., Dipl.-Philologin für Russisch, Staatl. gepr. Übersetzerin
und Dolmetscherin für Russisch
Süß, Michael - Lehrer für Gymnasien
Todt-Chucholowius, Anja - Staatl. gepr. Übersetzerin für Englisch, Stellv. Abteilungsleiterin
der Englischen Abteilung, Koordinatorin Erasmus+ (BFS)
Tordinava, Birgit - Dipl.-Übersetzerin für Russisch, Dipl.-Betriebswirtin (VWA)
Tosato Waidhas, Fiorenza - Dottoressa in Lingue
Vaglio, Carlo - Dottore in Lingue, Abteilungsleiter der Italienischen Abteilung
Volovik, Inna - M. A. Gallo- und Iberoromanistik, M. Ed. Französisch und Spanisch
Wilhelm, Irmgard - Dipl.-Dolmetscherin, Staatl. gepr. Übersetzerin und Dolmetscherin
für Spanisch
Wingler, Cornelia - Staatl. gepr. Übersetzerin für Französisch
Wolpensinger, Jennifer - Mitarbeiterin der Verwaltung, Webmaster, Stellv. Koordinatorin
Erasmus+ (FAK), Datenschutzbeauftragte
Wukitsevits, Beate - Mitarbeiterin der Verwaltung