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Einleitung - AIR abc

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<strong>Einleitung</strong>:<br />

1 Impressum<br />

3 Vorwort<br />

5 <strong>Einleitung</strong><br />

EINLEITUNG


Mag. Rita Fuchs<br />

Impressum<br />

Auftraggeber:<br />

Kontaktadresse: info@umwelt-tirol.at<br />

Projektleitung: Mag. Rita M. Fuchs<br />

Projektteam (alphabetisch): Ing. Fuchs Renate (ATM Abfallberatung)<br />

Haag Johann (St. Johann)<br />

Jeram Peter (Brixlegg)<br />

Mag. Kleiner Brigitte (pädagogische Beratung)<br />

Lusser Gerhard (Lienz)<br />

Monz Daniel (Hall)<br />

Ing. Sint Anton (ATM Abfallberatung)<br />

Waldhart Alexandra (Telfs)<br />

Ing. Weiskopf Bernhard<br />

(Verein Umweltwerkstatt Landeck)<br />

Ing. Würtenberger Alexander (ATM Abfallberatung)<br />

Layout und Grafik: H. Unterlechner, Wattens (banana.at)<br />

Druck: Pinxit Druckerei GmbH, Absam<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

In memoriam Mag. Melanie Wachter, die dieses Projekt nicht<br />

mehr bis zum Ende begleiten konnte. Ohne ihre Vorarbeit als erste<br />

Projektleiterin wäre „Abfallberatung macht Schule“ nicht das,<br />

was es heute ist.<br />

Schwaz, September 2007<br />

Finanziert von:<br />

Abfallberatung macht Schule | 1<br />

Verein der Tiroler<br />

Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

Alle Rechte liegen bei den Urhebern.<br />

Die Autoren dieses Werkes treten ihre Rechte an den<br />

Verein der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen ab. Anfragen bzgl.<br />

Vervielfältigung oder Weiterverwendung an: info@umwelt-tirol.at<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | IMPRESSUM


Mag. Rita Fuchs<br />

Vorwort<br />

Verein der Abfall- und UmweltberaterInnen<br />

Michael Kneisl, Vorstand<br />

Land Tirol, Abteilung Umwelt/Abfallwirtschaft<br />

Dr. Kurt Kapeller, Vorstand<br />

der Abt. Umweltschutz<br />

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.<br />

Dieses Sprichwort war für die Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />

Ansporn, gemeinsam mit Experten, auch aus den eigenen Reihen, das<br />

Projekt „Abfallberatung macht Schule“ ins Leben zu rufen und umzusetzen.<br />

Es ist besonders wichtig, dass Themen wie Abfallvermeidung,<br />

Abfalltrennung und Abfallverwertung bereits in den Volksschulen behandelt<br />

werden, damit unsere Kinder frühzeitig für diese Themen sensibilisiert<br />

werden. Es ist eine Tatsache, dass gerade Volksschüler in<br />

ihrem Wissensdrang auch im Stande sind, in der eigenen Familie das<br />

Entsorgungsverhalten zu hinterfragen und damit zu einer nachhaltigen<br />

Abfallwirtschaft bereits in der Familie beizutragen. Letztendlich sind<br />

die Abfälle von heute die Rohstoffe von morgen. Somit gratuliere ich<br />

dem Projektteam zur vorliegenden Arbeit und hoffe, dass recht viele<br />

Umwelt- und Abfallberaterkolleginnen und -kollegen zukünftig in den<br />

Volksschulen in Tirol tätig sein werden.<br />

Die verstärkten Aktivitäten in der Abfallwirtschaft und die komplexen<br />

Aufgabenstellungen im Bereich der Abfallvermeidung, -trennung und -<br />

entsorgung machen es notwendig, Anlaufstellen für diese Belange in<br />

den Gemeinden einzurichten. Die optimalen Ansprechpartner dafür sind<br />

gut ausgebildete, engagierte Abfallberater, die den direkten Kontakt<br />

zu den Bürgern pflegen. Abfallberatung ist kein schmückendes Beiwerk<br />

– man würde das Instrument verkennen, wenn es als abfallwirtschaftlicher<br />

Heiligenschein einer Gemeinde im Sinne von „wir beraten, also tun<br />

wir etwas“ missbraucht würde. Abfallberatung kann jedoch nur dann<br />

gut funktionieren, wenn die neuesten Methoden angewandt werden.<br />

Das vorliegende Projekt „Abfallberatung macht Schule“ ist ein gutes<br />

Beispiel, wie man mit einfachen Mitteln den Abfallberatern ein qualifiziertes<br />

Werkzeug an die Hand gibt, unsere Kinder in spielerischer Form<br />

die Notwendigkeit einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu lehren. Die<br />

Abteilung Umweltschutz gratuliert!<br />

Das Projektteam mit Auftraggebern beim Kick-off-Meeting im Herbst 2006<br />

Abfallberatung macht Schule | 3<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | VORWORT


Mag. Rita Fuchs<br />

<strong>Einleitung</strong><br />

Zwei Zielgruppen<br />

Mit dem Ziel, den heimischen<br />

Experten und Expertinnen einen<br />

Weg in die Schulen zu bahnen<br />

und so das Thema Abfall in all seinen<br />

Facetten den Kinder aus erster<br />

Hand zu vermitteln, hat auch<br />

der Tiroler Verein der Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen die Kräfte gebündelt,<br />

um das Projekt „Abfallberatung macht<br />

Schule“ zu verwirklichen. Unsere Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen sollen Multiplikatoren sein<br />

und die Kinder des Landes zu Abfallexperten machen.<br />

Denn auch Kinder sind Multiplikatoren: Ein<br />

Kind erzieht (mindestens) zwei Erwachsene!<br />

„Abfall im Brennpunkt“<br />

Ohne das Rad neu zu erfinden, hoffen wir, dass<br />

„Abfallberatung macht Schule“ wieder Schwung<br />

in die pädagogische Arbeit unserer Experten<br />

und Expertinnen bringen wird. Wie auch in anderen<br />

Bundesländern soll dieser Teil der Arbeit<br />

der Abfall- und UmweltberaterInnen wieder<br />

mehr in den Mittelpunkt rücken. Abfall ist<br />

zurzeit ein heißes Thema in Tirol, und schon<br />

bei den Kleinsten muss unser Beitrag zur<br />

Allgemeinbildung ansetzen.<br />

Schulpaket und dazupassendes Know-how<br />

Um den heimischen Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen die Arbeit an den Schulen<br />

möglichst schmackhaft zu machen, den<br />

Unerfahrenen die Hemmung zu nehmen und<br />

den Profis neue Ideen zu geben, bietet diese<br />

Mappe einen bunten Leitfaden (mit System!).<br />

Sie soll das nötige Know-how für die Arbeit an<br />

der Schule vermitteln und bei der Vorbereitung<br />

helfen, denn einer Vorbereitung bedarf es vor<br />

JEDEM Schulbesuch! Ohne unseren Experten<br />

und Expertinnen ganz die Arbeit abnehmen zu<br />

können, hoffen wir eine gute Anleitung zu geben<br />

und zumindest alle Hilfestellungen zusammengetragen<br />

zu haben.<br />

Abfallberatung macht Schule | 5<br />

Unter dem Motto „Erforschen –<br />

Erfahren – Experimentieren“ sollen<br />

auch Sie von den begleitenden<br />

Workshops lernen, dass Abfall in<br />

der Arbeit mit Kindern zu einem<br />

spannenden Thema werden kann,<br />

ja werden muss!<br />

Danke!<br />

Viele tüchtige Hände (und auch kluge Köpfe)<br />

haben zum Projekt „Abfallberatung macht<br />

Schule“ beigetragen. Allen Beteiligten gilt an<br />

dieser Stelle mein Dank. Auch danke ich allen<br />

ideellen Vorreitern, die das Thema Abfall in<br />

der Vergangenheit in die Schulen getragen haben,<br />

oft über Jahre inspirierende Projekte betreut,<br />

Publikationen veröffentlicht und einen<br />

unschätzbaren Beitrag geleistet haben. Ohne<br />

die meisten persönlich zu kennen, sie und<br />

ihre Arbeit waren eine Quelle der Inspiration<br />

und Motivation. Viele Ideen für den Inhalt<br />

dieser Mappe verdanke ich den langjährigen<br />

Erfahrungen anderer, ihnen allen möchte<br />

ich danken, auch für die Bereitstellung ihrer<br />

Materialien.<br />

Selbst das Rüstzeug ausbauen!<br />

Der Inhalt dieser Mappe soll nicht bei 100 Seiten<br />

beschränkt bleiben. Eigene Methodenblätter<br />

oder fertige Stundenbilder, Evaluationen und<br />

Notizen passen genauso hinein wie Berichte<br />

zu den durchgeführten Schulbesuchen oder ein<br />

eigener Pressespiegel. In der Hoffnung, dass<br />

„Abfallberatung macht Schule“ somit noch weiter<br />

wächst, wünsche ich allen VIEL SPASS!<br />

Projektleiterin Mag. Rita M. Fuchs<br />

ATM-Schulprojekt Koordination<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | EINLEITUNG


6 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Bedienungsanleitung<br />

Hauptteil:<br />

Hier finden Sie alle Methodenblätter mit<br />

detaillierten Anleitungen zu drei Modulen.<br />

Modul 1 „Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />

Modul 2 „Bioabfall und Kompost“<br />

Modul 3 „Sauber statt Saubär - Littering in unserer Umwelt“<br />

<strong>Einleitung</strong>:<br />

Im blauen Teil finden Sie wichtige Anleitungen für<br />

die Planung Ihres Schulbesuches. Dort wird auch<br />

die Detailplanung mit Hilfe eines „Stundenbildes“<br />

erklärt. Dieses finden Sie als Kopiervorlage auf S. 84.<br />

Sie können für Ihr Stundenbild verschiedene Methoden<br />

aus den drei Modulen des Hauptteils kombinieren.<br />

Materialsammlung:<br />

Im violetten Teil finden Sie Kopiervorlagen<br />

und ergänzende Materialien als Beiblätter<br />

zu den Methoden. Zusätzliche Materialien<br />

stehen überdies auf der Homepage des Vereins<br />

der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />

www.umwelt-tirol.at


Mag. Rita Fuchs<br />

Legende<br />

Abkürzungen: AB Abfall- und UmweltberaterIn<br />

RH Recycling- oder Bauhof<br />

Icons: Modul<br />

Farben: <strong>Einleitung</strong><br />

Module<br />

Module<br />

Module<br />

Lernziel<br />

Alter, Schulstufe<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

Gruppengröße<br />

Option<br />

Idee<br />

Materialsammlung<br />

Seitensymbole: Methodenblatt<br />

Beiblatt<br />

Copy Me (Kopiervorlage)<br />

Alle Inhalte dieser Mappe, eine weitreichende Link-Sammlung, zusätzliche<br />

Bilder und Materialien, Erfahrungsberichte und sämtliche<br />

Updates sind auf der Homepage des Vereines der Tiroler Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen für Sie zum Download bereitgestellt!<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

Abfallberatung macht Schule | 7<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | LEGENDE


Tipps und Tricks:<br />

9 Tipps und Tricks für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

11 Pädagogische Tipps und Tricks<br />

17 Allgemeine didaktische Hilfsmittel<br />

23 Allgemeines zur Abfalltrennung an Schulen<br />

TIPPS UND TRICKS


Mag. Rita Fuchs<br />

Tipps und Tricks für die Öffentlichkeitsarbeit*<br />

Zur Pressewirksamkeit meines Schulbesuches<br />

Schulbesuche und Projekte mit Kindern eignen sich hervorragend für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Deshalb sollte vor jeder Aktion an der Schule auch an die Presse gedacht werden! Die Kommunikation<br />

mit der Schule, mit der Gemeinde und den lokalen Medien ist dafür ausschlaggebend. Es ist wichtig,<br />

sich folgende Fragen vorab durch den Kopf gehen zu lassen:<br />

Checkliste zur Vorbereitung<br />

1.) Mein Schulbesuch eignet sich für einen Bericht (Pressemitteilung)<br />

➤ Wer fotografiert?<br />

❏ Lehrperson<br />

❏ ich selbst (bei bestimmten Aktivitäten)<br />

❏ die Kinder<br />

➤ Wer kann einen solchen Bericht schreiben?<br />

❏ Kinder selbst, wenn sie alt genug sind, z.B. nach<br />

dem Besuch mit Hilfe der Lehrperson<br />

❏ die Lehrperson<br />

❏ involvierte Eltern<br />

❏ Wenn ich selbst schreibe– nicht vergessen: Zumindest Zitate einholen!<br />

➤ Wem kann ich das schicken?<br />

❏ E-Mail-Kontaktliste (S. 83) vorab erstellen<br />

❏ sich telefonisch erkundigen über Redaktionsschluss, Ansprechpartner für<br />

Abfall- oder Schulthemen, Textumfang etc.<br />

➤ Kann ich die Pressemitteilung auf die Schulhomepage stellen?<br />

➤ Gibt es einen Newsletter der Schule/der Gemeinde?<br />

2.) Mein Schulbesuch ist ein Aktionstag/größeres Ereignis<br />

➤ Mit wem kann ich zusammenarbeiten?<br />

❏ Bürgermeister<br />

❏ RH-Mitarbeiter<br />

❏ Feuerwehr<br />

❏ Vereine<br />

❏ Klimabündnis etc.<br />

➤ Machen die auch Pressearbeit? (mit zuständiger Person Kontakt aufnehmen)<br />

➤ Kann ich noch weitere Medien einladen?<br />

❏ Radio<br />

❏ Fernsehen<br />

*Zusammengestellt mit professioneller Hilfe von Mag. Kathrin Ehmbacher<br />

Abfallberatung macht Schule | 9<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | TIPPS UND TRICKS FÜR DIE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT


10 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Zur Erstellung einer Pressemitteilung<br />

Ist der Schulbesuch gut überstanden, können folgende Tipps zur Nachbereitung helfen. Sind die<br />

Erinnerungen noch frisch, fällt das Schreiben leichter! Also am besten gleich loslegen...<br />

Im Anhang einer kurzen E-Mail-Aussendung wird die Pressemitteilung an die Kontakte verschickt<br />

(Vorschlag einer Liste für Pressekontakte in der Materialsammlung S. 83). Im E-Mail genügen<br />

2 Sätze: Kurz beschreiben worum es geht und angeben, wer für Rückfragen zur Verfügung<br />

steht – mehr nicht!<br />

Text<br />

➤ in WORD schreiben, unformatiert, am besten als Rich Text Format RTF speichern!<br />

➤ Einfache Sprache verwenden<br />

➤ Kurze Sätze, nicht verschachtelt schreiben<br />

➤ AKTIV schreiben (z.B. „würde“ vermeiden)<br />

➤ Text locker gestalten, Absätze machen<br />

➤ Gut gliedern, am besten mit mehreren Untertiteln<br />

➤ Zitate einbauen<br />

➤ Witzig schreiben<br />

➤ Jemand anderen Korrektur lesen lassen<br />

➤ Maximal eine Seite verfassen<br />

Bilder<br />

➤ Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!<br />

➤ Nicht in den Text einfügen, extra schicken!<br />

➤ Bildunterschrift beifügen (eventuell im Text)<br />

➤ Wichtige Personen am Bild von links nach rechts anführen (eventuell im Text)<br />

➤ Nur die besten Bilder aussuchen (Aktionsbilder vor Gruppenfotos)<br />

➤ Wenn möglich Hoch- und Querformat<br />

➤ Abspeichern als CMYK (4-farbig)<br />

➤ Möglichst 300 dpi verwenden, mindestens aber 200 dpi<br />

➤ Größe sollte somit unter 900 KB sein (entspricht etwa 10 mal 15)


Mag. Brigitte Kleiner<br />

Pädagogische Tipps und Tricks<br />

Allgemeines<br />

In einer Zeit, in der der Klimawandel, die ordnungsgemäße<br />

Abfalltrennung und viele weitere<br />

Umweltthemen uns zusehends im alltäglichen<br />

Leben betreffen und berühren, ist eine kindgerechte<br />

Nachhaltigkeitserziehung immer<br />

wichtiger werdende Aufgabe aller Abfall- und<br />

UmweltberaterInnen. Besonders in einer ökologisch<br />

so sensiblen Region wie dem Alpenraum ist<br />

die Brisanz einer umweltbewussten Erziehung<br />

sehr hoch.<br />

Ein Begleiter für den Weg in die Schule<br />

Diese Mappe richtet sich an Sie als Experten<br />

und Expertinnen, damit Sie ein modernes und<br />

kindgerechtes Arbeitsmittel an die Hand bekommen,<br />

das Ihnen, je nach Ihrem persönlichen pädagogischen<br />

Wissens- und Kenntnisstand, eine<br />

sinnvolle Arbeit an den Tiroler Schulen erleichtern<br />

soll.<br />

Die Mappe ist sehr detailliert in ihren Methoden-<br />

blättern, damit Sie in Ihrer Vorbereitungsarbeit<br />

auf Ihre jeweiligen Schulstunden eine ausführliche<br />

Hilfe haben.<br />

„Mut zur Lücke“<br />

Der Umfang und die Genauigkeit der Mappe<br />

soll Sie nicht in Ihrer persönlichen Kreativität<br />

einschränken und Sie auch nicht gängeln in<br />

dem, was Sie machen möchten oder sich selbst<br />

in langjähriger Erfahrung erarbeitet haben.<br />

Verstehen Sie die Mappe als einen „Freund, der<br />

Ihnen da hilft, wo Sie es gerade brauchen“, und<br />

wählen Sie gezielt das aus, was Ihnen hilfreich<br />

erscheint.<br />

Abfallberatung macht Schule | 11<br />

Ihre eigene Schulzeit war sicherlich noch häufig<br />

geprägt von vielen Stunden des Vortrags.<br />

Sie hörten der Lehrperson zu, und nach der<br />

Stunde blieb oft nicht allzu viel in Ihrem Kopf<br />

hängen.<br />

Darum enthält diese Mappe moderne didaktische<br />

Hilfsmittel, die dem Lernen der Kinder<br />

von heute gerecht werden. Einige allgemeine<br />

Hilfsmittel finden Sie anschließend an diese<br />

<strong>Einleitung</strong>. Der Hauptteil der Methoden ist<br />

den drei Abschnitten im Kern der Mappe zugeordnet,<br />

eingeteilt in die Themengebiete<br />

„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“,<br />

„Bioabfall und Kompost“ sowie „Sauber statt<br />

Saubär – Littering in unserer Umwelt“. Lassen<br />

Sie sich überraschen von neuen Ideen!<br />

Schulstunden einmal anders -<br />

Erlebnispädagogik<br />

Diese Mappe trägt in ihrem Aufbau und ihrer<br />

Konzeption, vor allem aber in ihrer didaktischen<br />

Grundintention, einer modernen Pädagogik<br />

Rechnung und ist an der „Erlebnispädagogik“<br />

orientiert.<br />

„Hilf mir, es selbst zu tun!“ (Montessori)<br />

Diese Mappe folgt diesem Grundsatz und „verleitet“<br />

Sie als Experten und Expertinnen dazu,<br />

die Kinder, denen Sie mit dieser Mappe wertvolle<br />

und schöne Stunden bereiten können, selbst<br />

zum Handeln und zum Tun zu bringen.<br />

Erlebnispädagogik wird die Art der Pädagogik genannt, die ausgewählte Erlebnisformen realisiert,<br />

um pädagogische Erziehungsziele zu erreichen. Sie gilt heute als wichtiger Bestandteil<br />

ganzheitlicher Erziehungs- und Bildungskonzepte. Ursprünglich in der Reformpädagogik verwurzelt,<br />

gewinnt sie heute speziell in der Nachhaltigkeitserziehung sehr an Bedeutung, da<br />

der Erziehung zu wertschätzendem Umgang mit unserer Natur eine immer zentralere Rolle im<br />

gesellschaftlichen Kontext zukommt.<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS


12 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />

In moderner Pädagogik steht außer Diskussion,<br />

dass sich beim Kind nur wirklich ins Gedächtnis<br />

einschreibt, was erlebt, was „behandelt“ wurde.<br />

So steht auch das von Ihnen initiierte Handeln<br />

der Kinder im Mittelpunkt des pädagogischen<br />

Tuns, das diese Mappe Ihnen anbietet. Um den<br />

Kindern ein umweltgerechtes Handeln zeigen<br />

und erläutern zu können, müssen wir sie selbst<br />

handeln lassen.<br />

Kinder haben heute oftmals einen hohen<br />

Standard an Wissen zu einzelnen, isolierten<br />

Themenbereichen. Sie wissen beispielsweise<br />

viel über ihr Lieblingstier oder den Weltraum.<br />

Dieses spezifische Wissen erwerben die Kinder<br />

heute sozusagen „nebenbei“ über moderne<br />

Medien wie den Computer oder das Fernsehen.<br />

Allerdings ist dieses Wissen zu einem speziellen<br />

Thema bei den Kindern nicht in einen logischen<br />

Kontext eingebettet. Die Kinder wissen<br />

nicht, wo im biologischen und ökologischen<br />

Zusammenhang ihr Wissen einzuordnen ist.<br />

Hier setzt die Erlebnispädagogik an. Sie bringt<br />

angelesenes Wissen handelnd in einen ökologischen<br />

Zusammenhang – und es wird Ihre<br />

fruchtbringende Aufgabe sein, den Kindern, die<br />

ja die nächste Erwachsenengeneration unseres<br />

Landes sind, mittels der Methoden, die in dieser<br />

Mappe aufbereitet sind, diese Zusammenhänge<br />

zu vermitteln.<br />

Wie sag’ ich’s den Kindern?<br />

Für ExpertInnen, die in die Schule kommen, ist<br />

es ungemein wichtig, in einfacher und kindgerechter<br />

Sprache auf die Kinder zuzugehen.<br />

Als kleine Hilfe haben wir im Beiblatt<br />

Begriffserklärungen zu den häufigsten Fachbegriffen<br />

(Abfall „DINGS-DA“ S. 81/82) angefügt.<br />

Durchaus eine hilfreiche, aber auch<br />

heitere Lektüre für Sie, die didaktisch sehr hohen<br />

Stellenwert hat.<br />

Zur Verwendung der Mappe<br />

Wendet sich eine Lehrperson an Sie oder sprechen<br />

Sie selbst eine Klasse an, so wird natürlich<br />

der Schwerpunkt des Schulbesuchs vorab<br />

zu klären sein. Die Mappe bietet hier eine<br />

Auswahl von 3 Themenbereichen (Modulen):<br />

„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“,<br />

„Bioabfall und Kompost“ sowie „Sauber statt<br />

Saubär – Littering in unserer Umwelt“.<br />

Je nach Wunsch können eine oder mehrere<br />

Stunden oder gar Projekttage flexibel zusammengestellt<br />

werden, indem Sie einzelne<br />

Methoden ganz nach Ihren Vorstellung kombinieren.<br />

Jedes Methodenblatt listet Ihnen die mit dieser<br />

Methode verfolgten Lernziele ebenso auf<br />

wie die Altersstufe, für die die Methode geeignet<br />

erscheint, die Zeit, die Sie für die Einheit<br />

brauchen werden, und viele andere hilfreiche<br />

Kriterien. Auf diesem Blatt finden sich auch<br />

die von Ihnen benötigten Materialien und<br />

hilfreiche Links zum Thema.<br />

Auf dem zweiten Blatt finden Sie den Ablauf,<br />

wie wir ihn uns für Sie gedacht haben. In diesen<br />

Ablaufbeschreibungen steckt viel didaktische<br />

Überlegung. Sie können diesen Ablauf so<br />

verwenden, wie er hier gegeben ist, ihn natürlich<br />

aber auch nach Maßgabe Ihrer jeweiligen<br />

Situation in der Klasse bzw. in der Gemeinde<br />

verändern.<br />

Um den genauen Ablauf Ihres Schulbesuchs<br />

oder auch die Veränderungen gut für sich persönlich<br />

planen zu können, liegt Ihnen hier eine<br />

einfache Form einer Stundenvorbereitung<br />

vor. Sie sollten diese Vorlage ausfüllen, bevor<br />

Sie in die Schule gehen, damit Sie ein klares<br />

Konzept der Stunde vor sich haben. Ein klares<br />

Konzept im Kopf zu haben ist für Lehrpersonen<br />

aus meiner Erfahrung sehr wichtig und unabdingbar.<br />

Diese Stundenvorbereitung finden Sie<br />

im Anschluss an diese <strong>Einleitung</strong>.


Mag. Brigitte Kleiner<br />

Zum Kontakt zu Lehrpersonen und Eltern<br />

Vorbereitung<br />

Eine Checkliste mit Dingen und Fakten, die Sie<br />

mit der Lehrperson vor einer von Ihnen zu haltenden<br />

Unterrichtseinheit absprechen müssen,<br />

haben wir Ihnen beigelegt (S. 14). Dies ist eine<br />

sehr allgemein gehaltene Liste, die von Methode<br />

zu Methode variieren kann. Lesen Sie zunächst<br />

das Methodenblatt und die Ablaufanleitung<br />

wie auch die Liste der benötigten Materialien<br />

durch. Scheuen Sie sich nicht die Lehrperson zu<br />

fragen, was von dem, was Sie benötigen, in der<br />

Schule eventuell vorhanden ist. Vielleicht müssen<br />

Sie das eine oder andere gar nicht selbst<br />

besorgen und mitbringen.<br />

Die Rolle der Lehrperson<br />

Sie sollten Ihren Schulbesuch mit der Lehrperson<br />

auch insofern absprechen, dass die<br />

Rollenverteilung geklärt ist. Während der Stunde<br />

kann die Lehrperson ruhig passiv bleiben und<br />

zusehen (eventuell für Sie fotografieren), außer<br />

Sie brauchen für eine bestimmte Methode<br />

Abfallberatung macht Schule | 13<br />

Hilfe von einer zweiten Person. Vereinbaren Sie<br />

mit der Lehrperson auch, dass sie im Fall eines<br />

Konfliktes unter den SchülerInnen eingreift.<br />

Wichtig ist, dass die Lehrpersonen in Ihren<br />

Stunden dabei sind, damit an den Wissensstand,<br />

auf den Sie die Kinder gebracht haben, auch<br />

angeknüpft werden kann. Lassen Sie sich auch<br />

nach der Stunde eine Rückmeldung geben, um<br />

eventuelle Vorschläge das nächste Mal bedenken<br />

zu können! Nützen Sie dazu auch den<br />

Evaluierungsbogen (S. 26).<br />

Ein Kind erzieht zwei Erwachsene<br />

Ein Informationsbrief an die Eltern nach<br />

Ihrer Einheit soll Ihrem Tun die entsprechende<br />

Breitenwirkung in der Bevölkerung sichern<br />

helfen. Einen Muster-Elternbrief finden Sie im<br />

Anschluss (S. 15).<br />

Verfasserin: Mag. Brigitte Kleiner<br />

Meine Aufgabe war es, an dieser Mappe im Sinne der Didaktik als Beraterin im<br />

Hintergrund mitzuwirken, was eine schöne und sehr lohnende Arbeit war.<br />

Seit 25 Jahren Volksschullehrerin und seit 13 Jahren außerdem LehrerInnenausbildnerin<br />

an der Pädagogischen Akademie (Hochschule), konnte ich<br />

hier im Bereich der Nachhaltigkeitserziehung, der bei mir auch im eigenen<br />

LehrerInnenalltag mit den Kindern immer wieder sehr im Vordergrund steht,<br />

meine Erfahrung und mein Wissen einbringen. Da mir selbst die Erziehung der<br />

Kinder zum Respekt vor der Schöpfung und zu nachhaltigem Denken ein<br />

großes Anliegen ist, habe ich die Mitarbeit am Projekt „Abfallberatung macht<br />

Schule“ wirklich sehr genossen. Ich bedanke mich bei Martin Baumann und<br />

dem Projektteam, insbesondere aber bei Mag. Rita Fuchs, für die Möglichkeit,<br />

hier einen kleinen Beitrag zu sehr Sinnvollem (in Form meiner Erfahrungen)<br />

leisten zu können.<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS


14 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />

Checkliste: Vorbereitung mit der Lehrperson<br />

Rufen Sie die Lehrperson einige Zeit vor Ihrem Besuch in der Schule an, oder gehen Sie in die<br />

Schule, um die aufgelisteten Punkte abzuklären. Die leeren Felder unten sind für Sie, damit Sie<br />

sich besondere Fragen und Anliegen notieren können. Eine Unterrichtsstunde dauert üblicherweise<br />

50 min.<br />

Welche Altersgruppe,<br />

Klasse ist es?<br />

Wie viele Kinder sind<br />

in der Klasse?<br />

Frage Auskunft der Lehrperson Eigene Bemerkungen<br />

Wie viele Kinder nichtdeutscher<br />

Muttersprache sind in der Klasse?<br />

Gibt es behinderte<br />

Kinder in der Klasse?<br />

Welche Besonderheiten<br />

hat die Klasse?<br />

Wann soll die Einheit<br />

stattfinden? (Datum, Uhrzeit)<br />

Wie viel Zeit habe ich<br />

für die Einheit?<br />

Wie ist der Wissensstand der<br />

Kinder zum von mir<br />

vorgetragenen Thema?<br />

(z.B.: wissen viele Kinder<br />

schon, wie man Abfall trennt)<br />

Wird in der Schule<br />

getrennt? (welche Fraktionen,<br />

im Klassenzimmer oder am<br />

Gang, eigener Kompost etc.)<br />

Welche Materialien zur Methode<br />

sind in der Klasse vorhanden?<br />

Was brauche ich an<br />

Hilfestellungen der Lehrperson?<br />

sie an dieser<br />

Stelle darum bitten!<br />

(Gruppeneinteilung, damit<br />

nicht gerade die Kinder in<br />

einer Gruppe sind, die gerne<br />

und viel streiten etc. )<br />

Namenskärtchen für die Kinder<br />

von den Kindern machen lassen


Mag. Brigitte Kleiner<br />

Muster - Elternbrief<br />

Sehr geehrte Eltern!<br />

Ort, Datum<br />

Heute war ich ......................................................, die/der Abfall- und Umweltberater/in<br />

der Gemeinde ................................................... in der Klasse ............, die Ihr Kind besucht.<br />

Wir haben gemeinsam mit der Lehrperson einiges Neues zum Thema<br />

..............................................................................................................<br />

gelernt.<br />

Es wäre sehr hilfreich im Sinne einer „nachhaltigen Erziehung“, wenn Ihr Kind Ihnen von<br />

seinem Erlebnis in der Schule ausführlich berichten dürfte. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, hören<br />

Sie einfach zu, Ihr Kind wird sich sicher erinnern.<br />

Gegebenenfalls:<br />

Weiters wäre es für Ihr Kind ein großes Erfolgserlebnis, wenn Sie das, was heute gelernt<br />

wurde, gemeinsam umzusetzen versuchen, soweit das in Ihrem Haushalt möglich ist.<br />

Wir danken für Ihre „ökologisch nachhaltige Hilfe“!<br />

Mit der Bitte um weitere gute Zusammenarbeit im Sinne<br />

unserer Umwelt und mit freundlichen Grüßen.<br />

Abfallberatung macht Schule | 15<br />

Unterschrift der Lehrperson und der/des Abfall- und Umweltberaters/in<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS


16 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />

Stundenverlauf zur Einheit :<br />

Lernziele:<br />

➤<br />

Zeit<br />

➤<br />

was mache und erkläre ich wie<br />

(Methode, Aktivitäten, Erläuterungen von mir)<br />

Begrüßung: Name, Tätigkeit, Aufgabe in der Gemeinde<br />

Ich begrüße die Kinder und die Lehrperson und stelle<br />

mich mit Namen und mit meiner Aufgabe in der<br />

Gemeinde vor. Ich erkläre, wofür ich genau in der<br />

Gemeinde da bin.<br />

Hinführung (<strong>Einleitung</strong>): erste Methode<br />

Erarbeitungsteil (Hauptteil):<br />

Ausklang (Schluss):<br />

was brauche ich dazu<br />

(Material)


Mag. Rita Fuchs<br />

Allgemeine didaktische Hilfsmittel<br />

Geschichten<br />

Eine Geschichte kann Kinder fesseln und ihnen<br />

Inhalte vermitteln, die sie berühren.<br />

Allerdings ist Zuhören auch anstrengend, weshalb<br />

Geschichten möglichst lebendig vorgelesen<br />

werden sollten. Die in dieser Mappe eingebauten<br />

Geschichten beinhalten meist eine Aufgabe<br />

für die Kinder, die an der jeweiligen Stelle erklärt<br />

wird.<br />

Dreck Weg<br />

(Rosalinde Fabry)<br />

So ein Mist in Swabidu<br />

(Bettina und Otto<br />

Meisenberger)<br />

Band 6 einer Reihe von<br />

phantastischen Büchern,<br />

auch als Audio-Kassette/CD<br />

Die Olchis sind da<br />

(Edgar Dietl)<br />

Lektüreband, auch als<br />

Audio-Kassetten/CDs<br />

Eine zauberhafte Geschichte,<br />

die vom richtigen Umgang<br />

mit unserer Umwelt am<br />

Beispiel der Mülltrennung<br />

erzählt. Luca erlebt abenteuerliche<br />

Ferien...<br />

„So ein Mist...“, ärgert sich<br />

Kobold Klappatappa, aber<br />

auch die Dapse in Swabidu<br />

wissen bald nicht mehr,<br />

wohin mit ihrem Abfall.<br />

Spielerisch werden die<br />

Kinder zur Abfalltrennung<br />

animiert und<br />

das Trenn-System wird<br />

anschaulich erklärt.<br />

Die Olchis leben in der<br />

Nähe von Müllbergen und<br />

Abfallgruben, ernähren<br />

sich von Blechbüchsen,<br />

Autoreifen und Haarshampoo<br />

und sind so faul, dass sie<br />

die meiste Zeit in der Sonne<br />

verdösen. Bis sie vor lauter<br />

Nichtstun auf die verrücktesten<br />

Ideen kommen...<br />

Abfallberatung macht Schule | 17<br />

Bücher<br />

Längere Geschichten aus Büchern, die das<br />

Thema Abfall kindergerecht thematisieren,<br />

eignen sich zur Vor- oder Nachbereitung des<br />

Schulbesuches. Die Lehrperson kann so im<br />

Unterricht das Thema Abfall ausbauen. Dazu<br />

sind folgende Bücher sehr zu empfehlen:<br />

Zu beziehen über:<br />

Bezirksabfallverband<br />

Linz-Land<br />

C.A. Carolnestraße 4a<br />

A-4052 Ansfelden<br />

Entlehnbar von der ATM<br />

(2002, Überreuter)<br />

Online-Bestellung über:<br />

http://www.swabidu.com/<br />

Swabidu_Band6.html<br />

Entlehnbar von der ATM<br />

(1989, Edition Strahalm)<br />

Online-Bestellung<br />

z.B. über Amazon:<br />

http://www.amazon.de/<br />

Die-Olchis-sind-da-<br />

Ab/dp/378910518X<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL


18 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Finger auf die Nas‘ Maskottchen<br />

Eine tolle Variante ist eine kurze Erzählgeschichte<br />

mit einem Rätsel. Die Kinder sollen<br />

ihren Finger auf die Nase geben, wenn sie die<br />

Lösung des Rätsels erraten, aber dabei ganz<br />

still bleiben! Falls sie draufkommen, dass sie<br />

sich irren, können sie den Finger auch wieder<br />

runter nehmen. Am Ende rufen alle auf „1, 2, 3“<br />

ganz laut die Lösung. Diese Methode vermindert<br />

das Herausrufen, baut Spannungen ab und<br />

schafft eine gelöste Atmosphäre.<br />

Beispiel: Wurm-Erzählgeschichte aus<br />

dem Modul „Bioabfall und Kompost“<br />

Wer kennt mich?*<br />

Ich habe weder Augen noch Ohren.<br />

Auch keine Nase. Ich lebe im<br />

Boden. Du siehst mich selten. Die<br />

Sonne mag ich nicht. Lieber habe<br />

ich es dunkel und feucht. Im Boden<br />

grabe ich Gänge. Durch meine Gänge wird der<br />

Boden durchlüftet. Am liebsten fresse ich<br />

Pflanzenreste, welche ich mitsamt der Erde<br />

aufnehme. Ich ziehe Blätter und Pflanzenteile<br />

in meine Gänge. Das ist mein Vorrat. Suche im<br />

Rasen nach kleinen, geringelten Erdhäufchen.<br />

Das war ich! Das ist Wurmkot! Die beste Erde<br />

mache ich!<br />

Das Trennguru, Alfons Trennfix,<br />

Billy the Worm & Co.<br />

Maskottchen sind eine ansprechende Art, einem<br />

Thema ein Gesicht oder einen Charakter<br />

zu verleihen. Auch Abfall-Themen lassen sich<br />

gut über ansprechende Figuren transportieren,<br />

wie zum Beispiel mit dem ATM „Alfons Trennfix“<br />

und seinen Freunden oder dem ARA System<br />

„Trennguru“.<br />

Zu diesen Figuren gibt es auch jede Menge<br />

Artikel, die über die ATM oder das ARA System<br />

als „Give-aways“ bezogen werden können (siehe<br />

auch Kontaktadressen).<br />

Handpuppen<br />

Maskottchen lassen sich auch als Handpuppen<br />

in die Schule mitnehmen. Die Arbeit mit einer<br />

Handpuppe erlaubt uns, auch wenn sie<br />

einfach nur ein verzierter Socken ist (z.B.<br />

der Kompostwurm „Billy the worm“), eine<br />

Doppelrolle zu spielen. Auch wenn es etwas<br />

Übung bedarf, die Kinder lieben Handpuppen!<br />

Vorteile:<br />

➤ Die Handpuppe kann als Maskottchen<br />

die ganze Einheit begleiten oder auch<br />

nur Teile (sie kann als Überraschung<br />

aus einem Sack geholt werden, sich<br />

dazwischen schlafen legen etc.).<br />

➤ Als Attraktion fördert sie die<br />

Aufmerksamkeit der Kinder.<br />

➤ Das Tier kann einen klaren Bezug zum<br />

Thema herstellen, wie der Kompostwurm,<br />

oder einfach eine Figur sein, wie<br />

Alfons (ATM) oder das Trennguru (ARA).<br />

➤ Die Handpuppe kann im Kontrast zum<br />

AB stehen und Witze reißen, die Kinder<br />

lustig provozieren, absichtlich falsche<br />

Antworten geben, sich dumm stellen<br />

oder auch helfen - je nach dem, welche<br />

Rolle der AB selbst spielen will.<br />

*Aus: „Virtuelle Ausstellung Regenwurm“. Kopiervorlage siehe Beiblatt (S. 102)! Download unter<br />

http://www.regenwurm.ch/files/mediapics/QUIZ/full/raetselKorr.jpg


Mag. Rita Fuchs<br />

Lieder<br />

Kinder, vor allem in Kindergärten und Volks-<br />

schulen, singen oft und gerne. Lieder sind<br />

nicht nur lustig und unterhaltsam, sie sind<br />

auch etwas, das Kinder aus der Schule mitnehmen<br />

können. Lieder verpacken wichtigen<br />

Inhalt in einfache Worte und vermitteln so<br />

auch Werte. Wer selbst nicht gerne singt, kann<br />

der Lehrperson die Lieder weitergeben! Die<br />

Lieder können dann als Abschluss oder vor dem<br />

Schulbesuch mit der Klasse gelernt werden.<br />

Einige Volksschulen kennen auch Müll-Lieder,<br />

zum Beispiel aus dem Liederbuch Sim Sala Sing<br />

(Ausgabe 2005). Einfach die Lehrperson fragen!<br />

Regenwurmlied*<br />

Melodie aus „My Fair Lady“:<br />

Hei, heute Morgen hab ich Hochzeit!<br />

Strophen:<br />

Hörst du die Regenwürmer husten, (husten)<br />

wenn sie durch’s dunkle Erdreich zieh’n?<br />

Wie sie sich winden, (Bewegung<br />

mit den Händen)<br />

um zu verschwinden (winken) auf<br />

Nimmer-nimmer-Wiederseh’n.<br />

Und wo sie war’n, da ist ein Loch<br />

(mit Daumen und Zeigefinger einen<br />

Kreis formen und durchsehen)<br />

und wenn sie wiederkommen, ist’s da<br />

immer noch noch noch noch ...<br />

Hörst du die Regenwürmer trampeln/klatschen/flüstern....<br />

(die Kinder können weitere Strophen erfinden)<br />

Abfallberatung macht Schule | 19<br />

Müll-Lied**<br />

Melodie: Eisgekühltes Coca-Cola<br />

Refrain (nach jeder Strophe):<br />

Müll gehört nicht auf die Straße,<br />

Müll gehört nicht in den Wald,<br />

dafür gibt’s bei uns die Tonnen,<br />

und das Trennen lernst du bald.<br />

Strophen:<br />

In die Gelbe kommt das Plastik,<br />

in die Rote das Papier.<br />

In die Blaue kommen Dosen<br />

Ganz genau erzähl’ ich’s dir.<br />

In die Gelbe kommt das Plastik,<br />

was gehört da jetzt dazu?<br />

Jogurtbecher und Saftpackerl,<br />

Plastiksackerl, leerer UHU.<br />

In die rote, rote Tonne<br />

da kommt alles aus Papier.<br />

Schachteln, Zeitungen und Zettel<br />

schluckt die rote Tonne hier.<br />

Und die große blaue Tonne<br />

liebt Dosen gar so sehr,<br />

aber auch die Alufolie<br />

kommt in die blaue Tonne her.<br />

Für die lieben Regenwürmer<br />

gibt’s den Kompost bei mir daheim,<br />

oder die kleine Biotonne,<br />

da werf’ ich Essensreste rein.<br />

Und der Rest kommt in den Restmüll,<br />

alte Sachen und noch mehr.<br />

Damit ist die schwarze Tonne<br />

bei guter Trennung auch fast leer!<br />

* Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark. Unterrichtsmappe „Konsum und Abfall“ S. 114 (2006). Download<br />

unter http://www.ubz-stmk.at/upload/documents/cms/383/Konsum_und_Abfall_Praxisteil_1.pdf<br />

**Verändert nach einer Einreichung für den Landespreis für Umwelt (Land Oberösterreich).<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL


20 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Umwelt-Boogie aus Graz-Süd*<br />

Melodie „Lager-Boogie“<br />

Wir kommen von der Müllabfuhr und laden herzlich ein:<br />

Wir bitten euch, sortiert den Müll, dann wird es leichter sein.<br />

Refrain:<br />

Ja, ja, ja, tschu, tschu der Umweltboogie,<br />

ist unser Boogiewoogie,<br />

tschu, tschu, tschu, der Müllberg schmilzt im Nu.<br />

Aus Plastikflaschen, Aludosen lösch ich meinen Durst.<br />

Wohin das Zeug dann kommt, das ist mir herzlich wurscht.<br />

Ja, ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg wächst im Nu.<br />

Das Altpapier, das sammeln wir, es hat sich bald gelohnt,<br />

denn wenn wir sparen mit dem Holz, dann wird der Wald verschont.<br />

Ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />

Mit Autos fahr’n wir in die Stadt, das ist doch so bequem.<br />

Die Straßenbahn, die ist so eng, da muss ich auch noch steh’n.<br />

Ja, ja ... (Refrain) ... die Luft verschmutzt im Nu.<br />

Kompost wird aus dem Müll, der schnell verrottet auf dem Hafen.<br />

Wenn ich dann gute Erde brauch’, dann muss ich keine kaufen.<br />

Ja, ja .. (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />

Die Haare und die Schuhe pflege ich mit einem Spray.<br />

Dass Treibgas zum Ozonloch führt, das ist nicht mein Kaffee.<br />

Ja, ja ... (Refrain) ... die Luft verschmutzt im Nu.<br />

Drum macht jetzt alle fleißig mit beim großen Müllsortieren.<br />

Das kann doch nicht so schwierig sein, ihr müsst es nur probieren!<br />

Ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />

* Aus: „Umwelt und Entwicklung – Müll“, Südwind (ehem. Österreichischer<br />

Informationsdienst für Entwicklungspolitik OÖ), S. 77 (1993)


Mag. Rita Fuchs<br />

Die Kinder stehn’ im Walde*<br />

Melodie „Ein Männlein steht im Walde“<br />

Strophen:<br />

Die Kinder stehn’ im Walde,<br />

ganz still und stumm.<br />

Sie schau‘n vor lauter Schrecken<br />

um sich herum.<br />

Plastik, Eisen, Dosen,<br />

Betten, Mopeds, Hosen!<br />

Alles liegt im Wald verstreut herum.<br />

Die Kinder sind im Walde,<br />

nicht still und stumm.<br />

Sie laufen voller Eifer ganz weit herum.<br />

Sammeln allen Abfall ein,<br />

schleppen ihn zur Schule heim,<br />

und der Wald ist glücklich, er ist ganz rein.<br />

Die Bäume stehn’ im Walde,<br />

ganz froh und frisch.<br />

Sie sind vor lauter Freude ganz außer sich.<br />

Liebe Leute, groß und klein,<br />

sauber soll er immer sein!<br />

Darum darf kein Abfall dort liegen bleib’n.<br />

Reime und Gedichte<br />

Ähnlich wie Lieder helfen auch Reime und<br />

Gedichte den Kindern, sich wichtige Dinge<br />

einzuprägen und mit nach Hause zu nehmen.<br />

Längere oder komplexere Gedichte passen in<br />

höhere Klassen, die Umweltslogans sind schon<br />

für die Kleineren geeignet.<br />

Umweltslogans von Volksschulen**<br />

Ohne Verpackung geht es auch, mach<br />

auch du davon Gebrauch!<br />

Wenn wir die Umwelt schonen, wird<br />

uns die Natur belohnen!<br />

Kauft wieder befüllbare Flaschen<br />

und verwendet Umwelttaschen!<br />

Sei kein Penner – sei ein Mülltrenner!<br />

Was du nicht wirklich kannst gebrauchen,<br />

das sollst du auch nicht kaufen.<br />

Müll vermeiden und Müll trennen,<br />

so sind Umweltfreunde zu erkennen!<br />

Unsere Schätze<br />

Abfallberatung macht Schule | 21<br />

Wir alle mögen gute Luft,<br />

Sonnenschein und Blumenduft,<br />

klares Wasser, saubere Plätze,<br />

denn das sind unsere Umweltschätze.<br />

Und darum sind wir auf der Hut<br />

und schützen unsere Schätze gut,<br />

auf dass sie uns nicht ganz verderben,<br />

sie sollen leben und nicht sterben.<br />

Willst du ein Umweltschützer sein,<br />

dann halte die Umwelt rein.<br />

Von Abfall säubern, pflegen, schonen:<br />

Sie wird’s dir tausendfach mal lohnen!<br />

(Gines Bianca, 2. Klasse Hauptschule Köflach, 1993)<br />

* Verändert nach: „Games for Kids“ (Text: S chülerInnen der VS G ratwein),<br />

Niederösterreichische Abfallverbände, Abfalllied zum Downloaden: http://www.abfalltrennen.at/<br />

cgi-bin/noe/download/webknecht_download.cgi?d101%%%%all%%start<br />

** gesammelt von Margret Lenzbauer, Voitsberg, in: „Abfallberatung an Schulen und Kindergärten“,<br />

ARGE Müllvermeidung 1997<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL


22 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Online-Spiele<br />

Multi-Media macht auch vor den Schulen nicht<br />

halt! Viele Kinder sind den Umgang mit dem<br />

Computer schon gewohnt und lernen teils auch<br />

in der Schule spielerisch mit dem Internet umzugehen.<br />

Eine tolle Art der Wissensvermittlung<br />

sind Online-Spiele. Nach einem Schulbesuch<br />

kann den Kindern in Absprache mit der<br />

Lehrperson zum Beispiel ein Trenn-Spiel gezeigt<br />

werden. Hier finden Sie eine Auswahl an<br />

abfallrelevanten Spielen im Internet:<br />

Das „Trennguru“-Spiel des ARA-Systems oder<br />

der „Trennsepp“ eignen sich sogar für kleinere<br />

Kinder, das „Müllionen-Quiz“ aus<br />

Niederösterreich für ältere Kinder und<br />

Erwachsene.<br />

ARA-System-Spiel:<br />

„Trenn auch du mit dem TRENNGURU“<br />

http://www.ara-system.at/index.php?id=3<br />

Müllionenquiz<br />

Ein Projekt der niederösterreichischen Abfallverbände,<br />

des NÖ Abfallwirtschaftsvereins und<br />

der AbfallberaterInnen Niederösterreichs.<br />

http://www.muellionenquiz.at/<br />

Trennsepp<br />

„Catch the trash“ - ein Spiel des Landes Tirol:<br />

http://www.sauberes-tirol.at<br />

Filme<br />

Kurze Filme sind durchaus geeignet, den Inhalt<br />

einer Einheit zu ergänzen. Allerdings ist der<br />

Erlebnisfaktor sehr gering! Ähnlich wie bei<br />

Powerpoint-Präsentationen wird nur das Auge<br />

und teils das Ohr angesprochen.<br />

Kurze Filme zu den Wertstoffkreisläufen:<br />

ARA System – Wissenswertes für<br />

Konsumenten – Verwertungskino:<br />

http://www.arasystem.at/index.php?id=116<br />

Bericht zur Wurmkiste (Niederösterreich):<br />

Alfred Grand – VermiGrand<br />

– Wurmkompostierung:<br />

http://www.grand.at/vermi/<br />

kompostierung.php?nav=0&sub=0&img=<br />

0&tip=0&scr=naturimgarten


Mag. Rita Fuchs<br />

Allgemeines zur Abfalltrennung an Schulen<br />

In der Schule selbst ist Abfall ein Thema mit praktischem Aspekt. Generell ist die Schule ein Ort,<br />

an dem Abfall anfällt, aber eben auch ein Ort, an dem SchülerInnen richtige Abfalltrennung lernen<br />

und praktizieren können.<br />

Abfallaufkommen an Schulen<br />

Im Gegensatz zu einem durchschnittlichen<br />

Haushalt lassen sich die Fraktionen nach ihrem<br />

Abfallaufkommen an einer durchschnittlichen<br />

Schule erfahrungsgemäß folgendermaßen staffeln:<br />

1. Papier und Pappe<br />

2. Verpackungen aus Kunststoff<br />

und Verbundmaterialien<br />

3. Verpackungen aus Aluminium und Metall<br />

4. Biomüll<br />

Legt man das Augenmerk auf die Verteilung des<br />

Abfallaufkommens, sind somit Schulstunden<br />

zum Thema Papier-Recycling von höherer<br />

Relevanz als beispielsweise zum Thema<br />

Problemstoffe.<br />

Bei einem Schulbesuch sollte besonders auf<br />

Themen eingegangen werden, die an der Schule<br />

aktuell sind. Die aktuelle Situation sollte mit<br />

der Lehrperson oder eventuell der Schulleitung<br />

(oder dem Reinigungspersonal) vorab unbedingt<br />

besprochen werden.<br />

Fotos: BAV Freistadt, ATM<br />

Abfallberatung macht Schule | 23<br />

Trennsysteme für Schulen<br />

Die Einführung von Trennsystemen an Schulen<br />

ist ein Thema, dem sich eine eigene Mappe widmen<br />

könnte...<br />

Die Erfahrungen zeigen, dass Trennsysteme an<br />

Schulen am besten im Zuge eines Projektes,<br />

das möglichst die gesamte Schulgemeinschaft<br />

einschließt, eingeführt werden. Wenn sich<br />

die SchülerInnen und LehrerInnen selbst mit<br />

dem Thema auseinandersetzen, ist auch das<br />

Bewusstsein gegeben, um das Trennsystem<br />

richtig zu nützen. Wichtig ist es auch immer,<br />

die nötigen Strukturen zu schaffen, auch in der<br />

Entsorgung durch das Reinigungspersonal, um<br />

die erfolgreiche Wiederverwertung zu garantieren.<br />

Ideen für Trennsysteme: Oben: als Regal oder<br />

als Trennturm aus Karton. Links: Trennzug der<br />

VS Hall in Tirol<br />

Nützliche Links:<br />

BAV Freistadt (Angebot für Trennsysteme):<br />

http://www.umweltprofis.at/freistadt<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

EINLEITUNG | ALLGEMEINES ZUR ABFALLTRENNUNG AN SCHULEN


24 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Abfallwirtschaftskonzepte für Schulen<br />

Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulen sind auch der finanzielle sowie der gesetzliche Aspekt, da<br />

laut Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (§ 10) Schulen mit mehr als 20 Mitarbeitern dazu verpflichtet<br />

sind, ein Abfallwirtschaftskonzept (AWK) zu erstellen.<br />

An dieser Stelle sei auf die bestehenden Informationsquellen verwiesen, die bei der Erstellung eines<br />

Abfallwirtschaftskonzeptes Hilfestellung bieten.<br />

Links<br />

http://schule.richtigsammeln.at/ an SchülerInnen gerichtet<br />

http://schulen.umweltnet.at kostenloses AWK Tool<br />

für Schulen als Web-Modul<br />

http://www.umweltnet.at/article/articleview/26666/1/6983 PDF-Leitfaden<br />

zum Download<br />

http://www.nachhaltigkeit.at/bibliothek/tatenbank/de/<br />

f0001047.pdf<br />

Beispiel „Abfallwirtschaftskonzept<br />

für das BG/BRG<br />

Wels, Brucknerstraße“,<br />

PDF zum Download


Abfalltrennung in der Schule<br />

Problemstoffe<br />

Abzugeben bei der<br />

Problemstoffsammlung<br />

oder am Recyclinghof!<br />

Restmüll<br />

Alles Übrige!<br />

Chemikalien<br />

Medikamente, Cremen<br />

Batterien<br />

Leuchtstoffröhren<br />

Volle Spraydosen,<br />

Lackdosen<br />

Klebstoffe<br />

Stifte mit giftigen<br />

Mitteln (Folienstifte)<br />

Bleistifte, Buntstifte, ausgetrocknete<br />

Kugelschreiber<br />

Fotos, Klarsichtfolien<br />

kaputte Kassetten, Disketten<br />

kaputtes Spielzeug<br />

benutzte<br />

Papiertaschentücher<br />

und Servietten<br />

Pflaster<br />

Kerzenreste<br />

Korken<br />

Glühbirnen<br />

Staubsaugerbeutel<br />

Reste vom Spitzen<br />

Bioabfall/Kompost<br />

Obstabfälle<br />

(Bananenschalen,<br />

Apfelputzen)<br />

Gemüseabfälle<br />

Eierschalen<br />

Kaffeefilter mit<br />

Sud, Teebeutel<br />

Alte Jausenbrote<br />

und Speisereste<br />

Blumenerde, alte<br />

Blumen (ohne Topf!)<br />

Gartenabfälle<br />

Kunst- und Verbundstoff<br />

Plastiksackerl<br />

Saubere Frischhaltefolie<br />

Ausgewaschene<br />

Plastikflaschen,<br />

Joghurtbecher, Trinkbecher<br />

Alle Verpackungen aus Plastik<br />

Obstnetze<br />

Saft- oder Milchpackerl<br />

(oder in die Ökobox)<br />

Metall<br />

Aludeckel (vom<br />

Joghurt), Alufolien<br />

Ausgewaschene Aludosen<br />

und Konservendosen<br />

Leere Tuben (Senf),<br />

leere Spraydosen<br />

Papier und Karton<br />

Schreib-, Computeroder<br />

Kopierpapier<br />

Zeitschriften, Zeitungen<br />

Hefte, Briefe<br />

Bunt- und Geschenkspapier<br />

(ohne Beschichtung)<br />

Gefaltete Kartons<br />

Jausenpapier ohne<br />

Beschichtung<br />

Glas<br />

Getrennt in Buntglas<br />

oder Weißglas!<br />

Glasflaschen (ohne<br />

Schraubverschluss,<br />

keine Pfandflaschen!)<br />

Ausgewaschene<br />

Gurkengläser,<br />

Marmeladegläser...<br />

NICHT<br />

Alte Töpfe oder Pfannen<br />

(Haushaltsschrott)<br />

volle Spraydosen<br />

(Problemstoffe)<br />

NICHT<br />

Asche vom Grill<br />

Wollreste, Stoffreste<br />

Gekaute Kaugummis<br />

NICHT<br />

Gebrauchte Zahnbürsten<br />

Kaputtes Plastikspielzeug<br />

CDs (CD Sammlung<br />

oder Restmüll)<br />

Kaputte Kleiderbügel<br />

Videokassetten und alles<br />

andere, was nicht zu<br />

Verpackungen zählt.<br />

NICHT<br />

Saft- oder Milchpackerl<br />

(Kunst- und Verbundstoff)<br />

Papiertaschentücher<br />

Fettiges oder dreckiges<br />

Papier<br />

Bücher (zur<br />

Büchersammlung/<br />

Second Hand Laden)<br />

NICHT<br />

zum Buntglas oder<br />

Weißglas gehören:<br />

Verschlüsse und Deckel<br />

Porzellan (Vasen)<br />

Kaputte Trinkgläser<br />

Kaputte Glühbirnen<br />

Kaputtes Glas von<br />

Bildern (Flachglas)<br />

NICHT<br />

Dinge, die repariert<br />

werden können<br />

Saubere Verpackungen<br />

(Wertstoffe!)<br />

Große Dinge (Sperrmüll)<br />

Giftige Dinge<br />

(Problemstoffe)<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

ABFALLTRENNUNG IN DER SCHULE


26 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />

Evaluierungsbogen<br />

Sg. Lehrerin/Lehrer!<br />

Bitte beantworten Sie während oder nach der Unterrichtseinheit der/des AB* diesen Bogen.<br />

Sie helfen uns damit sehr, die Nachhaltigkeitserziehung in Tirol durch IHRE Meinung weiter<br />

zu verbessern. Geben Sie das Blatt bitte dem AB am Ende der Stunde zurück.<br />

DANKE für Ihre Mitarbeit!<br />

Thema: AbfallberaterIn:<br />

Datum und Uhrzeit: Schule:<br />

Kriterien und Beurteilung<br />

Das Thema der Stunde<br />

war altersgerecht<br />

Didaktischer Aufbau der Einheit<br />

war für meine Klasse geeignet<br />

Die vom AB verwendeten<br />

Materialien sind für die<br />

Themenbearbeitung geeignet<br />

Die Materialien für die Kinder<br />

sind übersichtlich und von der<br />

Schriftgröße und dem Layout<br />

her gut geeignet für die Klasse<br />

Die Erklärungen des/der AB<br />

sind sprachlich altersgemäß<br />

Die Hinführung der Stunde<br />

auf das Thema war für die<br />

Kinder gut verständlich<br />

Der Erarbeitungsteil der Stunde war<br />

für die Kinder gut verständlich<br />

Die Sicherung der Lehrziele war<br />

am Ende der Stunde vorhanden<br />

Mit dem vom AB Vorgetragenen<br />

kann ich gut weiter in der<br />

Klasse arbeiten, also weitere<br />

Stunden gut darauf aufbauen<br />

Der Unterricht war für alle<br />

Kinder gut verständlich<br />

Das, was der AB erklären wollte,<br />

haben die Kinder gut verstanden<br />

und sich auch gemerkt<br />

trifft sehr zu trifft zu<br />

Zutreffendes bitte ankreuzen<br />

trifft<br />

teilweise zu<br />

trifft<br />

weniger zu<br />

trifft<br />

nicht zu<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />

Ihre persönlichen Anmerkungen zu Stunde, positiv wie auch kritisch:<br />

* AB=AbfallberaterIn


Modul: Abfallvermeidung, -Trennung und Recycling<br />

27 Die Geschichte des Abfalls<br />

29 Abfallmengen in Tirol<br />

31 Die Einkaufsliste<br />

35 Die umweltfreundliche Schultasche<br />

37 Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3<br />

39 Die clevere Schuljause<br />

41 Tastschnur<br />

43 Verpackungs-Superhelden<br />

45 Abfall-Trenn-Staffel<br />

49 Knick-Trick-Staffel<br />

51 Müllionenrad<br />

53 Recyclinghof-Rallye<br />

57 Papierschöpfen<br />

59 Superlearning<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


Mag. Rita Fuchs<br />

Die Geschichte des Abfalls<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen verstehen,<br />

dass sich mit der Entwicklung des<br />

Menschen auch der „Abfall“ verändert<br />

hat, „Abfall“ als kulturell<br />

definierten Begriff kennen lernen<br />

und erkennen, dass der Begriff für<br />

jede/n etwas anderes bedeutet.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(3.+4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

15 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Vor allen anderen Methoden aus<br />

dem Modul „Abfallvermeidung,<br />

-trennung und Recycling“ möglich<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Präsentation animiert oder<br />

Folien ausgedruckt<br />

Beamer<br />

Abfallberatung macht Schule | 27<br />

zum Download von<br />

ZDFtivi (siehe Links)<br />

Schule<br />

(evtl. Gemeinde)<br />

Nützliche Links<br />

➤ Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark: „Geschichte der Abfallentsorgung“, Praxisteil<br />

Konsum und Abfall, S. 102/103, PDF zum Download: http://www.ubz-stmk.at/upload/<br />

documents/cms/384/Konsum_und_Abfall_Praxisteil_2.pdf<br />

➤ Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Abteilung Abfall, Bern<br />

(4 Seiten PDF zur Geschichte des Abfalls, Details zur Schweiz)<br />

www.booze.ch/cm_data/muell.pdf<br />

➤ ZDFtivi Löwenzahn (Bilder mit Begleittext): http://tivi.<br />

zdf.de/fernsehen/loewenzahn/bildergalerie/05706/<br />

❏<br />

❏<br />

Bilder: © ZDF<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


28 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Geschichte des Abfalls“<br />

1. Vorher mit der Lehrperson abklären, wie viel die Kinder allgemein<br />

über die Geschichte der Menschheit schon wissen.<br />

2. Aufbau der Technik (Beamer, Notebook etc.) bzw. Bilder sollte<br />

vor der Stunde passieren!<br />

3. Einleitende Frage stellen: „Was ist eigentlich Abfall?“<br />

4. Eventuell Antworten an der Tafel mitschreiben.<br />

5. „Seit wann gibt es eigentlich Abfall?“ soll die Kinder zum Nachdenken bringen.<br />

6. Geschichte des Abfalls präsentieren in 4 – 8 Abschnitten.<br />

(Steinzeit, Römer, Mittelalter, Neuzeit bieten sich an), mehr Information und<br />

Bildmaterial siehe vorhergehende Seite (Nützliche Links)!<br />

7. Anhand der letzten Bilder (Idee der Trennung) den Begriff „Wertstoffe“ nennen/erklären<br />

8. Überleitung zu Methoden aus dem Themenbereich<br />

„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfallmengen in Tirol<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen die Abfallmengen<br />

in Tirol/ ihrer Gemeinde<br />

„erfassen“ und die Dimensionen<br />

des Abfallproblems erkennen.<br />

Die verbildlichten Mengen sollen<br />

die SchülerInnen wachrütteln<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(3.+4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

20 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

Einstieg oder<br />

Überleitung<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ „Geschichte des Abfalls“<br />

als zusätzliche <strong>Einleitung</strong><br />

➤ „Abfall-Trenn-Staffel“<br />

➤ mit weiteren Methoden aus<br />

dem Modul „Abfallvermeidung,<br />

-trennung, Recycling“<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Aktuelle Daten<br />

Land Tirol (siehe Links) ❏<br />

Aktuelle gemeindespezifische<br />

Daten (mit Umrechnung!)<br />

Gemeinde (siehe Beispiel<br />

Gemeinde Grins S. 84)<br />

Karton-Müllautos zum Umhängen<br />

Selbst gefertigt ❏<br />

Piktogramme der Fraktionen<br />

Ausgedruckt ❏<br />

Foto: VS Grins (ATM)<br />

Abfallberatung macht Schule | 29<br />

Nützliche Links<br />

➤ Abfallstatistik Land Tirol<br />

(2005, Diagramme):<br />

www.tirol.gv.at/themen/umwelt/<br />

abfall/abfallstatistik<br />

➤ ARA System, Leistungen in Zahlen,<br />

Haushaltssammlung:<br />

http://www.ara-system.at/<br />

index.php?id=64<br />

➤ Demographische Daten Tirol 2005 (pdf):<br />

http://www.tirol.gv.at/fileadmin/<br />

www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-<br />

fakten/statistik/downloads/bev-2005.pdf<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


30 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Abfallmengen in Tirol“<br />

1. Einleitende Frage stellen: „Wie viel Abfall hinterlässt jeder von euch<br />

pro Tag/Woche?“ und Kinder schätzen lassen!<br />

2. Sollte die Frage auftauchen „Was ist überhaupt Abfall?“,<br />

Kinder loben und Frage behandeln.<br />

3. Die Kinder bekommen die Karton-Müllautos umgehängt. Es wird erklärt,<br />

wie viele Tonnen ein Müllauto (je nach Gemeinde verschieden, im Beispiel<br />

mit 5 to gerechnet) durchschnittlich entsorgt. Hier kurz noch einmal die Menge<br />

ins Bewusstsein bringen – wie viel ist das? Ein Auto? Mehr? 1000kg.... Das<br />

Volumen eines Müllautos kann auch mit den Kindern dargestellt werden:<br />

Vier Kinder (ca 1 ,50 m groß) werden in einem Quadrat aufgestellt,<br />

der abgedeckte R aum (ca. 3 7,5 m3) entspricht etwa dem Volumen eines Müllautos.<br />

4. Simulation: Alle Kinder stehen. Der AB stellt die Frage: „Wie viele Tonnen Abfall,<br />

glaubt ihr, fallen pro Tag in Tirol (oder der Gemeinde) an?“,<br />

und bittet die Kinder gemeinsam zu überlegen.<br />

5. Die entsprechende Anzahl an Müllautos (Kindern) soll vorgehen. Jedes Kind<br />

kann auch 10 oder 100 Autos repräsentieren, ja nach Zahl. Eventuell hilft der AB<br />

mit und bringt schrittweise mehr Kinder nach vorne: „Glaubt ihr, das sind<br />

schon genug?“<br />

6. Ist die Menge erreicht, wird kurz besprochen, wie viel das in einem Jahr wäre, und<br />

dass wir somit ein grosses Abfallproblem haben. Kinder bleiben stehen.<br />

7. Frage stellen: „Wie können wir den Müllberg zum Müllzwerg machen?“<br />

a) Abfallvermeidung<br />

b) Reduktion des Abfalls, der auf die Deponie muss durch Abfalltrennung<br />

und Wiederverwendung/-verwertung der gesammelten Wertstoffe (= Recycling).<br />

8. Die Kinder (Müllautos) werden in die größten Fraktionen geteilt und der<br />

Reihe nach „getrennt“. Dazu können die Piktogramme der Abfall-Fraktionen den<br />

jeweiligen Kindern in die Hand gegeben werden. Stehen bleiben nur wenige<br />

Müllautos voll Restmüll.<br />

9. Überleitung zu Methoden aus dem Modul „Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />

Option:<br />

Veranschaulichung der Zahlen kann auch durch Umrechnung in gefüllte<br />

Klassenzimmer (m 3 -Zahl der Klasse ausrechnen).<br />

Idee:<br />

Die Kinder können auch ihr Müllauto anmalen und in der Klasse aufhängen!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Die Einkaufsliste<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen lernen,<br />

dass beim Einkaufen Abfall<br />

vermieden werden kann, und am<br />

Beispiel des Einkaufs<br />

konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

zur Abfallvermeidung lernen<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1.-4. Klasse)<br />

Klassenzimmer,<br />

alternativ im Geschäft selbst<br />

15 – 30 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Gruppenarbeit<br />

Ein- oder<br />

Überleitung, auch Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ „Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3“<br />

➤ „Clevere Schuljause“<br />

➤ „Umweltfreundliche Schultasche“<br />

➤ „Verpackungs-Superhelden“<br />

Was?<br />

Abfallberatung macht Schule | 31<br />

Von wo? ❏<br />

Eingekaufte Produkte laut<br />

Liste (je mehrere Beispiele)<br />

Handel (Einkaufs-<br />

vorschläge siehe Beiblatt<br />

Einkaufsliste S. 86)<br />

Einkaufskörbe (auch Stofftaschen<br />

bzw. zum Kontrast Plastiksäcke)<br />

Zuhause, Handel ❏<br />

Gruppenkarten mit gemaltem<br />

Einkaufskorb drauf<br />

Selbst erstellt ❏<br />

Preisliste der Produkte<br />

Selbst erstellt<br />

(laut Preis im Handel)<br />

Variante Ampelsystem<br />

Runde Punkte zum Aufkleben<br />

(rot-orange-grün)<br />

Handel ❏<br />

Kleine Post-it<br />

(5 Stück pro SchülerIn)<br />

Handel ❏<br />

Nützliche Links<br />

➤ Klimabündnis-Artikel: „Die Klimadiät - weniger Kilo(meter) durch bewusstes Einkaufen“<br />

http://klimabuendnis.at/root/start.asp?showmenu=yes&fr=&b=&ID=12989<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


32 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Einkaufsliste<br />

Fotos: VS Hall<br />

unterer Stadtplatz<br />

(ATM)


Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Einkaufsliste mit Ampelsystem“<br />

1. AB kennzeichnet vorab jedes Produkt auf der Unterseite mit einem Punkt<br />

(Vergabe siehe Beiblatt Einkaufsliste).<br />

2. Ein Warentisch wird aufgebaut, die Punkte bleiben versteckt, Preisschilder sind sichtbar.<br />

3. AB teilt die Post-it den Kindern aus und lässt sie ihren Namen<br />

auf ihre 5 Post-it schreiben.<br />

4. Ohne Anleitung dürfen die Kinder nun am Warentisch einkaufen gehen, indem sie<br />

nach vorne kommen und auf 5 Produkte jeweils eines ihrer Post-it kleben.<br />

5. Die Produkte mit den meisten Post-it unter die Lupe nehmen.<br />

„Warum ist X so beliebt? Warum würdet ihr Y kaufen?“<br />

6. Kaufentscheidungen der Kinder sammeln (eventuell an der Tafel).<br />

Kategorien herausarbeiten: Wonach richten sich die Leute:<br />

a) billig – teuer = PREIS<br />

b) regional – importiert = CO2 RUCKSACK + WIRTSCHAFT<br />

c) viel – wenig Verpackung = ABFALL<br />

d) natürlich – künstlich = GESUNDHEIT<br />

e) Bio & Fair-Trade – Gewöhnlich = MARKEN, QUALITÄTSZEICHEN<br />

f) bunt oder weniger bunt = WERBUNG<br />

7. Produkt-Punkt enthüllen (Überraschung! Wer hat viele rote, wer viele<br />

grüne Produkte eingekauft?) und erklären, was an diesem Produkt gut/schlecht<br />

für die Umwelt/Gesundheit/Menschheit ist. Werbung kurz ansprechen.<br />

8. Hier könnte der Einkauf wiederholt werden – was hat sich im Bewusstsein geändert?<br />

9. Feedback einholen über die derzeitige Einkaufsgewohnheit der SchülerInnen<br />

(gehen selbst einkaufen, mit den Eltern, was sie am liebsten mögen, usw.)<br />

10. Frage stellen: „Wie können wir clever einkaufen?“<br />

(Dimensionen wie unnötige Verpackung, notwendige Verpackung, weit gereist,<br />

fair trade oder nicht ... siehe auch die Bemerkungen im Beiblatt Einkaufsliste)<br />

11. Einkaufskorb, Stofftasche und Plastiksack ansprechen.<br />

12. Überleitung zu Methoden wie „Abfallvermeidungs 1,2 oder 3“<br />

oder „Umweltfreundliche Schultasche“.<br />

Platz für eigene Notizen<br />

Abfallberatung macht Schule | 33<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


34 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Einkaufsliste“<br />

1. Frage stellen: „Was hat Einkaufen mit Abfall zu tun?“ und zum Thema hinleiten.<br />

Aussprache mit den Kindern, was am Einkauf Verpackung ist:<br />

Verpackungsarten besprechen mit Beispielen.<br />

2. Feedback einholen über die derzeitige Einkaufsgewohnheit der SchülerInnen<br />

(gehen selbst einkaufen, mit den Eltern, was sie am liebsten mögen, usw.)<br />

3. Klasse in drei Gruppen aufteilen (Lehrperson!).<br />

4. Jeder Gruppe (geheim!) einen unterschiedlichen Arbeitsauftrag zuteilen,<br />

am besten auf einem Zettel:<br />

a) „Kauft die Sachen mit der wenigsten Verpackung ein!“<br />

b) „Kauft die Sachen ein, die euch am besten gefallen!“<br />

c) „Kauft die billigsten Sachen ein!“<br />

5. Die Gruppen bekommen je eine Karte mit groß aufgemaltem Einkaufskorb,<br />

in den sie später ihre Produktwahl hineinschreiben können.<br />

6. Der AB stellt die mitgebrachten Produkte aus seinem Einkaufskorb<br />

laut Liste vor und preist jede Wahlmöglichkeit mit ihren Vorzügen an.<br />

7. Zu jedem Punkt auf der Einkaufsliste wählen die Gruppen nun in interner Abstimmung<br />

ihr Produkt laut Kaufauftrag aus und schreiben es in ihren virtuellen Einkaufskorb.<br />

8. Anschließend stellen die Gruppen ihre Körbe vor. Die unterschiedlichen<br />

Kaufanweisungen werden erst danach enthüllt!<br />

9. Der AB bespricht nun, wie eine umweltfreundliche Kaufentscheidung aussieht.<br />

Es sollte ersichtlich sein, dass manche Produkte gleich mehrere Vorzüge haben<br />

(regional UND unverpackt, unverpackt UND das billigste).<br />

Stofftasche und Plastiksack können auch thematisiert werden.<br />

Option:<br />

Vorbereitung (1-3). Die Gruppen gehen mit der Lehrperson in ein Geschäft<br />

und kaufen laut ihrer Liste und der Kaufanweisung ein. Anschließend wird in der Klasse<br />

das Kauferlebnis besprochen (8-10).<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Die umweltfreundliche<br />

Schultasche<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen am<br />

Beispiel ihrer Schultasche konkrete<br />

Handlungsmöglichkeiten für<br />

nachhaltiges und umweltbewusstes<br />

Einkaufen kennen lernen<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(3.+4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

35 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse,<br />

Einzelarbeit<br />

Mittelteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Einkaufsliste<br />

➤ Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3<br />

➤ Abfall-Mahnmal<br />

Medienwirksamkeit<br />

Presseartikel begleitend<br />

zu Schulende oder vor Schulbeginn<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Demo-Schultasche<br />

ARGE Abfallvermeidung ❏<br />

Produktkärtchen<br />

Foto: VS Vomp (ATM)<br />

Abfallberatung macht Schule | 35<br />

ARGE Abfallvermeidung ❏<br />

„Check the Bag“ Arbeitsblatt<br />

(und Anweisung) für jedes Kind<br />

Download siehe Links ❏<br />

Broschüre und Folder<br />

„Clever einkaufen für die Schule“<br />

ARGE Abfallvermeidung,<br />

Lebensministerium<br />

Schultaschenverleihservice:<br />

ARGE Abfallvermeidungs GmbH<br />

Dreihackgasse 1<br />

8020 Graz<br />

Tel: 031 6-712309<br />

http://www.arge.at<br />

Nützliche Links<br />

➤ Jutta Kellner: http://www.argehelix.at<br />

➤ Lebensministerium, Initiative „Clever einkaufen“<br />

http://www.umweltzeichen.at/clevereinkaufen<br />

➤ Papierfachhandel - eine Branche stellt sich vor (Produktsuche) www.papierfachhandel.at<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


36 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Umweltfreundliche Schultasche“<br />

1. Die Liste „Check the Bag“ wird vorab von AB erklärt. Beispiele geben.<br />

2. Die Kinder untersuchen mit dem Arbeitsblatt „Check the Bag“<br />

ihre eigene Schultasche in Einzelarbeit.<br />

3. Dabei können sie jede zutreffende Aussage ankreuzen und bekommen dafür<br />

je einen Öko-Punkt. Die Lehrperson und der AB können herumgehen<br />

und den Kindern helfen, ihre Schultasche zu untersuchen.<br />

4. Sind manche Kinder schneller, können sie als Hilfe zu<br />

Kindern gesetzt werden, die noch nicht fertig sind.<br />

5. Den Kindern wird anschließend die Beispielschultasche präsentiert,<br />

damit sie auch Produkte sehen, von denen sie im Arbeitsblatt gelesen haben.<br />

(Die Präsentation kann auch vorab gemacht werden.)<br />

6. Jedes Kind bekommt zum Abschluss eine Broschüre und einen Folder<br />

sowie eine Einkaufsinformation für die Eltern mit.<br />

Option:<br />

Die der Demo-Schultasche beiliegenden Produktkärtchen können den Kindern<br />

ausgeteilt werden. Je nach Klassengröße wird in Einzel-, Paar- oder Gruppenarbeit<br />

mit dem Produktkärtchen das entsprechende Produkt aus der eigenen Schultasche<br />

untersucht. Anschließend wird das Produkt aus der Beispielschultasche damit<br />

verglichen. Die Kinder können abschließend ihre Produktkärtchen präsentieren<br />

(Achtung: der Kärtchentext ist für Kinder eher anspruchsvoll).<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfallvermeidungs-<br />

1,2 oder 3<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen lernen,<br />

dass beim Einkaufen Abfall vermieden<br />

werden kann, und am Beispiel<br />

des Einkaufs konkrete Handlungs-<br />

möglichkeiten zur Müllvermeidung<br />

lernen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

(wenn Platz) oder Saal<br />

10 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

Mittelteil oder Ausklang<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ „Die Einkaufsliste“<br />

➤ „Umweltfreundliche Schultasche“<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Zahlen (1-2-3) ausgedruckt<br />

Produkte<br />

Selbst erstellt ❏<br />

Handel<br />

(Liste mit Beispieleinkäufen im<br />

Beiblatt: Einkaufsliste S. 86)<br />

Markierungsband<br />

(leicht entfernbares Klebeband)<br />

RH, Handel ❏<br />

Nützliche Links<br />

➤ Fair Trade, Gütesiegel: www.faritrade.at<br />

➤ Initiative „Top Produkte“ des Lebensministeriums: www.topprodukte.at<br />

Abfallberatung macht Schule | 37<br />

❏<br />

Fotos:<br />

VS Hall<br />

Unterer Stadtplatz<br />

(ATM)<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


38 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Abfallvermeidungs- 1, 2 oder 3“<br />

1. Die drei Zahlen mit genügend Platz nebeneinander vor dem Pult auflegen und<br />

mit dem Klebeband Trennlinien zwischen den drei Feldern ziehen.<br />

2. Die ganze Klasse spielt mit und sitzt/steht in einigem Abstand zu den Feldern.<br />

3. Pro Durchgang geht es um ein Produkt, zu dem eine Frage mit drei<br />

möglichen Antworten (Fragen selbst erstellen!) gestellt wird.<br />

4. Auf Kommando laufen die Kinder los, mit dem Spruch „1, 2 oder 3, letzte Chance vorbei“<br />

muss jedes Kind ein Feld gewählt haben und dort stehen.<br />

5. Mit dem Spruch „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn der AB zu euch geht!“<br />

wird die Frage aufgelöst.<br />

6. Mit der Auflösung kann auch kurz erklärt werden, warum dieses Produkt<br />

umweltfreundlicher ist (beziehungsweise weniger Verpackung hat) als die anderen.<br />

7. Abschließend kann „Die umweltfreundliche Schultasche“ angehängt werden.<br />

Auch die Produkte aus der Demo-Schultasche könnten, ergänzt mit „schlechten“<br />

Einkäufen, für das 1, 2 oder 3 verwendet werden.<br />

Option:<br />

In das Spiel können gleichzeitig energiesparende (Klimaschutz)<br />

oder „faire“ Produkte eingebaut werden (regional oder importiert, Bio oder nicht Bio,<br />

Fair-trade oder nicht Fair-trade).<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Die clevere Schuljause<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen am<br />

Beispiel ihrer Schuljause konkrete<br />

Handlungsmöglichkeiten zur<br />

Abfallvermeidung kennen lernen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

15 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

<strong>Einleitung</strong>, Schluss<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ „Einkaufsliste“,<br />

„Umweltfreundliche<br />

Schultasche“, „Müllvermeidungs<br />

1, 2 oder 3“, Lehrperson kann<br />

das Thema zur „gesunden<br />

Jause“ ausbauen<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Jausen der SchülerInnen<br />

Vorbereitung durch die Lehrperson<br />

(eventuell Thema<br />

„Gesunde Jause“ mit einbeziehen)<br />

Beispieljause<br />

Abfallberatung macht Schule | 39<br />

Selbst besorgen, siehe<br />

Beiblatt: Anleitung für die<br />

clevere Jause (S. 87)<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Lebensministerium, Artikel zum Thema Schuljause auf Lebensmittel.net:<br />

http://www.lebensministerium.at/article/archive/17133/<br />

❏<br />

❏<br />

Fotos:<br />

links<br />

Jausenbasar mit<br />

Jausenboxen in<br />

der VS Vomp,<br />

unten schlechte<br />

Beispiele für<br />

eine abfallarme<br />

Jause (ATM )<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


40 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Die clevere Schuljause“<br />

1. Die Kinder einladen, im „Jausenbasar“ ihre eigene Schuljause auszustellen.<br />

2. Alle dürfen herumgehen und die Jausenausstellung begutachten.<br />

3. Dabei wird folgende Fragen gestellt: „Welche Verpackungen<br />

entdeckt ihr denn bei eurer Schuljause?“<br />

4. An der Tafel die Ideen sammeln.<br />

5. Die Kinder dürfen sich wieder hinsetzen.<br />

6. Der AB stellt seine „clevere Jause“ vor. Dabei wird vor allem die Verpackung besprochen.<br />

7. Das Thema „gesunde Jause“ könnte von der Lehrperson nach dem<br />

Schulbesuch des AB weiter aufgegriffen werden. Oft schließt sich<br />

der Kreis: Ungesunde Nahrung ist nicht selten doppelt verpackt!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Tastschnur<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die Schüler sollen die wichtigsten<br />

Abfallkategorien kennen und den<br />

Abfall richtig zuordnen können<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse und auch jünger)<br />

Im Freien oder im Klassenzimmer<br />

25 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Einzelarbeit, je nach<br />

Klassengröße Varianten spielen<br />

<strong>Einleitung</strong>, Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />

➤ Müllmengen Tirols<br />

➤ Abfall-Superhelden<br />

Was?<br />

Schnur<br />

Von wo? ❏<br />

Handel; eventuell vom Bauhof ❏<br />

Säckchen oder Socken<br />

entsprechend Anzahl der Kinder<br />

Von den Kindern mitgebracht<br />

(mit Lehrperson absprechen)<br />

Abfälle (pro Sack/Socken<br />

gereinigt, ohne Verletzungsgefahr)<br />

Extras:<br />

Selbst besorgen (siehe Anhang<br />

Beispielabfall S.91/92)<br />

Pictogramme der Abfallfraktionen<br />

(in den Leitfarben)<br />

Gemeinde ❏<br />

Kübelchen der Fraktionen<br />

Schule, RH, ausleihen ❏<br />

Für Varianten:<br />

Tischtuch<br />

Fotos: Tastkreis in der VS Johannes<br />

Messner II, rechts: VS Scheffau (ATM)<br />

Abfallberatung macht Schule | 41<br />

Schule, selbst besorgen ❏<br />

Box mit Löchern<br />

(Karton, verhängt mit Tuch)<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Tuch zum Verbinden der Augen<br />

Selbst besorgen, Schule ❏<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


42 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Tastschnur“<br />

Option<br />

1. Verstecken der Abfälle in den Säckchen/Socken vorab.<br />

2. Befestigung der Säckchen/Socken and der Schnur vorab.<br />

3. Die Tastschnur wird in der Klasse/im Freien aufgehängt oder aufgelegt.<br />

4. Jedes Kind darf zu einem Säckchen/Socken laufen und eine Hand reinstecken.<br />

5. Die Kinder ertasten die Gegenstände im Säckchen/Socken, ohne sie herauszunehmen<br />

bzw. anzusehen. Der Abfall soll erraten werden und einer Trenn-Fraktion<br />

zugeordnet werden.<br />

6. Der Reihe nach darf jedes Kind sagen „Ich habe X, das ist eine Verpackung<br />

aus Y und das gehört zu Z.“<br />

7. Der Gegenstand darf herausgenommen und entsorgt werden.<br />

8. Nur bei falscher Auflösung soll der AB einschreiten<br />

und die richtige Entsorgung erklären.<br />

Das Tastspiel kann auch mit einer Fraktion pro Sack gespielt werden (mehrere<br />

Abfallgegenstände), wobei die Kinder die Fraktion durch Ertasten erraten müssen.<br />

Variante Tastbox:<br />

Alternativ kann auch einfach statt der Schnur und den Säckchen/Socken<br />

ein Tisch mit einem Tuch über den Gegenständen oder eine geschlossene Kiste<br />

mit 2 Löchern für die Hände dienen. Diese Varianten eignen sich für kleinere Klassen<br />

mit wenigen Kindern, wo jedes Kind die Chance hat, dranzukommen.<br />

Variante Tastkreis:<br />

Als <strong>Einleitung</strong>, zum Beispiel für die Abfall-Trenn-Staffel, kann folgende Variante dienen:<br />

Die Kinder stehen im Kreis, Blick nach innen, Schulter an Schulter, und halten die Hände<br />

hinter den Rücken. Jedem Kind wir ein Abfall-Gegenstand in die Hände gegeben. Der AB<br />

geht in die Mitte des Kreises und fragt die Kinder, wer denn glaubt, etwas aus Fraktion X<br />

zu haben. Nachdem alle Fraktionen getrennt auf Häufchen (in den Kübelchen) liegen,<br />

werden die übrig gebliebenen Kinder gebeten, ihre Abfälle einzubringen. Diese werden<br />

gemeinsam getrennt. Die Eigenschaften von bestimmten Verpackungsmaterialien<br />

können hier gut besprochen werden.<br />

Option<br />

Augen verbinden! Wenn kein Tischtuch oder keine Box vorhanden ist,<br />

kann einfach ein Halstuch/Schal benutzt werden.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Verpackungs-Superhelden<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen die unterschiedlichen<br />

Verpackungsmaterialien<br />

mit ihren Eigenschaften kennen<br />

lernen, um beim Trennen besser<br />

zuordnen zu können.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

30 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse, Gruppen<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />

➤ Tastschnur<br />

Fotos: ARA-System<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Typische Verpackungen<br />

aus den Fraktionen<br />

Selbst besorgen<br />

(siehe Beiblatt<br />

Beispielabfall S. 91/92)<br />

Arbeitsblätter<br />

Abfallberatung macht Schule | 43<br />

Siehe Beiblatt:<br />

Verpackungs-Superhelden<br />

Arbeitsblatt (S. 89/90)<br />

Auflösung (für die Arbeitsblätter)<br />

Siehe Beiblatt (S. 88) ❏<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Kurze Filme zu den<br />

Wertstoffkreisläufen: ARA System –<br />

Wissenswertes für Konsumenten<br />

➤ Verwertungskino:<br />

http://www.arasystem.at/<br />

index.php?id=116<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


44 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Verpackungs-Superhelden“<br />

1. Den Kindern erzählen, dass sie heute die Superhelden unter den Verpackungen<br />

kennen lernen werden. So wie Superhelden hat jede Verpackung Eigenschaften,<br />

Dinge, die sie kann, und Dinge, die sie nicht kann.<br />

2. Auf Schautischen werden die Verpackungs-Fraktionen aufgebaut,<br />

dazu wird die Fraktion als Piktogramm aufgestellt/hingelegt.<br />

3. Jedem Kind wird ein Arbeitsblatt ausgeteilt, das einen Lückentext zu jeder<br />

Fraktion enthält. Für die 1. Klasse sollten keine Arbeitsblätter verwendet werden.<br />

4. Aufgeteilt auf die Tische lösen die Kinder den Text in Eigenregie auf.<br />

Für die 1. Klasse gehen alle Kinder gemeinsam von Tisch zu Tisch,<br />

der Inhalt des Arbeitsblattes wird mündlich besprochen.<br />

5. Die Kinder dürfen und sollen mit den Materialien experimentieren!<br />

6. Schnelle Kinder sollen langsamen Kindern beim Ausfüllen helfen.<br />

7. Die Kinder setzen sich am Ende wieder auf ihre Plätze<br />

und der Lückentext wird gemeinsam aufgelöst.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfall-Trenn-Staffel<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen die wichtigsten<br />

Abfallkategorien kennen und<br />

den Abfall richtig zuordnen können.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Geräumiges Klassenzimmer, Saal<br />

45 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse, Gruppen<br />

können gegeneinander spielen<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Abfallmengen<br />

➤ Tastschnur, etc.<br />

Foto: Abfalltrenn-Staffel, VS Kolsass (ATM)<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Beispielabfall in einem Sack/Korb<br />

Selbst besorgen, RH (Liste<br />

siehe Beiblatt Beispielabfall)<br />

1 Kübelchen pro Fraktion<br />

mit dem entsprechenden Aufkleber<br />

(Piktogramm)<br />

ATM, RH, Schule ❏<br />

Markierungsband (leicht<br />

entfernbares Klebeband)<br />

Plane<br />

Abfallberatung macht Schule | 45<br />

RH, Handel ❏<br />

RH, Handel ❏<br />

Variante Blumenwiese:<br />

Wiese, Blumen–Bilder<br />

(oder echte Blümchen),<br />

Schaumstoff Würfel der Fraktionen<br />

Land Tirol:<br />

Kindergartenbox oder<br />

Volksschulbox (ab Sommer `08)<br />

Foto: Blumenwiese im Kindergarten Volders (ATM)<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


46 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Abfall-Trenn-Staffel“<br />

Option<br />

1. Der Müllberg wird VORAB in der Mitte der leeren Klasse/des Saals<br />

auf der Plane aufgehäuft.<br />

2. Die Kübelchen stehen gut ersichtlich nebeneinander,<br />

der AB kann sich vorne hinstellen.<br />

3. Die Klasse soll für den ersten Durchlauf (noch ohne Staffel)<br />

am besten im Halbkreis sitzen.<br />

4. Die Fraktionen werden der Reihe nach besprochen<br />

(ähnlich der Variante Blumenwiese kann auch wieder gewürfelt werden),<br />

falls die Klasse noch kein Trenn-Vorwissen hat.<br />

5. Bei jeder Fraktion wird zuerst der Wissensstand abgefragt. „Was kommt hier hinein?“<br />

6. Dann werden je nach Klassengröße ein paar Kinder zum Müllberg gerufen um Abfall<br />

für diese Fraktion zu suchen und zu entsorgen. Fehlwürfe werden gleich besprochen!<br />

7. Ideal wäre, jedes Kind mindestens einmal trennen zu lassen<br />

und den ganzen Abfallberg durchgenommen zu haben. Die Kübelchen<br />

werden dann wieder in den Sack/Korb entleert<br />

8. Für die Staffel wird die Klasse nach dem Zufallsprinzip<br />

in 2 gleich große Gruppen geteilt.<br />

9. Die Gruppen sitzen hinter ihrer Startlinie oder Markierung einander gegenüber,<br />

die Kübelchen werden genau in der Mitte aufgestellt (Piktogramme beidseitig<br />

oder überhaupt verdeckt, um das Lernen der Leitfarben zu unterstreichen).<br />

10. Jede Gruppe bekommt abgezählt so viele Abfälle aus dem Sack/Korb, wie Kinder<br />

in ihr sind. Der Haufen sollte seitlich zur Laufstrecke Startlinie-Müll<br />

außer Reichweite der Gruppe liegen. Alternativ können die Gegenstände<br />

bereits den Kindern ausgeteilt werden.<br />

11. Die Staffel wird erklärt, die Kinder sollen zum Abfallberg laufen,<br />

einen Gegenstand nehmen, richtig entsorgen und dann das nächste Kind<br />

ihrer Gruppe bei der Startlinie abklatschen.<br />

12. Die Gruppe darf jedem laufenden Kind durch Zurufe helfen<br />

(wenn es der Lärmpegel erlaubt).<br />

13. Die schnellere Gruppe ist Zwischensieger, aber Gewinner gibt es nur,<br />

wenn auch die Fehlwürfe noch berichtigt werden.<br />

14. Deshalb müssen die Kübelchen kontrolliert und die Fehlwürfe<br />

besprochen werden.<br />

Die Staffel kann auch ganz spezielle Trenn-Problematiken beinhalten,<br />

wie zum Beispiel das Zusammenfalten der PET Flaschen für die Sammlung<br />

(siehe „Knick-Trick-Staffel“), oder das Entfernen von Schraubverschlüssen<br />

von Gläsern, Zerlegen von Keks-Packungen in Papier und Plastik-Teil...<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Abfall-Trenn-Staffel“<br />

Variante „Blumenwiese“*<br />

Für den Einsatz im Kindergarten kann die Methode durch Materialien aus der Kindergartenbox<br />

ergänzt werden. Dabei wird die Wiese statt der Plane aufgelegt. Der Abfall kann bereits in<br />

den Kübeln nach Fraktionen getrennt vorbereitet sein. Zur Einführung kann so den Kindern<br />

gezeigt werden, was wohin gehört, bevor der Müll auf der Wiese gehäuft wird. Die Kinder<br />

dürfen dann der Reihe nach je einen Gegenstand suchen, den sie (mit Hilfe) in das<br />

richtige Kübelchen werfen, je nach Fraktion, die gewürfelt wurde (den Kindern macht<br />

es Spaß, selbst zu würfeln!). Für jeden richtig getrennten Abfall dürfen sie eine Blume<br />

auf die Wiese legen. Am Ende soll die Wiese wieder sauber und natürlich sein! Die Methode<br />

„Blumenwiese“ kann auch in eine Rahmengeschichte eingebaut werden.<br />

Variante: „Abfall-Trenn-Werfen“<br />

Gut gezielt ist halb verdaut – wer nicht trennt, der hat’s versaut!**<br />

Für ältere Kinder kann die Trenn-Staffel zu einem Wurfspiel gemacht werden, bei dem 2<br />

Gruppen gegeneinander antreten und ihren Haufen Abfall richtig trennen müssen. Die<br />

Kinder dürfen der Reihe nach von einer Linie aus in die richtigen Tonnen werfen (Achtung:<br />

keine zerbrechlichen Gegenstände verwenden, kein Glas!). Die Gruppe mit den wenigsten<br />

Fehlwürfen gewinnt.<br />

Platz für eigene Notizen<br />

* Adaptiert nach „Rettet Quaxi und seine Freunde“, Mag. Gabriele Böhmer, MA 48 Wien<br />

** Adaptiert nach „stopp littering“ Handbuch der NÖ Abfallverbände (2005)<br />

Abfallberatung macht Schule | 47<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


Mag. Rita Fuchs<br />

Knick-Trick-Staffel<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen wissen,<br />

dass PET-Flaschen nur flachgedrückt<br />

gesammelt werden sollen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Geräumiges Klassenzimmer, Saal<br />

25 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse, Gruppen<br />

können gegeneinander spielen<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

2 Säcke voll PET-Flaschen<br />

(wenn möglich gelbe Säcke)<br />

Selbst besorgen, von Kindern<br />

leere Flaschen mitnehmen<br />

lassen (vorab mit Lehrperson<br />

besprechen!)<br />

Markierungsband<br />

(leicht entfernbares Klebeband)<br />

RH, Handel ❏<br />

Der Knick-Trick<br />

Die Flasche aufschrauben...<br />

...mittig flachdrücken...<br />

Abfallberatung macht Schule | 49<br />

...und den Boden umklappen<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


50 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Knick-Trick-Staffel“<br />

1. Einleitend kann erwähnt werden, dass Plastik oft den größten Anteil<br />

der gesammelten Wertstoffe ausmacht. Den Kindern erklären, dass PET-Flaschen<br />

in der Sammlung und Entsorgung viel Platz brauchen, wenn sie nicht<br />

zusammengedrückt sind. Dafür gibt es den Knick-Trick (vorführen!).<br />

2. Mit Hilfe der Lehrperson die Klasse in 2 Gruppen teilen.<br />

3. Die PET-Flaschen werden auf die Gruppen aufgeteilt und ausgeleert,<br />

der Sack bleibt neben dem Haufen liegen, um wieder gefüllt zu werden.<br />

4. Die Gruppen stehen hinter dem Markierungsband in 2 Reihen und laufen auf Kommando<br />

zum PET-Flaschen-Haufen, nehmen eine Flasche und machen den Knick-Trick, werfen<br />

sie in den Sack, laufen zurück und klatschen das nächste Kind ihrer Gruppe<br />

bei der Linie ab.<br />

5. Die schnellere Gruppe ist Zwischensieger.<br />

Gewonnen hat die Gruppe mit dem geringsten Volumen im Sack.<br />

6. So kann veranschaulicht werden, wie viel Platz der einfache Trick sparen kann!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Müllionenrad<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling.<br />

Die SchülerInnen lernen spielerisch<br />

richtige Abfalltrennung und die<br />

Leitfarben der Fraktionen kennen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

ab 8 Jahren<br />

für alle Altersstufen<br />

Schule (Saal), im Freien<br />

oder bei Veranstaltungen<br />

richtet sich nach der<br />

Anzahl der Kinder<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

beliebig<br />

Hauptteil, Attraktion<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Höhepunkt einer Schulaktion zum<br />

Thema Abfall, Vorkenntnisse (eine<br />

vorbereitende Schulstunde zum<br />

Thema „Abfallvermeidung, -trennung,<br />

Recycling“) sind wichtig!<br />

Medienwirksamkeit<br />

Groß! Einsatz vorab planen<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Müllionenrad/Fragekarten<br />

auszuleihen über den<br />

regionalen AWV<br />

Fragekarten zur Abfalltrennung<br />

Preise<br />

Abfallberatung macht Schule | 51<br />

ATM ❏<br />

Ideen siehe Kontaktadressen ❏<br />

Das Müllionenrad beim Sportfest<br />

in Pill 2007 (Foto: ATM/FR)<br />

Gebaut von:<br />

Leo Hugl (Visualisierungen für Design,<br />

Werbung, Industrie, Architektur),<br />

Dreyhausenstraße 16/11, 1140 Wien<br />

Tel: 01 / 985 38 05<br />

Nützliche Links:<br />

ATM (Beschreibung):<br />

http://www.atm-online.at/service/<br />

schulen/mullionenrad/<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


52 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Müllionenrad“<br />

1. Aufbau des Rades laut Anleitung (ca. 30 min) sollte vorher passieren!<br />

2. Verstrebungen regelmäßig kontrollieren, Stangen können sich lösen.<br />

3. Das Rad so platzieren, dass keine Verletzungsgefahr besteht!<br />

(Vorsicht bei Wind im Freien!)<br />

4. Das Kind dreht am Müllionenrad, bis der Zeiger auf einem der farbigen<br />

Felder stehen bleibt. Die Farben sind den Abfall-Fraktionen zugeordnet.<br />

5. Zu jedem Feld gibt es eine Auswahl an passenden Fragekarten.<br />

Je nach Alter und Wissen des Kindes wird eine zugeordnete Frage gestellt.<br />

Bei kleineren Kindern kann improvisiert werden.<br />

6. Beantwortet das Kind die Frage richtig, bekommt es einen Preis (Give-Away).<br />

7. Wird die Frage falsch beantwortet, kann die Antwort erklärt werden.<br />

Das Kind kann sich, wenn möglich, nochmals hinten anstellen.<br />

8. Dreht das Kind den ATM-Joker, kann es sich eine Fraktion aussuchen,<br />

zu der die Frage gestellt wird.<br />

9. Gibt es mehrere Give-Aways, können Kinder auch mehrmals<br />

spielen und verschiedene Preise gewinnen.<br />

Option:<br />

In einer Klasse kann in Teams von 2 Kindern gearbeitet werden, die nur bei richtig beant-<br />

worteter Frage in die nächste Runde vorrücken. Bei dieser Ausscheidung gibt es schließ-<br />

lich einen Klassensieger, der einen Hauptpreis bekommt (Trostpreise für die anderen mit-<br />

nehmen!). Trotzdem lernen auch ausgeschiedene Kinder noch bei den Fragen mit!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Recyclinghof-Rallye<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling.<br />

Die SchülerInnen sollen den<br />

örtlichen RH kennen lernen, lernen<br />

spielerisch richtige Abfalltrennung<br />

und wissen, dass bestimmte Stoffe<br />

nur hier entsorgt werden dürfen. Je<br />

nach Station lernen sie noch mehr!<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

ab 8 Jahren<br />

für alle Altersstufen<br />

Der örtliche RH<br />

ca. 3 Stunden oder mehr<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Eine oder mehrere Klassen<br />

Hauptteil, Sonderaktion, Exkursion<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Betreuung<br />

Mit Schulstunden zum Thema<br />

„Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling“ als <strong>Einleitung</strong><br />

und Nachbereitung<br />

1 Person pro Station!!<br />

Gemeindebeamte, RH-Mitarbeiter,<br />

Lehrpersonen, Eltern etc.<br />

Medienwirksamkeit<br />

Groß – Presse sollte im<br />

Vorfeld eingeladen werden<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Je nach Station<br />

Abfallberatung macht Schule | 53<br />

Siehe Beiblatt:<br />

Recyclinghof-Rallye und<br />

Bastelideen (S. 93/94)<br />

Fotos: RH-Rallye mit der VS Aldrans (ATM)<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Altstoff-Rallye: - „Ein Spiel für Kinder,<br />

die mehr wissen (wollen)“ von Margit<br />

Puchner, Bezirksabfallverband Freistadt<br />

➤ „Umweltwandertag“ von Gerhard Lusser,<br />

AWV Osttirol, beide eingereicht als ARA-<br />

Projekte unter http://abfallberater.ara.at/<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


54 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Genereller Ablauf - „Recyclinghof-Rallye“ Variante 1<br />

1. Planung: Wie viele Betreuer habe ich? Wieviel Zeit? Welche Gruppengröße<br />

ergibt sich daraus? Welche Spiele bieten sich für diese Gruppen und Altersstufen<br />

bei unseren örtlichen Gegebenheiten als Stationen an (Ideen S. 94)?<br />

Wetter berücksichtigen! Die Stationen VORAB aufbauen und beschildern.<br />

2. Den Betreuern wird VORAB der Arbeitsauftrag bei jeder<br />

Station ausgehändigt und erklärt.<br />

3. Am Treffpunkt wird der gesamten Gruppe der Ablauf der Rallye erklärt und<br />

die Zeit mitgeteilt (z.B. 15 min), die bei jeder Station für den jeweiligen Arbeitsauftrag<br />

zur Verfügung steht. Eine Pfeife kann z.B. den Wechsel ankündigen.<br />

4. Version mit 4 Stationen: Kinder in 4 Gruppen aufteilen. Ab 4 Klassen<br />

kann im Klassenverband an je einer Station gearbeitet werden.<br />

Sind die Kleingruppen ohne Betreuungsperson am Weg, empfiehlt sich<br />

ein Rallye-Pass mit einem Stempelfeld pro Station.<br />

5. Jeder Gruppe wird eine Station zugeteilt und die Reihenfolge der<br />

Stationen erklärt, damit der Stationenwechsel problemlos vor sich geht.<br />

6. Start<br />

7. Die Betreuer stellen jeweils bei ihrer Station einen Teil des Recyclinghofes vor.<br />

„Willkommen bei Station X. Wir sind hier bei den Containern zur Y-Sammlung. Hier<br />

werden Z-Wertstoffe abgeliefert und X-Mal pro Woche vom<br />

Entsorgungsunternehmen Y abgeholt.“<br />

8. Erklären, was dann weiter mit dem Abfall passiert<br />

(Recycling, thermische Verwertung, Deponie etc.)<br />

9. Bei jeder Station den Arbeitsauftrag erklären und demonstrieren.<br />

Möglichkeiten für Wettbewerbe:<br />

- Station, wo jedes Kind einmal spielt und ein Gruppensieger gekürt wird.<br />

- Station mit Quiz/Malen (für die 1. Klasse) und Ziehung der Gewinner am Ende.<br />

- Punktevergabe am Rallye Pass bei den einzelnen<br />

Stationen und Kür des Gespamtsiegers.<br />

10. Wenn das Signal ertönt, muss die Gruppe geschlossen zur nächsten Station wechseln.<br />

11. Ist die letzte Gruppe bei den Betreuern angelangt und hat ihren Arbeitsauftrag<br />

erfüllt, werden die Kinder zum Treffpunkt begleitet.<br />

12. Zum Abschluss werden Sieger gekürt, Urkunden oder Preise verteilt,<br />

Fotos gemacht und Reden geschwungen, je nach Plan.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Genereller Ablauf - Variante 2 als „offene Veranstaltung“<br />

Voraussetzung: Sicherung des Geländes, da die Kinder unbetreut die Stationen besuchen<br />

können. Jedes Kind/jede Kleingruppe bekommt einen eigenen Rallye-Pass und kann<br />

nach Belieben zu den Stationen gehen, wo es sich anstellt und die Stempel/Punkte<br />

sammelt. Sind die Stationen Selbstläufer müssen die Arbeitsaufträge kurz und<br />

einfach sein. Dabei kann die Anzahl der Stationen beliebig erhöht werden. Am<br />

besten eignen sich hier Rätselfragen, die Antworten werden dann am Rallye-Pass<br />

notiert. Ein Beispiel aus der Praxis: „Altsoff-Rallye“ von Margit Puchner, BAV Freistadt<br />

(siehe Links).<br />

Option:<br />

Öko-Rallye oder Umweltwandertag: Stationen werden nicht am RH aufgebaut, sondern<br />

entlang einer Strecke in der Gemeinde. Abfall-Themen können so mit gewissen Orten,<br />

die mit ihnen im Zusammenhang stehen, in Verbindung gebracht werden (Wertstoff-<br />

sammelinsel, Littering an der Bushaltestelle etc.). Ein Beispiel aus der Praxis:<br />

„Umweltwandertag“ von Gerhard Lusser, AWV Osttirol (siehe Links).<br />

Platz für eigene Notizen<br />

Abfallberatung macht Schule | 55<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


Mag. Rita Fuchs<br />

Papierschöpfen<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung,<br />

-trennung und Recycling<br />

Die SchülerInnen sollen erkennen,<br />

dass Abfall auch wertvoll ist und<br />

wieder zu etwas Neuem werden<br />

kann. Sie lernen den Recycling-<br />

Prozess aus eigener Hand kennen<br />

und sehen das Ergebnis.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(ab 2. Klasse, wenn LehrerIn hilft)<br />

Innen, Werkraum<br />

(Wasseranschluss, kein Teppichboden!)<br />

2 Stunden<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse, Gruppen<br />

können gegeneinander spielen<br />

Hauptteil, Sonderaktion<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Mit Schulstunden zum Thema<br />

„Abfallvermeidung, -trennung<br />

und Recycling“ als <strong>Einleitung</strong><br />

und Nachbereitung<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Holzrahmen mit Fliegengitter<br />

(je ein Schöpf- und ein Formrahmen)<br />

Handel ❏<br />

flache Schüsseln (Größe je nach<br />

Rahmen zum Eintauchen)<br />

Handel ❏<br />

Mixer oder Rührstab<br />

Handel, RH ❏<br />

Schwamm, Lappen<br />

Nudelholz<br />

Handel, RH ❏<br />

Selbst besorgen ❏<br />

alte Zeitungen (kein Hochglanz-<br />

oder stark beschichtetes Papier!)<br />

Wasser<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Schule ❏<br />

Klebeband und wasserfester Marker<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Handtücher, alte Geschirrtücher,<br />

Wäscheklammern<br />

Von den Kindern mitzubringen<br />

(vorab Lehrperson, Eltern<br />

informieren)<br />

Wäscheleine<br />

Abfallberatung macht Schule | 57<br />

Schule, Handel ❏<br />

❏<br />

VS Schwaz Johannes Messner I,<br />

Weihnachtsmüllstunde 2006<br />

(Fotos: ATM/Wachter)<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark: „Die Geschichte vom Papier“ Praxisteil Konsum<br />

und Abfall, PDF zum Download: http://www.ubz-stmk.at/upload/documents/cms/384/<br />

Konsum_und_Abfall_Praxisteil_2.pdf<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING


58 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Papierschöpfen“<br />

1. VORAB muss der Faserbrei hergestellt werden, indem die Zeitungen<br />

in kleine Stücke gerissen und einen Tag lang in Wasser eingeweicht werden.<br />

Dieser erste Schritt kann trotzdem mit den Kindern gemeinsam gemacht werden,<br />

wobei dann mit dem vorbereiteten Faserbrei weitergearbeitet wird.<br />

2. Generell zuerst demonstrieren, dann die Gruppen der Reihe nach betreuen.<br />

3. Am Arbeitsplatz Handtuch und mit Namen beschriftetes Geschirrtuch<br />

auflegen (mit Marker auf Klebeband schreiben).<br />

4. Den Faserbrei mixen (NUR Aufsichtsperson oder selbst mixen!) und in die<br />

flachen Schüsseln/Wannen gießen (=Pulpe). Pflanzenfasern für dekoriertes<br />

Papier an dieser Stelle beimengen (siehe unten).<br />

5. Die Kinder sollen mit den Händen spüren, wie sich die richtige Konsistenz anfühlt<br />

(wie Buttermilch!) und verstehen, warum man den Brei einen Tag einweichen lässt.<br />

6. Die Rahmen im Faserbrei versenken bis sich genügend Brei über das Gitter des<br />

Schöpfrahmens gelegt hat. Der Formrahmen begrenzt die Seiten des neuen Papiers.<br />

7. Die Rahmen vorsichtig waagrecht herausheben und das Wasser abtropfen lassen.<br />

Dann kippen, mehr Wasser rinnt ab.<br />

8. Den Formrahmen abnehmen und das Papier auf das feuchte Geschirrtuch setzen.<br />

9. Mit dem Schwamm nach außen streifen (Feuchtigkeit nehmen),<br />

fest andrücken und dann den Schöpfrahmen abnehmen.<br />

10. Mit dem Nudelholz (oder einer Presse) möglichst viel Wasser auspressen.<br />

11. Um das Papier ganz glatt zu machen kann es auf eine glatte Oberfläche gelegt<br />

werden, mit einem Handtuch abgedeckt und nochmals gewalzt werden.<br />

12. Zum Trocknen mit dem Geschirrtuch auf eine Leine hängen (oder auflegen).<br />

13. Vor jedem Mal Schöpfen die Pulpe umrühren!<br />

14. Am Ende die Pulpe mit einem Sieb abseihen und in einem Behälter sammeln.<br />

Variante farbiges oder verziertes Papier:<br />

Die Pulpe, am besten aus neutralem Papier angerichtet (z.B. helles Papier, Zeitungen<br />

werden immer grau durch die Druckerschwärze), kann mit natürlichen Farben gefärbt<br />

werden: Gekochte Zwiebeln (bräunlich), gekochte Rohnen (rot), gekochte Blätter<br />

(grün), Curry-Pulver oder Zimt-Pulver (gelb), Lavendelblüten (violett),<br />

farbige Servietten etc.<br />

Die oberste Lage von bedruckten Servietten, trockene Blätter oder andere Dinge<br />

können zur Verzierung ebenfalls noch vor dem Trocknen auf das Papier gepresst werden.<br />

Pflanzenfasern für dekoriertes Papier:<br />

Brennnesseln, Lauch, Rhabarber, Wiesenblumen, Herbstlaub, Stroh, Spargelschalen,<br />

aufgebrühte Teeblätter etc. geben dem Papier eine interessante Struktur!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Superlearning*<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Alle 3 Module<br />

Methode zur Spielerischen<br />

Wiederholung von Gelerntem<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer,<br />

Saal<br />

15-20 Minuten<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

in 2 Teams<br />

Abschluss<br />

(Wissensüberprüfung)<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

* Idee: Natopia<br />

Nach allen Methoden die<br />

Wissen vermitteln<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Markierungsband<br />

RH, Handel ❏<br />

Abfall-Gegenstände/<br />

Tierbilder (je nach Thema)<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Vorbereitete Fragen<br />

Abfallberatung macht Schule | 59<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Fotos: VS Grins (ATM)<br />

www.umwelt-tirol.at


60 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf - „Superlearning“*<br />

1. Die Klasse wird in zwei Teams aufgeteilt, die Kinder stehen<br />

sich mit einigem Abstand in 2 Reihen gegenüber.<br />

2. Die Reihen werden durchnummeriert (die gleichen Nummern<br />

aus den Teams stehen sich gegenüber).<br />

3. In der Mitte zwischen den Teams werden verschiedenste Abfall-Gegenstände<br />

in einer Reihe auf dem Markierungsband aufgelegt.<br />

4. Das Spiel wird erklärt, die Teams spielen gegeneinander, die<br />

Lehrperson kann die Punkte an der Tafel zählen (Strichliste)<br />

5. Eine der vorbereiteten Fragen wird gestellt (z.B. Was gehört in den Metall-Behälter?)<br />

6. Dann wird eine Nummer gerufen.<br />

7. Die beiden Kinder mit dieser Nummer (eines pro Team) laufen zu den Abfall-<br />

Gegenständen und wählen einen aus, der die Frage richtig beantwortet.<br />

Die Gruppe darf, wenn es der Lärmpegel erlaubt, durch Zurufe mithelfen.<br />

8. Der AB vergibt die Punkte, es kann so gespielt werden, dass mehrere<br />

richtige Gegenstände für jede Fraktion aufgelegt werden und so die maximale<br />

Punkteanzahl von beiden Gruppen erreicht werden kann.<br />

9. Die Gegenstände bleiben auf der Mittellinie liegen.<br />

10. Falsche Antworten sollten kurz besprochen werden.<br />

Ideen für Fragen:<br />

Abfallvermeidung, -trennung und Recycling:<br />

Was gehört zu Fraktion X?<br />

Was gehört nicht zu Fraktion X?<br />

Was kann wieder verwendet/verwertet werden?<br />

Was muss am RH abgegeben werden?<br />

Etc.<br />

Bioabfall und Kompost:<br />

Was gehört nicht zum Bioabfall?<br />

Welche Tiere leben im Komposthaufen? (z.B. Tierbilder auflegen)<br />

Welche Tiere schlafen bloß dort?<br />

Welche Tiere machen neue Erde?<br />

Welche Tiere sind Räuber?<br />

Etc.<br />

Littering:<br />

Was braucht 5 Jahre, bis es verrottet?<br />

Was braucht 10 Jahre, bis es verrottet?<br />

Was gefährdet das Grundwasser, wenn es draußen weggeworfen wird?<br />

Etc.<br />

Platz für eigene Notizen<br />

* Idee: Natopia


Modul: Bioabfall und Kompost<br />

61 Kreislaufspiele<br />

63 Kompostgeschichte<br />

65 Fehlwürfe im Bioabfall<br />

67 Kleine Komposttiere ganz groß<br />

69 Die Wurmkiste<br />

71 Das geheimnisvolle Komposttier<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


Mag. Rita Fuchs<br />

Kreislauf-Spiele<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Module<br />

Lernziel(e)<br />

Abfallvermeidung, -trennung und<br />

Recycling. Bioabfall und Kompost.<br />

Die SchülerInnen lernen die<br />

Wertstoff-Kreisläufe und den<br />

natürlichen Bioabfall-Kreislauf<br />

kennen und können die Stationen<br />

schematisch nachbauen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(3. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer, Saal<br />

25 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Gruppenarbeit<br />

Schluss<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ mit anderen Methoden aus<br />

dem Modul „Bioabfall und<br />

Kompost“ oder „Abfallvermei-<br />

dung, -trennung und<br />

Recycling“<br />

(Fotos: ATM)<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Spielematerial auf<br />

www.umwelt-tirol.at (interner Bereich)<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Kreislauf-Bilder<br />

Pfeile<br />

Download (Auflösung<br />

siehe Beiblatt S. 95)<br />

Selbst ausdrucken ❏<br />

Bild-Beschreibungen<br />

Abfallberatung macht Schule | 61<br />

Download (Auflösung<br />

siehe Beiblatt S. 95)<br />

Bioabfall-Kreislauf, VS Johannes Messner I<br />

und VS Schwendau 2006 (unten)<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at


62 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Kreislauf-Spiele“<br />

Option:<br />

1. Die Gruppen bekommen je ein Set ausgedruckter Bilder (A4) und Bildbeschreibungen<br />

sowie Pfeile (wenn möglich laminiert).<br />

2. Der Kreislauf soll in der richtigen Reihenfolge aufgelegt werden.<br />

3. Zur Korrektur kann am Ende eine Präsentation mit den Stationen des Kreislaufs<br />

gemacht werden, entweder über Powerpoint,<br />

Folien oder mit den Bildern einer Gruppe.<br />

Die Kreisläufe können auch in einem Staffellauf als Wettrennen aufgelegt werden.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Kompostgeschichte<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Bioabfall und Kompost<br />

Die SchülerInnen sollen erleben,<br />

was im Komposthaufen so los ist.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

10-15 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

Überleitung, Abschluss<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Kleine Komposttiere ganz groß<br />

Das geheimnisvolle Komposttier<br />

Nützliche Links:<br />

➤ „Ich steh auf Kompost“,<br />

Kampagne des Landes Tirol<br />

www.kompost-tirol.at<br />

Foto: ATM<br />

Was?<br />

Abfallberatung macht Schule | 63<br />

Von wo? ❏<br />

Geschichte zum Vorlesen<br />

Siehe Beiblatt nächste Seite ❏<br />

Ablauf „Kompostgeschichte“<br />

1. Einleitend die Kinder fragen, welche<br />

Komposttiere sie kennen. Die in der<br />

Geschichte vorkommenden können<br />

vorbereitend in Bildform (Google)<br />

den Kindern gezeigt werden.<br />

2. Während der AB die Geschichte erzählt<br />

(vorliest), soll jedes Kind seiner Phantasie<br />

nach die Szenen der Geschichte am Rücken<br />

des anderen Kindes zeichnen (eventuell<br />

auf die Tiere oder deren Bewegungen<br />

einschränken).<br />

3. Wiederholen der Geschichte mit der<br />

Anweisung, genau zuzuhören: „Hört mal,<br />

was dem Billy alles passiert, und<br />

– wem begegnet er denn da?“<br />

4. Die Kinder können sich danach wieder<br />

hinsetzen und der AB kann mit einer der<br />

folgenden Fragen an die nächste Methode<br />

anknüpfen:<br />

a) Welche kompostierbaren Abfälle kommen<br />

in der Geschichte vor?<br />

→ Fehlwürfe im Biomülli<br />

b) Wie hat es Billy the Worm am liebsten?<br />

→ Wurmkiste<br />

c) An welche Tiere aus der Geschichte<br />

könnt ihr euch noch erinnern?<br />

→ Kleine Komposttiere ganz groß<br />

5. Nach den gestellten Fragen kann die<br />

Geschichte bei kleineren Kindern sogar ein<br />

drittes Mal gelesen werden.<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


64 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Eine bewegte Kompostgeschichte<br />

Billy the Worm macht heute das, was er am liebsten tut: Er durchwühlt den Kompost nach Fressbarem.<br />

Gerade schlängelt er sich zwischen altem Brot und Apfelputzen durch, um eine Ameisenstraße<br />

zu betrachten. Neben ihm stolziert ein langbeiniger Weberknecht ganz leichtfüßig über den<br />

Komposthaufen. Heute ist viel los! Ein Steinkriecher trommelt mit seinen vielen Beinen über die<br />

runzeligen Kartoffeln, eine kleine Schnecke schleppt sich über die zerbrochenen Eierschalen und<br />

dicke Laufkäfer machen sich mit ihren großen Beißzangen an den abgeschnittenen Grashalmen zu<br />

schaffen. Plötzlich kullert ein Haufen Salatblätter auf Billy drauf, der ihn ganz zudeckt – aber im<br />

Dunkel hat er es eh viel lieber. Außerdem sehen ihn dann die Vögel nicht, die auf den Ästen am<br />

Baum sitzen und auf der Suche nach Beute schon ungeduldig hin und her hüpfen. Noch dazu ist es<br />

heute windig, und das tut Billy’s Haut gar nicht gut, die würde viel zu schnell austrocknen! Neben<br />

ihm haben sich die Asseln vor Schreck zu kleinen Kugeln zusammengerollt. So ein Salat! Der<br />

wendige Ohrwurm muss sich wieder aus den Blättern arbeiten und die blitzschnelle Wolfsspinne<br />

läuft geradewegs unter die trockenen Nudeln. Billy vergräbt sich lieber nach unten. Auf seinem<br />

Weg trifft er einen eingerollten Engerling, der auch auf bessere Zeiten wartet. Kleine Milben und<br />

Springschwänze kitzeln ihn, bevor sie sich aus dem Staub machen. „Ach, so viel los heute!“, denkt<br />

sich Billy, als er endlich gemütlich seinen ersten Bissen Kompost hinunterschluckt.<br />

Idee: Mag. Melanie Wachter/ Mag. Verena Retter (Natopia)<br />

Text: Mag. Rita Fuchs<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Fehlwürfe im Biomüll<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Bioabfall und Kompost<br />

Die SchülerInnen sollen jene Abfälle<br />

kennen, die kompostierbar sind.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

15 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Gruppenarbeit<br />

<strong>Einleitung</strong> zum Thema oder<br />

Abschluss (Wissensüberprüfung)<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Mit anderen „Bioabfall und<br />

Kompost“-Methoden<br />

Foto: Übungsvolksschule Innsbruck (ATM )<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Biomülli (kleiner Kübel<br />

mit Bio-Piktogramm) - gefüllt<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Plastikobst<br />

Schule (eventuell schon<br />

vorhanden), Handel<br />

andere trockene<br />

kompostierbare Abfälle<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Fehlwürfe<br />

(vorbereiteter Abfall, gewaschen)<br />

Sack<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Handel ❏<br />

Eventuell Handschuhe<br />

für die Kinder<br />

Alternativ:<br />

Abfallberatung macht Schule | 65<br />

RH, Handel ❏<br />

Symbolbilder von kompostierbaren<br />

und nicht- kompostierbaren<br />

Abfällen<br />

Land Tirol: Kindergartenbox<br />

oder Volksschulbox<br />

(ab Sommer `08)<br />

„Billy the Worm“-Figur<br />

Socke, selbst gebastelt ❏<br />

Nützliche Links:<br />

➤ „Ich steh auf Kompost“<br />

Kampagne des Landes Tirol<br />

www.kompost-tirol.at<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


66 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf - „Fehlwürfe im Bioabfall“<br />

1. Je nach Biomüll-System (Eigenkompostierung zu Hause, in der Schule, nur Tonne)<br />

den Wissensstand der Kinder abfragen. „Warum sammeln wir Biomüll? Was wird aus<br />

Biomüll? Wer hilft denn aller mit, damit die Dinge am Komposthaufen zu Erde werden?“<br />

2. Einleitend kann die Geschichte von „Billy the Worm“ erzählt werden (Alfons Trennfix II)<br />

indem eine einfach gebastelte Socke als Regenwurm verwendet wird. „Billy lebt im<br />

Komposthaufen, mit vielen anderen Tieren (etc....). Was frisst denn unser Wurm?“<br />

3. Der mitgebrachte Biomülli ist voller Abfälle und Fehlwürfe. Mit den Kindern soll<br />

nachgeschaut werden, was wirklich in den Biomülli gehört und was nicht.<br />

4. Die Kinder sitzen im Kreis, der Biomülli wird ausgeleert. Ist die Klasse klein,<br />

kann jedes Kind auch einen Gegenstand aus dem Kübelchen nehmen bzw. bekommt<br />

ein eigenes Symbolbild.<br />

5. Gemeinsam mit den Kindern (und dem Wurm) werden die Abfälle einzeln<br />

durchgesprochen (=benannt, und es wird geklärt, was und woraus der Abfall genau ist)<br />

und, wenn sie kompostierbar sind, in den Biomülli geworfen.<br />

6. Zum Abschluss freut sich der Wurm, die nicht-kompostierbaren Abfälle kommen<br />

in den Sack, je nach Wissen der Kinder und Alterstufe kann hier noch nach Fraktionen<br />

getrennt werden.<br />

Option:<br />

Symbolbilder können statt Plastikobst und Beispielabfällen verwendet werden.<br />

Die Methode funktioniert auch ohne Wurm-Socke.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Kleine Komposttiere<br />

ganz groß<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Bioabfall und Kompost<br />

Die SchülerInnen sollen die Tiere<br />

und Kleinsttiere im Komposthaufen<br />

kennen lernen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(mit Betreuung ab der 2. Klasse)<br />

Schule, Klasse<br />

35 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Kleingruppen<br />

(etwa 4 Kinder pro Mikroskop)<br />

Hauptteil, Schluss<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

„Wurmkiste“,<br />

„Das geheimnisvolle Komposttier“,<br />

„Biomülli“<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Komposterde<br />

(Erde vom Waldboden)<br />

Selbst besorgen, Schule ❏<br />

Mikroskope<br />

Präparate<br />

Schule, beim regionalen<br />

AWV auszuleihen<br />

Schule, beim regionalen<br />

AWV auszuleihen<br />

Tierbeschreibungen<br />

Siehe Beiblatt (S. 96):<br />

Kleine Komposttiere ganz groß<br />

Wasser in Schälchen<br />

und kleine Pipette<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Objektträger und Deckgläser<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Bestimmungsschlüssel<br />

(z.B. von GEO)<br />

Abfallberatung macht Schule | 67<br />

Kindergartenbox (Land Tirol) ❏<br />

Foto: ATM<br />

Nützliche Links:<br />

➤ GEO Tag der Artenvielfalt (Bestimmungsschlüssel als pdf):<br />

http://www.geo.de/_components/GEO/_static/bday/NNA_Bestimmungshilfe_Kleintiere.pdf<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


68 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf - „Kleine Komposttiere ganz groß“<br />

1. Die Klasse mit der Lehrperson gemeinsam in Kleingruppen<br />

einteilen (nach Anzahl der Mikroskope).<br />

2. Das Gerät wird erklärt und die Kinder werden darauf hingewiesen,<br />

dass einiges kaputt werden kann, wenn sie nicht aufpassen!<br />

3. Ein Kind pro Gruppe darf mit einem leeren Objektträger zur Komposterde kommen<br />

und ein paar Krümel drauflegen, die mit einem Wassertropfen benetzt und einem<br />

Deckglas abgedeckt werden (es soll kein Wasser seitlich herausrinnen!).<br />

4. Die Kinder dürfen nun die Objektträger unter das Mikroskop legen,<br />

die kleinste Vergrößerung ist eingestellt und genügend hoch geschraubt.<br />

5. Den Kindern wird vorgezeigt, wie man in ein Mikroskop hineinschaut und den<br />

Grobtrieb langsam herunterdreht, bis das Bild scharf wird. Dann darf nur noch<br />

mit dem Feintrieb gearbeitet werden! (Bei den Kleinen die Mikroskope nur mit<br />

Hilfe scharf stellen!)<br />

6. Die Kinder sollen abwechselnd hineinsehen und nach Tieren suchen.<br />

7. Werden Tiere entdeckt, können sie mit dem Schlüssel bestimmt werden.<br />

Option: Präparate verwenden<br />

Um direkt einige Boden- und Komposttiere zu beobachten, können die Präparate zur<br />

Hand genommen werden. Am besten Stationen mit den scharf gestellten Präparaten<br />

vorbereiten. Zu jedem Tier soll dabei eine Beschreibung neben dem Mikroskop aufliegen<br />

(siehe Beiblatt: Kleine Komposttiere ganz groß). In der Beschreibung fett gedruckte<br />

Eigenschaften sind jeweils charakteristisch und leicht zu erkennen. Die Kinder können<br />

dann im „Stationenbetrieb“ herumgehen (in kleinen Gruppen jeweils 10 min pro Station<br />

beobachten, dann wechseln).<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Die Wurmkiste<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Bioabfall und Kompost<br />

Die SchülerInnen lernen<br />

Komposttiere kennen, die für die<br />

Zersetzung der Bioabfälle<br />

wichtig sind.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

45 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Gruppen- und Einzelarbeiten<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Mit anderen „Bioabfall und<br />

Kompost“-Methoden<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Alfred Grand<br />

Kremserstraße 63<br />

3462 Absdorf<br />

Tel 02278/7028<br />

www.grand.at/wurmkompostsystem.htm<br />

Internationale Seiten (auf Englisch):<br />

➤ www.wormfarm.com<br />

➤ www.wormdigest.org<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Wurmkiste mit Zubehör (Löffel,<br />

Pinsel, Schalen, Info-Folien)<br />

Lupen<br />

auszuleihen vom<br />

regionalen AWV<br />

Handel ❏<br />

Wasser-Zerstäuber<br />

Abfallberatung macht Schule | 69<br />

Handel, RH ❏<br />

Arbeitsblätter für die Kinder<br />

Siehe Beiblatt Wurmkiste:<br />

Arbeitsblatt (S. 97)<br />

❏<br />

❏<br />

Die Wurmkiste<br />

im Einsatz<br />

(Johannes Messner VSII,<br />

Schwaz 2006)<br />

Fotos: ATM<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


70 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Wurmkiste“<br />

1. Den Kindern wird die Wurmkiste als Beispiel für<br />

den Kreislauf der Kompostierung erklärt.<br />

2. „Stell dir vor, jeden Herbst verlieren die Bäume im Wald ihre Blätter. Jedes Jahr<br />

liegt mehr Laub herum, und in alten Wäldern muss man sich schon durch<br />

meterweise alte Blätter graben, um spazieren zu gehen! Stimmt nicht?<br />

Wieso? Die Natur kennt keinen Abfall!“<br />

3. Kinder werden als Forscher eingeschult und ausgestattet mit den Utensilien<br />

(je nach Klassengröße in Kleingruppen): Arbeitsblatt, Bleistift zum Zeichnen,<br />

Lupe, Löffel und Pinsel, Schälchen.<br />

4. Die Anleitung der Arbeitsblätter wird vorher besprochen.<br />

5. Die Kinder arbeiten selbständig, der AB kann zur Betreuung frei herumgehen.<br />

6. Zur Vor- oder Nachbereitung können mehrere Infoblätter und Folien zur<br />

Wurmkiste besprochen werden bzw. andere Methoden eingebaut werden.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Das geheimnisvolle<br />

Komposttier<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Bioabfall und Kompost<br />

Die SchülerInnen sollen den<br />

Springschwanz kennen lernen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

8 –12 Jahre<br />

(1. und 4. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

15 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Einzelarbeit, ganze Klasse<br />

<strong>Einleitung</strong><br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Mit „Kleine Komposttiere ganz groß“<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Geschichte zum Vorlesen<br />

Beiblatt siehe nächste Seite ❏<br />

Doppelt gefaltetes Papier<br />

Mit Kindern vorbereiten ❏<br />

Material zum Zeichnen<br />

(für jedes Kind)<br />

Schule ❏<br />

Bild vom Springschwanz<br />

Siehe Beiblatt ❏<br />

Foto: Wikipedia<br />

Abfallberatung macht Schule | 71<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Bild eines Springschwanzes:<br />

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/ba/Isotoma_Habitus.jpg<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST


72 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Das geheimnisvolle Komposttier“<br />

1. Jedem Kind wird ein Bogen Papier ausgeteilt, das durch<br />

entsprechendes Falten dreigeteilt ist.<br />

2. Die Geschichte wird vorgelesen.<br />

3. Den Kindern wird nun erklärt, dass sie selbst das Tier zeichnen dürfen, den Kopf<br />

im vordersten Abschnitt, dahinter den Körper und das Ende in hintersten Abschnitt.<br />

4. Die Geschichte wird noch zweimal vorgelesen, dann haben die Kinder Zeit zum Zeichnen.<br />

5. Das Bild des Springschwanzes wird hergezeigt, das Tier wird kurz beschrieben<br />

(Beschreibung siehe unten).<br />

6. Überleitung zu weiteren Methoden.<br />

Platz für eigene Notizen<br />

Beiblatt: Das geheimnisvolle Komposttier<br />

Sir Henry war ein ganz berühmter Forscher. Er reiste in fremde Länder und erforschte Tiere in<br />

fremden Teilen der Erde. Eines Tages kehrte er mit hohem Fieber von einer langen Reise zurück.<br />

Befreundete Forscher besuchten sein Krankenbett. Er war zu krank, um zu sprechen, und schlief<br />

meistens, doch immer wieder rief er aus seinem fiebrigen Schlaf: „Ach, dieses wundersame Tier!“<br />

Eines Tages besuchte ihn ein kleines Mädchen, das sich neben sein Bett setzte. Das kleine<br />

Mädchen wohnte in der gleichen Straße und hatte Sir Henry sehr gerne, weil er ihr normalerweise<br />

von seinen abenteuerlichen Reisen so viel erzählte. Dieses Mal wachte Sir Henry nur kurz aus<br />

seinem Schlaf auf und sagte:<br />

„Liebes Mädchen, du musst für mich ein wundersames Tier aufzeichnen, das ich bei meiner Reise<br />

entdeckt habe. Ich sterbe vielleicht schon morgen und will, dass die Welt dieses Tier noch kennen<br />

lernt! Das Tier ist ganz erstaunlich, es hat einen Kopf, klein wie ein Knopf, und mit zwei langen<br />

Antennen. Sein Körper ist krumm, ein runder Rücken mit sechs Beinen am runden Bauch. Und am<br />

hinteren Ende, meine Liebe, musst du eine Sprunggabel zeichnen, fast wie zwei Antennen mit<br />

kleinen Haken an den Enden.“<br />

Idee: Mag. Melanie Wachter/Mag. Verena Retter (Natopia)<br />

Text: Mag. Rita Fuchs<br />

Beschreibung des Springschwanzes:<br />

Der Springschwanz ist ganz klein (nur mit der Lupe zu sehen! Höchstens einige mm groß),<br />

weich und meistens weiß. In einem Kilo Komposterde kommen bis zu 2000 vor! Im<br />

Komposthaufen frisst er Bioabfall und macht daraus Erde. Die Springgabel kann er nach<br />

vorne klemmen und bei Gefahr loslassen, so springt er bis zu einige cm weit!


Modul: Sauber statt Saubär<br />

73 Zeitschnur<br />

75 Rudi Reiher<br />

77 Tarnpfad<br />

79 Abfall-Mahnmal<br />

MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR


Mag. Rita Fuchs<br />

Zeitschnur<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Sauber statt Saubär<br />

Schüler sollen verstehen, dass es<br />

lange dauert, bis Abfall in der Natur<br />

verrottet.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Schulhof, Turnsaal<br />

30 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Einzelarbeit bzw. Kleingruppen<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Tarnpfad<br />

Foto: ATM<br />

Was?<br />

langes Seil<br />

Von wo? ❏<br />

Handel, RH ❏<br />

Verrottungsdauer-Kärtchen<br />

Auflösung<br />

Abfallberatung macht Schule | 73<br />

Siehe Beiblatt (S. 99):<br />

Kopieren und Felder<br />

ausschneiden in Abfall-<br />

Kärtchen und Zeit-Kärtchen<br />

Beiblatt mitnehmen ❏<br />

Eimer/Sack mit Abfällen<br />

(gereinigt, ungefährlich)<br />

selbst besorgen (Beispiele zu<br />

den Verrottungsdauer-Kärtchen)<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Artikel über die Aktion „Saubere Berge“ auf dem Bergforum Alpinum.at:<br />

http://alpinum.at/viewtopic.php?p=8615<br />

➤ Uwe Neuhold, Online Projekt „Philosophischer Dachboden“:<br />

http://www.uweneuhold.at/dachboden/Unterseite%20WasBleibtVonUns.htm<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR


74 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Zeitschnur“<br />

1. Das Seil dient als Orientierung.<br />

2. Jedes Kind (bei großen Klassen jede Gruppe) nimmt einen<br />

Abfall aus dem Eimer/Sack bzw. ein Abfallkärtchen.<br />

3. Die Kinder sollen sich überlegen, wie lange es dauert,<br />

bis der Gegenstand in freier Natur verrottet.<br />

4. Die Kinder stellen sich an der Schnur verteilt auf, je nach<br />

geschätzter Verrottungsdauer (wie an einer Zeitlinie).<br />

5. Anhand der Zeit-Kärtchen erfolgt die Auflösung bzw. Richtigstellung<br />

der Verrottungszeiten, Fehler werden durch den AB erklärt und verbessert.<br />

6. Hier ist eine Erklärung der Verrottungsdauer wichtig. Warum dauert es so lange,<br />

bis z.B. ein Plastiksack verrottet, und warum nur so wenig lang,<br />

bis ein Papierstück verrottet?<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Rudi Reiher<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Sauber statt Saubär<br />

Die Geschichte soll emotionale<br />

Betroffenheit bei den Kindern<br />

auslösen, die SchülerInnen sollen<br />

die Auswirkungen von weggeschmissenem<br />

Abfall auf<br />

die Umwelt verstehen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –8 Jahre<br />

(1. bis 3. Klasse)<br />

Klassenzimmer<br />

25 min oder mehr<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse, Einzelarbeit<br />

<strong>Einleitung</strong>,<br />

Hauptteil für 1. Schulstufe<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

Abfall Mahnmal<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Geschichte zum Vorlesen<br />

Beiblatt (S. 100) ❏<br />

Material zum Malen<br />

(für jedes Kind)<br />

Kinder, Schule ❏<br />

Bilder (Reiher, Littering)<br />

Download (siehe Links) ❏<br />

Quelle: Wikipedia (oben),<br />

Forstdirektion (Mitte),<br />

Hans-Peter Pendl (rechts)<br />

Abfallberatung macht Schule | 75<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Bild vom Graureiher auf Wikipedia: http://upload.wikimedia.org/wikipedia<br />

/commons/7/79/Ardea_cinerea_2_%28Marek_Szczepanek%29.jpg<br />

➤ Littering-Opfer: Bilder auf www.umwelt-tirol.at<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR


76 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Rudi Reiher“<br />

1. Geschichte vorab selbst durchlesen.<br />

2. „Ich erzähl’ euch jetzt die Geschichte von Rudi Reiher und seiner Freundin.“<br />

Fragen, ob die Kinder wissen, was ein Reiher ist, und das Bild des Vogels herzeigen<br />

(siehe Links).<br />

3. Die Kinder sollen aufmerksam der Geschichte lauschen.<br />

Langsam lesen! Dramatische Betonung!<br />

4. Nach dem ersten Teil der Geschichte den Kindern die Zeichen-Materialien austeilen.<br />

5. Sie die beiden Vögel zeichnen lassen. „Stellt euch vor, wie die beiden Reiher<br />

wohl ausgesehen haben!“ Genug Zeit zum Malen geben! Die Kinder können<br />

ihren Namen auf die Zeichnungen schreiben.<br />

6. Die Bilder absammeln (am Ende der Stunde oder in der Pause von der Lehrperson<br />

in der Klasse aufhängen lassen.)<br />

7. Den ersten Teil der Geschichte zur Wiederholung nochmals lesen und das Ende vorlesen.<br />

8. Abschließend können die Bilder von anderen „Littering-Opfern“ gezeigt werden,<br />

um Auswirkungen von Abfall in der Natur an gut bekannten Tieren (Reh, Murmeltier)<br />

vorzuzeigen. Die Lehrperson sollte vorab ihre Zustimmung geben, da diese Bilder<br />

zu schockierend sein könnten!<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Tarnpfad<br />

Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Sauber statt Saubär<br />

Die SchülerInnen sollen merken,<br />

dass sie selbst für Littering<br />

verantwortlich sind, und<br />

Alternativen kennen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Im Freien (Schulhof)<br />

Pro Schüler 2-5 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Einzelarbeit<br />

Hauptteil<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Abfall-Mahnmal<br />

➤ Clevere Jause<br />

➤ Abfallmengen in Tirol<br />

Weitere Methoden aus dem<br />

Modul „Abfallvermeidung, -<br />

trennung und Recycling“<br />

Was?<br />

Von wo? ❏<br />

Schnur (möglichst auffällig),<br />

etwa 20m (oder Strich mit Kreide<br />

ziehen)<br />

Handel; eventuell vom Bauhof ❏<br />

Abfälle, die typisch für<br />

Littering am Schulhof sind<br />

Selbst besorgen ❏<br />

Markierungen für Start und Ziel<br />

Foto: VS Scheffau (ATM)<br />

Abfallberatung macht Schule | 77<br />

Nützliche Links:<br />

➤ Littering-Campagne des Umweltverbandes Vorarlberg: http://www.littering.at/<br />

➤ Littering im Forum Umweltbildung:<br />

http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=609<br />

➤ Littering Initiative der niederösterreichischen Abfallverbände: www.stopplittering.at<br />

➤ Littering Projekt (Kufstein): http://www.umwelttag.at/start.asp?ID=6437<br />

➤ Clean up the World (Englisch): http://www.cleanuptheworld.org/en/<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR


78 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Tarnpfad“<br />

Option<br />

1. Route im Schulhof VORAB festlegen und mit der Schnur markieren.<br />

2. Verstecken der Abfälle in Sichtweite der Route, Schwierigkeit je nach Alter wählen<br />

(nur links der Schnur verstecken, beidseitig etc.).<br />

3. Die Klasse wird gemeinsam zum Start gebracht.<br />

4. Die SchülerInnen sollen nun einzeln den Tarnpfad entlanggehen und im Stillen<br />

die versteckten Beispiel-Abfälle zählen, die sie sehen.<br />

5. Der AB wartet am Ziel und bekommt von jedem Kind jeweils<br />

nur die Anzahl ins Ohr geflüstert.<br />

6. Ist die ganze Klasse am Ziel, wird die richtige Anzahl aufgelöst. Bei gut versteckten<br />

Abfällen ist es sehr wahrscheinlich, dass niemand die richtige Anzahl gezählt hat!<br />

7. Deshalb dürfen die Kinder nochmals die Route einzeln<br />

retour gehen und ihr Ergebnis verbessern.<br />

8. Ist die ganze Klasse wieder am Start, wird der Abfall eingesammelt und getrennt.<br />

9. Ursachen für Abfall am Schulhof besprechen.<br />

10. Mögliche Erweiterung durch Methoden wie „Abfall-Mahnmal“ oder „Clevere Jause“.<br />

Der versteckte Abfall kann direkt vom Schulhof kommen,<br />

um die Kinder betroffener zu machen.<br />

Platz für eigene Notizen


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfall-Mahnmal*<br />

Kriterien<br />

Modul<br />

Lernziel(e)<br />

Sauber statt Saubär<br />

Die SchülerInnen sollen merken,<br />

dass sie selbst für Littering (Abfall<br />

in unserer Umwelt) verantwortlich<br />

sind, und Alternativen kennen.<br />

Alter (Schulstufe)<br />

Ort<br />

Zeitdauer<br />

6 –12 Jahre<br />

(1. bis 4. Klasse)<br />

Im Freien (Schulhof)<br />

30 min<br />

Gruppengröße<br />

Art<br />

Ganze Klasse<br />

oder Gruppenarbeit<br />

<strong>Einleitung</strong>, Hauptteil oder Schluss<br />

Kombinationsmöglichkeiten<br />

➤ Tarnpfad<br />

➤ Clevere Jause<br />

Medienwirksamkeit<br />

Aufrütteln der ganzen Schule,<br />

erreicht auch Eltern, eignet<br />

sich für Fotos, Presseberichte<br />

Müll-Pranger der VS Debant,<br />

Osttirol 2005 (Foto: Lusser)<br />

Was?<br />

Material / Vorbereitungsliste<br />

Von wo? ❏<br />

Sammelzangen<br />

RH, ATM ❏<br />

Handschuhe<br />

Müllsäcke<br />

Plane<br />

Handel, RH ❏<br />

RH ❏<br />

RH, Handel ❏<br />

Plakate (A3, Karton, weiß<br />

oder farbig)<br />

Variante:<br />

Schule, selbst besorgen ❏<br />

Trenn-Zug aus Karton, Waggons<br />

je nach Farbe der Fraktionen<br />

Alternativ:<br />

Schule, selbst basteln ❏<br />

Plexiglasröhre<br />

*Quelle: adaptiert nach „Einfach Weg“, Medienpaket der NÖ Abfallverbände<br />

Abfallberatung macht Schule | 79<br />

RH, Handel ❏<br />

Baumaterial für einen Müll-Pranger<br />

RH, Handel ❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR


80 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Ablauf „Abfall-Mahnmal“<br />

1. Die Klasse wird mit Handschuhen und Zangen ausgestattet und<br />

je nach Größe in Kleingruppen geteilt.<br />

2. Jede Kleingruppe wird mit einem Müllsack ausgestattet und sammelt im Schulhof<br />

unter Aufsicht weggeworfene Abfälle. Wenn möglich, kann jeder Gruppe ein bestimmter<br />

Bereich zugeteilt werden (z.B. Fußballplatz etc.). Aufsichtspflicht nicht vergessen!<br />

3. Nach 15 bis 20 min sollten die Kinder sich mit ihren Fundstücken<br />

im Klassenzimmer (wenn Platz ist) oder in einem Saal einfinden.<br />

4. Die gesammelten Abfälle werden auf der Plane ausgeleert und bestaunt.<br />

5. Sollte die Menge zu gering sein, könnten eventuell die Restmüll-Eimer am Schulhof<br />

mit verwendet werden oder auch das nähere Umfeld der Schule unter die Lupe<br />

genommen werden.<br />

6. Frage: Werfen die Kinder selbst Abfall in die Natur?<br />

Werden sie ab jetzt achtsamer damit umgehen?<br />

7. Der AB bespricht nun Ursachen für Littering wie Unachtsamkeit, Unwissen, zu viel<br />

Verpackung, Bequemlichkeit (siehe links) und je nach Abfall Ideen zur Vermeidung.<br />

8. Stark verschmutzte, gefährliche oder übel riechende Gegenstände<br />

sollten aussortiert werden.<br />

9. Das Mahnmal soll für die ganze Schule gemacht werden<br />

und das Littering-Problem aufzeigen.<br />

10. Dazu kann jede Gruppe entweder mit ihrem gesammelten Abfall oder<br />

mit einer Fraktion (Variante siehe unten) ein Plakat gestalten.<br />

11. Alternativ für ältere Kinder oder größere Schulen kann eine Plexiglasröhre<br />

mit dem Müll gefüllt werden und an einem zentralen Platz aufgestellt werden.<br />

Variante „Trenn-Zug“:<br />

Der Abfall kann auch in die Trenn-Fraktionen aufgeteilt werden (siehe Methoden<br />

aus dem Modul „Abfallvermeidung, -trennung, Recycling“). Die Plakate können<br />

dann als „Trenn-Zug“ in Form von Waggons je nach Fraktion farblich gestaltet und<br />

mit den entsprechenden Abfällen dekoriert, hinter einer Karton-Lok aufgehängt werden.<br />

Variante „Müllometer“:<br />

Wenn eine große Plexiglasröhre verwendet wird, die bei der ersten Sammel-Aktion nicht<br />

voll wird, kann ein Strich mit Datum gezogen werden und die Aktion wiederholt werden.<br />

Ziel ist, dass die Schulgemeinschaft immer weniger Littering-Sünden begeht und die ge-<br />

sammelten Mengen immer kleiner werden.<br />

Variante „Müll-Pranger“ im Ort:<br />

Als Aktion im öffentlichen Raum kann auch ein Mahnmal in der Gemeinde aufgestellt<br />

werden, wie z.B. der Müll-Pranger von Gerhard Lusser in Osttirol (siehe Foto).<br />

Platz für eigene Notizen


Materialsammlung<br />

81 Abfall „Dings-Da“<br />

83 Liste der Pressekontakte<br />

84 Stundenverlauf zur Einheit<br />

85 Abfallmengen - Beispiel einer Berechnung<br />

86 Einkaufsliste<br />

87 Anleitung für die clevere Jause<br />

88 Verpackungs-Superhelden Auflösung<br />

89 Verpackungs-Superhelden Arbeitsblatt<br />

91 Beispielabfall<br />

93 Recyclinghof-Rallye<br />

94 Abfall-Bastelideen<br />

95 Biomüll-Kreislauf Auflösung<br />

96 Kleine Komposttiere ganz groß<br />

97 Arbeitsblatt Wurmkiste<br />

98 Wurm-Erzählgeschichte für Finger auf die Nas‘<br />

99 Verrottungsdauer-Kärtchen<br />

100 Rudi Reiher<br />

101 Kontaktadressen<br />

MATERIALSAMMLUNG


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfall „Dings-Da“<br />

Fachbegriff Ersatz-Begriff<br />

Abfall Müll<br />

Abfall- und UmweltberaterIn Gemeindebeamter<br />

Recycling Wiederverwertung<br />

Recyclinghof Bauhof<br />

Erklärung für die Kleinsten<br />

mit Beispielen<br />

Alles, was ich nicht mehr brauche<br />

oder will und deshalb wegwerfe.<br />

Ich bin Profi für Abfall-Trenn-<br />

Fragen und berate die Gemeinde.<br />

Sammeln und was Neues draus<br />

machen (Beispiel: Klopapier<br />

aus alten Zeitungen)<br />

Dort, wo wir alte Dinge abgeben<br />

müssen, die wir nicht zuhause<br />

wegwerfen können.<br />

Container Behälter Großer Kübel, so wie z.B. für Glas<br />

Wertstoffe<br />

Verpackungen aus<br />

Material, das verwertet<br />

werden kann<br />

Problemstoffe Gefährliche Abfälle<br />

Kunststoff Plastik<br />

Tetrapack Milchpackl<br />

Alupapier Schokoladepapier<br />

Zum Beispiel Glas, das noch was<br />

wert ist, auch wenn’s leer ist,<br />

weil wieder was daraus gemacht<br />

werden kann (Bierflasche)<br />

Dinge, die giftig und gefährlich<br />

zum Wegwerfen sind (Tabletten,<br />

Lack, Batterien und so weiter).<br />

Beispiele!!!<br />

Auch silbrige Verpackungen, die<br />

nicht zusammenbleiben, wenn<br />

man sie zerknüllt (vorzeigen!)<br />

Papier mit einer Plastikhaut<br />

innen (zerreißen und die<br />

Schichten vorzeigen!)<br />

Kann man zerknüllen, es bleibt<br />

zerknüllt! (vorzeigen!)<br />

Papier Lässt sich zerreißen (vorzeigen!)<br />

Leichtmetall (Weißblech) Erbsen- oder Fisch-Dose Ist wie Eisen<br />

Co2-Bilanz Ökologischer Rucksack<br />

Transport<br />

Abholen und<br />

Wegbringen<br />

Abfallberatung macht Schule | 81<br />

Hat ganz viel Dreck gemacht in<br />

der Natur am Weg zu mir (Abgas…)<br />

Dinge werden (mit Auto, LKW oder<br />

Zug) von einem Ort zum anderen<br />

gebracht, z.B. Müllabfuhr<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


82 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Fachbegriff Ersatz-Begriff<br />

Entsorgung Richtig wegwerfen<br />

Biomüll oder Kompost Lebender Müll<br />

Restmüll Hausmüll<br />

Sperrmüll Behälter<br />

Elektro-Altgeräte<br />

Erklärung für die Kleinsten<br />

mit Beispielen<br />

Wenn ich die Verpackung in<br />

den richtigen Kübel werfe,<br />

der dann abgeholt wird.<br />

Abfall, den kleine Tiere zu Erde<br />

machen können (Würmer).<br />

Abfall, mit dem man nichts<br />

mehr machen kann.<br />

Alles, was zu groß für den<br />

Müllkübel ist und abgeholt wird.<br />

Kaputte Dinge, die einen<br />

Stecker oder eine Batterie/<br />

Akku haben und nicht mehr<br />

repariert werden können.<br />

Umwelt Natur Wald und Wiese<br />

Umweltbelastung Umweltverschmutzung Zum Beispiel stinkende Autos.<br />

Energie<br />

Ist wie Arbeit, die wo reingesteckt<br />

wird, damit zum Beispiel<br />

eine Glühbirne brennt (Radlicht).<br />

Littering Sauber statt Saubär Abfall in die Natur werfen.<br />

Kreislauf<br />

Fängt immer wieder<br />

von vorne an.<br />

Deponie Abfall-Lager<br />

Müllverbrennungsanlage<br />

Wie der Wasserkreislauf.<br />

Dort wird der Abfall, mit dem<br />

man nichts mehr machen kann,<br />

hingebracht und eingegraben.<br />

Riesiger Ofen in dem Abfall<br />

sehr heiß verbrannt wird.


Mag. Rita Fuchs<br />

Liste der Pressekontakte*<br />

Medium<br />

(Herausgeber)<br />

Ansprechperson Kontakt Beschreibung<br />

FORUM (ATM) Mag. Kathrin Embacher embacher@atm.or.at<br />

Lebensministerium<br />

z.B. Gemeindezeitung<br />

Bezirksblatt<br />

Lokale Medien<br />

* Kontakte sind auch im Impressum diverser Medien ersichtlich!<br />

Abfallberatung macht Schule | 83<br />

Erscheint 4x jährlich,<br />

Redaktionsschluss<br />

jeweils Ende Feber,<br />

Mai, August und<br />

Mitte November<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


84 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />

Stundenverlauf zur Einheit :<br />

Lernziele:<br />

➤<br />

Zeit<br />

➤<br />

was mache und erkläre ich wie<br />

(Methode, Aktivitäten, Erläuterungen von mir)<br />

Begrüßung: Name, Tätigkeit, Aufgabe in der Gemeinde<br />

Ich begrüße die Kinder und die Lehrperson und stelle<br />

mich mit Namen und mit meiner Aufgabe in der<br />

Gemeinde vor. Ich erkläre, wofür ich genau in der<br />

Gemeinde da bin.<br />

Hinführung (<strong>Einleitung</strong>): erste Methode<br />

Erarbeitungsteil (Hauptteil):<br />

Ausklang (Schluss):<br />

was brauche ich dazu<br />

(Material)


Mag. Rita Fuchs<br />

Abfallmengen: Beispiel einer<br />

Berechnung (Gemeinde Grins)<br />

Abfallmenge Gemeinde Grins pro Jahr 414.979 kg 115 Müllautos<br />

Einwohner Gemeinde Grins 1.295 kg<br />

Ein Müllauto 4.000 kg<br />

Das entspricht einem Volumen von 5 x 4 x 1,5 m<br />

Abfallmenge pro Einwohner und Jahr 320 kg<br />

Abfallmenge pro Einwohner<br />

und Woche 27 kg<br />

Abfallmenge pro Einwohner und Tag 1 kg<br />

Grins produziert im Jahr<br />

80 Großcontainer oder<br />

Müllautos voll mit Abfall<br />

Jeder Einwohner in Grins prodziert<br />

1 Kübel Abfall im Tag<br />

Abfallberatung macht Schule | 85<br />

Restmüll 132.460 kg 15 Müllautos<br />

Sperrmüll 64.032 kg 20 Müllautos<br />

Bioabfälle 33.700 kg 5 Müllautos<br />

Glas 45.655 kg 5 Müllautos<br />

Papier 64.116 kg 5 Müllautos<br />

Kartonagen 19.780 kg 25 Müllautos<br />

Kunst- und Verbundstoffe 25.152 kg 30 Müllautos<br />

Verpackungsmetalle 5.004 kg 5 Müllautos<br />

Eisenschrott 25.080 kg 5 Müllautos<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


86 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Einkaufsliste<br />

Einkaufsvorschläge<br />

Produkt (Beispiel) Punkt Punkt Preis<br />

Äpfel offen Vermeidung von Abfall<br />

ABER Regional? Bio?<br />

verpackt Unnötiger Abfall (Plastik aus Erdöl)<br />

aus Chile Weiter Weg, großer CO2-Rucksack,<br />

verpackt beim Transport<br />

Bio aus Tirol Bio = ohne Spritzmittel, nahe<br />

ABER verpackt oder lose?<br />

Brot<br />

im Papiersack (Weckerl) Offen gekauft, vielleicht sogar bio<br />

eingeschweißt<br />

Unnötige Verpackung<br />

(Pumpernickel)<br />

Kartoffeln<br />

Packung (Chips) Verpackung!, ungesund<br />

im Netz Unnötige Verpackung<br />

offen Regional eingekauft ohne Verpackung<br />

Saft<br />

Mehrweg-Glasflasche Wiederbefüllbar<br />

Tetra-Pack (Latella) Verbundstoff, aufwändiger<br />

Recyclingprozess<br />

Limo in Dose Energiebilanz!! Transportweg der<br />

Rohstoffe bei Aluminium enorm, etc…<br />

Schokolade<br />

Bio oder Fair-Trade Genussmittel importiert zu<br />

fairen Konditionen<br />

Milka Doppelt verpackt, Schokolade<br />

im Alupapier!<br />

Naps Mehr Verpackung bei Mini-Portionen<br />

Süßigkeiten<br />

Mannerschnitten,<br />

Unnötige Verpackung rundherum, Alu!<br />

4 Packungen mit Folie<br />

Neapolitanerbruch<br />

Verzicht?<br />

Großpackung<br />

Kaugummis<br />

Streifen einzeln verpackt Unnötige Verpackung<br />

Großpackung Drops Verzicht?<br />

Stifte<br />

gewachste Bleistifte<br />

in Karton<br />

Lackierte Stifte im Blister Unnötige Verpackung<br />

Heft<br />

Recyclingpapier<br />

Aus Zellstoff, gebleicht<br />

mit Chlor<br />

Energiebilanz (Holz,<br />

Wasserverbrauch...)<br />

Zahnpasta<br />

Tube im Überkarton Unnötige Verpackung<br />

Nur Tube


Mag. Rita Fuchs<br />

Anleitung für<br />

die clevere Jause<br />

Wie Was Warum<br />

Gut Wiederbefüllbare<br />

Trinkflasche<br />

Sigg z.B. ist stabil, kann<br />

nicht ausrinnen, kann ich wieder<br />

verschließen, auswaschen,<br />

wieder befüllen<br />

Schlecht Tetra-Pack und PET-Flasche kosten viel Energie in der<br />

Wiederverwertung! Können<br />

zerplatzen oder ausrinnen<br />

Gut Jausen-Box Kann ausgewaschen werden<br />

Schlecht Alupapier oder<br />

Frischhaltefolie<br />

Abfallberatung macht Schule | 87<br />

Unnötig verpackt, speziell Alu<br />

braucht sehr viel Energie in<br />

der Erzeugung!<br />

Gut Obst Verpackung verrottet!<br />

Schlecht Verpackte Süßigkeiten Speziell Mini-Packs sind<br />

doppelt verpackt, auch Kekse<br />

(Karton und Plastik)<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


88 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Verpackungs-Superhelden<br />

Arbeitsblatt (Auflösung)<br />

Glas<br />

Glas als Superheld ist echt stark, stärker als ich! Ich kann es mit der Hand nicht zerdrücken,<br />

und wenn ich was Flüssiges reintu’, bleibt alles drin! Glas ist also eine wasserdichte Verpackung.<br />

Wonach riecht Glas? Nach nichts! Es ist geruchlos. Durch so genanntes Weißglas kann ich sogar<br />

durchsehen. Es gibt auch färbiges Glas (grün, braun oder blau), das schützt die Dinge, die drin<br />

sind, vor Licht. Glas braucht man oft nur auszuwaschen, um es wieder zu verwenden. Wird es<br />

gesammelt, kann es wieder zu Glas werden. Leider ist Glas ziemlich schwer, und wenn es auf den<br />

Boden fällt, dann zerbricht es.<br />

Papier<br />

Der Superheld Papier ist leicht wie eine Feder! Sogar der Wind verweht ihn! Papier ist so praktisch<br />

als Verpackung, weil es mit Werbung farbig bedruckt werden kann. Es gibt ganz dünnes Papier<br />

oder dickes. Aus mehreren Lagen Papier macht man Karton. Der hält auch ganz schön was aus!<br />

Trotzdem kann man Papier und Karton immer zerreißen. Papier ist auch toll, weil es nicht viel<br />

kostet. Neues Papier wird aus Holz gemacht, aber nach dem Sammeln kann auch wieder Papier<br />

aus Altpapier gemacht werden.<br />

Alu/Metall<br />

Die Aludose als Superheld ist sehr teuer, vor allem in der Herstellung! Sie braucht viel Energie<br />

und wird aus Dingen gemacht, die von weit her kommen. Alupapier bleibt zerknüllt, wenn ich es<br />

zu einem kleinen Ball zusammendrücke. Eigentlich kann ich alle Verpackungen aus Alu oder Metall<br />

verformen, wenn ich genug Kraft habe. Dafür zerbrechen sie nicht, wenn ich sie auf den Boden<br />

werfe. Wenn ich sie zerschneide oder den Deckel einer Dose öffne, ist die Kante immer scharf, also<br />

Achtung! Dosen sind nicht schwer, und wenn was Flüssiges drin ist, rinnt es nicht aus.<br />

Kunststoff<br />

Kunststoff ist eine große Familie von Superhelden: PET-Flaschen, Tetra-Pack, Jogurtbecher und<br />

viele andere gehören hier dazu. Auch Kunststoffe sind leicht. Wenn ich versuche, sie zu zerreißen,<br />

entsteht ein schöner Riss, der nicht ausgefranst ist. Manche Kunststoffe sind nur dünne<br />

Folien, die sich lang ziehen, ohne zu zerreißen. Wenn ich versuche, sie zu zerknüllen, falten sie<br />

sich selbst wieder auseinander und bleiben nicht zerknüllt. Kunststoffe sind aus verschiedenen<br />

Arten von Plastik und müssen nach dem Sammeln aussortiert werden. Deswegen sollten sie immer<br />

sauber entsorgt werden! Leider muss auch ein Teil davon in großen Öfen verbrannt werden, weil<br />

nicht alles wieder zu neuem Kunststoff gemacht werden kann.


Mag. Rita Fuchs<br />

Verpackungs-Superhelden<br />

Arbeitsblatt<br />

Glas<br />

Glas als Superheld ist echt .............., stärker als ich!<br />

Ich kann es mit der Hand nicht zerdrücken, und wenn<br />

ich was Flüssiges reintu’, bleibt alles drin! Glas ist also<br />

eine ........................ Verpackung. Wonach riecht Glas?<br />

Nach .................! Es ist geruchlos. Durch so genanntes<br />

Weißglas kann ich sogar durchsehen, es ist ....................<br />

Es gibt auch färbiges Glas (grün, braun oder blau), das<br />

schützt die Dinge, die drin sind, vor Licht. Glas braucht<br />

man oft nur auszuwaschen, um es wieder zu verwenden.<br />

Wird es gesammelt, kann es wieder zu .......................<br />

werden. Leider ist Glas ziemlich schwer, und wenn es<br />

auf den Boden fällt, dann ...................... es.<br />

WÖRTER: zerbricht– wasserdichte - durchsichtig - Glas – nichts - stark<br />

Papier<br />

Der Superheld Papier ist ...................... wie eine Feder!<br />

Sogar der Wind verweht ihn! Papier ist so praktisch als<br />

Verpackung, weil es mit Werbung farbig bedruckt werden<br />

kann. Es gibt ganz ...................... Papier oder dickes.<br />

Aus mehreren Lagen Papier macht man ......................<br />

Der hält auch ganz schön was aus! Trotzdem kann man<br />

Papier und Karton immer .........................., und der<br />

Riss ist immer ausgefranst. Papier ist auch toll, weil es<br />

nicht viel kostet. .................... Papier wird aus Holz<br />

gemacht, aber nach dem ........................ kann auch<br />

wieder Papier daraus gemacht werden.<br />

WÖRTER: dünnes – Karton - zerreißen – Neues – Sammeln- leicht<br />

Abfallberatung macht Schule | 89<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


90 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Alu / Metall<br />

Die Aludose als Superheld ist sehr ......................., vor<br />

allem in der Herstellung! Sie braucht viel Energie und<br />

wird aus Dingen gemacht, die von weit her kommen.<br />

Alupapier bleibt ......................, wenn ich es zu einem<br />

kleinen Ball zusammendrücke. Eigentlich kann ich alle<br />

.............................. aus Alu oder Metall verformen,<br />

wenn ich genug Kraft habe. Dafür ...............................<br />

...... sie nicht, wenn ich sie auf den Boden werfe. Wenn<br />

ich sie zerschneide oder den Deckel einer Dose öffne, ist<br />

die Kante immer ......................., also Achtung! Dosen<br />

sind nicht schwer, und wenn was Flüssiges drin ist, rinnt<br />

es nicht aus.<br />

WÖRTER: scharf –zerbrechen – zerknüllt – teuer - Verpackungen<br />

Kunststoff<br />

Kunststoff ist eine große Familie von Superhelden:<br />

PET-Flaschen, Tetra-Pack, ...........................<br />

.... und viele andere gehören hier dazu. Auch<br />

Kunststoffe sind leicht. Wenn ich versuche, sie zu<br />

................................., entsteht ein schöner Riss, der<br />

nicht ausgefranst ist. Manche Kunststoffe sind nur<br />

dünne Folien, die sich lang ziehen, ohne zu zerreißen.<br />

Wenn ich versuche, sie zu zerknüllen, falten sie sich<br />

selbst wieder auseinander und bleiben nicht zerknüllt.<br />

Kunststoffe sind aus ............................. Arten von<br />

Plastik und müssen nach dem Sammeln aussortiert werden.<br />

Deswegen sollten sie immer ........................ entsorgt<br />

werden! Leider muss auch ein Teil davon in großen<br />

Öfen verbrannt werden, weil nicht alles wieder zu neuem<br />

Kunststoff gemacht werden kann.<br />

WÖRTER: zerreißen - verschiedenen - Jogurtbecher - sauber


Mag. Rita Fuchs<br />

Beispielabfall<br />

(mit * gekennzeichnete = schwierig!)<br />

Je nach Altersgruppe sollte der Müll noch dem zugeordnet werden, wo er entsteht –<br />

also Styroportasse bei Fleisch etc.<br />

Fraktion Beispiele Besorgt<br />

Joghurtbecher ohne Deckel<br />

Plastiksäcke (Obst/Gemüse)<br />

Milch-, Saftpackerl*<br />

PET-Flasche<br />

Styroportasse<br />

Kunststoffverpackungen aller Art<br />

speziell:<br />

Chipspackung (innen silber)*<br />

Müsliriegelverpackung (innen silber)*<br />

Kartoffelnetz<br />

Kunststoff-Korken<br />

leere Putzmittelflasche<br />

Papiersackerl<br />

Zeitung<br />

altes Telefonbuch<br />

Briefumschlag mit Fenster*<br />

altes Schulheft<br />

Papierhandtücher (sauber)*<br />

Hochglanzkatalog*<br />

wenn die Gemeinde Karton separat sammelt:<br />

Eierkarton<br />

Einkaufssackerl aus Kraftpapier<br />

Verpackungskarton<br />

Alter Hefteinband<br />

Papiertaschentücher (gebraucht)<br />

Windel<br />

CD, Musik- oder Videokassetten<br />

Glühbirne<br />

alte Bleistifte/Farbstifte<br />

Zahnbürste<br />

Kerze<br />

Kugelschreiber<br />

Diskette<br />

Trinkglas/Spiegelglas<br />

Staubsaugerbeutel<br />

Kaputtes Spielzeug<br />

Radiergummi<br />

Alufolie<br />

Alu-Dosen<br />

Joghurtbecher-Deckel<br />

Metalldeckel (vom Glas)<br />

Konservendose (z.B. vom Fisch)<br />

Kronkorken<br />

Abfallberatung macht Schule | 91<br />

siehe auch<br />

Abfall ABC des Landes Tirol:<br />

www.sauberes-tirol.at<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


92 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Fraktion Beispiele Besorgt<br />

ELEKTRO-ALTGERÄTE<br />

Weißglas:<br />

leeres Gurkenglas<br />

leeres Tintenfass<br />

Buntglas<br />

leere Weinflasche (grün)<br />

leere Ölflasche (grün)<br />

Teebeutel<br />

Kaffeefilter (leer)<br />

Rindenstück/Holz<br />

Trockenes Brot<br />

Kartoffel<br />

Naturkorken<br />

Papierservietten/Küchenrolle<br />

Zahnstocher<br />

Wenn vorhanden, frische Bioabfälle!<br />

Tabletten in Packung<br />

Creme in Tube<br />

Spraylack<br />

(Volles) Putzmittel<br />

Lackdose<br />

Volle Klebstofftube<br />

Batterien<br />

Altes Öl und Altspeisefett<br />

Alte Kleider<br />

Alte Schuhe<br />

Fön<br />

Handy (auch separate Sammlung<br />

über Aktionen/Geschäfte!)<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />

❏<br />


Mag. Rita Fuchs<br />

Recyclinghof-Rallye<br />

➤ „Der Sperrmüllhaufen“ – z.B. Holz und Metall trennen und<br />

in die Container weitwerfen (generelles Altstoff-Trennen)<br />

➤ „Die Problemstoff-Bar“ – AB präsentiert auf einem Tisch mit großen<br />

Gummihandschuhen die Problemstoffe, Kinder raten, was daran giftig/schädlich<br />

für die Umwelt ist, Vermeidung besprechen<br />

➤ „Dosen-Schießen und PET-Flaschen-Bowling“ – Geschicklichkeitsspiel<br />

(wie am Jahrmarkt) Dosen und Flaschen können mit Sand/Wasser gefüllt werden,<br />

Hinweis auf Energiebilanz Dosen-Kunststoff-Glas oder Wertstoffkreislauf-Schema<br />

kann eingebaut werden<br />

➤ „Das Recycling-Tier“ – Basteln mit Altstoffen (betreut)<br />

➤ „Aus Unrat wird unART“ – Kunstwerke aus Abfall, Basteln mit Altstoffen für Ältere.<br />

Inspiration unter http://kunscht.atelier-haki.at/ von Hans Kirchmair.<br />

➤ „Fehlwurf-Detektiv/Spion“ – Kinder finden Fehlwürfe in den Containern<br />

➤ „Die üblichen Verdächtigen“ – Kinder suchen 10 richtig entsorgte Gegenstände<br />

pro Container, um „Most Wanted“ - Listen zu schreiben<br />

➤ „Recyclingprodukt raten“ – Basar aus Recyclingprodukten mit falschen Gegenständen,<br />

Kinder raten, welche nicht aus wiederverwertetem Kunststoff sind (Info siehe Texte<br />

unter „Verwertung & Sammlung“ auf der ARA-System-Homepage<br />

http://www.ara-system.at/index.php?id=53 oder Bilder zum Download von der<br />

Österreichischen Kunststoff Kreislauf-Homepage http://www.okk.co.at/okk_ag.html)<br />

➤ „Öli Ratespiel“ – Wissensfragen zur Altspeiseöl und –fett-Sammlung<br />

➤ „Test the best“ – Kinder stellen ihre 5 kniffligsten Fragen an den RH-Mitarbeiter<br />

Ideen aus der Methodensammlung:<br />

Einkaufsliste<br />

Müllvermeidungs-1, 2 oder 3<br />

Müllionenrad<br />

Kreislauf-Spiele<br />

Papierschöpfen<br />

Wurmkiste<br />

Ideen zur Zusammenarbeit:<br />

Klimabündnis<br />

Feuerwehr<br />

Vereine<br />

Feste ohne Reste<br />

Geschirrmobil<br />

Gesunde Jause für die Kinder (lokale Bauern)<br />

Abfallberatung macht Schule | 93<br />

Achtung!<br />

Stationen nach baulichen Gegebenheiten/Wetter/Alter<br />

der Kinder/Zeit<br />

und Gruppengröße aussuchen!<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


94 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Abfall-Bastelideen<br />

➤ Tastmemory: Blumentöpfe oder große Joghurtbecher mit unterschiedlichen<br />

Materialien füllen (für Modul Bioabfall & Kompost: z.B. Naturmaterialien, Bodentypen<br />

etc.), je zwei gleich auffüllen, Kinder müssen durch Tasten ihre Partner finden<br />

(verbundene Augen oder abgedeckte Behälter)<br />

➤ Regenmacher: Kartonröhre (Küchenpapier) mit Nägelspirale versehen, Nägel<br />

oder Reis einfüllen, zumachen, eventuell mit Papiermachee verkleiden<br />

➤ Geräuschmemory oder Rasseln: Joghurtbecher, Aludosen, verschiedene<br />

Abdeckmaterialien (Karton, Plastik, Alu, ...), verschiedene Füllmaterialien<br />

(Nägel, Kunststoff, ...)<br />

➤ Schuhkarton-Schaufenster: Karton, oben und seitlich Fenster mit Durchsichtpapier<br />

verkleidet, eines bleibt frei – innen wird aus diversen Abfallutensilien eine kleine<br />

„Welt“ oder ein Wald, ein Zimmer, ein Dorf, ein Bauernhof, usw. nachgebaut.<br />

➤ Nikolausteller: aus selbst gemachtem Papier, am besten alten Eierkartons<br />

(Methodenblatt „Papierschöpfen“)<br />

➤ Christbaumschmuck aus Plastik, Alu, ... z.B. Christbaumkugeln aus Glühbirnen*:<br />

Das Gewinde mit Draht oder einem Wollfaden umwickeln, daran Tannenzweige<br />

oder große Maschen befestigen, den Glasteil mit deckenden Farben bunt bemalen<br />

oder mit Pailetten bekleben.<br />

➤ Bechermann*: Mehrere Joghurtbecher unterschiedlich mit gut deckender Farbe<br />

bemalen, jeden Becherboden in der Mitte durchbohren. An einer Gummischnur die<br />

Becher auffädeln und knapp hinter jedem Becher einen Knoten machen. Auf den<br />

obersten Becher ein Gesicht malen und Haare aus Wollresten aufkleben.<br />

Die oben herausschauende Gummischnur fest mit Spagat verknüpfen. Der Bechermann<br />

kann hüpfen, springen, zittern, sich verbeugen oder langsam niederlegen.<br />

➤ Topfuntersetzer aus Korken*: Korken (nicht aus Plastik) sammeln,<br />

in 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf eine feste Unterlage kleben.<br />

Sie können auch halbiert werden oder aufgefädelt.<br />

➤ Faschingsmasken aus Eierkarton**: Den Boden von einem Paar Eierfächern hernehmen<br />

und Löcher zum Durchsehen machen. Aus einem anderen Karton eine Nase,<br />

einen Schnabel basteln und drankleben. Die Maske bemalen und mit Federn,<br />

Wollfäden oder Papierresten verzieren (Haar basteln etc.). Seitlich Löcher machen<br />

und ein Gummiband durchziehen, fertig!<br />

* Bastelideen nach: Südwind (ehem. Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik OÖ) 1993<br />

** Bastelideen nach: Schaischek und Feiseisen, Comenius Projekt, VS Johannes Messner I, Schwaz (1996)


Mag. Rita Fuchs<br />

Biomüll-Kreislauf-Auflösung<br />

Fotos:<br />

1, 2, 4, 5, 6: ATM<br />

3: Rocky Mountain<br />

Laboratories, NIAID, NIH<br />

6. Die fertige<br />

Komposterde hilft<br />

Pflanzen beim<br />

Wachsen. Dann<br />

kann wieder ein<br />

neuer Apfel am<br />

Baum wachsen.<br />

5. Nach mehreren<br />

Monaten entsteht<br />

fertige<br />

Komposterde.<br />

1. Ein Apfelputzen kommt<br />

in den Bioabfall.<br />

4. Dann wandeln viele<br />

kleine Tiere den Bioabfall<br />

in Komposterde um.<br />

Abfallberatung macht Schule | 95<br />

2. Der Bioabfall<br />

kommt auf den<br />

Komposthaufen<br />

oder in die<br />

Kompostieranlage.<br />

3. Zuerst fangen<br />

Bakterien und Pilze<br />

an den Bioabfall<br />

zu zersetzen.<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


96 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Kleine Komposttiere ganz groß<br />

Regenwurm<br />

Asseln<br />

Milben<br />

Springschwänze<br />

Komposttier-Präperate<br />

(auszuleihen von der ATM)<br />

Tierbeschreibungen Komposttiere<br />

Der Springschwanz ist ganz klein (nur mit der<br />

Lupe zu sehen!), weich und meistens weiß. In<br />

einem Kilo Komposterde kommen bis zu 2000<br />

vor! Im Komposthaufen frisst er Bioabfall und<br />

macht daraus Erde. Die Springgabel kann er<br />

nach vorne klemmen und bei Gefahr loslassen,<br />

so springt er bis zu einige cm weit!<br />

Der Regenwurm ist länglich und rosa. Er durchwühlt<br />

die Erde und kann bis zu 4 m tiefe Röhren<br />

graben! Dabei macht er sich zuerst lang und<br />

dann dick, die vielen kleinen Borsten an seinen<br />

Körperringen helfen ihm dabei. Als Komposttier<br />

unersetzlich, macht der Regenwurm aus<br />

Bioabfall wertvolle Komposterde, indem er alles<br />

Mögliche frisst und verdaut. Der Regenwurm<br />

schlüpft aus kleinen Eiern (Kokons) und kann<br />

bis zu 10 Jahre alt werden. Und noch was: Es<br />

stimmt nicht, dass man ihn durchschneiden<br />

kann und beide Teile überleben!<br />

Kurzflügelkäfer<br />

Schnurfüßer<br />

Steinkriecher<br />

Fliegen-Larven<br />

Käfer-Larven<br />

Andere Bodentier-Präparate<br />

(auszuleihen von der ATM)<br />

Die Assel ist verwandt mit den Krebsen und kann<br />

deshalb nur in feuchter Luft überleben. Wird es<br />

trocken oder gefährlich, kann sie sich zu einer<br />

Kugel zusammenrollen. Dabei schützt sie der<br />

harte Rückenpanzer, der aus vielen Abschnitten<br />

besteht und so beweglich ist. Asseln fressen<br />

mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen die Streu<br />

am Komposthaufen, also die noch nicht zersetzten<br />

Blätter.<br />

Milben sind ganz kleine Spinnentiere, das erkennt<br />

man an den 8 Beinen. Ihr Körper ist<br />

ziemlich rund und klein (nur mit der Lupe zu<br />

sehen!). Milben sind entweder räuberisch oder<br />

fressen Pflanzenreste. Räuberische Arten leben<br />

oft am Rücken von anderen Komposttieren.


Mag. Rita Fuchs<br />

Arbeitsblatt Wurmkiste<br />

Wurm-Forscher... gehen achtsam mit Tieren um!<br />

1. Suche vorsichtig einen Regenwurm in der Kiste.<br />

2. Nimm den Löffel zur Hand und gib den Wurm in dein Schälchen.<br />

3. Befreie den Wurm mit dem Pinsel von Erde.<br />

4. Von Zeit zu Zeit will er besprüht werden!<br />

5. Regenwürmer lieben es feucht und dunkel! Arbeite nur 5 Minuten mit demselben Wurm!<br />

Der Regenwurm in meiner Hand fühlt sich ........................................................... an.<br />

So sieht er aus: Ein Körper aus lauter Ringen gebaut!<br />

Wo ist hinten? Wo ist vorne?<br />

Bin ich ruhig und still, hör ich den Regenwurm am Blatt kriechen!<br />

Unter der Lupe seh’ ich auch, wieso! Der hat ja lauter Borsten!<br />

Kann ich die auch zeichnen?<br />

Wie ein Tänzer bewegt er sich, einmal dick und einmal dünn!<br />

Siehst du auch, wie er das macht? Kannst du das auch?<br />

Abfallberatung macht Schule | 97<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

MATERIALSAMMLUNG


98 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Wurm-Erzählgeschichte<br />

für Finger auf die Nas’<br />

http://www.regenwurm.ch/files/mediapics/QUIZ/full/raetselKorr.jpg


Mag. Rita Fuchs<br />

Verrottungsdauer-Kärtchen<br />

Schwankungsfaktoren:<br />

Niederschlag, Temperatur, Bodensäure, Mikroorganismen (Unterschied Tal - Gipfel)...<br />

Abfallkärtchen Zeitkärtchen<br />

Bioabfall (unterschiedlich!)<br />

Schwerer verrottbar:<br />

Fleisch, Schalen von<br />

Zitrusfrüchten etc.<br />

Bis zu 0,5 Jahr<br />

Papiertaschentücher 0,5 Jahr<br />

Zeitung 0,5-1 Jahre<br />

Papier/Karton (z.B.<br />

Zigarettenpackung)<br />

1 Jahr<br />

Zigarettenstummel 1-5 Jahre<br />

Kaugummi 5 Jahre<br />

Baumwollgewebe (z.B. Socken) 5 Jahre<br />

Plastiksack 5 Jahre<br />

Blechdose (rostet!) 10-100 Jahre<br />

Plastikfolie 30-40 Jahre<br />

Dickes Leder (z.B. Schuhe) 50 Jahre<br />

Aludose 50 Jahre<br />

PET Flasche 100 Jahre<br />

Glasflasche 4.000 bi 1 Mio. Jahre<br />

Abfallberatung macht Schule | 99<br />

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100 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />

Rudi Reiher<br />

1. Teil der Geschichte<br />

Rudi Reiher ist eigentlich ganz stolz auf seine<br />

langen Beine und luftigen Federn. Normalerweise<br />

stelzt er damit im flachen Wasser herum und<br />

erhebt sich elegant in die Lüfte. Doch heute<br />

hat er Pech, Pech auf den Flügeln! Seine<br />

Federn sind ganz verklebt von der schwarzen<br />

Masse, die seit gestern am Wasser treibt und<br />

das Ufer bedeckt. Irgendein Boot hat Öl aus<br />

seinem Tank ins Wasser abgelassen! Immer diese<br />

rücksichtslosen Menschen! Ganz verzweifelt<br />

hat Rudi schon versucht, das klebrige Öl auf<br />

seinem Kopf im hohen Gras abzustreifen. Dabei<br />

hat er den Plastiksack gar nicht gesehen, der<br />

sich schön um seinen Hals geschlungen hat.<br />

Noch dazu hat ihn der Wind aufgeblasen! Jetzt<br />

sieht Rudi aus, als hätte er eine Halskrause!<br />

Und bei dem Gewühle im Gras sind auch ein<br />

paar Zigarettenstummel zwischen den Federn<br />

auf seinem Kopf kleben geblieben. „Eine tolle<br />

Frisur!“, hat ihn seine Freundin Rudolfine Reiher<br />

ausgelacht. Dabei geht es ihr nicht viel besser:<br />

Sie hat sich im hohen Gras eine angeschwemmte<br />

Aludose eingetreten und stelzt seither ganz<br />

unglücklich durch die Gegend. Dabei sind die<br />

Reiher eigentlich so stolze Vögel! Wenn da nicht<br />

all dieser Müll im Wasser und am Ufer wäre...<br />

Fortsetzung:<br />

Rudi und Rudolfine beschließen, etwas zu unternehmen.<br />

Sie wollen wissen, woher der ganze<br />

Abfall kommt. Die beiden stelzen durch das<br />

Schilf, immer gegen den Wind, der die gefährlichen<br />

Abfälle auf die Reiher zutreibt. Hinter<br />

der nächsten Flussbiegung hören sie lautes<br />

Kindergeschrei. Ein Campingplatz! Rudi sieht<br />

dem Treiben ganz fassungslos zu. Die Kinder<br />

haben gerade ihr neues Pfeil- und Bogen-Spiel<br />

aus der Verpackung gerissen, die sogleich am<br />

Boden gelandet ist. Die Mutter kocht Nudeln,<br />

den leeren Karton hat der Wind bereits vom<br />

Tisch geweht. Der Vater wäscht sein Motorboot<br />

am Ufer, die Seife rinnt geradewegs in den Fluss!<br />

Weiter unten kippt der Mann vom Campingplatz<br />

gerade die Mülleimer einfach über das steile<br />

Ufer! Was für eine Katastrophe! Kein Wunder,<br />

dass Rudi und Rudolfine aussehen wie zwei<br />

Müll-Monster. Die beiden schauen noch wie gebannt<br />

auf den Campingplatz, da zischt plötzlich<br />

ein Pfeil an Rudi vorbei und trifft Rudolfine<br />

im Gefieder! Noch bevor Rudi ihr helfen kann,<br />

sieht er vor sich drei verschreckte Kinder. „Was<br />

sind denn das für Tiere? Die haben ja Müll an!“<br />

Rudi ist ganz steif vor Schreck, aber mit seinem<br />

öligen Gefieder kann er nicht einmal wegfliegen.<br />

Rudolfine kann sich vor Schmerz auch<br />

nicht mehr bewegen, der Pfeil hat ihren Flügel<br />

gelähmt. Die Kinder fühlen sich ganz schrecklich<br />

beim Anblick der beiden Vögel und nehmen<br />

die zwei kurzerhand auf den Campingplatz<br />

mit. Die nächste Tierärztin wird gerufen. „Ach<br />

du Schreck! Die armen Reiher!“ Vorsichtig wird<br />

Rudi der Plastiksack vom Hals entfernt. Die<br />

Kinder helfen, das Öl aus dem Gefieder zu waschen<br />

und klauben ihm die Zigarettenstummel<br />

vom Kopf. Die Ärztin versorgt Rudolfines Flügel<br />

und befreit ihren Fuß aus der Dose. Jetzt sehen<br />

die beiden wieder wie richtige Vögel aus!<br />

Die Kinder haben inzwischen den restlichen<br />

Abfall vom Campingplatz eingesammelt und<br />

richtig entsorgt. Auch der Vater, die Mutter<br />

und der Mann vom Campingplatz haben von<br />

der Tierärztin eine ordentliche Rüge erhalten<br />

und wissen nun, wie sie in Zukunft nicht mehr<br />

die Tiere in ihrer Umgebung gefährden. Rudi<br />

und Rudolfine sind nun wieder gesund und<br />

munter und erheben sich mit einem kräftigen<br />

Flügelschlag in die Lüfte. „Tschü-üss!“ rufen<br />

ihnen die Kinder noch nach. „Tschüss“, denkt<br />

sich Rudi, „und immer sauber bleiben!“<br />

Idee: Mag. Melanie Wachter/<br />

Mag. Verena Retter (Natopia)<br />

Text: Mag. Rita Fuchs


Mag. Rita Fuchs<br />

Links<br />

Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM)<br />

www.atm-online.at<br />

Verein der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

ARA System<br />

www.ara-system.at<br />

Land Tirol<br />

www.sauberes-tirol.at<br />

www.kompost-tirol.at<br />

Abfallberatung macht Schule | 101<br />

www.umwelt-tirol.at<br />

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