Einleitung - AIR abc
Einleitung - AIR abc
Einleitung - AIR abc
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<strong>Einleitung</strong>:<br />
1 Impressum<br />
3 Vorwort<br />
5 <strong>Einleitung</strong><br />
EINLEITUNG
Mag. Rita Fuchs<br />
Impressum<br />
Auftraggeber:<br />
Kontaktadresse: info@umwelt-tirol.at<br />
Projektleitung: Mag. Rita M. Fuchs<br />
Projektteam (alphabetisch): Ing. Fuchs Renate (ATM Abfallberatung)<br />
Haag Johann (St. Johann)<br />
Jeram Peter (Brixlegg)<br />
Mag. Kleiner Brigitte (pädagogische Beratung)<br />
Lusser Gerhard (Lienz)<br />
Monz Daniel (Hall)<br />
Ing. Sint Anton (ATM Abfallberatung)<br />
Waldhart Alexandra (Telfs)<br />
Ing. Weiskopf Bernhard<br />
(Verein Umweltwerkstatt Landeck)<br />
Ing. Würtenberger Alexander (ATM Abfallberatung)<br />
Layout und Grafik: H. Unterlechner, Wattens (banana.at)<br />
Druck: Pinxit Druckerei GmbH, Absam<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />
In memoriam Mag. Melanie Wachter, die dieses Projekt nicht<br />
mehr bis zum Ende begleiten konnte. Ohne ihre Vorarbeit als erste<br />
Projektleiterin wäre „Abfallberatung macht Schule“ nicht das,<br />
was es heute ist.<br />
Schwaz, September 2007<br />
Finanziert von:<br />
Abfallberatung macht Schule | 1<br />
Verein der Tiroler<br />
Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
Alle Rechte liegen bei den Urhebern.<br />
Die Autoren dieses Werkes treten ihre Rechte an den<br />
Verein der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen ab. Anfragen bzgl.<br />
Vervielfältigung oder Weiterverwendung an: info@umwelt-tirol.at<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | IMPRESSUM
Mag. Rita Fuchs<br />
Vorwort<br />
Verein der Abfall- und UmweltberaterInnen<br />
Michael Kneisl, Vorstand<br />
Land Tirol, Abteilung Umwelt/Abfallwirtschaft<br />
Dr. Kurt Kapeller, Vorstand<br />
der Abt. Umweltschutz<br />
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.<br />
Dieses Sprichwort war für die Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />
Ansporn, gemeinsam mit Experten, auch aus den eigenen Reihen, das<br />
Projekt „Abfallberatung macht Schule“ ins Leben zu rufen und umzusetzen.<br />
Es ist besonders wichtig, dass Themen wie Abfallvermeidung,<br />
Abfalltrennung und Abfallverwertung bereits in den Volksschulen behandelt<br />
werden, damit unsere Kinder frühzeitig für diese Themen sensibilisiert<br />
werden. Es ist eine Tatsache, dass gerade Volksschüler in<br />
ihrem Wissensdrang auch im Stande sind, in der eigenen Familie das<br />
Entsorgungsverhalten zu hinterfragen und damit zu einer nachhaltigen<br />
Abfallwirtschaft bereits in der Familie beizutragen. Letztendlich sind<br />
die Abfälle von heute die Rohstoffe von morgen. Somit gratuliere ich<br />
dem Projektteam zur vorliegenden Arbeit und hoffe, dass recht viele<br />
Umwelt- und Abfallberaterkolleginnen und -kollegen zukünftig in den<br />
Volksschulen in Tirol tätig sein werden.<br />
Die verstärkten Aktivitäten in der Abfallwirtschaft und die komplexen<br />
Aufgabenstellungen im Bereich der Abfallvermeidung, -trennung und -<br />
entsorgung machen es notwendig, Anlaufstellen für diese Belange in<br />
den Gemeinden einzurichten. Die optimalen Ansprechpartner dafür sind<br />
gut ausgebildete, engagierte Abfallberater, die den direkten Kontakt<br />
zu den Bürgern pflegen. Abfallberatung ist kein schmückendes Beiwerk<br />
– man würde das Instrument verkennen, wenn es als abfallwirtschaftlicher<br />
Heiligenschein einer Gemeinde im Sinne von „wir beraten, also tun<br />
wir etwas“ missbraucht würde. Abfallberatung kann jedoch nur dann<br />
gut funktionieren, wenn die neuesten Methoden angewandt werden.<br />
Das vorliegende Projekt „Abfallberatung macht Schule“ ist ein gutes<br />
Beispiel, wie man mit einfachen Mitteln den Abfallberatern ein qualifiziertes<br />
Werkzeug an die Hand gibt, unsere Kinder in spielerischer Form<br />
die Notwendigkeit einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu lehren. Die<br />
Abteilung Umweltschutz gratuliert!<br />
Das Projektteam mit Auftraggebern beim Kick-off-Meeting im Herbst 2006<br />
Abfallberatung macht Schule | 3<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | VORWORT
Mag. Rita Fuchs<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
Zwei Zielgruppen<br />
Mit dem Ziel, den heimischen<br />
Experten und Expertinnen einen<br />
Weg in die Schulen zu bahnen<br />
und so das Thema Abfall in all seinen<br />
Facetten den Kinder aus erster<br />
Hand zu vermitteln, hat auch<br />
der Tiroler Verein der Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen die Kräfte gebündelt,<br />
um das Projekt „Abfallberatung macht<br />
Schule“ zu verwirklichen. Unsere Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen sollen Multiplikatoren sein<br />
und die Kinder des Landes zu Abfallexperten machen.<br />
Denn auch Kinder sind Multiplikatoren: Ein<br />
Kind erzieht (mindestens) zwei Erwachsene!<br />
„Abfall im Brennpunkt“<br />
Ohne das Rad neu zu erfinden, hoffen wir, dass<br />
„Abfallberatung macht Schule“ wieder Schwung<br />
in die pädagogische Arbeit unserer Experten<br />
und Expertinnen bringen wird. Wie auch in anderen<br />
Bundesländern soll dieser Teil der Arbeit<br />
der Abfall- und UmweltberaterInnen wieder<br />
mehr in den Mittelpunkt rücken. Abfall ist<br />
zurzeit ein heißes Thema in Tirol, und schon<br />
bei den Kleinsten muss unser Beitrag zur<br />
Allgemeinbildung ansetzen.<br />
Schulpaket und dazupassendes Know-how<br />
Um den heimischen Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen die Arbeit an den Schulen<br />
möglichst schmackhaft zu machen, den<br />
Unerfahrenen die Hemmung zu nehmen und<br />
den Profis neue Ideen zu geben, bietet diese<br />
Mappe einen bunten Leitfaden (mit System!).<br />
Sie soll das nötige Know-how für die Arbeit an<br />
der Schule vermitteln und bei der Vorbereitung<br />
helfen, denn einer Vorbereitung bedarf es vor<br />
JEDEM Schulbesuch! Ohne unseren Experten<br />
und Expertinnen ganz die Arbeit abnehmen zu<br />
können, hoffen wir eine gute Anleitung zu geben<br />
und zumindest alle Hilfestellungen zusammengetragen<br />
zu haben.<br />
Abfallberatung macht Schule | 5<br />
Unter dem Motto „Erforschen –<br />
Erfahren – Experimentieren“ sollen<br />
auch Sie von den begleitenden<br />
Workshops lernen, dass Abfall in<br />
der Arbeit mit Kindern zu einem<br />
spannenden Thema werden kann,<br />
ja werden muss!<br />
Danke!<br />
Viele tüchtige Hände (und auch kluge Köpfe)<br />
haben zum Projekt „Abfallberatung macht<br />
Schule“ beigetragen. Allen Beteiligten gilt an<br />
dieser Stelle mein Dank. Auch danke ich allen<br />
ideellen Vorreitern, die das Thema Abfall in<br />
der Vergangenheit in die Schulen getragen haben,<br />
oft über Jahre inspirierende Projekte betreut,<br />
Publikationen veröffentlicht und einen<br />
unschätzbaren Beitrag geleistet haben. Ohne<br />
die meisten persönlich zu kennen, sie und<br />
ihre Arbeit waren eine Quelle der Inspiration<br />
und Motivation. Viele Ideen für den Inhalt<br />
dieser Mappe verdanke ich den langjährigen<br />
Erfahrungen anderer, ihnen allen möchte<br />
ich danken, auch für die Bereitstellung ihrer<br />
Materialien.<br />
Selbst das Rüstzeug ausbauen!<br />
Der Inhalt dieser Mappe soll nicht bei 100 Seiten<br />
beschränkt bleiben. Eigene Methodenblätter<br />
oder fertige Stundenbilder, Evaluationen und<br />
Notizen passen genauso hinein wie Berichte<br />
zu den durchgeführten Schulbesuchen oder ein<br />
eigener Pressespiegel. In der Hoffnung, dass<br />
„Abfallberatung macht Schule“ somit noch weiter<br />
wächst, wünsche ich allen VIEL SPASS!<br />
Projektleiterin Mag. Rita M. Fuchs<br />
ATM-Schulprojekt Koordination<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | EINLEITUNG
6 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Bedienungsanleitung<br />
Hauptteil:<br />
Hier finden Sie alle Methodenblätter mit<br />
detaillierten Anleitungen zu drei Modulen.<br />
Modul 1 „Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />
Modul 2 „Bioabfall und Kompost“<br />
Modul 3 „Sauber statt Saubär - Littering in unserer Umwelt“<br />
<strong>Einleitung</strong>:<br />
Im blauen Teil finden Sie wichtige Anleitungen für<br />
die Planung Ihres Schulbesuches. Dort wird auch<br />
die Detailplanung mit Hilfe eines „Stundenbildes“<br />
erklärt. Dieses finden Sie als Kopiervorlage auf S. 84.<br />
Sie können für Ihr Stundenbild verschiedene Methoden<br />
aus den drei Modulen des Hauptteils kombinieren.<br />
Materialsammlung:<br />
Im violetten Teil finden Sie Kopiervorlagen<br />
und ergänzende Materialien als Beiblätter<br />
zu den Methoden. Zusätzliche Materialien<br />
stehen überdies auf der Homepage des Vereins<br />
der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />
www.umwelt-tirol.at
Mag. Rita Fuchs<br />
Legende<br />
Abkürzungen: AB Abfall- und UmweltberaterIn<br />
RH Recycling- oder Bauhof<br />
Icons: Modul<br />
Farben: <strong>Einleitung</strong><br />
Module<br />
Module<br />
Module<br />
Lernziel<br />
Alter, Schulstufe<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
Gruppengröße<br />
Option<br />
Idee<br />
Materialsammlung<br />
Seitensymbole: Methodenblatt<br />
Beiblatt<br />
Copy Me (Kopiervorlage)<br />
Alle Inhalte dieser Mappe, eine weitreichende Link-Sammlung, zusätzliche<br />
Bilder und Materialien, Erfahrungsberichte und sämtliche<br />
Updates sind auf der Homepage des Vereines der Tiroler Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen für Sie zum Download bereitgestellt!<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
Abfallberatung macht Schule | 7<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | LEGENDE
Tipps und Tricks:<br />
9 Tipps und Tricks für die Öffentlichkeitsarbeit<br />
11 Pädagogische Tipps und Tricks<br />
17 Allgemeine didaktische Hilfsmittel<br />
23 Allgemeines zur Abfalltrennung an Schulen<br />
TIPPS UND TRICKS
Mag. Rita Fuchs<br />
Tipps und Tricks für die Öffentlichkeitsarbeit*<br />
Zur Pressewirksamkeit meines Schulbesuches<br />
Schulbesuche und Projekte mit Kindern eignen sich hervorragend für die Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Deshalb sollte vor jeder Aktion an der Schule auch an die Presse gedacht werden! Die Kommunikation<br />
mit der Schule, mit der Gemeinde und den lokalen Medien ist dafür ausschlaggebend. Es ist wichtig,<br />
sich folgende Fragen vorab durch den Kopf gehen zu lassen:<br />
Checkliste zur Vorbereitung<br />
1.) Mein Schulbesuch eignet sich für einen Bericht (Pressemitteilung)<br />
➤ Wer fotografiert?<br />
❏ Lehrperson<br />
❏ ich selbst (bei bestimmten Aktivitäten)<br />
❏ die Kinder<br />
➤ Wer kann einen solchen Bericht schreiben?<br />
❏ Kinder selbst, wenn sie alt genug sind, z.B. nach<br />
dem Besuch mit Hilfe der Lehrperson<br />
❏ die Lehrperson<br />
❏ involvierte Eltern<br />
❏ Wenn ich selbst schreibe– nicht vergessen: Zumindest Zitate einholen!<br />
➤ Wem kann ich das schicken?<br />
❏ E-Mail-Kontaktliste (S. 83) vorab erstellen<br />
❏ sich telefonisch erkundigen über Redaktionsschluss, Ansprechpartner für<br />
Abfall- oder Schulthemen, Textumfang etc.<br />
➤ Kann ich die Pressemitteilung auf die Schulhomepage stellen?<br />
➤ Gibt es einen Newsletter der Schule/der Gemeinde?<br />
2.) Mein Schulbesuch ist ein Aktionstag/größeres Ereignis<br />
➤ Mit wem kann ich zusammenarbeiten?<br />
❏ Bürgermeister<br />
❏ RH-Mitarbeiter<br />
❏ Feuerwehr<br />
❏ Vereine<br />
❏ Klimabündnis etc.<br />
➤ Machen die auch Pressearbeit? (mit zuständiger Person Kontakt aufnehmen)<br />
➤ Kann ich noch weitere Medien einladen?<br />
❏ Radio<br />
❏ Fernsehen<br />
*Zusammengestellt mit professioneller Hilfe von Mag. Kathrin Ehmbacher<br />
Abfallberatung macht Schule | 9<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | TIPPS UND TRICKS FÜR DIE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
10 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Zur Erstellung einer Pressemitteilung<br />
Ist der Schulbesuch gut überstanden, können folgende Tipps zur Nachbereitung helfen. Sind die<br />
Erinnerungen noch frisch, fällt das Schreiben leichter! Also am besten gleich loslegen...<br />
Im Anhang einer kurzen E-Mail-Aussendung wird die Pressemitteilung an die Kontakte verschickt<br />
(Vorschlag einer Liste für Pressekontakte in der Materialsammlung S. 83). Im E-Mail genügen<br />
2 Sätze: Kurz beschreiben worum es geht und angeben, wer für Rückfragen zur Verfügung<br />
steht – mehr nicht!<br />
Text<br />
➤ in WORD schreiben, unformatiert, am besten als Rich Text Format RTF speichern!<br />
➤ Einfache Sprache verwenden<br />
➤ Kurze Sätze, nicht verschachtelt schreiben<br />
➤ AKTIV schreiben (z.B. „würde“ vermeiden)<br />
➤ Text locker gestalten, Absätze machen<br />
➤ Gut gliedern, am besten mit mehreren Untertiteln<br />
➤ Zitate einbauen<br />
➤ Witzig schreiben<br />
➤ Jemand anderen Korrektur lesen lassen<br />
➤ Maximal eine Seite verfassen<br />
Bilder<br />
➤ Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!<br />
➤ Nicht in den Text einfügen, extra schicken!<br />
➤ Bildunterschrift beifügen (eventuell im Text)<br />
➤ Wichtige Personen am Bild von links nach rechts anführen (eventuell im Text)<br />
➤ Nur die besten Bilder aussuchen (Aktionsbilder vor Gruppenfotos)<br />
➤ Wenn möglich Hoch- und Querformat<br />
➤ Abspeichern als CMYK (4-farbig)<br />
➤ Möglichst 300 dpi verwenden, mindestens aber 200 dpi<br />
➤ Größe sollte somit unter 900 KB sein (entspricht etwa 10 mal 15)
Mag. Brigitte Kleiner<br />
Pädagogische Tipps und Tricks<br />
Allgemeines<br />
In einer Zeit, in der der Klimawandel, die ordnungsgemäße<br />
Abfalltrennung und viele weitere<br />
Umweltthemen uns zusehends im alltäglichen<br />
Leben betreffen und berühren, ist eine kindgerechte<br />
Nachhaltigkeitserziehung immer<br />
wichtiger werdende Aufgabe aller Abfall- und<br />
UmweltberaterInnen. Besonders in einer ökologisch<br />
so sensiblen Region wie dem Alpenraum ist<br />
die Brisanz einer umweltbewussten Erziehung<br />
sehr hoch.<br />
Ein Begleiter für den Weg in die Schule<br />
Diese Mappe richtet sich an Sie als Experten<br />
und Expertinnen, damit Sie ein modernes und<br />
kindgerechtes Arbeitsmittel an die Hand bekommen,<br />
das Ihnen, je nach Ihrem persönlichen pädagogischen<br />
Wissens- und Kenntnisstand, eine<br />
sinnvolle Arbeit an den Tiroler Schulen erleichtern<br />
soll.<br />
Die Mappe ist sehr detailliert in ihren Methoden-<br />
blättern, damit Sie in Ihrer Vorbereitungsarbeit<br />
auf Ihre jeweiligen Schulstunden eine ausführliche<br />
Hilfe haben.<br />
„Mut zur Lücke“<br />
Der Umfang und die Genauigkeit der Mappe<br />
soll Sie nicht in Ihrer persönlichen Kreativität<br />
einschränken und Sie auch nicht gängeln in<br />
dem, was Sie machen möchten oder sich selbst<br />
in langjähriger Erfahrung erarbeitet haben.<br />
Verstehen Sie die Mappe als einen „Freund, der<br />
Ihnen da hilft, wo Sie es gerade brauchen“, und<br />
wählen Sie gezielt das aus, was Ihnen hilfreich<br />
erscheint.<br />
Abfallberatung macht Schule | 11<br />
Ihre eigene Schulzeit war sicherlich noch häufig<br />
geprägt von vielen Stunden des Vortrags.<br />
Sie hörten der Lehrperson zu, und nach der<br />
Stunde blieb oft nicht allzu viel in Ihrem Kopf<br />
hängen.<br />
Darum enthält diese Mappe moderne didaktische<br />
Hilfsmittel, die dem Lernen der Kinder<br />
von heute gerecht werden. Einige allgemeine<br />
Hilfsmittel finden Sie anschließend an diese<br />
<strong>Einleitung</strong>. Der Hauptteil der Methoden ist<br />
den drei Abschnitten im Kern der Mappe zugeordnet,<br />
eingeteilt in die Themengebiete<br />
„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“,<br />
„Bioabfall und Kompost“ sowie „Sauber statt<br />
Saubär – Littering in unserer Umwelt“. Lassen<br />
Sie sich überraschen von neuen Ideen!<br />
Schulstunden einmal anders -<br />
Erlebnispädagogik<br />
Diese Mappe trägt in ihrem Aufbau und ihrer<br />
Konzeption, vor allem aber in ihrer didaktischen<br />
Grundintention, einer modernen Pädagogik<br />
Rechnung und ist an der „Erlebnispädagogik“<br />
orientiert.<br />
„Hilf mir, es selbst zu tun!“ (Montessori)<br />
Diese Mappe folgt diesem Grundsatz und „verleitet“<br />
Sie als Experten und Expertinnen dazu,<br />
die Kinder, denen Sie mit dieser Mappe wertvolle<br />
und schöne Stunden bereiten können, selbst<br />
zum Handeln und zum Tun zu bringen.<br />
Erlebnispädagogik wird die Art der Pädagogik genannt, die ausgewählte Erlebnisformen realisiert,<br />
um pädagogische Erziehungsziele zu erreichen. Sie gilt heute als wichtiger Bestandteil<br />
ganzheitlicher Erziehungs- und Bildungskonzepte. Ursprünglich in der Reformpädagogik verwurzelt,<br />
gewinnt sie heute speziell in der Nachhaltigkeitserziehung sehr an Bedeutung, da<br />
der Erziehung zu wertschätzendem Umgang mit unserer Natur eine immer zentralere Rolle im<br />
gesellschaftlichen Kontext zukommt.<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS
12 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />
In moderner Pädagogik steht außer Diskussion,<br />
dass sich beim Kind nur wirklich ins Gedächtnis<br />
einschreibt, was erlebt, was „behandelt“ wurde.<br />
So steht auch das von Ihnen initiierte Handeln<br />
der Kinder im Mittelpunkt des pädagogischen<br />
Tuns, das diese Mappe Ihnen anbietet. Um den<br />
Kindern ein umweltgerechtes Handeln zeigen<br />
und erläutern zu können, müssen wir sie selbst<br />
handeln lassen.<br />
Kinder haben heute oftmals einen hohen<br />
Standard an Wissen zu einzelnen, isolierten<br />
Themenbereichen. Sie wissen beispielsweise<br />
viel über ihr Lieblingstier oder den Weltraum.<br />
Dieses spezifische Wissen erwerben die Kinder<br />
heute sozusagen „nebenbei“ über moderne<br />
Medien wie den Computer oder das Fernsehen.<br />
Allerdings ist dieses Wissen zu einem speziellen<br />
Thema bei den Kindern nicht in einen logischen<br />
Kontext eingebettet. Die Kinder wissen<br />
nicht, wo im biologischen und ökologischen<br />
Zusammenhang ihr Wissen einzuordnen ist.<br />
Hier setzt die Erlebnispädagogik an. Sie bringt<br />
angelesenes Wissen handelnd in einen ökologischen<br />
Zusammenhang – und es wird Ihre<br />
fruchtbringende Aufgabe sein, den Kindern, die<br />
ja die nächste Erwachsenengeneration unseres<br />
Landes sind, mittels der Methoden, die in dieser<br />
Mappe aufbereitet sind, diese Zusammenhänge<br />
zu vermitteln.<br />
Wie sag’ ich’s den Kindern?<br />
Für ExpertInnen, die in die Schule kommen, ist<br />
es ungemein wichtig, in einfacher und kindgerechter<br />
Sprache auf die Kinder zuzugehen.<br />
Als kleine Hilfe haben wir im Beiblatt<br />
Begriffserklärungen zu den häufigsten Fachbegriffen<br />
(Abfall „DINGS-DA“ S. 81/82) angefügt.<br />
Durchaus eine hilfreiche, aber auch<br />
heitere Lektüre für Sie, die didaktisch sehr hohen<br />
Stellenwert hat.<br />
Zur Verwendung der Mappe<br />
Wendet sich eine Lehrperson an Sie oder sprechen<br />
Sie selbst eine Klasse an, so wird natürlich<br />
der Schwerpunkt des Schulbesuchs vorab<br />
zu klären sein. Die Mappe bietet hier eine<br />
Auswahl von 3 Themenbereichen (Modulen):<br />
„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“,<br />
„Bioabfall und Kompost“ sowie „Sauber statt<br />
Saubär – Littering in unserer Umwelt“.<br />
Je nach Wunsch können eine oder mehrere<br />
Stunden oder gar Projekttage flexibel zusammengestellt<br />
werden, indem Sie einzelne<br />
Methoden ganz nach Ihren Vorstellung kombinieren.<br />
Jedes Methodenblatt listet Ihnen die mit dieser<br />
Methode verfolgten Lernziele ebenso auf<br />
wie die Altersstufe, für die die Methode geeignet<br />
erscheint, die Zeit, die Sie für die Einheit<br />
brauchen werden, und viele andere hilfreiche<br />
Kriterien. Auf diesem Blatt finden sich auch<br />
die von Ihnen benötigten Materialien und<br />
hilfreiche Links zum Thema.<br />
Auf dem zweiten Blatt finden Sie den Ablauf,<br />
wie wir ihn uns für Sie gedacht haben. In diesen<br />
Ablaufbeschreibungen steckt viel didaktische<br />
Überlegung. Sie können diesen Ablauf so<br />
verwenden, wie er hier gegeben ist, ihn natürlich<br />
aber auch nach Maßgabe Ihrer jeweiligen<br />
Situation in der Klasse bzw. in der Gemeinde<br />
verändern.<br />
Um den genauen Ablauf Ihres Schulbesuchs<br />
oder auch die Veränderungen gut für sich persönlich<br />
planen zu können, liegt Ihnen hier eine<br />
einfache Form einer Stundenvorbereitung<br />
vor. Sie sollten diese Vorlage ausfüllen, bevor<br />
Sie in die Schule gehen, damit Sie ein klares<br />
Konzept der Stunde vor sich haben. Ein klares<br />
Konzept im Kopf zu haben ist für Lehrpersonen<br />
aus meiner Erfahrung sehr wichtig und unabdingbar.<br />
Diese Stundenvorbereitung finden Sie<br />
im Anschluss an diese <strong>Einleitung</strong>.
Mag. Brigitte Kleiner<br />
Zum Kontakt zu Lehrpersonen und Eltern<br />
Vorbereitung<br />
Eine Checkliste mit Dingen und Fakten, die Sie<br />
mit der Lehrperson vor einer von Ihnen zu haltenden<br />
Unterrichtseinheit absprechen müssen,<br />
haben wir Ihnen beigelegt (S. 14). Dies ist eine<br />
sehr allgemein gehaltene Liste, die von Methode<br />
zu Methode variieren kann. Lesen Sie zunächst<br />
das Methodenblatt und die Ablaufanleitung<br />
wie auch die Liste der benötigten Materialien<br />
durch. Scheuen Sie sich nicht die Lehrperson zu<br />
fragen, was von dem, was Sie benötigen, in der<br />
Schule eventuell vorhanden ist. Vielleicht müssen<br />
Sie das eine oder andere gar nicht selbst<br />
besorgen und mitbringen.<br />
Die Rolle der Lehrperson<br />
Sie sollten Ihren Schulbesuch mit der Lehrperson<br />
auch insofern absprechen, dass die<br />
Rollenverteilung geklärt ist. Während der Stunde<br />
kann die Lehrperson ruhig passiv bleiben und<br />
zusehen (eventuell für Sie fotografieren), außer<br />
Sie brauchen für eine bestimmte Methode<br />
Abfallberatung macht Schule | 13<br />
Hilfe von einer zweiten Person. Vereinbaren Sie<br />
mit der Lehrperson auch, dass sie im Fall eines<br />
Konfliktes unter den SchülerInnen eingreift.<br />
Wichtig ist, dass die Lehrpersonen in Ihren<br />
Stunden dabei sind, damit an den Wissensstand,<br />
auf den Sie die Kinder gebracht haben, auch<br />
angeknüpft werden kann. Lassen Sie sich auch<br />
nach der Stunde eine Rückmeldung geben, um<br />
eventuelle Vorschläge das nächste Mal bedenken<br />
zu können! Nützen Sie dazu auch den<br />
Evaluierungsbogen (S. 26).<br />
Ein Kind erzieht zwei Erwachsene<br />
Ein Informationsbrief an die Eltern nach<br />
Ihrer Einheit soll Ihrem Tun die entsprechende<br />
Breitenwirkung in der Bevölkerung sichern<br />
helfen. Einen Muster-Elternbrief finden Sie im<br />
Anschluss (S. 15).<br />
Verfasserin: Mag. Brigitte Kleiner<br />
Meine Aufgabe war es, an dieser Mappe im Sinne der Didaktik als Beraterin im<br />
Hintergrund mitzuwirken, was eine schöne und sehr lohnende Arbeit war.<br />
Seit 25 Jahren Volksschullehrerin und seit 13 Jahren außerdem LehrerInnenausbildnerin<br />
an der Pädagogischen Akademie (Hochschule), konnte ich<br />
hier im Bereich der Nachhaltigkeitserziehung, der bei mir auch im eigenen<br />
LehrerInnenalltag mit den Kindern immer wieder sehr im Vordergrund steht,<br />
meine Erfahrung und mein Wissen einbringen. Da mir selbst die Erziehung der<br />
Kinder zum Respekt vor der Schöpfung und zu nachhaltigem Denken ein<br />
großes Anliegen ist, habe ich die Mitarbeit am Projekt „Abfallberatung macht<br />
Schule“ wirklich sehr genossen. Ich bedanke mich bei Martin Baumann und<br />
dem Projektteam, insbesondere aber bei Mag. Rita Fuchs, für die Möglichkeit,<br />
hier einen kleinen Beitrag zu sehr Sinnvollem (in Form meiner Erfahrungen)<br />
leisten zu können.<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS
14 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />
Checkliste: Vorbereitung mit der Lehrperson<br />
Rufen Sie die Lehrperson einige Zeit vor Ihrem Besuch in der Schule an, oder gehen Sie in die<br />
Schule, um die aufgelisteten Punkte abzuklären. Die leeren Felder unten sind für Sie, damit Sie<br />
sich besondere Fragen und Anliegen notieren können. Eine Unterrichtsstunde dauert üblicherweise<br />
50 min.<br />
Welche Altersgruppe,<br />
Klasse ist es?<br />
Wie viele Kinder sind<br />
in der Klasse?<br />
Frage Auskunft der Lehrperson Eigene Bemerkungen<br />
Wie viele Kinder nichtdeutscher<br />
Muttersprache sind in der Klasse?<br />
Gibt es behinderte<br />
Kinder in der Klasse?<br />
Welche Besonderheiten<br />
hat die Klasse?<br />
Wann soll die Einheit<br />
stattfinden? (Datum, Uhrzeit)<br />
Wie viel Zeit habe ich<br />
für die Einheit?<br />
Wie ist der Wissensstand der<br />
Kinder zum von mir<br />
vorgetragenen Thema?<br />
(z.B.: wissen viele Kinder<br />
schon, wie man Abfall trennt)<br />
Wird in der Schule<br />
getrennt? (welche Fraktionen,<br />
im Klassenzimmer oder am<br />
Gang, eigener Kompost etc.)<br />
Welche Materialien zur Methode<br />
sind in der Klasse vorhanden?<br />
Was brauche ich an<br />
Hilfestellungen der Lehrperson?<br />
sie an dieser<br />
Stelle darum bitten!<br />
(Gruppeneinteilung, damit<br />
nicht gerade die Kinder in<br />
einer Gruppe sind, die gerne<br />
und viel streiten etc. )<br />
Namenskärtchen für die Kinder<br />
von den Kindern machen lassen
Mag. Brigitte Kleiner<br />
Muster - Elternbrief<br />
Sehr geehrte Eltern!<br />
Ort, Datum<br />
Heute war ich ......................................................, die/der Abfall- und Umweltberater/in<br />
der Gemeinde ................................................... in der Klasse ............, die Ihr Kind besucht.<br />
Wir haben gemeinsam mit der Lehrperson einiges Neues zum Thema<br />
..............................................................................................................<br />
gelernt.<br />
Es wäre sehr hilfreich im Sinne einer „nachhaltigen Erziehung“, wenn Ihr Kind Ihnen von<br />
seinem Erlebnis in der Schule ausführlich berichten dürfte. Wenn es Ihre Zeit erlaubt, hören<br />
Sie einfach zu, Ihr Kind wird sich sicher erinnern.<br />
Gegebenenfalls:<br />
Weiters wäre es für Ihr Kind ein großes Erfolgserlebnis, wenn Sie das, was heute gelernt<br />
wurde, gemeinsam umzusetzen versuchen, soweit das in Ihrem Haushalt möglich ist.<br />
Wir danken für Ihre „ökologisch nachhaltige Hilfe“!<br />
Mit der Bitte um weitere gute Zusammenarbeit im Sinne<br />
unserer Umwelt und mit freundlichen Grüßen.<br />
Abfallberatung macht Schule | 15<br />
Unterschrift der Lehrperson und der/des Abfall- und Umweltberaters/in<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | PÄDAGOGISCHE TIPPS UND TRICKS
16 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />
Stundenverlauf zur Einheit :<br />
Lernziele:<br />
➤<br />
Zeit<br />
➤<br />
was mache und erkläre ich wie<br />
(Methode, Aktivitäten, Erläuterungen von mir)<br />
Begrüßung: Name, Tätigkeit, Aufgabe in der Gemeinde<br />
Ich begrüße die Kinder und die Lehrperson und stelle<br />
mich mit Namen und mit meiner Aufgabe in der<br />
Gemeinde vor. Ich erkläre, wofür ich genau in der<br />
Gemeinde da bin.<br />
Hinführung (<strong>Einleitung</strong>): erste Methode<br />
Erarbeitungsteil (Hauptteil):<br />
Ausklang (Schluss):<br />
was brauche ich dazu<br />
(Material)
Mag. Rita Fuchs<br />
Allgemeine didaktische Hilfsmittel<br />
Geschichten<br />
Eine Geschichte kann Kinder fesseln und ihnen<br />
Inhalte vermitteln, die sie berühren.<br />
Allerdings ist Zuhören auch anstrengend, weshalb<br />
Geschichten möglichst lebendig vorgelesen<br />
werden sollten. Die in dieser Mappe eingebauten<br />
Geschichten beinhalten meist eine Aufgabe<br />
für die Kinder, die an der jeweiligen Stelle erklärt<br />
wird.<br />
Dreck Weg<br />
(Rosalinde Fabry)<br />
So ein Mist in Swabidu<br />
(Bettina und Otto<br />
Meisenberger)<br />
Band 6 einer Reihe von<br />
phantastischen Büchern,<br />
auch als Audio-Kassette/CD<br />
Die Olchis sind da<br />
(Edgar Dietl)<br />
Lektüreband, auch als<br />
Audio-Kassetten/CDs<br />
Eine zauberhafte Geschichte,<br />
die vom richtigen Umgang<br />
mit unserer Umwelt am<br />
Beispiel der Mülltrennung<br />
erzählt. Luca erlebt abenteuerliche<br />
Ferien...<br />
„So ein Mist...“, ärgert sich<br />
Kobold Klappatappa, aber<br />
auch die Dapse in Swabidu<br />
wissen bald nicht mehr,<br />
wohin mit ihrem Abfall.<br />
Spielerisch werden die<br />
Kinder zur Abfalltrennung<br />
animiert und<br />
das Trenn-System wird<br />
anschaulich erklärt.<br />
Die Olchis leben in der<br />
Nähe von Müllbergen und<br />
Abfallgruben, ernähren<br />
sich von Blechbüchsen,<br />
Autoreifen und Haarshampoo<br />
und sind so faul, dass sie<br />
die meiste Zeit in der Sonne<br />
verdösen. Bis sie vor lauter<br />
Nichtstun auf die verrücktesten<br />
Ideen kommen...<br />
Abfallberatung macht Schule | 17<br />
Bücher<br />
Längere Geschichten aus Büchern, die das<br />
Thema Abfall kindergerecht thematisieren,<br />
eignen sich zur Vor- oder Nachbereitung des<br />
Schulbesuches. Die Lehrperson kann so im<br />
Unterricht das Thema Abfall ausbauen. Dazu<br />
sind folgende Bücher sehr zu empfehlen:<br />
Zu beziehen über:<br />
Bezirksabfallverband<br />
Linz-Land<br />
C.A. Carolnestraße 4a<br />
A-4052 Ansfelden<br />
Entlehnbar von der ATM<br />
(2002, Überreuter)<br />
Online-Bestellung über:<br />
http://www.swabidu.com/<br />
Swabidu_Band6.html<br />
Entlehnbar von der ATM<br />
(1989, Edition Strahalm)<br />
Online-Bestellung<br />
z.B. über Amazon:<br />
http://www.amazon.de/<br />
Die-Olchis-sind-da-<br />
Ab/dp/378910518X<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL
18 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Finger auf die Nas‘ Maskottchen<br />
Eine tolle Variante ist eine kurze Erzählgeschichte<br />
mit einem Rätsel. Die Kinder sollen<br />
ihren Finger auf die Nase geben, wenn sie die<br />
Lösung des Rätsels erraten, aber dabei ganz<br />
still bleiben! Falls sie draufkommen, dass sie<br />
sich irren, können sie den Finger auch wieder<br />
runter nehmen. Am Ende rufen alle auf „1, 2, 3“<br />
ganz laut die Lösung. Diese Methode vermindert<br />
das Herausrufen, baut Spannungen ab und<br />
schafft eine gelöste Atmosphäre.<br />
Beispiel: Wurm-Erzählgeschichte aus<br />
dem Modul „Bioabfall und Kompost“<br />
Wer kennt mich?*<br />
Ich habe weder Augen noch Ohren.<br />
Auch keine Nase. Ich lebe im<br />
Boden. Du siehst mich selten. Die<br />
Sonne mag ich nicht. Lieber habe<br />
ich es dunkel und feucht. Im Boden<br />
grabe ich Gänge. Durch meine Gänge wird der<br />
Boden durchlüftet. Am liebsten fresse ich<br />
Pflanzenreste, welche ich mitsamt der Erde<br />
aufnehme. Ich ziehe Blätter und Pflanzenteile<br />
in meine Gänge. Das ist mein Vorrat. Suche im<br />
Rasen nach kleinen, geringelten Erdhäufchen.<br />
Das war ich! Das ist Wurmkot! Die beste Erde<br />
mache ich!<br />
Das Trennguru, Alfons Trennfix,<br />
Billy the Worm & Co.<br />
Maskottchen sind eine ansprechende Art, einem<br />
Thema ein Gesicht oder einen Charakter<br />
zu verleihen. Auch Abfall-Themen lassen sich<br />
gut über ansprechende Figuren transportieren,<br />
wie zum Beispiel mit dem ATM „Alfons Trennfix“<br />
und seinen Freunden oder dem ARA System<br />
„Trennguru“.<br />
Zu diesen Figuren gibt es auch jede Menge<br />
Artikel, die über die ATM oder das ARA System<br />
als „Give-aways“ bezogen werden können (siehe<br />
auch Kontaktadressen).<br />
Handpuppen<br />
Maskottchen lassen sich auch als Handpuppen<br />
in die Schule mitnehmen. Die Arbeit mit einer<br />
Handpuppe erlaubt uns, auch wenn sie<br />
einfach nur ein verzierter Socken ist (z.B.<br />
der Kompostwurm „Billy the worm“), eine<br />
Doppelrolle zu spielen. Auch wenn es etwas<br />
Übung bedarf, die Kinder lieben Handpuppen!<br />
Vorteile:<br />
➤ Die Handpuppe kann als Maskottchen<br />
die ganze Einheit begleiten oder auch<br />
nur Teile (sie kann als Überraschung<br />
aus einem Sack geholt werden, sich<br />
dazwischen schlafen legen etc.).<br />
➤ Als Attraktion fördert sie die<br />
Aufmerksamkeit der Kinder.<br />
➤ Das Tier kann einen klaren Bezug zum<br />
Thema herstellen, wie der Kompostwurm,<br />
oder einfach eine Figur sein, wie<br />
Alfons (ATM) oder das Trennguru (ARA).<br />
➤ Die Handpuppe kann im Kontrast zum<br />
AB stehen und Witze reißen, die Kinder<br />
lustig provozieren, absichtlich falsche<br />
Antworten geben, sich dumm stellen<br />
oder auch helfen - je nach dem, welche<br />
Rolle der AB selbst spielen will.<br />
*Aus: „Virtuelle Ausstellung Regenwurm“. Kopiervorlage siehe Beiblatt (S. 102)! Download unter<br />
http://www.regenwurm.ch/files/mediapics/QUIZ/full/raetselKorr.jpg
Mag. Rita Fuchs<br />
Lieder<br />
Kinder, vor allem in Kindergärten und Volks-<br />
schulen, singen oft und gerne. Lieder sind<br />
nicht nur lustig und unterhaltsam, sie sind<br />
auch etwas, das Kinder aus der Schule mitnehmen<br />
können. Lieder verpacken wichtigen<br />
Inhalt in einfache Worte und vermitteln so<br />
auch Werte. Wer selbst nicht gerne singt, kann<br />
der Lehrperson die Lieder weitergeben! Die<br />
Lieder können dann als Abschluss oder vor dem<br />
Schulbesuch mit der Klasse gelernt werden.<br />
Einige Volksschulen kennen auch Müll-Lieder,<br />
zum Beispiel aus dem Liederbuch Sim Sala Sing<br />
(Ausgabe 2005). Einfach die Lehrperson fragen!<br />
Regenwurmlied*<br />
Melodie aus „My Fair Lady“:<br />
Hei, heute Morgen hab ich Hochzeit!<br />
Strophen:<br />
Hörst du die Regenwürmer husten, (husten)<br />
wenn sie durch’s dunkle Erdreich zieh’n?<br />
Wie sie sich winden, (Bewegung<br />
mit den Händen)<br />
um zu verschwinden (winken) auf<br />
Nimmer-nimmer-Wiederseh’n.<br />
Und wo sie war’n, da ist ein Loch<br />
(mit Daumen und Zeigefinger einen<br />
Kreis formen und durchsehen)<br />
und wenn sie wiederkommen, ist’s da<br />
immer noch noch noch noch ...<br />
Hörst du die Regenwürmer trampeln/klatschen/flüstern....<br />
(die Kinder können weitere Strophen erfinden)<br />
Abfallberatung macht Schule | 19<br />
Müll-Lied**<br />
Melodie: Eisgekühltes Coca-Cola<br />
Refrain (nach jeder Strophe):<br />
Müll gehört nicht auf die Straße,<br />
Müll gehört nicht in den Wald,<br />
dafür gibt’s bei uns die Tonnen,<br />
und das Trennen lernst du bald.<br />
Strophen:<br />
In die Gelbe kommt das Plastik,<br />
in die Rote das Papier.<br />
In die Blaue kommen Dosen<br />
Ganz genau erzähl’ ich’s dir.<br />
In die Gelbe kommt das Plastik,<br />
was gehört da jetzt dazu?<br />
Jogurtbecher und Saftpackerl,<br />
Plastiksackerl, leerer UHU.<br />
In die rote, rote Tonne<br />
da kommt alles aus Papier.<br />
Schachteln, Zeitungen und Zettel<br />
schluckt die rote Tonne hier.<br />
Und die große blaue Tonne<br />
liebt Dosen gar so sehr,<br />
aber auch die Alufolie<br />
kommt in die blaue Tonne her.<br />
Für die lieben Regenwürmer<br />
gibt’s den Kompost bei mir daheim,<br />
oder die kleine Biotonne,<br />
da werf’ ich Essensreste rein.<br />
Und der Rest kommt in den Restmüll,<br />
alte Sachen und noch mehr.<br />
Damit ist die schwarze Tonne<br />
bei guter Trennung auch fast leer!<br />
* Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark. Unterrichtsmappe „Konsum und Abfall“ S. 114 (2006). Download<br />
unter http://www.ubz-stmk.at/upload/documents/cms/383/Konsum_und_Abfall_Praxisteil_1.pdf<br />
**Verändert nach einer Einreichung für den Landespreis für Umwelt (Land Oberösterreich).<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL
20 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Umwelt-Boogie aus Graz-Süd*<br />
Melodie „Lager-Boogie“<br />
Wir kommen von der Müllabfuhr und laden herzlich ein:<br />
Wir bitten euch, sortiert den Müll, dann wird es leichter sein.<br />
Refrain:<br />
Ja, ja, ja, tschu, tschu der Umweltboogie,<br />
ist unser Boogiewoogie,<br />
tschu, tschu, tschu, der Müllberg schmilzt im Nu.<br />
Aus Plastikflaschen, Aludosen lösch ich meinen Durst.<br />
Wohin das Zeug dann kommt, das ist mir herzlich wurscht.<br />
Ja, ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg wächst im Nu.<br />
Das Altpapier, das sammeln wir, es hat sich bald gelohnt,<br />
denn wenn wir sparen mit dem Holz, dann wird der Wald verschont.<br />
Ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />
Mit Autos fahr’n wir in die Stadt, das ist doch so bequem.<br />
Die Straßenbahn, die ist so eng, da muss ich auch noch steh’n.<br />
Ja, ja ... (Refrain) ... die Luft verschmutzt im Nu.<br />
Kompost wird aus dem Müll, der schnell verrottet auf dem Hafen.<br />
Wenn ich dann gute Erde brauch’, dann muss ich keine kaufen.<br />
Ja, ja .. (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />
Die Haare und die Schuhe pflege ich mit einem Spray.<br />
Dass Treibgas zum Ozonloch führt, das ist nicht mein Kaffee.<br />
Ja, ja ... (Refrain) ... die Luft verschmutzt im Nu.<br />
Drum macht jetzt alle fleißig mit beim großen Müllsortieren.<br />
Das kann doch nicht so schwierig sein, ihr müsst es nur probieren!<br />
Ja, ja ... (Refrain)... der Müllberg schmilzt im Nu.<br />
* Aus: „Umwelt und Entwicklung – Müll“, Südwind (ehem. Österreichischer<br />
Informationsdienst für Entwicklungspolitik OÖ), S. 77 (1993)
Mag. Rita Fuchs<br />
Die Kinder stehn’ im Walde*<br />
Melodie „Ein Männlein steht im Walde“<br />
Strophen:<br />
Die Kinder stehn’ im Walde,<br />
ganz still und stumm.<br />
Sie schau‘n vor lauter Schrecken<br />
um sich herum.<br />
Plastik, Eisen, Dosen,<br />
Betten, Mopeds, Hosen!<br />
Alles liegt im Wald verstreut herum.<br />
Die Kinder sind im Walde,<br />
nicht still und stumm.<br />
Sie laufen voller Eifer ganz weit herum.<br />
Sammeln allen Abfall ein,<br />
schleppen ihn zur Schule heim,<br />
und der Wald ist glücklich, er ist ganz rein.<br />
Die Bäume stehn’ im Walde,<br />
ganz froh und frisch.<br />
Sie sind vor lauter Freude ganz außer sich.<br />
Liebe Leute, groß und klein,<br />
sauber soll er immer sein!<br />
Darum darf kein Abfall dort liegen bleib’n.<br />
Reime und Gedichte<br />
Ähnlich wie Lieder helfen auch Reime und<br />
Gedichte den Kindern, sich wichtige Dinge<br />
einzuprägen und mit nach Hause zu nehmen.<br />
Längere oder komplexere Gedichte passen in<br />
höhere Klassen, die Umweltslogans sind schon<br />
für die Kleineren geeignet.<br />
Umweltslogans von Volksschulen**<br />
Ohne Verpackung geht es auch, mach<br />
auch du davon Gebrauch!<br />
Wenn wir die Umwelt schonen, wird<br />
uns die Natur belohnen!<br />
Kauft wieder befüllbare Flaschen<br />
und verwendet Umwelttaschen!<br />
Sei kein Penner – sei ein Mülltrenner!<br />
Was du nicht wirklich kannst gebrauchen,<br />
das sollst du auch nicht kaufen.<br />
Müll vermeiden und Müll trennen,<br />
so sind Umweltfreunde zu erkennen!<br />
Unsere Schätze<br />
Abfallberatung macht Schule | 21<br />
Wir alle mögen gute Luft,<br />
Sonnenschein und Blumenduft,<br />
klares Wasser, saubere Plätze,<br />
denn das sind unsere Umweltschätze.<br />
Und darum sind wir auf der Hut<br />
und schützen unsere Schätze gut,<br />
auf dass sie uns nicht ganz verderben,<br />
sie sollen leben und nicht sterben.<br />
Willst du ein Umweltschützer sein,<br />
dann halte die Umwelt rein.<br />
Von Abfall säubern, pflegen, schonen:<br />
Sie wird’s dir tausendfach mal lohnen!<br />
(Gines Bianca, 2. Klasse Hauptschule Köflach, 1993)<br />
* Verändert nach: „Games for Kids“ (Text: S chülerInnen der VS G ratwein),<br />
Niederösterreichische Abfallverbände, Abfalllied zum Downloaden: http://www.abfalltrennen.at/<br />
cgi-bin/noe/download/webknecht_download.cgi?d101%%%%all%%start<br />
** gesammelt von Margret Lenzbauer, Voitsberg, in: „Abfallberatung an Schulen und Kindergärten“,<br />
ARGE Müllvermeidung 1997<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | ALLGEMEINE DIDAKTISCHE HILFSMIT TEL
22 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Online-Spiele<br />
Multi-Media macht auch vor den Schulen nicht<br />
halt! Viele Kinder sind den Umgang mit dem<br />
Computer schon gewohnt und lernen teils auch<br />
in der Schule spielerisch mit dem Internet umzugehen.<br />
Eine tolle Art der Wissensvermittlung<br />
sind Online-Spiele. Nach einem Schulbesuch<br />
kann den Kindern in Absprache mit der<br />
Lehrperson zum Beispiel ein Trenn-Spiel gezeigt<br />
werden. Hier finden Sie eine Auswahl an<br />
abfallrelevanten Spielen im Internet:<br />
Das „Trennguru“-Spiel des ARA-Systems oder<br />
der „Trennsepp“ eignen sich sogar für kleinere<br />
Kinder, das „Müllionen-Quiz“ aus<br />
Niederösterreich für ältere Kinder und<br />
Erwachsene.<br />
ARA-System-Spiel:<br />
„Trenn auch du mit dem TRENNGURU“<br />
http://www.ara-system.at/index.php?id=3<br />
Müllionenquiz<br />
Ein Projekt der niederösterreichischen Abfallverbände,<br />
des NÖ Abfallwirtschaftsvereins und<br />
der AbfallberaterInnen Niederösterreichs.<br />
http://www.muellionenquiz.at/<br />
Trennsepp<br />
„Catch the trash“ - ein Spiel des Landes Tirol:<br />
http://www.sauberes-tirol.at<br />
Filme<br />
Kurze Filme sind durchaus geeignet, den Inhalt<br />
einer Einheit zu ergänzen. Allerdings ist der<br />
Erlebnisfaktor sehr gering! Ähnlich wie bei<br />
Powerpoint-Präsentationen wird nur das Auge<br />
und teils das Ohr angesprochen.<br />
Kurze Filme zu den Wertstoffkreisläufen:<br />
ARA System – Wissenswertes für<br />
Konsumenten – Verwertungskino:<br />
http://www.arasystem.at/index.php?id=116<br />
Bericht zur Wurmkiste (Niederösterreich):<br />
Alfred Grand – VermiGrand<br />
– Wurmkompostierung:<br />
http://www.grand.at/vermi/<br />
kompostierung.php?nav=0&sub=0&img=<br />
0&tip=0&scr=naturimgarten
Mag. Rita Fuchs<br />
Allgemeines zur Abfalltrennung an Schulen<br />
In der Schule selbst ist Abfall ein Thema mit praktischem Aspekt. Generell ist die Schule ein Ort,<br />
an dem Abfall anfällt, aber eben auch ein Ort, an dem SchülerInnen richtige Abfalltrennung lernen<br />
und praktizieren können.<br />
Abfallaufkommen an Schulen<br />
Im Gegensatz zu einem durchschnittlichen<br />
Haushalt lassen sich die Fraktionen nach ihrem<br />
Abfallaufkommen an einer durchschnittlichen<br />
Schule erfahrungsgemäß folgendermaßen staffeln:<br />
1. Papier und Pappe<br />
2. Verpackungen aus Kunststoff<br />
und Verbundmaterialien<br />
3. Verpackungen aus Aluminium und Metall<br />
4. Biomüll<br />
Legt man das Augenmerk auf die Verteilung des<br />
Abfallaufkommens, sind somit Schulstunden<br />
zum Thema Papier-Recycling von höherer<br />
Relevanz als beispielsweise zum Thema<br />
Problemstoffe.<br />
Bei einem Schulbesuch sollte besonders auf<br />
Themen eingegangen werden, die an der Schule<br />
aktuell sind. Die aktuelle Situation sollte mit<br />
der Lehrperson oder eventuell der Schulleitung<br />
(oder dem Reinigungspersonal) vorab unbedingt<br />
besprochen werden.<br />
Fotos: BAV Freistadt, ATM<br />
Abfallberatung macht Schule | 23<br />
Trennsysteme für Schulen<br />
Die Einführung von Trennsystemen an Schulen<br />
ist ein Thema, dem sich eine eigene Mappe widmen<br />
könnte...<br />
Die Erfahrungen zeigen, dass Trennsysteme an<br />
Schulen am besten im Zuge eines Projektes,<br />
das möglichst die gesamte Schulgemeinschaft<br />
einschließt, eingeführt werden. Wenn sich<br />
die SchülerInnen und LehrerInnen selbst mit<br />
dem Thema auseinandersetzen, ist auch das<br />
Bewusstsein gegeben, um das Trennsystem<br />
richtig zu nützen. Wichtig ist es auch immer,<br />
die nötigen Strukturen zu schaffen, auch in der<br />
Entsorgung durch das Reinigungspersonal, um<br />
die erfolgreiche Wiederverwertung zu garantieren.<br />
Ideen für Trennsysteme: Oben: als Regal oder<br />
als Trennturm aus Karton. Links: Trennzug der<br />
VS Hall in Tirol<br />
Nützliche Links:<br />
BAV Freistadt (Angebot für Trennsysteme):<br />
http://www.umweltprofis.at/freistadt<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
EINLEITUNG | ALLGEMEINES ZUR ABFALLTRENNUNG AN SCHULEN
24 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Abfallwirtschaftskonzepte für Schulen<br />
Ansatzpunkte für die Arbeit an Schulen sind auch der finanzielle sowie der gesetzliche Aspekt, da<br />
laut Abfallwirtschaftsgesetz 2002 (§ 10) Schulen mit mehr als 20 Mitarbeitern dazu verpflichtet<br />
sind, ein Abfallwirtschaftskonzept (AWK) zu erstellen.<br />
An dieser Stelle sei auf die bestehenden Informationsquellen verwiesen, die bei der Erstellung eines<br />
Abfallwirtschaftskonzeptes Hilfestellung bieten.<br />
Links<br />
http://schule.richtigsammeln.at/ an SchülerInnen gerichtet<br />
http://schulen.umweltnet.at kostenloses AWK Tool<br />
für Schulen als Web-Modul<br />
http://www.umweltnet.at/article/articleview/26666/1/6983 PDF-Leitfaden<br />
zum Download<br />
http://www.nachhaltigkeit.at/bibliothek/tatenbank/de/<br />
f0001047.pdf<br />
Beispiel „Abfallwirtschaftskonzept<br />
für das BG/BRG<br />
Wels, Brucknerstraße“,<br />
PDF zum Download
Abfalltrennung in der Schule<br />
Problemstoffe<br />
Abzugeben bei der<br />
Problemstoffsammlung<br />
oder am Recyclinghof!<br />
Restmüll<br />
Alles Übrige!<br />
Chemikalien<br />
Medikamente, Cremen<br />
Batterien<br />
Leuchtstoffröhren<br />
Volle Spraydosen,<br />
Lackdosen<br />
Klebstoffe<br />
Stifte mit giftigen<br />
Mitteln (Folienstifte)<br />
Bleistifte, Buntstifte, ausgetrocknete<br />
Kugelschreiber<br />
Fotos, Klarsichtfolien<br />
kaputte Kassetten, Disketten<br />
kaputtes Spielzeug<br />
benutzte<br />
Papiertaschentücher<br />
und Servietten<br />
Pflaster<br />
Kerzenreste<br />
Korken<br />
Glühbirnen<br />
Staubsaugerbeutel<br />
Reste vom Spitzen<br />
Bioabfall/Kompost<br />
Obstabfälle<br />
(Bananenschalen,<br />
Apfelputzen)<br />
Gemüseabfälle<br />
Eierschalen<br />
Kaffeefilter mit<br />
Sud, Teebeutel<br />
Alte Jausenbrote<br />
und Speisereste<br />
Blumenerde, alte<br />
Blumen (ohne Topf!)<br />
Gartenabfälle<br />
Kunst- und Verbundstoff<br />
Plastiksackerl<br />
Saubere Frischhaltefolie<br />
Ausgewaschene<br />
Plastikflaschen,<br />
Joghurtbecher, Trinkbecher<br />
Alle Verpackungen aus Plastik<br />
Obstnetze<br />
Saft- oder Milchpackerl<br />
(oder in die Ökobox)<br />
Metall<br />
Aludeckel (vom<br />
Joghurt), Alufolien<br />
Ausgewaschene Aludosen<br />
und Konservendosen<br />
Leere Tuben (Senf),<br />
leere Spraydosen<br />
Papier und Karton<br />
Schreib-, Computeroder<br />
Kopierpapier<br />
Zeitschriften, Zeitungen<br />
Hefte, Briefe<br />
Bunt- und Geschenkspapier<br />
(ohne Beschichtung)<br />
Gefaltete Kartons<br />
Jausenpapier ohne<br />
Beschichtung<br />
Glas<br />
Getrennt in Buntglas<br />
oder Weißglas!<br />
Glasflaschen (ohne<br />
Schraubverschluss,<br />
keine Pfandflaschen!)<br />
Ausgewaschene<br />
Gurkengläser,<br />
Marmeladegläser...<br />
NICHT<br />
Alte Töpfe oder Pfannen<br />
(Haushaltsschrott)<br />
volle Spraydosen<br />
(Problemstoffe)<br />
NICHT<br />
Asche vom Grill<br />
Wollreste, Stoffreste<br />
Gekaute Kaugummis<br />
NICHT<br />
Gebrauchte Zahnbürsten<br />
Kaputtes Plastikspielzeug<br />
CDs (CD Sammlung<br />
oder Restmüll)<br />
Kaputte Kleiderbügel<br />
Videokassetten und alles<br />
andere, was nicht zu<br />
Verpackungen zählt.<br />
NICHT<br />
Saft- oder Milchpackerl<br />
(Kunst- und Verbundstoff)<br />
Papiertaschentücher<br />
Fettiges oder dreckiges<br />
Papier<br />
Bücher (zur<br />
Büchersammlung/<br />
Second Hand Laden)<br />
NICHT<br />
zum Buntglas oder<br />
Weißglas gehören:<br />
Verschlüsse und Deckel<br />
Porzellan (Vasen)<br />
Kaputte Trinkgläser<br />
Kaputte Glühbirnen<br />
Kaputtes Glas von<br />
Bildern (Flachglas)<br />
NICHT<br />
Dinge, die repariert<br />
werden können<br />
Saubere Verpackungen<br />
(Wertstoffe!)<br />
Große Dinge (Sperrmüll)<br />
Giftige Dinge<br />
(Problemstoffe)<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
ABFALLTRENNUNG IN DER SCHULE
26 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />
Evaluierungsbogen<br />
Sg. Lehrerin/Lehrer!<br />
Bitte beantworten Sie während oder nach der Unterrichtseinheit der/des AB* diesen Bogen.<br />
Sie helfen uns damit sehr, die Nachhaltigkeitserziehung in Tirol durch IHRE Meinung weiter<br />
zu verbessern. Geben Sie das Blatt bitte dem AB am Ende der Stunde zurück.<br />
DANKE für Ihre Mitarbeit!<br />
Thema: AbfallberaterIn:<br />
Datum und Uhrzeit: Schule:<br />
Kriterien und Beurteilung<br />
Das Thema der Stunde<br />
war altersgerecht<br />
Didaktischer Aufbau der Einheit<br />
war für meine Klasse geeignet<br />
Die vom AB verwendeten<br />
Materialien sind für die<br />
Themenbearbeitung geeignet<br />
Die Materialien für die Kinder<br />
sind übersichtlich und von der<br />
Schriftgröße und dem Layout<br />
her gut geeignet für die Klasse<br />
Die Erklärungen des/der AB<br />
sind sprachlich altersgemäß<br />
Die Hinführung der Stunde<br />
auf das Thema war für die<br />
Kinder gut verständlich<br />
Der Erarbeitungsteil der Stunde war<br />
für die Kinder gut verständlich<br />
Die Sicherung der Lehrziele war<br />
am Ende der Stunde vorhanden<br />
Mit dem vom AB Vorgetragenen<br />
kann ich gut weiter in der<br />
Klasse arbeiten, also weitere<br />
Stunden gut darauf aufbauen<br />
Der Unterricht war für alle<br />
Kinder gut verständlich<br />
Das, was der AB erklären wollte,<br />
haben die Kinder gut verstanden<br />
und sich auch gemerkt<br />
trifft sehr zu trifft zu<br />
Zutreffendes bitte ankreuzen<br />
trifft<br />
teilweise zu<br />
trifft<br />
weniger zu<br />
trifft<br />
nicht zu<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
❏ ❏ ❏ ❏ ❏<br />
Ihre persönlichen Anmerkungen zu Stunde, positiv wie auch kritisch:<br />
* AB=AbfallberaterIn
Modul: Abfallvermeidung, -Trennung und Recycling<br />
27 Die Geschichte des Abfalls<br />
29 Abfallmengen in Tirol<br />
31 Die Einkaufsliste<br />
35 Die umweltfreundliche Schultasche<br />
37 Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3<br />
39 Die clevere Schuljause<br />
41 Tastschnur<br />
43 Verpackungs-Superhelden<br />
45 Abfall-Trenn-Staffel<br />
49 Knick-Trick-Staffel<br />
51 Müllionenrad<br />
53 Recyclinghof-Rallye<br />
57 Papierschöpfen<br />
59 Superlearning<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
Mag. Rita Fuchs<br />
Die Geschichte des Abfalls<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen verstehen,<br />
dass sich mit der Entwicklung des<br />
Menschen auch der „Abfall“ verändert<br />
hat, „Abfall“ als kulturell<br />
definierten Begriff kennen lernen<br />
und erkennen, dass der Begriff für<br />
jede/n etwas anderes bedeutet.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(3.+4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
15 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Vor allen anderen Methoden aus<br />
dem Modul „Abfallvermeidung,<br />
-trennung und Recycling“ möglich<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Präsentation animiert oder<br />
Folien ausgedruckt<br />
Beamer<br />
Abfallberatung macht Schule | 27<br />
zum Download von<br />
ZDFtivi (siehe Links)<br />
Schule<br />
(evtl. Gemeinde)<br />
Nützliche Links<br />
➤ Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark: „Geschichte der Abfallentsorgung“, Praxisteil<br />
Konsum und Abfall, S. 102/103, PDF zum Download: http://www.ubz-stmk.at/upload/<br />
documents/cms/384/Konsum_und_Abfall_Praxisteil_2.pdf<br />
➤ Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Abteilung Abfall, Bern<br />
(4 Seiten PDF zur Geschichte des Abfalls, Details zur Schweiz)<br />
www.booze.ch/cm_data/muell.pdf<br />
➤ ZDFtivi Löwenzahn (Bilder mit Begleittext): http://tivi.<br />
zdf.de/fernsehen/loewenzahn/bildergalerie/05706/<br />
❏<br />
❏<br />
Bilder: © ZDF<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
28 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Geschichte des Abfalls“<br />
1. Vorher mit der Lehrperson abklären, wie viel die Kinder allgemein<br />
über die Geschichte der Menschheit schon wissen.<br />
2. Aufbau der Technik (Beamer, Notebook etc.) bzw. Bilder sollte<br />
vor der Stunde passieren!<br />
3. Einleitende Frage stellen: „Was ist eigentlich Abfall?“<br />
4. Eventuell Antworten an der Tafel mitschreiben.<br />
5. „Seit wann gibt es eigentlich Abfall?“ soll die Kinder zum Nachdenken bringen.<br />
6. Geschichte des Abfalls präsentieren in 4 – 8 Abschnitten.<br />
(Steinzeit, Römer, Mittelalter, Neuzeit bieten sich an), mehr Information und<br />
Bildmaterial siehe vorhergehende Seite (Nützliche Links)!<br />
7. Anhand der letzten Bilder (Idee der Trennung) den Begriff „Wertstoffe“ nennen/erklären<br />
8. Überleitung zu Methoden aus dem Themenbereich<br />
„Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfallmengen in Tirol<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen die Abfallmengen<br />
in Tirol/ ihrer Gemeinde<br />
„erfassen“ und die Dimensionen<br />
des Abfallproblems erkennen.<br />
Die verbildlichten Mengen sollen<br />
die SchülerInnen wachrütteln<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(3.+4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
20 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
Einstieg oder<br />
Überleitung<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ „Geschichte des Abfalls“<br />
als zusätzliche <strong>Einleitung</strong><br />
➤ „Abfall-Trenn-Staffel“<br />
➤ mit weiteren Methoden aus<br />
dem Modul „Abfallvermeidung,<br />
-trennung, Recycling“<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Aktuelle Daten<br />
Land Tirol (siehe Links) ❏<br />
Aktuelle gemeindespezifische<br />
Daten (mit Umrechnung!)<br />
Gemeinde (siehe Beispiel<br />
Gemeinde Grins S. 84)<br />
Karton-Müllautos zum Umhängen<br />
Selbst gefertigt ❏<br />
Piktogramme der Fraktionen<br />
Ausgedruckt ❏<br />
Foto: VS Grins (ATM)<br />
Abfallberatung macht Schule | 29<br />
Nützliche Links<br />
➤ Abfallstatistik Land Tirol<br />
(2005, Diagramme):<br />
www.tirol.gv.at/themen/umwelt/<br />
abfall/abfallstatistik<br />
➤ ARA System, Leistungen in Zahlen,<br />
Haushaltssammlung:<br />
http://www.ara-system.at/<br />
index.php?id=64<br />
➤ Demographische Daten Tirol 2005 (pdf):<br />
http://www.tirol.gv.at/fileadmin/<br />
www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-<br />
fakten/statistik/downloads/bev-2005.pdf<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
30 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Abfallmengen in Tirol“<br />
1. Einleitende Frage stellen: „Wie viel Abfall hinterlässt jeder von euch<br />
pro Tag/Woche?“ und Kinder schätzen lassen!<br />
2. Sollte die Frage auftauchen „Was ist überhaupt Abfall?“,<br />
Kinder loben und Frage behandeln.<br />
3. Die Kinder bekommen die Karton-Müllautos umgehängt. Es wird erklärt,<br />
wie viele Tonnen ein Müllauto (je nach Gemeinde verschieden, im Beispiel<br />
mit 5 to gerechnet) durchschnittlich entsorgt. Hier kurz noch einmal die Menge<br />
ins Bewusstsein bringen – wie viel ist das? Ein Auto? Mehr? 1000kg.... Das<br />
Volumen eines Müllautos kann auch mit den Kindern dargestellt werden:<br />
Vier Kinder (ca 1 ,50 m groß) werden in einem Quadrat aufgestellt,<br />
der abgedeckte R aum (ca. 3 7,5 m3) entspricht etwa dem Volumen eines Müllautos.<br />
4. Simulation: Alle Kinder stehen. Der AB stellt die Frage: „Wie viele Tonnen Abfall,<br />
glaubt ihr, fallen pro Tag in Tirol (oder der Gemeinde) an?“,<br />
und bittet die Kinder gemeinsam zu überlegen.<br />
5. Die entsprechende Anzahl an Müllautos (Kindern) soll vorgehen. Jedes Kind<br />
kann auch 10 oder 100 Autos repräsentieren, ja nach Zahl. Eventuell hilft der AB<br />
mit und bringt schrittweise mehr Kinder nach vorne: „Glaubt ihr, das sind<br />
schon genug?“<br />
6. Ist die Menge erreicht, wird kurz besprochen, wie viel das in einem Jahr wäre, und<br />
dass wir somit ein grosses Abfallproblem haben. Kinder bleiben stehen.<br />
7. Frage stellen: „Wie können wir den Müllberg zum Müllzwerg machen?“<br />
a) Abfallvermeidung<br />
b) Reduktion des Abfalls, der auf die Deponie muss durch Abfalltrennung<br />
und Wiederverwendung/-verwertung der gesammelten Wertstoffe (= Recycling).<br />
8. Die Kinder (Müllautos) werden in die größten Fraktionen geteilt und der<br />
Reihe nach „getrennt“. Dazu können die Piktogramme der Abfall-Fraktionen den<br />
jeweiligen Kindern in die Hand gegeben werden. Stehen bleiben nur wenige<br />
Müllautos voll Restmüll.<br />
9. Überleitung zu Methoden aus dem Modul „Abfallvermeidung, -trennung und Recycling“<br />
Option:<br />
Veranschaulichung der Zahlen kann auch durch Umrechnung in gefüllte<br />
Klassenzimmer (m 3 -Zahl der Klasse ausrechnen).<br />
Idee:<br />
Die Kinder können auch ihr Müllauto anmalen und in der Klasse aufhängen!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Die Einkaufsliste<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen lernen,<br />
dass beim Einkaufen Abfall<br />
vermieden werden kann, und am<br />
Beispiel des Einkaufs<br />
konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />
zur Abfallvermeidung lernen<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1.-4. Klasse)<br />
Klassenzimmer,<br />
alternativ im Geschäft selbst<br />
15 – 30 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Gruppenarbeit<br />
Ein- oder<br />
Überleitung, auch Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ „Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3“<br />
➤ „Clevere Schuljause“<br />
➤ „Umweltfreundliche Schultasche“<br />
➤ „Verpackungs-Superhelden“<br />
Was?<br />
Abfallberatung macht Schule | 31<br />
Von wo? ❏<br />
Eingekaufte Produkte laut<br />
Liste (je mehrere Beispiele)<br />
Handel (Einkaufs-<br />
vorschläge siehe Beiblatt<br />
Einkaufsliste S. 86)<br />
Einkaufskörbe (auch Stofftaschen<br />
bzw. zum Kontrast Plastiksäcke)<br />
Zuhause, Handel ❏<br />
Gruppenkarten mit gemaltem<br />
Einkaufskorb drauf<br />
Selbst erstellt ❏<br />
Preisliste der Produkte<br />
Selbst erstellt<br />
(laut Preis im Handel)<br />
Variante Ampelsystem<br />
Runde Punkte zum Aufkleben<br />
(rot-orange-grün)<br />
Handel ❏<br />
Kleine Post-it<br />
(5 Stück pro SchülerIn)<br />
Handel ❏<br />
Nützliche Links<br />
➤ Klimabündnis-Artikel: „Die Klimadiät - weniger Kilo(meter) durch bewusstes Einkaufen“<br />
http://klimabuendnis.at/root/start.asp?showmenu=yes&fr=&b=&ID=12989<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
32 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Einkaufsliste<br />
Fotos: VS Hall<br />
unterer Stadtplatz<br />
(ATM)
Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Einkaufsliste mit Ampelsystem“<br />
1. AB kennzeichnet vorab jedes Produkt auf der Unterseite mit einem Punkt<br />
(Vergabe siehe Beiblatt Einkaufsliste).<br />
2. Ein Warentisch wird aufgebaut, die Punkte bleiben versteckt, Preisschilder sind sichtbar.<br />
3. AB teilt die Post-it den Kindern aus und lässt sie ihren Namen<br />
auf ihre 5 Post-it schreiben.<br />
4. Ohne Anleitung dürfen die Kinder nun am Warentisch einkaufen gehen, indem sie<br />
nach vorne kommen und auf 5 Produkte jeweils eines ihrer Post-it kleben.<br />
5. Die Produkte mit den meisten Post-it unter die Lupe nehmen.<br />
„Warum ist X so beliebt? Warum würdet ihr Y kaufen?“<br />
6. Kaufentscheidungen der Kinder sammeln (eventuell an der Tafel).<br />
Kategorien herausarbeiten: Wonach richten sich die Leute:<br />
a) billig – teuer = PREIS<br />
b) regional – importiert = CO2 RUCKSACK + WIRTSCHAFT<br />
c) viel – wenig Verpackung = ABFALL<br />
d) natürlich – künstlich = GESUNDHEIT<br />
e) Bio & Fair-Trade – Gewöhnlich = MARKEN, QUALITÄTSZEICHEN<br />
f) bunt oder weniger bunt = WERBUNG<br />
7. Produkt-Punkt enthüllen (Überraschung! Wer hat viele rote, wer viele<br />
grüne Produkte eingekauft?) und erklären, was an diesem Produkt gut/schlecht<br />
für die Umwelt/Gesundheit/Menschheit ist. Werbung kurz ansprechen.<br />
8. Hier könnte der Einkauf wiederholt werden – was hat sich im Bewusstsein geändert?<br />
9. Feedback einholen über die derzeitige Einkaufsgewohnheit der SchülerInnen<br />
(gehen selbst einkaufen, mit den Eltern, was sie am liebsten mögen, usw.)<br />
10. Frage stellen: „Wie können wir clever einkaufen?“<br />
(Dimensionen wie unnötige Verpackung, notwendige Verpackung, weit gereist,<br />
fair trade oder nicht ... siehe auch die Bemerkungen im Beiblatt Einkaufsliste)<br />
11. Einkaufskorb, Stofftasche und Plastiksack ansprechen.<br />
12. Überleitung zu Methoden wie „Abfallvermeidungs 1,2 oder 3“<br />
oder „Umweltfreundliche Schultasche“.<br />
Platz für eigene Notizen<br />
Abfallberatung macht Schule | 33<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
34 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Einkaufsliste“<br />
1. Frage stellen: „Was hat Einkaufen mit Abfall zu tun?“ und zum Thema hinleiten.<br />
Aussprache mit den Kindern, was am Einkauf Verpackung ist:<br />
Verpackungsarten besprechen mit Beispielen.<br />
2. Feedback einholen über die derzeitige Einkaufsgewohnheit der SchülerInnen<br />
(gehen selbst einkaufen, mit den Eltern, was sie am liebsten mögen, usw.)<br />
3. Klasse in drei Gruppen aufteilen (Lehrperson!).<br />
4. Jeder Gruppe (geheim!) einen unterschiedlichen Arbeitsauftrag zuteilen,<br />
am besten auf einem Zettel:<br />
a) „Kauft die Sachen mit der wenigsten Verpackung ein!“<br />
b) „Kauft die Sachen ein, die euch am besten gefallen!“<br />
c) „Kauft die billigsten Sachen ein!“<br />
5. Die Gruppen bekommen je eine Karte mit groß aufgemaltem Einkaufskorb,<br />
in den sie später ihre Produktwahl hineinschreiben können.<br />
6. Der AB stellt die mitgebrachten Produkte aus seinem Einkaufskorb<br />
laut Liste vor und preist jede Wahlmöglichkeit mit ihren Vorzügen an.<br />
7. Zu jedem Punkt auf der Einkaufsliste wählen die Gruppen nun in interner Abstimmung<br />
ihr Produkt laut Kaufauftrag aus und schreiben es in ihren virtuellen Einkaufskorb.<br />
8. Anschließend stellen die Gruppen ihre Körbe vor. Die unterschiedlichen<br />
Kaufanweisungen werden erst danach enthüllt!<br />
9. Der AB bespricht nun, wie eine umweltfreundliche Kaufentscheidung aussieht.<br />
Es sollte ersichtlich sein, dass manche Produkte gleich mehrere Vorzüge haben<br />
(regional UND unverpackt, unverpackt UND das billigste).<br />
Stofftasche und Plastiksack können auch thematisiert werden.<br />
Option:<br />
Vorbereitung (1-3). Die Gruppen gehen mit der Lehrperson in ein Geschäft<br />
und kaufen laut ihrer Liste und der Kaufanweisung ein. Anschließend wird in der Klasse<br />
das Kauferlebnis besprochen (8-10).<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Die umweltfreundliche<br />
Schultasche<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen am<br />
Beispiel ihrer Schultasche konkrete<br />
Handlungsmöglichkeiten für<br />
nachhaltiges und umweltbewusstes<br />
Einkaufen kennen lernen<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(3.+4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
35 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse,<br />
Einzelarbeit<br />
Mittelteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Einkaufsliste<br />
➤ Abfallvermeidungs 1, 2 oder 3<br />
➤ Abfall-Mahnmal<br />
Medienwirksamkeit<br />
Presseartikel begleitend<br />
zu Schulende oder vor Schulbeginn<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Demo-Schultasche<br />
ARGE Abfallvermeidung ❏<br />
Produktkärtchen<br />
Foto: VS Vomp (ATM)<br />
Abfallberatung macht Schule | 35<br />
ARGE Abfallvermeidung ❏<br />
„Check the Bag“ Arbeitsblatt<br />
(und Anweisung) für jedes Kind<br />
Download siehe Links ❏<br />
Broschüre und Folder<br />
„Clever einkaufen für die Schule“<br />
ARGE Abfallvermeidung,<br />
Lebensministerium<br />
Schultaschenverleihservice:<br />
ARGE Abfallvermeidungs GmbH<br />
Dreihackgasse 1<br />
8020 Graz<br />
Tel: 031 6-712309<br />
http://www.arge.at<br />
Nützliche Links<br />
➤ Jutta Kellner: http://www.argehelix.at<br />
➤ Lebensministerium, Initiative „Clever einkaufen“<br />
http://www.umweltzeichen.at/clevereinkaufen<br />
➤ Papierfachhandel - eine Branche stellt sich vor (Produktsuche) www.papierfachhandel.at<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
36 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Umweltfreundliche Schultasche“<br />
1. Die Liste „Check the Bag“ wird vorab von AB erklärt. Beispiele geben.<br />
2. Die Kinder untersuchen mit dem Arbeitsblatt „Check the Bag“<br />
ihre eigene Schultasche in Einzelarbeit.<br />
3. Dabei können sie jede zutreffende Aussage ankreuzen und bekommen dafür<br />
je einen Öko-Punkt. Die Lehrperson und der AB können herumgehen<br />
und den Kindern helfen, ihre Schultasche zu untersuchen.<br />
4. Sind manche Kinder schneller, können sie als Hilfe zu<br />
Kindern gesetzt werden, die noch nicht fertig sind.<br />
5. Den Kindern wird anschließend die Beispielschultasche präsentiert,<br />
damit sie auch Produkte sehen, von denen sie im Arbeitsblatt gelesen haben.<br />
(Die Präsentation kann auch vorab gemacht werden.)<br />
6. Jedes Kind bekommt zum Abschluss eine Broschüre und einen Folder<br />
sowie eine Einkaufsinformation für die Eltern mit.<br />
Option:<br />
Die der Demo-Schultasche beiliegenden Produktkärtchen können den Kindern<br />
ausgeteilt werden. Je nach Klassengröße wird in Einzel-, Paar- oder Gruppenarbeit<br />
mit dem Produktkärtchen das entsprechende Produkt aus der eigenen Schultasche<br />
untersucht. Anschließend wird das Produkt aus der Beispielschultasche damit<br />
verglichen. Die Kinder können abschließend ihre Produktkärtchen präsentieren<br />
(Achtung: der Kärtchentext ist für Kinder eher anspruchsvoll).<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfallvermeidungs-<br />
1,2 oder 3<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen lernen,<br />
dass beim Einkaufen Abfall vermieden<br />
werden kann, und am Beispiel<br />
des Einkaufs konkrete Handlungs-<br />
möglichkeiten zur Müllvermeidung<br />
lernen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
(wenn Platz) oder Saal<br />
10 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
Mittelteil oder Ausklang<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ „Die Einkaufsliste“<br />
➤ „Umweltfreundliche Schultasche“<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Zahlen (1-2-3) ausgedruckt<br />
Produkte<br />
Selbst erstellt ❏<br />
Handel<br />
(Liste mit Beispieleinkäufen im<br />
Beiblatt: Einkaufsliste S. 86)<br />
Markierungsband<br />
(leicht entfernbares Klebeband)<br />
RH, Handel ❏<br />
Nützliche Links<br />
➤ Fair Trade, Gütesiegel: www.faritrade.at<br />
➤ Initiative „Top Produkte“ des Lebensministeriums: www.topprodukte.at<br />
Abfallberatung macht Schule | 37<br />
❏<br />
Fotos:<br />
VS Hall<br />
Unterer Stadtplatz<br />
(ATM)<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
38 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Abfallvermeidungs- 1, 2 oder 3“<br />
1. Die drei Zahlen mit genügend Platz nebeneinander vor dem Pult auflegen und<br />
mit dem Klebeband Trennlinien zwischen den drei Feldern ziehen.<br />
2. Die ganze Klasse spielt mit und sitzt/steht in einigem Abstand zu den Feldern.<br />
3. Pro Durchgang geht es um ein Produkt, zu dem eine Frage mit drei<br />
möglichen Antworten (Fragen selbst erstellen!) gestellt wird.<br />
4. Auf Kommando laufen die Kinder los, mit dem Spruch „1, 2 oder 3, letzte Chance vorbei“<br />
muss jedes Kind ein Feld gewählt haben und dort stehen.<br />
5. Mit dem Spruch „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn der AB zu euch geht!“<br />
wird die Frage aufgelöst.<br />
6. Mit der Auflösung kann auch kurz erklärt werden, warum dieses Produkt<br />
umweltfreundlicher ist (beziehungsweise weniger Verpackung hat) als die anderen.<br />
7. Abschließend kann „Die umweltfreundliche Schultasche“ angehängt werden.<br />
Auch die Produkte aus der Demo-Schultasche könnten, ergänzt mit „schlechten“<br />
Einkäufen, für das 1, 2 oder 3 verwendet werden.<br />
Option:<br />
In das Spiel können gleichzeitig energiesparende (Klimaschutz)<br />
oder „faire“ Produkte eingebaut werden (regional oder importiert, Bio oder nicht Bio,<br />
Fair-trade oder nicht Fair-trade).<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Die clevere Schuljause<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen am<br />
Beispiel ihrer Schuljause konkrete<br />
Handlungsmöglichkeiten zur<br />
Abfallvermeidung kennen lernen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
15 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
<strong>Einleitung</strong>, Schluss<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ „Einkaufsliste“,<br />
„Umweltfreundliche<br />
Schultasche“, „Müllvermeidungs<br />
1, 2 oder 3“, Lehrperson kann<br />
das Thema zur „gesunden<br />
Jause“ ausbauen<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Jausen der SchülerInnen<br />
Vorbereitung durch die Lehrperson<br />
(eventuell Thema<br />
„Gesunde Jause“ mit einbeziehen)<br />
Beispieljause<br />
Abfallberatung macht Schule | 39<br />
Selbst besorgen, siehe<br />
Beiblatt: Anleitung für die<br />
clevere Jause (S. 87)<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Lebensministerium, Artikel zum Thema Schuljause auf Lebensmittel.net:<br />
http://www.lebensministerium.at/article/archive/17133/<br />
❏<br />
❏<br />
Fotos:<br />
links<br />
Jausenbasar mit<br />
Jausenboxen in<br />
der VS Vomp,<br />
unten schlechte<br />
Beispiele für<br />
eine abfallarme<br />
Jause (ATM )<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
40 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Die clevere Schuljause“<br />
1. Die Kinder einladen, im „Jausenbasar“ ihre eigene Schuljause auszustellen.<br />
2. Alle dürfen herumgehen und die Jausenausstellung begutachten.<br />
3. Dabei wird folgende Fragen gestellt: „Welche Verpackungen<br />
entdeckt ihr denn bei eurer Schuljause?“<br />
4. An der Tafel die Ideen sammeln.<br />
5. Die Kinder dürfen sich wieder hinsetzen.<br />
6. Der AB stellt seine „clevere Jause“ vor. Dabei wird vor allem die Verpackung besprochen.<br />
7. Das Thema „gesunde Jause“ könnte von der Lehrperson nach dem<br />
Schulbesuch des AB weiter aufgegriffen werden. Oft schließt sich<br />
der Kreis: Ungesunde Nahrung ist nicht selten doppelt verpackt!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Tastschnur<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die Schüler sollen die wichtigsten<br />
Abfallkategorien kennen und den<br />
Abfall richtig zuordnen können<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse und auch jünger)<br />
Im Freien oder im Klassenzimmer<br />
25 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Einzelarbeit, je nach<br />
Klassengröße Varianten spielen<br />
<strong>Einleitung</strong>, Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />
➤ Müllmengen Tirols<br />
➤ Abfall-Superhelden<br />
Was?<br />
Schnur<br />
Von wo? ❏<br />
Handel; eventuell vom Bauhof ❏<br />
Säckchen oder Socken<br />
entsprechend Anzahl der Kinder<br />
Von den Kindern mitgebracht<br />
(mit Lehrperson absprechen)<br />
Abfälle (pro Sack/Socken<br />
gereinigt, ohne Verletzungsgefahr)<br />
Extras:<br />
Selbst besorgen (siehe Anhang<br />
Beispielabfall S.91/92)<br />
Pictogramme der Abfallfraktionen<br />
(in den Leitfarben)<br />
Gemeinde ❏<br />
Kübelchen der Fraktionen<br />
Schule, RH, ausleihen ❏<br />
Für Varianten:<br />
Tischtuch<br />
Fotos: Tastkreis in der VS Johannes<br />
Messner II, rechts: VS Scheffau (ATM)<br />
Abfallberatung macht Schule | 41<br />
Schule, selbst besorgen ❏<br />
Box mit Löchern<br />
(Karton, verhängt mit Tuch)<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Tuch zum Verbinden der Augen<br />
Selbst besorgen, Schule ❏<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
42 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Tastschnur“<br />
Option<br />
1. Verstecken der Abfälle in den Säckchen/Socken vorab.<br />
2. Befestigung der Säckchen/Socken and der Schnur vorab.<br />
3. Die Tastschnur wird in der Klasse/im Freien aufgehängt oder aufgelegt.<br />
4. Jedes Kind darf zu einem Säckchen/Socken laufen und eine Hand reinstecken.<br />
5. Die Kinder ertasten die Gegenstände im Säckchen/Socken, ohne sie herauszunehmen<br />
bzw. anzusehen. Der Abfall soll erraten werden und einer Trenn-Fraktion<br />
zugeordnet werden.<br />
6. Der Reihe nach darf jedes Kind sagen „Ich habe X, das ist eine Verpackung<br />
aus Y und das gehört zu Z.“<br />
7. Der Gegenstand darf herausgenommen und entsorgt werden.<br />
8. Nur bei falscher Auflösung soll der AB einschreiten<br />
und die richtige Entsorgung erklären.<br />
Das Tastspiel kann auch mit einer Fraktion pro Sack gespielt werden (mehrere<br />
Abfallgegenstände), wobei die Kinder die Fraktion durch Ertasten erraten müssen.<br />
Variante Tastbox:<br />
Alternativ kann auch einfach statt der Schnur und den Säckchen/Socken<br />
ein Tisch mit einem Tuch über den Gegenständen oder eine geschlossene Kiste<br />
mit 2 Löchern für die Hände dienen. Diese Varianten eignen sich für kleinere Klassen<br />
mit wenigen Kindern, wo jedes Kind die Chance hat, dranzukommen.<br />
Variante Tastkreis:<br />
Als <strong>Einleitung</strong>, zum Beispiel für die Abfall-Trenn-Staffel, kann folgende Variante dienen:<br />
Die Kinder stehen im Kreis, Blick nach innen, Schulter an Schulter, und halten die Hände<br />
hinter den Rücken. Jedem Kind wir ein Abfall-Gegenstand in die Hände gegeben. Der AB<br />
geht in die Mitte des Kreises und fragt die Kinder, wer denn glaubt, etwas aus Fraktion X<br />
zu haben. Nachdem alle Fraktionen getrennt auf Häufchen (in den Kübelchen) liegen,<br />
werden die übrig gebliebenen Kinder gebeten, ihre Abfälle einzubringen. Diese werden<br />
gemeinsam getrennt. Die Eigenschaften von bestimmten Verpackungsmaterialien<br />
können hier gut besprochen werden.<br />
Option<br />
Augen verbinden! Wenn kein Tischtuch oder keine Box vorhanden ist,<br />
kann einfach ein Halstuch/Schal benutzt werden.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Verpackungs-Superhelden<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen die unterschiedlichen<br />
Verpackungsmaterialien<br />
mit ihren Eigenschaften kennen<br />
lernen, um beim Trennen besser<br />
zuordnen zu können.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
30 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse, Gruppen<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />
➤ Tastschnur<br />
Fotos: ARA-System<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Typische Verpackungen<br />
aus den Fraktionen<br />
Selbst besorgen<br />
(siehe Beiblatt<br />
Beispielabfall S. 91/92)<br />
Arbeitsblätter<br />
Abfallberatung macht Schule | 43<br />
Siehe Beiblatt:<br />
Verpackungs-Superhelden<br />
Arbeitsblatt (S. 89/90)<br />
Auflösung (für die Arbeitsblätter)<br />
Siehe Beiblatt (S. 88) ❏<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Kurze Filme zu den<br />
Wertstoffkreisläufen: ARA System –<br />
Wissenswertes für Konsumenten<br />
➤ Verwertungskino:<br />
http://www.arasystem.at/<br />
index.php?id=116<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
44 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Verpackungs-Superhelden“<br />
1. Den Kindern erzählen, dass sie heute die Superhelden unter den Verpackungen<br />
kennen lernen werden. So wie Superhelden hat jede Verpackung Eigenschaften,<br />
Dinge, die sie kann, und Dinge, die sie nicht kann.<br />
2. Auf Schautischen werden die Verpackungs-Fraktionen aufgebaut,<br />
dazu wird die Fraktion als Piktogramm aufgestellt/hingelegt.<br />
3. Jedem Kind wird ein Arbeitsblatt ausgeteilt, das einen Lückentext zu jeder<br />
Fraktion enthält. Für die 1. Klasse sollten keine Arbeitsblätter verwendet werden.<br />
4. Aufgeteilt auf die Tische lösen die Kinder den Text in Eigenregie auf.<br />
Für die 1. Klasse gehen alle Kinder gemeinsam von Tisch zu Tisch,<br />
der Inhalt des Arbeitsblattes wird mündlich besprochen.<br />
5. Die Kinder dürfen und sollen mit den Materialien experimentieren!<br />
6. Schnelle Kinder sollen langsamen Kindern beim Ausfüllen helfen.<br />
7. Die Kinder setzen sich am Ende wieder auf ihre Plätze<br />
und der Lückentext wird gemeinsam aufgelöst.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfall-Trenn-Staffel<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen die wichtigsten<br />
Abfallkategorien kennen und<br />
den Abfall richtig zuordnen können.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Geräumiges Klassenzimmer, Saal<br />
45 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse, Gruppen<br />
können gegeneinander spielen<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Abfallmengen<br />
➤ Tastschnur, etc.<br />
Foto: Abfalltrenn-Staffel, VS Kolsass (ATM)<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Beispielabfall in einem Sack/Korb<br />
Selbst besorgen, RH (Liste<br />
siehe Beiblatt Beispielabfall)<br />
1 Kübelchen pro Fraktion<br />
mit dem entsprechenden Aufkleber<br />
(Piktogramm)<br />
ATM, RH, Schule ❏<br />
Markierungsband (leicht<br />
entfernbares Klebeband)<br />
Plane<br />
Abfallberatung macht Schule | 45<br />
RH, Handel ❏<br />
RH, Handel ❏<br />
Variante Blumenwiese:<br />
Wiese, Blumen–Bilder<br />
(oder echte Blümchen),<br />
Schaumstoff Würfel der Fraktionen<br />
Land Tirol:<br />
Kindergartenbox oder<br />
Volksschulbox (ab Sommer `08)<br />
Foto: Blumenwiese im Kindergarten Volders (ATM)<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
46 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Abfall-Trenn-Staffel“<br />
Option<br />
1. Der Müllberg wird VORAB in der Mitte der leeren Klasse/des Saals<br />
auf der Plane aufgehäuft.<br />
2. Die Kübelchen stehen gut ersichtlich nebeneinander,<br />
der AB kann sich vorne hinstellen.<br />
3. Die Klasse soll für den ersten Durchlauf (noch ohne Staffel)<br />
am besten im Halbkreis sitzen.<br />
4. Die Fraktionen werden der Reihe nach besprochen<br />
(ähnlich der Variante Blumenwiese kann auch wieder gewürfelt werden),<br />
falls die Klasse noch kein Trenn-Vorwissen hat.<br />
5. Bei jeder Fraktion wird zuerst der Wissensstand abgefragt. „Was kommt hier hinein?“<br />
6. Dann werden je nach Klassengröße ein paar Kinder zum Müllberg gerufen um Abfall<br />
für diese Fraktion zu suchen und zu entsorgen. Fehlwürfe werden gleich besprochen!<br />
7. Ideal wäre, jedes Kind mindestens einmal trennen zu lassen<br />
und den ganzen Abfallberg durchgenommen zu haben. Die Kübelchen<br />
werden dann wieder in den Sack/Korb entleert<br />
8. Für die Staffel wird die Klasse nach dem Zufallsprinzip<br />
in 2 gleich große Gruppen geteilt.<br />
9. Die Gruppen sitzen hinter ihrer Startlinie oder Markierung einander gegenüber,<br />
die Kübelchen werden genau in der Mitte aufgestellt (Piktogramme beidseitig<br />
oder überhaupt verdeckt, um das Lernen der Leitfarben zu unterstreichen).<br />
10. Jede Gruppe bekommt abgezählt so viele Abfälle aus dem Sack/Korb, wie Kinder<br />
in ihr sind. Der Haufen sollte seitlich zur Laufstrecke Startlinie-Müll<br />
außer Reichweite der Gruppe liegen. Alternativ können die Gegenstände<br />
bereits den Kindern ausgeteilt werden.<br />
11. Die Staffel wird erklärt, die Kinder sollen zum Abfallberg laufen,<br />
einen Gegenstand nehmen, richtig entsorgen und dann das nächste Kind<br />
ihrer Gruppe bei der Startlinie abklatschen.<br />
12. Die Gruppe darf jedem laufenden Kind durch Zurufe helfen<br />
(wenn es der Lärmpegel erlaubt).<br />
13. Die schnellere Gruppe ist Zwischensieger, aber Gewinner gibt es nur,<br />
wenn auch die Fehlwürfe noch berichtigt werden.<br />
14. Deshalb müssen die Kübelchen kontrolliert und die Fehlwürfe<br />
besprochen werden.<br />
Die Staffel kann auch ganz spezielle Trenn-Problematiken beinhalten,<br />
wie zum Beispiel das Zusammenfalten der PET Flaschen für die Sammlung<br />
(siehe „Knick-Trick-Staffel“), oder das Entfernen von Schraubverschlüssen<br />
von Gläsern, Zerlegen von Keks-Packungen in Papier und Plastik-Teil...<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Abfall-Trenn-Staffel“<br />
Variante „Blumenwiese“*<br />
Für den Einsatz im Kindergarten kann die Methode durch Materialien aus der Kindergartenbox<br />
ergänzt werden. Dabei wird die Wiese statt der Plane aufgelegt. Der Abfall kann bereits in<br />
den Kübeln nach Fraktionen getrennt vorbereitet sein. Zur Einführung kann so den Kindern<br />
gezeigt werden, was wohin gehört, bevor der Müll auf der Wiese gehäuft wird. Die Kinder<br />
dürfen dann der Reihe nach je einen Gegenstand suchen, den sie (mit Hilfe) in das<br />
richtige Kübelchen werfen, je nach Fraktion, die gewürfelt wurde (den Kindern macht<br />
es Spaß, selbst zu würfeln!). Für jeden richtig getrennten Abfall dürfen sie eine Blume<br />
auf die Wiese legen. Am Ende soll die Wiese wieder sauber und natürlich sein! Die Methode<br />
„Blumenwiese“ kann auch in eine Rahmengeschichte eingebaut werden.<br />
Variante: „Abfall-Trenn-Werfen“<br />
Gut gezielt ist halb verdaut – wer nicht trennt, der hat’s versaut!**<br />
Für ältere Kinder kann die Trenn-Staffel zu einem Wurfspiel gemacht werden, bei dem 2<br />
Gruppen gegeneinander antreten und ihren Haufen Abfall richtig trennen müssen. Die<br />
Kinder dürfen der Reihe nach von einer Linie aus in die richtigen Tonnen werfen (Achtung:<br />
keine zerbrechlichen Gegenstände verwenden, kein Glas!). Die Gruppe mit den wenigsten<br />
Fehlwürfen gewinnt.<br />
Platz für eigene Notizen<br />
* Adaptiert nach „Rettet Quaxi und seine Freunde“, Mag. Gabriele Böhmer, MA 48 Wien<br />
** Adaptiert nach „stopp littering“ Handbuch der NÖ Abfallverbände (2005)<br />
Abfallberatung macht Schule | 47<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
Mag. Rita Fuchs<br />
Knick-Trick-Staffel<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen wissen,<br />
dass PET-Flaschen nur flachgedrückt<br />
gesammelt werden sollen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Geräumiges Klassenzimmer, Saal<br />
25 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse, Gruppen<br />
können gegeneinander spielen<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Abfall-Trenn-Staffel<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
2 Säcke voll PET-Flaschen<br />
(wenn möglich gelbe Säcke)<br />
Selbst besorgen, von Kindern<br />
leere Flaschen mitnehmen<br />
lassen (vorab mit Lehrperson<br />
besprechen!)<br />
Markierungsband<br />
(leicht entfernbares Klebeband)<br />
RH, Handel ❏<br />
Der Knick-Trick<br />
Die Flasche aufschrauben...<br />
...mittig flachdrücken...<br />
Abfallberatung macht Schule | 49<br />
...und den Boden umklappen<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
50 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Knick-Trick-Staffel“<br />
1. Einleitend kann erwähnt werden, dass Plastik oft den größten Anteil<br />
der gesammelten Wertstoffe ausmacht. Den Kindern erklären, dass PET-Flaschen<br />
in der Sammlung und Entsorgung viel Platz brauchen, wenn sie nicht<br />
zusammengedrückt sind. Dafür gibt es den Knick-Trick (vorführen!).<br />
2. Mit Hilfe der Lehrperson die Klasse in 2 Gruppen teilen.<br />
3. Die PET-Flaschen werden auf die Gruppen aufgeteilt und ausgeleert,<br />
der Sack bleibt neben dem Haufen liegen, um wieder gefüllt zu werden.<br />
4. Die Gruppen stehen hinter dem Markierungsband in 2 Reihen und laufen auf Kommando<br />
zum PET-Flaschen-Haufen, nehmen eine Flasche und machen den Knick-Trick, werfen<br />
sie in den Sack, laufen zurück und klatschen das nächste Kind ihrer Gruppe<br />
bei der Linie ab.<br />
5. Die schnellere Gruppe ist Zwischensieger.<br />
Gewonnen hat die Gruppe mit dem geringsten Volumen im Sack.<br />
6. So kann veranschaulicht werden, wie viel Platz der einfache Trick sparen kann!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Müllionenrad<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling.<br />
Die SchülerInnen lernen spielerisch<br />
richtige Abfalltrennung und die<br />
Leitfarben der Fraktionen kennen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
ab 8 Jahren<br />
für alle Altersstufen<br />
Schule (Saal), im Freien<br />
oder bei Veranstaltungen<br />
richtet sich nach der<br />
Anzahl der Kinder<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
beliebig<br />
Hauptteil, Attraktion<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Höhepunkt einer Schulaktion zum<br />
Thema Abfall, Vorkenntnisse (eine<br />
vorbereitende Schulstunde zum<br />
Thema „Abfallvermeidung, -trennung,<br />
Recycling“) sind wichtig!<br />
Medienwirksamkeit<br />
Groß! Einsatz vorab planen<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Müllionenrad/Fragekarten<br />
auszuleihen über den<br />
regionalen AWV<br />
Fragekarten zur Abfalltrennung<br />
Preise<br />
Abfallberatung macht Schule | 51<br />
ATM ❏<br />
Ideen siehe Kontaktadressen ❏<br />
Das Müllionenrad beim Sportfest<br />
in Pill 2007 (Foto: ATM/FR)<br />
Gebaut von:<br />
Leo Hugl (Visualisierungen für Design,<br />
Werbung, Industrie, Architektur),<br />
Dreyhausenstraße 16/11, 1140 Wien<br />
Tel: 01 / 985 38 05<br />
Nützliche Links:<br />
ATM (Beschreibung):<br />
http://www.atm-online.at/service/<br />
schulen/mullionenrad/<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
52 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Müllionenrad“<br />
1. Aufbau des Rades laut Anleitung (ca. 30 min) sollte vorher passieren!<br />
2. Verstrebungen regelmäßig kontrollieren, Stangen können sich lösen.<br />
3. Das Rad so platzieren, dass keine Verletzungsgefahr besteht!<br />
(Vorsicht bei Wind im Freien!)<br />
4. Das Kind dreht am Müllionenrad, bis der Zeiger auf einem der farbigen<br />
Felder stehen bleibt. Die Farben sind den Abfall-Fraktionen zugeordnet.<br />
5. Zu jedem Feld gibt es eine Auswahl an passenden Fragekarten.<br />
Je nach Alter und Wissen des Kindes wird eine zugeordnete Frage gestellt.<br />
Bei kleineren Kindern kann improvisiert werden.<br />
6. Beantwortet das Kind die Frage richtig, bekommt es einen Preis (Give-Away).<br />
7. Wird die Frage falsch beantwortet, kann die Antwort erklärt werden.<br />
Das Kind kann sich, wenn möglich, nochmals hinten anstellen.<br />
8. Dreht das Kind den ATM-Joker, kann es sich eine Fraktion aussuchen,<br />
zu der die Frage gestellt wird.<br />
9. Gibt es mehrere Give-Aways, können Kinder auch mehrmals<br />
spielen und verschiedene Preise gewinnen.<br />
Option:<br />
In einer Klasse kann in Teams von 2 Kindern gearbeitet werden, die nur bei richtig beant-<br />
worteter Frage in die nächste Runde vorrücken. Bei dieser Ausscheidung gibt es schließ-<br />
lich einen Klassensieger, der einen Hauptpreis bekommt (Trostpreise für die anderen mit-<br />
nehmen!). Trotzdem lernen auch ausgeschiedene Kinder noch bei den Fragen mit!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Recyclinghof-Rallye<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling.<br />
Die SchülerInnen sollen den<br />
örtlichen RH kennen lernen, lernen<br />
spielerisch richtige Abfalltrennung<br />
und wissen, dass bestimmte Stoffe<br />
nur hier entsorgt werden dürfen. Je<br />
nach Station lernen sie noch mehr!<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
ab 8 Jahren<br />
für alle Altersstufen<br />
Der örtliche RH<br />
ca. 3 Stunden oder mehr<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Eine oder mehrere Klassen<br />
Hauptteil, Sonderaktion, Exkursion<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Betreuung<br />
Mit Schulstunden zum Thema<br />
„Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling“ als <strong>Einleitung</strong><br />
und Nachbereitung<br />
1 Person pro Station!!<br />
Gemeindebeamte, RH-Mitarbeiter,<br />
Lehrpersonen, Eltern etc.<br />
Medienwirksamkeit<br />
Groß – Presse sollte im<br />
Vorfeld eingeladen werden<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Je nach Station<br />
Abfallberatung macht Schule | 53<br />
Siehe Beiblatt:<br />
Recyclinghof-Rallye und<br />
Bastelideen (S. 93/94)<br />
Fotos: RH-Rallye mit der VS Aldrans (ATM)<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Altstoff-Rallye: - „Ein Spiel für Kinder,<br />
die mehr wissen (wollen)“ von Margit<br />
Puchner, Bezirksabfallverband Freistadt<br />
➤ „Umweltwandertag“ von Gerhard Lusser,<br />
AWV Osttirol, beide eingereicht als ARA-<br />
Projekte unter http://abfallberater.ara.at/<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
54 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Genereller Ablauf - „Recyclinghof-Rallye“ Variante 1<br />
1. Planung: Wie viele Betreuer habe ich? Wieviel Zeit? Welche Gruppengröße<br />
ergibt sich daraus? Welche Spiele bieten sich für diese Gruppen und Altersstufen<br />
bei unseren örtlichen Gegebenheiten als Stationen an (Ideen S. 94)?<br />
Wetter berücksichtigen! Die Stationen VORAB aufbauen und beschildern.<br />
2. Den Betreuern wird VORAB der Arbeitsauftrag bei jeder<br />
Station ausgehändigt und erklärt.<br />
3. Am Treffpunkt wird der gesamten Gruppe der Ablauf der Rallye erklärt und<br />
die Zeit mitgeteilt (z.B. 15 min), die bei jeder Station für den jeweiligen Arbeitsauftrag<br />
zur Verfügung steht. Eine Pfeife kann z.B. den Wechsel ankündigen.<br />
4. Version mit 4 Stationen: Kinder in 4 Gruppen aufteilen. Ab 4 Klassen<br />
kann im Klassenverband an je einer Station gearbeitet werden.<br />
Sind die Kleingruppen ohne Betreuungsperson am Weg, empfiehlt sich<br />
ein Rallye-Pass mit einem Stempelfeld pro Station.<br />
5. Jeder Gruppe wird eine Station zugeteilt und die Reihenfolge der<br />
Stationen erklärt, damit der Stationenwechsel problemlos vor sich geht.<br />
6. Start<br />
7. Die Betreuer stellen jeweils bei ihrer Station einen Teil des Recyclinghofes vor.<br />
„Willkommen bei Station X. Wir sind hier bei den Containern zur Y-Sammlung. Hier<br />
werden Z-Wertstoffe abgeliefert und X-Mal pro Woche vom<br />
Entsorgungsunternehmen Y abgeholt.“<br />
8. Erklären, was dann weiter mit dem Abfall passiert<br />
(Recycling, thermische Verwertung, Deponie etc.)<br />
9. Bei jeder Station den Arbeitsauftrag erklären und demonstrieren.<br />
Möglichkeiten für Wettbewerbe:<br />
- Station, wo jedes Kind einmal spielt und ein Gruppensieger gekürt wird.<br />
- Station mit Quiz/Malen (für die 1. Klasse) und Ziehung der Gewinner am Ende.<br />
- Punktevergabe am Rallye Pass bei den einzelnen<br />
Stationen und Kür des Gespamtsiegers.<br />
10. Wenn das Signal ertönt, muss die Gruppe geschlossen zur nächsten Station wechseln.<br />
11. Ist die letzte Gruppe bei den Betreuern angelangt und hat ihren Arbeitsauftrag<br />
erfüllt, werden die Kinder zum Treffpunkt begleitet.<br />
12. Zum Abschluss werden Sieger gekürt, Urkunden oder Preise verteilt,<br />
Fotos gemacht und Reden geschwungen, je nach Plan.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Genereller Ablauf - Variante 2 als „offene Veranstaltung“<br />
Voraussetzung: Sicherung des Geländes, da die Kinder unbetreut die Stationen besuchen<br />
können. Jedes Kind/jede Kleingruppe bekommt einen eigenen Rallye-Pass und kann<br />
nach Belieben zu den Stationen gehen, wo es sich anstellt und die Stempel/Punkte<br />
sammelt. Sind die Stationen Selbstläufer müssen die Arbeitsaufträge kurz und<br />
einfach sein. Dabei kann die Anzahl der Stationen beliebig erhöht werden. Am<br />
besten eignen sich hier Rätselfragen, die Antworten werden dann am Rallye-Pass<br />
notiert. Ein Beispiel aus der Praxis: „Altsoff-Rallye“ von Margit Puchner, BAV Freistadt<br />
(siehe Links).<br />
Option:<br />
Öko-Rallye oder Umweltwandertag: Stationen werden nicht am RH aufgebaut, sondern<br />
entlang einer Strecke in der Gemeinde. Abfall-Themen können so mit gewissen Orten,<br />
die mit ihnen im Zusammenhang stehen, in Verbindung gebracht werden (Wertstoff-<br />
sammelinsel, Littering an der Bushaltestelle etc.). Ein Beispiel aus der Praxis:<br />
„Umweltwandertag“ von Gerhard Lusser, AWV Osttirol (siehe Links).<br />
Platz für eigene Notizen<br />
Abfallberatung macht Schule | 55<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
Mag. Rita Fuchs<br />
Papierschöpfen<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung,<br />
-trennung und Recycling<br />
Die SchülerInnen sollen erkennen,<br />
dass Abfall auch wertvoll ist und<br />
wieder zu etwas Neuem werden<br />
kann. Sie lernen den Recycling-<br />
Prozess aus eigener Hand kennen<br />
und sehen das Ergebnis.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(ab 2. Klasse, wenn LehrerIn hilft)<br />
Innen, Werkraum<br />
(Wasseranschluss, kein Teppichboden!)<br />
2 Stunden<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse, Gruppen<br />
können gegeneinander spielen<br />
Hauptteil, Sonderaktion<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Mit Schulstunden zum Thema<br />
„Abfallvermeidung, -trennung<br />
und Recycling“ als <strong>Einleitung</strong><br />
und Nachbereitung<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Holzrahmen mit Fliegengitter<br />
(je ein Schöpf- und ein Formrahmen)<br />
Handel ❏<br />
flache Schüsseln (Größe je nach<br />
Rahmen zum Eintauchen)<br />
Handel ❏<br />
Mixer oder Rührstab<br />
Handel, RH ❏<br />
Schwamm, Lappen<br />
Nudelholz<br />
Handel, RH ❏<br />
Selbst besorgen ❏<br />
alte Zeitungen (kein Hochglanz-<br />
oder stark beschichtetes Papier!)<br />
Wasser<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Schule ❏<br />
Klebeband und wasserfester Marker<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Handtücher, alte Geschirrtücher,<br />
Wäscheklammern<br />
Von den Kindern mitzubringen<br />
(vorab Lehrperson, Eltern<br />
informieren)<br />
Wäscheleine<br />
Abfallberatung macht Schule | 57<br />
Schule, Handel ❏<br />
❏<br />
VS Schwaz Johannes Messner I,<br />
Weihnachtsmüllstunde 2006<br />
(Fotos: ATM/Wachter)<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark: „Die Geschichte vom Papier“ Praxisteil Konsum<br />
und Abfall, PDF zum Download: http://www.ubz-stmk.at/upload/documents/cms/384/<br />
Konsum_und_Abfall_Praxisteil_2.pdf<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: ABFALLVERMEIDUNG, -TRENNUNG UND RECYCLING
58 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Papierschöpfen“<br />
1. VORAB muss der Faserbrei hergestellt werden, indem die Zeitungen<br />
in kleine Stücke gerissen und einen Tag lang in Wasser eingeweicht werden.<br />
Dieser erste Schritt kann trotzdem mit den Kindern gemeinsam gemacht werden,<br />
wobei dann mit dem vorbereiteten Faserbrei weitergearbeitet wird.<br />
2. Generell zuerst demonstrieren, dann die Gruppen der Reihe nach betreuen.<br />
3. Am Arbeitsplatz Handtuch und mit Namen beschriftetes Geschirrtuch<br />
auflegen (mit Marker auf Klebeband schreiben).<br />
4. Den Faserbrei mixen (NUR Aufsichtsperson oder selbst mixen!) und in die<br />
flachen Schüsseln/Wannen gießen (=Pulpe). Pflanzenfasern für dekoriertes<br />
Papier an dieser Stelle beimengen (siehe unten).<br />
5. Die Kinder sollen mit den Händen spüren, wie sich die richtige Konsistenz anfühlt<br />
(wie Buttermilch!) und verstehen, warum man den Brei einen Tag einweichen lässt.<br />
6. Die Rahmen im Faserbrei versenken bis sich genügend Brei über das Gitter des<br />
Schöpfrahmens gelegt hat. Der Formrahmen begrenzt die Seiten des neuen Papiers.<br />
7. Die Rahmen vorsichtig waagrecht herausheben und das Wasser abtropfen lassen.<br />
Dann kippen, mehr Wasser rinnt ab.<br />
8. Den Formrahmen abnehmen und das Papier auf das feuchte Geschirrtuch setzen.<br />
9. Mit dem Schwamm nach außen streifen (Feuchtigkeit nehmen),<br />
fest andrücken und dann den Schöpfrahmen abnehmen.<br />
10. Mit dem Nudelholz (oder einer Presse) möglichst viel Wasser auspressen.<br />
11. Um das Papier ganz glatt zu machen kann es auf eine glatte Oberfläche gelegt<br />
werden, mit einem Handtuch abgedeckt und nochmals gewalzt werden.<br />
12. Zum Trocknen mit dem Geschirrtuch auf eine Leine hängen (oder auflegen).<br />
13. Vor jedem Mal Schöpfen die Pulpe umrühren!<br />
14. Am Ende die Pulpe mit einem Sieb abseihen und in einem Behälter sammeln.<br />
Variante farbiges oder verziertes Papier:<br />
Die Pulpe, am besten aus neutralem Papier angerichtet (z.B. helles Papier, Zeitungen<br />
werden immer grau durch die Druckerschwärze), kann mit natürlichen Farben gefärbt<br />
werden: Gekochte Zwiebeln (bräunlich), gekochte Rohnen (rot), gekochte Blätter<br />
(grün), Curry-Pulver oder Zimt-Pulver (gelb), Lavendelblüten (violett),<br />
farbige Servietten etc.<br />
Die oberste Lage von bedruckten Servietten, trockene Blätter oder andere Dinge<br />
können zur Verzierung ebenfalls noch vor dem Trocknen auf das Papier gepresst werden.<br />
Pflanzenfasern für dekoriertes Papier:<br />
Brennnesseln, Lauch, Rhabarber, Wiesenblumen, Herbstlaub, Stroh, Spargelschalen,<br />
aufgebrühte Teeblätter etc. geben dem Papier eine interessante Struktur!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Superlearning*<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Alle 3 Module<br />
Methode zur Spielerischen<br />
Wiederholung von Gelerntem<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer,<br />
Saal<br />
15-20 Minuten<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
in 2 Teams<br />
Abschluss<br />
(Wissensüberprüfung)<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
* Idee: Natopia<br />
Nach allen Methoden die<br />
Wissen vermitteln<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Markierungsband<br />
RH, Handel ❏<br />
Abfall-Gegenstände/<br />
Tierbilder (je nach Thema)<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Vorbereitete Fragen<br />
Abfallberatung macht Schule | 59<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Fotos: VS Grins (ATM)<br />
www.umwelt-tirol.at
60 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf - „Superlearning“*<br />
1. Die Klasse wird in zwei Teams aufgeteilt, die Kinder stehen<br />
sich mit einigem Abstand in 2 Reihen gegenüber.<br />
2. Die Reihen werden durchnummeriert (die gleichen Nummern<br />
aus den Teams stehen sich gegenüber).<br />
3. In der Mitte zwischen den Teams werden verschiedenste Abfall-Gegenstände<br />
in einer Reihe auf dem Markierungsband aufgelegt.<br />
4. Das Spiel wird erklärt, die Teams spielen gegeneinander, die<br />
Lehrperson kann die Punkte an der Tafel zählen (Strichliste)<br />
5. Eine der vorbereiteten Fragen wird gestellt (z.B. Was gehört in den Metall-Behälter?)<br />
6. Dann wird eine Nummer gerufen.<br />
7. Die beiden Kinder mit dieser Nummer (eines pro Team) laufen zu den Abfall-<br />
Gegenständen und wählen einen aus, der die Frage richtig beantwortet.<br />
Die Gruppe darf, wenn es der Lärmpegel erlaubt, durch Zurufe mithelfen.<br />
8. Der AB vergibt die Punkte, es kann so gespielt werden, dass mehrere<br />
richtige Gegenstände für jede Fraktion aufgelegt werden und so die maximale<br />
Punkteanzahl von beiden Gruppen erreicht werden kann.<br />
9. Die Gegenstände bleiben auf der Mittellinie liegen.<br />
10. Falsche Antworten sollten kurz besprochen werden.<br />
Ideen für Fragen:<br />
Abfallvermeidung, -trennung und Recycling:<br />
Was gehört zu Fraktion X?<br />
Was gehört nicht zu Fraktion X?<br />
Was kann wieder verwendet/verwertet werden?<br />
Was muss am RH abgegeben werden?<br />
Etc.<br />
Bioabfall und Kompost:<br />
Was gehört nicht zum Bioabfall?<br />
Welche Tiere leben im Komposthaufen? (z.B. Tierbilder auflegen)<br />
Welche Tiere schlafen bloß dort?<br />
Welche Tiere machen neue Erde?<br />
Welche Tiere sind Räuber?<br />
Etc.<br />
Littering:<br />
Was braucht 5 Jahre, bis es verrottet?<br />
Was braucht 10 Jahre, bis es verrottet?<br />
Was gefährdet das Grundwasser, wenn es draußen weggeworfen wird?<br />
Etc.<br />
Platz für eigene Notizen<br />
* Idee: Natopia
Modul: Bioabfall und Kompost<br />
61 Kreislaufspiele<br />
63 Kompostgeschichte<br />
65 Fehlwürfe im Bioabfall<br />
67 Kleine Komposttiere ganz groß<br />
69 Die Wurmkiste<br />
71 Das geheimnisvolle Komposttier<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
Mag. Rita Fuchs<br />
Kreislauf-Spiele<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Module<br />
Lernziel(e)<br />
Abfallvermeidung, -trennung und<br />
Recycling. Bioabfall und Kompost.<br />
Die SchülerInnen lernen die<br />
Wertstoff-Kreisläufe und den<br />
natürlichen Bioabfall-Kreislauf<br />
kennen und können die Stationen<br />
schematisch nachbauen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(3. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer, Saal<br />
25 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Gruppenarbeit<br />
Schluss<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ mit anderen Methoden aus<br />
dem Modul „Bioabfall und<br />
Kompost“ oder „Abfallvermei-<br />
dung, -trennung und<br />
Recycling“<br />
(Fotos: ATM)<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Spielematerial auf<br />
www.umwelt-tirol.at (interner Bereich)<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Kreislauf-Bilder<br />
Pfeile<br />
Download (Auflösung<br />
siehe Beiblatt S. 95)<br />
Selbst ausdrucken ❏<br />
Bild-Beschreibungen<br />
Abfallberatung macht Schule | 61<br />
Download (Auflösung<br />
siehe Beiblatt S. 95)<br />
Bioabfall-Kreislauf, VS Johannes Messner I<br />
und VS Schwendau 2006 (unten)<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at
62 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Kreislauf-Spiele“<br />
Option:<br />
1. Die Gruppen bekommen je ein Set ausgedruckter Bilder (A4) und Bildbeschreibungen<br />
sowie Pfeile (wenn möglich laminiert).<br />
2. Der Kreislauf soll in der richtigen Reihenfolge aufgelegt werden.<br />
3. Zur Korrektur kann am Ende eine Präsentation mit den Stationen des Kreislaufs<br />
gemacht werden, entweder über Powerpoint,<br />
Folien oder mit den Bildern einer Gruppe.<br />
Die Kreisläufe können auch in einem Staffellauf als Wettrennen aufgelegt werden.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Kompostgeschichte<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Bioabfall und Kompost<br />
Die SchülerInnen sollen erleben,<br />
was im Komposthaufen so los ist.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
10-15 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
Überleitung, Abschluss<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Kleine Komposttiere ganz groß<br />
Das geheimnisvolle Komposttier<br />
Nützliche Links:<br />
➤ „Ich steh auf Kompost“,<br />
Kampagne des Landes Tirol<br />
www.kompost-tirol.at<br />
Foto: ATM<br />
Was?<br />
Abfallberatung macht Schule | 63<br />
Von wo? ❏<br />
Geschichte zum Vorlesen<br />
Siehe Beiblatt nächste Seite ❏<br />
Ablauf „Kompostgeschichte“<br />
1. Einleitend die Kinder fragen, welche<br />
Komposttiere sie kennen. Die in der<br />
Geschichte vorkommenden können<br />
vorbereitend in Bildform (Google)<br />
den Kindern gezeigt werden.<br />
2. Während der AB die Geschichte erzählt<br />
(vorliest), soll jedes Kind seiner Phantasie<br />
nach die Szenen der Geschichte am Rücken<br />
des anderen Kindes zeichnen (eventuell<br />
auf die Tiere oder deren Bewegungen<br />
einschränken).<br />
3. Wiederholen der Geschichte mit der<br />
Anweisung, genau zuzuhören: „Hört mal,<br />
was dem Billy alles passiert, und<br />
– wem begegnet er denn da?“<br />
4. Die Kinder können sich danach wieder<br />
hinsetzen und der AB kann mit einer der<br />
folgenden Fragen an die nächste Methode<br />
anknüpfen:<br />
a) Welche kompostierbaren Abfälle kommen<br />
in der Geschichte vor?<br />
→ Fehlwürfe im Biomülli<br />
b) Wie hat es Billy the Worm am liebsten?<br />
→ Wurmkiste<br />
c) An welche Tiere aus der Geschichte<br />
könnt ihr euch noch erinnern?<br />
→ Kleine Komposttiere ganz groß<br />
5. Nach den gestellten Fragen kann die<br />
Geschichte bei kleineren Kindern sogar ein<br />
drittes Mal gelesen werden.<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
64 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Eine bewegte Kompostgeschichte<br />
Billy the Worm macht heute das, was er am liebsten tut: Er durchwühlt den Kompost nach Fressbarem.<br />
Gerade schlängelt er sich zwischen altem Brot und Apfelputzen durch, um eine Ameisenstraße<br />
zu betrachten. Neben ihm stolziert ein langbeiniger Weberknecht ganz leichtfüßig über den<br />
Komposthaufen. Heute ist viel los! Ein Steinkriecher trommelt mit seinen vielen Beinen über die<br />
runzeligen Kartoffeln, eine kleine Schnecke schleppt sich über die zerbrochenen Eierschalen und<br />
dicke Laufkäfer machen sich mit ihren großen Beißzangen an den abgeschnittenen Grashalmen zu<br />
schaffen. Plötzlich kullert ein Haufen Salatblätter auf Billy drauf, der ihn ganz zudeckt – aber im<br />
Dunkel hat er es eh viel lieber. Außerdem sehen ihn dann die Vögel nicht, die auf den Ästen am<br />
Baum sitzen und auf der Suche nach Beute schon ungeduldig hin und her hüpfen. Noch dazu ist es<br />
heute windig, und das tut Billy’s Haut gar nicht gut, die würde viel zu schnell austrocknen! Neben<br />
ihm haben sich die Asseln vor Schreck zu kleinen Kugeln zusammengerollt. So ein Salat! Der<br />
wendige Ohrwurm muss sich wieder aus den Blättern arbeiten und die blitzschnelle Wolfsspinne<br />
läuft geradewegs unter die trockenen Nudeln. Billy vergräbt sich lieber nach unten. Auf seinem<br />
Weg trifft er einen eingerollten Engerling, der auch auf bessere Zeiten wartet. Kleine Milben und<br />
Springschwänze kitzeln ihn, bevor sie sich aus dem Staub machen. „Ach, so viel los heute!“, denkt<br />
sich Billy, als er endlich gemütlich seinen ersten Bissen Kompost hinunterschluckt.<br />
Idee: Mag. Melanie Wachter/ Mag. Verena Retter (Natopia)<br />
Text: Mag. Rita Fuchs<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Fehlwürfe im Biomüll<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Bioabfall und Kompost<br />
Die SchülerInnen sollen jene Abfälle<br />
kennen, die kompostierbar sind.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
15 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Gruppenarbeit<br />
<strong>Einleitung</strong> zum Thema oder<br />
Abschluss (Wissensüberprüfung)<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Mit anderen „Bioabfall und<br />
Kompost“-Methoden<br />
Foto: Übungsvolksschule Innsbruck (ATM )<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Biomülli (kleiner Kübel<br />
mit Bio-Piktogramm) - gefüllt<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Plastikobst<br />
Schule (eventuell schon<br />
vorhanden), Handel<br />
andere trockene<br />
kompostierbare Abfälle<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Fehlwürfe<br />
(vorbereiteter Abfall, gewaschen)<br />
Sack<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Handel ❏<br />
Eventuell Handschuhe<br />
für die Kinder<br />
Alternativ:<br />
Abfallberatung macht Schule | 65<br />
RH, Handel ❏<br />
Symbolbilder von kompostierbaren<br />
und nicht- kompostierbaren<br />
Abfällen<br />
Land Tirol: Kindergartenbox<br />
oder Volksschulbox<br />
(ab Sommer `08)<br />
„Billy the Worm“-Figur<br />
Socke, selbst gebastelt ❏<br />
Nützliche Links:<br />
➤ „Ich steh auf Kompost“<br />
Kampagne des Landes Tirol<br />
www.kompost-tirol.at<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
66 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf - „Fehlwürfe im Bioabfall“<br />
1. Je nach Biomüll-System (Eigenkompostierung zu Hause, in der Schule, nur Tonne)<br />
den Wissensstand der Kinder abfragen. „Warum sammeln wir Biomüll? Was wird aus<br />
Biomüll? Wer hilft denn aller mit, damit die Dinge am Komposthaufen zu Erde werden?“<br />
2. Einleitend kann die Geschichte von „Billy the Worm“ erzählt werden (Alfons Trennfix II)<br />
indem eine einfach gebastelte Socke als Regenwurm verwendet wird. „Billy lebt im<br />
Komposthaufen, mit vielen anderen Tieren (etc....). Was frisst denn unser Wurm?“<br />
3. Der mitgebrachte Biomülli ist voller Abfälle und Fehlwürfe. Mit den Kindern soll<br />
nachgeschaut werden, was wirklich in den Biomülli gehört und was nicht.<br />
4. Die Kinder sitzen im Kreis, der Biomülli wird ausgeleert. Ist die Klasse klein,<br />
kann jedes Kind auch einen Gegenstand aus dem Kübelchen nehmen bzw. bekommt<br />
ein eigenes Symbolbild.<br />
5. Gemeinsam mit den Kindern (und dem Wurm) werden die Abfälle einzeln<br />
durchgesprochen (=benannt, und es wird geklärt, was und woraus der Abfall genau ist)<br />
und, wenn sie kompostierbar sind, in den Biomülli geworfen.<br />
6. Zum Abschluss freut sich der Wurm, die nicht-kompostierbaren Abfälle kommen<br />
in den Sack, je nach Wissen der Kinder und Alterstufe kann hier noch nach Fraktionen<br />
getrennt werden.<br />
Option:<br />
Symbolbilder können statt Plastikobst und Beispielabfällen verwendet werden.<br />
Die Methode funktioniert auch ohne Wurm-Socke.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Kleine Komposttiere<br />
ganz groß<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Bioabfall und Kompost<br />
Die SchülerInnen sollen die Tiere<br />
und Kleinsttiere im Komposthaufen<br />
kennen lernen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(mit Betreuung ab der 2. Klasse)<br />
Schule, Klasse<br />
35 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Kleingruppen<br />
(etwa 4 Kinder pro Mikroskop)<br />
Hauptteil, Schluss<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
„Wurmkiste“,<br />
„Das geheimnisvolle Komposttier“,<br />
„Biomülli“<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Komposterde<br />
(Erde vom Waldboden)<br />
Selbst besorgen, Schule ❏<br />
Mikroskope<br />
Präparate<br />
Schule, beim regionalen<br />
AWV auszuleihen<br />
Schule, beim regionalen<br />
AWV auszuleihen<br />
Tierbeschreibungen<br />
Siehe Beiblatt (S. 96):<br />
Kleine Komposttiere ganz groß<br />
Wasser in Schälchen<br />
und kleine Pipette<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Objektträger und Deckgläser<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Bestimmungsschlüssel<br />
(z.B. von GEO)<br />
Abfallberatung macht Schule | 67<br />
Kindergartenbox (Land Tirol) ❏<br />
Foto: ATM<br />
Nützliche Links:<br />
➤ GEO Tag der Artenvielfalt (Bestimmungsschlüssel als pdf):<br />
http://www.geo.de/_components/GEO/_static/bday/NNA_Bestimmungshilfe_Kleintiere.pdf<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
68 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf - „Kleine Komposttiere ganz groß“<br />
1. Die Klasse mit der Lehrperson gemeinsam in Kleingruppen<br />
einteilen (nach Anzahl der Mikroskope).<br />
2. Das Gerät wird erklärt und die Kinder werden darauf hingewiesen,<br />
dass einiges kaputt werden kann, wenn sie nicht aufpassen!<br />
3. Ein Kind pro Gruppe darf mit einem leeren Objektträger zur Komposterde kommen<br />
und ein paar Krümel drauflegen, die mit einem Wassertropfen benetzt und einem<br />
Deckglas abgedeckt werden (es soll kein Wasser seitlich herausrinnen!).<br />
4. Die Kinder dürfen nun die Objektträger unter das Mikroskop legen,<br />
die kleinste Vergrößerung ist eingestellt und genügend hoch geschraubt.<br />
5. Den Kindern wird vorgezeigt, wie man in ein Mikroskop hineinschaut und den<br />
Grobtrieb langsam herunterdreht, bis das Bild scharf wird. Dann darf nur noch<br />
mit dem Feintrieb gearbeitet werden! (Bei den Kleinen die Mikroskope nur mit<br />
Hilfe scharf stellen!)<br />
6. Die Kinder sollen abwechselnd hineinsehen und nach Tieren suchen.<br />
7. Werden Tiere entdeckt, können sie mit dem Schlüssel bestimmt werden.<br />
Option: Präparate verwenden<br />
Um direkt einige Boden- und Komposttiere zu beobachten, können die Präparate zur<br />
Hand genommen werden. Am besten Stationen mit den scharf gestellten Präparaten<br />
vorbereiten. Zu jedem Tier soll dabei eine Beschreibung neben dem Mikroskop aufliegen<br />
(siehe Beiblatt: Kleine Komposttiere ganz groß). In der Beschreibung fett gedruckte<br />
Eigenschaften sind jeweils charakteristisch und leicht zu erkennen. Die Kinder können<br />
dann im „Stationenbetrieb“ herumgehen (in kleinen Gruppen jeweils 10 min pro Station<br />
beobachten, dann wechseln).<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Die Wurmkiste<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Bioabfall und Kompost<br />
Die SchülerInnen lernen<br />
Komposttiere kennen, die für die<br />
Zersetzung der Bioabfälle<br />
wichtig sind.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
45 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Gruppen- und Einzelarbeiten<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Mit anderen „Bioabfall und<br />
Kompost“-Methoden<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Alfred Grand<br />
Kremserstraße 63<br />
3462 Absdorf<br />
Tel 02278/7028<br />
www.grand.at/wurmkompostsystem.htm<br />
Internationale Seiten (auf Englisch):<br />
➤ www.wormfarm.com<br />
➤ www.wormdigest.org<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Wurmkiste mit Zubehör (Löffel,<br />
Pinsel, Schalen, Info-Folien)<br />
Lupen<br />
auszuleihen vom<br />
regionalen AWV<br />
Handel ❏<br />
Wasser-Zerstäuber<br />
Abfallberatung macht Schule | 69<br />
Handel, RH ❏<br />
Arbeitsblätter für die Kinder<br />
Siehe Beiblatt Wurmkiste:<br />
Arbeitsblatt (S. 97)<br />
❏<br />
❏<br />
Die Wurmkiste<br />
im Einsatz<br />
(Johannes Messner VSII,<br />
Schwaz 2006)<br />
Fotos: ATM<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
70 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Wurmkiste“<br />
1. Den Kindern wird die Wurmkiste als Beispiel für<br />
den Kreislauf der Kompostierung erklärt.<br />
2. „Stell dir vor, jeden Herbst verlieren die Bäume im Wald ihre Blätter. Jedes Jahr<br />
liegt mehr Laub herum, und in alten Wäldern muss man sich schon durch<br />
meterweise alte Blätter graben, um spazieren zu gehen! Stimmt nicht?<br />
Wieso? Die Natur kennt keinen Abfall!“<br />
3. Kinder werden als Forscher eingeschult und ausgestattet mit den Utensilien<br />
(je nach Klassengröße in Kleingruppen): Arbeitsblatt, Bleistift zum Zeichnen,<br />
Lupe, Löffel und Pinsel, Schälchen.<br />
4. Die Anleitung der Arbeitsblätter wird vorher besprochen.<br />
5. Die Kinder arbeiten selbständig, der AB kann zur Betreuung frei herumgehen.<br />
6. Zur Vor- oder Nachbereitung können mehrere Infoblätter und Folien zur<br />
Wurmkiste besprochen werden bzw. andere Methoden eingebaut werden.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Das geheimnisvolle<br />
Komposttier<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Bioabfall und Kompost<br />
Die SchülerInnen sollen den<br />
Springschwanz kennen lernen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
8 –12 Jahre<br />
(1. und 4. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
15 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Einzelarbeit, ganze Klasse<br />
<strong>Einleitung</strong><br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Mit „Kleine Komposttiere ganz groß“<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Geschichte zum Vorlesen<br />
Beiblatt siehe nächste Seite ❏<br />
Doppelt gefaltetes Papier<br />
Mit Kindern vorbereiten ❏<br />
Material zum Zeichnen<br />
(für jedes Kind)<br />
Schule ❏<br />
Bild vom Springschwanz<br />
Siehe Beiblatt ❏<br />
Foto: Wikipedia<br />
Abfallberatung macht Schule | 71<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Bild eines Springschwanzes:<br />
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/ba/Isotoma_Habitus.jpg<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: BIOABFALL UND KOMPOST
72 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Das geheimnisvolle Komposttier“<br />
1. Jedem Kind wird ein Bogen Papier ausgeteilt, das durch<br />
entsprechendes Falten dreigeteilt ist.<br />
2. Die Geschichte wird vorgelesen.<br />
3. Den Kindern wird nun erklärt, dass sie selbst das Tier zeichnen dürfen, den Kopf<br />
im vordersten Abschnitt, dahinter den Körper und das Ende in hintersten Abschnitt.<br />
4. Die Geschichte wird noch zweimal vorgelesen, dann haben die Kinder Zeit zum Zeichnen.<br />
5. Das Bild des Springschwanzes wird hergezeigt, das Tier wird kurz beschrieben<br />
(Beschreibung siehe unten).<br />
6. Überleitung zu weiteren Methoden.<br />
Platz für eigene Notizen<br />
Beiblatt: Das geheimnisvolle Komposttier<br />
Sir Henry war ein ganz berühmter Forscher. Er reiste in fremde Länder und erforschte Tiere in<br />
fremden Teilen der Erde. Eines Tages kehrte er mit hohem Fieber von einer langen Reise zurück.<br />
Befreundete Forscher besuchten sein Krankenbett. Er war zu krank, um zu sprechen, und schlief<br />
meistens, doch immer wieder rief er aus seinem fiebrigen Schlaf: „Ach, dieses wundersame Tier!“<br />
Eines Tages besuchte ihn ein kleines Mädchen, das sich neben sein Bett setzte. Das kleine<br />
Mädchen wohnte in der gleichen Straße und hatte Sir Henry sehr gerne, weil er ihr normalerweise<br />
von seinen abenteuerlichen Reisen so viel erzählte. Dieses Mal wachte Sir Henry nur kurz aus<br />
seinem Schlaf auf und sagte:<br />
„Liebes Mädchen, du musst für mich ein wundersames Tier aufzeichnen, das ich bei meiner Reise<br />
entdeckt habe. Ich sterbe vielleicht schon morgen und will, dass die Welt dieses Tier noch kennen<br />
lernt! Das Tier ist ganz erstaunlich, es hat einen Kopf, klein wie ein Knopf, und mit zwei langen<br />
Antennen. Sein Körper ist krumm, ein runder Rücken mit sechs Beinen am runden Bauch. Und am<br />
hinteren Ende, meine Liebe, musst du eine Sprunggabel zeichnen, fast wie zwei Antennen mit<br />
kleinen Haken an den Enden.“<br />
Idee: Mag. Melanie Wachter/Mag. Verena Retter (Natopia)<br />
Text: Mag. Rita Fuchs<br />
Beschreibung des Springschwanzes:<br />
Der Springschwanz ist ganz klein (nur mit der Lupe zu sehen! Höchstens einige mm groß),<br />
weich und meistens weiß. In einem Kilo Komposterde kommen bis zu 2000 vor! Im<br />
Komposthaufen frisst er Bioabfall und macht daraus Erde. Die Springgabel kann er nach<br />
vorne klemmen und bei Gefahr loslassen, so springt er bis zu einige cm weit!
Modul: Sauber statt Saubär<br />
73 Zeitschnur<br />
75 Rudi Reiher<br />
77 Tarnpfad<br />
79 Abfall-Mahnmal<br />
MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR
Mag. Rita Fuchs<br />
Zeitschnur<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Sauber statt Saubär<br />
Schüler sollen verstehen, dass es<br />
lange dauert, bis Abfall in der Natur<br />
verrottet.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Schulhof, Turnsaal<br />
30 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Einzelarbeit bzw. Kleingruppen<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Tarnpfad<br />
Foto: ATM<br />
Was?<br />
langes Seil<br />
Von wo? ❏<br />
Handel, RH ❏<br />
Verrottungsdauer-Kärtchen<br />
Auflösung<br />
Abfallberatung macht Schule | 73<br />
Siehe Beiblatt (S. 99):<br />
Kopieren und Felder<br />
ausschneiden in Abfall-<br />
Kärtchen und Zeit-Kärtchen<br />
Beiblatt mitnehmen ❏<br />
Eimer/Sack mit Abfällen<br />
(gereinigt, ungefährlich)<br />
selbst besorgen (Beispiele zu<br />
den Verrottungsdauer-Kärtchen)<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Artikel über die Aktion „Saubere Berge“ auf dem Bergforum Alpinum.at:<br />
http://alpinum.at/viewtopic.php?p=8615<br />
➤ Uwe Neuhold, Online Projekt „Philosophischer Dachboden“:<br />
http://www.uweneuhold.at/dachboden/Unterseite%20WasBleibtVonUns.htm<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR
74 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Zeitschnur“<br />
1. Das Seil dient als Orientierung.<br />
2. Jedes Kind (bei großen Klassen jede Gruppe) nimmt einen<br />
Abfall aus dem Eimer/Sack bzw. ein Abfallkärtchen.<br />
3. Die Kinder sollen sich überlegen, wie lange es dauert,<br />
bis der Gegenstand in freier Natur verrottet.<br />
4. Die Kinder stellen sich an der Schnur verteilt auf, je nach<br />
geschätzter Verrottungsdauer (wie an einer Zeitlinie).<br />
5. Anhand der Zeit-Kärtchen erfolgt die Auflösung bzw. Richtigstellung<br />
der Verrottungszeiten, Fehler werden durch den AB erklärt und verbessert.<br />
6. Hier ist eine Erklärung der Verrottungsdauer wichtig. Warum dauert es so lange,<br />
bis z.B. ein Plastiksack verrottet, und warum nur so wenig lang,<br />
bis ein Papierstück verrottet?<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Rudi Reiher<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Sauber statt Saubär<br />
Die Geschichte soll emotionale<br />
Betroffenheit bei den Kindern<br />
auslösen, die SchülerInnen sollen<br />
die Auswirkungen von weggeschmissenem<br />
Abfall auf<br />
die Umwelt verstehen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –8 Jahre<br />
(1. bis 3. Klasse)<br />
Klassenzimmer<br />
25 min oder mehr<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse, Einzelarbeit<br />
<strong>Einleitung</strong>,<br />
Hauptteil für 1. Schulstufe<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
Abfall Mahnmal<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Geschichte zum Vorlesen<br />
Beiblatt (S. 100) ❏<br />
Material zum Malen<br />
(für jedes Kind)<br />
Kinder, Schule ❏<br />
Bilder (Reiher, Littering)<br />
Download (siehe Links) ❏<br />
Quelle: Wikipedia (oben),<br />
Forstdirektion (Mitte),<br />
Hans-Peter Pendl (rechts)<br />
Abfallberatung macht Schule | 75<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Bild vom Graureiher auf Wikipedia: http://upload.wikimedia.org/wikipedia<br />
/commons/7/79/Ardea_cinerea_2_%28Marek_Szczepanek%29.jpg<br />
➤ Littering-Opfer: Bilder auf www.umwelt-tirol.at<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR
76 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Rudi Reiher“<br />
1. Geschichte vorab selbst durchlesen.<br />
2. „Ich erzähl’ euch jetzt die Geschichte von Rudi Reiher und seiner Freundin.“<br />
Fragen, ob die Kinder wissen, was ein Reiher ist, und das Bild des Vogels herzeigen<br />
(siehe Links).<br />
3. Die Kinder sollen aufmerksam der Geschichte lauschen.<br />
Langsam lesen! Dramatische Betonung!<br />
4. Nach dem ersten Teil der Geschichte den Kindern die Zeichen-Materialien austeilen.<br />
5. Sie die beiden Vögel zeichnen lassen. „Stellt euch vor, wie die beiden Reiher<br />
wohl ausgesehen haben!“ Genug Zeit zum Malen geben! Die Kinder können<br />
ihren Namen auf die Zeichnungen schreiben.<br />
6. Die Bilder absammeln (am Ende der Stunde oder in der Pause von der Lehrperson<br />
in der Klasse aufhängen lassen.)<br />
7. Den ersten Teil der Geschichte zur Wiederholung nochmals lesen und das Ende vorlesen.<br />
8. Abschließend können die Bilder von anderen „Littering-Opfern“ gezeigt werden,<br />
um Auswirkungen von Abfall in der Natur an gut bekannten Tieren (Reh, Murmeltier)<br />
vorzuzeigen. Die Lehrperson sollte vorab ihre Zustimmung geben, da diese Bilder<br />
zu schockierend sein könnten!<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Tarnpfad<br />
Kriterien Material / Vorbereitungsliste<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Sauber statt Saubär<br />
Die SchülerInnen sollen merken,<br />
dass sie selbst für Littering<br />
verantwortlich sind, und<br />
Alternativen kennen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Im Freien (Schulhof)<br />
Pro Schüler 2-5 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Einzelarbeit<br />
Hauptteil<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Abfall-Mahnmal<br />
➤ Clevere Jause<br />
➤ Abfallmengen in Tirol<br />
Weitere Methoden aus dem<br />
Modul „Abfallvermeidung, -<br />
trennung und Recycling“<br />
Was?<br />
Von wo? ❏<br />
Schnur (möglichst auffällig),<br />
etwa 20m (oder Strich mit Kreide<br />
ziehen)<br />
Handel; eventuell vom Bauhof ❏<br />
Abfälle, die typisch für<br />
Littering am Schulhof sind<br />
Selbst besorgen ❏<br />
Markierungen für Start und Ziel<br />
Foto: VS Scheffau (ATM)<br />
Abfallberatung macht Schule | 77<br />
Nützliche Links:<br />
➤ Littering-Campagne des Umweltverbandes Vorarlberg: http://www.littering.at/<br />
➤ Littering im Forum Umweltbildung:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=609<br />
➤ Littering Initiative der niederösterreichischen Abfallverbände: www.stopplittering.at<br />
➤ Littering Projekt (Kufstein): http://www.umwelttag.at/start.asp?ID=6437<br />
➤ Clean up the World (Englisch): http://www.cleanuptheworld.org/en/<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR
78 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Tarnpfad“<br />
Option<br />
1. Route im Schulhof VORAB festlegen und mit der Schnur markieren.<br />
2. Verstecken der Abfälle in Sichtweite der Route, Schwierigkeit je nach Alter wählen<br />
(nur links der Schnur verstecken, beidseitig etc.).<br />
3. Die Klasse wird gemeinsam zum Start gebracht.<br />
4. Die SchülerInnen sollen nun einzeln den Tarnpfad entlanggehen und im Stillen<br />
die versteckten Beispiel-Abfälle zählen, die sie sehen.<br />
5. Der AB wartet am Ziel und bekommt von jedem Kind jeweils<br />
nur die Anzahl ins Ohr geflüstert.<br />
6. Ist die ganze Klasse am Ziel, wird die richtige Anzahl aufgelöst. Bei gut versteckten<br />
Abfällen ist es sehr wahrscheinlich, dass niemand die richtige Anzahl gezählt hat!<br />
7. Deshalb dürfen die Kinder nochmals die Route einzeln<br />
retour gehen und ihr Ergebnis verbessern.<br />
8. Ist die ganze Klasse wieder am Start, wird der Abfall eingesammelt und getrennt.<br />
9. Ursachen für Abfall am Schulhof besprechen.<br />
10. Mögliche Erweiterung durch Methoden wie „Abfall-Mahnmal“ oder „Clevere Jause“.<br />
Der versteckte Abfall kann direkt vom Schulhof kommen,<br />
um die Kinder betroffener zu machen.<br />
Platz für eigene Notizen
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfall-Mahnmal*<br />
Kriterien<br />
Modul<br />
Lernziel(e)<br />
Sauber statt Saubär<br />
Die SchülerInnen sollen merken,<br />
dass sie selbst für Littering (Abfall<br />
in unserer Umwelt) verantwortlich<br />
sind, und Alternativen kennen.<br />
Alter (Schulstufe)<br />
Ort<br />
Zeitdauer<br />
6 –12 Jahre<br />
(1. bis 4. Klasse)<br />
Im Freien (Schulhof)<br />
30 min<br />
Gruppengröße<br />
Art<br />
Ganze Klasse<br />
oder Gruppenarbeit<br />
<strong>Einleitung</strong>, Hauptteil oder Schluss<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
➤ Tarnpfad<br />
➤ Clevere Jause<br />
Medienwirksamkeit<br />
Aufrütteln der ganzen Schule,<br />
erreicht auch Eltern, eignet<br />
sich für Fotos, Presseberichte<br />
Müll-Pranger der VS Debant,<br />
Osttirol 2005 (Foto: Lusser)<br />
Was?<br />
Material / Vorbereitungsliste<br />
Von wo? ❏<br />
Sammelzangen<br />
RH, ATM ❏<br />
Handschuhe<br />
Müllsäcke<br />
Plane<br />
Handel, RH ❏<br />
RH ❏<br />
RH, Handel ❏<br />
Plakate (A3, Karton, weiß<br />
oder farbig)<br />
Variante:<br />
Schule, selbst besorgen ❏<br />
Trenn-Zug aus Karton, Waggons<br />
je nach Farbe der Fraktionen<br />
Alternativ:<br />
Schule, selbst basteln ❏<br />
Plexiglasröhre<br />
*Quelle: adaptiert nach „Einfach Weg“, Medienpaket der NÖ Abfallverbände<br />
Abfallberatung macht Schule | 79<br />
RH, Handel ❏<br />
Baumaterial für einen Müll-Pranger<br />
RH, Handel ❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MODUL: SAUBER STAT T SAUBÄR
80 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Ablauf „Abfall-Mahnmal“<br />
1. Die Klasse wird mit Handschuhen und Zangen ausgestattet und<br />
je nach Größe in Kleingruppen geteilt.<br />
2. Jede Kleingruppe wird mit einem Müllsack ausgestattet und sammelt im Schulhof<br />
unter Aufsicht weggeworfene Abfälle. Wenn möglich, kann jeder Gruppe ein bestimmter<br />
Bereich zugeteilt werden (z.B. Fußballplatz etc.). Aufsichtspflicht nicht vergessen!<br />
3. Nach 15 bis 20 min sollten die Kinder sich mit ihren Fundstücken<br />
im Klassenzimmer (wenn Platz ist) oder in einem Saal einfinden.<br />
4. Die gesammelten Abfälle werden auf der Plane ausgeleert und bestaunt.<br />
5. Sollte die Menge zu gering sein, könnten eventuell die Restmüll-Eimer am Schulhof<br />
mit verwendet werden oder auch das nähere Umfeld der Schule unter die Lupe<br />
genommen werden.<br />
6. Frage: Werfen die Kinder selbst Abfall in die Natur?<br />
Werden sie ab jetzt achtsamer damit umgehen?<br />
7. Der AB bespricht nun Ursachen für Littering wie Unachtsamkeit, Unwissen, zu viel<br />
Verpackung, Bequemlichkeit (siehe links) und je nach Abfall Ideen zur Vermeidung.<br />
8. Stark verschmutzte, gefährliche oder übel riechende Gegenstände<br />
sollten aussortiert werden.<br />
9. Das Mahnmal soll für die ganze Schule gemacht werden<br />
und das Littering-Problem aufzeigen.<br />
10. Dazu kann jede Gruppe entweder mit ihrem gesammelten Abfall oder<br />
mit einer Fraktion (Variante siehe unten) ein Plakat gestalten.<br />
11. Alternativ für ältere Kinder oder größere Schulen kann eine Plexiglasröhre<br />
mit dem Müll gefüllt werden und an einem zentralen Platz aufgestellt werden.<br />
Variante „Trenn-Zug“:<br />
Der Abfall kann auch in die Trenn-Fraktionen aufgeteilt werden (siehe Methoden<br />
aus dem Modul „Abfallvermeidung, -trennung, Recycling“). Die Plakate können<br />
dann als „Trenn-Zug“ in Form von Waggons je nach Fraktion farblich gestaltet und<br />
mit den entsprechenden Abfällen dekoriert, hinter einer Karton-Lok aufgehängt werden.<br />
Variante „Müllometer“:<br />
Wenn eine große Plexiglasröhre verwendet wird, die bei der ersten Sammel-Aktion nicht<br />
voll wird, kann ein Strich mit Datum gezogen werden und die Aktion wiederholt werden.<br />
Ziel ist, dass die Schulgemeinschaft immer weniger Littering-Sünden begeht und die ge-<br />
sammelten Mengen immer kleiner werden.<br />
Variante „Müll-Pranger“ im Ort:<br />
Als Aktion im öffentlichen Raum kann auch ein Mahnmal in der Gemeinde aufgestellt<br />
werden, wie z.B. der Müll-Pranger von Gerhard Lusser in Osttirol (siehe Foto).<br />
Platz für eigene Notizen
Materialsammlung<br />
81 Abfall „Dings-Da“<br />
83 Liste der Pressekontakte<br />
84 Stundenverlauf zur Einheit<br />
85 Abfallmengen - Beispiel einer Berechnung<br />
86 Einkaufsliste<br />
87 Anleitung für die clevere Jause<br />
88 Verpackungs-Superhelden Auflösung<br />
89 Verpackungs-Superhelden Arbeitsblatt<br />
91 Beispielabfall<br />
93 Recyclinghof-Rallye<br />
94 Abfall-Bastelideen<br />
95 Biomüll-Kreislauf Auflösung<br />
96 Kleine Komposttiere ganz groß<br />
97 Arbeitsblatt Wurmkiste<br />
98 Wurm-Erzählgeschichte für Finger auf die Nas‘<br />
99 Verrottungsdauer-Kärtchen<br />
100 Rudi Reiher<br />
101 Kontaktadressen<br />
MATERIALSAMMLUNG
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfall „Dings-Da“<br />
Fachbegriff Ersatz-Begriff<br />
Abfall Müll<br />
Abfall- und UmweltberaterIn Gemeindebeamter<br />
Recycling Wiederverwertung<br />
Recyclinghof Bauhof<br />
Erklärung für die Kleinsten<br />
mit Beispielen<br />
Alles, was ich nicht mehr brauche<br />
oder will und deshalb wegwerfe.<br />
Ich bin Profi für Abfall-Trenn-<br />
Fragen und berate die Gemeinde.<br />
Sammeln und was Neues draus<br />
machen (Beispiel: Klopapier<br />
aus alten Zeitungen)<br />
Dort, wo wir alte Dinge abgeben<br />
müssen, die wir nicht zuhause<br />
wegwerfen können.<br />
Container Behälter Großer Kübel, so wie z.B. für Glas<br />
Wertstoffe<br />
Verpackungen aus<br />
Material, das verwertet<br />
werden kann<br />
Problemstoffe Gefährliche Abfälle<br />
Kunststoff Plastik<br />
Tetrapack Milchpackl<br />
Alupapier Schokoladepapier<br />
Zum Beispiel Glas, das noch was<br />
wert ist, auch wenn’s leer ist,<br />
weil wieder was daraus gemacht<br />
werden kann (Bierflasche)<br />
Dinge, die giftig und gefährlich<br />
zum Wegwerfen sind (Tabletten,<br />
Lack, Batterien und so weiter).<br />
Beispiele!!!<br />
Auch silbrige Verpackungen, die<br />
nicht zusammenbleiben, wenn<br />
man sie zerknüllt (vorzeigen!)<br />
Papier mit einer Plastikhaut<br />
innen (zerreißen und die<br />
Schichten vorzeigen!)<br />
Kann man zerknüllen, es bleibt<br />
zerknüllt! (vorzeigen!)<br />
Papier Lässt sich zerreißen (vorzeigen!)<br />
Leichtmetall (Weißblech) Erbsen- oder Fisch-Dose Ist wie Eisen<br />
Co2-Bilanz Ökologischer Rucksack<br />
Transport<br />
Abholen und<br />
Wegbringen<br />
Abfallberatung macht Schule | 81<br />
Hat ganz viel Dreck gemacht in<br />
der Natur am Weg zu mir (Abgas…)<br />
Dinge werden (mit Auto, LKW oder<br />
Zug) von einem Ort zum anderen<br />
gebracht, z.B. Müllabfuhr<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
82 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Fachbegriff Ersatz-Begriff<br />
Entsorgung Richtig wegwerfen<br />
Biomüll oder Kompost Lebender Müll<br />
Restmüll Hausmüll<br />
Sperrmüll Behälter<br />
Elektro-Altgeräte<br />
Erklärung für die Kleinsten<br />
mit Beispielen<br />
Wenn ich die Verpackung in<br />
den richtigen Kübel werfe,<br />
der dann abgeholt wird.<br />
Abfall, den kleine Tiere zu Erde<br />
machen können (Würmer).<br />
Abfall, mit dem man nichts<br />
mehr machen kann.<br />
Alles, was zu groß für den<br />
Müllkübel ist und abgeholt wird.<br />
Kaputte Dinge, die einen<br />
Stecker oder eine Batterie/<br />
Akku haben und nicht mehr<br />
repariert werden können.<br />
Umwelt Natur Wald und Wiese<br />
Umweltbelastung Umweltverschmutzung Zum Beispiel stinkende Autos.<br />
Energie<br />
Ist wie Arbeit, die wo reingesteckt<br />
wird, damit zum Beispiel<br />
eine Glühbirne brennt (Radlicht).<br />
Littering Sauber statt Saubär Abfall in die Natur werfen.<br />
Kreislauf<br />
Fängt immer wieder<br />
von vorne an.<br />
Deponie Abfall-Lager<br />
Müllverbrennungsanlage<br />
Wie der Wasserkreislauf.<br />
Dort wird der Abfall, mit dem<br />
man nichts mehr machen kann,<br />
hingebracht und eingegraben.<br />
Riesiger Ofen in dem Abfall<br />
sehr heiß verbrannt wird.
Mag. Rita Fuchs<br />
Liste der Pressekontakte*<br />
Medium<br />
(Herausgeber)<br />
Ansprechperson Kontakt Beschreibung<br />
FORUM (ATM) Mag. Kathrin Embacher embacher@atm.or.at<br />
Lebensministerium<br />
z.B. Gemeindezeitung<br />
Bezirksblatt<br />
Lokale Medien<br />
* Kontakte sind auch im Impressum diverser Medien ersichtlich!<br />
Abfallberatung macht Schule | 83<br />
Erscheint 4x jährlich,<br />
Redaktionsschluss<br />
jeweils Ende Feber,<br />
Mai, August und<br />
Mitte November<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
84 | Abfallberatung macht Schule Mag. Brigitte Kleiner<br />
Stundenverlauf zur Einheit :<br />
Lernziele:<br />
➤<br />
Zeit<br />
➤<br />
was mache und erkläre ich wie<br />
(Methode, Aktivitäten, Erläuterungen von mir)<br />
Begrüßung: Name, Tätigkeit, Aufgabe in der Gemeinde<br />
Ich begrüße die Kinder und die Lehrperson und stelle<br />
mich mit Namen und mit meiner Aufgabe in der<br />
Gemeinde vor. Ich erkläre, wofür ich genau in der<br />
Gemeinde da bin.<br />
Hinführung (<strong>Einleitung</strong>): erste Methode<br />
Erarbeitungsteil (Hauptteil):<br />
Ausklang (Schluss):<br />
was brauche ich dazu<br />
(Material)
Mag. Rita Fuchs<br />
Abfallmengen: Beispiel einer<br />
Berechnung (Gemeinde Grins)<br />
Abfallmenge Gemeinde Grins pro Jahr 414.979 kg 115 Müllautos<br />
Einwohner Gemeinde Grins 1.295 kg<br />
Ein Müllauto 4.000 kg<br />
Das entspricht einem Volumen von 5 x 4 x 1,5 m<br />
Abfallmenge pro Einwohner und Jahr 320 kg<br />
Abfallmenge pro Einwohner<br />
und Woche 27 kg<br />
Abfallmenge pro Einwohner und Tag 1 kg<br />
Grins produziert im Jahr<br />
80 Großcontainer oder<br />
Müllautos voll mit Abfall<br />
Jeder Einwohner in Grins prodziert<br />
1 Kübel Abfall im Tag<br />
Abfallberatung macht Schule | 85<br />
Restmüll 132.460 kg 15 Müllautos<br />
Sperrmüll 64.032 kg 20 Müllautos<br />
Bioabfälle 33.700 kg 5 Müllautos<br />
Glas 45.655 kg 5 Müllautos<br />
Papier 64.116 kg 5 Müllautos<br />
Kartonagen 19.780 kg 25 Müllautos<br />
Kunst- und Verbundstoffe 25.152 kg 30 Müllautos<br />
Verpackungsmetalle 5.004 kg 5 Müllautos<br />
Eisenschrott 25.080 kg 5 Müllautos<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
86 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Einkaufsliste<br />
Einkaufsvorschläge<br />
Produkt (Beispiel) Punkt Punkt Preis<br />
Äpfel offen Vermeidung von Abfall<br />
ABER Regional? Bio?<br />
verpackt Unnötiger Abfall (Plastik aus Erdöl)<br />
aus Chile Weiter Weg, großer CO2-Rucksack,<br />
verpackt beim Transport<br />
Bio aus Tirol Bio = ohne Spritzmittel, nahe<br />
ABER verpackt oder lose?<br />
Brot<br />
im Papiersack (Weckerl) Offen gekauft, vielleicht sogar bio<br />
eingeschweißt<br />
Unnötige Verpackung<br />
(Pumpernickel)<br />
Kartoffeln<br />
Packung (Chips) Verpackung!, ungesund<br />
im Netz Unnötige Verpackung<br />
offen Regional eingekauft ohne Verpackung<br />
Saft<br />
Mehrweg-Glasflasche Wiederbefüllbar<br />
Tetra-Pack (Latella) Verbundstoff, aufwändiger<br />
Recyclingprozess<br />
Limo in Dose Energiebilanz!! Transportweg der<br />
Rohstoffe bei Aluminium enorm, etc…<br />
Schokolade<br />
Bio oder Fair-Trade Genussmittel importiert zu<br />
fairen Konditionen<br />
Milka Doppelt verpackt, Schokolade<br />
im Alupapier!<br />
Naps Mehr Verpackung bei Mini-Portionen<br />
Süßigkeiten<br />
Mannerschnitten,<br />
Unnötige Verpackung rundherum, Alu!<br />
4 Packungen mit Folie<br />
Neapolitanerbruch<br />
Verzicht?<br />
Großpackung<br />
Kaugummis<br />
Streifen einzeln verpackt Unnötige Verpackung<br />
Großpackung Drops Verzicht?<br />
Stifte<br />
gewachste Bleistifte<br />
in Karton<br />
Lackierte Stifte im Blister Unnötige Verpackung<br />
Heft<br />
Recyclingpapier<br />
Aus Zellstoff, gebleicht<br />
mit Chlor<br />
Energiebilanz (Holz,<br />
Wasserverbrauch...)<br />
Zahnpasta<br />
Tube im Überkarton Unnötige Verpackung<br />
Nur Tube
Mag. Rita Fuchs<br />
Anleitung für<br />
die clevere Jause<br />
Wie Was Warum<br />
Gut Wiederbefüllbare<br />
Trinkflasche<br />
Sigg z.B. ist stabil, kann<br />
nicht ausrinnen, kann ich wieder<br />
verschließen, auswaschen,<br />
wieder befüllen<br />
Schlecht Tetra-Pack und PET-Flasche kosten viel Energie in der<br />
Wiederverwertung! Können<br />
zerplatzen oder ausrinnen<br />
Gut Jausen-Box Kann ausgewaschen werden<br />
Schlecht Alupapier oder<br />
Frischhaltefolie<br />
Abfallberatung macht Schule | 87<br />
Unnötig verpackt, speziell Alu<br />
braucht sehr viel Energie in<br />
der Erzeugung!<br />
Gut Obst Verpackung verrottet!<br />
Schlecht Verpackte Süßigkeiten Speziell Mini-Packs sind<br />
doppelt verpackt, auch Kekse<br />
(Karton und Plastik)<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
88 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Verpackungs-Superhelden<br />
Arbeitsblatt (Auflösung)<br />
Glas<br />
Glas als Superheld ist echt stark, stärker als ich! Ich kann es mit der Hand nicht zerdrücken,<br />
und wenn ich was Flüssiges reintu’, bleibt alles drin! Glas ist also eine wasserdichte Verpackung.<br />
Wonach riecht Glas? Nach nichts! Es ist geruchlos. Durch so genanntes Weißglas kann ich sogar<br />
durchsehen. Es gibt auch färbiges Glas (grün, braun oder blau), das schützt die Dinge, die drin<br />
sind, vor Licht. Glas braucht man oft nur auszuwaschen, um es wieder zu verwenden. Wird es<br />
gesammelt, kann es wieder zu Glas werden. Leider ist Glas ziemlich schwer, und wenn es auf den<br />
Boden fällt, dann zerbricht es.<br />
Papier<br />
Der Superheld Papier ist leicht wie eine Feder! Sogar der Wind verweht ihn! Papier ist so praktisch<br />
als Verpackung, weil es mit Werbung farbig bedruckt werden kann. Es gibt ganz dünnes Papier<br />
oder dickes. Aus mehreren Lagen Papier macht man Karton. Der hält auch ganz schön was aus!<br />
Trotzdem kann man Papier und Karton immer zerreißen. Papier ist auch toll, weil es nicht viel<br />
kostet. Neues Papier wird aus Holz gemacht, aber nach dem Sammeln kann auch wieder Papier<br />
aus Altpapier gemacht werden.<br />
Alu/Metall<br />
Die Aludose als Superheld ist sehr teuer, vor allem in der Herstellung! Sie braucht viel Energie<br />
und wird aus Dingen gemacht, die von weit her kommen. Alupapier bleibt zerknüllt, wenn ich es<br />
zu einem kleinen Ball zusammendrücke. Eigentlich kann ich alle Verpackungen aus Alu oder Metall<br />
verformen, wenn ich genug Kraft habe. Dafür zerbrechen sie nicht, wenn ich sie auf den Boden<br />
werfe. Wenn ich sie zerschneide oder den Deckel einer Dose öffne, ist die Kante immer scharf, also<br />
Achtung! Dosen sind nicht schwer, und wenn was Flüssiges drin ist, rinnt es nicht aus.<br />
Kunststoff<br />
Kunststoff ist eine große Familie von Superhelden: PET-Flaschen, Tetra-Pack, Jogurtbecher und<br />
viele andere gehören hier dazu. Auch Kunststoffe sind leicht. Wenn ich versuche, sie zu zerreißen,<br />
entsteht ein schöner Riss, der nicht ausgefranst ist. Manche Kunststoffe sind nur dünne<br />
Folien, die sich lang ziehen, ohne zu zerreißen. Wenn ich versuche, sie zu zerknüllen, falten sie<br />
sich selbst wieder auseinander und bleiben nicht zerknüllt. Kunststoffe sind aus verschiedenen<br />
Arten von Plastik und müssen nach dem Sammeln aussortiert werden. Deswegen sollten sie immer<br />
sauber entsorgt werden! Leider muss auch ein Teil davon in großen Öfen verbrannt werden, weil<br />
nicht alles wieder zu neuem Kunststoff gemacht werden kann.
Mag. Rita Fuchs<br />
Verpackungs-Superhelden<br />
Arbeitsblatt<br />
Glas<br />
Glas als Superheld ist echt .............., stärker als ich!<br />
Ich kann es mit der Hand nicht zerdrücken, und wenn<br />
ich was Flüssiges reintu’, bleibt alles drin! Glas ist also<br />
eine ........................ Verpackung. Wonach riecht Glas?<br />
Nach .................! Es ist geruchlos. Durch so genanntes<br />
Weißglas kann ich sogar durchsehen, es ist ....................<br />
Es gibt auch färbiges Glas (grün, braun oder blau), das<br />
schützt die Dinge, die drin sind, vor Licht. Glas braucht<br />
man oft nur auszuwaschen, um es wieder zu verwenden.<br />
Wird es gesammelt, kann es wieder zu .......................<br />
werden. Leider ist Glas ziemlich schwer, und wenn es<br />
auf den Boden fällt, dann ...................... es.<br />
WÖRTER: zerbricht– wasserdichte - durchsichtig - Glas – nichts - stark<br />
Papier<br />
Der Superheld Papier ist ...................... wie eine Feder!<br />
Sogar der Wind verweht ihn! Papier ist so praktisch als<br />
Verpackung, weil es mit Werbung farbig bedruckt werden<br />
kann. Es gibt ganz ...................... Papier oder dickes.<br />
Aus mehreren Lagen Papier macht man ......................<br />
Der hält auch ganz schön was aus! Trotzdem kann man<br />
Papier und Karton immer .........................., und der<br />
Riss ist immer ausgefranst. Papier ist auch toll, weil es<br />
nicht viel kostet. .................... Papier wird aus Holz<br />
gemacht, aber nach dem ........................ kann auch<br />
wieder Papier daraus gemacht werden.<br />
WÖRTER: dünnes – Karton - zerreißen – Neues – Sammeln- leicht<br />
Abfallberatung macht Schule | 89<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
90 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Alu / Metall<br />
Die Aludose als Superheld ist sehr ......................., vor<br />
allem in der Herstellung! Sie braucht viel Energie und<br />
wird aus Dingen gemacht, die von weit her kommen.<br />
Alupapier bleibt ......................, wenn ich es zu einem<br />
kleinen Ball zusammendrücke. Eigentlich kann ich alle<br />
.............................. aus Alu oder Metall verformen,<br />
wenn ich genug Kraft habe. Dafür ...............................<br />
...... sie nicht, wenn ich sie auf den Boden werfe. Wenn<br />
ich sie zerschneide oder den Deckel einer Dose öffne, ist<br />
die Kante immer ......................., also Achtung! Dosen<br />
sind nicht schwer, und wenn was Flüssiges drin ist, rinnt<br />
es nicht aus.<br />
WÖRTER: scharf –zerbrechen – zerknüllt – teuer - Verpackungen<br />
Kunststoff<br />
Kunststoff ist eine große Familie von Superhelden:<br />
PET-Flaschen, Tetra-Pack, ...........................<br />
.... und viele andere gehören hier dazu. Auch<br />
Kunststoffe sind leicht. Wenn ich versuche, sie zu<br />
................................., entsteht ein schöner Riss, der<br />
nicht ausgefranst ist. Manche Kunststoffe sind nur<br />
dünne Folien, die sich lang ziehen, ohne zu zerreißen.<br />
Wenn ich versuche, sie zu zerknüllen, falten sie sich<br />
selbst wieder auseinander und bleiben nicht zerknüllt.<br />
Kunststoffe sind aus ............................. Arten von<br />
Plastik und müssen nach dem Sammeln aussortiert werden.<br />
Deswegen sollten sie immer ........................ entsorgt<br />
werden! Leider muss auch ein Teil davon in großen<br />
Öfen verbrannt werden, weil nicht alles wieder zu neuem<br />
Kunststoff gemacht werden kann.<br />
WÖRTER: zerreißen - verschiedenen - Jogurtbecher - sauber
Mag. Rita Fuchs<br />
Beispielabfall<br />
(mit * gekennzeichnete = schwierig!)<br />
Je nach Altersgruppe sollte der Müll noch dem zugeordnet werden, wo er entsteht –<br />
also Styroportasse bei Fleisch etc.<br />
Fraktion Beispiele Besorgt<br />
Joghurtbecher ohne Deckel<br />
Plastiksäcke (Obst/Gemüse)<br />
Milch-, Saftpackerl*<br />
PET-Flasche<br />
Styroportasse<br />
Kunststoffverpackungen aller Art<br />
speziell:<br />
Chipspackung (innen silber)*<br />
Müsliriegelverpackung (innen silber)*<br />
Kartoffelnetz<br />
Kunststoff-Korken<br />
leere Putzmittelflasche<br />
Papiersackerl<br />
Zeitung<br />
altes Telefonbuch<br />
Briefumschlag mit Fenster*<br />
altes Schulheft<br />
Papierhandtücher (sauber)*<br />
Hochglanzkatalog*<br />
wenn die Gemeinde Karton separat sammelt:<br />
Eierkarton<br />
Einkaufssackerl aus Kraftpapier<br />
Verpackungskarton<br />
Alter Hefteinband<br />
Papiertaschentücher (gebraucht)<br />
Windel<br />
CD, Musik- oder Videokassetten<br />
Glühbirne<br />
alte Bleistifte/Farbstifte<br />
Zahnbürste<br />
Kerze<br />
Kugelschreiber<br />
Diskette<br />
Trinkglas/Spiegelglas<br />
Staubsaugerbeutel<br />
Kaputtes Spielzeug<br />
Radiergummi<br />
Alufolie<br />
Alu-Dosen<br />
Joghurtbecher-Deckel<br />
Metalldeckel (vom Glas)<br />
Konservendose (z.B. vom Fisch)<br />
Kronkorken<br />
Abfallberatung macht Schule | 91<br />
siehe auch<br />
Abfall ABC des Landes Tirol:<br />
www.sauberes-tirol.at<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
92 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Fraktion Beispiele Besorgt<br />
ELEKTRO-ALTGERÄTE<br />
Weißglas:<br />
leeres Gurkenglas<br />
leeres Tintenfass<br />
Buntglas<br />
leere Weinflasche (grün)<br />
leere Ölflasche (grün)<br />
Teebeutel<br />
Kaffeefilter (leer)<br />
Rindenstück/Holz<br />
Trockenes Brot<br />
Kartoffel<br />
Naturkorken<br />
Papierservietten/Küchenrolle<br />
Zahnstocher<br />
Wenn vorhanden, frische Bioabfälle!<br />
Tabletten in Packung<br />
Creme in Tube<br />
Spraylack<br />
(Volles) Putzmittel<br />
Lackdose<br />
Volle Klebstofftube<br />
Batterien<br />
Altes Öl und Altspeisefett<br />
Alte Kleider<br />
Alte Schuhe<br />
Fön<br />
Handy (auch separate Sammlung<br />
über Aktionen/Geschäfte!)<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
❏<br />
❏
Mag. Rita Fuchs<br />
Recyclinghof-Rallye<br />
➤ „Der Sperrmüllhaufen“ – z.B. Holz und Metall trennen und<br />
in die Container weitwerfen (generelles Altstoff-Trennen)<br />
➤ „Die Problemstoff-Bar“ – AB präsentiert auf einem Tisch mit großen<br />
Gummihandschuhen die Problemstoffe, Kinder raten, was daran giftig/schädlich<br />
für die Umwelt ist, Vermeidung besprechen<br />
➤ „Dosen-Schießen und PET-Flaschen-Bowling“ – Geschicklichkeitsspiel<br />
(wie am Jahrmarkt) Dosen und Flaschen können mit Sand/Wasser gefüllt werden,<br />
Hinweis auf Energiebilanz Dosen-Kunststoff-Glas oder Wertstoffkreislauf-Schema<br />
kann eingebaut werden<br />
➤ „Das Recycling-Tier“ – Basteln mit Altstoffen (betreut)<br />
➤ „Aus Unrat wird unART“ – Kunstwerke aus Abfall, Basteln mit Altstoffen für Ältere.<br />
Inspiration unter http://kunscht.atelier-haki.at/ von Hans Kirchmair.<br />
➤ „Fehlwurf-Detektiv/Spion“ – Kinder finden Fehlwürfe in den Containern<br />
➤ „Die üblichen Verdächtigen“ – Kinder suchen 10 richtig entsorgte Gegenstände<br />
pro Container, um „Most Wanted“ - Listen zu schreiben<br />
➤ „Recyclingprodukt raten“ – Basar aus Recyclingprodukten mit falschen Gegenständen,<br />
Kinder raten, welche nicht aus wiederverwertetem Kunststoff sind (Info siehe Texte<br />
unter „Verwertung & Sammlung“ auf der ARA-System-Homepage<br />
http://www.ara-system.at/index.php?id=53 oder Bilder zum Download von der<br />
Österreichischen Kunststoff Kreislauf-Homepage http://www.okk.co.at/okk_ag.html)<br />
➤ „Öli Ratespiel“ – Wissensfragen zur Altspeiseöl und –fett-Sammlung<br />
➤ „Test the best“ – Kinder stellen ihre 5 kniffligsten Fragen an den RH-Mitarbeiter<br />
Ideen aus der Methodensammlung:<br />
Einkaufsliste<br />
Müllvermeidungs-1, 2 oder 3<br />
Müllionenrad<br />
Kreislauf-Spiele<br />
Papierschöpfen<br />
Wurmkiste<br />
Ideen zur Zusammenarbeit:<br />
Klimabündnis<br />
Feuerwehr<br />
Vereine<br />
Feste ohne Reste<br />
Geschirrmobil<br />
Gesunde Jause für die Kinder (lokale Bauern)<br />
Abfallberatung macht Schule | 93<br />
Achtung!<br />
Stationen nach baulichen Gegebenheiten/Wetter/Alter<br />
der Kinder/Zeit<br />
und Gruppengröße aussuchen!<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
94 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Abfall-Bastelideen<br />
➤ Tastmemory: Blumentöpfe oder große Joghurtbecher mit unterschiedlichen<br />
Materialien füllen (für Modul Bioabfall & Kompost: z.B. Naturmaterialien, Bodentypen<br />
etc.), je zwei gleich auffüllen, Kinder müssen durch Tasten ihre Partner finden<br />
(verbundene Augen oder abgedeckte Behälter)<br />
➤ Regenmacher: Kartonröhre (Küchenpapier) mit Nägelspirale versehen, Nägel<br />
oder Reis einfüllen, zumachen, eventuell mit Papiermachee verkleiden<br />
➤ Geräuschmemory oder Rasseln: Joghurtbecher, Aludosen, verschiedene<br />
Abdeckmaterialien (Karton, Plastik, Alu, ...), verschiedene Füllmaterialien<br />
(Nägel, Kunststoff, ...)<br />
➤ Schuhkarton-Schaufenster: Karton, oben und seitlich Fenster mit Durchsichtpapier<br />
verkleidet, eines bleibt frei – innen wird aus diversen Abfallutensilien eine kleine<br />
„Welt“ oder ein Wald, ein Zimmer, ein Dorf, ein Bauernhof, usw. nachgebaut.<br />
➤ Nikolausteller: aus selbst gemachtem Papier, am besten alten Eierkartons<br />
(Methodenblatt „Papierschöpfen“)<br />
➤ Christbaumschmuck aus Plastik, Alu, ... z.B. Christbaumkugeln aus Glühbirnen*:<br />
Das Gewinde mit Draht oder einem Wollfaden umwickeln, daran Tannenzweige<br />
oder große Maschen befestigen, den Glasteil mit deckenden Farben bunt bemalen<br />
oder mit Pailetten bekleben.<br />
➤ Bechermann*: Mehrere Joghurtbecher unterschiedlich mit gut deckender Farbe<br />
bemalen, jeden Becherboden in der Mitte durchbohren. An einer Gummischnur die<br />
Becher auffädeln und knapp hinter jedem Becher einen Knoten machen. Auf den<br />
obersten Becher ein Gesicht malen und Haare aus Wollresten aufkleben.<br />
Die oben herausschauende Gummischnur fest mit Spagat verknüpfen. Der Bechermann<br />
kann hüpfen, springen, zittern, sich verbeugen oder langsam niederlegen.<br />
➤ Topfuntersetzer aus Korken*: Korken (nicht aus Plastik) sammeln,<br />
in 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf eine feste Unterlage kleben.<br />
Sie können auch halbiert werden oder aufgefädelt.<br />
➤ Faschingsmasken aus Eierkarton**: Den Boden von einem Paar Eierfächern hernehmen<br />
und Löcher zum Durchsehen machen. Aus einem anderen Karton eine Nase,<br />
einen Schnabel basteln und drankleben. Die Maske bemalen und mit Federn,<br />
Wollfäden oder Papierresten verzieren (Haar basteln etc.). Seitlich Löcher machen<br />
und ein Gummiband durchziehen, fertig!<br />
* Bastelideen nach: Südwind (ehem. Österreichischer Informationsdienst für Entwicklungspolitik OÖ) 1993<br />
** Bastelideen nach: Schaischek und Feiseisen, Comenius Projekt, VS Johannes Messner I, Schwaz (1996)
Mag. Rita Fuchs<br />
Biomüll-Kreislauf-Auflösung<br />
Fotos:<br />
1, 2, 4, 5, 6: ATM<br />
3: Rocky Mountain<br />
Laboratories, NIAID, NIH<br />
6. Die fertige<br />
Komposterde hilft<br />
Pflanzen beim<br />
Wachsen. Dann<br />
kann wieder ein<br />
neuer Apfel am<br />
Baum wachsen.<br />
5. Nach mehreren<br />
Monaten entsteht<br />
fertige<br />
Komposterde.<br />
1. Ein Apfelputzen kommt<br />
in den Bioabfall.<br />
4. Dann wandeln viele<br />
kleine Tiere den Bioabfall<br />
in Komposterde um.<br />
Abfallberatung macht Schule | 95<br />
2. Der Bioabfall<br />
kommt auf den<br />
Komposthaufen<br />
oder in die<br />
Kompostieranlage.<br />
3. Zuerst fangen<br />
Bakterien und Pilze<br />
an den Bioabfall<br />
zu zersetzen.<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
96 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Kleine Komposttiere ganz groß<br />
Regenwurm<br />
Asseln<br />
Milben<br />
Springschwänze<br />
Komposttier-Präperate<br />
(auszuleihen von der ATM)<br />
Tierbeschreibungen Komposttiere<br />
Der Springschwanz ist ganz klein (nur mit der<br />
Lupe zu sehen!), weich und meistens weiß. In<br />
einem Kilo Komposterde kommen bis zu 2000<br />
vor! Im Komposthaufen frisst er Bioabfall und<br />
macht daraus Erde. Die Springgabel kann er<br />
nach vorne klemmen und bei Gefahr loslassen,<br />
so springt er bis zu einige cm weit!<br />
Der Regenwurm ist länglich und rosa. Er durchwühlt<br />
die Erde und kann bis zu 4 m tiefe Röhren<br />
graben! Dabei macht er sich zuerst lang und<br />
dann dick, die vielen kleinen Borsten an seinen<br />
Körperringen helfen ihm dabei. Als Komposttier<br />
unersetzlich, macht der Regenwurm aus<br />
Bioabfall wertvolle Komposterde, indem er alles<br />
Mögliche frisst und verdaut. Der Regenwurm<br />
schlüpft aus kleinen Eiern (Kokons) und kann<br />
bis zu 10 Jahre alt werden. Und noch was: Es<br />
stimmt nicht, dass man ihn durchschneiden<br />
kann und beide Teile überleben!<br />
Kurzflügelkäfer<br />
Schnurfüßer<br />
Steinkriecher<br />
Fliegen-Larven<br />
Käfer-Larven<br />
Andere Bodentier-Präparate<br />
(auszuleihen von der ATM)<br />
Die Assel ist verwandt mit den Krebsen und kann<br />
deshalb nur in feuchter Luft überleben. Wird es<br />
trocken oder gefährlich, kann sie sich zu einer<br />
Kugel zusammenrollen. Dabei schützt sie der<br />
harte Rückenpanzer, der aus vielen Abschnitten<br />
besteht und so beweglich ist. Asseln fressen<br />
mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen die Streu<br />
am Komposthaufen, also die noch nicht zersetzten<br />
Blätter.<br />
Milben sind ganz kleine Spinnentiere, das erkennt<br />
man an den 8 Beinen. Ihr Körper ist<br />
ziemlich rund und klein (nur mit der Lupe zu<br />
sehen!). Milben sind entweder räuberisch oder<br />
fressen Pflanzenreste. Räuberische Arten leben<br />
oft am Rücken von anderen Komposttieren.
Mag. Rita Fuchs<br />
Arbeitsblatt Wurmkiste<br />
Wurm-Forscher... gehen achtsam mit Tieren um!<br />
1. Suche vorsichtig einen Regenwurm in der Kiste.<br />
2. Nimm den Löffel zur Hand und gib den Wurm in dein Schälchen.<br />
3. Befreie den Wurm mit dem Pinsel von Erde.<br />
4. Von Zeit zu Zeit will er besprüht werden!<br />
5. Regenwürmer lieben es feucht und dunkel! Arbeite nur 5 Minuten mit demselben Wurm!<br />
Der Regenwurm in meiner Hand fühlt sich ........................................................... an.<br />
So sieht er aus: Ein Körper aus lauter Ringen gebaut!<br />
Wo ist hinten? Wo ist vorne?<br />
Bin ich ruhig und still, hör ich den Regenwurm am Blatt kriechen!<br />
Unter der Lupe seh’ ich auch, wieso! Der hat ja lauter Borsten!<br />
Kann ich die auch zeichnen?<br />
Wie ein Tänzer bewegt er sich, einmal dick und einmal dünn!<br />
Siehst du auch, wie er das macht? Kannst du das auch?<br />
Abfallberatung macht Schule | 97<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
98 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Wurm-Erzählgeschichte<br />
für Finger auf die Nas’<br />
http://www.regenwurm.ch/files/mediapics/QUIZ/full/raetselKorr.jpg
Mag. Rita Fuchs<br />
Verrottungsdauer-Kärtchen<br />
Schwankungsfaktoren:<br />
Niederschlag, Temperatur, Bodensäure, Mikroorganismen (Unterschied Tal - Gipfel)...<br />
Abfallkärtchen Zeitkärtchen<br />
Bioabfall (unterschiedlich!)<br />
Schwerer verrottbar:<br />
Fleisch, Schalen von<br />
Zitrusfrüchten etc.<br />
Bis zu 0,5 Jahr<br />
Papiertaschentücher 0,5 Jahr<br />
Zeitung 0,5-1 Jahre<br />
Papier/Karton (z.B.<br />
Zigarettenpackung)<br />
1 Jahr<br />
Zigarettenstummel 1-5 Jahre<br />
Kaugummi 5 Jahre<br />
Baumwollgewebe (z.B. Socken) 5 Jahre<br />
Plastiksack 5 Jahre<br />
Blechdose (rostet!) 10-100 Jahre<br />
Plastikfolie 30-40 Jahre<br />
Dickes Leder (z.B. Schuhe) 50 Jahre<br />
Aludose 50 Jahre<br />
PET Flasche 100 Jahre<br />
Glasflasche 4.000 bi 1 Mio. Jahre<br />
Abfallberatung macht Schule | 99<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG
100 | Abfallberatung macht Schule Mag. Rita Fuchs<br />
Rudi Reiher<br />
1. Teil der Geschichte<br />
Rudi Reiher ist eigentlich ganz stolz auf seine<br />
langen Beine und luftigen Federn. Normalerweise<br />
stelzt er damit im flachen Wasser herum und<br />
erhebt sich elegant in die Lüfte. Doch heute<br />
hat er Pech, Pech auf den Flügeln! Seine<br />
Federn sind ganz verklebt von der schwarzen<br />
Masse, die seit gestern am Wasser treibt und<br />
das Ufer bedeckt. Irgendein Boot hat Öl aus<br />
seinem Tank ins Wasser abgelassen! Immer diese<br />
rücksichtslosen Menschen! Ganz verzweifelt<br />
hat Rudi schon versucht, das klebrige Öl auf<br />
seinem Kopf im hohen Gras abzustreifen. Dabei<br />
hat er den Plastiksack gar nicht gesehen, der<br />
sich schön um seinen Hals geschlungen hat.<br />
Noch dazu hat ihn der Wind aufgeblasen! Jetzt<br />
sieht Rudi aus, als hätte er eine Halskrause!<br />
Und bei dem Gewühle im Gras sind auch ein<br />
paar Zigarettenstummel zwischen den Federn<br />
auf seinem Kopf kleben geblieben. „Eine tolle<br />
Frisur!“, hat ihn seine Freundin Rudolfine Reiher<br />
ausgelacht. Dabei geht es ihr nicht viel besser:<br />
Sie hat sich im hohen Gras eine angeschwemmte<br />
Aludose eingetreten und stelzt seither ganz<br />
unglücklich durch die Gegend. Dabei sind die<br />
Reiher eigentlich so stolze Vögel! Wenn da nicht<br />
all dieser Müll im Wasser und am Ufer wäre...<br />
Fortsetzung:<br />
Rudi und Rudolfine beschließen, etwas zu unternehmen.<br />
Sie wollen wissen, woher der ganze<br />
Abfall kommt. Die beiden stelzen durch das<br />
Schilf, immer gegen den Wind, der die gefährlichen<br />
Abfälle auf die Reiher zutreibt. Hinter<br />
der nächsten Flussbiegung hören sie lautes<br />
Kindergeschrei. Ein Campingplatz! Rudi sieht<br />
dem Treiben ganz fassungslos zu. Die Kinder<br />
haben gerade ihr neues Pfeil- und Bogen-Spiel<br />
aus der Verpackung gerissen, die sogleich am<br />
Boden gelandet ist. Die Mutter kocht Nudeln,<br />
den leeren Karton hat der Wind bereits vom<br />
Tisch geweht. Der Vater wäscht sein Motorboot<br />
am Ufer, die Seife rinnt geradewegs in den Fluss!<br />
Weiter unten kippt der Mann vom Campingplatz<br />
gerade die Mülleimer einfach über das steile<br />
Ufer! Was für eine Katastrophe! Kein Wunder,<br />
dass Rudi und Rudolfine aussehen wie zwei<br />
Müll-Monster. Die beiden schauen noch wie gebannt<br />
auf den Campingplatz, da zischt plötzlich<br />
ein Pfeil an Rudi vorbei und trifft Rudolfine<br />
im Gefieder! Noch bevor Rudi ihr helfen kann,<br />
sieht er vor sich drei verschreckte Kinder. „Was<br />
sind denn das für Tiere? Die haben ja Müll an!“<br />
Rudi ist ganz steif vor Schreck, aber mit seinem<br />
öligen Gefieder kann er nicht einmal wegfliegen.<br />
Rudolfine kann sich vor Schmerz auch<br />
nicht mehr bewegen, der Pfeil hat ihren Flügel<br />
gelähmt. Die Kinder fühlen sich ganz schrecklich<br />
beim Anblick der beiden Vögel und nehmen<br />
die zwei kurzerhand auf den Campingplatz<br />
mit. Die nächste Tierärztin wird gerufen. „Ach<br />
du Schreck! Die armen Reiher!“ Vorsichtig wird<br />
Rudi der Plastiksack vom Hals entfernt. Die<br />
Kinder helfen, das Öl aus dem Gefieder zu waschen<br />
und klauben ihm die Zigarettenstummel<br />
vom Kopf. Die Ärztin versorgt Rudolfines Flügel<br />
und befreit ihren Fuß aus der Dose. Jetzt sehen<br />
die beiden wieder wie richtige Vögel aus!<br />
Die Kinder haben inzwischen den restlichen<br />
Abfall vom Campingplatz eingesammelt und<br />
richtig entsorgt. Auch der Vater, die Mutter<br />
und der Mann vom Campingplatz haben von<br />
der Tierärztin eine ordentliche Rüge erhalten<br />
und wissen nun, wie sie in Zukunft nicht mehr<br />
die Tiere in ihrer Umgebung gefährden. Rudi<br />
und Rudolfine sind nun wieder gesund und<br />
munter und erheben sich mit einem kräftigen<br />
Flügelschlag in die Lüfte. „Tschü-üss!“ rufen<br />
ihnen die Kinder noch nach. „Tschüss“, denkt<br />
sich Rudi, „und immer sauber bleiben!“<br />
Idee: Mag. Melanie Wachter/<br />
Mag. Verena Retter (Natopia)<br />
Text: Mag. Rita Fuchs
Mag. Rita Fuchs<br />
Links<br />
Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM)<br />
www.atm-online.at<br />
Verein der Tiroler Abfall- und UmweltberaterInnen<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
ARA System<br />
www.ara-system.at<br />
Land Tirol<br />
www.sauberes-tirol.at<br />
www.kompost-tirol.at<br />
Abfallberatung macht Schule | 101<br />
www.umwelt-tirol.at<br />
MATERIALSAMMLUNG