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Der Verein Watertoorn Börkum eV - Borkum-Stiftung

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Die Geschichte des Wasserturms<br />

Von 1900 bis heute<br />

<strong>Der</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V.<br />

Gemeinsam den Wasserturm erhalten<br />

<strong>Der</strong> Turm als Wassermuseum und Informationszentrum<br />

Künftige Nutzung<br />

Turmrekonstruktion und Umbau<br />

Ausbaupläne des <strong>Verein</strong>s<br />

INFORMATIONSBROSCHÜRE ZUM DENKMAL<br />

WATERTOORN BÖRKUM


VORWORT<br />

Liebe <strong>Borkum</strong>erinnen und <strong>Borkum</strong>er, liebe Gäste,<br />

liebe Freundinnen und Freunde des <strong>Watertoorn</strong>s,<br />

der <strong>Borkum</strong>er Wasserturm gilt als eines der Wahrzeichen<br />

der Insel. Im Jahre 1900 errichtet, hatte er einst<br />

eine wichtige Funktion für die hier lebenden Menschen,<br />

denn nur mit seiner Hilfe konnte Trinkwasser<br />

mit ausreichendem Druck in die Wasserhähne der<br />

Verbraucher befördert werden. Nachdem der Wasserverbrauch<br />

stieg und die Wasserwerke auf Pumptechnik<br />

umgestellt wurden, verlor der Turm jedoch<br />

seine Aufgabe, wurde 1983 unter Denkmalschutz<br />

gestellt und drohte in der Folgezeit immer mehr zu<br />

verfallen.<br />

Engagierte <strong>Borkum</strong>erinnen und <strong>Borkum</strong>er wollten<br />

dies um jeden Preis verhindern, gründeten 2007 den<br />

gemeinnützigen <strong>Verein</strong> <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. und<br />

übernahmen den Wasserturm nach langen Verhandlungen<br />

im Jahr 2010 von den Wirtschaftsbetrieben,<br />

um ihn als ortsprägendes Baudenkmal zu erhalten.<br />

Und nicht nur das: Die begeisterten <strong>Verein</strong>smitglieder<br />

machen den Turm öffentlich zugänglich. Sie realisieren<br />

ein Museum und Informationszentrum,<br />

welches ganz im Zeichen der Geschichte von Wasserversorgung<br />

und -gewinnung steht und beabsichtigen,<br />

eine deutsch-niederländische Tagungsstätte einzurichten,<br />

die zur Diskussion über globale Themen wie<br />

Trinkwasserknappheit und Trinkwasserverschmutzung<br />

einlädt.<br />

Diese Broschüre soll verdeutlichen, welche Anstrengungen<br />

die <strong>Verein</strong>smitglieder aber auch ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer unternommen haben,<br />

um den <strong>Watertoorn</strong> für <strong>Borkum</strong> erhalten zu können.<br />

Sie soll des Weiteren aber auch als Dank für die vielen<br />

Spenderinnen und Spender angesehen werden, ohne<br />

deren Unterstützung das Projekt nie hätte realisiert<br />

werden können. Last but not least ist sie aber auch<br />

eine Werbung für neue potenzielle Mitglieder und<br />

Förderer, denn auch weiterhin wird der <strong>Verein</strong> auf<br />

tatkräftige und finanzielle Hilfe angewiesen sein, um<br />

den <strong>Watertoorn</strong> noch lange erhalten zu können.<br />

Ihr Werner Tapper<br />

2


3<br />

INHALT<br />

Geschichte des Wasserturms 4<br />

<strong>Der</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. 6<br />

Geldspender und <strong>Watertoorn</strong>paten 8<br />

Wassermuseum und Informationszentrum 10<br />

Das Begegnungszentrum 11<br />

Turmübergabe und Sicherungsmaßnahmen 12<br />

Turmrekonstruktion und Umbau 14<br />

Das Baudenkmal 14<br />

Um- und Neubauten 16<br />

<strong>Der</strong> Wasserkreislauf auf <strong>Borkum</strong> 18<br />

Spendenaufruf 19


GESCHICHTE<br />

DIE TURMGESCHICHTE<br />

<strong>Der</strong> Wasserturm wurde 1900 im Zusammenhang mit der<br />

Einrichtung des Wasserwerkes der Insel <strong>Borkum</strong> nach<br />

Plänen von Börner & Herzberg (Berlin) gebaut. <strong>Der</strong> riesige<br />

Behälter im Kopf des neoromanischen Turms speicherte<br />

das vom Wasserwerk hoch gepumpte Trinkwasser,<br />

und durch seine alle Häuser überragende Höhe auf der<br />

Düne wurde im gesamten Leitungsnetz ein konstanter<br />

Wasserdruck erzeugt. Seit Anfang der 1970er Jahre<br />

wird der Wasserturm nicht mehr in dieser Funktion verwendet,<br />

nur beschränkt unterhalten und büßte mit der<br />

Demontage der hölzernen Laterne 1981 viel von seiner<br />

Schönheit ein. Er war dann nicht mehr 29, sondern nur<br />

noch 23 Meter hoch. 1983 stellte ihn die Bezirksregierung<br />

unter Denkmalschutz. Am 1. 6. 2010 hat der gemeinnützige<br />

<strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. das Gebäude und das Gelände<br />

rund um den Turm von den Wirtschaftsbetrieben<br />

der Stadt <strong>Borkum</strong> in Erbpacht auf 49 Jahre übernommen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Verein</strong> wird den Wasserturm als ortsprägendes Baudenkmal<br />

erhalten, ihm sein ursprüngliches dekoratives<br />

Äußeres zurückgeben und ihn öffentlich zugänglich machen.<br />

In dauerhafter Nutzung als Wassermuseum und<br />

Informationszentrum zum Thema Süßwasser wird ein<br />

Kulturangebot entstehen, das auf den Turm mit seiner<br />

Geschichte und auf die Bedeutung des Wassers in unserer<br />

Welt zugeschnitten ist.<br />

5


DER VEREIN<br />

WATERTOORN BöRKUM E.V.<br />

Am 15. 5. 2007 besichtigten begeisterte Mitglieder<br />

der frisch gegründeten Projektgruppe Wasserturm-<strong>Watertoorn</strong><br />

<strong>Borkum</strong> den brach liegenden,<br />

altehrwürdigen Wasserturm zusammen mit Axel<br />

Held, der als Leiter der Stadtwerke verantwortlich<br />

für die Wasserversorgung der Insel <strong>Borkum</strong> ist.<br />

Die Projektgruppe bestand aus Gregor und Elke<br />

Ulsamer, Renate Tapper, Torsten Juilfs, Günter<br />

Terfehr und dem ersten Vorstand des <strong>Verein</strong>s <strong>Watertoorn</strong><br />

<strong>Börkum</strong> e.V. Unter Federführung von Gregor Ulsamer,<br />

dem Vorsitzenden des Heimatvereins, entwickelte diese<br />

Gruppe Pläne, das alte Gebäude zu renovieren und darin<br />

eine Kulturstätte für <strong>Borkum</strong>er und <strong>Borkum</strong>besucher<br />

einzurichten. Aus der Projektgruppe heraus wurde am 7.<br />

7. 2007 im Toornhus des Heimatvereins zu Füßen des Alten<br />

Leuchtturms der <strong>Verein</strong> <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. von<br />

8 Teilnehmern gegründet. Neben den Vorstandsmitgliedern<br />

Professor Dr. Rainer Fremdling (1. Vorsitzender),<br />

Werner Tapper (2. Vorsitzender), Barbara Fremdling<br />

(Schriftführer) und Jürgen Müller (Kassenwart) sowie<br />

Elke und Gregor Ulsamer waren Christine Tapper und<br />

Hermann Barkhoff beim Gründungsakt, der vom Notar<br />

RA Uwe Miermeister betreut wurde, anwesend. Aus der<br />

kleinen Gruppe heraus wuchs die Mitgliederzahl in explosionsartigen<br />

Schüben.<br />

6


Unser <strong>Watertoorn</strong> wird zunehmend von der <strong>Borkum</strong>er<br />

Bevölkerung, von Buten-<strong>Börkum</strong>ern und <strong>Borkum</strong>besuchern<br />

angenommen, wobei der <strong>Verein</strong> über die reine Mitgliedschaft<br />

hinaus mit zahlreichen kleinen und etlichen<br />

hohen Geldspenden unterstützt wird. Ungemein hilfreich<br />

sind zudem die substantiellen Sachspenden von <strong>Borkum</strong>er<br />

Firmen und die zupackende, tatkräftige Arbeit vor allem<br />

jüngerer <strong>Borkum</strong>er. Anfänglich sah es gar nicht nach einem<br />

Erfolg aus. In einer unendlich scheinenden Geschichte<br />

musste der <strong>Verein</strong> vielmehr gegen starke Vorbehalte und<br />

ausgesprochenen Widerstand ankämpfen, um die Verfügungsrechte<br />

über den Turm zu erhalten.<br />

Einige <strong>Borkum</strong>er Politiker und vor allem der damalige<br />

Geschäftsführer der städtischen Wirtschaftsbetriebe favorisierten<br />

die Privatisierung und Privatnutzung des Turms<br />

mit dem Einbau von Wohnungen und pochten auf Geldzahlung<br />

als Gegenleistung für die Überlassung des Turmes.<br />

So erklärt sich die relativ hohe Pacht von 5000 € jährlich,<br />

die vergleichbar ist mit dem Kaufpreis (150.000 €), den ein<br />

Privatnutzer des Turmes zu zahlen bereit war. Ohne diese<br />

Pachtzahlung wäre der Turm unwiederbringlich einer öffentlichen<br />

Nutzung entzogen worden.<br />

Nach Konstituierung der Projektgruppe dauert es also drei<br />

volle Jahre, bis mit der Vertragsunterzeichnung am 21. 5.<br />

2010 und dem zum 1. 6. 2010 abgeschlossenen Pachtvertrag<br />

zwischen dem <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. und den stadteigenen<br />

Wirtschaftsbetrieben sicher gestellt wurde, dass<br />

die <strong>Borkum</strong>er Bürger Eigentümer des Turmes bleiben. <strong>Der</strong><br />

<strong>Verein</strong> verfolgt seitdem sein Ziel, den denkmalgeschützten<br />

Turm zu renovieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen. Damit nimmt der <strong>Verein</strong> der Stadt <strong>Borkum</strong> eine<br />

Pflicht ab, die das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz<br />

eigentlich der Kommunalverwaltung aufbürdet. So mag<br />

es widersinnig anmuten, dass der <strong>Verein</strong> und damit die<br />

Bevölkerung ihrer Kommune auch noch Geld für diese<br />

Pflichtübernahme bezahlt. Dankenswerterweise hat der<br />

Heimatverein der Insel <strong>Borkum</strong> e.V. die erste Jahrespacht<br />

übernommen.<br />

Am 10.7. 2010 wurde ein neuer Vorstand gewählt: Werner Tapper ist nun 1. und Hidde Staghouwer sen. 2. Vorsitzender,<br />

Heide-Marie Eden hat die Schriftführung und Maria Ostermann das Amt des Kassenwarts übernommen.<br />

Um die vielfältigen Aufgaben schlagkräftiger zu bewältigen, wird der Vorstand nach und nach durch Funktionsträger<br />

mit jeweils eigenem Aufgabenbereich ergänzt, die teilweise schon ernannt sind und ihre Arbeit aufgenommen haben:<br />

<strong>Watertoorn</strong>-Museumsbaas (Leiter des Informationszentrums und Wasserturmmuseums)<br />

Tönjes Akkermann <strong>Watertoorn</strong>-Bouwmester (Leiter der Baukommission):<br />

<strong>Watertoorn</strong>-Skaulmester (Leiter der pädagogischen Einrichtungen)<br />

Rainer Fremdling <strong>Watertoorn</strong>-Historicus (Leiter des Archivs)<br />

<strong>Watertoorn</strong>-Festmester (Manager besonderer Veranstaltungen, „Event-Manager“)<br />

<strong>Watertoorn</strong>-Utrauper (Leiter der Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Peter Beckmann <strong>Watertoorn</strong>-Technicus (Verantwortlicher der technischen Einrichtungen)<br />

Jürgen Müller <strong>Watertoorn</strong>-Bedeler (Fundraiser, Drittmittelbeschaffer)<br />

<strong>Der</strong> Vorsitzende des Heimatvereins, Gregor Ulsamer,<br />

und der Werksdirektor der Wirtschaftsbetriebe der<br />

Stadt <strong>Borkum</strong>, Axel Held, sind geborene Mitglieder<br />

im Kreis der Funktionsträger.<br />

7<br />

DIE ENTWICKLUNG DER<br />

MITGLIEDERZAHLEN<br />

8<br />

Mitte<br />

2007<br />

50<br />

Ende<br />

2007<br />

59<br />

63<br />

95<br />

125<br />

144<br />

250<br />

274<br />

Mitte<br />

2008 Ende<br />

2008 Mitte<br />

2009 Ende<br />

2009 Mitte<br />

2010 Ende<br />

2010 Mitte<br />

2011


GELDSPENDER UND WATERTOORNPATEN<br />

Um den Besuchern und den Bürgern <strong>Borkum</strong>s den Turm<br />

zugänglich zu machen, braucht der <strong>Verein</strong> neben Engagement<br />

und Tatkraft vor allem eins: Geld. Das mag prosaisch<br />

und so gar nicht idealistisch klingen, aber schon die<br />

einfachsten Sicherungsmaßnahmen, um im Innern des<br />

Turmes ein Herabstürzen des rostigen Wasserbehälters<br />

zu verhindern, erforderten neben zupackender Hilfe und<br />

Sachspenden Geld. Geld braucht der <strong>Verein</strong> schließlich<br />

auch, um von dritter Seite Fördermittel zu erhalten.<br />

So wirbt der <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V.<br />

um Spenden in jeglicher Höhe und um<br />

beitragszahlende Mitglieder.<br />

Die meisten <strong>Watertoorn</strong>-Unterstützer bleiben im Hintergrund<br />

und helfen mit ihrem Jahresbeitrag oder zahlreichen<br />

kleineren Spenden. Viele begeisterte <strong>Borkum</strong>er und<br />

Gäste krempeln aber auch noch die Ärmel hoch, um für<br />

Turm, Wassermuseum oder <strong>Verein</strong> gratis zu arbeiten, zu<br />

planen und Geld einzuwerben: Da kratzten im Frühjahr<br />

125 Saubermänner den Deichweg unkrautfrei und spendeten<br />

den Überschuss aus Getränken und Imbiss dem <strong>Watertoorn</strong>verein.<br />

Zur Eröffnung des Solarparks wurde ebenso<br />

kräftig für den <strong>Watertoorn</strong> gegessen und getrunken. Die<br />

<strong>Borkum</strong>er Haus- und Wohnungseigentümer begrüßten<br />

den neuen Immobilienbesitzer mit einer nennenswerten<br />

Spende. Durch die „Grabbelkiste“ vor dem Geschäft einer<br />

engagierten „<strong>Verein</strong>sfamilie“ in der Wilhelm-Bakker<br />

Straße ergießt sich ein steter Strom kleiner Beträge in den<br />

<strong>Verein</strong>stopf. Beim Beach-Race wurde auf dem <strong>Borkum</strong>er<br />

8<br />

Strand für den <strong>Watertoorn</strong> e.V. geradelt. Das Sommerfest<br />

des Supermarktes in der Deichstraße ließ klingende Münze<br />

in die <strong>Verein</strong>skasse prasseln. <strong>Der</strong> Erlös aus der traditionell<br />

feuchtfröhlichen Sommerfete des altehrwürdigen <strong>Verein</strong>s<br />

<strong>Borkum</strong>er Jungens e.V. 1830 landete auf dem <strong>Verein</strong>skonto.<br />

Die <strong>Borkum</strong>er Bäcker spendeten die Krintenstute, die<br />

der <strong>Verein</strong> auf dem Sommerfest des Heimatvereins hungrigen<br />

Mäulern anbot. <strong>Der</strong> Shanty-Chor „Oldtimer“ <strong>Borkum</strong><br />

ersang mit mehreren Auftritten erkleckliche Geldbeträge.<br />

Jubelfeiern von Firmen wurden mit einer Spende für<br />

den <strong>Watertoorn</strong> gekrönt. Die <strong>Borkum</strong> <strong>Stiftung</strong> begleitet<br />

den <strong>Verein</strong> ideell und materiell von Anfang an. Die drei<br />

<strong>Borkum</strong>er Banken führen die <strong>Verein</strong>skonten kostenlos.<br />

Geldgeschenke für Geburtstagskinder wurden dem <strong>Verein</strong><br />

weitergeleitet. Jubiläums-Hochzeitsfeiern hinterlassen<br />

silberne oder goldene Spuren auf dem <strong>Verein</strong>skonto.<br />

Hinterbliebene baten statt Grabkränzen um Spenden für<br />

den Turm. Eine Groninger Schulklasse sammelte für ihn.<br />

Wasserturmdrucke (Ole West) wurden angeboten, deren<br />

Erlös dem <strong>Verein</strong> zu Gute kommt. Ebenso soll es mit der<br />

von <strong>Borkum</strong>er Künstlern erschaffenen Metallplastik und<br />

einem Kachelbild geschehen, die den Turm abbilden. Bei<br />

der sogenannten Balkenspende finanziert ein Spender mit<br />

50 € einen Balken für den Innenausbau des Turms. Schon<br />

jetzt hat eine <strong>Borkum</strong>erin angekündigt, ihre einzigartige,<br />

umfangreiche Nachttopfkollektion dem späteren Wassermuseum<br />

übergeben zu wollen. Bestimmt erfinden pfiffige<br />

Wassertürmer noch weitere symbolische „Bausteine“ für<br />

Turm und Museum.<br />

WATERTOORNPATEN<br />

Einige besonders großzügige Förderer gelten bereits jetzt<br />

mit ihrer Spende von 5.000 € als <strong>Watertoorn</strong>paten. Ihre<br />

Namen sollen später auf einer Plakette im Turm dauerhaft<br />

überliefert werden. Es sind:<br />

Mirjam Boukri<br />

Karin und Gerhard Brantjes<br />

Wilhelm Hedden<br />

Elise und Hans-Michael Heinke-Teerling<br />

Karl-Heinz Leidheiser<br />

Dr. Christiane und Dr. Ulrich Malchau<br />

Wilhelm Rau<br />

Wilhelmine (Susi) Reuß


SCHLÜSSELÜBERGABE<br />

Die Übertragung der Verfügungsrechte auf den <strong>Verein</strong> am 1. 6. 2010<br />

wurde mit der feucht-fröhlichen Schlüsselübergabe gefeiert. Herr der Schlüssel<br />

war Werksdirektor Axel Held, und für den <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V. nahm<br />

Werner Tapper die Turmschlüssel in Empfang. Angestoßen wurde<br />

stilgerecht mit Sektgläsern, in denen – zu Ehren des Wasserturms – natülich<br />

nichts als gutes, reines <strong>Borkum</strong>er Trinkwasser kredenzt wurde.<br />

9


WASSERMUSEUM<br />

& INFORMATIONS-<br />

ZENTRUM<br />

Im Wassermuseum und Informationszentrum werden<br />

exemplarisch Themenkreise behandelt, deren Zusammensetzung,<br />

Aufbereitung und Schwerpunkte im Laufe<br />

der Zeit angepasst werden. Die räumliche Dimension erstreckt<br />

sich von lokalen über nationale zu globalen Themen,<br />

die zeitliche Dimension spannt den Bogen von der<br />

Industriellen Revolution (18./19. Jahrhundert) bis heute.<br />

Zielgruppe sind Menschen jeden Alters, wobei vor allem<br />

für jüngere Besucher eine museumspädagogische Aufbereitung<br />

der Schautafeln, Exponate und Experimentierobjekte<br />

geplant ist.<br />

I. Museum zur Geschichte der Wasserversorgung <strong>Borkum</strong>s<br />

• Modelle der lokalen Wasserversorgung im Wandel<br />

der Zeiten, Örtliche Geschichte der Wassergewinnung<br />

und –speicherung: Brunnen und Regenwasser-Zisternen<br />

• Wasservorrat auf <strong>Borkum</strong>: Süßwasserlinsen (Lage/<br />

Größe/ Schnitte der Linsen, hydrostatisches Zusammenspiel<br />

mit dem umgebenden Salz- und Brackwasser),<br />

Trinkwasserbrunnen<br />

• Wasserwerk: Geschichte, Bedeutung, Aufgaben<br />

• Wasserturm: Funktion, Baustil, Baukonstruktion,<br />

Statik, Hängeboden-Wasserbehälter<br />

• Wasserbewirtschaftung auf der Insel heute: Wasserschutzgebiete,<br />

Gewinnung, Speicherung, Aufbereitung,<br />

Güte, Verbrauch, Entwässerung, Abwassersystem,<br />

Kläranlagen<br />

II. Grundwissen zum Wasser<br />

Wasserkreislauf, Trinkwasser, Brauchwasser, physikalische<br />

und chemische Eigenschaften des Wassers,<br />

Gewässerschutz<br />

III. Wasser als weltweite Ressource und Lebensraum<br />

• Global ungleiche Verteilung (Wasserknappheit und<br />

Wasserüberschuss), Klimaeinwirkungen auf den globalen<br />

Wasserhaushalt, Wasserverschmutzung<br />

• Ökologisch, wirtschaftlich und sozial verantwortungsvoller<br />

Umgang mit der Ressource Wasser, Wasserproduktivität<br />

(Wasser und Landwirtschaft, Wasser<br />

und Industrie)<br />

• Trinkwasserversorgung und Abwassersysteme, Hygiene<br />

und Gesundheit, demographischer Übergang<br />

(Säuglings- und Kindersterblichkeit) in historischer<br />

Perspektive (Europa) und aktuell in den ärmeren<br />

Ländern mit hohem Bevölkerungswachstum.<br />

10


DAS BEGEGNUNGSZENTRUM<br />

Das Wassermuseum und Informationszentrum wird spezifische<br />

Zielgruppen aktiv in die Gestaltung und Erarbeitung<br />

von Sachthemen einbinden. <strong>Der</strong> <strong>Watertoorn</strong> ist dann<br />

Begegnungs-, Schulungs-, Forschungs- und Geschichtswerkstatt.<br />

<strong>Borkum</strong>er Schulkinder erforschen Themen zur lokalen<br />

Wassergewinnung, Wassernutzung und Bevölkerungsentwicklung<br />

in aktueller und historischer Perspektive. Schulklassen<br />

der Jugendherberge beschäftigen sich unter Anleitung<br />

ihrer Lehrer mit dem Thema Trinkwasser.<br />

Weiterführende deutsche und niederländische Schulen,<br />

Einrichtungen, Institute gestalten Modelle, erarbeiten<br />

11<br />

Schautafeln, interaktive Medien und präsentieren die Inhalte<br />

dreisprachig (D-NL-GB).<br />

Angestrebt wird, den Turm auch als grenzüberschreitendes<br />

(Eu)regionales deutsch-niederländisches Begegnungs-<br />

und Tagungszentrum zu entwickeln. Im <strong>Borkum</strong>er Wasserturm<br />

können aktuelle regionale und globale Themen z.<br />

B. zur Trinkwasserknappheit und Trinkwasserverschmutzung<br />

diskutiert werden. Darüber hinaus lässt sich beispielsweise<br />

der grenzüberschreitende regionale Bezug über<br />

ein Forschungsthema zur Geschichte und wirtschaftlichen<br />

Bedeutung der Wasserversorgung der Inseln mit einem<br />

Vergleich zwischen den niederländischen und deutschen<br />

„Waddeneilanden“ herstellen.<br />

Auszug aus einem niederländischen Atlas von 1930


TURMüBERgABE UND<br />

SIchERUNgSMASSNAhMEN<br />

TURMÜBERGABE 2010<br />

Jahrelang war der Turm nur noch unzulänglich unterhalten<br />

worden, und seit der Demontage der hölzernen<br />

Laterne war er über den offenen Turmkopf zunehmend<br />

der Witterung ausgesetzt. Wegen der abgängigen inneren<br />

Wendeltreppe konnte der Turmkopf mit dem Wassertank<br />

nur über die Notleiter der engen Hohlsäule in der Turmmitte<br />

bestiegen werden.<br />

Haufenweise hatte sich über Jahre gesundheitsgefährlicher,<br />

virenverseuchter Vogelkot im Gang zwischen Außenmauer<br />

und Tank abgelagert. <strong>Der</strong> riesige Wasserbehälter starrte<br />

vor Rost, so dass selbst die „freiwilligen“ Feuerwehrleute<br />

in ihren Schutzanzügen (wegen des Vogeldrecks) den vermutlich<br />

brüchigen Boden des Behälters nicht zu betreten<br />

wagten. Die für die Statik kranzförmig angeordneten Eisenträger<br />

und die Zugbänder an der Hohlsäule sind an vielen<br />

Stellen durchgerostet. Durch Risse im Mauerwerk und<br />

beschädigte Fenster dringt Regen in den Turm und wäscht<br />

die Fugen aus. Das sensible statische System mit dem nach<br />

außen gewölbten Turmkopf steht vor dem Kollaps. Ohne<br />

massive stabilisierende Eingriffe wird der Turm in absehbarer<br />

Zeit zusammenbrechen.<br />

Sicherungsmaßnahmen<br />

Vor den notwendigen Rekonstruktions- und Umbauten<br />

war zunächst ein sicherer Zugang zum Turminneren und<br />

–kopf zu leisten:<br />

<strong>Der</strong> Turm wurde gesäubert, der rostige, nach oben offene<br />

Tank wurde als begehbar abgenommen und die innen<br />

am oberen Rand des Behälters umlaufende Gangway repariert,<br />

Fenster wurden provisorisch abgedichtet, lose<br />

Zugstangen entfernt und vor allem wurde im Turminnern<br />

in 15 m Höhe, 3 m unter dem Wassertank eine hölzerne<br />

Arbeitsplattform eingezogen, von der aus auch der Turmkopf<br />

über ein ständiges Innengerüst erreichbar ist. Die ur-<br />

13<br />

sprünglich große Öffnung für die Eingangstür des Turms<br />

wurde aus ästhetischen Gründen wieder aufgestemmt und<br />

mit einer Bautür versehen. So lassen sich die Gerüstteile<br />

leicht nach innen schaffen. Durch die Arbeitsbühne vor<br />

herabfallenden Teilen geschützt, kann der Turmboden<br />

wieder bequem und sicher betreten werden. Mutige dürfen<br />

über das Gerüst den Turm auf eigenes Risiko besteigen.<br />

Tatkräftige Helfer und Sachspender<br />

Unter Anleitung unseres stets präsenten <strong>Watertoorn</strong>-<br />

Technicus taten sich neben den <strong>Verein</strong>smitgliedern der<br />

Jungsverein und die Bachmanntruppe in ihrer freien Zeit<br />

besonders eifrig hervor. Das von dem Bauunternehmer,<br />

der schon zur Projektgruppe gehörte, mit fachkundiger<br />

Aufsicht kostenlos zur Verfügung gestellte Gerüst bauten<br />

sie mehrfach auf und um.<br />

Nicht im Einzelnen aufzählbare Helfer traktierten den<br />

Turm vor allem in seinem Innenleben dermaßen, dass<br />

er sich wohl manchmal wünschte, ihn bis an sein seliges<br />

Ende weiter in Ruhe zu lassen. Was er an Schutt und Dreck<br />

ausspie, landete im Container einer Firma, die darüber<br />

hinaus uneigennützig mit ihrem Bagger und Bedienungspersonal<br />

um den Turm herum für Ordnung sorgte. Um<br />

Transportdienste, den obligatorischen Weihnachtsbaum,<br />

Weihnachtsbeleuchtung und den Winterdienst kümmern<br />

sich <strong>Borkum</strong>er Unternehmer ganz selbstverständlich. Stolz<br />

müsste unser Turm auch auf seinen Internet-Auftritt sein,<br />

der über die professionell gestaltete Hausseite des <strong>Verein</strong>s<br />

mehrere Sponsoren gefunden hat. Zusammen mit unserem<br />

<strong>Watertoorn</strong>-Bouwmester wird unser Statiker aus Weener<br />

das Innenleben des Turms gründlich untersuchen, lebensverlängernde<br />

Pläne zeichnen und berechnen, so dass dann<br />

die eigentliche Rekonstruktion und der Umbau beginnen<br />

können.


TURMREKONSTRUKTION<br />

UND UMBAU<br />

DAS BAUDENKMAL<br />

<strong>Der</strong> Turm soll in seiner ursprünglichen Gestalt wieder hergestellt<br />

werden. Wir haben uns zwar an den Anblick des<br />

Turmes gewöhnt, aber - so notwendig die Beseitigung der<br />

abgängigen Dachkonstruktion auch war – sie fehlt.<br />

Deshalb ist das Wichtigste die Wiederherstellung der äußeren<br />

Gestalt des Bauwerkes. Problematisch ist dabei das<br />

inzwischen unsichere statische System des Turmkopfes.<br />

Zur Erläuterung: <strong>Der</strong> stählerne Wasserbehälter liegt auf<br />

dem Turmschaft auf. Um diesen Behälter zu verkleiden<br />

und vor der Witterung zu schützen, hat man ihn mit entsprechendem<br />

Abstand ringförmig ummauert. Dafür wurde<br />

der Turmschaft mit Natursteinkonsolen verbreitert.<br />

Wegen der fehlenden bzw. unzureichenden Einspannung<br />

dieser Konsolen hat man über der Konsolenebene zwischen<br />

Mauerwerksring und Turmmitte radial Eisenträger,<br />

insgesamt 24, angeordnet, die auf dem Turmschaft aufliegen<br />

und mit ihrem Kragarm die Mauerwerkslast aufnehmen<br />

und so den Konsolenring entlasten. Diese Träger<br />

sind aber quasi eine Wippe mit dem äußeren kurzen und<br />

dem inneren langen Kragarm. Damit nun dieses System<br />

14<br />

hält, wurden die inneren Kragarme gegen Abheben gesichert;<br />

sie wurden deshalb an der in Turmmitte befindlichen<br />

Hohlsäule verankert. Diese diente somit als Gegengewicht.<br />

Dieses abgängige statische System ist zu ersetzen,<br />

z. B. durch die Anordnung eines Betonringes auf dem<br />

Turmschaft, der dann als Auflager des Mauerwerkskranzes<br />

dient, aber auch die Basis bildet für die neue stählerne Unterkonstruktion<br />

des Daches.<br />

Soweit möglich, sollen die eisernen Träger als Anschauungsstücke<br />

verbleiben. Die alte Form des Daches wird wieder<br />

hergestellt. Sie besteht aus dem unteren ringförmigen<br />

Dachkranz (Kegelstumpf) und der sechseckigen sog. Laterne<br />

mit dem entsprechend ausgebildeten Zeltdach. Aber<br />

auch das gesamte Außenmauerwerk, insbesondere das des<br />

oberen Mauerwerksringes, bedarf der Sanierung. Verwitterte<br />

Verblendsteine sind auszuwechseln und die Verfugung<br />

ist zu erneuern. Ebenfalls sind die eisernen Fenster<br />

zu sanieren. Zur Wiederherstellung des Turmes gehört<br />

schließlich auch die Erneuerung der großen zweiflügeligen<br />

Eingangstür mit 2,0 m Breite und ca. 4,50 m Höhe.


UM- UND NEUBAUTEN<br />

Ziel des <strong>Verein</strong>s ist, der interessierten Öffentlichkeit den<br />

ursprünglichen Zweck dieses Turmes zu vermitteln und<br />

allgemein über das Thema „Wasser“ zu informieren. Dazu<br />

sind erhebliche Einbauten und sonstige Baumaßnahmen<br />

erforderlich.<br />

Während man beim Bau des Turmes sehr viel Wert auf die<br />

äußere Gestalt legte, war das Turminnere schlichtweg nur<br />

zweckmäßig. Die mittig angeordnete Hohlsäule enthielt<br />

Rohrleitungen und eine Leiter aus einfachen Schacht-Steigeisen<br />

für Montagezwecke. Die eigentliche Treppe, über<br />

die man den Turmkopf mit dem Wasserbehälter erreichte,<br />

bestand aus einzelnen Stahlbetonstufen, die in die Außenwand<br />

eingelassen waren – eine große Wendeltreppe. Ein<br />

Geländer, bestehend aus Eisenstützen und einem Stahlseil,<br />

gab die seinerzeit als ausreichend erachtete Sicherheit. Abgesehen<br />

davon, dass viele Stufen durch Aufrostung zerstört<br />

sind, verbietet sich aus Sicherheitsgründen eine weitere<br />

Verwendung. Diese Treppe soll aber soweit wie möglich<br />

als Anschauungsstück erhalten bleiben.<br />

Um den Turminnenraum als Museum nutzen zu können,<br />

sind die erforderlichen Ausstellungsflächen zu schaffen.<br />

Dazu werden mit etwa 2,70 m Geschosshöhenabstand<br />

mehrere Betondecken eingezogen, die aber nicht das<br />

ganze Turminnere ihrer jeweiligen Ebene schließen, sondern<br />

noch etwa ein Viertel der Grundfläche freilassen –<br />

sog. Galerien, damit man von der Erdgeschossebene und<br />

von jeder Galerie aus das Turminnere als solches in voller<br />

Höhe sehen und erleben kann.<br />

Damit Besucher die Galerien betreten und die dortigen<br />

Exponate besichtigen können, ist ein besonderes, den Feuerschutz-<br />

und Sicherheitsbestimmungen entsprechendes<br />

geschlossenes Treppenhaus erforderlich, welches vom Erd-<br />

17<br />

geschoss aus bis in den ehemaligen Wasserbehälter reicht.<br />

Wie jeder Museumsbetreiber möchten wir, dass sich auch<br />

Behinderte informieren können. Aber schon das Betreten<br />

des Eingangsbereiches, der ca. 7 m über der Straßenebene<br />

liegt, würde eine etwa 85 m lange Rampe erfordern, die<br />

den gesamten straßenseitigen Dünenhang zerstören würde.<br />

Es ist deshalb vorgesehen, ein von der Straße aus leicht erreichbares<br />

kleines Gebäude zu errichten. Es soll neben der<br />

ohnehin für Besucher notwendigen sanitären Einrichtung<br />

einen Raum enthalten, wo sich Behinderte über elektronische<br />

Medien informieren können.<br />

<strong>Der</strong> Begleiter, der den Turm besichtigt, und der Behinderte,<br />

der im Nebengebäude vor einem Monitor sitzt, sollen<br />

interaktiv über ein Headset mit eingebauter Kamera und<br />

Mikrofon miteinander kommunizieren können. Für dieses<br />

Pilotprojekt, Behinderte in schwer zugänglichen Gebäuden<br />

indirekt an der Besichtigung teilnehmen zu lassen, erhoffen<br />

wir eine spezielle Förderung.<br />

Weitere Außenanlagen sind erforderlich:<br />

• Eine neue Treppe im Dünenhang; die ursprüngliche ist<br />

zwar noch vorhanden, aber abgängig.<br />

• Ein Aufstellplatz mit Zuwegung für das Leiterfahrzeug<br />

der Freiwilligen Feuerwehr für den Fall, dass Personen<br />

aus dem Turm gerettet werden müssen. Zu dem<br />

Zweck werden auch zwei über dem Eingang vorhandene<br />

Fenster als Notausgänge entsprechend vergrößert.<br />

• PKW-Parkplätze und Fahrradabstellflächen im Umfang<br />

der einschlägigen Baubestimmungen


WASSERKREISLAUF<br />

AUF BORKUM<br />

Wie es doch so schön heißt, ist auf <strong>Borkum</strong> alles anders<br />

und so unterscheidet sich auch die hiesige Trinkwassergewinnung<br />

von der auf dem Festland. Regnet es über <strong>Borkum</strong><br />

versickert das anfallende Wasser im feinen Sand der Dünen.<br />

Auf dem Weg der Niederschläge durch die Dünentäler wird<br />

das Wasser auf natürliche Art vorgereinigt. Das naturbelassene<br />

Niederschlagswasser sickert schließlich in die unter<br />

<strong>Borkum</strong> liegende Süßwasserlinse und wird dort als Grundwasser<br />

gespeichert.<br />

Es gibt auf <strong>Borkum</strong> zwei Trinkwassergewinnungsgebiete (in<br />

der Waterdelle und den Ostlanddünen), in denen mit Hilfe<br />

von 40 Flach- und Tiefbrunnen die Trinkwasserversorgung<br />

der Insel sichergestellt wird. Da es hier auf <strong>Borkum</strong> genug<br />

Regen gibt und immer wieder genug Wasser durch die Dünentäler<br />

in die Süßwasserlinse versickert, kann die Insel sich<br />

autark dauerhaft mit Wasser versorgen, d.h. sie ist nicht auf<br />

Wasserleitungen und -lieferungen vom Festland angewiesen.<br />

Denn die Süßwasserlinse erneuert sich kontinuierlich<br />

durch Niederschläge. Allein, wenn es in Zukunft durch den<br />

Wegbruch mächtiger Dünen, die das Salzwasser abhalten,<br />

zu einer Versalzung der Süßwasserlinse käme, wäre die autarke<br />

Trinkwasserversorgung der Insel in Gefahr.<br />

Trinkwasser<br />

entnahme<br />

Süßwasserlinse<br />

Niederschlag<br />

Düne<br />

Süßwasser<br />

BORKUM<br />

Salzwasser<br />

NORDSEE<br />

Die Unterkante der Süßwasserlinse liegt bis zu 60 Metern<br />

unter der Insel. Die zur Trinkwassergewinnung nutzbaren<br />

Bereiche der Linse haben jeweils eine Flächenausdehnung von<br />

etwa 1,6 km² bzw. 160 Hektar. Zum Vergleich: Übliche Trinkwassereinzugsgebiete<br />

auf dem norddeutschen Festland haben<br />

eine Größe zwischen 25 und 50 km².<br />

Süßwasserlinsen gibt es auf allen Nordseeinseln. Nur sind<br />

diese aufgrund der verschiedenen Inselformen, Inselgrößen<br />

und aufgrund des geologischen Untergrundaufbaus nicht<br />

auf allen Inseln für die Trinkwassergewinnung im nötigen<br />

Umfang nutzbar. Die meisten Brunnen, die das Grundwasser<br />

aus der Süßwasserlinse fördern sind Flachbrunnen, die<br />

etwa 10 Meter in das Grundwasser hineinreichen. Zudem<br />

gibt es noch einige Tiefbrunnen, die bis zu 40 Meter in die<br />

Süßwasserlinse reichen.<br />

18


Die Drucklegung der Broschüre wude von der <strong>Borkum</strong>-<strong>Stiftung</strong> finanziert<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V.<br />

Loogsterdünen 9 | 26757 <strong>Borkum</strong><br />

1. Vorsitzender: Werner Tapper<br />

2. Vorsitzender: Hidde Staghouwer<br />

Kassenwart: Maria Ostermann<br />

Schriftführerin: Heide-Marie Eden<br />

Telefon: +49 (4922) 78 36<br />

E-Mail: info@watertoorn-borkum.de<br />

Web: www.watertoorn-borkum.de<br />

(Hier ist das Beitrittsformular abrufbar)<br />

19<br />

SPENDENAUFRUF<br />

Spenden werden auf folgende Konten erbeten:<br />

• OLB <strong>Borkum</strong> (Oldenburgische Landesbank),<br />

BLZ: 28020050, Nr. 816 45459 00<br />

• <strong>Borkum</strong>er Volksbank (Volksbank Esens)<br />

BLZ 28291551, Nr. 1204530600<br />

• Sparkasse <strong>Borkum</strong> (Sparkasse LeerWittmund)<br />

BLZ 28550000) Nr. 150032894<br />

Unser Kassenwart, Maria Ostermann, stellt Ihnen gerne eine<br />

Spendenquittung aus. Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.<br />

s t i f t u n g<br />

Fotos:<br />

Burkana, Foto Akkermann, <strong>Watertoorn</strong> <strong>Börkum</strong> e.V.,<br />

Holger Ziegenhagen<br />

Architektenzeichnungen:<br />

Tönjes Akkermann, Freerk Leemhuis<br />

Texte:<br />

Tönjes Akkermann, Rainer Fremdling, Patrick Schneider<br />

Geamterstellung:<br />

BurkanaMedia pr+kommunikation<br />

Hindenburgstraße 77 | 26757 <strong>Borkum</strong><br />

www.burkana.de

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