Newsflash 3/06 (2057 KB) - Dynacord

unseren Prinzipien treu zu bleiben. Ehrlich gesagt ist es
für mich eine nicht ganz nachvollziehbare Strategie,
ermöglicht sie doch Dumping und zerstört damit indirekt
die geschäftliche Grundlage des Rental Business.
Wenn man das zu Ende denkt, dann heißt das doch:
Entweder spart man an der Entwicklung neuer Produkte,
es gibt Kompromisse an der Qualität oder
jemand anderes bezahlt die Rechnung. Das sind dann
meistens die Kleinen. Nicht mit uns! Stattdessen legen
wir unseren Schwerpunkt auf mehrtägige Anwender-
Trainings, inklusive Zertifizierungen und verbesserten
Zugang zu technischen Informationen via eigens dafür
geschaffener Website. Das sind zwar bedeutende Ausgaben,
löst aber die eigentlichen Probleme unserer
Anwender.
Die Telex Academies gehören zu den Zugpferden
des Firmenmarketings. Wird an dem
Konzept festgehalten?
Mehr denn je: In 2005 konnten wir die ohnehin schon
hohe Anzahl an Teilnehmern noch mal um ganze 40
Prozent steigern. Warum ist uns das so wichtig? Wie in
Mathias’ Capuccino-Story kommt es darauf an, Leute
unsere überlegenen Produkte tatsächlich erleben, also
hören zu lassen. Nur dann werden sie Superior Sound
Solutions schätzen lernen und auch nichts Schlechteres
mehr akzeptieren. Ebenso müssen High-Tech-Systeme
wie IRIS-Net TM und Netmax in die richtigen – nämlich
zertifizierten und ausgebildeten – Hände gelegt werden.
Bei den Academies spiegelt sich erwartungsgemäß
unsere Gesamtstrategie wieder: Wir gehen immer stärker
auf die Brands und die Marktsegmente ein.
Welche Telex Academies sind für 2006
bereits unter Dach und Fach, welche sind
geplant?
Schwerpunkte sind hier die Concert Sound Trainings
und Events für EV und Dynacord sowie ProMatrix-,
Netmax- und IRIS-Net TM -Schulungen. Es wird auch
wieder große Veranstaltungen in Asien geben. Der
überwältigende Zuspruch zu unseren MI-Seminaren
verlangt ebenfalls nach Fortführung. Ja, wir werden
auch weiterhin deutsche und internationale Endkunden
nach Straubing einladen. Ich glaube, wir bleiben hier
insgesamt unserer Linie mehr als treu.
Wie wichtig sind die verschiedenen Awards,
die so manche Vitrine in der EVI Audio-
Europazentrale schmücken?
Diese Awards bedeuten uns sehr viel. Sie sind so etwas
wie die Goldmedaillen im ProAudio-Business. Vor
allem sind sie uns deshalb so wichtig, weil die Gewinner
dieser Awards – wie bei den PPV Awards – von der
Leserschaft der Magazine gewählt werden. Im Falle des
Mipa Awards ist es sogar so, dass von rund 60 Magazinen
aus der ganzen Welt abgestimmt wird. Das spiegelt
auch die globale Akzeptanz unserer Produkte
wider.
Sie sind jetzt seit über einem Dreivierteljahr
Geschäftsführer bei EVI Audio. Wie fällt
ihre persönliche Zwischenbilanz aus?
Die Antwort fällt mir leicht: Als ehemaliger Musiker
ist es für mich ein absolutes Privileg, mit unseren Produkten
umzugehen. Da wird der Wow!-Effekt immer
gleich mitgeliefert. Unbezahlbar sind für mich aber
auch Momente wie auf der Palme, der neuen ProAudio-Messe
in Dubai. Hier kann man sogar mal die
INSIDE
Anlage etwas kräftiger aufdrehen. Als wir das mit unserer
Xa2 und mit der COBRA machten, bildete sich
jedes Mal eine richtige Menschentraube vor unseren
Systemen, die dann sogar auch noch immer nach einer
Zugabe verlangten. Ich komme ja aus dem Komponenten-
und Maschinenbau, weiß also sehr genau, dass
technische Details faszinieren können. Aber das ist kein
Vergleich zu dieser Begeisterung, die man hier im
Hause und auch bei unseren Partnern spürt, wenn es
um den besten Sound geht. Das geht tiefer, das setzt
Emotionen frei. Deshalb können wir uns auch Motivations-Seminare
wirklich sparen. Was mich in dem Dreivierteljahr
auch noch höchst positiv überrascht hat,
war die sensationelle Entwicklung der Marke DYNA-
CORD. Welche Performance Systeme wie D-Lite, Xa2
und natürlich COBRA hinlegen, ist geradezu überwältigend.
Von der Welle an neuen Endstufen ganz zu
schweigen.
Ein letztes Wort zur Hausmesse: Gibt es eine
Art „Keymessage“, die Sie Ihren Gästen mitteilen
möchten?
Jeder sucht nach den ‚low hanging fruits’. Ich sage:
Sucht euch die schwierigen Aufgaben aus. Und das in
vollem Ernst. Die Erkenntnis kommt aus der Strategielehre
und ist uralt. Denn: Nur das hat Wert, was
nicht schnell kopiert werden kann. Ich spreche von
einer Aufgabe wie z.B. Produkte in Deutschland zu
entwickeln und herzustellen, die weltweit wettbewerbsfähig
sind. Im Bereich Elektronik hat hier unser Wettbewerb
schon seit vielen Jahren die Segel gestrichen.
Die Vorteile, alles unter einem Dach zu haben, können
allerdings unschätzbar sein. Ein anderes Beispiel: Unsere
erfolgreichsten Distributoren verwirklichen die vollständige
Marktsegmentierung. Natürlich ist es bequemer
und – scheinbar – kostengünstiger, alle Produkte
mit nur einer Mannschaft zu machen. Die Besten haben
dagegen Spezialisten für das jeweilige Marktsegment
und Brand aufgebaut. Das ist natürlich ungleich
schwieriger: finanziell und von der Managementseite
her. Aber der Erfolg gibt ihnen Recht.
newsflash HAUSMESSE 2006
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Eine letzte Frage – persönlicher Natur: Wie
wichtig ist für Sie Musik, spielen Sie ein
Instrument, haben Sie ein Lieblingsalbum in
Ihrem CD-Regal?
Die Faszination Musik lässt mich nicht mehr los, seitdem
ich mit elf Jahren als E-Gitarrist in meiner ersten
Schülerband angefangen habe. Mein Lieblingsalbum?
Ich gehöre zu diesen i-pod-Fuzzis und lade (natürlich
legal) herunter, was gerade in den Musikkritiken steht.
Meine derzeit liebsten Downloads sind die Neue von
Paul Weller, Kettcar, Audioslave und Turin Brakes.
Und ja: Ich bin bekennender Stones-Fan.
ZUR PERSON
Seit Frühjahr 2005 ist Lutz Berneke als Geschäftsführer
der EVI Audio GmbH für die Regionen
Europa, Mittlerer Osten und Afrika verantwortlich.
Vor seinem Einstieg bei EVI Audio übernahm
der aus Bochum stammende Betriebswirt
(Schwerpunkte: Vertrieb und Marketing) verschiedene
Geschäftsführer-Positionen in Deutschland,
Amerika und Brasilien. Der Vater von zwei
Kindern ist nach verschiedenen Japan-Aufenthalten
und den Erfahrungen im Maschinen- und
Komponentenbau überzeugter Anhänger des
ganzheitlichen, schlanken Produktionsansatzes
Kaizen bzw. Lean-Production.
Privat hat der gemeinsam mit seiner Familie bei
Straubing lebende Lutz Berneke eine Schwäche für
Musik und – als ehemaliger Wahl-Kölner – für
den rheinischen Karneval.