RockFlow Tutorial A - Institut für Strömungsmechanik - Leibniz ...
RockFlow Tutorial A - Institut für Strömungsmechanik - Leibniz ...
RockFlow Tutorial A - Institut für Strömungsmechanik - Leibniz ...
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong><br />
und Elektronisches Rechnen im Bauwesen<br />
Universität Hannover<br />
Prof. Dr.-Ing. W. Zielke<br />
ROCKFLOW<br />
<strong>Tutorial</strong> A<br />
Version 0.1.5<br />
<strong>für</strong><br />
<strong>RockFlow</strong> 3.8.35+<br />
Programmentwickler der verwendeten Modelle:<br />
René Kaiser Strömungsmodell „0“, Adaption<br />
Abderrahmane Habbar Reaktives Transportmodell „10097“, „10095“<br />
Olaf Kolditz Wärmetransportmodell „10093“<br />
Carsten Thorenz Mehrphasenströmungsmodell „10699“<br />
Martin Kohlmeier THMplus „18460“<br />
Bearbeiter des <strong>Tutorial</strong>s: J. Maßmann<br />
Hannover, 12. Januar 2009
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 2 -<br />
Einleitung<br />
Einleitung<br />
Das <strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong><br />
Das vorliegende <strong>Tutorial</strong> soll den Einstieg in die Modellierung mit <strong>RockFlow</strong> erleichtern.<br />
Schrittweise werden anhand von Beispielen die wichtigsten Funktionen von <strong>RockFlow</strong><br />
erläutert. Die verwendeten Eingabedateien liegen zusätzlich als ASCII-Datei vor, sodass die<br />
einzelnen Schritte einfach nachvollzogen werden können.<br />
Das <strong>Tutorial</strong> A enthält einfache Beispiele <strong>für</strong> <strong>RockFlow</strong> „Neulinge“, in denen auch das<br />
Konzept der Ein- und Ausgabe sowie der Programmaufruf ausführlich beschrieben wird.<br />
Behandelt werden die Simulationen von Grundwasserströmungen in 1D, 2D und 3D, sowie<br />
Stoff- und Wärmetransport.<br />
Im <strong>Tutorial</strong> B werden hierauf basierend komplexere Beispiele <strong>für</strong> den bereits erfahrenden<br />
Nutzer vorgestellt. Zum Inhalt gehören Simulationen von reaktiven Transportprozessen,<br />
Kluft-Grundwasserleitern und Mehrphasenströmungen.<br />
Adaptive Methoden zur Netzverfeinerung in 2D und 3D werden im <strong>Tutorial</strong> C vorgestellt.<br />
Das <strong>Tutorial</strong> D gibt eine Einführung in das THMplus-Modell, mit dem thermisch, hydraulisch<br />
und mechanisch gekoppelte Prozesse berechnet werden können. Diese Funktionalitäten<br />
stehen erst ab der <strong>RockFlow</strong>-Version 3.8.58 zur Verfügung.<br />
Im <strong>Tutorial</strong> E werden zwei Beispiele zu Zwei-Phasen-Strömungen im 2D und 3D<br />
vorgestellt. Es handelt sich hierbei um Wasser-Öl Strömungen, wie sie im Reservoir-<br />
Engineering Bereich von Interesse sind. Dieser Teil ist in englischer Sprache verfasst.<br />
Die Beispiele bauen in Abschnitten aufeinander auf. Viele Funktionalitäten werden daher<br />
nur bei der ersten Anwendung beschrieben, sodass sich ein chronologisches Abarbeiten<br />
der Beispiele empfiehlt.<br />
Die Vorstellung der Beispiele erfolgt stets nach dem gleichen Muster:<br />
▪ Informationskasten mit dem Name, Schwerpunkten, den verwendeten Funktionen<br />
und der Aufgabenstellung<br />
▪ Systemskizze<br />
▪ Zusammenstellung der Daten, evtl. Erläuterung der Vorgehensweise<br />
▪ Beschreibung der Eingabedateien<br />
▪ Beschreibung der Ausgabedateien<br />
▪ Darstellung der Ergebnisse<br />
Es werden dabei nur die Abschnitte der Eingabedateien beschrieben, die <strong>für</strong> das<br />
Verständnis des entsprechenden Beispiels von Bedeutung sind.<br />
Eine Beschreibung aller zur Verfügung stehenden Funktionalitäten kann hier nicht erfolgen.<br />
Hier<strong>für</strong> wird auf das <strong>RockFlow</strong> manual [<strong>RockFlow</strong> manual 5.1] verwiesen.<br />
Die verwendeten Beispiele finden sich auch in der <strong>RockFlow</strong> Benchmark Sammlung,<br />
sodass eine Funktionalität auch bei einer Weiterentwicklung des Programmpakets<br />
<strong>RockFlow</strong> gewährleistet ist.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 3 -<br />
Einleitung<br />
Das Programmsystem <strong>RockFlow</strong><br />
Das Finite-Elemente Programmsystem <strong>RockFlow</strong> dient der numerischen Simulation von<br />
Strömung- und Transportvorgängen im Grundwasser. Es entstand Mitte der 80er Jahre am<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches Rechnen im Bauwesen (ISEB) der<br />
Universität Hannover und erfuhr seit dem eine ständige Weiterentwicklung. Seit 2001 wird<br />
die Programmentwicklung in Kooperation mit dem Zentrum <strong>für</strong> Angewandte<br />
Geowissenschaften (ZAG) der Universität Tübingen und dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben (GGA) in Hannover fortgeführt.<br />
Leistungsmerkmale:<br />
Abbildung 1: Aufbau von <strong>RockFlow</strong><br />
▪ Finite-Elemente-Simulation <strong>für</strong> DOS, WINDOWS, UNIX, LINUX<br />
▪ Grafische Oberfläche <strong>für</strong> WINDOWS, LINUX<br />
▪ verschiedene, voneinander unabhängige Modelle (siehe Abbildung 1)<br />
▪ 1D, 2D- und 3D-Diskretisierung<br />
▪ Grundwasserströmung (SM)<br />
▪ Wärmetransport (HTM)<br />
▪ Stofftransport unter Berücksichtigung von Dispersion, Diffusion, Sorptionsprozessen,<br />
Zerfall und chem. Kettereaktionen (Gleichgewicht- und<br />
Nichtgleichgewichtsreaktionen) (TM, RTM)<br />
▪ Deformationsprozesse (DM)<br />
▪ Mehrphasenströmung (MM)<br />
▪ Gasströmung (GM)<br />
▪ Netzadaption<br />
▪ Thermisch, hydraulisch und mechanisch gekoppelte Prozesse (THMplus)<br />
▪ Ausgabemöglichkeiten zu Tecplot (Amtec), Surfer (Golden Software), ArcView,<br />
ArcInfo (ESRI) (über das „Generate-Format“)
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 4 -<br />
Einleitung<br />
Ein- und Ausgabedateien<br />
Für eine Berechnung mit <strong>RockFlow</strong> werden zwei Dateien im ASCII-Format benötigt. Diese<br />
müssen den gleichen Namen besitzen, aber verschiedene Suffixe (.RFD und .RFI).<br />
Eingabedateien:<br />
▪ RFD-Datei:<br />
Steuerungsparameter, Materialeigenschaften, Anfangs- und<br />
Randbedingungen, Quellen und Senken<br />
▪ RFI-Datei: Topologie und Geometrie<br />
Bei bzw. nach der Berechnung erzeugt <strong>RockFlow</strong> standardmäßig die folgenden Dateien:<br />
Ausgabedateien:<br />
▪ RFE-Datei: Protokollierte RFD-Datei zur Fehlersuche<br />
▪ RFO-Datei: Rechenergebnisse<br />
▪ OUT-Datei: Informationen zum Programmablauf und Zeitaufwand<br />
(Terminalausgabe)<br />
Für besondere Anwendungen sind weitere Ausgaben möglich.<br />
Abbildung 2: Ein- und Ausgabedateien
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 5 -<br />
Literatur<br />
Literatur<br />
Downloads:<br />
Manuals:<br />
http://www.hydromech.uni-hannover.de/Projekte/Grundwasser/manuals/overview.htm<br />
<strong>Tutorial</strong>:<br />
http://www.hydromech.uni-hannover.de/Projekte/Grundwasser/rf_tutorial/<br />
Demo Version:<br />
http://www.hydromech.unihannover.de/Projekte/Grundwasser/software/download/download.html<br />
<strong>RockFlow</strong> Manuals<br />
ROCKFLOW 5 USER’S MANUAL – VERSION 5.1.10<br />
KOHLMEIER, M.; MAßMANN, J; WULKAU, M.; ZIEFLE, G. INSTITUT FÜR<br />
STRÖMUNGSMECHANIK UND UMWELTPHYSIK IM BAUWESEN, LEIBNIZ UNIVERSITÄT<br />
HANNOVER : JAN 2009<br />
ROCKFLOW MANUAL 3.5<br />
KOLDITZ, O.; HABBAR, A.; KAISER, R.; ROTHER, T.; THORENZ, C.; KOHLMEIER, M.;<br />
MOENICKES, S.: ROCKFLOW User´s Manual Release 3.5. <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität<br />
Hannover : Juni 2001<br />
ROCKFLOW MANUAL 3.9 FIRST DRAFT<br />
KOLDITZ, O.; KAISER, R.; HABBAR, A.; KOHLMEIER, M; JONGE, J. DE; BEINHORN,<br />
M.; XIE, M.; KALBACHER, T.; UNGRUH, G.; BAUER, S.; WANG, W.; MCDERMOTT,<br />
CH.; CHEN, C.; BEYER, C.; GRONEWOLD, J.; KEMMLER, D.: ROCKFLOW Manual<br />
RFD Input Description Version 3.9 First Draft. Center for Applied<br />
Geosciences University of Tübingen, <strong>Institut</strong>e of Fluid Mechanics and<br />
Computer Applications in Civil Engineering University Hannover.<br />
Tübingen/Hannover : July 2003<br />
Grundlagen<br />
KOLDITZ UND ZIELKE 1994<br />
KOLDITZ, O.; ZIELKE, W.: Modell des geklüftet porösen Mediums. –<br />
Forschungsbericht, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches<br />
Rechnen im Bauwesen, Universität Hannover. Hannover : 1994<br />
KOLDITZ 1997<br />
KOLDITZ, O.: Strömung, Stoff- und Wärmetransport im Kluftgestein. Berlin :<br />
Borntraeger, 1997
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 6 -<br />
Literatur<br />
Transportmodell<br />
KRÖHN 1991<br />
KRÖHN, K.-P.: Simulation von Transportvorgängen im klüftigen Gestein mit der<br />
Methode der Finiten Elementen. –Bericht Nr. 29/1991, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität<br />
Hannover : 1991<br />
SHAO 1994<br />
SHAO, H.: Simulation von Strömungs- und Transportvorgängen in geklüfteten<br />
porösen Medien mit gekoppelten Finite-Element- und Rand-Element-<br />
Methoden. –Bericht Nr. 37/1994, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong> und<br />
Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität Hannover : 1994<br />
VAN GENUCHTEN 1984<br />
VAN GENUCHTEN, M; TANG, D. H.; GUENNELON, R.: Some exact solutions for<br />
solute transport through soils containing large cylindrical macropores. –Water<br />
Recor. Res., 20, 335-346, 1984<br />
HABBAR 2001<br />
HABBAR, A.: Direkte und inversive Modellierung reaktiver Transportprozesse in<br />
klüftig-porösen Medien. –Bericht Nr. 65/2001, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong><br />
und Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität Hannover : 2001<br />
Mehrphasenströmung<br />
HELMIG 1993<br />
HELMIG, R.: Theorie und Numerik der Mehrphasenströmungen in geklüftetporösen<br />
Medien. –Bericht Nr. 34/1993, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong> und<br />
Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität Hannover : 1993<br />
THORENZ 2001<br />
THORENZ, C.: Model Adaptive Simulation of Multiphase and Density Driven<br />
Flow in Fractured and Porous Media. –Bericht Nr. 62/2001, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität<br />
Hannover : 2001<br />
Adaption<br />
BARLAG 1997<br />
BARLAG, C.: Adaptive Methoden zur Modellierung von Stofftransport im<br />
Kluftgestein. –Bericht Nr. 52/1997, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong> und<br />
Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität Hannover : 1997<br />
KAISER 2001<br />
KAISER, R.: Gitteradaption <strong>für</strong> Finite-Elemente-Modellierung gekoppelter<br />
Prozesse in geklüftet-porösen Medien. –Bericht Nr. 63/2001, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Strömungsmechanik</strong> und Elektronisches Rechnen im Bauwesen, Universität<br />
Hannover : 2001
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 7 -<br />
Literatur<br />
Thermisch, hydraulisch, mechanisch gekoppelte Prozesse<br />
KOHLMEIER 2006<br />
KOHLMEIER, M.: Coupling of thermal, hydraulic and mechanical processes for<br />
geotechnical simulations of partially saturated porous media. –Bericht Nr.<br />
72/2006, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong>, <strong>Leibniz</strong> Universität Hannover : 2006<br />
ZIEFLE 2008<br />
ZIEFLE, G.: Modeling aspects of coupled hydraulic-mechanical processes in<br />
clay material. –Bericht Nr. 74/2008, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Strömungsmechanik</strong>, <strong>Leibniz</strong><br />
Universität Hannover : 2008<br />
MAßMANN 2009<br />
MAßMANN, J..: Modeling of Excavation Induced Coupled Hydraulic-Mechanical<br />
Processes in Claystone. –Bericht Nr. 77/2009, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Strömungsmechanik</strong>, <strong>Leibniz</strong> Universität Hannover : 2009
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 8 -<br />
<strong>Tutorial</strong> A - Einstieg<br />
<strong>Tutorial</strong> A - Einstieg<br />
<strong>Tutorial</strong> Name Vorausetzung Inhalt<br />
A1<br />
A2<br />
ASM 1D<br />
(eindimensionales<br />
stationäres<br />
Grundwasser-<br />
strömungsmodell)<br />
ASM 2D<br />
(zweidimensionales<br />
stationäres<br />
Grundwasser-<br />
strömungsmodell)<br />
ASM 3D<br />
(dreidimensionales<br />
stationäres<br />
Grundwasser-<br />
strömungsmodell)<br />
RTM 1D<br />
(eindimensionales<br />
instationäres Tracer-<br />
transportmodell)<br />
HTM 1D<br />
(eindimensionales<br />
instationäres<br />
Wärme-<br />
transportmodell)<br />
-<br />
ASM 1D<br />
ASM 1D<br />
A1<br />
A1<br />
▪ Struktur der Eingabedateien<br />
▪ Struktur der Ausgabedateien<br />
▪ Programmaufruf von <strong>RockFlow</strong><br />
▪ Erstellen der Eingabedateien <strong>für</strong> ein<br />
eindimensionales Strömungsmodell<br />
▪ Definition von Punktquellen<br />
▪ Definition von Druckrandbedingungen<br />
▪ Bewertung von Ergebnissen<br />
▪ Erstellen der Eingabedateien <strong>für</strong> ein<br />
zweidimensionales<br />
Strömungsmodell<br />
▪ Knotennummerierung in 2D<br />
▪ lineare Zuweisungen von<br />
Randbedingungen<br />
▪ Modellierung von Quellen durch einen<br />
Fluss über eine Strecke<br />
▪ Erstellen der Eingabedateien <strong>für</strong> ein<br />
dreidimensionales Strömungsmodell<br />
▪ Knotennummerierung in 3D<br />
▪ Zuweisungen von Randbedingungen<br />
über ein Polygon unter<br />
Einbeziehung des hydrostatischen<br />
Drucks<br />
▪ Modellierung von Quellen durch eine<br />
Ebene<br />
▪ Erstellen der Eingabedateien <strong>für</strong> ein<br />
eindimensionales Tracer-<br />
Transportmodell<br />
▪ Eingabe von Zeitdiskretisierungen<br />
▪ Wahl von Abbruchkriterien und<br />
linearen Gleichungslösern<br />
▪ Definition von<br />
Konzentrationsrandbedingungen<br />
▪ Beschränkung der Ausgabe in der<br />
RFO-Datei<br />
▪ Ausgabe von Verteilungs- und<br />
Durchbruchskurven<br />
▪ Erstellen der Eingabedateien <strong>für</strong> ein<br />
eindimensionales instationäres<br />
Wärme-Transportmodell
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 9 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
ASM 1D<br />
<strong>RockFlow</strong><br />
<strong>Tutorial</strong><br />
A1<br />
#<br />
ASM 1D<br />
eindimensionales stationäres<br />
Grundwasserströmungsmodell<br />
▪ Struktur der RFI-Datei (Topologie und Geometrie)<br />
▪ Struktur der RFD-Datei (Steuerungsparameter und Physik)<br />
▪ Struktur der RFO-Datei (Ausgabe) und der RFE-Datei<br />
▪ Programmaufruf von <strong>RockFlow</strong><br />
▪ Definition von Quellen<br />
▪ Definition von Druckrandbedingungen<br />
▪ Bewertung von Ergebnissen<br />
▪ Grundwasserströmungs-Modell „0”<br />
▪ Keywords:<br />
#PROJECT, #MODEL, #TIME, #OUTPUT, #NUMERICS,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE,<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE, #FLUID_PROPERTIES,<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
Betrachtet wird ein homogener, mit Grundwasser gesättigter Bodenkörper mit den in<br />
Abbildung 3 gegebenen Abmessungen. Am linken, geschlossenen Systemrand befindet<br />
sich eine Quelle von 0,1 m³/d, am rechten Rand liegt ein Potential von 20 kPa vor. Mit<br />
einem eindimensionalen Modell soll die Druckverteilung im Bodenkörper und die<br />
Fließgeschwindigkeit berechnet werden.<br />
Abbildung 3: Systemskizze ASM
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 10 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Parameter<br />
Tabelle 1: Daten zu ASM 1D<br />
Value Unit<br />
porosity 0.2 -<br />
permeability 1.0·10 -12 m²<br />
density water 1000 kg/m³<br />
viscosity water 0.001 Pa·s<br />
Vorgehensweise<br />
Zur Lösung der Aufgabe wird ein eindimensionales stationäres Strömungsmodell<br />
aufgebaut. In einem ersten Schritt erfolgt die geometrische Modellierung mit dem Aufstellen<br />
der RFI-Datei. In einem weiteren Schritt werden die Materialeigenschaften,<br />
Steuerungsparameter, Quellen und Randbedingungen in der RFD-Datei spezifiziert.<br />
Anschließend erfolgt die eigentliche Berechnung mit <strong>RockFlow</strong>. Im letzten Schritt werden<br />
die Rechenergebnisse ausgewertet und überprüft.<br />
Eingabedateien<br />
RFI-Datei<br />
asm1d.rfi<br />
Die RFI-Datei enthält Informationen zur Topologie und Geometrie des Berechnungsgebiets.<br />
Es wird zwischen Knoten und Elementen unterschieden. Die Knoten sind durch ihre Lage in<br />
einem kartesischen Koordinatensystem und einer Knotennummer definiert. Ein Element ist<br />
durch Elementnummer, Materialgruppe, Elementtyp und der Knotenzuordnung festgelegt.<br />
Als Dezimaltrennzeichen wird der Punkt („.“) verwendet.<br />
Im Wesentlichen kann die RFI-Datei in drei Abschnitte gegliedert werden:<br />
1. Kopf<br />
2. Topologie der Knoten<br />
3. Geometrie der Elemente<br />
Für das Beispiel ASM 1D wird der Bodenkörper durch 100 Linien-Elemente mit 101 Knoten<br />
räumlich diskretisiert (Abbildung 4).<br />
Abbildung 4: Räumliche Diskretisierung ASM 1D
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 11 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
RFI-Datei: Kopf<br />
Der Kopfzeile kann die Anzahl der Knoten, hier 101 und die der Elemente, hier 100,<br />
entnommen werden.<br />
RFI-Datei: Topologie der Knoten<br />
Im zweiten Abschnitt der RFI-Datei wird in jeder Zeile durch die Knotennummer und die drei<br />
Raumkoordinaten (x,y,z) ein Knoten definiert. Die Knotennummerierung beginnt hier mit „0“,<br />
sodass bei einer Anzahl von 101 Knoten der letzte Knoten die Nummer 100 erhält.<br />
In dem Bespiel ASM 1D erfolgt die Berechnung eindimensional entlang der x-Achse. Die y-<br />
und z-Koordinaten werden somit auf „0“ gesetzt. Es wird von der Verwendung von SI-<br />
Basiseineinheiten ausgegangen, dementsprechend sind die Koordinaten in Metern<br />
angegeben.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 12 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
RFI-Datei: Geometrie der Elemente<br />
Im dritten Abschnitt der RFI-Datei wird in jeder Zeile durch die Elementnummer, die<br />
Materialgruppe, den Elementtyp und die zugehörigen Knotennummer ein Element definiert.<br />
Die Elementnummerierung beginnt mit „0“, sodass bei einer Anzahl von 100 Elementen das<br />
letzte Element die Nummer 99 erhält.<br />
Im eindimensionalen Fall kann nur der Elementtyp „line“ verwendet werden, der eine<br />
Strecke zwischen zwei Punkten beschreibt. Im Beispiel ASM 1D wird das gesamte Gebiet<br />
als homogen betrachtet. Allen Elementen wird daher die gleiche Materialgruppe<br />
(Materialgruppe „0“) zugeordnet.<br />
RFD-Datei<br />
asm1d.rfd<br />
Die RFD-Datei enthält alle benötigten Parameter zur Steuerung der Simulation. Sie ist<br />
durch sogenannte „Keywords“ untergliedert, die mit einem vorangehenden Doppelkreuz<br />
markiert sind (z. B. #MODEL) und stets am Anfang einer Zeile stehen. Hinter jedem<br />
Keyword folgen die meist numerischen Steuerungsparameter. Die Reihenfolge der<br />
verschiedenen Keywords ist beliebig, die der Steuerungsparameter dagegen festgelegt. Die<br />
RFD-Datei endet mit dem Befehl „#STOP“, Angaben, die hiernach erfolgen werden nicht<br />
mehr eingelesen. Als Trennungszeichen werden Leerzeichen, TABs und Zeilenwechsel<br />
(RETURN) akzeptiert. Mehrere hintereinander folgende Trennungszeichen werden wie<br />
eines behandelt. Groß- und Kleinschreibung wird nicht unterschieden. Eingaben, die einem<br />
Semikolon folgen, werden bis zum nächsten RETURN nicht berücksichtigt<br />
(Kommentarzeilen). Nachfolgend ist die zur Berechnung der eindimensionalen<br />
Grundwasserströmung benötigte RFD-Datei, nach Keywords untergliedert, dargestellt. Die<br />
wichtigsten Parameter werden erläutert.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass die Angabe von physikalischen Größen in SI-<br />
Basiseinheiten erfolgt. Als Dezimaltrennzeichen wird der Punkt („.“) verwendet.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 13 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
#PROJECT<br />
#PROJECT<br />
ASM 1D (1 D STROEMUNGSMODELL)<br />
Unter dem Keyword „#PROJECT“ wird ein frei wählbarer Name des <strong>RockFlow</strong>-Projekts<br />
angegeben.<br />
#MODEL<br />
#MODEL<br />
1 ; simulation flag<br />
0 ; model identifier<br />
0 ; flow model flag<br />
0 ; convection model flag<br />
0 ; chemical model flag<br />
0 ; transport phase of multiphase model<br />
0 ; simulation optimizer flag<br />
1 ; material groups<br />
1 ; phases<br />
0 ; components<br />
0 ; adaptive mesh refinement flag<br />
0 ; chain_reaction_model<br />
0 ; heat_reaction_model<br />
0 ; saturation_calculation_method<br />
0 ; mobile immobile model flag<br />
Unter dem Keyword „#MODEL“ werden Angaben zu dem verwendeten Modell festgelegt.<br />
Steht die „simulation flag“ auf „1“, wird die FEM-Simulation durchgeführt. Bei „-1“ bzw. „-2“<br />
erfolgt lediglich ein Test der RFD- und RFI-Datei, bzw. nur der RFD-Datei.<br />
Mit der „model identifier“ wird das Berechnungsmodell ausgewählt. Bei dem hier<br />
gewählten Modell „0“ wird die Grundwasserströmung unter gespannten Verhältnissen<br />
berechnet. Mit anderen Modellen können auch Gasströmung, Mehrphasenströmung,<br />
Wärmetransport, reaktiver Stofftransport in Grundwasserströmung, reaktiver Stofftransport<br />
in Gasströmung, Wärme- und Stofftransport in Einphasenströmung (Mehrkontinua),<br />
konservativer Transport in Mehrphasenströmung, geoelektische Felder, Mehrkomponenten-<br />
Transport in Grundwasserströmung und Konsolidierungsprozesse simuliert werden.<br />
Die Anzahl der Materialgruppen („material groups“) ist auf „1“ gesetzt, da ein homogener<br />
Grundwasserleiter simuliert wird (siehe auch RFI-Datei). Inhomogenitäten eines<br />
Grundwasserleiters, wie z. B. Störungszonen, können durch die Definition mehrerer<br />
Materialgruppen abgebildet werden. Die Materialeigenschaften selbst werden unten durch<br />
das Keyword „#SOIL_PROPERTIES“ beschrieben.<br />
Mit „phases“ wird die Anzahl der Flüssigkeitsphasen festgelegt; in diesem Fall wird eine<br />
Phase, das Grundwasser, simuliert.<br />
Unter „components“ wird die Anzahl von chemischen Komponenten festgelegt, in diesem<br />
Fall „0“, da kein Stofftransport und keine chemische Reaktionen betrachtet werden.<br />
Die nicht weiter beschriebenen Parameter sind <strong>für</strong> die Steuerung von komplexeren<br />
Modellen und/oder adaptiven Methoden notwendig. Diese Parameter müssen zwar definiert<br />
werden, sind aber <strong>für</strong> das Beispiel ASM 1D nicht von Bedeutung und werden daher an<br />
dieser Stelle nicht weiter erläutert.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 14 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
#TIME<br />
#TIME<br />
0.0 ; final simulation time<br />
0 ; maximum time step number<br />
0 ; time step control<br />
1 ; time step number<br />
1.0 ; time step length<br />
Angaben zur Zeitdiskretisierung finden sich unter dem Keyword „#TIME“. Bei dem Beispiel<br />
ASM 1D wird ein stationärer Zustand simuliert, d. h. Änderungen über die Zeit werden nicht<br />
berücksichtigt sondern ein Gleichgewichtszustand nach „unendlich“ langer Zeit berechnet.<br />
Es ist daher nur die Berechnung von einem Zeitschritt nötig („time step number“ = „1“).<br />
Die Zeitschrittlänge („time step length“) ist hierbei beliebig (hier zu 1,0 s gewählt). Daraus<br />
ergibt sich eine gesamte Simulationszeit von 1,0 s.<br />
#OUTPUT<br />
#OUTPUT<br />
0 ; files<br />
0 ; geometry<br />
0 ; initial condition<br />
0 ; format<br />
1 ; numbering<br />
3 ; type<br />
1.0 ; parameters<br />
Unter dem Keyword „#OUTPUT“ sind die Parameter zusammengefasst, welche die<br />
Ausgabe der Rechenergebnisse in der RFO-Datei steuern. Ist der „type“ auf „3“ gesetzt,<br />
erfolgt eine Ausgabe zu jedem Vielfachen der unter „parameters“ in Sekunden<br />
angegebenen Zeitspanne. Eine Ausgabe von Rechenergebnissen erfolgt demnach zu jeder<br />
vollen Sekunde. Da die Simulationszeit unter „#TIME“ jedoch auf 1,0 s beschränkt wurde,<br />
werden nur einmal Rechenergebnisse ausgegeben.<br />
#NUMERICS<br />
#NUMERICS<br />
0 ; numerical method<br />
PRESSURE ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
1.0 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
Mit dem Keyword „#NUMERICS” werden numerische Steuerungsparameter <strong>für</strong> die<br />
Berechnung nach der FEM spezifiziert. Als „numerical method“ ist hier die BUBNOV-<br />
GALERKIN-Methode (Standard FEM) durch die „0“ ausgewählt. Alternativ ist auch die Wahl<br />
der PETROV-GALERKIN-Methode (Upwind FEM) durch die „1“ oder die EULER-TAYLOR-<br />
GALERKIN-Methode (ETG) durch die Wahl der „numerical method“ von „2“ möglich.<br />
Des Weiteren muss unter „name of unknown variable“ die zu berechnende Variable, hier<br />
„PRESSURE“, gegeben sein, <strong>für</strong> welche diese numerischen Steuerungsparameter gültig<br />
sind.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 15 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
1 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
100.0 0.0 0.0 ; x,y,z<br />
0.001 ; radius<br />
20000.0 ; value<br />
Unter dem Keyword „#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE“ werden die<br />
Randbedingungen <strong>für</strong> den Druck festgelegt. Bei dem „type“ „1“ wird hier<strong>für</strong> einzelnen<br />
Knoten ein fester Wert zugeordnet: Allen Knoten wird der Wert („value“) 20 kPa<br />
zugeordnet, die sich innerhalb des „radius“ von 0,001 m um einen durch die Koordinaten<br />
„x,y,z“ festgelegten Punkt befinden.<br />
In diesem Fall wird also an dem Knoten mit der Nr. 100 als Randbedingung ein Druck von<br />
20 kPa angenommen. Wurde diesem Knoten bereits vorher eine Randbedingung<br />
zugeordnet, wird diese ersetzt, da als „mode“ „0“ gewählt wurde. Bei dem „mode“ „1“<br />
würden verschiedene Randbedingungen an einem Knoten verrechnet werden.<br />
Andere Parameter erlauben auch die Zuweisung von Randbedingungen anhand von<br />
Knotennummern, entlang von Linien, Ebenen und anderen geometrischen Formen. Lineare<br />
Zuweisungen und Multiplikationen mit beliebigen Funktionen sind ebenfalls möglich. Bei<br />
instationären Problemen können die Randbedingungen mit einer zeitlichen Funktion<br />
verknüpft werden.<br />
Sollen weitere Druckrandbedingungen gegeben werden, können die benötigten Parameter<br />
direkt angehängt werden.<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
1 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
0.0 0.0 0.0 ; x,y,z<br />
1.157407e-006 ; value<br />
Mit dem Keyword „#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE” können Grundwasserquellen<br />
und -senken spezifiziert werden. Bei dem „type“ „1“ wird dem Knoten, der am nächsten zu<br />
den Koordinaten „x,y,z“ liegt, eine Quelle von dem unter „value“ spezifizierten Wert<br />
zugeordnet.<br />
In diesem Fall wird also an dem Knoten mit der Nr. 0 eine Quelle von 1,157407·10 -6 m³/s (=<br />
0,1 m³/d) zugewiesen. Wurde diesem Knoten bereits vorher eine Quelle zugeordnet, wird<br />
diese ersetzt, da als „mode“ „0“ gewählt wurde. Bei dem „mode“ „1“ würden verschiedene<br />
Quellen an einem Knoten verrechnet werden.<br />
Andere Parameter erlauben auch die Zuweisung von Quellen anhand von Knotennummern,<br />
entlang von Linien, Ebenen und anderen geometrischen Formen. Bei instationären<br />
Problemen können die Quellen mit einer zeitlichen Funktion verknüpft werden.<br />
Sollen weitere Quellen simuliert werden, können die benötigten Parameter direkt angehängt<br />
werden.<br />
Ist an einem Gebietsrand weder eine Druck-Randbedingung noch eine Quelle bzw. Senke<br />
definiert, so wird der entsprechende Rand als hydraulisch geschlossen modelliert.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 16 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
#FLUID_PROPERTIES<br />
#FLUID_PROPERTIES<br />
0 1000.0 ; density function, parameter<br />
0 0.001 ; viscosity function, parameter<br />
0.0 ; real gas factor<br />
0.0 0.0 ; heat capacity, heat conductivity<br />
Mit dem Keyword „#FLUID_PROPERTIES“ werden die Eigenschaften des Grundwassers<br />
beschrieben. Unter „density function, parameter“ wird durch die Eingabe von „0“<br />
konstante Dichte angenommen, und diese danach auf 1000,0 kg/m³ spezifiziert.<br />
Analog wird mit der Viskosität verfahren: Unter „viscosity function, parameter“ wird durch<br />
die Eingabe von „0“ konstante Viskosität angenommen, und diese danach auf 0,001 Pa·s<br />
spezifiziert.<br />
Für komplexere Modelle kann die Dichte und die Viskosität auch als Funktion einer<br />
Stoffkonzentration, wie z. B. Salz, gegeben werden.<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
1 ; dimension<br />
1.0 ; area<br />
0 ; porosity model<br />
0.2 ; porosity<br />
1.0 ; tortuosity<br />
0 ; mobile immobile model<br />
0 ; lithological component<br />
0 ; maximum sorption model<br />
0 ; nonlinear flow parameter<br />
0.0 ; storativity<br />
0 0 ; permeability model, permeability tensor<br />
1.0e-012 ; permeability<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; k-S function<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; p-S function<br />
0.0 0.0 ; mass dispersion parameters<br />
0.0 0.0 ; heat dispersion parameters<br />
2000.0 0.0 ; rock density, heat capacity<br />
0 0.0 ; heat conductivity parameters<br />
Die Eigenschaften des Bodens, der den Grundwasserleiter bildet, werden unter dem<br />
Keyword „#SOIL_PROPERTIES“ beschrieben. Der Parameter „dimension“ beschreibt die<br />
Dimensionalität der Elemente, hier also „1“.<br />
Unter „area“ wird den eindimensionalen Elementen eine durchströmte Fläche zugeordnet,<br />
hier 1 m².<br />
„porosity“ definiert die Porosität, hier 0,2 [-].<br />
Um eine stationäre Berechnung zu erreichen, wird keine Speicherfähigkeit des<br />
Grundwasserleiters angenommen. Unter „storativity“ wird folglich der spezifische<br />
Speicherkoeffizient zu 0,0 Pa -1 angenommen.<br />
Durch die Eingabe von „0 0“ bei „permeability model, permeability tensor“ wird die<br />
Permeabilität als isotrop über den Grundwasserleiter verteilt angenommen. Die<br />
Permeabilität des Mediums wird unter „permeability“ zu 1,0·10 -12 m² gewählt.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 17 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Aufruf und Berechnung mit <strong>RockFlow</strong><br />
<strong>RockFlow</strong> wird unter Verwendung von Microsoft Betriebssystemen von der DOS-Ebene aus<br />
gestartet, z. B. aus einem Fenster der Eingabeaufforderung. Befindet sich das Programm<br />
<strong>RockFlow</strong> (rf.exe) im gleichen Ordner wie die RFD-Datei (asm1d.rfd) und die RFI-Datei<br />
(asm1d.rfi), wird mit dem folgendem Befehl die Berechnung gestartet (Abbildung 5):<br />
rf asm1d<br />
Abbildung 5: Aufruf von <strong>RockFlow</strong><br />
Es erfolgt eine Ausgabe mit Informationen zum Programm, Programmablauf sowie der<br />
benötigten Zeit. Erzeugt wurden außerdem die Dateien asm1d.rfo und asm1d.rfe<br />
(Abbildung 6).
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 18 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Abbildung 6: Berechnung mit <strong>RockFlow</strong>
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 19 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Ausgabedateien<br />
RFO-Datei<br />
asm1d.rfo<br />
Struktur der RFO-Datei<br />
Die RFO-Datei enthält die Berechnungsergebnisse und Angaben zur Topologie und<br />
Geometrie. Einige Variablen werden an den Knoten berechnet, wie z. B. Druck und<br />
Stoffkonzentration, andere durch numerische Integration an den Gausspunkten der<br />
Elemente, wie z. B. Geschwindigkeiten. Die Ergebnisse der letzteren werden<br />
programmintern interpoliert, sodass <strong>für</strong> jedes Element ein Wert ausgegeben werden kann.<br />
Die RFO-Datei lässt sich bei stationären Berechnungen in die folgenden drei Abschnitte<br />
gliedern:<br />
1. Kopfzeile<br />
2. Topologie und Geometrie (entspricht in etwa der RFI-Datei)<br />
3. Knotenbasierte Berechnungsergebnisse<br />
4. Elementbasierte Berechnungsergebnisse<br />
RFO-Datei: Kopfzeile<br />
Die Kopfzeile enthält Informationen zur Simulationszeit, zum Zeitschritt und zur<br />
Programmversion. In diesem Beispiel beträgt die Simulationszeit 1,0 s, die<br />
Zeitschrittnummer ist „1“, gerechnet wird mit der <strong>RockFlow</strong>-Version 3.8.35.<br />
RFO-Datei: Topologie und Geometrie<br />
Der Aufbau des ersten Abschnitts entspricht dem der RFI-Datei. Auf diese Weise kann eine<br />
Kontrolle erfolgen, ob die RFI-Datei richtig eingelesen wurde.<br />
0 101 100<br />
0 0.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
1 1.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
2 2.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
3 3.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
4 4.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
5 5.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000<br />
6 6.0000000000000 0.00000000000000 0.00000000000000
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 20 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Lediglich bei der Auflistung der Elementgeometrie wird zwischen der Materialgruppe und<br />
dem Elementtyp eine „-1“ ausgegeben.<br />
0 0 -1 line 0 1<br />
1 0 -1 line 1 2<br />
2 0 -1 line 2 3<br />
3 0 -1 line 3 4<br />
4 0 -1 line 4 5<br />
5 0 -1 line 5 6<br />
RFO-Datei: Knotenbasierte Berechnungsergebnisse<br />
In diesem Abschnitt werden die an den Knoten berechneten Größen ausgegeben. In<br />
diesem Beispiel wird der Druck („PRESSURE1“) in Pascal und die Druckhöhe („HEAD“) in<br />
Metern ausgegeben.<br />
RFO-Datei: Elementbasierte Berechnungsergebnisse<br />
In diesem Abschnitt werden die berechneten Größen ausgegeben, die sich auf die<br />
Elemente beziehen. Bei dem verwendeten Modell sind dies das Volumen („VOLUME“) in m³<br />
und die Filtergeschwindigkeiten in allen drei Koordinatenrichtungen (vf,x, vf,y, vf,z) in m/s.<br />
Da die Berechnung eindimensional erfolgt ist, werden auch nur Geschwindigkeiten in der x-<br />
Richtung ausgegeben.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 21 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Darstellung und Bewertung der Ergebnisse aus der RFO-Datei<br />
Die berechneten Geschwindigkeiten betragen in allen Elementen 1,157 m/s. Der Druck ist<br />
linear verteilt: am linken Systemrand (Knotennummer „0“) ergibt er sich zu 135,74 kPa am<br />
rechten Rand ist er durch die Randbedingung auf 20,0 kPa festgelegt. Die Ergebnisse<br />
lassen sich durch einen Import der RFO-Datei z. B. mithilfe von MS Excel grafisch<br />
darstellen (Abbildung 7).<br />
PRESSURE1 [kPa]<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
ASM 1D<br />
0 20 40 60 80 100<br />
X [m]<br />
Abbildung 7: Druckverteilung (ASM 1D)<br />
Für die dargestellte Aufgabenstellung existiert eine analytische Lösung. Die<br />
Geschwindigkeit kann nach der Kontinuitätsbeziehung berechnet werden:
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 22 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Q 0, 1m³<br />
/ d<br />
-6<br />
Q = A⋅<br />
v f ⇔ v = = = 0,<br />
1m<br />
/ d = 1,157 ⋅10<br />
m / s<br />
A 1m²<br />
mit:<br />
Q Durchfluss [m³/s]<br />
A durchflossene Fläche [m²]<br />
Filtergeschwindigkeit [m/s]<br />
vf<br />
Der Druck am linken Systemrand (Plinks) lässt sich über das DARCY-Gesetz berechnen:<br />
Q = k<br />
f<br />
⋅ I ⋅ A<br />
Q Q 1,<br />
157 ⋅10<br />
⇔ I = =<br />
=<br />
−6<br />
k A g<br />
f ⋅ ρ ⋅ 9,<br />
81⋅10<br />
K ⋅ ⋅ A<br />
η<br />
−6<br />
m³<br />
Plinks<br />
mit:<br />
= Prechts<br />
+ ρ ⋅ g ⋅ I ⋅l<br />
= 20000Pa<br />
+ 1000<br />
kf Durchlässigkeitsbeiwert [m/s]<br />
I hydraulischer Gradient [-]<br />
K Permeabilität [m²]<br />
ρ Dichte des Wassers = 1000 kg/m³<br />
g Erdbeschleunigung = 9,81 m/s²<br />
η dynamische Viskosität = 0,001 Pa·s<br />
Prechts Druck am rechten Rand [Pa]<br />
l Länge [m]<br />
m<br />
s<br />
s<br />
= 0,<br />
118<br />
⋅1m²<br />
kg<br />
m³<br />
⋅ 9,<br />
81<br />
m<br />
s²<br />
⋅ 0,<br />
118⋅100m<br />
= 135758Pa<br />
Die untere Gleichung bringt zum Ausdruck, dass der Druck über die Länge linear zunimmt.<br />
Die analytische Lösung stimmt also sowohl von den Zahlenwerten an den Rändern als auch<br />
vom Verlauf mit der numerischen überein. Die geringen Abweichungen sind auf numerische<br />
Rechenungenauigkeiten zurückzuführen.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 23 -<br />
A1 – ASM 1D (eindimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
RFE-Datei<br />
asm1d.rfe<br />
In der RFE-Datei werden alle aus der RFD-Datei eingelesenen Parameter ausgegeben und<br />
kommentiert. Sie entspricht daher in weiten Teilen der RFD-Datei. Anhand der RFE-Datei<br />
kann kontrolliert werden, ob die Steuerungsparameter von <strong>RockFlow</strong> korrekt eingelesen<br />
wurden und dient so auch der Fehlersuche.<br />
***<br />
*** ROCKFLOW - Protokolldatei asm1d.rfe<br />
*** Kurzprotokoll (Standard)<br />
; 1 Simulation Control -------------------------------------------------<br />
#PROJECT<br />
ASM 1D (1 D STROEMUNGSMODELL)<br />
#MODEL<br />
1 ; simulation flag<br />
0 ; model identifier<br />
0 ; flow model flag<br />
0 ; convection model flag<br />
0 ; chemical model flag<br />
0 ; Not used<br />
0 ; simulation optimizer flag<br />
.<br />
.<br />
.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 24 -<br />
A1 – ASM 2D (zweidimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
ASM 2D<br />
<strong>RockFlow</strong><br />
<strong>Tutorial</strong><br />
A1<br />
#<br />
ASM 2D<br />
zweidimensionales stationäres<br />
Grundwasserströmungsmodell<br />
▪ lineare Zuweisungen von Randbedingungen<br />
▪ Modellierung von Quellen durch einen Fluss über eine Strecke<br />
▪ Erstellen einer RFI- und RFD-Datei <strong>für</strong> ein einfaches<br />
zweidimensionales Strömungsmodell<br />
▪ Knotennummerierung in 2D<br />
▪ Grundwasserströmungs-Modell „0”<br />
▪ Keywords:<br />
#PROJECT, #MODEL, #TIME, #OUTPUT, #NUMERICS,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE,<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE, #FLUID_PROPERTIES,<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
Die Aufgabenstellung entspricht der des Beispiels ASM 1D, lediglich erfolgt die<br />
Modellierung mit einem zweidimensionalen horizontalen Modell.<br />
Betrachtet wird ein homogener, mit Grundwasser gesättigter Bodenkörper mit den in<br />
Abbildung 8 gegebenen Abmessungen. Am linken, geschlossenen Systemrand befindet<br />
sich eine Quelle von 0,1 m³/d, am rechten Rand liegt ein Potential von 20 kPa vor. Es soll<br />
die Druckverteilung und die Fließgeschwindigkeit simuliert werden.<br />
Abbildung 8: Systemskizze ASM
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 25 -<br />
A1 – ASM 2D (zweidimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Tabelle 2: Daten zu ASM 2D<br />
Parameter Value Unit<br />
porosity 0.2 -<br />
permeability 1.0·10 -12 m²<br />
density water 1000 kg/m³<br />
viscosity water 0.001 Pa·s<br />
Eingabedateien<br />
RFI-Datei<br />
asm2d.rfi<br />
Für das Beispiel ASM 2D erfolgt eine zweidimensionale horizontale Modellierung. Der<br />
Bodenkörper wird durch 100 Vierecks-Elemente und 202 Knoten räumlich diskretisiert<br />
(siehe Abbildung 9).<br />
Abbildung 9: Räumliche Diskretisierung<br />
Der Aufbau der RFI-Datei ist analog zu dem Beispiel ASM 1D (RFI-Datei).<br />
Der Elementtyp ist allerdings in diesem Fall ein Viereck („quad“), dem vier Knotennummern<br />
zugeordnet werden müssen. Diese Zuordnung der Knotennummern erfolgt hier gegen den<br />
Uhrzeigersinn. Alternativ ist aber auch eine Zuweisung im Uhrzeigersinn möglich.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 26 -<br />
A1 – ASM 2D (zweidimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
RFD-Datei<br />
asm2d.rfd<br />
Der Aufbau der RFD-Datei ist analog zu dem Beispiel ASM 1D (RFD-Datei). Fast alle<br />
Parameter bleiben gleich, nur bei den Randbedingungen, Quellen und<br />
Materialeigenschaften sind die im Folgenden dargestellten Unterschiede zu beachten.<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
2 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
100.0 0.0 0.0 ; x0,y0,z0<br />
100.0 1.0 0.0 ; x1,y1,z1<br />
0.001 ; radius<br />
20000.0 ; value0<br />
20000.0 ; value1<br />
Mit dem „type“ „2“ erfolgt eine lineare Zuweisung zwischen zwei Knoten (siehe Abbildung<br />
10).
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 27 -<br />
A1 – ASM 2D (zweidimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Abbildung 10: Lineare Zuweisung von Randbedingungen<br />
Die Auswahl der Knoten erfolgt über Koordinaten („x0,y0,z0“ und „x1,y1,z1“).<br />
Mit „value0“ und „value1“ werden die Randwerte festgelegt.<br />
In diesem Beispiel sind beide zu 20,0 kPa gewählt, sodass der gesamten Strecke der<br />
gleiche Wert zugeordnet ist. Auf diese Weise wird die modelltechnische Umsetzung der<br />
rechten Potential-Randbedingung erreicht.<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
3 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
0.0 0.0 0.0 ; x0,y0,z0<br />
0.0 1.0 0.0 ; x1,y1,z1<br />
1.157407e-006 ; value<br />
Mit dem „type“ „3“ wird eine Quelle durch einen Fluss über eine Strecke definiert. Diese<br />
Strecke wird von zwei Punkten begrenzt, die durch die Koordinaten „x0,y0,z0“ und<br />
„x1,y1,z1“ spezifiziert sind.<br />
Unter „value“ wird schließlich die Größe des Flusses definiert. In diesem Beispiel wird also<br />
zwischen den Knoten „0“ und „101“ ein Fluss von 1,157407·10 -6 m³/(s·m) festgelegt.<br />
Umgelegt auf die in der RFI-Datei festgelegten Streckenlänge von einem Meter entspricht<br />
dies genau einer Quelle von 0,1 m³/d.<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
2 ; dimension<br />
1.0 ; area<br />
0 ; porosity model<br />
0.2 ; porosity<br />
1.0 ; tortuosity<br />
0 ; mobile immobile model<br />
0 ; lithological component<br />
0 ; maximum sorption model<br />
0 ; nonlinear flow parameter<br />
0.0 ; storativity<br />
0 0 ; permeability model, permeability tensor<br />
1.0e-012 ; permeability<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; k-S function<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; p-S function<br />
5.0 0.0 ; mass dispersion parameters<br />
0.0 0.0 ; heat dispersion parameters<br />
2000.0 0.0 ; rock density, heat capacity<br />
0 0.0 ; heat conductivity parameters<br />
Der Parameter „dimension“ beschreibt die Dimensionalität der Elemente, hier also „2“.<br />
Unter „area“ wird den zweidimensionalen Elementen eine Dicke zugeordnet, hier also 1,0 m.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 28 -<br />
A1 – ASM 2D (zweidimensionales stationäres Strömungsmodell)<br />
Ausgabedateien<br />
RFO-Datei<br />
RFE-Datei<br />
asm2d.rfo<br />
asm2d.rfe<br />
Der Aufbau der RFO-Datei und RFE-Datei ist analog zu der des Beispiels ASM 1D<br />
(Ausgabedateien).<br />
Da auch die gesamte Aufgabenstellung die gleiche geblieben ist, müssen auch die<br />
Ergebnisse gleich sein. Es ergeben sich beim Vergleich auch nur geringe Abweichungen,<br />
die auf Rechenungenauigkeiten zurückzuführen sind.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 29 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
ASM 3D<br />
<strong>RockFlow</strong><br />
<strong>Tutorial</strong><br />
A1<br />
#<br />
ASM 3D<br />
dreidimensionales stationäres<br />
Grundwasserströmungsmodell<br />
▪ Zuweisungen von Randbedingungen über ein Polygon unter<br />
Einbeziehung des hydrostatischen Drucks<br />
▪ Modellierung von Quellen durch eine Ebene<br />
▪ Erstellen einer RFI- und RFD-Datei <strong>für</strong> ein einfaches<br />
dreidimensionales Strömungsmodell<br />
▪ Knotennummerierung in 3D<br />
▪ Grundwasserströmungs-Modell „0”<br />
▪ Keywords:<br />
#PROJECT, #MODEL, #TIME, #OUTPUT, #NUMERICS,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE,<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE, #FLUID_PROPERTIES,<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
Die Aufgabenstellung entspricht der des Beispiels ASM 1D, lediglich erfolgt die<br />
Modellierung mit einem dreidimensionalen horizontalen Modell.<br />
Betrachtet wird ein homogener, mit Grundwasser gesättigter Bodenkörper mit den in<br />
Abbildung 8 gegebenen Abmessungen. Am linken, geschlossenen Systemrand befindet<br />
sich eine Quelle von 0,1 m³/d, am rechten Rand liegt ein Potential von 20 kPa vor. Es soll<br />
die Druckverteilung und die Fließgeschwindigkeit simuliert werden.<br />
Abbildung 11: Systemskizze ASM
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 30 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
Tabelle 3: Daten zu ASM 3D<br />
Parameter Value Unit<br />
porosity 0.2 -<br />
permeability 1.0·10 -12 m²<br />
density water 1000 kg/m³<br />
viscosity water 0.001 Pa·s<br />
Eingabedateien<br />
RFI-Datei<br />
asm3d.rfi<br />
Für das Beispiel ASM 3D erfolgt eine dreidimensionale Modellierung. Der Bodenkörper wird<br />
durch 100 Hexaeder-Elemente und 404 Knoten räumlich diskretisiert (Abbildung 12).<br />
Abbildung 12: Räumliche Diskretisierung<br />
Der Aufbau der RFI-Datei ist analog zu dem Beispiel ASM 1D (RFI-Datei).<br />
Der Elementtyp ist allerdings in diesem Fall ein Hexaeder („hex“), dem acht<br />
Knotennummern zugeordnet werden müssen. Diese Zuordnung der Knotennummern erfolgt<br />
gemäß der folgenden Abbildung: Zuerst werden die vier Knotennummern des ersten Levels<br />
im Uhrzeigersinn in die RFI-Datei übertragen, anschließend die darüber gelegenen,<br />
beginnend mit der Position über dem ersten Knoten. Weitere äquivalente Nummerierungen<br />
sind ebenfalls möglich.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 31 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
RFD-Datei<br />
asm3d.rfd<br />
Der Aufbau der RFD-Datei ist analog zu dem Beispiel ASM 1D (RFD-Datei). Fast alle<br />
Parameter bleiben gleich, nur bei den Randbedingungen, Quellen und<br />
Materialeigenschaften sind die im Folgenden dargestellten Unterschiede zu beachten.<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE<br />
5 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
4 ; number of polygon points<br />
100 201 403 302 ; polygon nodes<br />
24905.0 24905.0 15095.0 15095.0 ; nodal values<br />
Durch die Einbeziehung der z-Achse in die Modellierung, muss bei der Wahl der<br />
Druckrandbedingung am rechten Rand der hydrostatische Druck berücksichtigt werden,<br />
denn nur so kann eine rein eindimensionale Strömung simuliert werden. Bedingt durch die<br />
Masse des Wassers verändert sich der Druck über die Tiefe. Nimmt man also am rechten<br />
Rand einen mittleren Druck von 20 kPa an, ergibt sich <strong>für</strong> die einzelnen Knoten am rechten<br />
Rand (vgl. Abbildung 13):
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 32 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
P<br />
100<br />
= P<br />
201<br />
= 20000Pa<br />
+ ρ ⋅ g ⋅ ∆h<br />
= 20000Pa<br />
+ 1000<br />
P402<br />
mit:<br />
= P403<br />
= 20000Pa<br />
− ρ ⋅ g ⋅ ∆h<br />
= 20000Pa<br />
−1000<br />
Pi Druck am Knoten i [Pa]<br />
ρ Dichte des Wassers = 1000 kg/m³<br />
g Erdbeschleunigung = 9,81m/s²<br />
∆h Höhendifferenz zur Mitte [m]<br />
kg<br />
m³<br />
kg<br />
m³<br />
⋅9,<br />
81<br />
m<br />
s²<br />
⋅9,<br />
81<br />
Abbildung 13: Zuweisung von Randbedingungen<br />
m<br />
s²<br />
⋅ 0,<br />
5m<br />
= 24905Pa<br />
⋅ 0,<br />
5m<br />
= 15095Pa<br />
Mit dem „type“ „5“ erfolgt eine Zuweisung über ein Polygon (siehe Abbildung 13). Knoten,<br />
die auf dem Polygonzug liegen, können mit diesem Typ Werte zugeordnet werden.<br />
Mit „number of polygon points“ wird die Anzahl der Polygonecken festgelegt.<br />
Anschließend werden unter „polygon nodes“ die entsprechenden Knotennummer<br />
aufgeführt.<br />
Die Zuordnung der Drücke zu den Knoten erfolgt unter „nodal values“ durch die<br />
Reihenfolge.<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE<br />
4 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
0.0 0.0 0.0 ; x0,y0,z0<br />
0.0 1.0 0.0 ; x1,y1,z1<br />
0.0 1.0 1.0 ; x2,y2,z2<br />
0.28935175e-006 ; value<br />
Mit dem „type“ „4“ wird allen Knoten eine Quelle zugeordnet, die auf einer Ebene liegen,<br />
welche durch drei Punkte (gegeben durch die Koordinaten „x0,y0,z0“, „x1,y1,z1“,<br />
„x2,y2,z2“) aufgespannt wird.<br />
Insgesamt soll am linken Rand eine Quelle von 1,157·10 -6 m³/s simuliert werden. Da die<br />
Quelle pro Knoten angegeben wird, ergibt sich ein Wert („value“) von ¼ · 1,157·10 -6 m³/s =<br />
0,289·10 -6 m³/s.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 33 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
3 ; dimension<br />
0 ; porosity model<br />
0.2 ; porosity<br />
1.0 ; tortuosity<br />
0 ; mobile immobile model<br />
0 ; lithological component<br />
0 ; maximum sorption model<br />
0 ; nonlinear flow parameter<br />
0.0 ; storativity<br />
0 0 ; permeability model, permeability tensor<br />
1.0e-012 ; permeability<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; k-S function<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; p-S function<br />
5.0 0.0 ; mass dispersion parameters<br />
0.0 0.0 ; heat dispersion parameters<br />
2000.0 0.0 ; rock density, heat capacity<br />
0 0.0 ; heat conductivity parameters<br />
Der Parameter „dimension“ beschreibt die Dimensionalität der Elemente, hier also „3“. Im<br />
Gegensatz zu ein- und zweidimensionalen Modellen ist keine Angabe einer Fläche, bzw.<br />
einer Dicke notwendig, da die gesamte Geometrie in der RFI-Datei beschrieben ist.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 34 -<br />
A1 – ASM 3D (dreidimensionales stationäres Grundwasserströmungsmodell)<br />
Ausgabedateien<br />
RFO-Datei<br />
asm3d.rfo<br />
Der Aufbau der RFO-Datei ist analog zu der des Beispiels ASM 1D (RFO-Datei). Da auch<br />
die gesamte Aufgabenstellung die gleiche geblieben ist, sollten auch die Ergebnisse gleich<br />
sein. Es ergeben sich beim Vergleich auch nur geringe Abweichungen, die auf<br />
Rechenungenauigkeiten zurückzuführen sind.<br />
Bei der Verteilung der Drücke über das Gebiet ist die hydrostatische Druckkomponente bei<br />
einer gleichförmigen eindimensionalen Strömung zu beachten. So ergibt sich eine von der<br />
x- und z-Koordinate abhängige Verteilung (siehe Abbildung 14).<br />
PRESSURE1 [kPa]<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
ASM 3D<br />
z = 0<br />
z = 1<br />
0 20 40 60 80 100<br />
X [m]<br />
Abbildung 14: Druckverteilung (ASM 3D)
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 35 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
RTM 1D<br />
<strong>RockFlow</strong><br />
<strong>Tutorial</strong><br />
A2<br />
#<br />
RTM 1D<br />
eindimensionales instationäres<br />
Tracertransportmodell<br />
▪ Eingabe von Zeitdiskretisierungen<br />
▪ Definition von Konzentrationsrandbedingungen über Koordinaten<br />
▪ Ausgabe von Verteilungskurven<br />
▪ Ausgabe von Durchbruchskurven<br />
▪ Beschränkung der Ausgabe in der RFO-Datei über Zeitangaben<br />
▪ Wahl von Abbruchkriterien und linearen Gleichungslösern<br />
▪ Reaktives Transportmodell „10097”<br />
▪ Keywords:<br />
#PROJECT, #MODEL, #TIME, #OUTPUT,<br />
#OUTPUT_NODES, #OUTPUT_EX, #NUMERICS,<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE,<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_CONCENTRATION,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_CONCENTRATION,<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE, #FLUID_PROPERTIES,<br />
#SOIL_PROPERTIES, #COMPONENT_PROPERTIES<br />
Die Aufgabenstellung entspricht der des Beispiels ASM 1D, zusätzlich wird allerdings eine<br />
Konzentrationsrandbedingung am linken Rand definiert.<br />
Betrachtet wird ein homogener, mit Grundwasser gesättigter Bodenkörper mit den in<br />
Abbildung 15 gegebenen Abmessungen. Am linken, geschlossenen Systemrand befindet<br />
sich eine Quelle von 0,1 m³/d, am rechten Rand liegt ein Potential von 20 kPa vor. Auf die<br />
stationäre Strömung basierend soll unter Annahme einer Konzentrationsrandbedingung<br />
am linken Systemrand die Verteilung der Stoffkonzentration über 100 Tage simuliert<br />
werden.<br />
Es wird von einem idealen Tracer ausgegangen, d. h. der transportierte Stoff bewegt sich<br />
wie das Wasser, es finden keine chemischen oder physikalischen Reaktionen statt und die<br />
Strömung wird nicht beeinflusst.<br />
Die Konzentrationen sollen relativ zu der Einleitungskonzentration dargestellt werden<br />
(Cx/C0) und erhalten daher keine Einheit.<br />
Drei zeitliche Durchbruchskurven der Konzentration (10, 20 und 50 m hinter der<br />
Einleitungsstelle) sollen erstellt werden und die Konzentrationsverteilung über die Länge<br />
soll nach 50 und 100 Tagen dargestellt werden.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 36 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Abbildung 15: Systemskizze RTM 1D<br />
Tabelle 4: Daten zu RTM 1D<br />
Parameter Value Unit<br />
porosity 0.2 -<br />
permeability 1.0·10 -12 m²<br />
density water 1000 kg/m³<br />
viscosity water 0.001 Pa·s<br />
dispersion length 5.0 m<br />
Eingabedateien<br />
RFI-Datei<br />
rtm1d.rfi<br />
Die geometrische Modellierung entspricht exakt dem Beispiel ASM 1D (RFI-Datei).<br />
RFD-Datei<br />
rtm1d.rfd<br />
Die RFD-Datei entspricht in Teilen der des Beispiels ASM 1D (RFD-Datei). Hier werden<br />
daher nur die abweichenden Abschnitte erläutert.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 37 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
#MODEL<br />
#MODEL<br />
1 ; simulation flag<br />
10097 ; model identifier<br />
0 ; flow model flag<br />
0 ; convection model flag<br />
0 ; chemical model flag<br />
0 ; transport phase of multiphase model<br />
2 ; simulation optimizer flag<br />
1 ; material groups<br />
1 ; phases<br />
1 ; components<br />
0 ; adaptive mesh refinement flag<br />
0 ; chain_reaction_model<br />
0 ; heat_reaction_model<br />
0 ; saturation_calculation_method<br />
0 ; mobile immobile model flag<br />
Zur Berechnung von Stofftransport wird das Modell mit der „model identifier“„10097”<br />
verwendet.<br />
Steht die „simulation optimizer flag“ auf „2“, wird die Strömung stationär berechnet. Somit<br />
ist die Berechnung der Strömung nur einmal erforderlich und nicht bei jedem Zeitschritt.<br />
Hierdurch wird Rechenzeit eingespart.<br />
Berechnet wird der Transport von einer Komponente („components“ = „1“), in diesem Fall<br />
ein idealer Tracer.<br />
#TIME<br />
#TIME<br />
0.0 ; final simulation time<br />
0 ; maximum time step number<br />
0 ; time step control<br />
100 ; time step number<br />
86400.0 ; time step length<br />
Mit „time step number” wird die Anzahl der Zeitschritte, hier „100“ gewählt.<br />
Unter „time step length“ erfolgt die Definition der Zeitschrittlänge, hier zu 86400 s gewählt.<br />
Es ergibt sich eine gesamte Simulationszeit von 100·86400 s ( = 100 d).<br />
#OUTPUT<br />
#OUTPUT<br />
0 ; files<br />
0 ; geometry<br />
0 ; initial condition<br />
0 ; format<br />
1 ; numbering<br />
3 ; type<br />
864000.0 ; parameters<br />
Bei dem „type” „3“ erfolgt eine Ausgabe von allen Berechnungsergebnissen in die RFO-<br />
Datei zu jedem Vielfachen der unter „parameters“ angegebenen Zeitspanne.<br />
Hier erfolgt also eine Ausgabe alle 864000 s ( = 10 d). Es werden daher 10 mal<br />
Berechnungsergebnisse in die RFO-Datei ausgegeben. Um die Datenmenge zu reduzieren,<br />
wurde nicht jeder berechnete Zeitschritt ausgegeben.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 38 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
#OUTPUT_NODES<br />
#OUTPUT_NODES<br />
1 ; format<br />
10 ; node N00<br />
20 ; node N01<br />
50 ; node N02<br />
Mit dem Keyword „#OUTPUT_NODES” können Knotendaten unabhängig von der RFO-<br />
Datei ausgegeben werden. Mit diesen Daten können Durchbruchskurven erstellt werden.<br />
Bis zu 100 Knoten können hier<strong>für</strong> über die Knotennummer ausgewählt werden. In diesem<br />
Beispiel werden drei Knoten ausgesucht:<br />
▪ Knotennummer 10 = „node N00“,<br />
▪ Knotennummer 20 = „node N01“,<br />
▪ Knotennummer 50 = „node N02“.<br />
Die drei folgenden Dateien werden so erzeugt:<br />
▪ rtm1d.N00<br />
▪ rtm1d.N01<br />
▪ rtm1d.N02<br />
Jede Datei enthält zu jedem Zeitschritt u. a. Zahlenwerte zu den Variablen:<br />
▪ Druck (PRESS) [Pa]<br />
▪ Druckhöhe (HEAD) [m]<br />
▪ Quellen und Senken (SOURCE) [m³/s]<br />
▪ Stoffkonzentration (CONC) [-]<br />
#OUTPUT_EX (Type 5)<br />
#OUTPUT_EX<br />
5 ; type<br />
RTM1D_A.PLT ; name<br />
1 ;<br />
4320000.0 ; time<br />
1.0 ; radius<br />
2 ; number of variables<br />
X CONC ; variables<br />
5 ; type<br />
RTM1D_B.PLT ; name<br />
1 ;<br />
8640000.0 ; time<br />
1.0 ; radius<br />
2 ; number of variables<br />
X CONC ; variables<br />
Mit dem Keyword „#OUTPUT_EX“ können erweiterte Ausgabemöglichkeiten im ASCII-<br />
Format spezifiziert werden.<br />
Mit dem „type“ „5“ ist die Ausgabe von ausgesuchten Variablen zu einem bestimmten<br />
Zeitpunkt möglich.<br />
In diesem Beispiel werden mit zwei Parametersätzen die folgenden zwei Dateien erzeugt,<br />
deren Name unter „name“ frei wählbar ist:<br />
▪ RTM1D_A.PLT<br />
▪ RTM1D_B.PLT<br />
RTM1D_A.PLT enthält die zwei Variablen („number of variables“ = „2“):
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 39 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
x-Koordinate („X“) und Stoffkonzentration („CONC“) nach einer Simulationszeit von 50<br />
Tagen („time“ = 4320000,0 s).<br />
RTM_B.PLT enthält die gleichen Variablen nach 100 Tagen (8640000 s) Simulationszeit.<br />
Beide Dateien enthalten also zu jedem der 101 Knoten die x-Koordinate und die zugehörige<br />
Stoffkonzentration. Mit diesen Daten ist eine Darstellung von Konzentrationsverläufen leicht<br />
möglich.<br />
Es ist bei der Verwendung von #OUTPUT_EX zu beachten, dass die Namen der Variablen,<br />
die ausgegeben werden sollen, bekannt sein müssen. Die Bezeichnung der Variablen kann<br />
je nach dem verwendeten Rechenmodell („model identifier“ unter #MODEL) unterschiedlich<br />
sein. Alle Variablen des verwendeten Rechenmodells werden aber in der RFO-Datei<br />
ausgegeben und ihre Bezeichnungen können hier entnommen werden.<br />
#NUMERICS<br />
#NUMERICS<br />
0 ; numerical method<br />
PRESSURE ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
1.0 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
#NUMERICS<br />
1 ; numerical method<br />
TRANSPORT ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
0.5 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
Für die Simulation von Strömung und Stofftransport muss neben den Parametern zur<br />
Berechnung der Strömung (siehe ASM 1D, #NUMERICS) ein zweiter Parametersatz <strong>für</strong><br />
den Stofftransport spezifiziert werden.<br />
Die Zuordnung erfolgt über „name of unknown variable“. Mit dem Wort „TRANSPORT“<br />
werden demnach die Parameter <strong>für</strong> den Stofftransport definiert.<br />
Als numerische Methode kommt hier die PETROV-GALERKIN-Methode (Upwind-FEM) zum<br />
Einsatz („numerical method“ = „1“).<br />
Der Parameter „time collocation“ stellt eine Wichtung zwischen impliziten („time<br />
collocation“ = „1“) und expliziten Berechnungsverfahren („time collocation“ = „0“) dar. Mit<br />
0,5 wird das CRANK-NICOLSON-Verfahren (zentrale Differenzenapproximation) verwendet.<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE<br />
2 ; method<br />
0 ; norm<br />
1 ; preconditioning<br />
1000 ; maximum iterations<br />
0 ; repeating<br />
0 ; criterium<br />
1.0e-014 ; absolute error<br />
0 ; kind<br />
2 ; matrix storage technique<br />
Mit dem Keyword „#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE“ können die<br />
Eigenschaften des linearen Gleichungslöser <strong>für</strong> die Strömungsberechnung eingestellt<br />
werden, wenn die Standardwerte nicht mehr ausreichend sind. Mit dem ersten Parameter<br />
(„method“) wird der Lösungsalgorithmus ausgewählt: hier wurde mit der „2“ die BICGSTAB-
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 40 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Methode gewählt.<br />
Steht der Parameter „preconditioning“ auf „1“, wird eine diagonale Vorkonditionierung<br />
durchgeführt.<br />
Unter „maximum iterations“ wird die maximale Anzahl der Iterationen je Zeitschritt<br />
angegeben. Wenn diese während der Berechnung erreicht wird, bricht <strong>RockFlow</strong> die<br />
Berechnung ab und es wird ein Fehler ausgegeben.<br />
„criterium“ definiert die Art des Abbruchkriteriums: „0“ steht <strong>für</strong> absoluten Fehler.<br />
Unter „absolute error“ wird schließlich der absolute Fehler zu 1,0·10 –14 gewählt.<br />
Das heißt, dass so lange iteriert wird, bis entweder die maximale Anzahl der Iterationen<br />
erreicht wird und damit die gesamte Berechnung abgebrochen wird, oder bis der absolute<br />
Fehler unterschritten wird. Im zweiten Fall wird das Berechnungsergebnis ausgegeben bzw.<br />
zur weiteren Berechnung verwendet.<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_CONCENTRATION<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_CONCENTRATION<br />
2 ; method<br />
0 ; norm<br />
1 ; preconditioning<br />
1000 ; maximum iterations<br />
0 ; repeating<br />
0 ; criterium<br />
1.0e-014 ; absolute error<br />
0 ; kind<br />
2 ; matrix storage technique<br />
Mit dem Keyword „#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_CONCENTRATION“ können die<br />
Eigenschaften des linearen Gleichungslöser <strong>für</strong> die Berechnung des Stofftransports<br />
eingestellt werden, wenn die Standardwerte nicht mehr ausreichend sind. Die einzelnen<br />
Parameter sind analog zum Keyword „#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE“ zu<br />
verwenden (siehe vorigen Abschnitt).<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_CONCENTRATION<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_CONCENTRATION<br />
1 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
0.0 0.0 0.0 ; x,y,z<br />
0.001 ; radius<br />
1.0 ; value<br />
Mit dem Keyword „#BOUNDARY_CONDITIONS_CONCENTRATION“ werden analog zum<br />
Keyword „#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE” (siehe ASM 1D) die<br />
Randbedingungen <strong>für</strong> die Stoffkonzentrationen angegeben.<br />
Bei dem „type“ „1“ wird einzelnen Knoten ein fester Wert zugeordnet.<br />
Hier wird allen Knoten ein Konzentrationswert („value“) von 1,0 zugeordnet, die sich<br />
innerhalb des „radius“ von 0,001 m um einen durch die Koordinaten „x,y,z“ festgelegten<br />
Punkt befinden.<br />
In diesem Fall wird also an dem Knoten mit der Nr. „0“ als Randbedingung eine<br />
Konzentration von 1,0 angenommen.<br />
An Knoten, an denen keine Anfangsbedingung spezifiziert wird, wird eine<br />
Anfangskonzentration von 0,0 angenommen.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 41 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
1 ; dimension<br />
1.0 ; area<br />
0 ; porosity model<br />
0.2 ; porosity<br />
1.0 ; tortuosity<br />
0 ; mobile immobile model<br />
0 ; lithological component<br />
0 ; maximum sorption model<br />
0 ; nonlinear flow parameter<br />
0.0 ; storativity<br />
0 0 ; permeability model, permeability tensor<br />
1.0e-012 ; permeability<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; k-S function<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; p-S function<br />
5.0 0.0 ; mass dispersion parameters<br />
0.0 0.0 ; heat dispersion parameters<br />
2000.0 0.0 ; rock density, heat capacity<br />
0 0.0 ; heat conductivity parameters<br />
Unter dem Keyword „#SOIL_PROPRTIES“ werden die Bodeneigenschaften definiert. Fast<br />
alle Parameter werden aus dem Beispiel ASM 1D (#SOIL_PROPRTIES) übernommen.<br />
Unter „mass dispersion parameters“ wird zusätzlich die Dispersionslänge (Dispersität)<br />
definiert. Die erste Zahl definiert die longitudinale Dispersionslänge (hier αL = 5,0 m), die<br />
zweite die transversale (hier αT = 0,0 m).<br />
#COMPONENT_PROPERTIES<br />
#COMPONENT_PROPERTIES<br />
0 ; diffusion model type, diffusion constant<br />
0 ; decay_sol model type, lambda_sol [1/s]<br />
0 ; decay_sorp model type, lamda_sorp [1/s]<br />
0 ; isotherm model type, kd<br />
0 ; chemical nonequilibrium model type<br />
0 ; physical nonequilibrium model type<br />
0 ; model type, solution dependence type<br />
Unter dem Keyword „#COMPONENT_PROPERTIES“ werden die Eigenschaften der<br />
transportierten Stoffe (Komponenten) festgelegt. Da in diesem Beispiel von einem idealen<br />
Tracertransport ausgegangen wird, können alle Werte, welche die chemischen und<br />
physikalischen Reaktionen der transportierten Komponente betreffen, auf Null gesetzt. Die<br />
Diffusion wird ebenfalls nicht in die Berechnung einbezogen.<br />
Aufruf und Berechnung<br />
Die Berechnung erfolgt wie im Beispiel ASM 1D (Berechnung) beschrieben. Hier bietet es<br />
sich allerdings an, die Terminalausgabe mit den Informationen zum Programm,<br />
Programmablauf und den Rechenzeiten in eine Datei umzuleiten. Hierzu ist folgende<br />
Befehlszeile notwendig (siehe Abbildung 16):<br />
rf rtm1d > rtm1d.out
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 42 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Abbildung 16: Aufruf von <strong>RockFlow</strong>, Erzeugen einer „.OUT-Datei“<br />
Neben der RFE- und der RFO-Datei wird so die Datei rtm1d.out erzeugt. Dieser können<br />
auch nach der Berechnung Informationen zum Programmablauf entnommen werden, die<br />
bei einer direkten Terminalausgabe verloren gehen könnten.<br />
Außerdem werden die Dateien mit den Knotendaten (rtm1d.N00, rtm1d.N01,<br />
rtm1d.N02) und mit den Verteilungskurven (RTM1D_A.PLT, RTM1D_B.PLT) ausgegeben<br />
(siehe Abbildung 17).<br />
Abbildung 17: Erzeugte Dateien, Beispiel RTM 1D
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 43 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Ausgabedateien<br />
RFO-Datei<br />
rtm1d.rfo<br />
Wie im Beispiel ASM 1D (RFO-Datei) beschrieben, enthält die RFO-Datei die<br />
Berechnungsergebnisse. In diesem Beispiel werden die Berechnungsergebnisse nach<br />
jedem 10. Tag ausgegeben. Angaben zur Topologie und Geometrie werden nur einmal, im<br />
ersten Zeitschritt ausgegeben. Die RFO-Datei lässt sich demnach in die folgenden<br />
Abschnitte untergliedern:<br />
I. Erster ausgegebener Zeitschritt:<br />
1. Kopf (Zeitschritt, Zeit)<br />
2. Topologie und Geometrie (entspricht in etwa der RFI-Datei)<br />
3. Knotenbasierte Berechnungsergebnisse<br />
4. Elementbasierte Berechnungsergebnisse<br />
II. Zweiter ausgegebener Zeitschritt:<br />
1. Kopf (Zeitschritt, Zeit)<br />
2. Knotenbasierte Berechnungsergebnisse<br />
3. Elementbasierte Berechnungsergebnisse<br />
III. Dritter ausgegebener Zeitschritt:<br />
1. Kopf (Zeitschritt, Zeit)<br />
2. Knotenbasierte Berechnungsergebnisse<br />
3. Elementbasierte Berechnungsergebnisse<br />
usw.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 44 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
OUT-Datei<br />
rtm1d.out<br />
Die OUT-Datei enthält Informationen zum Programm, Programmablauf, Anzahl der<br />
Iterationen und den Berechnungszeiten. Auch Hinweise, wie „Maximale Anzahl der<br />
Iterationen erreicht!“, werden hier ausgegeben.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 45 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
************ Summary of the times needed in the system *************<br />
ROCKFLOW<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|ROCKFLOW: Total time | 2 s | 100.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|ROCKFLOW: Geometry read time | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|ROCKFLOW: ElemsToNodesList | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|(Compress:0) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|(Compress:0) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|SM/RTM: PreTimeLoop | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|(ASM) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|(ASM) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|RTM: Solver2 (SOLU) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|RTM: Assemb2 (SOLU) | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|SM/RTM: TimeLoop | 2 s | 100.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
|SM/RTM: PostTimeLoop | 0 s | 0.00 % |<br />
--------------------------------------------------------------<br />
**************************************************************<br />
main: Allgemeine FEM-Datenstrukturen freigeben<br />
Gesamtzeitaufwand: 2s<br />
Programm beendet!<br />
Durchbruchskurven<br />
rtm1d.N00<br />
rtm1d.N01<br />
rtm1d.N02<br />
Die Knotendateien enthalten je Datei zu einem Knoten alle zugehörigen Variablen, sortiert<br />
nach Zeitschritten. Im Kopf der Dateien befinden sich Informationen über die<br />
Knotennummern, die Knoten-Koordinaten und die Knoten-Variablen.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 46 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Die Daten dieser Datei lassen sich z. B. mit MS EXCEL grafisch als Durchbruchskurven<br />
darstellen (siehe Abbildung 18).<br />
CONC [-]<br />
1<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
x = 10 m<br />
x = 20 m<br />
x = 50 m<br />
RTM 1D<br />
0 10 20 30 40 50<br />
TIME [d]<br />
60 70 80 90 100<br />
Abbildung 18: Durchbruchskurven (RTM 1D)
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 47 -<br />
A2 – RTM 1D (eindimensionales instationäres Tracertransportmodell)<br />
Konzentrationsverteilungen<br />
RTM1D_A.PLT<br />
RTM1D_B.PLT<br />
Die mit dem Keyword „#OUTPUT_EX“ (Type 5) spezifizierte Ausgabe erzeugt in diesem<br />
Beispiel zwei Dateien, die <strong>für</strong> jeden Knoten jeweils die x-Koordinate und die<br />
Stoffkonzentration zu einem bestimmten Zeitpunkt beinhalten. Im Kopf der Datei befinden<br />
sich Informationen über den Projektnamen, die ausgewählten Variablen und die Zeit.<br />
In Abbildung 19 sind die Konzentrationsverläufe im Gebiet zu zwei verschiedenen<br />
Zeitpunkten dargestellt. Die Grafik wurde durch einen Import der Dateien RTM1D_A.PLT<br />
und RTM1D_B.PLT mit MS Excel erzeugt.<br />
CONC [-]<br />
1<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
RTM 1D<br />
T = 100 d<br />
T = 50 d<br />
0 10 20 30 40 50<br />
X [m]<br />
60 70 80 90 100<br />
Abbildung 19: Konzentrationsverteilung (RTM 1D)
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 48 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
HTM 1D<br />
<strong>RockFlow</strong><br />
<strong>Tutorial</strong><br />
A2<br />
#<br />
HTM 1D<br />
eindimensionales instationäres<br />
Wärmetransport-Modell<br />
▪ Wahl der Ausgabedaten über Zeitschritte<br />
▪ Eingabe numerischer Parameter <strong>für</strong> den Wärmetransport<br />
▪ Definition von Temperaturrandbedingungen über Knotennummern<br />
▪ Eingabe von Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit von Fluid<br />
und Boden/Fels<br />
▪ Wärmetransportmodell „10093”<br />
▪ Keywords:<br />
#PROJECT, #MODEL, #TIME, #OUTPUT,<br />
#OUTPUT_NODES, #OUTPUT_EX, #NUMERICS,<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE,<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_TEMPERATURE,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_TEMPERATURE,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE,<br />
#SOURCE_VOLUME_FLUID_PHASE, #FLUID_PROPERTIES,<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
Die Aufgabenstellung entspricht der des Beispiels ASM 1D, zusätzlich wird allerdings eine<br />
Temperaturrandbedingung am linken Rand definiert.<br />
Betrachtet wird ein homogener, mit Grundwasser gesättigter Bodenkörper mit den in<br />
Abbildung 20 gegebenen Abmessungen. Am linken, geschlossenen Systemrand befindet<br />
sich eine Quelle von 0,1 m³/d, am rechten Rand liegt ein Potential von 20 kPa als<br />
Randbedingung vor. Auf die stationäre Strömung basierend soll unter Annahme einer<br />
Temperaturrandbedingung am linken Systemrand die Temperaturverteilung über 100 Tage<br />
simuliert werden. Es sollen dabei advektive und dispersive Transportmechanismen<br />
berücksichtigt werden. Die Modellierung erfolgt in 1D. Es sollen Durchbruchskurven<br />
erstellt werden und die Temperaturverteilung über das Gebiet nach 50 und 100 Tagen<br />
dargestellt werden.<br />
Abbildung 20: Systemskizze HTM 1D
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 49 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
Tabelle 5: Daten zu HTM 1D<br />
Parameter Value fluid Value soil Unit<br />
porosity 0.2 -<br />
permeability 1.0·10 -11 m²<br />
density 1000 2650 kg/m³<br />
viscosity 0.001 Pa·s<br />
heat capacity 4280 1000 J/(kg·K)<br />
heat conductivity 0.6 3.0 W/(m·K)<br />
heat dispersion length 5.0 m<br />
Eingabedateien<br />
RFI-Datei<br />
htm1d.rfi<br />
Um die großen Temperaturgradienten am linken Systemrand gut abbilden zu können,<br />
erfolgt in diesem Bereich eine feinere örtliche Diskretisierung (vgl. Abbildung 21). Hier<strong>für</strong><br />
werden Elemente mit verschiedenen Längen verwendet. Insgesamt setzt sich das<br />
Berechnungsnetz aus 124 Knoten und 123 Elementen zusammen.<br />
Abbildung 21: Räumliche Diskretisierung HTM 1D
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 50 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
RFD-Datei<br />
htm1d.rfd<br />
Die RFD-Datei entspricht in Teilen der des Beispiels ASM 1D (RFD-Datei). Hier werden<br />
daher nur die abweichenden Abschnitte erläutert.<br />
#MODEL<br />
#MODEL<br />
1 ; simulation flag<br />
10093 ; model identifier<br />
0 ; flow model flag<br />
0 ; convection model flag<br />
0 ; chemical model flag<br />
0 ; transport phase of multiphase model<br />
2 ; simulation optimizer flag<br />
1 ; material groups<br />
1 ; phases,<br />
1 ; components<br />
0 ; adaptive mesh refinement flag<br />
0 ; chain_reaction_model<br />
0 ; heat_reaction_model<br />
0 ; saturation_calculation_method<br />
0 ; mobile immobile model flag<br />
Abweichend vom Beispiel ASM 1D wird zur Berechnung von Wärmetransport das Modell<br />
mit der „model identifier“„10093” verwendet.<br />
Steht die „simulation optimizer flag“ auf „2“, wird die Strömung nur im ersten Zeitschritt<br />
berechnet. Da die Strömung hier stationär berechnet wird, genügt diese einmalige<br />
Berechnung. Auf diese Weise kann Rechenzeit eingespart werden.<br />
Analog zum Stofftransport wird die Temperatur als Komponente betrachtet. Es ergibt sich<br />
demnach eine Komponente („components“ = „1“).<br />
#TIME<br />
#TIME<br />
0.0 ; final simulation time<br />
0 ; maximum time step number<br />
0 ; time step control<br />
100 ; time step number<br />
86400.0 ; time step length<br />
Mit „time step number” wird die Anzahl der Zeitschritte, hier „100“ gewählt.<br />
Unter „time step length“ erfolgt die Definition der Zeitschrittlänge, hier 86400 s. So wird<br />
eine Zeitspanne von 100·86400 s ( = 100 d) simuliert.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 51 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
#OUTPUT<br />
#OUTPUT<br />
0 ; files<br />
0 ; geometry<br />
0 ; initial condition<br />
0 ; format<br />
1 ; numbering<br />
2 ; type<br />
1 ; parameters<br />
Bei dem „type” „2“ erfolgt eine Ausgabe von allen Berechnungsergebnissen in die RFO-<br />
Datei zu jedem Vielfachen des unter „parameters“ angegebenen Zeitschritts. Hier erfolgt<br />
also eine Ausgabe zu jedem Zeitschritt.<br />
Bei dem „type“ „2“ bezieht sich diese Einstellung auch auf die Knotenausgabe mit dem<br />
Keyword „#OUTPUT_NODES“. Das bedeutet, dass eine Reduzierung der ausgegebenen<br />
Zeitschritte durch die Wahl von „parameters“ > 1 auch die Knotenausgabe entsprechend<br />
einschränkt.<br />
#OUTPUT_EX (Type 5)<br />
#OUTPUT_EX<br />
5 ; type<br />
HTM1D_A.PLT ; name<br />
1 ;<br />
4320000.0 ; time<br />
1.0 ; radius<br />
2 ; number of variables<br />
X TEMP1 ; variables<br />
#OUTPUT_EX<br />
5 ; type<br />
HTM1D_B.PLT ; name<br />
1 ;<br />
8640000.0 ; time<br />
1.0 ; radius<br />
2 ; number of variables<br />
X TEMP1 ; variables<br />
Wie bereits im Beispiel RTM 1D beschrieben, können mit dem Keyword „#OUTPUT_EX“<br />
(Type 5) ausgewählte Variablen ausgegeben werden.<br />
In diesem Fall werden zwei Dateien erzeugt (HTM1D_A.PLT und HTM1D_B.PLT), die <strong>für</strong><br />
alle Knoten die Variablen („variables“) „X“ (x-Koordinate [m]) und „TEMP1“ (Temperatur<br />
[K]) enthalten.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 52 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
#NUMERICS<br />
#NUMERICS<br />
0 ; numerical method<br />
PRESSURE ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
1.0 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
#NUMERICS<br />
1 ; numerical method<br />
TRANSPORT ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
0.5 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
#NUMERICS<br />
1 ; numerical method<br />
TEMPERATURE0 ; name of unknown variable<br />
2 ; gauss points<br />
0.6 ; time collocation<br />
0.0 ; upwind parameter<br />
0 ; lagrange methode<br />
0.0 ; quality parameter<br />
Für die Simulation von Strömung und Wärmetransport müssen drei Parametersätze mit<br />
dem Keyword „#NUMERICS“ angegeben werden. Sie legen jeweils die numerischen<br />
Steuerungsparameter <strong>für</strong> die Berechnung der folgenden Größen fest:<br />
▪ Druck<br />
▪ Fließgeschwindigkeit<br />
▪ Wärmetransport<br />
(„name of unknown variable“ = „PRESSURE“)<br />
(„name of unknown variable“ = „TRANSPORT“)<br />
(„name of unknown variable“ = „TEMPERATURE0“)<br />
Für die Berechnung der Temperatur wird der Kollokationspunkt mit 0,6 („time collocation“)<br />
leicht in Richtung eines impliziten Verfahrens verschoben. Auf Kosten einer numerischen<br />
Dämpfung wird hierdurch eine höhere Stabilität der Berechnung erreicht.<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_TEMPERATURE<br />
#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_TEMPERATURE<br />
2 ; method<br />
0 ; norm<br />
1 ; preconditioning<br />
1000 ; maximum iterations<br />
0 ; repeating<br />
1 ; criterium<br />
1.000000e-012 ; absolute error<br />
0 ; kind<br />
2 ; matrix storage technique<br />
Mit dem Keyword „#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_TEMPERATUR“ können die<br />
Eigenschaften des linearen Gleichungslöser <strong>für</strong> die Berechnung des Wärmetransports<br />
eingestellt werden, wenn die Standardwerte nicht mehr ausreichend sind. Die einzelnen<br />
Parameter sind analog zum Keyword „#LINEAR_SOLVER_PROPERTIES_PRESSURE“<br />
(Beschreibung unter RTM 1D) zu verwenden.
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 53 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_TEMPERATURE<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_TEMPERATURE<br />
0 ; type<br />
0 ; mode<br />
0 ; curve<br />
0 ; node<br />
1.0 ; value<br />
Mit dem Keyword „#BOUNDARY_CONDITIONS_TEMPERATUR“ werden analog zum<br />
Keyword „#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE” (siehe ASM 1D,<br />
#BOUNDARY_CONDITIONS_PRESSURE) die Randbedingungen <strong>für</strong> die Berechnung des<br />
Wärmetransports angegeben.<br />
Bei dem „type“ „0“ wird hier<strong>für</strong> einzelnen Knoten ein fester Wert zugeordnet.<br />
Der Knoten wird direkt über die Angabe der Knotennummer („node“) ausgewählt.<br />
In diesem Beispiel wird also dem Knoten mit der Nummer „0“ eine<br />
Temperaturrandbedingung über 1,0 K („value“) zugeordnet.<br />
#FLUID_PROPERTIES<br />
#FLUID_PROPERTIES<br />
0 1000.0 ; density function, parameter<br />
0 0.001 ; viscosity function, parameter<br />
0.0 ; real gas factor<br />
4280.0 0.6 ; heat capacity, heat conductivity<br />
Unter dem Keyword „#FLUID_PROPERTIES“ werden die <strong>für</strong> die Berechnung des<br />
Wärmetransports wichtigen Parameter des Fluids definiert: Wärmekapazität („heat<br />
capacity“) zu 4280,0 J/(kg·K) und Wärmeleitfähigkeit („heat conductivity“) zu 0,6 W/(m·K).<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
#SOIL_PROPERTIES<br />
1 ; dimension<br />
1.0 ; area<br />
0 ; porosity model<br />
0.2 ; porosity<br />
1.0 ; tortuosity<br />
0 ; mobile immobile model<br />
0 ; lithological component<br />
0 ; maximum sorption model<br />
0 ; nonlinear flow parameter<br />
0.0 ; storativity<br />
0 0 ; permeability model, permeability tensor<br />
1.0e-011 ; permeability<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; k-S function<br />
0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 0.0 ; p-S function<br />
0.0 0.0 ; mass dispersion parameters<br />
5.0 0.0 ; heat dispersion parameters<br />
2650.0 1000.0 ; rock density, heat capacity<br />
0 ; heat conductivity model<br />
3.0 ; heat conductivity<br />
Unter dem Keyword „#SOIL_PROPERTIES“ werden die Bodeneigenschaften definiert. Fast<br />
alle Parameter werden aus dem Beispiel ASM 1D, #SOIL_PROPRTIES übernommen.<br />
Unter „heat dispersion parameters“ wird zusätzlich die Dispersionslänge (Dispersität) <strong>für</strong><br />
den Wärmetransport definiert. Die erste Zahl definiert die longitudinale Dispersionslänge<br />
(hier αL = 5,0 m), die zweite die transversale (hier αT = 0,0 m).<br />
Unter „rock density, heat capacity“ wird die Dichte des Gesteins/Bodens (hier: 2650,0<br />
kg/m³) und die Wärmekapazität des Gesteins/Boden (hier: 1000,0 J/(kg·K)) angegeben.<br />
Unter „heat conductivity“ wird schließlich die Wärmeleitfähigkeit des Gesteins/Bodens<br />
angegeben (hier: 3,0 W/(m·K)).
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 54 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
Ausgabedateien<br />
Durchbruchskurven<br />
htm1d.N00<br />
htm1d.N01<br />
Die Daten dieser Dateien lassen sich z. B. mit MS Excel grafisch als Durchbruchskurven<br />
darstellen (siehe Abbildung 22).<br />
TEMP [K]<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0,0<br />
x = 5 m<br />
x = 10 m<br />
HTM 1D<br />
0 20 40 60 80 100<br />
TIME [d]<br />
Abbildung 22: Durchbruchskurven (HTM 1D)
<strong>RockFlow</strong> <strong>Tutorial</strong> - 55 -<br />
A2 – HTM 1D (eindimensionales instationäres Wärmetransportmodell)<br />
Temperaturverteilung<br />
HTM1D_A.PLT<br />
HTM1D_B.PLT<br />
In Abbildung 23 sind die Temperaturverteilung im Gebiet zu zwei verschiedenen Zeiten<br />
dargestellt.<br />
TEMP [K]<br />
HTM 1D<br />
1<br />
T = 50 d<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
0<br />
T = 100 d<br />
0 10 20 30<br />
X [m]<br />
40 50 60<br />
Abbildung 23: Temperaturverteilung (HTM 1D)