Isenburger - Illustrierte für Neu-Isenburger Bürger; Ausgabe 103 - September 2022
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DIRK GENE
HAGELSTEIN
Sind Sie schon in Ihrem ›neuen Leben‹
angekommen?
Hagelstein: Ich würde mein Leben jetzt
nicht in ›alt‹ und ›neu‹ kategorisieren,
aber falls Sie meinen, ob ich auf dem
Bürgermeisterstuhl im Rathaus Neu-Isenburg
angekommen bin, dann beantworte
ich das sehr gerne mit einem Ja. Der Anfang
ist mir leichtgemacht worden. Mein
Vorgänger hat alle wichtigen, laufenden
Projekte aufgelistet und mir mit den jeweiligen
Sachständen übergeben. Mittlerweile
habe ich mit allen Führungskräften
gesprochen, ein paar organisatorische
Änderungen vorgenommen, wie z.B.
Dezernatsverteilungen und ja, sehr gerne
starte ich jetzt in das Amt des Bürgermeisters.
Was schätzen Sie daran am meisten?
Hagelstein: Ich bin seit jeher mit Leib und
Seele Neu-Isenburger, bin hier aufgewachsen,
zur Schule gegangen, war
immer schon als Teil der Stadtgesellschaft
organisiert in verschiedenen Vereinen
und Gruppierungen. Am meisten
schätze ich, dass ich nun für die Bürgerinnen
und Bürger der Stadt – sozusagen
als oberster Ansprechpartner – da sein
darf und aktiv mitgestalten kann, wie
sich Neu-Isenburg weiterentwickelt.
Haben Sie es sich so vorgestellt?
Hagelstein: Teils, teils. Eigentlich habe ich
es mir genauso vorgestellt, denn aus
meiner vorherigen Sicht als Parlamentarier
hatte ich schon guten Einblick in die
Aufgaben und Herausforderungen,
denen sich eine Kommune gegenübersieht,
für die sie sich künftig
wappnen und aufstellen muss.
Was ich mir allerdings in der Tiefe
nicht so vorgestellt habe, sind die
Terminfülle, die E-Mail-Flut und
vor allem aber die Bürokratieanforderungen,
mit denen sich eine
Verwaltung auseinandersetzen
muss.
Was vermissen Sie am vorherigen
Leben?
Hagelstein: Nun, an meinem vorherigen
Arbeitsplatz habe ich
auch ein tolles Team gehabt, aber
die Aufgaben waren eben ganz
andere. Was in der Rolle des Bürgermeisters
nicht mehr so möglich
ist, sind einfach spontane Unternehmungen
vor allem auch am
Wochenende. Bürgermeisterjob ist
bekanntermaßen 24/7. Auf jeden Fall vermisse
ich die Zeit, die da war, um sie mit
Familie, Mann und Freunden zu verbringen.
Was ist die größte Veränderung bzw.
Umstellung für Sie?
Hagelstein: Neu ist für mich, dass der Kalender
mein Leben bestimmt. Der Termin-
kalender gibt die Struktur eines jeden
Tages vor und lässt wenig bis keine Freiheiten.
Privatleben und Arbeitsleben vermischen
sich; ich bin vor allem auch
gedanklich permanent damit befasst,
über Sachverhalte, Herausforderungen,
Probleme, Anforderungen nachzudenken,
um möglichst die beste Entscheidung für
die Stadt treffen zu können.
Wie geht Ihr Mann mit der neuen
Situation um?
Hagelstein: Zunächst freut er sich sehr
für mich, dass die Wählerinnen und Wähler
in Neu-Isenburg mir das Mandat zum
Bürgermeister gegeben haben und unterstützt
mich, wo es nur möglich ist. Vor
allem sind mir aber Gespräche mit ihm
sehr wichtig, die sich dann um andere
Themen drehen. Zu bestimmten Situationen
und Konflikten sollte man eine professionelle
Distanz behalten können,
diesen Ausgleich finde ich zu Hause.
Welches Hobby können Sie jetzt nicht
mehr machen?
Hagelstein: Ja, das ist schnell beantwortet.
Leider fehlt mir jetzt Zeit zum Lesen,
vor allem zum Fotografieren. Aber, ein
Gutes hat es auch: Mein Hobby Kunst
und Kultur darf ich jetzt hauptamtlich als
Kulturdezernent begleiten.
Was schätzen Sie an Ihrem Vorgänger?
Hagelstein: Herbert Hunkel hat mich sehr
gut in das Amt eingeführt, hat mir ein
bestelltes Feld überlassen und mir das
Ankommen als Bürgermeister leichtgemacht.
Er war stets für die Bürgerinnen
und Bürger dieser Stadt da und hat sich
bei allen Entscheidungen immer
die Frage gestellt »Was ist das
Beste für Neu-Isenburg?« und so
soll es – denke ich – für einen
Bürgermeister auch sein.
Was wünschen Sie Ihrem Vorgänger?
Hagelstein: Ich wünsche ihm eine
noch lange, gesunde Zeit außerhalb
des Amtes, ohne Terminkalender,
ohne Termindruck, mit
Reisen, Ausflügen – einfach mal
tun und lassen, was man möchte.
Beraten Sie sich, telefonieren
Sie ab und zu mal?
Hagelstein: Wenn es in dem einen
oder anderen Sachverhalt noch
Aufklärungsbedarf geben sollte,
wende ich mich sehr gerne an
meinen Vorgänger.
Gene Hagelstein mit Mama Hildegard und Ehemann Jens,
aufgenommen von Bernd Joe Schmidt.
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