Isenburger - Illustrierte für Neu-Isenburger Bürger; Ausgabe 103 - September 2022
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nate und Originalteile. Die Ehefrau des
Vorsitzenden des Museumsvereins, Ute
Jaquet-Wagner, brachte den Teilnehmern
anhand der Sammlungstücke wie Geschossen
und Fahrzeugen sowie originalgetreu
rekonstruierten Mannschaftsquartieren
die Erhaltung, gesellschaftliche Akzeptanz
und touristische Nutzung eines
schweren Erbes für die Zukunft nahe. So
erfuhren u.a. die Teilnehmer, dass ein Lazarett,
eine Kaserne, Munitionsdepots,
Maschinenhallen sowie eine unterirdische
Schmalspurbahn vorgesehen waren,
welche Soldaten und militärisches Gerät
über eine Entfernung von 5 km an die
nahe französische Grenze befördern
sollte. Unvollendet wurde die Stollenanlage
nach dem Krieg durch die US-Army
als Lager verwendet. 1997 konnte der
Betreiberverein ein Militärmuseum eröffnen.
Ein weiteres exklusives Kultur-Erlebnis
stand Ende Juni auf dem Programm des
GHK. Diesmal entführte Astrid von Luxburg
die Teilnehmer des Geschichtsvereins
in das Welterbe Mittelrheintal und
zu den Grafen von Schönburg. Die Reise
war innerhalb eines Tages ausgebucht
und hatte aufgrund der großen Nachfrage
eine lange Nachrückerliste. Der Vormittag
war erfüllt mit einer Geysir-Expedition
der Sonderklasse: Eine Führung zu
sechs Themenfeldern rund um den weltweit
größten Kaltwasser-Geysir in
einem Museum, das seinesgleichen
sucht, bildete den Auftakt. Die durch freischaffende
Bühnenbildner gestaltete Kulissen
ließen die Besucher eine scheinbar
fremde Welt betreten – wie die Schieferhöhle.
Teilweise hatten die Exkursionsteilnehmer
tatsächlich das Gefühl, man
befände sich tausende Meter unter der
Erde. In jedem Bereich befanden sich
zahlreiche Exponate, die physikalische
und chemische Prozesse demonstrieren,
die sich normalerweise tief unter der
Erde abspielen. Andere führten diese Prozesse
experimentell vor und brachten
diese mithilfe von Hebeln, Düsen, Bohrern
und Pumpen den faszinierten Zuhörern
auf haptische Weise näher.
Schließlich bekrönte eine Schifffahrt zum
originalen Naturphänomen das Vormittagsprogramm
(Bilder 5+6). Nach der
Mittagspause in der ›Villa am Rhein‹ in
Andernach genossen die Teilnehmer im
voll besetzten Bus auf der Strecke am
Rheinufer die Aussicht auf die romantische
Kulturlandschaft der Rheinburgen-
Kulisse. Astrid von Luxburg hatte zu jeder
Burg unterhaltsame Geschichten und
Anekdoten im Gepäck. Spätestens dann
verstanden die Zuhörer, warum diese
traumhafte Region den UNESCO-Welterbetitel
erhielt. Nachmittags begrüßte die
Familie der Grafen von Schönburg die
Teilnehmer auf Schloss Westerhaus in
Großwinternheim oberhalb von Ingelheim.
Bei einer Wein-Erlebnis-Probe der
Extraklasse mit VDP-Weinen, selbstgemachten
gräflichen Spundekäs und Laugengebäck
erläuterte Yvonne Gräfin von
Schönburg, geborene von Opel, wie die
Gründergeneration der Rüsselsheimer
Automobildynastie einen herrschaftlichen
Landsitz suchte und Schloss Westerhaus
mit der historisch bedeutenden Einzellage
Ingelheimer Schloss Westerhaus
übernahm, heute als VDP Große Lage
höchstwertig klassifiziert. In der vierten
Generation führt nunmehr die Familie
den Betrieb, den die Familie von Opel im
Jahr 1900 erwarb. Das Schloss Westerhaus
ist das größte Hofgut Rheinhessens
und kann auf eine bewegte Geschichte
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zurückschauen, u.a. auf die Grafen von
Bolanden und Grafen von Ingelheim als
Eigentümer (Bild 7). Neben den zahlreichen
unterhaltsamen Geschichts-Häppchen
rund um die Familie wartete
Johannes Graf von Schönburg mit humorvollen
Anekdoten sowie wissenswerten
Details rund um die hervorragenden
Weine auf (Bilder 8+9). Besonders liebenswert:
Alle fünf Kinder halfen kräftig
mit und erhielten von den Exkursionsteilnehmern
reichhaltiges Trinkgeld. Das beeindruckend
schöne Anwesen auf dem
Westerberg stellte den idealen Abschluss
für diese besondere Romantik-Tour dar –
derart dass alle nur schwer bei strahlendem
Sonnenschein und schönster Aussicht
auf das Rheintal von der sympathischen
Grafenfamilie Abschied nehmen
konnten.
In diesem Jahr wird der GHK eine weitere
spannende Exkursion in Kooperation mit
der von Dr. Astrid Gräfin von Luxburg gegründeten
Agentur KULTUR-ERLEBNIS am
1. Oktober anbieten: Bad Arolsen, das
Klein-Versailles im Waldecker Land,
sowie Warburg, das Rothenburg Westfalens,
werden Ziel sein. Wer Informationen
erhalten möchte, kann unter www.kulturerlebnis.de
bzw. der Telefonnummer
0176-51223163 und www.ghk-neuisenburg.de
das Programm bestellen.
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